Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Monadom am 20.11.17 21:35
letzter Beitrag von Ihr_joe am 29.03.20 23:41

1. Vorstellung

geschrieben von Monadom am 20.11.17 21:35

Hallo ich möchte mich vorstellen,
nach Jahren konfrontiert mit der Tatsache, dass sich mein Partner nichts sehnlicher wünscht, als von mir dominiert zu werden haben wir schon einiges ausprobiert. Nachdem ich anfänglich Probleme hatte, mich mit dieser Seite meines Partners zu arrangieren, haben wir inzwischen erste Erfahrungen mit dem Spiel um Dominanz und Submission gemacht. Ich freue mich, hier im Forum Erfahrungen auszutauschen. Als Frau Dominanz in der Partnerschaft zu leben war eine neue Erfahrung für mich. Nach nunmehr fast einem Jahr habe ich auch Gefallen an unserem Spiel gefunden, zumal unsere Beziehung dadurch wieder lebendiger wurde. Ich bin also keine „professionelle“ Domina. Bin gespannt, ob wir hier interessante neue Anregungen bekommen und freue mich auf den Austausch.
Viele Grüße
Monadom
2. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 21.11.17 23:43

Willkommen im Forum Mona!

Natürlich sind wir jetzt gespannt, mehr von Deinem Werdegang zu lesen. Was waren die gefühlten Hindernisse, die sich am Ende doch überwinden ließen?

LG
private_lock
3. RE: Vorstellung

geschrieben von toy90 am 23.11.17 16:06

Willkommen,

inwiefern wurde eure Beziehungen lebendiger?

liebe Grüße

aus dem Rhein-Neckar-kreis
4. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 08.03.18 18:07

Hallo,
es war und ist immer noch ein Ausprobieren seiner und meiner Vorlieben und Grenzen. Wir versuchten auch mal eine Ageplayphase mit Beginn und Ende zu definieren, aber schon nach 4 Tagen wollte er z.B. seine zuvor so begehrten Windeln nicht mehr tragen.Er hatte gewollt, dass er sie tragen und auch benutzen muss. Aber als er dies dann mal nur über eine Woche durchhalten sollte, wollte er es dann auf einmal nicht mehr. Ich nehme an, nachdem er beim Wechseln, was er selbst vornimmt, an sich herumgespielt hatte... und so wurde dann ab- oder wie man es nimmt unterbrochen und schon nach 2-3 Tagen wollte er dann wieder weitermachen mit Windeltragen, da hatte ich aber dann keine Lust auf die Fortsetzung, weil er ja abgebrochen hatte. Dies ist nur ein Beispiel für unser wahrscheinlich ganz normales Hineinleben und Dazulernen in unserem neuen Spiel.
Bereicherung, ja das kann ich schon sagen. Seitdem wir seine Neigung gelegentlich ausleben, ist es auch sonst zu mehr Austausch von Zärtlichkeit und zu sexueller Variation für uns beide gekommen. Da ich wohl keine naturveranlagte Domina bin, tue ich mich auch schwer, mit seinen Erwartungen und meinen Grenzen und meiner Bereitschaft für das Ganze umzugehen.
Mal sehen, wo es noch hinführt, könnte mir vorstellen, dass wir hier im Forum Unterstützung erhalten können, sowohl er, was z.B. Erziehungsvorschläge angeht als auch für mich. Er schlug ja bereits vor, dass er bereit wäre, sich auch fremden Erziehungsvorschlägen zu fügen, wenn ich diese für angemessen halte und dazu stehen kann und möchte. Es ist ein weites Feld, auf dem sich noch viel ereignen kann. Er hatte zwar schon für ihn sehr aufregende Aufgaben ausgeführt und dies hat wohl auch sehr seinen Vorstellungen entsprochen, aber über längere Zeit hält er noch nicht durch, seine "Rolle" zu übernehmen. Aber ist ja auch nicht nicht schlimm. Es darf sich ja ruhig entwickeln.
Mona
5. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 08.03.18 22:25

Zitat

Da ich wohl keine naturveranlagte Domina bin


Warum nicht? Wer sagt, dass dem nicht so sei? Du bist es, wenn Du selbst daran glaubst. Das findet alles in Deinem Kopf statt. Versuche nicht jemand anders zu sein, sondern sei Du selbst!

Natürlich hat er ein gewisses Bild im Kopf, Wichsfantasien geboren aus dem Vakuum, aus der Diskrepanz zwischen Wunschvorstellung und realem Erleben. Aber begreife das weder als Konkurrenz noch als Rollenvorbild für Dich selbst. Diese Fantasie ist ein "bewegliches Ziel", dass sich entsprechend Deiner Handlungen weiterentwickelt. Aber Du bist nicht der Esel, der der Karotte an der Angel sklavisch hinterher läuft. Um in dem Bild zu bleiben, bekommst Du die Angel in die Hand und kannst auf dem "Esel" (also auf ihm) reiten und ihn in jede gewünschte Richtung lenken.

Zitat

dass wir hier im Forum Unterstützung erhalten können, sowohl er, was z.B. Erziehungsvorschläge


Sicher gibts Unterstützung, aber die sollte nicht darin gesucht werden, den ebenso realitätsfernen Wichsfantasien anderer Leute hinterher zu rennen. Du bestimmst Euer gemeinsames Spiel und er darf in einem gewissen Rahmen und bei passender Gelegenheit Wünsche äußern ... bevorzugt, wenn Du ihn einer peinlichen Befragung unterziehst, z.B. mit einer Hand an seinem Gemächt, indem Du ihn wie nebenbei streichelst und gleichzeitig ausfragst. Versuche möglichst kurze, offene Fragen zu stellen und bring ihn dazu, selbst wortreich zu erzählen. Da gibt es vieles zu entdecken. Bestehe darauf, dass er es ausspricht und lass ihn nicht mit einem "Du weißt schon" von der Leine. Wiederhole seine Worte und achte insbesondere auf Vokabeln, die er selbst scheinbar schwierig findet oder wo er zögert.

Anfangs kommt es darauf an, ein Spielfeld abzustecken, was in Eurer Beziehung möglich sein soll. Du hast bereits erfahren, dass Du ihn z.B. mit den Windeln an seine Grenzen führen kannst. Dabei ist es wichtig, dass Du kontrollierst, wie weit es geht und er eben gerade nicht selbst über die Intensität und Dauer bestimmt. Dazu empfehle ich, das Ende grundsätzlich im Dunklen zu lassen. Er soll jeden Tag mit der gleichen Wahrscheinlichkeit denken, dass heute sein großer Tag ist und eben auch, dass es sich noch Wochenlang hinziehen kann. Fördere bewusst die Verwirrung mit scheinbar eindeutigen Andeutungen, die immer wieder auf ein vielleicht heute / vielleicht nächsten Monat hinauslaufen. Stelle sicher, dass er beide Szenarien durchleben muss, also sowohl, dass es schon Stunden nach dem letzten Spiel zu einem neuen Spiel mit Happy End für ihn kommen kann, als auch, dass er tatsächlich einen vollen Monat warten muss.

Sei unberechenbar ... das geht am einfachsten, indem Du ein echtes Zufallselement reinbringst. Du kannst etwas würfeln, ob er heute kommen darf: 2 Würfel, bei Doppel-Sechs kriegt er einen Orgasmus. Natürlich würfelst Du nicht vor seiner Nase, damit er nicht denkt, er könnte Dich dazu bringen noch einmal zu würfeln. Lass Dich auf die Würfel ein und verkaufe die Entscheidung, die sie darstellen ihm gegenüber als Deine eigene, gern auch mit Hokuspokus oder etwas Showeinlage. Das schöne an der Vorgehensweise: Da Du selbst nicht weißt, was die Würfel morgen sagen werden, kannst Du Dich bei den nebulösen Andeutungen auch nicht verplappern, denn Du kennst selbst das Ergebnis noch nicht. Einzige Maxime: Frage die Würfel nicht, wenn Du nicht bereit bist, die Doppel-Sechs jetzt sofort auszuführen!

Es braucht für BDSM weder einer Domina-Uniform noch einer überlaufenden Spielzeugkiste, auch wenn sich das manchmal wie ein ehernes Gesetz darstellt. Egal welche Praktik oder Technik Du Dir aussuchst, es kommt einzig darauf an, die richtige Spiel-Intensität zu finden: Zu lasch und es bleibt der ewige Hunger nach mehr, zu hart und es gibt einen Absturz mit Abbruch. Die Kunst besteht darin, auf der Grenze zu wandeln, immer einen Fuß auf dem sicher bekannten Territorium und einen auf der anderen Seite.

Ich hoffe, das hat Dich jetzt nicht zu sehr verwirrt, sondern eher das Selbstbewusstsein gestärkt, Deine Ideen zu verfolgen.

private_lock
6. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 09.03.18 00:09

Hallo Private Lock,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ja, Du hast sicher Recht, ich sollte die Initiative ergreifen und diesen Weg zwischen Langeweile und Überforderung suchen. Für ihn wäre das sicher eine gute Entwicklung, sie ist dann aber sehr nach seinem Erleben von zu wenig/zu viel ausgerichtet. Ich muss auch für mich diese Balance suchen. Und ich kann noch nicht genau sagen, ob und wie weit es mir liegen wird, ihn gegen seinen Willen zu führen, was er ja einerseits möchte, aber andererseits ist dies auch eine neue Seite der Beziehung, die wir beide erproben müssen. Es ist wohl schon ein Unterschied, ob es um eine relativ kurze Aufgabe geht, die er ausführen muss oder um eine zumindest zeitweise im Alltag weiterbestehende Veränderung. Da bin ich mal gespannt, wie er reagiert, wenn es dann hieße: wenn schon Windeln, dann auch wenn er sie nicht tragen möchte, z.B auch wochentags und bei der Arbeit. Dieses Hin und Her finde ich jedenfalls nicht besonders prickelnd, da es mir einen ständigen Wechsel meiner Bereitschaft, mich durchsetzen zu sollen abverlangt.
Es ist spannend und wir sind beide offen für das kommen kann,
Vielen Dank für Deine tollen Anregungen und Aspekte.
Mona
7. RE: Vorstellung

geschrieben von nycha am 09.03.18 02:07

Hallo Monadom
Herzlich willkommen hier im Forum

Hallo Private_Lock

Man muß auch mal ein Lob aussprechen
Dein Beitrag ist einer der Besten, den ich in diesem Forum bisher gelesen habe (aber bin ja auch erst seit zehn jahren dabei)
. Bravo!!!

@ MonaDom


wie Private Lock schon erwähnt hat, laß dich nicht von seinen Phantasien überwältigen. Du gehst auf ihn ein, was ich mir bei einer Vorliebe für Windeln schon schwierig genug vorstelle, für eine Frau die vorher vielleicht noch nie mit solch einem Begehren konfrontiert war. Ich halte für den Anfang und überhaupt von ihm aufdoktrinierte zeitliche Vorgaben nicht für hilfreich bei eurer weiteren Entwicklung. Du sagst wann es losgeht und beendest es auch, wenn du es gerade nicht mehr sehen willst.

Schick ihn ins Bad Duschen und Keuschheitsgürtel anlegen
Eine kleine Kontrolle nach einer Minute schadet keinesfalls
Eventuelle Versteifungen können mit dem eiskalten Massagestrahl geahndet werden.

Der Verschluß, von seiner Gebieterin,persöhnlich ausgeführt macht ihn mit Sicherheit glücklich. Aber eine einfache Anordnung wie "Ich erwarte einen hingebungsvollen Masseur in fünf Minuten im Schlafzimmer" tut es auch.
Der Kontrollverlusst gibt den Kick, auch wenn er da vielleicht auch noch ein wenig unsicher ist.

Viel Spass
8. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 12.03.18 14:04

Vielen Dank für eure tollen Beiträge, ist ja toll, was hier alles angesprochen wird. Ihr habt sicher recht mit euren Argumenten und ich bin ja auch bereit, mich den Erwartungen an meine Dominanz zu stellen, manchmal macht es mir ja auch ein wenig Freude, zu sehen, wie bereit er ist, meine Erwartungen und Anordnungen zu erfüllen. Aber dann gibt es ja noch die andere Seite der Erwartungen, nämlich zu erkennen, dass er sich freut, sexuell auch spontan auf mich zuzugehen. Es ist schwierig, mich von ihm als "begehrt" wahrzunehmen, wenn ich spüre, dass er in mir die Gebieterin verehrt, die alles so arrangieren soll, dass seine Wünsche erfüllt sind, aber spontan von ihm ohne Fetisch und Dominanzbezug keine oder wenig auf mich bezogene Begierde zu spüren ist. Und der Verdacht aufkommen kann, ich bin Sexualziel nur dann und zum Dank, wenn ich seine Wünsche erfülle. Mag ja sein, dass ich diesbezüglich immer noch sehr durchschnittlich und nicht-BDSM-bezogen denke und empfinde, aber an der Stelle sehe ich noch Entwicklungsbedarf und -potenzial.
Viele Grüße
Mona
9. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 12.03.18 20:21

@Mona

Vielleicht hilft Dir folgendes Bild: Er möchte schwimmen und Du stellst ihn unter die Dusche und sagst: Jetzt ist er doch nass geworden, was will er denn noch? Aber er hat nicht das Gefühl der Schwerelosigkeit erfahren!

Selbst wenn Ihr einen Schritt weiter geht und er inzwischen schon mal im Planschbecken war, so haben seine Füße immer noch nicht wirklich den festen Boden verlassen. Dabei träumt er davon, in einem gigantischen uferlosen Ozean alleine zu schwimmen. Und Du sitzt in einem Boot, kannst nach belieben um ihn herum fahren, ihn necken und wieder weg fahren, ja ihn alleine zurücklassen. Er muss die ganz Zeit schwimmen und schwimmen und schwimmen, bis er nicht mehr kann. Und dann bist Du plötzlich mit dem Boot da und ziehst ihn völlig erschöpft aus dem Wasser und wärmst ihn ... oder schubst ihn wieder rein

Er möchte sich Dir ausliefern und das Gefühl der totalen Hilflosigkeit. Bedingt durch den Alltag sind die Sitzungen aber endlich und in der Realität nie so extrem, wie man sich das in der Fantasie ausmalen kann. Spätestens am Montag Morgen klingelt der Wecker und der Alltag hat einen wieder. Vor allem aber gibt es in der Fantasie keinen Platz für Abstürze, es gibt kein "zuviel" ... Oder im Wasser-Bildnis: In der Fantasie kann er nicht ertrinken, was selbst bei einem kleinen See schon eine reale Möglichkeit ist, wenn man in die Statistik der Badeunfälle schaut.

Im Moment ist er über Jahre ausgetrocknet und dürstet nach jedem Tropfen, den Du rausdrücken kannst. Die von Dir ersehnte Normalisierung der Beziehung wird sich erst mit einer Sättigung einstellen. Die wichtigste Botschaft, die Du ihm jetzt vermitteln musst ist, dass Du ihn nicht (wieder?) zum Trocknen an den langen Arm hängst. Langfristig wäre sicher ein Kompromiss zu finden, dass ihr quasi an der Küste wohnt und Du mit ihm ab und zu im Boot so weit rausfährst, dass er das Land nicht mehr sehen kann bzw. dass er gegen die Strömung kämpfen muss und merkt, dass er es aus eigener Kraft nicht mehr schafft.

Ein wichtiger Baustein auf dem Weg dahin wird sein, dass er endlich mal den Hals voll kriegt, so dass er nicht mehr dagegen schlucken kann ... also sowas wie "Waterboarding" Es geht dabei wohlgemerkt nicht darum, durch das volle Repertoire aller möglichen Praktiken zu surfen und ein Feuerwerk der unterschiedlichsten Behandlungen für ihn auszudenken. Das wäre nämlich einseitig nur Arbeit für Dich. Nein, das zentrale Element ist die Intensität, also die Kunst auf die Spitze zu treiben, bis zu dem Punkt da aus dem seichten Vergnügen eines leichten Spieles plötzlich bitterer Ernst evtl. auch kurz vor den Krokodilstränen wird.

Wenn er satt ... oder "sitt" ist und auch nicht das Gefühl hat, dass ab morgen wieder eine Dürre ansteht und er lieber auf Vorrat noch einen Schluck nehmen sollte, dann wir er auch wieder anerkennen, dass Du jenseits der Domina eben auch eine begehrenswerte Frau bist (daran solltest Du niemals zweifeln)!

LG
private_lock

PS: Im ersten läuft gerade ne Doku: "der blaue Planete"
10. RE: Vorstellung

geschrieben von Lady der Schattenpeitsche am 19.03.18 00:24

Guten Morgen,

ich bin die Lady der Schattenpeitsche und neu hier. Mit meinem Partner führe ich eine Dom Sub Beziehung, es ist schön seine Neigung und seinen Fetisch ausleben zu können. Ich liebe es die größt mögliche Macht zu haben, Vorlieben habe ich so einige. Und bin seit ca. 16 Jahren mit Leib und Seele im BDSM Bereich zu Hause.

lg
11. RE: Vorstellung

geschrieben von Williger am 19.03.18 17:49

Das ist ein hervorragender Beitrag von Monadom, der m.E. in den einen Bereich Erfahrungen von Frauen passen könnte. Es ist schade, dass es kaum Berichte über die Erfahrungen von Frauen mit ihren Keuschlingen gibt.
Auf der anderen Seite wollen Frauen sicherlich eher "unter sich" bleiben....
12. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 19.03.18 19:59

@Williger

Monadom wie auch Deine Herrin sind beide gerne eingeladen, aus der Sicht der Schlüsselhalterin bei den Männern zu berichten. Die "Frauenboards" sind jedoch den noch sehr viel selteneren verschlossenen Damen vorbehalten.

LG
private_lock
13. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 02.04.18 14:43

Hallo private lock
Danke an Dich und die anderen Antwortenden. Was meinst Du mit Waterboarding und den Hals voll kriegen und satt sein? Meinst Du eine Art „Übererfüllung“ seiner Fantasien? Wir haben schon recherchiert, es soll möglich sein, durch eine Art Aversionstherapie Fetische aufzulösen. Unklar bleibt bei diesem Vorgehen angeblich, was übrig bleibt. Und es ist nicht unbedingt im Sinne von konstruktivem Umgang zu verstehen, ein unpassendes oder ungeliebtes Verlangen „wegzutherapieren“. Mag aber sein, dass ein gelegentliches „konsequentes Ausleben“ unterstützt, auch ihm die lebbaren Grenzen seiner Träume aufzuzeigen. Bisher habe ich es vielleicht nicht konsequent genug versucht, ihn zB mal im Regencape durch einen Einkaufsmarkt zu schicken oder ihn konsequent in einer Stinkewindel zu halten, auch über längere Zeit, zumal ja auch niemand, einschließlich mir selbst dadurch belästigt werden soll - was ja durch seine hochschließende Gummihose fast vollständig vermeidbar ist.
Vielleicht habe ich Deinen Vorschlag aber auch nicht ausreichend verstanden und Du erklärst es noch Mal, wie Du das meinst oder was konkret Du Dir darunter vorstellst.
Viele Grüße
Mona
14. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 06.04.18 23:09

Hallo Monadom,

Erst auch von mir ein herzliches Willkommen!

Zitat

Aversionstherapie Fetische aufzulösen. Unklar bleibt bei diesem Vorgehen angeblich, was übrig bleibt.


Ich denke, das sollte nicht das Ziel sein, es wurde in den 1930-er Jahren ausgiebig versucht, Dinge zu therapieren, die nicht zu therapieren waren. Selbst wenn ein Erfolg zu verzeichnen war, so doch auf Kosten des Probanden.

Ich meine zu wissen was private_lock andeuten will, auf einem Gebiet, das auch Dir liegt, soll Deinen Keuschling bis an seine Grenzen ausleben, was er sich vorstellt. Dazu ist auch wichtig, dass er nicht weiß, dass Du da ernstmachen willst.
Wichtig dabei ist, dass Du Dich nicht verbiegst, das geht auf Dauer nicht.

Nur mal so zur Stinkewindel, wenn man in dem Zeug liegen muss, wird auch ein gesunder Hintern nach ein paar Tagen ohne Säuberung wund. (Nur, dass Du daran denkst.)

Was oder wie ist Deine Sache, ich kenne Euch nicht.

Liebe, ich habe meine Frau immer geliebt und gleichzeitig meine Herrin verehrt, auch Du bist beides für Ihn. Du sollst auch nicht ihm zuliebe Wünsche erfüllen die Du nicht magst, irgendwann wirst Du es nicht mehr können, weil Du nicht mehr Du bist.

Im Grunde hast Du sogar recht, er wird immer die dominante Version von Dir begehrenswerter finden. Der Bereich gehört auch zu Dir, ist ein Teil deines Wesens.

Wobei dminant nichts mit Domina zu tun hat, sondern nur ausdrückt, dass Du bestimmender bist, das kannst Du auch bei „normalem“ Sex sein, er wird darauf reagieren.

Ihr_joe



15. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 10.04.18 20:51

Hallo Monadom,
auch wenn es dafür reichlich spät ist: Auch von mir noch ein herzliches Willkommen!

Vielleicht ist es dir bewußt, vielleicht auch nicht, aber: Eure Situation ist ziemlich typisch für viele andere Paare. Ein Mann mit vielen exotischen Phantasien und eine Frau, die mit seinen devoten, masochistischen und / oder fetischistischen Wünschen (zunächst mal) wenig anfangen kann: Das ist eine sehr häufige Konstellation, die auch ich sehr gut kenne.
Die erste, oft schon unüberwindliche Hürde habt ihr zusammen gemeistert: Er hat sich dir anvertraut und du hast nicht abgeblockt sondern ihm zugehört und dann ausprobiert. Jetzt seid ihr wahrscheinlich in einer Experimentierphase, in der zwei Frage zu klären sind: Was von seinen Phantasien gefällt dir? (Was ihm gefällt, darüber denkt er schon seit Jahren nach - das ist wenigstens für ihn also keine Frage.) Und zweitens: Wer von euch gibt die Richtung vor und trifft die Entscheidungen?
Dazu vielleicht ein Beispiel von einem real existierenden Paar aus meinem Bekanntenkreis: Er hat seine Phantasien zuerst in die Ehe eingebracht - vor allem einen starken Latexfetisch. Sie war nicht prinzipiell abgeneigt, hat es aber nicht geschafft, ihre eigenen (durchaus auch heftigen) Phantasien einzubringen. Stattdessen war sie jahrelang nur Wunscherfüllerin, was irgendwann zu einer heftigen Kriese und an den Rand der Trennung geführt hat.
Erst da hat es bei ihr wohl irgendwie "klick" gemacht. Sie hat die Initiative übernommen und ihm gesagt, dass sie gerne seine Latexherrin wird - aber mit der klaren Betonung auf ihrer Rolle als Herrin und nicht auf seinen Wünschen in Bezug auf Latex. Ich habe die beiden erst nach dieser Wende kennen gelernt und da gab es wenig Zweifel, wer von den beiden am Steuer steht.
Was ich von den beiden gelernt habe: Solange der (angeblich) devote Mann in Wahrheit dominiert, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit BEIDE nicht richtig glücklich. Also kann, ja sollte eine Frau in deiner Situation sich vor allem um ihre eigenen Gefühle Gedanken machen und konsequent in eine Richtung steuern, die (auch) ihr gefällt. Natürlich wird es für deinen Mann nicht unbedingt toll, wenn er gerade keine Lust auf Windeln hat, sie aber trotzdem tragen und benutzen muss. Wenn du ihm eindeutig sagen (und zeigen!) kannst, dass er sich nicht "nur so" überwinden soll, sonder um dir zu gehorchen und dich glücklich zu machen, dann kann es funktionieren. (Gilt natürlich analog für Keuschhaltung, ungeliebte Hausarbeiten, unangenehme Strafen ertragen und vieles mehr.)

Viele Grüße, Mike Orca
16. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 14.04.18 15:39

Hallo Mona!

Zitat
Was meinst Du mit Waterboarding und den Hals voll kriegen und satt sein? Meinst Du eine Art „Übererfüllung“ seiner Fantasien?


Fast: Stell Dir einen Hungernden vor, also nicht so eine Lifestyle-Diät, sondern so einen Hunger, wie es die Weltkriegsgeneration beschrieben hat: beißend und über Monate ausgemergelt bis auf die Knochen. Das ist sein Zustand bis vor kurzem gewesen, weil er praktisch gar nichts von seinem Fetisch ausleben konnte. Natürlich hat er da Phantasien vom Schlaraffenland und endlosen Buffets der Köstlichkeiten, wo er sich vollstopfen kann. Was ihm fehlt ist das Korrektiv des Völlegefühls, also eine geradezu schmerzhafte Magendehnung und der "Gegendruck" im Hals bei dem Gedanken, auch nur noch einmal den Mund öffnen zu müssen, um noch einen Happen mehr reinzuschieben.

Damit ist noch keine langfristige Veränderung gemeint, sondern ein kurzfristiges Ereignis, wie eben ein Festmahl oder eine BDSM-Session. Du musst quasi seine Hungerfantasien besänftigen und ihm für den Augenblick mehr geben, als er schlucken kann. Er sehnt sich nach der Grenzerfahrung, dass er eben auch Grenzen hat bezüglich seines Fetisch, auch wenn er sich dessen jetzt noch nicht so bewusst ist. Es muss zu einer Umkehr der Initiative für den Abbruch kommen! Nicht Du räumst das Buffet ab, weil es ja jetzt vernünftiger Weise genug ist, sondern er muss zugeben, dass er platzt, wenn er auch nur noch eine Kirsche schlucken soll.

Beide braucht ihr diese Grenzerfahrung: Er, um endlich sein Hunger-Trauma in den Griff zu kriegen und Du, um zu erfahren, dass er Dir nicht unendlich die Haare vom Kopf fressen wird, wenn Du ihm freien Lauf lässt. Er wird Dich nicht komplett aussaugen. Dafür musst Du ihn nur mal lassen, bis er von sich aus aufgibt ... na gut, zu Sicherheit kannst Du die Gans dann noch etwas stopfen Er muss lernen, dass er bei Dir keinen Mangel fürchten muss und Du musst lernen, dass Du ihn locker satt kriegen kannst, wenn Du das gerade gnädigerweise erlaubst.

Zitat
es soll möglich sein, durch eine Art Aversionstherapie Fetische aufzulösen. Unklar bleibt bei diesem Vorgehen angeblich, was übrig bleibt. Und es ist nicht unbedingt im Sinne von konstruktivem Umgang zu verstehen, ein unpassendes oder ungeliebtes Verlangen „wegzutherapieren“.


Das wäre eine Langzeitfolge, also quasi Übergewicht. Das sollte nicht das Ziel sein! Solange er keinen Leidensdruck durch seinen Fetisch verspürt, besteht kein Grund, ihm das irgendwie madig zu machen. Es sei dazu gesagt, dass viele von uns den Fetisch in Wellen erleben zwischen dem absoluten Hochgefühl, es 24/7 zu wollen / brauchen und dem moderat-vernünftigen sich-auf-den-Alltag-konzentrieren, wo der Fetisch im Hintergrund schlummert oder vielleicht sogar als momentan störend empfunden wird. Grafisch kann man es sich als Sägezahn-Kurve vorstellen mit einem langsamen stetigen Anstieg der Geilheit bis zum Orgasmus mit einem steilen Abfall, um dann erneut über Tage anzusteigen. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass ein einzelner Orgasmus reicht, um vom Hoch wieder runter zu kommen. So kann die Welle durch einen einzelnen Orgasmus nur einen kleinen Zacken bekommen oder trotz eine Serie von Orgasmen weiter ansteigen.

Veranstaltest Du das Festmahl in der Down-Phase, wird er viel schneller satt sein, während er in der Hochphase mehr braucht, um den Punkt zu erreichen. Aber Festmahl impliziert auch, dass es etwas zu feiern gibt, also eine Ausnahme vom täglichen Einerlei. Wenn jede Mahlzeit zum Festmahl wird, wird er unweigerlich fett. Das wollt Ihr beide nicht, also müssen die "Kalorien", die zum Festmahl zu viel verzehrt werden langfristig durch eine Diät heraus gespart werden, so dass insgesamt eine Balance gefunden wird. Aber das ist Schritt zwei, nachdem sich Dein Mann zuerst mal wenigstens vom abgemagerten Knochengerüst auf Normalgewicht gefuttert hat.

Zitat
Mag aber sein, dass ein gelegentliches „konsequentes Ausleben“ unterstützt, auch ihm die lebbaren Grenzen seiner Träume aufzuzeigen. Bisher habe ich es vielleicht nicht konsequent genug versucht, ihn zB mal im Regencape durch einen Einkaufsmarkt zu schicken oder ihn konsequent in einer Stinkewindel zu halten, auch über längere Zeit, zumal ja auch niemand, einschließlich mir selbst dadurch belästigt werden soll - was ja durch seine hochschließende Gummihose fast vollständig vermeidbar ist.


Das spricht eine andere Langzeit-Entwicklung an, die ich in dem Essensbild vielleicht so übersetzen würde. In der Anfangsphase mag seine Vorstellung des Schlaraffen-Landes sich mit einem Buffet gut-deutscher Küche erfüllen lassen, also belegte Wurst-Brote und traditionelle Hausmannskost, Hauptsache kalorienreich. Mit der Zeit wird er aber einen Geschmack entwickeln, der vielleicht zu Trüffeln, Kaviar und Champagner oder anderen "Luxus-Lebensmitteln" neigt. Es wird sich ausdifferenzieren, dass in gewissen Situationen gewisse Kombinationen erwünscht bzw. unangemessen sind: Kein Nutella auf der Pizza. Andererseits wird es immer einen Drang zur Steigerung und zu noch exotischeren Speisen geben. Da wird in der Küche ja auch beinahe nichts ausgelassen, um den Gaumen auf noch eine neue Weise zu kitzeln. Wichtig bleibt dabei der Reiz des Besonderen nur erhalten, wenn es nicht zur alltäglichen Grundbedürfnis-Befriedigung herangezogen wird.

Deine Macht wirst Du dadurch manifestieren, dass er eines Tages essen muss, was auf den Tisch kommt. Und so kannst Du eben auch mal Kohl mit Rüben zu einem Eintopf verkochen, über den er nur die Nase rümpft. Aber wenn er sich Dir unterwirft, dann sagt er damit, dass er auch akzeptiert, dass Du das mit ihm machen kannst / ja sollst. Er braucht dieses Kontrastprogramm, damit die anderen Leckereien als absoluter Hochgenuss einen Gegenpol haben.

Die Höhe eines Berges sieht man eindrucksvoll an der Tiefe der umgebenden Schluchten und den steil abfallenden Flanken. Das kann man vielleicht mit Intensität oder Konsequenz übersetzen. Es ist für ihn ein eigenständiger Reiz, nicht mehr Herr der Lage zu sein. Du bestimmst nicht nur was gemacht wird (welches Essen, welcher Berg), sondern auch wie lange bzw. wie viel / wie hoch hinauf es gehen soll. Bislang gab es genau in diesem Punkt vielleicht Bedenken Deinerseits, lieber vorsichtig zu sein und frühzeitig abzubrechen oder auch durch ständiges Rückversichern und Fragen ihm den Eindruck zu geben, er bestimme das Ende / die Menge / die Höhe, wenn er nur einmal Nein sagt. Für Euch beide braucht es hier ein Exempel, bei dem Du Dich bewusst über sein Nein hinwegsetzt und es noch etwas weiter treibst, obwohl er bereits abgepfiffen hat. Du musst den Punkt machen, dass allein Du bestimmst.

Um nicht selbst zu kurz zu kommen dabei kannst Du problemlos auch Deine eigenen Lieblingsgerichte in den Essensplan schmuggeln. Das ist völlig legitim. Am Ende läuft es nur darauf hinaus, dass beide satt werden. Nicht zwingend zeitgleich, aber in einem fairen Verhältnis. Damit ist nicht einmal eine absolute Gleichheit z.B. nach Anzahl Orgasmen gemeint. Je nach seiner Devotion, kann etwa Dein Orgasmus von ihm empathisch mitempfunden werden, so dass es für ihn auch als Halber zählt. Du musst nur die Scheu verlieren, selbstbewusst Deine eigenen Forderungen zu stellen. Er hat Dir seine offenbart, aber was willst Du? Das kannst Du natürlich nur sagen, wenn Du Dir darüber selbst klar wirst.

LG
private_lock
17. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 22.04.18 16:56

Hallo,
das sind ja alles tolle Methaphern, die ihr verwendet, um auszuführen, wie so eine Beziehung mit Dominanz und Submissivität gestaltet und gelebt werden kann. Vom Schwimmen im Wasser, vom Wandern im Tal mit Blick auf die Berge, vom Essen unterschiedlicher Speisen...
Ja, das Spiel hat wohl sehr viele Aspekte. Aber ich muss sagen, es hat auch recht realitätsnahe und gar nicht groß literarisch kunstvoll umschriebene Aspekte. Wenn diese Spannung durch tagelanges Hinhalten besteht, es bei ihm prickelt vor Unterwürfigkeit und Hingabebereitschaft und es dann nach Gewährung des so sehr herbeigesehnten Höhepunkts zu einem jähen vorübergehenden Verschwinden dieser ganzen blumigen Fantasien kommt und man sich als Partnerin des Eindrucks nicht erwehren kann, dass es vielleicht mehr um die Ausfüllung einer vor allem von ihm ersehnten und unter seiner Regie entstandenen Rolle geht, die unter einem Testosteronflush im Nichts verrauscht... dann könnte man denken, was hat das mit mir als Person zu tun? Nach dem Testosteronverbrauch ist jedenfalls das Wasser im Teich sowas von ruhig, der Appetit liegt auf dem Niveau von Currywurst mit Fritten rotweiß und die Landschaft gleicht einer rheinischen Kuhwiese im nebligen November.
Weiß ja nicht, wie euch das geht? Aber fühlen sich eure Partnerinnen da nicht auch oft mehr als austauschbare Erfüllungsgehilfinnen für eure blumigen Drehbücher? So kommt mir das jedenfalls manchmal vor. Klar, ich kann ihn keusch halten, dann werde ich dafür angehimmelt. Aber ist das nicht etwas verdreht, in dieser Verehrung MICH als Ziel der Verehrung zu sehen, wenn ich vielleicht jede andere Dominanzmaschine ersetzbar wäre....?
Viele Grüße
Mona
18. RE: Vorstellung

geschrieben von donnas.playtoy am 23.04.18 12:56

Hallo Monadom,

ich kann jetzt nicht mit so blumigen Metaphern aufwarten wie meine Vorredner. Allerdings geht mir dein letzter Satz nicht mehr aus dem Kopf und speziell dazu möchte ich etwas schreiben:

Du fragst, ob das Ziel seiner Verehrung tatsächlich DU bist, auch wenn Du durch jede andere Dominanzmaschine ersetzbar sein könntest. Das ist ein Gedanke, mit dem Du Dich, Deinen Partner und euer Gemeinsames eher behinderst. Du bist nicht die einzige Frau am Beginn einer weiblich geführten (Fetisch-)Beziehung, die sich so etwas fragt. Soweit ich das real und im virtuellen Raum erlebt habe, geht das vielen Frauen so, die erstmals in ihrem Leben vom ausufernden Kopfkino ihres Partners und seiner Sehnsucht nach Realisierung überrollt werden.

Ich sage, Ja und Nein. Leider.

Ja, Du bist ersetzbar, und, Nein, Du bist nicht ersetzbar. Würdest Du, aus welchen Gründen auch immer, NICHT im Leben Deines Partners sein, besteht die Möglichkeit, daß er eine andere Partnerin hätte. Dann hätte eine andere Person als Du dieselbe Thematik und die damit zusammenhängenden Gedankengänge auf dem Tisch.

Um deutlich zu machen, was ich meine, will ich Deine Frage umformulieren: Hast Du Dich während eurer Beziehung schon einmal gefragt, ob das, was Du als normale Partnerin, als weiblicher Bestandteil eurer Alltagsbeziehung in eure Beziehung einbringen kannst, vielleicht durch "jede andere Lebenspartnerschaftsmaschine" ersetzbar wäre?

Nein, ich bin sicher, das hast Du nicht. Du bist keine Maschine, Du bist eine sehr individuelle Ansammlung von Eigenschaften, Wissen, Vorlieben und Abneigungen und noch Vieles mehr. Dein Partner ist mit DIR zusammen, weil DU eben genau diejenige bist, die DU bist.

Als Lebenspartnerschaftsmaschine ebenso wie als Dominanzmaschine bist Du ersetzbar. Hätte er Dich nicht, hätte er eine andere. Hättest Du ihn nicht, hättest Du einen anderen. Das klingt unsympathisch, ist aber so.

Trotzdem bist Du mit ihm zusammen und er mit Dir.

Und auch wenn Du einen anderen Partner haben könntest, und vielleicht irgendwann in ferner Zukunft haben wirst, liebst Du JETZT ihn und er Dich.

Euer Gemeinsames ist allerdings nicht ersetzbar, egal ob Fetisch oder Alltag. Sowas wie euch gibts kein zweites Mal.

So jemanden wie ihn gibts kein zweites Mal, nicht wahr?

Und natürlich gibts auch so jemanden wie DICH kein zweites Mal.

Mein Gefühl ist, solange Du Dich in der Rolle/Funktion als Dominanzmaschine siehst, bist Du noch nicht in der wirklichen Führungsrolle angekommen. Das schlichte Auslebenlassen von Fetischen ist natürlich ersetzbar.

Das jedoch, was Du jetzt daraus machst, wenn Du die Gestaltungsmacht annimmst, bist unverwechselbar DU selbst.

Vielleicht doch noch eine blumige Metapher: Du bist durch einen seltsamen Zufall gerade von der Sachbearbeiterin zur Abteilungsleiterin befördert worden. Jetzt ist es Deine Aufgabe, die zur Verfügung gestellte Macht anzunehmen und zu lernen, die Abteilung zu leiten, zu motivieren, zu orchestrieren und zu bestimmen, ohne dabei in der Frustration, im Suff oder im Burn-out zu landen.

Oder natürlich auch, sie abzulehnen, falls Du sicher weißt, daß Du damit nicht glücklich werden kannst.

Du hast jetzt neue und umfangreichere Gestaltungsmöglichkeiten, und ebenfalls mehr Verantwortung. Dir wurde die Gelegenheit geschenkt, neue Seiten an Dir kennen zu lernen und neue Fähigkeiten zu entwickeln und natürlich ist die Frage wichtig, will ich diese Führung überhaupt und wie geht es mir damit?

Geht es dir gut mit dieser Macht? Möchtest Du sie genießen, kannst Du sie genießen? Kannst Du sie annehmen und freudevoll in aktiv gelebter Führung umsetzen?

Möchtest Du ihn vielleicht noch besser als bisher um den Finger wickeln können? Macht es Dir Freude, sein sexuelles Begehren noch mehr als bisher in Deine Richtung kanalisieren zu können? Fändest Du es schön, ihn an den Stellen, die Dir an ihm nicht so gut gefallen, "neu verdrahten" zu können, ihn vielleicht ein bisschen (oder ein bisschen mehr) erziehen zu können?

Im Gegensatz zu den anderen Fetischen, die er Dir offenbart hat, bietet Dir die Keuschhaltung ein hervorragendes Tool, um ihn besser als bisher lenken und führen zu können. Es geht nicht so sehr darum, ihm bessere Orgasmen zu verschaffen, sondern darum, die Unterwürfigkeit, die aufgestaute Geilheit hervorrufen kann, in die umfassendere Gestaltung eures Gemeinsamen zu kanalisieren.

Du bist ohnehin schon die tollste Frau auf diesem Planeten für ihn (wenn nicht, habt ihr ein kleines oder grösseres Problem). Mittels Keuschhaltung kannst Du nicht nur sicherstellen, daß das auch in Zukunft so bleibt, sondern auch dafür sorgen, daß das vielleicht noch intensiver wird anstatt wie in anderen Beziehungen mit der Zeit abzuflachen.

Wenn dein Partner tatsächlich submissiv empfindet, dann sehnt er sich nach Führung und der Geborgenheit, die für ihn in dieser Führung zu finden ist. Wenn er es nicht ist, sondern einfach nur eine Kulisse für die ersten Realisierungen seines Kopfkinos sucht, dann (sorry für das böse Wort) missbraucht er Dich und Deine liebevolle Bereitschaft, auf ihn und seine Bedürfnisse einzugehen.

Ich lese aus Deinen Worten heraus, daß es Dich (verständlicherweise) enttäuscht, nur als Erfüllungsgehilfin für sein Drehbuch zu fungieren.

Was wäre, wenn Du jetzt selber ein Drehbuch schreiben könntest, das - wenn es Dir gefällt - zwar bestimmte Elemente aus seinem Vorlagenkompendium enthält, aber trotzdem unverwechselbar DEIN Drehbuch wäre? Wie würde das Drehbuch aussehen, welches Du schreibst?

Die Wünsche und Bedürfnisse Deines Mannes liegen auf dem Tisch. Bist Du bereit, noch mehr als vielleicht bisher Deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche in den Vordergrund zu stellen?

Als Frau eines unterwürfigen Mannes kannst und darfst Du das.

Liebe Grüße

Detlef

19. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 23.04.18 18:47

@ Monadom
Zitat

austauschbare Erfüllungsgehilfinnen für eure blumigen Drehbücher? ...
So kommt mir das jedenfalls manchmal vor. Klar, ich kann ihn keusch halten, dann werde ich dafür angehimmelt. Aber ist das nicht etwas verdreht, in dieser Verehrung MICH als Ziel der Verehrung zu sehen, wenn ich vielleicht jede andere Dominanzmaschine ersetzbar wäre....?


Du bist keine Maschine, es sollten auch nicht Seine Wünsche sein, die Du erfüllst, sondern er muss Deine Wünsche erfüllen!
Dazu gehört natürlich auch, dass du Freude daran hast, ihn zu dominieren, letztendlich darf er nichts bestimmen!
Wenn wie Du es beschreibst nach seinem Höhepunkt nichts mehr da ist für Stunden? Tage? Dann läuft etwas falsch!
Er hat dafür zu sorgen, dass er Dein Erfüllungsgehilfe ist nicht umgedreht.

Da hat Detlef recht, wenn er schreibt, dass es Dein Drehbuch sein muss, dabei hat er Glück wenn sich ein paar Dinge überschneiden. Seine Wünsche erfüllen? Nur die, die mit Deinen einhergehen.

Ersetzbar? Du? Niemals, er muss Dir gehören, du bestimmst über ihn, wie könntest Du ersetzbar sein! Du handelst für ihn nicht vorhersehbar!
Keine Lust zu haben gibt es nicht für ihn, da musst Du dominant bleiben, er darf dich nicht beeinflussen können! Es muss ernst für ihn sein, kein Spiel, das er nach belieben unterbrechen kann.

Vergiss die blumigen Metaphern, es ist ganz einfach, seine Lust gehört Dir! Wenn Du magst, darf er ein klein wenig davon ausleben und das auch nur, wenn er Dich sonst glücklich macht! Er bestimmt nichts und du ALLES! In wie weit Du es wirklich kannst und willst, musst Du wissen.

Der größte Wunsch Deines Subs sollte sein, dass er Dir alle Wünsche erfüllt, soweit es in seiner Macht liegt.

Meine Herrin, austauschbar? und Erfüllungsgehilfin? für mein Kopfkino, nein! Sie ist viel mehr, sie ist real. Natürlich macht sie Dinge mit mir, die ich mag, weil SIE es mag. Aber auch vieles, welches ich liebe, weil SIE es macht, weil SIE es gerne hat.

Ihr_joe

PS:

donnas.playtoy, schön geschrieben! Wenn auch etwas zahm und zaghaft!
20. RE: Vorstellung

geschrieben von Moira am 23.04.18 19:19

dieser meines Erachtens SEHR wichtige Thread gehört LÄNGST in eine andere Sparte, wo er IN DIE 40 letzten fällt, jedenfalls eher als anderer User SelbstdarstellerTagebücher!!!
21. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 24.04.18 18:47

@Mona

Die MonaLisa ist unersetzbar, aber Du ... na, das kannste Dir doch denken OK, der musste jetzt sein!

Bei Ersetzbarkeit habe ich gerade zwei Szenarien im Kopf:

  1. Er hat morgen einen Autounfall, Du bist Witwe, kassierst 'ne hübsche Lebensversicherung plus Rente ... was nun? Wars das? Nie wieder Sex, nie wieder Kribbeln im Bauch, nur noch warten, dass der Tod Dich erlöst, weil die lieben Nachbarn sich sonst das Maul zerreißen? Aber zumindest wärest Du elegant aus der Fetisch-Nummer rausgekommen und hättest diese Sorge nicht mehr. Oder sollte er für Dich womöglich doch gar nicht so unersetzbar sein?

  2. Ihr sitzt zusammen im Eiscafe, die vollbusige Bedienung flirtet mit Deinem Kerl und er gibt Ihr auch noch ein Trinkgeld. Zuhause hängt der Haussegen schief und Du ziehst ihn tagelang auf, er solle sich doch noch ein Eis bestellen. Er hat wirklich nix falsch gemacht, aber in Deinem Kopf schwirren üble Minderwertigkeitskomplexe herum, dergestalt, dass Du Dir für ihn schon mal eine Zukunft ohne Dich ausmalst und ihm sogar schon eine neue Partnerin vorschlägst. Darin manifestiert sich Dein eigener Glaube, nicht gut genug zu sein und besser heute als morgen ersetzt zu werden.


Ja, ich sollte nicht noch mehr mit dem Feuer spielen, denn bei all den Spekulationen über Dich, über Euch, könnte ich unwissentlich einen Treffer landen und Dich verletzen. Ist wirklich nicht böse gemeint. Also bereit? Einen hab ich noch:

Wenn ich Deine Fragen als "Hadern mit der Beziehung" interpretiere, dann gibt es traditionell zwei Gelegenheiten: Kurz vor der Hochzeit, wenn alles bereit steht und man plötzlich seine "Freiheit" entschwinden sieht, oder in den Wechseljahren, wenn die Kinder endlich aus dem Haus sind und man sich fragt, ob das jetzt schon alles war?

Eine Beziehung besteht aus Geben und Nehmen. Seine Forderungen liegen auf dem Tisch. Er gibt damit ein klares Bekenntnis zu Dir und zu Euch ab, sagt aber auch, dass er "Wünsche" oder besser Bedürfnisse hat, für deren Lösung er sich ausdrücklich Deine Hilfe erhofft. Gut, nicht weiter verwunderlich, als seine Partnerin bist Du die logische erste Wahl. Aber man sollte ruhig erwähnen, dass das nicht selbstverständlich ist, denn die Verlockungen käuflicher Liebe als Ventil oder ein Seitensprung wäre ebenso denkbar. In dem Lichte kannst Du sogar ein ganz kleines bisschen dankbar sein, dass es "nur" ein harmloser Fetisch ist. Ja, das macht Dir jetzt erst mal etwas Aufwand, aber sobald er seine regelmäßige Versorgung hat, wird sich ein Modus-Operandi finden, mit dem beide leben können.

Das was Dir gerade das Kopfzerbrechen bereitet, scheint zu sein, Dir über Deine eigenen Wünsche klar zu werden?!? Die Option: "Weiter so wie bisher ... war doch alles super!" hat er Dir aktiv verweigert, gerade weil ihm darin der Fetisch-Anteil fehlt. Aber es ist auch ein wichtiger Schritt in Eurer Beziehung, dass er sich Dir damit anvertraut hat und Dich eben ausdrücklich nicht durch eine andere ersetzt hat.

Es ist ein bisschen wie die Frage zu Weihnachten: Was soll er Dir schenken? Du sagst: Ich brauch nix, ich hab schon alles ... und folgerichtig liegt dann unter dem Baum für Dich nur ein mageres Kärtchen mit einem "Gutschein für 1 x ...", dass Du selbst ausfüllen sollst. Spätestens, wenn Du in Deinem Nachtisch eine eigene Ecke für eine Sammlung solcher Kärtchen hast, weißt Du, dass mit Dir nix mehr los ist.

Ja, es soll da draußen Träumer mit einer romantischen Vorstellung von der Liebe geben, wo der Prinz per Gedankenlesen seiner Angebeteten alle Wünsche von den Augen abliest, noch bevor sie sie selber überhaupt gedacht hat. Er muss am besten in die Zukunft sehen können, um jegliche Fehlentwicklung aus allen Möglichkeiten auszuschließen. Diese Mädchen fallen in der Regel aus allen Wolken, wenn ihr Traumprinz feststellt, dass andere Mädels für weniger süßholzraspeln die Beine breit machen. Spätestens vor dem Scheidungsrichter beginnt dann das Feilschen darum, wer von was wie viel zu kriegen hat oder hätte. Dabei hätte man einfach mal vorher über die Verteilung von was auch immer verhandeln sollen und es hätte nicht so weit kommen müssen.

Ihr verhandelt noch ... gut so! Das ist eine Chance, um die Dich viele beneiden werden. Endlich mal eigene Wünsche und Vorstellungen durchsetzen können. Was für ein kleiner Preis, dafür mal ein bisschen die Domina zu spielen? Aber es gibt eben auch Menschen ohne eigene Wünsche und Vorstellung, die zu lange zurückstecken mussten, weil immer irgendetwas vor ging, seien es die Kinder oder die Kariere des Gatten oder die quengelnde kleine Schwester oder der Typ, der sich an der Supermarkt-Kasse vordrängelt. Die sagen dann "ja ja" und schlucken ihren Ärger runter und ducken sich weg ... nennt man meist "devot". Wenn Du dazu gehörst, dann hier die News des Tages, Dein Mann gehört auch dazu, zumindest in sexueller Hinsicht. Vielleicht kommt bei Euren Verhandlungen raus, dass ihr switcht und jeder mal eine Zeit devot sein darf. Vielleicht kommt auch die Erkenntnis, dass ihr Euch gemeinsam einem anderen Meister/-in/Paar unterwerfen wollt ... whatever floats your boat.

LG
private_lock

PS Manchmal wird hier im Board über Computer-Software als Domina-Ersatz diskutiert. Aber der "Dom-aus-der-Dose" fehlt es entschieden an Durchsetzungskraft, selbst wenn man auf Zeit den Zahlencode zur Keuschheit in Geiselhaft der Maschine übergibt. Wenn das Spiel langweilig wird, kann man immer den Stecker ziehen bzw. den Safe oder den KG knacken. Gegenüber der Maschine hast Du einige entscheidende Vorteile: Einen eigenen Intellekt mit eigenem Willen, eine Persönlichkeit, Empathie, aber auch ein Gedächtnis mit Bewertung, um sich über starre Regeln hinwegzusetzen und angemessen reagieren zu können, verpackt in einem Körper, der eigentlich waffenscheinpflichtig sein müsste!


PPS @Moira

Ich habe es mir mal für die Philo-Ecke geschnappt ... da sehen es dann hoffentlich mehr Leute. Zumindest wird es nicht so schnell unter anderen Themen begraben
22. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 24.04.18 20:00

Zitat
Aber fühlen sich eure Partnerinnen da nicht auch oft mehr als austauschbare Erfüllungsgehilfinnen für eure blumigen Drehbücher? So kommt mir das jedenfalls manchmal vor. Klar, ich kann ihn keusch halten, dann werde ich dafür angehimmelt. Aber ist das nicht etwas verdreht, in dieser Verehrung MICH als Ziel der Verehrung zu sehen, wenn ich vielleicht jede andere Dominanzmaschine ersetzbar wäre....?

Hallo Mona,
ich kann natürlich nur von mir sprechen, aber meine Frau wäre für mich durch keine andere dominante Dame zu ersetzen. Mal abgesehen davon, dass ich sowieso monogam lebe - auch schon in den vielen Ehejahren vor dem Keuschheitsgürtel-Kauf: Ich habe bisher noch bei keiner anderen Frau das Bedürfnis gespürt, mich ihr in irgendeiner Weise zu unterwerfen. Weibliche Subs haben da eine wesentlich größere Anziehungskraft, wenigstens in der Phantasie - real kann und soll ja nichts laufen.
Vielleicht noch ein kleiner Denkanstoß: Wenn eine Frau sicherstellt, dass ein Mann sexuelle Befriedigung ausschließlich mit ihr und durch sie erleben kann (in welcher Form auch immer), dann wird diese Frau für ihn automatisch noch sehr viel interessanter und wichtiger als eine "normale" Partnerin. Und zwar nicht nur als Rollenspielerin und Wunscherfüllerin, sondern als ganze Person, denn es gibt ja nur noch diese eine Person für ihn, alle anderen Frauen sind dauerhaft unerreichbar und weden damit uninteressant(er).

PS Nichts gegen eine Niederrheinische Kuhwiese im Novemberregen: Dat is Heimat ...
23. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 24.04.18 22:33

@ Mike Orca
@ Monadom
Zitat

Vielleicht noch ein kleiner Denkanstoß: Wenn eine Frau sicherstellt, dass ein Mann sexuelle Befriedigung ausschließlich mit ihr und durch sie erleben kann (in welcher Form auch immer), dann wird diese Frau für ihn automatisch noch sehr viel interessanter und wichtiger als eine \"normale\" Partnerin. Und zwar nicht nur als Rollenspielerin und Wunscherfüllerin, sondern als ganze Person, denn es gibt ja nur noch diese eine Person für ihn, alle anderen Frauen sind dauerhaft unerreichbar und weden damit uninteressant(er).


Meine Herrin wurde nicht wichtiger oder interessanter, als sie mir den KG geschenkt und angelegt hat. Aber es war ein tolles Erlebnis, eigentlich hätte es den KG nicht gebraucht. Ich trage auch nicht ständig einen. Das tut aber, so SIE es befiehlt, meiner Keuschheit keinen Abbruch. Manchmal trage ich so ein Ding nur, weil es ihr an mir gefällt.
Ab und an trage ich einen weil der Aua macht.

Was will ich damit schreiben, es kommt nicht auf den KG an, sondern auf die, die das Ganze kontrolliert, die den Partner kennt. Weiß welche Knöpfe sie drücken muss, dass sie ihn selbst im besten Voll-KG glücklich machen kann.

Wunscherfüllerin, warum nicht, wenn es auch Deine Wünsche sind. private_lock nennt es Bedürfnisse, ich halte es nach wie vor für Wünsche, von denen Du bei Leibe nicht alle erfüllen musst.

An sich sollst Du Dir Deine Wünsche erfüllen, je mehr sie zu denen Deines Partners passen um so besser.

Ja aber auch Dominanz und Sadismus sind nicht wirklich erlernbar, Du kannst die Techniken vielleicht erlernen, aber nicht die Freude, die Du dabei empfindest oder empfinden solltest. Wie schön es sein kann gemein zu sein...
Deswegen mit Domina spielen, wirst Du Dir keinen Gefallen tun. Da bin ich anderer Ansicht als private_lock, oder er hat es nicht wörtlich gemeint.
Harmlos ist auch relativ, es ist immer die eigene Denkweise...

Es ist wichtig, das zu sein, was man ist. Das gilt genau so für Deinen Partner. Aber das, was man sich vorstellt, hat bei vielen nichts mit der Wirklichkeit zu tun.

Was Du selbst bist, hat Du schon herausgefunden, das Beispiel an der Kasse oder Bedientheke ist gut, meine Frau ist da recht rigoros, meist darf sich der Drängler hinten anstellen. Wehe die Kassiererin würde ihn vorziehen wollen.

Danke fürs lesen
Ihr_joe



24. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 26.04.18 16:35

Hallo,
zunächst vielen Dank für eure tollen Beiträge. Ich hätte nicht gedacht, dass sich schon aus meiner Vorstellung heraus hier eine so interessante Diskussion entwickelt, nun sogar in der "Philosophie-Ecke"....
Ich kann viele eurer Gedanken nachvollziehen, an allem ist etwas dran. Ich glaube, viele - ob dom-, sub- oder sonstwie veranlagt - finden sich, wenn sie Glück haben, in Partnerschaften wieder, in welchen dann sofort, früher oder später lang gehegte Wünsche, Fantasien und Träume zum Vorschein kommen, welche vom Durchchnittlichen, Normalen abweichen. Übel ist es ja wohl besonders für alle, die so speziell veranlagt sind und suchen, dass eine Partnerschaft nur schwer realisierbar ist. Das stelle ich mir schon schwierig vor, festzustellen, dass man auch bei engagiertem Suchen mit seiner speziellen Wunschkonstellation alleine bleibt oder ansonsten gute Beziehungen an diesen Themen hier scheitern.
In der Partnerschaft lebend solch spezielle Veranlagungen und Wünsche für beide erfüllend zu leben ist sicher oft nicht einfach. Logisch wird es um so schwieriger, je differenzierter und unflexibler die Vorstellungen sind. Und bei Dom-/Sub-Beziehungen kommt ja hinzu, dass die Rollen- und Inhaltserwartungen so seltsam verschränkt und widersprüchlich zu sein scheinen, dass ein gemeinsames Erkennen und Ausleben selbst bei Bereitschaft und Offenheit für das Spezielle besonders schwierig ist. Hinzu kommt dann noch die hormonell (oder transmitter-?) bedingte Schwankungsbreite der Wünsche und Befindlichkeiten. Es wundert nicht, dass sich auch die Wissenschaft bisher nicht nachvollziehbar und einigermaßen einleuchtend zu Zustandekommen und Verlauf von Dominanz/Submissivität/Fetischentstehung äußert. "Irgendetwas in der Kindheit".... ja, aber was? und bei jedem anders?
Auf den ersten Blick sieht es ja recht einfach aus. Die Domse soll dominieren, Subbi liest Wünsche aus den Augen ab, bügelt, staubsaugt, putzt, pariert brav, bekommt seine Aufgaben, erduldet gelegentlich Strafen, das Ganze garniert mit viel aus den Augen abgelesenem Sex für die Domina und unter Verschluss gehaltener Dauergeilheit mit gelegentlich erlaubten Eruptionen für den Sub.... wenns denn so einfach wäre...? Wenns denn so einfach wäre, gäbe es wohl nicht so engagiert betriebene Foren wie dieses
Ich glaube, es ist eben nicht so einfach, weil diese Spezialitäten sehr leicht (oder fast immer?) zu Schwierigkeiten, zu enormem Abstimmungs- und Anpassungsbedarf in Partnerschaften führen. Weil es bei durchschnittlicheren Sexualwünschen leichter zusammen passt, ohne viel reden, ohne komplexe Foren, ohne verkopfte Regieanweisungen, nur von Gefühlen intuitiv geleitet passts halt - besonders in der Sexualität - zusammen. Dass da wenig dominant oder subveranlagte Partner denken: "holla, wie bitte?" ist sehr verständlich. Und dann kommen die Erklärungen des Ganzen, die Theorien, Fantasien, Wünsche, all das - noch dazu nicht erprobt, sondern überwiegend aus der Vorstellung "so könnte es sein, wenns gaaanz schön wäre".... und es entstehen Gespräche über Themen, die man nie für bedeutsam gehalten hätte. Für die man nie Bedarf sah. Man erkennt einen Gesprächsbedarf beim Partner, der unerschöpflich zu sein scheint, will dem gerecht werden und sieht sich mit der Bereitschaft und Absicht des Partners konfrontiert, nicht überfordert werden zu sollen.
Einfach genähert denkt man: naja, kann und will ich mal dominant sein? Ist ja ein Spiel, warum nicht versuchen. Und erkennt: ja, so schwierig ist das ja nicht, man hat sich schließlich gern, möchte dem andern gönnen und bieten, was ihn glücklich macht. Von Dominanz hat jeder eine Vorstellung. Die ersten Befehle gelingen leicht, gespielte Strenge. Er freut sich, das Spiel ist eröffnet. Aber man erkennt: der Mensch, der da dominiert werden möchte, ist nicht allein dadurch zufrieden, dass über ihm das Zepter geschwungen wird. Hinter dem äußerlich recht simpel erscheinenden Dominiertwerdenwollen steckt ein wohl schier unendliches Geflecht bewusster und unbewusster Erfahrungen und Erlebnisse, Seelenprogrammierungen, deren oberflächich zu Tage tretendes Wünschen nach Dominanz nur ein kleiner Ausschnitt des zwischenmenschlichen Austausbedarfs ist. Ich glaube, selbst der Dauerdominanz anstrebende Sub ist ein ganz sensibler differenzierter Wünscher und Sucher. Und sitzt er in seinem erstrebten Dauerdominanz-Pseudogefängnis, dann hat er trotzdem seine Fantasien, wie es nach SEINEM Drehbuch weitergehen sollte, damit er irgendwann und irgendwie zu seiner sexuellen Befriedigung kommt. Und tritt dies nicht irgendwann ein, so wird doch wohl auch die subtilste Dauerkeuschheit langweilig. Ich glaube, die dem erwarteten Devoten oder dem Fetisch geschuldete Aufmerksamkeit, diese mehr oder weniger umfangreiche Ausgestaltung an ein: "so ungefähr sollte es sein, dann ist es schön" wird leicht zu einer Bedrängung der Spontanität des zwischenmenschlichen Miteinander. Dom/Sub/Fetisch sind kompliziert.
wir geben uns dem Prozess hin, versuchen, das Sexualspezielle nicht überhandnehmen zu lassen. Reden immer mal wieder darüber, aber nicht ständig. Und warten ab, wohin uns unsere Erfahrungen führen. Mit schönen, gelegentlich lächerlichen oder witzigen Situationen, mit Rückschlägen und Unangenehmem, mit Austausch zu dem, was war und was werden könnte. Eine spannende Reise. Und wir lesen hier und da mal und besonders interessiert, was in Foren wie diesem ausgetauscht wird. Dafür vielen Dank
auf bald...
Mona
25. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 26.04.18 22:17

Zitat
Ich glaube, es ist eben nicht so einfach, weil diese Spezialitäten sehr leicht (oder fast immer?) zu Schwierigkeiten, zu enormem Abstimmungs- und Anpassungsbedarf in Partnerschaften führen. Weil es bei durchschnittlicheren Sexualwünschen leichter zusammen passt, ohne viel reden, ohne komplexe Foren, ohne verkopfte Regieanweisungen, nur von Gefühlen intuitiv geleitet passts halt - besonders in der Sexualität - zusammen.
Mein Eindruck: Bei Paaren mit durchschnittlicheren Sexualwünschen, die nicht viel reden, ist die Gefahr sehr groß, dass "es" nach wenigen gemeinsamen Jahren eben nicht mehr passt und man - von Gefühlen geleitet - in einem fremden Bett landet. Paare mit erhöhtem Abstimmungsbedarf, die viele lange Gespräche führen müssen, um einen gemeinsamen Weg zu finden, haben einen großen Vorteil: Sie reden miteinander!

Und wenn das Gerede mal zu viel wird, überfordert und nervt: "Halt jetzt den Mund, sonst gibt es einen Knebel und den Rohrstock" - die dominante Rolle hat durchaus Vorzüge, wenn sie entsprechend gestaltet wird.
26. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 27.04.18 00:21

@ Mike Orca
Zitat

Und wenn das Gerede mal zu viel wird, überfordert und nervt: \"Halt jetzt den Mund, sonst gibt es einen Knebel und den Rohrstock\" - die dominante Rolle hat durchaus Vorzüge, wenn sie entsprechend gestaltet wird.


Lach, eigentlich dann gerade nicht, niemals wenn man auf den anderen sauer oder genervt ist! Später vielleicht dafür, aber mit dem, was Mann oder Frau mit einem Rohrstock anrichten kann, niemals unübrtlegt und in dem Fall immer im falschen Moment zuhauen, das hat nichts mit Dominanz zu tun.

Nur noch mal zur Erklärung, wenn man wütend ist, kann man sich nicht kontrollieren, deshalb ist es in dem Fall nicht angebracht, auf den/die Sub unkontrolliert zu schlagen, was in dem Fall eben leicht passieren kann. Insbesondere, weil er sich normalerweise nicht wehren wird.

Man kann durchaus für so was bestrafen, aber eben dann, wenn man selber unter Kontrolle hat, also ausgeglichen ist.

Danke fürs Lesen
Ihr_joe




27. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 27.04.18 17:24

Hallo,
ja, das Miteinanderreden ist sicher in jeder Beziehung wichtig und nicht nur in Bezug auf Sexualität. Der Hinweis, man könne doch die Dominanz einsetzen, wenn’s auf der dominanten Seite nicht passt, ... dies bliebe m.E. eher an der Oberfläche eines ernsthafteren Problems. Gerade daran zeigt sich doch, dass das Dom/Sub-Verhalten spielerisch ist, aber für die Probleme des Alltags in der Regel nicht brauchbar.
Toleranz, Mitgefühl, Bereitschaft, aufeinander zu- und einzugehen, so oft hört man diese Bedarfe heraus in den Beiträgen. Aber auch: ich will es endlich so und auf die von mir geträumte Weise. Und wenn endlich die Welt und alle in ihr wohnenden Menschen ausreichend tolerant und verständnisvoll wären, dann dürfte es doch kein Problem sein, vom Partner empathisch und hingebungsvoll zu erhalten, wonach der Sub so dürstet.
Und es gibt eine Philosophieecke im Forum... ein wenig frage ich mich, warum gerade Philosophie-Ecke? Geht es wirklich ums Weltbild hier? Die Subs und Keuschgehaltenen dürsten nach einer toleranten Welt, die Verständnis für die Besonderheit des Submissiven, Fetischistischen hat. Gäbe die das Weltbild der in Frage kommenden Partnerinnen und Partner prägende Philosophie genügend Spielraum und Verständnis her, dann müssten die Submissiven und Fetischisten nicht so suchen nach einer erfüllenden Partnerschaft...? Ich fühle mich auf der philosophischen Aspekteseite des Submissiven, Dominanten und Fetischistischen nicht sonderlich günstig platziert, wenn ich mich als Partnerin eines Dominanzsuchenden finde.
Und schlage deshalb vor, diese Seite eher „Psychologieecke“ zu nennen (natürlich lasst alles wie es ist, dies soll keine Fundamentalkritik sein, sondern lockeres Nachdenken). Liegt das Besondere des hier Diskutierten nicht viel mehr im Bereich besonderer psychischer Konstellationen als in Fragen zum Weltbild und zur Weltsicht? Klar, philosophieren können und dürfen wir alle - und tun es ja auch. Die Psychologie des Dominanten/Submissiven/Fetischistischen zu ergründen und zu verstehen, da schrecken wir eher ehrfürchtig zurück, um uns nicht fachfremd zu weit aus dem Fenster zu hängen...(?) dabei hätten es die Psychologen doch verdient, von uns herausfordernd gefragt zu werden: was ist das, woher kommt das, was da so seltsam in uns daherkommt, warum macht es doch immerhin so viel Austausch nötig, dass Foren wie diese entstehen. Es ist doch jede Menge Psychologie im Spiel, wenn jemand genießt und anstrebt, vom Partner mit dem Rohrstock „lustvoll“ versorgt zu werden, im Fetischgewand ausgestellt zu werden, monatelang keusch gehalten zu werden.
Ich weiß auch nicht, ob es uns in unserer Partnerschaft weiterhelfen wird, wenn wir besser verstehen, was dahintersteckt, wenn wir solche und nicht andere Rollenspiele versuchen und weiterentwickeln. Aber ich bin mir fast sicher, in der Vita von so manchem Dom/Sub-Veranlagten gab es ganz gehörige (Problem?-)konstellationen, Schamsituationen, Katastrophen, welche unter Sexualisierung des Nichtaushaltbaren vernarbt im Unterbewusstsein lebenslänglich nachwirken. Und eine Art Überlebthaben feiert so mancher hier in lebenslänglicher Zelebrierung des durch Sexualisierung dosierbar und aushaltbar gemachten Schmerzerlebnisses...?
Mir als Hinzugezogene, neu Eingebundene, mit begrenzter Dominanzbereitschaft Versehene fällt es jedenfalls schwer, dieses herbeigesehnte Verhalten als mit Auswahlmöglichkeiten versehene Regieanweisung annehmen zu sollen. Tolerant sein, von Liebe getragen die Wunschvorstellungen wenigstens so weit es für mich interessant und lebbar ist verwirklichen helfen... mir scheint, das könnte ein wenig kurz gesprungen sein? Ich kann mir vorstellen, dass es mir leichter fallen würde, liebevoll dominant zu sein, wenn ich erkennen könnte, was da in seiner Vergangenheit an Unverheiltem war. Welche Sehnsüchte da in meinem Partner wohl seit vielen Jahren so unbefriedigend gelebt wurden, dass daraus der sexualisierte Wunsch nach Bestrafung, Keuschhaltung, lustvoller Beschämung entstand. Ich bin mir fast sicher, dass diese Empfindungen wichtig sind, dass dort irgendwo Narben liegen, dass die Sexualität nur Oberfläche ist, dass das Rollenspiel nett ist und Befriedigung verschafft, dass darunter aber interessante hochdifferenziette Psychokonstellation schlummert, an deren Auswirkung bei vielen hier „nur“ die sexualisierte Lebbarmachung besprochen und diskutiert wird. Klar, man kann sagen: ich hab’s halt und gut ist’s. Ich such mir meine Nische, ein Domchen, das passt und gut ist. Aber ich bin mir sicher, bei vielen hier passt da oft nur ganz wenig und statt passender Partnerschaft ist da nur lähmende träumende Einsamkeit. Welche vielleicht genau an der Stelle des Verständnisses für Hintergründe und Beweggründe erleichtert und aufgeschlossen und lebbarer gemacht werden könnte. Das eine ist Verstehen, das andere Empfinden, beides darf (und sollte vielleicht?) in unseren Partnerschaften angemessen zum Ausdruck gebracht werden. Wie schlimm, wenn vielleicht der eine oder andere Sub in Wirklichkeit rauschende Nähe und enge Liebe ersehnt, wenn er für einen kurzen sexuellen Höhepunkt seine „50 mit der Gerte“ gegönnt bekommt und seine Seele ansonsten dürstend bleibt.
Die Psychologie hat uns wohl wenig zu bieten, soweit sich mir dies erschließt. Wenn man nicht leidet besteht kein Therapiebedarf. Leidet man, gibts verhaltenstherapeutische Korrekturstunden mit dem Ziel, dass das Leben wieder passt. Gut, wenn’s dann wieder passt, soll es ja recht sein. Aber von einer Erklärung für das gezeigte Wünschen und Wollen bleibt auch dies weit entfernt. Und die Psychoanalyse brachte meines Wissens bisher auch wenig Verwertbares zu diesen auffälligen Seelenzuständen zustande. Vielleicht täusche ich mich aber auch. Würde mich interessieren, ob es zu diesem Themenkomplex hier Wissenswertes auszutauschen gibt. Ich staune jedenfalls, wenn ich hier im Forum so rumlese, dass das Dahinter so wenig diskutiert und ausgetauscht wird.
Und vielleicht ist ja tatsächlich zu konstatieren: ja, dahinter ist auch nicht viel Wesentliches. Da ist Submissivität, Fetisch, Dominanz, suchen wir jemand, der uns in die Schelle zwingt, den Rohrstock schwingt und nach Regieanweisung dosierte Beschämung liefert und gut ist.
Oder ist es doch anders und man könnte verstehen, was da in einem Menschen passiert ist, dessen Sexualziel Dominiert- und Beschämtwerden ist?
Freue mich auf Austausch, wem was dazu einfällt....
Grüße
Mona
28. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 27.04.18 19:26

Hallo Mona,
ich habe gerade leider keine Zeit für eine ausführliche Antwort, daher nur einige spontane Gedanken:

- ich habe in meinem Leben bisher sieben oder acht Menschen getroffen, die Psychologie studiert haben (nicht alle mit Abschluss). Fünf davon kenne ich aus der Latexszene bzw. habe ich schon in Catsuit, Korsett und High Heels gesehen. Reichlich viel Zufall, wie ich finde.

- die Grundannahme, dass es für Submissivität, Fetisch, Dominanz usw. irgendwelche Traumata oder sonstige negative Ursachen geben muss, halte ich für (wenigstens) zweifelhaft. Latex und ähnliche Materialien fand ich schon im Kindergartenalter sehr interessant - die Optik und das Gefühl auf der Haut sind bei mir positiv besetzt, solange ich zurück denken kann. Auch dem Thema Keuschheitsgürtel bin ich als Jugendlicher ohne negative Vorerlebnisse begegnet - und war praktisch sofort fasziniert.

- ich finde zwar Vieles aus der Fetisch- und BDSM-Ecke interessant und teilweise sexuell erregend, aber was ist daran seltsamer als alle anderen persönlichen Eigenheiten und Geschmäcker? Bei Zwerghuhnzüchetern, Topglappenhäklerinnen, Briefmarkensammlern und Kakteenzüchterinnen fragt sich doch auch niemand, welche schrecklichen Erfahrungen dadurch verarbeitet werden, oder?

So, jetzt muss ich leider schließen - mehr später.

Viele Grüße, Mike Orca
29. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 27.04.18 20:49

@ Monadom,

ich kann nur von mir schreiben.

Ich bin gerne so, wie ich bin, gut ich bin seit ich weiß masochistisch veranlagt. Könnte ich wählen ich würde nicht tauschen wollen.

Auch wenn es unverständlich erscheint können sich Sadisten und Masochisten trotzdem verlieben.

Zitat

Die Psychologie des Dominanten/Submissiven/Fetischistischen zu ergründen und zu verstehen, da schrecken wir eher ehrfürchtig zurück, um uns nicht fachfremd zu weit aus dem Fenster zu hängen...(?) dabei hätten es die Psychologen doch verdient, von uns herausfordernd gefragt zu werden: was ist das, woher kommt das, was da so seltsam in uns daherkommt, warum macht es doch immerhin so viel Austausch nötig, dass Foren wie diese entstehen. Es ist doch jede Menge Psychologie im Spiel, wenn jemand genießt und anstrebt, vom Partner mit dem Rohrstock „lustvoll“ versorgt zu werden, im Fetischgewand ausgestellt zu werden, monatelang keusch gehalten zu werden.


Was ist das, woher kommt das, was da so seltsam in uns daherkommt? Warum seltsam es ist keine Krankheit, von der in irgendeiner Form rund 20 % bis 25 % der Menschheit betroffen sind! Es sind nur Neigungen die Menschen haben, es ist nicht behandelbar.

Ich denke du magst da etwas überinterpretieren:

Zitat

Aber ich bin mir fast sicher, in der Vita von so manchem Dom/Sub-Veranlagten gab es ganz gehörige (Problem?-)konstellationen, Schamsituationen, Katastrophen, welche unter Sexualisierung des Nichtaushaltbaren vernarbt im Unterbewusstsein lebenslänglich nachwirken. Und eine Art Überlebthaben feiert so mancher hier in lebenslänglicher Zelebrierung des durch Sexualisierung dosierbar und aushaltbar gemachten Schmerzerlebnisses...?


Nein! Früher ging man davon aus, dass durch Schläge in der Kindheit so was heraufbeschwört wurde, bei genauerer Hinterfragung hat sich dann später herausgestellt, das die Neigung schon vorhanden war, aber durch Hiebe in der Pubertät eben erst zum Vorschein kam (englische Internate).

Später dann wurde festgestellt, dass ohne die (falsche Erziehung) die Zahl der so veranlagten nicht weniger wurde und auch in Ländern mit liberaler Erziehung der gleiche Prozentsatz erreicht wird.
In Ländern wo so was nicht geduldet ist, wird es im geheimen ausgelebt.

Ich habe mir schon immer "starke" Frauen ausgesucht. Zwischen 14 und 16 war mangels Wissen und Erfahrung die ersten Partnerinnen normal, was mir aber auch schon damals wenig gebracht hat.

Nun ich bin jetzt so gut wie 63, wenn ich

Zitat

wenn er für einen kurzen sexuellen Höhepunkt seine „50 mit der Gerte“ gegönnt bekommt und seine Seele ansonsten dürstend bleibt.

Es ist kein kurzer sexueller Höhepunkt, wenn mich meine Herrin liebevoll behandelt, sind das nach der Behandlung Tage, die ich glücklich bin, meine Seele dürstet nach nichts, denn Liebe bekommt sie auch.

Zitat

Welche Sehnsüchte da in meinem Partner wohl seit vielen Jahren so unbefriedigend gelebt wurden, dass daraus der sexualisierte Wunsch nach Bestrafung, Keuschhaltung, lustvoller Beschämung entstand


Ich wusste es schon in meiner Jugend, hätte ich es in mich hinein gefressen und nie erwähnt, wäre ich ob der unerfüllten Sehnsüchte vermutlich krank geworden oder hätte mir einen passenden Partner gesucht. So geschah es aber zu Beginn, wenigstens da haben wir alles richtig gemacht. Wenn man zu der Zeit noch nichts davon wusste, wie wirklich man tickt, dann kommt das Problem sich dem Partner zu offenbaren, der einem eben nicht als Sub sondern als aktiven Partner kennt.

Viele machen dann den Fehler, stellen eine genau Wunschliste auf, von dem was sie sich vorstellen, damit überfordern sie dann den aktuellen Lebensgefährten. Andererseits ist es in meinen Augen auch nicht möglich auf Dauer dominant zu spielen, wenn man es nicht ist, genau so wie umgekehrt.

Nach dem was Du geschrieben hast schließe ich,dass Du eben nicht dominant veranlagt bist und damit letztendlich wenig anfangen kannst. Ich hoffe mich zu täuschen, aber dazu passt Dein Text nicht.

Danke fürs lesen
Ihr_joe

PS:

Zitat Wikipedia:Wikipedia

Zu den Ursachen und der Entstehung des Sadomasochismus gibt es verschiedene Theorien, wobei diese in der Regel auf die jeweilige Ausprägung des Sadismus oder des Masochismus beziehen und sich keine allgemeingültige Ursache für die Entstehung sadomasochistischer Vorlieben finden lässt.

30. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 27.04.18 22:45

N'Abend Mona!

Zitat
mir scheint, das könnte ein wenig kurz gesprungen sein?


Richtig ... solange Du von seinem Drehbuch ferngesteuert wirst, ist er es letztlich, der über die Intensität des Spieles entscheidet und somit tritt bei ihm kein echter Kontrollverlust ein. Es fühlt sich für ihn an, als würde er ein Kasperle-Theater aufführen und dabei Deine Rolle gleich mit spielen. Interessant wird es erst, wenn Du selbst improvisierst und es zu unterschiedlichen Auffassungen kommt, so dass Du Dich entgegen seiner momentanen Laune über seine Regie-Anweisungen hinwegsetzt.

Zitat
was da in seiner Vergangenheit an Unverheiltem war.


Schwierig bis unmöglich. Erinnerungen sind trügerisch und verblassen mit der Zeit. Selbst wenn man ein Video von seinem Leben hätte, wie soll man darin die entscheidenden Momente finden? Zurück bleibt ein Bauchgefühl darüber, was ihm gut tut. Es ist ähnlich unbegründet / unergründlich wie eine Vorliebe für eine Farbe oder ein Geschmack. Rational vielleicht nicht greifbar, statistisch aber sehr wohl: Vor die Wahl gestellt, lieber A oder B wird sich eine signifikante Tendenz ergeben.

Zitat
wird leicht zu einer Bedrängung der Spontanität des zwischenmenschlichen Miteinander. Dom/Sub/Fetisch sind kompliziert.


Ja, ich bin mir dessen bewusst. Ein KG z.B. behindert den spontanen Sex im Fahrstuhl. Das ist vielleicht in dem Moment von beiden so nicht gewollt, aber eine notwendige Einschränkung, um in anderen Belangen seine Wirkung entfalten zu können. Der zumindest zeitweilige Verzicht des Trägers auf eigene Orgasmen ist der Preis, der gezahlt werden muss, quasi der nötige Einsatz für den Jackpot.

Andererseits geht es darum, sich gezielt Spielregeln aufzuerlegen, um dann innerhalb der Spielmechanik trotzdem zu gewinnen. Beim Mensch-Ärgere-Dich-nicht würde der Reiz des Spieles völlig verloren gehen, wenn sich z.B. ein Spieler die gerade benötigte Augenzahl beliebig aussuchen dürfte. Das Spiel verliert seinen Reiz, wenn man schummelt.

Man sollte nun aber nicht glauben, dass der KG-Träger grundsätzlich Verzicht übt. Vielmehr wird der eigentliche sexuelle Akt durch eine Ersatz-Fetisch-Handlung kompensiert. Anstatt 5 Minuten lustigem Steckspiel gibt es vielleicht ein Wochenende lang sexuelle aufgeheizte Höchstspannung. Dieser Zustand wäre ohne KG vermutlich für die meisten kaum auszuhalten. Man gibt sich allzu leicht seinen Trieben hin und rammelt wie die Karnickel ... zumindest in jüngeren Jahren. Mit einem gesetzten Alter wandelt es sich in das Durchleben einer mehrere Tage anhaltenden Dauergeilheit, bei der der KG mich vor mir selbst schützt.

Ein wie ich finde wesentlicher Reiz des Fetisch geht von der Ambivalenz aus, dass ich entweder beide zur Wahl stehenden Möglichkeiten reizvoll finde oder beider gleichermaßen abschreckend sind. Und gerade, wenn ich mir der Situation bewusst werden und sich insgeheim eine Tendenz für eine Richtung herausbildet, wird es durchkreuzt, weil Ihre Entscheidung anders lautet. Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden.

BDSMler bringen dass dann auf die Formel: "Liebe darf das!"

LG
private_lock
31. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 28.04.18 16:32

Zitat
Ich kann mir vorstellen, dass es mir leichter fallen würde, liebevoll dominant zu sein, wenn ich erkennen könnte, was da in seiner Vergangenheit an Unverheiltem war. [...] Ich staune jedenfalls, wenn ich hier im Forum so rumlese, dass das Dahinter so wenig diskutiert und ausgetauscht wird. Und vielleicht ist ja tatsächlich zu konstatieren: ja, dahinter ist auch nicht viel Wesentliches.
Hallo Mona,
ich habe mir jetzt noch einmal den Punkt rausgepickt, der mir besonders wichtig erscheint: "Normal" veranlagte Menschen - meine Frau gehört genauso dazu wie Du - haben keine Chance, intuitiv zu fühlen, was einen Menschen mit BDSM- oder Fetisch-Neigungen an einem Bild, einem Text, einer Idee so fasziniert und erregt. Das führt einerseits leicht zu der Einschätzung "der ist seltsam veranlagt, um nicht zu sagen pervers" und andererseits - wenn Offenheit und Toleranz vorhanden sind - zum Wunsch, verstehen zu wollen was im Kopf des Partners läuft (oder falsch läuft).
Aus meiner Sicht ist dagegen nur festzustellen: Ich bin seltsam veranlagt, um nicht zu sagen pervers und das wird sich auch nicht ändern (lassen), ohne die Persönlichkeit zu zerstören - nicht von mir, nicht von ihr, nicht von eienm Psychologen oder Psychater. Es reicht völlig aus, dass meine Frau diese Tatsache akzeptiert, genauso wie ich das weithegende Fehlen entprechender Veranlagungen bei ihr akzeptieren muss. Eine Suche nach tiefer liegenden Ursachen / Gründe, warum ich bin, wie ich bin und sie ist, wie sie ist, könnte man versuchen, aber wahrscheinlich würden weder Psychologen noch Philosophen etwas finden. Und selbst wenn: Was würde das helfen?

Zum Schluss noch eine Erfahrung von mir, vielleicht als Tipp für Dich: Seit sich meine Frau auf das Abenteuer eingelassen hat, gemeinsam mit mir andere seltsame Perverse kennen zu lernen (Stammtische, Partys etc.), hat sie erlebt, dass ich bei weitem nicht der Einzige oder der "Schlimmste" bin und dass in der "Szene" sehr viele nette und interessante Menschen unterwegs sind - auch wenn die teilweise noch seltsamer erscheinen als ich. Unserer Partnerschaft hat das ziemlich gut getan, finde ich.

Viele Grüße, Mike Orca
32. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 29.04.18 23:59

Hallo,
Danke für die tollen und ausführlichen Antworten. Der gedankliche Ausflug in die möglicherweise tiefen Hintergründe der Spezialitäten ergab sich für mich ganz logisch im Rahmen der Beschäftigung mit dem, was mich da in den letzen Jahren zunehmend berührte. Man kann diesem Aspekt folgen, vertieft nachstellen, welche Besonderheiten im Entstehen eine Rolle spielten. Möglich, dass es sehr individuelle Hintergründe gibt, möglich aber auch, dass es zB in der Kindheit (und da denke ich an eine Zeit vor den erinnerbaren Erlebnissen) durchaus vergleichbare Konstellationen gab, die verursachend beteiligt waren. Ich finde diese Gedanken unabhängig von einem „Nutzen“ für die Beziehung einfach hochinteressant.
Ich habe mit meinem Partner abgesprochen, dass er seine Fantasien aufschreibt. Aus dem so Verfassten ist ihm und mir schon viel deutlich geworden. Ich bin erstaunt, welche Gefühle bei ihm eine Rolle spielen, wenn zB devote Fantasien des Beschämtwerdenwollens in seinen Geschichten zum Ausdruck kommen. Und ich kann nur sagen, die Auslebung, das Erleben der von mir angebotenen Dominanzrolle ist für ihn und für mich nur die Oberfläche einer sehr tiefreichenden und differenzierten emotionalen Bedürftigkeit auf seiner Seite. Das ist viel mehr als Regieanweisung und Rollenerfüllung durch mich. Ja, ich kann unabhängig von seinen Erwartungen und Wünschen „das Zepter übernehmen“ und ihm die Rolle des Empfangenden zuteilen, sicher ein reizvolles Spiel für ihn, sicher auch besonders für eine „naturveranlagte“ Domina. Ich glaube, bevor wir unsere Beziehung auf diese Weise gestalten ist noch viel gegenseitiges Verstehen sinnvoll, viel Austausch von Wünschen und Grenzen auf beiden Seiten. Ich könnte mir vorstellen, dass es leicht zu einem recht starren Prozedere kommen kann, wenn mit zu wenig gegenseitiger Bereitschaft zur Weiterentwicklung und zum Austausch von Empfindungen der weitere Weg gestaltet wird. Die Vorstellung einer monatelangen Dauerkeuschhaltung, wie sie hier von manchen wohl angestrebt wird, ist in diesem Zusammenhang für mich wenig nachempfindbar. Was muss in euch an emotionalen Purzelbäumen stattfinden, wenn da so starr und unnachgiebig die Schelle verschlossen bleibt und aussichtslose Disziplinierung der einzige emotionale Höhepunkt ist, der aufgrund konsequenter Dominanz erhaltbar ist? Das ist doch wenig „Spiel“ und viel „Statik“, oder?
Die Beschreibungen, die ich von ihm erhalte, zeigen eine viel vielschichtigere Wunsch- und Gefühlswelt, als es die reine „Unterwerfung“ oder „Dominierung“ erwarten lassen würde. Sich von diesen Gefühlen und Wünschen inspiriert einer fantasievollen Auslebbarkeit zuzuwenden, sich nach den „gelebten Versuchen“ und seien sie noch so unvollständig auszutauschen, scheint mir eine sehr wache und sensible Art von Beziehungsentwicklung. Und es erlaubt, sich gegenseitig abzustimmen, Grenzen festzustellen. Aber dies ist schon viel „Beziehungsarbeit“, besonders für mich als nicht naturveranlagt. Und manchmal mag ich mich auch nicht damit beschäftigen, dann sag ich ihm das auch und damit kann er dann ganz gut umgehen.
Es ist ein Prozess mit vielgestaltigem Verlauf, vielen guten und schlechten Versuchen, lustigen und frustrierenden Begebenheiten, Rückschlägen und schönen Erlebnissen, unsere Offenheit ist größer geworden. Es ist eine gute Entwicklung. Und nicht ausschließlich im Bereich tiefenpsychologischer Theoriebeschäftigung, aber auch nicht nur mit gedruckten Regieanweisungen. Ich glaube, sowohl offener Autausch der tiefen, speziellen Empfindungen ist sinnvoll, als auch das gelegentliche offene Probieren eines So und Nichtandersagierens. Beim Lesen im Forum kommt für mich aber in vielen Beiträgen viel „ich will’s so, irgendwer gebe es mir also endlich“ rüber. Und damit allein ist besonders für Nichteingeweihte und Nichtnaturveranlagte ein Zugang und Zueinanderkommen recht schwierig. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass besonders für Hinzukommende, Nichteingeweihte, Nichtnaturveranlagte etwas mehr Hintergrundoffenheit und „Hintergrundempfinden“ weiterführender sein könnte, als der Austausch von Regieanweisungen (um es etwas überzeichnet auszudrücken). Was suchen und empfinden die Subs in der Dominanz, im Fetisch, im Hingehaltenwerden.
Viele Grüße
Mona
33. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 30.04.18 09:46

@Mona

Das klingt ja wirklich positiv von Dir und vielversprechend für Deinen Mann

Zitat
etwas mehr Hintergrundoffenheit und „Hintergrundempfinden“ weiterführender sein könnte, als der Austausch von Regieanweisungen


Bemerkst Du selbst Deinen Fortschritt? Angefangen hattest Du mit der Frage nach "Erfahrungen". Aber der Sinn kann nicht darin bestehen, die Erfahrungen von anderen nachzuspielen. Das ist dann ein fremdes Drehbuch. Und Dir ist schon aufgefallen, dass Du mit seinem Drehbuch mehr als genug zu kämpfen hast. Das Problem an Drehbüchern ist, dass sie Regieanweisungen enthalten, die in diesem Falle entgegen des herbei gewünschten Machtgefälles von unten nach oben gegeben werden: Topping-from-the-bottom. Wie soll frau denn dominant sein, wenn sie ständig vom sub kritisiert wird?

Es kam die Überreaktion in die andere Richtung: "Ich muss ihn verstehen und alles wissen, was da tiefenpsychologisch jemals in ihm vorging." Das mag wissenschaftlich hoch interessant sein, bringt Dich aber nicht wirklich weiter. Ein Autoschrauber mag alles über den Motor wissen, aber das macht ihn nicht zu einem guten Rennfahrer. Du bräuchtest einzig einen Leitfaden für Dummies mit dem praktikablen Einmaleins der Keuschhaltung für den Alltag.

Zitat
Die Vorstellung einer monatelangen Dauerkeuschhaltung, wie sie hier von manchen wohl angestrebt wird, ist in diesem Zusammenhang für mich wenig nachempfindbar.


In der Tat kann der Verschluss selbst auf Dauer etwas öde werden. Drum sei zum einen erwähnt: "Die Sonne scheint für den KG-Träger nicht weniger warm!" Soll heißen das Leben hat mehr zu bieten als sexuelle Befriedigung. So kann man sich auf Arbeit oder auf Hobbies konzentrieren, weil in der Hose zwangsweise Flaute herrscht.

Aber wenn wir ehrlich sind, ist der KG eigentlich ein Trichter, um die Aufmerksamkeit der Lady auf sein Anhängsel zu konzentrieren Naja, zumindest konzentriert es seine eigene Aufmerksamkeit in dieser Weise, weil der KG im Alltag ständig präsent ist und so bei jedem Ziepen, bei jedem Hinsetzen, bei jedem Aufstehen, bei praktisch allen Bewegungen zumindest das Potential hat, sich bemerkbar zu machen und ihn immer wieder an seine Verschlossenheit zu erinnern. Deswegen sollte man es besser "Geilhaltung" denn Keuschhaltung nennen, denn das ist genau das, was passiert: Er wird beständig auf einem sexualisierten Level gehalten. Der KG ist mithin vornehmlich für die Zeit sinnvoll, da er nicht mit Dir zusammen sein kann: Auch aus der Ferne spürt er ständig Deine Kontrolle und Gegenwart, als würdest Du ihn eigenhändig bei der Stange halten, immer und durchgehend!

Gut, der Effekt nutzt sich mit der Zeit etwas ab, so wie man irgendwann auch eine Armbanduhr nicht mehr spürt. Aber es besteht immer die Möglichkeit, zum Beispiel auf einen Voll-KG mit seiner Sperrigkeit zu wechseln und somit einen stärkeren Reiz zu erhalten

Zitat
Das ist doch wenig „Spiel“ und viel „Statik“, oder?


Intuitiv dürfte aber hoffentlich klar sein, dass es nicht um den statischen Zustand geht, denn dann würde es ausreichen, sich ein Schließfach in der Bank zu mieten und den Schlüssel auf x Jahre abzugeben? NEIN!

Bereits die Versuche mit sogenannten "Zeitsafes", also Boxen mit einer Zeitschaltuhr, die vor Ablauf der geforderten Zeit nicht zu öffnen sind, zeigen, dass es nicht ausreicht, abzuschließen und den Schlüssel wegzuschmeißen.

Ja es gibt einige Fantasien, die sich um Dauerverschluss für die Ewigkeit drehen. Als Fantasie völlig OK! Da werden dann Nieten eingesetzt oder gerne auch Klebstoff in das Schlüsselloch geschmiert, so dass ein "normales" Öffnen nicht mehr möglich ist. Beschrieben wird ausführlichst, wie der "letzte" Einschluss zelebriert wird, von der öden Langeweile danach ist keine Rede mehr. Praktisch macht es aber die Spiel-Dynamik kaputt, denn eine Schlüsselhalterin ohne Schlüssel ist per Definition einfach nur eine Dahergelaufene unter den 3,5 Mrd. anderen Frauen auf diesem Planeten. Ohne Schlüssel fehlt ihr die Macht einen Aufschluss zu genehmigen. Ihr einziger magerer Vorteil gegenüber der Nachbarin ist, dass sie um seinen Verschluss weiß, jedenfalls solange er sich ausreichend schämt es weiteren Leuten auf die Nase zu binden.

Sie kann damit drohen den Schlüssel wegzuwerfen, aber es ist so, als würde ein König mit seiner Krone nach den Dienstboten werfen: Das geht genau ein einziges Mal! Folgerichtig lernt Sub, wenn der ach so ewig verschlossene KG nach ein bis zwei Wochen wegen einem medizinischen "Notfall" geöffnet werden muss:

  1. wie einfach das vermeintlich hoch sichere Gerät geknackt werden kann (wird vom KG-Träger sonst gerne verdrängt) und
  2. es gibt eine ernüchternde Erkenntnis über die Dauer von "ewig". Nach der zweiten oder dritten "Ewigkeit" kann man schon einen Durchschnitt bilden


Was ist denn die Kernaussage eines Schlüssels? Hier wird immer auf dem Aspekt herumgeritten, dass es denjenigen ohne Schlüssel draußen hält. Aber statt einer mechanisch anspruchsvollen Tür, die dann immer noch ein Schwachpunkt für Einbrecher darstellt, könnte man viel einfacher den Eingang zumauern. Kein Zugang ohne Abbrucharbeiten! Ach wie? Das ist unpraktisch? Richtig: Der Schlüssel erlaubt der einzigen Berechtigten den Zugriff, bequem und schnell!

Ein Auto wird nicht weniger gefahren, weil es ein Zündschloss hat. Die Autoschlüssel sollen lediglich sicherstellen, dass das Auto noch auf dem Hof steht, wenn ich es spontan benutzen möchte. Drum will ja auch jeder ein eigenes, obwohl es dann ständig nur im Weg rumparkt. Anstatt sich eines mit dem Rest der Welt zu teilen, dass dann aber just in dem Moment, wo ich es jetzt mal brauche gerade vom Nachbarn ausgefahren wird, sichert der Schlüssel den exklusiven Zugriff. Der KG soll also unterstreichen: "Nein, ich gehe nicht fremd! Ohne Deine Erlaubnis bekomme ich nicht einmal eine Erektion!" - Du bist die einzige Berechtigte unter den Milliarden anderen Frauen. Nebenbei werden die anderen Frauen und sogar er selbst aktiv draußen gehalten. Du bist die große Ausnahme, sein Idol, die Fleischgewordene einzig wahre Göttin mit dem Schlüssel, neben der er keine weitere Göttin haben soll.

Allerdings ein Wort der Warnung: Im Falle eines echten außerehelichen Ausfluges würde ich nicht zum KG raten. Der KG ist ein Paar-Sex-Spielzeug, dass auf einer ansonsten funktionierenden Beziehung das I-Tüpfelchen setzen kann. Aber wenn die Beziehung gerade aus anderen Gründen stockt, verkraftet sie den erhöhten Abstimmungs- und Lernbedarf nicht, der mit dem KG einher geht. Es ist also kein Heilmittel für verlorenes Vertrauen, sondern Ausdruck für ein besonderes Maß an Vertrauen. Hier nicht Ursache und Wirkung vertauschen!

Auch von daher soll und darf der Schlüssel nicht am Schlüsselbrett verrosten, sondern er ist für den Einsatz bestimmt. Das muss nicht zwingend in einem Aufschluss münden. Allein das Aufblitzen in ihrem Dekolletee kann bereits Wunder wirken. Die ideale Ergänzung zum KG ist T&D also Tease & Denial zu deutsch etwa "Locken und verweigern". Die Schlüsselhalterin soll sich ausdrücklich nicht darauf zurückziehen, dass sie jetzt endlich Ruhe vor ihm hat, sondern soll ihn aktiv damit Necken, dass er ja gerade nicht kann. Das kann so weit gehen, dass sie ihn aufs Bett fesselt und eine volle BDSM-Session abzieht und dabei "vergisst", das kleine Schlüsselchen zu benutzen, obwohl er den Einsatz sehnlichst herbei wünscht. Und selbst wenn sie ihn aufschließt und nach allen Regeln der Kunst verwöhnt, hat er keinen Anspruch auf ein Happy-End. Es obliegt allein ihr, ob sie ihn nicht unverrichteter Dinge wieder wegschließt und auf das nächste Mal vertröstet.

Der wesentliche Reiz des KG liegt also in dem Spannungszustand: "Wird es heute soweit sein, oder muss ich noch länger warten?" Das Warten ist also kein Selbstzweck, sondern der nötige Preis, um als Kontrastprogramm dem dann folgenden Aufschluss seine Leuchtturm-artige Höhe über das platte Land zu verleihen. Auch hier eine Warnung: Es werden Erwartungen an den vermeintlich bevorstehenden Orgasmus geschürt. Doch gerade von Männern im fortgeschrittenen Alter heißt es, dass er nicht mehr sofort auf Fingerschnippen steht. Folglich können Erwartungen auch zu groß sein und sich dann negativ auswirken.

Außerdem sei erwähnt, dass vielen der erste Orgasmus nicht reicht, um von dem Level wieder runter zu kommen. Es dürfen auch gerne mal ein paar mehr sein (solange er eben noch kann). Andererseits ist es wiederum ihre Entscheidung, ob nach einem genug ist und das Spiel mit dem KG sofort wieder aufgenommen wird. Auch das ein Punkt, den viele nicht-veranlagte Schlüsselhalterinnen unterschätzen: Mit dem Aufschluss ist das Spiel nicht vorbei! Der Aufschluss endet mit dem erneuten Einschluss!

Abschließend möchte ich festhalten, dass der wesentliche Reiz des KG in dem Zustandswechsel von verschlossen nach offen UND ebenso von offen nach verschlossen liegt. Das statische Aushalten eines der beiden Möglichkeiten ist nur das Anlaufnehmen für den nächsten Zustandswechsel. Dabei sollte die SH sich möglichst bedeckt halten, wann es denn so weit sein könnte, denn es gibt einen zusätzlichen Bonus, wenn der Wechsel überraschend kommt und er wirklich jederzeit damit rechnen muss bzw. sich eben gar nicht ausrechnen kann, wann es denn so weit ist, weil zwischen jetzt sofort und in einem Monat wirklich alles möglich ist und bereits vorgekommen ist, weil es von der SH bewusst so eingerichtet wurde und wieder werden wird.

LG
private_lock

PS: Auch wenn ich hier schon ziemlich lange schreibe und damit hoffentlich weiß, worüber ich schreibe, erhebe ich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es ist naturgemäß sehr von meinen eigenen Erfahrungen, Wünschen und Fetisch-Vorstellungen geprägt, die nicht von anderen KG-Trägern geteilt werden müssen, so dass diejenigen für sich andere Schlüsse ziehen könnten.
34. RE: Vorstellung

geschrieben von FoG am 30.04.18 15:11

Zitat

PS: Auch wenn ich hier schon ziemlich lange schreibe und damit hoffentlich weiß, worüber ich schreibe, erhebe ich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es ist naturgemäß sehr von meinen eigenen Erfahrungen, Wünschen und Fetisch-Vorstellungen geprägt, die nicht von anderen KG-Trägern geteilt werden müssen, so dass diejenigen für sich andere Schlüsse ziehen könnten.

Also für mich bringst Du es hervorragend und sehr deutlich auf den Punkt, lieber private_lock! In allen Deinen Beiträgen zu diesem (und vielen anderen Themen). Unter anderem deswegen habe ich auch sehr meiner Lady ans Herz gelegt, dieses Thema zu lesen. Ich glaube nämlich oder eher ich sehe und fühle, dass sie in etwa die selben Probleme hat, wie Monadom. Übrigens, liebe Monadom, vielen Dank für dieses wichtige Thema, dass Du hier gestartet hast. Vor allem, weil es mal von einer Frau ausging. Es ist auch für uns Männer absolut nicht unwichtig, wie Frauen bezüglich dieser Problematik denken und ticken.
Okay, am wichtigsten ist, wie die eigene Frau tickt. Aber es fühlt sich hier in diesem Falle relativ gleich an.


35. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 01.05.18 00:06

@ private_lock

Hui, Top geschrieben, auch Dein Postskriptum!

@ Monadom,
Ich finde den Weg, den Du, den Ihr gehen wollt toll. Alles was private_lock geschrieben hat stimmt bei vielen der Träger.
Du hast Dir seine Wünsche, Neigungen aufschreiben lassen.
Alles was Dir daran gefällt kannst Du irgendwann wahr werden lassen. Zumindest probieren.
Für die meisten ist Tease and Denial relativ einfach, das Erregen kennst Du ja schon und das Verweigern, so schwer ist das nicht!
Übrigens ist es auch toll, für ihn (wie für Dich), wenn Du sowas auch mal bei seinem Aufschluss machst. In dem Fall wird er nicht von dem Ergebnis enttäuscht sein! Natürlich nicht jedes Mal!

Lass Dir aber von Deinem Verschlossenen einfach einen Bericht schreiben, nur für Dich, bitte nicht hier. Es muss nicht täglich sein, wie er sich fühlt, wen Du das oder jenes machst. Ihr müsst auch nicht täglich darüber reden. Er muss ehrlich sein, nichts für Dich schön schreiben, das muss er unbedingt einhalten. Etwa zwei Tage nach einem nennen wir es einmal glücklichen Ereignis für ihn, solltet ihr darüber sprechen.
Am Anfang mag das etwas verkrampft sein, vielleicht ist ihm etwas besonders wichtig, bei allen Dingen die Du gerne machst und die ihm auch gefallen haben, kannst Du ruhig fragen was ihm noch besser gefallen hätte anhand seiner Berichte.
Ach ja, er soll in normalen Sätzen schreiben und nicht in Kurzform, Fehler falls er welche macht, sind egal, solange es gut lesbar ist.
Du moderierst also und mach es nicht zu lange, einfach nur um ihn noch besser zu kennen.

So viel zu euch!

Bitte denke daran, dass Du auch eigene Bedürfnisse hast, die sollen und dürfen nicht zu kurz kommen!

Danke fürs lesen
Ihr_joe

PS: Ich finde es toll, was Du für ihn machst, vielleicht und das hoffe ich für euch beide, kannst Du genau so wie er damit glücklich werden.
Ja, Liebe vermag so viel!
36. RE: Vorstellung

geschrieben von Moira am 01.05.18 14:35

wie schonmal geäußert, ist dieser einer der besten hier jemals gelesenen Threads und endlich ist er auch auf dem richtigen "prominenten" Board

- danke allen daran Mitwirkenden ...

♥lichst ~ Moira
37. RE: Vorstellung

geschrieben von Leia am 02.05.18 11:39

Ich denke genauso, und bin froh das DU liebe Mona diesen grandiosen Thread der dieses Forum weit voran bringt gestartet hast, und natürlich alle die sich hier geäußert haben mit ihren großartigen Kommentaren, vielen, vielen Dank euch allen!!!

LG
Leia
38. RE: Vorstellung

geschrieben von TomTomTom am 02.05.18 12:01

Ich finde es interessant, dass viele Frauen eher später im Leben und dann meist auch noch durch den Partner "angestupst" zum BDSM finden. Ich dachte früher, dass man seine Vorlieben recht schnell herausfindet. Welchen Typ Mann/Frau man toll findet und eben, worüber man fantasiert und was einen erregt.

Ich selbst habe nie versucht, eine Partnerin zu beeinflussen. Zum einen soll es ihr gefallen und zum anderen besteht dann schnell die Gefahr des "Topping from the Bottom", bei dem die Top zur Dienstleisterin des Bottoms wird. Ein schrecklicher Gedanke für mich.

Wenn es bei euch allerdings funktioniert, dann beglückwünsche ich euch, denn letztlich kommt es nur darauf an.

Schöne Grüße

Tom
39. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 09.05.18 01:00

Lieber Privat lock, llieber Tom,
Zitat: „Du bräuchtest einzig einen Leitfaden für Dummies mit dem praktikablen Einmaleins der Keuschhaltung für den Alltag.“ ... ja, das mag sein, eine Anleitung, Bedienungsanleitung. Er schreibt ja viel auf und es hilft mir, zu verstehen, wie er denkt und empfindet. Das Thema Keuschhaltung ist auch von Bedeutung in seinen Fantasien. Er hat mehrere „Käfig“-Modelle zur Auswahl. Wir setzten sie auch bereits ein. 4Tage war die längste Tragedauer, unterbrochen von ihm selbst durchgeführten „Reinigungsaufschlüssen“... teilweise abgebrochen wegen wundgescheuerter Haut oder wegen Schwellungen der Haut, die teilweise auch übel aussahen. Er schrieb ehrlich auf, dass ihm auch mit Käfig der Orgasmus gelang, er versuchte es aus Neugierde. Es gelinge ihn sowohl durch Nippelstimulation als auch durch Einführung eines Prostatastimulators. Selbst ein einfacher Vibrator, an den Käfig gehalten reicht offensichtlich bereits aus....?! Ich finde toll, dass er so ehrlich ist und es so offen zugibt. Aber wir haben uns auch vorgenommen, ehrlich zueinander zu sein und Bedeutsames auszutauschen. Es ist gar nicht so einfach, da einen passenden Weg zu finden, eine simple Bedienungsanleitung zur Keuschhaltung scheint mir da wohl nicht zwangsläufig zielführend. Wenn es allein mit Käfig so wenig auszuschließen ist, frage ich mich, was soll dann ein Käfig - auch wenn so ein ultraangepasstes Teuerteil ist - überhaupt, wenn schon anderweitige Stimulation einen Orgasmus ermöglicht. Ist das bei euch genauso?
Er sagt, er schaffe es, oft sehr lange selbstgewählt mit Disziplin keusch zu bleiben. Dass er dann aber gelegentlich masturbiert, wenn er heimlich seine Gummisachen anzieht und es dadurch zu sehr großer sexueller Spannung kommt, sodass er dann doch die Disziplin verliert und es geschehen lässt. Seitdem wir offen über diese Dinge sprechen, habe ich mehr und mehr Verständnis und Verstehen für seine sexuellen Wünsche und Bedürfnisse. Aber nun kommt es: es geht nach wie vor um Themen wie Keuschheit, dominiert- und beschämt werden, der Wunsch nach Strafe wird angeführt. Strafe für nicht erlaubte Selbstbefriedigung. Und es kommt zum Ausdruck, dass sich immer wieder, wohl am besten ständig das Karussell der sexuellen Beschäftigung drehen soll. Darauf angeordnet die Spielzeuge seiner Fantasien, Gummisachen usw. ich soll immer wieder im Alltag dominantes Verhalten zeigen, ihm Aufgaben stellen, ihm sagen, was er anziehen muss usw. Freilich zeigt er großes Interesse an mir, er beschreibt aufregende sexuelle Gespanntheit, wenn er sich artig seine Orgasmen verweigert, er ist zärtlich und zuvorkommend. Das ist schon angenehm zu erleben. Aber ist meine „Belohnung“ wirklich MEINE Belohnung oder das Ergebnis der Dankbarbeit, dass ich seinen Erwartungen entspreche, ihm ein dauererregtes Szenario zu ermöglichen, welches in „normalen“ Beziehungen in dieser Form äußerst ungewöhnlich wäre - ständig im Käfigbereich stimuliert zu sein, ist das mit einem nicht fetisch- oder dom/sub-geprägten Verhältnis denn auch Inhalt und Ziel von Sexualerleben? Ich frage mich manchmal, ob ich so anders bin, wenn ich nach sexuellem Erleben erst mal wieder ganz normal durchs Leben gehe und nicht ständig drüber nachdenke, durch welche Verhaltensweise meines Partners ich denn nun eine sexuelle Dauererregung erreichen und fortsetzen kann. Dazu noch unter Nutzung von Keuschheitswerkzeugen, die offensichtlich gar nicht wirken? Ist da nicht auch eine ganz schöne Portion „schön wärs“ im Spiel, wenn hier so engagiert von erfüllender Keuschhaltung und Kontrolle durch die dominante Partnerin geträumt wird?
Ich schließe nicht aus, dass das Auf und Ab und Hin und Her im Umgang mit den sexuellen Reizen, das eigentliche „Spielen“ miteinander besonders für die dazu bereite dominante Seite der mögliche Weg zu einigermaßen erfüllender Umsetzung ist. Und manchmal hat er oder sie oder im Idealfall beide eben Lust und die Bereitschaft, zu spielen und manchmal nicht. Da ist eine Bedienungsanleitung für Keuschheit vielleicht ein recht starres Arrangement, welches besonders für die nicht naturveranlagte Domina eher als Zwangskorsett und Regieanweisung wahrgenommen wird. Ich gebe zu, manchmal mag ich es einfach nicht hören und dann ist es auch mal wieder ok, mich mit seinen Wünschen und Erwartungen zu beschäftigen und ein erneutes Spiel zu machen. Und dann macht es auch manchmal Freude, wenn es nicht so stringent und regiermäßig rüberkommt, was wir miteinander anstellen.
Wäre interessant, wenn sich hier auch mal die eine oder andere nicht so ganz naturveranlagte Partnerin äußern würde, wie sie mit den Wünschen ihres Subbis umgeht und was sie dabei empfindet, wie Sexualität gelebt wird in solchen nicht so ganz reinen DomSubBeziehungen. Aber solche Partnerinnen werden wohl wenig Interesse haben, sich hier auszutauschen, oder. Ich würde mich jedenfalls über Kommentare auch von dieser Seite sehr freuen. Und wer weiß, vielleicht würden wir alle davon profitieren.
Viele Grüße
Mona

40. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 10.05.18 23:56

Ja, so wie es aussieht, meldet sich keine nicht dominante Partnerin, obwohl es einige davon hier gibt.

Nein, er provoziert mit seinem Verhalten eine Strafe herauf. Sicherer KG, auch mit noch soviel Aufwand, irgend ein Weg findet sich immer.

Wenn Du willst, hat er eben keusch zu sein, mit oder ohne KG. Und dauernd 24/7 etwas zu spielen, was Du nicht bist, ist eben nicht zielführend. Auch eine dominante Dame, hat nicht immer Lust, vor allem nicht sein Wunscherfüller zu sein.

Eine Bedienungsanleitung für KHs gibt es nicht wirklich. Eine Krux an der Geschichte ist schon mal, Du müsstest wollen, dass er keusch ist und bleibt.

Dabei ist es egal ob verschlossen oder nicht! Himmel, was stellt er an, dass er so schnell wund wird, versucht er sich in dem Ding zu befriedigen? Versucht er aus Neugierde auszubrechen und verschlossen wieder einzubrechen?

Was mich wundert, stimmt das eigentlich, die meisten haben Probleme mit einem Prostatastimmulator, weil man eigentlich kaum fühlen kann, wann der an der richtigen Stelle sitzt. (Ich bin mir nicht sicher, ob einige der Dinge nicht etwas übertrieben sind um eine Strafe zu provozieren.)
Ach ja, das ganze Stimulieren ist eigentlich Deine Sache, aber eben zu Deinen Bedingungen.

Egal, es gibt hier einige Mitleser, deren Damen nich dominant sind, mögen die doch ihre bessere Hälfte ansprechen, damit sie sich bei Dir per PN melden oder sogar hier schreiben.

Ihr_joe

Ach einen kleinen Tipp vielleicht: Frag ihn das nächste mal doch: „Schaffst du es bis zum (Dein Wunschtermin) keusch zu bleiben? Wenn er ja sagt muss er sich daran halten, sonst versagt er ja in seinen Augen.

Und wenn er eine Schelle trägt, sei so taff und schließe sie selber ab und auf. Mach deutlich, dass du keine Versuche willst.


41. RE: Vorstellung

geschrieben von Moira am 11.05.18 09:57

Liebe Mona,

ich hab Dir "privat" geschrieben ...

♥lichst ~ Moira
42. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 11.05.18 11:40

Hallo Mona!

So, Vatertag ist vorbei ... dann kann der Rest des Jahres ja wieder der Herrin gewidmet werden

Zitat
4Tage war die längste Tragedauer, unterbrochen von ihm selbst durchgeführten „Reinigungsaufschlüssen“... teilweise abgebrochen wegen wundgescheuerter Haut oder wegen Schwellungen der Haut, die teilweise auch übel aussahen.


"Von ihm selbst" kann man auch übersetzen in "verpasste Gelegenheit" ... Schade eigentlich. Natürlich "duftet" es nicht immer nach Rosen. Andererseits erhöht es seine Wahrnehmung der Abhängigkeit von Dir ungemein, wenn Du "in guten wie in schlechten Zeiten" die vollständige Kontrolle übernimmst, also auch, wenn es um eine profane Reinigung geht.

"Wundgescheuerte Haut" passiert leider bei den KG, wenn man zu schnell zu viel erzwingen will. Zunächst ist wichtig, dass Du Dir nicht die Verantwortung für die Wunde allein aufbürdest. Er hat genauso auf Dein Eigentum aufzupassen und sich gefälligst zu melden, wenn er befürchtet da sei etwas nicht ganz in Ordnung. Schließlich kannst und willst Du ihn nicht mikro-managen.

Jeder KG braucht eine gewisse Eingewöhnung. Das wird manchmal so dargestellt, als müsse sich der Körper an den KG gewöhnen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ebenso muss sich auch der Träger psychisch auf den KG einstellen und gewisse Schonhaltungen lernen, ebenso wie er auch lernen muss die Signale seines Körpers zu deuten und daraus bestimmte Entlastungshandlungen abzuleiten.

Nach meiner bescheidenen Erfahrung wird er sich nicht im eigentlichen Sinne wundgescheuert haben, also eine Verletzung hervorgerufen durch Bewegung des KG gegenüber das Haut. Das passiert eigentlich nur bei schlecht sitzenden Voll-KG, wenn der Träger damit größere Strecken laufen muss. Sein Fall ist vermutlich eher ein Dekubitus (vorsicht, die Bilder sind abschreckend): Also eine verminderte Durchblutung der oberflächlichen Haut bis zum Sauerstoffmangel.

Übrigens sei erwähnt, dass direkt beim Aufschluss die Haut relativ unverdächtig aussieht, nur ganz leicht zart rosa, als habe man ihn harmlos gezwickt (Du kannst also nicht sofort beurteilen, ob er wirklich eine "Notfallöffnung" brauchte, soweit musst du ihm vertrauen). Erst nach etwa einer Stunde in Freiheit färbt sich ein dunkelrot-blauer sichelförmiger Bluterguss mit scharfen Rändern unter der Haut am Übergang vom Penis zum Hodensack. Über den nächsten Tag wölbt er sich hervor und bekommt eine dünne aber spürbare Kruste, die nach einigen Tagen fast wie ein Klebestreifen abgezogen werden kann. Wird der KG jedoch nicht rechtzeitig abgenommen, gräbt sich die Wunde tiefer in die Haut ein, bis sich eine nässende Stelle öffnet, deren Ränder dick aufquellen.

Ursächlich sind meines Erachtens vornehmlich Hautfalten. Für ihn wird es sich als ein beständiges Brennen dargestellt haben. Wenn er am Käfig fummelt wird es kurzzeitig besser, weil wieder ein Schwall frisches Blut in die Falte kommt. Aber keine 5 Minuten später kehrt das Gefühl zurück. So lange er nackt zu Hause rumläuft / im Bett liegt eigentlich kein großes Problem, weil er alle Paar Minuten sowieso seine Finger im Schritt hat und so der Käfig dauernd in Bewegung ist. Aber mit einer engen Jeans drüber und in Gesellschaft, wo es unschicklich ist, sich beständig wo hin zu greifen und seltsame Turnübungen zu vollziehen, um trotz Hose die nötige Bewegung zwischen Käfig und Haut hervorzurufen, wird er sich darauf beschränkt haben, das Gefühl einfach zu ignorieren, denn es sind nicht wirklich unaushaltbare Schmerzen.

Augen zu und durch ... kleinen Jungs erzählt man ja immer von den Indianern, die keinen Schmerz kennen. Darüber hinaus wird hier noch Eure Paar-Dynamik unheilvoll eingewirkt haben: Jetzt hat er endlich mal seinen lange herbeigeredeten Verschluss von Dir bekommen, da kann er doch nicht schon wieder um Aufschluss betteln. Vielmehr wird er aus einem falsch verstandenen Stolz um jeden Preis durchhalten wollen (so war es zumindest bei mir ... hab das natürlich auch alles aus eigener Erfahrung falsch gemacht!)

Besser ist es dagegen, gerade in der Anfangszeit vermehrt den Einschluss zu "üben", d.h. ganz bewusst den KG aufschließen, abnehmen, kontrollieren und direkt wieder rauf damit. Das könnte man etwa an einem Samstag/Sonntag zu jeder vollen Stunde machen. Es trainiert nicht nur das Anlegen selbst, sondern "ent-sexualisiert" den Vorgang, so dass er weniger mit einer Erektion kämpfen muss und gleichzeitig bekommt er in kürzester Zeit eine erhöhte Chance, den KG auf alle erdenklichen Arten falsch anzulegen und sich genau die Hautfalten einzubauen, die die Probleme verursachen.

Es werden Stunden dabei sein, in denen alles super ist und er gar nichts vom KG wahrnimmt und es wird die anderen geben, wo er einfach nicht still sitzen kann und beständig auf dem Stuhl herumrutscht, als habe ihm einer ein Nadelkissen untergelegt. In ersterem Fall braucht er Deine Willensstärke, aus der Bequemlichkeit herausgerissen zu werden. Und in letzterem Fall braucht er Deine mitfühlende Erlaubnis, den Fehler zu beseitigen und das Anlegen erneut zu üben. Darüber hinaus muss er nicht fürchten, dass Du ihm sein Lieblingsspielzeug wegnimmst, sondern er darf es ja gleich wieder anlegen. Eine Eieruhr kann als Erinnerungsstütze dienen, um einen unerbittlichen Takt vorzugeben. Wenn ein Wochenende nicht reicht, sollte man das gerne auch noch einen zweiten oder dritten Tag durchziehen, um wirklich das volle Spektrum der Möglichkeiten zu durchleben.

Als Bonus wäre es auch eine Möglichkeit für Dich, das vollständige An- und Ablegen zu Üben. Je nach KG-Modell mag es schwieriger sein bis hin zu unmöglich, weil Du eben nicht fühlst, wenn er "richtig" sitzt. Insbesondere dürfte es Dir schwerfallen, ihm keine Haut einzuklemmen. Das hängt stark vom verwendeten Modell ab. Aber zumindest das Einsetzen des Schlosses und einzig und alleine Deine Fingerabdrücke auf dem Schlüssel werden ihm ein wichtiges Signal sein.

Nicht zuletzt kann es für Dich auch unterhaltsam sein, die Wirkung Deiner erotischen Reize systematisch auszuprobieren. So kannst Du ihn mehr oder weniger offensiv mit kleinen spitzen Bemerkungen just in diesem kritischen Moment, da er versucht runterzukommen anheizen. Das wird gleichzeitig die "Fehlerquote" anheben, gegenüber seinen Selbstversuchen im stillen Kämmerlein und ihn vielleicht schlampig werden lassen, nicht den perfekten Verschluss anzustreben. Aber der Preis, dann eine volle Stunden bis zum Ablauf der Eieruhr mit der Hautfalte leben zu müssen, sollte ihn hoffentlich eines besseren Belehren.

Schließlich wirst Du anfangen, einzelne Aufschlüsse auszusetzen und statt dessen die Eieruhr einfach erneut aufzuziehen. Steigere die Verschlusszeit langsam und bedenke dabei die Umstände, also insbesondere ob er sich in der Zeit ungestört nur um den KG kümmern kann, ob er unbeobachtet leichte Hausarbeiten ausführt, die er immer mal für einen kurzen Griff in den Schritt unterbrechen kann, ob er in den Garten muss, wo ihn potentiell die Nachbarn beobachten könnten, er aber die Möglichkeit hat, mal in den Büschen zu verschwinden, ob er am PC sitzen soll und dabei auf dem Stuhl herumrutscht, ob er Einkaufen geschickt wird, wo er zwar unter Beobachtung steht, aber sich z.B. unauffällig ein Einkaufswagen scheuert, ... es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit zu verbringen. Und er sollte dabei systematisch alle Aspekte des Alltags durchlaufen. Du musst dabei sein Publikum spielen und fragen, ob er auch beim Kaffeekränzchen mit der Schwiegermutter so auf dem Stuhl rumwübbeln würde (Kannst ihn gleich fragen, ob man dabei auch das Thema KG mit seiner Schwiegermutter besprechen sollte). Ja, Du hast gegenüber zufälligen Beobachtern den Vorteil, dass Du weißt, warum er sich so verhält. Aber weise ihn ruhig darauf hin, wenn er sich auffällig verhält.

LG
private_lock
43. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 11.05.18 22:02

Hallo Mona,
mehr Beiträge von Damen, die nur durch die Wünsche des Partners mit Themen wie Keuschhaltung, Dominanz oder Fetischen konfrontiert sind, würden dieses Forum in der Tat sehr bereichern. Leider kann auch ich keinen Erfahrungsaustausch mit meiner Frau vermitteln - sie hat kein Interesse an Foren wie diesem.

Zu deiner Frage nach dem Sinn und den Grenzen von Käfig-Modellen und echten Keuschheitsgürtel: Angeblich gibt es einzelne Männer, die im verschlossenen Zustand keine Weg zu einem Orgasmus finden, aber das ist auf jeden Fall die Ausnahme. Ich bin überzeugt, dass fast (?) alle KG-Träger lernen können, ihren KG zu überlisten - wenn sie es ernsthaft versuchen. Trotzdem sollte man nicht unterschätzen, was wirklich verhindert wird: "Echter" Sex und der schnelle Druckabbau mal eben zwischendurch. Außerdem erschwert ein guter KG den Weg zum Höhepunkt so sehr, dass die Hürde zum verbotenen Vergnügen nicht mehr "aus Versehen" überschritten wird - Subbi muss seine Partnerin schon aktiv und vorsätzlich bescheißen. Viele Subs wollen das auf keinen Fall - und bleiben im KG keusch, was sie ohne KG nicht oder nicht so leicht schaffen würden.

Was die Frage nach der von deinem Partner (und vielen anderen KG-Trägern) angestrebten "Dauergeilheit" angeht: Der Zustand "nach sexuellem Erleben" mit geringem Interessen an allem Sexuellen entfällt bei konsequenter Keuschhaltung weitgehend - vor allem deshalb kann das Spiel funktionieren und aus der Sicht eines Mannes den Verzicht auf sexuelle Befriedigung wert sein. Die Sache hat nur einen Haken: Man gewöhnt sich daran. Wenn man dann doch mal darf (oder muss), dauert es einige Wochen, bis der Zustand "vorher" wieder erreicht wird. Die ersten 3-4 Wochen nach einen Höhepunkt bin ich jedenfalls wesentlich näher an echter Keuschheit als an permanenter Erregung.

Was auch nicht überraschen dürfte: Wenn der Mann sexuell tatsächlich unter Hochspannung gehalten wird, während die Frau befriedigenden Sex erlebt, droht ein Ungleichgewicht, das stark belasten kann. Das für ihn wichtigste Thema überhaupt nervt sie früher oder später nur noch. Einen einfachen Ausweg kenne ich da leider auch nicht: Ich versuche, mich zusammenzunehmen, meine Frau sagt sehr deutlich, wenn es ihr zu viel wird, aber das schafft das Problem nicht völlig aus der Welt. "Echte" Strafen (nicht die von Subbi erträumten Maßnahmen) könnten helfen, aber das scheitert bei uns wieder daran, dass die dominante Ader meiner Frau sehr schwach entwickelt ist.

Viele GRüße, Mike Orca
44. RE: Vorstellung

geschrieben von Leia am 12.05.18 21:11

Liebe Mona,

ich werde dir in den nächsten Tagen per PN schreiben, wünsche dir schon einmal jetzt ein wunderschönes Wochenende.

LG
Leia
45. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 02.08.18 14:45

Hallo ihr lieben,
zunächst vielen Dank für eure engagierten Beiträge, besonders auch Dir, liebe Leia für diesen guten Tip.
Inzwischen sind einige Wochen vergangen und es ergaben sich immer wieder Aufs und Abs - grad wie im richtigen Leben. Nur eins wurde es nie: es stellt sich offensichtlich keine Routine ein. Fast meint man, so eine Windel- und Regencapefetisch-Fan ist auch nur ein normaler Mensch .
Es gab Zeiten, da wollte er mehr oder weniger "spielen" und bei mir war es nicht anders. Und wenn es beiden passte, haben wir "gespielt". Seitdem es so heiß ist, fragte ich ihn öfter, ob er denn nicht von mir im Windel- und Gummihöschen ud seinem abschließbaren Gummibody verschlossen werden möchte und seltsam... bei diesem Wetter scheinen auch die Hormone anders zu ticken, jedenfalls ruht unser besonderes Spiel, seitdem es so warm ist. Ist das bei euch genauso? Dauerverschluss, KG, im Schwimmbad, unter kurzer Kleidung? Würde ja gerne mal spinzen, wie der eine oder andere so rumläuft mit diesem ganzen Material unter der Hose ....? Ich bot ihm vor kurzem an, dass ich ihn bei diesem Sommerregen im Regenoverall und Regencape einkaufen schicken kann... Nun, er war nicht begeistert und ließ deutlich erkennen, dass dies gerade bei diesem Saunawetter vielleicht nicht der beste Vorschlag sein könnte. Und ich erließ es ihm, nicht ohne leicht lästerliches Grinsen.
Wie geht ihr damit um? Läuft das Programm witterungsunabhängig bei euch? Mir fällt auf, dass in dem anderen Forum, in dem es um Windeln und Keuschhaltung geht, zur Zeit auch Stille herrscht, ein weiteres, in dem sich "Erzieherinnen" austauschen können, scheint wohl aus Datenschutzgründen geschlossen zu haben.
Warten wir halt ab, bis es wieder kühler wird und das Testoron wieder mehr wallt (?! ), bin gespannt, wie es weitergeht. Jedenfalls ist es angenehm, dass diese starken Erwartungshaltungen abgeebbt sind und wir, wenn es dann mal Thema wurde, einen für beide gangbaren Weg gefunden haben.
Viele Grüße an alle, trinkt genug und genießt den schönen Sommer, freue mich, von euch zu hören - auch wenn es nicht so toternst und tiefschürfend ist.
Mona


46. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 02.08.18 18:51

Zitat

Fast meint man, so eine Windel- und Regencapefetisch-Fan ist auch nur ein normaler Mensch


Lach! Was sollte er sonst sein? Nur weil er eine kleine Neigung für solche Dinge hat!

Zitat

Nur eins wurde es nie: es stellt sich offensichtlich keine Routine ein.

Warum sollte sich so was einstellen, das wäre langweilig.

Rot werd, aber es Dir verrate:

Unter der Hose, da ist ne Unterhose (hoffentlich sauber), nun ich trage ja auch keine Windeln. Darunter? Oft, und da ist das Wetter egal, trage ich da die Liebesmale meiner Herrin.

Wenn wir richtig spielen? Da trage ich meistens nichts, na ja ab und an mal einen Knebel wenn der kleine Ihr_joe gar zu laut ist und je nach dem Fesseln zum einhaken an Kreuz oder was auch immer.

Aber es ist schön, dass ihr einen gangbaren Weg gefunden habt. Saunawetter ist eigentlich egal. So lange der Kreislauf mitmacht.

Schöne Tage wünscht
Ihr_joe
47. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 03.08.18 18:40

Auch bei mir /uns sind die KG-Pausen in diesem heißen Sommer wieder erheblich länger geworden - verschlossen bin ich im Augenblick wieder nur über Nacht. Strand mit KG und Shorts habe ich im Frühsommer ein oder zwei Mal bei deutlich kühlerem Wetter in Spanien ausprobiert - ging eigentlich problemlos. Nur Salzwasser möchte ich lieber nicht im Schloss haben - "Keuschheitsgürtel zugerostet" wäre zwar eine interessante Schlagzeile für die BILD, aber lieber nicht mit mir. Latex ist auch stark reduziert, schon um die Haut und den Kreislauf zu entlasten. Es soll ja Spass machen und nicht krank.

Solange meine Frau (z.B.) in Bezug auf den KG nicht mehr verlangt, setzt sich die Bequemlichkeit halt durch. Interessant fände ich die Reaktion deines Mannes, wenn Du nachdrücklich etwas fordern würdest, was realistischer Weise möglich ist (luftdichte Verpackung über Stunden ist bei 35°C keine gute Idee), ihm aber gerade nicht schmeckt. Fügt er sich oder nicht? Wie viel Druck ist nötig? Die Gelegenheit für solche Tests scheint günstig.

Viele Grüße, Mike Orca

48. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 19.11.18 14:23

Hallo,
der heiße Sommer ist vorbei und Erfahrungen mit Windelntragen, Gummiwäsche und anderen Fetischsachen mehrten sich. Inzwischen gab es sogar schon wieder Regencapewetter. Wie bereits berichtet ist es ein Auf und Ab mit Erwartungen und Interessen, mal passt es und dann mal wieder nicht. Er gibt sich Mühe, es mir leicht zu machen. Ich bemerke sicher oft nicht, wenn er eigentlich Verlangen nach Spiel hat und es verschweigt, weil er mich nicht unnötig damit in Beschlag nehmen möchte. Ich stelle für mich fest, dass ich es für mich nie brauchte und es stellt sich auch nach gewisser Zeit kein Verlangen danach bei mir ein. Wundert ja auch nicht. Wäre ich zu weiblicher Dominanz veranlagt, hätte ich dies ja sicher auch ohne ihn irgendwann mal an mir bemerkt. So gesehen scheint es an ein Wunder zu grenzen, dass eine bisher nichtveranlagte Partnerin durch ihren Zögling wachgeküsst ihre verborgene dominante Veranlagung in sich entdeckt. Dies ist wohl auch der Grund, dass meine ihm zum Ausleben angebotene, gespielte Dominanz von ihm wohl wenig überzeugend aufgefasst wird. Und dies führt bei ihm zum schlechten Gewissen, er verlange es und ich mache es nur ihm zuliebe. Und ich kann verstehen, dass er unter diesen Rahmenbedingungen von mir nur ungern "gespielte" Dominanz erfahren und erhalten möchte. Die Überlegung, uns bzgl seiner ersehnten Dominanzerlebnisse von einer anderen Frau unterstützen zu lassen gab es, diese Damen verlangen alle einen Haufen Geld für wenig Gegenleistung. Es soll in einer Stunde ein Programm abgespult werden, 250€dafür hingeblättert werden und das wars dann. Oder eine ganze Nacht für 500€, holla, das sind Preise. Eine dauerhafte Begleitung und Unterstützung für Partnerinnen wie mich scheint es im Angebot nicht zu geben. Die Dame müsste ja nichts weiter machen, als ihn - sicher nach einem persönlichen Kennenlernen und Erfahrungsaustausch- aus der Ferne zu erziehen und zu steuern. Mit modernen Handys ja alles kein Problem samt Bildbeweis usw. Ich wäre auch bereit, die Erziehung -falls gewünscht und sinnvoll - zu begleiten und zu überwachen, aber wie gesagt, es ist kein entsprechendes annehmbares Angebot zu finden außer vielleicht pro Email 50€. Nein Danke, für solche Wucherpreise bekommt man ja nen Unternehmensberater. In diesem Zusammenhang wundert es mich, dass die dominanzsuchenden Zöglinge hier nicht bessere Strukturen zustandebekommen, sich gegenseitig zu helfen. Viele scheinen doch das gleiche Problem zu haben. Kaum zu glauben, dass man keine Form der gegenseitigen Hilfe findet. Irgendeine naturveranlagte dominante Dame könnte doch sicher sogar Freude daran finden, einige hier versammelte Zöglinge per Email und whatsapp oder skype zu begleiten.
So machen wir das Beste aus unserer Situation. Sicher ist es besser als früher, als alles geheim war und kein Austausch bestand. Hätte die Beziehung nicht so viel Gemeinsames und ansonsten erfüllende Substanz wäre es sicher schwer. Es gibt ja auch für mich beglückendes Verhalten, welches aber nicht unbedingt an das Tragen von Windeln, Gummihosen und Fetischkleidung gebunden ist. Selbst unter Zugeständnissen und der Bereitschaft zu Kompromissen bleibt es schwer, einen für uns beide passenden Weg zu finden. So gesehen wird mit der Offenlegung des Fetischs nicht automatisch alles besser. Der Austausch fördert das gegenseitige Verständnis, mindert Belastung durch Offenheit und gegenseitiges Vertrauen. Aber eine beide Seiten zufriedenstellende Lösung ist dadurch noch lange nicht gefunden. Vielleicht gibt es ja ein Paar, welches hier über Erfahreungen und Wege berichten kann und mag.
Viele Grüße
Mona
49. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 24.11.18 21:41

Liebe Mona,
Ja es ist das, was ich versucht habe zu vermitteln, ohne eigene Neigung, wird das zum Problem. Du könntest auch nicht von einer Dame lernen, ob sie 50 oder 250 Euros verlangt. Nicht das was Du suchst oder besser ihr sucht.

Auf die E-Mail, etc. möchte ich nicht eingehen. Fals sich jemand findet. Ist es auch ein Experiment.

Es ist aber sinnvoller ohne Lüge zu leben und, villeicht doch ein paar Kompromisse eingehen.

Ich wünsche Euch aber bestes Gelingen

Ihr_joe







50. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 25.11.18 17:45

Hi Mona,

Das überrascht mich jetzt aber. Du würdest ihn allen Ernstes zu einer anderen Frau schicken, damit die ihm seine Fetisch-Wünsche erfüllt? Bist Du da denn gar nicht eifersüchtig? Würdest Du einen Schlüssel zu seinem KG behalten wollen, so dass Du ihn auch mal "benutzen" kannst, oder hättest Du kein Problem damit, sein bestes Stück völlig wegzugeben?

OK, ich gehe nicht auf bezahlte Liebe, Preise und das dahinter stehende Elend ein.

Aber was ist mit der guten alten besten Freundin? Zunächst suchst Du ja wohl eine Stelle zum Reden, oder? Gut, das Forum ist auch da, aber es ist einfach nicht das selbe, wie wenn der Gesprächspartner einen schon länger kennt und daher die Situation besser einschätzt kann, statt hier nur anonym zu raten.

Wenn Du die bestehenden Freundschaften nicht mit dem Thema Sex belasten willst, dann könnte es helfen, sich z.B. hier im Forum eine neue beste Freundin zu suchen, die von Anfang an weiß worum es geht. Das Kriterium sollte weniger sein, dass sie schon ach so erfahren ist (Du würdest sie nur als Lehrerin auf ein Podest stellen), sondern dass es menschlich zwischen Euch beiden klappt. Ich glaube, Du suchst nach einer Manöver-Kritik, nicht nur im negativen Sinne, sondern auch als Bestätigung, dass Du mit dem eingeschlagenen Pfad voranschreiten sollst. Der entscheidende Teil einer besten Freundin fehlt dem Forum, nämlich dass Du erst mal brühwarm erzählst, was genau bei Euch im Schlafzimmer vergangene Nacht abgegangen ist. Du musst es zeitnah für Dich verarbeiten. Und der Prozess besteht wesentlich darin, es in Worte zu fassen. Dabei sind die vielen privaten Details im Weg, hier öffentlich zur Sache zu kommen. Und es in ein Tagebuch zu schreiben ist nur die halbe Miete, denn das Tagebuch antwortet nicht ... zumindest solange es nicht von einem der US-Tech-Giganten stammt.

Gut, so eine Freundin kann man sich nicht schnitzen. Spannender ist ohnehin, wie es auf Deiner Seite weitergeht. Du bietest zum Beispiel an, bei der Überwachung etwas auszuhelfen. Also hast Du keine grundsätzliche Berührungsangst, keinen Ekel vor den Praktiken und Handlungen? Vielmehr lese ich daraus, dass Du die Verantwortung und die Entscheidungsgewalt nicht möchtest, richtig? Du willst ihn nicht steuern und lenken und formen und erziehen? Für Dich soll er so bleiben, wie er ist: ein guter Freund zum Reden, ein Partner auf Augenhöhe.

Der entscheidende Knackpunkt ist: Hattest Du Spaß daran ihn zu behandeln? Was genau hat Dir daran gefallen und wo ist Dir die Freude vergangen? Zum Beispiel hattest Du gesagt:

Zitat
und so wurde dann ab- oder wie man es nimmt unterbrochen und schon nach 2-3 Tagen wollte er dann wieder weitermachen mit Windeltragen, da hatte ich aber dann keine Lust auf die Fortsetzung, weil er ja abgebrochen hatte.


Natürlich erzeugt so ein Abbruch auf beiden Seiten Frust. Fragt sich, ob es reicht, diese Frusterlebnisse zu vermeiden und somit die restliche Behandlung ausbaufähig auch für Dich einen Gewinn abwirft? Vielleicht kannst Du es wie ein Hobby sehen? Auch vom Häkeln kriegt man keinen Orgasmus, aber trotzdem warten dort Erfolgserlebnisse, wenn man sich Ziele setzt und diese tatsächlich erreicht (wieder ein Topflappen fertig). Angenommen es ginge nicht um Sex, sondern um seinen Lieblingssport: z.B. Tennis ... ja, er ist ein besserer Spieler als Du und wenn Ihr gegeneinander spielen würdet, bräuchtest Du handfeste Vorteile, um Dein Handicap auszugleichen. Z.B. könnte man sein Feld größer und Dein Feld kleiner machen. Er müsste dann jeden Ball genau gezielt setzen und Du brauchst ihn nur zurück übers Netz zu bringen, egal wohin. Mit einer realistischen Anpassung der Regeln auf Eure jeweilige Spielstärke könnte dann trotzdem auf beiden Seiten Spaß aufkommen. Man müsste es nur ernsthaft versuchen.

Zurück übertragen auf Ds ist das zentrale Erfolgserlebnis, wenn ein Befehl zu Deiner Zufriedenheit ausgeführt wird. Ja, es kostet Mühe, im Vorhinein möglichst viele Eventualität zu durchdenken, was alles schief gehen kann. Das müsste eigentlich alles in die Forumulierung des Befehls einfließen, zumindest, wenn man es mit einem Anwalt zu tun hätte. Aber davon ausgehend, dass Dein Mann es nicht darauf anlegt, Dich auflaufen zu lassen und eine minimale Kooperation vorausgesetzt (gegeben dadurch, dass er "Deine Ziele" versteht und teilt (weil es ursprünglich seine waren) oder zumindest akzeptiert), wird sich da hoffentlich ein Spielfeld auftun, wo Du ohne selbst sexuelle Lust daraus zu ziehen trotzdem eine Befriedigung erreichen kannst.

Anderes Beispiel: Wenn es um Bondage geht, ist das ultimative Erfolgserlebnis ihn zu fesseln und dann gezielt aufzufordern, sich zu befreien. Wer nicht so erfahren mit Seilen ist, wird zunächst Schwierigkeiten haben, eine Ausbruch-sichere Fesslung hin zu bekommen. Das Erfolgserlebnis kann also zunächst mit der Stoppuhr erfasst werden, wie lange die Fesslung bestand hatte. Es wird einfach die Zeit gestoppt, bis er jeglichen Körperkontakt mit den Seilen abgestreift hat. In der Beobachtung seiner Befreiungsversuche lernst Du seine körperlichen Grenzen kennen. So wie man sich nicht mit der Zunge am Ellbogen berühren kann, ist es anatomisch unmöglich die Finger so zu verbiegen, dass sie etwa einen Knoten außen am Handgelenk öffnen. Stell Dir den Rausch vor, wenn Du das erste Mal mit Deiner Stoppuhr da stehst und wartest und er es einfach nicht gebacken kriegt. Irgendwann muss er Dir eingestehen, dass Du "gewonnen" hast und wir Menschen lieben es zu gewinnen! Von dort weiter könnte der Weg hin zu den ästhetischen Aspekten der Bondage führen, also insbesondere die Symmetrie mit parallel geführten Seilen auf beiden Seiten des Körpers (Shibari). Es gibt immer Möglichkeiten, sich neue Ziele zu setzen. Andere Richtungen wären Hänge-Bondage, Unterwasser-Bondage, andere Materialien: Seile, Ketten, Folie, ... Gemeinsam ist ein praktische Grundlagenwissen um die Anatomie, gerne auch aus eigener Erfahrung als Gefesselte.

Oder ich frage mal andersherum: Was war Dein meist gehasstes Schulfach? Gut, kann sein, dass einfach der Lehrer doof war. Aber wenn es zu anfänglichen Misserfolgen kommt, färbt das unsere ganze Haltung gegenüber dem Fach. Wer mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter in eine Stunde geht, erwartet wohl kaum gute Unterhaltung. Entsprechend wird es sich in den Noten ausdrücken. Unser erwachsenes Leben besteht oft darin, uns möglichst von allen Misserfolgen fernzuhalten. D.h. wir verweigern uns so weit möglich äußeren Zwängen, die uns in eine Richtung zu einem absehbaren Misserfolg treiben.

Wer weiß und akzeptiert hat, dass er vermeintlich nicht singen kann, den kriegen keine 10 Pferde in eine Karaoke-Bar. Und doch sagt der Motivationscoach an der Stelle: Schwächen in Stärken verwandeln! Dann übe man eben Singen im stillen Kämmerlein. Das Erfolgserlebnis ist dann nicht, dass man eine Karriere auf der Bühne starten wird, sondern dass man hinterher als Durchschnitt durchgeht und die irrationale Angst vor Karaoke-Bars ablegen kann. Man weiß, man blamiert sich nicht mehr als die anderen auch und würde den Abend ohne große Schweißausbrüche überstehen.

Überhaupt fällt es schwer, ab einem gewissen Alter sich noch auf das Lernen von neuen Dingen einzulassen. Denn lernen tun wir vor allem aus unseren Fehlern. Aber wer möchte schon freiwillig Fehler machen. Fehler werden praktisch immer als negativ bewertet und es mangelt an Bewusstsein für die Chance, die in jedem Fehler steckt. Im Gegensatz zu Kindern, die zwangsweise in eine Schule geschickt werden, vermeiden wir es z.B. überhaupt mit einer neuen Fremdsprache anzufangen ... weil Sprachen lernt man ja als Kind. Es braucht schon eine gehörige Portion Selbstkontrolle, uns selbst zu zwingen. Aber wenn man ehrlich ist, weiß man quasi nach den ersten Paar Stunden, ob man nur so halbherzig ein bisschen Larifari macht oder ob man sich richtig reinhängt. Der Erfolg der Geschichte ist dann fast eine selbst-erfüllende Prophezeiung. Wer etwas will, findet Mittel und Wege ... wer etwas nicht will, findet Ausreden und Umwege!

Auch eine "naturveranlagte" Domina wird nicht schon im Kindergarten die Peitsche geschwungen haben. Doch vielleicht hatte sie dort schon Freunde, die sich freiwillig in ihre Abhängigkeit begeben haben. Beim Spielen gab es immer einen, der sagte, welches Spiel jetzt gerade doof ist und was die coolen Kids statt dessen so machen. Den anderen "Normalbürgern", die immer nur hinterhergelaufen sind, fehlte einfach das entscheidende Schlüsselerlebnis, einen oder mehrere psychologisch-manipulative Tricks erfolgreich angewandt zu haben. Aber das kann man nachholen. Du bist in einer denkbar günstigen Lage, weil Du schon ein Vorzugsopfer in Form Deines Mannes zur freien Verfügung hast.

Ich sehe Dich auf einem guten Wege, denn seit Monaten beschäftigst Du Dich mit dem Thema, wo andere längst hingeschmissen hätten mit einem pauschal-trotzigem "Ich kann das nicht!"
private_lock
51. RE: Vorstellung

geschrieben von Moira am 25.11.18 18:23

Sehr guter, sachlich fundierter, gut verständlicher, diplomatischer, auch mit ein wenig Humor angereicherter, hoffentlich auch für Mona hilfreicher Beitrag, @ private_lock, da hast Dir wirklich sehr viel Mühe gegeben und viel "Hirnschmalz" UND Zeit investiert!

Allerdings erfordern Deine experimentellen Alternativvorschläge bezüglich neuer, etwaiger Mona von Charakter und Gelüsten eher "entgegenkommender" Praktiken eben auch den entsprechenden Gegenpart.

Allzu oft lese oder höre z. B. ICH von schier unüberwindbarer Skepsis bis hin zu (Total-)Verweigerung bei Initiativen der (dominanten oder aber erst in die Rolle/das Gefühl hineinwachsenden) Partnerin, ir-gend-welche Versuche in Richtung einer (vielleicht auch nur moderaten) Um- bzw. Neu-Orientierung oder auch nur geringfügigen "Anspassung" bezüglich der Fetische und/oder Praktiken auch nur "mal auszuprobieren".

ZU eingefräst sind da wohl dann die jahr(zehnt)elangen, ggf. sogar heimlich ausgelebten Phantasien und Präferenzen der männchen.

Es ist halt nunmal so, egal ob nur vermutet oder tatsächlich in Studien erwiesen, dass Männer wesentlich häufiger und zudem tiefer in ihren "Fetischen" schier unverrückbar verwurzelt sind als Ladies, so dass jegliche anderweitigen Optionen aus Ihrem Wollen, "Ihrer Feder" quasi schon vorher zum Scheitern verurteilt sind.

Da kann die Dame blumig säuselnd oben links in die Zimmerecke quasseln oder aber härtere Geschütze auffahren, wird sie nicht nur auf Granit, sondern auf lupenreinen Brillant beißen. Weitergehende oder wiederholte "Vorstöße" der Lady werden somit auch oft mal im Keim erstickt.

Egal, selbstredend ist JEGLICHE, wie auch immer geartete Anstrengung, irgendwie an einer für die betroffenen zwei Menschen machbaren Lösung, eine überwiegend wertvolle Partnerschaft wenigstens zur allseitigen "Weiterzusammenlebbarkeit" zu retten, aller Ehren wert.

~~~

sorry für die vielen "edits", aber ich empfinde es als sehr emotionales Thema, das durchaus Nachjustierungen hin zum besser Verständlichen verträgt
52. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 25.11.18 21:29


Zitat

Der entscheidende Knackpunkt ist: Hattest Du Spaß daran ihn zu behandeln? Was genau hat Dir daran gefallen und wo ist Dir die Freude vergangen?


Ja, wenn ich das nicht vollkommen falsch interpretiere, ist den eben nicht so.

Was Mona sucht, ist eigentlich die Hilfe von Pärchen mit ähnlicher Konstellation, dabei ist die Art des Fetisches vorerst nominal egal.

Zitat

ZU eingefräst sind da wohl dann die jahr(zehnt)elangen, ggf. sogar heimlich ausgelebten Phantasien und Präferenzen der männchen.


Ja, aber ich denke, wenn Man(n) wirklich liebt oder echt interessiert ist, dann ist er sicherlich auch bereit auf das eine oder andere zu verzichten.

Wir reden immer von seinen Wünschen, denn er ist fähig Deine zu befriedigen, wie Du schreibst.

Wenn, dann habt ihr sicherlich die besten Voraussetungen für eine Partnerschaft, die erfüllt sein kann. Das mit der Dominanten Dame sehe ich etwas anders als private_lock, jedoch wirst Du vermutlich keine finden, die nur Erfüllungsgehilfin für die Wünsche von ihm sind. Aber ein verbaler Gedankenaustausch, könnte Dich unterstützen, Dir ein paar Fragen beantworten.

Wer auch immer sich angesprochen fühlt, sowohl Paare als auch dominante Damen, kann sich ja per PN melden.

Ihr_joe







53. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 30.11.18 23:14

Hallo Mona und alle anderen,
so viele Beiträge und Geschichten hier im Forum zeigen auf, wie jeder von uns „Betroffenen“ über sein Engagement und seine Wünsche im Aus- und Erleben von Liebe, Lust, Leidenschaft, Submissivität und Dominanz mitteilt. Ich glaube, nicht nur mir wird beim Lesen dieses threads bewusst, welch facettenreiche und spezielle Situation auf alle zutrifft, die sich in einem Forum wie diesem treffen. Und wie schwierig es für eine ursprünglich außenstehend unbeteiligte Partnerin sein muss, sich dieser Spezialität eines sich offenbarenden Partners überhaupt zu stellen. Dann für sich zu entscheiden, ob sie überhaupt darauf eingehen kann und - falls ja - auch noch möchte. Und begibt sie sich dann auf den Weg - wie es hier Mona beschreibt - so gestaltet sich dieser in der Regel nicht einfach. Nach dem ersten Offenbaren und Bekennen soll so vieles verstanden, nachempfunden und berücksichtigt werden, zu dem zuvor im Leben nie Veranlassung bestand. Auch für ihn entsteht ein neues Kapitel der Beziehung mit Erfahrungen wie "was darf ich wollen, ich will nicht zu viel fordern, darf ich noch anmerken, was mir gefällt, wo und wie kann ausreichender Freiraum für ihre "normale" Sexualität entstehen" usw.
Ich lebe in vergleichbarer Lage, auch meine Partnerin ist nicht naturveranlagt und aus großer beiderseitiger Liebe, tiefem gegenseitigem Vertrauen und Offenheit sind wir nach vielen Jahren noch zusammen - und bewegen uns auf dem nach wie vor aufwändigen Weg des Arrangierens mit meinen seltsamen Spezialwünschen, die denen des Partners von Mona ähnlich sind.
Recht einfache Ratschläge wie: wenn sie erst die Vorzüge eines submissiven Ehemanns erkennt, wird sie es gar nicht mehr anders wollen und es genießen, wenn er staubsaugt, im Haushalt hilft, zuvorkommender wird usw. scheinen mir kurz gesprungen. Entgegenkommen gegenüber der "Göttin"? Wie muss sich eine Partnerin vorkommen, wenn sie zur "Göttin" wird, weil sie auf den Deal eingegangen ist, ihm den Orgasmus zu verwehren und ihn in ihm gemäßer Spannung hinzuhalten und dafür mit Staubsaugen und Unterwürfigkeit und Von-den-Lippen-ablesen belohnt wird ... fast hätte ich gesagt "entlohnt"?! Und wundert es, dass ein Auf und Ab auf Seiten beider Partner entsteht, die sich auf diese Holperstrecke der Beziehung begeben, auf beiden Seiten mit abwechselnden Eindrücken wie "das wird nie was" bis "gestern war es doch für beide mal ganz angenehm". Wie sehr liegt doch in uns Fetisch- und SM-Kalkulierern und Manipulierern eine recht genaue Vorstellung der erwünschten, aber auch der unerwünschten Szenarien vor und ich glaube, die meisten von uns müssten wohl zugeben, dass keineswegs einfach eine entsprechend dominante Frau fehlt und dann die Welt in Ordnung ist. Diese vordergründig von männlicher Bevormundung und in manchen Fällen von wiederholter Sexualnötigung (es soll Ehen geben, in denen Männer sexuell sehr fordernd sind und manche Frauen halten dies für normal oder wünschen sich dies sogar) befreite von vielen hier herbeigesehnte dominante Frau. Ist sie nicht in Wahrheit vielleicht sogar unfreier und vorgaben- und erwartungsgebundener als in einer sexuellen Durchschnittsbeziehung? Sie soll ihn erziehen, dominieren, beschämen, vorführen, strafen, fesseln, herzen, befriedigen, zwangsentsamen usw. Aber bitte nicht zu viel und nicht zu wenig, am besten nach einer "Liste der Möglichkeiten" oder einer Art Regieanweisung. Nicht gar keine Orgasmen und nicht zu viele. Und wenn die Haut am KG wund ist dann bitte ohne KG oder nur mit dosierter Tragedauer und abendlicher Intimpflege.... und wir submissiven Fetischisten und KG-Träger sind ja jederzeit aufmerksam und hilfsbereit und zu Vorschlägen bereit, wie unsere Partnerin nun (natürlich in UNSEREM Sinne) weitermachen könnte. Aber bitte: nicht zu lax und nicht zu streng, nicht zu soft und nicht zu beschämend usw.. Hand aufs Herz: wie viele hier sich als ausschließlich unterwürfige demütige Befehlsempfänger und Göttinnenanbeter sind dies dauerhaft? Hält eine Beziehung selbst unter „Naturveranlagten“ Subs und Doms so etwas aus?
Nach so viel Problembeschreibung. Ist es aussichtslos?
Der Zufall, dass genau so viel und auch noch passende Dominanz vorhanden ist und auf der anderen Seite die wie ein Schlüssel zum Schloss passende Submissivität ist wohl eher wie ein 5er oder 6er im Lotto zu sehen.
Viel wahrscheinlicher passt es halt mehr oder weniger und dies auch noch prozesshaft mit Aufs und Abs und Hin und Hers - vorausgesetzt eine nicht veranlagte Partnerin wie Mona lässt sich überhaupt drauf ein, es zu versuchen.
Ich glaube, es kommt ganz maßgeblich darauf an, ob eine gegenseitig offene wertschätzende und verständnisvolle Grundhaltung besteht, sonst kann es nicht gelingen. Die grundsätzliche Bereitschaft, über bisher verheimlichte Veranlagungen und Fantasien zu sprechen und auf Spezialwünsche einzugehen mag der erste noch recht einfache Schritt sein. Danach stellt sich aber die viel schwierigere Aufgabe des Umgangs mit seinen Spezialitäten, der nicht nachvollziehbaren Ambivalenz zwischen Leiden und Genießen bei Subbi, für den es ja auch neu ist, was nun geschieht. Jahrelang wollte er genussvoll leiden, nun ist es endlich so weit und da stellt er fest: das war jetzt aber doch zu viel Beschämung, so im Regencape vorm Kaffee abgestellt und angegafft zu werden, soo hatte sich Subbi das nun auch wieder nicht vorgestellt. Und er hatte sich geweigert und geschämt und abgebrochen und Schuldgefühle, weil er nicht durchgehalten hat. Und sie dachte, was ist denn nun wieder, nun hat er doch, was er wollte und nun ist es auch wieder nicht recht. Für sie war es schon genug Überwindung, ihn so verlächerlicht und beschämt da stehen sehn zu sollen. Sie tat es sich an und nun war auch dies wieder nicht gut. Nachvollziehbar liegt da der Wunsch nah, das ersehnte Erleben wie einen Kosmetiktermin in Fremdausführung zu vergeben. Das ständige Hin und Her und Ausprobieren und Titrieren von Scham, Strafe, Erregung muss eine unbedarfte nichtveranlagte Partnerin sehr herausfordern.
Es wird ganz viel Flexibilität bei recht einfachen Erwartungen an die eigene sexuelle Erfüllung auf ihrer Seite bestehen sollen und ganz wenig Flexibilität und dezidierte hohe Regieerwartungen auf seiner Seite. Und kommt er ihren Erwartungen nach, so wird sie leicht den Eindruck haben, sie erhalte ihre sexuelle "Belohnung" als Gegenleistung dafür, dass sie die Regieanweisungen verstanden und befolgt hat – ich weiß, das klingt jetzt etwas hart und soll in dieser Überspitzung die Aussage verdeutlichen. Er soll ja keusch gehalten werden, wie passt dies zum Wunsch der meisten Frauen nach normaler Penetration. Sie soll sich dann nach seinen keuschen Möglichkeiten ausgerichtet „verwöhnen“ lassen und hier im Forum entsteht manchmal der Eindruck, eine Frau wisse gar nicht, was ihr entgeht, wenn sie fortan nicht das Alternativverwöhntwerden schöner findet als normale Abläufe. Sind wir Fetis und Keuschlinge da nicht ein wenig blauäugig, die von uns ersehnten Abläufe als etwas Erstrebenswertes zu postulieren und Frauen zu suggerieren, was ihnen zum Glück noch fehle, sei ein submissiver Mann und der Aufbau einer FLR-Beziehung? Die Realität von Paaren mit unterschiedlicher Veranlagung sieht wohl ganz anders aus. Versuchsphasen mit erhöhter Spielbereitschaft und -aktivität wechseln mit Pausen- oder vielleicht oft auch besser Frustphasen ab, weil man feststellt, es ist einfach schwierig und beim letzten Spielversuch passte es auf der eigenen und oder der anderen Seite nicht. Subbi traut sich oft nicht, nach Spiel zu fragen, weil er ja ein schlechtes Gewissen hat, ihr seine Wünsche schon wieder zumuten zu wollen, noch dazu mit den neusten Entwicklungswünschen und Traumszenarien, zumal er darunter dauerleidet, ihr ja den von ihr bevorzugten Normalsex nicht ausreichend zu bieten. Sie erkennt wohl oft nicht sein Wünschen und Träumen und zeigt selbst nicht ihre Wünsche, weil ja „Normal“ nicht auf seiner Wunschliste steht.
Ja, bei uns ist es ein ständiges Auf und Ab, es ist ein ständiger Prozess mit vielen Entwicklungen und Ausprobieren, es ist für beide Seiten oft schwierig und fordert ein Maß an gegenseitigem Verständnis, sicher auch immer wieder von Abstrichen, wie es in normal veranlagten Beziehungen wahrscheinlich nicht erforderlich ist. Es erfordert viel Kommunikation und offenes Ansprechen von tiefen Empfindungen und auch wieder nicht zu viel Kommunikation, damit nicht zu viel zerredet wird. Es kann auch in solchen Beziehungen ein zeitweise für beide aufregendes Spiel mit der Lust sein, das beide bereichern kann, aber es ist schwierig und erfordert ein hohes Maß an Beziehungsarbeit, ein steady state ist m.E. eher die Ausnahme, aber da lasse ich mich gerne belehren von den anderen Diskussionsteilnehmern hier. Eine dauerhafte er-ist-das-baby-Beziehung oder FLR-Beziehung kann ich mir unter gemischtveranlagten Partnern nicht vorstellen. Jeder sollte die Möglichkeit haben und nutzen, offen über seine Wünsche, Träume und Grenzen zu sprechen, dies halte ich für eine Voraussetzung, das für beide Mögliche zu leben und dabei der Tatsache gerecht zu werden, dass auch dann alles im Fluss bleibt und bleiben darf.
Petercape
54. RE: Vorstellung

geschrieben von Moira am 30.11.18 23:42

WOW - ein extrem gutes Statement - sowohl vom Inhalt als auch von der Formulierung her!

BRAVO!

einzig wär noch toll gewesen, ein paar mehr Absätze einzufügen, aber das ist nun wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau,

ansonsten einfach nur DANKE für eines der besten und ich denke auch ehrlichsten Postings, das ich hier bisher je lesen durfte!

Herzlichst ~ Moira
55. RE: Vorstellung

geschrieben von FoG am 01.12.18 03:20

Da muss ich Moira zustimmen und Dir, Petercape, meine volle Bewunderung aussprechen! Wahnsinnig gut und tiefgründig betrachtet und vor allem formuliert!
Genau dieser permanente Zwiespalt in den eigenen Gedanken der jeweiligen Seite ist es, der uns allen - also Frau und Mann - wohl am meisten zu schaffen macht. Wenn dann noch die Möglichkeit fehlt, miteinander vollumfänglich und offen zu kommunizieren - seie es aus Scham oder Angst oder dem fehlenenden Willen dazu, dann wird dieser Zwiespalt fast unüberwindbar, was fast grundsätzlich immer zu Frust bei wenigstens einem führt, wenn nicht gar bei beiden.
56. RE: Vorstellung

geschrieben von Wens Vervulling am 01.12.18 09:23

Ja, sehr gut und treffend geschrieben. Dem kann ich mich nur anschließen.

Was man meiner Meinung nach aber nicht vergessen sollte ist, das "normal" nicht exakt definierbar ist bzw für jeden etwas anderes bedeutet. Für das eine Paar ist nur die Missionar Stellung normal, für ein anderes gehört auch Doggy oder gar Analverkehr mit zu den vollkommene normalen Praktiken.

Auch sollte man nicht vergessen, das auch eine "normale" Beziehung nicht einfach automatisch funktioniert. Auch normale müssen an der Beziehung arbeiten. Über Wünsche und Erfahrungen reden. Verschiedene Vorlieben in Einklang bringen. Das ist da auch nicht einfacher. Kompromissbereitschafft ist in meinen Augen eine Grundeigenschafft für eine funktionierende Beziehung.

Und ist es da nicht vielleicht sogar ein großer Vorteil, das wir durch unseren fetisch dazu gezwungen sind, viel und vor allem offen und ehrlich zu reden?
Geht sowas nicht in vielen "normalen" Beziehungen etwas unter über die Jahre?
In meinem Bekanntenkreis ist das zumindest der Fall.

Eine Beziehung ist in meinen Augen eh eine dauerhafte Entwicklung. Es verändert sich doch ständig irgendetwas.
Bei uns halt nur etwas mehr.
57. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 01.12.18 09:46

@ Petercape
Ja, ich gebe meinen beiden Vor-(Schreibern)Rednern recht.
Du kannst Dich sehr gut in die Rolle einer Frau, ob dominant oder nicht versetzen, da Du in der 3. Person geschrieben hast, hast Du bewusst ausgeklammert, wie es bei Dir, bei Euch war bzw. ist.

Zitat

Jeder sollte die Möglichkeit haben und nutzen, offen über seine Wünsche, Träume und Grenzen zu sprechen, dies halte ich für eine Voraussetzung, das für beide Mögliche zu leben und dabei der Tatsache gerecht zu werden, dass auch dann alles im Fluss bleibt und bleiben darf.


Das betrifft auch sich (fast) ergänzende Partner, ein Austausch und das Verstehen ist m. E. unumgänglich.

Zitat

Eine dauerhafte er-ist-das-baby-Beziehung oder FLR-Beziehung kann ich mir unter gemischtveranlagten Partnern nicht vorstellen.


Da sehe ich auch das größte Problem, dauerhaft, kann nicht wirklich funktionieren, und da sind dann wir Subs gefordert, nicht nur wollen, sondern auch geben, zurückzustecken, ohne beleidigt zu sein oder sich nicht verstanden zu fühlen. Wenn schon die Partnerin aus Liebe darauf eingeht, was auch immer zu tun.

Wobei FLR ist so unheimlich unpräzise und so allumfassend, dass schon eine „normale“ Bezihung darunter fällt, in der die Frau nur bestimmt, wann der Vannila-Sex stattfindet, so bezeichnet werden kann.
In den meisten Fällen hier, erscheint mir hier das Problem der Keuschheit und deren Länge für gemischte Partnerschaftnen problematisch zu sein.
Eine dominant veranlagt Dame wird die einfach nach Gutdünken unterbrechen oder so gestalten wie es ihr passt. Anders ist es bei der normal veranlagten Dame, sie will ja für Subi alles richtig machen, und steckt gegebenenfalls zurück.

Ansonsten schreibt Moira, es ist das ehrlichste Posting das ich je lesen durfte, es stimmt vieles, was Du schlussfolgerst, wie schon geschrieben, es ersehnt mir fast aus Ansicht der betroffenen Frauen und wiederum, doch distanziert, von außenstehend, aus weiblicher Sicht ein gemäßigtes Schimpfen auf uns Männer also auch auf Dich.

Richtig vielleicht, aber ehrlich, dazu fehlst Du, Deine nicht perfekten Erfahrungen, als Mensch, als Sub.
Ich frage mich, in wie weit es Mona weiterhilft, villeicht wenn ihr Partner mitliest, sich mehr auf sie und ihre Wünsche einstellt.

Und noch mehr, die Feststellung von FoG, dass die eigenen Gedanken und Gefühle dem Patner beidseitig mitzuteilen ohne etwas zu verschönern oder zu verschleiern, ehrlich von beiden Seiten. Natürlich weder beleidigend noch unsachlich weil gerade frustriert, sachlich. Ich weiß,es ist für viele sehr schwer. Dennoch ist es nur ein Schritt, ein kleiner aber bedeutender Schritt.

Mich würde interessieren wie es bei Dir ist, damit meine ich bitte kein Tagebuch, sondern eine kleine Zusammenfassung, wie ihr tatsächlich zusammen lebt. Nicht unbedingt hier, aber was noch viel besser wäre, villeicht kann ja Deine Partnerin sich mit Mona kurzschließen.

Noch einmal Danke
Ihr_joe

58. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 01.12.18 09:49

Ein Nachtrag hier in der Philosophieecke - Philosophie klingt ja immerhin wenigstens so ähnlich wie Psychologie, weil ich finde, dass es hier und genau in diese Diskussion am besten passt. Immer wieder liest man, unsere speziellen Neigungen seien unabänderlich. Es nütze wenig, sich mit den psychischen Hintergründen zu beschäftigen. So mancher argumentiert, sein Fetisch und seine Submissivität betrachte er als ein Geschenk und eine Bereicherung. Wenn ich solches lese, überkommt mich das Gefühl, warum das bei mir (und vielleicht bei so manchem anderen hier?) so anders ist. Ich betrachte meine speziellen Wünsche, Fantasien und Neigung auch nach Jahrzehnten als die größte Bürde meines Lebens, frug mich immer wieder, wie sich sowas in mir entwickeln konnte, las in Foren, in sexualwissenschaftlichen und psychologischen Bereichen, diskutierte vor Jahren in fevis zu diesem Thema, suchte nach dem psychischen Motor in mir, der mich so auffällig suchen, wünschen und empfinden lässt. Die Ausbeute war ernüchternd gering und ich komme zu dem Schluss, dass weder Wissenschaft, psychologische Lehre und Therapie nennenswert funktionsfähige Erklärungen und Hikfsmlglichkeiten bieten zu einem Thema, welches für so manchen Betroffenen eine Bürde gewaltigen Ausmaßes in seinem Leben darstellt. Ich möchte nicht wissen, wieviele zerstörte Beziehungen und zerbrochene Ehen, Fälle sozialer Isolation, Despressionen, Rückzug und womöglich auch Suizide (es gibt immerhin immer noch 3x so viele Suizide, für die sich niemand großartig interessiert in BRD wie Verkehrstote!) auf das Konto sexueller Aberrationen gehen, weil sie massive zwischenmenschliche Auswirkungen haben, von denen wir hier in dieser Diskussion allenfalls ein oberflächliches Ankratzen diskutieren, weil 2Menschen interagieren, die offensichtlich aus gegenseitiger Wertschätzung, Achtung und Liebe nach einem gangbaren Weg suchen, Hochachtung dir, liebe Mona, dass Du dies hier mitteilst und Hochachtung an uns alle, uns auf die Diskussion einzulassen. Interessant nicht nur hier im Thread, dass man vom Partner nichts vernimmt. Stimmt es, dass in den überaus meisten Fällen hier im Forum nur entweder er oder sie berichten? Aus Scham? Aus welchem sonstigen Grund? Wie kann es sein, dass in einer Welt mit Erforschung des Liebeslebens von Waldameisen bisher keine brauchbaren Erklärungen und zufriedenstellenden sexualtherapeutisch nutzbaren Theorien und Behandlungsverfahren bestehen für ein sexuell verbundenes Empfinden und Verhalten, welches so oft zumindest große Schwierigkeiten in Beziehungen bis hin zu schweren psychsozialen Belastungen und Folgen auslöst. Zu Depression, Angst, Burnout gibt es jede Menge Forschung und Therapie, zu sexuellen Auffälligkeiten wie unseren scheint man sich auszuschweigen. Ein Igittbereich, mit dem man sich konform mit einer über weite Strecken immer noch mittelalterlichen Sexualmoral nicht beschäftigt. Oder habe ich da was verpasst, nicht mitbekommen? Wo sind die Sexualtherapeuten hier im Forum, wo die Sexualpsychologen? Ist wahrscheinlich keiner betroffen 😊?! So bleibt es analytisch beim Graben in der Kindheit, verhaltenstherapeutisch bei der passenden Zurechtbiegung von Verhalten und zur Aufforderung an angepasste Lebenssteuerung, beim Erlernen alternativer Bewältigungsmuster? Ich schließe nicht aus, viele der hier Diskutierenden hatten - wahrscheinlich in der Kindheit - doch recht besondere Erlebnisse, welche dieses Gebundensein an ehemals vielleicht lebensrettende Besonderheiten bewirkten. Zur Bewältigung von Ängsten, Beschämungen und Bedrohungen entwickelte so manches Gehirn Bewältigungsstrategien, welche sich zeitlebens mehr oder weniger festsetzten und später immer wieder zum Problem in Aufbau und Erhalt sexueller Beziehungen wurden. Ich habe wenig Hoffnung, dass sich an diesen Aspekten meiner Veranlagung noch fundierte, spezifische Argumente und Hilfen auftun. Auch ich versuche, so gut es geht mit meinen Spezialitäten in meiner Beziehung zurechtzukommen. Vor die Wahl gestellt würde ich auf der Stelle zugunsten einer durchschnittlichen Sexualität verzichten, zu viel Unbehagen, Konflikt und Befassung hat diese Seite meines Lebens mir abverlangt. Und ich möchte an dieser Stelle mit dem Wunsch und der Anerkennung enden, dass ich es verdammt toll finde, mit welchem Verständnis und welcher Geduld Mona hier an einer gemeinsamen Lösung in ihrer Beziehung weiterzuarbeiten bereit ist. Es müssen 2 tolle Menschen sein, die sich hier bemühen, sonst würde es nicht soweit gekommen sein. Ich wünsche euch weiterhin Erfolg und Offenheit und den Erhalt dessen, was hinter all den "technischen Umsetzungen und Anwendungen" steht, das ist mit Sicherheit eine tiefe vertrauensvolle Liebe und Verbundenheit. Diese zu erhalten ist noch mehr Aufgabe, als all die fetischbezogenen Betriebsanweisungen, die hier diskutiert werden. Ich sage dies nicht, um irgendwelche gutgemeinten und sicher ebenfalls hilfreichen Ratschläge hier zu entwerten, bitte dies nicht falsch verstehen.
so long
Petercape
59. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 01.12.18 09:56

Lieber Joe,
das kann ich gerne tun. Aber im Moment lag mir mehr daran, hier diese Aspekte mal anzumerken.
Demnächst vielleicht mehr, wenn euch das interessiert. Aber es sind ja auch zum Teil sehr intime Dinge, über die man nicht in jeder Ausführlichkeit sprechen möchte.
Ich habe meiner Frau über Seiten wie diese berichtet. Sie hat auch das eine oder andere Mal in solchen Seiten herumgestöbert und dann - ich nehme an - abgeschreckt - abgebrochen, da doch sehr viele recht drastische Schilderungen und ein Vokabular auftauchen, welches Nichtveranlagten sagen muss: Du bist hier falsch. Ich möchte sie diesbezüglich nicht nochmal ansprechen, zu leicht schadet sowas unserer Beziehung, wenn sie über / von Praktiken liest, welche sie abstoßen. Und ich kann dies gut verstehen. Aus diesem Grund muss Mona schon auf Kontakte warten, welche sich "unangestoßen" ergeben.
Grüße
Petercape
60. RE: Vorstellung

geschrieben von Mike Orca am 01.12.18 10:05

Ich glaube auch, dass viele der Beobachtungen, die Petercape so gut und treffend zusammengefasst hat, im Kern für eine ganze Reihe von Paaren zutreffen - auch für Mona und ihren Partner, auch für meine Frau und mich. Wenn man beim (selbst)kritischen Reflektieren der Situation erst einmal so weit gekommen ist, bestimmte Widersprüche und nicht kompatible Veranlagungen klar zu erkennen, muss das nicht zwangsläufig zu Frustration und Streit führen. Man kann ja auch versuchen, eher die positiven Aspekte zu sehen:
Um beim Aufeinandertreffen von "normalen" und fetischistischen / BDSM-lastigen Wünschen eine Partnerschaft auf einem guten Weg zu halten, müssen sich Beide Mühe geben und Arbeit in die Partnerschaft investieren. Gerade die mangelnde Bereitschaft, auf (häufig kleine) Wünsche des Anderen einzugehen, lässt ja auch viele sexuell "normal - normal" veranlagte Beziehungen scheitern; wer sich intensiv mit "merkwürdigen" Wünschen und Bedürfnissen des Anderen auseinandersetzt (bzw. auseinandersetzen muss), stabilisiert die Partnerschaft.
Ein zweiter Denkanstoß: Meine Frau findet nicht alles toll und schön und sexuell erregend, was ich mir wünsche und sie zunächst nur auf meinen Wunsch hin mitmacht. Manches gefällt dann aber plötzlich doch besser als gedacht und selbst Dinge, die primär nur für mich schön sind, bringen meiner Frau wenigstens das gute Gefühl, ihren Mann glücklich gemacht zu haben - auch das ist nicht ganz wenig, wenn man sich mag. Umgekehrt bin ich für manche Wunscherfüllungen sehr dankbar und das macht es deutlich leichter, auf andere, wirklich nicht mehr harmonisch umsetzbare Ideen zu verzichten.
Noch eine letzte Überlegung: Bei uns ist es inzwischen fast 15 Jahre her, seit das Thema Keuschheit zum ersten Mal besprochen wurde, auch Latex, BDSM und dominantes / devotes Verhalten geistern mindestens ebenso lange in unserer Ehe herum. Anfangs ging es ausschließlich um mich und meine Phantasien, aber nach und nach hat meine Frau sich doch ein Stück weit davon entfernt, nur nach meinen Wünschen zu schauen und mehr auf sich selbst geachtet. Das ist in der Theorie das, was man als Dominanz bezeichnen könnte, äußert sich aber eher in Entscheidungen wie "diese Woche kein Latex" als im klischeehaften Peitsche schwingen. Schön ist das für mich nicht unbedingt - auch, wenn eher "Altglas wegbringen!" bei Nieselregen gewünscht wird als erotische Dienste. Mit der Zeit lernt man allerdings doch, sich punktuell tatsächlich submissiv zu verhalten und nicht nur im Rahmen des eigenen Kopfkinos - und das kann dann auch der "normalen" Partnerin gut gefallen.
61. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 01.12.18 15:50

Danke Petercape,

Du hast in Deinem Nachtrag schon sehr viel geschrieben.
Ich denke nicht, dass die sexuell Neigung wirklich aktiv zu der Suizidentscheidung beiträgt. Jedoch Trennungen und eigenes vermeintliches nichtgenügen. Ich denke es sind etwa 10% aller Selbsttötungen, die darauf zurückzuführen sind. Ergo rund 2% im BDSM Bereich.
Ich wusste schon als Jugendlicher wie ich bin, es war und ist für mich normal, Ich bin Masochist und ich stehe dazu, ich bin villeicht auch devot, aber nur gegenüber meiner Herrin.

Aber tauschen möchte ich nicht!

Vanille-Paare, wirklich erstrebenswert?
Wieviele Paare kenne ich, die sich scheiden lassen haben, und damit nicht glücklich wurden, teils sogar beide (nicht mehr) Partner. Zumindest von einem weiß ich, dass daraus ein Suizid erwuchs.

Du selbst hast gefragt warum sich Partnerinnen nicht oder nur selten äußern, insbesondere, wenn sie nicht naturveranlagt sind, Du brauchst sie natürlich nicht anzusprechen, wenn Du meist, es ist zu viel. Damit erklärst Du selbst warum.

Unangstoßen dürfte fast unmöglich werden...

Ihr_joe
62. RE: Vorstellung

geschrieben von Monadom am 01.12.18 23:34

Hallo alle miteinander,
vielen Dank für all die tollen Beiträge. Ich stelle fest, dass so viel zu sagen ist zum Thema. Genau darin liegt wohl das Besondere, wenn man als Außenstehende damit in Kontakt kommt. Sexuell "durchschnittliche" Beziehungen haben da doch wohl erheblich weniger Besprechungs-, Erklärungs- und Abstimmungsbedarf, für mich war es über viele Jahre ein Gefühl des sexuellen Abgelehntseins, ich suchte oft in mir nach Ursachen, fühlte mich als nicht begehrenswert, da keine "normale" Sexualität stattfand, das war sehr belastend und führte dazu, dass ich mich damit arrangierte, dass das wohl so ist und nicht viel zu ändern sei. Konfrontiert mit den von ihm genannten Hintergründen und Erklärungen hat sich da so einiges aufgeklärt und das Darübersprechen war sicher wichtig und hilfreich. Aber wie Petercape beschreibt, mit dem Offenlegen ist noch lange keine für beide zufriedenstellende Lösung gefunden. Und stellt man fest, dass man selbst nicht Ursache des über Jahre Auffälligen ist, so ist es schon eine ganz schöne Herausforderung, sich nun auf die neue Situation einzustellen, in der eine ganze Menge Verständnis erwartet wird und sich Erwartungen ergeben, die erstmal weit entfernt von dem liegen, was man selbst ohne Veranlassung leben würde. Und man selbst spielt dabei ja erstmal eine geringe Rolle. Man soll akzeptieren, dass das mit den eigenen Erwartungen an Sexuelles sich erfüllend ergeben würde, wenn man es schafft, ihn seinen erwartenden Vorstellungen entsprechend zu "behandeln". Das ist schon eine fette Packung, die da zu bewältigen ist. Ein besonderer Unterschied scheint obendrein darin zu bestehen, dass das Erleben erfüllender Sexualität bei ihm nicht auf einem auch zeitlich überschaubaren sexuellen Akt besteht, wie das ja eigentlich der Fall ist, vielmehr wird ein sich eventuell über Tage und Wochen hinziehendes Sexualspiel erwartet. Stellt sich nach üblichem sexuellem Erleben innerhalb überschaubarer Zeit wieder Alltag ein, so soll nun ein beständiges Bekümmern und Umsorgen und Berücksichtigen erfolgen, um ihn in seiner erstrebten Anspannung zu halten, denn sexuelle Befriedigung soll ja oft gar nicht erlangt werden. Oder zumindest nicht sofort. Aber irgendwann dann doch. Und danach bitte erst mal keine Fetischaktivitäten mehr. Anscheinend bis der Hormonakku wieder aufgeladen ist und nach Fortsetzung des Hinhaltespiels ruft. Verglichen mit einer "unveranlagten" Sexualtät ist das schon eine fette Packung und es braucht viel Geduld und -ich gebe es zu- auch Frust, sich dem zu stellen. Es kommt zu langen Pausen unserer sexuellen Beschäftigung miteinander. Ich nehme an, dass er mir dann seine Wünsche und Fantasien verschweigt, um mich nicht zu belästigen. Und es kommt auch zu Phasen, in denen ich denke, nun hab ich mich doch so offen gezeigt und so vieles mitgetragen und mitgespielt, wo bitte bleibt dieses zwanglose, spontane einfache auch sexuell getragene Handeln, auch mal ganz ohne Fetisch und Dominanzgebahren. Dies bildet nun ein recht dusteres Gebahren ab und ich will nicht den Eindruck erwecken, dass alles ausweglos und gescheitert erscheint. Aber es ist wahr, es ist ein aufwändiges und für Unveranlagte undankbares Unterfangen, sich diesem kaum nachvollziehbaren Auf und Ab zu stellen und einen gemeinsamen Weg zu finden. Es wundert mich nicht, dass viele Beziehungen darüber leiden, zerbrechen oder sexuell ausbrennen, zumal man als "Nichtveranlagte" alleine dasteht. Andere ins Vertrauen zu ziehen verbietet sich schon deshalb, weil ein Bekanntwerden vor Freunden oder Familie nicht in Frage kommt und so steht man mit der ganzen Hintergrundarbeit allein da, vom Austausch wie hier im Forum mal abgesehen. Und selbst hier ist es ja mehr ein Austausch mit Betroffenen als mit "Nichtveranlagten", das wird mir klar, wenn ich all die vielen engagierten und wohlgemeinten Ratschläge hier lese. Aber aus den Beiträgen lese ich auch, dass andere nichtveranlagte Partnerinnen wohl die gleichen Erfahrungen machen wie ich. Und dass es wohl auf ein ausreichend offenes Sichaustauschen und viel gegenseitige Rücksichtnahme ankommt, wenn man einen für beide Seiten auskömmlichen Weg finden möchte.
Mir wird klar, dass ich hier im Forum wohl Außenseiterin bleiben werde, dennoch ganz herzlichen Dank für all die hilfreichen und weiterführenden und erklärenden Kommentare. Das hat mir schon sehr geholfen und viel von dem bestätigt, was wir auch zu Hause oft besprochen haben. Ich glaube, ich kann nun besser verstehen, wir ihr Fetischisten und Subs tickt, das macht die Sache schon leichter. Und wer weiß, vielleicht finde ich ja irgendwann doch noch Gefallen am einen oder anderen Ablauf. Mein Besuch in einem Forum nur für Erzieherinnen (vielen Dank für den Tipp hier) zeigte mir auf, wie ausgeprägt und durchdringend offensichtlich female-geprägte Beziehungen geführt werden können. Dort wird an vielen Stellen von "geführten" Partnern gesprochen, als wären diese ausschließlich zu erziehende, unfreie Menschen, die wenn sie heim kommen erstmal gewindelt und in Strampelanzüge gesteckt werden. Unveranlagte waren dort überhaupt nicht zu finden. Dies scheint mir ein wirkliches Problem und gleichzeitiger Bedarf zu sein, sich diesbezüglich austauschen zu können unter betroffenen Partnerinnen, die zwar gewillt aber auch oft überfordert sind mit der Offenlegung dieser ganzen Fetisch- und Sub-Welt. Aber was würde dort unter gleichbetroffenen Partnerinnen besprochen? Sicher keine Beratungstips für Fetisch und Erziehungsfragen denke ich. Es könnte vielleicht leicht zu einer Klage- und Jammerecke werden und wem wäre damit geholfen. In anderen Diskussionsforen fand ich unter Unveranlagten zum Thema Fetisch eigentlich immer nur Kommentare wie: also das wär nix für mich usw. Da ist es für mich vielleicht einfacher und geeigneter, mich hier mit euch austauschen zu können, wenn ich mal ganz pragmatischen Rat brauche. Das ist ja dann auch nicht weit von einer "Unterstützung für Erziehungsfragen" entfernt, ich benenne es mal so locker. Vielleicht bietet sich ja auch die eine oder andere Schlüsselherrin oder dominant veranlagte Teilnehmerin des Forums an, mich bei Bedarf zu unterstützen. Das wäre schön.
Vielen Dank für alles, was ich hier bisher erfahren, nachvollziehen und verstehen konnte.
Viele Grüße
Mona
63. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 02.12.18 20:56

Nach so viel tiefschürfender Grundsätzlichkeit sei ein Ausflug ins Leichte, Flüssige, Pulsierende, Perlende erlaubt, in die weite Welt unserer sensibelsten bis hin zu kräftig machtvollen Empfindungen und Wünsche, zu denen uns das Leben verholfen hat.

Freilich muss man im Keller unten die Fundamente anschauen - dies habe ich mit den beiden ersten Beiträgen versucht darzustellen - um entscheiden zu können, welcher Dachausbau möglich ist. Unter wie vielen Dächern wird wohl Sexualität mehr oder weniger in Gestalt von Ruckizuckiruckizucki hast du den Wecker schon gestellt schlaf gut Schneckchen gelebt?
Das Gefängnis. Das Schloss. Die angebetete liebende Geliebte. Aus diesen 3 Zutaten ließe sich jederzeit ein epochaler Roman, Spielfilm oder jedes andere zu Herzen gehende Kunstwerk schaffen. Bei so manchem geneigten Leser hier sprießen womöglich bereits beim Lesen schon Fantasien ins Land der dominant submissiv devot masochistisch sadistisch fetischistisch oder wie auch immer ausgerichteten Träume.
Er sitzt im Gefängnis, sie besitzt den Schlüssel des Verließes. Der Liebesgott Amor wacht über der Szene. Sie liebt ihn, er liebt sie. Doch statt die Geschichte in einem schnellen Quicky aufzulösen und zu beenden, findet ein faszinierend fantasievolles Spiel statt. In dem er das Eingesperrtsein in tiefer Sehnsucht nach ihr erduldet und sie Gefallen am Erspüren seiner starken Gefühle und seinem Drängen nach ihr verspürt. So sehr begehrt werden, aber das Verließ und die damit von Amor auferlegte enthaltsame Hinhaltung verhindert das Aus- und Erleben des sich aufdrängenden explosiven Liebesspiels. Beide spüren, wie sich die Macht des gegenseitigen Begehrens größer und berauschender anfühlt als das sich einander hingeben, welches all die prickelnde Angespanntheit beider Körper sofort entladen würde. Und von die Geschichte und ihr Spiel von Amor auferlegt tragenden Tugenden geführt machen sie aus dem gegenseitigen Begehren ein aufregendes Spiel um Erhalt und kunstvolle Erhöhung des sensiblen erregenden einander Begegnens.
Nur mit verbundenen Augen und gebundenen Händen dürfe er ihr für Augenblicke näher sein, so ist es gefordert und sie besucht ihn unter dieser Auflage und verschleiert seinen Blick mit dem nach ihr duftenden Tuch und gürtet ihm die Hände. In höchster Anspannung nimmt jeder seiner übrigen Sinne die Anwesenheit seiner Geliebten wahr, ihren Atem riechend, ihr wallendes Haar seine Schultern streifend und sie weiß ebenfalls, dass zum Erhalt dieser äußersten Erregung und Spannung nicht das Äußerste geschehen darf, um Amors umgehendes Missfallen zu vermeiden. Und als sie ihm den Honigtropfen sanft über seine Brustknospe rinnen lässt und daran leise und leicht leckt ist es, als sängen alle Glücksengel gemeinsam ein hohes Lied der allerhöchsten Form und Hingabe menschlichen Empfindens und dieser traumhaft erhöhten Weiterreichung von Gefühl und Zuneigung. Sie spürt seine Lust und seine Kraft und sie spürt den angenehmen Reiz des Erhaltens dieser wertvollsten Fügung und Spannung menschlichen Miteinanders, tief begehrt zu sein mit allen Sinnen und in tiefer Verehrung und Liebe. Und sie lässt ihn zurück in diesem Goldglanz der Verzückung, beider Herzen sind berührt und beinah wirr taumelnd und sie wissen beide, dass dies sein darf, dass in diesem Gespanntbleiben in der Sehnsucht nach dem Andern selbst das Verbleiben im Käfig höherer Genuss ist, als eine alles ablöschende kurze Explosion der Gefühle. Und sie streichelt und küsst sanft seine Stirn, haucht ihm zu ein "bis bald" und entschwindet nach Verschluss seines Verließes eiligen Schrittes.
So oder so ähnlich.... ich könnte mir vorstellen, fast jeder würde diesen Ablauf als Bestandteil eines Dramas oder einer Oper für Kulturgut und Kunst halten, vielleicht begleitet von theatralischer Musik, solistischem Koloraturgesang mit 17Wiederholungen, eingerahmt von wallenden Schicksalschören.... und zuguterletzt reichlich beklatscht. Warum nur klatschen also all die unbeteiligten Partnerinnen der hier im Forum beteiligten Amoropfer nicht, wenn die Subbis dieser Welt nach Kerker und Hinhaltung rufen?
Klar, die meisten können nicht gut singen. Das ist Schicksal. Aber ich sehe auch noch andere wesentliche Gründe...

Zum Beispiel in so mancher Darstellung und Ausdrucksweise in Foren. Hier soll der CB2000 in Verbindung mit einem reizstromversorgten Harnröhrendildo eingesetzt und der Schlüssel tiefgefroren werden. Die Partnerin soll in hochhackigen Pumps, tiefschwarz geschminkten Augen und Glitzeranzug die Peitsche schwingen und das Lecken der Stiefelabsätze verlangen. Gedemütigte beschämte Lustsklaven wollen unter Elektrosex verabreichte Ströme lustvoll exstatisch ertragen und für ihr Winseln mit der Ankettung ans Kreuz "belohnt" werden oder zur Strafe für Wochen in Windeln gezwungen werden.... und so mancher wundert sich, dass sich selbst seine ansonsten recht aufgeschlossene und offene Partnerin angewidert abwendet mit Kommentaren wie zB "ne, ne son Schweinkram wich nix mit zum tun haben."
Ich möchte zum Ausdruck bringen, worauf es womöglich recht entscheidend ankommt: wie wir uns auf beiden Seiten der Sache nähern. Naheliegend ist, dass im Falle von Jahrzehnten währenden überwiegend verborgenen Fetischfantasien eine Tsunamiwelle dezidierter Erwartungen auf den unbedarften Partner einstürmt. Wie dahinter das für beide Seiten reiz- und fantasievolle Potenzial entdecken, welches - gekonnt eingesetzt - aus so mancher eingeschlafenen Sex-Beziehung ein prickelndes Entwicklungsspiel machen kann, welches vielleicht beide zu ungeahnten Höhen der Empfindung und gegenseitigen Hingabe führen kann.
Wir Fetis und Subbis sind eher empfindsamere Menschen als andere. Mit uns lassen sich vielleicht eher interessante sexuelle Gebirge mit wunderbaren Aussichten für "Nichtveranlagte" (ein schreckliches Wort) erklimmen als mit manchem Normalomännchen, welches häufig vielleicht nur recht einfache ausgetretene Pfade zu gehen bereit ist.
Darum an alle still zurückgezogenen oder abgetauchten Frauen: gebt euch selbst und euren still vor sich hin geheimnissenden Partnern eine Chance. Ich bin überzeugt, aus so mancher vor sich hindarbenden ausgelutschten Einfruchtwiese lässt sich - natürlich mit Auf und Abs von Frust und Freude - eine blühende, vielgestaltige Beziehungs- und Sexualwiese manchen.
Dazu möchte ich Mut machen.
Mit besten Amorgrüßen
Petercape
64. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 03.12.18 23:36


Zitat

Hier soll der CB2000 in Verbindung mit einem reizstromversorgten Harnröhrendildo eingesetzt und der Schlüssel tiefgefroren werden. Die Partnerin soll in hochhackigen Pumps, tiefschwarz geschminkten Augen und Glitzeranzug die Peitsche schwingen und das Lecken der Stiefelabsätze verlangen. Gedemütigte beschämte Lustsklaven wollen unter Elektrosex verabreichte Ströme lustvoll exstatisch ertragen und für ihr Winseln mit der Ankettung ans Kreuz \"belohnt\" werden oder zur Strafe für Wochen in Windeln gezwungen werden....


Gut gebrüllt Löwin ä Löwe!

In Foren lesen und irgendwelches Kopfkino, Wünsche, übertriebenes und sogar echtes, wird und kann Sie nur überfordern. Anfangs unbedingt und später vermutlich immer noch.
Dann ist da ja der Partner, der Subi, der seinen Mund nicht aufbringt, anstelle, dass er versucht zu erklären, wie es mit ihm ist.

Aber wie sehr muss Mona ihren Galan lieben wenn sie hofft, aus all dem was sie nicht mag, etwas zu finden was ihr zusagt, was Ihr Freude bereiten könnte.

Die Veranlagten lach, sind doch auch tausendfach verschieden in ihrer Veranlagung, manche sind so wie Du und ich oder doch eher wie Du? Von dem ich nur weiß, dass er unzufrieden ist, mit welcher Neigung auch immer es sein mag
Villeicht der bessere Dünger für eine blühende Wiese mit Schmetterlingen und Bienen und Hummeln.

Ich, der ich mit meiner Veranlagung zufrieden bin, die ich akzeptiere und nicht verdränge. Nicht einmal der KG war meine Idee, da bleibt mir nur die andere Wiese, die mit herrlichen Silberdisteln, oder den herrlichen Gräsern, die von dem Sub gepflückt ein frisch pfeifendes Rohrstöcken ergeben. Suchte ich schon zu Beginn nach dem passenden Gegenstück. Jetzt wo sie es nicht mehr sein kann, bleibt mir immer noch unsere Liebe.

Ihr_joe
65. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 09.01.19 13:29

Hallo Joe,
Schön, dass Du zufrieden bist. Das gönne ich Dir von Herzen. Aber längst nicht alle Betroffenen sind zufrieden mit ihrem Besonderssein. Die Beziehung von Monadom wäre ohne Fetisch ihres Partners sehr wahrscheinlich unkomplizierter.
Wo wenn nicht hier in der Philosophieecke (oder besser Psychologieecke, warum gibts die eigentlich nicht?) kann man auch über Probleme oder Auffälligkeiten mit unseren Spezialitäten diskutieren.
Ich werf mal nen Stein ins Wasser. Welche Tierart bindet ihrem Nachwuchs Tücher ums Gessäß und lässt ihn dann mit stinkenden Fäkalien jahrelang drin rumliegen/rumlaufen? Schön verpackt, zeitweise übel stinkend und "süß" angezogen ist unsere Nachkommenschaft potenziell bis in die Trotzphase mit Peinlichkeit, mag sein vielleicht sogar übelstem Schamproblem konfrontiert gezwungen, diesen Widerspruch von süß verkleidet sein und gleichzeitig gerümpfter Nase zu ertragen und ohne Gegenwehr das erneute Verpacktwerden einschließlich sexueller Verkäfigung zu ertragen. Was da psychisch abgeht in den Kleinen interessiert keinen. Ist ja "normale" Kultur! Dass da so manches Sensibelchen mit ner gehörigen Masomacke auf der Strecke bleibt ist für mich nachvollziehbar. Und dann bleibt ihm nur, auf einen passenden Partner zu hoffen, der das Sonderspiel mitspielt und ihn/sie in den Käfig sperrt und seine / ihre sexualisierte Schamverletzung kompensiert? So ein spezielles Setting ist meist fragil, wenn es überhaupt zustandekommt. Und falls jemand Lust hat und Veranlassung sieht, auch über solche Aspekte - vielleicht sogar über deren Veränderlichkeit zu sprechen - wo bitte, wenn nicht in Foren wie diesem in der Philosophieecke. Ich möchte nicht wissen, wie viele hier mitlesen oder schreiben, die wegen ihrer sexuellen Besonderheit in psychotherapeutischer Behandlung sind/waren, wieviele Beziehungen deswegen gescheitert sind oder vor sich hindarben. Die Zufriedenen sind zu beneiden. Schön, dass sie eine gute Lösung für sich gefunden haben. Für die übrigen, vielleicht Ambivalenten, Interessierte, vielleicht auch Leser oder Leserinnen mit psychischen und oder sozialen Problemen fände ich es toll, wenn zB hier im Forum ein Austausch erfolgen könnte?
Viele Grüße
Petercape
66. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 09.01.19 17:51

@Peter

Der Titel des Brettes wird hoffentlich niemanden davon abhalten, auch seine psychologischen Erkenntnisse mit uns zu teilen. Umgekehrt hätte ich jedoch die Befürchtung, dass Psychologie im Titel allzuleicht auf medizinisch-medikamentöse Aspekte reduziert würde (gerade, wo wir doch auch schon die medizinischen Fesseln hier haben). Auch könnte ich mir vorstellen, dass mit einer Umwidmung die pathogenen Aspekte mehr Gewicht gewinnen würden und damit mehr Problemfälle angelocken würden, deren professionelle Betreuung und Therapie wir nicht leisten können.

Zitat
Welche Tierart bindet ihrem Nachwuchs Tücher ums Gessäß und lässt ihn dann mit stinkenden Fäkalien jahrelang drin rumliegen/rumlaufen?


Nein, Tiere wohnen auch nicht in Häusern mit Teppichfußböden. Da lautet die Wahl eher, entweder muss das Kind aus dem Wohnzimmer komplett verbannt werden (angekettet in der Hundehütte im Hof?), bis es "stubenrein" ist oder es kriegt ne Windel und darf zumindest am Soizialleben teilhaben. Und ich hoffe doch sehr, dass die Windel im Normalfall vorsorglich getragen wird mit einem zeitnahen Wechsel, bevor die Notwendigkeit dafür sich geruchstechnisch schon in der Wohnung verbreitet hat. Denn die Alternative, unser gemütliches Heim gegen einen stinkenden Tigerkäfig zu tauschen, weil ständig jemand das Revier markiert, scheint mir gerade jetzt im tief verschneiten Winter nicht sonderlich attraktiv, weder olfaktorisch, noch kalorisch oder sonst wie.

Scham entsteht aus dem Bewußtsein um die eigene Andersartigkeit. Wir sind tief drinnen immer noch Herdentiere mit dem Drang, bei Gefahr uns zwischen die Artgenossen zu schieben und mit der Herde zu verschmelzen. Beispielsweise haben prominente Deutsche scheinbar eine Vorliebe dafür im Ausland zu wohnen. Selbst wenn man die Steuerflüchtlinge abzieht, bleibt vermutlich noch eine erhebliche Zahl übrig, die einfach genießen, irgendwo auf der Welt nur normale Menschen zu sein, ohne ständig von Autogrammjägern belagert zu werden.

LG
private_lock
67. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 09.01.19 18:53

Zitat

Hallo Joe,
Schön, dass Du zufrieden bist. Das gönne ich Dir von Herzen. Aber längst nicht alle Betroffenen sind zufrieden mit ihrem Besonderssein. Die Beziehung von Monadom wäre ohne Fetisch ihres Partners sehr wahrscheinlich unkomplizierter.


Natürlich hast Du recht, jedoch wer mit sich nicht zufrieden ist, akzeptiert wie er ist, wird nie wirkliches Glück erfahren.

So besonders sind wir Menschen nicht, eines von vielen Beispielen ist die Breitfuß-Beutelmaus das Männchen verausgabt sich bei der Paarung so, dass es dabei stirbt. Andere töten ihre Nachkommen oder umgedreht.

Die Beziehung von Monadom wäre ohne Fetisch ihres Partners sehr wahrscheinlich unkomplizierter.
Oder würde so gar nicht existieren!

Vielleicht stehe ich allein da, aber wie soll eine unterdrückte Neigung auf Dauer befriedigend sein, wenn man(n) (oder Frau) sich öffnet, lässt sich so viel Neues entdecken, vielleicht sogar erkennen, dass es auch andere Dinge gibt, die beiden gefallen könnten.

Vielleicht gehört das Tragen von nassen, verschissenen Windeln beim Pater sogar bei einigen Frauen dazu, weil si es eben toll finden ein Baby zu umsorgen. Es später (wenn der Kleine trocken ist) sogar vermissen.

Es kann ein Weg sein, eine Psychotherapie zu machen, was je nach Methode oft zu neuen oder größeren Problemen führen kann. Andererseits umfasst der Bereich ja auch Paar- und Familientherapie, dabei wir schlussendlich ja genau die besonderen Wünsche offengelegt und moderiert darüber gesprochen.

Meines Erachtens
ist so was wie eine Heilung von der „Krankheit“ sowieso nicht möglich. Und die Einnahme von Psychopharmakon oder Neuroleptika in dem Fall nicht förderlich. Selbst bei medikamentöser Behandlung sexuelle Straftäter funktioniert der Weg nur mit mäßigem Erfolg und gigantischen Nebenwirkungen.
Und da hat sich die Psychotherapie als völlig unbrauchbar erwiesen.

Schon lange bevor ich das wusste, gab es nur den Weg für mich zu akzeptieren wie ich bin, was ich bin. Nicht nur es zu akzeptieren, sondern es auch zu mögen!
Ich weiß nicht, was es mir bringen soll analysiert zu werden, wenn ich dann nach ICD-10 eingeteilt werde, ist das sogar eine Krankheit? Wurden nicht homosexuelle mit Stromschlägen behandelt, war das nicht auch eine Krankheit?
Und heute?

Was ich damit schreiben mag, wenn man versucht, mit sich in Einklang zu kommen, von mir aus auch mit Hilfe zu dem Ergebnis kommt: Ich bin wie ich bin und das ist gut so! (...huch das ist irgendwoher geklaut, welcher Politiker war das noch mal?)

Aber hier eine Psychologieecke zu eröffnen, nein! Da sind schon die ausgebildeten Fachleute oft überfordert und richten Schaden an, machen Menschen kränker mit der falschen Therapie, andere wiederum versuchen diesen Fehler mit monatelangen Behandlungen wieder zu kitten!

Klar kann man darüber schreiben, mehr aber auch nicht! Da bin ich noch strikter dagegen als private_lock, selbst ohne die Problemfälle - nein Danke!

Ihr_joe
68. RE: Vorstellung

geschrieben von Moira am 09.01.19 19:35


Zitat

Vielleicht gehört das Tragen von nassen, verschissenen Windeln beim Pater sogar bei einigen Frauen dazu, weil si es eben toll finden ein Baby zu umsorgen. Es später (wenn der Kleine trocken ist) sogar vermissen.


na ob das Zölibat DAS erlaubt?
69. RE: Vorstellung

geschrieben von private_lock am 10.01.19 00:49

Och, wenn die Frau mit Windeln im Beichtstuhl sitzt, merkt der Pater das doch gar nicht. Da gibt es doch diesen praktischen Sichtschutz, damit man auf der anderen Seite nicht sieht ob er gerade eine Hand unter der Kutte hat ...

*grins*
private_lock
70. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 13.01.19 16:17

Hallo,
ja, ich sehe das genauso. Hier sollten kein psychotherapeutischer Klientenaustausch oder Diskussionen über Psychopharmaka erfolgen. So meinte ich das auch nicht. Ich habe z.B. im früheren Fevis-Forum über viele Jahre interessanten Austausch zu psychologischen Hintergründen meines speziellen Empfindens gehabt und das hat mir sehr geholfen. Wir haben keine genetische Besonderheit, sondern - wahrscheinlich in der Kindheit - Erfahrungen gemacht Erlebnisse gehabt, welche zu recht speziellen Wünschen, Empfindungen und Erwarten geführt haben. Und diese passen oft - so auch bei mir- nicht sehr gut zu Durchschnittserwartungen von Partnern, was sicher im einen oder anderen Fall zu Problemen in Beziehungen führt, wie zum Beispiel bei Monadom. Dieses Auskommen, Sichabfinden und Einen-Weg-finden mit unterschiedlich ausgeprägten Vorstellungen ist sicher für viele schwierig. Wie es gelingt, kommt darauf an, wie wir mit unseren Empfindungen, Erwartungen und deren Umsetzbarkeit in unseren Partnerschaften oder - sicher nicht selten - allein zurechtkommen. Und dabei handelt es sich immer um psychologische und soziale Aspekte, die zu diskutieren ich vorschlagen wollte. Klar, wer den gewünschten 24/7-Käfigverschluss von der Partnerin lustvoll verabreicht erhält und die gelegentlich ersehnten Postriemen in geeigneter Dosierung noch dazu, der wird wenig Anlass für psychogische Erörterungen sehen und das sei ihm ja auch gegönnt. Mich interessiert es auch nach Jahrzehnten noch, wie es dazu kommen konnte, dass ich so empfinde. Ich lernte über Umgang und Ausleben viel dazu und ich würde noch mehr über diese auffälligen psychologsichen Hintergründe diskutieren und erfahren, wenn sich dies anbietet. Die vielen tollen Geschichten über Auslebebeispiele sind schön. Interessant finde ich aber auch, sich zu psychischen Hintergrund- und Begleiterlebnissen auszutauschen, zumal die Psychotherapieschulen dazu m.E. wenig Grundsätzliches, Hinreichendes und Helfendes offerieren.
Viele Grüße
Petercape
71. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 13.01.19 22:14

@ Moira,
Ja, schön gefunden, aber ich mag das lassen, finde ich zu gut daneben.

@ Petercape

Ich denke bei mir war meine Mutter ausschlaggebend, die hat mich als Kind verhauen, quasi als Erziehung, mich aber gleichzeitig bedauert. Mit etwa 8 oder 9 Jahren war das aber vorbei.

Ich habe aber schon damals „starke Mädchen“ gesucht. Mit einem oder zwei Ausrutschern bei den ersten Libeleien, habe ich was ich bin dann den Mädchen kundgetan - die ich automatisch entsprechend unbewusst ausgesucht habe, deshalb wurde mir auch nicht bewusst, wie „exotisch“ ich doch war, denn mindestens jede zweite war nicht abgestoßen und wir...

Bei meiner Frau war es ihr Vater - der sie als Kind geprügelt hat. Warum sie aber sadistisch und ich masochistisch wurde erschließt sich mir nicht wirklich.
Allerdings war ich ihr erster Partner, den sie verprügelt hat, dafür verließ sie jedoch ihren damaligen Freund.

Warum die Geschwister aber nicht auch was auch immer geworden sind, oder es nicht ausleben, bedeutet zumindest, dass nicht nur die Umwelt und deren Einflüsse den Menschen prägen.

Es gibt viele andere Dinge, die ich mag, die wiederum nie in meiner Kindheit vorgekommen sind. Eine andere Frau, die ich kenne, wurde nie gehauen, trotzdem ist sie eine Sadistin, allerdings hat sie es erst mit 17 festgestellt und brauchte lange das zu akzeptieren.
Das ließe den Schluss zu, dass es auch denkbar ist, dass man eben die vererbte Veranlagung dann später entdeckt und die Jugenderlebnisse das beschleunigen.

Das es mehr männliche als weibliche Doms aber mehr weibliche Subs gibt, ist wohl der noch lange nicht erreichten Gleichberechtigung geschuldet, erst in den letzten Jahren verschiebt sich das Ungleichgewicht etwas.

In der Zeit als ich mich dafür interessierte, galt die These, dass die Krankheit ausschließlich durch Kindheitstraumata oder Jugenderlebnisse in der Pubertät geschaffen wurde (englische Krankheit), der Auffassung bin ich nicht. Es ist ja auch mehr als 40 Jahre her.
Später habe ich mich erst wieder durch die Erkrankung meiner Frau damit beschäftigt und erfahren müssen, dass es auch an der Kombination unzähliger Hormone liegt, überhaupt sexuelle Lust zu empfinden und damit auch sadistische Freuden zu fühlen, aber das führt hier zu weit.

Sorry, dass ich speziell auf mich und meine Richtung eingegangen bin, wobei ich selbst nicht mal weiß was mir alles gefällt.

Ich denke aber, dass man(n) das als Partner nicht lernen kann, selbst die Versuche es aus gutem Willen zu tun, funktionieren nicht oder nur eingeschränkt.
Andererseits ohne das Wissen was der andere ist, denkt und will lässt sich selbst nicht erfahren was man davon mag. Dazu gehört eben auch die Offenheit es zu probieren beziehungsweise es zu erfahren, ohne es mit einer Forderung zu verbinden.

Ihr_joe
72. RE: Vorstellung

geschrieben von Käfigbär am 13.01.19 22:44

@ihr_joe
Ich Frage mich ob man überhaupt (sexuell) glücklich werden kann in einer Beziehung, wenn man nicht den passenden partner hat der die neigungen auch hat. Und ja, das ist auch ich-orientiert. Auch ich wurde früher von meinem Vater oft geschlagen, sogar mit Gegenständen. Später als Jugendlicher wurde ich von ihm teilweise auch im Kreise der Familie diskriminiert (du taugst nichts, aus dir wird nie was werden, etc.). All diese Erinnerungen sind in den letzten Monaten durch das ausleben meiner Neigungen, die ich bis vor einem halben Jahr unterdrückt habe, wieder an die Oberfläche gekommen. Leider ist mein Drang dafür umso intensiver.


@Monadom
Danke für Deinen interessanten Beitrag, der mich nun ein wenig auf die andere Seite aufmerksam gemacht hat. Zum Hintergrund, ich war wohl schon immer devot veranlagt habe mich aber nie getraut das meiner Partnerin zu sagen - bis vor einem halben Jahr. Seitdem hat sich viel verändert, wir haben viel probiert aber wir hatten auch die ein oder andere Krise zu meistern ,da meine Partnerin noch nicht soweit ist wie ich es gerne hätte. Ich möchte natürlich auch das komplettprogramm mit KG und regelmässiger Fesselspielen haben - meine Partnerin dachte bislang immer das ich eher in der Dom Rolle angesiedelt wäre.
Es ist aber oft nicht leicht die Bedürfnisse zurückzuschrauben genauso wie es sicherlich schwer, den Anforderungen des Partners gerecht zu werden. Ich weiss nicht wie das in seiner Partnerschaft läuft, ich musste erstmal lernen mit meiner Partnerin darüber zu reden. Das du Interesse an der Sache zeigst ist schon eine lobenswerte Eigenschaft - meine Partnerin interessiert sich kaum dafür, ich muss ihr vieles erklären und würde mich auch riesig freuen wenn sie sich zumindest die Grundlagen aneignen würde. Das das natürlich nicht innerhalb von einigen Tage geht ist klar, braucht halt alles seine Zeit.
Generell haben wir vereinbart, das sie das sagen hat ganz gleich was kommt. Ich will es so und wenn sie blümchensex will gibt's halt auch das. Fußmassage z.b. ist ihr Ding, jeden Abend. Wir fingen auch an mit Regeln die ich aufgestellt habe, das ging immer nach hinten los. Irgendwann war sie es wohl leid und hat eigene Regeln zusammen mit mir aufgestellt. Wünsche darf ich jederzeit äussern aber nicht alles wird erfüllt. Auch reden wir nach Session und neuen Dingen über unsere Gefühle. Hab keine Angst, übernimm die Kontrolle und mach es zu Deinem Spiel - Dein Partner will es doch so und er wird Dich dafür umso mehr lieben. Probier neues an ihm aus aber schaffe Dir auch Dinge die Dir Vergnügen bereiten. Es soll ja beiden Spass machen und sollte sich nicht wie ein riesiger Brocken voll Arbeit für Dich anfühlen.
73. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 14.01.19 00:17

Lieber Käfigbär
Ja, für mich gehört ein passender Partner dazu.
Ich glaube auch nicht, dass es egoistisch ist, den zu suchen! Wohl aber seine Neigungen zu verschweigen und später dann genau die offen legen. Ist man vorher bereit dazu zu stehen, weiß der zukünftige Partner, was auf ihn zukommt.
Er kann sich arrangieren. Andersherum ist es egoistisch zu verschweigen wie man ist und nachher damit herauszurücken, weil man sich nicht befriedigt fühlt.

Zitat

All diese Erinnerungen sind in den letzten Monaten durch das ausleben meiner Neigungen, die ich bis vor einem halben Jahr unterdrückt habe, wieder an die Oberfläche gekommen. Leider ist mein Drang dafür umso intensiver.


Der Drang nach was? Und warum hast Du sie unterdrückt, zwar daran gedacht, ich glaube da verfestigt sich eventuell einseitig etwas, was bei freiem Ausleben nicht so verfestigt wäre.

Ich weiß es nicht, was Du Dir wirklich vorstellst, brauch ich auch nicht, aber Deine Lady müsste es wissen.


Ihr_joe
74. RE: Vorstellung

geschrieben von Käfigbär am 14.01.19 01:11

@ihr_joe
Danke für Deine Antwort. Müsste ich nochmal eine Partnerin suchen, würde ich auch zu meinen Neigungen stehen und gleich beim kennenlernen darüber reden/aufklären, alles andere wäre in meine Augen Zeitverschwendung.

Als ich meine Partnerin vor gut 5 Jahren kennengelernt habe, war mir das alles nicht bewusst. Hatte 1-2 Kontaktanzeigen mit bdsm Inhalt gelesen und aus Angst weitergeklickt. In meiner jetzigen Partnerschaft ist das Thema Sex schon nach 2 Jahre durch eine Erkrankung meinerseits eingeschlafen. Dann nahm ich 30-40kg zu und wir lebten uns sexuell immer weiter auseinander. Redeten nicht darüber um den anderen nicht unter Druck zu setzen. Beide haben wir im letzten jahren unser gewicht durch sport gut reduzieren können und damit wurde auch mein verlangen nach mehr sex wieder aktiv. Als ich dann noch vor 4-5 Monaten einen kg fand der mir passte plus obendrein rausfand das es einen kompletten "lifestyle" (ich nenne das jetzt mal so) müsste ich mich ihr gegenüber outen. Ich vertraue ihr wie noch nie einer anderen Partnerin zuvor und daher konnten wir schon Dinge ausprobieren die über das Bondage hinausgehen. Je mehr ich las desto mehr wollte ich ausprobieren. Den Rest kennst Du ja.

Meine Lady weiss darüber natürlich Bescheid. Wir reden sehr oft darüber,nur ihr fehlt noch der Mut härter durchzugreifen. Ich hoffe das sie mit der Zeit auch noch lernt.
75. RE: Vorstellung

geschrieben von Petercape am 29.03.20 21:23

Hallo Kafigbär und alle anderen,
Offenheit dafür, dass in jedem Menschen viele Talente und Neigungen ruhen, Toleranz und die Bereitschaft zum Austausch scheinen mir der Schlüssel für das gegenseitige Annähern, besonders wenn erst im Nachhinein der Handlungsbedarf entsteht, weil man zum Teil jahrelang geglaubt hat, es totschweigen und irgendwie kompensieren zu können. Und die Bereitschaft zur Öffnung, über das Andere im Partner zu erfahren, muss natürlich auf Seiten des nichtbetroffenen Partners groß sein. Er bzw. sie muss bestimmen können , wieviel Neues zur Sprache kommt, was akzeptabel, annehmbar oder abstoßend wahrgenommen wird und welche Dosis gerade passt. Dies verlangt vom Veranlagten viel Geduld und Rücksicht, die Akzeptanz von Grenzen und Abgelehntem. Auf diese Weise kann ein gemeinschaftlich lebbarer Fundus sexueller Spiel- und Erlebnismöglichkeiten gefunden werden, welcher ständig weiterentwickelt und ausprobiert werden kann. Voraussetzung ist sicher die Offenheit des Nichtbetroffenen, sich zu dieser Entwicklung bereitzuerklären. Dafür finde ich die Schilderung von Monadom ein sehr schönes Beispiel. Es wäre schön, zu erfahren, wie und ob sich diese Entwicklung fortgesetzt hat. Sicher gibt es diese Konstellation öfter als man denkt in unseren Kreisen und wie schön wäre es, wenn sich öfter gute, für beide annehmbare Lösungen finden würden. Viele Grüße
Petercape
76. RE: Vorstellung

geschrieben von Ihr_joe am 29.03.20 23:41


Zitat

Und die Bereitschaft zur Öffnung, über das Andere im Partner zu erfahren, muss natürlich auf Seiten des nichtbetroffenen Partners groß sein.

Er bzw. sie muss bestimmen können , wieviel Neues zur Sprache kommt, was akzeptabel, annehmbar oder abstoßend wahrgenommen wird und welche Dosis gerade passt.


Ich nehme an der nichtbetroffene Partner, ist der, der Jahrelang im unklaren gelassen wurde. Wenn ich der Partner wäre, würde ich alles erfahren wollen und nicht in Salamitaktik hin und wieder ein Scheibchen Wahrheit erhaschen müssen.

Erst dann könnte ich mich zu einer Handlung entscheiden, vielleicht bräuchte es Zeit zu verarbeiten, was mir verschwiegen wurde und zu verstehen, warum mir mein Partner nicht gleich reinen Wein eingeschenkt hat.

Wenn überhaupt, bräuchte ich eine Erklärung dafür, bevor ich darüber nachdenken könnte mit welchem Kompromiss unsere Beziehung weiterbestehen könnte.

Aber es verlangt von beiden viel Geduld und Rücksicht, und ja es erfordert Offenheit aber vom demjenigen, der seine Neigung offenlegt.
Von den anderen Partner würde ich es eher Verständnis nennen.

Ich Denke, Du schreibst über Dich, hast Dich aber noch nicht offenbart, andererseits benimmst Du Dich gegenüber Deinem Partner schon jetzt etwas anders als es der Norm entsprechen würde.

Und wie sollte jemand der nicht weiß, was ihm erzählt werden soll bestimmen können, dass es genug sei, was er erfahren möchte?

Erst wenn man weiß warum es sich handelt, kann man dem einen oder anderen zustimmen. Eventuell einen Versuch wagen.

Monadom hat versucht als Vanilla auf ihren Partner zuzugehen. Hier gibt es einige ähnliche Konstellationen, die aus Liebe funktionieren, von denen ich weiß.

Ihr_joe



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