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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Re: seamasters Kurzgeschichten
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Datum:24.02.04 07:59 IP: gespeichert
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OK, meine beiden "Privatleser" Dann werde ich gleich mal den letzten Teil dranhängen! ps: ZDF, Arte, oder ProSieben...?
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Die Tänzerin 3
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Datum:24.02.04 08:24 IP: gespeichert
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Am nächsten Morgen fühlte sich Samantha hervorragend. Sie war schon ziemlich früh aufgewacht, weil sie so viel geschlafen hatte und konnte es nun kaum abwarten, zum Frühstück zu gehen. Unterwegs schaute ich mich ein paar Mal nervös um, wie würden sich Sophia und ihr Begleiter verhalten, wenn sie mich sahen? Aber ich beruhigte mich relativ schnell – die beiden waren „Profis“ und würden sicherlich auch entsprechend agieren!
Wir bekamen noch einen der besten Tische auf der Terrasse. Samantha setzte sich wie üblich so, dass sie alle anderen Gäste gut beobachten konnte. Mir war das recht, denn ich liebte es, morgens einfach nur so aufs Meer zu schauen, mit Samantha im Vordergrund. Doch plötzlich verfinsterte sich ihr Blick und sie starrte wie gebannt an mir vorbei in den Frühstücksraum.
„Das gibt es doch nicht, was haben die denn hier verloren?“ Hinter mir hörte ich das charakteristische Geräusch hochhackiger Schuhe, das sich zügig näherte und dann unmittelbar hinter mir verstummte. Ich brauchte mich nicht herumzudrehen um zu sehen, wer hinter mir stand, ich hatte ihren unverkennbaren Duft sofort wiedererkannt. Aber was um alles in der Welt hatte Samantha mit Sophia zu tun? Die bevorstehende Katastrophe schnürte mir den Hals zu!
„Hallo Kleines, Ursula hatte erwähnt, dass du hier Urlaub machen würdest...!“
„Hallo „Mutter“...“ Das konnte doch nicht wahr sein, warum löste ich mich nicht einfach auf und versickerte im Boden? Jetzt würde die Bombe jeden Augenblick hochgehen, denn die extreme Feindseligkeit im Klang ihrer Stimmen war unüberhörbar! Und wie akzentuiert Samantha „Mutter“ gesagt hatte, die beiden hassten sich abgrundtief, daran bestand kein Zweifel. Aber warum hatte Samantha mir nie von ihr erzählt? Außerdem war Sophia doch kaum älter als Samantha? Und wer war dann Ursula? Die Erklärung gab Samantha unaufgefordert selbst.
„Darf ich vorstellen? „Sophia“ – denn anders wünscht sie von mir in der Öffentlichkeit nicht angeredet zu werden. Es ist schon komisch mit den Frauen in unserer Familie – Ursula, meine Großmutter, war wenigstens schon neunzehn, als sie Sophia bekam. Aber die wurde dann schon mit vierzehn schwanger und gibt mir bis heute dafür die Schuld – angeblich hätte ich ihr die Jugend gestohlen... Ha, du hast dich doch überhaupt nie um mich gekümmert und gleich fröhlich weiter gevögelt, kaum dass du aus dem Krankenhaus warst!
Und nicht nur das, weißt du Christian, sie spannt mir auch regelmäßig die Männer aus! Mit Marc, der da so unschuldig neben ihr steht, war ich sogar verlobt! Sophia, du bist krank, ist dir das überhaupt klar? Allein schon die Tatsache, hier ebenfalls Urlaub zu machen... Aber diesmal kannst du dir die Mühe sparen, deine klebrigen Netze auszuwerfen, denn Christian liegt weit außerhalb deiner Reichweite. Und nun geh mir aus den Augen, ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen!“
Das war’s, ich war tot! Hatte Sophia überhaupt gewusst, dass ich Samanthas Freund war, oder war das Ganze nur ein verhängnisvoller Zufall? Eine Sekunde lang hatte ich noch die irrige Hoffnung, dass Sophia und Marc vielleicht wirklich verschwinden würden, ohne etwas zu sagen, doch da spürte ich schon Sophias zarte Hände auf meinen Schultern. Ganz gelassen beugte sie sich nach vorn, kraulte meine Brust und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
„Ach das ist jetzt wirklich dumm, denn wir sind uns gestern Nacht schon sehr nahe gekommen...“ Samantha riss entsetzt die Augen auf, sie konnte es nicht fassen!
„Christian, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist!“ Ihre Selbstsicherheit war von einer auf die andere Sekunde verloren gegangen und der flehentliche Klang ihrer Stimme trieb mir die Tränen in die Augen. Ich schaffte es nicht mehr sie anzusehen und schaute zutiefst beschämt nach unten. Samantha zögerte noch einen Augenblick, doch dann sprang sie auf und rannte weinend davon. Ich war wie gelähmt und saß einfach nur da, unfähig irgend etwas zu tun.
Jetzt sah ich sie unten auf dem Weg, sie lief in Richtung unseres Bungalows. Und ich beobachtete auch, wie sie von Marc eingeholt und festgehalten wurde. Zunächst wehrte sie sich, aber dann hielt sie still und hörte sich an, was er ihr zu sagen hatte. Mit allem Stolz, der ihr noch verblieben war, warf Samantha ihre langen blonden Haare zurück und schickte mir den verächtlichsten Blick, den ich jemals von ihr gesehen hatte. Sie ließ es zu, dass Marc den Arm um ihre Hüfte legte und gemeinsam setzten sie den Weg fort.
„Sie wird sich wieder beruhigen, das war bis jetzt immer so!“ Sophia streichelte mich immer noch und ich wunderte mich darüber, warum ich sie nicht hassen konnte. Aber es gelang mir einfach nicht, so sehr ich mich auch bemühte. Sophia kam nun um den Tisch herum und setzte sich auf Samanthas Platz. Ich schaute sie konzentriert an, aber ich konnte keinerlei Ähnlichkeit zu Samantha feststellen.
„Sie sieht aus wie ihr Vater, von mir hat sie nur sehr wenig!“ Sophia hatte genau erraten was ich dachte. Wahrscheinlich verfügte sie über so viel Erfahrung, dass sie ihrer Umgebung immer einen Schritt voraus war. Und wie konnte sie nur so jung aussehen? Wenn sie Samantha mit vierzehn bekommen hatte, dann musste sie zehn Jahre älter als ich sein – unglaublich! Doch warum machte ich mir überhaupt Gedanken um sie, warum war ich nicht schon längst auf dem Weg, um nach Samantha zu suchen?
Ich stand auf und überhörte die Worte, mit denen mich Sophia vom Gehen abhalten wollte. Wie ferngesteuert begann ich meine Suche als Erstes an unserem Bungalow und setzte sie dann bei Sophias Bungalow fort. Das Zimmermädchen war gerade dort und so konnte ich mich umschauen, während ich ihren Protest einfach ignorierte. Aber auch hier gab es keine Spur von Samantha und Marc. Nach einer ausgedehnten erfolglosen Runde über das gesamte Clubgelände ging ich wieder zurück auf die Terrasse, Sophia saß immer noch dort.
„Es gehört sich nicht gerade, eine Dame einfach so sitzen zu lassen. Aber gut, in deinem Fall habe ich ein gewisses Verständnis! Ich werde jetzt gehen, du weißt wo du mich finden kannst...!“ Sophia erhob sich und hauchte mir beim Gehen einen Kuss aufs Ohr. Ich blieb noch sehr lange unbeweglich sitzen und starrte aufs Meer. Die Kellner deckten bereits für das Mittagessen ein, aber sie ließen mich in Ruhe, vielleicht hatten sie von dem Streit auch etwas mitbekommen.
Ich war verwirrt wie noch nie und die Bilder des gestrigen Abends vermischten sich mit schmerzhaften Visionen, die ich von Samantha und Marc hatte. Sicherlich empfand sie noch genug für ihn, um sich jetzt zu revanchieren... Ich schüttelte unbewusst den Kopf, aber die Bilder ließen sich dadurch nicht vertreiben. Plötzlich stand ich vor Sophias Tür, mein Weg hatte mich automatisch hierher geführt. Die Tür war nur angelehnt und ich lauschte so leise wie ich konnte in den Raum.
„Christian...?“ Sophia konnte mich unmöglich gehört haben! Ich fühlte mich ertappt und lief davon wie ein kleiner Junge, der etwas angestellt hatte. Erst als ich den Eingangsbereich des Clubs erreicht hatte, stoppte ich meine panikartige Flucht. Mein Blick fiel zufällig auf den Parkplatz mit den Mietwagen, wahrscheinlich waren Samantha und Marc mit einem von ihnen unterwegs. Die schattige Bank unter einer Palme animierte mich, hier auf ihre Rückkehr zu warten.
Stundenlang saß ich dort unter den besorgten Blicken der Rezeptionistinnen, denen mein Verhalten sehr suspekt vorkam. Mehrfach wurde ich gefragt, ob alles in Ordnung sei und ob man etwas für mich tun könne, aber ich bestellte nur einmal ein Glas Wasser. Gegen zwei Uhr morgens bot mir jemand vom Wachdienst an, mich zu meinem Bungalow zu begleiten, doch in diesem Augenblick waren meine aufgewühlten Gedanken gerade am Ziel angekommen.
Ich bedankte mich für das freundliche Angebot und trat dann allein den Weg zu Sophias Bungalow an. Je näher ich ihm kam, umso leichter fühlte ich mich und als ich schließlich direkt davor stand, hatte ich bereits alles, was mich belastete, hinter mir gelassen. Die Tür war immer noch angelehnt und als ich leise hineinschlüpfte, empfing mich der unwiderstehliche Duft Sophias. Und obwohl ich mir meiner Sache im Moment ganz sicher war, wusste ich, dass mein Leben ab jetzt nie mehr so sein würde wie vorher...
ENDE
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Gast
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Re: seamasters Kurzgeschichten
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Datum:03.11.04 22:20 IP: gespeichert
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Was ist denn bloss mit dir los, mein süsser Seamaster. Schon wieder eine Geschichte mit einem Ende, das frustrierte Gefühle hinterlässt. Klasse geschrieben wie alles, was ich bis jetzt von dir lesen durfte.
Aber...kann man so wirklich glücklich werden? Ich weiss ja, dass es Männer gibt, die auf so etwas stehen. Aber für mich ist es eben absolut nicht nachvollziehbar.
Ich glaube, ich muss da noch länger drüber nachdenken..
Knuddelige Grüsse deine Träumerin
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Story-Writer
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Der perfekte Ehemann
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Datum:04.11.04 18:40 IP: gespeichert
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Verschoben nach "Stories über Herren" (Diese Nachricht wurde am 04.11.04 um 18:40 von seamaster geändert.)
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Herrin_nadine |
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Sklavenhalterin
Baden-Württemberg
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Re: seamasters Kurzgeschichten
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Datum:18.11.04 23:36 IP: gespeichert
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hallo seamaster
ich habe deine kurzgeschichten nochmals in einem rutsch gelesen, fand sie ausgesprochen gut geschrieben, teilweise braucht man bald einen waffenschein zum lesen der geschichten würde mich freuen wieder mal eine hier in deiner sammlung vorzufinden. deine fangemeinde ist groß und kann von dir nicht genug lesestoff bekommen
dominante grüße von
Herrin Nadine
sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Re: seamasters Kurzgeschichten
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Datum:19.11.04 19:23 IP: gespeichert
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Hallo Nadine, ich habe ja noch nicht mal eine Lizenz zum Schreiben... Aber ich freue mich über deinen positiven Kommentar und werde sicherlich bald auch wieder etwas "nachlegen"
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Herrin_nadine |
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Sklavenhalterin
Baden-Württemberg
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Re: seamasters Kurzgeschichten
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Datum:24.11.04 20:40 IP: gespeichert
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danke dir seamaster kann es kaum erwarten
dominante grüße von
Herrin Nadine
sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik
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