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Bondage_Frau |
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Sklave/KG-Träger
nähe Stuttgart
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RE: Maria
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Datum:04.04.16 22:07 IP: gespeichert
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Ich bin - vermutlich wie die anderen Mitleser - sehr gespannt wie es weiter geht.
Vielen dank für diese Geschichte! In der Ruhe liegt die Kraft!
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der suchende |
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Stamm-Gast
Beiträge: 175
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RE: Maria
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Datum:04.04.16 22:42 IP: gespeichert
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Ich kann mich wiederum nur meinen Vorrednern (Schreibern) anschließen. Vielen Dank für diese hervorragende Geschichte. Ich fiebere weiterhin den nächsten Kapiteln entgegen.
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Stamm-Gast
Großraum Köln-Bonn
Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!
Beiträge: 523
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RE: Maria
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Datum:05.04.16 00:38 IP: gespeichert
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Hi cag_coll.
Tolle Leistung.
Aber jetzt fehlt nur noch die Einladung zur Hochzeit von Sarah. Eigentlich sind die beiden ja doch Freunde geworden.
MfG Rainman
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Story-Writer
München
Beiträge: 631
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil 26 - vorletzter Teil von Kapitel 13
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Datum:05.04.16 04:34 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil 26 - vorletzter Teil von Kapitel 13
Autor: Karl Kollar
Montag, 13. September 1984
Es war schon elf Uhr, als Paul langsam erwachte. Er räkelte sich etwas und blickte dann auf Marias Bett. Sie hatte auch gerade erst die Augen geöffnet und blinzelte verliebt herüber.
»Es ist schon elf Uhr.« Er lächelte hinüber. »Wir sollten langsam aufstehen.«
Maria begann sich zu räkeln. »Wenn du meinst...« Sie stieß mit den Füßen die Bettdecke weg.
Paul hatte sich in den Bademantel gehüllt und deckte den Tisch. »Die Küche hat schöne Sachen vorbei geschickt.«
Maria blickte auf den Tisch. »Sieht lecker aus.« Sie griff sich ihren Bademantel und wollte ihn gerade anziehen, als ihr auf einmal ein besonderer Blick von Paul auffiel. Sie lächelte und ließ den Mantel wieder fallen. Sie wollte ihm eine Freude machen und setzte sich so an den Tisch.
»Danke«, sagte Paul etwas verlegen. »Ich hätte es nicht von dir verlangt, aber ich liebe den Anblick.«
»Ich weiß.« Maria lächelte. »Jetzt lass uns frühstücken.«
* * *
»Möchtest du heute wieder das Gebet tragen?« fragte Paul, obwohl er die Antwort schon kannte. Er legte sein Besteck beiseite.
»Du weißt, was der Arzt gesagt hat.« Maria schmiegte sich an ihn. »Wir müssen weiter täglich trainieren.«
»Und es macht dir wirklich nichts aus, auf deine Arme zu verzichten?« Paul wollte ihren Ehrgeiz hinterfragen.
»Jetzt mach schon.« Maria begann ungeduldig zu werden. »Außerdem kenne ich das schon seit Jahren.«
»Na, wer wird denn da so drängeln?« grinste Paul, doch dann griff er zu den bereitliegenden Riemen und dem Korsett.
»Ich möchte in den Park.« Sie gab Paul einen Kuss.
* * *
Sie gingen erst mal einige Zeit wortlos nebeneinander her. Am See setzen sie sich auf eine Parkbank und schauten etwas den Enten mit den kleinen Küken zu.
»Faszinierend, wie schnell sie wachsen.« Maria durchbrach schließlich die Stille.
Paul legte den Arm um sie. »Sie sind süß.«
»Ich mag die Enten.« Maria wurde nachdenklich. »Auf dem Wasser sehen sie so würdevoll aus, aber unter der Oberfläche müssen sie sich auch abstrampeln.«
»Ein schönes Bild.« bestätigte Paul. »Was wird wohl aus Anna werden?« fragte er, nachdem er sich vergewissert hatte, dass nirgends irgendwelche Zuhörer zu sehen waren.
»Die ist doch schon bei deiner Oma« Maria wunderte sich ein wenig über die komische Frage.
»Das meinte ich auch nicht.« Paul war etwas nachdenklich. »Ich frage mich, ob sie mit Florian glücklich wird.«
»Es wäre ihr zu wünschen.« Maria seufzte. »Sie hat so sehr für ihre Liebe gekämpft.«
»Ich bin richtig froh, dass ich ihr helfen konnte.«
»Sie hat dir sehr vertraut.« Maria schmiegte sich an ihren Freund. »Ich bin stolz auf dich.«
»Ich hoffe, dass all die Mühen erfolgreich waren und dass sie glücklich werden.« Paul seufzte.
»Es ist schon bitter, wenn man auf diese Weise seine Heimat verliert.« Maria klang traurig. »Sie wird das Haus ihrer Kindheit nie wieder sehen.«
»Ich glaube, sie hat auch keine guten Erinnerungen daran.« Paul blickte zum See. »Bei der Familie.«
Sie schwiegen wieder.
* * *
»Schau mal, wer da sitzt?« Vicky schob ihren Kinderwagen neben die Bank. »Wo sind denn deine Arme?« Sie wunderte sich über Marias seltsame Haltung.
»Maria trainiert.« Paul kam seinem Beschützerinstinkt nach.
»Das ist er?« Vicky setzte sich neben Maria. »Du siehst viel glücklicher aus.«
Maria bestätigte es.
»Und du unterwirfst dich ihm?« Vicky blickte kurz in den Kinderwagen.
»Es ist keine Unterwerfung, es ist Liebe.« Maria widersprach. »Ich bin an seiner Seite sehr glücklich.«
»Aber er legt dich in Fesseln und verlangt demütigende Dinge von dir.«
Maria seufzte. »Ja, da hast du wohl recht..« Ihre Stimme wurde leiser. »Aber es gefällt mir.«
»Es gefällt dir?« Vicky war verwundert. »Du bist wirklich schräg drauf. Ich könnte das nicht.«
»Wer ist schräg drauf?« Paul entschuldigte sich. »Ich habe gerade nicht zugehört.«
Maria war etwas verlegen.
»Wir sprechen von dir.« Vicky blickte zu Paul auf. »Und von all den Sachen, die du Maria antust.«
Paul blickte zu Maria, doch die hielt ihren Kopf zu Boden.
»Ich mache es nur, weil Maria mich darum gebeten hat.« Paul hatte das Gefühl, sich verteidigen zu müssen.
»Aber damit ist sie doch so demütigend hilflos.« Vicky wollte ihren Standpunkt verdeutlichen.
»Ja, das ist wohl wahr.« Paul gab ihr Recht. »Aber gerade deswegen möchte ich ihr dann auch helfen und sie unterstützen und beschützen.«
Vicky schüttelte den Kopf. »Euch zwei werde ich wohl nie verstehen.«
»Liebe«, Marias Stimme war gerade so zu verstehen. »Es ist Liebe.« Sie stand auf und gab Paul einen langen Kuss.
»Was machen deine Arme?« Paul erinnerte sich an die mahnenden Worte des Orthopäden.
»Ach Paul, musstest du das gerade jetzt fragen.« Maria war etwas enttäuscht.
»Du weißt genau, wie wichtig es ist«, verteidigte sich Paul. »Oder muss ich dich an die Standpauke erinnern?«
»Du hast ja recht.« Maria kuschelte sich an ihn. »Entschuldige bitte.«
Vicky hatte bisher höflich weggeschaut. »Er muss auch auf dich aufpassen?«
Maria erzählte kurz von dem Orthopäden.
»Es ist also doch so etwas wie Unterwerfung?« Vicky griff den Faden wieder auf.
»Ich mag das Wort nicht.« Maria blickte verliebt zu Paul. »Aber, ja, in manchen Dingen muss ich ihm gehorchen.« Es kam ihr sehr plakativ vor, als sie es aussprach.
»Ich bin um dein Wohlergehen besorgt.« Paul legte den Arm um Maria. »Ich habe immer Angst, dass du dir zu viel zumutest.«
»Ich glaube, dass Programm meiner Mutter hat mich sehr geprägt.« Maria seufzte. »Ich habe mich richtiggehend daran gewöhnt, dass ich mich unterordnen muss und viele meiner Wünsche zurückstellen muss.«
»Müssen wir das nicht alle?« Vicky wurde auf einmal recht philosophisch. »Es wäre wohl nicht gut, wenn unsere Wünsche einfach immer in Erfüllung gehen würden.«
»Das meine ich nicht mal.« Maria hatte das Gefühl, diesmal direkt aus dem Herzen zu sprechen. »Wenn ich zum Bespiel etwas trinken möchte, muss ich warten, bis mir jemand etwas gibt.«
»Das ist aber keine Unterwerfung, sondern Höflichkeit.« Vickys Freund meldete sich zum ersten Mal zu Wort. »Im Übrigen sollest du deine Wünsche gar nicht aussprechen müssen. Dein Freund sollte sie dir von den Augen ablesen.«
Vicky lächelte ihren Freund an. »In der Disziplin könntest du aber auch noch etwas Übung gebrauchen.« Sie lächelte. »Habt ihr schon Pläne für die Zukunft?« Vicky wollte das Thema wechseln.
»Jetzt kommt erst mal das Fest.« Maria seufzte etwas. »Und dann müssen wir das Abitur schaffen.«
»Nein, das meinte ich nicht.« Sie lächelte hintergründig. »Ich dachte mehr an das künftige Zusammenleben.«
Maria drehte sich zu Paul. »Am übernächsten Sonntag stehen wir ja vor dem Pfarrer.«
»In eurem Historienspiel?« Vicky strich sich durch das Gesicht. »Quasi eine Generalprobe.«
»Ja, könnte man so sehen.« Maria blickte Paul verliebt an. »Dann kommt noch das Katerinenjahr.« Sie gab Vicky einen groben Überblick über das, was noch auf Paul und sie zukommen würde.
»Und bei allen diesen Auftritten muss du das Gebet tragen?« Vicky war erstaunt.
»Sie wissen ja noch nicht, dass ich es tragen kann.« Maria erinnerte sich an die bisherigen Erfahrungen. »Aber es wird dann wohl von mir erwartet werden.«
»Bekommst du dafür auch einen Gegenwert?« Vicky rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
»Es ist eine Ehre, die Rolle spielen zu dürfen.« Maria hatte etwas Stolz in der Stimme. »Ich habe schon seit dem letzten Fest davon geträumt.«
»Von der Ehre kannst du dir aber nichts kaufen.« Vicky überhörte Marias Schwärmerei.
»Das stimmt natürlich.« Maria senkte kurz den Kopf. »Aber mit Paul an meiner Seite wird es schön werden.«
Diesmal fragte Paul nicht nach Marias Armen, aber er tastete sie ab.
Maria war es anzusehen, dass sie deswegen etwas genervt war. Doch sie ließ es geschehen.
»Es ist aber auch eine sehr unnatürliche Armhaltung.« stellte Vickys Freund fest.
»Es ist für das Venuskorsett«, antworteten Paul und Maria gleichzeitig, dann lachten sie kurz.
»Venuskorsett?« Vicky war verwundert. »Habe ich noch nie gehört.«
»Es geht wohl auf die Statue der Venus von Milo zurück«, erklärte Maria. »Dort sind keine Arme zu sehen.«
»Die Arme werden mit in das Korsett eingeschnürt, welches Maria trägt. Damit bleibt die schmale Taille erhalten.« Paul zeigte, dass er sich mit den Hintergründen befasst hatte.
»Aber das ist dort bestimmt furchtbar unbequem.« Vicky versuchte, einen Arm auf den Rücken zu legen.
»Ich habe zwei Wochen Intensivtraining hinter mir« Marias Stimme war sehr stolz. »Sechs Stunden habe ich es schon ausgehalten.«
Vicky stand der Mund offen. »Sechs Stunden? So lange?«
Maria beugte sich zu Vicky hinüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
Vicky wurde rot. »Und das hilft?«
»Sehr.« Maria strahlte. »Meine Mutter hat mir das auch bestätigt. Es wirkt wie ein Schmerzmittel.«
Doch Vicky war etwas aufgefallen. »Du hast aber keine Kontrolle darüber.« Sie blickte kurz zu Paul. »Du bist ihm doch ausgeliefert.«
»Ja, das ist wohl so.« Maria blickte auf einmal sehr eindringlich zu Paul.
»Bist du dir sicher?« Paul zögerte.
Maria hielt seinem Blick stand.
Paul nahm die Fernbedienung zur Hand und drückte auf den grünen Knopf.
Durch Marias Körper ging ein Zucken, dann blickte sie wieder zu Vicky. Sie grinste. »Ein wenig kontrollieren kann ich es doch.«
In der Stille war das leise Surren gut zu hören.
Wieder blickte Maria zu Paul, und er drückte auf den roten Knopf. Das Surren verstummte.
»Manchmal passiert es auch so.« Maria wurde etwas rot. »Da ist es dann gut, wenn er mich festhält.«
Paul legte den Arm um Maria.
»Ihr seid schon ein seltsames Paar.« Vicky lachte. »Du dominierst und Paul muss dir gehorchen.«
»Eigentlich müsste es ja andersherum sein.« Paul lächelte.
»´Topping from the Bottom´ nennt man das wohl.« Maria war etwas verlegen. »Ich weiß, dass mir das Befehlen eigentlich nicht zusteht.«
Vicky hörte sehr aufmerksam zu. »Aber das wäre doch dann auch so etwas wie die eigene Selbstaufgabe. Das kann doch nicht richtig sein.«
»Ich weiß, dass er mich auffängt, wenn ich falle. Immer.« Maria gab Paul einen Kuss. »Ich liebe dich.«
Paul erwiderte den Kuss. »Ich liebe dich auch.« Sie versanken in einen langen Kuss.
Als sie sich wieder umblickten, war Vicky mit ihrem Freund und dem Kinderwagen schon fast außer Sichtweite. Sie drehte sich noch einmal um winkte dem schwer verliebten Paar zu.
Paul erwiderte den Gruß.
* * *
Frederike hatte immer mal wieder aus dem Fenster geblickt und die vier beobachtet. Als sie den innigen Kuss sah, wusste sie, dass es jetzt Zeit war, dass es passieren konnte. Es war alles vorbereitet und das Präparat hatte seine Wirksamkeit erreicht.
Sie überlegte immer wieder, wie sie es angehen sollte. Sie konnte Maria das Keuschheitsgeschirr abnehmen oder Paul den Schlüssel dazu geben. Sie fragte sich, welche der Varianten wohl die bessere Wirkung haben würde.
Natürlich wäre es gut, wenn Paul die Rolle als Schlüsselherr übernehmen beziehungsweise in sie hineinwachsen würde. Andererseits betrachtete Maria ihre Unterwäsche vor allem als Schutz, der ihr half, trotz der Einschränkungen selbstbewusst aufzutreten, weil sie wusste, dass ihr nichts passieren konnte.
Sie kannte ihre Tochter doch recht gut, auch wenn sie normalerweise Kontinente trennten. Wenn sie wollte, dass es jetzt passierte, musste sie ihr den Gürtel abnehmen. Paul den Schlüssel geben könnte sie dann auch am nächsten Morgen, außerdem musste er ihn sowieso schon mit sich herum tragen.
Es wäre ihr sehr recht, wenn es hier unter ihrer Kontrolle passieren würde. Es würde auch der Höhepunkt ihres Programms sein, von dem sie wegen des Festes schon so weit abweichen musste.
Nachdenklich ging sie noch einmal durch das Zimmer, welches sie vorbereitet hatte. Der Tisch war romantisch gedeckt und das Bett war in Sichtweite. Eigentlich war alles bestens vorbereitet.
Sie setzte sich in den Sessel und lehnte sich zurück. Ein paar Minuten hatte sie noch, bis sie zu ihr kommen würden. Es war besser gelaufen, als sie es sich je erträumt hatte. Sowohl Paul war nicht vorhersehbar gewesen wie auch das Fest, welches ebenso ein großer Glücksfall war. Die Sorgen um Sarah und Anna hatten Maria und Paul so sehr abgelenkt, dass sie an den eigentlichen Zweck ihres Aufenthaltes nicht mehr dachten.
Wenn es jetzt auch noch unter ihrer Kontrolle passieren würde... Sie lächelte. So viel Glück war wirklich ungewöhnlich. Sie überlegte, wie der Abend wohl verlaufen würde. Vermutlich würden sie noch lange miteinander reden, dabei vielleicht aneinander gekuschelt sein. Sie würden reden über die Erlebnisse der zwei Wochen, Maria würde wahrscheinlich von ihrem Kampf für Sarah berichten. Und Paul würde seine Erlebnisse mit Anna wiedergeben. Dann würden sie sich bestimmt küssen... Und dann...
Doch dann seufzte sie. Vorher hatte sich noch der Orthopäde angesagt. Er wollte sich Maria Arme noch einmal ansehen nach der langen Belastung. Es verdarb etwas die Stimmung, doch sie war zuversichtlich, dass der Abend trotzdem so verlaufen könnte, wie sie es sich wünschte.
* * *
Der Arzt hatte ein paar Schautafeln dabei, die den weiblichen Oberkörper zeigten. »Ich möchte ihrem Schwiegersohn auch noch etwas unterweisen.«
Marias Miene zeigte wieder ein schlechtes Gewissen, als sie zusammen mit Paul und ihrer Mutter das Behandlungszimmer betrat.
Doch der Orthopäde schien es zu übersehen. »Machen sie sich bitte den Oberkörper frei«, bat er Maria, dann wandte er sich an Paul. »Sie können sich schon einmal hiermit vertraut machen.« Er reichte ihm die Schautafeln.
Maria war der Bitte nachgekommen und zeigte ihren Oberkörper, jetzt nur noch mit dem Keuschheits-BH bekleidet.
Der Orthopäde warf Frederike einen vielsagenden Blick zu, doch dann begann er Maria abzutasten. »Wie lange haben sie das Gebet gestern getragen?«
Maria musste erst einmal husten, bevor sie antworten konnte. »Es waren sechs Stunden, so wie sie es gesagt hatten.«
Der Arzt war erstaunt. »Vielleicht war ich gestern etwas zu pessimistisch.« Er tastete noch einmal.
»Was meinen sie?« Marias Stimme zitterte ein wenig.
»Sie hätten auch acht Stunden ausgehalten.« Der Orthopäde war verwundert. »Sie haben ein sehr gutes Training durchgeführt.«
Frederike bedankte sich still.
Maria räusperte sich. »Es wäre aber ohne Paul nicht gegangen.«
Die Blicke richteten sich auf Paul, der etwas verwirrt von den Unterlagen aufblickte. Auf einmal wurde er rot, denn er hatte erkannt, was Maria gemeint hatte.
Frederike kam Paul zu Hilfe. Sie ging auf den Arzt zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Er blickte Maria erstaunt an. »Und das hat ihnen geholfen?«
Maria nickte verlegen.
»Dann machen sie das auch weiterhin.« Er streichelte ihr über den Kopf. »Sie können stolz sein auf ihre Tochter.«
* * *
»Bist du fertig?« Maria lächelte ungeduldig. »Meine Mutter wartet auf uns mit dem Essen.«
»Ich bin schon fertig.« Paul stand auf und warf noch einmal einen Blick in den Spiegel. »Diesmal ohne Handschuh?« Er lächelte.
»Ich möchte endlich wieder einmal selbst essen und kauen.« Maria ließ einen Seufzer hören. »Ich vermisse das langsam.«
»War die Prinzessin etwa mit ihrem Diener unzufrieden?« Obwohl die Frage sorgenvoll formuliert war, zeigte doch Pauls Tonfall, dass er sie nicht ernst gemeint hatte.
Maria musste lächeln, als sie zur Tür ging. »Die Königin möchte heute den Prinzen sehen, nicht den Diener.«
Paul erinnerte sich wieder daran, dass Marias Mutter sie zu einer Art Abschlussessen eingeladen hatte. Und die Ereignisse der letzten Tage zeigten ihm, dass es einiges zu feiern gab. Er sprintete zur Tür und schaffte es, noch vor Maria dort zu sein und ihr die Tür aufzuhalten. »Meine Liebe?« deutete er mit einer leichten Verbeugung an.
Maria deutete einen Knicks an, dann ging sie etwas gestelzt aus dem Zimmer.
* * *
Der Tisch war für drei Personen gedeckt. Leise Klaviermusik füllte den Raum und mischte sich mit dem Licht der Kerzen.
Frederike sah sich zufrieden um. Das Schwesternzimmer war wirklich nicht wiederzuerkennen. Und Joe hatte sich mit dem Essen auch übertroffen. Es könnte der Beginn eines schönen Abends werden.
Paul und Maria blickten sich ungläubig um, als sie das Zimmer betraten. Von der Klinik war wirklich nichts mehr zu sehen oder es war ins Dunkel getaucht. In der Mitte des Raumes stand der mit Kerzen beleuchtete Tisch und Frederike stand daneben. »Nehmt bitte Platz.«
* * *
Marias Mutter hatte ihre Tochter schon die ganze Zeit heimlich aber sehr aufmerksam beobachtet. Seit der Begegnung mit Vicky schien sie etwas verändert und Frederike fragte sich, ob es einen Grund dafür gab.
Als Chefin wusste sie natürlich auch den Grund für Vickys Aufenthalt in der Klinik und es war ihr klar, dass es daran nicht liegen konnte. Schließlich wagte sie den Schritt nach vorn. »Vicky hat dich ins Grübeln gebracht?« Sie hoffte, dass sie es damit treffen würde.
Maria brauchte erst einen Moment, um die ganze Situation zu erfassen. Doch dann nahm sie Pauls Hand und drückte sie. »Bin ich dir wirklich ausgeliefert?« Irgendwie war etwas Angst in ihrer Stimme.
Paul war seit der Begegnung mit Vicky ebenfalls etwas in Grübeln gekommen. »Ich möchte dich beschützen und aufpassen, dass dir nichts passiert.« Er zeigte, dass er sich über das Thema Gedanken gemacht hatte. »Und wenn ich der Meinung bin, dass es zu viel für dich ist, dann habe ich mir vorgenommen, einzugreifen.« Er klang in diesem Moment sehr zuversichtlich.
Maria war auf einmal sehr nachdenklich. »Wenn ich weiß, dass ich mich ganz auf dich verlassen kann, dann traue ich mich auch, mich fallen zu lassen.« Sie blickte zu Boden. »Und mich dir unterzuordnen.«
Frederike bemühte sich um ein neutrales Gesicht, was ihr sehr schwer fiel. Denn innerlich war sie am Jubeln. All die Jahre harte Arbeit schienen sich jetzt auszuzahlen. Das Programm für Maria und vor allem ihr Konzept schienen richtig zu sein und gut zu wirken.
Sie spürte, dass die Zeit gekommen war. Natürlich fiel es ihr wie jeder Mutter schwer, doch sie wusste, dass ihre Tochter jetzt gehen lassen musste. »Ich möchte euch dann auf euer Zimmer bringen.«
* * *
Das Zimmer hatte sich ebenfalls verändert. Auch hier lief leise Klaviermusik und es brannten Kerzen. Paul hatte sich auf das Sofa gesetzt und blickte erwartungsvoll und doch auch etwas nervös auf die Badezimmertür, hinter der Maria mit ihrer Mutter verschwunden war.
Ein Tablett mit einer Sektflasche und drei Gläsern stand bereit, und Paul war der Aufforderung nachgekommen, die Flasche schon einmal zu öffnen. Einschenken würde dann Frederike, hatte sie angekündigt.
Zuerst fiel ihm Marias strahlendes Gesicht auf, als sie mit ihrer Mutter wieder aus dem Bad kam. Erst auf den zweiten Blick entdeckte er, was ihre Mutter neben der Tasche noch in der Hand hielt. Es waren der Keuschheitsgürtel und der Keuschheits-BH. Maria war sozusagen frei.
Er blickte auf ihren Körper, der von dem Bademantel verhüllt war. Was würde sie wohl darunter verbergen?
Er hatte schon oft von dem Moment geträumt, an dem er Maria ganz ohne begegnen durfte, und jetzt stand er offensichtlich kurz davor.
Frederike ging zu der Sektflasche und schenkte drei Gläser ein. Dann reichte sie Paul und Maria je ein Glas und erhob das dritte Glas. »Ich möchte mich bei euch bedanken. Ihr habt mich und die Zukunft der Klinik gerettet.«
Das leise Aneinanderstoßen der Gläser war zu hören.
»Wir sehen uns dann morgen Mittag bei der Abschlussbesprechung.« Sie trank einen Schluck. »Ich lasse euch dann allein.« Sie ging zur Tür. »Schließt bitte ab, damit euch keiner stören kann.« Sie wünschte ihnen noch einmal alles Gute und einen schönen romantischen Abend, dann schloss die Tür hinter sich.
Maria ging langsam zur Tür und erst als die Schritte ihrer Mutter verklungen waren, drehte sie den Schlüssel im Schloß, zog ihn ab und steckte ihn in die Tasche ihres Bademantels. »Jetzt kann uns keiner mehr stören.« Ihre Stimme war leise, als sie Paul anlächelte.
»Jetzt bin ich dein Gefangener.« Paul spürte den Zauber des besonderen Augenblicks.
»Du hast recht.« Sie lächelte geheimnisvoll. »Das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit.«
»Auf uns.« Paul hob das Glas, das er noch in der Hand hielt.
»Und auf das Fest.« Maria ergriff auch ihr Glas und prostete ihm zu.
»Hat meine Prinzessin noch einen Wunsch?« Paul fand es passend, das Spiel aufzugreifen, als beide ihre Gläser abgestellt hatten.
Maria wurde auf einmal etwas verlegen. »Die Prinzessin hätte allerdings noch einen Wunsch.« Sie ging zu ihrem Schrank und öffnete ihn.
Paul sah mit etwas Erstaunen, dass sie etwas heraus nahm. Doch als er erkannte, was Maria in ihrem Händen hielt, war er mehr als verwundert. »Sind sie sich sicher, Hoheit?«
Maria hielt ihren alten weißen Monohandschuh in den Händen, der schon an vielen Stellen deutliche Abnutzungserscheinungen zeigte. »Ich möchte den Handschuh tragen.« Ihre Stimme wurde leiser. »Nur den Handschuh.« Sie griff sich an den Bademantel, öffnete ihn und streifte ihn sich von den Schultern.
Paul hielt den Atem an, als er Maria in weißer Spitzenunterwäsche sah. »Du siehst toll aus.« Er trat einen Schritt zurück. »Noch besser als mit der Stahlunterwäsche.«
Maria lächelte, dann trat sie auf ihn zu und gab ihm einen Kuss. Sie reichte ihm den Handschuh und legte ihre Arme auf den Rücken. »Die Prinzessin ist bereit«, hauchte sie.
Zu seiner eigenen Überraschung zitterten seine Hände nicht, als er Marias Wunsch nachkam. Doch irgendwie spürte er, dass Maria mit ihren Gedanken gerade woanders war. »Woran denkst du?« fragte er, obwohl er sich nicht sicher war, ob er die Antwort wirklich hören wollte.
»Ob Anna wohl glücklich wird?« Maria seufzte, als sie die Enge des Handschuhs spürte. »Sie hat so sehr für ihre Liebe gekämpft.«
»Es ist ihr nur zu wünschen.« Pauls Stimme zeigte an, dass auch er vom Schicksal der Kennedy-Tochter sehr bewegt war.
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Zwerglein |
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Sklavenhalter
Baden - Württemberg
alles kann - nichts muss
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RE: Maria
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Datum:05.04.16 12:38 IP: gespeichert
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Da geht für Maria ein Lebenstraum in Erfüllung.
Einen kleinen Vorgeschmack, was sie DORT erwartet, hat sie ja jetzt beim Opernbesuch bekommen.
Auch hier wurde sie wie eine Prinzessin behandelt.
Jetzt fehlt nur noch, das der Herzog sie bei den 4 Wochen Prinzessinnen Urlaub, noch adoptiert.
Dann wäre sie eine echte Prinzessin.
Aber das wird wahrscheinlich ein Wunschgedanke bleiben.
Danke gag_coll
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Gruß vom Zwerglein
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Bondage_Frau |
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Sklave/KG-Träger
nähe Stuttgart
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RE: Maria
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Datum:05.04.16 14:57 IP: gespeichert
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lach - wie im Fernsehen.
an einer sehr spannenden Stelle kommt eine Unterbrechung
doch vielen lieben Dank für die Geschichte! In der Ruhe liegt die Kraft!
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kamikazekifferin |
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Stamm-Gast
Von nichts kommt nichts
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RE: Maria
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Datum:05.04.16 18:45 IP: gespeichert
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Zitat | lach - wie im Fernsehen.
an einer sehr spannenden Stelle kommt eine Unterbrechung
doch vielen lieben Dank für die Geschichte! |
Ist doch schon fast eine Seifenoper
Ich wünsche beiden von Herzen ein romantisches Erstes Mal. Auch wenns von Frederike ein wenig eingefädelt wurde ...
Gruß Kami
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Stamm-Gast
Meck-Pom
Gehorsam benötigt keine Gewalt
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RE: Maria
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Datum:05.04.16 19:32 IP: gespeichert
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Ich wünsch den beiden ja auch nur das Allerbeste, aaaber.....
... wann hat der Herzog eigentlich Paul bzw. sein Gemächt wieder freigegeben
Oder hab ich das irgendwo in einem Nebensatz überlesen??
Bin trotzdem gespannt wie ein Flitzebogen.
pardofelis
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:05.04.16 20:46 IP: gespeichert
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Zitat | wann hat der Herzog eigentlich Paul bzw. sein Gemächt wieder freigegeben Oder hab ich das irgendwo in einem Nebensatz überlesen?? |
Mir hat er dazu auch nichts gesagt
Okay, im Ernst, ich werde Paul in Kapitel 14 noch kurz darüber berichten lassen bei passender Gelegenheit...
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Story-Writer
München
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil 27 - Letzter Teil von Kapitel 13
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Datum:06.04.16 17:01 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil 27 - Letzter Teil von Kapitel 13
Autor: Karl Kollar
Dienstag, 14. September 1984
Frederike blickte auf die Uhr. Es war kurz vor elf Uhr. Für diese Stunde hatte sie Paul und Maria zum Frühstück geladen. Sie war sehr gespannt, in welcher Verfassung sie zu ihr kommen würden.
Sie hatte gestern unauffällig Marias Keuschheitsgeschirr so auf die Kommode gelegt, dass die Schlösser alle offen waren, die Schlüssel aber abgezogen waren. Letztere lagen vor ihr auf dem Tisch.
Es blieb ein Rest von Unsicherheit, ob Maria das Geschirr nach ihrer ersten Nacht mit Paul wieder anziehen würde. Würde sie es als Bestandteil ihrer Unterdrückung oder eher als Teil ihres Schutzes empfinden? Frederike fragte sich ehrlich, weit Maria in dieser Richtung wohl schon geprägt war.
Um Punkt elf Uhr klopfte es an ihrer Tür und eine etwas verlegene Maria trat ein. Hinter ihr folgte ihr ihr Freund. Frederike hatte Mühe, ihr Schmunzeln zu unterdrücken. Wieder hatte Maria diesen Ausdruck im Gesicht, den sie immer zeigte, wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte.
Sie ging auf ihre Mutter zu und umarmte sie. »Danke Mama.« Dann flossen ihr die Tränen über das Gesicht.
Frederike nahm ihre Tochter ebenfalls in den Arm und streichelte sie über den Kopf. Nur nebenbei spürte sie, dass Maria wieder ihre Rüstung trug. »Wie war die Nacht?«
Maria blickte genauso kurz wie intensiv zu Paul und warf ihm einen Kuss zu. »Schön.« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Frederike war der Blickwechsel nicht entgangen und sie wusste, dass sie in dieser Richtung nicht weiter zu fragen brauchte. »Jetzt kommt zum Frühstück.«
* * *
»Bisher hast du nur den Schlüssel verwahrt und hast Maria geholfen, die Regeln einzuhalten.« Frederike gab sich geheimnisvoll. »Doch in Zukunft soll es anders sein. Du sollst selbst festlegen, wann Maria das Geschirr zu tragen hat.«
Paul und Maria blickten sich etwas erschrocken an. Er ergriff ihre Hand. »Sind sie sicher?«
»Ich habe dich als sehr verantwortungsbewusst erlebt und ich habe Vertrauen zu dir.« Frederike reichte ihm ein kleines Kästchen. »Dies soll das Symbol für deine Schlüsselgewalt sein.«
Sie reichte auch ihrer Tochter so eine Schachtel. »Das soll dich immer daran erinnern, dass jetzt Paul deine Schlüssel verwaltet.« Sie wartete, bis Maria das Paket geöffnet hatte. »Das Schloss soll dich aber auch ermutigen, Kontrolle auszuüben und Paul gegebenenfalls an seine Pflichten zu erinnern.« Sie machte eine bedeutsame Pause. »Du sollst auch stets den Mut haben, ihn auf falsche Entscheidungen hinzuweisen.«
»Was wird denn Mrs. Potter dazu sagen?« Paul erinnerte sich daran, dass er vor Marias Erzieherin immer noch großen Respekt hatte.
»Sie wird dir viele nützliche Tipps gegen.« Frederike schmunzelte. »Es wird euer Schaden nicht sein, wenn ihr ihre Ratschläge weiter befolgt.«
»Der Gürtel ist mir sehr wichtig, weil er mich schützt.« Maria blickte aus dem Fenster, als sie ihre Gedanken aussprach. »Nur manchmal würde ich mir wünschen, den BH ablegen zu dürfen.«
»Paul hat jetzt die Schlüssel.« Frederike sah eine gute Gelegenheit. »Wenn du ihn lieb fragst...«
Maria ließ ihren Blick zwischen ihrer Mutter und Paul pendeln. Mit dieser Antwort schien sie nicht gerechnet zu haben. Sie senkte ihren Kopf.
»Hier wäre noch etwas, was ich dir zur verantwortungsvollen Benutzung übergeben möchte.« Sie reichte Paul noch ein kleines Kästchen. »Das ist symbolisch für die jeweiligen Fernbedienungen. Auch die solltest du sehr weise einsetzen.«
Maria hob den Kopf. »Oh ja, bitte traue dich, sie einzusetzen.« Sie war etwas verlegen. »Es hat mir sehr geholfen, die Zeit zu überstehen.«
Frederike sah auf die Uhr. »Ich habe Rosalie ein Telegramm geschickt, dass du sie heute noch anrufen wirst.« Sie hatte es als Feststellung formuliert, gemeint war es allerdings als Frage.
Maria verstand es sofort als Frage. Es schien sie fast etwas aufzuschrecken. »Natürlich, ich muss sie anrufen.«
»Ich habe euch ein Telefon organisiert.« Sie nannte die Raumnummer.
Maria stand auf und hängte sich die Kette mit dem kleinen Schloss um den Hals. Dann verlies sie das Zimmer.
Paul wollte ihr hinterher gehen, doch Frederike hielt ihn zurück. »Das ist ein Gespräch unter Frauen und nichts für dich.« Sie lächelte. »Du könntest schon mal mit dem Packen beginnen.«
* * *
Es gab seit langem nur einen einzigen Grund, außerhalb ihrer Freitagstelefonate anzurufen, dass hatten Maria und Rosalie schon vor langer Zeit ausgemacht. Maria war entsprechend nervös, als sie die lange Nummer wählte. »Hallo Rosalie, hier ist Maria.«
»Aber heute ist Dienstag.« Rosalie stutzte. »Nein, sag bloß.« Sie war sprachlos.
«Er war so zärtlich.« Marias Stimme war leise.
»Jetzt erzähl aber bitte von vorn und der Reihe nach.« Rosalies Stimme war sehr eindringlich. »Wenn du mich schon mitten in der Nacht aus dem Bett schmeißt.«
»Meine Mutter hatte mir schöne Unterwäsche mitgebracht« Maria war verträumt. »So richtige verführerische Dessous.«
»Und, hat es gewirkt?« Rosalies Schmunzeln war deutlich zu hören.
»Und ob.« Maria strahlte. »Doch der Reihe nach.« Sie holte tief Luft. »Zuerst hat er mich in den Handschuh eingeschnürt.«
»Er hat was?« Rosalie war empört.
»Ich habe schon immer davon geträumt, mein erstes Mal mit dem Handschuh zu erleben. Und er hat es gern gemacht. Er hat schon richtig gut Übung darin.«
»Ich wusste ja schon immer, dass du schräg drauf bist.« Rosalie lachte. »Was ist dann passiert?«
»Wir haben uns auf das Sofa gekuschelt und über die Ereignisse hier in der Klinik ausgetauscht.« Sie gab ihrer Freundin einen Überblick über all die Sachen, die sich in den letzten beiden Wochen ereignet hatten.
»Ach deswegen habe ich jetzt zwei Mal nichts von dir gehört.« Rosalie seufzte. »Und sie hat es dir erlaubt?«
»Nicht nur das.« Marias Stimme zeigte sowohl ihre Verliebtheit als auch ihre Begeisterung. »Paul verwaltet jetzt die Schlüssel für mich.«
»Und was war nach dem Kuscheln und Reden?« Rosalie erinnerte Maria daran, dass sie das wichtigste noch nicht erzählt hatte.
»Irgendwann hat er mich in den Arm genommen und mich überall gestreichelt.« Maria schwelgte in der Erinnerung. »Es war soo schön.«
»Und dann?« Rosalie war sehr gespannt.
»Irgendwie sind wir dann im Bett gelandet. Es war so wunderschön.« Maria seufzte verliebt. »Teilweise bin ich sogar mit dem Handschuh auf ihm geritten.«
»Ich beneide dich.« Rosalie freute sich für ihre Freundin.
»Aufgewacht sind wir dann erst gegen elf Uhr.« Maria seufzte. »Meine Mutter hatte zum Frühstück eingeladen.«
»Wann hat er dich aus dem Handschuh herausgelassen?« Rosalie war über das seltsame Liebesleben ihrer besten Freundin immer noch erstaunt.
»Ich wollte eigentlich die Nacht so bleiben.« Maria schwärmte. »Doch er hat darauf bestanden, mich zu befreien.«
Rosalie lachte. »Und wann ist es schöner? Mit ihm oder durch ihn?«
Maria musste erst einen Moment überlegen, bevor sie die Frage verstanden hatte. »Mit ihm. Mit ihm zu kommen ist doppelt schön.«
»Ihr seid wirklich schwer verliebt.« Rosalie lächelte.
»Genauso wie Sarah.« Maria war der Meinung, jetzt genug von sich erzählt zu haben. »Sie und Betty sind ein sehr glückliches Paar.« Sie gab einen kurzen Überblick über die Ereignisse.
»Und das heißt?« Rosalie lechzte nach Klatsch.
»Sarah hat ihr Glück gefunden, und jetzt freut sie sich auf ihre Hochzeit. Betty und Bertram machen die Trauzeugen.«
»Und der Herzog?«
»Der ist glücklich, dass er jetzt wieder eine Gebetsträgerin in der Familie hat.«
»Durch Sarah?«
»Ja«, Maria lächelte, »Betty kümmert sich rührend um sie. Und sie sorgt immer dafür, dass Sarah es nie zu leicht hat. Betty hat ihren Beruf aufgegeben und wird mit nach Brasilien reisen. Sie über schon fleißig Portugiesisch.«
»Das ist fast ein kitschiges Happy End.« Rosalie liebte solchen Klatsch.
»Ja, hier in der Klinik.« Maria seufzte. »Meines kommt ja hoffentlich noch.« Sie vermied es aber, von Anna zu berichten.
»Dein Fest?«
»Ja«, Maria bestätigte es. »Nachher werden Paul und ich die ganzen Vorbereitungen noch mal etwas auffrischen. Die Tänze und so weiter.«
»Ihr werdet ein tolles Paar werden.« Rosalie seufzte sehnsüchtig. »So verliebt.«
Es klopfte. Frederike steckte den Kopf zur Tür herein. »Seid ihr schon fertig?«
Maria blickte unwillkürlich zur Uhr. »Mensch, wir haben jetzt zwei Stunden lang gequatscht.«
Sie leitete die Verabschiedung ein und gab ihrer Mutter ein Zeichen, dass sie eintreten könne.
Neben ihrer Mutter betraten auch Paul und eine fremde Frau den Raum.
Maria legte den Hörer auf und blickte ihre Mutter verlegen an.
Doch Frederike ignorierte das. Sie winkte die fremde junge Frau zu sich. Dann wandte sie sich an ihre Tochter. »Ich habe von deinem Wunsch gehört, in München mit dem Gebet auf dem Rücken zu landen und das Flugzeug zu verlassen.«
»Das wird sicher nicht gehen?« sagte Maria, in ihrer Stimme mischten sich Zweifel und Optimismus.
»Das hier ist Frau Baer von der Lufthansa.« Frederike blickte zwischen Maria und der Stewardess hin und her. »Sie hat bei eurem Flug Dienst und wird euch helfen, euch den Wunsch zu erfüllen.«
»Der Pilot gibt mir Bescheid, wann er den Landeanflug einleiten wird. Dann werde ich zu euch kommen und euch beim Anlegen des Gebetes helfen.« Sie blickte auf den Zettel, den sie in den Händen hielt. »Ich werde mich auch darum kümmern, dass der Zoll keinen großen Ärger macht.«
Maria blickte sich erstaunt um.
»Naja«, erklärte Frau Baer, »sie werden sicher darauf bestehen, dass sie deine Arme ohne »Verpackung« sehen wollen. Danach werde ich ihn dir wieder anlegen. Wäre das in Ordnung?«
Noch bevor Paul widersprechen konnte, ergänzte Frederike. »Am Flughafen wird eine weibliche Beamtin Maria durchsuchen und da kannst du nicht dabei sein.«
* * *
Frederike war etwas wehmütig, als sie die Tür ihres Büros hinter sich schloss. Natürlich war es nicht der erste Abschied von ihrer Tochter, doch sie fühlte, dass es diesmal etwas anderes war. Sie hatte sie sozusagen losgelassen, oder besser, in andere Hände gegeben.
Es tröstete sie nur ein wenig, dass Paul wirklich verlässlich war. In der Angelegenheit um Anna Kennedy hatte er sich sehr vorbildlich verhalten und teilweise sogar ganz selbstlos seine eigenen Wünsche hintenangestellt.
Wie jedes Mal hatte sie einen Bericht zu schreiben und an das Konsortium zu übergeben. Diesmal freute sie sich besonders darauf, ihn zu schreiben. Das Ziel ihres Projektes war so gut wie erreicht. Gedanklich entwarf sie so etwas wie eine neue Gliederung.
Gestern hatten Maria und Paul, nachdem die Stewardess mit dem Venuskorsett fertig war, sich noch ausgiebig mit den Inhalten des Katerinenfestes befasst. Nach dem schon mehrere Landsbacher nachgefragt hatten und Frederike sie bisher vertröstet hatte, befand sie es für nötig, wenigstens die Inhalte auszufrischen.
Besonders fasziniert war sie, als Maria und Paul einmal zur Probe mit dem Gebet auf dem Rücken die Tänze übten. Es hatte eine solche Leichtigkeit, dass es ihr fast den Atem raubte. In der Klinik war die richtige Musik nicht aufzutreiben, und so hatten die beiden sogar selbst zu ihren Tänzen gesungen.
Frederike war sehr wehmütig, als sie daran zurück dachte. Es war so beeindruckend, und das Gebet spielte dabei üerhaupt keine Rolle mehr. Maria hatte nicht ein einziges Mal das Gesicht verzogen.
Wo mochten sie im Moment sein? Waren sie noch in Amerika oder schon über dem Atlantik? Ohne dass es ihr so richtig bewusst war, stand sie auf, ging zum Fenster und blickte hinaus zum Himmel.
Noch schien die Sonne, doch am Horizont zogen dunkle Wolken auf.
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Story-Writer
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RE: Maria Kapitel 13 - Nachwort
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Datum:06.04.16 17:46 IP: gespeichert
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Maria 13 - Nachwort
Das war das 13. Kapitel von ´Maria´. Das Schreiben hat im Vergleich zu den anderen Kapiteln geradezu ewig gedauert. Ein großes Dankeschön geht an Herman für den Behandlungsplan und für das für mich sehr wertvolle Korrekturlesen.
Sollten noch Fragen offen sein, könnt ihr die gern noch stellen, ich werde die entweder gleich beantworten oder sage in Kapitel 14 noch etwas dazu.
Vielen Dank für eure Kommentare und auch für eure Geduld.
Viele Grüße
gag_coll
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KG-Träger
Und es hat 'Klick' gemacht
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RE: Maria
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Datum:06.04.16 18:14 IP: gespeichert
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Hallo gag_coll,
wie so oft habe ich den neusten Teil Deiner Geschichte regelrecht verschlungen.
Es ist einfach Klasse.
Dein Carpegenk
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kamikazekifferin |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:06.04.16 19:23 IP: gespeichert
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Huhu Gag_coll
Wir danken dir alle für diese Tolle Geschichte
und ich habe echt Achtung vor der Menge an Text, die du geschrieben hast.
Selten gibt es hier Geschichten in dieser Länge und dem Zauber zu lesen.
gruß
Kami
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KG-Träger
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RE: Maria
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Datum:06.04.16 19:52 IP: gespeichert
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Kann nur sagen danke für die tolle Story. Es macht einfach Spaß sie zulesen.
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Wölchen |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:06.04.16 23:20 IP: gespeichert
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Meinen herzlichsten Dank an dir.Für die Wunderschöne Zeit während des lesens.Vielen Dank dafür und bitte mach lange weiter.
mfg Wölchen
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der suchende |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:06.04.16 23:48 IP: gespeichert
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Ich muss mich wieder meinen Vorschreibern anschließen. Herzlichen Dank für diese tolle Geschichte. Hoffentlich hast du noch viel Muße und Einfälle für das nächste Kapitel.
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Erfahrener
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RE: Maria
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Datum:15.04.16 22:58 IP: gespeichert
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hi gag_coll.
hoffentlich lässt du uns nicht wieder so lange warten auf kapitel 14. lacht
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RE: Maria
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Datum:05.05.16 21:31 IP: gespeichert
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Gibt es eigentlich zu Kapitel 13 von Maria noch Fragen?
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kamikazekifferin |
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Stamm-Gast
Von nichts kommt nichts
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RE: Maria
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Datum:06.05.16 19:22 IP: gespeichert
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Zitat | Gibt es eigentlich zu Kapitel 13 von Maria noch Fragen? |
Werden wir noch von Anna und Forian hören? vll als spinn of oder so?
gruß Kami
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von kamikazekifferin am 06.05.16 um 19:33 geändert
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:06.05.16 20:08 IP: gespeichert
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Zitat | Werden wir noch von Anna und Forian hören? |
Ja, sie werden in Kapitel 14 noch eine gewisse Rolle spielen...
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