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seamaster
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Is this the real life - is this just fantasy...?

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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 16:30 IP: gespeichert Moderator melden


Sollte ja auch nur ein kleiner Scherz und keine "ätzende" Belehrung sein Dann will ich dich mal nicht länger vom Schreiben an Teil 4 abhalten...
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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 17:17 IP: gespeichert Moderator melden


... wenn ihr so lieb bittet, will ich euch den Gefallen tun. Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt

Teil 4

... in einer versunkenen Stadt, auf dem Grunde des tiefsten Ozeans, im Herzen eines Tempels, der in einer Geometrie gebaut war, die sich völlig dem menschlichen Verständnis entzog, rührte sich, tot aber träumend, der ewige Schläfer. Ein Fetzen seines Traumes entkam, von denjenigen gehört zu werden, die hören können...

Rishas Vater rief nach ihr. Dieses störrische Kind wollte einfach nicht kommen. Wo steckte sie bloß wieder? Er seufzte, er wußte einfach nicht, was er mit dem Kind machen sollte. Er tat ihr unrecht, sie war nicht störrisch, sie war lieb, freundlich, tat was man ihr sagte. Aber sie tat es in einer Geschwindigkeit, bei der eine tote Schnecke eingeschlafen wäre.
Er verließ die ärmliche Hütte, ging um sie herum, zu Rishas Lieblingsplatz, einer winzigen Anhöhe, von der man einen direkten Blick über das Flußdelta und das nahe Meer hatte. Tatsächlich, dort saß sie, das konnte er schon aus der Entfernung sehen. Er rief, aber sie regte sich nicht. Beunruhigt ging er schneller, aber sie saß wie üblich mit gekreuzten Beinen aufrecht da und träumte.
Als er sie berührte, verstärkte seine Beunruhigung sich noch. Sie zeigte immer noch keine Reaktion, auch nicht, als er begann sie zu schütteln und zu schreien. Sie sah einfach aus leeren Augen in ein Land jenseits des Horizonts.

Überall auf der Welt passierte das Gleiche. Es gab kein Muster, und es waren zu wenige Fälle, als daß es wirklich aufgefallen wäre. Trotzdem schaffte es einer der Fälle in die Nachrichten, eine junge Frau, die in Südfrankreich mit ihrem Auto in ein vollbesetztes Straßencafe fuhr und ein Blutbad anrichtete. Sie war unverletzt, aber nicht ansprechbar. Sie wurde in das örtliche Krankenhaus eingeliefert.

Sie hatten ja oft die merkwürdigsten Leute hier. Aber das ging zu weit. Geradewegs, nicht übermäßig eilig, aber zielgerichtet und als hätte er die deutliche Absperrung nicht gesehen, ging der Mann die Treppe hinauf und direkt Richtung Plenumssaal. Sven und Jan, vom Bundesgrenzschutz abkommandiert, den Bundestag zu schützen, wechselten einen kurzen Blick, dann hasteten sie hinterher.
Schnell hatte Sven den Mann eingeholt, griff nach seiner Schulter. "Halt, das ist hier kein öffentlicher Raum, die Besuchertribünen sind oben."
Er reagierte nicht, wollte weitergehen, aber nun hatte auch Jan nach seinem Arm gegriffen, hielt ihn fest.
"Wo wollen sie hin? Hier ist betreten verboten."
Langsam drehte der Mann den Kopf. Als sein Blick Sven traf, ließ er los, als hätte er sich die Finger verbrannt. Erschreckt taumelte er einen Schritt zurück, tastete nach seiner Dienstwaffe. Panisch stotterte er: "Sie... sie... sie sind festgenommen."
Mit einer winzigen Bewegung, die Jan taumelnd gegen die nächste Wand schickte, wo er schlaff zusammenbrach, befreite der Mann sich.

Sven zog die Waffe, die ihm etwas Mut einflößte. "Stehenbleiben!"
Als der Mann die Türe zum Plenumssaal öffnete, schoß Sven. Nicht nur einmal, gezielt, um den Mann zu stoppen, wie er es in der Ausbildung gelernt hatte. Er leerte das ganze Magazin. Mindestens zwei Kugeln waren im Hinterkopf des Mannes eingeschlagen, aber er tat ihm nicht den Gefallen, zusammenzubrechen, sondern drehte sich um. Der Hammer der Waffe schlug ins Leere, aber Sven zog weiter den Abzug durch, als der Mann mit schweren Schritten auf ihn zukam.
Sven wich zurück, stolperte und kroch in Panik rückwärts, verlor die Kontrolle über seine Blase. Zwei Schritte vor Sven brach der Mann zusammen.
Zitternd blieb Sven liegen, bis die schwerbewaffnete Verstärkung eintraf.

Zu seinem Erstaunen stellte der gerufene Notarzt fest, daß der Mann, der versucht hatte, in den Bundestag einzudringen, noch lebte, im Gegensatz zu dem einen BGS-Mann. Verwundert schüttelte er den Kopf und bestaunte die Verletzungen. Aber da war nichts mehr zu machen. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis sterben mußte.
Der Notarzt irrte sich. Er überlebte den Transport ins Krankenhaus, und als der diensthabende Chirurg ind er Notaufnahme eine Röntgenaufnahme des Schädels machen ließ, um festzustellen, wo die Kugeln saßen, erlebte er eine Überraschung.
Aber diese Überraschung war gering im Vergleich zu der, die er erlebte, als er zu der Trage mit dem Patienten hinüberging, um sich die Verletzungen erneut anzusehen. Aber er kam nicht mehr dazu, jemandem davon zu erzählen. Es gelang ihm nicht einmal mehr, einen Schrei auszustoßen.

... ich fühlte mich wie neu geboren. Summend und noch ein paar Leben nehmend verließ ich das Krankenhaus und ging hinaus, in den hellen Tag...



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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 18:48 IP: gespeichert Moderator melden


...hört sich an, wie wenn Bienen ihre Drohnen entfernen.
....Summend und noch ein paar Leben nehmend.....

Anschließend zur Kleeblumenernte...

Grinsend wie ein Totenkopfäffchen
stephan


Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 19:00 IP: gespeichert Moderator melden


Oje? Bauten in einer Geometrie, die sich dem menschlichen Verständnis entziehen? Dann werden wir es wohl bald mit den Großen Alten zu tun bekommen. Und das Buch? Es wird doch nicht ...

Ich muß mal schnell im Keller nachschauen, ob das Necronomicon noch in der magisch versiegelten Truhe liegt.

Why-Not (aka Andara)

PS: Mach ja weiter.
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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 19:05 IP: gespeichert Moderator melden


...und Why Not
was willst Du mit Kohl und Adenauer
...die war n doch nie in Ankara
...Oder-Neiße


stephan


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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 19:40 IP: gespeichert Moderator melden


Naja... Also Why, das hat aber ziemlich lange gedauert.... schon die Würmer, die sich in Agonie windend auf dem Papier erstarrten, hätten dich auf die Idee bringen können... und der Schläfer in R Lyhe...

Und vergiss es, geh gar nicht erst in den Keller... da ist schon einer meiner Shoggoten und wartet auf dich => (Zähnefletschender Smiley).

Ich kriege dich, Hexer.
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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 22:57 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 5

Der Mann wirkte, als sei ihm etwas auf den Fersen. Mit hastigen Schritten, immer wieder hinter sich sehend, torkelte er in die Polizeiwache. Die ruinierten Reste eines einstmal teuren Anzuges hingen von seinem Körper herunter, seine Lippen bewegten sich, gaben unverständliche Laute von sich.
Er stützte sich an dem Tresen ab, das Zittern seiner Hände setzte sich fort, brachte den Ständer mit "Ihre Polizei empfiehlt"-Prospekten ins wanken.
Wachtmeister Schulze blickte von seiner Schreibmaschine auf. Was wollte denn der Betrunkene hier? Er stand auf und ging nach vorne. Pflichtschuldig, ohne mit einer sinnvollen Antwort zu rechnen, fragte er: "Was können wir für sie tun?"
Die Augen des Mannes irrten hektisch im Raum herum. "Sie... sie müssen mich verhaften. Einsperren. Bitte!"
"Aber wieso denn? So leicht wird man bei uns nicht eingesperrt, wir sind schließlich ein Rechtsstaat."
Der Blick des Mannes wurde flehend. "Bitte. Bitte. Ich bin eine Gefahr. Ich habe... getötet. Unaussprechliche Dinge... getan. Naja, nicht ich. Das Ding in mir."
"Soso... das Ding in ihnen. Ist ja gut, bleiben sie ruhig. Wir kümmern uns darum..."
Drogen. Der Kerl mußte irgendwas genommen haben, von dem er wirklich Paranoid wurde. Ganz klar. Irgend so ein Yuppiezeug aus dem Chemielabor. Schulze schüttelte den Kopf. Es ging nichts über ein wenig schwarzen Afghanen aus der Asservatenkammer hin und wieder, aber dieses Chemiezeugs, das war wirklich das letzte, was man seinem Gehirn antun sollte.
Er drehte sich um, ging zu seinem Schreibtisch, wählte die Nummer der Psychiatrischen Kliniken, bestellte leise, so daß der Besucher es nicht hören konnte, eine Ambulanz. Ohne Blaulicht bitte.
Dann ging er wieder nach vorne. Ungeduldig wartete der Mann.
Schulze beschloß, Smalltalk zu machen: "Was für ein Ding ist es denn? Und wo ist es jetzt? Es wird ja wohl kaum wollen, daß sie sich mit mir unterhalten, oder?"
Der Mann verkrampfte sich, packte den Aufschlag von Schulzes Uniformjacke, zog ihn halb über den Tresen, würgte dann in abgehackten Worten hervor: "Es ist... das Böse. Viel älter als die Menschheit, tot aber träumend. Und es träumt davon, zu ERWACHEN!" Das letzte Wort hatte er geschrien, Schulze mit einem Regen von Speichel überschüttet. Dann krümmte er sich, krampfte, schlug seinen Kopf auf den Tresen, sprach leise, hektisch weiter: "Und ich bin sein Gefäß. Es wird durch mich kommen. Ihr müßt euch vor mir schützen!"

Endlich gelang es Schulze, sich aus seinem Griff zu befreien. Er wich zwei Schritte zurück, machte mit den Händen beruhigende Gesten. Verdammt, dieser Irre konnte einem ja wirklich Angst einjagen. Hoffentlich kam die Ambulanz bald. Der Kerl brauchte eine Beruhigungsspritze, oder besser noch eine Gummizelle...
Schulzes Wunsch ging in Erfüllung.
Drei stämmige Sanitäter betraten die Szenerie, einer trug eine zusammengelegte Trage. Ein mächtiger Stein fiel von Schulzes Herzen. Er nickte in Richtung des Mannes, der sich auf einen Stuhl gesetzt hatte, ausdruckslos vor sich hinstarrte, mit dem Oberkörper vorwärts und rückwärts schaukelte.
Als er der Drei gewahr wurde, stand er langsam auf, ging auf sie zu.
"Vielen Dank, daß sie kommen. Bitte sperren sie mich ein."
Einer der Sanitäter drehte sich zu Schulze um und zog die Augenbrauen hoch. Dieser machte mit dem Zeigefinger eine schraubende Bewegung an seiner Stirn. Der Sanitäter wendete sich an den Mann: "Ist ja in Ordnung. Bleiben sie ruhig, wir kümmern uns um sie. Es wird alles gut."
Er rastete aus, begann, unkoordiniert um sich zu schlagen, schrie: "Gut? GUT? Nichts wird gut. Die ewige Nacht kommt. Die Sterne werden vom Himmel fallen! Der Schläfer erwacht!"
Zwei Minuten später war der Mann, der immer noch mit verzerrtem Gesicht unzusammenhängendes Zeug schrie, gründlich auf die Trage festgeschnallt. Eine Kanüle bohrte sich in seine Armbeuge. Plötzlich sah er friedlich aus, die Augenlider begannen zuzuflattern. Er stöhnte noch einmal: "Cthulhu...", aber die Sanitäter hielten das für ein gequältes Husten.

Professor Dr. Dr. Deckard, der Chefarzt der Psychiatrischen Kliniken war etwas überrascht gewesen, als sein aufgereger Oberarzt ihm berichtete, daß der Amokläufer, der im Bundestag und einem Krankenhaus ein Gemetzel angerichtet hatte, in seine Klinik eingeliefert worden war, vielmehr sich selbst gestellt hatte und darum gebeten hatte, die Menschheit vor ihm zu schützen.
Er hatte das Interview mit dem hysterischen Notarzt und dem BGS-Beamten am frühen Nachmittag im Fernsehen gehört. Eine merkwürdige Geschichte, aber Menschen pflegen normalerweise nicht ein Blutbad anzurichten, nachdem sie erschossen worden sind, da war er sich sicher.
Professor Deckard seufzte, weil er nicht glücklich war, einen Amokläufer, der in der Lage war, mir nichts, dir nichts, Menschen mit bloßen Händen in Stücke zu reißen, wenn er dem Polizeibericht glauben durfte, in seiner Obhut zu haben. Er hatte den umfassenden Sicherheitsmaßnahmen, die sein Oberarzt angeordnet hatte, nichts hinzuzufügen gehabt.
Trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl. Er ging einige Schritte in seinem Büro auf und ab, dann rief er auf der Station an und fragte nach, ob "der Amokläufer" inzwischen wieder aufgewacht sei.

... ich genoß die Müdigkeit, die Entspannung nach dem traumlosen Schlaf. Zärtlich streichelte ich das weiche Laken unter meinen Händen, die mir nicht richtig gehorchen wollten. Ich realisierte beruhigt, daß sie mich gefesselt hatten und ich mich nicht einmal aufsetzen konnte. Vielleicht würde das Armaggedon hinausschieben, vielleicht war ich ja einfach nur verrückt...

Er war seit 35 Jahren in seinem Beruf, und das haßte er immer noch, fand es immer noch einfach menschenunwürdig. Aber manchmal war es nötig, weil manche seiner Kunden, wie er sich seufzend eingestand, sich manchmal nicht so benahmen wie Menschen.
Und wenn er schaudernd an den sicherlich übertriebenen Polizeibericht dachte, während er durch das drahtverstärkte Glasfenster der Tür in die Hochsicherheitszelle spähte, dann fühlte er eine deutliche Beruhigung, daß der Mann sicher untergebracht war. Er winkte einem Pfleger, mit ihm zu dem Kranken hineinzugehen.
Er vertraute den stabilen Ledergurten, die Hand- und Fußgelenke an den stabilen Bettrahmen fesselten und über Knie, Becken und Brustkorb des Mannes verliefen.
Professor Deckard atmete noch einmal tief ein, bevor er die schwere, stahlarmierte Tür öffnete, aber das ungute Gefühl blieb.

Er setzte sich auf einen Kunststoffstuhl, der neben dem Bett stand, sprach den Mann an: "Können sie mich verstehen?"
Zwei ausdrucksvolle Augen richteten sich auf ihn, noch ein wenig benommen wirkend, aber ziemlich wach. "Ja."
"Können sie mir ihren Namen sagen?"
Die Antwort kam schnell: "Klaus. Klaus Bannermann."
Dann begann Professor Deckard, ihn vorsichtig auszufragen. Bereitwillig und ruhig antwortete Bannermann, erzählte, wie er den BGS-Beamten sanft zur Seite geschubst hatte und wie er dem Chirurgen die Kehle herausgerissen hatte, auch von den anderen Vorfällen.
"Aus welchem Grund haben sie das getan, Herr Bannermann?"
Professor Deckard sah ihn über seine randlose Brille hinweg an.
Bannermann zuckte die Schultern: "Ich war es nicht wirklich selbst. Ich war dabei, aber es war es. Das Ding. Das Ding in meinem Körper." Er seufzte: "Aber das glauben sie mir sicher nicht... sie denken bestimmt, ich wäre verrückt, stimmts?"
Deckard schüttelte den Kopf. "Verrückt... nein. Welchen Grund hat das Ding? Was will es?"
"Es will den träumenden Gott wecken, den ewigen Schläfer. Das Ende der Welt kommt. Und ich, ich werde die Schneeflocke sein, die die Lawine in Gang setzt, die die Erde von der Menschheit reinigen wird."
Deckard hörte diese oder ähnliche Formulierungen nicht das erste Mal. Er führte keine Statistik, konnte sich aber an mindestens vier Jesusse, einige Antichristen und eine 87-jährige, niedliche kleine Oma, die Satan persönlich war, erinnern. Allen war gemeinsam gewesen, daß sie das Ende der Welt gebracht hatten. Oder auch nicht.
"Und wo ist das Ding jetzt? Warum haben sie sich selbst eingewiesen?"
"Ich weiß nicht, wo es ist. Es... es hat mich aus seinen Klauen entlassen. Aber ich weiß, daß es wiederkommen wird. Verstehen sie? Sie müssen die Menschen vor mir schützen. Ich... ich hätte mich getötet, wenn ich gekonnt hätte. Aber ich habe mich nicht überwinden können, verstehen sie?"
Deckard nickte langsam. Er fragte sich, ob es gut war, dem Wahn seines Patienten weiteres Futter zu geben, aber er sagte langsam: "Keine Sorge, sie sind hier sicher. Und wir achten darauf, daß sie niemandem schaden können."
Als Professor Deckard und der Pfleger den Raum verließen, hörten sie, wie Bannermann leise eine komplizierte Melodie vor sich hinsummte.

"Papa, Papa, ich habe geträumt, daß die Sterne vom Himmel fallen."
Rishas Vater wachte ruckartig auf. "Risha, Kleines, den Göttern sei dank, daß du wieder in Ordnung bist!"
Er nahm seine Tochter in den Arm. Sie sah ihn mit sehr ernsthaftem Gesichtsausdruck an. "Papa, du mußt mir zuhören. Die Sterne werden erlöschen, wenn der Schläfer erwacht. Die Musik zu Shivas Tanz spielt schon..."
Ihr Vater nahm sie in den Arm und liebkoste sie: "Schatz, du hast nur schlecht geträumt." An ihn angekuschelt schlief sie schnell wieder ein. Aber er lag noch ziemlich lange wach.

... das Singen rief mich, zupfte an meinem Verstand. Ich kämpfte, versuchte, meine Ohren zu verstopfen, aber meine festgeschnallten Hände waren hilflos. Aber es hätte sowieso nichts genützt, das Singen war in meinem Kopf. Als ich dann einstimmte, war es wie eine Erlösung, fegte alle Bedenken hinweg. Mit einer spielerischen Bewegung zerriß ich die kindischen Fesseln, zerbrach die Tür und machte mich auf den Weg. Die die mir den Weg vertraten, fanden ein schnelles Ende...

Als es ihnen nicht gelang, ihn aufzuhalten, hatten sie versucht, ihn wenigstens zu verfolgen. Aber es war vergebens gewesen, sie hatten ihn verloren. Irgendwie war es ihm gelungen, der Verfolgung zu entwischen, er war einfach von einer Sekunde auf die andere in den weichen Schatten, die der Vollmond malte, verschwunden.
Allein auf dem Dach eines Hochhauses sang er die verbotene Anrufung, malte die Zeichen und Formeln mit seinem Blut, vollführte mit sich selbst das unaussprechliche Opfer.
Mit brechenden Augen sah er, wie ein Stern nach dem anderen ausging, während sein Leben aus ihm strömte.
Eine neue Ära war angebrochen.
Iä Shub-Niggurath!
Iä Cthulhu!

Ende -- Anfang
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  Re: Gutes Geschäft Datum:26.11.03 23:10 IP: gespeichert Moderator melden


Iaaaaaaaa, Butterfly...
...schwarzer Afghane!!!
womöglich noch grüner Türke und roter Libanese!!!
...und gelber....
...ach nee, die FDP hat ja keine Mehrheit mehr!



...aber die Geschichte war gut.
...ich überlege immer nur, woran sie MICH erinnert, denn Deine und Why Not s Anspielungen bringen bei mir nix zum klingeln, aber Cthulu

...oder ich täusch mich auch.

stephan



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  Re: Gutes Geschäft Datum:27.11.03 00:42 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Ende -- Anfang

Es gibt eine Theorie, die besagt, daß in dem Moment, in dem jemand dieses abstruse Universum versteht, es augenblicklich von etwas noch Bizarrerem ersetzt wird. Eine zweite Theorie geht davon aus, daß das bereits mindestens einmal stattgefunden hat. (aus dem Gedächtnis nach Douglas Adams)

Eine schöne Story, auch wenn die Plüsch-Handschellen diesmal deutlich unterrepräsentiert waren. Und ich frage mich, ob das jetzt ein Happy-End war. Aber das hängt wohl davon ab, wie man zu dieser Welt steht.

Zitat
...ich überlege immer nur, woran sie MICH erinnert, denn Deine und Why Not s Anspielungen bringen bei mir nix zum klingeln, aber Cthulu

Die Anspielungen bezogen sich auf den "Hexer-Zyklus" von Wolfgang Hohlbein. Wobei der den Cthulu-Mythos auch schon anderweitig entliehen hatte (H.P. Lovecraft oder so)
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  Re: Gutes Geschäft Datum:27.11.03 01:05 IP: gespeichert Moderator melden


und wieder....
vielleicht solltest du dich jetzt doch bald umbenennen, mein butterfly? der name wird zusehends unpassender. oder gibt es schmetterlinge, die andere tiere töten aber ja...du bist ja auch dieses merkwürdige messer. aber das passt auch nicht richtig. vielleicht sollten wir einen thread eröffnen: neuer name für butterfly.

jagen mir gänsehautschauer mein rückgrat hinunter. schaurig und schön, deine fortsetzung. und das ende? ende wird auch anfang sein (heinz rudolf kunze)
es ist wunderbar, dass dieses forum auch solche geschichten zulässt. es macht es für mich noch wertvoller..

gänsehautgrüsse
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  Re: Gutes Geschäft Datum:27.11.03 07:12 IP: gespeichert Moderator melden


Cthulhu, Yog-Sothoth, Shub-Niggurath, Dagon, Hastu... (hups, jetzt hätte ich beinah den Namen ausgesprochen... *schweiss abwisch*) stammen ursprünglich wie Why-Not sagte aus der Feder von H.P. Lovecraft, und tatsächlich hat Wolfgang Hohlbein das ganze mit dem Hexer-Zyklus in Deutschland bekannt gemacht und erheblich ausgebaut.

Aber die beiden sind nicht die ersten und nicht die letzten. Das ganze Internet ist voll davon, google findet auf einen dieser im wahrsten Sinne des Wortes unaussprechlichen Suchbegriffe annähernd genauso viele Hits wie auf Einlauf oder Windel

Ist es nicht eine schöne, paranoide Vorstellung, daß unter der dünnen Tünche der normalen Welt, in der wir leben, bizarre Wesen, übermächtige böse Götter und ihre Diener darauf warten, Menschen den Kopf abzubeißen?

Eine der schönsten Adaptionen (allerdings etwas Computerbezogen und nur dann wirklich lustig, wenn man mal bei einem ISP gearbeitet hat) ist natürlich www.userfriendly.org, ein täglich erscheinendes Comic, in dem immer wieder die großen Alten auftauchen...
Aber seid gewarnt, man muß sich erst mal ein paar Tage einlesen und die Leute kennenlernen (ähnlich wie bei dilbert).

Farbenfroh
Butterfly

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  Re: Gutes Geschäft Datum:27.11.03 08:35 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hab zwar einige Bücher von Hohlbein, aber für den Hexerzyklus (u.a. Der Hexer von Salem?) konnte ich mich nicht so begeistern.

Was Lovecraft betrifft, habe ich sehr wenig von ihm gelesen.
Aber Philip Josè Farmer s Dungeon erinnert mich stark an dessen Werke.

Hier noch ein Autor, der mich relativ stark begeistert:

Raymond Feist

Die Kelewan-Saga
oder
Die Schlangenkrieg-Saga
oder
Die Midkemia-Saga


...und wenn ich mir im Insektenreich Gottesanbeterinnen oder in der Tiefsee Anglerfische und sonst so einige Gestalten im Tier- und auch Menschenreich anschaue....
....find ich diese Art der Fantasie gar nicht mal so abwegig.

Liebe Grüße
stephan


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  Re: Gutes Geschäft Datum:27.11.03 08:54 IP: gespeichert Moderator melden


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  Re: Gutes Geschäft Datum:05.12.03 21:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Butterfly, schwarzgeflügelter und schwarzsehender,
ich komme erst jetzt dazu, einen Kommentar abzugeben, einerseits wegen Zeitmangels, andererseits nicht zuletzt auch wegen Deiner Phantasmagorie.
Ich habe sie erst ein wenig sich setzen, sie nachklingen lassen, bevor ich einer Kritik abzugeben mich nicht entblöde. Nun denn, hier ist sie:
Das ist eine der hammerhärtesten, wenn nicht überhaupt die hammer..., die ich bisher im Forum zu lesen das Vergnügen hatte. Der gleichen Meinung ist übrigens auch meine Holde, die entgegen dieser Bezeichnung diesem Forum eher abhold ist und nur seltenst mal hier reinschaut (wenn ich ihr allerdings solch phantastischen (!) Geschichten vorsetze...).
Klingt vielleicht jetzt etwas abgeschmackt, weil so gut wie immer Gelegenheit ist, dies anlässlich einer Geschichte von Dir anzubringen, aber sei’s drum: Du hast Dich selbst übertroffen.
Viele Grüße,
Jean
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