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Freak
Emsland
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:12.12.17 20:29 IP: gespeichert
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Hallo Katrin-Doris,
vielen Dank für die Fortsetzung der Geschichte.
Klaudia macht sich mal wieder bei den Staatssekretären "sehr beliebt".
Man kann sich wie immer sehr gut hineinversetzen in deine Geschichte.
Sie ist und bleibt wie immer Spitze
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Danke dafür.
Mausi2014
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Der Leser |
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Sklave/KG-Träger
Beiträge: 325
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:17.12.17 00:30 IP: gespeichert
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Hallo Katrin,
hier mal ein kurzer Kommentar der sich hoffentlich so verhält wie (manch männliches Körperteil ) nämlich größer wird. Nun kann ich meine Ankündigung auch war machen und den Kommentar zu seiner gewohnten Größe verhelfen. Aber da inzwischen auch der Jahreswechsel dazwischen gekommen ist wünsche ich Dir und allen meinen MitkontaorInnen alles Gute und Gesundheit im neuen Jahr.
Um was sich Klaudia nicht alles kümmert. Nicht nur die zwar schöne aber arbeitsintensive Auslastung Ihrer Schwägerin und die damit verbundene Ehekrise. Sondern auch die Umorganisation des Ministeriums. Auch die neuen Perspektiven für Ihre Vertreterin (wer bekommt dann eigentlich den Posten?). Dann werden noch Personalgespräche für die KAMB geplant, und so ganz nebenbei wird auch noch die zweite Goldene Henne eingesammelt. Natürlich mit vorheriger Auffrischung der natürlichen Schönheit der Damen. Schön wenn es solch tüchtige Concierce gibt. Nach der Aftershowparty gibt es dann wieder den gewohnten Stressabbau durch rhythmische Bewegungen und Ausschüttung von Endorphinen. Zum Glück wird nach der Heimkehr auch an das Aufladen des eigenen Akkus gedacht.
Vielen Dank für Die viele Zeit und Kraft die Du für uns und diese tolle Geschichte mit ihren vielen schönen Teilen opferst. Denke aber auch an Dein Gesundheit und nehme Dir auch die Auszeiten die Du brauchst. Du bist mir bei weitem wichtiger als schnell einen neuen tollen Teil zu lesen. (Dann habe ich auch etwas mehr Zeit mit dem Kommentieren ) Ich hoffe es geht Dir wieder besser. Aber achte auf Dich und lass nach den möglichen Ursachen schauen. Ich brauche Dich und wenn es Deine Möglichkeiten zulassen natürlich auch Deine Texte.
Liebe Grüße und beste Gesundheit,
Der Leser
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Der Leser am 03.01.18 um 22:13 geändert
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Katrin-Doris |
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___†___ Magdeburger Umfeld
Lebe dein Leben bevor es zu spät ist !
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:17.12.17 17:54 IP: gespeichert
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Nachdem ich am Donnerstag einen satten Kreislaufzusammenbruch hatte, mit Infarkt Verdacht, bedanke ich mich zuerst beim Oberarzt Yury Puschko
und Schwester Heike vom Ameos Klinikum in Haldensleben. Mein Anklopfen an der Himmelstür hat nichts genutzt, weil die beiden schneller waren. DANKE sage ich dafür!
Nach dem Auftauchen der Grippe gestern war nur noch schlafen angesagt.
Da es immer noch viele Fans für diese Geschichte gibt, gibt es jetzt die Weinachtsfolge. Danke sage ich an:Susi S,Heniu, Online 52,Alter Leser, AlfvM, Stormanimal und Der Leser...
So nun wünsche ich wirklich, viel Spaß beim lesen...
Teil 168 Der Junggesellinnenabschied von Melanie
Da der Sonntag nur vergammelt wurde komme ich direkt zum Montag der folgenden Woche. Klaudia war fertig angezogen und ging, wie jeden Morgen die Treppe hinunter zum Frühstück. Nach der Begrüßung mit dem obligatorischen Kuss redeten wir beide über die Personalgespräche. Während unseres gemeinsamen Frühstücks erzählte mir mein Mann, dass alles vorbereitet war für den nächsten Nachmittag. Dabei sagte ich zu ihm, „Andrea und ich werden diese gemeinsam führen und ich hoffe, dass deine Einteilung funktioniert.“ Michael nickte und damit war dieses Thema für ihn, vom Tisch. Trotzdem sagte ich noch, „Gibt es negative Nachrichten, die in euren Bereich fallen, fällt Sex aus, bis zur Klärung.“ Er schaute mich entgeistert an und fragte mich, „Was hat das Eine mit dem anderen zu tun, mein Schatz?“ Ich antwortete sofort mit, „Nichts, aber es ist ein gutes Druckmittel. Wenn auch mit gewissen Nachteilen für mich.“
Wenig später musste ich los ziehen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Stefan begrüßte mich wie immer mit der offenen Tür zum Einsteigen. Dabei sagte er zu mir, „Guten Morgen Chefin. Wer steht heute ganz oben auf deiner Geschockt-Werden-Liste?“ Nach einem kurzen Auflachen und Einsteigen erwiderte ich, „Eigentlich wäre Kurt mal wieder dran. Aber vorher müsste ich noch mit jemand anderem sprechen.“ Stefan rätselte während der Fahrt, wem ich wohl meinen könnte, kam aber zu keinem Ergebnis, was man ihm auch ansah. Dabei hatte ich, bei der Strukturreform etwas Grundlegendes übersehen. Aus diesem Grunde hatte ich ihm nur ausweichend geantwortet und musste mir noch Wissen aneignen oder mich von jemanden beraten lassen. Nach dem Erreichen unseres Parkplatzes stiegen wir beide aus und gingen zum Fahrstuhl. Hier trafen wir die anderen Vier und nach der Begrüßung mit ihnen, war die Fahrt nach oben angesagt. Kein Wort fiel in der kurzen Zeit, die wir in diesem Kasten verbrachten.
Nach dem Aussteigen sagte ich zu meinen beiden Begleiterinnen, „Es ist für mich ein seltsames Gefühl, diesen Gang entlang zu gehen, dessen Spannteppich ich jahrelang mit meinen Pumps gequält habe.“ Dagmar und Andrea schauten mich an und Andrea fragte mich, „Hat dich heute Morgen der Elch geknutscht oder hast du einen Außerirdischen gesehen? >Sie reden wirr<, hat mal jemand in der Feuerzangenbowle gesagt.“ Mit einem Lächeln erwiderte ich ihr, „Die Strukturreform hat einen Haken. Man hat dabei nicht bedacht, dass es dann zwangsläufig auch bauliche Veränderungen geben muss. Es macht keinen Sinn, wenn neu zusammengestellte Abteilungen über zwei Etagen verteilt sind. Selbst unser jetziges Büro muss zwangsläufig in die nächste Etage, nach oben. Den Grund muss ich dir wohl nicht erklären.“ Kurz vor dem Büro sagte Dagmar leise zu mir, „Kann ich wegen einem größeren Problem mit dir unter Vier Augen sprechen?“ Genauso leise sagte ich zu ihr, „Natürlich, darum bin ich ja Chefin geworden. Außerdem habe ich es dir damals bereits versprochen, als du noch bei der stillen Post als Praktikantin warst.“
Nach der gemeinsamen Begrüßung mit Maria sagte ich zu ihr, „Mach bitte mit Kurt einen Termin aus und der soll nach Möglichkeit mit einem verantwortlichen Architekten hier auftauchen und das noch vor dem zweiten Kaffee.“ Und „Sage bitte in diesem Zusammenhang, sonst kann er sich seine Reform in die Haare schmieren oder mit der Toilettenspülung in andere Gefilde hinunter spülen.“ Maria schmunzelte und erwiderte mir, „Ich werde es zwar so ausrichten, aber sein Blutdruck wird bestimmt darunter leiden.“ Andrea kommentierte ihre Aussage mit, „Der ist das gewohnt und wenn Klaudia etwas anpackt, dann fallen schon mal Wände ein. Da bleibt kein L*gostein auf dem Anderen in seinem angestaubten Ministerium.“ Kurz danach verschwanden wir in unsere Büros. Ich hatte gerade meine Handtasche abgelegt und die Jacke über den Chefsessel gehängt, da erschien bereits Kurt mit seiner Begleitung. Nach unserer Begrüßung sagte er zu mir, „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Du holst mich von meinem Kaffee weg und den Bauverantwortlichen muss ich auch noch aus dem Büroschlaf wecken. Also, mach es nicht so spannend und schieß los.“ Wir setzten uns an den kleinen Tisch und mit wenigen Worten erklärte ich ihm meine Gedanken zu meiner angedachten Umsiedlungsgeschichte. Kurt schaute mich einen kurzen Augenblick entsetzt an und sagte anschließend, „Warum bist du mit deinen Gedanken schon wieder so weit voraus? Aber wenn man richtig darüber nachdenkt, hast du mal wieder recht. Diesen Fakt gebe ich nur ungern zu, aber alles andere ist ein Schuss in den Ofen.“ Der Begleiter, der sich bei der Begrüßung als Egon vorgestellt hatte, sagte zu mir, „Ganz zufällig habe ich die Baupläne mit. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, wäre der Umbau nicht allzu Kostenintensiv. Ich müsste nur wissen, wie die beiden Etagen nachher aussehen sollen. Es würden normale Skizzen reichen, die in unserer Abteilung fertig gezeichnet werden. Die entsprechenden Arbeiten müssen abgesegnet werden und könnten in Absprache mit ihnen erfolgen.“ Nach diesen Worten waren wir uns einig. Kurt wollte sich um den Bauantrag kümmern und ich um die Skizzen für den Umbau. Sie verschwanden beide, nach dem Kurt zu mir gesagt hatte, „Für diese Woche bitte keine Überraschungen mehr, nach diesem Brocken.“
Vor dem Frühstück bat ich noch Dagmar zu mir, wegen ihrer Bitte um ein Privatgespräch. Nachdem sie zögerlich mein Büro betreten hatte, fragte ich sie, „Möchtest du lieber hier oder im Konferenzzimmer mit mir sprechen?“ Sie erwiderte mir, „Das Konferenzzimmer wäre besser, weil es doch ziemlich persönlich ist.“ Mit einer entsprechenden Handbewegung deutete ich an, dass sie vorgehen sollte, was sie auch tat. Nach dem Schließen der Tür setzten wir uns beide gegenüber hin. Da sie in meinen Augen etwas unsicher wirkte, fragte ich sie, „Wir sind jetzt beide alleine. Egal was du für Sorgen hast, ich höre sie mir an und versuche dir zu helfen. Aber nur, wenn du es wirklich möchtest.“ Etwas zögerlich, und später wieder fließend sagte sie zu mir, „Ich habe mich bereit erklärt, diesen Job in den VAE zu übernehmen. Das Ganze war etwas voreilig von mir, weil ich mit einem sehr guten Bekannten darüber nicht gesprochen habe. Versteh mich bitte nicht falsch, es ist immer noch mein Ziel dorthin zu gehen.“ An dieser Stelle stockte sie etwas und darum hakte ich, auf Grund der weiblichen Intuition nach und fragte sie, „Kenne ich den guten Bekannten, der dir dann fehlen wird?“ Sie nickte kurz und sagte weiter, „Ja, er begrüßt dich jeden Morgen am Fahrstuhl. Marko hat mir beim damaligen Umzug geholfen und wir sind uns näher gekommen. Inzwischen wohnen wir beide zusammen und wollten spätestens im neuen Jahr heiraten. Da ich ihn liebe, kann ich diese einmalige Chance nicht wahrnehmen. Es tut mir leid.“ Nach ihren Worten musste ich erst mal kurz nachdenken. Nach einem kurzen hin und her wiegen des Kopfes sagte ich zu ihr, „Wenn ihr beide noch vor dem Job heiratet, könnt ihr als Ehepaar diese Aufgabe haben, du als Chefin und dein Mann als Fahrer oder Chef des Sekretariats. Dieses Minimalproblem wäre lösbar, wenn du es noch willst.“ Dagmar fiel mir um den Hals und bedankte sich für meine Worte und lachte als ich ergänzte, „Aber die Feier will ich hier noch erleben und nun ab und sprich mit deinem Marko.“ Freudestrahlend verließ sie das Konferenzzimmer um meiner Aufforderung nachzukommen.
Kurz vor unserem behördlichen Frühstück übergab mir Andrea ihren Plan. Dabei sagte ich zu ihr, „Da du ihn auf Folie gezeichnet hast können wir später mal beide übereinander schieben, so wie beim Sex. Vielleicht kommt ja auch etwas heraus, nach neun Monaten. Da du deinen Plan bereits fertig hast, kannst du noch den dazu entsprechenden Bauplan machen, für die Büros. Keine Angst, ich mache auch einen und dann wird entschieden.“ Sie schaute mich fragend an, ob das jetzt Spaß war oder nicht. Darum sagte ich ergänzend, „So wurde es heute Morgen mit Kurt und Egon abgestimmt. Wir verändern die Welt, wenigstens im kleinen Rahmen. Na sagen wir klitzekleinen, weil man nicht immer übertreiben muss.“ Unsere Unterhaltung wurde durch das Telefon unterbrochen und als ich die Nummer im Display sah, sagte ich nur, nach der Annahme, „Was kann ich noch tun?“ Dagmar erzählte mir etwas, was als Geheimnis erst in der kommenden Woche gelüftet werden sollte. Ich stimmte zu und sagte noch, „Wenn du deine Arbeit erledigt hast, wartet eine gesellige Runde hier auf dich.“
Wir tranken an dem kleinen Tisch in meinem Büro gemeinsam unseren Kaffee, als mich ein Anruf meines Mannes erreichte. Er sagte zu mir, „Mein Schatz, ich sollte dich unbedingt daran erinnern, dass du heute noch einen Termin mit dem Centermanager hast. Ich habe es heute Morgen leider vergessen. Bis heute Abend, ich liebe dich.“ Ich gab ihm einen Kuss durch das Telefon und beendete unser Gespräch. Anschließend wendete ich mich an Andrea und sagte zu ihr, „Kommst du nach dem Feierabend mit in unser Einkaufscenter oder überlässt du mir alles, in Hinsicht auf die Hochzeit von Melanie und Wilfried? Wenn du nicht mitkommst, wirst du nicht eingeladen am Samstag.“ Meine Schwester entgegnete mir, „Natürlich komme ich mit. Alleine kriegst du doch nichts gebacken. Außerdem freut sich Melanie mehr auf mich, als auf eine Tante von P*arship.“ Am Tisch wurde natürlich wieder gelacht, als wir beide erklärt hatten, worum es bei unseren Witzeleien überhaupt ging.
Als das Telefon noch einmal bimmelte sagte ich, nach dem Entgegennehmen des Anrufs, „Wer stört beim Kalenderblatt abreißen, Fische in den Hintern gucken und Blumen gießen?“ Reiner war kurz sprachlos und sagte anschließend zu mir, „Du bringst mich etwas in Verlegenheit mit deinen Bauplänen. Aber wie immer hast du das Projekt bis zum Ende durchdacht. Aus diesem Grunde hast du freie Hand, wenn dein Chef mitspielt, woran bei mir kein Zweifel besteht.“ Ich bedankte mich für seinen Anruf und sagte zu ihm, „Wärst du jetzt nicht nur in beratender Tätigkeit für die ewige Kanzlerin aktiv, dann hättest du jetzt den Zorn der Steuerzahler auf dem Hals. Eine automatische Diätenerhöhung für Mitglieder eines Parlamentes, dass bei dem Zaren nur halb so groß ist und deren Steuervernichter unfähig sind aus ihren Reihen eine Regierung zu bilden, gibt es wohl auch nur hier in unserem selbsternannten Sozialstaat. In diesem Punkt und nur in diesem Punkt, gebe ich der AFD Tante W*idel recht. Wobei Frau W*genknecht den Kern noch besser trifft mit dem Geld für Bedürftige.“ Nach diesen Worten beendete ich mein Gespräch mit meinen obersten Dienstherren. Anschließend sagte ich in die Runde, „Jetzt kann er mich rausschmeißen. Solche Selbstbedienungsmentalität ist auch nicht besser, als die von unseren Vorzeigemanagern der Firmen VW und Siemens. Von den anderen will ich gar nicht erst reden.“ Ich wusste natürlich auch, dass er das nie tun würde, weil sich dann die Beziehungen zu den VAE, Frankreich oder Griechenland in Luft auflösen oder im Kühlschrank von Väterchen Frost ihr Dasein fristen würden.
Nach dem Job fuhr ich mit Andrea und Martin in unser Einkaufscenter. Martin hatte sich mit seinem Schwager vorher geeinigt, wegen der Fahrt. Auf dem Rücksitz redete ich mit Andrea über meine Vorstellungen zum Auftritt von Melanie bei der Abschiedsparty. Dieses Mal war es etwas komplizierter, weil keine Wäsche von ihr versteigert werden konnte. Wir würden beide nach dem Motto, wer suchet der findet, handeln. Nach unserem Aussteigen auf dem Parkplatz sagte Martin zu uns, „Ihr habt mich jetzt an der Backe, weil mein Schutzauftrag bis zum Treffpunkt geht. Vielleicht sage ich auch meine Meinung zu euren geplanten Verrücktheiten.“ Nach einem kurzen Auflachen erwiderte ich an Martin gewandt, „Das klappt ja hervorragend. Du kannst dann bei R*ssmann Damenbinden kaufen, die wir mit Autogrammen versehen.“ Sein Gesicht färbte sich in diesem kurzen Augenblick in eine blasse Farbe. Darum fragte ihn Andrea, „Müssen wir jetzt für dich ein paar Herztropfen in der Apotheke kaufen?“ Martin war immer noch sprachlos und sagte auf ihre Frage, nichts.
Wir besuchten als Erstes den Centerchef, der uns wie alte Bekannte begrüßte. Nach den Erklärungen, was wir am Freitagnachmittag wieder veranstalten wollten, sagte er zu uns, „Wenn ihr beide wieder als Engel und Teufelin auftretet, dann gibt es wieder eine kleine Bühne mit den entsprechenden akustischen Hilfsmitteln. Für die PR sorgen wir in unseren Aushängen und in unseren Werbeprospekten.“ Wir waren damit einverstanden und besiegelten unsere Abmachung mit einem Handschlag. Voller guter Dinge im Kopf klapperten wir einige Geschäfte ab, um Kleinigkeiten einzukaufen. Martin brachte die Einkäufe zum Auto und wir beide folgten ihm. Nach dem Einsteigen ging es nach Hause. Beim Aussteigen sagte ich zu meiner Schwester, „Wenn Martin bis zu eurer Tiefgarage vorfährt, kannst du die Einkäufe dort lagern, bis zum Freitag.“ Andrea stimmte mir zu und fuhr das kleine Stück mit Martin weiter.
Bei uns zu Hause gab es nichts Besonderes, außer Sandy glänzte mal wieder mit ihren Noten. Nach einem Kuss sagte ich zu ihr „Streberin“. Sie sagte daraufhin zu mir, „Bei der Mutti, kann ich wohl nicht anders. Man hat gehört, dass es eine stellvertretenden Ministerin gibt, die nicht nur Mauern einreißt, sondern auch Planspiele betreibt.“ Mir stand nur kurz der Mund offen, so sprachlos war ich nach ihrer Antwort. Aber dann schnappte ich sie mir und kitzelte sie aus. Erst als sie lachend jammerte, „Bitte Mutti aufhören, das war Spaß.“ Mein Mann wurde natürlich hellhörig und fragte gleich, „Was hat das nun wieder zu bedeuten?“ Da ich keine große Lust hatte, stundenlange Erklärungen abzugeben, sagte ich zu ihm, „Es ist eine kleine Nebenbeschäftigung, damit der Job nicht so eintönig ist. Immer nur Kalenderblätter lesen, ist auch nicht das Wahre.“ Da er nicht weiter nachfragte, war das Thema für mich durch, bis zu unserem Regionalmagazin, das jeden Abend bei uns im TV lief.
Irgendeine Pfeife faselte über eine Veränderung im Wirtschaftsministerium rum. Er hatte dabei Gespräche mit Karin und Kurt geführt. Als er dann noch kommentierte und sagte, „Eine nicht ganz unbekannte Person wird dem Minister direkt unterstellt. Dadurch fallen die Posten der Staatssekretäre in diesem Ministerium weg. Hier kommt jetzt Kompetenz vor Postenrangelei zur Geltung. Dadurch entstehen in diesem Ministerium Einsparungen und Effektivität. Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Mein Mann betrachtete mich lange mit einem besorgten Gesicht und sagte zu mir, „Es wird wirklich Zeit, dass ihr beide ins Krankenhaus kommt. Ich verspreche dir jetzt schon, das dort Handy, Laptop und alles andere in die Tabuzone fällt.“ Und „Egal wie viel Hummeln du noch im Hintern hast und die Welt verändern willst. Übrigens, die Bienen, Schmetterlinge und jeder Vogel und wer weiß nicht alles, haben schon bei der Grünen mit dem seltsamen Namen, ein zu Hause. Nur komischer Weise, ihr Ex Mann nicht mehr.“ Ich schmuste nur mit ihm und legte mich in seine Arme. Michael sagte nur, „Auch Schmusekatzen müssen auf ihre Männer hören.“
Am nächsten Tag, nach dem Job fuhr ich mit Andrea in unsern Neubau der KAMB GmbH. Nach dem Aussteigen sagte ich lächelnd im spaßigen Ton zu Stefan, „Mach bitte eine Mücke mit deinem Aufkleber, sonst schreckst du Kunden ab, wenn ich aussteige.“ Der antwortete mit, „Dieser Aufkleber zieht höchstens Kunden an. Wer hat schon so einen Orden im Original gesehen.“ Nach dem Kopfschütteln gingen Andrea und ich als erstes an die Annahme. Nach der Begrüßung mit Eva schauten wir uns etwas um. Der Raum wirkte gepflegt und sauber. Aus diesem Grunde sagte ich zu meiner Schwester, „Dann lass uns mal in die Werkstatt schauen, mal sehen, wie es darin aussieht.“ Sie bestätigte meine Worte und folgte mir. Wir hatten gerade die Tür hinter uns geschlossen, da hörten wir schon, „Es tut uns leid, aber hier ist der Zutritt nur mit dem Werkstattmeister gestattet. Bitte im Vorraum die Wartezeit überbrücken. Sie werden abgeholt oder bekommen Bescheid.“
Wir mussten beide lachen und sahen Volker unter einem Auto hervor kriechen. Der sagte, als er uns sah, „Oh Entschuldigung, mit euren Besuch an der Basis habe ich nicht gerechnet. Herzlich Willkommen im Kerngeschäft der GmbH.“ Wir begrüßten uns mit einem Handschlag und um uns bildete sich eine große Traube. Natürlich prasselten auch einige Fragen auf uns ein. Andrea sagte dazu, „Wir sind heute hier, um euch die Beichte abzunehmen. Natürlich nur von den Mitarbeitern, die noch Kirchensteuer bezahlen. Wer sind die drei Mann?“ Nach ihren Worten brach ein allgemeines Gelächter aus und darum ergänzte ich, „Ich bin für die Dentalpflege zuständig. Wer also etwas zwischen den Zähnen hat, was den Geschmack dieser GmbH trübt, kann sich nachher an mich wenden.“ Und „Wir bleiben heute so lange, bis jeder von Euch sein Herz ausgeschüttet hat und zwar nur bei uns und nicht bei den beiden Schreibtischtätern.“ Wieder lachten die versammelten Mitarbeiter. Wir verließen die Mitarbeiter und gingen in die Büros der beiden Geschäftsführer. Nach der Begrüßung mit unseren Männern, sagte ich zu den beiden, „Wir wollen ein eigenes Zimmer, mit Getränken und Keksen, sowie Schreibutensilien und wenn einer geht, möchten wir den Nächsten sehen.“ Bernd entgegnete uns, „Es ist alles vorbereitet nebenan. Der Kaffee ist frisch und Gläser sowie Softgetränke stehen bereit. Es liegen auch Schreibsachen auf euren beiden Plätzen. Andrea kommentierte das mit, „Na dann bitten wir um den ersten Besucher.“
Als Jörg in unserem Besprechungszimmer auftauchte und den angebotenen Platz eingenommen hatte, sagte ich zu ihm, „Bevor du uns mitteilst, was dich hier bedrückt, möchte ich gerne von dir wissen, ob deine Ehe noch intakt ist.“ Jörg erklärte uns seine Sicht auf diese Geschichte und sagte zum Schluss, „Leider kommt Tanja meistens spät nach Hause und wenn ich hier auch meistens spät weg komme, ist das Mist. Ich freue mich zwar über ihren Job und die Erfolge, aber das Wahre ist es für uns nicht. Dazu kommt meine Weiterbildung. Es gab schon einige Momente, wo ich alles hinschmeißen wollte.“
Andrea fragte ihn, nachdem er fertig gesprochen hatte, „Wenn wir Tanja zwei Assistentinnen bewilligen würden und du zum Geschäftsführer aufsteigst, wäre das besser für Euch?“ Jörg überlegte kurz und sagte anschließend, „Das wäre eine gute Lösung für uns beide, wenn ihr mir das zutraut, eure Männer zu ersetzen.“ Ich sagte nur noch kurz zu dem Thema, „Wir werden uns darum kümmern. Voraussetzung ist dein Abschluss und den Posten trittst du nächste Woche an, mit unserem Vertrauen.“ Nach den fachlichen Anregungen, die Andrea notierte ging es munter weiter mit den anderen Mitarbeitern. Interessant waren nur noch die nacheinander folgenden Gespräche mit Dominik und Chris, die frühzeitig ihre Gesellenprüfung machen könnten. Bei diesen Gesprächen wäre mir ja beinah der Kragen geplatzt, sprichwörtlich gesehen. Natürlich nicht wegen der beiden, sondern wegen unserer beiden Männer. Es gab weder eine Zusage über die spätere Einstellung, noch über Gespräche einer vorzeitigen Gesellenprüfung. Ich konnte nicht verstehen, dass man qualifizierte und vor allen Dingen engagierte junge Leute so im Ungewissen lässt. Aus diesem Grunde sagte Andrea zu beiden, „Spätestens im Februar nächsten Jahres seid ihr beide Mitglieder der KAMB GmbH, wenn ihr die Prüfungen besteht. Wir werden das notfalls selbst mit der IHK klären.“ Da das Gespräch mit beiden länger gedauert hatte, im Vergleich zu den anderen Mitarbeitern wurden unsere beiden Männer im Nachbarzimmer nervös.
Nachdem die beiden unser Zimmer verlassen hatten, genoss ich mit Andrea erst einmal Kaffee und in Ruhe sortierten wir die Ergebnisse der Gespräche. Dabei sagte ich zu ihr, „Wir werden die GmbH umstrukturieren. Volker übernimmt die Werkstatt komplett und Jörg übernimmt Lager und Einkauf, jeweils als Geschäftsführer. Ein Jahr lang und dann ersetzen sie unsere Männer. Unsere beiden sind bis dahin noch für das rein geschäftliche zuständig mit der Perspektive, Ende hier und nur noch Oldie GmbH.“ Andrea überlegte kurz und erwiderte mir, „Das Gleiche habe ich auch gedacht. Wir sind uns mal wieder einig.“ Als unsere beiden Männer in unserem Zimmer erschienen, fragte ich Michael, „Du kennst meine Aussage wegen der Missstände?“ Er antwortete etwas zerknirscht mit, „Ja, ich kann mich daran erinnern.“ Dann sagte ich, „Für mich ist es unbegreiflich, dass ihr beide noch kein Gespräch mit Chris und Dominik geführt habt wegen einer Übernahme und einem vorzeitigen Abschluss. Aus diesem und anderen Gründen wird die GmbH in der Struktur geändert. Volker und Jörg steigen ab Anfang Oktober in die Geschäftsleitung auf. Perspektivisch ist euer Platz in der Oldtimer GmbH, wenn ihr den beiden alles beigebracht habt. Des Weiteren werden die beiden ersetzt durch neue Mitarbeiter, entweder über die AfA oder Inserat. Neue Lehrlinge werden auch wieder ausgebildet und die anderen lösbaren Aufgaben landen in den nächsten Tagen auf euren Tisch.“ Und „Sollte innerhalb der nächsten Tage keine Klärung mit den Azubis erfolgt sein, seid ihr beide weg vom Fenster.“ Nachdem Andrea zustimmend genickt hatte, sagte sie zum Abschluss, „Es ist zwar schön, wenn ihr nach der Bilanz schielt, aber die Mitarbeiter bleiben bei uns nicht auf der Strecke. Diese Philosophie solltet ihr von uns übernommen haben, aber leider ist es nur teilweise so. Ihr verwaltet nur unsere sozialen Maßnahmen.“ Die beiden waren sichtlich geknickt nach unseren Worten und entschuldigten sich für ihre Versäumnisse. Trotzdem sagte Andrea, „Es wird so gemacht, wie wir es festgelegt haben. Schluss, Punkt und Aus.“
Wir verließen unsere ehemalige Wirkungsstätte mit den beiden Männern und fuhren nach Hause. Kein Wort fiel während der kurzen Fahrt. Zu Hause empfing uns Sandy und sagte, „Wir haben Besuch von Tante Tanja.“ Ich entgegnete ihr, „Das trifft sich gut, weil ich sie gerade anrufen wollte.“ In der Stube begrüßte ich meine Schwägerin und nach dem Platz nehmen erzählte sie mir ihre Sorgen. Es lief erheblich besser, als wir es je gedacht hatten und das war reiner Stress. Aus diesem Grunde sagte ich zu ihr, „Wir werden auch bei dir umstrukturieren. Du bist und bleibst die Geschäftsführerin und bekommst zwei Damen oder Herren unter dir. Die eine für die Küchenangelegenheiten und die andere für die Akquise. Dein Platz ist im Büro und nirgends anders. Ich erwarte von dir eine Einhaltung der Arbeitszeit von maximal 38 bis 40 Wochenstunden. Werden es mehr wird abgebummelt und keine Widerrede. Ich komme mit Andrea nicht für eventuelle Scheidungskosten auf, die wir mit der Übertragung dieses Jobs angerichtet haben.“ Tanja fiel mir um den Hals und sagte leise, „Jörg hatte schon die Schnauze voll von meinem Job.“ Leise entgegnete ich ihr, „Dein Mann steigt am nächsten Ersten in die Geschäftsleitung auf und kommt wieder rechtzeitig nach Hause. Aber Psst...Er wird es dir bestimmt selbst sagen wollen.“ Glücklich verließ uns meine Schwägerin und als sie ging sagte sie zu ihrem Bruder, „Deine Frau ist die Beste, die ich jemals kennen gelernt habe.“
Ich telefonierte an diesem Abend noch mit Wilfried und der versprach mir, dass Melanie am Freitag von einem Bandmitglied zum Einkaufscenter gebracht wird. Damit war auch dieses Problem erst einmal gelöst. Blieb nur noch ein Besuch bei unserer Schneiderin, wegen der beiden Kostüme. Trotz der Sexabsage im Büro hatten wir natürlich welchen. Im Bett lief mein Mann auf Hochtouren und als ich in seinen Armen lag, sagte er leise, „Ihr hattet beide recht und wir werden eure Hinweise abarbeiten. Leider bleibt in so einem Unternehmen etwas auf der Strecke, was nicht immer beabsichtigt ist. Eure klaren Worte haben uns wachgerüttelt und ich danke dir dafür. Ich liebe dich!“ Seine Worte nahm ich ohne eigenen Kommentar zur Kenntnis und schloss wenig später meine Augen.
Am nächsten Morgen beim Frühstück sagte Michael zu mir, „Deine Aufträge werden erledigt, meine allerliebste Gesellschafterin.“ Ich entgegnete ihm, „Da du auf einem guten Weg der Besserung bist, habe ich eine Bitte an dich. Ich brauche von der AfA für deine Schwester Damen oder Herren, für die beiden neuen Posten, als Küchenchefin und für für die Akquise. Wenn du das hinbekommst, ist das Andere vergessen.“ Unsere Tochter, die mit am Tisch saß, sagte in die Runde, „Das ist ja fast unglaublich. Ihr habt euch gefetzt?“ Da ich los musste, sagte ich nur noch zu ihr, „Es ist zwar selten, aber es passiert in jeder Ehe. Besonders dann, wenn beide Interessen an einer Firma haben.“
Meine Begrüßung mit Stefan viel recht herzlich aus, nach dem Einsteigen in das Dienstauto. Unterwegs sagte er zu mir, „Chefin, wenn heute früh nichts anliegt, gehe ich zum Leiter der Fahrbereitschaft. Spätestens zum Frühstück bin ich zurück.“ Ich stimmte seinen Worten zu und sagte noch, „Nach dem Frühstück liegt wahrscheinlich noch die Staatskanzlei an. Das ist aber noch nicht sicher, weil das Parlament gestern getagt hat und eine Entscheidung getroffen hat bezüglich meines Vorschlages.“ Stefan nahm es zur Kenntnis und sagte noch, „Notfalls gehen sie am Donnerstag in den Club der Besserwisser.“ Dazu hatte ich absolut keinen Bock und sagte deshalb, „Ich werde mich mit den Umbaumaßnahmen beschäftigen und mit Egon das ganze abstimmen. Der müsste eigentlich heute früh bei mir erscheinen, wenn Reiner ihn nicht zurück gepfiffen hat.“ Etwas verwundert fragte mich Stefan, „Warum sollte er das denn tun?“ Seine Frage beantwortete ich, „Weil ich ihm eine unbequeme Wahrheit an den Kopf gedonnert habe über die Diätenerhöhung der Bundestagspfeifen. Sie können sich über nichts einigen, aber munter Geld zu schustern und das sogar für die Rente. Als M*rkel Berater war er bei den ersten Gesprächen zu Jamaica anwesend und da hätte er diesen Punkt ansprechen können.“ Kurz bevor wir die Tiefgarage erreichten sagte ich noch, „Heute muss ich mit Andrea bei unserer Schneiderin vorbei, auf der Rückfahrt. Es könnte für dich etwas später werden.“
Nach der gemeinsamen Fahrstuhlfahrt erzählte mir Dagmar, dass unser Parlament dem Vorschlag zugestimmt hat, in den VAE eine Landesvertretung einzurichten. Ich kommentierte das mit, „Die haben nur sofort zugestimmt, weil sie auf Landeskosten dahin fliegen wollen.“ Dagmar schmunzelte über meine Antwort und sagte, „Wahrscheinlich hast du recht mit dieser Ansicht.“ Nach der Begrüßung mit Maria erschien wenige Minuten später, Egon. Der sagte zu mir, „Ich habe grünes Licht bekommen und die stellvertretende Ministerin soll mich aufklären.“ Mit einem Lächeln sagte ich zu ihm, „An sich ist es dafür zu spät und eine Aufklärung sollte im Elternhaus gemacht werden, im pubertierenden Alter. Aber über Umbaupläne können wir uns gerne unterhalten und es festmachen.“ Wenig später, in meinem Büro gab ich ihm eine Folie, die ich ausgedruckt hatte als Diskussionsgrundlage. Er hatte kurz gepfiffen, vor Überraschung und betrachtete sich meine Arbeit in Ruhe. Andrea fragte mich, „Warum willst du noch etwas von mir haben?“Ich entgegnete ihr, „Damit dein Verstand nicht einrostet und du am Schreibtisch nicht einschläfst, nach einer heißen Sexnacht.“ Nach der genauen Analyse und einigen Hinweisen einigten wir uns auf den zukünftigen Bauplan. Bevor er ging, sagte er noch, „Um die Technik und die Inneneinrichtung kümmere ich mich.“
Während unseres gemeinsamen Frühstücks klingelte mal wieder das Telefon. Reiner sagte unter anderen, „Es wäre nett, wenn ihr drei mich besucht, damit wir Absprachen machen können.“ Da ich es schon so vorausgesagt hatte, im Gespräch mit Stefan war ich nicht überrascht und sagte zu. Also machten wir uns auf dem Weg mit Stefan und Dagmar in die Staatskanzlei. Die Chefsekretärin von Reiner beglückwünschte uns noch zu dem Orden und sagte ebenfalls, „Er erwartet euch bereits. Ihr könnt einfach reingehen.“ Nach dem Eintritt von uns drei Damen begrüßten wir unseren Chef. Reiner erzählte sofort von der Parlamentsentscheidung und ich sagte zu ihm, als er fertig war, „Es gibt eine Änderung in meinem Personalvorschlag. Da Dagmar nicht gern allein ist in diesem fremden Land, möchte ich, dass sie von ihrem Bodyguard begleitet wird. Er kann dort das Sicherheitsressort leiten oder als Sekretär arbeiten. Sonst wäre alles hinfällig.“ Reiner schaute mich etwas verwundert an und fragte mich, „Es gibt bestimmt dafür Überlegungen, die ich nicht kennen muss, oder?“ Ich entgegnete ihm, „Spätestens am Zeitpunkt des neuen Dienstantrittes von ihr, wirst du es begreifen.“ „Gut, dann wird es so geschehen. Übrigens habe ich deine vertrauliche Akte ausgiebig studiert und eine entsprechende Maßnahme getroffen, die jemand vorgeschlagen hat. Eure Baumaßnahme ist im Kabinett abgestimmt und wenn du mit Egon alles abstimmst, wird der vorgeschlagene Zeitplan eingehalten. Zum Schluss noch eines, du weißt, dass ich deine Meinung schätze, aber denk bitte daran, dass ich noch dein Chef bin, wenn du mit mir telefonierst, “ sagte er weiter. Mit einem Lächeln sagte ich als Antwort, „Egal was du über mich denkst, aber ich sage meine Meinung zu Themen, die hier nicht jeden gefallen. Wir können gerne getrennte Wege gehen. Du musst nur diesen dämlichen Beamtenvertrag mit meiner Unterschrift in den Reißwolf werfen und die entsprechende Pressemitteilung bekommst du von mir als Abschiedsgeschenk.“ Als Andrea zu ihm sagte, „Wenn du ihre Akte in den Reißwolf schiebst, vergiss meine nicht, “ sagte er nur noch, „Es wird nichts geschreddert und schon gar nicht eure Akten. Lieber ertrage ich eure unbequemen Wahrheiten und nun macht die Mücke, bevor ich noch mehr solcher verrückten Vorschläge aus eurem süßen Mund höre.“ Wir verließen ihn nach seinen Worten. Vor seiner Tür gabelten wir Stefan auf und fuhren zurück ins Ministerium. Hier sagte ich nur noch zu Dagmar, „Damit kannst du beruhigt deine weitere Planung angehen. Wir machen jetzt die Mücke. Bis Morgen.“
Stefan brachte uns direkt zur Schneiderin in unserem Wohnort. Natürlich war er wieder neugierig und folgte uns in den kleinen Laden. Nach dem Ertönen der Glocke, die über der Eingangstür hing, erschien unsere Schneiderin und fiel uns in die Arme zur Begrüßung. Nach dem Einschenken einer Tasse Kaffee für uns drei, fragte sie, „Was kann ich für Euch tun?“ Wir erzählten ihr von Melanies Junggesellinnenabschied am Freitagnachmittag im hiesigen Center und sie fing an zu lachen. Nachdem sie sich beruhigt hatte, sagte sie, „Ihr wollt den Laden mal wieder durcheinander würfeln, als Engel und Teufelin, oder?“ Andrea entgegnete ihr, „Das ist die Bedingung vom Manager für die Bühne und Technik.“ Sie verschwand kurz und holte unsere beiden Kostüme aus dem Fundus. Nach deiner kurzen Betrachtung von uns beiden sagte sie, „Mit Korsett, dürften die Sachen sogar noch passen.“ Und „Am besten wäre es, wenn ihr sie mal anzieht.“ Wir taten ihr den Gefallen und dabei sagte sie, „Es sind wenige Änderungen zu machen. Morgen, am Nachmittag, sind die Kostüme abholbereit.“ Ich gab ihr gleich einen 100 € Schein und sagte zu ihr, „Wir holen sie pünktlich ab und wenn es mehr kostet, bekommst du das Geld bei der Abholung. Du darfst dich ruhig nach oben verrechnen, es ist uns egal, solange du Wort hälst.“ Nach der Auswahl eines T-Shirts mit einem doofen Spruch verließen wir sie und fuhren nach Hause.
Der Donnerstag verlief es sehr ruhig im Job. Wir holten die beiden Kostüme von der Schneiderin ab und legten noch einmal einen 50 € Schein auf ihren Tisch. Anschließend kauften wir uns nach der Anprobe noch jeweils ein Brautjungfernkleid, das wir beide zusätzlich bezahlten. Dafür wollte ich keine Quittung oder ähnlichen Mist. Abends beschäftigte ich mich bereits mit einigen Bewerbungen für die Assistenzstellen von Tanja. Andrea kümmerte sich mit Bernd um die KAMB Geschichte zu Hause. So konnten wir in dieser Hinsicht zweigleisig fahren. Im Bett ging trotzdem wieder die Post ab und Klaudia sagte zu ihrem Mann, kurz vor dem Einschlafen, „Morgen bin ich nicht da, wegen des Junggesellinnenabschieds von Melanie. Wir machen uns mal wieder zum Affen, als Engel und Teufelin auf der Bühne des Einkaufscenters. Da so etwas noch in einer Gaststätte endet, kann es spät werden, bis wir uns sehen.“
Am Freitag im Ministerium hatte ich einen wichtigen Termin mit Kurt, den ich allein wahrnahm. Wir redeten ungefähr 3 ½ Stunden über die zukünftige Struktur und die abgestimmten baulichen Veränderungen. Da er mir fast überall zustimmte, konnten wir uns in Ruhe über die entsprechenden Personalien unterhalten. Als ich ihm die ersten Namen präsentierte überlegte er kurz und stimmte zu, nachdem ich sie begründete. Als ich ihn auf die versprochenen Ausschreibungen ansprach hatten wir ein paar Zwistigkeiten zu überstehen, weil ich wieder auf eine Praktikantin bestand. Wahrscheinlich hatte er mal wieder andere Ideen oder entsprechende Versprechen gemacht. Diese Geschichte wischte ich mit der Bemerkung weg, „Dann bin ich raus aus der Geschichte und verabschiede mich aus dem Saftladen. Du kannst eine Position mit deinem Wunsch besetzen, das gestehe ich dir zu, alles Andere entscheide ich, oder wir trennen uns. Ich habe keine Lust noch mehr Zeit hier zu verbringen, als wirklich nötig ist. Notfalls nutze ich Justus für den endgültigen Ausstieg.“ Er antwortete mir, „Du weißt genau, dass wir nur gemeinsam Entscheidungen treffen können und dazu verpflichtet sind. Wenn ich nein sage und du deine Worte umsetzt, dann habe ich nur noch Ärger an der Backe. Da du immer loyal zu mir warst, stimme ich zu, trotz der unterschiedlichen Meinung in diesem Fall.“ Ich entgegnete ihm, als ich zum Gehen, aufgestanden war, „Jede Abteilung wird wechselseitig besetzt, mit einen von deinen Leuten oder mit einen von meinen Leuten. Das ist mein letzter Kompromiss.“ Ich hörte nur noch, „Einverstanden, du Dickkopf von einer Teufelin.“ Natürlich verließ ich Kurt mit einem Lächeln, obwohl mich noch niemand als Dickkopf bezeichnet hatte.
An diesem Tag fuhr ich mit Andrea direkt zum Einkaufscenter. Nach dem Anziehen unserer Kostüme gingen wir quer durch das Center und warteten auf dem Parkplatz auf die Ankunft von Melanie. Natürlich hatte sich bereits um uns eine riesige Traube gebildet und darum pikste ich einige Neugierige zärtlich mit dem Dreizack, ohne sie zu verletzen. Ein Bandmitglied brachte nach kurzer Wartezeit unser Opfer. Nach ihrem Aussteigen zogen wir los zurück in das Center. Melanie hatte inzwischen unser T-Shirt mit dem Aufdruck, „Ab morgen bin ich Herrin des Eheringes“, übergestreift und folgte uns auf die kleine Bühne. Nachdem Andrea und ich mit dem Mikrofon, untermalt von Musik, richtig Krach gemacht hatten, wurde es richtig voll um die Bühneherum. Wir erklärten das erste Spiel und dann musste Melanie Sachen aus dem umgehängten Bauchladen verkaufen. Wir begleiteten sie dabei und kommentierten ihre Verkäufe. Als sie Kondome verkaufte fragte ich den Käufer, „Na heute schon Sex geplant?“ Er antwortete mit, „Was nicht ist kann noch werden.“ Als sie Toilettenpapier verkaufen sollte, sagte ich, „Die Jenigen, die hier die öffentlichen Toiletten noch nicht geplündert haben, sollten sich jetzt mit diesem Angebot eindecken.“ Natürlich lachten bereits die ersten Zuschauer und mischten munter mit. Bei den Damenbinden fragte ich den Käufer, „Ist das die richtige Größe für deine Freundin?“ Er wurde knallrot und erwiderte mir, „Wenn nicht war es für einen guten Zweck.“ Schmunzeln musste ich bei dem letzten Teil des Bauchladens. Melanie versuchte verzweifelt Stricknadeln zu verkaufen. Erst als ich fragte, „Ist hier keine Omi, die noch stricken kann für ihre Enkelin?“ stand plötzlich meine Mutti neben mir und sagte, „Stricken habe ich noch gelernt, aber die Urenkelin fehlt noch.“ „Entschuldigt bitte, das war ein Auftritt meiner eigenen Mutti und ihr Wunsch ist noch nicht erfüllt worden, weder von unserer Tochter noch von unserem Sohn“, sagte ich ins Mikrofon.
Nach diesem ersten Spiel angelte sich Andrea eine etwas ältere Dame und fragte sie, „Möchtest du mal das nächste Spiel auslosen an unserem Drehrad?“ Und „Wenn du Pech hast, musst du anfangen. Natürlich mit einer kleinen Entschädigung.“ Dame stimmte zu und dann ging es los, sie drehte am Rad und dieses blieb stehen beim Autorennen. Das bedeutete für mich, ich musste einen Mann überzeugen, der mitspielt. Zufälliger Weise erwischte ich ihren Freund, den ich fragte, „Hast du eigentlich einen Führerschein?“ Er sagte etwas schüchtern, „Ja, seit zwölf Jahren.“ Andrea hatte inzwischen einen recht schwierigen Parkours aufgebaut mit diversen Hütchen und stellte zwei Funkgesteuerte Autos bereit. Dabei fragte ich die Dame, „Was glaubst du, gewinnt unsere zukünftige Braut oder dein Freund das Spiel? Ach ja, jeder umgefahrene Kegel bedeutet eine Frage aus der Führerscheinprüfung und wird bei negativer Antwort mit einer Strafminute bestraft. Bei richtiger Antwort geht es danach weiter. Gestoppt wird die Gesamtzeit bei der Zieldurchfahrt. Dein Freund muss anfangen, weil er als Herausforderer gilt in diesem Spiel.“ Sie überraschte uns beide und sagte, „Ich tippe auf die Braut. Sie hat Frauenpower.“ Inzwischen sah man unsere Spiele schon auf einigen Videowänden, die im ganzen Center zu Werbezwecken existierten, weil der Techniker sie mit seiner Kamera verfolgte. Als ich meine beiden Spielpartnerinnen genauer betrachtete, hatte ich einen Verdacht.
Den Centermanager, der unsere Spiele beobachtete fragte ich etwas abseits leise, „Gibt es eigentlich noch Bilder von meiner eigenen Party hier?“ Der schaute mich an und fragte leise zurück, „Ja vermutlich im Archiv. Aber warum willst du das wissen?“ Ich erwiderte ihm, „Ich glaube, dass ich dieses Pärchen damals ausgelost habe.“ Es dauerte nur wenige Minuten, bis auf den Monitoren ein Bild von den beiden aus dieser Zeit auftauchte.
Martin, so hieß der junge Mann, fragte ich, „Was fährst du denn für ein Auto im täglichen Leben?“ Er sagte zu mir, „Einen alten Golf GTI.“ Als ich weiter fragte, „Hattest du schon mal einen Crash mit dem Auto und deiner Freundin?“ Schaute er mich an und sagte ins Mikrofon, „Das ist schon vorgekommen, ja.“ Er fuhr los mit dem Auto und hing bereits am 5 Hütchen, das er voll gerammt hatte. Aus diesem Grunde sagte ich, „Das kostet eine Strafminute und nun kommt die Frage, ist deine Freundin, die Braut, die sich nicht traut?“ Verdutzt schaute er mich an und sagte mit einem leichten Zögern, „Nein, bisher habe ich immer gezögert.“ Er bekam von mir die Freigabe für die Weiterfahrt und einige Hütchen weiter war wieder Pause. Ich kommentierte das mit, „ Das war die zweite Strafminute und nun kommt die Frage, gibt es einen Grund für das Zögern von dir? Liebst du sie?“ Und „Das dauert fast neunzehn Jahre?“ Wieder schaute er mich an und nach einer kurzen Überlegung sagte er, „Es hat viele finanzielle Gründe und ja, ich liebe sie.“ Nachdem Martin im Ziel angekommen war, errechnete Andrea die Gesamtzeit und dann sagte ich, „Meine Damen und Herren, es ist manchmal so im Leben, dass man sich zwei Mal trifft. Wenn sie auf die Monitore schauen, sehen sie ein Paar, dass vor meiner eigenen Hochzeit an diesen Spielen teilgenommen hat. Sollte Melanie den Parkur schneller bewältigen, als Martin, dann bekommen die beiden von mir eine hohe Geldsumme. Natürlich zweckgebunden für ihre eigene Hochzeit, wenn Christine es will.“ Jetzt war vielleicht was los im Center und jeder drückte Melanie die Daumen, die ohne ein Hütchen anzufahren, die Ziellinie erreichte.
Bevor Andrea und Melanie das Ende des Rennens und den Endstand der beiden Zeiten bekannt gaben, fragte ich Christine, „ Liebst du deinen Martin und würdest du ihn heiraten?“ Sie entgegnet mir sofort, „Ja ich liebe ihn und würde ihn heiraten.“ Der Jubel, der jetzt erklang war grenzenlos, weil die beiden Endzeiten auf dem Monitor blinkten. Melanie hatte tatsächlich mit 17 Sekunden Vorsprung gewonnen. Andrea fragte Christine, „Du weißt, was das bedeutet?“ Der Herr von der Fa. Chr*st tauchte mit zwei goldenen Eheringe neben uns auf und sagte ins Mikrofon, „Wir warten hier alle im Center mit diesem kleinen Geschenk, auf die Frage für eine Verlobung.“ Martin stellte wirklich den Hochzeitsantrag an seine Christine und die sagte laut und deutlich, „Ja, ich will.“ Dabei schoben sie die Ringe auf ihre linken Ringfinger und küssten sich unter dem Beifall aller Anwesenden. Andrea die neben mir stand sagte zum Abschluss, „Heute ist Schluss mit den Spielen. Wir werden beide die Hochzeit des neuen Brautpaares, im normalen Rahmen finanzieren. Bis dahin wünschen wir allen Leuten hier noch viel Spaß im Center und danke für die wundervolle Betreuung hier.“ Wir hatten große Mühe durch die Massen an Leuten zu kommen, weil uns immer wieder einige Frauen zuwinkten und gerne mit uns drei gesprochen hätten, was natürlich nicht ging.
Auf dem Parkplatz vor dem Center klingelte mein Telefon. In der ganzen Aufregung hatten wir vergessen, uns die Adressen der beiden Glückspilze geben zu lassen. Das hatte der Manager inzwischen nachgeholt und ich notierte mir die entsprechenden Daten. Als ich mich dafür bedankte sagte er noch, „Deine Eltern bringen euch in die Gaststätte, haben sie zu mir gesagt. Wartet bitte so lange.“ Von weitem hörte ich schon ein herzhaftes Lachen von meiner Mutti, dass ich unter tausenden heraus gehört hätte. Als sie uns erreicht hatten, sagte Vati zu uns, „Morgen liegt euch die ganze lokale Presse zu Füßen, nach diesem Auftritt. Selbst der Regionalsender war hier und hat gedreht. Nach dem negativen Image mit dem „Terroristen“ vom Wochenanfang, habt ihr mal wieder das Gegenteil bewirkt. Alle Achtung.“ Wir stiegen in Vatis Auto ein und der brachte uns in unsere Stammkneipe.
Martin begrüßte uns nach dem Eintreten, „Hallo, Tante von P*arship de. Ich dachte immer, du bist noch beim Kalenderblatt abreißen im Ministerium, wenn du nicht Auszeichnungen hamsterst.“ Ich entgegnete ihm, „Manchmal habe ich auch eine sentimentale Ader und helfe unserem Glücksmaskottchen.“ Wir begrüßten uns mit einer herzlichen Umarmung und Gudrun fragte mich, „Das waren wirklich die beiden, die ihr zu Besuch auf eurer Hochzeit hattet?“ Andrea entgegnete ihr, „Das war ein purer Zufall und Klaudia hat die beiden erkannt. Aus diesem Grunde hat sie einfach spontan die Fragen im Spiel gewechselt. Zuerst kannte ich den Grund nicht, aber nach der ersten Antwort dämmerte es mir.“
Melanie hatte inzwischen am Tisch ihrer Gäste Platz genommen und erzählte dort von den beiden Spielen. Ihre Eltern und Verwandten waren jedenfalls glücklich und wir feierten eine ganze Weile. Es muss gegen 23:00 Uhr gewesen sein, als ich mit Andrea die Rechnung bezahlte. Martin hatte genug Taxen bestellt und als wir uns von unserer Braut verabschiedeten, sagte meine Schwester, „Morgen hast du uns noch einmal an der Backe, als Brautjungfern. Du findest einen Tagesablaufplan zu Hause und wenn alles glatt geht, wird dich das Glockenspiel vom Rathaus der Landeshauptstadt in dein Glück bimmeln. Der Bürgermeister der Stadt wird sogar Zeuge deiner Trauung sein, was er sehr selten macht. Wenn es zu langweilig wird, kannst du auf seiner Amtskette ein Lied klimpern.“ Natürlich waren ihre letzten Aussagen auch eine kleine Folge des Alkoholpegels.
::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig
Word sagt: Seite 1650 mit 1 085 574 Wörtern in Verdana 10
PS: Sollte einmal mein Mentor,Lektor und Freund ausfallen, aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen, wird es ein vorläufiges ENDE geben, auch bei mir!!!
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Katrin-Doris am 18.12.17 um 11:21 geändert "Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"/"Die Geschwister"
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Stamm-Gast
Herne
Beiträge: 164
Geschlecht: User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:17.12.17 23:34 IP: gespeichert
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Hallo Katrin-Doris,
wieder eine hervorragende Fortsetzung deiner Geschichte über Klaudia und Andrea. Schade das sich unsere Politiker kein Beispiel an ihnen nehmen und nur ihr eigenes Wohl statt das der Bevölkerung im Blick haben. Aber bei der Vorgeschichte unserer Kanzlerin und ihrer Partei darf man sich darüber nicht wundern. Was soll man von Nazis und ehemaligen Stasimitarbeitern anderes erwarten.
LG
heniu
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Flipper |
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Erfahrener
Beiträge: 24
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:18.12.17 11:09 IP: gespeichert
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Hallo Katrin Doris,
auch ich möchte mich wieder einmal für deine tolle Geschichte bedanken. Gleichzeitig Wünsche ich dir aber auch gute Besserung und achte bitte auf deine Gesundheit.
So das wir noch viele Teile deiner wundervollen Geschichte lesen können.
LG
Flipper
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drachenwind |
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Story-Writer
Berlin
Leben und leben lassen
Beiträge: 1420
Geschlecht: User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:18.12.17 14:20 IP: gespeichert
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Hi Katrin-Doris,
erst einmal gute Besserung! Danke für
deinen Fleis. Kuriere dich aus, befor
du uns weiter unterhältst.
LG
Drachenwind Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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AlterLeser |
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Story-Writer
Lesen bildet Jeden
Beiträge: 1326
Geschlecht: User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:18.12.17 15:14 IP: gespeichert
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Hi Katrin Doris,
mit Besorgnis habe ich deinen kurzen Gesundheitsbericht gelesen und schließe mich den Besserungswünsche
für Dich an. Du weißt ja unser höchstes Gut ist unsere Gesundheit, hast du diese erst verloren findest du sie
nicht so leicht wieder. ¨Trotzdem gute Besserung¨.
Was soll ich nun noch zu deiner Story sagen außer sie hat mir wieder gut gefallen, weil du ja auch so
viele Dinge wieder verwoben hast, trotzdem erinnert man sich doch schon mal mit den Personen
Bekanntschaft gemacht zu haben, dadurch fühle ich mich bei deiner Story immer überall schon mal
dabei gewesen zu sein.
Danke, Danke, Danke!
Von mir, für Dich, viele liebe Grüße
Horst
♦♦ ♥♥ ♦♦
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von AlterLeser am 18.12.17 um 18:57 geändert Gruß der alte Leser Horst
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Stamm-Gast
Beiträge: 576
User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:18.12.17 20:58 IP: gespeichert
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Hallo Katrin-Doris,
ich machs kurz und schließ mich "Alter Leser" einfach an. Danke.
Lg Alf
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reddog |
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Story-Writer
Deutschlands Wilder Westen - Der Niederrhein
High-heels, Nylons und Korsett find ich auch an Männern nett!
Beiträge: 532
Geschlecht: User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:19.12.17 09:47 IP: gespeichert
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Liebe Ka-Do!
Gott sei Dank ist es ja wohl nur beim Infarktverdacht geblieben.
Aber dieser Schuss vor den Bug sollte dir eine Lehre und Warnung sein.
Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass unser Körper auch seinen eigenen Kopf hat. Man gab mir vor Jahren eine Diagnose, nach der ich keine zwei Jahre mehr hatte. Aber mein olles Gerüst sagte sich und mir: "Pö! Ich mach doch nicht das, was die Ärzte sagen!" Und so musst du immer noch meinen lausigen Senf zu deiner tollen Geschichte ertragen.
Mach's wie ich! Leb einfach weiter!
Ich wünsche dir und deinen Lieben, so wie allen Lesern und Fans, eine ruhige, stressfreie Weihnacht, und alles Gute zum neuen Jahr!
Und denk' dran! Wir warten auf die nächsten 168 Folgen!!! Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)
Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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Fachmann
Raum Wuppertal
Wer für alles offen ist,ist nicht ganz dicht!
Beiträge: 47
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:19.12.17 14:19 IP: gespeichert
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Danke für die folge und bitte vorsichtig sein mit dir selbst!
Liebe Grüsse
H.W.
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Freak
Emsland
Beiträge: 114
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:20.12.17 21:38 IP: gespeichert
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Hallo Katrin-Doris,
erstmal wünsche ich Dir gute Besserung!
Bei aller Freude auf neue Fortsetzungen achte Bitte auf deine Gesundheit!!!!!
Deine Fortsetzung der Geschichte war wie immer
"Spitze"
Du bist noch immer das beste was uns Passieren konnte.
Vielen Dank !!!!!!!!
Mausi2014
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Stormanimal |
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Stamm-Gast
Beiträge: 227
Geschlecht: User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:22.12.17 13:44 IP: gespeichert
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Kreislaufzusammenbruch?
Infarktverdacht?
Und nun eine fette Grippe?
Leudz was macht Ihr alles für Dinge?
Seht zu das Ihr gesund werdet!
Ka-Do, gute Besserung auch von mir.
Auf den nächsten Teil dieser Geschichte freue ich mich schon.
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Stamm-Gast
Wuerzburg
Das glück des Mannes ist es, einer Frau dienen zu dürfen
Beiträge: 293
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:25.12.17 13:59 IP: gespeichert
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Liebe Katrin-Doris,
jetzt hab ich auch wieder alle Teile dieser schönen Geschichte nachgelesen.
Ich bin immer noch genauso begeistert davon wie eh und je.
Aber was muss ich da lesen?!
Dich hat wieder mal eine Krankheit erwischt, und das ganz schön heftig 😥.
Denke bitte an dich und schone dich.
Liebe Grüße und noch schöne Weihnachtszeit
💋
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Stamm-Gast
Großraum Köln-Bonn
Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!
Beiträge: 523
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:02.01.18 18:26 IP: gespeichert
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Hallo Katrin.
Duhast dich ja für die letzten Teile mächtig ins Zeug gelegt.
Vielen Dank dafür. Ich lese die Dortsetzungen immer noch sehr, sehr gerne und warte natürlich auf den nächsten TEil. (wie immer)
MfG Rainman
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Der Leser |
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Sklave/KG-Träger
Beiträge: 325
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:04.01.18 02:45 IP: gespeichert
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Hallo Katrin,
vielen Dank für die viele Arbeit die Du für diese tolle Geschichte auf Dich nimmst um uns an Deinen verpixelten Gedanken teilhaben zu lassen. Du konntest Dich hoffentlich über die Feiertage Gut erholen und bist unversehrt und stressfrei wieder nach Hause gekommen. Was will ich nach so vielen Vorrednern noch neues bringen? Ich versuche es einmal wie gewohnt mit einem kurzen Resümee des aktuellen Teils.
Im Ministerium wirbelt Klaudia einiges durcheinander, begeht wie üblich unkonventionelle Wege und macht gleich Nägel mit Köpfen in dem Sie auch gleich die neue Organisation durch Umbaumaßnahmen unterstützt. Da wünscht man sich doch manchmal das aus dieser Fiktion, Realität werden sollte in so manchen unserer eingestaubten Amtsstuben. Dann werden die Personalgespräche in der KAMB - GmbH geführt und so manche "Nachlässigkeit" und fehlende "Vision" der Männer aufgedeckt und korrigiert. Gleichzeitig wird auch noch die "Hennight" mit dem "Vorspiel" im Einkaufszentrum geplant und durchgeführt. Dazu werden sogar die "alten" Kostüme reaktiviert und die soziale Ader von Klaudia schlägt zu in dem sie dem Pärchen das erkennt die Hochzeit sponsert. Der Herr von Chr*st ist wie bekannt sehr Geschäftstüchtig und beteiligt sich, werbewirksam, gleich noch am Sponsoring. Auch bei dem "Abstimmungsproblem" der neuen Frau in den VAE ist schnell eine super Lösung gefunden. Da kommt dann nach der Hochzeit von Melanie und Wilfried auch gleich die von Dagmar und Marko. Schön finde ich auch die Idee die beiden Männer in die "Oldie" GmbH "abzuschieben" was von beiden vielleicht nicht einmal als Strafe sondern als "Win-Win-Situation" angesehen wird.
Dir und den anderen Lesern und Kommentatoren alles Gute und vor allem viel Gesundheit im neuen Jahr. Lass es bitte langsam angehen und mach dir auf jeden Fall keinen Stress. denke auch an die Pausen. Falls Du es dann ermöglichen kannst würde ich mich über eine weitere Folge meines "Lebenselexiers" sehr freuen.
Dir und Deiner Frau Liebe Grüße und beste Gesundheit,
Der Leser
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Katrin-Doris |
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___†___ Magdeburger Umfeld
Lebe dein Leben bevor es zu spät ist !
Beiträge: 858
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:07.01.18 14:19 IP: gespeichert
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Mit dem heutigen Teil verbinde ich noch meine Neujahresgrüße an alle Leser und Kommentatoren.
Danke sage ich an: Juttab, SusiS, Pia,Rainman, Cora, Stormanimal, Mausi,Aleydis, AlfvM, Online52, Alter Leser, Drachenwind und der Leser!!!
Auch für die guten Wünsche.
Viel Spaß beim lesen...
Teil 169 Die Hochzeit von Melanie & Wilfried, ein Geburtstag mit Geschenk...
Am nächsten Morgen frühstückten wir alle gemeinsam recht zeitig. Dabei tätigten wir die entsprechenden Absprachen für den Tag. Unsere Damen, wollten sich um den Haushalt kümmern. Michael hatte den Fahrdienst am Vormitta gewonnen. Das bedeutete Hinbringen seiner geliebten Frau und ihrer Schwester Andrea, zum Beauty Salon ihrer Tante Anne. Da die halbe Prominenz des Landes zur Hochzeit eingeladen war, hatte ich Stefan ab 10:30 Uhr als Fahrer gewonnen. In einer kleinen Tasche hatte ich bereits meine Brautjungfernsachen eingepackt und als Michael den BMW aus der Garage geholt hatte, erschien bereits meine Schwester. Nach der gewohnten Umarmung als Begrüßung stiegen wir beide ein und es ging los. Unterwegs sagte Andrea zu mir, „Für solche Feten werde ich langsam zu alt. Mir brummt immer noch der Kopf.“ Mit einem Lächeln entgegnete ich ihr, „Was soll schon in einem Strohkopf brummen, außer Grashüpfer, die von einem Strohhalm zum nächsten springen.“ Sie kniff mich mal wieder mit ihren ollen Gelkrallen. „Auahhhhh, du verrücktes Huhn, “ war meine Reaktion.
Wir erreichten etwas früher den Privatparkplatz meiner Tante und sahen schon eine aufgeregte Melanie davor warten. Nach dem Aussteigen, fuhr Michael nach Hause zurück und wir begrüßten die Braut. Im Salon empfing uns meine Tante, die nach der Begrüßung zu uns sagte, „Zuerst ist die Braut dran und dann die falschen Brautjungfern. Bitte mir folgen zum Umziehen, oder wollt ihr so an der Hochzeit des Jahres teilnehmen?“ An mich gewandt sagte sie, „Die geizige Verwandtschaft hat weder den Oscar, die Hennen und den Orden, als Leihgabe für eine Vitrine zur Verfügung gestellt. Dazu ein paar Prominentenfotos als Umrahmung, würde passend sein. Aus diesem Grunde bekommt die Teufelin heute den Teufelsschnitt, wie im Märchen mit den drei goldenen Haaren.“ Natürlich lachte ich laut auf und sagte zu ihr, „Um meine Haare auf diese Länge zu bekommen habe ich Jahre gebraucht.“ Sie entgegnete mir, ohne mit der Wimper zu zucken, „Ich weiß, dabei sind deine Haare und die von deiner Schwester besser als manch andere Haare, die ich hier jeden Tag sehe. Wieso du die Gene für die Kopfwolle von deinen Eltern geerbt hast in dieser Hinsicht, verstehe ich in diesem Zusammenhang sowieso nicht, als ehemaliger Rotzlöffel.“
Nach dem Umziehen verließ uns unsere Braut mit einem zauberhaften Lächeln. Meine Tante hatte sich mal wieder selbst übertroffen wenn, wir das Ergebnis, nachdem wir überstandenen Beautymarathon, betrachteten. Als sie mich fragte, „Wo ist eigentlich Euer junges Gemüse?“ Die Frage hatte sich erübrigt, weil Sandy und Co gerade erschienen. Michael hatte sie vorbei gebracht und wollte seinen väterlichen Pflichten als Fahrer, nachkommen. Wenigstens sah mein Mann bereits toll aus, fertig angezogen und er trug sogar seinen Ehering. Etwa drei Minuten später tauchte auch Stefan auf, mit einem riesigen Rosenstrauß. Lachend fragte ich ihn, nach der allgemeinen Begrüßung, „Hast du die Hecke von Dornröschen geplündert oder eine Beziehung zu Rosenrot, denn bei Fl*urop gibt es meistens nur verwelkte?“ Er übergab den Strauß an Melanie und erwiderte mir, „Chefin, ich hätte ihn ja auch bis zur nächsten Station bringen können. Aber die Überraschung kommt erst in einer halben Stunde und dann wäre der Traumstrauß futschikato gewesen, oder zu Deutsch entführt worden, wenn heutzutage bereits Blumen vom Friedhof geklaut werden.“
Nach etwa einer halben Stunde erschienen unsere Kinder und Anhang von ihren Schönheitsanwendungen. Als ich bezahlen wollte, sagte meine Tante, „Deal oder kein Deal?“ Verwundert schaute ich sie an und dann sagte sie weiter, „Die drei Sachen für einen Monat in die Vitrine bei mir und wir sind Quitt.“ Natürlich brauchte ich nicht lange zu überlegen, weil mein Mann, nach einer kurzen Absprache mit mir, sagte, „Du bekommst die drei Staubfänger für einen Monat als Leihgabe. Möge der Damian als Schutzheiliger der Friseure damit nicht in seiner Wirkung beeinträchtigt werden. Wie heißt der eigentlich richtig? Kratzbürste oder Läusekamm?“ Anne schaute ihn an und sagte zu Michael mit einem Lachen, „Du bist ja noch schlimmer als deine Frau. Figaro hier und Figaro da, wurde sogar in einer Oper von Rossini besungen, die in Sevilla spielt.“ Als meine Tochter sagte, „Sie will ja, aber er nicht, “ mussten wir flüchten, weil sie sexuelle Hintergedanken hatte.
Michael kümmerte sich um die junge Generation, während Melanie und Andrea mir zu Stefans Auto folgten. Melanie hatte den Rosenstrauß auf sein Stück Folie gelegt, der ihren Schoß bedeckte. Nach dem Einsteigen sagte sie, „Durch eure Tante hat alles traumhaft geklappt, aber trotzdem bin ich aufgeregt und habe weiche Knien.“ Andrea erwiderte nur kurz, „So viel brauchst du nicht mehr zu laufen, weil wir beide auch Pflastermüde sind.“ Natürlich hatten wir keine Ahnung, wohin uns Stefan bringen sollte. Der sagte während der Fahrt, „Lasst euch überraschen und notfalls könnt ihr ja mit der S-Bahn fahren und die letzten Meter zu Fuß gehen. Ach ja, bevor ich es vergesse, ich mache euch nachher den Weg frei mit der blauen Rundumleuchte.“ Als er endlich sein Ziel erreicht hatte, musste ich unwillkürlich lachen. Das war doch tatsächlich der Bahnhof Neustadt in der Landeshauptstadt. Nach unserem Aussteigen hupte Stefan drei Mal und dann hörten wir klappernde Geräusche auf dem Kopfsteinpflaster.
Nach dem gemeinsamen Umdrehen in Richtung der Geräusche sagte Andrea, „Das hört sich an, wie eine Pferdekutsche.“ Ich entgegnete ihr spontan, „Astro TV sucht noch Moderatorinnen, die in einer Glaskugel schauen und den Kaffeesatz auslesen können. Da darf nur der M*litta Mann nicht zwischen sitzen.“ Melanie quietschte kurz auf und dann zeigte sich eine weiße Kutsche, gezogen von vier schwarzen Pferden. Wobei die Farbe Weiß, kaum noch zu sehen war. Die Kutsche war mit Blumen in den Stadtfarben Rot und Grün geschmückt. Das Rot bestand aus Nelken und das Grün aus Blumenblättern. An der Eingangstür der offenen Kusche prangte die Jungfrau im grünen Kleid mit ihrem Kranz in der Hand, auf der roten Stadtmauer. Das war alles mit Blumen gesteckt und muss wohl eine Wahnsinnsarbeit gewesen sein, so etwas zu dekorieren. Wilfried stieg aus dieser Kutsche und half uns beim Einsteigen. Endlich hatte er seine Melanie neben sich und Andrea und ich fungierten als Anstandswauwaus. Wilfried wollte den Schleier von Melanie lüften und sah dafür unsere Zeigefinger.
Der Kutscher gekleidet mit seinem schwarzen Frack und Zylinder fuhr los, genauer hinter Stefan hinterher, der mit Blaulicht voran fuhr. Das war vielleicht ein Spaß, weil uns Leute vom Straßenrand zuwinkten. Wir hatten mal gerade die erste Hauptstraße erreicht und der längste Teil der Strecke bis zum Rathaus lag noch vor uns. Hinter uns fuhren Michael und Bernd als Absicherung mit dem Bus und Martin mit seiner blauen Rundumleuchte. Das war vielleicht ein geiles Gefühl, endlich mal Ursache eines Staus oder Behinderung einer Hauptstraße zu sein. Die Passanten an der Straße fanden unseren kleinen Korso top und winkten uns zu. Wann fährt hier schon einmal eine Hochzeitskutsche entlang und dann auch noch so aufwendig geschmückt? Selbst in der vorbeifahrenden Straßenbahn wurden sich die Nasen platt gedrückt, um einen Blick auf uns zu erhaschen oder mit dem Handy Bilder zu machen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass diese Straßenbahnfahrer absichtlich langsamer fuhren. Über den Universitätsplatz ging es weiter, am Theater vorbei in Richtung Zentrum. Da hier die Straße vierspurig war und geteert, kamen wir relativ schnell voran. Auf der Rückseite vom ehemaligen Pleitegeiereinkaufcenter von K*rstadt, im Volksmund hieß das Ding umgangssprachlich noch „Centrum“ oder „Liesel,“ führte der Weg in Richtung Rathaus. Selbst hier, in der Shoppingmeile des Breiten Weges, wurde noch munter zugewinkt. Dabei dachte ich kurz daran, wie sich die Luchse im Zoo fühlen müssen, die ja das entsprechende Wappen zierten. Viel anders wurden wir auch nicht angeschaut.
Am Rathaus stoppte der Kutscher die Pferde mit unserer Hochzeitskutsche. Es gab hier den großen Empfang, oder sagt man Bahnhof? Der Oberbürgermeister ließ es sich nicht nehmen, dass Brautpaar zu begrüßen. Dabei sagte er, „Wir freuen uns ganz besonders, dass ihr beide unsere Stadt ausgesucht habt, um den Bund der Ehe zu schließen. Herzlich Willkommen in einer Stadt, die hervorragende Söhne in ihrer langen Geschichte hatte.“
Nach dem wir die Kutsche verlassen hatten, sagte Andrea leise zu mir, „Ich mag ihn als OB. Er hat damals seine Meinung öffentlich vertreten und dem dicken Reiseminister seinen Parteiausweis vor die Füße geworfen, als man die Kommunalfinanzen durch Flüchtlinge in den tiefsten Keller bombardiert hatte. Inzwischen ist er ja zurück bei dem Sch*lz Haufen, der ja hörig geworden ist.“ Ich entgegnete ihr leise, „Der Mann zeigt heute noch Courage und sagt seine Meinung immer noch. Er hat wohl einen ähnlichen Charakter, wie wir beide.“
Wir folgten dem Brautpaar und dem Herrn des Hauses mit unserem Anhang. Schmunzeln musste ich, als ich eine riesige Menschenmenge auf dem Vorplatz des Rathauses erblickte und eine kleine Bühne. Dabei hatten die beiden Sportclubs der Stadt weder im Handball, noch im Fußball etwas geholt. Gut, der Fußball schickte sich an eine Renaissance zu erleben und die Handballer waren zu Hause eine Macht, aber Auswärts...
Jedenfalls trafen wir im Vorraum des Rathauses unsere Chefs mit ihren Frauen. Das war vielleicht ein voller Raum, durch den wir uns durchkämpften. Sandra und Sascha konnten wir nur zuwinken und dann ging es nach oben, in die heiligen Gemächer des Standesamtes der Stadt Magdeburg. Jeder suchte sich einen Platz in dem traumhaft ausgestalteten Festsaal. Hier konnten wir zum ersten Mal Melanies Eltern begrüßen und die Mutti von Wilfried. Andrea sagte leise zu mir, „Sucht der Bräutigam eine Braut, frag Klaudia, die in ihren Karteien nachschaut.“ Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich sie gekniffen oder an ihre Gurgel gegriffen, weil ich eigentlich unschuldig war. Mein kleiner Anstubser auf Rhodos war ja nur ein Auslöser, wenn auch mit weit reichende Folgen.
Jedenfalls hielt die Standesbeamtin der Stadt, nach einer feierlichen Musik die berühmte Rede über ein glückliches Zusammenleben. In meinen Gedanken gab ich ihr an vielen Stellen recht und überlegte weiter, bist du inzwischen tatsächlich auch schon 19 Jahre verheiratet? Sind die Jahre wirklich so schnell verflogen? Nach geschätzt einer halben Stunde war es dann soweit, die Frage aller Fragen, beantworteten beide mit „Ja, ich will.“ Nach dem Anstecken der Eheringe, sogar mit einem Diamanten verziert, gab es den von allem erwarteten Kuss. Sie unterschrieben beide im „Buch der Familie“ und der alte Fuchs von OB hatte natürlich sein „Goldenes Buch der Stadt“ zufällig dabei.
Inzwischen waren die Sektgläser gefüllt und wir tranken auf das Brautpaar. Es gab einen kurzen Small Talk und dann war Holliday. Damit meine ich den Besuch des Balkons auf dem Rathaus. Unter dem lauten Jubel der wartenden Massen sagte der OB, „Heute hat in unserer Stadt ein Pärchen geheiratet. Der Bräutigam ist wohl vielen Bewohnern und Fans bekannt durch seine Musik, die die Welt erobert hat. Er hat uns versprochen mit seinen Freunden nachher einige Titel live zu spielen. Vorher erfüllen wir seine beiden Wünsche mit dem Glockenspiel des Rathauses.“Es war anschließend still auf dem Vorplatz und jeder wartete auf die beiden Titel des Glockenspiels. Es erklangen die beiden Landeshymnen von NRW und LSA. Erst danach brandete der Jubel wieder auf. Da Reiner inzwischen neben mir stand, sagte ich zu ihm, „Als Landesvater kann man sich nur sonnen im Schein der Glorie seiner Landeskinder.“ Er schüttelte nur seine weißen Haare und sagte zu mir, „Auch so etwas erfüllt mich mit Stolz. Wenn ich dann noch daran denke, dass ihr beide einen sehr großen Beitrag an seinen Erfolgen habt, hätte ich vor einer Kandidatur von euch beiden in der Politik Angst. Besonders dann, wenn ich diese spontane Versammlung auf dem Markt hier sehe.“ Andrea prustete laut los und ich entgegnete ihm, „So bekloppt sind wir nun doch noch nicht. Weil selbst wir, manchmal aus Fehlern lernen.“
Mit seiner Braut auf dem Arm verließ Wilfried uns und ging zu seiner Band auf die Bühne, die am Reiterdenkmal aufgebaut war. Übrigens stimmt es, dass die Stadt einen Roland auf dem Pferd, als Zeichen des Marktrechtes, zu stehen hat. Als die Gruppe anfing, die Instrumente klingen zu lassen und Melanie im weißen Brautkleid den Rahmen für diese Attraktion bildete, kannten die Jubelszenen vor der Bühne keine Grenzen mehr.
Wilfried spielte mit der Band fünf Titel und musste noch zwei oder drei Zugaben spielen. Andrea kommentierte dass mit, „Wenn deine Texte nicht so philosophisch wären, würden die Leute nicht so darauf abfahren.“ „Wer hat deine Gehirnwindungen durcheinander gewirbelt?“ Fragte ich sie. Nach diesem Konzert erschien die Fotografin für die Brautbilder. Die anderen Gäste gingen in den Ratskeller, wo die eigentliche Feier geplant war. Wilfried und Melanie bestiegen die Kutsche und fuhren mit der Fotografin an einige der schönsten Plätze in der Stadt. Dazu gehörten die Elbuferpromenade, die Stadtmauer, das Kloster unser Lieben Frauen und das bunte Hundertwasserhaus. Hier entstanden Bilder, die vom Panorama eine Wucht waren.
Im Ratskeller selbst gab es Tischkarten für die Plätze. Das Ambiente wirkte traumhaft, wenn man sich umschaute. Bei einem kurzen Gespräch mit Melanies Eltern sagten diese zu Andrea und zu mir, „Es ist zwar schade, dass Melanie unser Bundesland verlassen wird, aber ihr Glück wiegt das Ganze auf. Allein der Empfang hier und die Ausstattung haben uns total überrascht.“ Da unsere beiden Chefs sich hier herum trieben fragte ich Kurt, „Hast du endlich deine Einladung bekommen für eine Feier?“ Er lachte nur kurz auf und entgegnete mir, „Wenn man sich hier umhört, dann muss man ja aufpassen, dass du nicht nach e-D*rling oder P*arship abwanderst und da auch noch mitmischst.“ Nach kurzen Überlegen entgegnete ich ihn, „Das wäre eine Überlegung wert, aber diese Hochzeit war nicht ganz uneigennützig, weil Wilfried mich immer noch im Hinterkopf hat. Darum gehe ich dort nur hin, wenn Andrea mitkommt. Damals, an der Ostsee war mir das Ganze noch sehr peinlich, als er sich vor mir hin kniete und sein Lied trällerte mit dem Video über uns beide, auf der Leinwand.“ Kurt sagte schmunzelnd zu mir, „Sag jetzt nicht, dir hat es die Sprache verschlagen und du bist immer kleiner geworden auf deinen Stuhl.“ Was sollte ich zu seiner Anspielung sagen, außer, „Die Gäste haben mich sofort erkannt und ich war ja schon mit Michael verheiratet.“
Das Brautpaar traf nach den ganzen Fototerminen wieder ein und nach der stehenden Begrüßung wurde die Torte angeschnitten. Andrea sagte zu Melanie, „Wenn dein Mann nur so tut als ob, wird es bestimmt klappen. Außerdem ist er ja nur musikalisch ein As und vielleicht noch im Bett.“ Wilfried schmunzelte und entgegnete ihr, „Du bist als Komponistin ab sofort entlassen. Aber nur für einen Tag, wegen übler Nachrede.“ Andrea sagte nur, „Solche Entscheidungen trifft nur der Amtsarzt bei uns und der hat keine Traute, weil er Angst vor Reiner hat.“ Reiner erwiderte ihr, „Meine ergraute Haarpracht kommt nur von euch beiden, weil ihr mit euren Ideen den angestaubten Laden durcheinander wirbelt. Übrigens ist Justus auch hier und zählt bereits euren Promillekonsum.“ „So ein Mist, dann müssen wir ja nur noch Wasser trinken, wie im Ministerium, wenn unser Chef den Kaffee alle gemacht hat“, kommentierte ich das mit einem Lächeln.
Auf meinem Platz, neben meiner Familie, konnte ich endlich Kaffee trinken. Michael meinte schmunzelnd zu mir, „Doping für die Haare brauchst du ja nicht mein Schatz, aber Doping für die Beamtenseele.“ Nach kurzem Überlegen sagte ich zu ihm, „Eva hat mir erzählt, dass du auch öfter am Kaffeeautomaten bist, als in deinem Büro.“ Das war vielleicht ein Volltreffer, weil unsere Tochter gleich fragte, „Habt ihr keine eigene Kaffeemaschine im Büro Vati?“ „Das schon, aber niemand der Kaffee kocht und die alten Filter entsorgt“, entgegnete ihr mein Mann. Ich wollte erst sagen, „Dein Vati hatte mal eine Sekretärin, die viel Unruhe in die GmbH gebracht hat. Da ist deine Mutti zur Teufelin mit Fegefeuer geworden, “ ließ es aber sein.
Als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass Melanie nicht mehr an Wilfrieds Seite saß. Die Rabauken der Band werden sie doch nicht entführt haben? Andrea hatte meinen umschweifenden Blick gesehen und sagte leise zu mir, „Toilette oder Suchspiel. Ich glaube an das letzte.“ Wilfried war bereits ungeduldig, weil er mit Melanie den Brautwalzer tanzen sollte, aus diesem Grunde erschien er bei uns und sagte zu mir, „Könnt ihr bitte mal schauen, ob meine Frau auf der Toilette ist.“ Andrea sagte zu ihm, „Vielleicht wurde sie ja entführt, wenn du nicht aufgepasst hast.“ „Was soll denn der Blödsinn?“ Fragte er. Inzwischen hatte ich Stefan heran gewunken und sagte zu ihm, „Stefan, Chef aller Retter aus verzwickten Situationen, hier braucht jemand deine Hilfe. Orte mal bitte eine Haarspange vom Brautschleier.“
Stefan schmunzelte und sagte nur, „Lasst mich raten, man hat Melanie entführt und der Ehemann hat nicht aufgepasst.“ Kleinlaut sagte Wilfried, „Wer rechnet auch mit so etwas.“ Stefan holte sein I-Phone heraus und öffnete eine Applikation. Dann sagte er zu uns, „Melanie ist ungefähr 600 m von hier entfernt und muss ausgelöst werden. Das kann nur der Ehemann selbst machen. K*rstadt, oberste Etage im Restaurant, könnte man sie finden. Soll ich dich begleiten mit Michael und Bernd?“ Wilfried sagte nur kurz, „Das wäre nett von euch.“
Es dauerte geschätzt eine halbe Stunde, bis die Männer zurückkamen mit Melanie und bevor sie den Tanz eröffneten sagte Wilfried laut in das Mikrofon des DJs, „Hiermit verspreche ich, dass meine Frau immer an meiner Seite sein wird. Wir werden ab sofort zusammengehören, wie Pech und Schwefel.“ Der Beifall von allen Gästen war natürlich enorm und manch Ehepaar dachte an die damals gegebenen Versprechen. So auch Andrea und ich. Leider spielt das Leben nicht immer mit, wenn ich an Brüssel dachte...
Trotzdem waren unsere Ehen glücklich und unsere Familien waren der große Halt für uns. Als mein Mann mich zum tanzen aufforderte war ich natürlich glücklich. Auf der Tanzfläche in seinen Armen, war für mich die Erfüllung pur. Michael war ein hervorragender Tänzer und egal welcher Tanzstil gerade gespielt wurde, er kannte sie alle. Natürlich wurde es voll auf der Tanzfläche und das Bäumchen wechsel dich Spiel fing irgendwann an. Als mein Vati mein Tanzpartner war, sagte er zu mir, „Jetzt bist du nicht mehr die einsame Rose in Wilfrieds Garten. Er hat als Brummer eine neue Biene gefunden, mit der er ab jetzt den L*ngnese Honig teilt.“ Lachend erwiderte ich ihm, „Das hoffe ich doch, weil es viel Überzeugung gekostet hat und ein paar Tricks im Ministerium, damit Melanie endlich zu ihrem Prinzen kommt. Die Gebrüder Grimm wären bestimmt stolz auf mich.“ Nach meiner Antwort schüttelte er mal wieder mit dem Kopf und enthielt sich weiterer Kommentare.
In einer Pause redete ich natürlich mit dem OB der Stadt. Der sagte dabei, „Das Werk von Madeleine und Joachim läuft wie eine Biene und wird eine feste Größe in der Wirtschaft unserer Stadt. Danke für eure Hilfe und für die Standortwahl.“ Ich entgegnete ihm, „Wenn eure städtische Unternehmen sich nicht nur an diesem Unternehmen bereichern, wird es wohl noch eine Weile existieren.“ Und „Ich kenne eure Tricksereien bei MDCC, MVB, MHKW oder Stadtwerke. Egal wohin man schaut, überall trägt der Steuerzahler die Last. Namensrechte für das Stadion helfen dem Drittligaclub, sind aber steuerfinanziert. Wenn der Zuschauerzuspruch nicht vorhanden wäre, dann hättet ihr im Stadtrat nicht nur ein Problem. Eure Maulwürfe vom Tunnelbau am Hauptbahnhof werden teurer und auch die Sanierung der Elbbrücken sprengt wie üblich alle Kostenrahmen. In den Brückenteilen wird sogar noch Sprengstoff gefunden aus dem letzten Weltkrieg, wenn ich mich nicht verlesen habe. Vielleicht solltet ihr mal nach Hamburg fahren. Die haben es sogar geschafft, mit der Elbphilharmonie ein Bauwerk fertig zu bekommen, wenn auch erheblich verspätet.“
Lachen musste ich, als Wilfrieds Bandmitglieder als Bänkelsänger auftraten und sogenannte Moritaten sangen. Da waren vielleicht ein paar lustige Sachen dabei, aus der Anfangszeit der Band, als sie noch Gaststätten abgegrast haben, um ein paar Moneten zu erhaschen. Inzwischen holten sie einen Preis nach den anderen und waren im Moment noch der erfolgreichste Musikexport Deutschlands. Ihre DVD, die auf Rhodos entstanden war hatte den Goldstatus schon lange verlassen und steuerte auf Platin zu. Als sie ihre kleine Show beendet hatten gab es viel Beifall von den anwesenden Gästen. Sie waren immer noch auf dem Teppich geblieben, trotz der Erfolge, sagt man wohl landläufig. Der Chefkoch des Ratskellers hatte in der Zwischenzeit mit seinen Gehilfen ein Büffet aufgebaut, das echt stark aussah. Natürlich wurde hier fotografiert, mit den Handys, was das Zeug hielt. Michael sagte leise zu mir, „Der Wirt kommt zwar von hier, kann aber mit Martin nicht mithalten. Er hat bisher noch keinen Stern erkocht.“ Schmunzelnd entgegnete ich meinem Mann mit leiser Stimme, „...Und ich dachte immer, der wird bei F*ber verlost oder fällt mal in den Suppentopf, wenn ich an Martin denke.“
Nach den füllen unserer Teller genoss ich ein Glas Weinschorle. Das Essen war wirklich köstlich und war sehr gut. Als ich mir die Speisekarte betrachtete, sagte ich zu Andrea, „Die Preise in diesem Etablissement sind genauso hoch, wie in anderen Gaststätten. Wahrscheinlich kommt hier nicht nur das Datum sondern auch die nächste Renovierung der Inneneinrichtung mit auf die Rechnung.“ Andrea sagte nur kurz, „Es trifft ja keinen Armen.“ Natürlich hatte sie damit recht, aber für einen Ausflug hierher, darf man die „Arme Schluckerkarte“, sprich EC-Karte nicht vergessen. Wahrscheinlich muss man hier mit V*SA Gold oder so etwas Ähnlichem bezahlen, wenn ich ein stinknormales Essen für rund 25 € auf der Speisekarte entdeckte.
In der Essenspause trat ein Mann auf, der den Eulenspiegel nachmachte. Diese Figur soll ja mal in früheren Zeiten auch in Magdeburg sein Unwesen getrieben haben. Als er durch die Tischreihen ging und den großen Handspiegel vor den Gesichtern einiger Leute hielt und Fragen stellte, war das ein Gaudi allererster Güte. Der Stadtvater wurde gefragt, „Wird eigentlich nächstes Jahr wieder am Wasser für die vielen Brunnen gespart oder hat man sich schon mit dem Altkanzler auf eine Pipeline geeinigt?“ Herr Tr*mper antwortete ihm mit den Worten, „Dieses Gehalt ist für die Stadt nicht bezahlbar.“Laut lachen musste ich, als er Reiner fragte, „Wirst du auch mal Rosenzüchter in Wittenberg, wie dein Vorgänger? Der hat ja nach seinem Rentnerposten das Skalpell mit der Rosenschere getauscht.“ Reiner überlegte kurz und antwortete ihm, „Bis dahin ist noch etwas Zeit, aber eine Überlegung wäre es wert.“ Als er mich erwischte, fragte der Witzbold doch gleich, „Wohin geht der nächste Urlaub, Frau stellvertretende Ministerin? Unser Land könnte noch eine Vertretung in Sibirien gebrauchen.“ Lachend erwiderte ich ihm, „Es gibt genug Leute in einigen Ministerien, die mich da hin wünschen, aber eigentlich bin ich ja für eine Vorruhestandsregelung, a la Herr Christian W*llf.“ Inzwischen war er bei Andrea und fragte sie, „Haben sie zu Hause eigentlich eine Stimmgabel oder ein Klavier herum stehen?“ Nach seiner Frage prustete ich laut los und brauchte eine Weile um mich zu beruhigen. Andrea sagte als Antwort, „In unserem Besteckkasten gibt es eine solche Gabel nicht und der Träger für das Klavier hat auf der ersten Treppe in unserem Haus aufgegeben. Ich besitze so etwas nicht.“ Als er unseren Amtsarzt fragte, „Mal ehrlich, gibt es eigentlich viele Beamte im Land, die einen Plemplem Schein gerne hätten?“ Antwortete Justus glatt, „Eigentlich kenne ich nur zwei Frauen, die so etwas gerne hätten. Aber wer kann jemanden so etwas ausstellen, wenn sie gerade Deutschlands höchste Auszeichnung bekommen haben für ihr soziales Engagement.“ Nach seiner Antwort sagte ich leise zu Andrea, „Diese Trickser haben uns mal wieder aufs Kreuz gelegt. Statt eines Scheines hat man uns einen Orden angedreht.“ Andrea kommentierte das von mir gesagte mit, „So ist nun mal das Leben, ein Geben und Nehmen. Kein Schein in der Hand, aber dienen für das Vaterland.“
Nach dieser lustigen Episode spielte der DJ zum Tanz auf und das Bäumchen wechsel dich Spiel ging natürlich munter weiter. Als ich mit Sascha tanzte fragte der mich doch glatt, „Sag mal Klaudia, haltet ihr euch an 007 mit Sean C*nnery der Mal in >Sag Niemals nie< gespielt hat?“ Ich musste schmunzeln über seine Hintergedanken. Nach kurzen Überlegungen antwortete ich ihm, „Wenn ich wieder erwache nach der Operation, dann darf ich ja nicht mit dem Handy oder Laptop spielen. Dann wäre so etwas eine Alternative, aber nur für deine Band.“ Sein Gesicht erhellte sich nach meiner Antwort und heimlich betete er bestimmt, dass die OP gut ausgeht. Das konnte man recht deutlich sehen, wenn man sein Gesicht betrachtete. Als ich endlich mal wieder in den Armen meines Mannes landete machte mein Herz kleine Freudensprünge. Das waren die Arme, die für mich für Geborgenheit und Schutz standen. Natürlich spürte das auch Michael und gab mir mal wieder einen langen Kuss auf der Tanzfläche.
Am späten Abend gab es noch zwei Versteigerungen. Es gab eine Hochzeitszeitung mit vielen Bildern der beiden und als ich die betrachtete musste ich unwillkürlich schmunzeln. Da waren auch Schulbilder von Wilfried dabei. Wenigstens keines von mir. Bei der Betrachtung klopfte mich meine Mutti auf die Schulter und sagte, „Wir haben keine Bilder zur Verfügung gestellt, aus deiner Jungenzeit. Wir hoffen, dass es in deinem Interesse war.“ Natürlich war ich meinen Eltern dankbar für diese Entscheidung. Mit diesem Kapitel in meinen Leben hatte ich schon lange abgeschlossen und weinte diesen Lebensabschnitt keine Träne nach. Klaudia war meine Erfüllung geworden. Die andere Versteigerung betraf natürlich das Strumpfband der Braut. Unsere Männer haben natürlich mitgeboten. Sie haben es zwar nicht bekommen, aber der Preis war nicht gerade besonders billig. So langsam neigte sich die Feier dem Ende zu und die ersten Gäste verabschiedeten sich bereits.
Trotzdem blieben wir noch bis Mitternacht, auf Wunsch meiner weiblichen Begleitung. Sandy und Svenja reihten sich in die Armada der weiblichen Gäste ein, um den Brautstrauß zu fangen. Melanie warf ihren Rosenstrauß über den Kopf und er landete direkt in die Arme von Svenja. Mein Mann hatte mit seinem Handy den Flug des Straußes gefilmt und rieb sich die Hände. Auf meine Frage, „Warum reibst du dir die Hände, mein Schatz?“, sagte er als Antwort, „Das Video bekommt Sven und dann kann er sich schon mal Gedanken machen, wann die Hochzeit ist.“ Svenja erschien bei uns am Tisch und sagte, „Tut mir leid für Sandy, aber ich wollte ihn haben und habe ihn auch bekommen.“ Nach so viel Enthusiasmus sagte ich zu ihr, „Du weißt aber schon, dass diejenige die den Strauß fängt als nächste mit der Hochzeit dran ist.“ Svenja schaute mich an und sagte nur, „Oh, das kostet aber noch viel Überzeugung bei...“
Lachend sagte ich zu Kurt, „Als Brautvater musst du bald tief in die Tasche greifen, wenn deine Tochter den Brautstrauß fängt und du die Hochzeit finanzieren musst.“ Corinna verkniff sich das Lachen und sagte zu mir, „Gerechnet habe ich schon lange damit, aber mein Mann bekommt ja nicht mit, wenn seine Tochter erwachsen wird.“ Mit einem Lächeln sagte ich daraufhin, „Hauptsache er passt dann auf die Enkel oder Enkellinnen auf, damit ich in Ruhe schalten und walten kann.“ „Das könnte dir so passen. Erst alles durcheinander bringen und dann den Chef auf das Enkelabstellgleis schieben, “ entgegnete mir Kurt auf meine Worte. Natürlich wollte ich das gar nicht und fasste diese Aussage als Spaß auf.
Es muss gegen 02:00 Uhr gewesen sein, als wir uns vom Brautpaar verabschiedeten. Melanie begleitete uns noch bis zum nahe gelegenen Parkplatz und nach dem Einsteigen des gesamten Familienanhanges, einschließlich meiner Eltern, fuhr Bernd uns nach Hause. Es war ganz lustig im Bus, weil ich die Tickets kontrollieren wollte und ein Haufen Schwarzfahrer erwischte. Na gut, einen alten Straßenbahnfahrschein ließ ich ja noch gelten, aber Kaugummipapier war out. Nach dem Absetzen meiner Eltern ging es nach Hause. Nach dem Parken des Kleinbusses, verschloss Michael die Hoftür und wir stiegen nach und nach aus. Mein Mann öffnete seine einbruchssichere Haustür und wir folgten ihm.
Als erstes hatten meine Pumps einen Freiflug gewonnen und hätten beinah eine nachgemachte Vase aus der chinesischen Ming Dynastie getroffen, die da als Dekoration stand. Michael kommentierte dass mit, „Knapp vorbei ist auch daneben.“Wenn das blöde Ding nicht als Schirmständer genutzt würde, hätte ich es schon lange entsorgt, dachte ich nur kurz. Natürlich war unsere Treppe gegen meine Strumpfhose allergisch und sagte mit einem hämischen Grinsen, „Die Laufmasche ist von mir, blöde Kuh.“ Treppen können nicht reden, aber wenn man angeheitert ist, kommen schon mal solche bekloppten Gedanken. Die beiden Damen verschwanden in ihre Zimmer, wahrscheinlich um eine neue Nummer mit >Ruf mich an. Wähle 00815 und dreimal die Sex oder so< auszuprobieren, was natürlich Unsinn war. Der Abschiedsschmerz von Peter und das unfreiwillige Fehlen von Sven, waren schon eher die Gründe für das Telefonieren.
Nach dem gemeinsamen Besuch des Bades suchten wir unser Schlafzimmer auf. Natürlich fühlte meine Hand in der Pyjamahose meines Mannes, ob sein bestes Stück noch vorhanden war. Michael reagierte sofort und ließ seine Hose elegant nach unten rutschen. Nach einem Zungenkuss spielte er mit seinen Fingern an meinen Brüsten. Es machte mich an und aus diesem Grunde streichelte ich seine H*den etwas, um ihn zu ermuntern. Michael schob seinen Schw**z in meine L*stgrotte und f*ckte mich richtig durch. Als er in mir seinen S*men los wurde bebte mein Körper und ich stöhnte mit ihm um die Wette. Als unsere beiden Körper wieder normal reagierten, kuschelten wir uns aneinander. Michael hatte seine Arme um mich geschlungen und langsam fielen mir die Augen zu. Wir waren beide todmüde.
Am Sonntag passierte gar nichts und wir erholten uns gründlich. Die beiden Mädchen waren ausgeflogen zu Corinna und Kurt. Michael kochte für seine Frau und ich war im Wintergarten. Mein Buch konnte ich endlich weiter lesen und ich ließ mich bewirten. Michael kümmerte sich um unsere Steuererklärung und sagte dabei zu mir, „Wenn das so weiter geht mit den Kontoeingängen sollten wir uns Gedanken machen, wo wir investieren.“ Im Moment hatte ich keine Idee und sagte deshalb zu ihm, „Tanja könnte bestimmt eine Kapitalerhöhung gebrauchen, damit sie die beiden Neuen bezahlen kann.“ Und „Hast du eigentlich schon neue Mitarbeiter gefunden oder noch nicht?“ Mein Mann lächelte und erwiderte mir mit einem blöden Grinsen im Gesicht, „Denkst du, ich bin bei der Stadtwache und kümmere mich nur um die Lampen an der Straße?“ Seine Antwort überraschte mich doch und als er noch ergänzte, „Jörg und Volker mischen bereits in der Geschäftsleitung mit und machen sich recht gut. Du hast mal wieder eine Bauchentscheidung getroffen, die ein Volltreffer ist, mein Schatz.“ Und „Drei neue Lehrlinge gibt es ab dem Ersten des neuen Monats auch bei uns. Einer davon ist sogar ein Enkel von einem Minister. Ich glaube Verkehrsministerium, aber so genau kenne ich eure Minister nicht.“ Am Abend erschien unsere Tochter wieder zu Hause und erzählte über ihre Erlebnisse an diesem Tag. Kurt hatte mit den Damen einen Ausflug in den Harz gemacht, was relativ selten vorkam.
Im Ministerium ging alles seinen gewohnten Gang und so langsam machten sich meine Umstrukturierungen bemerkbar. Ich hatte Kurt überzeugt, dass die neuen Gruppen bereits zusammen arbeiten sollten. Es war für diese Arbeitsgruppen noch keine offizielle Entscheidung getroffen worden, wer was nachher leitet. Sie sollten sich erst einmal zusammen raufen. In drei der neuen Abteilungen klappte das bereits ganz gut. Als es in den letzten beiden Teams nur noch Tolstoi, genauer >Krieg und Frieden< gab, hatte ich die Schnauze gestrichen voll und beratschlagte mich mit Kurt. Der schaute mich an, wie eine Kuh, wenn es donnert, als ich zu ihm sagte, „Wir werden beide abwechselnd in diese Gruppen gehen und am Donnerstag wechseln. Also nix Chef mit verdrücken in sein jeweiliges Büro, sondern Basisarbeit.“Was blieb ihm anderes übrig, als meinen Vorschlag anzunehmen. Jedenfalls entwickelte sich die Lage in den beiden Teams, wie ich es haben wollte. Als ich mich am Freitag mit Kurt in seinem Büro zur Auswertung traf, sagte der zu mir, „Du hast zwar immer verrückte Ideen, aber unsere Rückkehr zu den Wurzeln, hat Ruhe in die Teams gebracht. Alle Achtung.“ Ich entgegnete ihm, „Wenn ich mit Andrea verschwinde, dann sieh zu, dass es dabei bleibt. Wenn nicht müssen wir in den sauren Apfel beißen und umbesetzen.“ Und „Ich will keinen Konkurrenzkampf nach dem Motto, sie mal was ich alles kann. Jeder muss jeden uneigennützig helfen und nicht nur an sich selbst denken. Natürlich darf dabei keiner untergebuttert werden und sollte seine Fähigkeiten ausspielen können. Nur so entsteht eine starke Gemeinschaft, die uns voran bringt.“
An diesem Freitag verschwand ich pünktlich aus dem Ministerium. Mein Mann hatte Geburtstag und den wollten wir in unserer Stammkneipe feiern. Zu Hause angekommen redete ich noch mit meiner Schwester über den heutigen Abend. Nach dieser Absprache blieb nur noch das fertig machen, bevor mein Mann von der Arbeit kam. Inzwischen war ich im Bad und musste schmunzeln, als jemand laut rief, „Bin zu Hause, wer noch?“ In Unterwäsche bekleidet begrüßte ich Sven und sagte zu ihm, „Seit wann bist du bei den Dinos gelandet, Earl Sinclair?“ Unser Sohn erwiderte mir nichts auf meine Worte und fragte nur, „Party heute Abend? Ich habe bis Montag frei bekommen, weil der DFB mal wieder Sehnsucht hat. Man will vom Klub keine Verletzung riskieren.“ Etwas spöttisch sagte ich zu ihm, „Na dann pass mal auf, wenn du deine O-Beine beim tanzen mit Svenja bewegst.“Er machte als Antwort heimlich Faxen, als er in sein Zimmer verschwand. Woher hatte unser Sohn nur solche Unarten? Von seiner Mutti?
Klaudia war inzwischen fertig und erwartete die beiden Damen, die kurze Zeit später erschienen. Als ich zu Svenja sagte, „Wir haben heute Auslandsbesuch, aus dem Nachbarbundesland“, verschwand sie schnell in Richtung ihres Geliebten. Sandy machte sich hübsch mit Hilfe ihrer Mutti. Sie bediente sich zum Schluss an meinen Make-up Utensilien. Das Ergebnis war natürlich ein Traum, besonders, als sie ein Kleid anzog, das ihren Körper betonte. Wir waren alle fertig und als mein Mann erschien, sangen wir ihm ein Ständchen. Michael umarmte uns nach und nach und sagte dabei, „Da kann ich wohl nicht anders, als mich umzuziehen. Mit so viel Anmut und Reizen kann ich nicht mithalten, aber als Hippie will ich nicht auffallen.“ Er duschte sich kurz ab und als er von oben herunter kam, war er umgezogen. Sein Anzug, mit dem weißen Hemd und Krawatte, sahen wirklich Klasse aus. Dazu der Duft des Rasierwassers. Das roch richtig verführerisch und wenn die Zeit nicht drängte, hätte ich ihn vernascht.
Zu Fuß machten wir uns auf den Weg in unsere Stammgaststätte. Schmunzeln musste ich, als ich die Sterne über die Eingangstür entdeckte. Wir hatten gerade den Vorraum betreten, da hörte ich schon, „Gudrun, unsere Broilersammlerin gibt uns mal wieder die Ehre.“ Martin hatte mal wieder einen Machospruch losgelassen und griente wie eine Saatbolle aus der Börde. Ich erwiderte ihm, „An wem muss man sich wenden, wenn man ein seltsames Holzbrett mit Sternen auf dem Kopf bekommen hat, weil die Nägel genauso rostig sind, wie die Bestecke auf dem Tisch? Guten Abend Martin.“ Wir umarmten uns nach der Begrüßung. Ich mochte die beiden Wirtsleute, die mal meine Mädchenkarriere gefördert hatten. Nach und nach trudelten die Gäste ein, die recht zahlreich waren. Andrea mit Familie zählte genauso dazu, wie meine Eltern oder die Abordnungen der verschiedenen Betriebe, wo unsere Finger drin steckten. Als ich meine Schwägerin und meine Schwiegereltern erblickte, freute ich mich besonders, weil wir uns schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten. Michael hatte auch Madeleine und Joachim, sowie Carola und Ronnie eingeladen und unsere Bodyguards mit Anhang.
Lächeln musste ich als mich Joachim fragte, „Sind denn eure Schützlinge inzwischen auf Hochzeitsreise?“ Meine Antwort überraschte ihn eigentlich nicht, als ich ihm entgegnete, „Die sind auf dem Traumschiff, aber ohne den Br*nkmann Junior, genannt Sacha H*hn. Mal sehen ob die Zeit reicht für musikalischen Nachwuchs, a la W*lle Petry. Wobei sein Sohn zwar das Aussehen geerbt hat, aber nicht die Stimme. Bei DSDS hätte die Ringelnatter der Nation, bestimmt einen Lachkrampf bekommen, wenn Achim mitgemacht hätte.“ Michael eröffnete mit einer Rede seine Geburtstagsparty, nachdem Martin sein Büffet mit einem Feuerwerk eröffnet hatte. Mit der Auswahl an Gerichten hatte sich Martin selbst übertroffen und als der Essensduft sich in meiner Nase breit machte, stellte ich mich auch in der Reihe an. Carola sagte leise zu mir, „Wir werden bald zu dritt sein und wir würden uns freuen, wenn du Patentante wirst.“ Leise entgegnete ich ihr, „Ich freue mich über diese Ehre und nehme sie gerne an. Aber ich bin eine miserable Patentante, weil ich in dieser Beziehung recht vergesslich bin, da ich keine Sekretärin habe, die mich daran erinnert.“
Auf meinen Platz angekommen kostete ich die verschiedenen Speisen von meinem Teller und sagte zu unserem Geburtstagskind, „Du hast noch nicht mal unser Geschenk angeschaut, schäme dich.“ Michael entgegnete mir, „Tut mir leid, mein Schatz. Dann werde ich das sofort nachholen.“ Michael öffnete das Kuvert und als er alles genau betrachtet hatte, sagte er, „Du überraschst mich immer wieder. Das ist ein tolles Geschenk und alles dabei, sogar Hotel und Bahnfahrt. Das ist ja der blanke Wahnsinn.“ Er küsste mich lange aus Dankbarkeit. Er hörte erst auf, als Sandy sagte, „Wenn ihr beide so weiter macht, dann ist das Essen kalt.“ Sie hatte recht mit ihrer Aussage und darum kümmerten wir uns um unser Essen. Mein Mann trank mit mir Bier und sagte dabei, „Wenn wir mit der Bahn fahren, morgen, nach Hamburg, dann kann ich ja mal ein Bier mehr trinken.“ Natürlich lächelte ich und entgegnete ihm, „Darum habe ich ja auch die Bahnfahrt dazu gebucht.“
Nach dem Essen war tanzen angesagt und der DJ hatte etwas für die Kalorienverbrennung herausgesucht. Das bedeutete, Michael und ich legten einen Rock`n Roll aller bester Güte hin. Wir erhielten Standing Ovation für unsere Tanzeinlage. Wenn der alte Chubby Ch*cker wüsste, was wir hier veranstalten bei seinem Titel >Lets Twist Again<, dann hätte er sich bestimmt hingesetzt und den nächsten Hit heraus gebracht. Es wurde natürlich voll auf der Tanzfläche und auch etwas ruhiger. Bei den Schmusetiteln lag ich in Michaels Armen und ich reizte ihn wieder etwas mit meinen Berührungen. Er hauchte mir leise in mein Ohr, „Du bist eine kleine Ketzerin. Geil machen mit deinen Reizen und ich kann daran nichts ändern.“ Meine Antwort hauchte ich ihn ebenfalls in sein Ohr. Die lautete, „Es gibt ja noch eine Nacht und ein Bett, das ohne Sex anfängt zu quietschen.“ Michael lachte kurz auf und erwiderte mir, „Du weißt auf alles eine Antwort.“
In einer Pause redete ich mit Annegret über den Kindergarten. Sie bestätigte mir, dass es keine Probleme gibt und die Kinder jeden Tag gerne kommen. Meine Schwägerin sagte zu mir, „Danke für eure letzten Entscheidungen. Sie haben unsere Ehe gerettet. Jörg ist viel ausgeglichener als vorher und wir landen wieder im Bett, was vorher nicht mehr so oft war. Ich liebe ihn immer noch und will ihn nicht verlieren.“ Auch mit den beiden Männern in der Geschäftsleitung der KAMB GmbH redete ich. Volker fand seine neue Arbeit genauso interessant, wie Jörg. Wobei Jörg mir bestätigte, was mir Tanja bereits gesagt hatte. Mit meiner Mutti stimmte ich noch unseren Operationstermin ab und die sagte unter anderen zu mir, „Es wird dort vermutlich noch einige Voruntersuchungen geben. Das bedeutet, die Hummeln in deinen Hintern musst du zu Hause lassen. Wenn nicht, wirst du deine Mutti von der Erziehungsseite her kennen lernen und da spielt es keine Rolle, ob du Junge oder Mädchen bist.“ Wieso dachte ich in diesem Augenblick an die Grimassen von Sven, heute Nachmittag? Meine Mutti hatte ja recht, aber sie wusste auch, dass dieser Aufenthalt für mich ein Horrortrip war. Ich hatte immer schon eine Allergie gegen die Kittelfarbe Weiß, wenn ich schon Justus sah...
Die Party ging bis um 02:30 Uhr und nach dem bezahlen der Rechnung gingen wir zu Fuß nach Hause. Wenigstens hatten wir Jacken mitgenommen und übergezogen. Es war kein Sommer mehr. Wir hatten Herbst und die Nächte hatten nur noch einstellige Temperaturen. Zu Hause war nur noch Katzenwäsche angesagt und im Bett ging bei uns die Post ab. Erst nach unserem zweiten gemeinsamen Höhepunkt, suchte ich meine Kuschelposition in Michaels Arme. Als ich leise schnarchte, küsste er mich einfach und eine kleine Drehung von mir beendete diese kleine Nachtmusik, die nicht aus der Feder des Ösis mit den berühmten Kugeln stammte. Ach ja, Wolfgang Amadeus Mozart hieß der Knabe, der laut Falco ein Rockidol und Punk in seiner Zeit war.
Nach dem gemeinsamen Frühstück, am nächsten Tag, packte ich noch die Reisetaschen. Anschließend fuhren wir mit den Kindern nach Magdeburg. Michael parkte den Kleinbus in der Nähe des Bahnhofs und wenig später hatten wir bereits im ICE nach Hamburg unsere Sitzplätze eingenommen. Peter sagte zu Michael, „Mit der Bimmelbahn sind wir aber erheblich schneller als mit dem Auto.“ Er hatte vollkommen recht mit dieser Aussage, wenn ich an die A7 dachte. Das war auch so eine Dauerbaustelle, trotz der hoch gelobten Privatisierung. Wir hatten den Hauptbahnhof erreicht und fuhren mit einem Großraumtaxi in unser Hotel. Unterwegs fragte ich den Fahrer, „Wie kommen wir zum Musical vom Hotel aus?“ Er sagte, „Sie müssen nur noch bis zu den Landungsbrücken gehen und von dort fährt eine kostenlose Fähre hinüber zum Theater.“Nach dem Bezahlen des Taxis checkten wir in unserem gebuchten Hotel ein. Wir brachten unser Gepäck auf die Zimmer und machten uns noch etwas frisch. Nach dem Auffrischen des Make-ups gingen wir zurück zum Empfang und gaben unsere Schlüssel ab. Wenig später führte uns der Weg quer durch Sankt Pauli zu den Landungsbrücken. Es gab genug Hinweisschilder auf die verschiedenen Musical Highlights. Als wir endlich bei der Fähre für unser Musical ankamen betraten wir die Fähre und schipperten über die Elbe. Nach dem Anlegen der Fähre verließen auch wir diesen Zubringer. Über einen Anlegesteg ging es auf eine kleine Elbinsel. Das Theater lag direkt vor uns und nachdem mein Mann die Eintrittskarten an alle verteilt hatte, ging es Paarweise in den Vorraum. Wir gaben unsere Jacken ab und holten uns ein paar Snacks und etwas zu trinken. Jeder von uns war gespannt, was uns erwartete. Als der Gong ertönte suchten wir unsere Plätze auf und als es los ging war ich im Land der vielen Phantasien, genauer bei Aladin. Diese orientalischen Märchen aus Tausend und einer Nacht haben mich schon in der frühen Kindheit fasziniert. Als dann auch noch „Jeanny“ im Fernsehen lief, glaubte ich wirklich an die Geister in Vasen und Flaschen. Es war ein wirklich Klasse Genuss. Als das Musical vorbei war, standen wir gemeinsam auf und klatschten laut Beifall. Michael sagte leise zu mir, „Das war Klasse und ein Erlebnis, dass ich ohne dich nie gehabt hätte. Danke dafür.“
Bevor wir unsere Jacken auslösten, suchten wir noch einmal die Toilette auf. Vor dem Theater trafen wir uns wieder. Svenja sagte zu Michael, „Das war ein Traum. Danke für dieses wunderschöne Erlebnis.“ Es wurden Erinnerungsfotos geschossen mit den Handys. Von hier aus hatte man einen vorzüglichen Blick auf die Silhouette der Stadt Hamburg. Die Elbphilharmonie strahlte noch durch den nahen Sonnenuntergang und der Michel grüßte seine Gäste. Mit der Fähre fuhren wir zurück zu den Landungsbrücken und nach dem Aussteigen bummelten wir langsam zum Hotel zurück. Natürlich wurden noch Fotos von der legendären Davidwache gemacht, die eigentlich unscheinbar war. Also, wer es unbedingt wollte, hätte sich hier amüsieren können, ohne lange zu suchen. Das war Sankt Pauli, ein Stadtteil mit dem besonderen Flair.
Im Hotel angekommen holten wir unsere Zimmerschlüssel und gingen in das Restaurant. Wir hatten Hunger und bestellten Abendessen. Nach der Stärkung mit Essen und Trinken genossen mein Mann und ich noch zwei Cocktails an der Bar. Die jüngeren Herrschaften hatten sich bereits verzogen und mein Mann war der Meinung ein Absacker muss noch sein. Wie immer kann man auf einen Bein nicht stehen, außer man gehört zu der Spezies der Flamingos. Auf unserem Zimmer war Sex und Schlafen angesagt. Dabei sagte ich im Halbschlaf zu Michael, „Wir müssen morgen zum Bahnhof, also nicht verpennen.“
Nach dem gemütlichen Frühstück bezahlte ich die Rechnung für die Getränke und wir machten eine Flocke. Der ICE hatte mal keine Verspätung, weil er gerade mal zwei Haltestellen vorher hatte und brachte uns in die Landeshauptstadt zurück. Nach dem Aussteigen aus dem ICE gingen wir die paar Meter zum Parkplatz. Als mein Mann die Knolle an der Windschutzscheibe entdeckte, sagte er etwas von, „Raubritter und Wegelagerer.“ Wenn ich die ganzen Kosten für Hamburg zusammenrechnete war die Knolle, ein kleiner Beitrag der kaum auffiel in der Portokasse.
::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig
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PS: Sollte einmal mein Mentor,Lektor und Freund ausfallen, aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen, wird es ein vorläufiges ENDE geben !!! "Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"/"Die Geschwister"
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Stormanimal |
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Stamm-Gast
Beiträge: 227
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:07.01.18 17:48 IP: gespeichert
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Was soll ich nun sagen ääh schreiben
Wie üblich, eine in meinen Augen tolle Fortsetzung!
Danke dafür.
Auf dem nächsten Teil warte ich bereits
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Freak
Emsland
Beiträge: 114
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:07.01.18 22:37 IP: gespeichert
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Hallo Katrin-Doris,
erstmal ein frohes und gesundes neues Jahr 2018.
Danke für die wunderbare Fortsetzung der Geschichte.
Sie ist wie immer Spitze.
Du solltest wirklich einen richtigen Orden dafür bekommen.
Vielen Dank auch für die Mühe die Du dir mit der Geschichte machst.
Mausi 2014
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Stamm-Gast
Wuerzburg
Das glück des Mannes ist es, einer Frau dienen zu dürfen
Beiträge: 293
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:07.01.18 23:43 IP: gespeichert
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Liebe Katrin-Doris,
ich wünsche dir und deiner Familie ein Glückliches und Gesundes neues Jahr.
Danke wieder für diesen tollen Teil.
Wie immer war es wieder wunderschön zu lesen, was da immer passiert.
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Stamm-Gast
Beiträge: 576
User ist offline
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RE: Eine Wette und ihre Folgen
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Datum:08.01.18 18:16 IP: gespeichert
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Hallo Katrin Doris,
die Geschichte begeistert mich weiterhin, ich warte sehnsüchtig auf den nächsten Teil.
LG Alf
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