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Ihr_joe |
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Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde
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RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
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Datum:25.11.24 10:00 IP: gespeichert
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Da die Genehmigung des ursprünglichen Autors vorliegt, sind alle Hindernisse die Serie fortzusetzen aus dem Weg geräumt.
Ich bitte um Verständnis, dass so etwas geklärt werden musste und wünsche allen viel Freude beim lesen der Fortführung der Geschichte.
Ihr_joe Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)
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Vergewaltigt! beendet
Der Brief bendet
Die 3 Schlüsselhalterinnen und die Vanilla beendet
Mein Schatz ... eine Fm Geschichte ohne KG beendet/gekürzt
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Fachmann
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RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
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Datum:25.11.24 17:55 IP: gespeichert
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Hallo Ihr_Joe,
Es ist auch aus meiner Sicht vollkommen richtig die Fage der Genehmigung zu klären. Das hatte ich in meiner Einleitung ja auch angeschnitten. Wölchen hat mir nach mehreren Jahren Anwesenheit im Sommer erlaubt, meine Geschichte weiterhin zu veröffentlichen.
Bis zu seiner Mail hatte ich immer noch ein etwas komisches Gefühl. Am Anfang hatte ich die Fortsetzung nur für mich ganz allein geschrieben, aber das Veröffentlichen und die netten Kommentare haben mich fast schon süchtig aufs Veröffentlichen gemacht. Es wird also weiter gehen.
Viele Grüße
Roi Danton Roi Danton
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Stamm-Gast
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RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
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Datum:25.11.24 18:09 IP: gespeichert
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Vielen Dank an Wölchen, dass er die Genehmigung gegeben hat die Geschichte fortzusetzen. Und Roi auch an dich meinen Dank für die tolle Fortsetzung.
GLG ALf
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Fachmann
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Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
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Datum:30.11.24 11:35 IP: gespeichert
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23. Romantischer Arbeitsurlaub in Italien
Einleitung
Es beginnt ein neuer Handlungsabschnitt. Es werden ein paar neue spannende Personen eingeführt, die in späteren Kapiteln noch eine Rolle spielen könnten.
Alex und Micha fliegen zu ihrem Arbeitsurlaub nach Neapel. Dort besuchen sie den Marchese di Tremolo und seine Familie, die in ihrer schlossähnlichen Villa ‚Ritardando‘ in den Hügeln über Neapel leben. Klingt bis hierhin sehr romantisch, aber Micha und Alex haben die Rechnung ohne ihre alten und neuen Freunde gemacht.
Alex wird sich neuen modischen Herausforderungen stellen müssen und selbst für Micha wird es nicht einfach werden. Er entdeckt alte ‚Unarten‘ wieder, die er zur Freude seiner Begleiterinnen einsetzt. Auch seine heißgeliebte Micha verschont er nicht, genauso, wie Micha ihm den einen oder anderen Streich spielt.
Die beiden werden zusammen mit ihren beiden Freundinnen in prickelnde ‚Abenteuer‘ verwickelt, die am Ende zu einem überraschenden Ergebnis führen werden.
Außerdem lassen sich die beiden wieder zu einer folgenschweren Wette hinreißen.
Personenverzeichnis
Alex aka Alexandria Isabella Desiré Komtess von Traumsee
1. Micha, Gräfin Michaela von Rosenfels
2. Die APP (Eigentlich ein Tool zur Kontrolle von Alex, wird von diesem über seine Freunde aber auch für ‚Racheaktionen‘ genutzt)
3. Nancy von Stein
4. David (Nancys Verlobter)
Freunde aus dem Zirkel
5. Sven (Freund von Björn, Modeunternehmer)
6. Björn (Freund von Sven, Tech-Investor)
7. Matha (Ehefrau von John)
8. John (Ehemann von Matha)
9. Chris (Betreibt einen exklusiven Fetischladen)
10. Fürstin Jessica von Stein (Nancys Mutter)
11. Anastasia Herzogin von Trux (Die ‚graue Eminenz‘, Vormund von Alex)
12. Professor Steinhausen (Spion von Judit)
Andere Personen
13. Kronprinz Ludwig von Truvalien
14. Prinzessin Antonia Elizabeth Viktoria aka „Tony“ von Truvalien (jüngere Schwester von Ludwig)
15. Teresa Maier (Pr.aviiert in Psychologie bei Professor Steinhausen, Doppelagentin)
Freunde aus Italien
16. Marchese Adriano di Tremolo (Geschäftsmann, hat geschäftlichen Kontakt zu Micha)
17. Marchesa Sophia di Tremolo (Ehefrau von Adriano)
18. Comtesse Emilia di Tremolo (Tochter)
19. Contessa Elena di Spumante aka Contessa ‚Discordia‘ (Emilias eine Patentante)
20. Contessa Federica di Amato (Emilias andere Patentante)
21. Marquesa Alejandra de Coronado (Spanische Ehefrau von Federica di Amato)
22. Gina (Adrianos Sekretärin)
23. Die drei Signori (Spielen keine große Rolle. Die sind einfach nur da. ))) )
Der Flug nach Neapel
Sehr früh morgens machten wir uns auf den Weg. Wir trugen unsere neuen schicken Hosenanzüge. Auf meinen Wunsch hin wählten wir Pumps mit nicht zu hohen Absätzen, also nur 6cm.
Mit dem Taxi fuhren wir zum Flughafen und checkten ein. Ich hatte ein etwas flaues Gefühl im Magen, weil ich zum ersten Mal mit meinem neuen Ausweis als Alexandria Isabella Desiré von Traumsee unterwegs war. Aber mein Ausweis wurde beim Einchecken und Boarding anstandslos akzeptiert. Eigentlich war das auch nicht verwunderlich, denn erstens war es ja ein ganz normaler deutscher Ausweis nur mit einem dezenten Hinweis auf Truvalien und zweitens handelte es sich um einen Diplomatenausweis, da wurde erst recht nicht nachgefragt. Erleichtert ließ ich mich im Flieger in meinen Sitz fallen.
Da wir Businessclass flogen, hatten wir ausreichend Beinfreiheit, um gut mit unseren Absätzen klarzukommen. Der zweite Vorteil war die bessere Verpflegung und Micha orderte jeweils einen Prosecco für uns. Der Flug verging wie im Flug. (Habe ich das gerade wirklich so geschrieben? Is‘ wohl so, aber ich konnte dem flachen Wortspiel einfach nicht widerstehen.) )
Ich war gespannt, was nun passieren würde, während wir am Gepäckband auf das Erscheinen unserer Koffer warteten. Michas Koffer war unter den ersten, die auf dem Band erschienen. Aber mein Koffer ließ auf sich warten. Irgendwann blieb das Band geleert stehen. Nur mein Koffer war, wie von mir befürchtet bzw. fast erhofft, nicht angekommen. Aber meine Rache war ja bestens vorbereitet.
Die nette Mitarbeiterin am Infodesk versprach, alles zu versuchen, um meinen Koffer doch noch zu finden.
Micha schien nicht sehr betrübt über meinen Verlust zu sein. „Dann kaufen wir dir halt neue Kleider.“
Ich meinte übertrieben betrübt: „Aber da waren all meine Hosen drin und auch meine Schuhe mit den niedrigeren Absätzen.“ Als ich zu Micha aufschaute, setzte sie schnell ebenfalls eine betrübte Miene auf. Aber ich hatte gesehen, wie sie zufrieden gelächelt hatte. Um sie etwas zu ärgern, sagte ich theatralisch: „Das wird aber ein teurer Spaß für dich.“
„Das macht nichts, ich freue mich doch immer, wenn ich etwas Schönes für dich kaufen kann.“ Ich lächelte sie übertrieben glücklich an.
„Die wird sich noch wundern,“ dachte ich zufrieden.
In der Zwischenzeit waren wir zum Außenbereich unseres Gates gelangt und wurden von einer jungen Italienerin abgeholt. Sie begrüßte uns herzlich, Micha schien sie gut zu kennen, auch ich wurde ähnlich herzlich begrüßt. Es war, als würde sie mich schon ewig kennen.
„Micha hat schon so sehr von ihrer Freundin Alex geschwärmt,“ meinte sie, als sie mich ebenfalls umarmte. Mein Inkognito schien also gewahrt worden zu sein. Wie sich herausstellte, war sie Emilia, die Tochter des Marchese. Sie war ungefähr in meinem Alter und wir verstanden uns auf Anhieb. Als sie erfuhr, dass mein Koffer verschwunden war, bot sie sofort an, mit mir neue Sachen shoppen zu gehen. Sie telefonierte kurz mit ihrem Vater und kam freudestrahlend zurück.
„Mein Vater ist untröstlich, dass dir so ein Missgeschick ausgerechnet in unserer schönen Heimatstadt passieren musste. Als Ausgleich soll ich dich großzügig neu einkleiden.“
Ich bedankte mich artig und überlegte, wie stark ich dieses Angebot wohl ausnutzen sollte. Jetzt konnte ich auch nach außen hin zufrieden lächeln, nur dass meine beiden Begleiterinnen nicht im Mindesten ahnten, dass ich eigentlich über meinen eigenen gelungenen Trick lächelte. Micha würde sich noch wundern.
Micha hatte als vielbeschäftigte Managerin sofort einen Termin und schickte mich mit Emilia zum Shoppen. Als Italienerin lud die mich natürlich als erstes auf einen Cappuccino in ihrer Lieblingscafeteria ein. Es dauerte etwas, bis wir da waren. Sie fuhr zwar einen kleinen Fiat Cinquecento als Stadtflitzer, aber auch ein kleines Auto kam nicht so leicht durch den starken Verkehr in Neapel.
Shopping mit Emilia
Während der Fahrt neckte ich Emilia: „Hoffentlich ist dein schickes Auto auch groß genug für all unsere Einkäufe.“
„Für dich wird’s schon noch reichen,“ antwortete sie gespielt entrüstet. Zum Glück sprach sie sehr gut Deutsch. Da ihr Vater umfangreiche Geschäftsbeziehungen mit Deutschland pflegte, hatte er seine Tochter auf die internationale deutsche Schule in Neapel geschickt hatte.
„Warts ab, in 5 Minuten beginnt Michas Termin.“ Ich lächelte Emilia verschmitzt an und zählte: „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3,“ ich konnte nicht bis 0 runter zählen, denn da klingelte auch schon mein Handy. Es war Micha.
Ich nahm das Gespräch sofort an und stellte auf laut. „Mein Koffer geht nicht auf. Ich wollte mir ein Halstuch aus dem Koffer holen, aber dein super sicherer Gurt von Björn streikt!“
„Das ist natürlich dumm,“ meinte ich gespielt mitfühlend.
„Gestern Abend ging es doch noch problemlos,“ meinte sie aufgebracht!
„Ich werde mir das Ganze heute Abend in der Villa der Tremolos einmal gründlich anschauen,“ meinte ich breit grinsend. Micha konnte das nicht sehen, aber Emilia schon.
„Dann muss es eben ohne das Tuch gehen,“ verabschiedete sich Micha leicht genervt.
Als ich sicher war, dass die Verbindung beendet war, lachte ich zufrieden auf.
„Was ist los, Alex?“ fragte Emilia.
„Gegenfrage, was hat dir Micha über mich erzählt?“
„Alles,“ antwortete sie lapidar.
„Dann weißt du also, wer ich in Wirklichkeit bin?“
„Du bist Alexander Jones und trägst Micha zuliebe Frauenkleider.“
„So in etwa, nur, dass ich das nicht hundertprozentig freiwillig mache. Micha hat mich überlistet und dann hat das Ganze eine gewisse Eigendynamik bekommen.“
„Auch das weiß ich so ungefähr. Ich weiß auch von deinen kleinen ‚Anbauten‘, damit du wirklich als Frau durchgehst. Wir können also gleich vollkommen unbeschwert unsere Shoppingtour genießen. Aber nochmal, warum hast du so breit gelacht?“
„Weil es mich nicht im Mindesten wundert, dass mein Koffer spurlos verschwunden ist. Oder glaubst du etwa an einen Zufall?“
Sie druckste etwas herum, „also, … ich … kann … mir … das … nicht vorstellen.“
„Gibs zu. Du weißt, wo mein Koffer ist.“
„Ähm, ja, aber ich habe versprochen, es nicht zu verraten.“
„Ist schon gut. Aber du musst mir ebenfalls versprechen, nicht zu verraten, was ich dir gleich erzähle, außerdem hätte ich da noch eine Bitte.“
Sie nickte bestätigend und parkte auf typisch italienische Art und Weise in einer superkleinen Parklücke ein.
Im Café erklärte ich ihr meinen Trick und sie sah mich bewundernd an.
„Jetzt verstehe ich! Micha hat dich mit diesen ganzen Wetten überlistet und versucht mit immer neuen Tricks, dafür zu sorgen, dass du auch weiterhin Frauenkleider trägst.“
„Genau! In diesem Zusammenhang sind mir aber etwas zu viele Zufälle vorgekommen. Also versuche ich jetzt meine eigenen Zufälle zu erzeugen.“
„Ich bin mal gespannt, was deine Micha heute Abend dazu sagen wird. Sie hatte sich das bestimmt ganz anders vorgestellt.“
„Davon gehe ich aus. Vor allem, wenn sie sieht, was wir für sie gekauft haben. Wir kaufen bitte nur da ein, wo es auch große schlanke Größen gibt. In Deutschland wäre das Größe 36 für mich und Größe 72 für Micha.“
„Jetzt kapiere ich erst, was du vorhast. Du bist ja ein ganz Hinterlistiger!“ Dabei schaute sie mich bewundernd an. „Dann lass uns mal für euch BEIDE einkaufen!“
Auf dem Weg zum ersten Geschäft klärte mich Emilia auf: „Micha hat mir genaue Anweisungen gegeben, was ich für dich kaufen soll. Wir werden nur die schönsten Kleider für dich aussuchen.“
Ich lachte leise, „ich mag es, wenn Micha schöne Kleider trägt! Dann mal los!“
„Morgen Abend gehe ich mit euch in eine Karaoke Bar, aber dafür brauchen wir nichts zu kaufen. Als mein Vater vor ein paar Tagen mit der Herzogin von Trux über die Sicherheitsmaßnahmen für euren Besuch gesprochen hat, meinte sie, dass das eine gute Gelegenheit wäre, um auch Micha zu zeigen, wie ernst sie das mit den Strafkleidern meinte. Heute Vormittag ist ein Paket von ihr für euch beide bei uns eingetroffen.“
„So klein ist die Welt, den Fängen der Herzogin kann man eben nicht so leicht entkommen.“
„Was meint sie mit Strafkleidern?“
Auch das erklärte ich ihr und zeigte ihr die Fotos von mir in dem Strafkleid, die Tony mir geschickt hatte. Emilia war ganz begeistert und fragte, wo es so etwas Schönes zu kaufen gäbe. Sie war enttäuscht, dass sie sich nicht einfach ein Kleid im Internet bestellen konnte. Als ich ihr auf dem Selfie Tony zeigte und ihr sagte, dass sie die Designerin war, hätte sie am liebsten sofort Kontakt zu ihr aufgenommen. Ich versprach ihr, Tony eine Nachricht zu schicken.
Tony antwortet sofort: „Ich bin mit meinem Bruder in Rom auf lauter langweiligen Empfängen und langweile mich zu Tode. Morgen geht’s zum Glück wieder Richtung Heimat, aber wieder nur mit irgendwelchen langweiligen Terminen.“
„Super ich bin auch in Italien, allerdings in Neapel. Ich habe hier die supernette Tochter unseres Gastgebers kennengelernt. ‚Unglücklicherweise‘ hat sie das Selfie von uns beiden im Schlosspark gesehen und ist ganz begeistert von deinen Kleidern. Sie würde dich am liebsten mal kennenlernen.“
„Kein Problem, ich kann in 3 Stunden in Neapel sein, dann können wir heute Nachmittag was Cooles zusammen machen und ich habe eine Möglichkeit den anderen langweiligen Terminen zu entkommen. Bitte, bitte, schreib an Ludwig, dass du mich unbedingt in Neapel treffen willst. Dir kann er doch nichts abschlagen.“
„Mach ich doch gerne.“
„Super, schick mir noch die Adresse der Tremolos.“
Emilia war begeistert, wie schnell ich ihren Wunsch erfüllen konnte.
Endlich betraten wir die erste Boutique. Als ich ein schlichtes hochgeschlossenes Kleid anprobieren wollte, meinte Emilia nur: „Das entspricht zwar nicht dem, was ich für dich kaufen soll. Ausnahmsweise darfst du das Kleid aber anprobieren.“
Zufrieden ging ich in eine Umkleidekabine. Ich wollte den Overall ausziehen, aber ich kriegte die Schleife in meinem Nacken nicht auf. Im Flughafen hatte es doch noch geklappt, als ich mit Micha zusammen auf der Toilette war. Micha hatte die Schleife auch noch besonders liebevoll gerichtet. Jetzt wurde mir schlagartig klar, dass sie mir einen Streich gespielt hatte, damit ich mir beim Ausziehen helfen lassen musste. Sie wusste ja, dass ich mich immer schämte, wenn ich mich vor Fremden auszuziehen sollte. All meine Versuche, den Knoten zu öffnen, brachten nichts. Also blieb mir nichts anderes übrig, als Emilia um Hilfe zu bitten. Die machte das nur zu gern, wie ich an ihrem breiten Lächeln erkannte. Emilia kam zu mir in die enge Kabine und nestelte an der Schleife in meinem Nacken. Sie schien das Ganze zu genießen, denn sie nahm sich viel Zeit.
Micha hatte mir ja noch viele erotische Situationen versprochen. Na ja, ich hätte es schlimmer treffen können. Emilia war zwar nicht ganz mein Typ, aber ich fand sie ausgesprochen sympathisch. Sonst hätte ich ja auch nicht sofort den Kontakt zu Tony für sie hergestellt.
So wie Emilia meine jetzige Situation genoss, war es vielleicht sogar ein Fehler, sie ausgerechnet mit Tony zusammenzubringen. Das konnte noch spannend für mich werden. Aber was solls, Micha hatte mich in diese Lage gebracht. Wenn ich sie mir durch meine eigene ‚Schuld‘ noch etwas anregender gestaltete, brauchte ich jedenfalls kein schlechtes Gewissen zu haben.
Endlich hatte Emilia den Knoten lösen können und ließ es sich nicht nehmen, mir das Oberteil nach unten zu streifen. Verlegen bedankte ich mich für ihre Hilfe und schob sie entschieden aus der Kabine. Umziehen wollte ich mich doch lieber alleine.
Lachend verließ sie die Kabine. „Du wärst nicht der erste Mann, dem ich beim Ausziehen helfe.“
Ich konnte nur hoffen, dass niemand in der Nähe war, der das gehört hatte. Schnell zog ich den Overall ganz aus und schlüpfte in das knielange schlichte Kleid. Auf Strümpfen kam ich aus der Kabine und schaute mich als erstes nach möglichen Beobachtern um. Zum Glück waren wir allein in diesem Teil des Ladens. Emilia schickte mich sofort wieder zurück in die Kabine, damit ich mir meine Pumps wieder anzog. Dann fasste sie meine Hand und zog mich zu den Kleiderständern am anderen Ende des Raums. Sie zeigte mir einige Kleider, die ich aber alle ablehnte, weil sie mir zu sexy waren.
„Willst du denn deiner Micha nicht gefallen,“ fragte sie mich, als ich das dritte Kleid ablehnte, weil mir der Ausschnitt zu tief war.
„Natürlich will ich Micha gefallen. Aber in der Öffentlichkeit ist das eine ganz andere Sache.“
Sie lachte nur und gab mir ein anderes Kleid, das sie bereits in der Hand hielt, so dass ich den Schnitt nicht erkennen konnte. In der Hoffnung, dass es schon nicht zu offenherzig sein würde, machte ich mich auf den Weg zur Kabine. Dort zog ich das erste Kleid aus und das neue Kleid an. Nun noch schnell wieder in die Pumps schlüpfen und vor die Kabine gehen.
Der Ausschnitt war nicht so übertrieben tief, wie bei den abgelehnten Kleidern, aber immer noch tiefer als alles, was ich bisher getragen hatte. Von meinem BH war der obere Abschluss sichtbar. Eigentlich war mir das immer noch zu viel. Aber als ich aus der Kabine trat, war Emilia sehr begeistert.
„Das Kleid steht dir super, wie für dich gemacht,“ rief sie aus!
„Aber man kann meinen BH sehen,“ wandte ich ein.
„Dann zieh ihn doch aus.“
„Auf gar keinen Fall,“ lehnte ich entschieden ab.
„Da wir dich sowieso komplett neu einkleiden müssen, kaufen wir gleich noch die passende Unterwäsche dazu. Es gibt auch BHs für ausgeschnittene Kleider.“
Mittlerweile hatte ich mich im Spiegel angesehen und ich musste sagen, mir gefiel das Kleid. Nur an den Ausschnitt musste ich mich noch gewöhnen.
„Dann nehmen wir dieses Kleid und kaufen dir erst mal ordentliche Unterwäsche.“
Ich verschwand schnell in der Umkleidekabine und zog mir wieder das ärmellos Top und den Overall an. In der Zwischenzeit bezahlte Emilia das Kleid.
Noch nie war ich in einem Geschäft für Damenunterwäsche gewesen, um etwas für mich selbst zu kaufen und ich war etwas aufgeregt. Bisher hatte Micha die Sachen meistens für mich besorgt und mir in den Kleiderschrank gelegt.
Schnell hatten wir den Laden erreicht. Zum Glück waren meine neuen Brüste wirklich nicht mehr von echten zu unterscheiden, sodass dieser Einkauf sehr unspektakulär vonstattenging. Ich bekam einige BHs und normale Slips. Nach den ganzen Korsetts war es sehr angenehm, endlich einmal ganz ‚normale‘ Unterwäsche zu kaufen. OK, es war Damenunterwäsche, also für einen Mann doch nicht so normal, aber in meiner jetzigen Situation dann doch.
Als Emilia bemerkte, wieviel Uhr es war, brachen wir unseren Bummel vorerst ab, da Tony in Kürze eintreffen würde. So fuhren wir dann zügig zur Villa Ritardando der Tremolos. Ich hatte das Haus selbst noch nicht gesehen. Es lag in einem schönen Park oberhalb von Neapel und war eher ein Schloss als eine Villa. So hoch über der quirligen Stadt machte die Villa ihrem Namen Ritardando, was musikalisch verlangsamen zur Ruhe kommen bedeutete, alle Ehre. Emilias Familie schien wirklich sehr vermögend zu sein.
Im Haus wurde ich als erstes von Emilias Mutter Sophia begrüßt. Es war wie eine italienische Urgewalt, als sie mich herzlich umarmte und mich auf beide Wangen küsste. In der Küche tranken wir gemeinsam einen Cappuccino, als auch schon Tony ankam und ebenfalls überschwänglich von Sophia begrüßt wurde. Emilia war etwas zurückhaltender als ihre Mutter, aber Tony ließ es sich nicht nehmen, sie zu umarmen und auf die Wangen zu küssen. Als ich selbst Tony begrüßte, gab ich ihr demonstrativ nur die obligatorischen Wangenküsschen. Zum Glück verstand Tony und hielt sich zurück. Vor unserer Gastgeberin wollte ich nicht sofort mit einer anderen Frau rumknutschen.
Während wir noch zu viert in der Eingangshalle standen, klingelte mein Handy, es war Micha.
„Na, seid ihr noch beim Shoppen,“ fragte sie interessiert.
„Nein, sind wir nicht mehr,“ antwortete ich grantig, denn ich war immer noch stinkig, weil mich Micha wieder in eine doofe Situation mit einer Unbekannten gebracht hatte, auch wenn ich Emilia sehr sympathisch fand.
Am Montag hatte Micha mir bereits ungefragt Tony ‚auf den Hals gehetzt‘, aber die hatte ich bereits gekannt und beim Tanzen mit dem KG einen Orgasmus in ihren Armen gehabt. Aber Emilia kannte ich erst seit vorhin und deshalb gefiel mir nicht, dass mich Micha in meinem Overall eingeschlossen hatte und ich mir fast nackt von Emilia helfen lassen musste.
„Oh, was ist den los,“ fragte sie alarmiert.
„Erst verschwindet mein Koffer und dann manipulierst du meine Kleidung, dass ich sie nicht mehr selbst ausziehen kann! Das ist passiert!“
„Es sollte ein Spaß sein.“
„Ich bin gerade nicht allein, deshalb will ich das jetzt nicht weiter mit dir diskutieren. Wir haben noch eine Freundin bei den Tremolos abgeholt und shoppen jetzt weiter. Zum Abendessen wollen wir in ein tolles Restaurant am Hafen. Da können wir uns treffen. Ich schicke dir die Adresse.“
„Entschuldigung, das wollte ich doch nicht.“
„Ja, ist gut, Emilia ist ja auch sehr nett und die Freundin, die wir gerade abholen, ebenfalls. Es wird bestimmt auch weiterhin sehr schön. Aber über den Rest reden wir dann mal allein.“
„Danke, dass du es so locker siehst,“ war Micha erleichtert. „Gib allen, die das wollen, ruhig einen dicken Kuss.“
„Mach‘ ich,“ antwortete ich breit grinsend. „Ach übrigens ist ein Paket von Anastasia für uns beide angekommen. Ich weiß nur, dass sie uns beiden damit deutlich machen will, wie ernst sie das mit meinen Strafkleidern meint.“
Ich konnte hören, wie Micha am anderen Ende schlucken musste. „Dann lassen wir uns mal überraschen,“ meinte sie besorgt.
„Ich muss jetzt Schluss machen, wir müssen los. Aber vorher werde ich noch weisungsgemäß die Frauen abknutschen.“
„Dann noch viel Spaß,“ verabschiedete sich Micha.
Meine Hälfte hatten die drei Damen ja hören können und als ich das mit dem Knutschen sagte, ging ein Leuchten über Tonys Gesicht. Sie nahm mich einfach in den Arm und küsste mich ausgiebig. Tony war wirklich nichts peinlich, erst recht nicht das Abknutschen von Männern in Frauenkleidern vor den beiden italienischen Adeligen.
Die beiden schauten uns erstaunt zu. Als ich wieder zu Atem kam, sagte ich: „Sie hat die Erlaubnis von Micha. Emilia, du bist nicht die erste hübsche Frau, mit der mich Micha in ihrer Abwesenheit in eine pikante Lage gebracht hat. Am Montagmorgen hat sie mir Tony zum Wecken auf den Hals gehetzt und Micha wusste ganz genau, wie wenig ich beim Schlafen anhatte.“
„Aber wir hatten viel Spaß dabei,“ meinte Tony übermütig.
„Oh ja, das stimmt! Also lasst uns jetzt unseren gemeinsamen Einkauf genießen.“
„Zuerst essen wir gemeinsam hier zu Mittag,“ meldete sich, ganz italienische Mama, die Marchesa zu Wort.
Nach dem Essen wollte Emilia, dass ich das neue geblümte Kleid anziehen sollte. Ich fühlte mich in meinem Jumpsuit aber eigentlich ganz wohl. Tony überzeugte mich schließlich mit dem Argument, dass ich das Kleid viel leichter aus- und wieder anziehen konnte als den Overall.
Dann machten wir drei uns auf den Weg, um Micha und mich neu einzukleiden. Jetzt, wo Tony dabei war, hatte ich kaum noch eine Chance, Kleider einfach abzulehnen. Sie legte fest, dass demokratisch abgestimmt wurde, was ich anprobieren müsste. Und zu meinem Leidwesen waren sich die beiden jungen Frauen sehr einig, was meinen Kleidungsstil anging. Ich tröstete mich damit, dass wir für Micha die gleichen Kleider kauften und sie bestimmt große Augen machen würde, wenn sie sah, was wir für sie gekauft hatten.
In der ersten Boutique bestand Tony als erstes darauf, dass ich wieder einen Strapsgürtel mit den entsprechenden Stümpfen anzog.
Allein mit Emilia hatte ich alle Kleider mit zu tiefem Ausschnitt oder zu hohem Beinschlitz abgelehnt. Aber jetzt überstimmten mich die beiden einfach. Ich konnte nicht viel dagegen machen, da Emilia ja bezahlte und wenn Micha die Kleider erst mal gesehen hatte, war es eh zu spät. Denn ihr war die Bluse unter meinem Jumpsuit ja schon zu züchtig gewesen. Micha wollte Haut sehen.
Als ich sah, dass Tony verstohlen ihr Handy zog und darauf rumtippen wollte, stupste ich sie an und schüttelte entschieden mit dem Kopf. So viel wollte ich bei Emilia jetzt noch nicht preisgeben. Zum Glück ließ sie es dann auch bleiben.
Wir zogen durch die verschiedensten Läden und kauften großzügig ein. Hinterher hatte ich mehrere Kleider, die teilweise sehr hoch geschlitzt waren und sehr viel sexy Unterwäsche mit den dazu passenden Strapsgürteln und Strümpfen.
Passende Schuhe wollten wir dann nach dem Abendessen kaufen, da Micha diese wirklich erst anprobieren musste.
Der Nachmittag verging wie im Flug und wir fuhren ins Hafenviertel. Mit ihrem kleinen Flitzer fand Emilia, sofort einen Parkplatz. So kleine Autos hatten auch ihre Vorteile. Im Restaurant wurden wir zu unserem reservierten Tisch geführt. Es war ein Vierertisch in der Ecke des Raums. An der Wand stand eine Bank und ich setzte mich in die Ecke. Emilia nahm neben mir Platz. Von dort konnten wir gut sehen, wenn Micha den Raum betrat. Tony hatte sich extra mit dem Rücken zum Eingang gesetzt, damit Micha sie nicht sofort erkennen würde.
Überraschung beim Abendessen
Kurz darauf betrat Micha den Raum und wir winkten ihr. Als sie Tony erkannte, machte Micha große Augen. „Du hattest von einer Freundin gesprochen und ich hatte eine Freundin von Emilia erwartet.“ Während sie das sagte, umarmte sie Tony herzlich und gab ihr die hier üblichen Küsschen zur Begrüßung.
Breit lächelnd antwortete ich: „Tony ist ja auch eine Freundin von Emilia.“
„Woher kanntet ihr euch denn,“ fragte Micha erstaunt.
„Gar nicht. Wir sind seit knapp 4 Stunden Freundinnen,“ antwortete Emilia lachend. Wir drei waren vom vielen Rumalbern beim Einkaufen immer noch ganz aufgedreht. Emilia hatte sichtlich ihre Freude an Michas erstauntem Gesicht.
„Und ich hatte schon Angst, dass du immer noch böse auf mich wärst,“ sagte Micha.
„Ich war nur böse, dass du mich wieder über meinen Kopf hinweg mit einer Unbekannten in so eine Situation gebracht hattest.“
„Es war doch als süßer Scherz gedacht,“ versuchte sich Micha zu entschuldigen.
„Dann ist der aber ziemlich daneben gegangen,“ antwortete ich lapidar. „Ich finde Emilia wirklich ausgesprochen nett, aber ich würde sie lieber ohne irgendwelche Tricks von dir um Hilfe bitten.“
„Nochmal Entschuldigung,“ sagte Micha und sah mich verliebt an. Am liebsten hätte sie mich umarmt, aber ich saß ganz bewusst in der Ecke und war für sie nicht erreichbar. Ich wollte auf diese Art und Weise verhindern, dass ich in ihren Armen sofort wieder weich wurde. Ich liebte Micha wirklich, aber ich war nicht ihr Eigentum und wollte das auch in Zukunft nicht sein. Was ich in all den Diskussionen auf dem Fest der Herzogin für alle Frauen immer wieder eingefordert hatte, galt auch für mich, auch wenn ich gar keine richtige Frau war. Zurzeit spielte ich ja den weiblichen Part in unserer Beziehung. Das machte mir sogar richtig Spaß. Aber ich wollte Micha auch ihre Grenzen aufzeigen.
Die Geschichte mit den Koffern.
Um das Thema zu wechseln, warf Tony ein: „Wir haben für dich super Kleider als Ersatz für deinen Koffer gekauft.“
Micha schaute sie verständnislos an. „Warum denn für mich? Mein Koffer ist doch gar nicht weg.“
„Das erkläre ich dir nach dem Bestellen, ich habe nämlich echt Hunger,“ sagte ich
Nachdem wir bestellt hatten, wollte Micha endlich wissen, was mit ihrem Koffer nicht stimmen würde. „Also was soll jetzt mit meinem Koffer los sein?“
„Mit deinem Koffer stimmt alles. Es ist ein bisschen wie mit meinem Jumpsuit.“ Ich zeigte dabei auf meinen Nacken, wo vorhin noch die Schleife in gewesen war. Micha blickte mich immer noch verständnislos an. Also erklärte ich in gespielt genervtem Tonfall: „Der Verschluss geht nicht auf.“
„Du wolltest dich doch darum kümmern,“ meinte Micha immer noch ahnungslos.
„Das habe ich ja auch gemacht. Schau mal auf deinem Handy in der APP nach unseren Koffern.“ Sie zückte ihr Handy, öffnete die APP und zeigte sie mir. Ich drückte auf die Schaltfläche für den Sicherheitsverschluss.
„Du hast die Partnerverriegelung ausgewählt. Oh, sogar mit der höchsten Sicherheitsstufe.“ Ich ergötzte mich an Michas immer verständnisloser werdendem Blick.
„Ich verstehe nicht, was du meinst?“
„Ich hatte Björn als neues Produkt diese Sicherheitsverschlüsse für das Gepäck vorgeschlagen. Für jedes verkaufte Teil bekomme ich Provision. Man kann sie auch für alle anderen Arten von Gurten verwenden. Zusätzlich gibt es auch noch Vorhängeschlösser.“
„Und das bedeutet?“
„Die Partnerverriegelung soll der Sicherheit des untergeordneten Partners dienen. In unserem Fall kannst nur du alle Funktionen der APP nutzen, also bin ich der untergeordnete Partner. Auf die Verschlüsse können wir beide zugreifen. Du hast Partnerverriegelung ausgewählt, deshalb lassen sich die Koffer nur öffnen, wenn sie nicht weiter als 10 Meter voneinander entfernt sind.“
Ich sah Micha an, wie es in ihr arbeitete. Langsam wich die Verständnislosigkeit aus ihrem Blick.
„Auf meinen Koffer kann ich aber nicht verzichten. Kann man die Gurte nicht einfach zerschneiden?“
„Davon würde ich abraten, da du ja die höchste Sicherheitsstufe gewählt hast. Dein Gurt ist über die APP mit deinem Handy verbunden. Beim Zerschneiden wird die APP die Bestrafungsfunktion deines KGs in der höchsten Stufe auslösen. Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich dir sagen: Das willst du nicht ausprobieren.“
„Und wenn sich dein Koffer doch noch findet,“ fragte Micha hoffnungsvoll.
„Dann könnten wir beide Koffer wieder öffnen.“ Während ich sprach, hatte Micha erwartungsvoll zu Emilia geblickt. Da ich neben ihr saß, konnte ich Emilias Gesicht natürlich nicht sehen. Aber das war auch gar nicht nötig. In ihrem Gesicht war entweder Anerkennung für meine geniale Rache für Michas Kofferdiebstahl zu erkennen oder sie zeigte ein bereuendes Gesicht, da ihr jetzt klar wurde, dass Micha wegen ihr den Koffer bis auf weiteres nicht öffnen konnte.
„Du kannst die Standorte unserer Koffer mit der APP abrufen, die Gurte haben GPS-Sender.“
Erwartungsvoll tippte Micha auf ihrem Handy und zeigte mir dann entsetzt das Display. Ihr Koffer wurde wie erwartet in der Villa Ritardando der Tremolos angezeigt, aber mein Koffer bewegte sich deutlich erkennbar nach Süden.
„Was … ist … denn … mit … deinem … Koffer … los,“ brachte sie mühsam hervor?
„Der Dieb scheint damit Richtung Süden unterwegs zu sein,“ meinte ich entspannt.
„Aber, wie ist das möglich,“ fragte Micha entsetzt?
„Wahrscheinlich wurde mein Koffer gestohlen.“ Ich wollte es Micha nicht zu einfach machen.
„Das heißt, ich komme wirklich nicht an meinen Koffer,“ Micha war entsetzt.
„Warum wundert es dich, dass der Dieb mit meinem Koffer wegfährt?“
„Also, … ich … weiß … auch … nicht.“
„Oder hast du etwa etwas mit dem Verschwinden meines Koffers zu tun,“ fragte ich sie genüsslich? Nachdem ich über ihren Streich mit dem Jumpsuit schon so stinkig gewesen war, wollte sie mir bestimmt nicht gerne beichten, dass das Verschwinden meines Koffers ebenfalls ein Streich war.
Aber die gutmütige Emilia half ihr aus der Patsche. „Die müssen mich am Flughafen wohl falsch verstanden haben. Aus euren Reisedaten ging hervor, dass ihr weiter nach Brindisi fahren wolltet. Ich befürchte Alex‘ Koffer fährt gerade zu eurem Hotel in Brindisi.“
Eigentlich hatte ich gehofft, Micha zu einem Geständnis zu bewegen, aber so war es auch gut. Später konnte ich das Verschwinden meines Koffers bestimmt noch als Druckmittel verwenden. Durch Emilias Lüge wusste Micha jetzt auch nicht, dass ich veranlasst hatte, meinen Koffer nach Brindisi bringen zu lassen. Mal schauen, was sich damit noch anstellen ließ.
Bevor das Essen kam, musste ich nochmal, also ließ mich Emilia aus meiner Ecke auf der Bank aufstehen. Als ich wieder zurückkam, saß Micha in der Ecke und die beiden anderen auf den Stühlen gegenüber. Ich freute mich, zu sehr wollte ich Micha jetzt auch nicht schmoren lassen. Denn mal ehrlich, so schlimm war das schließlich auch nicht, wenn man gezwungen wurde, sich von einer hübschen Frau ausziehen zu lassen. Aber ich wollte Micha klar machen, dass sie sich nicht alles erlauben konnte.
Während ich auf sie zuging, schaute sie wohlwollend auf mein Kleid mit dem süßen Ausschnitt und dem schwingenden Rock mit den Petticoats. Das Leben war schon irgendwie komisch, vor einem Jahr hätte ich mich noch nicht einmal getraut, überhaupt ein Kleid anzuziehen, geschweige denn, so in die Öffentlichkeit zu gehen und jetzt trug ich ein auffälliges Kleid mit Blumenmuster und einem tiefen Ausschnitt, als hätte ich mein Leben lang nichts anderes gemacht.
Zur Versöhnung küsste ich sie und kuschelte mich dann in ihren Arm, bis unser Essen kam. Das Essen war wie erwartet hervorragend. Aber in einer Hafenstadt konnte man auch mit einem guten Fischrestaurant rechnen.
Da die Geschäfte in Italien lange geöffnet waren, kauften wir danach noch Schuhe für Micha und mich. Italienische Schuhe sind schon etwas Besonderes, selbst einfache Pumps strahlen eine besondere Eleganz aus. Wir kauften jede ein Paar Pumps und Sandalen mit 8cm Absätzen.
Danach gingen wir noch auf einen Absacker in eine schöne Bar direkt an der Mole im Hafen. Weil es durch die Reise doch ein anstrengender Tag war, fuhren wir aber nicht zu spät zurück zur Villa Ritardando.
Als wir in unserem gemeinsamen Zimmer waren, fiel uns auf, dass wir vergessen hatten irgendwas zum Schlafen zu kaufen. Machte nichts, schliefen wir eben nackt. Neue Zahnbürsten usw. fanden wir zum Glück in unserem Badezimmer. Mama Sophia war echt große Klasse. Wir waren so KO, dass wir eng aneinander gekuschelt sofort einschliefen.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Roi Danton am 30.11.24 um 11:37 geändert Roi Danton
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Ruhrgebiet
Korsetts sind geil
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Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
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Datum:08.12.24 12:35 IP: gespeichert
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24. Freitagmorgen Immer dieses Wecken
Am Morgen wurden wir dann von einem fröhlichen Klopfen geweckt. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, rief Micha schon: “Pronto!“ und die Tür öffnete sich.
Sophia, Emilias Mutter kam herein. „Auf ihr Langschläfer! Gleich gibt es Frühstück!“ Dabei zog sie an unserer Bettdecke. Ich wollte mich aber nicht nackt vor der Marchesa präsentieren, also hielt ich die Decke krampfhaft fest. Aber Micha piekte mich in die Seite und weil ich so kitzlig war, ließ ich die Decke los. Jetzt lagen wir nackt vor ihr. Ich sprang sofort auf, um mich mit irgendetwas zu bedecken.
Sophia starrte mich fasziniert an. „Das sieht ja wirklich richtig echt aus. Ich kann keinen Unterschied erkennen.“ Als sie merkte, dass mir meine Nacktheit peinlich war, reichte sie mir die Decke, die sie immer noch gehalten hatte, damit ich mich darin einwickeln konnte. Im Unterschied zu Susann hielt sie sich aber mit ihrem offensichtlichen Interesse zurück. Das machte sie mir noch sympathischer, sie hatte ja nicht ahnen können, dass wir beide nackt geschlafen hatten.
„Das ist die neueste Version, die ist nicht mehr als künstlich zu erkennen,“ erklärte Micha ungefragt. „Man kann die Farbe sogar an die jeweilige Hautfarbe anpassen.“
Es passte mir überhaupt nicht, dass Micha schon wieder anfing, über meine intimsten Dinge zu sprechen. Aber da kam mir eine gemeine Idee. Ich schnappte mir Michas Handy, öffnete die APP und klickte auf Farbanpassung. Dabei hielt ich die Kamera über die blaue Bettdecke und löste die Farbanpassung aus. Leider schaffte es Michas KG nicht, genau den gleichen Farbton zu erzeugen, wie ihn die Decke hatte, aber in Michas Schritt wurde es blau.
„Wie, du trägst auch einen KG,“ entfuhr es Sophia.
„Ja, sie trägt auch einen und wir haben beide seeehr viel Spaß damit,“ antwortete ich genüsslich, bevor Micha sich von ihrem Schreck erholt hatte. Zur Abwechslung war Micha jetzt peinlich berührt. Geschah ihr nur recht, so oft, wie sie mich schon solchen Situationen ausgesetzt hatte.
Mit einem, „In einer halben Stunde gibt’s Frühstück,“ verschwand Sophia lachend aus unserem Zimmer.
Micha funkelte mich böse an: „Was sollte das bitte?!?“
„Ausgleichende Gerechtigkeit, jetzt hast du mal selbst erlebt, wie peinlich mir das immer ist, wenn du das Fremden, wie zum Beispiel Susann erklärst. Sei froh, dass ich Sophia nicht noch aufgefordert habe, mal selbst dahin zu fassen.“
Sofort verschwand ihr Unmut und sie entschuldigte sich von Herzen: „Dass dir das mehr als unangenehm war, hatte ich ja schon verstanden. Aber jetzt habe ich endlich kapiert, was ich dir damit angetan habe. Bitte entschuldige nochmals.“ Sie umarmte mich und gab mir einen Kuss. Dann verschwanden wir schnell im Bad, um uns fertig zu machen.
Bevor Micha ihren Slip anzog, machte ich sie auf ihre blaue M*se aufmerksam.
Sie lachte nur und meinte: „Die lasse ich jetzt erst mal so, als Erinnerung und Wiedergutmachung für meine ‚Missetaten‘.“
Ich wusste schon, warum ich Micha so sehr liebte. Sie sah nicht nur super aus, sondern hatte auch noch den richtigen Humor. Außerdem war es mit ihr nie langweilig.
Weil wir gestern schon so müde waren, hatte Micha ihre neuen Sachen noch gar nicht angeschaut. Na gut, dafür würde später auch noch Zeit sein. Sie zog wieder ihren Jumpsuit an und ich das Kleid von gestern Abend. Ich hatte mich an den tieferen Ausschnitt gewöhnt und es gefiel mir richtig gut. Irgendwie war ich süchtig nach Petticoats. Das viele Training hatte es echt in sich. Es wurde langsam höchste Zeit, dass ich mich mit meiner Psychologin Teresa zusammensetzte, um mir beim Erhalt meines männlichen Ich helfen zu lassen. Sie hatte sehr zuversichtlich geklungen, als sie mir ihre Hilfe versprach.
Beim Frühstück ging es sofort hoch her, sowohl Emilia als auch Tony waren zu dieser frühen Morgenstunde bereits bestens gelaunt, und Sophia sprühte auch nur so vor Lebensfreude. Gerne ließ ich mich anstecken und alberte mit ihnen herum. Micha war gedanklich wohl schon bei ihrem Geschäftstermin, sie war zwar auch gut drauf, beteiligte sich aber weniger an unseren Späßchen. Sie wurde dann auch vor uns abgeholt, um rechtzeitig zu ihrer Besprechung zu kommen.
Emilia wollte Tony und mir heute Neapel zeigen. Wir nahmen das dankend an.
„Unterwegs muss ich für Micha und mich nur noch was zum Schlafen kaufen. Meine Sleepshirts sind nämlich auch in meinem Koffer und der ist ja bekanntermaßen unterwegs nach Brindisi.“
„Aber ihr könnt doch auch nackt schlafen,“ warf Tony verständnislos ein.
„Manchmal kommen aber auch andere Leute ins Zimmer, und dann ist es angenehmer, wenn man etwas an hat.“ Als ich das sagte wurde Sophia etwas rot im Gesicht, musste aber auch grinsen. „Wie zum Beispiel heute Morgen.“
„Scusi, Alex,“ entschuldigte sich Sophia nochmals bei mir.
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war nicht dein Fehler, Schuld war Micha mit ihrem voreiligen Pronto. Ich mag es nicht, wenn sie herein sagt, wenn ich gerade nackt dastehe oder wie vorhin liege. Und dann hat sie mich noch gekitzelt, damit ich die Decke loslasse.“
“Deine Rache mit der Blaufärbung war aber auch nicht schlecht,“ meinte Sophia anerkennend.
Natürlich wollte auch Emilia wissen, was es damit auf sich hatte, und ich erklärte es den beiden. Tony hatte die Funktionen unsere KGs ja bereits ausgiebig getestet und fügte noch so manche anzügliche Anekdote bei.
Als sie die anderen fragte, ob sie die Auswirkungen des KGs einmal vorführen sollte, fiel ich ihr ins Wort: „Auf gar keinen Fall!“
„Wie du hast die APP zur Steuerung der KGs,“ fragte Emilia ganz erstaunt?
„Die hat mir Micha ‚geschenkt‘, damit ich Alex letzten Montag wecken und fertig machen konnte. Es war echt süß, wie peinlich es ihm war, dass er nackt im Bett lag, als ich ihm die Bettdecke wegzog.“
„Stimmt, aber nur kurz. Schließlich hatten wir ja am Vortag unseren unvergesslichen Tanz. Und dann hast du mich erst im Bad fertig gemacht und mich dann mit den anderen zusammen angezogen.“
„Im Bad fertig gemacht,“ fragte Emilia.
„Ja sie hat mich mit meinem KG und den Brüsten förmlich abgeschossen.“
„Man kann ihn damit bis zum Orgasmus treiben,“ erklärte Tony genüsslich.
Emilia sah Tony begeistert an. Fast sah es aus, als wünschte sie sich, auch mal von Tony abgeschossen zu werden. Ich konnte sie verstehen, Tony war wirklich eine Wucht.
„Was war das denn für ein Tanz? Wäre das vielleicht etwas für unser Fest morgen Abend,“ wandte sich Sophia an mich?
Tony und ich lachten schallend. Immer noch lachend antwortete ich: „Ich glaube nicht, dass eure Gäste das verstehen würden.“
Tony ergänzte: „Das war Alex‘ ‚süße Rache‘ an seinen Freunden, weil sie ihn bei seiner Erziehung zur Frau so ‚quälen‘. Er hatte den ‚Schlimmsten‘ von ihnen vorher geschickt ebenfalls KGs als Strafe verpassen lassen und dann hat er heimlich am Sonntag einen Tanznachmittag angesetzt, bei dem alle gleichzeitig einen Orgasmus beim letzten Tanz bekamen. Es war herrlich,“ erklärte Tony immer wieder von Lachen unterbrochen.
„Dafür haben wir leider die falschen Gäste eingeladen. Mit unserem Circulo D‘Amore wäre das aber eine geile Sache.“
Hatte die ehrsame Mama von Emilia gerade wirklich, geile Sache‘ zu unserem gemeinsamen Orgasmus gesagt?
Als ich sie fragend anschaute, ergänzte sie: „Wir kannten schon Michas Eltern über ihren deutschen Zirkel und Circulo ist das italienische Wort dafür.“
„Ich verstehe, ihr seid genauso ‚verrückt‘ wie unsere deutschen Freunde aus dem Zirkel.“
„So in etwa,“ war ihre Antwort.
Dann spürte ich, wie es an meiner Brust anfing zu kribbeln. „APP aus, sonst lasse ich dich von Micha sperren,“ sagte ich streng zu Tony.
Die grinste nur, „wenn Micha das mal macht,“ und machte einfach weiter.
„Dann sage ich es halt deinem Vater!“
„Der weiß doch auch über dich Bescheid.“
„Dann eben Deiner Mutter.“
Vor der schien sie mehr Respekt zu haben, denn sie gab klein bei. „Na gut, du Spielverderber, dann höre ich eben auf.“ Dabei schaute sie so übertrieben betrübt, dass ich schon wieder lachen musste.
„Später vielleicht, aber bitte nicht schon wieder am frühen Morgen, wir haben ja noch einiges vor,“ ließ ich mich etwas erweichen.
Stadtrundfahrt zu dritt
Kurz danach fuhren wir mit Emilias kleinem Flitzer los. Als Emilia anfing, weiter Fragen über den KG zu stellen, wurde es mir dann doch zu viel. „Könnten wir bitte ein anderes Mal darüber reden. Es gibt doch auch noch andere Themen.“
„Aber das hier ist so spannend,“ meinte Tony unverblümt.
„Wenn ich euch sage, dass ich eine Idee habe, wie in Zukunft noch mehr Leute in den Genuss solcher Tänze kommen können, hört ihr dann für heute auf, mich darüber auszufragen?“
Natürlich wollten sie jetzt erst recht nicht aufhören. Aber ich blockte mit der Begründung ab, dass ich das erst noch mit dem Hersteller besprechen müsste. Wenn sie ‚brav‘ wären, könnten sie es spätestens bei unserer Hochzeitsfeier genießen. Falls Björn meine Idee umsetzen konnte, würden die KGs durch meine Provision noch zu einem netten Nebenverdienst für mich werden. Es schien ja genügend reiche Menschen zu geben, die sich für so etwas interessierten, denn die Dinger waren echt brutal teuer.
Dann zeigte uns Emilia ihre Stadt. Wir besuchten das eine oder andere touristische Highlight, wie die Capella Sansevero mit ihren berühmten Skulpturen und den Symbolen der Freimaurer. In gewisser Weise waren der Zirkel in Deutschland und der Circulo D’Amore in Italien ja auch so eine Art Geheimbund.
Besonders gut gefiel mir der Klostergarten vom ‚Kloster der heiligen Klara‘, auf Italienisch ‚Monastero di Santa Chiara‘ mit seinem schönen Klostergarten und dem Kreuzgang mit den Bildern aus dem Alltag des alten Neapels. Mitten in dieser quirligen Stadt war er eine angenehme Oase der Ruhe. Selbst Emilia und Tony waren hier weniger aufgedreht.
Auf Castel Sant‘ Elmo genossen wir den Blick über Neapel, den Vesuv und das Meer. Da an diesem Tag besonders schönes und klares Wetter war, konnten wir sogar Capri am Horizont erkennen.
Am besten gefielen mir aber die vielen kleinen Gassen der Altstadt mit ihren schönen alten Häusern und authentisch wirkende Läden, die wir begeistert durchstöberten. Leider waren viele Läden voll auf Touristen ausgerichtet, da gingen wir dann auch nicht rein.
In der Port‘ Alba mit ihren vielen Buchläden fühlte ich mich an das Buch‚ L'amica geniale‘ erinnert, auf Deutsch‚ Meine geniale Freundin‘ und als ich zugab, dass mir die Buchreihe so gut gefallen hatte, besuchten wir auch noch die Nationalbibliothek, in der die Elena aus den Romanen ihre Leidenschaft für Literatur entdeckt hatte.
Unterwegs kauften wir endlich Nachtwäsche für Micha und mich. Meine beiden Begleiterinnen bestanden jedoch darauf, für jede/n von uns auch ein besonders aufregendes Nachthemd zu kaufen. Normale Schlafanzüge ließen sie mich noch nicht einmal anschauen, geschweige denn anfassen. Lachend zogen sie mich immer von den Ständern mit den normalen Schlafanzügen weg. Letztendlich kauften wir jeweils 2 normale Nachthemden plus eine sexy Variante für jede von uns beiden. Wenn die wüssten, was für ein Kleid Micha am Montagabend extra für mich getragen hatte. Ich war davon ja ganz aus dem Häuschen gewesen. Die beiden hätten wahrscheinlich nur mit offenem Mund gestaunt.
In der vermutlich ältesten Pizzeria der Welt, Antica Pizzeria Port'Alba, holten wir uns zur Mittagszeit eine Pizza auf die Hand und aßen sie an einem malerischen Brunnen in der Altstadt. Die Pizza wurde sozusagen als Fastfood in Neapel erfunden. Sie schmeckte wunderbar, so schön nach dem mit Holz geheizten Backofen.
Nachmittags fuhren wir wieder zurück zur Villa Ritardando. Micha hatte keine Termine mehr und wir wollten uns mit ihr zusammen noch etwas entspannen, bevor wir uns ins Nachtleben stürzten.
Aber zuerst war Modenschau angesagt, ich wollte sehen, was Micha für ein Gesicht machte, wenn sie ihre neuen Kleider sah. Denn in der Öffentlichkeit hatte ich sie nur selten in Kleidern mit tiefem Ausschnitt und vor allem Beinschlitz gesehen. Leider konnte ich die Show nicht ganz so genießen, wie gehofft, da man darauf bestand, dass ich ebenfalls mitmachen sollte.
Micha gefielen die Kleider sogar richtig gut, besonders, wenn ich sie trug. Bei unserer Modenschau drehte sie sich aber auch begeistert, so dass ihre Röcke nur so flogen. „Die kann ich aber nicht bei meinen Geschäftsterminen anziehen, so schön sie auch sind,“ wandte Micha ein.
„Gleiches Recht für alle,“ ließ ich ihren Einwand nicht gelten. „Es gibt ja auch ein Kleid ohne Schlitz.“
„Und du glaubst, wenn ich da in so einem süßen Kleid aufkreuze, nehmen mich meine Geschäftspartner noch ernst?“
„Ich liebe dich immer, auch im Hosenanzug.“
„Das ist ja genau das Problem, die sollen mich nicht lieben, sondern ernsthaft mit mir verhandeln.“
„Das Problem habe ich auch ständig, wenn ich solche Kleidchen anziehen muss. Jeder findet mich süß und zum Anknabbern!“
„Ich kann aber doch nicht jeden Tag den gleichen Hosenanzug tragen.“
„Gut, geschenkt, am Montag ist doch dein offizieller Termin mit dem Marchese, da kannst du ja das Kleid ohne Schlitz tragen. Und für Dienstag kaufen wir dir noch ein neues Business Outfit, das suche ich aber aus.“
„Okay, aber dann darf ich dir noch ein Kleid für unsere Fahrt mit Björns Yacht kaufen.“
Mit einem lapidaren, „abgemacht,“ beendete ich die Verhandlung und küsste Micha zur Besiegelung.
Die Überraschung der Herzogin
Für heute Abend hatte Emilia den Besuch einer Karaoke Bar angesetzt. Micha und ich konnten beide zwar nicht so gut Singen, aber Emilia überzeugte uns, dass es trotzdem oder gerade deshalb besonders viel Spaß machen würde. Um das ‚Geschenk‘ der Herzogin kamen wir sowieso nicht herum. Nach dem bisschen, was Emilia uns erzählt hatte, war ich mir sicher, dass in den Paketen besondere Strafkleidung für uns sein würde.
Micha schien auch Bedenken zu haben, schließlich hatte sie mir am Montagnachmittag mein Strafkleidchen erlassen und die Verlängerung am nächsten Tag nicht durchgeführt. Es war ja auch der letzte Tag meiner Strafe vom Tribunal gewesen. Das ‚Geschenk‘ sollte sie jedenfalls daran erinnern, wie ernst die Herzogin das mit dem Tragen der Strafkleidchen meinte.
Eigentlich wollten wir die Pakete, ja es waren mehrere, zu zweit in unserem Zimmer auspacken, aber Emilia und besonders Tony ließen sich nicht davon abbringen, uns beim Auspacken ‚zu helfen‘. In Wahrheit waren sie nur tierisch neugierig, sie wollten sehen, was uns Anastasia als Strafe geschickt hatte. Sophia gesellte sich auch noch zu uns. Sie war die einzige mit neuen Informationen zu den Paketen. Wir sollten das Paket mit der 1 als erstes öffnen und dann die Nummern 2 und 3.
Im ersten Paket waren zwei süße blaue Lolitakleidchen im Stil von Alice im Wunderland. Natürlich hatte es sich Anastasia nicht nehmen lassen die Kleider mit den entsprechenden gerüschten Pantalons zu vervollständigen. Aber zum Glück waren sie kürzer als der Rock, so dass man sie nicht sehen würde. Breite Bänder mit Schleifen für unsere langen Haare waren auch noch dabei.
„Damit verlasse ich das Haus auf gar keinen Fall,“ stellte ich unmissverständlich klar.
Im zweiten Paket waren zwei glänzende Neckholderkleider im Stil, wie Marylin Monroe eines bei der legendären Aufnahme mit dem hochwehenden Rock getragen hatte. Mir war der Ausschnitt natürlich viel zu tief, aber sie waren nicht so untragbar wie die Kleidchen aus dem ersten Paket. Dazu gehörten kurze Rüschenslips, die zwar alles gut verdeckten, aber auch entsprechend kitschig aussahen. ‚Netterweise‘ waren auch noch Strapsgürtel mit den passenden Strümpfen dabei.
„Das sind echt schicke Kleider,“ meinte Micha anerkennend. Tony und Emilia waren auch begeistert. Nur mir war der Ausschnitt vorne in Verbindung mit dem tiefen Rückenausschnitt viel zu groß. Das Kleid hätte ich im Laden auf jeden Fall entschieden abgelehnt.
Das Dritte Paket schoss bei weitem den Vogel ab. Es enthielt zwei Playboyhäschen Kostüme, also einen sexy Body, Hasenöhrchen, Kragen Manschetten und PuschelSchw***nzchen. Der klassische schulterfreie Body war hinten mit einer Schnürung versehen. Da die Teile von der Herzogin kamen, war eher mit einem echten Korsett als mit einer leichten Korsage zu rechnen.
Als unsere beiden jungen ‚Helferinnen‘ das sahen, lachten sie erheitert auf.
„Oh ja, damit nehmen wir euch mit in die Karaoke Bar. Wenn ihr gesungen habt, können wir uns vor Angeboten für euch beiden Sexbomben bestimmt nicht mehr retten,“ sprudelte es aus Tony heraus.
Um sie zu foppen, schaute ich erstaunt in den Karton, „da sind ja auch noch Outfits für euch beide drin!“
Schlagartig verstummte Tony. Sie selbst würde also in so einem Kostüm nicht ausgehen wollen. Ich speicherte diese Information für später ab. Endlich mal etwas, das der wilden Tony doch peinlich war. Wozu mein Schauspielunterricht bei Katy doch alles gut war. Ich hatte es geschafft, den beiden weiß zu machen, dass in dem leeren Karton noch zwei zusätzliche Kostüme enthalten waren. Dabei war doch aufgrund seiner geringen Größe eigentlich logisch, dass er leer sein musste.
Ich ergötzte mich an den entsetzten Gesichtern meiner beiden ehemaligen Einkaufsbeauftragten. Beim Einkaufen hatten mir die beiden immer wieder Kleider mit extra tiefen Ausschnitten und oder zu hohen Beinschlitzen andrehen wollen.
„Damit gehe ich nicht aus,“ weigerte sich Emilia sofort.
Tony meinte nur, „spinnt die Herzogin jetzt komplett? Ich habe doch gar nichts gemacht!“
„Wer weiß, vielleicht hat sie mit Jessica oder Matha telefoniert. Vor allem Jessica könnte aus eigener Anschauung berichten, was du alles angestellt hast,“ antwortete ich grinsend. Micha grinste ebenfalls.
Tony holte tief Luft, brachte aber keinen Ton heraus. So war es mir bei der ersten Bücherübung mit Sven auch gegangen, als ich ihn küssen sollte. Endlich war auch der übermütigen Tony mal etwas peinlich.
„War nur ein Scherz! Der Karton ist doch leer!“ Zum Beweis drehte ich den Karton um.
Hätte ich noch Zweifel am Circolo der Tremolos gehabt, wurden sie in diesem Augenblick von Sophia zerstreut.
„Wir haben von vergangenen Festen sowohl noch zwei sexy Marilyn Monroe Kleider als auch zwei Playboyhäschen Kostüme im Haus. Ich bin mir sicher, dass ihr den armen Alex beim Einkaufen mit den unmöglichsten Kleidern ‚gequält‘ habt. Ihr habt die Wahl, entweder Marilyn oder Playboy Häschen,“ schockte sie die beiden jungen Frauen.
Tony fasste sich als erstes, „so war das aber nicht abgemacht!“
Emilia schaute ihre Mutter nur entsetzt an.
„Im Unterschied zum Gericht gibt es in unserem Circulo den Begriff der ausgleichenden Gerechtigkeit, wenn zum Beispiel jemand seine Machtposition zu sehr ausgenutzt hat.“
„Mama, aber das war doch nur Spaß.“
„Das weiß ich und ich bin mir ganz sicher, dass ihr zu viert in den gleichen Kostümen noch mehr Spaß haben werdet.“
„Aber, … ,“ setzte Tony an. Sie konnte nicht weiterreden, denn die Marchesa unterbrach sie direkt.
„Kein ABER! Ihr habt die Wahl, sexy Schauspielerin oder sexy Häschen.“
Ich freute mich, wie sich besonders Tony wand, denn Kleider trug sie ja nur äußerst ungern.
„Also welche Kostüme soll ich für euch beide holen?“
Jetzt fehlten beiden die Worte und ich erbarmte mich: „Bei den Playboy Kostümen mache ich von meinem Vetorecht Gebrauch. Damit werde ich garantiert nicht in die Öffentlichkeit gehen!“
„Bene,“ Sophia gebrauchte unbewusst das italienische Wort für gut. „Dann werde ich mal die beiden Kleider holen. Obwohl ich euch auch gerne als Häschen gesehen hätte.“
Da kam doch das BÖSE in mir wieder zum Vorschein. So ein Playboy Häschen Kostüm ist doch eigentlich auch nichts anderes als ein Badeanzug mit einigen zusätzlichen Accessoires. „Wir fahren doch morgen mit Eurer Yacht nach Capri für das Fest,“ fragte ich?
„Das stimmt,“ antwortete die Marchesa lächelnd, sie ahnte wohl, worauf ich hinaus wollte. „Wir werden noch ein bisschen an der Küste entlangfahren und sind dann nachmittags auf Capri.“
„Wer fährt da alles mit,“ fragte ich weiter?
„Nur ein paar Freunde,“ dabei machte Sophia mir verstohlen das Kreiszeichen mit der rechten Hand, aber so, dass nur ich das sehen konnte. Also waren wohl nur Mitglieder des Circulo an Bord.
„Scusi, das hatte ich bis jetzt vergessen zu sagen: Die Herzogin hat angeordnet, dass alle Kostüme an diesem Wochenende getragen werden müssen.“ Dabei lächelte sie breit. Also hatte sie die zusätzlichen Kostüme nicht wirklich zufällig sofort zur Hand. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie für den Circulo das italienische Gegenstück zur deutschen Matha war. Für die unangemeldet angereiste Tony musste sie aber trotzdem improvisiert haben. So schwierig war es wiederum auch nicht, an die entsprechenden Kostüme zu kommen.
Micha als reaktionsschnelle Managerin, erkannte sofort, was zu tun war. „Also gut heute Abend vier Marilyns in der Karaoke Bar und morgen vier Häschen auf der Yacht.“
Die beiden jüngeren Frauen blickten noch skeptischer, aber schließlich nickten sie doch. Ich fand die Kleider zwar viel zu freizügig, aber immer noch besser, als wenn ich als Häschen durch Neapel hoppeln müsste. Wenn ich die verstohlene Geste von Sophia vorhin richtig verstanden hatte, waren auf der Yacht morgen nur Mitglieder des Circulo. Da ging das als Häschen schon eher. Ich hatte schließlich bereits deutlich erniedrigendere Kleidung tragen müssen.
„Dann werden wir auf dem Fest wohl beide als Alice auftreten,“ wendete ich mich an Micha. Die guckte gar nicht glücklich, bei der Aussicht ebenfalls im Kleid zu dem Fest gehen zu müssen. Auch ich hätte sie lieber in einem Hosenanzug mitgenommen, damit ich besser mit ihr tanzen konnte.
„Keine Sorge, ich habe bei Anastasia bereits von MEINEM Vetorecht Gebrauch gemacht,“ meldete sich die Marchesa wieder zu Wort. „Die Alice im Wunderland Kleider passen überhaupt nicht zu unserem Ball. Deshalb habe ich andere Märchenkleider für euch beide beschafft.“ Sophia verließ den Raum und kehrte mit zwei umfangreichen Kleidersäcken zurück.
„Micha und ich beide in Kleidern,“ fragte ich leicht enttäuscht? „Da können wir bestimmt nicht viel miteinander tanzen.“
„Die Kleider von Anastasia müsst ihr selbst tragen. Um die Alice-Kleider kommt ihr also nicht herum, die müsst ihr im Urlaub mit euren Freunden tragen. Aber über meine alternativen Kleider kann ich selbst bestimmen.“
Etwas schüchtern meldete sich Emilia zu Wort: „Wenn ich das Kleid für Micha trage, könnte Micha doch im Hosenanzug super mit Alex tanzen.“
„Dann würde ich gerne dein Tanzpartner sein,“ bot sich sofort Tony an und Emilia lächelte beglückt.
„Das wäre echt super, ich trage doch so gerne solche Kleider,“ stimmte Emilia sofort zu.
In der Zwischenzeit hatte Sophia mein Kleid ausgepackt. Es war das blaue Cinderella Kleid aus dem Film.
„Genau das Kleid habe ich auch. Dann kann ich Micha ja wirklich als Cinderella vertreten,“ freute sich Emilia.
„Bene, du und Alex als Damen im engen Korsett und Tony und Micha als die dazugehörigen Herren,“ genehmigte die Marchesa den Kleidertausch.
Einerseits war ich zutiefst erfreut, dass ich nicht im kitschigen Alice-Kleid zu dem Ball gehen musste, andererseits würde ich morgen wieder in ein enges Korsett geschnürt werden. Nun ja, man kann nicht alles haben, und an das Tragen von Korsetts war ich ja inzwischen gewöhnt.
Als Sophia dann aber Michas Torerokostüm vom Ball der Herzogin hervorholte, war ich mir sicher, dass die Marchesa sich mit der Herzogin verbündet hatte. Aber was solls, ich konnte ausgiebig mit Micha tanzen und brauchte das eigentliche Strafkleid nur bei unseren Freunden aus dem Zirkel anzuziehen. Und das Beste an der ganzen Angelegenheit war, dass Micha endlich auch einmal in einem kitschigen Strafkleid auftreten musste.
Eigentlich wollte ich ja selbst für die Bestrafung meiner Erzieherinnen sorgen. Aber wenn das jemand anderes für mich übernahm, konnte Micha deshalb auch nicht böse auf mich sein. Roi Danton
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Sklave/KG-Träger
Sauerland
zahm durch scham
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Geschlecht: User ist offline
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RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
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Datum:10.12.24 03:20 IP: gespeichert
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Hallo lieber Roi, ich bin dir sehr dankbar, daß du die Geschichte von Wölchen fortsetzst.
Es ist eine Wohltat, daß dein Stil, Satzbau, Grammatik und Ausdrucksweise sehr viel besser ausfallen als von Wölchen gewohnt, wobei ich Wölchens Verdienst als Kreator diese Geschichte nicht schmälern möchte. Vielen Dank daher, Wölchen!
Vor allem deine Ausdrucksweise macht mir sehr viel Spaß, da dieses ständig wiederkehrende "Klaro" endlich weggefallen ist! Lediglich, als Wermutstropfen sozusagen, muß ich deine Kommatas bemängeln. Ich bin zwar kein Deutschlehrer, aber in der Schule hab ich das etwas anders gelernt.
Nichtsdestotrotz gebe ich dir, lieber Roi, für deine Fortsetzung und dein Engagement 5 Sterne und sage dir ein außerordentliches "Dankeschön!"
weiter so,
tamedlion
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von tamedlion am 12.12.24 um 02:17 geändert
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