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hajo
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  Goldgräber Datum:23.12.09 06:34 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

dies ist der Anfang von einem neuen Roman, den ich angefangen habe, zu schreiben.
Ich werde ihn im neuen Jahr Kapitelweise veröffentlichen...

Gruß

hajo


Kapitel 1: Informationen

RONTON7 IST EIN ELEMENT, DAS ZUR PRODUKTION VON HOCHLEISTUNGSCOMPUTERN GEBRAUCHT WIRD. PROZESSOREN, DIE AUS DIESEM ELEMENT GEFERTIGT WERDEN, VERHALTEN SICH SUPRALEITEND UND DAS ÜBER DEN TEMPERATURBEREICH VON -273° CELSIUS BIS 270° CELSIUS. DIESER UMSTAND MACHT DIE PROZESSOREN VIELSEITIG EINSETZBAR, AUCH UNTER DEN EXTREMEN UMWELTBEDINGUNGEN, WIE SIE IN DER PLANETENERFORSCHUNG VORZUFINDEN SIND.
ENTDECKT WURDE DAS ELEMENT BEI DER ERFORSCHUNG DES PLANETEN SERXIUS IM SONNENSYSTEM NORBAS 3. NACH DEN AKTUELLSTEN ERKENNTNISSEN KOMMT RONTON7, IN DEN DER MENSCHHEIT BEKANNTEN SONNENSYSTEMEN, NUR AUF DIESEM PLANETEN VOR. DIE VORKOMMEN AUF DEM PLANETEN WERDEN AUF 30 KILOGRAMM GESCHÄTZT. DER ABBAU VON RONTON7 ERWEIST SICH ALS BESONDERS SCHWIERIG, DA DER PLANET LEBENSBEDROHLICHE UMWELTBEDINGUNGEN AUFWEIST.
DA DIE AUS RONTON7 GEFERTIGTEN PROZESSOREN UNVERZICHTBAR SIND, IST DIESES ELEMENT DAS TEUERSTE IM BEKANNTEN UNIVERSUM. MIT 3 GRAMM DIESES ELEMENTES (ERGIBT 8 PROZESSOREN) ERZIELT MAN EINEN VERKAUFSERLÖS VON 12 MILLIONEN KREDITEINHEITEN. DAS REICHT AUS UM DEN REST SEINES LEBENS SORGENFREI ZU VERBRINGEN.
VON TAUSEND MENSCHEN, DIE IHR GLÜCK AUF DEM PLANETEN SERXIUS VERSUCHEN, KEHRT EINER ZURÜCK, MIT DURCHSCHNITTLICH 11,6 GRAMM. DER REST STIRBT BEI DER SUCHE NACH DIESEM ELEMENT ODER MUSS AUF DEM PLANETEN BLEIBEN, DA DIE RÜCKREISE NICHT BEZAHLT WERDEN KANN. DIE LEBENSERWARTUNG AUF SERXIUS BETRÄT IM SCHNITT 0,8 JAHRE. DIE REISE ZU DIESEM PLANETEN DAUERT 3,2 JAHRE.

SUCHPARAMETER: RONTON7 – BASICS
User: Roger Merz
WORLD-DATABASE 2609-08-12 22:36:16

Die Informationen waren ihm eigentlich bekannt. Aber die Überlebenschancen hatte er doch höher eingeschätzt. Er gab weitere Suchbegriffe ein: Serxius – leben

DIE ATMOSPHÄRE AUF SERXIUS IST HOCHGRADIG TOXISCH. DAS GIFT WIRD ÜBER DIE HAUT ABSORBIERT. DAS LEBEN IST NUR IN, SPEZIELL FÜR DIESEN PLANETEN ENTWICKELTEN, CONTAINERN MÖGLICH. DA DIE LUFTFILTERSYSTEME NUR 99,997% DER SCHADSTOFFE HERAUSFILTERN KÖNNEN, MUSS AUCH INNERHALB DER CONTAINER EINE BASIS-SCHUTZKLEIDUNG GETRAGEN WERDEN. DA IMMER NOCH 0,00004% DER SCHADSTOFFE IN DEN KÖRPER GELANGEN, IST ES NOTWENDIG SPEZIELLE MEDIKAMENTE EINZUNEHMEN. DIE MAXIMALE AUFENTHALTSDAUER IST MIT 10 MONATEN FÜR EINEN MENSCHEN MIT DURCHSCHNITTLICHER LEBENSERWARTUNG SPEZIFIZIERT. DANN IST DIE, EIN OPTIMALER SCHUTZ FÜR DIE GESAMTE AUFENTHALTSDAUER AUF DEM PLANETEN VORAUSGESETZT, GIFTKONZENTRATION IM KÖRPER NICHT MEHR ABBAUBAR UND FÜHRT ZUM TODE. DIE ERSTEN ANZEICHEN EINER IRREPARABLEN VERGIFTUNG SIND EINE ERHÖHTE SEXUELLE AKTIVITÄT, EINHERGEHEND MIT WAHNVORSTELLUNGEN. DAS MACHT ES SEHR SCHWIERIG ZU ERKENNEN, WANN EINE EVAKUIERUNG VON DEM PLANETEN NOTWENDIG IST. DESHALB GEHEN IMMER NUR EINZELPERSONEN AUF DEN PLANETEN SERXIUS.
PAARE ODER GRUPPEN (AUCH GLEICHEN GESCHLECHTS) HATTEN IN DER VERGANGENHEIT KAUM ÜBERLEBENSCHANCEN, DA EINE VERGIFTUNG ZU SPÄT ERKANNT WURDE.

SUCHPARAMETER: SERXIUS – LEBEN
User: Roger Merz
WORLD-DATABASE 2609-08-12 22:45:12

Er hämmerte weitere Suchbegriffe in die Tastatur: >Serxius – Schutzkleidung<

DIE BASIS-SCHUTZKLEIDUNG, DIE INNERHALB DER CONTAINER GETRAGEN WERDEN MUSS, BESTEHT ZWEI HOCHDICHTEN LATEXSCHICHTEN, ZWISCHEN DENEN EINE ABSORBER-FOLIE EINGEBETTET IST. DIE GESAMTSTÄRKE DES MATERIALS BETRÄT 2,1 MM. DAS MATERIAL IST, TROTZ DER DICKE, HOCHFLEXIBEL. DIESER BASIS-SCHUTZANZUG IST IMMER INNERHALB UND AUSSERHALB DER CONTAINER UNTER DEN SCHUTZANZÜGEN ZU TRAGEN. DAS SCHLAFEN IST NUR MIT DER BASIS-SCHUTZKLEIDUNG MÖGLICH, DIE UNTERBRINGUNG IN SPEZIELLEN SCHLAFKABINEN VORAUSGESETZT. ZUM SCHUTZ DER BASIS-SCHUTZKLEIDUNG VOR MECHANISCHEN BESCHÄDIGUNGEN WIRD IN DER REGEL EIN SCHUTZANZUG DES TYPS 3L GETRAGEN. DIESER BESTEHT AUS EINEM LEDERARTIGEN, REISS- UND STICHFESTEN, MATERIAL.
AUSSERHALB DER CONTAINER IST EIN SCHUTZANZUG DER KLASSE 5 ZU TRAGEN. DIESER WIRD ÜBER DER BASIS-SCHUTZKLEIDUNG UND DEM SCHUTZANZUG DES TYPS 3L GEZOGEN. ER ERMÖGLICHT EIN ARBEITEN VON MAX. 8 STUNDEN IN DER ATMOSPHÄRE DES PLANETEN. DANACH SIND DIE FILTERSYSTEME ERSCHÖPFT UND MÜSSEN REGENERIERT WERDEN.

SUCHPARAMETER: SERXIUS – Schutzkleidung
User: Roger Merz
WORLD-DATABASE 2609-08-12 22:59:45

Das las er nicht gerne. Er würde sehr in seinen Bewegungen eingeschränkt sein, das schmeckte ihm nicht. >Serxius – Hinreise – Rückreise - Kosten< tippte er.

DIE HINREISE ZUM PLANETEN SERXIUS DAUERT 3,2 JAHRE MIT EINEM RAUMSCHIFF DER STANDARDKLASSE. DIE REISE WIRD ÜBERWIEGEND SCHLAFEND IN TIEFSCHLAFKAMMERN DER 6. GENERATION VERBRACHT. IM VERGLEICH ZU DEN KAMMERN DER VORHERGEHENDEN GENERATIONEN FALLEN BEI DIESEN KAMMERN DIE NEBENWIRKUNGEN, WIE MUSKELSCHWUND UND VERKÜRZUNGEN DER BÄNDER, GÄNZLICH WEG. DAS TRAUMPROBLEM WURDE WEITER VERRINGERT. DIE KOSTEN FÜR DEN TRANSPORT ZUM PLANETEN SERXIUS BELAUFEN SICH AUF 130.000 KREDITEINHEITEN.
DIE RÜCKREISE ZUR ERDE DAUERT BEI ERFOLGREICHEM FUND VON RONTON7 2 MONATE IN EINEM RAUMSCHIFF DER HYPERKLASSE. DIE KOSTEN FÜR DIE RÜCKREISE BELAUFEN SICH AUF 1,35 MILLIONEN KREDITEINHEITEN. EINE RÜCKREISE, OHNE EINEN FUND VON RONTON7, IST NICHT VORGESEHEN.

SUCHPARAMETER: SERXIUS – Hinreise – Rückreise – Kosten
User: Roger Merz
WORLD-DATABASE 2609-08-12 23:06:24

Um 23:15 endete seine Terminalzeit. Er musste diese Zeit noch nutzen um weitere Informationen zu sammeln.

DAS MEDIKAMENT SOLL, NEBEN DER REPARATUR DER ZELLSCHÄDEN IM KÖRPER, DIE NEBENWIRKUNGEN DER VERGIFTUNG (ERHÖHTER SEXUALTRIEB, WAHNVORSTELLUNGEN) DURCH DIE ATMOSPHÄRE DES PLANETEN SERXIUS MILDERN. DIE SYMPTOME SIND SCHWER ZU ERKENNEN, DA SIE SICH IM ANFANGSSTADIUM NICHT ODER NUR SEHR WENIG VON DEM NORMALEM SEXUALTRIEB UNTERSCHEIDEN. DAS ERKENNEN DER SYMPTOME GELANG BISHER NUR BEI PERSONENGRUPPEN MIT EINGESCHRÄNKTEM SEXUALVERHALTEN (ANGEHÖRIGE VERSCHIEDENER GLAUBENSGRUPPEN, DIE IN SEXUELLER ENTHALTSAMKEIT LEBEN). DESHALB GEHÖREN 70 % DER RONTON7 SUCHENDEN DIESEN GRUPPEN AN. DIE WAHNVORSTELLUNGEN ALS NEBENWIRKUNGEN TRETEN ZWAR ETWAS SPÄTER AUF, LASSEN ABER DAS ZEITFENSTER ZUM ERKENNEN DER KRANKHEIT SEHR KLEIN WERDEN.
DIE WAHNVORSTELLUNGEN SIND MEIST VON SEXUELLER NATUR. REALITÄTSVERLUST IST DIE FOLGE. GINGEN IN DER VERGANGENHEIT OFT PAARE AUF DIE SUCHEN NACH RONTON7, SO ERGÄNZTEN SICH BEI IHNEN DIE WAHNVORSTELLUNGEN GEGENEINANDER. SIE VERLOREN SICH IN NICHT ENDEN WOLLENDEN WAHNHAFTEM SEXUALTRIEB.

SUCHPARAMETER: SERXIUS – Medikament – Nebenwirkungen
User: Roger Merz
WORLD-DATABASE 2609-08-12 23:10:43

Er war jetzt 31 Jahre alt und wenn alles gut gehen würde, dann wäre er mit 35 Jahren ein gemachter Mann. Schluss wäre es dann mit dem Leben, so wie er es kannte. Das Leben in dem unteren Teil der Stadt, wo nur die Versager und Taugenichtse lebten. Er wäre dann jemand, der sich ein Leben in dem oberen Teil, wo die Reichen und Schönen es sich gut gehen ließen, leisten könnte.
Er hatte alles auf eine Karte gesetzt. Sein halbes Leben sich jeden Bissen vom Munde abgespart und alles in die Ausrüstung gesteckt. Diese war jetzt in einem Container verpackt und befand sich bereits auf dem Schiff, dass in nach Serxius bringen sollte.
Aber eines wusste er. Bei dem, was er vorhatte, ging es um alles oder nichts und zu diesem Abenteuer gab es nur eine Rückfahrkarte, und die hieß Ronton7!


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hajo am 08.02.10 um 11:02 geändert
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johelm
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Seelze


Keusch sein will ich....

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  RE: Goldgräber Datum:23.12.09 08:17 IP: gespeichert Moderator melden


....ist das ein neuer Schätzing?....
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drachenwind Volljährigkeit geprüft
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Leben und leben lassen

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  RE: Goldgräber Datum:23.12.09 13:25 IP: gespeichert Moderator melden


Hört, äh liest sich gut. Ein Nachschlag (Fortsetzung) ist erwünscht!
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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SteveN Volljährigkeit geprüft
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latex_steven  
  RE: Goldgräber Datum:23.12.09 17:05 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HaJo !

Ein interessanter Anfang.
Weit in der Zukunft um nach einem unbekannten
Material auf einem weit entfernten Planeten zu
schürfen. Wird aber nicht in 600 Jahren die Reise-
geschwindigkeit etwas mehr als heute erhöt sein ?

Hmmmm wie wird die Schutzkleidung sein? Etwa aus
Gummi-Latex mit metallisch-eingewirktem Schutz ?

Viele weihnachtliche Grüße SteveN



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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 2: Aufbruch Datum:03.01.10 16:26 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 2: Aufbruch

Merz wartete geduldig in der Schlange, bis er an der Reihe war. Das Schiff der Standardklasse hatte nur einen Zugang und die Kontrollen waren peinlich genau. Zunächst wurden die Bordpapiere geprüft, dann das Gepäck. Jedes einzelne Gepäckstück wurde geöffnet und jeder Gegenstand intensiv untersucht und gescannt. Parallel dazu wurde geprüft, ob alle Rechnungen und Verbindlichkeiten auf der Erde beglichen worden waren. Gab es auch nur eine einzige, auch noch so kleine, offene Rechnung, so wurde einem der Zugang zum Schiff verweigert. Die bereits gezahlte Passage verfiel.
Aber er hatte dafür gesorgt, dass alle Rechnungen als bezahlt galten. Hierfür gab es genug Hacker, die einem das für 30% der noch offenen Beträge zuverlässig erledigten. Roger war als Nächster dran. Nachdem bereits zwei Personen der Zugang verwehrt wurde, ging es doch schneller, als er zunächst dachte. Bei ihm lief alles glatt und er konnte einchecken.
Das Schiff war nicht sehr groß und mit ihm befanden sich noch sechzehn weitere Passagiere, neun Frauen und sieben Männer, an Bord. Alle hatten das gleiche Ziel wie er, Serxius. Sie waren also auch hinter dem begehrten Stoff Ronton7 her und somit seine Konkurrenten.
Frauen, so hörte man, waren besser für die Suche geeignet. Sie hatten sich von Natur aus besser unter Kontrolle und das war von Vorteil auf dem Planeten Serxius. Aber das war durch nichts bewiesen, keine Studie konnte das belegen. Vielleicht lag es daran, dass es nicht genügend Probanden für eine Untersuchung gab. Er begab sich in sein zugewiesenes Quartier. Er verstaute seine Ausrüstung in die dafür vorgesehenen Boxen und bereitete seine Kryo-Kammer vor. Merz hatte dafür beim einchecken eine Checkliste erhalten. Diese musste er jetzt abarbeiten. Sobald sich das Schiff im Raum befand, kam der Kryotechniker und nahm die letzten Einstellungen an der Kammer vor. Dazu mussten verschiedene Parameter, wie Gewicht, Größe und Alter in den Kryocomputer eingegeben werden. Der Bordarzt erledigte dann den Rest.
Aber bis dahin dauerte es noch. Merz ging in den Konferenzraum. Hier sollte noch ein Briefing stattfinden. Der Kapitän, der Sicherheitschef, der Schiffsarzt und ein Vertreter der Firma CPI (Create Prozessor Industrials) würden noch einige Worte an die Passagiere richten.
Er war einer der Letzten, die im Konferenzraum eintrafen. Er setzte sich in die hinterste Reihe. Dort hatte er alle im Blick und konnte sie studieren. Er wusste, dass dies womöglich die letzte Gelegenheit war, das in Ruhe zu tun. Alle seine Konkurrenten machten einen durchtrainierten Eindruck. Aber das hatte er nicht anders erwartet. Eine gute körperliche Verfassung war eine unbedingte Voraussetzung für einen erfolgreichen Ablauf der Mission. Und er war in guter Verfassung. Sein Körper war durchtrainiert und durch ein spezielles Training abgehärtet. Merz hatte eine militärische Ausbildung genossen und er war jemand, der sich durchbeißen konnte. Das hatte er schon zur Genüge bewiesen.
Merz lies den Blick umherschweifen. Einige der Frauen waren nicht unattraktiv. Auch sie machten einen durchtrainierten Eindruck. Allerdings war das bei einigen Frauen, übrigens auch bei vielen der Männer, das Ergebnis von körperformenden Medikamenten. Das hatte Merz noch nie gemocht. Diese künstliche Stärke. Auf sie konnte man sich im Notfall nicht verlassen. Hatte man einmal damit angefangen, so war man abhängig von ihnen. Er bevorzugte eine Stärke, die man sich erarbeiten musste, so wie er es getan hatte. Er kannte seinen Körper genau und wusste, was er im zumuten konnte.
Die Frau, links vor ihm, sie schien vom gleichen Schlag wie er zu sein. Durchtrainierter Körper, schwach zeichneten sich ihre Oberarmmuskeln ab. Sie waren nicht künstlich aufgepumpt, ihre Muskeln würden nur unter Belastung hervortreten. Ihr Gesicht wirkte natürlich. Das mochte Merz. Er konnte mit Frauen nichts anfangen, die ihre Gesichtszüge mit Operationen verändert und unter einer Maske aus Puder und Farbe versteckten. Aber Roger Merz war nicht zum flirten hier. Diese Frau war, wie alle anderen, nur aus einem Grund hier: Ronton7 zu finden und zur Erde zurück zukehren. Und wenn das bedeutete über Leichen zu gehen, dann würden es wohl alle hier tun. Mitgefühl und Rücksichtnahme bedeuteten den Tod ebenso, wie sexuelle Begierden. Er hatte sich zu lange auf dieses Abenteuer vorbereitet, zu viel Schweiß hineingesteckt um sich jetzt durch solch ein Gesicht ablenken zu lassen. Darauf würde er nicht reinfallen. Er hatte schon davon gehört, dass Frauen, kurz nachdem sie auf dem Planeten angekommen waren, sich an die Männer heran machten, die sich schon einige Monate auf Serxius befanden und fündig geworden waren . Meist zeigten sie schon erste Symptome der Krankheit und waren ein leichtes Opfer. So würde es ihm nicht ergehen. Er hatte sich unter Kontrolle und würde jeden Versuch sofort durchschauen.
Der Kapitän kam mit seinem Gefolge herein. Er hatte trug ein Headset, damit er sich besser verständlich machen konnte. Er erzählte einige belanglose Worte, wie das eben die Kapitäne so machten, bevor er das Wort an den Sicherheitschef weiter gab.
Der baute sich nicht minder wichtig auf und erzählte was von Sicherheitsvorschriften und von seiner Sicherheitstruppe, die hier peinlichst genau auf die Einhaltung der Regeln achten würden.
Bla Bla Bla, dachte Merz. Als ob sie genügend Zeit und Gelegenheit hätten, die Regeln zu brechen. In wenigen Stunden würden alle Passagiere in der Kryo-Kammer liegen und friedlich schlummern. Aber es konnte ja durchaus sein, dass es einige Schlafwandler gab. Aber hierzu gehörte er, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nicht.
Nach dem die nicht enden wollende Rede des Security-Mannes zum Stillstand kam, gab der das Wort an den Schiffsarzt. Jetzt würde interessant werden. Der Mediziner erzählte zunächst kurz von der Kältetechnik der 6. Generation, die dafür sorgte, dass sie ein frostiges Nickerchen machten. Aber das interessierte ihn nicht weiter. Er wollte wissen, wie das mit den Risiken des Kryoschlafes aussah.
„Nun komme ich zu den Nebenwirkungen des Kryoschlafes“. Der Doktor baute sich wichtigtuerisch auf und sprach dann weiter: „Die Muskelverkürzungen, wie sie noch bei der Vorgänger-Generationen auftraten, sind praktisch nicht mehr feststellbar. Das Risiko einer Muskelverkürzung tritt erst bei einer Kryoschlafzeit von mehr als 8 Jahren wieder nennenswert in Erscheinung und dann nur in dem Verhältnis von eins zu zehntausend. Sie brauchen sich bei Ihrer Schlafzeit von drei Jahren und 36 Tagen keinerlei Sorgen zu machen.
Nun zu dem umgangssprachlich bezeichneten Traumproblem. Auch hier ist das Restrisiko fast Null. Bei einer Schlafzeit zwischen zwei und vier Jahren liegt das Risiko bei eins zu siebzehntausendreihundert. Also auch nicht sonderlich hoch. Ich möchte hier mit aller Deutlichkeit betonen, dass sich das Traumproblem nicht auf den Körper, sondern nur auf die Psyche auswirkt. Aber wie schon gesagt, das Risiko ist sehr, sehr gering.
Ganz allgemein weise ich hier ausdrücklich auf unsere Transportbedingungen hin. Sollte eine der hier genannten Symptome bei ihnen auftreten, liegt die Haftung immer bei ihnen. So, und jetzt gebe ich das Wort noch an den Vertreter der CPI weiter. Er wird dann ihr Ansprechpartner sein, wenn sie fündig werden. Herr Plotnowsky, bitte.“
Das mit dem Kryoschlaf scheint ja wirklich relativ sicher zu sein, dachte sich Merz. Jetzt trat ein etwas schmächtiger Mann, Mitte vierzig vor. Die Brille auf seiner Nase und die Uhr an seinem linken Handgelenk sagten Merz, dass er zwar wohlhabend war, aber noch nicht reich. Wenn er zu den Reichen gehörte, dann wäre er nicht hier auf dem Schiff und würde den Lusern, die hier ihr Glück versuchten, erzählen, wie toll die Aussichten in ihrem Leben sein würden, natürlich nur, wenn sie genug Ronton7 fanden.
CPI hatte in den Anfangszeiten noch selbst Mitarbeiter nach Serxius geschickt. Aber die Sterblichkeitsrate war extrem hoch und die Angehörigen der Verstorbenen überzogen die Firma dermaßen mit Schadensersatzklagen, dass sich die Firma genötigt sah, den eigenen Abbau von Ronton7 zu unterlassen. Sie vertrauten jetzt auf den freien Markt und es funktionierte. Die Firma sparte sich die Ausrüstungskosten, die Transportkosten und natürlich die Beerdigungskosten, die Schadensersatzansprüche wurden der Einfachheit halber zu den Beerdigungskosten hinzugefügt.
Nachdem er einige allgemeine Begrüßungsfloskeln von sich gegeben hatte, kam der CPI-Vertreter dann zur Sache.
„Wir weisen darauf hin, dass der Preis für ein Gramm Ronton7 sich im letzten Monat verdreifacht hat. Das heißt für sie, dass sie ihre Gewinnzone deutlich früher erreichen und somit die Aufenthaltsdauer auf dem Planeten abkürzen können.“
So ein Idiot, dachte sich Merz. Er hatte zwar recht, dass sich der Preis für Ronton7 im letzten Monat explosionsartig nach oben entwickelt hatte, aber das lag wohl daran, dass die Vorkommen für diesen begehrten Stoff sich langsam erschöpften. Der „einfache“ Abbau war nur noch möglich, wenn man mächtig Glück hatte und zufällig eine Ader aus Ronton7 entdeckte. Aber das war in den letzten sechs Jahren nicht mehr der Fall gewesen. In der Wirklichkeit dauerte es heute viel länger bis man fündig wurde, der Abbau war schwieriger und es regierte, seit die Firma CPI nicht mehr selbst auf dem Planeten Vorort war, das Recht des Stärkeren. Aber vielleicht fand jemand in den nächsten drei Jahren ein großes Vorkommen Ronton7 und dann würde der Preis wieder für Monate oder vielleicht Jahre fallen. Also blieb einem nichts anderes übrig als die maximal mögliche Zeit auf dem Planeten mit dem Abbau von Ronton7 zu verbringen. Es sein denn, man war selbst der Glückspilz, der eine solche Ader entdeckte.
„Ich möchte sie darauf hinweisen, dass unsere Raumschiffe der Hyperklasse für ihre Rückreise ihnen jeden erdenklichen Komfort bieten und sie könnten zu den Ersten gehören, welche die Rückreise in einem Schiff antreten, das den, jetzt noch in der Testphase befindlichen, neuen XV3-Antrieb besitzt. Mit einem solchen Schiff dauert ihre Rückreise dann nur noch Stunden und das bei gleichem Preis.“
Davon hatte er gehört. Aber er dachte, dass der Antrieb wohl erst in 5-10 Jahren einsatzbereit sein würde. Wenn sich der Heini von CPI nicht irrte, dann wäre das eine gute Nachricht. CPI war nur nicht der größte Prozessorhersteller, sondern auch die Firma, die in der Entwicklung von Hochleistungsantrieben für Raumschiffe führend war. Vielleicht lag es daran, dass in den Antrieben Prozessoren aus Ronton7 ihren Dienst verrichteten und CPI der einzige Hersteller dafür war. Die Vormachtstellung von CPI war beherrschend. Aber es gab in der Vergangenheit schon viele riesige Konzerne, die plötzlich vom Antlitz des Marktes gefegt wurden. Man brauchte nur an das 21. Jahrhundert denken. Zuerst der Microsoft-Konzern, dann die Ölkonzerne mit der Erfindung der Superenergiezelle, welche Licht und Wärme in Strom umwandeln konnte. Mit Ihrem hohen Wirkungsgrad konnte man mit einer Fläche von einem Quadratmeter ein Haus komplett mit Energie und Wärme versorgen und das über das gesamte Jahr.
Zum Schluss erzählte er noch, wie toll sie doch alle wären und das der Pioniergeist, so wie wir ihn zeigten, heute nur noch sehr selten anzutreffen wäre. Blablabla, alles quatsch. Jeder, der einigermasen bei Verstand war, würde auf so eine Reise verzichten, dachte Merz. Er lies sich nicht nur wegen des Profites auf dieses Abenteuer ein, sondern, wenn er ganz ehrlich war, auch wegen des Abenteuers selbst. Er war nicht der Typ, der sich gerne herum kommandieren lies und mit seiner Ausbildung konnte man dem nur entgehen, wenn man viel Geld hatte und damit unabhängig war. Er verdrängte diese Gedanken wieder, er konnte das an sich nicht leiden. Dieses ständige Nachdenken. Er brauchte Abwechslung, den Kampf um das Überleben. Vor körperlicher Erschöpfung in den Schlaf fallen, nach einem harten Tag, der ihm keine Zeit zum nachdenken ließ.
Jetzt räumte der CPI-Mensch das Feld und Merz konnte sich wieder um seine Sachen kümmern. Auch die Schönheit links vor ihm machte auf ihn den Eindruck, dass sie erleichtert schien, endlich dem blablabla entkommen zu sein. Unbewusst musterte er sie, als sie sich von ihrem Platz erhob. Sie war fast so groß wie er, trug ein weißes Trägershirt und eine braune, enge Lederhose. Sie trug Boots der Marke Finder. Sie schien Sachverstand zu besitzen. Die Boots waren die besten, aber das wussten nur wenige. Ihre schulterlangen Haare waren schwarz und zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.
„Stopp!“, rief die innere Stimme von Merz. Er war nicht hier um in irgendeiner Weise zu flirten oder Kontakte zu knüpfen. Sie war nur eine Person, die mit ihm um den Erfolg konkurrierte. Er musste gerade bei den Frauen besondere Vorsicht walten lassen. Sein Überleben hing davon ab, niemandem zu vertrauen und das wollte er auf jeden Fall so durchziehen.
Jetzt wollte er in den Laderaum des Schiffes. Er hatte noch 12 Stunden Zeit, ehe der Kryotechniker zu ihm kam. Der Start des Schiffes sollte in 2 Stunden sein und er wollte nochmals alle Ausrüstungsgegenstände prüfen. Er hatte den Bord-Plan in der Hand und wollte jetzt seinen Container nochmals checken. Er hatte das vor dem Verladen auf das Schiff bereits zweimal gemacht, aber man wusste ja nie. Sein ganzer Besitz war in diesem Container, seine Schutzkleidung, die praktisch sein Überleben auf dem fremden Planeten sicher stellen sollte, zumindest für eine gewisse Zeit.
Ob das alles so funktionierte, wie es sollte, konnte er nicht wirklich sagen. Die Schutzanzüge, die er erstanden hatte, konnten nicht testweise angezogen werden. Sie wurden anhand der Messdaten von einem Laserscan seines Körpers computergesteuert gefertigt und steril verpackt geliefert. Die Basisschutzkleidung verschweißte sich nach dem Anlegen selbst und konnte, ohne den Anzug zu zerstören, nicht wieder entfernt werden. Merz hatte seinen Aufenthalt auf Serxius für maximal vier Monate geplant. Für diesen Zeitraum war seine Ausrüstung ausreichend, aber es durfte nichts schiefgehen. Wenn einer seiner vier Basisanzüge vorzeitig beschädigt werden würde, dann sähe es für ihn schlecht aus. Die Schutzanzüge der Typen 3L und 5 waren sehr robust und strapazierfähig. Da würde er mit je zwei Exemplaren auskommen, hatte ihm der Berater in dem Laden, der natürlich ebenfalls der CPI-Gruppe angehörte, vertraulich versichert. Hätte er sich vorschriftsmäßig ausgestattet, dann hätte sein Geld nur für die halbe Zeit auf Serxius gereicht. Aber Merz hatte sich unter Kontrolle. Er würde mit dem Ausrüstungsmaterial über die geplante Zeit auskommen. Er rechnete eher damit, früher als geplant fündig zu werden. Empfohlen wurden vier bis sechs Stunden Aufenthalt in der Atmosphäre, Merz wollte die acht Stunden voll ausnutzen. Er traute sich das zu, denn er hatte ein Leben hinter sich, das ihm nichts geschenkt hatte. Und das hatte ihn hart gemacht. Er wollte nichts geschenkt haben und er hatte auch nichts verschenken. Wo er jetzt war, dass hatte er nur sich selbst zu verdanken und sonst niemanden. Und darauf war er stolz.
Den Container zu checken war nicht nur ihm eingefallen. Auf dem Weg zum Laderaum stieß er auf die Schönheit aus dem Konferenzraum. Sie lief einige Meter vor ihm.
„Toller Hintern“, dachte Merz. Er liebte es, wenn Frauen eine sportliche Figur hatten. Und wenn diese Figur dann noch so gut in Leder verpackt war, darauf sprang er an. Das Deckenlicht wurde von dem glatten braunen Leder der Hose interessant in seine Augen reflektiert. Gerne hätte er ihren Hintern mit seinen Händen berührt.
Er erreichte den Lagerraum. Lagerplatz 14 auf der ersten Ebene. Das hatte er schnell gefunden. Er blickte sich um. Nicht um nach der Schönheit auszuschauen, sondern nach unliebsamen Beobachtern, die vielleicht seinen Zugangscode für den Container ausspionieren wollten. Aber es war niemand zu sehen und er gab den Code über die Tastatur in das Schloss des Containers ein. Er öffnete die Tür und blickte in den Container, dessen Beleuchtung sich gerade einschaltete, hinein. Alles schien in Ordnung zu sein.
Der Container war dreimal vier Meter groß und knapp drei Meter hoch. Der würde auch gleichzeitig sein Zuhause auf Serxius sein. Feste Gebäude gab es auf diesem Planeten nicht mehr, seit sich CPI aus dem direkten Abbaugeschäft verabschiedet hatte. Es war einfach zu teuer die Gebäude instand zuhalten und zu entgiften.
Die Container waren so konzipiert, dass sie ein Jahr auf Serxius Schutz boten. Danach lies man sie einfach stehen. Die Leute, die Glück hatten und fündig geworden waren, flogen einfach zur Erde zurück, die Anderen fristeten ihr jämmerliches Dasein in den Containern bis zu ihrem Ende. Da es keine Beerdigungen gab, blieben sie einfach in den Containern liegen und verrotteten.
Der Verkäufer aus dem Laden gab ihm noch den Tipp, dass in jeden Container das Herstelldatum eingraviert war. Falls mal etwas von der Ausrüstung ersetzt werden musste, dann könnte es sich lohnen, mal in einen Container jüngeren Datums hineinzuschauen, ob es dort noch zu gebrauchende Ausrüstung gab. Merz hätte den Verkäufer für den Vorschlag am liebsten erwürgt. Er hatte nichts übrig für Plünderungen, auch wenn es sich bei den geplünderten um Tote handelte. Auf der anderen Seite war Merz Realist genug um nichts auszuschließen.
Er verschloss den Container wieder und prüfte im vorbeigehen unauffällig das Herstelldatum einiger anderer Container. Das, was der Verkäufer im gesagt hatte, schien zu stimmen. Aber er wusste auch, dass der Verkäufer es bestimmt auch den anderen gesagt hatte. Da machte er sich nichts vor. Jetzt zurück zur Kabine und die Checkliste für den Start des Raumschiffes abarbeiten, dass waren jetzt seine nächsten Punkte auf seiner im Kopf geführten Todo-Liste. Er war kein Mann der sich Notizen machte. Alles was für ihn wichtig war hatte er im Kopf und wenn er mal etwas vergessen hatte, dann war es unwichtig gewesen. Er hasste es, wenn sich Leute alles aufschreiben mussten und ständig dann Dinge taten, nur weil sie auf einem Zettel standen und die eigentlich völlig unwichtig waren. Dinge die notwendig waren und die man tun musste, ergaben sich aus dem Leben selbst, dass war Merz Überzeugung und damit war er immer gut gefahren.
Er schloss seine Kabine auf und trat hinein. Checkliste abarbeiten. Alle Gepäckstücke in die Transportbehälter, nichts durfte während dem Start herumliegen. Sitz ausklappen, Tisch wegklappen. Gurte prüfen. Alles bestens, dachte Merz. Er hatte jetzt noch fünfzehn Minuten bis zum Start. Das Bordinformationssystem BIS hatte es gerade durchgegeben. Er setzte sich auf den Stuhl und gurtete sich an. Vermutlich hätte er keinen Gurt gebraucht, er hatte aus seiner Militärzeit genug Erfahrung mit Starts von Raumschiffen sammeln können. Aber er wusste auch, dass viele Fehler einfach auch deshalb passierten, dass man sich nicht an die Vorschriften hielt und dachte, man weiß es besser.
Er dachte an die Schönheit, während er auf den Start wartete. Sie hatte ihn beeindruckt und er stellte sich die Frage, warum sie ein solches Abenteuer mitmachte. So wie sie aussah, könnte sie doch auf der Erde ein gutes Leben führen. Als Lebenspartnerin einer reichen Person mit einem netten Gehalt oder als Kontaktperson einer großen Firma, wie CPI. Beides wäre für sie erreichbar gewesen. Vielleicht war sie aber auch ein bisschen wie er. Sie wollte es aus eigener Kraft schaffen.
Noch eine Minute bis zum Start. Das BIS begann den Countdown zu zählen. Bei zehn spürte er leichte Vibrationen. Bei Null wurde er eher sanft in den Sitz gedrückt. Das Schiff hob ab. Nach weiteren zwei Minuten befanden sie sich im Raum. Das BIS meldete, dass alles in Ordnung sei und man sich wieder innerhalb seiner Kabine frei bewegen konnte. Ein Aufenthalt außerhalb der Kabinen sei nicht gestattet, da man den reibungslosen Ablauf des Schiffes nicht stören sollte.
Merz wartete jetzt auf den Kryotechniker. Noch zehn Stunden, dann würde er für die nächsten drei Jahre schlafen. In dieser Zeit würde die Kammer, in der er lag, für ihn sorgen. Ihn ernähren, seine Ausscheidungen entsorgen und alles Lebensnotwendige für ihn erledigen. Es war im etwas unwohl zumute, wenn er daran dachte, für die nächsten drei Jahre von einem Apparat abhängig zu sein.
Schon wieder ging ihm die Schönheit durch den Kopf. Er musste diese Gedanken verdrängen. Merz musste sich klarmachen, was sie eigentlich war: eine Konkurrentin, die sich nicht für ihn interessierte, sondern nur für Ronton 7. Und sie würde dabei, wie jeder andere auch, nur ihre Interessen im Auge haben.
Merz versuchte sich zu entspannen. Er dachte daran, was er als erstes auf Serxius machen wollte. Er ging alles nochmals durch. Wenn das Schiff den Lichtsprung machen würde, würde er sich bereits im Tiefschlaf befinden, ging es ihm durch den Kopf. Er hatte noch nie einen Sprung bei vollem Bewusstsein mitgemacht. Man brauchte hierfür ein spezielles Training, hatte er gehört.
Dann klingelte es an seiner Tür. Der Kryotechniker war da. Er ging mit Merz seine Checkliste durch und überspielte dann das speziell für Merz erstellte Steuerungsprogramm in den Computer der Kryo-Kammer.
Jetzt sollte sich Merz hineinlegen. Er zog sich komplett aus und legte sich in die Kammer. Der Techniker bereitete alles für den Bordarzt vor. Der würde dann die Kanülen für die künstliche Ernährung setzen und die Kammer auf ihre Funktion prüfen und sie letztendlich auch in Betrieb nehmen.
Der Arzt kam noch während der Techniker mit den Abschlussarbeiten zugange war. Das Setzen der Kanülen spürte Merz kaum. Der Arzt sprach noch einige belanglose Worte mit ihm und deckte ihn mit der Termodecke zu, die die Körpertemperatur von Merz kontrollieren und regeln sollte. Dann sollte er von zehn an rückwärts zählen. Merz kam nur bis neun, dann schloss der Arzt den Deckel der Kryo-Kammer und verließ mit dem Techniker die Kabine.
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  RE: Goldgräber Datum:06.01.10 18:47 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hajo !

Jetzt ist Merz unterwegs im Kryo-Schlaf. Träumt er
von der Lady mit dem Leder-Knack-Arsch? Wenn er
irgendetwas träumt ?
Nicht, das er während des Fluges eine Gehirnwäsche
verpaßt bekommt, damit er nur eine Arbeiter-Drohne
wird?

Viele Grüße SteveN



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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 3: Erwachen Datum:13.01.10 14:57 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 3: Erwachen

Merz wollte eigentlich weiterschlafen, aber irgendetwas zwang ihn, seine Augen auf zu machen. Wie feststeckende Rollläden fühlten sich seine Augenlieder an, als er sie einen Spalt öffnen wollte. Am besten wäre es, er würde sie zulassen. Mit geschlossenen Augen fühlte er sich wohl. Das war alles was er wollte, weiterschlafen, nichts weiter, nur schlafen. Jetzt schienen sich seine Augen wie von alleine zu öffnen. Etwas Licht drang in seine Augen, nicht sehr hell, aber es reichte um schemenhaft Gestalten um ihn herum zu erkennen. Etwas drang in seine Ohren. Ein Geräusch, unangenehm fordernd. Langsam begann sein Gehirn wieder zu arbeiten. Es war eine Stimme, die in seine Gehörgänge einströmte. Sie war allerdings sehr weit entfernt. Er hatte Mühe sie zu verstehen.
„Merz, wachen sie auf! Na los, kommen sie schon!“
Es war die Stimme des Bordarztes, das erkannte er jetzt. Sie war jetzt für ihn gut verständlich gewesen. Da war aber noch eine weitere Stimme. Die war leiser. Er verstand sie kaum.
„Wenn das bei allen solange dauert, kommen wir in Zeitdruck! Los kommen sie, der ist wach. Gehen wir zum nächsten“, sagte die weiter entfernte Stimme. Der Bordarzt murmelte etwas wie – sie haben recht – und dann lauter:
„Merz, los aufstehen. Wir sind in der Umlaufbahn von Serxius. Sie haben lange genug geschlafen, los hoch mit ihnen!“
Das Licht wurde jetzt sehr hell und es wurde ihm kalt. Der Arzt hatte ihm wohl die Decke weggezogen. Es ärgerte ihn, dass er so lange brauchte um hoch zukommen. Aber jetzt war er soweit wach, dass er wieder klar denken konnte und das bedeutete sofort aufzustehen, sich anziehen und das Gepäck aus den Stauräumen zu holen. Er spannte seine Bauchmuskeln an, um sich aufzurichten. Sie fingen an zu brennen, aber das war normal, darauf war er hingewiesen worden. Das Brennen ignorierend richtete er sich auf. Er konnte nicht glauben, dass er über drei Jahre im Tiefschlaf gelegen hatte. Er fühlte sich jetzt wieder ganz gut. Die bleierne Müdigkeit, die er noch vor einigen Minuten verspürt hatte, war fast gänzlich verschwunden. Etwas unbeholfen stieg er aus der Kammer.
Er streckte seine Glieder, bewegte seine Muskeln, so wie er es sich beigebracht hatte, wenn er stundenlang eingepfercht in einen Truppentransporter, das Ziel erreichte hatte und ausstieg. Er war niemand, dem man etwas beibringen konnte. Er hatte sich schon immer das Wichtige selbst beigebracht. Die Schule fand er grauenhaft. Das stundenlange Sitzen und zuhören. Das war im so zuwider, dass er in den ersten Klassen so aggressiv wurde, dass man ihn aus dem regulären Unterricht herausnahm und in eine Schule für schwererziehbare steckte. Aber auch dort kam man mit ihm nicht lange aus. Das Militär wurde auf ihn aufmerksam. Mit neun Jahren wurde er auf eine Militärakademie geschickt.
Das war mehr sein Ding. Hier konnte er sich austoben und seine Aggressionen loswerden, auch wenn er sie an anderen Mitschülern ausließ. Aber das schien man hier zu akzeptieren, ja sogar wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen. Im Unterricht war er aber immer noch schlecht. Er hatte Mühe sich länger zu konzentrieren. Das war auch der Grund, warum er nicht für eine Offizierslaufbahn vorgeschlagen wurde. Das war ihm aber egal. Er brauchte Bewegung, er brauchte den Kampf und darin war er gut, sehr gut sogar. Obwohl er es nicht geschafft hatte, in der Militärakademie die Offizierslaufbahn zu erreichen, stieg er später, einfach durch Bewährung im Kampfeinsatz, zum Captain auf. Er war ein Mann der Tat und verlies sich auf seinen Instinkt. Er machte selten Pläne, sondern verlies sich auf sein Gespür für die Situation und er hätte es auch noch eine Weile beim Militär ausgehalten, aber er konnte manchmal eben nicht seinen Mund halten. Er sagte was er dachte und damit war er schwierig zu kontrollieren.
Er nahm dann, als er wieder einmal die Schnauze von dem ganzen Militär voll hatte, seinen Abschied. Er wollte in Zukunft nur noch für sich selbst verantwortlich sein und nicht mehr für andere, besonders wenn es darum ging, sie in den Tod zu schicken, nur weil die da oben keinen Bezug mehr zur Realität hatten.
Aber das lag lange hinter ihm. Sein Körper, auf den er sich immer verlassen konnte, begann wieder zu funktionieren. Er spürte wieder die Kraft in seinen Muskeln, das Verlangen nach Bewegung, dass ihn sein ganzes Leben immer auf Trab gehalten hatte, seine Antriebsfeder, die ihn immerzu weiter trieb und die ihn schließlich zu diesem Abenteuer geführt hatte. Das Abenteuer der Abenteuer, wo die Chance zu gewinnen im Vergleich zum verlieren kaum nennenswert war. Das war aber genau sein Ding. Er hatte sich noch nie groß um sein Leben gekümmert. Es war einfach da. Er nutzte es, wie man einen Kugelschreiber zum schreiben benutzt und er hatte sich noch nie die Frage gestellt, wann sein Leben zu Ende geht.
Er begann sich anzuziehen. Merz verspürte ein intensives Hungergefühl. Er dachte an die letzte Mahlzeit, die es noch an Bord gab. Eine Art Galadinner, eine Henkersmahlzeit für diejenigen, die sich auf dem Planeten absetzen lassen würden und als die letzten Goldgräber der bekannten Galaxie galten. Aber wie es sooft bei solchen Feierlichkeiten war, der wahre Grund dafür wurde wie immer überspielt und der war im Grunde ganz simpel. Man war froh, dass sich immer wieder Leute fanden, die für einen die Kohlen aus dem Feuer holen würden. Das hatte er schon früher immer wieder erlebt. Ordensverleihungen nach einer gewonnenen oder auch verlorenen Schlacht. Im Grunde machten sie das nur, um die Leute bei der Stange zu halten und um neue für ihre Ziele zu gewinnen. Falls dann mal einige Opfer zu beklagen waren, wurde tiefstes Bedauern ausgedrückt und in besonders schweren Fällen auch mal die Fahne auf halbmast gesetzt. Roger Merz hasste das verlogene Pack in den oberen Etagen und wollte nicht mehr ihr Spiel mitspielen. Jetzt war er fast vierzig Lichtjahre von der Erde entfernt. Auf Serxius gab es keine obere Etage mehr. Hier stand jeder für sich und es war jeder für sich verantwortlich.
Ein Blick in den Spiegel ließ Merz wieder aus seinem Sumpf der Gedanken auftauchen. Seine stahlblauen Augen blickten ihn aus dem Spiegel durchdringend an. Roger warf sich die Kleidungsstücke über, die er vor etwas über drei Jahren bereitgelegt hatte. Es würde für eine sehr lange Zeit das letzte Mal sein, das er mit Baumwolle in Berührung kam. Nach dem Dinner hatte er noch knapp einen Tag Zeit, um seinen Container und sich für das Absetzen auf den Planeten vorzubereiten. Merz hatte den Tag genauestens geplant. Etwas Training, durchgehen der Ausrüstung und das Anlegen der Schutzanzüge.
Das war etwas, was er nicht Trainieren konnte. Andere hatten es da besser, als er. Sie verfügten über sogenannte Sponsoren, welche ihnen die Reise finanzierten und ihnen auch die teuren Schutzanzüge für eine Art Trockentraining zur Verfügung stellten. Das hörte sich zunächst gut an, aber wenn Merz an die Beteiligung dieser Sponsoren an der Beute dachte, konnte er diese Leute nur bedauern. Neunzig Prozent waren der normale Anteil, den sich diese Herren vom Kuchen abschnitten, manchmal sogar mehr. Das hieß für die Finder nicht selten, dass sie es sich meist ein bis zwei Jahre auf der Erde gut gehen lassen konnten, aber dann verarmt in der Gosse ihr restliches Leben fristeten. Manchmal konnten sie ihre gute Zeit auf der Erde noch etwas verlängern, indem sie einige von ihren Organen verkauften, nicht selten an ihre früheren Sponsoren.
Merz schüttelte es bei dem Gedanken, sich fast auch an eine solche Sponsorengruppe verkauft zu haben. Verlockend war das schon. Gute Ausrüstung, man brauchte sich um nichts zu kümmern. Nette Wohnung für die Zeit bis zur Abreise und auch für Frauen wurde gesorgt. Das einzige was man zu tun hatte war, hartes Training und alle Kurse zu besuchen, die einen auf das Leben auf Serxius vorbereiten sollten. Aber gesponsert wurde nicht jeder. Nur die Besten erhielten den Zuschlag. Und das sie ihn in Boot haben wollte, bestätigte das, was Merz schon immer gewusst hatte: Er war einer der Besten.
Und die Headhunters der Sponsoren waren gut. Sie kamen nicht einfach zu einem und sagten: „Hey, willst du nicht für uns nach Serxius fliegen?“
Nein, sie gingen subtiler vor. Zunächst machten sie sich schlau und befassten sich mit dem Opfer. Dann wurde eine Strategie festgelegt, wie man das Opfer locken konnte und man konnte kaum Ahnen, was sich über einem alles erfahren lies, in dem Spinnennetz der Datenbanken, die absichtlich und unabsichtlich, für wen auch immer, gewoben worden waren.
Und was über Merz im Netz zu finden war, musste mehr gewesen sein, als sein Name und sein Geburtsdatum, denn kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Militär lernte er ganz zufällig seine Traumfrau kennen. Groß, sportlich, schwarzhaarig und eine gute Figur. Sie wohnte seit einiger Zeit mit ihm auf dem gleichen Flur. Hätte er sich damals besser unter Kontrolle gehabt, dann hätte er sich bestimmt die Frage gestellt, was will denn so eine Frau hier in so einem heruntergekommenen Wohnsilo und er hätte bestimmt früher Verdacht geschöpft. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte er auch noch nichts von diesen Headhunters gehört, die sich auf die Jagd nach Typen wie ihn machten, um sie an Sponsoren zu vermitteln. Der Lohn, den diese Jäger erhielten, war meisten ein fester Betrag, der am Tage des Abflugs ausgezahlt wurde und eine prozentuelle Beteiligung am Erlös vom Verkauf des Ronton7. Nach Abzug aller Unkosten, versteht sich.
Der feste Betrag deckte in den meisten Fällen gerade einmal die Unkosten der Kopfjäger, die Beteiligung am Verkauf des Ronton7 war das eigentlich interessante. Hatte man einen vermittelt, der auf Serxius fündig geworden war, dann hatte man in den meisten Fällen für Jahre ausgesorgt. Während die sogenannten Goldgräber ihr Leben und ihre Gesundheit auf das Spiel setzten und ein bis zwei Jahre ein gutes Leben auf eine der oberen Etage dafür erhielten, konnten es sich die Kopfjäger gemütlich auf der Erde machen und in aller Ruhe hoffen, dass ihre Glücksritter es für sie schon richten würden. Nicht selten erhielten die Headhunters am Ende mehr als die, welche die Drecksarbeit erledigen mussten. Aber das war ja schon immer so, kam es Merz in den Sinn und das machte ihn wütend.
Noch wütender machte es ihn, wenn er an Miranda dachte. Dieses schwarzhaarige Luder. Was ihm noch wütender machte, war die Tatsache, dass Miranda eigentlich kastanienbraunes Haar hatte und es sich nur für ihn schwarz färben ließ. Wie überlegen musste sie sich ihm gegenüber gefühlt haben, dachte Roger. Sie hatte alle erdenklichen Informationen über ihn, seine Vorlieben in Sachen Frauen, Essen, Kleidung und natürlich Sex. Ja, Sex war der Schlüssel schlechthin um jemanden an Land zu ziehen und damit in eine Abhängigkeit zu bringen, in weich zu klopfen, ihn empfänglich zumachen für die Offerte der Sponsoren. Wenn dann die Offerte dann kam, hatte man kaum noch eine Chance diese abzulehnen. Meist hatte man schon seinen Lebenswandel an ein gehobenes Einkommensniveau angepasst und schon einiges an Schulden angehäuft. Damit war schon alleine eine Abreise nach Serxius ohne fremdes Geld meist unmöglich geworden. Aber, Gott sei Dank, gab es die Sponsoren. Sie boten dann bereitwillig ihre finanzielle Hilfe an, natürlich nur, wenn man zuvor einen Vertrag unterschrieb. Und dann war es zu spät für eine Umkehr.
Aber Merz hatte das Spiel gerade noch rechtzeitig durchschaut und war ihnen von der Schippe gesprungen. Er hatte Miranda wirklich gemocht. Sie hatte alles, was er an einer Frau schätzte. Ihr Äußeres, die Art, wie sie sich anzog, die Art wie sie Sex mit ihm hatte. Er wurde wieder wütend, wie einfach es war, Männer herum zu kriegen. Nur die richtigen Tasten auf dem Klavier spielen und schon tanzten die Männer, wie die Spielerin es wollte.
Bei ihm waren es viele Tasten gewesen, die Miranda gedrückt hatte. Ihre sportliche Figur, die langen schwarzen Haare, die Sachen aus Leder, die sie für ihn trug, einfach so und während dem Sex, die Spiele, die sie mit ihm spielte.
Als ihm das so durch den Kopf ging, dachte er an seine Schönheit hier auf dem Schiff. Vielleicht war sie ja eine Mitarbeiterin von Miranda. Vielleicht wollte sich Miranda durch sie an ihm rächen, denn schließlich hatte Miranda ja eine Menge Zeit und Geld in ihn investiert und das Ende ihrer Jagd ging für sie auch nicht sonderlich gut aus. Dafür hatte sie ihn zu sehr in seiner Würde verletzt. Merz hatte sie am Ende nicht gut aussehen lassen und hatte es genossen, als sie vor ihm auf dem Bett gefesselt lag, in ihrem heißen Lederoutfit, dass er so gemocht hatte. Normalerweise lag er gefesselt auf dem Bett, aber als er Mirandas Absichten erkannt hatte, drehte er den Spieß einfach mal um.
Zuerst zierte sich Miranda ein bisschen, aber schließlich willigte sie ein, sein Spiel zu spielen, nachdem er ihr ziemlich eindeutig zu erkennen gab, dass er nach der Suche nach einem Sponsor für sein Serxius-Abenteuer war. Sie hatte ihm in sein Ohr gesäuselt, dass sie vielleicht jemanden kennen würde, der ihm weiterhelfen könne. Er meinte nur, dass er gerne mit ihr darüber reden würde, nachdem er sie einmal verführt hatte, ohne dass sie eingreifen könne.
Ja, dann plötzlich zierte sie sich nicht mehr. Anscheinend hatte sie die Krediteinheiten in den Augen, die sie noch mit ihm verdienen könnte. Sie hatte sehr wohl seine Kämpferqualitäten erkannt und sein hohes Potential auf Serxius fündig zu werden.
Sie verabredeten sich in ihrer Wohnung, dort konnte er sein Vorhaben besser umsetzen. Sie versprach ihm, dass sie ihn mit ihrem verführerischsten Lederoutfit empfangen würde und dass sie es ihm nicht leicht machen würde, sie zu fesseln. Wenn Miranda damals gewusst hätte, dass er sich, als das Spiel noch anders herum lief, stark zurück gehalten hatte, dann hätte sie das Ganze wohl nicht mitgemacht. Merz konnte seine Kräfte gut kontrollieren und wenn Miranda ihn im Bett überwältigte und ihn mit Handschellen an die Bettpfosten fesselte, dann hatte er immer die Kontrolle über das Geschehen. Er hatte die Kraft und die Geschicklichkeit sich jederzeit aus ihren lederverpackten Schenkeln zu befreien, in denen sie ihn umklammerte. Die Handschellen und die Ledergürtel mit denen sie ihn auch gerne fesselte, konnte er in weniger als fünf Sekunden öffnen, das war Teil seiner Ausbildung gewesen. Flucht ist die oberste Pflicht eines Soldaten in Gefangenschaft, wurde ihm bei der Militärausbildung immer wieder eingebläut.
Sie wurde bei frostigen Temperaturen gefesselt vom LKW geworfen oder in einen See. Natürlich standen immer Rettungskräfte bereit, falls einer es nicht schaffen würde, sich selbst aus der misslichen Lage zu befreien. Aber sie hatten die Anweisung erst im letzten Moment einzugreifen, damit die Kadetten Bekanntschaft mit der Todesangst machten, einer Angst, die noch einmal das Letzte aus ihnen herausholte. Aber bei Roger Merz musste niemand eingreifen und damit beeindruckte er seine Ausbilder.
Miranda hielt ihr Versprechen. Sie öffnete ihm, an ihrem letzten gemeinsamen Abend, die Tür und sah einfach Atemberaubend aus. Ihr langes, schwarzes Haar trug sie offen, es fiel auf ihr rotes, ledernes Top und bedeckte ihre Schultern. Sie trug noch einen langen, engen schwarzen Lederrock der mit einer Knopfreihe geschlossen war und, wie er erst später bemerkte, als er ihr den Rock von der Hüfte riss, superlange schwarze Lederstiefel, die ihr fast bis zum Schritt reichten. Man, dass wäre die Frau gewesen, mit der er alles geteilt hätte, dachte er noch für einen kurzen Moment. Dann schob sich Merz mit seinem durchtrainierten Körper in Mirandas Wohnung. Seine muskulösen Arme umfassten ihre Hüften. Er liebte es, das glatte Leder anzufassen, wenn es sich über einem gut gebauten Frauenkörper spannte. Mühelos hob er sie hoch. Obwohl sie nur ungefähr fünf Zentimeter kleiner als er war er, wog sie bei ihren knapp einhundertundachtzig Zentimetern Körpergröße wohl nicht mehr als fünfundsechzig Kilogramm. Miranda schien in diesem Augenblick seine waren Kräfte zu erkennen. Roger konnte es in ihren Augen lesen.
Aber noch war er zärtlich zu ihr. Noch war es auch für Miranda ein Spiel und sie wollte spielen. Sie schlug ihn spielerisch auf die Schultern und in sein Gesicht. Wenn sie wüsste, was er schon in seinem Leben an Schlägen hatte einstecken müssen. Vielleicht kamen ihm Mirandas Schläge auch nur so vor, als wären sie gespielt. Vielleicht hätte sie jemand anderes mit ihren Schlägen sogar außer Gefecht setzen können, aber Merz setzte sein Spiel mit Miranda unbeirrt fort. Jetzt war er an der Reihe, jetzt wurde das Spiel nach seinen Regeln gespielt und er würde nur aufhören, wenn das Spiel von ihm zu Ende gespielt war.
Er küsste Miranda und sie erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich. Sollte er sich womöglich doch getäuscht haben in ihr? Hatte sie sich während ihres Auftrages vielleicht doch in ihn verliebt? Merz war schon nahe dran, dass zu glauben. Er warf sie in einen Ledersessel. Das Leder knarrte, als sie auf ihm landete. Gerade wollte er ihr noch eine Chance geben, als Miranda im zeigte, dass es für sie immer nur ein Geschäft war und er nie als Partner für sie in Frage kam.
„Ich habe für dich einen Sponsor gefunden, Roger. Wir haben in zwei Stunden einen Termin bei ihm. Wenn du so langsam weiter machst, wie bisher, dann schaffst du es noch nicht einmal, mir die Handschellen anzulegen!“
Jetzt wusste Merz, was er zu tun hatte. Fast wäre er schon wieder auf Miranda hereingefallen. Zu süß schmeckte der Kuss von ihr. Er fasste sie an dem Bund ihres Lederrockes und riss sie aus dem Sessel. Die Knöpfe des Rockes hielten der Belastung nicht stand und wurden abgerissen. Miranda fiel wieder zurück in den Sessel und Merz hatte nur noch den Rock in der Hand. Das weiche dünne Leder fühlt sich gut an, dachte er. Jetzt konnte er Mirandas Lederstiefel sehen. Sie räkelte sich auf dem Sessel und das Leder quietschte und knarrte. Sie war unten nur noch mit einem kleinen Lederstring bekleidet.
„Na, schneller bist du nicht gerade geworden!“, hänselte sie ihn.
„Gut, sie hat noch keinen Verdacht geschöpft. Das macht die Sache noch leichter für mich“, dachte Merz. Er packte sie den Armen und zog sie hoch. Dann umfasste er ihre Hüfte und zog sie an sich ran. Er hatte ihren Geruch schon immer gemocht. Eine Mischung aus ihr und einem Parfum, dessen Namen sie wie ein kleines Geheimnis hütete. Sie trommelte mit beiden Fäusten gegen seine Brust. Merz drehte sich mit ihr, so dass sie mit ihrem Rücken in Richtung Bett zeigte. Dann hob er sie etwas an und trug sie zum Bett. Dort angekommen warf er sie einfach darauf. Jetzt sprang er auch auf das Bett und nahm sie zwischen seine Beine und drückte mit seinem Hintern auf ihre Beine. Mirandas Handgelenke hatte er sogleich wieder mit seinen großen Händen gepackt und nach oben gezogen. Dann nahm er beide Handgelenke in seine linke Hand und riss dann mit der freien Rechten ihr das Top vom Laib.
Ihre festen, nicht zu kleinen Brüste, steckten noch in einem Leder-BH. Sie hatte ihm nicht zu viel versprochen. Das war ihr verführerischstes Lederoutfit. Hatte er zu Beginn der Aktion immer nur im Auge gehabt, Miranda kalt eins auszuwischen, spürte er jetzt, wie sie ihn sexuell erregte. Ihr spezieller Duft und der Geruch des Leders machten Merz an. Er spürte, wie sich sein Penis anschwoll. Auch Mirandas Widerstand wurde stärker.
„Es ist ja noch ein bisschen Zeit. Miranda soll jetzt ersteinmal ein kleines Erfolgserlebnis haben“, dachte sich Merz. Er tat so, als ob er mit der linken Hand nachlässig geworden wäre und Miranda nutzte es auch sofort, um ihre Hände zu befreien. Sie wandte sich unter ihm heraus und umklammerte ihn dann mit ihren Beinen. Innerlich musste Roger lachen, als sie ihn zwischen ihre Lederstiefel nahm. Sie hatte zwar Kraft in ihren Beinen und ein normaler Mann hätte jetzt kaum noch eine Chance gehabt sich zu befreien, aber das galt nicht für ihn. Er ließ es geschehen. Es machte ihm Spaß mit Miranda zu kämpfen, besonders wenn sie ihn zwischen ihren Beinen hatte und er das kühle Leder ihrer Stiefel um seine Hüften spürte. Er konnte das Leder ihres Tangas riechen, ihren Schweiß, Miranda eben. Sie wand sich vor ihm, ihre Bauchmuskeln traten unter der Belastung deutlich hervor.
Das war früher der Zeitpunkt, an dem sich Merz geschlagen gab. Er fing dann an mit seinen Händen über ihren Bauch zu streichen und danach ihren Oberkörper an sich zu ziehen. Das war der Zeitpunkt, an dem ihr eigentliches Liebesspiel begann. Roger war schon ganz gespannt auf Mirandas Gesicht, wenn er sich jetzt gleich, ohne Anstrengung, aus ihrer Umklammerung befreien würde. Aber noch genoss er es Miranda so vor sich zu sehen, leicht schwitzend, ihre Brüste noch in ihrem Leder-BH gefangen. Er strich, wie sie es von ihm erwartete, mit den Händen über ihren Bauch und riss dann einfach den BH in der Mitte entzwei. Nun lagen ihre Brüste vor ihm. Er begann sie in seine Hände zu nehmen und leicht zu drücken. Merz musste sich zurück halten, gerne hätte er mit seinen Händen fester zugedrückt. Aber er hielt sich zurück. Er kontrollierte sich. Miranda riss mit ihrer rechten Hand an dem Reißverschluss seiner Hose.
Nun wurde es ihm zu gefährlich. Er spürte, wie die immer stärker werdende Lust in ihm seine Kontrolle über seine Aktionen raubte. Merz musste nun handeln, wenn er sein Vorhaben noch umsetzten wollte. Er ergriff Mirandas linke Hand und lege ihr die eine der Handschellen an. Blitzschnell zog er ihre linke Hand an der oberen Bettrand, umschlang die Verbindungskette der Handschellen um die mittlere Metallstrebe des oberen Kopfteils, riss ihre rechte Hand nach oben und rastete die noch offene Schelle um ihr noch freies Handgelenk ein. Er hatte das Ganze blitzschnell und ohne große Mühe erledigt. Miranda hatte nicht die geringste Chance und sie schien das gemerkt zu haben. Er konnte in ihren Augen einen Anflug von Angst und Überraschung erkennen.
„So, ist das schnell genug für dich?“ Dies war der erste komplette Satz, den er an diesem Abend zu ihr gesprochen hatte. Er machte nie viele Worte und wenn er etwas zu sagen hatte, dann war es für ihn auch wichtig, für Smalltalk hatte er nichts übrig.
Merz griff nach hinten, umklammerte Miranda´s Fußknöchel und befreite sich aus der Umklammerung ihrer Beine. Sie begann mit den Füßen heftig zu strampeln. Merz hatte mit einem Griff sich einen breiten Ledergürtel, der auf dem Bett lag, geschnappt und fesselte damit Mirandas Füße. Dann nahm er einen zweiten Gürtel und band die gefesselten Füße an der mittleren Metallstrebe des unteren Bettteils fest. Miranda konnte sich zwar jetzt noch in ihren Fesseln winden, aber mehr auch nicht.
„Okay, Okay, du hast gewonnen!“
Mirandas Gesicht wirkte etwas verstört. Innerhalb von dreißig Sekunden hatte Roger sie an ihr Bett gefesselt, damit hatte sie nicht gerechnet.
„Roger, du bist ja stärker als ich dachte. Komm, mach mich wieder los! Ich will dich auch nochmal ein bisschen Fesseln und mit dir spielen.“
Roger hatte sich auf Mirandas Unterlaib gesetzt und seine Hände lagen auf ihrem Bauch. Er konnte den kalten Schweiß auf ihrer Haut spüren, ein Zeichen für ihn, dass Miranda unter Stress stand.
„Komm, nimm mich jetzt!“
Miranda schien ihre Taktik zu ändern. Sie schien begriffen zu haben, dass sich Merz nicht mehr von ihr fesseln lies oder eines ihrer Spiele spielen wollte. Roger hörte Miranda´s sirenenhafte Stimme, wie sie ihn einlud in sie einzudringen. Vor einigen Tagen, als er noch nicht Miranda´s Spiel durschaute, dann hätte er dieses Angebot liebend gerne angenommen. So wie sie vor ihm lag, in den langen Lederstiefel, die ihr fast bis zum Schritt reichten, in dem knappen Lederstring, der ihn geradezu einlud, ihn ihr vom Laib zu reißen.
Nur dieses Mal würde er seinem Verlangen nach ihr nicht nachkommen. Wenn es darauf ankam, dann hatte sich Merz unter Kontrolle, dann konnte er seine Gefühle abschalten.
„Leb wohl Miranda!“, sagte er nur, dann erhob er sich von ihr. In einem letzten Blick in ihr Gesicht sah er Erstaunen und Wut.
„He, was soll das denn? Mach mich los, wir haben gleich einen Termin!“
Am liebsten hätte er ihr noch ein paar ins das Gesicht geschlagen, damit sie Ruhe gab, aber er hatte das Kapitel Miranda jetzt ein für alle Mal abgeschlossen. Sie interessierte ihn nicht mehr.
„Mach mich los, du Blödmann! Hörst du mich denn nicht? Bist du Taub?“
Sie schrie und wand sich panisch in den Fesseln. Merz zog einfach die Tür hinter sich zu und ging ruhig in sein Appartement, wenn man das hier so nennen durfte. Morgen würde er sich auf dem Schiff befinden und dann wenig später im All.
Roger Merz war nun bereit zum Gala-Dinner. Hier gab es noch einmal etwas Richtiges zum Essen und die Möglichkeit alle Mitstreiter ein letztes Mal abzuchecken, bevor es hinunter auf den Planeten ging. Merz verspürte leichte Kopfschmerzen. Die müssen wohl vom Kryoschlaf herrühren, dachte sich Merz. Es wurde Zeit. Er machte sich auf den Weg zur Messe.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hajo am 15.01.10 um 10:05 geändert
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  RE: Goldgräber Datum:13.01.10 16:01 IP: gespeichert Moderator melden


Du hast meine Meinung nach dem ersten Teil bestätigt.
Deine Geschichte ist gut und lesenswert. Ich hoffe,
nach einer kurzen Werbepause eine weitere Fortsetzung
zu lesen!
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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latex_steven  
  RE: Goldgräber Datum:13.01.10 22:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hajo !

Nun ist Friedrich Merz aus Mirandas Fängen entkom-
men. Wird sie ihn weiter verfolgen oder ist er außer
Reichweite ?
Immer diese Fragen in der Werbepause ... ... ...

Viele Grüße SteveN



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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 4: Dinner Datum:24.01.10 23:05 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 4: Dinner

Es waren schon einige vor ihm in der Messe, als er dort ankam. Die Messe war nicht sonderlich groß. Sie bot im Normalfall nur den Offizieren des Schiffes Platz. Dadurch, dass die Wände aus Spiegeln bestanden, wirkte die Messe sehr viel größer, als sie in Wirklichkeit war. Die Leute standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Sie schienen sich zu kennen oder hielten ein bisschen Smalltalk, beides konnte man annehmen. Vielleicht checkten sie die andere Person auch nur ab, versuchten durch geschickt platzierte Äußerungen vielleicht die eine oder andere Schwäche des Gegners aufzudecken.
Aber vielleicht genossen sie es einfach noch einmal ein Gespräch zu führen, in einer sicheren Umgebung unter geschützten Bedingungen, hier auf dem Schiff. Die Messe war zwar nicht mit einem netten Restaurant auf der Erde zu messen, aber im Vergleich zu dem, was sie auf Serxius erwartete, würde dieses Etablissement hier mit der Bewertung von fünf Sternen mit dem Zusatz Superior in den gängigen Restaurantführern aufgenommen werden. Hier war es immerhin möglich, sich ohne Schutzkleidung zu bewegen. Es würde das letzte Mal sein für sie alle, die sich nach Serxius begaben.
Merz lies den Blick weiter umherschweifen. Seine Schönheit war noch nicht anwesend. Den anderen Frauen in der Runde konnte er nichts abgewinnen. Zugegeben, einige sahen nicht schlecht aus, aber sie waren nicht sein Typ.
Auf dem Tisch waren schon die Essbestecke, Servietten und Platzteller mit Gläsern gedeckt. Das Ganze wirkte doch besser, als er sich das vorgestellt hatte. Es sah aus, wie ein kleines Galadinner. Aber das war ja auch das mindeste. Die Betreiber der Raumschiffflotte, die den Transport zu Serxius übernahmen, verdienten nicht schlecht an der Sache. Zum einen hatte sie quasi eine Monopolstellung auf diesem Sektor des Transportwesens und bestimmten den Preis für ein Hinflugticket. Zum zweiten wurden sie noch von CPI gesponsert und bekamen Kopfprämien für jeden, den sie dort auf den Planeten setzten.
Merz wischte die Gedanken aus seinem Kopf fort, denn eben betrat seine Schönheit die Messe. Sie trug das Gleiche, wie bei dem letzten Mal, als er sie sah. Weißes Trägershirt, braune Lederhose, Boots der Marke Finder, ihre schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.
Er versuchte sie nicht anzustarren. Roger drehte sich etwas von ihr weg und musterte sie über die Spiegel an der Wand unauffällig weiter. Sie ging leicht federnd in die Messe hinein. An ihren Bewegungen merkte Merz, dass sie gut trainiert war. Sie waren präzise und im Ablauf optimiert. Vielleicht hatte sie, genau wie er, eine militärische Ausbildung genossen. Roger wollte mehr über sie in Erfahrung bringen, nur wollte er das nicht so plump und durchsichtig machen, wie die anderen hier im Raum. Eine Strategie festzulegen, dazu kam er nicht mehr, denn der Kapitän, sein erster Offizier und der Schiffsarzt betraten die Messe. Sie gingen direkt zum oberen Kopfende des Tisches.
„Meine Damen und Herren, ich darf sie bitten jetzt Platz zu nehmen. Bitte setzen sie sich auf die ihnen zugewiesenen Plätze, die sie an den Platzkarten erkennen können.“
„Platzkarten? Was soll den dass! Wir sind doch nicht auf einem Kindergeburtstag!“, dachte sich Merz als er sich zum Tisch bewegte. Er hatte Glück und musste nicht, so wie viele andere, ganz um den Tisch herum gehen. Seinen Name konnte er auf der Platzkarte direkt vor sich lesen. Missmutig nahm er Platz und streckte die Füße unter dem Tisch weit aus. Lässig hing er nun in seinem Stuhl, äußerlich betrachtet. Im Innern war er aber angespannt und wachsam, seine Sinne arbeiten auf Hochtouren. Er blickte auf die Plätze ihm gegenüber. Sein Blick fiel auf einen breiten muskulösen Mann, etwas zu klein für seine Breite, wie Merz fand. Dieser grinste ihn an. Roger fielen seine schlechten Zähne auf, einige fehlten ihm. Der Mann stellte für ihn keinen erstzunehmenden Konkurrenten dar. Wenn er nicht soviel Disziplin besaß seine Zähne in Ordnung zu halten, wie wollte er dann auf Serxius über die Runden kommen, dachte Merz, wo man peinlichst genau die verschiedensten Protokolle einhalten musste für Entgiftung, Reinigung und Regeneration. Merz wurde aus seinen Gedanken gerissen, denn der Stuhl rechts neben ihm wurde bewegt. Ein drahtiger, auch für seine Begriffe, gutaussehender Mann nahm auf ihm Platz.
„Hallo, ich bin John Winter. Freut mich sie kennenzulernen!“
John Winter, genauso gut hätte er auch John Doe sagen können. Merz wusste gleich, dass er diesen Kandidaten besser im Auge behalten sollte. Auf den ersten Blick wirkte Mr. Winter wie ein Sonnyboy, der nur seinen Spaß wollte. Aber irgendetwas bei ihm lies bei Merz die Alarmglocken klingeln.
„Merz ist mein Name!“, kam es ihm knapp über seine Lippen. Mit seinem Ton wollte Winter ihm gleich zu verstehen geben, dass er keine weitere Konversation wünschte. Aber das schien den anderen nicht sehr zu interessieren.
„Angenehm! Sie können mich John nennen. Ihre erste Fahrt nach Serxius?“, fragte Winter in lachend. Toller Witz, dachte sich Merz, als sich neben ihm der linke Stuhl in Bewegung setzte.
Mehr reflexartig schaute er nach links und hatte eigentlich schon die Gegenbewegung seines Kopfes wieder nach rechts geplant, als er jäh diese stoppte. Neben ihm nahm die Schönheit Platz.
„Hallo“, sagte sie nur und setzte sich. Merz war so überrascht, dass er nichts sagte. Er nickte ihr nur kurz zu und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Er zwang seinen Kopf wieder geradeaus zusehen. Es ärgerte ihn sehr, dass er so tollpatschig reagiert hatte. Aber er hatte, in dem kurzen Moment, wo er sie angesehen hatte, ihr Bild abgespeichert. Sie hielt von nahem betrachtet das, was er von der Ferne aus gesehen hatte. Ihre Figur war einfach perfekt. Sie war schlank, aber nicht zu dünn. Drahtig wäre bei einem Mann der richtige Ausdruck gewesen, aber nicht so bei ihr. Sie bewegte sich eleganter und sie hatte an den Stellen, wo es bei einer Frau ankam, die richtigen Proportionen. Ihre Brust konnte man als nicht üppig bezeichnen, doch sie war aus Merz Sicht optimal. Sie hatte einen schönen langen Hals und lange Finger, so etwas mochte Merz. Ihr Gesicht wirkte auf ihn edel, ihre Wangenknochen klassisch und wenn sie nicht hier in Lederhose und Shirt sitzen würde, sondern in einem eleganten Abendkleid, dann hätte man sie niemals mit solch einem Abenteuer in Verbindung gebracht. Und ohne dass es Merz wollte, fragte er sich, was so eine Frau hier zu suchen hatte. Schon ihr kurzes Hallo sagten ihm, dass er es hier mit einer gebildeten Frau zu tun hatte. Für ihn gab es nur zwei Möglichkeiten, entweder sie war eine Abenteurerin so wie er, oder sie hatte andere Motive, vielleicht war sie auch ein schönes Abschiedsgeschenk von Miranda.
Das hieß aber, dass Miranda es schon länger geplant haben müsste. Zwischen seiner Verabschiedung von ihr und seiner Abreise hatte nur etwas mehr als ein Tag gelegen. Selbst wenn sie, nicht wie von ihm geplant, von dem Sicherheitsdienst nach drei Tagen befreit worden wäre, sondern sich selbst nach einigen Stunden befreit hätte, dann wäre es für sie unmöglich gewesen, dass alles noch zu planen und die nötigen Papiere zu besorgen, um seiner Schönheit die Reise zu ermöglichen. Auch hatte sie nicht gewusst, wann er nach Serxius fliegen würde. Das Miranda das Ganze als Plan B schon weit im Voraus entwickelt hatte, konnte sich Merz nicht vorstellen. Er verwarf den Gedanken wieder und blickte auf seinen Teller, der vor ihm stand. Sein rechter Tischgenosse scherzte mit seinem rechten Tischpartner. Offensichtlich schien der empfänglicher für Winter’s Humor zu sein.
Merz fühlte sich im Moment nicht wohl. Die Situation, in der er sich befand, war für ihn unangenehm. Die Schönheit saß links neben ihm an der oberen Tischecke, neben dem Schiffsarzt. Dem schien ihre Anwesenheit nicht auszumachen, im Gegenteil. Er fing gleich an, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Er schien es geradezu zu zugeniesen, eine solche Frau einmal neben sich sitzen zu haben und nicht die üblichen Abenteurer, die entweder nichts oder nur sehr wenig sagten oder wenn sie sich gesprächig zeigten, nur Schwachsinn von sich gaben, weil sie meistens nicht viel Wert in ihrem Leben auf Bildung gelegt hatten.
Merz war da anders. Obwohl er für Schule und lernen nie viel übrig hatte, so legte er doch viel Wert darauf, das er sich bildete. Er war Autodidakt, er brachte sich alles selber bei, was er wissen musste. Das unterschied ich von den meisten anderen. Er verließ sich niemals nur auf Ausrüstung und Stärke, nein, er informierte sich über alles, was man wissen musste, um ein solches Projekt wie Serxius erfolgreich zu absolvieren. Überraschungen gab es bei solchen Unternehmungen eh schon genug und da wollte er solche, aus eigenem Verschulden heraus, vermeiden.
„Darf ich mich verstellen, Mark Ryan, Schiffsarzt hier auf diesem Schiff und wie ist ihr Name?“.
Geschmeidig fing der Doc an, die Schönheit in ein Gespräch zu ziehen.
„Nenne sie mich einfach Mayra“, entgegnete sie ihm. Einen Blick auf ihr Namensschild sagte ihm, dass sie dem Arzt offenbar ihren Vornamen genannt hatte. Auf ihren Schild stand Mayra Morankow.
„Mayra, ein schöner Name“, hechelte der Mediziner. Merz mochte die Art nicht, wie er sich an Mayra ranmachte. Ryan sah eigentlich nicht schlecht aus. Er hatte seine Ausgehuniform angezogen und hatte, obwohl er bereits an die fünfzig sein musste, noch eine relativ sportliche Figur, wenn man einmal von seinem leichten Bauchansatz absah. Alles in allem machte Ryan noch was her und er konnte auf Frauen noch wirken. Vielleicht mochte ihn deshalb Merz nicht. Im Gegensatz zu dem Doc war Merz deutlich größer und sportlicher, aber sein Gesicht wirkte kantig und das Leben und der Kampf hatten bereits einige tiefe Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Das Leben hatte es mit dem Doc gut gemeint. Er schien sich nicht alles selbst erkämpft zu haben, dass konnte man schon an seinen gepflegten Händen sehen. Vielleicht stammt er aus eine wohlhabenden Familie, vielleicht aus einer Ärztedynastie. Dann aber hatte er sich wohl nicht zu sehr in seinem Leben angestrengt, denn sonst wäre er wohl nicht auf so einem Schiff gelandet. Merz wurde in seinen Gedanken unterbrochen, denn Maya richtete plötzlich das Wort an ihn.
„Und sie, wie heißen sie?“, wandte sie sich ihm zu. Auch der Arzt, der richtete nun seinen Blick auf ihn.
„Roger Merz ist mein Name“, kam es hölzern aus seinem Mund. Er blickte in die grünsten Augen, die er je gesehen hatte.
„Ich heiße John Winter“, plärrte es von der rechten Seite an seinen Ohren vorbei. Roger hätte am liebsten dem Mann zu seiner rechten einen Schlag mit der Faust in sein Gesicht gegeben. Jetzt war ihm wieder klar, warum er solche Banketts hasste. Man konnte sich seine Tischnachbarn nicht aussuchen.
„Sie sehen aus, als ob sie schon einiges mitgemacht haben, Roger?“, fragte Mayra ihn, bevor er in seine negativen Gedanken abdriften konnte.
„So einiges“, erwiderte er kurz.
„Und was hat sie hierher verschlagen?“, beeilte sich der Doktor zu fragen. Er schien etwas bedenken zu haben aus dem Gespräch heraus gedrängt zu werden.
„Die Herausforderung!“, antwortete sie, ohne den Blick von Merz zu nehmen. Der war immer noch fasziniert von ihren grünen Augen, die schier unergründlich schienen.
„So, die Herausforderung“, wiederholte Ryan. „Ich denke deswegen verschlägt es die wenigsten hierher. Die meisten kommen wegen der Aussicht auf einen gewaltigen Profit. Ich denke, ihr Nachbar zu ihrer rechten ist auch nur wegen des Profites hier.“
Er hatte den letzten Satz direkt an Merz gerichtet. Der dachte aber nicht im Geringsten daran, ihm zu antworten.
„Naja, wie auch immer. Was haben sie den vor dem Ganzen hier gemacht, Mayra?“, bohrte der Doc weiter.
„Ich hatte meine eigene Firma. Und was hat sie als Mediziner auf dieses, sie entschuldigen den Ausdruck, zweitklassige Schiff verschlagen, mein lieber Mark?“
Das hatte gesessen. Leicht hüstelnd nahm der Doc sein Glas und trank einen großen Schluck Wasser. Noch bevor er antworten konnte, stand der Kapitän auf und klopfte mit seinem Messer mehrmals an sein Glas.
„Ich möchte, bevor ich den Stewards das GO gebe, das Essen zu servieren, sie zunächst begrüßen, hier, in unserer Offiziersmesse. Ich möchte, dass sie das Essen heute nochmals in allen Zügen genießen, denn ab morgen gibt es für sie dann nur noch Fertignahrung.“
Einige der Anwesenden fanden das offenbar lustig und fingen an zu lachen und verhalten zu klatschen. Der Kapitän schien diese Rede schon öfters gehalten zu haben, denn er hatte diese Unterbrechung bereits eingeplant, dass hatte Merz schon an seiner etwas zu lang geratenen Pause nach dem letzten Satz gemerkt.
„Ich möchte mich und im Namen der gesamten Crew bei ihnen bedanken, dass sie mit uns geflogen sind und wir hoffen und wünschen ihnen Erfolg auf ihrem schwierigen Weg, den sie eingeschlagen haben. So, nun genug der Worte und wie sagt man so schön: Hauen sie rein!“
Der Kapitän hatte gut reden. Er verdiente in den sieben Jahren, die er hier auf dem Schiff verbrachte soviel, dass er davon vier bis sieben Jahre sorgenfrei auf der Erde leben konnte, je nach seinem Lebensstandard. Nach drei bis vier Flügen hatte er seine Schäfchen ins trockene gebracht und hatte für den Rest seines Lebens ausgesorgt. Oft bekamen sie noch einen Posten in der Verwaltung bei CPI.
Aber trotzdem konnte sich Merz nicht vorstellen, diesen Job zu machen. Sieben Jahre bei vollen Bewusstsein auf diesem Schiff, dass stellte er sich grauenhaft vor.
Die Stewards betraten die Messe. Sie trugen große Tabletts, auf denen dampfende Teller standen. Darin schien sich Suppe zu befinden. Mehr gelangweilt als motiviert stellten sie jedem hier einen Teller vor die Nase. Lediglich bei den Offizieren schienen sie sich etwas mehr anzustrengen. Vielleicht lag es daran, dass sie die zahlenden Gäste hier am Tisch niemals mehr wiedersehen würden.
Merz hatte Hunger. Ohne groß auf die anderen zu warten, fing er an seine Suppe auszulöffeln. Sie schmeckte nicht schlecht und war sehr heiß, so wie er es mochte.
„Sie haben recht! Wozu warten. Ich falle um vor Hunger“, Mayra nickte ihm zu und begann auch zu essen. Der Doc blickte etwas irritiert in die Runde und begann dann zögerlich auch mit der Nahrungsaufnahme. Der Kapitän beeilte sich noch schnell ein „Guten Appetit, allerseits“ in den Raum zu rufen, bevor seine Stimme im Löffelgeklapper unterzugehen drohte.
Merz beobachtete Mayra aus den Augenwinkeln. Sie hatte zweifellos gute Tischmanieren, sie führte den Löffel zum Mund und nicht wie fast all hier, einschließlich ihm, den Mund zum Löffel und vielleicht noch beides über dem Teller, damit die Suppe wegen des zu vollen Löffels, gleich wieder in den Teller tropfen konnte. Die Einzigen, die hier noch mithalten konnten, waren der Kapitän, der erste Offizier und der Doc. Roger selbst wusste zwar, wie man richtig aß, aber er hatte dazu keine Lust. Er wollte sich beim Essen wohlfühlen und sich nicht unbedingt wegen der Etikette verkrampfen.
Schweigend flößte sich Merz die Suppe ein. Mayra´s Hände waren sehr gepflegt, aber sie wirkten nicht zerbrechlich, sondern schienen trainiert zu sein. Er konnte kleine Vernarbungen und Schwielen an ihnen erkennen. Sie hatte lange Finger, darauf stand er. Lange dünne kraftvolle Finger. Er stellte sich vor, wie sie ihm über den Rücken fuhren, wie sie sanft seine Brust streichelten.
„Na, wie schmeckt denn die Suppe, Merz?“, kam es von rechts. Der Winter nervte ihn. Vielleicht sollte er ihm einmal den Löffel etwas tiefer in den Rachen stecken, dann würde etwas mehr Ruhe am Tisch herrschen. Aber Merz unterdrückte sein Verlangen diesbezüglich und brachte ein halbwegs freundliches „Gut“ hervor.
„Na, dass kann man ja auch bei dem Preis erwarten, nicht war, Merz?“
Winter nervte ihn. Er war bestimmt einer von der Sorte, die ganz naiv taten und dann unvermittelt erbarmungslos zuschlugen. Merz musste ihn im Auge behalten, er stellte eine Gefahr dar. Er konnte nur hoffen, dass Winter sich nicht im gleichen Quadranten absetzen lies, wie er.
Vor der Abreise musste man sich einen Quadranten auf dem Planeten heraussuchen, auf dem das Schiff den Container absetzen sollte. Der Container auf diesem Quadranten bildete dann die Ausgangsbasis für die Suche nach Ronton7. Natürlich war die Entscheidung für einen solchen Quadranten von äußerster Wichtigkeit und davon hing auch direkt das Gelingen der Operation ab. Suchte man sich den falschen Quadranten aus, so hatte man schon verloren. Man scheiterte nicht selten an den dann zu langen Wegstrecken zu den vermeintlichen Ronton7-Flözen. Deshalb gab es auf der Erde Karten mit vermuteten Vorkommen von Ronton7, die auf der Auswertung von Satellitenfotos oder ähnlichem beruhten. Sie waren natürlich nicht gerade billig und das sie praktisch jeder kaufte, waren diese Informationen dann auch kaum noch etwas Wert, denn es bildeten sich an den ausgewiesenen Stellen richtige Containersiedlungen aus, die zur Folge hatten, dass es einen sehr hohen Wettbewerb um die vermeintliche Flöze gab und die Kriminalität extrem anwuchs, ein nicht zu vernachlässigendes Detail.
Aber das Schlimmste an diesen Karten war es, wenn sich die Lage der Flöze als falsch herausstellte. Dann war die Siedlung sehr schnell dem Untergang geweiht. Chaos, Plünderungen, sexuelle Übergriffe und Mord waren die Folge, denn eine Polizei gab es nicht mehr. Es regierten die Stärkeren und das uneingeschränkt, bis auch diese dann dem Wahnsinn verfielen und starben. In der Regel lebte so eine Containersiedlung zwischen drei und zwölf Monaten. Dann waren alle tot.
Wenn man unglaubliches Glück hatte, dann konnte man von einem erfolgreichen Ronton7 Finder die Information ergattern, wo sie fündig geworden waren und wo sie noch weitere Vorkommen vermuteten. Die ließen sich das natürlich gut bezahlen, aber die Informationen waren meist besser als die unsicheren frei erhältlichen, oder die dubiosen Karten, die von einer Art Ronton7 Wahrsagern in Umlauf gebracht wurden.
Merz hatte seine Informationen von Miranda mehr oder weniger gestohlen. Er sah das natürlich nicht als Diebstahl an, sondern als Entschädigung für seine Zeit, die er mit Miranda verbracht hatte, als sie ihm noch etwas vorgespielt hatte. Roger wollte mal Winter abklopfen, vielleicht konnte er erfahren, welchen Quadranten der sich ausgesucht hatte.
„Ich glaube, die Chance hier eine gute Suppe zu bekommen ist wesentlich höher, als den richtigen Quadranten“, meinte er zu Winter.
„Das können Sie laut sagen, mein Freund. Übrigens, vielleicht werden wir ja Nachbarn. Worauf basierend haben sie den ihren Containerplatz ausgesucht? Auf Grund der neuesten CPI-Karte oder einer Karte von einem unabhängigen Anbieter?“
Merz merkte sofort, dass Winter ihm eine Falle stellen wollte.
„Von der allerneuesten CPI-Karte. Planquadrat 47654“, antwortete Roger ihm. Obwohl er die Karte kannte, nannte ihm Merz einen falschen Wert.
„Na, dann. Auf gute Nachbarschaft!“, erwiderte ihm sein rechter Tischnachbar.
Na, dass ging ja gründlich daneben, dachte Merz. Aber eines wusste er jetzt. Winter hatte es faustdick hinter den Ohren. Man hatte Serxius der Einfachheit halber in Planquadrate eingeteilt, um die Absetzung der Container zu vereinfachen. Die Abmessungen der Planquadrate selbst waren dann, genau wie auf der Erde, genau spezifiziert durch ein Gradnetz, welches man über Serxius gelegt hatte. Das hatte für die Raumschiffe, welche die Container absetzten den Vorteil, dass die Genauigkeit des Absetzens nicht sonderlich hoch sein musste, jedoch für die Abgesetzten den Nachteil, dass nie genau wussten, wo sie innerhalb des Planquadranten abgesetzt wurden und ein Planquadrat war immerhin vier Quadratkilometer groß. Und da entstand dann wiederum ein kleiner Basar. Mann konnte unter gewissen Bedingungen Einfluss auf den Containerstandort innerhalb des Planquadrates nehmen und diese Umstände hießen Krediteinheiten und besserten die Heuer der, für diese Entscheidung relevanten Crewmitglieder, nicht unerheblich auf.
Wenn Miranda herausbekommen würde und das musste sie bereits haben, dass Merz ihr Firmenkonto benutzt hatte, um von dort aus eine nicht rücknehmbare Barüberweisung auf das Konto des Kapitäns und des, für die Absetzung der Container, verantwortlichen Navigators veranlasst zu haben, dann würde er ihrer Rache sicher sein. Aber er hoffte, dass die lange Zeit seiner Abwesenheit von der Erde genügend Gras über die Sache wachsen lassen und Miranda in einfach vergessen würde. Aber, wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann räumte er dieser Möglichkeit kaum Chancen ein. Realistischer war es, dass Miranda in ihrer Wut vor sich hin kochte und nur darauf wartete, dass er in einem Schiff der Hyperklasse als erfolgreicher Ronton7 Finder auf die Erde zurückkehrte. Er konnte nur hoffen, dass er dann wachsam genug sein würde, um eventuelle Racheakte seiner Miranda frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Aber das lag noch weit in der Zukunft und der schwierigste Teil der ganzen Mission lag noch vor ihm. Jetzt wollte er sich erste einmal sein Essen schmecken lassen. Die Stewards begannen schon mit dem abräumen der Suppe. Merz goss sich etwas von dem Wasser, welches auf dem Tisch stand, in sein Glas. Den Wein mied er, er wollte nicht noch durch den Alkohol seine Kopfschmerzen verstärken. Er blickte kurz zu dem Kapitän und der nickte ihm kaum merklich zu. Also schien alles klar. Merz konnte davon ausgehen, dass alles von ihm geplante auch wirklich umgesetzt wurde. Natürlich konnte ihn der Navigator einfach so auf dem Planeten absetzen und sich nicht an die Vereinbarung halten nach dem Motto „Die sterben ja sowieso“, aber die Koordinaten der Absetzpunkte wurden von einen automatischen System gespeichert und sofort in eine autonome Datenbank überspielt. Damit konnte eine dritte Person, zum Beispiel ein Anwalt, kontrollieren, ob der Absetzpunkt des Containers auf Serxius auch wirklich eingehalten wurde. Merz hatte zwar keinen Anwalt beauftragt, aber er hatte es bei der Überweisung der Krediteinheiten so aussehen lassen, dass bei einer Nichteinhaltung des Absetzpunktes gewisse Personen sich um seine Vertragspartner, nach deren Rückkehr auf der Erde, besonders intensiv kümmern würden. Die Chance, dass der Kapitän oder der Navigator herausfanden, dass das Ganze ein Fake war, war sehr gering und es war wesentlich billiger als ein Anwalt, der zudem noch an Recht und Gesetz gebunden war.
Der Hauptgang wurde serviert. Es gab Hühnchen auf Reis mit Gemüse. Die Suppe hatte Merz erst richtig Hunger gemacht. Mit vollen Gabeln schaufelte er sich das Essen in den Mund.
„Na, da hat aber jemand Hunger!“, bemerkte Mayra, die ihn scheinbar schon etwas länger beim Essen zugeschaut hatte. Dies war ihm völlig entgangen und er fand es höchst alarmierend, sich von einem Teller voll Hühnchen so ablenken zu lassen, dass er seine Umgebung nicht mehr wahrnahm. Er schob das auf den langen Kyroschlaf.
„Tja, nach so einem Nickerchen habe ich immer etwas Hunger“, versuchte Merz zu scherzen.
„Na, wenn es nur das ist“, entgegnete ihm Mayra. Ihm gefiel ihr Humor und Direktheit. Roger schlang jetzt nicht mehr ganz so schnell das Essen herunter. Er bemühte sich ein wenig und lächelte seiner schönen Tischnachbarin zu. Offenbar tat er das so gut, dass sie ihm ein Lächeln zurück gab.
Merz wollte aber das Essen so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er hatte noch viel zu tun und er befürchtete, dass jeder weitere Kontakt zu der Schönheit seiner Objektivität nicht sonderlich gut tat. Er vermied es, im weiteren Verlauf des Hauptganges aktiv Konversation zu betreiben und beschränkte sich nur noch auf die Fragen mürrisch mit Ja oder Nein zu antworten. Da alle Fragen von der rechten Seite an ihn gestellt wurden, fiel ihm das besonders leicht und seine Methode schien Erfolg zu haben, denn die Häufigkeit der Fragen nahm kontinuierlich ab.
Lediglich bei dem Dessert machte er noch eine Ausnahme. Auf die Bemerkung des Schiffsarztes „Mir wäre ein anderes Dessert lieber“ und seinem unverhohlenen Blick auf Mayra, stellte Merz nur trocken fest „Manche können sich ihr Dessert eben nicht aussuchen, die müssen nehmen was sie vorgesetzt bekommen“, aber diese Ausnahme bereute er sogleich wieder. Der Kapitän verfiel in lautes Gelächter und kurze Zeit lachte der halbe Tisch. „Gut, dass ich den Kryoschlaf schon hinter mir habe“, dachte Merz. Ihn überfiel das dumpfe Gefühl, dass im anderen Falle für ihn der Schlaf vielleicht etwas länger, vielleicht für immer, gedauert hätte. Aus seinen Augenwinkeln heraus nahm er war, dass Mayra ihn anblickte, das dachte er zumindest. Den Blick erwidern mochte er jetzt nicht.
Den letzten Löffel des Desserts hatte er noch im Mund, da erhob er sich und machte Anstalten zu gehen. Er spürte eine Hand auf seinem linken Arm.
„Danke!“, hörte er Mayra sagen. Er blickte sie an und sah direkt in ihre tiefgrünen Augen.
„Das hätte ich für jeden getan“, kam es erstaunt cool aus ihm hervor. Aber er wusste, dass das gelogen war. Er hatte es für sie getan und das war für ihn schon schlimm genug. Er hatte seinen Vorsatz verletzt, sich nur auf sein Projekt zu konzentrieren. Wenn er so weiter machte, dann setzt er alles auf das Spiel, was er sich lange und hart erarbeitet hatte.
Er zog seinen Arm unter Mayra´s Hand weg und verließ die Messe.
„Na, schon wieder Müde, Merz? Sie haben doch erst einem drei Jahresschlaf hinter sich, da kann man doch mal ein bisschen länger durchhalten als sonst“, tönte Winter, als Merz an ihm vorbei ging. Einige Sekunden später war Merz aus der Messe und in Richtung seines Quartieres unterwegs. Auf halbem Weg entschied er nochmals im Lagerraum vorbei zu schauen. Er ging den nächsten Korridor links und gelangte dann, den farbigen Bodenmarkierungen folgend, zum Lagerraum der Container.
Die Tür zum Lager war verschlossen, aber mit seiner ID-Karte erhielt er zutritt. Fast geräuschlos öffnete sich die Tür und er trat ein. Seinen Container hatte er schnell gefunden. Er wollte gerade seinen Code auf der Tastatur seines Schlosses eingeben, als er hinter sich Mayra`s Stimme vernahm.
„Du must mehr darauf achten, was hinter deinem Rücken passiert, Roger.“
Es gab nur sehr wenige, die sich so lautlos bewegen konnten, dass Merz sie nicht kommen hörte. Es mussten die Kopfschmerzen sein, die Merz seit dem aufwachen hatte.
„Hast du auch noch Kopfschmerzen, die vom Kyroschlaf herrühren?“, fragte Merz direkt.
„Nein, nicht mehr. Ich habe gleich die empfohlenen Tabletten genommen, dann waren sie innerhalb einer halben Stunde völlig weg.“
„Ach ja, die Tabletten. Die habe ich völlig vergessen und so schlimm sind die Kopfschmerzen nun auch nicht. Ich habe schon Schlimmeres gehabt!“, begann er etwas zu scherzen.
„Dir scheinen solche offiziellen Dinner auch nicht sonderlich zu gefallen. Ich war froh, dass du mit dem Aufstehen den Anfang gemacht hast. Nach dir sind noch viele mehr aufgestanden und haben die Messe verlassen.“
Mayra holte zwei Gläser und eine Flasche Wasser hervor.
„Na, wollen wir auf die gelungene Flucht aus der Messe anstoßen. Ich habe allerdings nur eine Flasche Wasser mitgehen lassen. Der Wein war leider schon alle, aber ich will wie du einen klaren Kopf behalten.“
Roger nickte ihr zu und sie setzten sich auf dem Boden vor seinen Container. Mayra hatte sich, mit etwas Abstand, neben ihn gesetzt, aber doch so dicht, dass er das knarren ihrer Lederhose hören konnte. Er musste kurz an Miranda denken, aber er verdrängte sie gleich wieder aus seinem Kopf.
„Du redest nicht gerade viel, wenn es nicht sein muss. Das gefällt mir an dir, Roger!“
Dann saßen sie still nebeneinander und tranken Wasser. Was ein Glas leer, dann schenkte Mayra einfach nach. Das stille Nebeneinandersitzen gefiel Merz. Er lies sich einfach mal treiben, ohne groß nachzudenken und sein Kopf wurde wieder klarer. Seine Kopfschmerzen verringerten sich auf ein vernachlässigbares Maß, vielleicht waren sie auch Flüssigkeitsmangel zurückzuführen.
„Morgen werden wir Konkurrenten sein“, ergriff nach einer Weile Mayra das Wort und blickte Merz von der Seite an. Merz erwiderte ihren Blick. Zehn Sekunden später war Merz aufgestanden, zog sie zu sich hoch und drückte sie mit ihrem Rücken gegen seinem Container. Merz schob seine Hände unter Mayra´s Po und hob sie etwas an. Er konnte ihren festen kleinen Hintern unter dem Leder ihrer Hose gut spüren. Sie schlang ihre Beine um seine Hüften, legte ihre Arme um seine Schultern und zog ihn an sich heran. Merz nahm eine Hand von ihrem Po und öffnete seine Hose. Mayra nahm ihre Hände von seinen Schultern und zog ihm die Hose etwas runter. Sie spürte seinen Penis durch das Leder ihrer Hose an ihrem Schritt.
Merz versuchte ihre Hose zu öffnen, aber er kam nicht an den Reißverschluss.
„Reiß sie einfach auf!“, hörte er Mayra keuchend an seinem Ohr. Mit einem Ruck hatte er den vorderen Teil der Hose aufgerissen. Der Riss ging fast bis nach hinten durch, die Lederhose wurde jetzt nur noch durch den Bund über dem Po zusammengehalten. Mayra spürte sein Glied an ihrer Spalte. Seine Hände schoben sich unter ihre Oberschenkel. Das Leder ihrer Hose war sehr dünn. Er fühlte Mayra´s Wärme an seinen Handinnenflächen durch das Leder. Noch war Merz nicht in sie eingedrungen, aber er würde es bald tun.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hajo am 24.01.10 um 23:06 geändert
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  RE: Goldgräber Datum:25.01.10 02:12 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für die Fortsetzung, hoffentlich kommt bald die Nächste!
Bin gespannt, wie es auf den pkaneten aussieht.
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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SteveN Volljährigkeit geprüft
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latex_steven  
  RE: Goldgräber Datum:25.01.10 10:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hajo !

Mann das ist ja ein richtiges Epos !!!

Jetzt sind Merz und Mayra in scheinbarer Sicherheit.
Bald wird der Container gelandet und die Ausgrab-
ungen können starten. Hat Mayra eigentlich das
gleiche Planquadrat gebucht wie Merz ?

Viele Grüße SteveN



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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 5: Landung Datum:03.02.10 14:15 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 5: Landung

Roger befand sich gerade mitten in den Vorbereitungen zur Landung. Er prüfte nochmals, ob alle Gegenstände in dem Container richtig festgezurrt waren. Dann ging er die Vorratsliste erneut durch, es war bestimmt schon das dritte oder vierte Mal. Aber es stimmte alles, genau wie bei den letzten Durchgängen.
Das erste Signal für das Absetzen der Container ertönte. Jetzt dauerte es nur noch zwei Stunden. Merz hatte zwar schon sein Quartier restlos leergeräumt, aber jetzt war es an der Zeit sich in den Schutzanzug zu werfen. Er wollte das im Container machen. Zwar hatte er schon einige andere während der Containerkontrolle in den Schutzanzügen gesehen, aber er wollte seinen erst kurz vor dem Absetzen anziehen, damit minimierte er die Gefahr einer Beschädigung bereits vor dem eigentlichen Einsatz. Ein frühzeitiger Ausfall eines Anzuges hätte verheerende Auswirkung auf die gesamte Mission.
In seinem Container zog sich Merz komplett aus. Als er sein Shirt über den Kopf zog, nahm er noch schwach Mayra`s Geruch war. Die Erinnerung an sie, löste bei ihm Erregung aus. Der letzte Abend kam ihm wieder in den Sinn. Sie waren wie Tiere übereinander hergefallen, so als ob es das letzte Mal gewesen wäre und in gewisser Weise war das ja auch zutreffend. Statistisch gesehen hatte kaum einer von denen, die sich heute auf Serxius absetzen ließen, eine Chance fündig zu werden und wieder auf die Erde zurückzukehren. Auf gar keinen Fall würden es zwei von ihnen gleichzeitig schaffen. Das wussten alle, auch Merz und Morankow und sie wussten auch, dass dieses kurze Intermezzo der Lust nur ein Zeichen ihrer Angst war, zu versagen.
Sie wollten beide gestern noch einmal Mensch sein, Mensch sein in der einfachsten und schönsten aller Formen, in der Vereinigung ihrer Körper. Und beide hatten es genossen. Sie saßen danach noch eine Weile zusammen und trennten sich dann wortlos. Aber Worte hatten beide nicht mehr gebraucht, sie hätten den Moment trivial gemacht.
Merz holte einen versiegelten Basis-Schutzanzug aus einem Containerfach hervor und packte ihn aus. Im Kopf hatte er sich schon viele Male vorgestellt, wie er ihn anziehen musste. Der Verkäufer seiner Ausrüstung hatte ihm ein Exemplar der Anziehanleitung des Anzuges bereits im Vorfeld ausgehändigt, ein besonderer Service des Hauses, wie er noch versicherte. Jetzt stellte Merz fest, dass die Anleitung nicht der entsprach, die dem Anzug selbst beigelegt war. Den Verkäufer verfluchend, las er sich die neue Anleitung durch. Sie war, wie er feststellte, nur in wenigen Punkten abweichend von seiner ursprünglichen Version. Das versöhnte ihn wieder etwas.
Er nahm den Anzug heraus. Er bestand aus Latex, indem eine aktive Absorber-Folie eingebettet war, die von winzigen nachladbaren Knopfzellen, welche im gesamten Anzug verteilt waren, gespeist wurde. Ein kleines Display am rechten Ärmel zeigte den Ladezustand der Knopfzellen und den Allgemeinzustand des Anzuges an. Merz wusste, wenn das gesamte Display rot Leuchten würde, dann war die Reinigungsfunktion des Anzuges erschöpft und er musste ausgetauscht werden.
Der Anzug fühlte sich sehr weich an und das Material hatte bestimmt nicht mehr als zwei Millimeter Gesamtstärke. Innen war er mit einer Spezialbeschichtung versehen, die zum einen das Anziehen erleichtern sollte und zum anderen dafür sorgte, dass die Haut gereinigt und sich besser die innere Latexschicht um die sie legen konnte. Die Beschichtung war so konzipiert, dass sie nach höchstens einer Stunde restlos vom Körper absorbiert wurde. Ein Ausziehen des Anzuges war auf ein absolutes Minimum zu beschränken. Dem Anzug beigelegt war eine Spraydose, die mit dem Beschichtungsmaterial gefüllt war. Bevor man den Anzug wieder anziehen wollte, war dieser unbedingt mit diesem Spray innen zu besprühen. Ein häufiges Ausziehen des Anzuges hatte erhebliche Auswirkungen auf dessen Lebensdauer.
Merz schlüpfte mit den Füßen in den Anzug hinein. Die Sohlen der Füßlinge waren verstärkt, um ein gehen in dem Anzug ohne Schuhe zu ermöglichen, in einer Fußnote der Anziehanleitung riet der Hersteller allerdings davon ab.
Roger´s Füße glitten ohne Probleme in den Anzug hinein. Durch die Beschichtung wirkte der Anzug nicht kalt, sondern angenehm. Merz spürte schon beim anziehen, dass die Beschichtung eine Wirkung auf seine Haut hatte. Er zog den Anzug hoch, bis kurz vor den Schritt. In dem Anzug war eine Art Penishülle angebracht, die er nun über seinen Penis rollte. Aus der Spitze der Hülle führte ein Schlauch, der für den Abtransport des Urins sorgen sollte. Über eine verschließbare Öffnung konnte er dann den Beutel mit dem Urin herausnehmen und ihn leeren, dass durfte aber nur innerhalb des Containers geschehen.
Hinten, am Po, gab es eine Öffnungsmöglichkeit für das, wie Merz es gerne nannte, große Geschäft. Zwar war durch die spezielle Nahrung, welche man auf Serxius zu sich nahm, ein großes Geschäft kaum wahrscheinlich, aber es konnte vorkommen, besonders in der Anfangszeit. Die Ränder dieser Klappe konnte man mit dem Inhalt der beigelegten Tube wieder mit dem Anzug verschweißen. Jetzt schlüpfte er mit den Händen in die Ärmel des Anzuges und zog ihn dann gleichzeitig mit dem hineingleiten seiner Arme in die Ärmel über seinen Oberkörper. Seine Finger glitten fast wie von selbst in die Handschuhe, welche aus dem Anzug herauswuchsen. Dann nahm er die Kapuze des Anzuges und zog diese über seinen Kopf. Jetzt waren nur noch seine Augen vom Anzug nicht bedeckt. Der Anzug ließ nur zwei weitere kleine Öffnungen für die Nasenlöcher und eine etwas größere für den Mund. Um die Kopfbedeckung verlief ein Spezialreißverschluss, der die Kopfmaske mit dem Anzug dicht verschloss, Voraussetzung war allerding, dass man diesen vor dem Schließen mit dem beigelegten Tubeninhalt einrieb. Das war allerdings bei dem ersten Schließen nicht nötig, ebenso bei dem vorderen Hauptreißverschluss des Anzuges. Merz zog ihn nach oben und ein kurzes akustisches Signal informierte ihn, dass der Anzug von jetzt an dicht war und alle Funktionen ordnungsgemäß funktionierten. Ein Blick auf das Display an seinen rechten Arm bestätigte diese Information. Alles zeigte grün.
Das Ganze hatte ungefähr 10 Minuten gedauert. Für das erste Mal nicht schlecht, dachte Merz und holte den Schutzanzug mit der Bezeichnung 3L hervor. Dieser fühlte sich an wie echtes glattes Leder, nur mit dem Unterschied, dass es kein Leder war. Der Anzug war innen und außen glatt mit einer narbenartigen Struktur, ähnlich dem Nappaleder. Das künstliche Leder hatte Vorteile, es war wesentlich fester und undurchdringlicher als natürliches Leder und es war sehr viel dichter und beständiger gegen Flüssigkeiten und Chemikalien und das bei einer Materialstärke von nur einem Millimeter.
Der Anzug 3L war ähnlich gearbeitet wie der Basisschutzanzug aus Latex. Füßlinge und Handschuhe waren ebenso vorhanden, wie die maskenähnliche Kapuze. Die innere Oberflächenbeschaffenheit, die durch spezielle Herstellungsverfahren erreicht wurde, erlaubte ein gutes Einsteigen in den Anzug. Die Reibung der Latexaußenhaut mit dem Innenleder des 3L war fast Null. Merz hatte den Anzug innerhalb von nur drei Minuten übergezogen.
Jetzt fehlte nur noch der Schutzanzug, der über den beiden anderen getragen wurde. Er war für den Außenaufenthalt in der Atmosphäre von Serxius5 unerlässlich. Der Anzug sorgte für einen Temperaturausgleich und war für die Grobfilterung der schädlichsten Giftstoffe verantwortlich. Kurz gesagt, er war Roger`s erste Verteidigungslinie gegen die schädlichen Auswirkungen des Planeten.
Einen Schutzanzug der Klasse 5 anzulegen war nicht so komfortabel, wie das Anziehen der anderen beiden. Er war sperrig, hatte eine ziemlich feste Außenhülle und vorne und hinten eine Art Behälter, in denen Batterien und lebenswichtige Maschinen für die Filterung der Atemluft und die Klimaregelung des Anzuges untergebracht waren. Er gehörte der höchsten Dichtigkeitsklasse an und das war für andere Umweltbedingungen auch völlig ausreichend. Aber hier, in der besonders giftigen Umgebung auf Serxius, reichte das nicht aus. Die drei tausendstel Prozent Durchlässigkeit des Anzuges waren hier ein riesiges Problem und dieser Umstand machte eine permanente Anwesenheit auf Serxius unmöglich.
Merz brauchte fast fünfundzwanzig Minuten, bis er das Ungetüm angelegt hatte. Er setzte den Helm auf und dessen unterer Rand glitt in eine Aussparung des Anzuges hinein. Durch Unterdruck wurde der Helm dann in die Aussparung hinein gesaugt und hermetisch dicht mit dem Anzug verbunden. Merz musste dann nur noch die vier Sicherungsbolzen verriegeln, die den Helm mechanisch auf seinen Schultern stabilisierten.
Er prüfte die Statusanzeige, die im unteren Bereich des Helmes angebracht war.
>Filter: 100% / Luft: 100% / Energie: 100% / Zeit verbleibend: 8h 01m, Displayfarbe Grün<
Alles grün. Batterien voll geladen, Filtersysteme und Sauerstoff hatten noch 100 Prozent Restkapazität.
Das zweite Signal ertönte. Noch 15 Minuten bis zum absetzen. Er begab sich auf den Sicherheitsstuhl in der Mitte des Containers. Obwohl die Absetztechnik sich immer weiter verbessert hatte, war sie noch sehr ruppig. Ohne eine sichere Sitzposition konnte man durch den Container geschleudert werden, eine Beschädigung des Anzuges war in diesem Fall sehr wahrscheinlich.
Er legte die Sicherheitsgurte an. Wie mochte es wohl Mayra ergehen. Sie würde keine Probleme bei der Absetzung haben, dachte Merz. Er wusste, dass sie sehr clever und stark war. Er hatte es bei ihrer Verbindung genau gespürt, die Muskeln ihrer Oberschenkel, die er unter dem dünnen, braunen Leder ihrer Hose spürte, die er aufriss, um in sie eindringen zu können. Die feste Umklammerung ihrer Beine, die er um seine Hüften spürte. Aber das war Vergangenheit. Jetzt galt es sich auf die Absetzung zu konzentrieren.
Das dritte Signal hatte er soeben wahrgenommen. Noch eine Minute, dann begann das Absetzen. Wer jetzt nicht im Container war, hatte keine Chance mehr auf den Planeten zu kommen. Das vierte Signal. Nichts ging mehr.
Jetzt begann das computergesteuerte Absetzen der Container, nach dem Programm, welches der Navigator, der für das Absetzen der Container verantwortlich war, erstellt hatte. Hatten mehrere Goldgräber das gleiche Planquadrat gewählt, dann wurden diese vom Computer absetzoptimiert verteilt. Der Navigator hatte aber die Möglichkeit, den Containern Flags hinzuzufügen. Das veranlasste den Computer, diese Container genau an der gewünschten Stelle zu platzieren, die anderen, ohne Flags, wurden dann absetzoptimiert um diese Stelle herum gesetzt. Da die Planquadrate sehr groß waren, konnte das schnell einige Kilometer Abstand von einem vermuteten Ronton7-Flötz bedeuten und in den Anzügen konnte man nur zwei Kilometer in der Stunde zurücklegen. Ein entscheidender Nachteil, da sich dadurch die Grabungszeiten reduzierten.
Jetzt begann das Warten. Merz wusste nicht, wann er mit seinem Container an der Reihe war. Es konnte in wenigen Sekunden sein, oder auch erst in einigen Stunden. Er spürte ein Vibrieren. Das Schiff musste in die Atmosphäre des Planeten eingetaucht sein. Das Vibrieren nahm zu. Einige Gegenstände in seinem Container begannen zu klappern. Das Schiff neigte sich etwas nach rechts, offensichtlich flog der Kapitän eine Rechtskurve. Die Erschütterungen nahmen etwas ab. Die Eintrittsphase in die Atmosphäre des Planeten schien abgeschlossen zu sein. Dieses Mal schien das Schiff nach links zu fliegen. Roger vernahm die Geräusche von der Hydraulik, welche die Bodenluke öffnete.
Jetzt bremste das Schiff und schien zu schweben. Der erste Container wurde abgesetzt. Ein Kran hatte den Container oben, in einer dafür vorgesehenen Öse, ergriffen und ihn angehoben. Dann wurde der Container über die Bodenluke bewegt und nach unten abgelassen. Das Schiff schwebte bei dieser Aktion ungefähr fünfzig Meter über der Planetenoberfläche. Merz konnte die Geräusche der Winde hören, als der Container herabgelassen wurde. Der gesamte Absetzvorgang hatte nur knapp zwei Minuten gedauert. Die Winde zog das Halteseil wieder ein und der Kran bewegte sich zum nächsten Container. Insgesamt mussten siebzehn Container abgesetzt werden. Das Schiff nahm wieder an Fahrt auf. Nach vier Minuten wurde es wieder gestoppt und der nächste Container war mit dem Absetzen an der Reihe.
Merz rechnete hoch. Zwischen dem Absetzen von zwei Containern vergingen ungefähr sieben Minuten, also selbst wenn er der Letzte war, dann würde er sich in ungefähr zwei Stunden auf der Planetenoberfläche befinden.
Merz hatte immer noch leichte Kopfschmerzen. Er hätte mehr Flüssigkeit zu sich nehmen müssen. Aber jetzt war es zu spät. Er musste warten, bis er in seinem Container abgesetzt war. Er hatte zwar die Möglichkeit über einen Schlauch in seinem Helm isotonische Flüssigkeit zu sich zu nehmen, aber diese Quelle wollte er vorerst noch schonen.
Wieder hörte er den Greifarm. Der nächste Container wurde angehoben, dieses Mal war es der direkt neben ihm. Er musste an Mayra denken. Ob er ihr auf dem Planeten nochmals begegnen würde? Eher unwahrscheinlich. Serxius war etwas größer als die Erde und seinen Absetzpunkt hatte er nicht aus den frei erhältlichen Karten ausgesucht. Roger ging nicht davon aus, jemanden so schnell wiederzusehen.
Der siebte Container wurde angehoben und herunter gelassen. Das Schiff beschleunigte wieder. Dieses Mal dauerte es fast eine viertel Stunde bis es wieder abgebremst und der nächste Container vom Kran angehoben wurde.
Merz hasste es zu warten. Es machte ihn nervös. Am liebsten hätte er seine Sicherheitsgurte gelöst und wäre in seinem Container etwas herumgelaufen. Aber er wusste, dass das zu gefährlich war.
Wieder beschleunigte das Schiff. Dieses mal nur für knapp eine Minute. Jetzt wurden die Container im Minutentakt abgelassen. Das mussten die sein, welche sich mit dem Standard-Kartenmaterial versorgt hatten. Insgesamt sechs Container wurden jetzt relativ nah zueinander abgesetzt.
Weiter ging es. Nach zwölf Minuten spürte er einen Schlag an der Oberseite seines Containers. Der Container begann zu wackeln, als er angehoben wurde. Merz spannte seine Muskeln an, so als könne er dadurch das Absetzen beeinflussen. Er spürte, wie er in verschiedene Richtungen beschleunigt wurde. Jetzt wurde er abgebremst und sein Container schwebte über der Bodenluke. Dann wurde er abgelassen. Nach ungefähr einer Minute berührte sein Container die Planetenoberfläche.
Merz war gelandet auf dem unwirtlichsten Planeten des bekannten Universums, den ein Mensch je betreten hatte. Er hörte, wie das Trageseil vom Container abgekoppelt wurde. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die letzte Verbindung zur Zivilisation war endgültig unterbrochen. Eine Rückkehr gab es nicht mehr, es sei den, Merz fand Ronton7.
Er löste die Gurte und erhob sich aus seinem Sitz. Die Schwerkraft war, aufgrund der fast identischen Masseverhältnisse, ähnlich der auf der Erde. Die Ladung auf dem Planeten war besser verlaufen, als Merz es sich vorgestellt hatte. Jetzt galt es, den Container vorzubereiten. Dazu musste Merz den oberen Schutzanzug ausziehen, aber um das zu tun musste er einen Blick auf das Containerkontrolldisplay werfen. Hier wurde der Status des Containers angezeigt, die Dichtigkeit, der Sauerstoffvorrat, die Luftzusammensetzung, kurz alles, was zum Überleben wichtig war. Neben den Einzelanzeigen, die jeden Parameter des Containers exakt anzeigten, gab es noch eine Statusmeldung, die den kompletten Zustand anzeigte und diese zeigte grün. Also hatte der Container das Absetzen gut überstanden. Um einen unsicheren Halt auf der Planetenoberfläche zu vermeiden, war der Container an der Unterseite mit einem formbaren Spezialboden ausgestattet. Er war ungefähr einen halben Meter dick und wurde durch das Eigengewicht des Containers auf die Planetenoberfläche gedrückt. Der Boden glich dann alle Unebenheiten aus. Dass man nicht auf einer Bergspitze oder einem steilen Abhang ausgesetzt wurde, dafür sorgte schon der Navigator des Schiffes und im Übrigen gab es nur ein nennenswertes Gebirge auf Serxius und da war eine Landung völlig unmöglich.
Merz begann, den Schutzanzug auszuziehen. Er war froh, dieses Ding loszuwerden. Jetzt galt es, den Container einzurichten. Da das Bett, die Dusche, der Tisch und alles andere modulartig in ihn integriert waren, musste Merz jetzt alles auf Funktion prüfen. Die Schlafkabine war aus der Wand ausklappbar, genau wie ein Stuhl, den Tisch konnte man von oben herunterziehen, so dass er vor dem Stuhl stand. Um zu duschen musste man in der hinteren rechten Ecke, vom Eingang aus gesehen, rechts und links zwei Magnet-Stäbe aus der Wand ziehen, die auf Gleitschienen im Boden und der Decke geführt, in der Mitte zusammengesteckt wurden. Mit diesen Stäben zog man rechts und links je eine Folie aus der Wand, die aus einem Aufrollmechanismus in der Wand stammten. Oben gab es dann einen Wasserauslass und unten eine Art Abfluss, der das Wasser wieder aufnahm und dem Recyclingprozess zuführte.
Und da kam dann das Zauberwort Recycling in das Spiel. Es spielte hier auf dem Planeten eine große Rolle. Strom zu produzieren war nicht das Problem. Serxius hatte zwei Sonnen und es gab immer ausreichend Licht, damit die Solarzellen genug Energie produzieren konnten. Zwar war es nie so hell wie auf der Erde am Tage, eigentlich glaubte man immer, dass es später Nachmittag war, doch durch den hohen Wirkungsgrad der Zellen war das kein Problem. Nahrungsmittel hatte Merz in als Paste in Tuben oder flüssig in Trinkbeuteln für über ein Jahr mitgebracht. Das reichte auf jeden Fall.
Wasser, das war hier, und nicht nur hier auf Serxius, ein Problem. Zwar gab es Wasservorkommen, aber es war hochgradig toxisch und musste aufwändig entgiftet und gereinigt werden. Das verschlang sehr viel Energie. Aber das war nicht das entscheidende. Das Wasser musste meist von sehr weit her geholt werden und wenn man Wasser holen musste, dann konnte man nicht nach Ronton7 suchen. Also versuchte man alles vorhandene Wasser mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad zu Recyceln. Das Duschwasser und der Urin waren hier als Hauptquellen für die Recyclinganlage zu nennen. Doch auch das Schwitzwasser wurde im speziellen Beuteln der Basisschutzkleidung gesammelt. Am Ende des Tages leerte man dann diese Beutel in die Recyclinganlage, die daraus dann wieder trinkbares Wasser machte. So erreichte man eine Recyclingquote von fast 99 Prozent. Um den Verlust von Wasser auszugleichen, wurden zu jeden Container noch ungefähr fünfzig bis sechzig weitere externe Wassertanks, ausgerüstet mit einem kleinen Peilsender, von dem Schiff in der Nähe abgeworfen, die, zusätzlich zu den 2000 Litern Wasser, die der Container selbst beinhaltete, jeweils weitere 50 Liter Wasser zur Verfügung stellten. Merz musste, nach dem er den Container vorbereitet hatte, sich dann zunächst um die Tanks kümmern. Sie waren Überlebenswichtig. Er konnte nur hoffen, dass nicht zu viele der Tanks durch den Abwurf beschädigt worden waren. Die Unversehrten musste er zusammensuchen und zum Container bringen. Das war nicht ganz einfach und war die reinste Schwerstarbeit. Jeder Tank wog an die sechzig Kilogramm und sie lagen nicht einfach so neben dem Container rum. Die Wasserbehälter konnten in einem Umkreis von fast 500 Metern verstreut liegen.
Aber Merz konzentrierte sich jetzt darauf, den Container herzurichten. Es klappte alles so, wie er es immer wieder im Kopf durchexerziert hatte. Jetzt musste er nur noch die Schleuse für den Eingang des Containers ausfahren. In dieser Schleuse fand dann die Entgiftung des Außenanzuges statt, wenn er von Außen wieder in den Container gelangen wollte. Das hieß, dass der Anzug von allen Fremdpartikeln, die vom Planeten stammten, gereinigt wurde. Dann wurde der Anzug gescannt und wenn die Anzeige grün zeigte, konnte Merz den Container wieder betreten. Achtete man hier nicht peinlichst genau auf Sauberkeit, dann schleppte man sich Teile der vergifteten Planetenoberfläche in das Innere des Containers und setzte damit sein Leben auf das Spiel.
Die Schleuse installierte sich vollautomatisch und die Anzeige zeigte, dass die sie einsatzbereit war. Nun war es an der Zeit, den Klasse 5 Anzug wieder anzulegen. Merz brauchte hierfür immer noch fast zwanzig Minuten. Seit dem Aufsetzen auf der Planetenoberfläche waren schon über drei Stunden vergangen.
Jetzt galt es die Wassertanks zu bergen. Merz drückte den Türöffner. Die Schiebetür öffnete sich und er stand vor der Schleusenkammer. Er betrat die Kammer und verschloss hinter sich wieder die Containertüre. Dann drückte er den Öffner für die äußere Schleusentür. Sie öffnete sich und Merz trat nach draußen.
Jetzt stand er auf Serxius und obwohl er wusste, dass dieser Planet mit seinen Giften sein größter Feind hier war, fand er ihn schön.
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  RE: Goldgräber - Teil 5 Datum:04.02.10 14:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hajo !

Ein fremder Planet ist eine bizarre Schönheit.

Jetzt muß er nur die Wassertanks finden. Hoffen wir
das sie unverletzt sind ... ... ...

Wird in seinem Planquadrat vileicht die Miranda vom
Schiff auftauchen ?

Viele Grüße SteveN



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  RE: Goldgräber Kapitel 6: Vorbereitung Datum:12.02.10 15:17 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 6: Vorbereitung

Obwohl es keinerlei Pflanzen auf Serxius gab, fehlte die Farbe Grün hier nicht. Der feste Boden bestand überwiegend aus klei-nen Steinen, grobem Sand und Geröll. Der Boden war flächenartig verfärbt, ähnlich der kultivierten Erde, wenn man über das Land schaute und sich die bebauten Äcker aneinanderschmiegten, unterbrochen von brachliegenden Flächen, auf denen eine Wiese herangewachsen war. Der Blick wurde durch keinerlei Bäume oder Wälder gestoppt, auch Hügel gab es nicht. Man kam sich fast wie auf einem Ozean auf der Erde vor, der Blick verlor sich im Horizont.
Das matte Licht der gelben Sonne, so wurde die eine der beiden Sonnen des Planetensystems Norbas 3 bezeichnet, lies alles so erscheinen, als hätte jemand die große Deckenleuchte einge-schaltet, irgendwie künstlich. Die Temperatur auf dem Planeten schwankte zwischen 16°C und 24°C, je nach Sonnenkonstellation. Luft gab es, doch sie setzte sich nicht so zusammen, wie auf der Erde. Nur 4% Sauerstoff, der Rest Stickstoff und giftige Gase, wie Kohlenstoffmonoxid in hohen Konzentrationen. Lediglich der Luftdruck war fast identisch mit dem auf der Erde. Die 4% Sauerstoff waren gerade ausreichend, um eine Atemluftgewinnung für den Container und dessen Systeme zu ermöglichen.
Doch der Blick über das Land, das wie ein farbiger Teppich aus-sah, berührte Merz. Wie kann so ein lebensfeindlicher Planet, so schön sein, fragte er sich. Sein Gehirn assoziierte einen Fliegenpilz. Merz versuchte sich auf seine Basisaufgabe zu konzentrieren: Die Bergung der Wassertanks.
Ein Blick auf die Anzeige seines Anzuges:
>Filter: 97% / Luft: 98% / Energie: 100% / Zeit verbleibend: 7h 35m, Displayfarbe Grün<
Also alles bestens, dachte sich Merz und machte sich an die Ar-beit. Er hatte sein Peilgerät eingeschaltet, um die Tanks zu orten. Das Gerät zeigte im seine jetzige Position in der Mitte des Schirmes an. Die Koordinaten sagten ihm, dass der Navigator in auf seiner Wunschposition abgesetzt hatte. Die kleinen grünen Punkte zeigten ihm die Wassertanks an. Die in der Nähe liegenden ignorierte er zunächst. Er hatte geplant, zuerst die weiter entfernten Tanks zu bergen. Das hatte das den Vorteil, dass Merz das umliegende Gelände Auskunden und feststellen konnte, ob es womöglich weitere Containerabsetzungen in der Nähe gab. Auf den ersten Blick hatte er das zwar nicht erkennen können, aber das hieß noch nicht viel. Die Container waren in Tarnfarbenfarben gehalten und man konnte sie leicht, trotz des freien Sichtfeldes, in dem fahlen Licht übersehen. Der weiteste Tank war laut Peilgerät 345 Meter in südlicher Richtung zu finden.
Der Planet hatte zwar keine magnetischen Pole, aber die Firma CPI hatte, als sie noch alleine nach Ronton7 suchte, an zwei ge-genüberliegenden Punkten des Planeten je einen Sender instal-liert, die eine Art Nord- und Südpol markierten. Mit de, im Orbit kreisenden, Satelliten hatte man zudem die Möglichkeit geschaffen, eine Art Funkpeilung auf dem Planeten vorzunehmen. Dieses Netz war unverschlüsselt und konnte von jedem benutzt werden. Es war so eine Art Willkommensgruß der CPI und eine Erinnerung daran, an wen man sich wenden musste, wenn man fündig geworden war.
Merz kam mit dem Boden gut klar. Unter der dünnen Sand-schicht war fester Boden zu spüren. Man hatte fast das Gefühl auf einem Teppich zu laufen. Die kleinen Steine unter seinen Füßen spürte Merz kaum. Die speziellen Sohlen seinen 5er Anzuges glichen kleine Unebenheiten aus. Die Ausrüstung, die Merz sich zugelegt hatte, stammte aus der neunten Generation. Merz konnte sich kaum vorstellen, wie schwer es die ersten Pioniere hier auf dem Planeten gehabt haben mussten. Ihre Ausrüstung war, im Vergleich zu seiner, steinzeitlich.
Er brauchte nicht lange, um den ersten Wasserbehälter zu errei-chen. Er deaktivierte den Sender und hob ihn an. Man konnte ihn auf zwei Arten transportieren, wie einen Rucksack oder wie einen Koffer mit Rollen. Merz probierte die zweite Möglichkeit aus. Er erfasste den Griff und versuchte den Tank hinter sich herzuziehen, mit mäßigem Erfolg. Der Sand war so fein, dass die Räder sich nicht drehten. Er zog den Tank wie einen Schlitten hinter sich her. Das war eine sehr schwierige Methode. Roger versuchte die Methode Rucksack.
Auch hier gab es Probleme. Der hintere Behälter für die Batterien und Versorgungseinheiten des Anzuges störten und Merz hatte Bedenken, diesen beim Aufsetzen des Tanks zu beschädigen. Also entschied sich Merz für die Schlittenmethode, wie er dieses Vorgehen jetzt nannte.
Er kam gut voran. Zwei Stunden war er jetzt schon mit dem ein-sammeln des Wasser beschäftigt. Acht Tanks hatte er bereits bergen können. Bisher gab es keine Ausfälle, alle Tanks, die er geborgen hatte, waren intakt. Sein Bergungsradius hatte sich bereits auf 230 Meter verringert. Wenn er Glück hatte, dann konnte er alle Tanks in einem Arbeitsgang bergen.
>Filter: 73% / Luft: 81% / Energie: 90% / Zeit verbleibend: 5h 28m, Displayfarbe: Grün<
Die Anzeige seines Anzuges schien das zu bestätigen. Trotz der anfänglichen Unbequemheit seines Anzuges, konnte man sich besser auf Dauer in ihm bewegen, als Merz es anfangs vermutet hatte. Die Temperaturregelung seines Anzuges war optimal. Er fühlte sich wohl und seine leichten Kopfschmerzen, die er immer noch hatte, waren kaum noch zu spüren. Er nahm seinen ersten Schluck der isotonischen Flüssigkeit über den Versorgungsschlauch. Es tat ihm gut und er merkte, dass er zu wenig getrunken hatte. Gierig saugte er weiter. Er hatte ja noch genügend Vorrat, denn der Behälter in seinem Anzug fasste fast vier Liter.
Behälter Nummer neun stand an. Entfernung 218 Meter, west-lich. Als er den Behälter erreichte, stellte er fest, dass dieser Weg umsonst gewesen war. Der Tank war auf einer Seite komplett ausgerissen und das Wasser war bereits vollständig im trockenen sandigen Boden versickert. Merz deaktivierte den Sender und machte sich gleich weiter auf den Weg zum nächsten Tank.
Von hier aus waren es 30 Meter südwestlich. Er konnte den Tank aber schon mit bloßem Auge sehen. Innerhalb von zwei Minuten war er Vorort. Dieses Mal war der Tank in Ordnung. Gleich neben ihm lag noch ein zweiter. Auf dem Ortungsgerät konnte er aber nur einen erkennen. Die Auflösung des Gerätes war wohl zu schlecht, um zwei, sehr nahe beieinander liegende, Wassertanks anzuzeigen.
Merz stellte sich in die Mitte der Tanks und zog den einen auf der rechten Seite und den anderen auf der linken Seite mit sich. Es klappte. Zwei auf einen Streich, ging es ihm durch den Kopf.
Am Container angelangt stapelte er die Tanks in der empfohle-nen Weise. Maximal fünf Stück durften übereinander gestapelt werden, zehn Behälter hatte er bereits geborgen, einer war verloren. Merz peilte den nächsten an und machte sich auf den Weg. Es zahlte sich jetzt schon aus, dass er in glänzender körperlicher Verfassung war. Er konnte sich auf die Kraft und Ausdauer seines Körpers verlassen. Mayra schien seinen Körper auch gemocht zu haben. Ein bisschen hatte er das Gefühl, Mayra´s Hände noch auf seinen Armen und seiner Brust zu spüren. Das Gefühl musste wohl der innere Anzug auslösen. Er hatte es schon beim anziehen bemerkt. Dieses glatte Material, dass sich um seinen Körper legte, ja fast schmiegte. Zuerst dieses ganz leichte, ja man konnte fast sagen, brennen auf der Haut, als sie für den Kontakt mit dem Latex durch die Beschichtung vorbereitet wurde. Danach dieses warme Gefühl und dann ein leicht kühles umschließen des gesamten Körpers.
Merz wollte es sich nicht eingestehen, es war erregend den Anzug anzulegen und, wie er es jetzt feststellte, auch sich in ihm zu bewegen. Er stellte sich Mayra in ihrem Basis-Schutzanzug vor. Ihren perfekten Körper umhüllt von dem schwarzen Latexmaterial, wie von einer zweiten Haut. Und ihr Körper war perfekt. Als sie sich geliebt hatte, konnte Merz zwar nicht ihren Körper genau sehen, zu dicht, zu eng hatten sie sich aneinander gepresst, aber er hatte mit seinen Händen ihren Körper erkundet. Er ertastete ihre Brüste, nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, perfekt eben, dachte Merz. Ihr flacher Bauch und ihre, unter der Haut, arbeitenden Bachmuskeln, die er spürte, wenn sie sich mit ihrem Unterkörper vor und zurück bewegte, als Merz in sie eingedrungen war.
Der nächste Tank war erreicht. Merz zog ihn, genau wie die anderen, zum Container. Knapp 5 Stunden später hatte er alle Wassertanks eingesammelt und hatte seine erste Aufgabe auf Serxius erfolgreich erledigt.
>Filter: 8% / Luft: 15% / Energie: 32% / Zeit verbleibend: 0h 28m, Displayfarbe: Grün blinkend<
Das Display zeigte ihm an, dass es jetzt langsam an der Zeit war, für die Dekontamination. Der erste Tag auf Serxius konnte Roger als Erfolg verbuchen. 56 Wassertanks hatte er bergen können, zwei waren nur durch den Aufprall auf der Planetenoberfläche zerstört worden. Weitere Tanks hatte er nicht orten können, aber er hatte Tanks, weit über der durchschnittlichen Bergungsrate, neben seinem Container stapeln können.
Der Erfolg gab ihm ein gutes Gefühl. Er öffnete die äußere Schleusentür und ging dann hinein. Nachdem er die Schleusentür geschlossen hatte, aktivierte er die Dekontaminationsanlage. Zischend entwich Druckluft aus Tanks von allen Seiten durch Düsen und traf auf Merz. Er spürte den Druck der Luft durch die drei Anzüge, so stark war sie.
Nachdem die mechanische Reinigung des Anzuges abgeschlossen war, wurde die Außenhülle des Anzuges noch mit einem flüssigen Reinigungsgemisch besprüht. Danach wurde der 5er Anzug noch mit hochintensivem UV-Licht bestrahlt, das zum einen dafür sorgte, dass der Anzug schnell trocknete und zum anderen noch eventuell vorhandene Giftstoffe unschädlich gemacht wurden. Der ganze Vorgang lief vollautomatisch ab und konnte nach dem Start nicht mehr unterbrochen werden. Danach erfolgte ein Scan des Anzuges und wenn dieser dann sauber war, konnte man die Tür des Containers öffnen. Falls der Anzug durch den ersten Ent-giftungsgang noch Verunreinigungen aufzeigte, musste man die Reinigungsprozedur wiederholen. Man konnte zwar die Zugangssperre zum Container manuell deaktivieren, aber das barg die Gefahr, dass man kleinste Teile giftiger Stoffe in das Innere des Containers einschleppte, diesen dauerhaft verseuchte und sich somit einer schnellen Vergiftung aussetzte. Mit einer zunehmenden Aufenthaltsdauer konnte aber das Entseuchungssystem fehlerhaft werden und ein manuelles Überschreiben der Sicherheitsprotokolle unvermeidlich machen, es blieb trotzdem sehr gefährlich.
Aber Rogers System war auf dem neuesten Stand und unverb-raucht. Mit dem ersten Entseuchungsvorgang schaltete die An-zeige auf grün und er konnte den Container betreten. Er entrie-gelte den Anzugshelm und der Anzug führte einen Druckaus-gleich durch. Es zischte leicht und Merz konnte den Helm nun abnehmen. Das Ausziehen des 5er Anzuges ging gut vonstatten und er schloss diesen dann an die Wartungsstation an, in der die Akkus und die Tanks für den Sauerstoff wieder aufgeladen wur-den. Die Filterkartusche entnahm er der vorderen Versorgungs-einheit. Sie war in einer extra versiegelten Box hermetisch von der Außenwelt versiegelt, um das Innere des Containers nicht zu dekontaminieren. Merz steckte den Filter in das dafür vorgesehene Reinigungsgerät, um ihn zu reinigen und zu regenerieren. In fünf Stunden war er wieder Einsatzbereit, solange dauerte es auch, um den Anzug komplett wieder einsetzbar zu machen. Merz wollte diese Zeit nutzen um zu essen, besser gesagt seine Pasten zu vereinnahmen und sich auszuruhen.
Er hatte einen guten Start gehabt, dachte er sich. Mit einem optimalem Wasservorrat ausgestattet, keine Defekte an seinem Container und, das war für ihn das Wichtigste, genau auf seiner Wunschposition geparkt, hatte er optimale Voraussetzungen für einen Erfolg seiner Mission.
Jetzt kam es nur noch auf ihn an und wenn er ein bisschen Glück hatte, dann würde er erfolgreich sein. Auch hatte er keine anderen Container in seiner Nähe ausmachen können. Das musste zwar nicht bedeuten, dass es keine in seiner Nähe gab, aber es gab ihm ein Gefühl von Sicherheit, keinen Container in seiner Nähe zu vermuten. Was er jedoch sicher sagen konnte, in einem Umkreis von ungefähr einem Kilometer gab es definitiv keinen weiteren Container.
Merz ging zum, wie er es nannte, Kühlschrank. Es war eigentlich kein Kühlschrank, sah aber so aus. In ihm waren die Essensvorräte untergebracht, die Tuben mit den verschiedenen Nahrungspasten und die Beutel mit der Flüssignahrung. Merz suchte sich eine der Tuben aus, auf der Hühnchen stand. Erwartungslos öffnete er die Tube und drückte einen Teil der Paste in seinen Mund. Er kannte solche Pasten aus seiner Militärzeit. Sie beinhalteten alles, was der Körper so brauchte. Ferner bekam man von diesem Zeug keinen Stuhlgang. Am Morgen, vor dem Absetzen, hatte Merz sich auf dem Schiff noch einer Darmreinigung unterzogen, damit er nicht gleich die Recyclinganlage seines Containers mit den Resten des Dinners belasten würde.
Er war mit sich zufrieden und hatte an alles gedacht. Lediglich die Sache mit Mayra hätte nicht sein dürfen. Er hatte seine Unternehmung damit unnötig in Gefahr gebracht. Klar, im Nachhinein schien es nicht geschadet zu haben, sich mit Mayra einzulassen, aber es hätte auch anders kommen können. Sie hätte doch eine von Mirandas Leuten sein können, hätte ihm bei der ersten besten Gelegenheit ein Messer in die Rippen stoßen können, Möglichkeiten hatte sie ja genug. Vielleicht hätte sie, nachdem er in ihr gekommen war, einfach ein kleines, scharfes Messer in seine Halsschlagader gesteckt. Vielleicht hätte in das nicht getötet, aber er wäre damit aus dem Spiel gewesen.
Miranda hätte aber, außer der Befriedigung ihrer Rachegelüste, nichts davon gehabt. Vielleicht würde sie warten, bis er wieder auf der Erde war oder Mayra würde hier auf Serxius warten, ihn beobachten und dann, wenn er fündig geworden war, eiskalt abservieren.
Er nahm wieder einen Drücker aus der Tube. Der Geschmack nach Hühnchen war schwach zu schmecken. Er ging zum Wasch-becken, in Anbetracht einer Alternative konnte man das so nen-nen, und füllte sich Wasser in einen Becher. Er trank ihn auf einen Zug leer. Merz hatte noch Reste der Hühnchenpaste im Mund, als er sich daran machte den Lederanzug auszuziehen. Er war mit seiner Ausrüstung sehr zufrieden. Der Basisanzug und der 3L behinderten in kaum, ja er fühlte sich darin sogar wohl. Als er den 3L ausgezogen hatte, kam er sich sogar etwas verloren vor.
Er entnahm dem Basis-Schutzanzug die Beutel, in denen der Urin und der Schweiß gesammelt wurden. Er entleerte diese dann in eine Befüllungsöffnung der Recyclinganlage, desinfizierte sie und setzte diese dann wieder in den Anzug ein. Es war doch mehr in den Beuteln, als er zunächst gedacht hatte. Besonders der Inhalt der Schweißbeutel beeindruckte ihn. Merz hatte geglaubt, kaum geschwitzt zu haben. Er stellte fest, dass er mehr Flüssigkeit über Schweiß und Urin verloren hatte, als er während des Aufsammelns der Wassertanks aus seinem Vorratsbehälter getrunken hatte. Dieses Flüssigkeitsdefizit machte sich wieder in Kopfschmerzen bemerkbar. Er nahm sich vor, sein Flüssigkeitsmanagement zu verbessern.
Jetzt war es an der Zeit auszuruhen. Merz hatte sich vorgenommen seine Ruhezeiten dem Recyclingzyklus anzupassen. Das bedeutete für ihn acht Stunden Arbeit und fünf Stunden Ruhezeit. Ob er das so durchhalten würde, konnte Merz noch nicht absehen.
Er klappte die Schlafkabine aus und öffnete den Deckel. Die Kabinen stellten sicher, dass er während des Schlafes fast völlig von Giftstoffen geschützt war. Man bediente sich hier des Kaskadenprinzips. Mit der Hülle und der Dekontaminationsschleuse des Containers erreichte man, dass maximal 0,01% der Giftstoffe in das Innere gelangten. Die Schlafkabine erreichte auch einen ähnlichen Wert, allerdings auf der Basis des Containerwertes und das hieß 0,01% von 0,01%. Mit dem Tragen des Anzuges lies sich der Wert nochmals um 0,4% verringern, das bedeutete, dass man lediglich 0,00004% der ursprünglichen Schadstoffemission des Planeten ausgesetzt war. Was aber trotzdem noch ausreichte, um den Körper auf lange Sicht zu vergiften. Das konnte man mit Medikamenten, die dem Essen und dem Wasser beigemischt wurden, ausgleichen. Würde Merz sich nur innerhalb der Schlafkabine aufhalten und die Filtersysteme nicht einem Alterungsprozess unterliegen, dann könnte er fast unbegrenzt auf dem Planeten bleiben. Aber er wusste, dass das nur eine rein hypothetische Überlegung war. Er war nicht hier, um sich, natürlich nur rein hypothetisch, auf die faule Haut zu legen.
Roger legte sich in die Schlafkabine und schloss den Deckel. Als er etwas zur Ruhe kam, konnte er, kaum wahrnehmbar, das leise Summen der Ventilatoren hören, die für den Luftaustausch und die damit verbundene Entfeuchtung der Kabine sorgten. Merz schlief aber gleich ein mit einem sehr optimistischen Gefühl, hier auf Serxius erfolgreich zu sein.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hajo am 14.02.10 um 08:01 geändert
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  RE: Goldgräber Datum:15.02.10 10:35 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HaJo !

Jetzt heißt es für Roger Merz. Buddeln und nochmals
buddeln und das ganze Zeugs abbauen. Wird er in
seinem Abschnitt alleine bleiben ?
Oder werden feindlich Gesinnte über ihn herfallen?
Oder aber wird seine Luft kontaminiert und er denkt
nur noch an das Eine ? Sex, sex, sex?

Viele Grüße SteveN



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  RE: Goldgräber Kapitel 7: Suche Datum:23.02.10 15:06 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 7: Suche

Das Fertigsignal des Recyclingprozesses seines 5er Anzuges weckte ihn. Merz schreckte auf und stieß sich mit dem Kopf am Deckel der Schlafkabine.
„Mist, schon wieder Kopfschmerzen“, fluchte er vor sich hin. Merz dachte, na das fängt ja früh an, mit den Selbstgesprächen. Er öffnete den Deckel der Kabine und klappte sie nach oben. Er stieg aus ihr heraus und blickte nach unten. Deutlich zeichnete sich sein erigiertes Glied in der Latexhülle seines Anzuges ab. Morgenlatte, dachte er. Er fühlte sich frisch und ausgeschlafen, fit für die nächste Schicht.
Wieder ging ihm Mayra durch den Sinn. Vielleicht lag es an seiner morgendlichen Erregtheit, dass er an sie dachte. Er sah Bilder von ihrer nächtlichen Vereinigung vor seinem inneren Auge. Er hatte auch wieder das Gefühl, ihre Schenkel durch das Leder ihrer Hose zu spüren. Merz konnte nur hoffen, dass er gegen die erotisierende Wirkung des Latexanzuges bald immun werden würde. Es lenkte ihn ab und das war etwas, dass er auf keinen Fall hier gebrauchen konnte.
Roger verspürte Hunger. Also schloss er den Deckel der Kabine und klappte sie dann wieder hoch in die Aussparung in der Con-tainerwand. Es machte kurz klick und die Schlafkabine war in der Wand arretiert. Eine rote Kontrolllampe zeigte ihm, dass sich die Koje jetzt im Reinigungsmodus befand.
Merz legte den 3L an. Er fühlte sich wohl in der festen Hülle die-ses Anzuges. Der Anzug gab ihm Sicherheit und das war nicht nur ein Gefühl, das er hatte, sondern es entsprach der Realität. Der 3L würde ihn gegen fast alles schützen, was ihm hier in dem Container passieren konnte. Ob er sich an einer scharfen Kante stoßen oder stürzen würde. Gegen solche und andere mechanischen Beanspruchungen war der 3L gut geeignet.
Merz ging zum Kühlschrank und holte sich eine Tube mit der Aufschrift Eier und Speck heraus. Gierig drückte er den Inhalt der Tube in seinen Mund. Während er das machte, ging er zum Waschbecken, um sich einen Becher Wasser zu holen. Flüssig-keitsmanagement, das war der Punkt, den er verbessern musste, um seine latent vorhandenen Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen.
Heute wollte er mit der Suche nach Ronton7 beginnen. Heute, wie plötzlich die gebräuchlichsten Redewendungen und Ausdrücke ihre Gültigkeit verlieren, wenn man seine Lebenssituation verändert, ging es Merz durch den Kopf. Ein Heute, wie es auf der Erde galt, war hier nicht vorhanden. Die zwei Sonnen, die das System Norbas 3 mit Licht und Wärme versorgten, waren dafür verantwortlich, dass es auf Serxius keine Nacht gab. Die gelblichere Sonne, welche Merz schon kennengelernt hatte, wechselte mit der rötlicheren Sonne immer nach vierzehn Stunden. Der Wechsel der Sonnen war auch die dunkelste Zeit des Rotationszyklus des Planeten und dauerte nur eine halbe Stunde. Das Licht der roten Sonne ließ alles noch fremdartiger aussehen, als unter der gelben.
Das Frühstück war beendet und Merz kontrollierte den Klasse 5 Anzug. Alle Anzeigen der Servicestation, an der der Anzug ange-schlossen war, zeigten auf grün. Merz füllte den Trinkbeutel des Anzuges auf, dieses Mal würde er ihn leer trinken.
Er nahm den Anzug aus der Station und zog ihn an. Sieben Minuten, das war sein neuer Rekord. Er setzte den Helm auf und aktivierte den Anzug. Saugend wurde der Helm mit dem Rest des Anzuges verbunden. Merz schloss noch die vier Sicherungsbolzen und blickte auf das Helmdisplay:
>Filter: 100% / Luft: 100% / Energie: 100% / Zeit verblei-bend: 8h 01m, Displayfarbe Grün<
„Alles OK“, sagte er zu sich selbst und trat vor die innere Schleu-sentür. Er betätigte den Öffner und trat in die Schleuse ein. Nach einer weiteren Minute stand er wieder auf dem sandigen Boden des fremden Planeten, der jetzt, unter der roten Sonne, für ihn noch schöner und fremdartiger aussah. Alle Farben waren jetzt leicht rotstichig, so als ob man durch eine leicht rot getönte Folie blicken würde.
Jetzt würde es für Merz an die Arbeit gehen. Aus einer Tür auf der Außenseite des Containers holte er einen kleinen Handwagen hervor, indem sich verschiedene Utensilien befanden, die für die Suche und den Abbau von Ronton7 gebraucht wurden. Man konnte es nicht orten, sondern man musste Graben und immer wieder den Boden untersuchen. Ein kleiner mobiler Scanner war in der Lage, Ronton7 aus dem Abraum zu erkennen. In diesem Punkt kam man sich wirklich vor, wie ein Goldgräber aus vergangenen Zeiten, als Gold auf der Erde noch etwas wert war. Aber seit man es viel billiger künstlich herstellen konnte, war die Suche nach Gold nur noch eine Sache der Nostalgiker.
Ronton7 war nicht mit bloßem Auge zu sehen. Es war meistens im Innern von kleinen Steinen zu finden. Der Scanner war in der Lage, Ronton7 dort aufzuspüren. Merz musste einfach eine steinige Stelle suchen und anfangen zu graben. Er hatte, bevor er sich für dieses Abenteuer entschied, sich die Frage gestellt, warum man die ganze Ronton7-Suche nicht einfach von automatisch gesteuerten Maschinen erledigen ließ. Aber das war auf Serxius nicht so einfach. Zum einen fielen die immensen Transportkosten für die Förderanlagen an, was als einmaliger Betrag zu verkraften wäre, und zum anderen, und das war der wichtigste Punkt, die giftige Atmosphäre griff das Metall der Förderanlagen an. Die Wartungskosten wären immens hoch. Ein weiterer Punkt, der gegen eine maschinelle Ausbeutung des Planeten sprach, waren die beiden Sonnen. Sie erzeugten ein derart konfuses Spektrum von elektromagnetischen Wellen, das die hochspezialisierte technische Systeme oft ausfallen ließ und damit unzuverlässig machte. Die ganze Technik, die in den Containern und den Schutzanzügen steckte, war robust und einfach, im Vergleich zu den komplizierten Abraummaschinen, von den ganzen Sekundärsystemen, wie zum Beispiel den Mühlen, die zur Zerkleinerung der Steine dienten, ganz zu schweigen.
In so einem Fall zeigte sich wieder einmal die Leistungsfähigkeit des Menschen. Überall da, wo es schwierig wurde, war der Mensch als steuernde und auch ausführende Komponente nicht weg zudenken.
Merz suchte die Stelle, wo Miranda´s erfolgreicher Goldgräber seinen Fund gemacht hatte. Diese lag nur wenige Meter von seinem Container entfernt. Nichts deutete darauf hin, dass hier jemand gegraben hatte. Aber das hieß nicht viel. Seit dem Fund waren schon fast fünf Jahre Vergangen. Vielleicht hatte er ja auch die Stelle getarnt, jede Spur, die auf den Abbau von Ronton7 hindeutete, wurde vielleicht verwischt.
Aber Merz war kein Mensch, der erst groß zu Diskutieren anfing, wenn es was zu tun gab. Er nahm die Schaufel, grub ein kleines Loch, bis er auf handgroße Steine stieß. Er nahm einige der Steine auf seine Schaufel und verfrachtete sie in den Analysebehälter seines Scanners. Er schloss den Deckel und schaltete ihn ein.
Der Scanner war sehr einfach gehalten. Es gab lediglich zwei Anzeigen auf der Oberseite des Gerätes. Rot für eine Niete und grün für den Jackpot. Jackpot hieß, die Ladung im Behälter beinhaltete mindestens 0,5 Gramm Ronton7. Dann galt es die Steine einzeln nochmals zu analysieren und wenn man großes Glück hatte, dann befand sich die ganze Menge Ronton7 im Kern eines Steines.
Eine Analyse dauerte circa 8 Minuten. Merz wartete. Der erste Eindruck der Stelle, die Mirandas Informant genannt hatte, war nicht gerade positiv. Vielleicht hatte er Miranda überschätzt. Er hatte angenommen, dass Miranda über sehr gute Kontakte verfügen musste. Vielleicht war er hier einem Irrtum erlegen.
Er konnte sich erinnern, dass sie ihm einmal, als sie ihn noch fesseln durfte, von ihren Kontakten erzählt hatte. Sie war gesprächig geworden, als er ihr, mit Handschellen an das Bett gefesselt, zum ersten Mal von seinen Plänen erzählt hatte, auf Ronton7-Suche zu gehen.
Sie hatte ihr Spiel mit ihm gespielt, war in an diesem Abend zu ihm gekommen, komplett in schwarzes Latex gehüllt, dass nicht das Geringste von ihrer Figur verbarg. Die Brustwarzen zeichne-ten sich unter dem Latex-Shirt ab, ebenso das Piercing an ihrem Bauchnabel. Er konnte sich noch genau erinnern, wie beindruckt er damals von ihr war. Ihr makelloser Körper, verpackt in glän-zendem Latex. Ein Anblick der ihn schwach werden ließ. Sie stieß ihn nach hinten und ihre hochhakigen Stiefel klackten, als sie ihn verfolgte. Immer wieder stieß sie ihn nach hinten, solange, bis er mit seinen Beinen an dem Bett anstieß. Der nächste Stoß ließ ihn nach hinten auf die Matratze fallen. Jetzt saß er auf dem Bett.
„Du bewegst dich nicht!“, hatte sie ihm befohlen. Sie öffnete seinen Gürtel und zog in aus den Schlaufen der Hose heraus. Kalt Lächelnd schlang sie den Gürtel mehrfach um seinen Hals und schloss ihn dann im Nacken.
Ein weiterer Stoß beförderte seinen Oberkörper auf die Matrat-ze. Sie öffnete seine Hose und zog sie bis zu den Knien nach unten. Jetzt setzte sie sich auf seinen Penis und ergriff seine Arme. Miranda zog sie nach oben und legte Merz um seine Handgelenke Handschellen an, die sie am oberen Bettrand befestigte. Sie stand auf und holte etwas aus eine Schublade. Was konnte Merz nicht sehen, denn seine Arme waren in ziemlicher Streckung am das Bett gefesselt. Den Kopf konnte er auch nicht heben, der Gürtel hinderte ihn daran.
Zwar hätte Merz jederzeit sich befreien können, aber er war sehr erregt und wollte sehen, was Miranda mit ihm anstellen würde. Er sah sie zwar kommen, aber was sie in der Hand hielt, konnte er nicht sehen. Plötzlich spürte er etwas Kaltes an seinen Inneschenkeln, dann hörte er ein schneidendes Geräusch. Miranda schnitt ihm gerade die Short mit einer Schere auf. Dabei vermied sie es nicht, seinen Penis immer wieder mit der kalten Schere zu berühren.
Merz wurde fast wahnsinnig vor Lust. Als Miranda die Hose ent-fernt hatte, sprang ihr sein Penis regelrecht entgegen. Sie setzte sich einfach auf ihn drauf und begann nun das Hemd von Roger aufzuschneiden. Sie drückte die untere Klinge der Schere so fest auf seine Haut, dass sie leicht mit der Spitze seine Haut aufritzte. Mit schneidenden Geräuschen näherte sich die Schere seinem Hals.
Merz war innerlich auf das Äußerste angespannt. Auf der einen Seite befand er sich in einem absoluten Erregungszustand und auf der anderen Seite machte sich ein unsicheres Gefühl bei ihm breit, ob er Miranda vertrauen konnte.
Aber die Lust hatte ihn unter Kontrolle. Er lies Miranda Geweh-ren und sie weiter sein Hemd zerschneiden. Der Schmerz, den sie ihm mit der Schere zufügte, heizte ihn weiter an. Jetzt hatte sie das Hemd aufgeschnitten und klappte es nach rechts und links auf. Seine Brust lag nun entblößt vor ihr. Sie lies die geschlossene Schere über seine Brustwarzen gleiten, dann wanderte die Schere zu seinem Bauchnabel. Die Spitzen der Schere umkreisten in mehrmals, dann bohrte sie mit der Schere leicht in die Nabelöffnung hinein.
Merz fing unbewusst an zu keuchen. Sein Penis drückte mit aller Macht gegen den Latex von Mirandas Hose. Sie musste es an ihrem Schritt spüren, denn sie begann jetzt ihren Unterkörper leicht nach vorne und nach hinten zu bewegen. Sie war ein klei-ner Teufel, wenn es um Sex ging und sie hatte gerne die Kontrolle bei der Sache und nicht nur bei der. Sie war jemand, der sich nur sehr ungern die Sachen aus der Hand nehmen lies. Aber sie war gut, indem was sie machte. Der Sex mit Miranda gefiel Merz außerordentlich gut.
„Na, Roger, was hast du für Geheimnisse. Erzähle mir mal eines, sonst kommst du hier nicht mehr lebend heraus“, sagte sie, als sie so auf ihm saß, sich rhythmisch bewegend, ihre Fingerspitzen zwirbelten seine Brustwarzen. Sie lachte dabei etwas und Merz entschloss sich in diesem Augenblick ihr die Sache mit Serxius zu erzählen, er konnte nicht anders. Zu sehr hatte die Lust von ihm Besitz ergriffen.
„Nach Serxius? Man du hast ja Mut!“, tat sie erstaunt, so als würde sie von nichts wissen.
„Ich kann dir vielleicht dabei helfen. Ich habe gute Kontakte und ich kenne einen, der schon mal da war und der Erfolg hatte.“
Merz war damals wirklich interessiert, aber er wollte keinen Sponsor für sein Vorhaben. Zu diesem Zeitpunkt dachte er wirk-lich, dass Miranda ihm helfen wollte, weil sie ihn mochte.
Als er ihr sein Interesse bekundete, da ging der Ritt auf ihm erst richtig los. Sie verstand es, Merz immer wieder bis kurz vor den Höhepunkt zu bringen und ihn dann etwas zurückzunehmen. Sie erreichte damit, dass Merz oft über eine Stunde unter Strom stand, bevor er seinen erlösenden Orgasmus bekam.
Sie ging dabei immer sehr bestimmt vor. Meist erst im letzten Moment durfte er in sie eindringen. Auch hier war das so. Kurz vor seinem Höhepunkt öffnete sie den Reißverschluss an ihrem Schritt und sein Penis durfte sich den Weg in sie hinein suchen. Merz hatte dabei immer den Eindruck, dass auch sie auf ihre Kosten kam, aber rückblickend wusste er, dass sie ihm alles nur vorgespielt hatte.
Vielleicht war das mit ihren Kontakten genauso. Alles nur Schein und Trug. Die Informationen von „ihrem“ Goldgräber nur Köder. Ausgestreut um ihn in die Falle zu locken..
Eine pulsierende Tonfolge des Scanners riss ihn jäh aus seinen Gedanken. Er konnte es kaum fassen, die Anzeige blinkte grün. Die Hände von Merz begannen zu zittern. Das Gerät musste eine Fehlfunktion haben, schoss es ihm durch den Kopf. Er nahm den Behälter aus dem Scanner, entleerte den Inhalt vorsichtig in ein Gefäß und füllte ihn dann nur mit Sand und kleinen Steinen. Er schob ihn zurück in das Gerät und startete erneut den Analysevorgang. Lange acht Minuten später leuchtete die Anzeige rot, also kein Ronton7.
„Unfassbar!“, schoss es Merz durch den Kopf, „Das gibt es doch nicht!“
Der Scanner war in Ordnung. Roger schüttete den Sand aus dem Scanbehälter und legte nun den größten Stein aus dem positiv getesteten Material hinein. Er startete den Scanvorgang.
„Dieses Miststück!“, schrie er laut in seinen Helm, „Dieses ver-dammte Miststück!“
Merz war wie von Sinnen. Nervös beobachtete er die Anzeige des Scanners. Acht Minuten konnten eine Ewigkeit sein. Der Zweifel, an der Zuverlässigkeit von Miranda´s Quelle, war von der Wirklichkeit weggefegt worden. Das bedeutete aber auch, dass Miranda gefährlich war. Sie würde nicht einfach so Merz den Erfolg überlassen. Er musste jetzt alles neu überdenken, wenn er hier lebend heraus kommen wollte. Ohne Ronton7 ließ man einen hier auf Serxius verrotten, mit Ronton7 war jeder hinter einem her.
Immer noch kein Ergebnis, es waren ja auch erst vier Minuten vergangen. Merz versuchte sich zu beruhigen. Am liebsten hätte er den Scanner geschüttelt, wenn es die Analyse beschleunigt hätte. Er ging vor dem Scanner auf und ab, wie ein ausgehungertes Tier im Zoo, vor dessen Käfig der Wärter genüsslich das Futter zubereitete.
Miranda ließ ihn auch gerne warten. Manchmal hätte er gerne schnellen und harten Sex mit ihr gehabt, aber mit ihr lief das so nicht. Miranda lies ihn nur unter ihren Bedingungen mit ihr spie-len. Das machte ihn aber, wenn er ehrlich zu sich war, erst richtig an. Sie übte eine Art Kontrolle über ihn aus, so wie es keine andere bisher tun durfte. Sie verstand es eben meisterhaft bei Männern die richtigen Tasten zu drücken und sie damit zu manipulieren, damit sie ihre Ziele erreichte.
Wieder eine pulsierende Tonfolge. Merz glaubte fast wahnsinnig zu werden.
„Scheiße!“, brüllte er mit heiserer Stimme in seinen Helm. In dem größeren Stein waren mindestens 0,5 Gramm Ronton7.
Merz nahm den Stein aus dem Behälter und legte ihn in eine Vorratsbox, in der die positiven Funde gelagert wurden. Jetzt nahm er den nächstgrößeren Stein aus dem Gefäß und legte ihn in den Scanner ein. Wieder war warten angesagt.
Merz musste sich beruhigen. Sollte das wirklich wahr sein. Hatte er den absoluten Jackpot, hier auf Serxius, geknackt. Hatte ihn dieser Planet, der die Schönheit eines Fliegenpilzes hatte, in sein Herz geschlossen und ihm das freiwillig gegeben, nachdem alle suchten, bereit waren dafür zu sterben und die meisten es auch taten.
Merz konnte es nicht richtig glauben. Er, der sich alles im Leben hart erarbeiten musste, bekam von einem hochgradig toxischen Planeten einfach so, eine Ladung Ronton7 frei Haus geliefert.
Wieder ertönte das Signal, wieder wurde Anzeige grün. Wenn der Scanner nicht auf irgendeine teuflische Art und Weise mani-puliert worden war, so war Merz jetzt im Besitz von mindestens 1 Gramm Ronton7.
Merz nahm den Stein aus dem Scanner und beförderte ihn ebenfalls in die Vorratsbox. Der nächste war an der Reihe. Dieser war nur noch halb so groß wie der Erste. Er schaltete den Scanner ein, nachdem der Stein eingelegt war. Wieder acht Minuten warten, aber diese Wartezeit wurde Merz sehr gut bezahlt.
Blöde Gedanken gingen ihm durch den Kopf, dass er vielleicht die Wassertanks ganz umsonst zum Container geschleppt hatte, dass er womöglich zu viel in die Ausrüstung investiert und zu viele Nahrungsmittel mitgenommen hatte. Aber Merz musste sich beruhigen. Noch hatte er sein Ziel nicht erreicht. Mindestens 3,5 Gramm wollte er finden, 5 Gramm waren sein eigentliches Ziel.
Wieder leuchtete die Anzeige grün, wieder ertönte das Signal. Merz fühlte sich jetzt unbesiegbar. Wenn in dem kleinen Stein schon 0,5 Gram Ronton7 waren, dann mussten in dem Größeren noch wesentlich mehr sein. 5 etwas kleinere Steine waren noch in dem Gefäß. Er nahm den nächsten und der war wieder positiv.
Wenn ihn jetzt Miranda sehen könnte, sie würde bestimmt wahnsinnig werden. Die ganze Mission lief absolut problemfrei, wenn man einmal die Sache mit Miranda außen vor lassen wür-de. Aber ohne Miranda, hätte er nicht diesen Erfolg gehabt und schließlich hatte er ja auch seinen Spaß mit ihr.
Die anderen 4 Steine waren auch alle positiv. Der ganze Rest in dem Gefäß wurde negativ getestet. Das sprach für einen funktionierenden Scanner. Merz teilte jetzt die beiden größeren Steine und testete sie nochmals. Bei 3 Stücken schlug der Scanner an, eines wurde negativ getestet.
9 Steine positiv, dass hieß mindestens 4,5 Gramm Ronton7. Merz schrie mit aller Kraft in seinen Helm. Er schrie über eine Minute lang. Die Anstrengung beruhigte ihn etwas. Er musste jetzt so schnell wie möglich wieder einen klaren Kopf bekommen.
Verdammt, er hatte völlig die Zeit vergessen. Er musste das Display seines Anzuges zu kontrollieren.
>Filter: 56% / Luft: 63% / Energie: 71% / Zeit verbleibend: 4h 11m, Displayfarbe Grün<
Noch über vier Stunden. Er war jetzt erst knapp vier Stunden auf der Suche nach Ronton7 und hatte schon sein Mindestziel von 3,5 Gramm mehr als erreicht. Aber er musste jetzt wieder klar denken. Die vergessene Kontrolle des Anzugdisplay, das durfte nicht wieder passieren. Wenn er den Rückkehrzeitpunkt verpasst hätte, dann wäre er hier als reicher Mann gestorben.
Aber er hatte noch gut drei Stunden Zeit, um seine Suche fortzusetzen, den Rest der verbliebenen Zeit brauchte er, um zum Container zurückzukehren. Er hatte jetzt eine Glückssträhne und die wollte er bis zum Schluss weiterverfolgen.
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Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
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gib jedem menschen seine würde

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  RE: Goldgräber Datum:23.02.10 16:13 IP: gespeichert Moderator melden


hallo hajo,


ich bin überwältigt von diesem abenteuer. davon möchte ich gerne noch mehr lesen. vielen dank fürs schreiben.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 8: Sichern Datum:11.03.10 14:46 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 8: Sichern

Merz war wieder zu seinem Container zurückgekehrt. Er hatte sich zwingen müssen, mit dem Graben aufzuhören. Mindestens 22 Gramm Ronton7 hatte er in seiner Vorratsbox. Die Box wog nicht mehr als vier Kilogramm und war aber ein Vielfaches mehr wert, als die britischen Kronjuwelen.
Jetzt galt es den Fund zu sichern vor unliebsamen Personen, die nur allzu gerne sich in gemachte Nester setzten. Aber er hatte einen Vorteil. Roger war sehr früh fündig geworden. Keiner konnte ahnen, dass er schon im Besitz seiner Rückfahrkarte in der First Class war. Bei dem Fund würden sie ihn schnellstens von diesem Planeten holen und falls der neue XV3-Antrieb schon einsatzbereit war, dann könnte er schon in ein oder zwei Tagen wieder auf der Erde sein und einige Tage später dann sein neues Quartier in den oberen Etagen beziehen. Aber irgendwie kamen ihm Zweifel, ob er für ein Leben in den oberen Etagen geschaffen war. Vielleicht kaufte er sich auch ein größeres Stück Land, würde ein Haus darauf bauen, am besten selbst, und sich dahin zurückziehen.
Merz hatte den Jackpot, aber ihm kamen Zweifel, ob er nicht mehr wegen des Abenteuers hier war. Jetzt, da er einen schnel-len Fund hatte, war sein Aufenthalt hier auf Serxius fast schon beendet, bevor er richtig begonnen hatte.
Merz musste aber zunächst wieder durch die Schleuse und das Dekontaminationsprotokoll durchlaufen. Er versiegelte die Vor-ratsbox. Die Entgiftung klappte, wie beim ersten Mal, schon bei dem ersten Durchlauf. Er betrat den Container und begann den Klasse 5 Anzug auszuziehen. Er hatte jetzt plötzlich keine Eile mehr. Er schien jetzt nachdenklich, seine Aufregung wegen des Fundes hatte sich gelegt. Routine begann wieder bei ihm zu greifen. Den Anzug hängte er vorschriftsmäßig in die Wartungsstation, damit alle Systeme wieder regeneriert werden konnten.
Danach steckte er die Vorratsbox in die dafür vorgesehene Auf-nahmevorrichtung des zweiten Scanners, der mit einem Funkgerät verbunden war. Dieser würde die genaue Menge von Ronton7 ermitteln und, bei einer Menge von mindestens 3 Gramm, einen codierten Funkspruch zur einer Relaisstation im Orbit des Planeten schicken. Dort würde der Funkspruch dann umgewandelt und in einem speziellen Übertragungsverfahren zur Erde gesandt. Dieses Übertragungsverfahren, dass sich das Prinzip der Raumfaltung zu eigen machte, erlaubte es, die Übertragungsdauer der zusendenden Nachricht auf nur wenige Sekunden zu begrenzen.
Merz schaltete das Funkgerät ein. Der Scanner nahm seine Arbeit auf. Dieses Mal würde der Scanvorgang fast 20 Stunden dauern. Die Restzeitanzeige des Scanvorganges war nie sehr genau. Es wurde immer der Maximalwert angegeben. Aber aufgrund von Lufteinschlüssen oder Variationen in der Dichte der Gesteinsproben konnte der Scanvorgang auch wesentlich kürzer sein, als zunächst angezeigt. Aber trotzdem genug Zeit für Merz, eine kleine Feier für sich auszurichten. Er wollte in dieser Zeit sich besinnen und zur Ruhe kommen. Das war alles sehr schnell auf ihn eingestürzt. Der rasche Fund, mit dem niemand auch nur im Entferntesten rechnen konnte. So etwas hatte es noch nie gegeben, es war zumindest noch nie dokumentiert worden.
Roger drohte wieder kurz in eine sehr euphorische Stimmung abzugleiten. Immer wieder sagte er sich, die Untersuchung der Steine mit dem Hauptscanner war noch nicht abgeschlossen, dieser war versiegelt und hatte eine spezielle Eichung im Gegensatz zu dem Handscanner, den er außen benutzte. Es konnte sich immer noch um eine Fehlfunktion des Außengerätes handeln und wenn dem so war, dann war Merz immer noch am Beginn seines Abenteuers und nicht, wie es jetzt schien, an seinem Ende.
Er wollte es sich jetzt gemütlich machen. Seine Stimmung war gut und er versuchte sich abzulenken. Seinem „Kühlschrank“ entnahm er heute, quasi zur Feier des Tages, oder besser zur Feier des Tages an dem die roten Sonne schien, Paste mit der Geschmacksrichtung Rinderfilet. Für den Fall der Fälle hatte sich Merz auch noch eine Dose Bier mitgebracht. Jetzt, dachte er, wäre ein guter Moment diese zu trinken.
Er klappte den Stuhl aus und lies den Tisch von der Decke herab. Die Bierdose stellte auf den Tisch und setzte sich auf den Stuhl. Das Filet schmeckte heute besonders gut. Er spritzte sich eine große Portion in den Mund und öffnete die Dose. Es zischte etwas beim öffnen, Merz setzte die Dose an seinen Mund und nahm einen kräftigen Schluck von dem Bier.
„Man, tut das gut!“, seufzte er vor sich hin. Eigentlich war es absolut unvernünftig jetzt Alkohol zu sich zu nehmen, dachte er. Seine Kopfschmerzen waren immer noch latent vorhanden und der Alkohol dürfte da kaum eine Hilfe sein, diese weg zubekommen. Besser er hätte erst einmal Wasser zu sich genommen. Aber Merz wischte diese Gedanken schnell bei Seite und entschuldigte das alles mit der besonderen Situation, in der er sich befand. Andere würden an seiner Stelle bestimmt durchdrehen, aber er saß einfach nur hier und genehmigte sich ein einfaches Bier mit etwas Rinderfiletpaste.
Wieder kam ihm Miranda in den Sinn. Dieser Fund würde ihm so viele Krediteinheiten bescheren, dass er Miranda einen guten Anteil anbieten könnte. Schließlich kam ja die Informationen, wo er das Ronton7 gefunden hatte, von ihr, dass hatte er nicht vergessen. Bei allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, fand er, dass sie einen fairen Anteil verdient hätte und das würde ihm den Rücken freihalten. Er müsste keine Sorge mehr haben, dass Miranda sich irgendwann an ihm rächen würde.
Vielleicht könnte er auch Mayra ausfindig machen und ihr vor-schlagen, einfach mit ihm den Planeten zu verlassen. Kreditein-heiten hatte er ja jetzt mehr als genug, es würde für sie beide reichen. Abenteuer gab es auch noch auf der Erde, wenn man genügend Kleingeld zur Verfügung hatte und das war ja jetzt der Fall.
Aber Merz musste erst den letzten Scan abwarten, der ihm Ge-wissheit verschaffen würde. Gewissheit, dass er fündig geworden war, auf diesem tödlich, schönen Planeten. Der Counter zeigte eine Restzeit von 17 Stunden und 11 Minuten an. Also war nichts gegen ein Nickerchen in der Koje einzuwenden.
Roger Merz klappte die Schlafkabine aus der Wandhalterung herunter. Er öffnete seinen 3L und legte ihn ab. Er hätte in gerne anbehalten, zu sehr hatte er sich an die feste, aber doch geschmeidige Hülle des künstlichen Leders gewöhnt. Er strich mit seinen Händen, die in den Latexhandschuhen des Basisanzuges steckten, über das Material. Trotz der Handschuhe konnte er die feine lederartige Struktur des 3L mit seinen Fingerspitzen ertasten.
Er musste wieder an Mayra denken. An ihr gemeinsames Spiel vor der Landung auf Serxius. Ihre trainierten Schenkel, die er unter dem dünnen Leder ihrer Hose spürte. An das Geräusch der Lederhose, als er sie aufriss, um ihn sie einzudringen und an das Leder, dass er zuerst mit seiner Penisspitze fühlte, bevor er in sie eindrang. Er spürte, wie seine Penis in der Latexhülle des Basisanzuges wuchs. Die Gedanken an Mayra erregten Merz, das Leder erregte ihn, die Latexhülle des Basisanzuges, in der sein Penis steckte, erregte ihn. Roger´s Puls beschleunigte sich. Er legte sich in die Schlafkabine und bedeckte mit dem oberen Teil des 3L seinen Körper. Den unteren Teil des Anzuges klemmte er sich zwischen seine Beine und presste sie fest zusammen. Er begann seinen Unterkörper vor und zurück zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller.
Er stellte sich Mayra vor, dann kam ihm Miranda in den Sinn. Merz fing an zu keuchen. Immer schneller bewegte er seinen Unterleib. Sein Penis drückte gegen die Latexhülle und gegen den 3L. Jetzt dachte wieder an Mayra und als er sich erinnerte, wie er in sie eingedrungen war, da hatte Merz einen sehr intensiven Orgasmus, so wie er ihn noch nie erlebt hatte.
Es dauerte noch eine Weile, bis sich seine Atemfrequenz wieder normalisiert hatte. Merz wurde jetzt sehr schnell Müde. Er zog den Deckel der Kabine zu, eigentlich hätte er zuerst die Beutel des Basisanzuges entleeren müssen, aber daran dachte Merz jetzt nicht mehr. Er dachte noch an Mayra und Miranda. Wie ähnlich sie sich doch waren. Nicht nur äußerlich, nein auch vom Temperament her. Es lag bestimmt an seinem Beuteschema, dass ihm immer wieder einen ähnlichen Frauentyp bescherte, oder, dämmerte es ihm kurz vor den einschlafen, es lag daran, dass Miranda Mayra auf ihn angesetzt hatte, um ihn zunächst beobachten zu lassen und im Falle eines Fundes diesen vielleicht abzujagen.
Merz fiel in einen tiefen Schlaf, aus dem ihn auch das Fertigsignal des Recyclingprozesses des 5er-Anzuges nicht weckte. Er wachte erst auf, als ihn das automatische Wecksignal der Schlafkabine weckte. Dieses Signal wurde automatisch ausgelöst, sobald die Kabine mehr als zehn Stunden geschlossen war oder die Auffangbehälter der Entfeuchtungsanlage voll waren. In diesem Fall traf das erste Ereignis zu. Roger konnte zunächst das Geräusch, das wie durch Watte zu ihm drang, nicht zuordnen, aber bald war er soweit wach, dass er merkte, woher das Signal kam.
Merz hatte zehn Stunden geschlafen und er hatte einen leichten Brummschädel. Es war nicht gut, solange in der Kabine zu schlafen. Man verlor auf Dauer zu viel Flüssigkeit und dehydrierte, der Hersteller empfahl, die Schlafzyklen auf maximal 8 Stunden zu begrenzen und zwischen den Zyklen mindestens 10 Stunden zu pausieren.
Er klappte den Deckel hoch und atmete tief ein. Sein Kopf schmerze, Merz stieg aus der Kammer und holte sich einen Be-cher Wasser. Er trank ihn in einem Zug aus und füllte seinen Becher gleich wieder. Der Blick auf den Scanner zeigte ihm, dass der Scanvorgang immer noch gut 6 Stunden dauern würde. Missmutig kratze er sich am Kopf.
„Ich muss etwas gegen meine Kopfschmerzen tun. Das verdammte Bier! Du Idiot!“, fuhr er sich selber an. Es ärgerte Ihn, dass er so nachlässig geworden war. Das war nicht sein Stil. Die Aufgabe war erst beendet, wenn er wieder auf der Erde stand und sich seiner Krediteinheiten freuen konnte, vorher nicht. Noch mehr Nachlässigkeiten dürfte er sich nicht mehr erlauben, nahm er sich im Stillen vor.
Er kramte in den kleinen Notfallkasten nach Kopfschmerztablet-ten und wurde schnell fündig. Es war das gleiche Mittel, wie es auf dem Schiff angeboten wurde, um die Nachwirkungen des Hyperschlafes zu kompensieren.
Er nahm eine und schluckte sie, mit etwas Wasser, hinunter. Er entleerte dann noch die, mit Köperflüssigkeiten gefüllten, Beutel seinen Basisanzuges und zog sich dann wieder seinen Lederanzug an. Einen Riss in seinem Basisanzug, im letzten Moment, wollte er sich ersparen. Miranda und Mayra kamen ihm wieder in den Sinn. Es konnte alles kein Zufall sein. Innerhalb sehr kurzer Zeit liefen ihm zwei Frauen über den Weg, die genau seinem Typ entsprachen. Sie hatten sogar eine gewisse Ähnlichkeit. Sie hätten Schwestern sein können und vielleicht waren sie es auch!
Merz kam innerlich nicht zur Ruhe. Seine Gedanken verfolgten die Spur weiter. Dass sie Schwestern waren, würde einiges erklären, auch, dass Mayra zufällig mit ihm hier auf Serxius gelandet war. Ja, dass muss es sein, dachte Merz, Mayra war Mirandas Schwester und war zunächst unabhängig von ihm auf dem Schiff. Mayra war sozusagen Maranda´s unabhängige Erfolgschance gewesen, neben ihm. Ja, dass musste es sein. Miranda wusste, dass ihre Quelle absolut zuverlässig war. Sie schickte ihre Schwester nach Serxius und, falls es ihre Schwester nicht schaffen sollte, Merz gleich mit. Sozusagen eine zweite unabhängige Gewinnoption, die ihr Risiko praktisch halbierte. Nur hatte er ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mayra war bestimmt von Miranda über ihn informiert worden, das sah Merz als sicher an. Nur, wenn Mayra über die gleichen Informationen verfügte, wie er, wo war dann ihr Container. Im Umkreis von gut einem Kilometer hatte er keinen ausmachen können.
Wenn Mayra´s Container aber mindestens einen Kilometer von hier abgesetzt wurde, dann hieß das, dass Miranda und Mayra ihn die Arbeit machen lassen würden, um dann, im geeigneten Moment, ihm das Ganze wieder abzujagen und ihn vielleicht zu töten. Nur wann war der geeignete Moment? Diese Frage stellte sich Merz und er hatte darauf keine Antwort, noch nicht.
Das Medikament schien zu wirken. Merz Kopfschmerzen ließen nach und er verspürte Hunger. Aus seinem „Kühlschrank“ holte er sich einen Beutel Flüssignahrung.
„Besser als der Tubenkram“, sagte er zu sich, als er den Schrank wieder schloss. Er öffnete das Trinkventil des Beutels und saugte ihn auf einen Zug leer. Es schmeckte besser, als er dachte, natürlich kein Vergleich zu dem Dinner an Bord des Schiffes.
Die Essen mit Miranda kamen ihm in den Sinn. Oft bestellten sie sich was zu ihr oder zu ihm nach Hause. Aber sie gingen auch ab und zu zum Koreaner, der gerade wenige Minuten von ihren Wohnungen entfernt lag. Das waren die Höhepunkte in der Beziehung zu Miranda. Miranda´s Outfit war mindestens genauso scharf, wie das Essen, dass sie sich auf dem Tischgrill im Restaurant zubereiteten.
Sie hatte immer was aus Leder an, sie tat es für ihn, weil sie ihn liebte und es auch selber mochte, so sagte sie es ihm jedenfalls. Sie wusste ganz genau, was und wie sie etwas tun musste, um ihn für sich und ihre Sache zu gewinnen. Das scharfe Essen trieb beiden den Schweiß durch die Poren ihrer Haut. Sie hatten viel Spaß bei dem Essen, sie lachten und nahmen sich gegenseitig hoch.
Aber wenn Merz jetzt so daran dachte, dann wurde ihm bewusst, dass Miranda immer nur im Sinn hatte, ihn für sich zu gewinnen und das mit allen Mitteln ihrer weiblichen Durchtriebenheit. Damals hatte er es nicht bemerkt. Dieses versteckte Nachfragen, diese hinführen zu einem bestimmten Thema und wenn er es noch richtig im Kopf hatte, landete fast jedes Gespräch früher oder später bei dem Thema Ronton7.
Auch damals, als sie das letzte Mal gemeinsam bei dem Koreaner waren. Dort schöpfte er den ersten Verdacht. Sie trafen sich immer dort. Sie gingen nie gemeinsam von ihren Wohnungen dorthin.
„Komisch“, sagte Merz zu sich selbst, „dass fällt mir erst jetzt auf.“
Sie kam natürlich auch immer zu spät, sie war ja Miranda und wenn sie kam, dann stand sie im Mittelpunkt. Merz brauchte nicht den Eingang zu beobachten, um sie kommen zu sehen. Wenn sie den Laden betrat, dann wendeten sich die Blicke von fast jedem in dem Restaurant zum Eingang.
Merz hielt demonstrativ seinen Kopf gesenkt und studierte lässig die Speisekarte. Eigentlich kannte er sie fast auswendig, aber was sollte es. Wenn sie mit ihm spielen wollte, dann wollte er kein Spielverderber sein.
Das Klacken ihrer Absätze näherte sich. Jetzt stand sie vor seinem Tisch.
„Ist hier noch frei?“, fragte sie ihn herablassend.
„Wenn sie den Platz ausfüllen können, dann bitte sehr!“
Merz versuchte seinen Blick auf ihr nur so kurz wie möglich zu lassen. Der kurze Blick reichte aber schon aus, um ein Platzprob-lem in seiner Hose entstehen zu lassen. Dass sie ihre kniehohen Stiefel trug, hatte er bereits an ihren Gehgeräuschen erkannt. Aber den superengen Stiftrock in schwarzem Leder hatte er noch nie bei ihr gesehen. So etwas konnte nur Miranda tragen, ohne dass es gleich nuttig wirkte. Die nicht minder enge Lederkorsage war nicht gerade freizügig, aber das sehr dünne Leder, aus dem sie gefertigt war, zeichnete ihren Oberkörper fast so, als ob sie nackt daher kam. Merz gelang es gerade noch so, ein zu offensichtliches Schlucken zu verhindern.
„Ich werde mich bemühen, ihnen ein ebenbürtiger Tischpartner zu sein“, konterte Miranda.
Sie beugte sich beim hinsetzen besonders tief vor ihm und er konnte einen Blick auf ihre Brüste werfen. Das half ihm aber nicht gerade, das Platzproblem in seiner Hose zu beheben. Mi-randas Brüste waren in den Augen von Merz perfekt. Sie wippten leicht, als sie sich setzte. Das superdünne Leder schien kaum in der Lage zu sein, sie ihm Zaum zu halten. Merz konnte deutlich ihre Brustwarzen unter dem Leder erkennen.
Und dann bestellten sie, beide mochten es sehr scharf. Die Flamme am Tischgrill heizte ihnen gut ein. Merz warf das erste, hauchdünn geschnittene, Stück Fleisch auf die heiße Platte, unter der sich die Flammen von allen Seiten empor leckten. Es zischte, als das Fleisch auf der Platte landete.
„Die Platte hat jetzt die richtige Temperatur“, bemerkte er.
„Die Platte schon, aber du?“, entgegnete Miranda mit einem zweideutigen Lächeln.
„Ich denke, du brauchst noch ein bisschen“, fuhr sie fort und warf ebenfalls ein Stück Fleisch auf den Grill.
„Na, dann wollen wir mal hoffen, dass die Platte nicht zu heiß wird und wir uns daran verbrennen!“
Merz wendete sein Fleisch, es war schon fast gar. Miranda wen-dete auch ihres und nahm sich dann einfach das Stück von Merz und steckte es sich genüsslich in den Mund.
„Ich mag es, wenn es noch ein bisschen roh ist!“ Sie blickte Merz tief in die Augen, während sie auf seinem Stück Fleisch herum kaute.
„Wusstest du, dass sie die Kühe, von denen das Fleisch stammt, massieren, damit das Fett so spinnenwebenartig im Fleisch ver-teilt wird“ fuhr sie fort. „Das haben die von den Japanern über-nommen.“
Jetzt nahm sie sich auch noch das zweite Stück vom Grill. Roger legte unbeeindruckt mehrere Stücke Fleisch nach. Er mochte das, wenn Miranda so war, alles oder nichts. Dass es ihre Lebensphilosophie war und kein Spiel, wurde ihm erst später richtig klar.
Merz wendete wieder das Fleisch und Miranda hielt schon ihre Stäbchen bereit, schnappte sich ein Stück. Doch sie hatte die Rechnung nicht mit der außerordentlichen Reaktionszeit von Merz gemacht. Noch bevor sie mit dem Fleisch zwischen ihren Stäbchen den Bereich der heißen Platte verlassen hatte, ergriff Merz das Fleisch und zog es aus ihren Stäbchen heraus.
„Manchmal sind die Männer einfach zu schnell“, konterte sie. Aber statt es sich in den Mund zu stecken, fütterte Merz Miranda mit dem Fleisch aus seinem Stäbchen.
„Ich denke, der Abend verspricht sehr interessant zu werden“, sprach Miranda mit vollem Mund.
Merz spürte, durch den dünnen Stoff seiner Hose, das glatte Leder ihres Stiefels an seinem Schienbein. Sie begann ihren Stiefel auf und ab zu bewegen. Roger stellte sich vor, dass er jetzt über den Tisch springen und Miranda von ihrem Sitz reißen würde. Er würde sie zu Boden drücken und ihren engen Lederrock nach oben schieben. Falls sie noch etwas darunter hatte, dann würde er es zerreißen und sofort ihn sie eindringen. Er fragte sich, wie sich das Leder ihres Rockes wohl anfühlen würde, es sah sehr weich und glatt aus, bestimmt gut.
Doch Merz wusste, dass er sich zusammennehmen musste. Miranda wollte erobert werden und nicht einfach so genommen. Also hieß es für Merz, sich zurückzunehmen und ihr Spiel mitzuspielen. Am Anfang hatte er damit Schwierigkeiten. Er war jemand, der schnellen und harten Sex bevorzugte, was den Frauen nicht immer gefiel. Vielleicht lag es daran, das Merz den Sex immer nur als das Stillen eines Bedürfnisses ansah, so wie man den Durst stillt, mit gierigen Schlucken. Miranda hatte ihm aber gezeigt, dass es auch anders ging und dass es anders auch ihm vielmehr brachte.
Sie aßen noch eine Weile und es machte Merz auch wirklich Spaß. Dieses Katz-und-Maus-Spiel gefiel ihm. Er schätzte Miranda dafür sehr, weil sich nicht so leicht zu kriegen war, wie die anderen Frauen, die er in seinem Leben bereits hatte.
Nach dem Essen saßen sie noch eine ganze Weile da und tranken Soju. Das war schon fast für sie beide Tradition, nach dem Essen dieses alkoholische Getränk zu sich zu nehmen. Aber aus Andong musste es stammen, darauf legte Miranda Wert. Miranda hatte Merz viel beigebracht. Das Essen nicht gleich Essen war. Das Soju nicht gleich Soju war. Für ihn, als Soldat, war Essen immer nur die Zufuhr von Nährstoffen gewesen, die seine Einsatzfähigkeit sicher stellen sollten. Geschmack war dabei Nebensache.
Miranda war mit dem Umgang von Worten sehr talentiert. Sie verstand es meisterhaft, ein Gespräch dahin zu lenken, wohin sie es wollte. So auch an diesem Abend. Sie hatte mit Merz leichtes Spiel. Das alkoholische Getränk, das hauptsächlich aus der Süßkartoffel hergestellt wurde, schmeckte ihm. Seine sexuelle Erregung und der Alkohol ließ seine Aufmerksamkeit schwinden, Miranda nutze diese Schwäche aus.
Mit zwei Fragen hatte sie ihn soweit, dass er ihr von seinen Plä-nen, nach Serxius zu fliegen, erzählte. Sie tat so, als ob sie das nicht sonderlich interessierte, ja sie schaffte es sogar, dass sie auf ihn einen verletzten Eindruck machte, weil er sie verlassen würde.
Schnell befand er sich dann in der Defensive und fing an, sich zu erklären. Warum er das machte, alles über seine Vergangenheit und noch vieles mehr, an das er sich nicht mehr erinnern konnte. Genauso schnell, wie sie ihm ein schlechtes Gewissen gemacht hatte, vermittelte sie ihm dann, dass sie stolz auf ihn sei. Wie er sein Leben gemeistert hatte, welche herausragenden Fähigkeiten er doch hatte, um das Abenteuer Serxius zu bestehen.
Dem folgte eine heiße Nacht. Kurz, nachdem sie den Koreaner verlassen hatten, nahm sie Merz in einer stillen Ecke einer Ne-benstraße. Jetzt im Nachhinein wusste er, dass sie das alles in-szeniert hatte. Jetzt, wo sie offiziell wusste, was er vorhatte, musste sie ihn nur noch überzeugen, sich ihrem Sponsor anzuvertrauen.
Merz drängte sie in die Ecke. Sie gab ihm eine kräftige Ohrfeige. Er nahm sie kaum war. Die permanente sexuelle Erregung, der sie ihm im Restaurant ausgesetzt hatte und der Alkohol taten ihre Wirkung. Keuchend vor Lust packte Merz ihre Brüste. Das dünne Leder, welches sich über sie spannte, nahm er nicht mehr war. Er suchte jetzt seine Befriedigung und Miranda wollte sie ihm geben, aber nicht sofort, ein bisschen Widerstand musste sein.
Seine rechte Hand schob sich unter ihren Rock. Wieder schlug sie ihn in sein Gesicht. Sein Mund presste sich auf den ihren. Sie biss ihn in die Unterlippe. Er schmeckte sein Blut, welches aus seiner Unterlippe sickerte. Merz fühlte, dass Miranda einen Slip trug. Ein kurzer Ruck und er fiel zu Boden. Sie drückte ihn etwas weg, um seine Hose zu öffnen. Sein Glied sprang ihr entgegen. Sie umfasste seinen Hintern und zog Merz an sich heran. Als er in sie eindrang, hatte er die eine Hand noch auf ihrer Brust, die andere hatte ihren Po umfasst. Sekunden später war es vorbei.
Merz zog seine Hose hoch und Miranda zog ihren Lederrock nach unten. Etwas derangiert gingen sie nach Hause. Lediglich der am Boden liegende Slip deutete darauf hin, dass hier etwas stattgefunden hatte. In dieser Nacht liebten sie sich noch zweimal.
Am nächsten Morgen, als Merz leicht verkatert wach geworden war, erinnerte er sich an den vorherigen Abend und zählte eins und eins zusammen. Sein Misstrauen war geweckt worden und er würde in Zukunft auf der Hut sein. Dann verschaffte er sich, als sich sein Verdacht immer mehr bestätigte, Zugang zu ihrer Wohnung. Er durchsuchte sie vorsichtig und stieß auf umfangreiche Beweise dafür, dass Miranda mit einem großen Inverstor zusammenarbeitete. Allerdings deutete damals nichts auf eine Schwester hin. Aber das konnte er ja übersehen haben.
Der Scanner piepste leise. Er schaute auf die Countdown-Anzeige des Gerätes. Nur noch 10 Minuten. Eigentlich hätte es noch 5 Stunden dauern müssen, bis ein Ergebnis vorliegen würde. Aber jetzt noch 10 Minuten, es ging alles sehr viel schneller als erwartet.
In Merz machte sich Spannung breit. In 10 Minuten würde er mit absoluter Wahrscheinlichkeit wissen, ober er es geschafft hatte, die Rückfahrkarte erster Klasse zur Erde in seinem Besitz zu haben.
Immer wieder blickte er auf die Anzeige. Jetzt nur noch 4 Minuten. Merz dachte an Miranda und an den geeigneten Moment. Wie würde er es wohl anstellen, wenn er in Mirandas Lage wäre. Woran konnte man erkennen, ob jemand fündig geworden ist?
Merz zermarterte sich sein Gehirn. Noch 1 Minute bis zum Ende des Scans. Dann wurde es ihm klar. Das Funksignal des automatischen Senders!

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hajo am 11.03.10 um 19:52 geändert
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  RE: Goldgräber Datum:11.03.10 18:48 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hajo !

Toll, wieder ein klein wenig vom großen Roman !

Superfortsetzung !

Viele Grüße SteveN



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