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RE: Maria
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Datum:15.03.16 05:25 IP: gespeichert
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Zitat | Heute hast du wieder eine für mich extrem schöne Fortsetzung geliefert. So prima mit unausgesprochenen Verschärfungen zu spielen, ist einfach nur fein. |
DankeZitat |
Und das Doris nix vom Fest weis, ist herrlich. Schön das Sonja eine hilfreiche zweite Zofe an die Seite bekommt, oder nicht |
Kann es sein, dass du hier die Namen durcheinander gebracht hast? Die Schmiedetochter Doris weiß vom Fest und dass sie dort mitlaufen darf... und eine Sophie kommt in Maria überhaupt nicht vor...
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RE: Maria
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Datum:15.03.16 05:34 IP: gespeichert
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Zitat | Denke mal, das Leonie zu einer perfekten Dienerin für Maria und Paul erzogen werden soll. |
Naja, eine Dienerin, die durch Fesseln eingeschränkt ist, wäre aber eher langsam und damit unpraktisch.Zitat | Bin ja nur mal gespannt, wie ihre Eltern darauf reagieren. Denen muß es doch komisch vorkommen, das sie von ihrer Tochter nichts mehr hören. |
Kommt noch...Zitat |
Wer das oft genannte Konsortium ist, vermute ich mal, hast du auch gerade im letzten Teil verraten. Bin ja mal gespannt ob ich recht habe und du uns aufklärst. |
Das wird in Kapitel 14 behandelt.Zitat | Genauso, das seine Mutter auf einmal irgendwo in der Welt herumreist um irgendeiner noch nicht näher bestimmten Arbeit nachzugehen. |
Ich hatte eigentlich notiert, dass über Pauls Eltern nichts bekannt ist. Doch PaulVoF (der Autor der ersten beiden Kapitel) hat tatsächlich etwas zu Pauls Mutter gesagt.Zitat | Was ist eigentlich mit Pauls Vater? Den hast auch nur in einmem Nebensatz am Anfang der Geschichte mal erwähnt. |
auf was beziehst du dich da? Ich hbe dazu nämlich nichts gefunden.Zitat | Und von wem stammt eigentlich seine Mutter ab? Das Pauls Oma ja wohl irgendwann mal eine Tochter zur Welt gebracht hat ist ja wohl klar. Sonst würde es den Paul ja gar nicht geben. |
Pauls Oma ist die Mutter seines Vaters... (ist aber nicht wichtig)
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RE: Maria
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Datum:15.03.16 05:42 IP: gespeichert
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Ich wollte nur mal fragen, ob klar geworden ist, dass Betty die Vibratoren, die Maria und Sarah unter den Keuschheitsgürteln tragen, nicht abgeschaltet hat?
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RE: Maria
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Datum:15.03.16 06:53 IP: gespeichert
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Fragen über Fragen. Aber hat sie es absichtlich vergessen oder kam die Oberschwester einfach zu früh ? Jedenfalls vielen Dank für´s Schreiben. Ich (und ich glaube viele andere) können´s kaum erwarten, wie´s weitergeht.
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil Elf
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Datum:15.03.16 16:25 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil Elf
Autor: Karl Kollar
Donnerstag, 2. September 1984
Betty kam relativ früh zum Wecken. Sie war nicht erstaunt, als sie feststellte, dass die Mädchen noch schliefen. Sie nahm die Fernbedienungen in die Hand und lächelte. Sie hatte gestern Abend doch tatsächlich vergessen, die Vibratoren abzuschalten. Sie grinste. Die Mädchen hatten bestimmt eine »schöne« Nacht gehabt.
Zunächst hatte sie ein schlechtes Gewissen, doch als die Oberschwester den Raum betreten hatte und Betty anherrschte, warum die Mädchen noch nicht wach seien, kam ihre sadistische Ader wieder durch, und sie malte sich aus, welche süße Qualen die Mädchen wohl durchlitten hatten. Fast scheinheilig trat sie an die beiden Betten und weckte die beiden Patientinnen. Dabei genoss sie die bösen Gesichter der Mädchen, als sie ihre »Peinigerin« erblickten.
Natürlich wusste sie, dass die Akkus der Vibratoren jetzt erst wieder zu laden waren, doch das behielt sie erst einmal für sich. Sie begann die Mädchen loszuschnallen und half ihnen beim Aufstehen.
Maria blickte Betty immer noch böse an. Wie konnte sie das machen? Fast die halbe Nacht hatte sie der Vibrator gequält und immer wieder zu einem Orgasmus gezwungen. Schließlich war sie vor lauter Müdigkeit eingeschlafen.
Doch dann kam sie ins Grübeln. Konnte sie Betty wirklich böse sein? Schließlich erlaubte ihr die Bettfesselung in Kombination mit dem Mundverschluß, dass sie sich so richtig gehen lassen konnte, zumal sie auch nur zu leisem Brummern fähig war.
In den Pausen nach den vielen Höhepunkten konnte sie zum Nachbarbett hinüberblicken und sie sah, dass Sarah ihre ´Folter´ auch eher zu genießen schien. Doch nach jedem Orgasmus fiel ihr Blick auf die Tür und sie wartete sehnsüchtig darauf, dass Betty zurückkommen würde, um sie zu erlösen. Doch Betty kam nicht. Sie hatte es einfach vergessen.
* * *
»Waren die gestrigen Behandlungen so anstrengend?« Die Oberschwester war besorgt, weil Maria und Sarah beide einen sehr müden Eindruck machten.
Sarah warf sofort einen Blick auf Betty, die gerade mit dem Frühstücksbeutel beschäftigt war.
Maria war diesem Blick gefolgt, doch zu ihrem Erstaunen sah sie, wie Betty kurz ihren Finger auf den Mund legte und Sarah warnend ansah. Darauf hin ließ sich Sarah zurück in ihr Kissen fallen. »Ich glaube, das kommt vom Rudern«, antwortete Betty scheinheilig.
Mit dieser Erklärung gab sich die Oberschwester zufrieden.
Maria wäre am liebsten über Betty hergefallen, doch dann sah sie, dass Sarah einen eher glücklichen Gesichtsausdruck zeigte.
Maria kam ins Grübeln. Sarah schien die Folter anscheinend doch genossen zu haben. Bislang hatte Maria angenommen, Betty hätte einen bösen Fehler gemacht, doch so langsam dämmerte es ihr, dass sie es wohl absichtlich getan hatte. Sie seufzte. Wie gern hätte sie sich mit der Prinzessin unterhalten, doch ihr Mundverschluß verhinderte dies leider sehr gründlich.
* * *
»Was soll das heißen? Warum können sie nicht sofort mit der Behandlung beginnen?« Der Herzog war sofort zu Frederike gegangen, nachdem die Oberschwester ihm erklärt hatte, dass sie noch nicht mit der für den Donnerstag geplanten Behandlung beginnen könne.
»Für Maria muss noch ein neues Ganzkörperkorsett angefertigt werden, und dafür müssen wir eine Gipsform anfertigen.« Frederike bemühte sich, ihrer Stimme Ruhe zu verleihen.
»Könnte das auch für Sarah wichtig sein?« Der Herzog gab sich interessiert.
»Das große Korsett hilft dem Körper, sich an die Bedürfnisse für die besondere Armhaltung zu gewöhnen.« Marias Mutter war erleichtert, dass der Herzog sachliches Interesse zeigte.
»Würden sie für Sarah auch so ein Korsett empfehlen?«
»Sie hat doch schon eines.« Frederike wunderte sich.
»Das interessiert mich nicht.« Der Herzog zückte wieder sein Scheckbuch. »Was kostet es, wenn sie für Sarah ebenso ein Korsett anfertigen?« Er blickte Frederike fragend an.
»Wir kalkulieren mit zehntausend Dollar.« Marias Mutter nannte eine Summe, die weit über den tatsächlichen Kosten lag. Ein schlechtes Gewissen hatte sie dabei nicht. Wenn der Herzog ihnen schon solch einen Stress verursachte, dann sollte er auch dafür zahlen. Immerhin musste Frederike sich auch Gedanken machen, wie sie die vielen Überstunden finanzieren sollte.
Der Herzog schrieb etwas in Scheckbuch, riss den Scheck heraus und reichte ihn Frederike. »Das wird sicher reichen. Wie lange dauert das Anfertigen des Korsetts?«
»Bis Montag könnte es fertig sein, wenn die Schneiderei und die Sattlerei Hand in Hand arbeiten.« Frederike hatte das kurz kalkuliert. Sie hatte nur flüchtig auf den Scheck gesehen und hatte gesehen, dass an erster Stelle eine Zwei stand.
»Ich werde dafür sorgen, dass sie das tun.« Der Herzog machte sich eine Notiz. »Wie lange wird das Maßnehmen dauern?«
»Eine Stunde wird das Eingipsen dauern, dann sollte der Körper eine Zeitlang ruhen. Gehen sie mal von zwei Stunden aus.«
»Kann dann die geplante Vormittagsbehandlung überhaupt noch sinnvoll stattfinden?« Er nahm die Liste mit dem Behandlungsplan zur Hand.
»Wenn wir die Mittagspause ausfallen lassen und den Mädchen schon während der Behandlung essen lassen, dann sollte es gehen.« Frederike griff zu einem Stück Papier und machte sich Notizen.
»Sie werden das schon schaffen...« Der Herzog unterbrach sie mitten im Satz.
Marias Mutter verstand es so wie es vermutlich auch gemeint war, als die letzte Chance. Sollte es wieder daneben gehen, würde er sich eventuell sogar eine neue Klinik suchen. Der Herzog verstand es sehr gut, Druck zu machen, ohne sich zu äußern.
Beide Mädchen zitterten, als sie den Gipsraum betraten. Es war schon alles bereitgelegt.
Maria kannte das Verfahren noch vom letzten Mal und deswegen freute sie sich insgeheim schon darauf. Doch der Prinzessin war es anzusehen, dass sie nicht wusste, was kommen würde.
Die Schwester, die das Eingipsen vorgenommen hatte, kannte Maria noch vom letzten Mal. Doch diesmal kam sie nicht allein. Ihre Mutter betrat hinter der Stationsärztin den Raum, ebenso der Herzog.
Maria blickte kurz zu Sarah und sah, dass diese von der Anwesenheit ihres künftigen Schwiegervaters nicht begeistert war. Doch sich dazu zu äußern hätte sie vermutlich nicht einmal getraut, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre.
»Und die Mädchen werden wirklich komplett eingegipst?« Der Herzog gab sich interessiert, aber ein gewisser Unterton von Zweifel schwang in seinen Worten mit.
»Wir brauchen eine vollständige Körperform, und das geht mit dem Gips einfach am besten.« Marias Mutter nahm ihnen die Handschuh ab, dann gab der Schwester ein Zeichen, dass sie beginnen könne.
»Können sie den Mädchen die Geschirre abnehmen?« Die Schwester reichte den Mädchen zwei Badekappen. »Zum Schützen der Haare.«
»Nein, die Gürtel bleiben dran.« Der Herzog blickte zwischen der Schwester und Frederike hin und her. »Das geht doch, oder?«
»Ja, natürlich, das geht.« Frederike bestätigte das. Die Mädchen trugen außerdem sehr enge Taillenkorsetts unter dem Gürtel. Die hätten sie ohnehin nicht abnehmen können, denn sonst konnte nicht abgeschätzt werden, wie weit das Korsett geformt werden konnte. Um sie zu schützen, wurden sie in Plastikfolie gewickelt.
Die Mädchen seufzten innerlich und setzten sich die Badekappen auf. Frederike und die Schwester halfen den Mädchen, die Haare vollständig unter der Haube zu verstecken. Dann halfen sie den Mädchen, sich auf die vorbereiteten fast senkrecht stehenden Liegen zu stellen. Es störte sie gewaltig, dass der Herzog im Raum war, während die Mädchen fast nackt dastanden, doch sie wagte nichts zu sagen. Es hätte den Herzog sicher sowieso nicht interessiert.
Die Schwester nahm zunächst eine Flasche zur Hand und begann, die Körper der Mädchen mit der Flüssigkeit einzureiben. »Das ist Babyöl«, erklärte sie, als sie den fragenden Blick des Herzogs bemerkte. »Das ist nötig, damit wir den Gips später gut entfernen können.«
»Was ist mit den Stiefeln? Werden die mit eingegipst?« Dem Herzog war aufgefallen, das die Mädchen die Ballettstiefel noch trugen.
»Wir brauchen die Beine gestreckt, damit die Muskeln gleich die Form haben, die sie auch in dem Korsett haben werden.« Die Schwester wickelte Plastikfolie über die Stiefel der beiden Mädchen. »Die Schuhe des Korsetts werden ohnehin anders angefertigt.«
»Für die Hände gilt vermutlich das gleiche?« der Herzog gab sich an dem Vorgang sehr interessiert.
»Nein, das hat andere Gründe.« Frederike schob sich mit der Antwort vor die Schwester. »Für die richtige Armhaltung nehmen wir noch mal extra einen Abdruck. Hier reicht erst einmal einen Geradehalter.« Sie reichte der Schwester das entsprechende Gerät.
Beide Mädchen bekamen ein Gerät angelegt, das einem BH nicht unähnlich war. Von einer Rückenplanchette gingen zwei lange Riemen aus, die unter den Achsel der Mädchen durch und über ihre Schultern zurück zu Schnallen auf der Planchette geführt wurden. Die Schwester zog die Schulterriemen so eng an, dass die Schultern der Mädchen ebenso weit zurückgezogen wurden, wie es sonst ihre Monohandschuhe bewirkten.
»Wir beginnen mit den Füßen.« Die Schwester ging kurz ins Nebenzimmer und kam in Begleitung einer zweiten Schwester zurück. »Wir haben die Gipsbinden schon vorbereitet, und jetzt muss es schnell gehen, damit der Gips nicht zu früh hart wird.«
Die erste Schwester klappte an Marias Liege das Fußteil weg. Als Frederike den verwunderten Ausdruck im Gesicht des Herzogs sah, erklärte sie. »Das ist eine Spezialliege, wir können immer einen Teil wegklappen, die Mädchen können sicher stehen, und wir können am ganzen Körper arbeiten.«
Immer mehr Teile von Marias Körper verschwanden unter einer weißen Decke aus Gips, und als Frederike zur Probe die Hand auf die Unterschenkel legte, lächelte sie. »Es wird langsam hart.. Und warm.« Sie ging zu einem Schrank und öffnete ihn. »Wo sind denn die Ohrstöpsel?«
»Die hatte ich schon bereit gelegt.« Die Schwester zeigte auf das Tischchen neben ihr.
»Es ist für die Patientin besser, wenn sie in der Hülle nichts hören kann.« sagte Frederike in Richtung des Herzogs, dann beugte sie sich zu ihrer Tochter, streichelte ihr noch einmal durch das Gesicht und steckte dann die Ohrstöpsel in Marias Ohren.
Dass die vollständige Isolation auch zur erotischen Stimulation dienen konnte, behielt sie aber für sich. Sie wusste, dass ihre Tochter in der Lage war, sich so weit fallen zu lassen, dass sie es durchaus als Freiheit empfinden konnte.
»Es ist sehr wichtig, dass die Patientin sehr ruhig liegenbleibt, bis der Gips abgebunden hat.« Frederike hatte sich wieder erhoben und blickte mit etwas Stolz in der Stimme zwischen dem Herzog und ihrer Tochter hin und her. »Sie hat das schon einmal gemacht.«
Maria musste lächeln, als sie die Worte ihrer Mutter noch schwach hörte. Sie freute sich sehr auf die Wiederholung der Gipsaktion, weil sie dann für eine Stunde völlig frei schweben konnte. Beim letzten Mal hatte sie sogar einen Orgasmus bekommen, den die strenge Gipshülle allerdings vollständig versteckt hatte. Doch diesmal hatte sie Zweifel, ob sie nach dieser Folternacht schon wieder dazu in der Lage sein würde, es zu genießen. Wie beim letzten Mal spürte sie, wie der Gips wärmer wurde und damit anzeigte, dass er langsam hart wurde.
»Den Kopf gipsen sie auch ein?« Der Herzog war erstaunt.
»Das Korsett, das sie bekommen soll, schließt den Kopf mit ein.« erklärte Frederike, während die Schwester dabei war, Marias Augen zuzudecken. »Die Gipsform wird abgenommen und ausgegossen, damit die Korsettschneiderei das Korsett ganz genau anpassen kann.«
Sarah hatte die ganze Zeit sehr interessiert zugesehen, und je weiter sich die Gipsschicht über Marias Körper ausbreitete, desto nervöser wurde die Prinzessin. Sie musste an das Ganzkörperkorsett denken, welches schon für sie angefertigt worden war. Damals wurde es nur nach einem Foto gefertigt, und entsprechend schlecht saß das Korsett. Sie ahnte, dass dieses neue wesentlich besser sitzen würde. Sie begann zu träumen. Überall sah sie sich von braunem Leder umgeben, und bei jedem kleinsten Versuch einer Bewegung knarzte das Leder, um gleich darauf ihren Bewegungsversuch erfolgreich zu verhindern.
»Jetzt sind sie dran, Prinzessin.«
Die Worte der Schwester rissen Sarah aus ihren Träumen. Erst jetzt erkannte sie, dass Maria oder besser die weiße Gipshülle nicht mehr im Raum war. Als sie sich suchend umblickte, erklärte die Schwester: »Wir haben Maria in den Nachbarraum gebracht. Sie muss jetzt etwas ruhen, bis der Gips ganz hart geworden ist.«
Sarah sah zu ihrer Erleichterung, dass sie jetzt mit den beiden Schwestern allein war.
»Der Herzog ist gegangen, weil er einen Termin hat.« Die erste Schwester bat die Prinzessin, sich auf der Liege bereit zu legen. »Maria kannte die Prozedur, aber dir müssen wir noch einige Sachen erklären.«
»Der Gips wird etwas wärmer, wenn er hart wird.« Die zweite Schwester hatte sich ebenfalls zu Sarah gedreht und begann, ihre Stiefel mit der Plastikfolie zu schützen. »Wir halten dir später Schilder hin, weil du uns nicht mehr hören kannst.«
Sarah nickte aufgeregt. Sie wusste noch nicht, was auf sie zukommen würde. Sicher hätte ihr Maria etwas über die Eingipsung erzählt, wenn sie noch hätte reden können.
Maria hatte von ihrer Mutter wieder das verabredete Zeichen bekommen, dass der Gipspanzer, der sie überall umgab, jetzt vollständig belastbar war. Ihre Muskeln entspannten sich, und langsam versuchte sie sich zu bewegen. Doch wie beim letzten Mal musste sie sofort erkennen, dass der Gips jeden Bewegungsversuch verhinderte.
Sie liebte diesen Zustand, und zu ihrer Erleichterung war es bei diesem Mal genau so schön wie beim letzten Mal. Sie resümierte ihren Zustand. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie konnte nichts mehr sehen und nichts mehr hören. An ihren Mundverschluß hatte sie sich ohnehin schon gewöhnt. Sie wusste, dass die Klinik ihre Körperfunktionen überwachte, so dass ihr nichts Schlimmes passieren konnte. Das einzige, was sie ständig an ihren Zustand erinnerte, war die Einschränkung ihrer Atmung. Ihr Brustkorb konnte sich durch den Gipspanzer nicht mehr ganz ausdehnen, und durch das Taillenkorsett war ihr Bauch ohnehin unbeweglich. Als Folge davon ging ihr Atem etwas schneller.
Sie wäre gern etwas länger so geblieben, doch sie wusste, dass sie bald wieder aus dem Panzer befreit werden würde. Nur für einen kurzen Moment war sie in der Lage, die vielen Probleme auszublenden, die in der Welt da draußen auf sie warteten. Sie fragte sich, ob sie wohl Paul zu so einer Aktion überreden könne.
Doch sie hatte Zweifel. Die aufwendige medizinische Überwachung, die hier in der Klinik geboten war, würden sie daheim nicht haben. Außerdem, was würde es nutzen, wenn sie vollständig eingegipst wäre? Sie könnte dann Pauls Hände nicht mehr spüren.
Pauls Hände.
Sie musste wieder an das Vakuumbett auf der Hütte denken. Dort war sie fast bewegungslos fixiert gewesen und konnte dennoch seine Hände spüren. Und er hatte sie wirklich überall berührt. Überall...
Unmerklich stieg Marias Atemfrequenz. Ihr Körper spannte sich an und sie presste sich gegen den Gipspanzer.
Wie schon beim letzten Mal war der Gipspanzer so stark, dass er ihrem Bewegungsdrang vollständig widerstand. Maria konnte sich völlig gehen lassen. Sie begann zu stöhnen.
* * *
Leonie hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Paul war weg und sie war in diesem Haus allein mit Frau Mohr. Sie wusste nicht, was sie mit ihr vor hatte, doch irgendwie ahnte sie, dass ihr Traum grausame Wirklichkeit geworden war. Wie bisher jede Nacht war sie an ihr Bett gefesselt und musste am Morgen darauf warten, von ihr befreit zu werden. Doch die Befreiung bestand stets nur darin, dass sie vom Bett befreit wurde, um gleich danach das Haremsgeschirr angelegt zu bekommen.
Doch heute wollte sie es ändern. Wieder kam Selma in ihr Zimmer und stellte sich vor ihr Bett.
»Frau Mohr«, begann Leonie ziemlich kleinlaut. »Ich bin hier doch richtig gefangen oder?«
Selma bestätigte dies. Sie war der Meinung, dass es Zeit war für die nächste Verschärfung. »Du möchtest wieder frei sein?« Sie griff in ihre Tasche und holte die Schlüssel heraus.
Leonie kam schwer ins Grübeln. Immerhin durchlebte sie gerade ihren Traum, irgendwo bei Fremden gefangen zu sein. Ihre Kleidung war entweder abgeschlossen oder sie trug das Haremsgeschirr. Zusätzlich trug sie den Keuschheitsgürtel und den passenden BH und oft genug waren ihre Hände in einem Monohandschuh verschwunden. Mit Entsetzen sah sie, wie Selma begann, ihre Fesseln zu öffnen. »Nein warten sie.« Leonie keuchte. »Ich möchte gefangen bleiben.«
»Egal was kommt?« Selma wollte ganz sicher gehen.
»Egal was kommt!« Leonie bestätigte es mit zitternder Stimme.
Selma war gespannt, wie weit sie bei diesem faszinierenden Mädchen gehen konnte. »Vielleicht solltest du ab jetzt auch einen Knebel tragen, damit du solche ungebührlichen Fragen nicht mehr stellen kannst.«
Leonie zuckte kurz zusammen, dann senkte sie den Kopf. Der Gedanke an die sich so andeutende nähere Zukunft ließen ihre Gefühle wild toben. »Ich glaube, das wird wohl besser sein.« Ihre Stimme war sehr leise.
»Was hast du gesagt?« ihre Stimme war ungewöhnlich streng.
Leonie blickte auf, schluckte noch einmal, dann zwang sie sich zu einer klaren Antwort. »Ich möchte ab sofort auch einen Knebel tragen müssen.«
* * *
Das leise Kreischen der Gipssäge drang an ihr Ohr, und sie sank in sich zusammen. Sie begannen, sie aus dem Panzer zu befreien. Maria seufzte. Schade, dass es schon vorbei war.
Als Maria wieder sehen konnte, fiel ihr Blick auf die zwei Gipsfiguren, die an der Wand standen. Obwohl sie den Anblick noch vom letzten Mal kannte, war sie trotzdem wieder erstaunt. Sarah stand vor ihrer Figur und keuchte heftig.
Im ersten Moment dachte Maria, dass die Prinzessin wegen der Gipsfiguren so außer Atem war, doch dann musste sie erkennen, dass die Prinzessin schon das Korsett trug, das für die heutige Behandlung vorgesehen war.
Auf Marias fragenden Blick hin sagte Frederike »Wir mussten Sarah als Erste befreien, weil sie scheinbar plötzlich einen Panikanfall in ihrer Gipshülle bekam.« Dabei zwinkerte sie Maria zu, und ein Blick auf Sarah schien zu bestätigen, was Maria ohnehin vermutete - denn die Prinzessin sah keineswegs verstört aus; und sie meinte sogar ein leichtes zufriedenes Grinsen auf Sarahs Lippen über ihrem Mundverschluß zu sehen.
Es schien ein gemeines Korsett zu sein, Maria kannte es bisher noch nicht. Es war etwas dicker und wurde zunächst streng um den Leib gelegt. Nur dass dann in dem Korsett Luftblasen aufgeblasen werden konnten, die den Bauchraum noch weiter einengten.
»Maria, kommst du bitte.« Betty hielt schon das zweite Korsett in der Hand.
Maria ging seufzend und mit einem bösen Blick auf die Schwester zu.
Betty ignorierte den Blick vollkommen und gab sich beim Anlegen des Korsetts sehr freundlich.
Sie schnürte Maria das seltsame Taillenkorsett so eng sie konnte, und Maria fühlte, wie ihre Taille wieder einmal zusammengepresst wurde ? zum Glück war sie dies schon lange gewohnt, und auch das Atmen fiel ihr nicht besonders schwer.
Dies änderte sich jedoch, als Betty einen Schlauch mit einem kleinen Gummi-Pumpball an einem unauffälligen Anschluss am vorderen unteren Rand ihres Korsetts ansteckte und begann, den Pumpball immer wieder zusammenzudrücken. Maria fühlte, wie eine Blase an der Vorderseite ihres Korsetts aufgeblasen wurde und begann, sich in die einzig noch freie Richtung auszudehnen - in ihren Bauchraum.
Mit jedem Drücken wurde der verbliebene Raum für ihre Lungen kleiner, und erst als Maria dachte, daß die Blase sich bald von unten in ihren Brustkorb bohren würde, hörte Betty endlich auf zu pumpen und nahm den Schlauch ab. Maria konnte nun nur noch in ihren Brustkorb atmen, und jeder nur noch kurze Atemzug war nun eine bewusste Anstrengung. Sie konnte fühlen, wie ihr Brustkorb sich zu dehnen versuchte, um mehr Raum für ihre Lungen zu schaffen.
Sarah schien ebenfalls mit diesem neuen Korsett zu kämpfen, ihr Gesicht war gerötet, und ihr Atem ging wie bei Maria schnell und flach.
Frederike kam mit dem Herzog in den Raum. »Es würde euch das Training erleichtern, wenn ihr dazu eure Handschuhe tragen würdet.«
»Wofür brauchen sie jetzt Handschuh?« Der Herzog wunderte sich.
»Ich meine die Monohandschuhe.« Marias Mutter hatte sich zum Herzog gedreht. »Damit wird das Atmen etwas erleichtert.«
»Sarah, du wirst den Handschuh tragen.« Seine Stimme erlaubte keinen Widerspruch. Dann fiel sein Blick auf Maria. »Ihnen ist es freigestellt.«
Betty schritt sofort zur Tat und es wurde deutlich, dass sie zum einen viel Routine mit Sarahs Handschuh hatte und zum anderen auch sehr viel Freude daran hatte, die Patientin so behandeln zu dürfen. Vor allem nutzte sie es aus, dass Sarah sich nicht äußern konnte.
Die Prinzessin schien sich jedoch umso wohler zu fühlen, je enger ihr Handschuh geschnürt wurde. Die Röte wich aus ihrem Gesicht, und ihr Atem wurde langsam ruhiger.
Maria schaute sehnsüchtig zu, wie Bettys Arme in der Lederhülle verschwanden und der Handschuh von Betty routiniert zugeschnürt wurde. Auf einmal bemerkte sie, dass ihr Mutter ihren Handschuh ebenfalls in der Hand hatte.
»Dir tut es auch gut.« Frederike wartete, bis Betty mit dem Anlegen des Handschuhs bei der Prinzessin fertig war, dann reichte sie ihr Marias Handschuh.
Maria hatte für die Blicke zwischen Betty und Sarah keine Augen, sie litt noch etwas unter der Folternacht. Trotzdem legte sie ihre Arme auf den Rücken und hielt still, als sie spürte, wie Betty ihre Arme einschnürte.
Und tatsächlich zwang der enge Handschuh ihre Schultern zusammen und half ihr dabei, ihren Brustkorb zu weiten, um ihr mehr Raum zum Atmen zu verschaffen. Wie schon bei Sarah beruhigte sich Marias Atem bald, und das Korsett erschien schon viel erträglicher.
»Sind sie sicher, dass es das richtige für die Mädchen ist?« Der Herzog schaute sehr zweifelnd auf die Mädchen.«
»Wir wollen die Brustkorb-Atmung fördern und gleichzeitig die Beweglichkeit des Brustkorbs und der Schultergelenke trainieren, und dafür kombinieren wir zwei Behandlungen.« Frederike bat ihre Tochter zu sich. »Mit dem Korsett erschweren wir die Bauchatmung, und der Handschuh erweitert die Brustatmung. Das ist für das Korsett sehr wichtig.«
»Und das wird bessere Ergebnisse bringen?« Es war dem Herzog deutlich anzumerken, dass er Zweifel an den Maßnahmen hatte.
Marias Mutter schwieg, doch sie warf Maria einen deutlichen Blick zu.
Maria hatte die Tragweite ihres Fehlers schon erkannt, doch erst jetzt begriff sie, in welche Schwierigkeiten sie sich selbst und ihre Mutter gebracht hatte.
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Stamm-Gast
Meck-Pom
Gehorsam benötigt keine Gewalt
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RE: Maria
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Datum:15.03.16 20:52 IP: gespeichert
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Hallo gag_coll,
erstmal Danke für die wieder nur wenig erklärende Fortsetzung der Erlebnisse der Mädchen.
Bei meinem letzten Post scheint wieder mein mangelhaftes Namengedächtnis zugeschlagen zu haben.
Ich kann mir halt Namen wirklich nicht merken, leb ich schon ´ne Weile mit.
trotzdem (un)geduldig wartend
pardofelis
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Fachmann
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RE: Maria
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Datum:15.03.16 20:59 IP: gespeichert
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Zitat |
Pauls Oma ist die Mutter seines Vaters... (ist aber nicht wichtig) |
Mist warum mustest du das schreiben??
Ich hatte mir so einen schönen showdown im kopf ausgemahlt wo Pauls leiblicher Vater noch eine erhabene rolle (in abwesenheit) gespielt hätte. Jetzt ist mein kopfkino schon so früh zerbrochen und ich muss mir ein neues basteln biss das orginal fertig ist.
danke für die geschichte
danke das du mein kopfkino so anregst.
grus benni
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Wölchen |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 00:58 IP: gespeichert
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Vielen Dank für den tollen Teil.
Also der Herzog wird mir immer unsynpatischer.
Er sorgt sich immer nur um seine Wünsche und Vorstellungen.Aber es interessiert in überhaubt nicht was er Sarah da antut.
Mal schaun wie es weiter geht und ob das Kartenhaus des Herzog doch noch zusammen fällt.
Und er alles verliert.Würde mich irgendwie freuen.
mfg Wölchen
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Story-Writer
München
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 06:11 IP: gespeichert
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Zitat | erstmal Danke für die wieder nur wenig erklärende Fortsetzung der Erlebnisse der Mädchen. |
Naja... ich brauche ja auch noch Handlung für ein paar Tage...
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 06:14 IP: gespeichert
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Zitat | Zitat |
Pauls Oma ist die Mutter seines Vaters... (ist aber nicht wichtig) |
Mist warum mustest du das schreiben?? Ich hatte mir so einen schönen showdown im kopf ausgemahlt wo Pauls leiblicher Vater noch eine erhabene rolle (in abwesenheit) gespielt hätte. |
Das verstehe ich nicht... Ich habe doch nur gesagt, dass Selma die Oma väterlicherseits ist. Aber du hast mich auf eine tolle Idee gebracht.
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 06:16 IP: gespeichert
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Zitat | Also der Herzog wird mir immer unsynpatischer. Er sorgt sich immer nur um seine Wünsche und Vorstellungen.Aber es interessiert in überhaubt nicht was er Sarah da antut. |
Ich sehe, dass ich es richtig beschrieben habe.
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Story-Writer
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil Zwölf
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Datum:16.03.16 06:19 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil Zwölf
Autor: Karl Kollar
(noch Donnerstag, 2. September 1984)
Das Telefon klingelte. Frederike meldete sich. Die Oberschwester wollte wissen, ob die Mädchen zum Mittagessen kämen. »Bringen sie die Beutel bitte in das Labor. Wir machen heute keine Mittagspause.«
»Ich hoffe, sie haben Recht.« Der Herzog verabschiedete sich. »Meine Frau erwartet mich zum Mittagessen.«
Kaum hatte sich die Tür geschlossen, als Marias Mutter sich zu den beiden Mädchen umdrehte. »Was habt ihr mir damit nur eingebrockt?« Eine Antwort erwartete sie allerdings nicht.
Es war den Mädchen anzusehen, dass sie ihr Verhalten bedauerten. Doch das änderte jetzt auch nichts mehr.
* * *
»Bringen sie die Mädchen bitte zur nächsten Behandlung.« Frederike reichte der Oberschwester einen Zettel. »Damit es diesmal keine Missverständnisse gibt.«
Die Oberschwester nahm das Papier entgegen und warf kurz einen Blick darauf. »Elektrische Massage und anschließend Training mit dem Schulterbogen.« Sie drehte sich zu den Mädchen um, die gerade von den Mittagsbeuteln befreit wurden. »Folgen sie mir bitte.«
Maria hätte gern gefragt, ob sie nicht das Blasenkorsett ausziehen dürfte, denn ihre Atmung war doch sehr anstrengend, und sie spürte schon einen ordentlichen Muskelkater in ihrem Brustkorb. Obendrein hatte die aus dem Beutel verabreichte Mahlzeit Platz beansprucht und damit den Druck auf ihren Bauch noch verstärkt. Doch ihr Mundverschluß verhinderte die entsprechende Frage.
Doch ihre Mutter schien trotzdem zu spüren, was ihre Tochter bewegte. »Die beiden Behandlungen werden kombiniert. Ich denke, ihr werdet damit klar kommen. Schließlich habt ihr gezeigt, dass ihr heftigere Behandlungen braucht.«
Maria seufzte leise vor sich hin. So nachtragend war ihre Mutter sonst nicht.
* * *
Maria keuchte, als sie die Elektroden an ihrem Körper spürte. Doch sie hatte keinen Einfluss mehr darauf, was mit ihrem Körper passierte. So langsam begann sie zu resignieren. Sie wusste, dass sie sich die Verschärfungen selbst zuzuschreiben hatte. Dazu kamen noch die so gemeinen Quälereien von Betty, gegen die sie sich ebenfalls nicht wehren konnte.
Ihren diesjährigen Aufenthalt hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Doch das größte Problem lag noch vor ihr. Sie musste einen Weg finden, wie sie Sarah die Angst vor ihrer Zukunft nehmen konnte. Im Moment hatte sie noch keine Idee, wie sie es machen sollte.
Ihr Atem ging kurz und heftig, als die Stromstöße anfingen. Es war nicht stark, gerade so, dass es die Muskeln lockerte und anregte. Doch dadurch, dass auch immer wieder ihr Korsett im Inneren über ihrem Bauch noch weiter aufgeblasen wurde und damit ihr Lungenvolumen sehr eingeschränkt war, musste sehr oft Luft holen. Sarah stand neben ihr und auch bei ihr zeigte der heftige Atem, dass es ihr ähnlich ging wie Sarah.
Eine Schwester passte auf sie auf und hatte den Auftrag, die Behandlung abzubrechen, falls es Probleme mit dem Korsett geben sollte.
Nach einer Stunde trat Betty in den Behandlungsraum und schickte die Schwester hinaus. »Ich soll dich ablösen, sagt die Oberschwester.«
Die Krankenschwester war sichtlich erleichtert, den Raum verlassen zu dürfen. Ihr taten die beiden Mädchen leid, die hier von den Maschinen gleich doppelt gequält wurden.
Doch kaum hatte sich die Tür hinter der Schwester geschlossen, als Betty sich an das Bedienpult setzte und sehr interessiert auf die Knöpfe schaute.
Maria ahnte, was kommen würde, doch sie hatte keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Sie hörte, wie Sarah laut aufstöhnte und gleich darauf spürte auch sie einen heftigen Stromstoß, der sie zusammen zucken ließ. Maria blickte zu Betty und sah, dass die Schwester mit einem breiten Grinsen vor dem Bedienpult saß und zu Sarah blickte.
Maria folgte dem Blick, und neben Sarah schmerzverzerrtem Blick glaubte sie ab und zu so etwas wie einen verliebten Blickwechsel zwischen Sarah und Betty zu sehen.
* * *
»Wie lange müssen die Mädchen noch?« Die Oberschwester trat in den Raum und trug dabei zwei Geräte, die auf den ersten Blick aussahen wie Armbrüste.
»Sind gleich fertig.« Betty drehte sich zu ihrer Vorgesetzten um.
»Was machen sie denn hier?« Die Oberschwester war erstaunt.
»Tina hat mich gefragt, ob ich sie ablösen kann.« antworte Betty. »Sie sagte, sie hätte es nicht ausgehalten.«
Die Oberschwester blickte zu Sarah und Maria und war erstaunt, als sie Spuren von Tränen in den Gesichtern sah. »Die Mädchen haben ja geweint.« Sie begann die Riemen zu lösen. »War es so heftig?«
»Ich habe versucht, sie zu trösten.« Betty war aufgestanden und half mit, die Riemen zu lösen.
Zuerst war Maria entsetzt über die Verlogenheit von Betty, doch dann beobachtete sie einen intensiven Blickwechsel zwischen Sarah und Betty. Es lag fast so etwas Verliebtheit in diesem Blick, und auf einmal hatte Maria begriffen, was die beiden Frauen verband. Das tröstete sie allerdings nicht darüber, dass sie selbst auch unter Betty süßen Quälereien zu leiden hatte.
»Machen sie bitte die Elektroden ab, ich bereite die Bögen vor.« Die Oberschwester legte die Bögen auf den Tisch und hantierte daran herum.
Betty löste zunächst die weiteren Riemen, dann öffnete sie Sarahs Handschuh und befreite ihr die Arme.
Zu Marias Erstaunen versuchte Sarah, auf Betty einzuschlagen, doch Betty ignorierte dies. Stattdessen wandte sie sich an die Oberschwester. »Sind die Bögen bereit? Die Patientin gibt sich renitent.«
»Das haben wir gleich.« Die Oberschwester trat an Sarah heran und mit sicherem Griff zog sie ihre Arme auf den Rücken. »Legen sie ihr den Bogen um den Hals.«
Betty nahm den Bogen vom Tisch und ordnete die Teile, die sich in Form eines strengen Halskorsetts um den Hals der Patientin legen würden. Damit trat sie auf Sarah zu und legte ihr das Gebilde um den Hals.
»Machen sie es ruhig richtig fest zu.« Die Oberschwester wartete, bis Betty das Halskorsett vollständig geschlossen hatte, dann hob sie Sarahs linken Arm und befestigte ihn mit einer Lederschelle und einem Riemen am rechten Teil des Bogens. Ebenso wurde Sarahs rechter Arm am linken Bogen befestigt. Dann wurden beide Riemen durch die Schnallen an den Enden des Bogens kräftig angezogen, so dass sich der Bogen stark durchbog und somit Sarahs Arme hinter ihrem Rücken kraftvoll über Kreuz zog und dabei ihre Schultern zurückzog und ihren Brustkorb weitete.
»Was soll denn das?« Der Herzog stand auf einmal im Behandlungszimmer.
»Das sogenannte Armbrust-Training wird nach der Elektro-Massage durchgeführt.« Die Oberschwester ließ es sich nicht nehmen, den Zweck der Geräte selbst zu erläutern. »Die Muskeln sind gelockert, und jetzt werden sie durch die Bögen an die Gebetshaltung gewöhnt.« Sie drehte sich zu Betty. »Legen sie Maria den Bogen an.«
Maria zitterte etwas, als Betty auf sie zu kam. Diesen Bogen kannte sie bisher nicht, weil das Gebet auf dem Rücken bisher kein Bestandteil des Programms war. Als sie Bettys grinsendes Gesicht sah, ahnte sie, dass es nicht einfach werden würde.
Ein Halskorsett trug Maria gern, weil es ihr allein durch das Festhalten ihres Kopfes ein großes Gefühl von Hilflosigkeit vermitteln konnte. Doch hier hatte es vor allem die Aufgabe, dem Bogen genügend Halt zu geben, dem Bogen, der ihre Arme so konsequent in die geforderte Richtung ziehen würde. Maria wusste noch nicht, wie es sich wirklich anfühlen würde.
Betty grinste noch mehr, als sie Marias Arme an dem Bogen befestigte, so wie sie es zuvor bei Sarah getan hatte. »Sag ruhig, wenn es zu fest ist.« sagte sie in einem sehr höflichen Ton. Doch ihrer Miene war anzusehen, dass sie es erstens nicht ernst meinte und zweitens sie sich an dem Leiden ihrer Patientinnen ergötzte, zumindest so lange es die Oberschwester nicht mitbekam.
»Sind die Bögen eigentlich verstellbar?« Der Herzog schaute sehr genau auf das Gestell, welches Sarahs Arme auseinander zog.
»Die Breite lässt sich ein wenig verändern.« Die Bögen sind flexibel und biegen sich, wenn ich die Riemen anziehe. So werden die Arme unter Spannung gehalten.« Betty hatte ein Zittern in der Stimme.
Der Herzog schaute Betty fragend an.
»Ja, ich stelle es auf das Maximum.« Betty stöhnte ein wenig, doch insgeheim freute sie sich auf die zusätzliche »Qual«, die sie Sarah zukommen lassen konnte.
»Bei Maria bitte auch«, forderte der Herzog. »Ich habe gehört, für sie ist das Tragen des Gebetes auch sehr wichtig.« Er drehte sich zu Maria.
Maria wollte aus einer gewissen Ehrfurcht heraus antworten, doch dann bemerkte sie ihren versiegelten Mund, und sie versuchte ein Nicken anzudeuten. Doch dabei stellte sie fest, wie gut das Halskorsett ihren Kopf fest hielt. Sie blickte den Herzog schließlich nur an.
Betty kam ihr unerwartet zu Hilfe, weil sie spürte, dass der Herzog noch auf die Antwort wartete. »Sie kann nicht antworten und den Kopf auch nicht mehr bewegen.« Ihre Augen leuchteten dabei fast verräterisch.
Doch der Herzog hatte für solche Signale keine Augen. Zufrieden verließ er den Raum.
Die Bögen, die die Mädchen jetzt um den Hals trugen, waren genau nach Bettys Geschmack. Sarah und Maria hatten bei dieser Behandlung zwei Möglichkeiten. Entweder ihre Arme wurden vom Bogen in Richtung der Gebetshaltung gezogen oder sie wandten Kraft auf, um sich gegen den Bogen »aufzulehnen«. In beiden Fällen wurden ihre Arm und Brustmuskeln trainiert und der Brustkorb geweitet.
* * *
Frederike kam zu Beginn der Kaffeepause persönlich vorbei, um sich von der neuen Therapie selbst zu überzeugen. »Wie geht es unseren Prinzessinnen?« Die mitgebrachten Beutel mit der Kaffee-Mahlzeit legte sie auf den Tisch.
Betty fühlte sich zu einer Antwort befugt. »Es sieht noch zu leicht aus. Wir müssten zwischen den Ellenbogen irgendwie noch Federn anbringen.«
Die Mädchen warfen Betty böse Blicke zu.
»Ich frage mal meine Techniker, ob sich da etwas machen lässt.« Sie zeigte auf die Beutel. »Bitte machen sie jetzt Pause.«
»Die Mädchen könnten doch die Bögen weiter tragen bis zur nächsten Behandlung.« Betty hatte Mühe, ihre Begeisterung zu verbergen.
»Sie kennen die Mädchen ja gut.« Frederike war mit Bettys Vorschlag einverstanden. »Machen sie, was sie für richtig halten. Aber bitte passen sie auf, wenn es den Mädchen zuviel wird.«
Maria schaute entsetzt auf ihre Mutter. Doch sie wusste, dass sie sich gegen ihr aktuelles Schicksal nicht wehren konnte. Und ihre Mutter vertraute ihr im Moment anscheinend nicht mehr als ihrem Personal.
Marias Mutter verließ den Raum.
* * *
Leonie verfluchte ihre große Klappe. Natürlich war es ein wichtiger Bestandteil ihres Traumes, auf ihre Stimme verzichten zu müssen, doch jetzt erfuhr sie, was dies wirklich bedeutete.
Sofort nach dem Aufstehen und gleich nach dem Bad stand Selma bereit, um ihr den Knebel anzulegen. Anfangs war es nur ein einfacher Ballknebel gewesen, doch schon bald hatte ihr deswegen der Kiefer sehr weh getan.
Selma war sehr aufmerksam gewesen und hatte Leonie genau darauf angesprochen. »Ich habe etwas Bequemeres für dich, wenn du möchtest.«
Leonie nickte erleichtert. So lange wie hier war sie noch nie geknebelt gewesen. Bisher war es immer nur ein Spiel gewesen und sie konnte es fast immer selbst beenden. Jetzt war es Ernst und sie spürte ihre Kiefermuskeln recht deutlich.
»Ich habe hier einen Muzzle-Knebel. Wenn du den trägst, dann kannst du deinen Mund viel weiter schließen und es wird bequemer für dich.«
Leonie nickte erleichtert.
»Allerdings hat der Knebel ein Geschirr rund um den Kopf.«
Leonie nickte weiterhin. Ein Kopfgeschirr war ihr lieber als ein weit aufgespannter Mund.
»Das Tragen eines Ballknebels kann man auch trainieren.« Selma liebte es, so auf diesen Registern zu spielen. »Es ist eine Frage der Gewöhnung.«
Leonie ließ sich brav das neue Geschirr anlegen, und sie musste zu ihrer Erleichterung feststellen, dass es wirklich leichter zu tragen war.
»Du kannst dann für uns den Tisch decken.«
Leonie freute sich auf die Mahlzeiten, denn dabei durfte sie ihren Knebel ablegen, weil sie versprochen hatte, kein Wort zu sagen. Doch viel zu gern hätte sie nach ihrer Zukunft gefragt und was wirklich auf sie warten würde.
Die Frage nach ihrer Befreiung jeden Morgen war immer schwerer zu beantworten, doch noch hatte Leonie Hoffnung, dass es nicht so schlimm werden würde.
»Morgen werde ich dich zum letzten Mal fragen, ob du meine Gefangene bleiben möchtest.« Selma legte ihr Besteck weg. »Wenn du erst die Ketten trägst, wird es kein Zurück mehr geben.«
Ihre Hände zitterten, als sie sich den Knebel wieder in den Mund steckte. Nur im Unterbewusstsein wusste sie, dass ihre Antwort morgen auch ´Ja´ lauten würde.
* * *
Betty bat die Mädchen, ihr in den Aufenthaltsraum zu folgen. »Dort machen wir Pause.« Sie ging zum Tisch und griff sich die beiden Beutel.
Im Aufenthaltsraum angekommen bat Betty die beiden Mädchen, es sich gemütlich zu machen. Sie rollte zwei Infusionsständer heran und hängte die Beutel daran. Dann verband sie die Beutel mit den Schläuchen der Mädchen. Ihr Wimmern übersah sie dabei.
Maria wurde immer trauriger und wütender zugleich. Wegen der Prinzessin musste sie viel mehr leiden, als sie es sich bisher ausgemalt hatte. Sie wusste immer weniger, ob es richtig gewesen war, der Prinzessin bei der Schummelei zu helfen. Ihr Blick fiel auf den weißen Beutel, der neben ihr hing. Sie hatte sich damals auf der Hütte gefragt, wie es wohl sein würde, so schweigen zu müssen. Jetzt wusste sie es und wünschte sich, es etwas unbeschwerter genießen zu können. Doch in der aktuellen Situation war Genießen kein Thema. Es quälten sie zu viele Sorgen um die Zukunft. Und Betty hatte ebenfalls viel Spaß daran, sie zu quälen. Wobei letztere Qualen sich zwar eigentlich nur gegen Sarah richteten, doch sie spürte, dass Betty auch Spaß daran hatte sie in ihre Quälereien mit einzubeziehen.
Wobei sich Marias Wut nicht gegen Betty und auch nicht gegen ihre Mutter richtete, sondern ausschließlich gegen den Herzog, der für Sarah so eine ungewisse Zukunft bereit hielt.
* * *
»Wir sollten die Patientinnen jetzt befreien« Die Oberschwester war in den Aufenthaltsraum gekommen. »Die Geräte für die nächste Behandlung sind soeben frei geworden.«
»Was steht denn an?« Betty war aufgestanden und begann, die Mädchen von den Beuteln und den Bögen zu befreien. Doch gleich danach zuckte sie zusammen; die Oberschwester erwartete von ihren Untergebenen, dass sie über den jeweiligen Tagesablauf stets Bescheid wussten.
Doch zu ihrer Überraschung erklärte ihr die Oberschwester, das als nächstes wieder Aufenthalte in der Eisernen Lunge vorgesehen waren.
»Können sie mir bei den Handschuhen mit anfassen?« Sie warf einen Blick auf die Mädchen. »Ich glaube, sie könnten sich wehren wollen.«
»Kein Problem.« Die Oberschwester ahnte nichts von Bettys Intrigen. »Kann ich machen.«
Maria keuchte, als sie den festen Griff der Oberschwester spürte. Selbst wenn sie sich hätte wehren wollen, hätte sie keine Chance gehabt. Sie wurde so lange festgehalten, bis Betty ihr den Handschuh angelegt hatte.
Maria stöhnte, als sie die zunehmende Enge des Handschuhs spürte. Bisher hatte sie den Handschuh immer als etwas Positives und Begehrenswertes empfunden. Doch jetzt wurde er genutzt, um sie regelrecht gefangen zu halten und sie zu kontrollieren.
Es war eine neue Erfahrung für Maria, und wenn sie ihre aktuellen Probleme mit Sarahs Zukunft außen vor ließ, war es doch aufregend, nicht zu wissen, ob und wann sie wieder frei sein würde.
Mittlerweile trug auch Sarah wieder den Handschuh und Betty flüsterte der Oberschwester etwas ins Ohr.
»Wenn sie möchten, von mir aus gern.« Die Oberschwester grinste. »Aber ich habe das nicht angeordnet.«
Betty griff zu zwei Leinen, schnallte den Mädchen jeweils ein Halsband an und klinkte die Leinen ein. Dann zog sie die Mädchen hinter sich her.
Auf dem Weg zum Behandlungsraum liefen sie Marias Mutter über den Weg. »Betty, darf ich sie einmal um ein Gespräch bitten? Jetzt sofort.«
Sie schaute kurz zu den Mädchen, dann folgte sie ihrer Chefin in einen kleinen Raum. Maria und Sarah blickten sich verwundert an.
Als Betty zurück kam, griff sie wieder zu den Leinen und grinste. »Ich darf euch nicht hinter mir her ziehen wie Hunde an der Leine. Sie fände es besser, wenn wir nebeneinander gehen würden. Also lasst euch bitte nicht zurück fallen.«
Maria hatte sich von dem Gespräch der Schwester mit ihrer Mutter eine Verbesserung ihrer Situation erhofft. Doch lediglich das Ziehen an der Leine blieb ihnen erspart. Jetzt mussten sie sogar selbst darauf achten, dass sie auf gleicher Höhe mit Betty bleiben konnten. Das Gehen war anstrengend und Maria hatte den Eindruck, dass Betty extra schnell ging, obwohl sie wusste, dass Sarah in den Stiefeln immer noch sehr unsicher war.
Betty genoss ihre Machtposition, und es schien, dass sie auch bei der Oberschwester im Ansehen gestiegen war.
Maria war sichtlich froh, endlich im Behandlungsraum angekommen zu sein. Das Führen an der Leine hatte schon etwas besonders Demütigendes. Trotzdem hatte sie den Eindruck, dass es Sarah etwas weniger ausmachte. Im Gegenteil, sie schien jeden Moment, den sie mit Betty zusammen sein konnte, zu genießen, egal ob die Schwester ihre Patientin nun demütigte, sie quälte oder einfach nur da war.
Wie schon beim letzten Mal standen die beiden Geräte an den Längswänden des Raumes, und dazwischen konnte man durchgehen. Wenn Maria den Kopf drehte, dann konnte sie Bettys Kopf sehen. Doch es war einfacher, nur zur Decke zu sehen. Außerdem forderte die Maschine ihre volle Aufmerksamkeit, denn sie schien heute noch etwas stärker eingestellt als beim letzten Mal.
Maria erinnerte sich, dass zuletzt Betty noch einmal im Raum gewesen war und die Einstellungen der Maschine »geprrüft« hatte. Beim Hinausgehen hatte sie den Mädchen noch eine schöne Behandlung gewünscht. »Genießt es«, sagte sie hämisch, dann drehte sie das Licht herunter.
Nach einiger Zeit ging auf einmal das Licht im Raum wieder an und Marias Mutter betrat zusammen mit dem Herzogspaar den Raum. Maria hatte die Frau am Sonntag kennengelernt. »Die Herzogin möchte sich einmal einen Monohandschuh ansehen und da Sarahs Behandlung nicht unterbrochen werden darf, habe ich vorgeschlagen, dass du deinen vorführst.« Marias Mutter trat an die Maschine und stutzte. »Wer hat denn diese hohen Einstellungen veranlasst? Seid ihr wirklich schon so weit?« Sie schüttelte verwundert den Kopf. »Ich muss mal mit der Oberschwester reden.«
Sie schaltete Marias Maschine ab, wartete, bis die Motoren verstummten, dann öffnete sie die Maschine und half ihrer Tochter beim Aufstehen.
»Was sind denn das für interessante Stiefel?« Die Herzogin war von Marias Stiefeln fasziniert.
»Das sind Ballettstiefel«, erklärte Frederike. »Es erfordert aber viel Übung, um darin gehen zu können.«
Maria war sichtlich stolz.
»Und wo ist jetzt der Handschuh?« Die Herzogin gab sich etwas ungeduldig.
Maria hatte sich bisher frontal aufgestellt, jetzt drehte sie sich um ihre Achse und zeigte ihre verpackten Arme.
»Oh, das ist ja zauberhaft.« Sie drehte sich zu ihrem Mann. »Machst du mir bitte mal die Hände los? Ich denke, hier können wir es riskieren.«
»Es ist für eine Frau aus dem Hochadel sehr unschicklich, ihre Arme zu zeigen«, erklärte der Herzog, während er kleine Schnallen von Lederriemen in der Farbe des Kleides öffnete. »Es ist leichter für Marguerite, wenn sie gar nicht erst in Versuchung kommt.« Er zwinkerte ihr kurz zu.
Die Herzogin trat an Maria heran und blickte zunächst erstaunt auf die weiße Lederhülle, die die Arme umgab. »Darf ich sie einmal anfassen?«
Maria wollte höflich antworten, doch dann bemerkte sie wieder ihren Mundverschluß. Etwas hilflos blickte sie zu ihrer Mutter.
»Sie kann ihnen im Moment nicht antworten.« Frederike kam ihrer Tochter zu Hilfe. »Ihr Mundraum ist verschlossen«, fügte sie als Erklärung hinterher. »Natürlich dürfen sie sie anfassen.«
Maria spürte die Hände der Herzogin, die sehr fasziniert Marias Handschuh untersuchte. Schließlich trat die Herzogin wieder einen Schritt zurück. »Wie lange lässt sich der Handschuh so tragen?«
»Das kommt sehr darauf an, wie geübt die Trägerin ist.« Frederike antwortete für Maria. »Meine Tochter trainiert es schon seit mehreren Jahren.« Sie streichelte ihr zärtlich über den Kopf. »Vier bis fünf Stunden stellen für sie kein Problem dar. Stimmt doch, oder?« Sie blickte ihre Tochter fragend an.
Maria zögerte erst einen Moment, bevor sie ein Nicken andeuten konnte.
»Danach ist allerdings dringend etwas Gymnastik für die Arme nötig«, fügte sie noch hinzu.
»Könnte ich auch wieder damit anfangen?« Die Herzogin blickte zwischen Maria und ihrem Mann hin und her.
»Anfangen schon«, erklärte Frederike, »aber sie werden die Arme nicht mehr so weit zusammen bekommen. Es ist eine Frage der Beweglichkeit der Muskeln.«
Maria hätte sie gern über die Armtasche informiert, die sie auf der Hütte gesehen hatte, doch dies war ihr im Moment nicht möglich.
»Danke, das war sehr interessant.« Sie drehte sich zu ihrem Mann. »Machst du mir wieder die Arme wieder fest?« Sie lächelte etwas verlegen.
»Viele Frauen aus dem Hochadel lassen sich die Arme fixieren, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen.« erklärte der Herzog, als er die kleinen Riemchen wieder um die Handgelenke seiner Frau schloss.
Dann drehte er sich noch einmal zu Maria. »Vielen Dank, dass sie uns ihre kostbare Zeit geopfert haben. Ich wünsche ihnen alles Gute für ihre Zukunft und ein erfolgreiches Fest. Sie werden sicher eine schöne Braut werden.«
Maria wurde etwas rot. Doch dann musste sie wieder an die Sorgen denken, die bis dahin noch vor ihr lagen. Sie blickte zu ihrer Mutter.
Frederike wartete noch, bis die Tür hinter dem Herzogspaar wieder ins Schloss fiel, dann öffnete sie die Maschine und half Maria, sich wieder in die Behandlungsposition zu bringen.
Der Deckel schloss sich wieder und als Letztes strich sie ihrer Tochter noch einmal zärtlich durchs Gesicht. »Ich glaube, wir haben uns gerade ein paar Pluspunkte geholt.«
Bei Maria floss eine Träne der Erleichterung über das Gesicht. Ihre Mutter hatte »wir« gesagt. Wie gern hätte Maria jetzt mit ihrer Mutter geredet und ihr vor allem von der Armtasche berichtet, doch das schien warten zu müssen.
Frederike schaltete die Maschine wieder ein und drehte das Licht herunter, dann verließ sie den Raum.
In Maria keimte so etwas wie Hoffnung auf. Die Herzogin war wieder ganz nett gewesen. Vielleicht war es ja möglich, mit ihr über Sarahs Sorgen zu sprechen. Zumindest würde ihr das Gespräch mit der Herzogin leichter fallen als mit dem Herzog selbst. Außerdem hatte Maria so ein verdächtiges Funkeln in den Augen der Herzogin gesehen, als der Herzog ihr wieder die Fesseln anlegte.
Erst jetzt begriff Maria die wahren Dimension dessen, was sie gerade erlebt hatte. Eine brasiliasche Prinzessin war so gut wie immer gefesselt, entweder allein durch die gesellschaftlichen Konventionen, die Arme nicht zu zeigen, oder real, so wie sie es gerade bei der Herzogin erlebt hatte.
Ob Sarah bisher auch so ein Leben geführt hatte? Sie hätte sie jetzt gern gefragt, wie ihr Alltag ausgesehen hatte, doch als sie zu ihr hinüber blickte, sah Maria, dass sie die Augen geschlossen hatte. Vermutlich war sie eingeschlafen. Der Mundverschluß der beiden Mädchen hätte eine Unterhaltung ohnehin unmöglich gemacht, wie sich Maria wieder erinnerte.
* * *
Auch das Abendessen verzögerte sich, denn erst sollte die Behandlung in der Lunge abgeschlossen sein.
Maria fand es ohnehin etwas lächerlich, wegen der Beutel immer so ein Aufheben zu machen, doch die Oberschwester bestand darauf, die Pausen weitgehend einzuhalten wie vorgesehen.
So saßen sie zusammen am Tisch und sahen zu, wie sich langsam die Beutel leerten. Gern hätte Maria sich mit Sarah über ihren Alltag unterhalten, doch ihre Münder waren immer noch versiegelt.
Auf einmal war vom Flur her ein Stimmengewirr zu hören, und gleich darauf betraten neben der Oberschwester und Betty noch einige Pfleger das Zimmer.
Maria erstarrte fast, als sie sah, was die Pfleger in den Raum trugen. Viele graue Plastikrohre sowie zwei große Pakete aus Gummi. Sofort musste sie an das schöne Erlebnis mit dem Vakuumbett auf der Hütte denken.
* * *
»Betty, räumen sie bitte die Decken beiseite.« Die Oberschwester zeigte auf die beiden Betten. »Bitte hier auf den zwei Betten aufbauen.«
Maria wusste sofort, was passieren würde und wie sie die Nacht verbringen würden. Sie begann zu zittern.
Sarah schien nicht zu ahnen, was auf sie zu kommen würde.
»Die Chefin möchte eine neue Übernachtungstechnik ausprobieren.« Die Oberschwester wartete, bis Betty die Bettdecken im Schrank verstaut hatte. »Sie werden dann Wache halten, bis die normale Nachtwache übernehmen kann.«
»Aber mein freier Abend?« Bettys Abwehr war extrem schwach, doch die Oberschwester schien es ihr abzukaufen. Sie bemerkte nicht einmal, wie verräterisch Betty Augen leuchteten.
»Ist gestrichen.« Die Oberschwester gab sich resolut. »Und jetzt machen sie die Mädchen bettfertig.«
Als Maria von Betty aus dem Bad geschoben wurde, war nur noch die Oberschwester anwesend. »Ich zeige ihnen jetzt, wie diese neuen Betten funktionieren. Bei Sarah machen sie es dann selbst.« Sie bat Maria, sich zwischen die beiden Gummifolien zu legen, die jetzt auf ihrem Bett lagen.
Maria war der Anblick eines Vakuumbettes von der Hütte her noch wohl bekannt, nur dass hier die Folie leicht durchsichtig war. Sie hatte keine große Mühe, der Anweisung der Oberschwester nachzukommen.
»Mit diesem Reißverschluss schließen sie das Bett luftdicht ab.« Die Oberschwester zeigte Betty die dafür nötigen Handgriffe. Doch dann stutzte sie. »Halt, wir müssen erst noch die Schläuche nach außen führen, damit die Mädchen sicher Luft bekommen.« Sie zeigte Betty, dass es dafür eine extra Vorrichtung gab, die ebenfalls luftdicht abschloss.
»Jetzt schließen sie hier das Saugrohr an und stellen die Maschine an.« Sie reichte Betty einen Schlauch. »Die Maschine wird je nach Einstellung das Vakuum alle halbe Stunde erneuern.«
»Liegen sie bequem?«
Maria nickte.
»Bekommen sie gut Luft?«
Maria nickte wieder.
»Hier wird die Maschine eingeschaltet.« Die Oberschwester zeigte Betty den entsprechenden Knopf. »Es passiert alles automatisch. Sie müssten eigentlich gar nicht dabei sein.« Sie machte eine kurze Pause. »Aber die Chefin wünscht sich bei der ersten Anwendung eine Aufsicht.« Es war deutlich zu hören, dass sie die Anordnung der Chefin für überflüssig hielt.
Marias Herz schlug deutlich schneller, als sie das saugende Geräusch hörte. Wieder war so nach und nach überall an ihrem Körper das Gummi zu spüren, das sich an ihrer Haut festsaugte. Nur an ihren Brüsten und an ihrer Scham spürte sie nichts, denn dort war das Keuschheitsgeschirr im Weg.
Nur noch undeutlich drangen die Worte an ihr Ohr, als Sarah ebenfalls in das Bett verpackt wurde. Auch bei ihr setzte bald das saugende Geräusch ein, und gleich darauf wurde es still.
»Die Nachtwache wird sie um neun Uhr ablösen, bis dahin passen sie bitte auf die Patientinnen auf.« Die Stimme der Oberschwester war noch einmal laut zu hören, dann folgten Schritte und die Zimmertür schlug zu.
* * *
Sie waren allein.
Allein im Vakuumbett.
Maria war angespannt. Sie wartete darauf, dass sie jemand berühren würde. Sie zitterte leicht, doch ihre Bewegungen wurden fast vollständig vom Vakuum verborgen.
Vom anderen Bett war leises, aber lustvolles Stöhnen zu hören. Maria ahnte, was sie dort wohl abspielte. Betty saß bestimmt an Sarahs Bett und ergötzte sich an Sarahs vollständiger Hilflosigkeit. Und Sarah wurde durch Betty Berührungen immer heißer und erregter.
Maria sehnte sich nach einer Berührung. Nach Paul. Nach seinen so zärtlichen Händen. Sie war so angespannt, dass sie sogar die Fliege spürte, die sich zufällig ins Zimmer verirrt hatte und die auf ihrem Körper gelandet war.
Nur eine Hand.
Wenn sie doch nur eine Hand einmal berühren würde.
Sarahs Stöhnen wurde immer lauter. Maria schaffte es nicht, ihre Zimmergenossin auszublenden. Ihr Stöhnen heizte sie selbst noch mehr an.
Doch Erlösung fand Maria nicht.
Nach einem sehr gedämpften Schrei wurde es wieder still im Zimmer, und nach kurzer Zeit hörte Maria das Rascheln von Papier. Betty hatte sich vermutlich an den Tisch gesetzt und hatte sich etwas zu lesen mitgebracht. Wenn sie doch nur auch einmal an ihr Bett gekommen wäre.
Sarah war nach ihrem Höhepunkt, der nicht zu überhören war, bestimmt sofort eingeschlafen, doch Maria lag noch wach. Sie war viel zu erregt, um schlafen zu können.
Auf einmal war sehr leise die Tür zu hören und gleich darauf hörte sie ein Flüstern. »Wie geht es den Patientinnen?«
»Sarah schläft schon tief und fest.« hörte sie Bettys Stimme. »Ihre Tochter ist noch wach.«
Maria hielt den Atem an. Ihre Mutter war in ihrem Zimmer.
»Wie geht es dir, mein Schatz? Kannst du nicht einschlafen?«
Maria hörte die Worte ihrer Mutter deutlich, obwohl sie leise sprach. Sie versuchte ein Kopfschütteln, doch das Vakuum unterdrückte jede Bewegung.
»Der Herzog hat dies angeordnet, weil er es in einem Magazin gelesen hatte.« Die Stimme von Frederike wurde auf einmal sehr weich. »Paul fehlt dir sehr?« fragte sie unvermittelt.
Maria stöhnte laut auf.
Auf einmal spürte sie eine Hand auf ihrem Körper, dann noch eine zweite. Es war das Streicheln, was sie sich schon so sehnsüchtig gewünscht hatte. Das die Hände ihrer Mutter gehörten, war ihr mittlerweile egal.
Auf einmal waren es noch mehr Hände, und Maria fühlte sich wieder wie auf der Hütte. Obwohl sie wusste, dass ihre Mutter und Betty an ihrem Bett standen, schaffte Maria es, sich den Zärtlichkeiten vollständig hinzugeben. Es war ihr mittlerweile auch egal, dass ihre Mutter sie zu einem Orgasmus streichelte. Sie stöhnte laut auf und sank schließlich in sich zusammen. Gleich darauf war sie eingeschlafen.
»Das bleibt aber unter uns.« Frederike blickte Betty verschwörerisch an.
Betty musste erst schlucken, bevor sie antworten konnte. »Natürlich.«
»Wenn sie möchten, können sie Feierabend machen.« Frederike setzte sich an den Tisch. »Ich passe auf.«
»Wenn sie erlauben, würde ich auch gern noch da bleiben.« Betty war etwas verlegen.
»Sie sind in Sarah verliebt?« Es war zwar als Frage formuliert, doch eigentlich war es eine Feststellung von Marias Mutter.
»Wir verstehen uns sehr gut.« Betty war sehr rot geworden. »Aber ich weiß nicht, ob sie meine Gefühle erwidert.«
»Sie haben die Geräte verstellt und eine höhere Intensität eingestellt?« Frederike blickte Betty in die Augen.
»Ja«, Betty blickte zu Boden. Sie erwartete eine Standpauke. Doch zu ihrer Überraschung kam etwas anderes.
»Bitte behalten sie ihre Verantwortung gegenüber den Patienten im Auge.« Frederike legte ihre Hand auf die von Betty. »Wir dürfen uns im Moment keinen Fehler mehr erlauben.«
Betty blickte ihre Chefin verblüfft an. »Ja, natürlich.« ihre Augen begannen vorsichtig zu leuchten.
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Wölchen |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 08:43 IP: gespeichert
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mhh Das wird ja langsam interessant.
Wenn alles nichts bringt und der Herzog nicht zu bremsen ist und Sarah mit den schwulen Sohn verheirated wird.Sollte sie Betty mit nehmen.Official als Schwester damit man sich um sie kümmern kann.Inofficial als geliebte,Sarah soll ja auch ihre Freude haben.
mfg Wölchen
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Freak
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 16:23 IP: gespeichert
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O weia. Wenn Frederike nicht aufpaßt, schickt der Herzog ein Kommando und entführt Sarah und Maria. Sie sind ja beide wehrlos und könenn nicht schreien. Vielleicht wird Betty auch gleich mitgenommen, denn die kennt sich ja mit der Entfesselung aus.
Wenn das gesehen sollte, was ( der) Gott ( der Schreibenden) verhindern mögemacht sich Paul in Rambo-Manie auf, seine Freundin zu retten??
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Story-Writer
München
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 17:14 IP: gespeichert
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Ihr habt ja lustige Ideen... ts ts ts...
Es geht in eine etwas andere Richtung weiter...
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Zwerglein |
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Sklavenhalter
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 19:47 IP: gespeichert
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---ggg---
Wölfchen spricht aus, was auch meine Meinung wäre.
gag_coll ich Danke Dir für die wunderbare Geschichte.
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Gruß vom Zwerglein
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kamikazekifferin |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 20:10 IP: gespeichert
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Zitat | O weia. Wenn Frederike nicht aufpaßt, schickt der Herzog ein Kommando und entführt Sarah und Maria. Sie sind ja beide wehrlos und könenn nicht schreien. Vielleicht wird Betty auch gleich mitgenommen, denn die kennt sich ja mit der Entfesselung aus.
Wenn das gesehen sollte, was ( der) Gott ( der Schreibenden) verhindern mögemacht sich Paul in Rambo-Manie auf, seine Freundin zu retten?? |
vll kommt ja auch ein ufo und....
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der suchende |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:16.03.16 23:37 IP: gespeichert
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Ich hoffe, die Geschichte geht noch lange weiter. Es stehen ja noch viele Optionen offen. Danke für´s schreiben.
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Wölchen |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:17.03.16 00:28 IP: gespeichert
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genau suchender.
Maria könnte ja mit Paul Sarah dan später Besuchen.Wo sie auch noch so einige Abenteuer erleben.Außerdem mal schaun wie es mit Leoni weiter geht.
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RE: Maria
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Datum:17.03.16 11:51 IP: gespeichert
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Zitat | vll kommt ja auch ein ufo und.... |
Naja, im nächsten Abschnitt wird es ziemliche Überraschung für Maria geben...
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