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Nein danke, das hier ist ein SM-Forum und kein Forum für schlechte Historienschinken
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Naja, wenn es nichts kostet, kannst Du ja mal anfangen, muss ja keiner lesen.
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Stimmen insgesamt: 45 Umfrageende: 10.01.24 21:05
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Story-Writer
Deutschland
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:22.01.24 18:46 IP: gespeichert
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Zitat | Im Zuge der chinesischen Expeditionen des Admiral Zheng He und seiner Flotte in den Indischen Ozean führten die Fünfte Reise (1417–1419) und die Sechste Reise (1421–1422) an die Ostküste Afrikas. Mogadischu (Somalia), Malindi (Kenia) und Mozambique sind nachgewiesen. Warum also nicht auch Sansibar? Und warum sollten aus der Riesenflotte, die auch Kaufleute, Forscher, Handwerker an Bord hatte, nicht auch Leute in Ostafrika zurück geblieben und dort ansässig geworden sein? |
@Hannah_les
Vielen Dank für die kleine Geschichtsstunde. Freue mich immer über informativen Austausch. Dass die Chinesen mal eine große Expedition gemacht haben, war mir bekannt, genaueres hatte ich aber nicht mehr im Kopf. Aber wenn sie in Mozambique und Kenia waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch in Sansibar vorbeigekommen sind, liegt ja genau dazwischen.
Jetzt wäre noch interessant zu wissen, ob die alten Chinesen auch schon wussten, was Keuschheitsgürtel waren. Wer weiß, vielleicht haben die Chinesen diese sogar erfunden und Marco Polo hat damals diese Erfindung mit nach Europa gebracht (das würde dann auch erklären, warum diese als „Florentiner Gürtel“ zuerst in Italien aufgetaucht sind)? Meine Geschichten:
Studentin unter Kontrolle - vollständig gepostet
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Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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Story-Writer
Deutschland
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:22.01.24 18:53 IP: gespeichert
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12. Zurück auf der Dhau des Sklavenhändlers
An Deck angekommen löste Herr El Haji die Kette an unseren Halsbändern und Omar führte uns vier wie zuvor die Männer und meine Mutter und Fenja unter Deck.
Wie auf Segelschiffen üblich war es auch hier unter Deck recht eng und stickig, aber wirklich überraschend war dies nicht, ich hatte ja bereits Wochen auf einem Schiff verbracht.
Unten angekommen führte uns Omar nach links, in den hinteren Teil des Schiffes. Dort sah ich zwei verriegelte Türen. Omar öffnete mit einem Schlüssel die linke davon und hieß uns hineinzugehen.
Er wünschte uns noch einen schönen Abend und verschloss dann die Tür von außen. Zum Abschied sah er nochmals interessiert auf unseren Unterleib. Vermutlich prüfte er, inwieweit man unsere neue „Unterwäsche“ unter dem Kleid erkennen konnte. Mir und den anderen gefiel dieser Blick natürlich ganz und gar nicht. Irgendwie war mir dieses Gefängnis über meiner Unschuld sehr peinlich.
Der Raum bestand im Wesentlichen aus vier Holzwänden. Zwei Außenwänden des Schiffs und zwei Innenwänden. An den Außenwänden gab es zwei kleinere Fenster, durch die frische Luft hereinkam. Trotzdem war es hier drin sehr warm.
Auch die Luft draußen war trotz der fortgeschrittenen Stunde immer noch tropisch-warm, so dass diese den Raum auch nicht wirklich kühlen konnte. Die Gitter an den Fenstern verstärkten noch den Eindruck, dass wir in einer Gefängniszelle saßen. Nichts Anderes war dieser Raum. Eine Gefängniszelle für Sklavinnen, welche nach Arabien gebracht werden sollten. An der einen, kürzeren Innenwand befand sich die verschlossene Tür, durch die wir hereingekommen waren, die andere Wand bestand nur aus Holzbrettern.
Auf dem Boden lagen ein paar Strohmatten, diese waren wohl zum Schlafen vorgesehen. In einer Ecke befanden sich sogar ein paar - wenn auch alte und verschlissene – Kissen. Weiß Gott kein gemütlicher Ort, aber im Vergleich zu den letzten Nächten an Deck des Segelschiffs vielleicht sogar ein ganz kleiner Fortschritt.
In dem Raum traf ich wieder meine Mutter und Fenja.
Zu meiner Überraschung waren auch noch vier junge schwarze Frauen dort. Insgesamt waren wir also zu zehnt in unserer Gefängniszelle. Ziemlich viele Personen für diesen kleinen Raum.
Wie uns hatte man auch den vier Afrikanerinnen Halseisen und Handfesseln angelegt. Vermutlich hatte der Sklavenhändler auch sie gekauft, um sie Arabien weiterzuveräußern. Ihnen drohte wohl das gleiche schlimme Schicksal wie uns, vielleicht sogar ein noch schlimmeres, wenn man Herrn El Haji glauben durfte. Auch ihnen hatte man ein arabisches Schriftzeichen – das ich allerdings nicht verstand – und einen roten Punkt auf die Stirn gemalt.
Die vier jungen Afrikanerinnen sprachen allerdings weder deutsch noch englisch noch niederländisch, so dass es bei einer höflichen Begrüßung blieb und wir uns vorerst nicht weiter unterhalten konnten.
Stattdessen wollten natürlich meine Mutter und auch Fenja wissen, was mit uns passiert war, wir waren ja doch einige Stunden weggewesen.
Es war offensichtlich, dass sich meine Mutter Sorgen um uns machte, berechtigte Sorgen, obwohl es ihr selbst ja nicht besserging.
So mussten Veronica und ich ihr von unserem Besuch bei dem chinesischen Schmied erzählen. Natürlich wollte meine Mutter auch das schreckliche Ding sehen, welches sie uns angelegt hatten.
Wir zeigten ihr unsere Keuschheitsgürtel und meine Mutter betrachtete diese mit einer Mischung aus Verwunderung und Sorge. Vermutlich hatte auch sie so ein seltsames Unterleibsgefängnis noch nie gesehen. Allerdings verstand natürlich auch sie dessen Zweck. Natürlich war ihr auch klar, dass ihre Töchter nun - wie sie selbst – eine Ware waren, für welche irgendein Mann in Arabien einen Preis bezahlen würde. Vielleicht sogar einen hohen.
Sie musste weinen und wir weinten mit ihr.
Aber ändern konnten wir nichts. Weder an dem Keuschheitsgürtel noch an dem Schicksal, das uns in Arabien bevorstand.
Auch Fenja schien sehr interessiert, was mit uns passiert war. Vermutlich fragte sie sich auch, ob es besser oder schlechter war, dass sie keinen roten Punkt auf der Stirn hatte und keinen Keuschheitsgürtel tragen musste.
Diese Frage konnte aber niemand von uns beantworten.
Vielleicht war Fenja auch froh, sich wieder ein bisschen unterhalten zu können, wenn auch über solch schreckliche Themen, um sich ein wenig ablenken zu können. Sie trauerte immer noch um ihren geliebten Mann. Was mit diesem geschehen war, wusste sie natürlich immer noch nicht und vermutlich würde sie es auch nie erfahren.
Zumindest hatte sie das Glück gehabt, einen lieben Ehemann kennenzulernen.
Dies war mir nicht vergönnt gewesen und so wie es aussah würde ich auch nie einen lieben Mann heiraten können. Stattdessen würde ich wohl irgendeinem arabischen Mann als Sklavin dienen müssen. Und falls ich irgendwann einmal Kinder haben sollte, würden diese ebenso wie ich Sklaven sein.
Bei diesen Gedanken schüttelte mich ein weiterer Weinkrampf und auch wenn wir uns kaum kannten, umarmte mich Fenja und wir weinten zusammen viele Tränen.
Natürlich änderten die Tränen nichts an unserer Lage, machten diese auch nicht besser, so dass wir diese auch irgendwann trockneten. Dennoch war es schön gewesen, diese kleine Nähe, diese kleine Empathie zu spüren. Zumindest hier unten, in unser Zelle, gab es noch Menschlichkeit. In der Welt dort oben wurden wir nicht wie Menschen, sondern wie Ware, wie Vieh behandelt.
Meine Mutter erzählte mir dann, dass mein Vater und mein Bruder im Raum nebenan wären. Ich hatte tatsächlich auch schon die Stimmen gehört, aber noch keine Zeit gehabt, diesen nachzugehen.
Die Wände waren auch nicht besonders dick, so dass man die Männer im Nachbarraum nicht besonders deutlich, aber doch hören konnte. Meine Mutter klopfte an die leere Innenwand und tatsächlich rief die wohlbekannte Stimme meines Vaters etwas.
Sehen konnte ich ihn nicht, aber zumindest hören.
Vielleicht war dies eine gute Nachricht, dass es ihm noch einigermaßen gut ging und ich noch ein paar Tage zusammen mit ihm – wenn auch getrennt durch eine Wand – verbringen konnte, bevor mein neues Leben in Arabien begann.
Natürlich war auch mein Vater sehr besorgt um seine Töchter. Vermutlich hätte er alles getan, um uns vor dem schlimmen Schicksal in Arabien zu bewahren. Wenn er denn etwas hätte tun können.
Konnte er aber nicht, er saß genauso als Sklave in einer Gefängniszelle und wartete darauf, in Arabien verkauft zu werden wie ich. Was für ein schlimmes Schicksal für einen einst stolzen Kaufmann, für meinen lieben Papa.
Auch wenn es nichts gab, was er hätte tun können, aber irgendwie war es doch schön, wieder mit ihm zu reden, selbst durch eine Wand. Gleiches galt für mein Bruderherz. Wie gerne hätte ich auch ihn jetzt umarmt.
Wir weinten alle fünf ein paar Tränen in einer Mischung aus Schmerz, Freude und Furcht vor der Zukunft.
Was uns in Arabien erwartete? Nicht das, was wir uns von Batavia erträumt hatten, so viel stand fest. Vermutlich viele weitere Kapitel eines Albtraums.
Nachdem wir eine Weile gesprochen hatten, überließen wir Elise und Catharina „die Wand“. Auch sie wollten sich ein bisschen mit ihren Brüdern unterhalten, auch sie machten sich gegenseitig große Sorgen. Die Brüder von Elise und Catharina hatten in Gent als Handwerker gearbeitet, vermutlich würde es für sie auch in Arabien eine Verwendung geben. Das hatte sich vermutlich zumindest Herr El Haji gedacht, sonst hätte er sie nicht gekauft.
Und vermutlich war es immer noch besser, als versklavter Handwerker in Arabien zu arbeiten denn als Sklave auf den Plantagen in Amerika. So vermutete ich es jedenfalls, wirklich wissen konnte ich es natürlich auch nicht.
Der Tag ging zu Ende und irgendwann kam auch Omar nochmals herein und brachte uns Abendessen. Ich war etwas überrascht, dieses war sogar recht gut, frische Früchte und frisches Brot, welches die Sklavenhändler vermutlich am Markt gekauft hatten.
Eigentlich war dieses erste Abendessen als Sklavin besser gewesen als die meisten Essen während unser Schiffreise. Aber klar, wir waren ja noch im Hafen. Und verhungern lassen konnten uns die Sklavenhändler ja auch nicht, das hätte unseren „Wert“ auch nicht gesteigert.
Irgendwie musste ich an das Märchen von Hänsel und Gretel denken.
Wir waren der Hänsel im Käfig, der aufgepäppelt werden musste, damit er der Hexe später gut schmeckte.
Nur auf ein glückliches Ende brauchten wir nicht zu hoffen, hier gab es keine Gretel, welche die Sklavenhändler in einen Ofen gesteckt und uns befreit hätte. Und nach Hause laufen konnten wir auch nicht, hier am Ende der Welt, in dieser gottverlassenen Stadt irgendwo in Ostafrika.
Das hier war kein Märchen, sondern der schlimmste Albtraum, den man sich vorstellen konnte.
Wir verzehrten unser Abendbrot, unterhielten uns noch ein wenig und legten uns dann schlafen.
Sonderlich bequem waren die Strohmatten nicht, aber tatsächlich konnten wir uns das erste Mal seit Tagen wieder richtig hinlegen. Immerhin war dies viel, viel angenehmer als mit an den Hals gefesselten Händen auf dem harten Deck unser Segelschiffs zu schlafen, soweit man dort von Schlafen überhaupt reden konnte.
Allerdings drückte nun dieser seltsame Keuschheitsgürtel auf meine Hüften und störte irgendwie. Aber mir blieb nichts Anderes übrig, als diesen zu akzeptieren, denn abnehmen konnte ich diesen ja nicht. Dies verhinderte das kunstvoll gefertigte und dennoch sehr stabil aussehende Schloss, das nun direkt über meinem Bauchnabel saß. Schlimmer als der Druck an meinen Hüften war jedoch, dass mich dieses schreckliche Ding immer an meinen Status als wertvolle, jungfräuliche Ware für irgendeinen arabischen Mann erinnerte.
Irgendwo hatte Herr El Haji den Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel und würde diesen „demjenigen“ übergeben, der am meisten für mich zahlte.
Mit diesen Gedanken weinte ich mich in den Schlaf.
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:22.01.24 23:39 IP: gespeichert
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Wäre natürlich schön wenn sich doch irgendwo eine Gretel verstecken würde welche Clara ihre Familie und ihre neuen Freunde befreien könnte. Doch das istcwohl nur ein Wunsch der niemals in Erfüllung gehen wird
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:23.01.24 22:20 IP: gespeichert
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Zitat | Wäre natürlich schön wenn sich doch irgendwo eine Gretel verstecken würde welche Clara ihre Familie und ihre neuen Freunde befreien könnte. Doch das istcwohl nur ein Wunsch der niemals in Erfüllung gehen wird |
Nein, eine Gretel kommt in dieser Geschichte nicht vor, so viel sei verraten.
Das ist ja hier ein (wenn auch nicht besonders guter...) Historienschinken und kein Märchen...
Außerdem können wir das doch dem armen Sklavenhändler nicht antun, dass jemand die Ware, für welche er so viel Geld bezahlt hat, befreien würde. Der arme Mann müsste vielleicht Insolvenz anmelden...
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:23.01.24 23:12 IP: gespeichert
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Oder würde Fischfutter wenn Gretel ihn änlich wie die Hexe im Ofen einfach über Bord werfen würde.
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:24.01.24 22:01 IP: gespeichert
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Zitat | Oder würde Fischfutter wenn Gretel ihn änlich wie die Hexe im Ofen einfach über Bord werfen würde. |
@Windelmeister
Du hast aber brutale Gedanken.
Der Sklavenhändler hat Frau und vier Kinder zuhause im Oman, wovon sollen diese leben, wenn ihr Mann und Vater nicht zurückkommt? Denk doch mal an die armen Kinder…
Witwen- und Waisenrente gab es damals wohl noch nicht, auch kein Bürgergeld…
Nein, so eine grausame Geschichte will ich nicht erzählen, da schreibe ich doch lieber sanfte Liebesgeschichten…
Aber ok... Extra für Dich (ok, und für mich und alle anderen die es interessiert…) habe ich Deinen Gedanken aufgegriffen und noch spontan ein „Bonuskapitel“ über eine Gretel geschrieben, welche unsere Mädels aus den Händen des Sklavenhändlers „befreit“…
Viel Spaß Meine Geschichten:
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Datum:24.01.24 22:13 IP: gespeichert
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12a. Die schreckliche Gretel
(„Bonuskapitel“)
Wir befanden uns auf hoher See, Land war nirgends mehr zu sehen.
Ich musste in der Hitze des Tages das Deck schrubben, eine harte und unangenehme Arbeit.
Auch hier in Ostafrika kam es vor, dass Möwen und andere Vögel auf das Deck ka… und irgendjemand musste diesen Dreck wieder entfernen.
Und wer wäre dazu geeigneter gewesen als eine Sklavin.
Ich war gerade dabei, einen besonders großen und ekligen Fleck zu entfernen, als ich Geschrei hörte. Geschrei auf Arabisch, das ich nicht verstand.
Ich drehte mich um und sah, dass Omar und die anderen Helfer Herrn El Haji gefangen genommen hatten. Sie hatten ihm eine schwere Eisenkette um den Körper gelegt, so dass dessen Arme an den Körper gefesselt waren.
Sie diskutierten noch eine Weile auf Arabisch, es hatte aber den Anschein, dass diese Worte Herrn El Haji auch nicht halfen, im Gegenteil schienen die Helfer immer wütender zu werden.
Schließlich gab Omar einen Befehl und zwei Helfer ergriffen Herrn El Haji und warfen ihn – lebendig und gefesselt – über Bord.
Ich hörte nur ein Platschen, mehr konnte ich nicht sehen.
Was für ein Horror. Ich musste zurück an den Überfall auf unser Schiff denken, als die Piraten ebenfalls die Schwerverletzten der Crew einfach über Bord geworfen hatten. Diese ruhten nun ebenso auf dem Grund des Ozeans wie es Herr El Haji in wenigen Momenten tun würde. Selbst wenn Herr El Haji schwimmen konnte, hätte er mit gefesselten Händen keine Chance, sich über Wasser zu halten. Was für ein grausames Schicksal.
Ich konnte beim besten Willen nicht behaupten, dass ich Herrn El Haji mochte. Er hatte mich – wie viele andere Männer auch – begafft, begrapscht und dann auch noch gekauft. Dazu hatte er mir noch einen Keuschheitsgürtel anlegen lassen. Und das schlimmste war, dass er mich wie eine Kuh dann in Arabien verkaufen wollte. Und dennoch – irgendwie tat mir der Mann leid, keine Ahnung, warum ich trotz all dem, was ich hier durchmachte, noch Mitleid für den Sklavenhändler empfinden konnte. Vielleicht, weil er uns immer noch besser behandelt hatte als so mancher Niederländer seine schwarzen Sklaven?
So ganz konnte ich noch nicht begreifen, was gerade passiert war.
Ich überlegte einen Moment:
Herr El Haji war ja mein Besitzer gewesen. Nun war er tot.
Das hieß dann wohl, dass ich nun frei war?
War Omar meine Gretel, die den Hänsel aus seiner Gefangenschaft befreit hatte?
Hatte er Mitleid mit uns bekommen, während er unser erbärmliches Schicksal mitansehen musste?
War ich nun keine Sklavin mehr und konnte nach Hause gehen?
Würde Omar mich und die anderen Gefangenen im nächsten Hafen absetzen, damit wir mit irgendeinem Schiff zurück nach Kapstadt oder weiter nach Batavia reisen konnten?
Irgendwie konnte ich mein Glück kaum fassen, das war fast zu schön, um wahr zu sein.
War es auch.
Omar rief etwas den anderen Helfern zu und kurz darauf brachten diese meine Schwester, Elise, Catharina, Fenja und die vier Afrikanerinnen an Deck. Nur meine Mutter und die Männer mussten anscheinend in ihrer Gefängniszelle bleiben.
Dann wandte sich Omar uns zu:
„Also Mädels, Herr El Haji ist Geschichte. Ihr gehört nunmehr uns.
Ich bin der neue Kapitän auf diesem Schiff und nehme Euch hiermit in Besitz.
Vielleicht wundert Ihr Euch, was gerade geschehen ist.
Herr El Haji wollte uns die Schönheiten, welche wir an Bord haben – also Euch – vorenthalten.
Er redete irgendetwas von „Investition“, „Wertminderung“, „wirtschaftlicher Verlust“ und ähnlichem Unfug, keine Ahnung, was er meinte.
Sein Händler-Latein habe ich nie verstanden. Aber was ich und die anderen hier sehr wohl verstanden haben, ist, dass wir neun hübsche junge Damen an Bord haben.
Wir konnten ja bereits in der Steinhalle und dann in der Schmiede den ein oder anderen Blick auf Euren Körper werfen. Aber Herr El Haji wollte uns diesen vorenthalten, im Gegenteil ließ er bei der Schmiede sogar noch einen Keuschheitsgürtel für vier von Euch anfertigen, damit wir auch ja keine Gelegenheit hätten, Euch zu berühren.
Was für eine Beleidigung für seine Helfer, die ihm immer treu gedient haben.
Eure schönen Körper nun wochenlang auf See nur anzusehen, das hätten wir nicht ausgehalten.
Als Männer haben wir doch auch Gefühle!“
Mir schauderte. Ich konnte mir schon vorstellen, was für „Gefühle“ er meinte.
Als Frau hatte ich jedoch auch Gefühle.
Vor allem hatte ich das Gefühl, dass diese Gretel schlimmer war als die Hexe, welche sie gerade in den Ofen – respektive von Bord – geworfen hatte.
Omar fuhr dann fort:
„Jedenfalls hat Herr El Haji sich stur gestellt und weigerte sich standhaft, uns die Schlüssel zu Euren Keuschheitsgürteln zu geben. Er meinte noch, dass er zuhause eine Frau und vier Kinder ernähren müsste und er deswegen darauf angewiesen sei, einen guten Preis für Euch zu erzielen.
Aber das hilft unseren Gefühlen auch nicht weiter.
Daher blieb uns letztlich keine andere Wahl als uns von ihm zu trennen.
Aber nun haben wir das, was wir wollten.“
Omar hielt vier wohlbekannte Schlüssel in die Luft, die anderen sechs Helfer jubelten laut.
Mir wurde dagegen angst und bange.
Dann mussten wir uns in einer Reihe aufstellen.
Jeder der Helfer durfte sich eine von uns aussuchen. Zuerst Omar.
Und er wählte – mich.
Was für ein Horror.
Zu gerne hätte ich Omar gesagt, dass ich leider keine Zeit hätte und nicht zur Verfügung stehen würde, ich müsste dringend weiter den Möwendreck wegputzen. Aber es war klar, dass ich mit dieser Ausrede nicht weit kommen würde.
Stattdessen ergriff Omar den Ring an meiner Halsfessel und zog mich mit einem Grinsen zu sich herüber.
Dann waren die anderen Helfer dran, vermutlich nach der internen Hierarchie. Jeder wählte eine aus, Veronica, Elise, Catharina. Omar gab seinen drei Kollegen jeweils einen Schlüssel. Es war den Männern anzusehen, wie sehr sie sich über den Schlüssel – bzw. das, was sie damit machen konnten – freuten. Der vierte Helfer wählte Fenja, er brauchte und bekam keinen Schlüssel.
Für den fünften und sechsten Helfer blieb dagegen keine Europäerin mehr übrig, sie mussten sich mit einer der Afrikanerinnen begnügen. Anscheinend waren diese nicht so begeistert, aber vermutlich dachten sie sich auch „besser als nichts“. Außerdem waren die Afrikanerinnen durchaus hübsch.
Naja, das Leben in den unteren Hierarchiestufen ist nicht immer einfach.
Und in der alleruntersten Hierarchiestufe – als Sklavin – war das Leben die Hölle.
Zumindest stand mir und den anderen eine solche bevor.
Omar klickte sodann mithilfe eines Vorhängeschlosses eine Eisenkette an meinem Halsring an, präsentierte mir einen wohlbekannten – den letzten verbleibenden - Schlüssel und sprach mich mit einem Grinsen an:
„Komm, Clara, auf diesen Moment habe ich schon lange gewartet, eigentlich, seit ich Dich das erste Mal in der Steinhalle gesehen habe.
Die Kapitänskajüte ist ja gerade frei geworden und nachdem ich der neue Kapitän bin, steht diese nunmehr mir zu. Dort können wir uns ungestört unterhalten.“
Mit diesen Worten zog Omar an der Kette zu meinem Halsband.
Auf keinen Fall wollte ich mit Omar in die Kapitänskajüte. So naiv war ich dann auch nicht, dass ich nicht gewusst hätte, was für eine „Unterhaltung“ das werden würde.
Ich wehrte mich so gut ich konnte, auch wenn dies zwecklos war, Omar war viel stärker als ich. Ich schrie…
und wachte auf.
Das war nur ein böser Albtraum gewesen. Ich befand mich immer noch mit den anderen 9 Frauen in der Gefängniszelle an Bord und wir waren immer noch im Hafen von Sansibar.
Meine Mutter war anscheinend auch aufgewacht und nahm mich in den Arm. Meine Lage wurde dadurch auch nicht besser, dennoch tat mir dieser kleine Trost gut und ich beruhigte mich ein wenig.
Der Keuschheitsgürtel lag immer noch festverschlossen um meine Hüften, niemand wollte diesen öffnen. Jedenfalls noch nicht. Der Schlüssel hierzu befand sich vermutlich immer noch bei Herrn El Haji, jedenfalls irgendwo außerhalb dieses Raumes.
Ich befand mich immer noch in einem Albtraum, allerdings in einem anderen, in einem realen. Ob dieser reale Albtraum ein besseres Ende nehmen würde als der geträumte, das konnte mir momentan niemand sagen…
Auch wenn meine Lage immer noch schrecklich war, so war ich irgendwie doch froh, dass diese Gretel mich nicht befreit hatte…
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 09.11.24 um 13:28 geändert Meine Geschichten:
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:24.01.24 23:06 IP: gespeichert
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Was für ein tolles Bonuskapitel.
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:26.01.24 20:58 IP: gespeichert
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13. Abreise nach Arabien
Der nächtliche Albtraum hatte mich doch sehr mitgenommen, so dass ich am Morgen ziemlich gerädert in meinem realen Albtraum aufwachte.
Nicht mehr auf dem Deck unseres Segelschiffs, sondern nunmehr in einem Raum, in einer Gefängniszelle auf dem Schiff eines Sklavenhändlers, das uns nach Arabien bringen würde.
Ob das besser war?
Vermutlich nicht, aber zumindest waren meine Hände nicht mehr in dieser schmerzhaften Position an meinen Hals fesselt und etwas Anständiges zum Essen hatten wir gestern auch noch bekommen.
Also im Verhältnis behandelte uns der Sklavenhändler und seine Helfer doch etwas besser als die Piraten. Was aber zugegebenermaßen auch nicht besonders schwer war.
Nach und nach erwachten wir alle zehn und harrten gemeinsam der Dinge, welche uns heute erwarten würden.
Wir sprachen nicht allzu viel, stattdessen umarmten meine Mama, meine Schwester und ich uns. Wer wusste schon, wie lange uns dies noch vergönnt war. Auch Fenja umarmte ich, auch sie brauchte Trost in Anbetracht des Verlusts ihres Ehemanns und der schrecklichen Zukunft, welche auch ihr bevorstand. Vermutlich fühlte sie sich sehr alleine, hier in unser Gefängniszelle.
Dass keine von uns gut gelaunt war, muss ich vermutlich nicht groß erwähnen. Auf dem Deck unseres gekaperten Schiffs hatten wir bereits viel Zeit gehabt daran zu denken, dass wir als Sklavinnen enden würden. Aber nun hatten wir Gewissheit, dass es wirklich so kommen würde.
Entsprechend war unsere Angst vor der Zukunft nicht kleiner geworden, ganz im Gegenteil.
Irgendwann kam Omar herein und brachte uns wieder etwas zu Essen, wiederum Brot und tropische Früchte.
Hänsel bekam sein Frühstück, damit sich die Hexe in Arabien auf einen schönen Sonntagsbraten freuen konnte.
Mir schauderte, als ich an meinen Albtraum zurückdachte.
Vielleicht hatte ich Omar in meinem Traum aber auch Unrecht getan. Er blickte mich und die anderen durchaus interessiert an, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er seinen Chef irgendwann über Bord werfen würde, um meiner habhaft zu werden. Jedenfalls hoffte ich das irgendwie.
Vermutlich war er in echt auch nicht so dumm wie in meinem Traum, sonst wäre er nicht Herrn El Hajis rechte Hand geworden. Vermutlich verstand er durchaus, dass es auch in seinem eigenen Interesse lag, dass ich und die anderen Mädchen unbefleckt bei der Hexe in Arabien ankommen würden.
Einerseits verdarb mir der Gedanke an den gemästeten Hänsel den Appetit, andererseits würde hungern meine Lage sicherlich auch nicht verbessern. Arabien und irgendein – vermutlich männlicher - Käufer warteten auf mich, egal ob ich etwas essen würde oder nicht. Außerdem, was wäre die Alternative? In Sansibar bleiben? Mich zu Tode hungern? Auf halbem Wege von Bord springen? Auch keine erstrebenswerten Alternativen.
Vielleicht war sie ja doch noch da, diese ganz, ganz kleine Hoffnung, dass sich doch noch irgendwie alles zum Guten wenden würde. Ich hätte nicht gewusst wie, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Ich muss auch zugegeben, dass mir diese Bananen, Kokosnüsse und die anderen Früchte gut schmeckten. Bananen gab es auch nur in Häfen und dann an Bord noch für eine, maximal zwei Wochen, länger hielten diese nicht. Und frisches Brot war auch nicht selbstverständlich, wenn man wochenlang auf See war.
So ergab ich mich dann auch in mein Schicksal als Hänsel im Käfig und aß die durchaus wohlschmeckenden Sachen, welche uns Omar gebracht hatte. Wer „meine“ Hexe sein würde, wollte ich mir aber momentan noch lieber nicht vorstellen.
Meine Mitgefangenen hatten sich anscheinend auch mit ihrem Schicksal als Sonntagsbraten abgefunden und aßen ihr Frühstück ebenfalls. Auch sie hatten inzwischen genug Erfahrungen um zu wissen, dass das Essen nicht besser werden würde, wenn wir erst einmal ein paar Tage auf See waren.
Danach mussten wir an Deck kommen.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...crew-1099139482
Dort erklärte unser neuer Besitzer (mir schauderte bei dieser Feststellung) Herr El Haji, dass wir heute Mittag Richtung Oman abreisen würden. Er würde uns erlauben, nochmals unsere Kleidung zu waschen. Auch gab er jeder von uns ein weiteres Kleid. Es war ein sehr einfaches Kleid aus hellem Stoff, ein Kleid, wie es wohl Sklavinnen trugen.
Also meinem neuen Status angemessen. Aber immerhin müffelte dieses nicht so wie die Lumpen, die wir seit Wochen anhatten.
In der Zwischenzeit kamen zwei junge schwarze Männer, begleitet von zwei Helfern des Sklavenhändlers, zurück aus der Stadt. Sie trugen einen großen und vermutlich ziemlich schweren Bottich mit Wasser vor das Schiff und stellten diesen dort ab. Danach gingen die vier Männer wieder, um noch weiteres Wasser zu holen.
Wie ich erfuhr, waren die zwei Afrikaner auch „Ware“, welcher Herr El Haji hier erworben hatte. Diese waren im gleichen Raum wie mein Vater, mein Bruder und die zwei flämischen Brüder untergebracht. Insgesamt waren wir also 16 Gefangene, zehn Frauen und sechs Männer.
Unter strenger Bewachung mussten wir Frauen dann unsere Wäsche und auch die der Mitgefangenen und die der Sklavenhändler waschen. Zum Glück hatten wir inzwischen ein zweites Kleid, sodass wir unsere Körper bedecken konnten, während wir unser ursprüngliches Gewand – das einzige, was uns geblieben war – wuschen. Der Sklavenhändler und seine Helfer hatten dagegen einige Hemden, welche wir waschen mussten, vermutlich waren sie schon einige Wochen unterwegs gewesen. Und vermutlich hatten sie in dieser Zeit keinen „dummen“ gehabt, der oder besser gesagt „die“ ihre Kleider gewaschen hätte. Da waren ein paar Sklavinnen vermutlich ganz praktisch, selbst wenn diese zum Weiterverkauf bestimmt waren.
Ich hatte keine Ahnung, wie weit Arabien, dieser „Oman“ und die seltsame Stadt „Al Kharsun“ von hier entfernt lagen. Aber der Anzahl der Hemden nach zu urteilen mussten es schon ein paar Wochen sein.
Vermutlich würde uns eine lange Seereise bevorstehen.
Viele Tage und Nächte in unserer Gefängniszelle an Bord.
Immerhin, noch ein paar Wochen, die ich mit meiner Mutter und meiner Schwester verbringen konnte und meinen Vater und meinen Bruder zumindest ab und zu sehen und hören konnte.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...rbor-1098998720
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...ress-1097167732
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...ia-2-1097538810
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...et-1-1111561970
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...-tub-1111561890
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...cket-1111562153
Nachdem wir unsere eigene Kleidung und die der Sklavenhändler zu deren Zufriedenheit gewaschen hatten, wurden wir wieder an Bord gebracht.
Dort teilte uns Herr El Haji noch verschiedene Aufgaben zu, meine Mutter, meine Schwester und ich wurden zum Küchendienst eingeteilt.
Nicht ohne eine Warnung, dass wir uns besser anstrengen sollte, so mancher schlechte Koch sei schon über Bord gegangen. Davon hatte ich tatsächlich auch schon gehört. Ich war mir aber fast sicher, dass dies bei uns nur eine leere Drohung war und Herr El Haji bluffte, als Futter für die Haie wären wir definitiv zu teuer gewesen. Dazu war er sicherlich zu sehr Kaufmann, als dass er seine wertvollste Ware, für die er viele Goldstücke bezahlt hatte, einfach über Bord geworfen hätte. Das flüsterte ich auch meiner kleiner kleinen Schwester zu, um sie etwas zu beruhigen.
Ausprobieren wollten wir es aber dennoch nicht.
Ich muss zugeben, dass ich etwas froh war, nicht zum Putzen des Decks eingeteilt wurde, das Wegschrubben des Möwendrecks in meinem Albtraum hatte mir schon gereicht. Diese Aufgabe mussten zwei der Afrikanerinnen übernehmen.
Hatte Herr El Haji in meinen Augen gesehen, dass ich seinen Bluff durchschaut hatte? Oder hatte er vielleicht sogar verstanden, was ich Veronica zuvor zugeflüstert hatte?
Vielleicht, denn er fügte noch in unsere Richtung hinzu, dass wir diese Aufgabe übernehmen müssten, wenn ihm und seinen Helfern das Essen nicht schmecken würde.
Oje, das wollten wir auch nicht ausprobieren. Vermutlich war das kein Bluff.
Zwei Helfer gingen nochmals zum Markt, um dort letzte Vorräte für die Reise einzukaufen. Begleiten ließen sie sich von den zwei flandrischen Brüdern, diese mussten dann auch die Einkäufe tragen, während die arabischen Helfer gemütlich nebenherliefen.
Aus diesen Vorräten müssten dann meine Mutter, Veronica und ich etwas Vernünftiges zum Essen zaubern, wenn wir nicht zum Deckputzen abkommandiert werden wollten.
In Elmina und Kapstadt war es noch umgekehrt gewesen, dort waren die Europäer diejenigen gewesen, die arbeiten ließen.
Nachdem auch dies erledigt war, konnte das Schiff gegen Mittag tatsächlich in See stechen.
Unser gekapertes Segelschiff lag immer noch an der Reede. Vermutlich würde ich dieses genauso nie mehr wiedersehen wie Isabella, die anderen Mitreisenden, Hannover und all meine Freunde und Verwandten zuhause im Kurfürstentum…
Ein seltsames Gefühl beschlich mich, als wir den Hafen von Sansibar verließen.
Ich war froh, diesen schrecklichen Ort zu verlassen und konnte mir gleichzeitig vorstellen, dass der oder die nächsten Orte nicht besser werden würden…
Wir verließen die Stadt Richtung Norden. Links von uns lag das afrikanische Festland, rechts von uns die Insel, auf welcher die Stadt Sansibar lag. Die Landschaft war grün und ich sah viele Sandstrände mit Palmen. Eigentlich sehr idyllisch, aber angesichts meiner Lage konnte ich mich an dieser Landschaft natürlich nicht erfreuen.
Die Stadt verschwand langsam in unserem Rücken und wir nahmen Kurs auf dieses seltsame Land „Arabien“, in dem ich wohl den Rest meines Lebens als Sklavin verbringen würde…
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 09.11.24 um 13:26 geändert Meine Geschichten:
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:26.01.24 22:21 IP: gespeichert
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Da haben die 3 doch noch ein wenig glück mit ihren Verpflichtungen an Board.
Dan drück ich unsere Protagonistin das ihre Hoffnung sich erfüllt, wobei da sicherlich noch der eine oder andere Tiefpunkt kommen wird, wen es den soweit ist dann nehme ich sie in Gedanken in die Arme und schenke ihr Trost.
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:27.01.24 17:22 IP: gespeichert
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Zitat | Was für ein tolles Bonuskapitel. |
Danke schön. War tatsächlich ein ganz spontaner Einfall, manchmal sind das ja die besten
Zitat | Da haben die 3 doch noch ein wenig glück mit ihren Verpflichtungen an Board.
Dan drück ich unsere Protagonistin das ihre Hoffnung sich erfüllt, wobei da sicherlich noch der eine oder andere Tiefpunkt kommen wird, wen es den soweit ist dann nehme ich sie in Gedanken in die Arme und schenke ihr Trost. |
Das stimmt. Vielleicht liegt es daran, dass sie in der Hierarchie-Ordnung nur auf der vorletzten Stufe stehen...
Vermutlich haben sich die Sklavenhändler (also der Autor...) gedacht, dass wohl niemand an Bord besser als Koch geeignet wäre als eine dreifache Mutter mit Unterstützung durch ihre beiden Töchter...
(ja, die Personen in dieser Geschichte sind sexistisch und rassistisch noch dazu, aber - leider - waren die Zeiten vor 300 Jahren genau so, von Gleichberechtigung jeglicher Art war man damals noch ganz, ganz weit entfernt, in Europa genauso wie in Arabien und überall sonst auf der Welt...)
Hoffen wir mal, dass den Sklavenhändlern norddeutsche Küche schmeckt... Meine Geschichten:
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Datum:28.01.24 20:53 IP: gespeichert
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14. Auf dem Weg nach Arabien, Teil 1
Mombasa
Wir segelten immer Richtung Norden und erreichten bereits nach wenigen Tagen eine weitere Stadt, welche anscheinend Mombasa hieß. Die Landschaft war immer noch grün und üppig, sehr heiß war es aber auch hier, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel.
Wir sahen ein großes Fort, welches wohl vor vielen Jahren von Europäern, genauer gesagt Portugiesen, erbaut worden war. Inzwischen herrschten dort aber die Araber, um genau zu sein Omanis, die Portugiesen waren dagegen vor rund 25 Jahren vertrieben worden, wie uns Herr El Haji mit einem gewissen Stolz erzählte.
Wie zum Hohn hieß dieses Fort auch noch „Fort Jesus“, dabei gab es in dieser Stadt anscheinend keine Christen, keine Europäer mehr. Und erst recht keinen Erlöser, der uns aus unserer schrecklichen Lage errettet hätte.
Nein, auch in dieser Stadt hatten wir keine Hilfe, keine Erlösung, keine Rettung zu erwarten.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...basa-1088267758
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...sa-2-1088268138
Entsprechend wurden nicht wir, sondern der Sklavenhändler und seine Mannschaft dort auch freundlich empfangen, ähnlich wie die Niederländer in Elmina oder Kapstadt.
Vermutlich wunderte sich hier auch niemand über die weißen Sklaven, welche Herr El Haji dabeihatte, genauso wie sich niemand in Kapstadt über schwarze Sklaven gewundert hatte.
Wir Europäer herrschten inzwischen über große Teile der Welt, aber hier im Osten Afrikas hatten noch andere das Sagen, Araber. Und wir hatten das Pech gehabt, diesen in die Hände zu fallen. Auf dem Sklavenmarkt in Arabien würde es uns auch nichts nützen, dass Europäer in Amerika, West- und Südafrika oder in weiten Teilen Asiens selbst diejenigen waren, welche Sklaven hielten. Diese Welt war theoretisch nur ein paar hundert Seemeilen, praktisch jedoch Lichtjahre für uns entfernt.
Unser neuer Besitzer (der Gedanke kam mir immer noch surreal vor, dennoch hatten die letzten Tage keinen Zweifel daran gelassen, dass Herr El Haji genau dies war –und zu allem Überfluss war er nunmehr auch der Hüter meiner Unschuld) und dessen Helfer kauften noch ein paar weitere Vorräte.
Diese trugen sie aber natürlich nicht selbst zum Schiff, sondern ließen dies von den zwei afrikanischen Mitgefangenen erledigen und beschränkten sich darauf, diese zu bewachen.
Als Kaufmannstochter konnte ich mir auch ausrechnen, wer diese Vorräte am Ende des Tages bezahlen würde – wir selbst mit dem Preis, den Herr El Haji im Oman für unsere Körper und unsere Freiheit verlangen würde.
Wir Frauen gingen nicht von Bord. Das machte mir auch nichts aus, im Gegenteil. Mein Interesse daran, in eine weitere ostafrikanische Stadt zu gehen, ging gegen Null. Vor allem, wenn ich dafür dann wieder mit einer Kette an einem Halseisen gefesselt wurde und versuchen musste, so zu gehen, dass ich weder von vorne noch von hinten gewürgt zu wurde. Da blieb ich dann doch lieber hier, auch wenn ich mir weiß Gott schönere Plätze hätte vorstellen können als das Schiff eines – meines – Sklavenhändlers.
Auch konnte ich schon vom Deck aus sehen, dass auch diese Stadt von arabischen Händlern dominiert wurde. Europäer sah ich dagegen keine, diese waren ja anscheinend vertrieben worden.
Eigentlich hatte ich bereits jetzt genug von arabischen Händlern. Aber das interessierte natürlich niemanden. Ganz im Gegenteil war es mein Schicksal, auf dem Schiff eines arabischen Händlers mitzusegeln. Als dessen Sklavin.
In Mombasa wurde ich auch Zeuge, wie schwarze Sklaven und Sklavinnen auf ein anderes arabisches Boot getrieben wurden. Die Araber gingen auch nicht zimperlich mit ihnen um und verwendeten öfters die Peitsche, wenn die Afrikaner ihrer Meinung nach nicht schnell genug liefen. Vermutlich erwartete diese armen Kreaturen ein ähnliches oder ein noch schlimmeres Schicksal wie mich.
Im Verhältnis zu diesen wurden wir wirklich gut behandelt. In diesem Moment war ich wirklich froh, dass die Helfer des Sklavenhändlers ihre Peitschen nicht an uns benutzen. Und zugleich verängstigt, denn es gab auch kein Zweifel, dass sie diese benutzen würden, wenn wir ihnen nicht gehorchen würden.
Zumindest war es so, dass wir in Mombasa nochmals frische Früchte und frisches Brot bekamen. Hänsel sollte es ja gut gehen, die Hexe in Arabien würde sich sicherlich darüber freuen.
Herr El Haji, Omar und noch zwei Helfer kamen an diesem Abend auch nicht zum Abendbrot, vermutlich ließen sie es sich irgendwo in der Stadt gut gehen. Vielleicht feierten sie zusammen auch schon den guten Fang, den sie in Sansibar gemacht hatten.
Jedenfalls schienen sie gut gelaunt zu sein, als ich sie am nächsten Morgen wieder traf.
Wir blieben auch nur einen Tag in Mombasa, dann setzten wir unsere Reise fort, weiter Richtung Norden.
Auf See
Es war und blieb sehr heiß, allerdings wurde die Schwüle langsam weniger. Die Landschaft am Ufer wurde von Tag zu Tag ein bisschen karger.
Nach ein paar Tagen segelten wir an einer Stadt vorbei. Herr El Haji erklärte uns, dass die Malindi sei. Vor 310 Jahren wäre hier angeblich ein chinesischer General gelandet. Keine Ahnung, warum er uns das erzählte. Irgendwie hatte ich schlechte Erinnerungen an Chinesen und wollte daher eigentlich nichts von diesem Volk hören. Es reichte mir schon völlig aus, dass mich das Gefängnis über meinen intimen Stellen ständig an einen Chinesen auf Sansibar erinnerte.
Auch mit Arabern hatte ich ganz, ganz schlechte Erfahrungen gemacht, aber der Wunsch, den ich manchmal nachts hatte, nämlich niemals mehr einen solchen zu sehen, erfüllte sich natürlich nicht.
Ganz im Gegenteil. In Arabien würde ich noch viel mehr Angehörige dieses Volkes treffen (müssen). Auch „derjenige“, mein zukünftiger Besitzer, würde vermutlich ein Araber sein, wie ich mit einem Schaudern feststellte.
Die Tage vergingen. Untertags waren wir beschäftigt mit Küchendienst und ein paar anderen Aufgaben.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...seas-1088561850
Abends unterhielten wir uns ein wenig, mit meinen Mitgefangenen, mit meinem Vater und meinem Bruder durch die Wand. Selbst mit den Afrikanerinnen kamen wir langsam ins Gespräch, wir hatten diesen ein paar Worte auf Deutsch beigebracht. Gerade auf die, wenn auch oft zähen, Gespräche mit meinem Bruder und meinem Vater freute ich mich jeden Tag besonders, denn untertags sah ich diese kaum. Auch war es sehr wahrscheinlich, dass sich unsere Wege im Oman trennen würden.
Entsprechend weinten wir auch an den meisten Abenden viele Tränen, jede Umarmung mit meiner Mutter, meiner Schwester tat mir gut. Auch mit Fenja, Elise und Catharina freundete ich mich schnell an und auch wir weinten vielen Tränen gemeinsam. Geteiltes Leid ist halbes Leid, so sagt man wohl.
Fenja war immer noch nicht über den Verlust ihres Ehemanns hinweggekommen, aber daran konnte sie ebenso wenig ändern wie an unserem gemeinsamen Schicksal, nach Arabien verschleppt zu werden.
In gewisser Weise waren die Abende am schlimmsten.
Untertags waren wir mit Küchendienst und allerlei anderen Aufgaben, welche uns die Sklavenhändler gaben, abgelenkt. Aber am Abend in unserer Zelle hatten wir wieder Zeit daran zu denken, dass uns ein Leben als Sklavinnen in Arabien bevorstand.
Und diesem Schicksal – und auch „demjenigen“ – kamen wir von Tag zu Tag ein klein wenig näher.
Vermutlich war dies der Hauptgrund, warum wir abends so viele Tränen vergossen, obwohl uns die Sklavenhändler insgesamt nicht schlecht behandelten. Wir wurden nur sehr selten geschlagen und bekamen jeden Tag genug zu essen, so dass niemand von uns hungern musste.
Hänsel sollte ja gut genährt in Arabien ankommen.
Anscheinend schmeckte auch den Sklavenhändler unser Essen, denn wir wurden – zum Glück – nicht zum Deckputzen abkommandiert. In der Hitze des Tages war dies eine fast unmenschliche Aufgabe. Keine Ahnung, wie die beiden Afrikanerinnen dies aushielten. Ich wäre vermutlich zusammengebrochen.
Vielleicht waren die Afrikanerinnen besser an diese Hitze gewöhnt als wir, vielleicht hatte Herr El Haji deswegen diese für diese undankbare Arbeit eingeteilt, ich weiß es nicht. Wirklich glücklich schienen die Afrikanerinnen mit dieser Aufgabe auch nicht. Aber wer war schon glücklich von uns, keine.
Die Fesseln aus Metall am Hals und an den Händen bekamen wir auch nie abgenommen, diese erinnerten uns ständig an unseren Status als Sklavinnen. Auch den Keuschheitsgürtel musste ich Tag und Nacht tragen.
Nur einmal am Tag öffnete Herr Al Haji persönlich den Keuschheitsgürtel, damit ich diesen und auch meine intimen Stellen reinigen konnte. Unter seiner persönlichen Aufsicht, was für eine Demütigung. Danach schloss er mich aber auch schon wieder in dieses schreckliche Ding ein. Diese Prozedur fand ich besonders entwürdigend, wie gerne wäre ich jeden Tag aufs Neue im Boden versunken.
Gleiches tat Herr El Haji bei Veronica, Elise und Catharina. Auch ihnen war anzusehen, wie sehr sie sich schämten.
Weiterhin wusste ich nicht, warum wir dieses schreckliche Ding überhaupt tragen mussten. Nicht im Traum wäre mir oder meinen Mitgefangenen eingefallen, mit irgendjemandem hier an Bord intim zu werden. Noch dazu ohne Ehegelöbnis. Aber Herr El Haji ging wohl weiterhin nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“
Omar und die anderen Helfer warfen uns zwar ab und zu einen interessierten Blick zu, ließen uns aber sonst in Ruhe. Auch Fenja und die Afrikanerinnen, obwohl diese nicht wie ich „geschützt“ waren.
Vermutlich hätte Herr El Haji dies nicht gerne gesehen. Warum die Afrikanerinnen im Gegensatz zu mir keinen Keuschheitsgürtel tragen mussten, verstand ich auch nicht so ganz. Ich konnte nur vermuten, dass diese nicht so „wertvoll“ wie Veronica, Catherina, Elise und ich waren und sich daher das schreckliche, aber wohl nicht ganz billige Ding um unsere Hüften sich für diese nicht lohnte.
Oder lag es vielleicht daran, dass eine weiße Europäerin für einen arabischen Mann attraktiver war als eine schwarze Afrikanerin? Ich wusste es nicht, im Grunde war es auch egal, jedenfalls musste ich diesen schrecklichen Keuschheitsgürtel tragen und die Afrikanerinnen nicht, warum auch immer.
Anscheinend war es für Omar und die anderen Helfer im echten Leben in Ordnung, dass wir für sie „tabu“ waren, so dass der schreckliche Alptraum, den ich im Hafen von Sansibar gehabt hatte, nicht wahr wurde. Die Wirklichkeit war aber auch schon schlimm genug.
Und weiterhin war klar, dass irgendjemand den Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel bekommen würde. Wer diese Hexe sein würde und wie schrecklich diese war, daran wollte ich weiterhin eigentlich gar nicht denken – und konnte dennoch nicht anders, als genau dies die ganze Zeit zu tun…
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 19.08.24 um 19:38 geändert Meine Geschichten:
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:08.02.24 09:00 IP: gespeichert
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Es ist klar das die Seereise sehr gemächlich voran geht Gibt es irgendwas Neues ?
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Story-Writer
Deutschland
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:08.02.24 20:41 IP: gespeichert
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Zitat | Es ist klar das die Seereise sehr gemächlich voran geht Gibt es irgendwas Neues ? |
Hallo Powo01,
Nach der Anzahl der Klicks (recht wenige) und Kommentare (seit zwei Wochen gar keine mehr) hat das Interesse an der Geschichte doch ziemlich nachgelassen. Daher war ich in letzter Zeit nicht besonders motiviert, weitere Teile zu posten. Ich habe ja früher schon mal irgendwo geschrieben, dass es nicht mein Ziel ist, dieses Forum mit einer Geschichte zuzumüllen, die keinen interessiert…
Man könnte sagen, dass das Schiff leider vor der Südküste des heutigen Somalias in eine Windflaute geraten und dort liegengeblieben ist.
Vielleicht braucht das Schiff etwas Rückenwind, um weitersegeln zu können …
(ansonsten ist der Stand der, dass die Geschichte inzwischen beendet ist – zumindest auf meinem PC… )
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 08.02.24 um 20:43 geändert Meine Geschichten:
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:08.02.24 21:14 IP: gespeichert
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Hallo, nein nein, schreib nur weiter. Und lasse dich durch wenige Kommentare auch nicht entmutigen.
Wenn es mir danach geht, hätte ich meine Geschichte schon längst beenden müssen...
Gruß Schwester Annika
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von SCHWESTER ANNIKA am 08.02.24 um 21:15 geändert gerne trage ich eine Krankenschwestern-Diensttracht
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Stamm-Gast
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:08.02.24 21:56 IP: gespeichert
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also ich hab da sicherlicha auch intressere daran was mit unserer protagonistin alles passieren wird.
Ich würde es schade finden wen die jetzt beendet wird.
Eine so gute geschichte findet man leider nicht so häufig wo man so ziemlich am Anfang Mitfiebert.
Kann es aber sehr gut verstehen wen man nicht weiterschreiben möchte wen kein Feedback kommt oder an den wenigen Klicks.
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Freak
Neu-Ulm
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:09.02.24 10:34 IP: gespeichert
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Lass das Schiff bitte nicht untergehen.
Ich gehöre auch nicht zu den eifrigen Kommentatoren, möchte aber gerne eine Fortsetzung der Geschichte.
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Erfahrener
Nähe Bautzen
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:09.02.24 15:06 IP: gespeichert
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Ich glazb das Problem vor 2 Wochen war, das da viel "Mist" zu anderen Themen gepostet wurde hinterher. Ich hatte den letzten Teil nämlich gar nicht mitbekommen und mich gewundert wo er bleibt. ... erst die aktuelle Diskussion hatte ihn mit hochgeholt. Also bitte weiterden Kurs Richtung Arabien setzen 😉
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Story-Writer
Deutschland
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:09.02.24 19:12 IP: gespeichert
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@Alexa: Sorry, habe ich nicht kapiert.
@SchwesterAnnika, Windelfohlen, jonnyf, winipu77:
Vielen Dank.
Das Thema hatten wir ja leider schon öfters, bei mir genauso wie bei anderen Autoren (z. B. bei Carlo), das Thema ist wohl fast so alt wie das Forum selbst. Von daher will ich momentan auch gar nicht mehr dazu sagen, ich würde mich nur wiederholen.
Aber nun gut, dann wollen wir das Schiffchen noch ein bisschen weitersegeln lassen, ein bisschen Rückenwind hat es ja bekommen und untergegangen ist es in der Zwischenzeit auch nicht . So toll ist es vor der somalischen Küste auch nicht… Und im Oman warten ja bereits die Frau und vier Kinder des Sklavenhändlers auf seine Rückkehr…
Nach diesem Kapitel feiert Herr El Haji aber erst mal Karneval, in einer Woche geht es dann weiter (soweit ich bis dahin nicht wieder die Motivation verloren habe …).
Ob Clara auch in Feierlaune ist, dessen bin ich mir aber nicht so sicher…
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:09.02.24 19:21 IP: gespeichert
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15. Auf dem Weg nach Arabien, Teil 2
Merka
Wir segelten weiter, nunmehr auf Kurs Richtung Nordosten, immer weiter entlang der afrikanischen Küste. Nach einigen Tagen erreichten wir einen weiteren Hafen, er hieß Merka. Auch hier gingen wir Frauen nicht von Bord, nur ein paar Mitgefangene mussten helfen, neue Vorräte an Bord zu tragen.
Vom Deck aus sah ich am Hafen erneut ein buntes Treiben. Arabische, aber auch viele schwarze Händler boten ihre Waren feil. Viele Frauen waren vollverschleiert und trugen lange schwarze Gewänder.
Weiße Europäer konnte ich dagegen nicht sehen.
Wie bereits in Sansibar und Mombasa konnte ich die Minarette einer großen Moschee erkennen, fünfmal am Tag erklang der Ruf des „Muezzins“, so hieß wohl der Pfarrer bei den Muslimen.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...erka-1089111828
Irgendwie war ich fast froh darum, an Bord bleiben zu können, irgendwie war mir diese Stadt unheimlich.
Es mag vielleicht seltsam klingen, aber ein bisschen hatte ich mich an mein neues Leben als Gefangene auf diesem Schiff gewöhnt. Die Sklavenhändler behandelten uns insgesamt auch gut. Vermutlich waren sie sehr zufrieden, dass wir ihnen jeden Tag etwas zum Essen zubereiteten, ihnen auch alle anderen Arbeiten abnahmen und keinen Widerstand leisteten, sondern uns in unser trauriges Schicksal ergaben. Die Sklavenhändler mussten nicht viel mehr tun als uns zu beaufsichtigen.
Daher hatten Omar und die anderen Helfer auch keinen Grund, ihre Stöcke und Peitschen, welche sie als Drohung trotzdem immer dabeihatten, zu benutzen.
Mit etwas Wehmut dachte ich an Isabella und ihre Worte zurück, dass ich selbst vermutlich in Batavia ein paar Sklaven haben würde. Dann wäre ich diejenige gewesen, die andere Menschen beim Arbeiten beaufsichtigt hätte. Ja, hätte.
Vielleicht im nächsten Leben, in diesem wohl nicht mehr.
Anscheinend schmeckte Herrn El Haji und seinen Helfern das von uns zubereitete Essen auch weiterhin, so dass es weiterhin den armen Afrikanerinnen vorbehalten blieb, das Deck zu säubern. Immerhin. Ein bisschen bemitleidete ich diese schon, aber tauschen wollte ich auch nicht.
Das Schlimmste war wohl wie gesagt, dass wir Arabien und damit unserer ungewissen Zukunft als Sklavinnen jeden Tag ein bisschen näher kamen. Und damit auch dem Tag, an welchem Herr El Haji „demjenigen“ den Schlüssel zu dem Keuschheitsgürtel geben würde, der –noch- Tag und Nacht meine Unschuld bewachte.
Wir blieben für eine Nacht im Hafen von Merka, dann segelten wir am nächsten Morgen weiter Richtung Nordosten, immer noch an der afrikanischen Küste entlang. Wir kamen an einer größeren Stadt namens Mogadishu vorbei, in welcher wohl Portugiesen einen Handelsposten hatten. Aber auch von dort kam keine Hilfe, wir segelten an der Stadt vorbei wie ein ganz normales Handelsschiff.
Vermutlich waren wir sogar ein solches „normales“ Handelsschiff hier in Ostafrika, nur dass dieses Schiff eben keine Feldfrüchte, Tücher oder Metalle transportierte, sondern Sklaven und Sklavinnen. So wie mich.
Hobyo
Einige Tage nachdem wir Mogadishu passiert hatten, erreichten wir nochmals eine kleine Stadt, welche wohl Hobyo hieß. Auch von dieser hatte ich noch nie vorher gehört.
Dies wäre wohl unser letzter Stopp in Afrika und überhaupt auf unserer Reise, bevor wir den Oman erreichen würden, wie uns Herr El Haji erklärte. Unsere Reise neigte sich wohl ganz langsam dem Ende entgegen.
Auch wenn die Tage an Bord bestimmt kein Genuss waren, so machte mich diese Aussicht irgendwie auch nicht glücklich.
Die Sklavenhändler waren anscheinend auch etwas nervös, denn kurz bevor wir die Stadt erreichten, kontrollierten sie nochmals ihre Gewehre und legten diese für den Notfall bereit. Anscheinend vertrauten sie den Bewohnern der Stadt nicht so ganz.
Viel mehr bekam ich auch nicht mit, denn Herr El Haji befahl uns, unter Deck zu gehen, wo Omar uns in unseren Gefängniszellen einschloss. Ich vermutete, dass der Sklavenhändler den Bewohnern der Stadt nicht zeigen wollte, welche wertvolle „Ware“ er dabeihatte, um dort keine Begehrlichkeiten zu wecken.
Wir blieben auch nur zwei oder drei Stunden in der Stadt, in welchen zwei Helfer mit den zwei afrikanischen Männern neues Wasser und Vorräte für den Rest der Reise kauften.
Erst als wir den Hafen ohne Zwischenfall wieder verlassen hatten, befreite uns Omar wieder aus unserer Gefängniszelle und wir „durften“ zurück zu unserem Küchendienst.
Die letzten Tage auf See
Die Reise – der letzte Teil davon – ging weiter.
Gefühlt waren Herr El Haji und seine Helfer von Tag zu Tag besser gelaunt, während bei uns die Anspannung von Tag zu Tag stieg. Die gute Laune, welche die Sklavenhändler versprühten, übertrug sich dementsprechend auch nicht auf uns. Zumindest führte diese dazu, dass wir – für Sklavinnen – weiterhin relativ gut behandelt wurden, immerhin.
Nachdem wir inzwischen auch immer mehr Arabisch verstanden, blieb es auch nicht aus, dass wir das ein oder andere Wort miteinander wechselten.
Jedenfalls, wenn uns der Sklavenhändler und seine Helfer erlaubten zu sprechen. Gleichzeitig ließen sie es uns aber auch immer spüren, dass wir die Gefangenen waren und sie die Befehle erteilten.
Die Landschaft wurde noch karger und ging nun endgültig in eine Wüste über. Entsprechend war die Küste inzwischen auch fast menschenleer, nur noch ganz kleine Fischerdörfer konnte ich erkennen.
An einem der Tage, an denen wir an dieser ostafrikanischen Wüste vorbeisegelten, war auch mein Geburtstag, der 24. Der traurigste Geburtstag in meinem ganzen Leben. Der erste, aber vermutlich nicht der letzte Geburtstag als Sklavin.
Vermutlich weinte ich an diesem Tag noch mehr als an den anderen. Natürlich war auch niemandem danach, eine Geburtstagsfeier auszurichten.
Geschenke gab es natürlich auch nicht, niemand von uns besaß noch irgendetwas, was er hätte verschenken können. Zumindest gab es noch viel Trost, von meiner Mutter, meiner Schwester, Fenja und den anderen. Natürlich auch von meinem Vater und meinem Bruder, zumindest in der kurzen Zeit, in denen ich diese heute wieder sehen konnte. Ob ich diese an meinem 25. Geburtstag auch noch sehen konnte, war doch sehr unwahrscheinlich, auch dieser Gedanke war sehr bedrückend. Vielleicht war dies mein letzter Geburtstag, den wir zwar nicht zusammen feierten, aber zumindest zusammen verbrachten.
Den nächsten Geburtstag würde ich wohl bei meinem neuen Besitzer „feiern“. Bald würde ich erfahren, wer dies sein würde.
Nach einigen weiteren Tagen war es dann soweit: Wir ließen die Ostspitze Afrikas hinter uns und segelten über das Meer hinüber auf einen neuen Kontinent – Asien. Jedoch nicht nach Indien, sondern zur arabischen Halbinsel.
Dorthin, wo mich ein Leben, vermutlich auch ein Lebensende, als Sklavin erwartete.
Wir waren drei ganze Tage auf hoher See, aber der Wind stand günstig, so dass bereits am späten Nachmittag des darauffolgenden Tages wieder Land in Sicht kam. Arabien.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...st-1-1088445626
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...st-2-1088445895
Ich musste bitterlich weinen, als ich das erste Mal links vor uns die Küste dieses neuen Landes sah.
Wir waren fast da.
https://www.deviantart.com/neuschreib63/...st-3-1089238600
Meinen Mitgefangenen ging es ähnlich, auch ihnen war die Angst anzusehen, was sie dort erwartete.
Selbstverständlich interessierte dies die Sklavenhändler aber nicht im Geringsten. Im Gegenteil hatte ich das Gefühl, dass sie glücklich waren, dass diese lange Reise bald vorbei war und sie ihre Heimat wiedersehen konnten. Wie wir inzwischen erfahren hatten, hatten die meisten von ihnen Frauen und Kinder im Oman.
Wie es sich wohl anfühlte, anderer Leute Frauen und Kinder als Sklavinnen und Sklaven zu verkaufen?
Für sie vermutlich „normal“.
So normal wie es für niederländische Kaufleute war, die Kinder und Frauen von Afrikanern nach Amerika zu verkaufen.
Vom Schiff aus konnte ich von diesem Arabien aber auch noch nicht allzu viel erkennen. Was ich sehen konnte war Wüste, nur selten unterbrochen von ein paar kleinen Fischerdörfern. Im Grunde unterschied sich die Küste nicht groß von der im Nordosten Afrikas.
Erneut dachte ich mir, dass ich nicht hierher wollte. Aber hierher musste. Ob ich wollte oder nicht. Und hier vermutlich mein Leben beenden würde. Als Sklavin. Von „demjenigen“.
Entsprechend schlief ich in den letzten Nächten auf See auch ziemlich schlecht. Meist lag ich die halbe Nacht wach und dachte darüber nach, was mich wohl in Arabien erwarten würde.
Tatsächlich dauerte die Reise, nachdem wir das erste Mal die arabische Küste gesehen hatten, auch nicht mehr allzu lange, nur noch ein paar Tage. Es war inzwischen Mitte September.
Dann, eines frühen Morgens, öffnete Herr El Haji die Tür zu unserer Gefängniszelle und weckte uns. Jedenfalls diejenigen, die noch schliefen, ich hatte mich bereits wieder seit zwei oder drei Stunden schlaflos auf meiner Strohmatte umhergewälzt.
Der Sklavenhändler teilte uns mit einem Freudestrahlen mit, dass wir in Kürze unser Ziel, seine Heimatstadt Al Kharsun, erreichen würden. Dies sei eine sehr schöne Stadt mit freundlichen Menschen – so wie ihm – und er hoffe wirklich für uns, dass er hier Käufer für uns finden würde. Er sei sich dessen aber ziemlich sicher.
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, ich war einfach nur traurig und deprimiert und brach erneut in Tränen aus.
Die neue Heimat kommt in Sicht
Wir standen also auf und meine Mutter, Veronica und ich bereiteten wie uns befohlen das Frühstück für die Sklavenhändler und die anderen Gefangenen vor. Das letzte Frühstück auf dem Schiff.
Wir segelten recht nah an der Küste vorbei und ich konnte dort eine kleinere Stadt erkennen. Diese lag auf einem Hügel, umgeben von einer Stadtmauer. Unten, außerhalb der Stadt, lag ein kleiner Hafen und auf der Spitze des Hügels konnte ich eine große Moschee erkennen.
Als ich Herrn El Haji sein Frühstück brachte, teilte mir dieser mit, dass dies das Städtchen Al Hasuk* sei. Dieses gehörte wohl bereits zu seinem Heimatemirat. Dies sei die letzte Stadt vor Al Kharsun, bald wären wir da.
Herr El Haji war offensichtlich sehr glücklich und strahlte. Mir stiegen dagegen wieder Tränen in die Augen, als ich daran dachte, was mich dort erwarten würde. Sehr bald würde ich es erfahren.
Wir ließen Al Hasuk hinter uns und segelten die letzten Seemeilen Richtung Nordosten.
Die Landschaft war sehr karg, im Hintergrund konnte ich einige Hügel erkennen, aber im Wesentlichen war auch hier alles Wüste.
Wir segelten auch an einigen Buchten vorbei, idyllische Orte, soweit ich das vom Schiff aus erkennen konnte. Allzu sehr interessierten mich diese aber auch nicht. Wen interessierten schon idyllische Buchten, wenn man in Kürze als Sklavin verkauft werden sollte.
Ungefähr eine Stunde, nachdem wir Al Hasuk hinter uns gelassen hatten, sahen wir rechts von uns einige Delphine. Wunderschöne Tiere, frei und unbeschwert schwammen sie durchs Wasser. Irgendwie beneidete ich sie. Wie gerne wäre ich mit ihnen geschwommen, statt auf diesem Schiff in die Sklaverei Arabiens zu segeln. Leider war ich kein Delphin und schwimmen konnte ich auch nicht.
So schwammen die Delphine bald wieder auf den Ozean hinaus, während ich auf diesem Schiff bleiben musste, das weiter an der Küste entlangsegelte, weiter Richtung dieser Stadt, Al Kharsun, wie sie wohl hieß.
Erneut überkam mich eine tiefe Traurigkeit. Womit hatte ich dieses schlimme Schicksal verdient?
Kurze Zeit später konnte ich das Ziel unserer Reise, Al Kharsun, auch das erste Mal links vor uns sehen. Es gab einen kleinen Hafen, von diesem aus führte ein Weg ca. 20 oder 30 Höhenmeter zu einem Hochufer hinauf. Auf diesem Hochufer lag die Stadt, welche von einer massiven Stadtmauer umgeben war. Das einzige, was ich von der Stadt selbst von hier unten sehen konnte, waren wiederum die Minarette einer großen Moschee.
Diese Stadt würde wohl mein neues Zuhause werden. Vielleicht für den Rest meines Lebens.
(*fiktive Stadt südlich von Al Kharsun, siehe Kapitel 29 meiner ersten Geschichte)
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