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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: Masturbieren Datum:23.09.01 12:08 IP: gespeichert Moderator melden


Hast du denn kein Unbewußtes?

Das hat nichts mit SM zu tun, nur sind SMler nicht automatisch
von den Stereotypen der Gesellschaft ausgenommen.

Schau einfach nur fern, dann siehst dus sofort.

bL
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  Re: Masturbieren Datum:23.09.01 14:32 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Hast du denn kein Unbewußtes?


Ehrlich gesagt halte ich nicht sooo wahnsinnig viel von Freud

Ich kann verstehen, daß religiöse Prinzipien bei jenen zum tragen kommen, die religiös erzogen wurden und evtl sogar gläubig sind.

Ich zB bin weder gläubig, noch religiös erzogen und kenne recht viele, denen es ähnlich geht.

Und vom Fernsehen hab ich sicher keinen Einfluß anzunehmen, daß Körper und Sexualität schmutzig sein sollen, ich mach mir schon meine Gedanken darüber, *was* ich nun schmutzig finde (Sex an sich jedenfalls nicht, eher der Umgang mancher mit Sex und Sexpartnern).


Wenn die Hunde bellen, weißt du, daß du auf Reisen bist.
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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: Masturbieren Datum:24.09.01 12:25 IP: gespeichert Moderator melden


Ein Unbewußtes zu vermuten, heißt ja nicht sofort, daß man Freudianer ist...

Allerdings, wenn Du verstehen kannst, daß religiöse Prinzipien bei jenen zum tragen kommen, die religiös erzogen wurden und evtl sogar gläubig sind., also durchaus
auch glaubst, daß Werte/Ideologeme/Dogmen sich u.U. auch in Menschen äußern, die
gar nicht bewußt (hrr hrr) von ihnen geglaubt werden, ev. sogar abgelehnt - dann
ist es doch nur ein winziger Schritt zu der Vermutung, daß das auch mit anderen Werten und Glaubensinhalten geht,
die einfach schon seit Jahrtausenden tradiert werden - selbst wenn fast alle von uns sie
bewußt (hrr hrr) und lautstark ablehnen.

Daß "jungfräuliche Reinheit" noch bis zur letzten Generation eine massive Wertsetzung für Frauen war - daß es eine ausgemachte Tatsache war, daß Männer "hilflos den eigenen Trieben ausgeliefert sind" - daß gerade die "deutsche Frau" eine WEISSE (reine) Schwester im Ggs. zur (schmutzigen) ROTEN war - steht doch alles außer Frage, oder?

Und vom Fernsehen hab ich sicher keinen Einfluß anzunehmen, daß Körper und Sexualität schmutzig sein sollen, ich mach mir schon meine Gedanken darüber, *was* ich nun schmutzig finde...

Das tun wir hoffentlich alle, aber wenn ich mir anschaue, wie schnell sich gut beworbene
Produkte durchsetzen können, bezweifle ich doch sehr, daß Medien gar keinen Einfluß haben sollen. Und wenn ich an die zig-zig Fernsehsendungen denke, in denen Frauen
den Männern beim (physischen, verschwitzten, SCHMUTZIGEN) Kämpfen zuschauen,
während sie hysterisch (Iiih Körper Schmutz) schreien, brauche ich nur mehr 1+1 zu
rechnen.

Wie man die Effekte der Werbung, das Auftreten von Träumen oder Neurosen erklärt,
ohne ein Unbewußtes in irgendeiner Form vorauszusetzen, würde mich übrigens wohl
interessieren - aber das sprengt den Rahmen dieses Forums nun wirklich bei weitem...

grüeßli
bL

PS: Das allerbeste Beispiel ist für mich aber immer noch die tolle blaue Ersatzflüssigkeit.
(Diese Nachricht wurde am 24.09.01 um 12:25 von beitlamed geändert.)
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  Re: Masturbieren Datum:24.09.01 15:49 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Ein Unbewußtes zu vermuten, heißt ja nicht sofort, daß man Freudianer ist...


Nicht mehr, richtig

Zitat
Allerdings, wenn Du verstehen kannst, daß religiöse Prinzipien bei jenen zum tragen kommen, die religiös erzogen wurden und evtl sogar gläubig sind., also durchaus auch glaubst, daß Werte/Ideologeme/Dogmen sich u.U. auch in Menschen äußern, die gar nicht bewußt (hrr hrr) von ihnen geglaubt werden, ev. sogar abgelehnt - dann
ist es doch nur ein winziger Schritt zu der Vermutung, daß das auch mit anderen Werten und Glaubensinhalten geht,
die einfach schon seit Jahrtausenden tradiert werden - selbst wenn fast alle von uns sie
bewußt (hrr hrr) und lautstark ablehnen.


Damit jedoch schon! *lacht*

Ich habe NICHT gesagt, daß ich denke, daß solche Werte unbewußt "geglaubt" werden!!!

Ich sagte, daß ich nachvollziehen kann, daß jemand der zB in einer Klosterschule erzogen wurde und der an Gott glaubt, sowie die Wertvorstellungen der Nonnen übernommen bzw. anerzogen bekommen hat, sich mit ihnen durch diese Gehirnwäsche zwangsläufig auseinandersetzen muß. Jemand dem diese Erziehung und Kindheit nicht zuteil wurde, wird dies nicht tun (müssen).

Und nein, ich glaube keineswegs daran, daß es (religiöse) oder andere tradierte Glaubensinhalte gibt.

Ich erkenne an, daß vieles dessen was wir für Glauben halten (zB das Gebot du sollst nicht töten) in Wahrheit garnicht "Glaube" ist (denn auch Ungläubige halten sich daran, zumindest meistens), sondern lediglich ein Grundinstinkt (die Tötungshemmung innerhalb der eigenen Art).

Es gibt jedoch definitiv keinen Grundinstinkt Sexualität als etwas Schmutziges anzusehen. Wirklich nicht. Dies ist künstlich hervorgerufen, so wie vieles künstlich hervorgerufen wird. Und zwar jedesmal NEU. Es ist nicht vererbt. Ein Kind hat keinerlei Scheu vor Kot, Urin, Spinnen, haarigen Leuten oder erigierten Gliedmassen. Es wird dazu erzogen -- jedes Kind aufs neue.

Zitat
Daß \"jungfräuliche Reinheit\" noch bis zur letzten Generation eine massive Wertsetzung für Frauen war - daß es eine ausgemachte Tatsache war, daß Männer \"hilflos den eigenen Trieben ausgeliefert sind\" - daß gerade die \"deutsche Frau\" eine WEISSE (reine) Schwester im Ggs. zur (schmutzigen) ROTEN war - steht doch alles außer Frage, oder?


Jungfräulichkeit ist nur in solchen Kulturen ein Wert, wo die Struktur eine patriarchalische Vererbung von Besitztum darstellt und dieses Besitztum zusätzlich Vorteile verschafft. Sprich -- in unserer abendländischen Kultur auf jeden Fall während der letzten paar Jahrtausende!

Jungfräulichkeit war (wie dann auch der KG für Frauen) ein Mittel für den Mann klarzustellen, daß nur er der Vater der Kinder einer Frau war (gelungen ist dem Mann dies übrigens nie, gut und gerne 25% aller Kinder sind fremdgezeugt, und zwar in allen Kulturen).

Zudem stellte die Jungfräulichkeit einer Frau deshalb einen weiteren Wert dar, weil sie auf lange Strecken selbst als Besitztum angesehen wurde, das man tunlichst "unbenutzt" haben wollte (noch heute ist ein Neuwagen teurer als selbst ein Ausstellungsstück).

Zitat
Das tun wir hoffentlich alle, aber wenn ich mir anschaue, wie schnell sich gut beworbene Produkte durchsetzen können, bezweifle ich doch sehr, daß Medien gar keinen Einfluß haben sollen. Und wenn ich an die zig-zig Fernsehsendungen denke, in denen Frauen den Männern beim (physischen, verschwitzten, SCHMUTZIGEN) Kämpfen zuschauen, während sie hysterisch (Iiih Körper Schmutz) schreien, brauche ich nur mehr 1+1 zu rechnen.


Sicher nimmt Werbung Einfluß, aber den kann sie nur dort nehmen, wo jemand bereit ist, sich der Manipulation zu unterwerfen.

Klassisches Paradebeispiel ist zB die Rasur bei Frauen (Achseln, Beine). Sie wurde von US-Marketingstrategen direkt nach dem 1. WW "erfunden" um die Überproduktion an Stahl gewinnbringend zu vermarkten. Gleichzeitig berührte dies die Tatsache, daß instinktiv Menschen Körperbehaarung als ein sekundäres Geschlechtsmerkmal für Geschlechtsreife ansehen. Und in der puritanischen US-Kultur schlug das dann auch prompt ein und schwappte zu uns nach Europa herüber. Noch mein Großvater fand dunkelhaarige Frauen mit deutlichem Flaum an den Beinen besonders rassig und sexy -- und lag damit nicht falsch, denn sie waren definitiv sexuell aktiv. Heute ist dies "igitt".

Aber auch das ist letztlich ein Beispiel für Gehirnwäsche -- und die ist natürlich möglich .


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  Re: Masturbieren Datum:29.09.01 16:38 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat
Jungfräulichkeit war (wie dann auch der KG für Frauen) ein Mittel für den Mann klarzustellen, daß nur er der Vater der Kinder einer Frau war (gelungen ist dem Mann dies übrigens nie, gut und gerne 25% aller Kinder sind fremdgezeugt, und zwar in allen Kulturen).


Physique, das ist eine Zahl, die sicher nicht stimmt und ich daher nicht unkommentiert lassen kann. Evtl. zutreffend für manches westliche Land, wo durch Zivilisationsprobleme die Zeugungsfähigkeit des Mannes stetig abnimmt (durch Hormone in Lebensmittelkreislauf u. anderes).
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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: Masturbieren Datum:29.09.01 18:29 IP: gespeichert Moderator melden


Physique:
Und nein, ich glaube keineswegs daran, daß es (religiöse) oder andere tradierte Glaubensinhalte gibt.


Du GLAUBST nicht daran? Ist das ein sehr subtiler Scherz oder eine
Freudsche Fehlleistung?

Ums ernster zu sagen: Wie stellst du dir denn vor, daß mir vermittelt wurde,
nicht zu töten oder keine Frau zu vergewaltigen? War es keine Tradition?

Anders: Wieso ist eine Ohrfeige sogar im SM-Kontext ein großer
Tabubruch? Wieso fällt es vielen Tops am Anfang schwer, dem
Partner wehzutun, obwohl sie vielleicht im Berufsalltag bösartig und sadistisch sein
können?


Ich erkenne an, daß vieles dessen was wir für Glauben halten (zB das Gebot du sollst nicht töten) in Wahrheit garnicht "Glaube" ist (denn
   auch Ungläubige halten sich daran, zumindest meistens), sondern lediglich ein Grundinstinkt (die Tötungshemmung innerhalb der
   eigenen Art).


Glaube ist erstens ja nicht nur ein bestimmter (zB christlicher) Glaube. Zweitens habe ich von Werten UND Glaubensinhalten gesprochen. Drittens ist deine Behauptung ein Glaubensinhalt. Viertens ist dein Beispiel aus den 10 Geboten KEIN Glaubenssatz, sondern eine Handlungsanweisung auf Basis einer Wertsetzung, die wieder ev. auf einen Glaubenssatz zurückzuführen ist.

Sicher wird sich aber ein Glaubensinhalt nicht über Jahrtausende halten können, wenn er sich nicht auf Instinkte bezieht, das ist schon klar. Nur gibt es halt
auch eine Verselbständigung von Glaubensinhalten.


Jungfräulichkeit ist nur in solchen Kulturen ein Wert, wo die Struktur eine patriarchalische Vererbung von Besitztum darstellt und dieses
   Besitztum zusätzlich Vorteile verschafft. Sprich -- in unserer abendländischen Kultur auf jeden Fall während der letzten paar Jahrtausende!


Wenn ich mich in mein Stammbeisl setze und die richtigen Schlagworte
fallenlasse, werde ich Sätze hören, aus denen ich schließen muß, daß Jungfräulichkeit für ganz erstaunlich viele Männer NOCH IMMER ein Wert ist!

gelungen ist dem Mann dies übrigens nie, gut und gerne 25% aller Kinder sind fremdgezeugt,...

Da würd ich mal instinktiv annehmen, daß du auf feministische Propaganda reinfällst.

Sicher nimmt Werbung Einfluß, aber den kann sie nur dort nehmen, wo jemand bereit ist, sich der Manipulation zu unterwerfen.

Das ist ein Widerspruch in sich, weil Manipulation vom Manipulierten ja nie
freiwillig ertragen wird.

bL
(Diese Nachricht wurde am 29.09.01 um 18:29 von beitlamed geändert.)
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  Re: Masturbieren Datum:30.09.01 01:02 IP: gespeichert Moderator melden




Zitat
Du GLAUBST nicht daran? Ist das ein sehr subtiler Scherz oder eine
Freudsche Fehlleistung?


Ich glaube nicht an religiöses "Unterbewußtes".

Zitat
Ums ernster zu sagen: Wie stellst du dir denn vor, daß mir vermittelt wurde,
nicht zu töten oder keine Frau zu vergewaltigen? War es keine Tradition?


Mit Tradition hat das m.E. nicht viel zu tun, sondern mit Erziehung und gemeinschaftlich getroffenen gesellschaftlichen Konventionen (= Gesetz).

Bei den alten Kelten gab es z.B. das Gesetz der ersten Nacht, die dem Häuptling des Keltenstammes bzgl. jeder Frischvermälten zustand -- dies war de facto beides: eine Vergewaltigung und eine Handlung die unseren Konventionen völlig entgegensteht. Teilweise bis ins 20. Jhd. hinein gab es Gegenden im keltischen Einzugsbereich, in denen einzelne Gruppen diese Gesetze nach wie vor befolgten.

Ich sträube mich hier gegen den Begriff Tradition:

Tradition, die; -,-en

1. Brauch, Gewohnheit, Gepflogenheit
2. Überlieferung, Herkommen
3. (rel.) nicht biblische, aber dennoch von der Kirche als verbindlich angesehene Überlieferung von Glaubensgrundsätzen

Mord oder Vergewaltigung sind Strafdelikte, die in quasi allen westlichen Kulturen über die Schiene von Gesetz und Ordnung geregelt sind.

Es ist weder ein Brauch, noch eine Gewohnheit, noch eine Gepflogenheit, noch eine Überlieferung und schon gar nicht eine rein kirchliche Überlieferung, keine Frauen zu vergewaltigen oder Menschen zu töten. Diese Gesetze existierten und existieren auch in nicht christlichen oder gar nicht gläubigen Kulturen.

Wir könnten uns aber auf die Erziehung von Kindern zur Gesetzestreue einigen .

Zitat
Anders: Wieso ist eine Ohrfeige sogar im SM-Kontext ein großer
Tabubruch? Wieso fällt es vielen Tops am Anfang schwer, dem
Partner wehzutun, obwohl sie vielleicht im Berufsalltag bösartig und sadistisch sein
können?


Eine Ohrfeige ist etwas, das erniedrigend ist. Im Gegensatz zu einem Faustschlag. Geohrfeigt werden kleine Kinder, nicht Erwachsene. Bestimmten Gesten und Handlungen sind selbstverständlich auch beim Menschen bestimmte psychische Konsequenzen zugeordnet, das ist nicht nur bei Tieren so. Hat aber mit o.a. Kontext eigentlich wenig zu tun.

Zitat
Glaube ist erstens ja nicht nur ein bestimmter (zB christlicher) Glaube. Zweitens habe ich von Werten UND Glaubensinhalten gesprochen. Drittens ist deine Behauptung ein Glaubensinhalt. Viertens ist dein Beispiel aus den 10 Geboten KEIN Glaubenssatz, sondern eine Handlungsanweisung auf Basis einer Wertsetzung, die wieder ev. auf einen Glaubenssatz zurückzuführen ist.


Und ich spreche davon, daß nicht alle Welt gläubig ist, aber sich dennoch entsprechend fest in uns verankerten Instinkten verhält. Das ist übrigens nicht mein persönlicher Glaubensinhalt, sondern eine Aussage, die übereinkünftig sowohl Psychologen als auch Biologen und Verhaltenswissenschaftler bestätigen .

Zitat
Wenn ich mich in mein Stammbeisl setze und die richtigen Schlagworte
fallenlasse, werde ich Sätze hören, aus denen ich schließen muß, daß Jungfräulichkeit für ganz erstaunlich viele Männer NOCH IMMER ein Wert ist!


Dem widersprach ich nicht -- aber es hat so gut wie nichts mit Gläubigkeit oder Religion zu tun, das läßt sich klar dort ausschließen, wo Männer Wert auf Erstbesitz legen, die atheistisch erzogen sind.

Zitat
Da würd ich mal instinktiv annehmen, daß du auf feministische Propaganda reinfällst.


Das war grade ein Vorurteil, und zwar ein heftiges und falsches!

Wie kommst du eigentlich darauf, daß ich feministische "Propaganda" überhaupt lese? Und wieso unterstellst du ausgerechnet mir -- die sich hier mehrfach gegen Kampffeminismus eindeutig geäußert hat -- daß mich feministische Literatur interessieren würde, oder gar beeinflussen könnte? Das letzte Mal (und da auch das erste Mal seit gut 20 Jahren) etwas an feministischer Literatur las ich vor ein paar Monaten in der Redaktion der SZ, als ich mich über das Schwarzer Manifest zur NoPorno-Kampagne informierte.

Du lagst ganz instinktiv (nehme ich dir aber nicht ab) ziemlich daneben. Diese Angaben liegen an der oberen Kante, konservative Wissenschaftler gehen von 10% aus, einige von 15% und andere eben von 20-25% (in Übereinstimmung mit der Rate von Frauen die regelmäßig fremdgehen) -- aber für eine willkürlich gewählte, genetisch überprüfte Gruppe von einigen Tausend Kindern wurden definitiv 10% festgestellt. Und diese Studie wurde sicher nicht von Feministinnen durchgeführt. Es waren Genetiker, Verhaltensbiologen und Psychologen, die sich damit beschäftigten und noch beschäftigen. Solltest du Interesse haben, hier sind 2 ganz informative Berichte:

http://www.geo.de/themen/medizin_psychologie/partnerwahl/index.html
http://mitglied.tripod.de/Gruenewald/inh.html

Zitat
Das ist ein Widerspruch in sich, weil Manipulation vom Manipulierten ja nie
freiwillig ertragen wird.


Wer das Spiel kennt, kann sich wehren.

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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: Masturbieren Datum:01.10.01 11:13 IP: gespeichert Moderator melden



Ich glaube nicht an religiöses "Unterbewußtes".


Das steht jederm frei, zumal Unbewußtes eine metaphysische Behauptung ist. Ich kenne nur leider keine bessere Erklärung - du gibst sie ja auch nicht - für die Fakten, die ich schon genannt habe: Träume, Nachwirkungen von Traumata, Freudsche Fehlleistungen... und eben die komische Wertsetzung, die wir grad besprechen.

Schnaufen wir mal durch und schauen wir, was wir eigentlich wollten: herausfinden, wieso männliche Masturbation für manche (dominante) Frauen negativ besetzt sein soll.

Meine Behauptung ist, daß Tradition keine vollständig bewußt "gemachte", ausgesprochene Sache ist, sondern sehr wohl auch eine unbewußt dahinlaufende, sprachlose "Untergrundströmung". Du widersprichst dieser Theorie unter dem Hinweis, daß meine Auffassung von Tradition falsch sei und das "Unbewußte" pseudowissenschaftlicher Humbug.

Gut. Tradition: Alles, was an Werten, Glaubenssätzen und Ritualen (die haben wir bis jetzt vergessen!!!!) (von Generation zu Generation, aber allgemeiner auch: von einflußreichen Personen an weniger einflußreiche) weitergegeben wird, u.a. durch direkte verbale Vermittlung, Lohn und Strafe, Märchenerzählen, mediale Einwirkung, Vorbild...

Die "Schmutzigkeit" von Masturbation ist eine Wertsetzung. Über Jahrhunderte wurde dieser Wert tradiert, gerade hier in Wien hat Herr Schröder, Begründer der (entsetzlichen!) Schwarzen Pädagogik, im 19. Jh. eine Anti-Masturbations-Maschine erfunden und mindestens einen seiner Söhne, den berühmten Gerichtsrat, vermutlich in den Wahnsinn getrieben. Allein diese Tatsache der langen Vorgeschichte legt nahe, daß der Wert schon da war, als diverse Mrs . ihn aufgegriffen haben.

Zum Unbewußten läßt sich nur sagen: Ich bin mir der Problematik voll bewußt, und wie gesagt, Sartres Argument hat schon einiges für sich. Aber solange es keine bessere Erklärung gibt, bleibe ich bei der, die ich aufgestellt habe.

Zu den Details:

Mit Tradition hat das m.E. nicht viel zu tun, sondern mit Erziehung und gemeinschaftlich getroffenen gesellschaftlichen Konventionen

S.o., ich halte die Unterscheidung in diesem Kontext für überflüssig. Es geht uns nur darum, eine ganz spezifische Wertsetzung zu erklären!

Und ich spreche davon, daß nicht alle Welt gläubig ist, aber sich dennoch entsprechend fest in uns verankerten Instinkten verhält.

Was ist ein Instinkt denn anderes, als eine unbewußte Willensbildung? - OK, selbstverständlich gibt es Unterschiede zw. Instinkten und dem Unbewußten, aber ich glaube, der Übergang ist fließend. Ein Glaubenssatz kann einem Instinkt durchaus zuwiderlaufen, und du kannst Menschen psychisch so herrichten, daß sie nie wieder an ihre Instinkte herankommen - denk nur an den durchschnittlichen Sex des 19. Jhdts. bei abgedrehtem Licht und angezogenen Unterrücken (Pl.!). Und du kannst sie sogar so weit bringen, daß sie es gar nicht wissen!

Dem widersprach ich nicht -- aber es hat so gut wie nichts mit Gläubigkeit oder Religion zu tun, das läßt sich klar dort ausschließen, wo Männer Wert auf Erstbesitz legen, die atheistisch erzogen sind.

Das spricht ja gerade für meine Theorie, daß das, was man bewußt glaubt, und das, was noch immer an gefühligen, schwammigen "Werten" in einem drinsteckt, nicht unbedingt dasselbe ist.

Das war grade ein Vorurteil, und zwar ein heftiges und falsches!

So, welches denn? Ich unterstelle dir nicht, feministisch zu denken, zu lesen oder zu schreiben, sondern nur, daß du wie jeder andere Mensch auch beeinflußbar bist. Ob deine Behauptung richtig oder falsch ist, steht auf einem andern Blatt, wie auch immer... soll sein du hast recht. Ich glaube nur, die Frage, wie viele Kinder nicht vom angeblichen Vater sind, bringt uns in unserer Diskussion nicht weiter.

Wer das Spiel kennt, kann sich wehren.

Ja, das wär schön, ich würde dir sehr gerne zustimmen. Nur leider stimmts eben nicht. Nicht den ganzen Tag, nicht ständig, nicht gegen Plakate, Fernsehspots, Radiowerbungen, Produktnamen auf Produkten, in Gesprächen, in Kinofilmen...

Anders formuliert stimmts schon: NUR wer das Spiel kennt, kann sich MANCHMAL wehren.

Don t believe the hype!

bL






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  Re: Masturbieren Datum:01.10.01 21:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Franz,

Yep, auch ich find die Diskussionen hier sehr spannend!

Zitat

- wenn ich nicht masturbieren darf oder kann und das ganze im SM-Kontext stattfindet steigert dies meine Geilheit und mein Lustgefühl, zu Zeiten in denen dann GV stattfindet oder ich masturbieren darf bzw. masturbiert werde steigt die Lust auf einen wesentlich höheren Level als wie wenn ich täglich masturbiere.


Letztlich ist für euch das Ziel damit nicht Keuschheit an sich, sondern die zeitweilige Keuschheit ist der Weg oder das Mittel, um ein größeres Maß an Lust zu erreichen, oder verstehe ich das falsch?

Zitat

- Die Geschichte mit den harten Frauen, die den Männern das Masturbieren verbieten ist eher suf der D/s - Schiene angeordnet, die Vorstellung hat auch für mich sehr viel Kraft, ich finde sie sehr erregend.


Klar. Erregend kann viel sein, und grad beim Kopfkino sind da ja keine Grenzen gesetzt. Auch bei meinen eigenen eher sadistischen Phantasien gehe ich auch mal extrem weit. Z.B. habe ich ein großes Faible für Schwerter und scharfe Messer, da kann mich eine Phantasie über non-konsensuell verursachte Verletzungen oder Wunden ganz schnell sehr weit kicken. Auch im Kopf weitaus weiter als physisch folgenlos machbare Praktiken törnen mich immer wieder an.

Zitat
- Wirklich keusch halten kann man mit einem KG keinen Mann wenn er nicht will und freiwillig mitspielt läuft das nicht.


Da bin ich nicht ganz deiner Überzeugung.

Liebe, Verlustangst und Angst vor dem Alleingelassenwerden berühren sehr real ganz enorme Grundinstinkte und Bedürfnisse des Menschen.

Es kann für manche Menschen durchaus "Sinn machen", sich auf eine Manipulation nur deshalb einzulassen, weil die Alternative für sie wesentlich schlimmer ist oder als wesentlich schlimmer eingestuft wird (auch wenn sie nüchtern betrachtet nicht schlimmer ist).

Dies muß auch keineswegs bewußt und intellektuell bedacht stattfinden, es kann auch passieren, ohne daß sich dieser Mensch klar darüber ist, daß er ein solches Urteil gefällt hat und dann fehlt ihm schon mal ein ganz wichtiger Grundstein dazu, sich gegen eine Manipulation zu wehren.

In dem von mir angeführten Fall von Patty und Ron scheint mir von der ganzen Schilderung her für Ron wenig Möglichkeiten zu bestehen, der Sache auszuweichen.

Zum einen ist das Klima in den USA sexfeindlich (auch wenn bei uns durch die Medien ein anderes Bild entstanden ist). Es gibt reihenweise Schulen, Ärzte, Religionen, Institutionen, die in den USA mit teilweise haarsträubenden Mitteln und ganz definitiv nicht konsensuell das Masturbieren verhindern wollen.

Es erscheint mir deshalb durchaus wahrscheinlich, daß Ron zwar selbst Spaß am Masturbieren hatte, aber durchaus einen gesellschaftlichen Druck verspürte und die einseitige Ablehnung seiner Frau ihm als "logisch" oder "vernünftig" erschien, auch wenn sie es in Wirklichkeit nicht ist.

Kommt jetzt hinzu, daß sie ihm ganz real damit droht, ihre Liebe, Zuneigung und die Partnerschaft zu entziehen, wenn er sich nicht ändert, dann ist das für ihn schon ziemlich unausweichlich und eine reale (also nicht SM-gemäße) Manipulation!

Viele Männer würden in so einem Fall sicher sagen "okay, bye bye Baby, ich such mir eine Frau, die nichts gegen mein Masturbieren hat", aber eben nicht alle.

Ich habe mit Männern geredet, die sich nur für die Chance einer Domina zu gehören z.B. Piercings (die sie selbst nicht wollten), branden oder andere Operationen machen ließen. Ausnahmslos haben sie es dann später irgendwann bereut, meist spätestens dann, wenn ihnen bewußt wurde, daß die Manipulation und Befriedigung von Lust in jedem dieser Fälle einseitig war. Wirklich gewollt hat die jeweilige Tat niemand von ihnen.

Zitat

könnten mich wirklich am Orgasmus hindern wenn ich einen haben will


Stimmt. Wie ich ja auch schon im Thread von Miriam anmerkte, die menschliche Sexualität finden immer einen Weg. Ich denke daß es auch Männern wohl möglich ist, einen Orgasmus zu haben, ohne sich anzufassen. Wenn selbst ein Christopher Reeve, der ja vom Hals an abwärts gelähmt ist, davon spricht, nach wie vor Orgasmen haben zu können...
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Michael
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fesseln und fesseln lassen

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  Re: Masturbieren Datum:28.11.01 12:03 IP: gespeichert Moderator melden


Hi, Physique

Häufig ist das Problem, das Frauen entweder denken, daß ein mann der masturbiert nicht von der frau ausgefüllt wird, bzw sie anscheinend nicht gut genug ist.

Ein weiteres Problem haben dominante Damen, sie meinen , daß ein mann der masturbation , sich ihrer Macht entzieht und sie dammit brüskiert. Sie möchte die kontrolle haben und masurbation steht dem entgegen (es sei denn sie zwingt einen dazu ).

Gruß Michael
(Diese Nachricht wurde am 28.11.01 um 12:03 von Michael geändert.)
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Nie Sex = ständig Sex

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  Re: Masturbieren Datum:13.04.03 01:40 IP: gespeichert Moderator melden


A) Zur Zeit meines Vaters (Ende 50er / Anfang 60er Jahre) stand nocht über der Tür der Krankenabteilung des Gymnasiums ein Schild: "Masturbation macht taub". Man glaubte also vor 40 Jahren noch an gesundheitliche Gefahren... Das ist 1968 abgeschafft worden.

B) Ich wurde als Schwuler bitterböse ausgelacht, als ich einmal zugab, ich hätte neben dem Sex mit meinem Mann auch ein Bedürfnis für eine persönliche, individuelle Sexualität: "Du Wichser!", "Du Jungfer!", "Der macht sich Kopffilmchen!" - so wurde Masturbation unter Gleichen als erniedrigendes und lachhaftes Kennzeichen für Unerfahrenheit gespottet; Sie war schlecht weil unerwachsen. (Wie schon woanders gesagt, ist für Schwule der Druck nach mehr Sex und immer gewagterem Sex sehr hoch.)
Man merke das lacansches Wortspiel mit wichsen / wachsen (wachen, wischen, waschen).

C) Ich suche jetzt eine Beziehung, wo Masturbation wahrgenommen und thematisiert wird, dem entsprechend kontrolliert und körpertechnisch geändert/verbessert wird - und ich muß feststellen, daß allein das Thema anzusprechen äußerst schwierig ist; Auch Männer, die gerne in der Öffentlichkeit Sex haben oder masturbieren, wollen es meistens nicht genauer besprechen / beschreiben als die stolze Behauptung, sie würden es machen. Probleme bei der Masturbation sind Schamkrankheiten.
Insgesamt ist es eigentlich etwas, das einem am intimsten liegt.
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Chinolina
Sklavin

Fürth


Ein Leben ohne Freunde ist kein Leben

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Angimaus37  Angimaus37  
  Re: Masturbieren Datum:19.04.03 12:33 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Alle,

ich habe mir alles erst mal durchgelesen, da ich für einige Zeit verhindert war, hier etwas zu posten.

Masturbation ist nichts Schlechtes. Das werden euch alle KG-Träger und ihre KH`s bestätigen.
Auch wenn ihr mich jetzt vielleicht auslacht, aber ich sehe es so, dass der Mensch, der mastubiert nicht schlecht ist, sondern eine rege Fantasie hat. Und Fantasie kann nicht schlecht sein. Es zeugt doch davon, dass es noch Menschen gibt, die sich in andere Menschen hinein denken können oder vielleicht auch ihre Wünsche und Sehnsüchte so in ihre Fantasie legen, dass sie sich Masturbieren. Was ist daran schlimm oder schlecht? Ach ja, ich weiss , sie sollten ihre Wünsche und Sehnsüchte als schöne Geschichten oder Gedichte niederschreiben, woran sie sich selber und vielleicht auch andere erfreuen könnten.
Mir gefällt es, wenn ich einen Mann sehe, der seine Fantasie so raus lässt.

Chinolina
Gesuchte Kinder Helft bitte mit!!!&&Gegen Kindesmissbrauch &&[size=1]
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