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Edwin Prosper |
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Beiträge: 440
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RE: Die Verwandlung des Herrn Schöne.
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Datum:12.10.24 13:26 IP: gespeichert
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Er ist dort eingefroren, eingefroren, ohne zu altern, dieses Modell, das man sich für lange Reisen im Weltraum oder in medizinischen Notfällen immer wünscht, aber noch nicht verwirklichen kann. Ich verstehe, dass sie ihr Eigentum nicht mehr hergeben will, aber vielleicht holt sie es eines Tages heraus, damit er sich dann ungealtert von ihr verabschieden kann, und dann mit ihr gehen kann, wenn ihre Zeit gekommen ist.
Ja, da hast du ein schönes Ende seines Arbeitslebens für ihn gefunden. Es gefällt es mir sehr gut. Sein Abstellen in einer Stasiskammer ist wie das Betreten eines wunderschönen Gartens, in dem es keinen Lärm und keine Hektik mehr gibt - nur noch Stille, Frieden und Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Er hat seinen Platz im Schatten eines alten Baumes gefunden, wo er einfach sein kann, ohne Eile, ohne Verpflichtungen. Möge dieser Garten ihm all die Ruhe geben, die er sich wünscht, und ihn jeden Tag mit stiller Zufriedenheit erfüllen, bis er vielleicht noch mal aufgeweckt wird und mit seiner Herrin den weg über den Regenbogen anzutreten.
Der Brauch, Diener oder Untergebene mit dem Tod des Herrschers in den Tod zu schicken, das sogenannte Gefolgschaftsopfer, auch "Retainer Sacrifice“ genannt, war in vielen Kulturen der Geschichte bekannt. Im alten Ägypten glaubte man, dass die Gefolgsleute und Diener, die in den Gräbern der Ahonen gefunden wurden, ihnen im Jenseits dienen sollten. Ebenso im alten China, zum Beispiel in der Shang-Dynastie. Aber auch bei den Wikingern gab es Gräber, in denen Krieger oder Stammesfürsten mit Menschenopfern bestattet wurden. Sklaven oder Diener wurden geopfert, um dem Verstorbenen eine angemessene Umgebung im Jenseits zu schaffen. Diese Menschenopfer galten als ehrenvolle Begleitung ins Jenseits.
Genau das stelle ich mir vor, wieso die Baronesse ihn in die Rente geschickt hat und erst einmal in einer Stasiskammer aufbewahrt.
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