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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 16: Überraschung Datum:27.05.10 09:36 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 16: Überraschung

Seine Augenlieder schienen wieder wie an den Augäpfeln festgeklebt zu sein. Er bekam sie nur unter großen Mühen auf. Verschwommen nahm er das Bild der Decke war, sie schien eine graue Fläche zu sein, die Struktur konnte er nicht erkennen. Er rieb sich mit seinen Händen die Augen, langsam wurde das Bild schärfer und jetzt erkannte er auch wieder die absolut regelmäßige Deckenstruktur. Warum war er immer so Müde, schoss es ihm durch den Kopf. Jedes Mal, wenn er aufstehen wollte, hatte er große Mühe seine Augen zu öffnen. Vielleicht lag es an der Luft im Container, aber das Problem hatte er schon, seit er aus dem Kryoschlaf aufwachte. Vielleicht lag es generell an der künstlichen Atmosphäre, die sowohl hier im Container, als auch auf dem Schiff herrschte.
Mühsam richtete sich Merz in seiner Schlafkabine auf. So langsam begann sein Gehirn wieder zu arbeiten. Er blickte zu Mayra hinüber. Sie lag noch da, von ihm gefesselt. 3 Stunden hatte er wohl geschlafen. Mayra schien sein erwachen bemerkt zu haben.
„Na endlich, Roger! Du bist wach. Bitte mach mich jetzt los. Ich glaube meine Arme und Beine sind schon abgestorben.“
Ja, jetzt dämmerte es ihm wieder. In der anderen Ecke lag ihr Bruder, John Winter, oder wie sein Name auch immer lauten mochte. Er lag ebenfalls noch so, wie ihn Merz in Erinnerung hatte, aber er war tot. Getötet von ihm und getötet aus dem Grund der Selbstverteidigung. Jetzt war Merz wieder voll bei Sinnen und sein Plan lag klar vor ihm.
Er musste jetzt seinen 5er anziehen und zu Mayra´s Container marschieren. Zuvor würde er aber alle restlichen 5er unbrauchbar machen, damit Mayra ihm nicht folgen konnte. Dass das ihren Tot bedeutete, war Merz jetzt egal. Sie konnte zwar in dem Container noch einige Monate überleben, aber dann würden die Wasservorräte aufgebraucht und die Filter des Containers sie nicht mehr richtig vor dem Gift des Planeten schützen können. Am Ende würde sie von Wahnsinn befallen sterben.
Merz stand auf. Noch etwas unsicher auf den Beinen ging er zur Recyclingstation, an dem sein Außenanzug angeschlossen war. Die grüne Anzeige sagte ihm, dass er jetzt wieder Einsatzbereit war.
„Roger, was ist? Willst du mich denn nicht losbinden?“
Mayra´s Stimme hatte jetzt einen flehenden Unterton und dieser Unterton nervte Merz. Er ergriff sich eine Rolle Reparaturband und ging zu Mayra. Sie konnte ihn nicht sehen, aber sie hörte ihn kommen.
„Endlich, Roger! Danke dass du mich losmachen willst“, kam es aus ihrem Mund, nicht wissend was Merz jetzt mit ihr vorhatte. Erst als sie das Geräusch vernahm, dass Klebeband erzeugte, wenn es von der Rolle abgezogen wurde, wurde sie leicht panisch.
„Roger, was machst du denn da? Bitte mach mich los oder rede mit mir wenigs…“
Weiter kam sie nicht. Merz drückte ihr das Klebeband auf den Mund und umschlang dann damit viermal ihren Kopf. Das Klebeband hielt gut auf der Ledermaske, die Mayra´s Kopf umschloss.
Sich wild in den Fesseln windend brachte Mayra jetzt nur noch unverständliche Geräusche hervor. Sie schien es jetzt begriffen zu haben was Merz mit ihr vorhatte oder besser nicht vorhatte. Er würde sie nicht losbinden und er würde sie nicht mit nehmen. Er würde sie hier in den Container zurücklassen. Sie versuchte sich zu ihm zu drehen, so dass sie den Eingangsbereich des Containers sehen konnte.
„Wenn ich den Container verlasse, werde ich dir den Knebel wieder abnehmen. Auch werde ich deine Fesseln so lockern, dass du dich selbst wieder befreien kannst! Jetzt verhalte dich ruhig, sonst werde ich die Bewusstlos schlagen!“
Merz sagte das wieder seinen ruhigen Tonfall, der klar und unmissverständlich seinem Gegenüber sagte: Es wird keine weitere Warnung geben!
Mayra verhielt sich jetzt wieder still, sie hatte es aber geschafft sich so zu drehen, dass sie Merz beobachten konnte. Vielleicht schöpfte sie wieder Hoffnung, doch das sollte sich bald ändern, denn Merz begann die restlichen Außenanzüge unbrauchbar zu machen. Er zerriss die Luftleitungen und zerstörte die Filterkartuschen. Er nahm die Steuereinheiten aus den vorderen Anzugsbehältern und zerbrach sie. Damit waren die 5er-Anzüge definitiv unbrauchbar geworden.
Mayra wusste jetzt erkennen, dass das gleichbedeutend mit ihrem Todesurteil war. Merz erwartete jetzt, dass Mayra jeden Augenblick alles daransetzen würde, sich zu befreien, koste es was es wolle. Denn wenn Merz den Container verließ, war sie dem Tode geweiht.
Aber nichts passierte, sie verhielt sich ganz ruhig. Weder wand sie sich in ihren Fesseln, noch versuchte sie zu schreien oder andere Laute von sich zu geben. Merz war etwas irritiert über ihr verhalten. Vielleicht hat sie jetzt die erkannt, dass es keinen Sinn mehr macht Widerstand zu leisten, dachte Merz. Er kontrollierte nochmals den 5er.

>Filter: 100% / Luft: 100% / Energie: 100% / Zeit verbleibend: 8h 07m, Displayfarbe Grün<

Der Vorratsbehälter der Trinkeinheit war gefüllt und Merz machte sich daran, den Anzug anzuziehen. Einige Minuten später hatte er ihn angelegt. Bevor er den Helm aufsetzte, ging er zu Mayra. Er entfernte das Klebeband, das ihrem Kopf umschlang. Jetzt hätte Mayra wieder die Möglichkeit gehabt zu reden, aber sie schwieg. Sie blickte Merz nur stumm an.
Er lockerte etwas ihre Fesseln, so dass sie mit etwas Geschick sich von ihnen nach einiger Zeit befreien konnte. Er versuchte dieses Mal nicht auf das glatte Leder zu achten, welches ihren Körper eng umhüllte. Er wollte einen schnellen Abschied von ihr, ohne noch ein weiteres Wort an sie zu verlieren.
Er wand sich von ihr ab und ging zum Eingangsbereich. Er nahm den Helm und setzte ihn auf. Nach dem der Helm sich in die Aussparung des Anzuges eingesaugt hatte, sicherte ihn Merz. Jetzt war er abmarschbereit. Er nahm den gefüllten Scanbehälter und drückte den Türöffner. Dann betrat Merz die Schleusenkammer, ohne sich nochmals zu Mayra umzusehen.
Er schloss die Tür hinter sich und öffnete die äußere Schleusentür. Er trat aus der Kammer hinaus. Vor ihm lag die Weite von Serxius, ein endloser Horizont von Farben. Die gelbe Sonne hatte gerade die rote Sonne besiegt. Fast war es so, als ob er gerade erst hier angekommen wäre. Er konnte nicht anders und hielt inne. Er blickte um sich und er fühlte sich frei, so als ob er alle Probleme, die er hatte, hinter sich gelassen hätte. Aber dieses Gefühl hielt nur für einen kurzen Moment an, dann meldete sich sein Verstand wieder und sagte ihm, dass er jetzt unbedingt zu Mayra´s Container aufbrechen musste. Er stapfte los, zunächst etwas zögernd, er dachte noch an sie, dann schneller, immer schneller. Er verfiel kurzzeitig in einen leichten Trab, reduzierte aber dann wieder seine Geschwindigkeit. Er wollte von dem Container weg, weit weg. Aber in Wirklichkeit wollte er nur von Mayra weg, die bestimmt immer noch gefesselt in seinem Container lag. Das mit Winter war ein Schock für ihn gewesen. Er hatte ja mit allem gerechnet, nur nicht damit. Mit einer Schwester, namens Miranda, hätte er sich irgendwie arrangieren können, aber nicht mit einem Bruder vom Typ Winter. Bis zuletzt hatte er noch nach einer vernünftigen Lösung für alle gesucht, mit dem Vermögen, das er hier auf Serxius gemacht hatte, wäre das kein Problem gewesen. Es wäre genügend für alle da gewesen und so manche Verletzung ließ sich mit Geld heilen.
Aber jetzt hatte Merz den Bruder von Mayra getötet und den Schmerz und den Hass, den sie zeigte, als sie Winter tot am Boden liegend gesehen hatte, war real, dieses Mal kein Schauspiel. Mit dem Tod des Bruders, hatte Merz gleichzeitig Mayra getötet und damit auch ihre gemeinsame Zukunft, die er für sie beide gesehen hatte.
Er spürte eine Mischung von Wut, Hass und Trauer in sich. Sie ließen ihn seine Kopfschmerzen für den Moment vergessen.
Jetzt verfiel Merz wieder in einen leichten Trab. Er brauchte jetzt die körperliche Anstrengung, es half ihm seine Gefühle etwas in den Hintergrund zu drängen, die ein hin und her in seinem Kopf verursachten.
Dann, als sein Kopf etwas klarer wurde, kam ein weiteres Gefühl hinzu. Mayra war eine sehr schöne und begehrenswerte Frau und damit übte sie auf Merz eine sehr starke sexuelle Anziehungskraft aus. Es kam ihm wieder das Bild von ihr den Kopf, wie sie gefesselt, bis auf die Augen und den Mund, komplett in Leder vor ihm auf dem Boden lag. Etwas in ihm ließ ihn langsamer werden. Er verspürte wieder die Kopfschmerzen, die dumpf im Hintergrund pochten. Es war fast eine leise Stimme, die er in seinem Hinterkopf zu hören glaubte. Sie sagte ihm, dass er doch noch einmal umkehren könne und mit der Hilfe von Mayra sich seiner Kopfschmerzen entledigen könnte. Er würde dabei keinerlei Risiko eingehen, denn Mayra könnte ja gefesselt bleiben. Ja, es spräche doch auch nichts dagegen noch etwas länger in seinem Container zu verweilen. Mit Mayra hätte er bestimmt noch eine ganze Weile seinen Spaß. Zu Mayra´s Container konnte er immer noch gehen, der liefe schon nicht weg.
Merz verschärfte sein Tempo wieder, um die lästige Stimme aus seinem Kopf zu bekommen. Sein Herz pochte wie wild und seine Atemfrequenz war jetzt schon so hoch, dass die hydraulische Pumpe der Luftversorgung seines Anzuges am oberen Limit war. Bald würde er den Sauerstoffmangel in seinen Oberschenkelmuskeln spüren, aber er wollte noch weiterlaufen. Dass er jetzt so an seine körperlichen Grenzen ging, half ihm, diese Stimme aus seinem Kopf zu verdrängen. Nach einigen weiteren hundert Metern war sie gänzlich verschwunden. Merz fühlte sich Müde, aber gut. Die Endorphine, die jetzt sein Körper produzierte, blendeten sogar seine Kopfschmerzen aus.

>Filter: 73% / Luft: 71% / Energie: 60% / Zeit verbleibend: 4h 27m, Displayfarbe Grün<

Der Blick auf die Statusanzeige seines Anzuges verriet ihm, dass er die Ressourcen seines Anzuges nicht gerade optimal nutzte. Er war jetzt etwas mehr als eine Stunde unterwegs und der Computer prognostizierte ihm nur noch eine Restlaufzeit von gerade mal 4,5 Stunden, bei der derzeitigen Beanspruchung.
Merz musste sein Tempo reduzieren, damit er im Notfall noch Reserven hatte. Aber eigentlich dürfte es keinen Notfall mehr geben. Winter und Morankow, er versuchte jetzt in seinen Gedanken ihren Nachnamen zu benutzen, wenn er an sie dachte, waren aus dem Spiel. In etwas mehr als einer Stunde würde er Morankow´s Container erreichen, dann würde er sofort den Inhalt des Scanbehälters analysieren lassen. In 48 Stunden könnte er wieder auf dem Weg zur Erde sein.
Was ihm immer noch im Kopf herum ging, war das Verhalten von Mayra als er sie verließ. Kein Wort an ihn, kein bitten oder betteln, dass er sie nicht zurück lassen sollte, kein flehen und kein hasserfülltes Schreien. Entweder war sie stärker als er dachte und hatte sich mit ihrer Situation abgefunden oder sie sah noch irgendwo eine Chance um zu Überleben. Vielleicht hatte sie die Hoffnung sich zu befreien, diese Möglichkeit hatte Merz ihr sowieso gelassen. Aber was hatte sie dann vor zu tun? Aus dem Container konnte sie nicht heraus. Aller 5er-Anzüge waren von ihm unbrauchbar gemacht worden und dass sie einen der Anzüge reparieren konnte, hielt er für nicht realistisch.
Je mehr er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher wurde es für ihn, dass Morankow mit Würde abtreten wollte, ohne zu betteln oder in sinnlose Wutausbrüche zu verfallen. Das schätzte er an ihr und das war auch der Grund, warum er Mayra mochte. Trotz allem was passiert war und was sie ihm angetan hatte, fühlte er sich zu ihr hingezogen. Wieder hörte er die leise Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm sagte, er möge doch umkehren. Aber dieses Mal musste er nicht wieder sein Tempo erhöhen, um die Stimme aus seinem Kopf zu verdrängen. Er ignorierte sie einfach, denn jetzt dachte er wieder wie ein Elite-Soldat, kühl und berechnend, nur seinen Plan verfolgend, nur sein Leben schützend. Alles andere wurde zur Nebensache, andere Personen konnte geopfert werden, wenn es der Plan verlangte. Für ihn war jetzt Winter und Morankow tot. Jetzt gab es nur noch ihn und sein Ronton7, dass ihm ein ruhiges und entspanntes Leben auf der Erde sicherstellte.
Das einzige Problem, dass er jetzt noch hatte, war Miranda. Aber mit ihr konnte man sich einigen, denn was war denn schon passiert. Merz hatte sie gefesselt zurückgelassen, etwas ihren Stolz, sofern sie so etwas hatte, angekratzt und sich einige Krediteinheiten von ihrem Konto geholt. Das war aber dann schon alles. Die Krediteinheiten würde sie, mit einem dicken Profit, wieder zurück bekommen und der verletzte Stolz, der ließ sich mit einer kleinen Extrazahlung schon wieder heilen. Also, wenn Merz so darüber nachdachte, waren die Aussichten, gut aus der Sache herauszukommen, gar nicht so schlecht. Das John Winter der Bruder von Mayra Morankow war stellte sich, bei näherer Betrachtung, sogar als Vorteil heraus. Mit deren Ausscheiden waren jetzt alle eventuell auftretenden persönlichen Gefühle, die die beteiligten Personen immer wieder zu unüberlegten Handlungen hinreißen konnten, aus dem Spiel und somit stand einer Vernünftigen Lösung nichts mehr im Wege.
Roger fühlte sich gut. Er nahm einen großen Schluck Flüssigkeit aus seinem Anzug und bewegte sich weiter auf Mayra´s Container zu. Er hatte noch gut 30 Minuten vor sich. Er blickte sich um, aber es war weit und breit nichts Verdächtiges zu erkennen. Er begann sein Tempo zu reduzieren. Bald musste der Container in seinen Sichtbereich kommen.
Nach weiteren 5 Minuten konnte er ihn dann am Horizont ausmachen. Er war noch ungefähr 400 Meter von ihm entfernt und Roger näherte sich jetzt mit einem normalen Schritttempo. Er war vorsichtig geworden. Zwar rechnete er nicht mehr damit, mit anderen Ronton7 Suchern in Kontakt zu kommen, aber man wusste ja nie. Die ganze Mission war schon seit dem Abflug von der Erde nicht gerade überraschungsarm verlaufen und wenn er in der Vergangenheit geglaubt hatte, dass müsste es jetzt aber gewesen sein, dann wurde er kurz darauf wieder eines besseren belehrt.
Noch 100 Meter, dann würde er vor der äußeren Schleusentür stehen. Der Container sah unverdächtig aus, nicht deutete daraufhin, dass sich eine fremde Person ihm genähert hatte. Merz beobachtete angestrengt das Gelände rings um den Container, aber er konnte nichts erkennen, was auf eine potentielle Gefahr hinweisen würde, keine Bodenverwerfung, keine Spuren, einfach nichts.
Merz stand jetzt vor der Tür. Er drückte auf den Schalter und sie öffnete sich. Er betrat die Schleuse und schloss die Tür hinter sich wieder. Dann startete er den Dekontaminationsprozess. Luft wurde durch die Düsen gepresst, dann folgte das Besprühen des Anzuges mit einem Reinigungsgemisch. Kurz danach wurde Merz in ein helles Licht getaucht. Das UV-Licht trocknete den Anzug, dann sprang die Anzeige auf grün. Der Zugang zu dem Container war nun frei. Merz drückte den Türöffner und fast geräuschlos öffnete sie sich.
„Geschafft!“, sagte Merz zu sich selbst und betrat den Container.
Als er den Schritt in den Container getan hatte, kam ihm noch der Gedanke, dass er zuerst einmal das Innere des Containers in Augenschein hätte nehmen müssen. Auch den Selbstvorwurf, dass das nachlässig gewesen war, konnte er noch in seinem Kopf für sich formulieren. Instinktiv wollte er sich noch ducken und seine Muskulatur in Spannung bringen, aber es war schon zu spät, denn er wurde von einem mächtigen Schlag auf seinen Bauch getroffen, der ihm die Luft raubte. Merz drohte nach vorne einzuknicken, aber er wusste, dass er das nicht tun durfte. Der nächste Schlag würde ihn dann auf den Kopf oder in sein Genick treffen. Merz versuchte sich rückwärts in die Schleuse fallen zu lassen, dort wusste er, war er vor einem weiteren Schlag zunächst sicher.
Ein weiterer Schlag traf ihn wieder auf seinem Bauch, zudem spürte er zwei Hände, die ihn in das Innere des Containers zogen. So wie die Schläge ausgeführt wurden und wie die Hände ihn fassten, hatte er es mit Profis zu tun. Den zweiten Schlag hatte Merz durch das Anspannen seiner Bauchmuskulatur gut abfangen können, jetzt galt es aber sich dem Einflussbereich der beiden Angreifer zu entziehen.
Merz ging etwas in die Knie und spannte seine Oberschenkel an. Er wollte mit einem überraschenden Sprung in den Container hinein seine Angreifer verwirren. Vielleicht brachte es ihm die nötige Zeit, um eine Verteidigung zu etablieren.
Er sprang und tatsächlich schienen seine Gegner nicht damit gerechnet zu haben. Er rollte sich auf dem Containerboden ab und drehte sich gleichzeitig, sodass er, als er sich wieder aufrichtete, den Gegnern zugewandt war. Der Anzug hatte ihn zwar bei dieser Aktion behindert, aber es klappte trotzdem alles so, wie er sich das vorgestellt hatte. Ohne diesen Anzug wäre er natürlich schneller gewesen und hätte mehr Zeit gehabt sich um seine Verteidigung zu kümmern. Aber es reichte ihm auch so. Fast automatisch lief jetzt alles bei ihm ab.
Der Angreifer, der die Schläge ausgeführt hatte, war gerade dabei gewesen, zu einem neuen Schlag auszuholen. Deshalb war der Weg frei für Merz ihn mit einem gezielten Schlag auf seinen Kehlkopf auszuschalten. Mit unvorstellbarer Wucht traf den Angreifer der Handballen von Merz an seiner Kehle und drückte seinen Kehlkopf ein. Röchelnd brach er zusammen. Merz hatte den anderen Angreifer die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Dieser war gerade dabei, seinen Angriff auf Merz vorzubereiten. Seine Faust war schon auf dem Weg in Rogers Gesicht. Roger hätte zwar noch ausweichen können, aber in der Enge des Containers barg das unvorhersehbare Risiken. Merz wartete den Schlag ab, denn der Angreifer schien nicht bedacht zu haben, dass Merz immer noch einen Helm trug, dessen Visier man mit einer Faust nicht durchdringen konnte. Merz musste nur mit seiner Nackenmuskulatur den Schlag abfangen, das stellte für seinen durchtrainierten Körper allerdings kein Problem dar.
Die Faust des Angreifers krachte auf sein Visier. Merz hörte das splittern von Knochen. Offenbar hatte sich das Handgelenk des Angreifers in seine Bestandteile aufgelöst. Ein Aufschrei von ihm schien das zu bestätigen. Noch während Merz das Splittern der Knochen seines Gegners hörte, krachte sein Handballen von unten gegen dessen Nase. Wieder splitterten Knochen und mit verdrehten Augen brach der Unbekannte tot zusammen.
Plötzlich spürte Merz einen Stich in seinem Bein. Etwas hatte ihn von hinten getroffen. Aber es schien kein Messer oder so zu sein, denn der Schmerz war sofort wieder vorbei. Merz würde zu viel Zeit verlieren, wenn er sich jetzt umdrehen würde, um zu sehen, wer da hinter ihm stand. Das hätte dieser Person Zeit verschafft, um eine weitere Attacke auf ihn zu starten.
Merz entschied zunächst, mit einem Sprung in die Schleusenkammer, sich in Sicherheit zu bringen. Wieder ging er etwas in die Knie, aber als er den Sprung ausführen wollte, versagten ihm seine Muskeln den Dienst. Seine Beine fingen an zu zittern, dann knickten sie einfach unter ihm weg und es wurde ihm schwarz vor den Augen. Den Aufschlag auf den Boden merkte er nicht mehr, denn er verlor das Bewusstsein.
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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 17: Schock Datum:04.06.10 09:45 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 17: Schock

Merz hörte dumpfe Stimmen im Hintergrund, verstehen konnte er sie nicht. Seine Augenlider klebten wieder auf seinen Augäpfeln fest. Er konnte sie nicht öffnen, aber vielleicht war es besser, sie geschlossen zu halten. Es tat ihm gut, die Dunkelheit, in der er sich befand. Am liebsten würde er einfach nur so da liegen, die Augen für immer verschlossen, einfach nur so da liegen, dass war sein größter Wunsch. Aber ihm Hintergrund hörte er eine Stimme im Kopf, die ihm zunächst ganz leise sagte, dass er die Augen jetzt öffnen müsse. Merz konnte sie ignorieren, aber mit der Zeit wurde sie immer lauter und drängender. Schließlich war sie so laut in seinem Kopf zu hören, dass er seine Augen zu öffnen versuchte. Es gelang ihm zunächst nur, seine Augen einen kleinen Spalt zu öffnen.
Sie juckten etwas. Er versuchte seine rechte Hand zu seinem Auge zu führen, aber es gelang ihm nicht. Irgendetwas hielt sie fest, das Gleiche war mit seiner linken Hand. So langsam kamen ihm die Erinnerungen wieder zurück. Der Kampf im Container gegen die beiden Gegner, die er aber ausschalten konnte. Durch das eingeschränkte Sichtfeld des Helmes hatte er aber offensichtlich einen weiteren Gegner im hinteren Bereich des Containers übersehen. Dann der Stich in seinem Bein, vermutlich hatte man ihn betäubt.
Jetzt war er wieder hellwach, vermied aber seine Augen ganz zu öffnen. Durch die schmalen Schlitze seiner etwas geöffneten Augenlieder, durch die er etwas sehen konnte, erkannte er die Deckenstruktur des Containers. Er versuchte nochmals vorsichtig seinen Arm zu bewegen. Aber wieder ohne Erfolg. Durch das Betäubungsmittel gelähmt waren sie nicht, denn seine Muskeln ließen sich anspannen. An seinen Handgelenken spürte er jetzt auch etwas, was ihn in seinen Bewegungen hinderte. Vermutlich war er gefesselt worden. Einen Helm trug er auch nicht mehr, man hatte ihm vermutlich den 5er ausgezogen. Da die Decke ihm sehr nahe vorkam, vermutete Merz, dass er gefesselt in der Schlafkoje lag. Er spannte vorsichtig sein rechtes Bein an, auch an den Beinen war er gefesselt.
„Das sieht nicht gut aus!“, dachte Merz. Jetzt versuchte er etwas seinen Kopf zu drehen. Das schien zu klappen. Die Stimmen im Hintergrund schienen sich aufgeregt im Flüsterton zu unterhalten. Offenbar schienen die Personen ihn nicht zu beobachten, denn sie hatten seine Bewegungsversuche nicht bemerkt. Ob das ein Vorteil für ihn war, konnte Merz noch nicht beurteilen. Vieles war noch unklar für ihn und in seinem Kopf tauchten Fragen über Fragen auf. Wer waren die Angreifer und wie viele von ihnen gab es und vor allem, was war ihr Motiv? Hatte man das Motiv der Angreifer erkannt, dann konnte man sich eine Verteidigungsstrategie überlegen.
Merz versuchte den Stimmen zu lauschen. Da sie flüsterten konnte Merz nicht erkennen, ob es sich bei den Angreifern um Männer oder Frauen handelte. Er versuchte die Grundgeräusche des Containers, die durch Lüfter und Pumpen verursacht wurden, auszublenden. Es war ihm zuvor nicht aufgefallen, dass diese Geräusche so laut waren. Er fokussierte sein Gehör auf eine der beiden Stimmen. Ja, es waren zwei Personen, die Merz jetzt ausmachen konnte. Die eine Stimme, auf die er jetzt seine ganze Aufmerksamkeit richtete, schien zum Anführer zu gehören. Sie schien dem anderen Vorwürfe zu machen.
Langsam konnte er einige Gesprächsfetzen verstehen.
„Ich habe Profis engagiert und kei.. A..teure!“
Merz konnte allerdings jetzt die gehörten Fetzen zu ganzen Sätzen vervollständigen.
„Ihr habt euch total dilettantisch verhalten und euch regelrecht abschlachten lassen!“
„Sie hätten uns besser über die Zielperson informieren müssen! Schauen sie sich die beiden an, er hat sie mit nur einem Schlag getötet und das, obwohl er in einem 5er-Anzug steckte und in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war, von den beiden Schlägen, die er einfach so weggesteckt hatte, ganz zu schweigen“, gab die andere Stimme zurück.
„Ich hatte euch gewarnt, dass ihr es hier mit einen Mann zu tun bekommen würdet, der immer für eine Überraschung gut ist. Und ganz nebenbei hatte ich euch auch sein Dossier gegeben, wo auch seine militärische Vergangenheit drin stand. Aber ihr ward einfach nur überheblich, nur weil ihr aus irgendeiner Eliteeinheit stammt, besonders der, mit dem Nasenbein, das jetzt in seinem Gehirn steckt. Was hatte er gesagt? – Einen Mann wie ihn könne man nicht mehr überraschen – dieser Trottel!“
„Nun mal ganz ruhig, wir haben ihn ja jetzt und wir haben zwei weniger, die einen Anteil haben wollen. Also ich habe damit kein Problem. Hätten wir ihn gleich töten können, dann wäre uns das hier erspart geblieben.“, erwiderte der andere auf das, was ihm der Anführer gesagt hatte. Die Stimme des Anführers hatte sehr ärgerlich geklungen, Merz konnte das erkennen, obwohl die beiden flüsterten.
Jetzt der Anführer wieder.
„Aber eines verstehe ich nicht, wo sind Mayra und John geblieben. Ich will nur hoffen, dass sie noch am Leben sind.“
„Also, wenn sie mich fragen, dann habe ich, nachdem was ich hier erlebt habe, keine große Hoffnung mehr, die beiden lebend wiederzusehen.“
„Es muss einer zu seinem Container und nachschauen. Vielleicht sind sie ja nur verletzt und brauchen dringend unsere Hilfe. Mayra´s Peilsender scheint noch zu funktionieren, ich habe jedenfalls empfang. Ich schlage vor, sie machen sich auf den Weg. Nehmen sie genug Ausrüstung mit, um für alles vorbereitet zu sein.“
„Und was ist mit ihnen? Wollen sie mit dem allein bleiben?“
„Der ist gut verpackt und ich werde mit ihm noch meinen Spaß haben. Glauben sie mir, dass wollen sie nicht miterleben. Also, dann gehen sie mal los!“
Jetzt hörte Merz, wie etwas herum geschoben wurde. Offenbar wurde eine Materialkiste gepackt. Jetzt hatte Merz die Chance, seine Fesseln zu prüfen. Die Geräusche, die das Packen verursachte, überdeckten das Belastungsgeräusch seiner Fessel. Zyklisch spannte er seine Arme und Beine an um festzustellen, ob einer oder mehrere der Fesseln sich lockerten. Die Fesseln an den Beinen gaben nicht nach, aber an Hand des Druckes, den sie auf seinen Knöchel erzeugten, vermutete er, dass es sich hier um Kabelbinder handeln musste. Wenn es die gleichen waren, die er bei Mayra eingesetzt hatte, dann konnte er sie durch eine starke Reißbewegung seiner Beine diese sprengen. Der 3L, den er immer noch trug, würde ihn vor Verletzungen schützen
Bei den Fesseln seiner Handgelenke sah es anders aus. Sie schienen flexibel zu sein. Sie gaben zwar etwas nach als er seine Arme anspannte, aber sie zogen sich auch wieder zusammen, wenn er die Belastung zurücknahm. Das mussten Gummischläuche sein, mit denen sie seine Handgelenke festgebunden hatten. Ob er sie zerreißen konnte wusste er nicht, doch eines wusste er, dass die Gummischläuche nicht kalkulierbar waren und somit waren sie ein Problem. Vielleicht konnte er sie so stark wie möglich dehnen und dann seine Hände unter den Schläuchen herausziehen. Ja, dachte er sich, so könnte es klappen.
Er spannte seine Arme an und testete, wie hoch er sie nehmen konnte. Die Schläuche waren straff und unter hoher Spannung um seine Handgelenke gelegt, dann mit dem Rahmen der Koje verknotet wurden. Merz hätte die Schläuche mehrfach um das Handgelenk gewickelt, um ein herausziehen zu verhindern. Das schien aber bei ihm jetzt nicht der Fall zu sein. Als er seinen Arm anspannte, spürte er nur den Druck des Schlauches an der Oberseite seiner Handgelenke. Das war zweifellos ein Vorteil.
Die beiden hantierten immer noch mit der Kiste.
„So, dass müsste es gewesen sein. Nun also los, verlieren sie jetzt keine Zeit mehr!“, drängte der Anführer.
Merz hörte noch ein rascheln und knistern, dieses Geräusch kannte er mittlerweile. Es schlüpfte jemand in einen 5er-Anzug. Merz wollte noch warten, bis die Person den Container verlassen hatte, dass würden seine Chancen sich zu befreien erhöhen. Merz rechnete, dass die Person, die jetzt zu seinem Container aufbrach, mindestens 4 Stunden dorthin brauchte. Dann müsste allerdings der Anzug wieder recycelt werden, das würde weitere 5 Stunden dauern, der Weg zurück zusätzlich 4 Stunden. Bis die andere Person wieder zurückkahm, würden wohl mindestens 12 Stunden vergehen. Genug Zeit um sich ein Bild über die Lage hier zu machen und herauszufinden mit wem er es hier wohl zu tun hatte.
Die innere Schleusentür wurde geöffnet. Kurz darauf schloss sie sich wieder. Jetzt hatte es Merz nur noch mit einem Gegner zu tun und der näherte sich gerade.
„So, du elendes Miststück. Ich hoffe du bist bald wach, damit ich mich ein bisschen um dich kümmern kann!“
Merz musste sich sehr stark kontrollieren, damit er nicht irgendein Geräusch von sich gab. Blankes Entsetzen machte sich in ihm breit, die Stimme die er gerade gehört hatte, war die von Miranda. Er konnte es nicht fassen, Miranda war ihm auf dem Planeten gefolgt. In seinem Kopf rasten die Gedanken. Was, wenn alles, seit er Miranda kennengelernt hatte, nur eine Inszenierung gewesen war? Alles, selbst die letzte Begegnung mit ihr, sein vermeintlicher Sieg? Merz geriet in Panik. Er konnte kaum noch seine Atmung kontrollieren, er begann zu schwitzen.
„Na, du scheinst wach zu sein. Dachte ich es mir doch!“
Er spürte, wie Mirandas Finger über seine Stirn strich und dann hörte er sie, wie sie den Finger ableckte.
„Hmmm, schön salzig!“
Sein Schweiß hatte ihn verraten. Es machte nun keinen Sinn mehr sich zu verstellen. Merz schlug die Augen auf und drehte seinen Kopf in Mirandas Richtung. Er spürte sofort ein brennen auf seiner Wange.
„Das ist nur mal so, weil ich gerade Lust dazu hatte!“
Und wieder schlug sie ihm in sein Gesicht. Wenn Miranda gewusst hätte, dass sie, als sie Merz in sein Gesicht schlug, ihm damit einen Gefallen tat, hätte sie das wohl besser gelassen. Merz halfen die Schläge wieder klar zu denken und wieder die Kontrolle über sich zurück zugewinnen. Er war zwar immer noch geschockt, aber er hatte jetzt wieder seine Körperfunktionen im Griff, seine Atmung verlangsamte sich wieder, das Hitzegefühl verschwand und sein Kopf wurde wieder klar.
Miranda stand vor ihm und was er da sah, verschlug ihm den Atem. Sie sah gut aus, indem Leder des 3L. Merz versuchte das Bild aus einem Kopf zu eliminieren und richtete den Blick wieder zur Decke.
Miranda würde ihn jetzt bald damit konfrontieren, dass Mayra ihre Schwester war. Es musste so sein, dachte sich Merz und das war es auch, was Mayra in seinem Container mit dem –wir- meinte. Jetzt machte es für ihn alles einen Sinn. Miranda, Mayra und John arbeiteten Hand in Hand, ein richtiges kleines Familienunternehmen, das sich darauf spezialisiert hatte, sich einen Trottel zu suchen, der für sie nach Serxius fliegt, das Ronton7 findet und wenn man es clever anstellt, dann tut er es in dem festen Glauben, es nur für sich zu tun. Und sie hatten es Clever angestellt, zumindest was den Anfang betraf. Aber sie hatten nicht alles vorher sehen können, dass John jetzt tot auf dem Boden seines Containers lag, war nur ein Beispiel dafür.
„Na, Miranda! Ich wusste, da wo was los ist, ist auch meine Miranda nicht weit.“
Merz versuchte cool zu wirken und stark. Miranda sollte spüren, dass er sich noch nicht geschlagen gab. Vielleicht konnte er sie damit provozieren und aus der Reserve locken. Schließlich wollte er noch einige Antworten von ihr, die er für seine Flucht gebrauchen konnte. Wie war sie hierhergekommen? Vielleicht mit einem Schiff, das sich jetzt im Orbit des Planeten befand oder war sie auf dem gleichen Schiff, wie er, hierhergekommen? Das war aber für ihn nur sehr schwer vorstellbar, Miranda würde sich wohl nie die Sache dem Kryoschlaf angetan haben.
„Na, jetzt hast du noch eine große Klappe, mein lieber Roger. Wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du darum betteln, einen schnellen Tot vor mir zu bekommen.“
„Sie wollen mich also hier auf dem Planeten zurücklassen“, dachte Merz und bedankte sich innerlich bei Miranda für diese Information. Mit einem Akt der Gnade konnte er bei ihr also nicht rechnen, aber das war ihm auch vorher schon klar gewesen.
„Die Chancen standen eh nie besonders gut, dass Ganze hier zu überleben. Und glaubst du, dass du hier lebend heraus kommst, meine liebe Miranda?“
Sie lachte laut auf.
„Roger, Roger, Roger, ich glaube du verkennst die Situation hier!“
„Na, dann kläre mich doch einmal auf, damit ich meine Stimmung auch der Situation anpassen kann.“
Es lief gut für Merz. Er war Miranda ausgeliefert, das gab ihr ein Gefühl der Macht und das war von Vorteil für Merz. Machtgefühle machten einen unvorsichtig, man hatte dann meistens das Bedürfnis, dass derjenige, über den man Macht ausübte, es auch wirklich richtig in allen Einzelheiten erkennen sollte und begann zu plappern. So wie Miranda es jetzt bald tun würde.
„Hättest du nur damals mein Angebot angenommen. Dann wäre alles gut geworden und ich hätte mir die Reise zu diesem vergifteten Drecksplaneten sparen können. Aber nein, Roger Merz, der Einzelgänger, musste ja immer nur sein Ding durchziehen. Es hätte für uns alle gereicht und du musst zugeben, dass meine Informationen über den Ronton7-Flöz mehr als gut waren.“
„Ich bin noch gar nicht richtig zum Graben gekommen“, warf Roger ein.
„Aber sicher, du hast genau 24,34 Gramm Ronton7 gefunden. Wir wissen Bescheid. Während du schön auf dem Hinweg nach Serxius geschlafen hast, ließen wir ein bisschen deinen Container manipulieren. Dein Scanner hat uns immer schön alles gemeldet, wenn er in Aktion war und das noch bevor er es dir meldete, was glaubst du eigentlich, warum Mayra so schnell und wie zufällig bei dir gewesen ist. Und das Beste war die Tatsache, die automatische Meldung über deinen Ronton7 Fund wäre nicht an die zentrale Leitstelle im Orbit gegangen, sondern direkt zu mir. Ich hätte dich dann mit deinem Container in Empfang genommen.“
„Da hast du ja eine ganze Menge in diese Unternehmung investiert?“
„Ich hatte bei dir immer das Gefühl, wenn es einer schafft, den großen Fund zu machen, dann bist du das. Du bist einer der zielstrebigsten Menschen, außer mir vielleicht, die ich kenne, das muss ich dir lassen und dafür habe ich dich bewundert. Aber, bitte verzeih mir, in Punkto Naivität bist du auch kaum zu überbieten, allerdings was deinen Verfolgungswahn anbetrifft, den habe ich völlig unterschätzt. Das war ein Fehler, der mir aber nicht mehr passieren wird. Was ist mit Mayra und John?“
„Na, was glaubst du wohl?“
„Ach weißt du, im Grunde sind mir die beiden egal. Die hielten eh immer zusammen, nach dem Motto, bei dreien ist einer zu viel. Wenn du sie getötet hast, auch gut, sie lagen mir immer nur auf der Tasche. Miranda kann ich das bekommen, Miranda kannst du mal das für mich tun, so geht das schon mein ganzes Leben lang.“
Miranda trieb schon wieder ihr Spiel mit ihm. Das ihr Verhältnis zu ihren Geschwistern nicht ganz so schlecht war, hatte er ja noch vor kurzen belauschen können. Merz wollte jetzt versuchen den Spieß umzudrehen. Vielleicht musste er sich nicht selbst befreien, Miranda würde es vielleicht tun.
„Also, was mich angeht, ich trage dir nichts nach. Wenn du offen zu mir gewesen wärest, dann würden wir in wenigen Tagen ein ruhiges Leben auf der Erde beginnen können, mit dem nötigen Luxus, versteht sich. Wenn nicht zusammen, dann doch jeder für sich. Das, was ich dort in dem Scanbehälter habe, reicht locker für uns beide bis an unser Lebensende, selbstverständlich erstatte ich dir deine Unkosten, die du ja schon hattest, von meinem Anteil. Nun, was meinst du?“
„Ich glaube nicht, dass du etwas hast, das mich noch interessieren könnte. Sie dich an, du liegst hier gefesselt vor mir und ich kann mit dir tun und lassen was sich will.“
Sie fuhr, während sie das sagte, mit ihrer Hand über die Brust von Merz und dann weiter nach unten. Als sie an der Stelle angelangt war, wo sich der Penis von Merz befand, drückte sie zu. Merz musste sich zusammenreißen, um nicht vor Schmerz zu stöhnen.
„Tja und dann“, fuhr Miranda fort, „ist da noch dein Scanbehälter, der bis zum Rand mit Ronton7 gefüllt ist. Und nun sage mir, was hast du, dass mich noch interessieren könnte?“
Während sie die letzte Frage an ihn stellte, verstärkte sie den Druck ihrer Hand. Merz entließ einen Laut des Schmerzes aus seinem Mund, nicht weil der Schmerz ihn übermannte, nein, er wollte Miranda jetzt ein Gefühl der Macht schenken, in der Hoffnung, dass sie überheblich wurde und dadurch unvorsichtig.
„Na, du superharter Soldat. Du scheinst doch Schmerzen zu spüren und glaube mir, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du wie ein kleines Kind jammern und winseln und mich bitten, dass ich dir ein schnelles Ende bereiten soll.“
Merz konnte sich nicht vorstellen, dass Miranda in der Lage war ihn richtig zu foltern, dafür hatte er schon zu viel erlebt. Sie konnte ihn zwar umbringen, aber was es hieß, jemanden zu foltern, davon hatte sie bestimmt keine Ahnung. Das konnte Merz aber für sich nutzen. Er würde ihr gegenüber zwar den harten Mann weiterspielen, aber trotzdem ihr das Gefühl geben, seine Persönlichkeit brechen zu können, denn darum ging es in Wirklichkeit bei einer Folter.
„Du wirst mich nicht kleinkriegen!“
Merz fing an, sie jetzt etwas zu provozieren, er durfte es ihr nicht zu leicht machen, damit sie keinen Verdacht schöpfen würde.
„Nun, ich sehe, ganz der alte Roger, der harte Soldat, der sich von nichts und niemand kleinkriegen lässt. Nun, da will ich doch mal sehen, was ich da für dich tun kann.“
Sie öffnete ihre Hand mit der sie immer noch den Penis von Merz quetschte. Sie wand sich von ihm ab und ging zu einer kleinen Box, die sich neben dem Eingang befand. Es war eine Art Werkzeugbox, Merz hatte so etwas schon gesehen.
Er nutze die Zeit um sich nochmals an den Fesseln zu versuchen. Er war jetzt sehr zuversichtlich seine Handgelenke aus den Gummischläuchen herausziehen zu können.
Miranda kramte in der in der Box und kam mit einem Messer zurück.
„Na, willst du mir jetzt die Kehle durchschneiden, Miranda?“
Sie erwiderte nichts. Sie setzte das Messer an seiner Brust an und Schnitt runde Löcher in seine Anzüge hinein, so dass seine Brustwarzen jetzt im freien lagen. Das Gleiche tat sie weiter unten und legte seinen Penis frei.
„Und jetzt, willst du mir nun alles abschneiden und mich dann verbluten lassen. Ein zugegeben etwas schmerzhafter Tot, aber es geht doch relativ schnell.“
Merz gab sich abgebrüter, als er tatsächlich war. Er hatte mit Schlägen jeglicher Art gerechnet, aber das verunsicherte ihn nun doch etwas. Er hatte Miranda offensichtlich unterschätzt, schon wieder!
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  RE: Goldgräber Datum:04.06.10 13:23 IP: gespeichert Moderator melden


hallo majo,

geht der plan von miranda auf? kann er nochmals die oberhand gewinnen?
ist das jetzt spannend.


danke


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

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SteveN Volljährigkeit geprüft
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latex_steven  
  RE: Goldgräber Datum:04.06.10 18:56 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hajo !

Es dauert ja mehr als 12 Stunden bis der 4te im
Bunde von Merz Container zurückkommt. Bis dahin
sind Merz und Miranda alleine. Und anscheinend
will Miranda ihre Phantasie spielen lassen ... ... ...

Viele Grüße SteveN



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hajo
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  RE: Goldgräber Kapitel 18: Duell Datum:14.06.10 12:27 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 18: Duell

Viel Zeit blieb im nicht mehr. Miranda war für ihn nicht durchschaubar und was er nicht durchschauen konnte, barg ein Risiko. Merz musste sobald wie möglich handeln und das hieß, sich zu befreien und das Zepter wieder selbst in die Hand nehmen. Noch schien sie mit ihm nur zu spielen, vielleicht wollte sie ihn auch nur etwas schocken, mürbe machen, aber eben nur vielleicht.
Sie strich ihm mit ihrer Hand über seine Brustwarzen und zwirbelte sie leicht. Früher hatte er das genossen, wenn sie ihn mit einem Lederhandschuh streichelte, aber jetzt war es ihm unangenehm. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Penis sich versteifte.
„Ah, so ganz gefühllos scheinst du ja nicht zu sein, was mich anbetrifft. Ich komme mir vor, wie ihn alten Zeiten, als ich dich noch fesseln durfte.“
Merz zerrte eher spielerisch an den Fesseln. Miranda sollte denken, dass sie vor ihm absolut sicher war. In Wahrheit setzte Merz seine Tests der Fesseln fort.
Miranda glitt mit ihrer Hand tiefer und legte sie auf seinen Penis. Er wollte es nicht wahrhaben, aber Mirandas Spiel mit ihm erregte ihn und je mehr es ihn erregte, desto mehr verunsicherte es ihn. Was hatte sie mit ihm vor? Das war die Frage, die sich ihm drängend in seinen Gedanken stellte. Bestimmt würde sie ihn hier nicht sexuell Befriedigen wollen, aber warum tat sie das? Wollte sie ihn einer sexuellen Folter unterziehen. Ihn immer wieder bis kurz vor den Höhepunkt bringen und dann dort halten, bis er nicht mehr klar denken konnte. Nur zu welchem Zweck, was hatte sie davon?
„Na, gefällt es dir? Wenn ich mir das hier so anschaue, dann glaube ich schon!“
Jetzt strich sie ihm über seine Oberschenkel. Das Reiben von Miranda´s Handschuh auf dem Leder seines 3L´s erzeugte ein leicht knatschendes Geräusch. Miranda schien alle Register zu ziehen, um Merz so richtig anzumachen. Es gelang ihm nicht, weiter einen auf cool zu machen, denn Miranda konnte genau sehen, was die Auswirkungen ihrer Handlungen waren.
Merz versuchte sich abzulenken. Er holte Erinnerungen aus Kriegseinsätzen hervor, als man ihn gefangen nahm und folterte. Damals war er durch die Hölle gegangen, doch er hatte nie seine Selbstachtung dabei verloren. Es ging immer nur darum die Schmerzen auszuhalten und dem Feind zu zeigen, dass er niemals schreien würde. Je besser er sich kontrollieren konnte, desto mehr setzte er seinem Feind zu. Aber hier, das kannte er so nicht. Hier gab es keine Schmerzen die er aushalten musste, keinen Schrei, den er unterdrücken konnte, keinen gleichgültigen Gesichtsausdruck, mit dem er dem Feind in sein Gesicht spucken konnte. Miranda hatte etwas gefunden, das er nicht kontrollieren konnte und das war seine Lust, seinen Penis. Hätte sie ihm diesen nur einfach abgeschnitten, dann hätte Merz einen Schmerz gehabt, mit dem wäre er schon klar gekommen, gegen den hätte er ankämpfen können. Aber das jetzt nahm ihm seine Würde und Miranda wusste es.
Jetzt kam sie mit ihrem Mund ganz nahe an sein Ohr und flüsterte ihm zu.
„Roger, kannst du dich noch an unsere letzte Begegnung auf der guten alten Erde erinnern. Da bin ich gerade so schön in Fahrt gekommen und du hast leider gekniffen und mich einfach so liegen gelassen. Ich hatte mich extra für dich so richtig in Schale geworfen und es hatte dir bestimmt damals sehr gefallen, das habe ich gemerkt. Du hattest Mühe dich zu kontrollieren, am liebsten wärst du wohl gerne über mich hergefallen, aber offensichtlich hattest du damals einen starken Moment.
Mir, für meinen Teil, gefiel das Ganze auch sehr gut und ich muss dir gestehen, Roger, es hat mich auch scharf gemacht. Deine Kraft zu spüren, als du mich gefesselt hast und willst du wissen, was mich besonders scharf gemacht hat, so scharf, dass ich fast von alleine gekommen wäre?“
Sie hielt inne, so als ob sie darauf zu warten schien, dass Merz sie danach fragen würde, aber den Gefallen tat er ihr nicht.
„Deine Blödheit, Roger! Deine Blödheit!“
Merz gab sich alle Mühe sich nichts anmerken zu lassen. Die ganze Zeit über lag ihre Hand auf seinem erigierten Penis.
„Du hast nicht das Geringste bemerkt, du Trottel. Ich wusste ganz genau, was du vorhattest. Ich hatte dich die ganze Zeit überwachen lassen. Ich wusste wann und wo du deine Ausrüstung gekauft hattest, deine Containernummer und wann der Termin deiner Abreise war.
Aber was das Beste war und was du leider nicht mehr mitbekommen hattest, mein Lieber, da du ja unbedingt zu diesem Giftplaneten musstest, im Nebenzimmer warteten zwei meiner Männer, um Notfalls einzugreifen. Und als du mich verlassen hattest, war dieser Notfall eingetreten. Ich war so scharf, dass sie es mir dann gleich besorgen mussten und ich muss dir sagen, ich habe es genossen!“
Der Penis von Merz war jetzt ganz entspannt, keine Spur mehr von einer Erektion. Miranda hatte sich so ereifert an ihren Ausführungen, dass sie es nicht bemerkte, obwohl ihre Hand noch auf ihm lag. Wenn sie es bemerkt hätte, dann wäre sie bestimmt vorgewarnt gewesen und würde mit einer Reaktion von Merz gerechnet haben.
So aber war sie völlig überrascht, als Merz die Muskeln seines gesamten Körpers blitzschnell anspannte und die Kabelbinder, die seine Beine umschlossen, zerriss. Seine Hände zog er unter den gedehnten Gummischläuchen heraus. Fassungslos und für einen Moment unfähig sich zu bewegen schaute Miranda Merz an. Ihre Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen und nur sehr langsam begriff sie, was jetzt hier vor sich ging. Merz saß schon aufrecht und ergriff mit seinen Händen die seitliche Umrandungsschiene der Koje, um sich aus hier heraus zu stemmen. Die Trizepse seiner Arme spannten sich schon an, als Miranda, mehr reflexartig und mit voller Kraft, mit ihrem Handballen gegen seine rechte Hand schlug. Das schmerzhafte Gefühl in seinen Fingern ließ Merz seine Hand für einen Augenblick sich öffnen. Er rutschte seitlich ab und verlor dadurch das Gleichgewicht. Er kippte von der Liege und krachte unsanft auf dem Boden.
Miranda schien selbst überrascht von dem Erfolg ihrer Aktion zu sein und versuchte zu der Werkzeugbox zu gelangen, neben der sie die Betäubungspistole abgelegt hatte.
Merz kam nicht so schnell auf die Beine, wie er zunächst gedacht hatte. Die Nachwirkungen des Betäubungsmittels bremsten ihn in seinen Aktionen. Miranda hatte jetzt fast die Pistole erreicht, als Merz sie am linken Fuß zu fassen kriegte. Sie verlor das Gleichgewicht und ging zu Boden. Sie drehte sich aber sofort auf den Rücken und trat mit ihrem rechten Fuß zu. Er landete im Gesicht von Merz, doch er steckte den Tritt einfach so weg. Sie versuchte noch einen weiteren Tritt zu platzieren, doch Merz wischte ihn mit einer Handbewegung einfach weg. Sie spürte nun, wie Merz sie zu sich heranzog. Mit einem Schwung drehte sie sich auf den Bauch und versuchte wieder von ihm wegzukriechen. Dabei trat sie mit aller Kraft nach hinten. Doch Merz hatte sich jetzt etwas aufgerichtet und fing ihren rechten Fuß mit seiner noch freien Hand ein. Miranda spürte die Kraft seiner Hände um ihre Knöchel und wie die Bewegungen ihrer Beine erlahmten. Nur wenigen Zentimeter war ihre Hand noch von der Waffe entfernt, als sie unerbittlich zurückgezogen wurde. Mit letzter Kraft versuchte sie sich nochmals zu winden und zu drehen um ihre Beine aus der Umklammerung zu befreien, aber ihre Kräfte reichten nicht aus, um sich Merz zu entziehen.
Mit einem Satz saß Merz plötzlich auf ihrem Rücken und ergriff ihre Arme. Er drehte sie nach hinten, nun konnte sie sich kaum noch Bewegen. Ihr Brustkorb wurde durch sein Gewicht fest auf den Boden gedrückt, das Atmen fiel ihr schwer. Nun spürte Merz keinerlei Gegenwehr mehr von Miranda, sie schien sich in ihr Schicksal gefügt zu haben. Merz blieb noch eine Weile auf ihr sitzen, um sich wieder etwas zu regenerieren. Auch er war fast am Ende seiner Kräfte. Schlimme Kopfschmerzen setzen ihm zu und die machten es ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Jetzt musste er zunächst einmal Zeit gewinnen. Wenn er jetzt Miranda aus seinem Haltegriff entließ, musste er damit rechnen, dass sie sich wieder zu wehren begann. Da er nicht wusste, wie viel Kraftreserven sie noch besaß, konnte das problematisch für ihn werden. Er war ziemlich angeschlagen und hatte diesen Kampf nur mit viel Glück zunächst für sich entscheiden können.
Kurzerhand ergriff er die Betäubungspistole, die vor ihm lag, und jagte Miranda einen Betäubungspfeil in ihrem Arm. Sie bäumte sich noch einmal kurz auf und blieb dann erschlafft unter ihm liegen.
Merz stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Er setzte sich neben Miranda auf den Boden, legte die Waffe seitlich neben sich und hielt zunächst inne. Sein Blick erfasst Miranda. Sie lag am Boden, die Arme seitlich neben sich. In ihrem Lederanzug sah sie schon sehr erotisch aus. Das Betäubungsmittel hatte bei ihr fast sofort gewirkt. Das war auch kein Wunder, denn sie war bestimmt 20 Kilogramm leichter als er und bei ihm hatte es nur wenige Sekunden gedauert, bis er bewusstlos wurde. Merz ließ seinen Blick im Container umherschweifen. Außer einigen kleinen Boxen, die am Boden standen, war nichts Offensichtliches am Containerinneren verändert worden. Er drehte sich zu der Werkzeugkiste und öffnete sie. Merz erkannte sofort, dass er es hier mit Werkzeugen zu tun hatte, die bestimmt nicht ganz billig gewesen waren. Nur das Beste vom Besten befand sich in der Box. Er wühlte etwas in ihr, allerdings ohne groß nach etwas zu suchen. Er wollte sich nur ein Bild von dem Inhalt der Box machen, vielleicht brauchte er diese Informationen irgendwann einmal später.
Jetzt nahm er die Betäubungspistole und öffnete sie. Es war noch ein Betäubungspfeil in ihr. Anhand des Farbringes konnte er feststellen, dass die Betäubung noch mindestens 1 Stunde bei Miranda anhalten würde, eher noch etwas länger. Auch die Waffe war vom Feinsten, komplett aus Kunststoff, nicht erkennbar für Detektoren. Während seiner Militärzeit hatte er es auch einmal mit solchen Waffen zu tun gehabt und zwar immer bei Spezialeinsätzen, wo es auf Geräuschlosigkeit ankam. Allerdings nahmen sie damals keine Betäubungspfeile, sondern Pfeile, die mit einem schnellwirkenden, tödlichen Nervengift präpariert waren, frei nach dem Motto: ein Betäubter kann wieder erwachen und Probleme bereiten, ein Toter nicht.
Merz erhob sich und durchsuchte noch die anderen Boxen. Neben einigen Ausrüstungsgegenständen fand er noch eine Box mit einer Auswahl von Betäubungspfeilen, darunter 3 tödliche. Merz entnahm der Waffe den einen Betäubungspfeil und lud dann die 3 tödlichen Geschosse nach. Jetzt war er im Besitz einer richtigen Waffe, das brachte ihm den Vorteil, den er brauchte, um von dem Planeten zu kommen.
Merz überlegte sich, dass er es jetzt mit nur noch 3 Gegnern zu tun hatte: Miranda, den Söldner, den sie engagiert hatte und Mayra, die wohl dann mit dem Söldner zurückkommen würde. Mit den beiden müsste Merz allerdings erst in 12 Stunden rechnen.
Auf der Ablage neben dem Scanner stand sein Behälter mit dem Ronton7, etwas seitlich lag ein flaches Gerät. Merz nahm es an sich und stellte fest, dass es sich hier um ein Remote-Commander Modul handelte, mit dem man einen Raumtransporter fernsteuern konnte. Er kannte das aus seiner Militärzeit. Bei riskanten Einsätzen, die unter strenger Geheimhaltung liefen, war es ratsam, möglichst wenige Menschen darüber zu informieren, am besten nur die, die unmittelbar für den Einsatz gebraucht wurden. Einen zusätzlichen Piloten, der nur die Leute zum Einsatzort bringen und wieder abholen sollte, war unnötig, wenn einer oder mehrere der eingesetzten Soldaten einen Gleiter fliegen konnten. Also gab man ihnen einfach einen Remote-Commander mit. Das hatte noch weitere Vorteile. Zum einen brauchte man kein Rendezvous für die Abholung zu vereinbaren und zum anderen entfiel der gesamte Funkverkehr, der zur Kommunikation mit Schiff dem Schiff diente.
Die Karten waren neu gemischt worden und dieses Mal schien Merz ein sehr gutes Blatt erhalten zu haben. Der Commander schien darauf hinzudeuten, dass im Orbit ein unbemanntes Schiff wartete. Es stellte sich nur die Frage, was für ein Schiff und wie es ausgestattet war. Wenn es ein moderner Raumgleiter war, dann hatte Merz schon gewonnen. Die Navigation eines solchen Gleiters war simpel. Man wählte einfach sein Ziel an und der Computer erledigte den Rest. Merz musste davon ausgehen, dass es ein moderner Typ war, denn alles andere, das Werkzeug und die Waffe, waren alles andere als altmodisch.
Merz schaltete den Remote-Commander ein. Das Display zeigte nach einer kurzen Zeit >READY< an. Er drückte auf STATUS und auf dem Display erschien: >HORNET756H-READY<. Merz jubelte innerlich. Das Schiff im Orbit war mehr als modern, es war das Neueste was es auf dem Markt der kleinen, schnellen Raumgleiter der Hyperklasse gab. Mit diesem Schiff würde er keine Probleme haben. Er selbst hatte einmal eine Hornet geflogen, allerdings war es damals eine des Typs 650 gewesen.
Merz drückte die Taste COMMAND und es erschien eine Meldung auf dem Display, die Merz überhaupt nicht schmeckte:
>ENTER CODE<.
„Mist, so eine Schieße!“, schrie er laut in den Container. Merz hatte gehofft, noch vor Miranda´s erwachen den Container verlassen zu haben. Jetzt saß er hier fest und musste darauf warten, dass sie aufwachte und ihm den Zugriffscode für das Schiff nannte und ob sie das tat, war sehr fraglich. Merz kochte vor Wut. Er schrie dauernd das Wort Scheiße und lief unruhig im Container hin und her.
Nach einigen Minuten begann er sich wieder zu beruhigen. Merz musste zunächst Miranda sicher verwahren, am besten dort, wo sie ihn abgelegt hatte, in die Koje. Er hob sie hoch und trug sie zur Schlafkammer. Der Deckel war abmontiert worden, dass hatte er schon bemerkt, als er noch hier gefesselt lag. Er legte sie auf die Liegefläche und band ihre Arme mit den Gummischläuchen fest, er achtete natürlich darauf, die Handgelenke mehrfach mit den Schläuchen zu umwickeln, um so ein herausziehen zu verhindern. Ihre Beine fesselte er ebenfalls mit Gummischläuchen. Dann, sozusagen als besondere Sicherung, fesselte er die die Arme und die Beine nochmals mit Kabelbindern.
„So, davon kannst du dich nicht mehr befreien!“, sagte er zu Miranda. Er verfiel wieder in seine Selbstgespräche. Das Miranda noch eine Stunde betäubt war, kam ihm bis vor kurzem noch entgegen, jetzt aber musste er diese Zeit abwarten, um den Code von Miranda in Erfahrung zu bringen und warten, dass tat er nicht gerne. Eine alte militärische Erkenntnis sagte, stehst du zu lange still, bietest du dem Feind ein gutes Ziel. Merz musste versuchen Miranda wachzukriegen. Vielleicht gelang es ihm einen Nutzen daraus zu ziehen, wenn er sie noch im halbbetäubten Zustand befragen konnte.
Er schlug ihr abwechselnd rechts und links auf ihre Wangen, allerdings ohne den gewünschten Erfolg. Merz holte einen Becher voll Wasser und schüttete das Wasser Miranda in ihr Gesicht. Ihre Atmung wurde etwas unregelmäßig, aber sonst konnte er an ihrem Zustand keine Veränderungen feststellen.
Vielleicht gab es ein Gegenmittel in der Box wo er die Betäubungspfeile gefunden hatte, aber er konnte nichts Derartiges finden. Merz überlegte was er noch tun könnte, um Miranda vorzeitig aus ihrer Bewusstlosigkeit zu holen. Vielleicht gab es in dem Koffer für medizinische Notfälle etwas, das er gebrauchen konnte.
Eine Adrenalinspritze war das Einzige, was er fand. Er musste es einfach ausprobieren. Auf der Packung stand, dass er den Inhalt der Spritze intravenös verabreichen sollte. Merz schnitt mit einem scharfen Messer die Handschuhe an Mirandas rechter Hand ab, damit ihr die Spritze an einer Vene in ihrem Handrücken setzen konnte. Sekunden später machten sich das Adrenalin bei Miranda bemerkbar. Die Atemfrequenz erhöhte sich sprunghaft und ihre Augenlieder begannen zu flattern. Dann verkrampfte sich ihr gesamter Körper und sie schlug die Augen auf. Sie versuchte hochzukommen, aber die Fesseln hielten sie zurück. Panisch blickte sie um sich, so als ob sie nicht wusste, wo sie war. Sie schien wütend und zerrte wie eine Verrückte an ihren Fesseln.
„Ganz ruhig, versuche dich zu beruhigen Miranda!“
Merz versuchte Miranda etwas von ihren Adrenalinschub herunter zu holen, aber er wusste, dass das so kaum möglich war. In knapp fünf Minuten würde sie sich von alleine wieder beruhigen, dann würde das Adrenalin wieder soweit vom Körper abgebaut sein, dass sie vielleicht ansprechbar sein würde.
Jetzt konnte Merz nur hoffen, dass Mirandas Fesseln der erhöhten Belastung standhalten würden, denn Menschen, die einem Adrenalinschub ausgesetzt waren, verfügten über fast übermenschliche Kräfte.
Langsam wurden Mirandas Bewegungen kraftloser. Jetzt musste Merz aufpassen. Wenn er den richtigen Zeitpunkt verpasste, dann konnte Miranda wieder bewusstlos werden, ohne dass er an seine Informationen herangekommen wäre. Jetzt musste er Miranda überrumpeln, nur so würde er den Code von ihr erhalten.
„Miranda, deine Schwester lebt. Sie ist schwer verletzt und es kann ihr nur auf der medizinischen Station des Gleiters geholfen werden. Alles was ich hierfür brauche ist der Zugangscode des Schiffes, damit wir es hierher holen können. Schnell, Mayra´s Zustand ist sehr ernst!“
Das was sich Merz da ausgedacht hatte, war sehr plump, das wusste er, aber so auf die Schnelle hatte er keinen besseren Einfall.
Miranda schien verwirrt und ohne Orientierung zu sein. Das Narkosemittel schien wieder zu wirken.
„Was? Was ist mit meiner Schwester? Ja, gute Idee. Was für ein Code?“
Miranda war schon fast wieder bewusstlos. Merz schüttelte sie.
„Miranda, deine Schwester braucht den Code, sonst wird sie sterben!“
„Code? Was für ein Code?“
Dann war sie wieder weggetreten.
„Mist!“, rief Merz in den Container hinein. Das war gründlich schiefgegangen, dachte er sich, dabei war er sich sehr sicher gewesen, dass Miranda im den Code sagen würde. Sie hatte auf ihn den Eindruck gemacht, dass sie ihm seine Geschichte abgekauft hatte.
Fieberhaft überlegte Merz, was er jetzt wohl noch tun könnte, um an den Code zu kommen. Miranda schien wirklich nichts von einem Code zu wissen oder sie hatte sich, trotz ihres Zustandes, immer noch genug unter Kontrolle, um nichts auszuplaudern. Wenn das Letztere zutraf, dann wäre eine Pattsituation eingetreten. Merz kam nicht so einfach von dem Planeten herunter, wie er zunächst geglaubt hatte. Auf Miranda´s Hilfe war er zwar nicht zwingend angewiesen, aber er würde den Planeten nicht verlassen können, bevor der andere mit Mayra wieder zurück kam. Das bedeutete, dass er sich auch noch um die beiden kümmern musste.
Merz gingen dauernd Miranda´s letzte Worte durch den Kopf: > Was für ein Code? < Vielleicht gehörte ihr das Raumschiff nicht, sondern den Söldnern. Diese Hypothese war zwar etwas abwegig, aber durchaus möglich. Richtige Söldner hätten sich ein anderes Schiff genommen, vielleicht eines aus der Koloss-Klasse, die hatten einen größeren Frachtraum, sehr robust und waren für diese Art von Missionen besser geeignet. Das Schiff, welches im Orbit den Planeten umkreiste, war vergleichbar mit einem kleinen Sportwagen, sozusagen um ganz zwanglos ein bisschen im Raum herumzuschippern, mit jedem erdenklichen Komfort.
Merz wollte zunächst aber die wahrscheinlichste Möglichkeit in Betracht ziehen und von der aus seine Überlegungen ausgehen lassen.
Wenn das Schiff also Miranda gehörte, dann müsste sie auch wissen, ob und mit welchem Code die Kommandoebene des Schiffes vor unbefugtem Zugriff geschützt wurde. Wenn Merz dann weiter annahm, dass Miranda in dem verwirrten Zustand, in dem sie sich zuletzt befand, nicht in der Lage gewesen war, zu lügen, dann musste er annehmen, dass sie die Wahrheit sagte und wenn dem so war, dann wusste sie nichts von einem Code oder besser, sie hatte bewusst keinen Code eingegeben. Da es aber einen Code gab, dann bestünde die Möglichkeit, dass sie es nicht als Code ansah, sondern als normale Eingabe, um Kontakt zu ihrem Schiff aufzunehmen.
„Ich kann es kaum glauben! Soll es wirklich so einfach sein?“
Merz murmelte den Satz leise vor sich hin. Wenn sich seine Vermutung wirklich bestätigte, dann wäre dieses Mal das Glück auf seiner Seite und Miranda, die wirklich alles bis auf das Kleinste bedacht hätte, wäre ein fataler Fehler unterlaufen. Merz konnte sich gerade noch so den Satz verkneifen >Typisch Frau<. Den wollte er sich für nachher aufheben, wenn sich seine Vermutung bestätigten würde. Jetzt galt es sich zunächst zu erinnern und zu hoffen, dass manche Dinge sich nie ändern würden. Wie war der nochmal der Standardcode bei der Auslieferung einer Hornet?
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Flinx
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  RE: Goldgräber Datum:20.06.10 08:13 IP: gespeichert Moderator melden


Uaaaaaaaahhhhh, das kann ja eigentlich nicht sein!!!
Das es so wenig Feedback gibt.
Ich habe diese Story bis hier her verschlungen.

Ich finde sie grandios!
Noch ein zweiten parallelen Handlungsstrang, dass in Buchform mit 300 bis 500 Seiten und ich würde es sofort kaufen.

Bitte weiter schreiben, ich finde die Mischung aus SiFi mit Sex and Crime extrem gelungen. Endlich eine Story bei der es nicht nur um das eine geht und den Leser (zumindest mich) fesselt.

So verbleibe ich mit einem Chapeau in der Hoffnung das es so spannend weitergeht

Flinx
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Keuschling Volljährigkeit geprüft
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um Ulm herum...


zur Sicherheit besser verschlossen, zur Zeit im Neosteel TV-Masterpiece...

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  RE: Goldgräber Datum:20.06.10 22:19 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen,

also in einem mag ich mich Flinx anschließen: Es ist eine super Story, und ich warte auf jeden weiteren Teil mit Ungeduld, da er immer eine neue Überraschung bereithielt bisher - und ich denke, das wird sich nicht ändern.

Nun, zur mangelnden Resonanz, da kann ich allenfalls mutmaßen. Vielleicht erwarten die User in diesem Bereich eher Stories zu Männern und KGs - und dieser Aspekt ist hier in der Story noch nicht vorgekommen. Persönlich hätte ich eine solche Story auch eher unter der Rubrik "Fetisch-Stories" erwartet, gemessen an den geilen Outfits der Agierenden. Aber das ist Ermessenssache, und ob meine Mutmaßung stimmt, weiß ich nicht.

Über eine weitere Fortsetzung freue ich mich schon jetzt.

Keusche Grüße
Keuschling
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Wolfsgesicht
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Willst Du ein Schiff bauen, rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu schmieden, die Arbeit zu verteilen, Werkzeuge zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen e

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  RE: Goldgräber Datum:21.06.10 14:29 IP: gespeichert Moderator melden


[quote Vielleicht erwarten die User in diesem Bereich eher Stories zu Männern und KGs - und dieser Aspekt ist hier in der Story noch nicht vorgekommen.

Keuschling[/quote]

Ist ja noch nicht aller tage abend. Die Gefährlichkeit des Unob.. äh, Rontons ist ja noch garnicht thematisiert worden (oder doch?). Auch das Szenario in Bezug auf die handelnden Personen ist nocht längst nicht vollständig. (Piloten der Material- und Containerabsetzfähren, Bordarzt, etc.) Ich bin jedenfalls gespannt.
Grüße,
Wg
sollte ich die Summe der Stunden ziehen, die in meinem Leben zählen, so finde ich gewiß nur solche, die mir kein Vermögen der Welt je verschafft hätte.. "Antoine de Saint~Exupéry"
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  RE: Goldgräber Kapitel 19: Flucht Datum:22.06.10 17:43 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 19: Flucht

Es war schon lange her, vielleicht fünf oder sechs Jahre, als Merz eine Hornet geflogen hatte. Das Kennwort, er wusste, dass er diese Stelle im Handbuch gelesen hatte, aber er hatte die Hornet nie in einem Einsatz geflogen, es war mehr ein Flug nur so zum Spaß gewesen. Sein früherer Kommandeur hatte sich einen solchen Gleiter angeschafft und bat Merz um seine Meinung zu dieser Hornet. Deshalb kam der Remote-Commander damals bei ihm nicht zum Einsatz, aber er konnte sich dunkel erinnern, er hatte die Stelle gelesen.
Vielleicht schleppte Miranda ja in ihrem Gepäck die Bedienungsanleitung für den Gleiter mit, aber eine solche Anleitung wäre ihm bestimmt beim durchsuchen der Boxen aufgefallen. Merz setzte sich auf den Boden und versuchte einen ruhigen Punkt für sich zu finden. Er wollte nachdenken, sich erinnern, den Zeitpunkt in sein Gedächtnis zurückrufen, als er das Handbuch der Hornet damals studiert hatte.
Er konnte sich noch gut an seinen Kommandeur erinnern, wie er Merz in sein Büro kommen ließ. Als Merz das Büro betrat, saß sein Kommandeur stolz und freudestrahlend in seinem Sessel, hinter seinem Schreibtisch.
„Merz, setzt dich!“, befahl er ihm. Sie duzten sich, wenn sie unter sich waren. Der Oberst hatte Merz sein Leben zu verdanken und seit dieser Zeit hatte sich zwischen den beiden so etwas wie Freundschaft entwickelt. Wenn Merz so daran dachte, dann konnte er wohl sagen, dass seine Beziehung zu dem Oberst wohl einer Freundschaft am nächsten kam. Das Ende dieser Freundschaft war das Einzige, was er bei seinem Abschied aus der Armee bedauert hatte.
Der Oberst warf Merz ein Buch hin.
„Na, was sagst du jetzt?“
Merz nahm das Buch und ein leichtes Lächeln erschien in seinem Gesicht.
„Du hast dir das Ding tatsächlich gekauft! Man, du musst ja im Geld schwimmen!“
„Ach, ist schon etwas älter, das Teil, aber noch ganz gut in Schuss. Ließ dir doch mal das Handbuch durch und morgen werden wir dann mal einen kleinen Probeflug absolvieren. Ich will deine Expertenmeinung hören, ob das Schiff was taugt oder nicht. Nächste Woche läuft die Frist aus, in der ich Mängel noch geltend machen kann. Also alter Knabe, das ist ein direkter Befehl. Durchlesen, Fliegen und mir sagen, dass mit dem Ding alles in Ordnung ist!“
Der Oberst lachte und Merz salutierte grinsend.
„Jawohl, Herr Oberst!“
Es war für Merz eine willkommene Abwechslung gewesen. Seit fast einem halben Jahr saß er hier in der Kaserne fest und wartete auf seinen nächsten Einsatz. Langeweile war angesagt, die Routine der Kaserne drückte auf seine Stimmung. Das hier brachte etwas Abwechslung in seinen Alltag. Merz spürte wieder das Leben in seinem Körper.
Er konnte sich noch gut daran erinnern, als er auf seiner Pritsche lag und in dem Handbuch blätterte. Bisher hatte er es immer nur mit militärischen Gleitern zu tun, die Hornet war ein kleiner ziviler Flitzer, und das Handbuch las sich, gegenüber den Büchern der militärischen Schiffe, fast wie ein spannender Roman. Luxus pur. Sitze aus echtem Leder, verkleidete Instrumententafeln, die mit einem extra dafür designten Licht beleuchtet wurden und eine Remote-Commander-Einheit, die sich nicht darauf beschränkte, dass Schiff autonom auf einer bestimmten Koordinate zu landen, sondern mit der man sogar die Temperatur des Innenraumes von der Ferne aus steuern konnte.
Ja, jetzt konnte er sich wieder erinnern!
„Diese Zivilisten!“, hatte er noch laut gerufen und sich köstlich amüsiert, wie einfach dieser Standard-Code aufgebaut war.
>HORNET650< stand in den Handbuch, natürlich mit dem Hinweis, diesen sofort nach der Inbetriebnahme des Schiffes zu ändern.
„Wie konnte ich das nur vergessen“, dachte sich Merz und wenn sich in den letzten Jahren nichts an den Standarteinstellungen für diese Art von Schiffen geändert hatte, dann müsste das Kennwort für den Remotezugriff des Gleiters >HORNET756H< lauten.
Er ergriff die Command-Einheit und tippte den Code ein. Er drückte die Enter-Taste und gut 20 Sekunden später erschien: >CODE INCORRECT-FIRST ATTEMPT<
Jetzt hatte er noch zwei weitere Versuche, den richtige Code zu finden. Danach war das Schiff für Befehle über die Remote-Einheit für 24 Stunden gesperrt. In Merz machte sich eine Unsicherheit breit. Hatte Miranda ihn doch belogen? Einen Versuch wollte er noch wagen, dann müsste er darauf warten, dass Miranda aufwachen würde.
>HORNET756< gab er ein und drückte dann die Enter-Taste. Die Sekunden vergingen quälend langsam, bis auf dem Display >CODE ACCEPTED – ENTER COMMAND< zu lesen war.
„Ja!!!“, jubelte Merz euphorisch. Jetzt war der Weg frei. Mit dem Zugriff auf den Gleiter hatten sich fast alle seine Probleme gelöst. Selbst wenn er jetzt nicht die genauen Befehle zum Steuern der Hornet kannte, dann brauchte er nur noch mit dem Hilfebefehl sich aus dem dann angezeigten Befehlsindex den richtigen Befehl aussuchen.
Merz versuchte es mit einem Standardbefehl. >STATUS< gab er ein. Auf dem Display erschienen nach kurzer Verzögerung verschiedene Bordparameter, wie Höhe der Umlaufbahn, Füllstände der Luftversorgung und des Treibstoffvorrats. Das Schiff schien in einem tadellosen Zustand und schien regelmäßig gewartet zu werden. Das konnte er an dem Datum der Firmware des Gleiters erkennen, die gerade mal 10 Tage alt war. Das würde aber heißen, das der Gleiter schon über den XV3-Antrieb verfügte, denn sonst wäre der Gleiter nicht so schnell hier gewesen. Merz konnte nur hoffen, dass er mit dem Antrieb zurechtkam. Erfahrungen hatte Merz damit noch keine machen können, aber er vertraute darauf, dass auf einem zivilen Schiff alles automatisch ablief oder zumindest sehr einfach zu handhaben war.
Er gab den Standardbefehl für Landung ein und hatte dann die Wahl zwischen frei definierbaren Koordinaten oder einer Landung in der unmittelbaren Nähe der Remote-Einheit. Merz wählte die Landung in der Nähe der Remoteeinheit aus und bestätigte die Sicherheitsabfrage des Gleiters mit >OK<.
Jetzt hieß es für Merz warten. Der Gleiter würde nun in die Atmosphäre des Planeten eintauchen und sich vollautomatisch den ersten möglichen Landeplatz in unmittelbarer Nähe der georteten Remote-Einheit suchen. Der Computer des Gleiters sendete die Koordinaten an die Remoteeinheit, die sie dann auf dem Display anzeigte. Merz verglich diese mit der Anzeige des Peilgerätes, welches für die Suche der Wassertanks in jedem Container vorhanden war. Sie stimmten beide überein.
Er schätzte, dass die Hornet nicht mehr als 30 Minuten brauchen würde, bis sie neben den Container auf dem Boden aufsetzte. Vielleicht hatte er Glück und Miranda würde seine Abreise einfach verschlafen. Obwohl Merz heftige Kopfschmerzen plagten, wurden diese von den enthusiastischen Gefühlen, die ihn jetzt überschwemmten, verdrängt. Die Aussicht auf eine unmittelbar bevorstehende Rückkehr zur Erde putschte ihn regelrecht auf. Wenn jetzt alles gut verlaufen würde, dann würde er in wenigen Stunden in die Umlaufbahn der Erde einschwenken. Vielleicht noch ein paar Umkreisungen in der Warteschleife, bis ihm die Flugkontrolle einen Landeplatzt zuweisen würde.
Merz leerte eine der Boxen, die auf dem Boden standen, aus. In die Box wollte er dann den Scanbehälter mit dem Ronton7 und verschiedene andere Dinge packen, die er für die Rückkehr zur Erde noch brauchen würde. Etwas Proviant und Wasser gehörten auch dazu. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass diese Dinge auf dem Schiff fehlen würden, aber man wusste ja nie. Im Hintergrund hörte er ein stöhnen. Miranda schien wach zu werden.
Merz drehte sich um und ging zu Miranda. Sie hatte schon die Augen geöffnet und blickte starr zur Decke.
„Na, wie ist dir der Cocktail aus der Betäubungspfeil bekommen. Ich hoffe du hast jetzt keinen Kater!“
Miranda drehte ihren Kopf zu Merz und versuchte so etwas wie ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern.
„Na, wer bin ich denn, dass ich jetzt vor dir jammern werde.“
Sie spielte vor ihm die Starke, aber Merz konnte an Hand ihrer Stimme, die noch etwas zittrig klang, spüren, dass es Miranda noch nicht sehr gut ging.
„Vielleicht sollten wir einmal unsere Masken fallen lassen und uns direkt und ohne Filter unterhalten. Ich werde anfangen!“
Merz war von sich selbst überrascht, was er da zu Miranda sagte. Vielleicht lag es daran, dass er für sich alles geregelt hatte. Der Gleiter war unterwegs, Miranda lag gefesselt vor ihm auf der Liegefläche der Schlafkammer, der Söldner war unterwegs zu seinem Container, vermutlich würde er erst in gut zehn Stunden wieder hier sein.
„Ich werde in wenigen Minuten in deinen Gleiter steigen und diesen Planeten mit dem Ronton7 verlassen. Ich werde dafür sorgen, dass du und deine feine Truppe den Rest eures Lebens hier auf Serxius verbringen werdet. Vielleicht kommt ja dein Söldner wieder zurück, eventuell bringt er deine Schwester mit, dann könnt ihr, wenn euch dann langsam der Wahnsinn erreicht, schön miteinander spielen. Deinen Bruder habe ich getötet. Ich werde dann schon längst mir ein schönes Plätzchen auf der Erde gesucht haben und es mir gut gehen lassen.“
„Glaube nur nicht, dass du damit durchkommst. Das Rennen ist erst zu Ende, wenn einer durch die Ziellinie gelaufen ist. Den Ausdruck Schwester höre ich nicht so gerne. Wir sind eher Geschäftspartner. Mein Bruder war immer nur für die groben Sachen gut. Leute unter Druck setzen und sie bei Bedarf zu Seite schaffen, dafür konnte ich ihn gut gebrauchen, zu mehr aber auch nicht.
Mayra war immer schon zu weich und zu empfindsam. Was ich auf sie einreden musste, bis sie bei der ganzen Sache mitmachte, aber schließlich lockte sie auch die Aussicht auf den großen Profit. Aber wie in jeder guten Firma, ist jeder ersetzbar, bis auf mich natürlich.
Was dich betrifft, da muss ich zugeben, dass ich dich gründlich unterschätzt habe und dass ich jetzt hier so vor dir liegen muss, ist der Beweis dafür. Vielleicht hältst du mich jetzt für verrückt, aber dafür bewundere ich dich und das meine ich ernst.
Jetzt aber zum Geschäft! Wie weit, glaubst du, kommst du auf der Erde, wenn du mit meinem Gleiter dort landest. Vielleicht habe ich vor meiner Abreise Instruktionen hinterlassen, die alles regeln, wenn ich nicht mehr zurückkomme. Vielleicht wartet ein kleines Empfangskomitee mit schönen Blumen auf den glücklichen Piloten, der mit meinem Schiff im Raumhafen landet.“
Daran hatte Merz auch schon gedacht, aber damit würde er schon fertig werden. Vielleicht pokerte Miranda jetzt mit ihm, das Gleiche würde er in ihrer Lage auch versuchen. Er ging zum Schein auf ihr Spiel ein um vielleicht die eine oder andere Informationen noch aus ihr heraus zu locken.
„Nun, was schlägst du vor?“, fragte er Miranda.
„Du bindest mich los, wir fliegen gemeinsam zurück zur Erde und teilen den Gewinn. Dann gehen wir jeder unserer Wege.“
„Und wie sieht es mit meiner Sicherheit aus, wenn wir die Erde erreicht haben?“
„Nun, Roger, da musst du mir wohl vertrauen, genauso wie ich dir vertrauen muss. Ich denke, dass du auch Freunde hast, die sich um dein wohlergehen sorgen.“
Merz wusste nur allzu gut, dass das in seinem Fall nicht zutreffend war, aber er konnte es sich bei Miranda auch nicht vorstellen. Warum sollte jemand ihn bei seinem Eintreffen auf der Erde umbringen wollen, wenn der Auftraggeber nicht mehr am Leben war? Selbst wenn der Auftrag im Voraus bezahlt worden wäre, warum sollte sich dann noch jemand die Hände schmutzig machen?
Merz konnte das alles nicht mehr schrecken, er hatte es bis hierher geschafft, dann würde er es jetzt auch noch kompromisslos zu Ende bringen. Auf Mirandas Vorschlag einzugehen, hieße für ihn, sich mit dem Teufel persönlich einzulassen, wobei der sich bekannter Maßen immer an seine Verträge hielt, bei Miranda war das nicht sicher.
Seit der Landeanforderung an den Gleiter waren jetzt schon über zwanzig Minuten vergangen. Merz rechnete jeden Augenblick damit, dass der Gleiter landen würde.
„Wie sagtest du noch vor kurzen zu mir: Ich glaube nicht, dass du etwas hast, das mich interessieren könnte. Schau dich an, du liegst hier gefesselt vor mir, das Schiff, das mich auf die Erde bringen wird, ist auf dem Weg. Das Ronton7 in meinem Besitz und ich kann tun und lassen mit dir, was ich will.“
„Du elendes Schwein! Glaubst ja nicht, dass du den Planeten hier verlassen wirst. Ich hätte dir das Messer in deine verdammte Brust stoßen sollen!“, schrien ihn Miranda an und spuckte in seine Richtung. Ihr Speichel traf ihn nicht und wenn, dann wäre es Merz egal gewesen.
Jetzt war es raus. Miranda hatte niemanden auf der Erde, der auf ihn wartete. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt, wie alle die solche Drohungen ausstoßen.
Jetzt musste nur noch der Gleiter kommen. Merz zog den beschädigten 3er und den darunterliegenden Basisanzug aus. Miranda schien zu begreifen was er vorhatte. Sie versuchte sich aus ihren Fesseln zu befreien, schaffte es aber nicht. Merz hatte sich schon einen neuen Basisanzug gegriffen, als Miranda sich plötzlich beruhigte.
„Du hast gewonnen, Roger. Ich gebe es nur ungern zu, aber es ist so. Ich kann verstehen, wenn du jetzt mit meinem Schiff von hier abhaust, ich würde das auch tun. Aber vielleicht hörst du mir noch einmal kurz zu. Auch wenn man nicht viel Gutes über unsere Beziehung im Nachhinein sagen kann, bei einem waren wir uns doch einig: Der Sex war zwischen uns immer gut gewesen, wir kamen dabei beide voll auf unsere Kosten. Also, sozusagen in Gedenken an alte Zeiten, liebe mich noch einmal. Ich weiß, dass dich das anmacht, so wie ich da liege. Gefesselt, ganz in Leder, wehrlos. Also, erfülle mir einen letzten Wunsch. Besorge es mir!“
Dass, was sie sagte stimmte. Der Sex mit ihr hatte ihm immer Spaß gemacht. Es war genau sein Ding gewesen und mit einer anderen Sache hatte sie auch recht: Es machte ihn an, so wie sie da lag. Gerne würde er mit seinen Händen über ihren, in Leder verpackten, Körper streichen. Ihre Kurven spüren, ihre Brüste umfassen.
Ohne dass er es merkte war er an sie herangetreten und nackt stand er jetzt neben ihr. Einen Blick auf seinen Penis zeigte, dass er sehr erregt war. Miranda schien das zu bemerken, schwieg aber, um Merz nicht aus seiner Stimmung herauszureißen. Er legte seine rechte Hand auf ihren flachen Bauch und strich über ihre Bauchdecke. Dann glitt er höher und umfasste sanft ihre rechte Brust. Das Abtasten ihres weichen Körpers, der mit einer Lederhülle umgeben war, ließen seinen eigenen Körper erbeben.
Miranda wand sich leicht in ihren Fesseln. Sie wollte Merz zeigen, dass auch sie erregt war. Sie begann leicht zu stöhnen, als Merz mit seiner Hand wieder tiefer glitt und ihren Oberschenkel entlang fuhr.
Sie hielt die ganze Zeit über ihre Augen geschlossen, nun aber öffnete sie ihre Lieder und schaute Merz an. Was sie sah, ließ sie erschauern. Sie kannte die Blicke aus Rogers Augen, wenn sie früher mit ihm Sex hatte. Seine Augen strahlten sie damals in einem leuchtenden Blau an, sie hatte deutlich seine Leidenschaft und sein Verlangen nach ihr erkennen können. Sie konnte sich gut erinnern, dass es ihr ein Gefühl der Macht über ihn gab und dass sie sich auch geschmeichelt fühlte. Was sie aber jetzt sah, machte ihr unmissverständlich klar, dass sie es jetzt mit jemand zu tun hatte, der keine Gnade mehr kannte und rücksichtslos nur noch den eigenen Vorteil suchte. Sie wusste, dass sie Merz nichts mehr vorzuspielen brauchte. Er würde sich einfach das nehmen, was er wollte.
Miranda hielt seinen Blicken nicht mehr stand. Sie schloss wieder ihre Augen und erwartete für sich nichts mehr Gutes. Merz keuchte leise. Er schien es zu genießen, dass seine nackte Hand über ihren Körper glitt und es schien ihm auch zu genügen. Nach kurzer Zeit wurde sein keuchen heftiger und dann hatte er einen Orgasmus. Miranda atmete innerlich auf, aber sie wusste, dass ihre Zeit abgelaufen war. Der Mann, mit dem sie es hier zu tun hatte, war nicht mehr der, den sie noch von der Erde her kannte. Dieser Merz, dem sie vor kurzen noch in die Augen sah, war dem Wahnsinn nahe. Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte sie Angst und innerlich war sie froh, dass Merz ihr Angebot ausgeschlagen hatte. Wenn Merz sie hier auf dem Planeten zurücklassen würde, dann war das für sie wohl die beste Lösung. Das würde zwar auch ihren Tod bedeuten, aber sie würde nicht durch irgendwelche Wahnsinnstaten von Merz sterben.
Ein leises Summen wurde hörbar.
„Ah, da ist ja mein Gleiter!“, rief Merz. Er nahm den Basisanzug, den er vorhin fallen ließ, wieder auf und zog ihn an. Dann nahm er noch einen neuen 3er. Nachdem auch er angelegt war, griff er nach einem 5er.
„Na Miranda, ich überlege gerade, ob ich dich nicht doch mitnehmen soll, sozusagen als meinen kleinen Zeitvertreib, der mir die Wartezeit etwas abwechslungsreicher gestalten würde. Ach ja, ich habe es ja ganz vergessen, die Rückreise dauert ja nur einige Stunden. Sorry, dann must du wohl doch hier bleiben!“
Miranda blieb fast das Herz stehen. Das Schlimmste was ihr jetzt passieren konnte, war eine Rückreise mit Merz, als seine persönliche Sexsklavin. Aber da hatte sie offenbar noch einmal Glück gehabt.
Sie vermied es in seine Richtung zu blicken, aber die Geräusche, die sie jetzt aus seiner Richtung hörte, machten sie neugierig. Sie sah, dass Merz den Scanner zerstörte, der für sie die einzige Möglichkeit noch darstellte, den Planeten zu verlassen. Obwohl sie damit gerechnet hatte, spürte sie, dass sich der letzte kleine Hoffnungsschimmer, der sich noch unbemerkt in ihr befand, in Luft auflöste.
Merz tippte etwas auf der Tastatur des Türschlosses.
„Damit dich niemand stört, habe ich noch den Zugangscode zum Container geändert! Und nun lebe wohl!“
Miranda war geschockt. Merz ließ sie hier gefesselt auf der Liegefläche der Schlafkabine zurück, von außen war sie jetzt nicht mehr zu erreichen, wenn sie es nicht schaffte sich zu befreien und den Code des Schlosses zu deaktivieren.
Merz setzte sich jetzt den Helm auf. Ein leises zischen war zu hören, dann klackten die Sicherungsbolzen. Merz ergriff den Remote-Commander und die Box, die er für die Rückreise zur Erde gepackte hatte. Die innere Schleusentür öffnete sich und Merz trat in die Dekontaminationskammer. Die Tür schloss sich hinter ihm und ließ Miranda alleine im Container zurück.
Als Merz die äußere Tür öffnete, sah er den Gleiter, nur wenige Meter entfernt, vor sich stehen. Das Schiff war ungefähr dreißig Meter lang und an der breitesten Seite maß es wohl fünfzehn Meter. Mit einer Höhe von 8 Metern erschien die Hornet Merz doch mächtiger, als er sie sich vorgestellt hatte.
Die rückwärtige Seite des Gleiters war im zugewandt und er ein kleines blinkendes Licht zeigte ihm, wo sich der Taster zum öffnen der Laderampe befand. Die Luke öffnete sich fast geräuschlos. Merz betrat die Rampe und stellte die Box auf den Boden des Schiffes. Dann drückte er die Taste zum Schließen der Luke und wartete, bis sie geschlossen war. Jetzt wurde das Dekontaminationsprotokoll automatisch gestartet. Nach wenigen Minuten war der Prozess beendet. Merz wurde der Zutritt in den reinen Bereich des Gleiters gewährt. Jetzt musste er nur noch den Orbit erreichen und dann hatte er es geschafft. Niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten. Er schloss die Luke und sicherte sie, dann entledigte er sich zunächst des 5er Anzuges.
„Dich werde ich wohl nicht mehr brauchen!“, sagte Merz, als er den Anzug ablegte. Er führte wieder Selbstgespräche, aber das bemerkte er nicht weiter. Die Hornet war für Schiffe, welche intergalaktische Reisen ermöglichten, nicht sehr groß, aber trotzdem sehr viel komfortabler. Man brauchte keine Rücksichten auf große Lagerräume oder Mannschaftsquartiere nehmen. Die Hornet war eher mit einer kleinen, aber schnellen Luxusjacht zu vergleichen, die einen auf den Ozeanen des Raumes an jeden bekannten Hafen bringen konnte und das sehr schnell und mit allem erdenklichen Luxus.
Merz verlies den Laderaum und betrat einen kleinen Gang, der zu der Brücke und den einzelnen Schiffssektionen führte. Der Maschinenraum lag in der unteren Ebene, die Messe, vier Schlafkabinen, die Bordküche und die verschiedenen Mannschafträume für das Personal lagen im hinteren Teil des Gleiters. Merz ging direkt nach vorne zur Brücke. Die automatische Tür öffnete sich und vor Merz lag das Schaltzentrum der Hornet.
Er blickte vier mächtig bequem aussehenden Sessel in den Rücken. Sie waren alle mit braunem Leder bezogen und luden einen ein, sich in sie hineinfallen zu lassen und sich dann nie mehr aus ihnen zu erheben. Mit so viel Luxus hatte Merz nicht gerechnet. Offensichtlich handelte es sich hier um eine Hornet, die als Sonderanfertigung bestellt worden war.
„Was will eine Frau, die das Geld für ein solches Schiff hat, eigentlich noch?“, fragte er in die Brücke hinein. Er konnte es nicht verstehen, warum Miranda und ihre Geschwister, die offensichtlich sehr wohlhabend waren, das Ganze hier veranstaltet hatten. War es die Sucht nach immer mehr, vielleicht nach dem Kick der Gefahr? Wäre er in dieses Abenteuer aufgebrochen, wenn er über diese finanziellen Mittel verfügt hätte? Vielleicht ja, aber er hätte nicht die anderen die Suppe für sich auslöffeln, geschweige denn die Drecksarbeit für sich machen lassen. Es musste noch einen anderen Grund für Miranda geben, den er jetzt noch nicht erkennen konnte.
Merz ließ ich in den linken der vorderen beiden Sessel fallen.
„Wow, die sind ja, wenn man sich reinsetzt, noch bequemer als sie aussehen“, kam es erstaunt über seine Lippen.
Jetzt galt es als nächstes den Start vorzubereiten. Wie er vermutet hatte, waren fast alle Funktionen mit dem Autopiloten gekoppelt. Das Navigationsdisplay war sehr übersichtlich und nur die aktuell relevanten Funktionen waren als Optionen eingeblendet. Die Hornet, die er früher einmal geflogen war, hatte ihn schon schwer beeindruckt in Sachen optimierte Steuerung und Bedienung, aber das hier war noch einmal eine Klasse besser.
Nach einer kurzen Orientierungsphase wusste Merz, was zu tun war. Er gab die Koordinaten der Erde ein, die er noch aus seiner militärischen Ausbildung her kannte. Alternativ hätte er auch ohne Kenntnisse der Koordinaten die Route zur Erde plotten können. Die Programmierung des Kurses war hier ein Kinderspiel.
Das Ziel der Reise war eingegeben und der Bordcomputer berechnete jetzt den genauen Kurs der Route.
Jetzt musste Merz der Technik vertrauen, denn er hatte keinerlei Ahnung, wie ein XV3-Antrieb funktionierte, geschweige denn, was er bei der Kursprogrammierung beachten musste. Aber der Computer war am arbeiten und ein Fortschrittsbalken zeigte ihm an, dass es noch zwölf Minuten und dreiundzwanzig Sekunden dauerte, bis die Kursberechnung abgeschlossen sein würde.
Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte durch das für einen Raumgleiter relativ große Sichtfenster. Bei den meisten Raumgleitern gab es nicht einmal ein kleines Fenster, das lag an den horrenden Preisen für transparentes Metall. Glas war, in welcher Form auch immer, den hohen Belastungen der intergalaktischen Raumfahrt nicht gewachsen. Während des Lichtsprunges war das ganze Schiff dermaßen hohen Scherkräften ausgesetzt, dass man lange Zeit keinerlei Möglichkeiten der direkten Sicht nach draußen schaffen konnte, nur der indirekte Weg über Kameras war möglich und auch nur dann, wenn der Lichtsprung vollzogen worden war. Die Kameras wurde während der kritischen Phase des Sprungs einfach in das Innere des Raumschiffes gefahren und danach wieder heraus.
Merz ließ seinen Blick über den Horizont des Planeten schweifen. Er spürte, wie die Anspannung, in der er sich die letzte Zeit befunden hatte, von ihm abfiel. Er fühlte sich gut und spürte keinerlei Kopfschmerzen mehr. Die rötliche Sonne ließ alles in einer dämmrigen Atmosphäre erscheinen, er dachte an den Sonnenuntergang auf einer Veranda, die dem Meer zugewandt war. Nur dieses Mal saß er alleine in einem Stuhl und blickte auf den Ozean hinaus, keine Miranda und keine Mayra saß neben ihm. Er fühlte sich befreit und ohne Ballast.
Ein leiser Summton riss ihn aus seinem Tagtraum, der Computer hatte seine Berechnungen beendet und der Kurs lag an. Er musste nur noch bestätigt werden und dann würde der Gleiter eine Umlaufbahn im Orbit einnehmen und nach einigen Umkreisungen des Planeten zur Erde durchstarten.
Merz bestätigte den Kurs und kurz darauf hob der Gleiter ab. Langsam gewann er an Höhe. Der Gleiter drehte sich etwas um die eigene Achse und der Container geriet in das Blickfeld von Merz. Er nahm gerade noch war, dass neben dem Container ein kleines Bodenfahrzeug parkte, dann wurde es ihm schwarz vor Augen.
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  RE: Goldgräber Kapitel 20: Handel (vorletzter Teil) Datum:30.06.10 10:21 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 20: Handel

Merz erlangte langsam wieder das Bewusstsein. Er versuchte sich zu bewegen, aber er hatte nicht die geringste Chance. Seine Hände und seine Beine waren gefesselt und dieses Mal so, dass er keine Chance sah, sich daraus zu befreien. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er dachte an das Bodenfahrzeug neben dem Container. Daran hätte er denken müssen. Er konnte sich auch jetzt wieder gut daran erinnern, dass er in dem Manual der Hornet seines Freundes davon gelesen hatte. Als Option boten sie ein Bodenfahrzeug an, mit dem ein schnelles Fortkommen auf moderaten Planetenoberflächen garantiert wurde. Klar, dass diese Hornet mit einem solchen Fahrzeug ausgestattet sein würde und dann war es auch klar, dass der Söldner nicht 12 Stunden brauchen würde, bis er wieder zu Mayra´s Container zurückkehrte, sondern nur einen Bruchteil davon. Dann hatte er unbemerkt den Gleiter vor Merz betreten.
Aber das alles war jetzt passiert und Merz konnte das nicht mehr ändern. Sie hatten ihn festgesetzt und er musste sich jetzt der neuen Situation stellen. Er schlug die Augen auf und der Söldner saß vor ihm.
„Na, wieder bei Bewusstsein“, sagte er fast freundschaftlich zu Merz. Merz schwieg und sein Gegenüber fuhr fort.
„Du dachtest wohl, du hättest es geschafft und, das muss ich neidlos anerkennen, du warst dicht davor. Aber jetzt ist der Ball wieder in unserer Spielhälfte und wir bestimmen jetzt, wo es langgeht. Hier ist jemand der sie unbedingt sprechen will.“
Der Mann stand auf und jetzt wurde die Sicht auf Mayra frei, die hinter dem Söldner gestanden hatte.
„So sieht man sich wieder!“
Mit diesem Satz wollte Merz in die Offensive gehen, soweit man das so sagen konnte. Er wollte damit auch demonstrieren, dass er keinerlei Angst verspürte.
„Auf der einen Seite bin ich sehr erfreut dich wieder zusehen, aber nicht weil ich dich so mag, sondern weil ich jetzt weiß, dass ich überleben werde und du nicht. Jetzt wirst du den kläglichen Rest deines Lebens auf den Planeten fristen und langsam Wahnsinnig werden, sofern hier noch eine Steigerung bei dir möglich ist. Und weist du was, Roger, ich werde es genießen, wie du in meinem Container noch einige Monate damit verbringen wirst, an mich zu denken, wie ich in meinem neuen Haus am Strand mit Meeresblick den Sonnenuntergang genieße. Aber, wie kann ich nur so blöd sein, du hast ja hier sogar zwei Sonnen die untergehen, die werden dich trösten.“
Sie lachte leise in sich hinein.
„Wir werden gleich landen“, rief der Soldat von der Brücke. Sie hatten Merz in den kleinen Gang gelegt. Die Tür zur Brücke war offen, Merz konnte aber nicht sehen, was dort vor sich ging. Er spürte, wie das Schiff sich etwas zur Seite neigte, vermutlich wurde gerade das Landemanöver eingeleitet. Einen Moment später setzte der Gleiter auf der Planetenoberfläche auf.
„So, nun sind wir wieder bei dir zuhause, Roger!“
In Mayra´s Stimme klang unverhohlen große Schadenfreude mit. Sie war sich bewusst, dass sie jetzt alle Trümpfe in der Hand hatte, doch Merz hatte noch ein Ass im Ärmel, von dem Mayra noch nichts wissen konnte.
Die Treibwerke verstummten und kurze Zeit später stand der Söldner in einem 5er vor ihm.
„Ich gehe jetzt raus zum Container und sehe nach Miranda!“, sagte er militärisch knapp zu Mayra. Er ging den Gang hinunter und öffnete den Laderaum und verschwand darin.
„Ich hoffe, du hast meiner Schwester nichts angetan. Wir sind zwar nicht immer ein Herz und eine Seele gewesen, aber sie hat sich immer irgendwie um mich gekümmert.“
Merz schenkte es sich mit Mayra zu reden, er versuchte Mayra´s Worte auszublenden. Es störte nur, ihr zuzuhören. Er saß still da und nutzte die Zeit um sich geeignete Gegenmaßnahmen zu überlegen. Merz wollte nicht glauben, dass er es, gegen alle Intrigen die gegen ihn gesponnen worden waren, bis hierher geschafft hatte und dann im letzten Moment sozusagen, kalt erwischt worden war.
Er testete immer wieder die Fesseln, aber da war nichts zu machen. Auch wenn der Söldner bisher nicht gerade auf Merz professionell gewirkt hatte, das Handwerk der Fesselkunst schien er jedoch zu beherrschen. Seine Fesseln lockerten sich nicht im Geringsten, also blieb nur noch die List als Option. Da wurde es dann schwierig für Merz. Er wusste, dass er noch einen Trumpf in der Hand hatte, aber in wie weit der stechen würde, dass konnte Merz noch nicht genau erkennen. Er rechnete jeden Augenblick damit, dass der Söldner wieder auf das Schiff zurückkehren würde. Jetzt galt es alles auf eine Karte zu setzen.
„Nun, freust du dich mich wieder zusehen? Ich überlege gerade, wie es in dir aussehen mag. Vielleicht ist deine Ruhe, die du so schön nach außen präsentierst, nur aufgesetzt. In deinem Innern ist vielleicht gerade die Panik ausgebrochen. Den Kurs einprogrammiert und fast schon auf dem Weg nach Hause und jetzt, diese spontane Kursänderung. Also, wenn mir das passiert wäre, dann würde ich fast wahnsinnig werden.“
Merz ließ sie plappern. Solange sie nichts Wichtiges zu sagen hatte, waren ihm ihre Ausführungen egal. Vielleicht konnte er ihre Stimmung für sich nutzen, um mehr über ihr Verhältnis zu ihrer Schwester herauszufinden, diese Informationen waren für ihn sehr wichtig.
„Tja, mit deiner Schwester hatte ich einige schöne Momente noch in deinem Container. Wir kamen uns wirklich wieder sehr Nahe und sie hat mir einiges über dich und deinen Bruder erzählt. Wie sehr ihr beiden ihr immer am Hals gehangen habt, wie leid sie es ist, immer für ihre Geschwister da sein zu müssen und das ihr immer die Drecksarbeit für sie machen musstet, dazu konnte sie euch wirklich gut gebrauchen. Aber, nachdem was ihr hier auf Serxius so zum Besten gegeben hattet, war sie sich nicht mehr so sicher, ob sie in Zukunft die Drecksarbeit immer noch von euch machen lassen wollte. Zeitarbeiter wären zuverlässiger und billiger. Der größte Vorteil von diesen Söldnern wäre, wenn der Job erledigt ist, dann ist man sie los.“
Merz schien Mayra´s Achillesferse getroffen zu haben, das fiel aber nur einem geübten Beobachter auf. Ein kaum wahrnehmbares Zucken des linken Mundwinkels, ein etwas zu übertriebenes Lachen, bei dem ihre Augen nicht mit lachten.
„Deine Versuche uns gegeneinander aufzuhetzen werden nicht funktionieren. Ich kenne Miranda besser als du!“
In ihrer Stimme schwang kaum wahrnehmbar etwas Trotz mit. Jetzt musste Merz am Ball bleiben.
„Ich glaube, deine Schwester braucht man nicht lange zu kennen, um zu wissen, was sie will und was sie braucht. Geld, Macht und Sex, das sind die drei Dinge, die bei ihr oberste Priorität haben. Wenn sie nur etwas für dich und deinen Bruder empfunden hätte, dann hätte sie für euren Job Leiharbeiter beauftragt. Eine Söldnerin, die jetzt im horizontalen Gewerbe arbeitet, wäre nicht schwer zu finden gewesen und für deinen Bruder gäbe es Söldner genug auf dem Markt. Nur die müsste sie bezahlen, vielleicht würden die auch noch auf einen Anteil bestehen, zehn Prozent und eine nicht zu kleine Kostenpauschale. Und wie viel hat sie euch versprochen? Wenn ich Geschwister hätte und etwas für sie empfinden würde, dann hätte ich einen Typ namens Merz hierher geschickt, der das Ronton7 für mich holt, ihm einem fairen Anteil überlassen und meine Geschwister aus der Sache herausgehalten.“
Mayra sagte nichts, als Merz eine längere Redepause einlegte. Sie starrte nur so vor sich hin. Merz konnte in dem schummrigen Licht nicht erkennen, ob sie aus Langeweile in das Leere blickte, oder ob sie in Gedanken versunken war. Merz beschloss nun alle Karten auf den Tisch zu legen.
„Dein Söldner wird bald hier wieder unverrichteter Dinge auftauchen. Ich habe die Tür zum Container mit einem Code gesichert. Deine Schwester liegt gefesselt in dem Container eingesperrt und nur ich kenne den Code. Man kann die Tür zwar von innen heraus öffnen, aber dazu müsste sich deine Schwester erst einmal befreien und das halte ich für nahezu ausgeschlossen. Ich mache dir nun folgendes Angebot: Du bringst mich jetzt sofort zur Erde, setzt mich dort ab und ich gebe dir dann den Zutrittscode für den Container. Dann fliegst du wieder zurück und holst deine Schwester ab. Wenn du schlau bist, dann besorgst du dir auf der Erde noch einiges an Ausrüstung, damit ihr hier auf Serxius selbst noch ein bisschen nach Ronton7 graben könnt. Dort wo ich fündig geworden bin, liegt bestimmt noch mehr von dem Zeug herum und ihr könnt es innerhalb kürzester Zeit finden.
Egal wie du dich entscheidest, eines musst du wissen. Den Code kriegt ihr mit Gewalt nicht aus mir heraus. Wir haben jetzt eine Patt-Situation. Keiner kann ohne den anderen jetzt noch irgendetwas erreichen. Nur, eine Frage hätte ich da noch. Wieso seid ihr denn nicht selbst mit eurem Luxusschiff hierhergekommen und habt auf ganz auf eigene Rechnung nach Ronton7 gesucht? Ihr hatte eine gute Quelle, was den Fundort von Ronton7 anbetraf. Ihr hättet es doch selber holen können, ohne diese ganzen Verschwörungsszenarien hier.“
„Wir wussten nicht, ob die Quelle sich als zuverlässig erweisen würde. Miranda meinte, bevor…“
„…bevor sie ihr Geld für nichts ausgeben würde, dann könnte sie doch euch schicken“, setzte Merz Mayra´s angefangenen Satz fort, „nach dem Motto, meine Geschwister kosten ja nichts. Hast du dir einmal Gedanken gemacht, was passiert wäre, wenn ich kein Glück bei der Suche gehabt hätte? Wärest dann du und dein Bruder auch von eurer Schwester von diesem Planeten abgeholt worden?“
Mayra schwieg. In Merz keimte die Hoffnung, in Mayra den Samen des Mistrauens erfolgreich gesät zu haben. Jetzt galt es am Ball zu bleiben.
„Also, was hältst du von meinem Vorschlag? Du bringst mich zurück zur Erde, dann kehrst du hierher zurück. Deine Schwester und du holt euch euer Ronton7 und dann geht es für euch wieder ab nach Hause. Die Koordinaten und der Code, den du für die Befreiung deiner Schwester benötigst bekommst du, wenn ich mit meinem Ronton7 sicher auf der Erde gelandet bin. Und glaube mir, wenn wir erst einmal den satten Gewinn eingestrichen haben, sind wir so reich, dass wir dann über unseren Streit nur noch lachen können. Natürlich jeder für sich. Also, wenn du dich jetzt für meinen Vorschlag entscheidest, dann kannst du in knapp einem Tag wieder hier sein. Deine Schwester wird es überleben, ich habe sie so verpackt, dass auch bei längerer Fesselung bei ihr kein permanenter Schaden entsteht. Und, falls du ein Problem mit der Rückkehr nach Serxius hast, dann gebe ich dir die Hälfte von meinem Gewinn. Du bleibst dann auf der Nordhalbkugel und ich beschränke meinen Aufenthaltsradius auf die Südhalbkugel.“
Jetzt war für Merz alles gesagt. Er hatte alle Karten auf den Tisch gelegt und die Entscheidung lag jetzt ganz alleine bei Mayra. Die Zeit dehnte sich ins Unendliche für Merz. Er versuchte möglichst gelassen zu wirken, aber er ließ keinen Moment Mayra aus den Augen. Er hatte es bewusst vermieden ihrem Bruder noch einmal zu erwähnen. Merz wollte nicht in frischen Wunden bohren und sie dadurch aufreißen.
„Gut, Roger. Ich nehme deinen Vorschlag an und zwar auch den letzen Teil. Von mir aus, kann meine Schwester hier verrotten. Der Planet ist eigentlich fast noch zu schön für sie. Also ich werde dich jetzt losbinden und dann fliegen wir zur Erde zurück. Wir verkaufen das Ronton7, teilen und dann gehen wir getrennte Wege. Nur eine kleine Änderung des Planes: Du bleibst auf der Nordhalbkugel und ich gehe in den Süden!“
„Damit kann ich leben!“, antwortete Merz, der es noch nicht ganz glauben konnte, das Mayra seinem Vorschlag angenommen hatte.
Aber sie begann ihn nun loszubinden. Zuerst seine Beine, dann seine Arme. Die Fesseln waren sehr gut angelegt und Mayra hatte Mühe sie zu öffnen. Deshalb dauerte es fast zwei Minuten bis Merz befreit war.
Jetzt standen sie sich gegenüber. Einen Moment verfielen sie in eine Art abwartende Starre. Sie warteten wohl darauf, dass einer von ihnen über den anderen herfallen würde. Aber nichts dergleichen geschah.
„Danke für dein Vertrauen, Mayra“, unterbrach Merz die Stille, „du wirst es nicht bereuen, das Verspreche ich dir!“
Mayra nickte ihm zu. Weiter zu reden machte jetzt für beide keinen Sinn, denn zu viel hatten sie sich gegenseitig angetan. Es war für Mayra ein großen Schritt gewesen, Merz ihr Vertrauen zu schenken. Er selbst hatte damit kaum gerechnet und er würde sich jetzt an die Vereinbarung halten, das war der Beitrag, den er jetzt für ihren gemeinsam geschlossenen Pakt erbringen musste.
„Ich werde jetzt zur Brücke gehen und den Kurs neu programmieren. Bitte gehe du zur hinteren Ladeluke und sichere sie. Wenn du fertig bist, dann komme bitte auf die Brücke. Ich werde dann die Triebwerke starten und wir können in den Orbit aufsteigen. Ist das okay für dich?“
„Ja, hört sich gut an. Ich gehe dann mal los.“
Mayra drehte sich um und ging in Richtung Laderaum. Merz blickte ihr hinterher. Es tat im nun Leid, dass alles so gekommen war. Gerne hätte er mit ihr neu angefangen, aber er bezweifelte, ob das überhaupt noch nach alledem möglich war. Wenn sie auf der Erde waren und Mayra ihren Anteil in der Tasche hatte, dann würde er sie um einen Neubeginn bitten. Aber bis dahin würde er alles tun, damit sie beide sicher auf die Erde zurückkehren konnten.
Merz drehte sich um und ging auf die Brücke. Er brauchte den Kurs nicht neu zu programmieren, denn er war noch im Navigationsspeicher vorhanden. Er führte die üblichen Kontrollen vor einem Start durch und reaktivierte den Kurs. Eine Minute später meldete der Computer Startbereitschaft.
Jetzt musste er nur noch auf Mayra´s Rückkehr warten, dann konnte der Countdown für den Start begonnen werden. Merz setzte sich in einen der Sessel und wartete. Nach weiteren zwei Minuten wurde Merz etwas unruhig. Jetzt waren schon vier Minuten vergangen, seit Mayra in den Laderaum gegangen war. Roger stand auf und verließ die Brücke. Nach wenigen Metern stand er vor der Tür zum Laderaum. Sie war geschlossen und Merz drückte die Taste zum öffnen. Die Tür schwang leise auf und Merz sah Mayra leblos vor der verschlossenen Ladeluke liegen.
Er näherte sich ihr vorsichtig, suchte den rechten und linken Bereich der Rampe sorgfältig ab. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Was konnte passiert sein? Die wahrscheinlichste Erklärung war die, dass der Söldner es geschafft hatte an Bord zu kommen, noch bevor es Mayra gelungen war, die Luke zu verriegeln. Nur, wo war er jetzt?
Merz tastete sich an Mayra heran. Er stellte fest, dass er sich um sie sorgte.
„Verkehrte Welt!“, dachte er und ging weiter. Zentimeter für Zentimeter näherte er sich ihr. Merz war jetzt schon gut zwei Meter in den Frachtraum eingedrungen, als er ein Geräusch von seiner linken Seite vernahm. Unter einer Abdeckplane sprang der Söldner hervor und holte mit seinem rechten Arm aus. Merz hatte keine Zeit mehr sich umzudrehen. Der Söldner hielt etwas in seiner Hand, Merz konnte nicht erkennen was es war, vermutlich ein Messer oder ein scharfer Gegenstand. Er hechtete nach vorne zur Ladeluke. Damit hatte sein Gegenüber nicht gerechnet. Vermutlich hatte er auf eine Abwehrreaktion gewartet, sein Angriff ging ins Leere. Der Söldner hatte seine ganze Kraft in den Stoß hineingelegt und musste zunächst wieder sein Gleichgewicht herstellen. Das gab Merz die Zeit die er brauchte, um sich zu drehen und seine Verteidigung vorzubereiten. Er brachte seine Füße in Stellung und hob seine Hände etwas an.
Jetzt sah er auch, was sein gegenüber in der Hand hielt. Es war ein langes Messer mit einer fast zwanzig Zentimeter langen Klinge. Der Söldner hatte sich jetzt vor ihm aufgebaut und sie standen sich jeder den anderen abschätzend gegenüber.
Merz blieb immer etwas in Bewegung, so wie sein Angreifer. Eines war Merz klar, nach der Schlappe, die der Söldner im Container erleben musste, würde er jetzt wohl besonders auf der Hut sein und das machte in umso gefährlicher. Auch schien er mit einem Messer umgehen zu können. Die Art des Messers ließ darauf schließen, dass es sich um eine Sonderanfertigung handeln musste. Solche Messer waren sehr teuer und nur Profis ließen so etwas machen.
Merz wusste, dass er sein Gegenüber nur in einem überraschenden Angriff besiegen konnte. Merz versuchte die Tür zum Raumschiffinneren hinter sich zu bekommen. Er bewegte sich etwas nach rechts vorne und wie erwartet machte es ihm der Angreifer nach. Merz verschleierte seine Taktik mit einigen Scheinangriffen auf sein Gegenüber. Obwohl Merz versuchte den Stichen seines Gegners auszuweichen, musste er einen Stich in seinen Unterarm einstecken, aber es war eigentlich nur ein Kratzer, nichts bedrohliches. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Merz sein Ziel erreicht. Der Söldner hatte jetzt die äußere Ladeluke im Rücken, vor der immer noch Mayra lag.
Jetzt war es Zeit für Merz seinen Plan umzusetzen. Er blickte öfters in Mayra´s Richtung, aber so, dass der Söldner glauben musste, dass Merz die Blicke zu verschleiern versuchte. Roger spürte den Druck, der auf dem Mann nun lag. Er konnte fühlen, wie das Verlangen des Gegenübers wuchs, den Kopf kurz nach hinten zu drehen. Merz musste jetzt nur noch den Zeitpunkt abwarten, besser noch, er musste es im Voraus erahnen, wann es soweit sein würde. Das war dann sein Moment, in dem ein Gegenangriff am erfolgversprechendsten schien.
Jetzt musste es bald soweit sein. Der Söldner hatte schon zulange diesen Moment hinausgezögert. Falls von hinten eine Gefahr für ihn lauern würde, dann wurde es höchste Zeit, den rückwärtigen Raum sich anzusehen.
Blitzschnell drehte er seinen Kopf nach hinten, aber der Fuß von Merz war schon auf dem Weg. Seine Fußspitze traf den Soldaten mit voller Wucht am Handgelenk, das Messer wurde ihm aus der Hand geschleudert und landete unter einem der Regale. Jetzt waren die Chancen im Kampf der beiden wieder gleich. Mayra lag immer noch regungslos am anderen Ende des Laderaumes. Sie musste noch am Leben sein, denn sonst hätte wohl sein Gegner nicht nach hinten geschaut.
Merz sah, dass sein Gegenüber ebenfalls über eine gute Kampfausbildung verfügte. Die Beinarbeit und die Haltung seiner Arme ließen darauf schließen. Das hieß für Merz, dass er auf Angriffen, die auf standardisierten Manövern beruhten, verzichten konnte. Damit würde er kaum erfolgreich sein. Roger entschied sich auf einen schnellen, frontalen Angriff, mit allem was er hatte. Da sein Gegner etwas breiter und massiger war als er selbst, dürfte er ihm an Schnelligkeit überlegen sein.
Blitzschnell startete er los. Er rammte seinen Gegner mit seiner Schulter von unten her in den Oberkörper und schob ihn in Richtung der Bordwand. Doch dieses Mal hatte sein Gegner die Nase vorn. Er ließ sich von Merz ohne große Gegenwehr nach hinten drängen und drehte sich kurz vor der Wand etwas seitlich. Die Schulter von Merz glitt von seinem Oberkörper ab, und Merz rammte mit voller Wucht mit seiner Schulter gegen die Bordwand. Ein heftiger Schmerz durchzog seine Schulter und Merz hatte Mühe sich rechtzeitig umzudrehen und seine Verteidigung wieder aufzubauen. Doch sein Gegner war schneller, als Merz dachte. Gerade als Merz sich umgedreht hatte, landete die Faust des Söldners in seinem Gesicht. Obwohl der Schlag nicht sehr präzise ausgeführt worden war, drückte dessen Wucht Merz erneut gegen die Wand des Schiffes. Merz geriet etwas ins taumeln. Zwei kurze und harte Schläge trafen ihn im Magen, dann ein weiterer Schlag am Kinn. Die Wahrnehmungen von Merz wurden unscharf und er versuchte mit seinen Armen seinen Kopf zu schützen. Aber vergebens. Er spürte schon die Ohnmacht kommen, denn es wurde langsam dunkel um ihn herum. Dann hörten die Schläge plötzlich auf. Merz konnte gerade noch sehen, wie sein Gegner in sich zusammen sackte. Dann verlor er das Bewusstsein.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hajo am 30.06.10 um 10:28 geändert
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  RE: Goldgräber Kapitel 21: Ernüchterung (letzter Teil) Datum:30.06.10 10:26 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 21: Ernüchterung

„Aufwachen Merz! Aufwachen!“
Dumpf vernahm er in der Ferne eine Stimme. Er spürte mehrere Schläge auf seinen Wangen. Wieder hatte er Mühe, seine Augen zu öffnen. Sie schienen auf den Augäpfeln wie festgeklebt zu sein.
„Merz aufwachen!“
Jemand schüttelte ihn.
„Mayra, was ist passiert?“, fragte er völlig benommen mit immer noch geschlossenen Augen.
„Wir verlieren ihn schon wieder! Merz, wachen sie auf!“
Jemand schlug ihn mit voller Kraft in sein Gesicht. Er würde geschüttelt. Merz konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Aber er begann sich wieder zu erinnern. Der Söldner sackte plötzlich zusammen und er verlor das Bewusstsein. Mayra musste seinen Gegner niedergestreckt haben. Aber die Person, die jetzt zu ihm sprach, war ein Mann.
„Geben sie mir die Spritze dort aus meiner Tasche!“, hörte er in weiter Ferne die Stimme sagen. Spritze bedeutete Gefahr. Er musste jetzt so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen. Merz konnte sich nicht erklären, warum er es nicht schaffte seine Augen zu öffnen. Er war schön öfters niedergestreckt worden, aber ihm war es noch nie so schwer gefallen, wieder hoch zu kommen.
Mit aller Mühe schaffte er es seine Augen etwas zu öffnen. Unscharf sah er einen Mann, der eine Spritze in der Hand hielt und die Spritze näherte sich Merz. Er nahm alle seine Kraft zusammen und ergriff die Kehle des Mannes.
„Haltet ihn fest, der bringt mich sonst noch um!“, hörte er eine röchelnde Stimme. Merz spürte, wie sein Arm von der Kehle des Mannes gelöst und nach unten gedrückt wurde. Merz geriet in Panik. Was war passiert? Woher kamen die ganzen Personen plötzlich her.
Er spürte einen Stich in seiner Armbeuge. Dann begann er am ganzen Körper zu zittern.
„Ihr müsst ihn gut festhalten! Das was ich ihm gespritzt habe, reicht für einen Elefanten, aber in einer Minute ist das schlimmste vorbei.“
Merz fühlte sich elend. Er zitterte am ganzen Körper, seine Muskeln verkrampften sich. Dann plötzlich hörten das Zittern und die Krämpfe auf. Der Druck auf seine Augenlieder ließ nach und die bleierne Müdigkeit begann sich aufzulösen.
„Ich glaube wir haben es geschafft! Merz, schauen sie mich an. Wer bin ich? Können sie mich erkennen?“
Merz konnte jetzt seine Augen öffnen. Er blinzelte und das helle Umgebungslicht blendete ihn noch etwas. Er schaute in die Richtung, woher die Stimme kam. Nach einigen Sekunden wurde das Bild, das auf seine Netzhaut projiziert wurde, scharf.
„Sind sie der Schiffsarzt?“, fragte er völlig verstört.
„Ja, der bin ich. Endlich haben wir sie wieder. Sie haben uns ziemliche Sorgen bereitet. So, jetzt müssen sie aber aufstehen. Wir müssen ihren Kreislauf wieder in Schwung bringen. Los hoch mit ihnen!“
Merz spürte, wie er von mehreren Personen an den Armen gefasst und aufgerichtet wurde.
„Wo bin ich und wie kommen sie hierher?“
„Eines nach dem anderen, Merz. Jetzt möchte ich zunächst, dass sie wieder so richtig wach werden, sonst schlafen sie uns gleich wieder ein. Also raus aus den Federn!“
Jetzt erst merkte Merz, dass er in einer Kryo-Kammer lag des gleichen Typs, wie sie auf dem Transportschiff benutzt wurden, das ihn zu Serxius gebracht hatte. Jetzt wurde er aus dem Kammer gehoben und wurde auf seine Beine gestellt. Langsam ließen die Hände, die ihn gepackt hatten, los und er begann auf eigenen Füßen zu stehen. Merz fühlte sich sehr unsicher auf seinen Beinen, doch die Hände, die er an seinen Armen spürte, gaben ihm das notwendige Gleichgewicht schnell wieder, als er es zu verlieren glaubte.
Jetzt wurde sein Blick klarer. Er konnte jetzt den Bordarzt klar vor sich erkennen, auch den ersten Offizier. Die Männer, die ihm am Arm festhielten, kannte er nicht.
„So, Merz! Das sieht ja schon wieder ganz gut aus. Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken versetzt. Jetzt hielt der Arzt sein linkes Augenlied fest und leuchtete mit einer kleinen Lampe in seine Pupille.
„Ja, sieht gut aus, mein Lieber. Ich glaube, sie weilen wieder unter uns. Gehen sie ruhig ein paar Schritte, damit ihr Kreislauf wieder in Schwung kommt“, forderte ihn der Arzt auf.
Merz wurde praktisch an den Armen durch den Raum geführt. Er konnte es einfach nicht richtig fassen. Ungläubig blickte er um sich.
„Das sie jetzt etwas desorientiert sind, ist völlig normal. Also hier kommt die Kurzfassung: Sie befinden sich auf dem Transportschiff OUTBOUND 7, auf dem sie vor 5 Tagen eingecheckt haben. Sie sind, wie geplant in den Kryoschlaf versetzt worden. So weit, so gut. Kurz bevor wir zu Serxius durchstarten wollten, kam die Meldung herein, dass auf einem neuentdeckten Planeten, ich kann den Namen nicht aussprechen, erhebliche Mengen von Ronton7 entdeckt wurden. Dieser Planet gibt sich im Vergleich zu Serxius wie ein idyllischer Urlaubsplanet.
Diese Meldung hatte zur Folge, dass auf den Rohstoffmärkten der Preis für Ronton7 ins bodenlose stürzte. Also was tat unser Kapitän? Er ließ den Lichtsprung in das System Norbas 3 ausfallen und alle Passagiere wieder wecken. Das war dann vor 2 Tagen. Das hat auch alles bestens geklappt, bis wir sie wecken wollten.
Sie waren sozusagen der Erste auf unsere Weckliste. Klar, wir waren alle ein bisschen wegen der Nachricht aufgeregt und wir hätten etwas länger noch bei ihnen bleiben sollen, aber wir befanden uns etwas in Zeitdruck. Also sagen wir mal, wir dachten sie wären richtig wach geworden und wir gingen dann zum nächsten Passagier. Dass sich ein Kerl wie sie gleich wieder hinlegen würde, damit hatten wir nicht gerechnet. Jedenfalls sind sie, nachdem wir ihre Kabine verlassen hatten, wieder teilweise in den Kryoschlaf zurückgefallen und wir habe es erst ein paar Stunden später bemerkt und dann war es fast zu spät.
Aber jetzt sind sie ja wieder da und ich habe mit der Rederei gesprochen. Wir werden ihnen, natürlich völlig freiwillig und ohne Anerkennung jedweder Schuld, eine kleine Summe an Krediteinheiten zahlen, sozusagen ein kleines Trostpflaster.
Desweiteren bekommen sie von uns Gutscheine für therapeutische Maßnahmen, die sie bei einem unserer Ärzte einlösen können. Wir wissen, dass sie eine sehr lange Zeit in einem komatösen Kryoschlaf verbracht haben, in der es zu heftigsten traumatischen Erlebnissen kommen kann, dafür möchte ich mich im Namen unserer Rederei entschuldigen. Aber ich möchte ihnen auch versichern, dass es für sie keine bleibenden körperlichen Schäden geben wird.
So, nun genug der Rede. Jetzt kümmern wir uns zunächst einmal um ihr Wohlergehen, Einzelheiten klären wir später.“
Der Arzt wandte sich dann zu den beiden Männern, die ihn immer noch am Arm fest hielten.
„Sie sorgen mir dafür, dass Merz so schnell wie möglich wieder fit wird. Gehen sie mit ihm solange auf und ab, bis er sicher auf den eigenen Beinen stehen kann. Dann bringen sie ihn zu Kapitän und sehen sie zu, dass er sich vorher duscht und etwas anzieht!“
Die beiden nickten, der Arzt und der Erste Offizier verschwanden aus dem Blickfeld von Merz. Merz konnte es nicht glauben, was ihm da der Arzt erzählt hatte. Aber Fakt war, das der Arzt und der Erste Offizier hier in seiner Kabine mit ihm gesprochen hatten, auch befand er sich wieder auf dem Transportschiff, welches er bestiegen hatte, um zu Serxius zu fliegen. Aber es war alles so real für ihn gewesen, so logisch, so passend. Er konnte jetzt wieder sicher auf seinen Beinen stehen.
„Lassen sie mich alleine!“, wies er die beiden Männer an.
„Aber wir sollen do…“
„Sie können ja draußen auf mich warten. Wenn ich in 15 Minuten nicht bei ihnen vor der Tür erscheine, dann können sie mich holen.“
„Ist für mich okay“, sagte der eine und die beiden verschwanden aus der Kabine.
Merz blickte in den Spiegel, der sich an seinem Spind befand. Er sah fürchterlich aus. Seine Augen waren glasig, sein Körper aschgrau. Seine Schamhaare in den Genitalien waren vom Sperma völlig verklebt. Rote linienförmige Druckstellen zeichneten wirre Muster auf seine Haut.
„War das alles nur ein Traum?“, fragte er die Person, die ihm aus dem Spiegel ansah. Merz stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser an. Feine Tropfen fielen auf seinen Kopf und liefen an den Haaren zum Körper hinunter. Es tat Merz gut zu spüren, wie das warme Wasser seinen Körper entlang lief. Nach kurzer Zeit regelte er die Wassertemperatur herunter und ein kalter Schauer regnete auf ihn herab. Es machte seinen Körper wach, aber nicht seinen Kopf. Er fühlte sich schlecht und etwas orientierungslos.
Nach dem er sich abgetrocknet hatte, zog er das an, was er vor seinem einschlafen für sich bereit gelegt hatte. Er blickte noch einmal in den Spiegel und trat dann aus der Kabine.
Der Kapitän empfing ihn fast schon freundschaftlich, wie man einen alten Kumpel begrüßt, den man lange nicht mehr gesehen hatte. Er erzählte Merz, dass sie sich schon seit über einem Tag wieder im Raumhafen auf der Erde befanden und alle Passagiere von Bord gegangen waren. Er würde, im Gegensatz zu den anderen, natürlich seine Kosten für die Bordkarte ersetzt bekommen und der Navigator hätte bemerkt, dass fälschlicher Weise ein Betrag bei ihm gelandet sei, der wohl offensichtlich von ihm stammen würde. Diese beiden Beträge und das Trostpflaster zusammen genommen, ergäbe doch ein nettes kleines Sümmchen, mit dem man gut für die nächste Zeit über die Runden kommen könnte.
„Was ist mit meinem Container?“, wollte Merz noch wissen.
„Ach ja, gut dass sie das erwähnen. Ihre Freundin hat sich schon um ihn gekümmert und lassen sie es mich direkt und von Mann zu Mann sagen: Das ist vielleicht eine heiße Frau. Respekt, mein Lieber!“
Der Kapitän schob ihm ein kleines Päckchen zu.
„Hier ist sind ihre Krediteinheiten. Da wir morgen schon wieder auf Reisen gehen, muss ich sie leider bitten, ihr Quartier umgehend zu räumen und das Schiff zu verlassen. Ihre Freundin bat mich, dass ich sie informieren solle, wenn sie von Bord gehen. Vielleicht wollen sie das aber lieber selber tun, sozusagen um sie zu überraschen. Hier ist die Nummer ihres Anschlusses, nur so zur Sicherheit, falls sie sie vergessen haben.“
Der Kapitän erhob sich und reichte Merz die Hand. Reflexartig schüttelte Merz sie und verließ dann die Kabine.
Das mit dem Anruf verschaffte ihm einen kleinen Vorteil. Vielleicht gelang es ihm das Schiff zu verlassen, noch bevor sie es bemerken würde.
Er konnte nur hoffen, dass Miranda nicht zu lange nachtragend sein würde.

ENDE

Dies war der letzte Teil meines Romans Goldgräber. Ich hoffe, es hat allen gefallen und ich danke denjenigen, die bis zum Schluss mitgelesen und immer wieder etwas dazu geschrieben haben.

Gruß
Hajo

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  RE: Goldgräber Datum:30.06.10 20:43 IP: gespeichert Moderator melden


Ein sehr unerwartetes Ende!
Danke für deine spannende Geschichte!
Wann kommt die Nächste?
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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