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Stamm-Gast
Meck-Pom
Gehorsam benötigt keine Gewalt
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RE: Maria, Keuschheitsgürtel für Paul
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Datum:30.03.16 18:35 IP: gespeichert
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Zitat | ....
Ich bitte um Verzeihung, aber da ich das Thema eigentlich nicht mag, bin ich an dieser Stelle etwas oberflächlich geblieben... Von der Handlung her war es nur konsequent, aber über die Details wollte ich bewusst nicht nachdenken... Wie \"es\" bei Paul ausgesehen hat, würde ich gern eurer Phantasie überlassen. |
Hi gag-coll, Danke!
pardofelis
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kamikazekifferin |
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Freak
Von nichts kommt nichts
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RE: Maria
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Datum:30.03.16 19:23 IP: gespeichert
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Und jetzt werden die Kgs von Maria und Paul so verschaltet, dass der eine seinen nur öffnen kann, wenn der Andere seinen trägt.
Dann kann Frederike nachts ruhig schlafen
mit fesselnden Grüßen
Kami
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Stamm-Gast
Großraum Köln-Bonn
Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!
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RE: Maria
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Datum:30.03.16 23:58 IP: gespeichert
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Hallo cag_coll.
Hoffentlich haben Frederike und die mit ihr Verbündeten keinen Fehler wegen der Videoüberwachung gemacht.
Und war Maria jetzt mal in dem Sarkophag von Gertrud? Oder har sich das Thema erübrigt?
MfG Rainman
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Rainman am 31.03.16 um 00:05 geändert
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Story-Writer
München
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil 23
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Datum:31.03.16 05:14 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil 23
Autor: Karl Kollar
Freitag, den 10. September 1984
Frederike hatte sich schon früh aus dem Bett gezwungen und hatte sich komplett schwarz angezogen. Bevor sie ihre Wohnung in der Klinik verließ, setzte sie sich auch noch ihre alte Skimaske auf. Nur noch ihre Augen waren sichtbar.
Sie schlich sich in den Hof der Klinik. Gestern hatte sie durch einen Vorwand schon dafür gesorgt, dass einer der alten Krankentransportwagen auf den Hof gefahren wurde. Sie legte ihr Fahrrad und zwei gefüllte Benzinkanister hinein und fuhr dann ohne Licht vom Hof der Klinik. Erst auf dem Highway wagte sie es, das Licht an zu schalten.
Sie hatte ihren Plan immer wieder durchdacht und hoffte jetzt, alles richtig zu machen. Es gab in der Nähe eine tiefe Schlucht, an der der Highway vorbei führte. Schon öfters waren Autos dort abgestürzt und deswegen wäre es sicher plausibel, wenn Anna auf der Flucht dort mit dem gestohlenen Krankenwagen abgestürzt wäre. Die Familie würde bald herausfinden, dass der Flug nach Australien nur eine falsche Spur war und für den Moment wollte sie gut vorbereitet sein.
An einem kleinen Abhang hielt sie an. Sie hatte sich von Anna etwas Familienschmuck geben lassen, den sie auf den Beifahrersitz legte. Sie verließ den Wagen, lud das Fahrrad aus und öffnete die beiden Benzinkanister.
Vorsichtig entzündete sie ein paar Zeitungen und legte sie auf den Beifahrersitz, dann stellte sie die Automatik-Schaltung auf ´neutral´ und löste sie die Handbremse. Langsam setzte sich der Wagen in Bewegung und rollte wie gewünscht auf die Schlucht zu.
Fredeike blieb an ihrem Platz stehen, bis der Wagen aus ihrer Sicht verschwunden war. Erst dann suchte sie ihr Fahrrad. Ein ohrenbetäubender Knall zeigte ihr an, dass ihr Plan aufgegangen war. Der Wagen war in die Schlucht gestürzt und das Benzin war explodiert. Der Wagen würde ausbrennen. Man würde Reste von Annas Schmuck finden.
Jetzt musste sie nur noch ungesehen in die Klinik zurück radeln. Sie wagte es nicht einmal, das Licht anzuschalten.
Natürlich war der gesamte Plan von sehr hohen Risiken umgeben, doch sie wusste, dass sie sich erpressbar gemacht hätte, wenn sie jemand anders damit beauftragt hätte.
Als sie bei der Klinik ankam, setzte gerade die Dämmerung ein. Sie schob ihr Fahrrad an seinen Platz und beeilte sich dann, in ihr Zimmer zu kommen. Sie wollte wieder umgezogen sein, bevor die Klinik erwachte, denn Arbeit gab es noch genug. Vor allem musste sie noch den Brief schreiben, den sie Anna für Pauls Oma mitgeben wollte. Von Paul wusste sie, dass Selma sowieso schon ein Mädchen bei sich wohnen hatte, dann wäre es sicher kein Problem, Anna so lange bei ihr unterzubringen, bis Mrs. Potter aus ihrem Urlaub zurück war und sich Anna und Florian annehmen konnte.
Selma sollte ein Telegramm aufgeben. »Alles bereit für Marias Heimkehr.« Damit würde sie in Wirklichkeit mitteilen, dass Anna bei ihr angekommen war.
Als nächste würde sie dafür sorgen, dass alle bisherigen Patienten und Betreuer die Sieben verlassen würden. Und auch die Mundverschlüsse würde sie ihnen abnehmen. Es musste nicht bekannt werden, was in ihrer Klinik bisher schon an absonderlichem Dingen passiert war. Und danach würde sie sich mit dem Kommissar auseinandersetzen müssen, der die Umstände von Annas Flucht untersuchen sollte.
* * *
Kommissar Fritz Spring legte den Hörer auf und blickte sich verblüfft im Spiegel an. Wieso war ausgerechnet er damit beauftragt worden, die Flucht von Anna Kennedy zu untersuchen. Er war eigentlich völlig unfähig und nur die Verwandtschaft zu seinem Schwiegervater, dem örtlichen Polizeichef, hatte ihn bisher vor einer Entlassung bewahrt.
Jetzt sollte er doch einen eigenen Fall bekommen. Und dann auch noch für diese Familie. Hatte sein Schwiegervater jetzt doch eine bessere Meinung von ihm?
* * *
Sandy wählte die Nummer, wie schon die Tage zuvor. Sie betete, dass sie ihren Text überzeugend vortragen konnte.
Wie üblich meldete sich die Gegenstelle nur mit »Ja?«.
»Es gab einen Einbruch und sie wurde entführt.« Sandy konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte.
»Woher wissen sie das?«
»In der Nacht war das Zerspringen einer Fensterscheibe zu hören, und am Morgen war Anna nicht mehr in ihrem Zimmer.« Das war sogar die Wahrheit.
»Danke für die Nachricht.« Die Gegenseite wollte schon auflegen.
»Da wäre noch etwas.« Sandy hielt kurz den Atem an. »Ich habe bald darauf ein Taxi wegfahren sehen.«
* * *
Herzogin Breganza deckte den Tisch für drei Personen. »Ich muss mich entschuldigen, ich habe sonst Personal, das sich darum kümmert.«
Anna blickte sie schweigend an, nahm ihr das Besteck aus der Hand und begann es neben die Teller zu legen.
»Wir helfen ihnen.« Florians Miene war ebenfalls voll Sorge. »Eben ist die Polizei angekommen.« Spät in der Nacht war Frederike bei ihnen gewesen und hatte ihnen alles gesagt, was sie für ihre bevorstehende Flucht noch wissen mussten.
Die Nervosität war überall im Raum zu spüren, doch die Herzogin versicherte, dass Franziska hier sicher sei. Sie hatte vor dem Namen extra eine Pause gemacht.
* * *
Fritz Spring bestand darauf, sofort in die Sieben eingelassen zu werden. Die Familie Kennedy hatte ihn anscheinend gleich mit den nötigen Papieren versorgt. »Ich will die ganze Klinik durchsuchen. Alles wird auf den Kopf gestellt.«
Frederike verwies ihn vorsichtig auf den besonderen Status des Herzogs. Seine diplomatische Immunität schützte ihn.
»Ich will alles durchsuchen!« polterte er.
»Dann müssen sie bei der Botschaft einen Antrag stellen.« Frederike hatte kein Problem, ihren Text aufzusagen, schließlich war es die Wahrheit.
»Veranlassen sie das!« befahl er einem seiner Kollegen. »und jetzt will ich den Tatort sehen.«
Frederike führte ihn in Annas Zimmer. Das ungemachte Bett und die offenen Schränke erweckten wirklich den Eindruck einer plötzlichen Flucht oder Entführung.
Der Kommissar bemerkte das zerbrochene Fenster erst, nachdem Frederike ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. »Dort sind sie wohl hinaus.« Er beugte sich hinunter zum Boden. »Hier ist Blut.«
»Sie hat sich wohl am Glas geschnitten.« Frederike versuchte den Anschein zu erwecken, als hätte sie laut gedacht.
»Lassen sie mich die Schlüsse ziehen.« Er richtete sich wieder auf. »Verlassen sie bitte das Zimmer.« Er ging zum Flur und rief nach der Spurensicherung.
Frederike konnte sich ein leises Lächeln nicht verkneifen, als sie die Sieben verließ.
* * *
Das Telefon klingelte. Die Herzogin meldete sich, dann schien sie zuzuhören. »Danke für die Mitteilung.« Sie legte wieder auf. Dann blickte sie Anna und Sabeth ernst an. »Die Botschaft hat angerufen. Der Antrag wurde gestellt, unsere Suite zu durchsuchen.«
»Anna, komm.« Sabeth sprang auf. »Es ist alles bereit.«
Trotz ihrer Maske war zu erkennen, dass Anna Angst hatte.
* * *
»Chef, wir haben sie.« Ein Polizist hatte ein paar Blätter Papier in der Hand.
»Wo ist sie?« Fritz Spring war elektrisiert.
»Um 23 Uhr ist ein Taxi von der Klinik zum Flugplatz gefahren.« Der Polizist war etwas außer Atem.
»Ja und, haben sie die Fluglisten überprüft?«
»Nein, bisher nicht?«
»Dann machen sie das. Das hier ist doch nur ein kleiner Provinzflughafen. Nur Air Kabrilant fliegt von hier.« Er buchte selbst gern bei dieser Billigfluglinie, weil diese einige seltene Direktflüge anbot.
* * *
»Chefin, ich muss sie dringend sprechen.« Der Leiter des Fuhrparks stand vor Frederike und machte ein verblüfftes Gesicht.
»Was gibt es?« Frederike wusste natürlich, was ihn bewegte.
»Ich hatte gestern den alten Transporter auf den Hof gefahren, weil die Garage gerade gestrichen wird. Und jetzt ist er weg.«
»Welcher Transporter?« fragte sie naiv, denn natürlich wusste sie ja schon, was wirklich passiert war.
»Der 588er«
»Der sollte doch ausgemustert werden.« Es freute sie insgeheim, das ihr Personal so sorgfältig war.
»Wir sollten den Diebstahl anzeigen.«
Es war Frederike mehr als recht, wenn das vermisste Fahrzeug gesucht würde. »Kümmern sie sich darum. Die Polizei ist ja noch im Haus.«
* * *
»Chef, ich habe hier die Passagierliste des Fluges nach Ausstralien von San Francisco aus.« Der Polizist reichte Fritz Spring die Liste. Sehen sie mal, wer dort gelistet ist.«
»Brechen sie die Durchsuchung ab.« Fritz Spring war froh, so schnell die Spur von Anna Kennedy gefunden zu haben. »Wir verständigen die australische Polizei... Und die Familie.«
* * *
Anna zitterte, als sich die Tür des großen Koffers langsam schloss. Sie wagte es noch nicht, an ihre Rettung zu glauben, aber immer hin war sie aktiv bemüht, an ihrem Versteck mitzuarbeiten. Gleich darauf hörte sie, wie Sabeth begann, die Fächer mit Wäsche voll zu räumen.
Doch dann trat Paula ein und grinste. »Die Polizei ist weg. Ihr könnt sie wieder auspacken.«
* * *
Es war so etwas wie vorsichtige Erleichterung zu spüren. Anna und Florian saßen auf dem Sofa und hielten sich bei den Händen. Jetzt galt es, nur noch auf die Ankunft des Botschafters zu warten.
Wieder klopfte es.
Die Herzogin ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt. »Guten Tag, Herr Kommissar.« sagte sie recht laut, damit es im Nachbarzimmer zu hören war. »Was kann ich für sie tun?«
Sabeth und Paula blickten sich entsetzt an. »Anna, schnell in den Koffer.«
Anna war aufgesprungen und riss geradezu hektisch die Koffertür auf.
In diesem Moment trat die Herzogin ins Zimmer. »Falscher Alarm.«
Nachdem alle wieder zu Atem gekommen waren, erklärte die Herzogin. »Er wollte sich für die Anfrage und die Verdächtigung entschuldigen. Er wisse jetzt, dass sich Anna in einem Flieger nach Australien befand.«
* * *
»Die Familie möchte, dass Anna mit internationalem Haftbefehl gesucht wird.« Fritz Spring blickte erschöpft auf.
»Was wird ihr denn vorgeworfen?« Der Beamte an der Schreibmaschine war verwundert.
»Sie hätte wertvolles Familieneigentum gestohlen.« Der Kommissar nahm das Fax noch einmal zur Hand.
»Was denn?« Der Beamte war neugierig.
»Ihren Körper« Er legte das Fax wieder weg. Irgendwie war er von der Arroganz dieser Familie angewidert.
* * *
Anna war sehr wehmütig zu Mute, als sie sich für ihre geplante Flucht auszog. Es kam ihr vor, als würde sie mit jedem Kleidungsstück auch etwas von ihrer Familie ablegen. Sie ahnte, dass es ihre letzten Momente in den USA waren und auch ihres Lebens als eine Kennedy. Doch dann gingen ihr wieder die Gedanken an ihre arrogante Familie durch den Kopf und sie fühlte, dass ihre Entscheidung richtig war. Sie wollte in Deutschland ein neues Leben an Florians Seite beginnen.
Sie blickte immer wieder irritiert in den Spiegel und betrachtete ihr neues Gesicht, welches sie etwas älter erschienen ließ. Es kostete sie viel Kraft, ihre Hände nicht ins Gesicht zu führen und mit etwas Ironie dachte sie daran, dass jetzt so ein Monohandschuh doch recht praktisch wäre, da er ihre Arme sehr verlässlich festhielt.
Immer wieder blickte sie zur Uhr und zählte die Minuten, bis der Botschafter sie abholen würde.
Sie und Florian trugen schon die Anzüge, mit denen sie die Rollen der Leibwächter übernehmen sollten. Frederike hatte ihnen schon gesagt, was in den nächsten Momenten wichtig sein würde. Sie sollten sich nichts anmerken lassen und selbstbewusst auftreten.
Paul und Maria winkten ihnen noch einmal zum Abschied.
»Das wäre geschafft.« Frederike blickte sich erleichtert um sich. Sie schaute in angespannte Gesichter.
Sie hoffte, alles richtig gemacht zu haben. Sie hatte Anna zur Flucht verholfen, ohne dass es auf die Klinik zurückfallen würde. Anna würde zunächst in Australien vermutet und würde die Familie einige Zeit beschäftigen.
Mit dem ausgebrannten Wrack würden sie dann noch versuchen, die Familie vom Tod von Anna zu überzeugen, damit sie nicht mehr nach ihr suchen würden.
Jetzt musste sie noch dafür sorgen, dass der Herzog und seine Familie ihre Klinik in guter Erinnerung behielten.
Sie ging in die Sieben. »Wie geht es euch? Was macht die Ausdauer?«
Ihre Worte erinnerte Paul und Betty an die Ziele, die bei all dem Ärger mit der Familie Kennedy etwas in den Hintergrund getreten war.
»Oh, ich denke, wir sind bestens gerüstet.«
Frederike blickte mit einigem Stolz auf ihre Tochter. Sie war sicher, Maria gut auf die Erfordernisse des Katerinenfestes vorbereitet zu haben. Damit würde sie nebenbei auch ihr Programm zu einem sehr positiven Ergebnis führen. Sie freute sich insgeheim schon auf den Moment, wenn sie es vor den ehrenwerten Damen und Herren vorstellen würde.
Doch bei einem war sie sich sicher. So etwas wie bei Anna sollte sich mit ihrem Programm nicht ereignen. Sie nahm sich vor, ihr Programm an einige Bedingungen zu knüpfen und war froh, dass sie bald Annas scheinbaren Tod als deutliche Warnung verwenden konnte.
* * *
»Da sind die bestellten Exosklelette.« Fredeike bat einige Damen einzutreten. »Es ist schön, dass sie das so schnell möglich machen konnten.«
Maria hatte davon noch nie etwas gehört. »Was ist denn das?«
Paul nahm sie in den Arm. »Lass dich überraschen.« Er nahm ein Tuch und verband ihr die Augen.
»Oh, was machst du?« Maria wollte sich die Augen wieder befreien. Doch sie spürte, wie Paul ihre Hände festhielt.
»Sind sie bereit?« Maria hörte eine fremde Frauenstimme.
»Kann losgehen.«
Maria spürte, wie sich Pauls Griff um ihre Hände lockerte.
Auf einmal legte sich etwas Festes um ihren linken Arm, dann auch um ihren rechten.
»Wir haben es so gemacht, dass es sowohl über als auch unter der Kleidung getragen werden kann.«
Paul spürte Marias Ungeduld. »Wie funktioniert das Scharnier?«
Die eine der Helfereinnen trat an ihn heran. »Mit dieser Schraube können sie einstellen, welche Kraft zum Beugen erforderlich ist. Wenn sie sie ganz anziehen, dann ist ein Bewegen des Gelenks gar nicht mehr möglich.«
Maria hielt den Atem an, als sie begriff, was ihr gerade angelegt wurde. Plötzlich spürte sie, dass Paul irgendwie an ihrem Arm hantierte.
»Bitte bewegen sie einmal ihren Arm.«
Maria wollte der Bitte nachkommen, doch sie musste erstaunt feststellen, dass sie ihren Arm nicht mehr beugen konnte. »Was ist das?« Ihre Stimme zeigte einige Sorge.
»Kein Grund, sich Sorgen zu machen.« Frederike stand auf einmal im Raum. »Wie geht es voran?«
Maria seufzte, als sie die Stimme ihrer Mutter hörte.
»Meine Assistentinnen haben gerade mit den Armen begonnen.« Sie blickte in ihren Unterlagen. »Das Schultergelenk ist noch nicht fertig geworden, unsere Techniker haben noch Probleme, die auftretenden Kräfte richtig abzuleiten. Aber alle anderen Gelenke können wie gewünscht fixiert werden.«
Paul erkannte einige der Gegenstände wieder, doch ihm fiel auf, dass die neuen Gestelle sehr viel filigraner waren. Er äußerte das.
»Ja,« bestätigte die Frau mit den Unterlagen. »Das ist ein neues Material, welches eine sehr viel größere Festigkeit hat. Damit können wir das Skelett so herstellen, dass man es auch unter der Kleidung tragen kann.«
Maria stöhnte, als sie das hörte. Irgendwie wusste sie, dass sie das ausprobieren musste.
»Stellen sie sich bitte bequem hin.«
Maria zitterte leicht, als sie der Bitte nachkam. Gleich darauf spürte sie, wie sich auf um ihre Beine das gleiche Geschirr legte und befestigt wurde. Sogar die Füße musste Maria nacheinander kurz heben.
»Sie können das Fußgelenk und das Knie fixieren.«
Maria hielt kurz den Atem an.
»Stehen sie bequem?«
Maria hatte einige Mühe zu antworten. »Ja.«
»Bitte so stehen bleiben.«
Paul bekam die Aufforderung, jetzt auch die Gelenke zu fixieren.
Maria versuchte vorsichtig sich zu bewegen, doch sie musste zu ihrem eigenen Erstaunen feststellen, dass sie weder ihre Beine noch ihre Arme noch bewegen konnte.
»Jetzt kommt noch das Geschirr für den Oberkörper.« Sie begann es um Marias Oberkörper zu legen. Doch auf einmal stutze sie. »Das geht so nicht.«
»Was ist das Problem?« Frederike zeigte einige Sorgenfalten.
»Wir haben das Geschirr direkt auf den Körper abgemessen.« Die Dame war etwas verlegen. »So werden wir es nicht schließen können.«
»Ich verstehe«, Frederike hatte erkannt, dass Marias Keuschheitsensemble im Weg war. »Das erklären sie bitte Herrn Mohr, wie es zu bedienen ist. Falls es dann später Fragen gibt, können wir sie sicherlich noch mal kontaktieren.«
»Aber sicher.«
Auf einmal flüsterte Maria mit ganz leiser Stimme. »Schau es dir gut an. Ich möchte es dann gern mal tragen.«
»Bis dahin haben wir bestimmt auch die Probleme mit dem Schultergelenk gelöst. Mein Techniker sagte mir, dass es nur noch um Tage geht.«
»Es wäre sehr gut, wenn es noch bis Dienstag gelöst wäre, dann könnten wird es den beiden gleich mit in den Flieger geben.«
»Ja, das wäre schön.« Marias Stimme war leise, aber die Vorfreude war deutlich zu hören.
* * *
Für den Abend war eine kleine Feier geplant. Bis auf Anna waren alle anwesend. Jeder durfte sich so anziehen, wie er mochte. Nicolas und Monica sowie Juan und Bertram waren auch eingeladen. Es wurde über die vielen Ereignisse während der Woche gesprochen.
Sabeth war die erste, die eingeschränkt werden wollte. Sie bat Paula um den Handschuh.
Maria war zwar schon ziemlich müde, aber sie batPaul ebenfalls um ihren Handschuh.
Betty schaute zu Sarah, doch diese war schon eingeschlafen.
Als Paul mit dem Handschuh zurück kam, musste er feststellen, dass Maria auch schon eingeschlafen war.
Nur Sabeth ließ sich noch von Paula in den Mono schnüren, dann setzen sich die Wachgebliebenen zusammen und plauderten über die erfolgreiche Woche.
Paul musste unter anderem berichten, wie er mit den Anforderungen als Pfleger zurecht gekommen war.
Betty hätte sich heute beim Herzog entscheiden müssen, doch der Besuch der Polizei hatte das Gespräch auf das Wochenende verschoben, Betty hatte das Gespräch also noch vor sich.
»Weißt du schon, wie du dich entscheiden wirst?« Paula zeigte viel Anteilnahme
Betty war auf einmal sehr unglücklich. »Ich weiß immer noch nicht, ob es wirklich richtig ist.«
Paula stand auf und setzte sich neben sie. »Ich weiß, was du gerade durchmachst. Ich möchte dich zu nichts drängen. Ich möchte dir nur einen Rat geben. Höre nicht auf deinen Kopf, sondern folge deinem Herzen.
Betty blickte auf die schlafende Sarah.
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:31.03.16 05:16 IP: gespeichert
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Zitat | Und jetzt werden die Kgs von Maria und Paul so verschaltet, dass der eine seinen nur öffnen kann, wenn der Andere seinen trägt.
Dann kann Frederike nachts ruhig schlafen. |
Es geht aber in eine ganz andere Richtung weiter... Ich sage nur "den Bock zum Gärtner machen"
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:31.03.16 05:19 IP: gespeichert
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Zitat | Hoffentlich haben Frederike und die mit ihr Verbündeten keinen Fehler wegen der Videoüberwachung gemacht. |
Ich denke nicht...Zitat | Und war Maria jetzt mal in dem Sarkophag von Gertrud? Oder har sich das Thema erübrigt? |
Ich glaube, sie hätte es bestimmt gern mal ausprobiert... Aber, nein, war sie nicht...
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Wölchen |
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:31.03.16 13:53 IP: gespeichert
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Zu erst mal,hoffe das die Flucht gut geht und Anna ihr neues Leben genießen kann.
Hoffe es gibt kein großen Schock wenn Leonie in ihrer Aufmachund Anna und ihren Freund die Tür öffnet.
Der Grund für den Internationalen Haftbefehl war ein echter Witz,wertvolles Familieneigentum gestohlen?Ihren eigenen Körper weil sie ab gehauen ist.Naja mit etwas glück kann sie da bei einer Verhaftung gegen vor gehen.
Ich hatte an deiner Stelle lieber einen frei erfundenen Familiennamen gewällt.Nur das es kein Ärger gibt.
Aber mal schaun wie es so weiter geht und wie das Leben in D. dan für sie ist.Hoffe sie hält weiter hinden Kontakt mit Paul und Maria.
Es ist außerdem wichtig das Frederike,wie du beschrieben hast dafür sorgt,das ihr Programm nicht mehr mißbraucht werden kann.
Bis dahin warten ich hoffnungsvoll auf den nästen Teil.
mfg Wölchen
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:31.03.16 14:44 IP: gespeichert
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Zitat | Hoffe es gibt kein großen Schock wenn Leonie in ihrer Aufmachund Anna und ihren Freund die Tür öffnet. |
Ich will nicht zu viel verraten, aber diese Begegnung findet in Kapitel 14 sehr eindrucksvoll statt.Zitat | Ich hatte an deiner Stelle lieber einen frei erfundenen Familiennamen gewällt.Nur das es kein Ärger gibt. |
Naja, ich hätte ja auch ´Trump´ nehmen können Zitat | Es ist außerdem wichtig das Frederike,wie du beschrieben hast dafür sorgt,das ihr Programm nicht mehr mißbraucht werden kann. |
Ja, das war mir sehr wichtig...
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Bondage_Frau |
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Sklave/KG-Träger
nähe Stuttgart
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RE: Maria
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Datum:31.03.16 19:01 IP: gespeichert
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Mit Freude habe ich gerade den zuletzt geposteten Teil gelesen - Vielen Dank!
In der Ruhe liegt die Kraft!
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Zwerglein |
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Sklavenhalter
Baden - Württemberg
alles kann - nichts muss
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RE: Maria
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Datum:01.04.16 02:04 IP: gespeichert
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Einfach klasse.
Der dümmste Polizist leitet die Untersuchung.
Da sollte mit der Flucht nicht viel schief gehen.
Nur wird das wieder einige Fragen aufwerfen.-
Warum wurde in dem Ausgebrannten Sanka nur Schmuckteile und keine Leiche gefunden
Wenn sie also vorher ausgestiegen ist, warum hat sie dann Schmuck zurückgelassen?
Da kann schnell die Vermutung aufkommen, das es sich auch, wie mit dem Flug, um eine falsche Spur handelt.
Dann wird der Familienclan druck auf die Polizei aufbauen.
Vielleicht hat der Senator auch noch Verbindungen zum Geheimdienst und lässt auch dort nachforschen, weil die Polizei wahrscheinlich erfolglos sein wird.
Aber ich lasse mich überraschen.
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Gruß vom Zwerglein
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Story-Writer
München
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RE: Maria
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Datum:01.04.16 12:21 IP: gespeichert
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Zitat | Warum wurde in dem Ausgebrannten Sanka nur Schmuckteile und keine Leiche gefunden |
Also im Polizeibericht wird folgendes stehen: Es bestehen keine Zweifel, dass die Flüchtige den Unfall nicht überlebt hat.
Das ist zwar jetzt ein Vorgriff, aber der verunglückte Transporter wird in Kapitel 13 nicht gefunden.
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Einsteiger
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RE: Maria
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Datum:01.04.16 16:02 IP: gespeichert
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Hi gag_coll:
Möchten Sie mehr Verschleiß in cape Kleidung zu sehen, vor allem Maria.
Gebunden in einem cape ist der attraktivste Teil dieser~~~
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Story-Writer
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil 24
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Datum:02.04.16 07:22 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil 24
Autor: Karl Kollar
Samstag, 11. September 1984
Maria schlug die Augen auf und versuchte sich zu räkeln, doch sie stellte fest, dass sie wieder ans Bett geschnallt war. Ihr Blick suchte Paul. »Hast du mich gestern noch fixiert?«
»Guten Morgen erstmal.« Paul setzte sich neben seine Freundin. »Hattest du schöne Träume?«
»Dir auch einen guten Morgen.« Maria räkelte sich noch einmal. »Ich habe vom Fest geträumt...« Ihre Stimme klang schwärmerisch. »Aber der Franz-Ferdinand hat gestört, er wollte mir immer die Arme befreien.«
Paul war aufmerksam. »Du hast vom Gebet geträumt?«
»Ja.« Maria war etwas verlegen. »Ich glaube, jetzt habe ich es wirklich genug trainiert.« Sie blickte auf die Uhr. »So spät ist es schon? Machst du mich bitte los?«
»Schade«, grinste Paul, dann machte er sich daran, seiner Freundin die Fesseln abzunehmen.
»Du kannst gleich mal den Monohandschuh raussuchen.« Maria winkte ihm noch einmal zu, bevor sie im Bad verschwand.
»Du kannst wohl gar nicht genug kriegen.« Paul grinste wieder.
»Das hat andere Gründe«, lächelte Maria, dann schloss sie die Tür des kleinen Badezimmer.
Paul blickte sich etwas im Zimmer um. Den Handschuh fand er im Schrank, er lag gleich obenauf. Dann lüftete er ein wenig die Betten.
»Meine Mutter hat heute Geburtstag und wir sind bei ihr zum Frühstück eingeladen«, berichtete Maria, als sie aus dem Bad kam.
»In deiner stählernen Unterwäsche siehst du echt toll aus.« Paul lächelte.
»Weißt du noch, wie ich sie dir das erste Mal zeigen musste?« Maria lächelte ebenfalls. »Deine Oma war da ja sehr resolut.«
»Ja«, bestätigte Paul, »sie war ja früher Erzieherin.«
»Musst du noch ins Bad?« Sie deutete auf die Tür.
»Ich war schon.« Paul dankte. »Muss ich mir etwas Besonderes anziehen für deine Mutter?« Immerhin hatte er Marias Handschuh herauslegen müssen.
»Nein, bleib so wie du bist.« Maria lächelte etwas verlegen. »Das mit dem Handschuh ist eine Geschichte, die schon länger zurückliegt.«
Sein fragender Blick war es, der Maria die Geschichte erzählen ließ. »Früher lag mein Aufenthalt immer etwas früher, nur einmal fast am Anfang hatte sie ihren Geburtstag, während ich hier war. Und damals hat sie sich gewünscht, dass ich einmal mit dem Handschuh zum Frühstück kommen würde. Damals war daran aber noch nicht zu denken.«
Paul begriff, welch besondere Freude Maria ihrer Mutter machen wollte. Er beeilte sich, ihr beim Anziehen zu helfen.
Maria hatte sich ein wadenlanges Kleid herausgesucht. »Sollen wir ein Tuch benutzen, so wie damals im Rathaus?«
Maria lächelte. »Gute Idee.« Sie ging an ihren Schrank und begann etwas zu kramen. »Jetzt hätte ich doch das Wichtigste fast vergessen.« Sie reichte Paul zwei Geschenke. »Kannst du die tragen?« Sie war etwas verlegen.
»Kein Problem.« Paul legte die Geschenke auf den Tisch. »Zwei Bücher?« vermutete er.
»Ein Bildband über Landsbach und einen über die bisherigen Feste.« Maria reichte Paul den Handschuh. »Und dann würde ich gern...«
»Schon fertig?« Maria war verblüfft. »Du bist sehr schnell geworden.«
Paul wurde etwas rot. »Paula hat mir ein paar sehr nützliche Tipps gegeben. Es freut mich, dass du es bemerkst.«
»Ich liebe dieses Gefühl« Marias Stimme hatte etwas Schwärmerisches. »Und es ist so viel leichter zu tragen.«
* * *
Frederike wartete schon vor einem hübsch gedeckten Tisch. Als sie ihre Tochter erblickte, musste sie lächeln. »Dass du daran noch gedacht hast.«
»Alles Liebe und Gute zum Geburtstag.« Maria deutete Paul an, das Tuch zu entfernen.
»Du machst mir eine ganz große Freude.« Sie nahm ihre Tochter in die Arme.
Gleich darauf sprach Paul seine Glückwünsche aus und überreichte die beiden Geschenke.
Frederike packte sie sofort aus. »Oh, Erinnerungen an die Heimat und eine Übersicht über die Katerinenfeste. Sehr schön. Die bekommen einen Ehrenplatz.«
»Schau mal auf der letzten Seite vom Festband nach.« Marias Augen leuchteten.
Frederike kam der Bitte nach. Sie las den letzten Satz vor. »Das nächste Fest findet dieses Jahr statt und Maria Beller wird die Katerina spielen und Paul Mohr ist ihr Prinz.«
Maria gab Paul einen Kuss, während ihre Mutter den Satz vorlas.
»Erinnerst du dich noch daran, was wir damals zu dem Geburtstagsfrühstück gesagt hatten?« Frederike war sichtlich bewegt.
»Daß du mich füttern müsstest?« Maria war nicht ganz sicher, was ihre Mutter meinte.
»Genau das meinte ich.« Sie lächelte zu Paul. »Ich denke, du wirst das viel lieber machen.«
»Das mache ich gern.« Er gab seinerseits Maria einen Kuss, als er ihre Berührung mit dem Monohandschuh spürte.
»Jetzt nehmt Platz und lasst es euch schmecken.« Frederike zündete die Kerze auf dem Tisch an.
* * *
»Ihr hat ja jetzt noch ein strammes Programm vor euch.« Frederike legte ihr Besteck weg und wischte sich den Mund ab.
»Wieso?« fragte Maria verwundert. »Die zwei Wochen Intensiv-Training waren doch genug?«
»Ihr habt ja einiges nicht mitbekommen, als ihr in der Sieben wart.« Frederikes Miene wurde etwas ernster. »Der Herzog ist überglücklich und möchte sich bedanken. Heute Mittag sind wir alle zum Essen eingeladen, und morgen steht ein Opernbesuch an.«
»Das klingt doch gut.« Maria freute sich, dass das Abenteuer für Sarah so gut ausgegangen war.
»Sabeth, seine Tochter feiert heute Nachmittag eine besondere Party bei uns und sie hat mich gefragt, ob sie euch dazu einladen dürfte.« Frederike zögerte etwas.
»Was ist das für eine Party?« Paul hatte den besonderen Tonfall bemerkt.
»Sabeth hat mich um Stillschweigen gebeten, doch ihr solltet natürlich wissen, was euch erwartet.« Sie sprach bewusst langsam.
»Jetzt mache es doch nicht so spannend.« Marias Stimme zeigte ihre Anspannung.
»Es wird eine Bondage-Party werden.« Marias Mutter lächelte hintergründig. »Ich glaube so ähnlich wie auf Sebastians Hütte.«
»Mit Fesselungen und allem?« Maria staunte.
»Ja, genau.« Frederike sah, dass sie ihre Tochter richtig eingeschätzt hatte. »Sie hat es mir sogar erklärt. In Brasilien müssen sie immer die Form waren. Selbst das Personal darf nichts erfahren.«
»Und hier sind sie frei?« Paul zeigte ebenfalls Interesse.
»Genau.« bestätigte Frederike. »Sie hat auch ein besonderes Motto ausgegeben. ´Freiheit in Fesseln´«
Es klopfte an der Tür. Frederike blickte zur Uhr. »Oh, es ist ja schon elf Uhr. Der Herzog hatte seinen Besuch für elf Uhr angekündigt.« Sie bat den Besucher herein.
Maria fiel sofort auf, dass der Herzog strahlte. Er schien sehr glücklich zu sein.
»Ich wollte sie nicht beim Frühstück stören.« In seiner Stimme schwang unterschwellig so etwas wie ein Vorwurf mit.
»Ich habe ihren Termin vergessen.« Frederike war verlegen. »Wir haben gerade meinen Geburtstag gefeiert.«
»Ich weiß, und ich möchte ihnen dazu auch recht herzlich gratulieren.« Er reichte ihr die Hand.
»Danke, Hoheit.« Frederike war noch verlegener.
»Sie haben mir meinen Lebenstraum erfüllt, und auch dafür möchte ich mich bei ihnen bedanken.« Er reichte ihr eine Mappe.
Frederike nahm die Mappe entgegen. Sie wusste nicht, ob sie gleich darin lesen sollte.
»Wie ich höre, haben sie einige Probleme mit dem Investor Herrn Brown?« Der Herzog hatte sein Geschenk gut vorbereitet.
Frederike seufzte. »Er schaut nur auf den Profit und überhaupt nicht auf die Patienten.«
»Ich denke, ich habe ihnen einen kleinen Gefallen getan.« Der Herzog machte noch einmal eine Pause. »Ich habe Herrn Brown seine Anteile an ihrer Klinik abgekauft und möchte sie ihnen schenken, als Dankeschön dafür, dass sie mir meinen Lebenstraum erfüllt haben.«
Frederike musste sich setzen. Sie war sprachlos.
»Meine Anwälte werden ihnen gern die Details erklären.« Er blickte sich um. »Ah, da ist ja auch ihre Tochter.« Er bat Maria, näher zu kommen. »Sie können sehr stolz auf ihre Tochter sein.«
Maria machte einen Knicks.
»Und auch Herr Mohr ist hier. Ich danke auch ihnen.« Er blickte zu Marias Freund. »Betty hat sie sehr gelobt.« Der Herzog verbeugte sich.
Paul erkannte, dass er ein großes Lob bekommen hatte, er verbeugte sich ebenfalls.
»Hat Betty zugesagt?« Maria war sichtlich neugierig.
Der Herzog lächelte. »Das soll sie ihnen selbst sagen.«
Es klopfte. Nach dem ´Herein´ steckte ein Mann in einer Pagenuniform den Kopf herein. »Die Wagen wären dann bereit.«
Der Herzog bedankte sich, dann wandte er sich wieder um. »Ich möchte sie beide und ihre Mutter heute zum Mittagessen einladen. Wir feiern in der Bayerischen Alm.« Er blickte zu Frederike, die immer noch fassungslos in der Mappe blätterte.
»Bringen sie bitte ihre Mutter mit«, er lächelte zu Maria, »wenn sie sich von ihrem Schrecken wieder erholt hat.«
Maria blickte selbst zu ihrer Mutter und lächelte. »Das werden wir machen.«
* * *
Im Hof standen zwei schwarze Kleinbusse. Teilweise waren sie schon besetzt, als Maria mit Paul in den Hof kam.
»Paul und Maria? Ihr geht bitte zum zweiten Fahrzeug, dort sind noch zwei Plätze frei.«
Maria musste lächeln, als sie auf die hintere Bank kletterte. Sarah saß am Fenster und Betty in der Mitte. Und Sarah hielt Bettys Hände fest.
»Du hast ja gesagt?« Maria brauchte die Frage eigentlich nicht mehr stellen, denn sie sah, dass beide Augenpaare quasi um die Wette strahlten.
Betty brachte nur ein glückliches Lächeln zustande.
»Jetzt erzähl, wie war es?« Maria war begierig, von dem Gespräch zu erfahren. Sie nahm es fast nicht wahr, dass Paul vor ihr neben Juan und Bertram Platz genommen hatte.
* * *
Bettys Herz klopfte so laut wie nie zuvor, als sie an der Tür der Herzogssuite klopfte.
»Guten Tag, Frau Granger. Schön, dass sie meiner Einladung gefolgt sind.«
»Guten Tag, Hoheit.« Ihre zitternde Hand zeigte, wie aufgewühlt sie war.
»Kommen sie herein und nehmen sie Platz.« Der Herzog machte eine einladende Handbewegung. »Möchten sie etwas trinken?«
»Vielleicht ein Wasser.« Betty ging zu dem großen Sessel, auf den der Herzog ihrer Meinung nach gezeigt hatte. Währenddessen sah sie verwundert zu, wie der Herzog sich selbst um ihr Getränk kümmerte. Sie hatte erwartet, dass er eine Bedienstete damit beauftragen würde.
»Bevor sie mir meine Frage beantworten, möchte ich sichergehen, dass sie wirklich wissen, auf was sie sich einlassen.« Er nahm ein Blatt Papier vom Tisch.
Betty war verwundert.
»Es ist nicht das erste Gespräch dieser Art«, lächelte er, als er Bettys verwunderten Blick war. »Zuletzt habe ich es mit Bertram geführt, dem Geliebten meines Sohnes.«
Betty blickte auf. Da war ein besonderer Unterton in den Worten des Herzogs.
»Wir müssen gewisse gesellschaftliche Konventionen beachten, aber trotzdem ist mir das Schicksal meiner Kinder nicht gleichgültig. Im Gegenteil, ich habe großes Interesse daran, dass sie glücklich werden.«
»Sabeth und Nicolas verstehen sich ja gut.« bemerkte Betty, erleichtert darüber, dass das Gespräch eine ganz andere Richtung nahm, als sie ursprünglich erwartet hatte.
»Ja, ich bin sehr stolz auf meine Tochter. Sie hat sich gut an die Erfordernisse unserer Gesellschaft angepasst. Nur zwischen Paula und Monica knistert es ab und zu.« Er blickte Betty fragend an.
Betty brauchte einige Zeit, bis sie erkannte, dass er ihr eigentlich eine Frage gestellt hatte, ohne sie auszusprechen. »Ich denke, mit Bertram werde ich mich gut verstehen. Irgendwie haben wir ja ganz andere Interessen.«
»Ich freue mich, dass sie das so sehen.« Der Herzog machte eine bedeutsame Pause. »Wenn Sarah und Juan auf Reisen sind, dann werden sie sich ein Hotelzimmer teilen.«
Betty nickte. »Das ist ja bei Sabeth und Nicolas genauso.« Doch dann stutzte sie, denn sie hatte erkannt, dass der Satz quasi noch weiterging.
»Meinen sie, sie könnten sich im Notfall mit Bertram ein Zimmer teilen?« Der Herzog wischte sich durch das Gesicht. »Ich habe ihm die Frage auch gestellt.«
»Wenn es sein muss.« Betty hatte sich über die Frage schon öfters Gedanken gemacht.
»Genau das hat er auch geantwortet.« Er lächelte.
»Wann darf ich denn mit Sarah allein sein?« Betty hatte sich ein paar Fragen zurecht gelegt, und diese war die wichtigste.
»Ihre Diener werden über die Verhältnisse Bescheid wissen. Sie sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.«
»Das heißt?«
»Sie müssen sich nicht verstecken, solange sie sich im Haus befinden. Nur wenn gesellschaftliche Ereignisse anstehen, müssen sie zurückstehen.«
»Wie oft wird das sein?« Betty dachte an die Fragen, die Paula ihr noch genannt hatte.
»So genau kann ich das auch nicht sagen, aber gehen sie mal von zwei bis drei Verpflichtungen pro Woche aus. Die restliche Zeit muss sich Sarah eigentlich nur um den Haushalt kümmern.«
Betty schwieg und schaute zum Fenster.
»Wir haben schon mit dem Pfarrer die besondere Formel ausgemacht, und er ist damit einverstanden. Nur auf dem Standesamt geht das natürlich nicht. Rechtlich sind Sarah und Juan verheiratet, aber vor Gott sollen sich die richtigen Herzen verbinden dürfen.«
Bei Betty flossen ein paar Tränen.
»Die Hochzeitsnacht wird Sarah mit ihnen verbringen, auch da brauchen sie keine Angst zu haben.«
»Das war Sarah ja sehr wichtig.« Betty erinnerte sich an die Ängste der Prinzessin. Sie wischte sich die Tränen weg.
»Wir müssen dann noch etwas anderes besprechen.« Der Herzog zeigte ein paar zusammengeheftete Blätter. »Formal sind sie bei mir angestellt, dies ist ihr Arbeitsvertrag.«
Betty zuckte etwas zusammen.
»Das müssen wir so machen, da wir sonst rechtliche Probleme bekämen.« Der Herzog blätterte in dem Vertrag. »Das Arbeitsverhältnis ist von unserer Seite her nicht kündbar und ich hoffe nicht, dass sie es von sich aus kündigen würden. Das würde ihnen aber zustehen.«
Betty war verwirrt. Mit so etwas hatte sie gar nicht gerechnet. »Hat Bertram so etwas auch unterschrieben?«
»Er hat sich noch etwas Bedenkzeit ausgebeten für den Teil mit der Bezahlung. Es stört ihn, dass wir ihn quasi kaufen wollen. Ich habe ihn daran erinnert, dass er ja offiziell als Diener angestellt wird und daher auch ein Gehalt beziehen muß, schon allein um die Fassade aufrecht zu erhalten. Das wird ihm sicher einleuchten.«
Betty blickte ganz verwundert auf die Seite, auf der ihr zukünftiges Gehalt stand. Es war mehr, als sie im Moment verdiente. »So viel?«
»Das ist bei uns die übliche Bezahlung des Personals. Wir erwarten dafür ja auch so etwas wie Opferbereitschaft und Verschwiegenheit.«
»Und, hast du unterschrieben?« Maria hielt es vor Spannung nicht mehr aus.
Betty gab Sarah einen Kuss, dann drehte sie sich wieder zu Maria. Sie atmete tief durch. »Ja, ich habe angenommen.«
»Was machst du mit dem Geld?« Bertram hatte sich kurz umgedreht.
Betty zuckte zusammen. Sie realisierte erst jetzt, dass er ja auch mit im Auto saß. »Ich werde meine Eltern unterstützen, damit sie es auf ihre alten Tage noch einmal schön haben.«
Juan ergriff die Hand von Bertram und streichelte sie. Er sagte nichts, doch es war deutlich, was beide Herren in diesem Moment bewegte.
* * *
»So, alles aussteigen, wir sind da.« Juan schnallte sich ab. Er strahlte, denn jetzt hatte auch er die Gewissheit, dass die Zukunft gesichert war.
»Du bist so nervös, was ist denn los?« Paul wunderte sich über seine Freundin.
Maria musste lächeln, als sie ausstieg. »Weißt du, ich habe schon immer mal davon geträumt, eine Prinzessin zu sein und mich in adeligen Kreisen bewegen zu dürfen.«
Paul begriff und er blickte sich um. In der Tat schien Marias Traum zumindest für diese kurze Zeit Wirklichkeit zu werden.
Im Restaurant wurden sie in einen Extra-Raum geführt, in dem der Tisch schon sehr feierlich gedeckt war. Es gab sogar handgeschriebene Tischkarten.
Nachdem sich alle ihren Platz gesucht hatten, bat der Herzog noch einmal ums Wort. »Ich möchte mich bei euch allen bedanken dafür, dass ihr mir einen Traum erfüllt habt.« Er blickte noch einmal auf Sarah, die verlegen zu Boden blickte. »Und nun lasst es euch schmecken.« Er gab der Bedienung einen Wink.
* * *
»Ah, das war lecker.« Frederike lehnte sich zurück. »Ich wusste gar nicht, dass sie hier so gut kochen können.«
»Können sie auch nicht.« Die Herzogin lächelte. »Wir haben unseren Koch mitgebracht.«
Frederike lächelte ebenfalls.
Eine der Bedienungen trat an den Herzog heran und flüstere ihm etwas zu.
»Der Polizeichef wünscht sie zu sprechen.« Der Herzog beugte sich zu Frederike, die zwischen Herzog und Herzogin sitzen durfte. »Es ist wegen des Einbruchs in ihrer Klinik. Er sagt, es sei wichtig.«
Frederike hatte große Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. Hoffentlich war nichts schief gegangen. »Die Pflicht ruft.« Sie stand auf und folgte der Bedienung.
»Entschuldigen sie, dass ich sie hier beim Essen störe, aber ich habe sie vorhin ankommen gesehen. Und da wollte ich die Gelegenheit nutzen, es ihnen persönlich zu sagen.«
»Was gibt es denn?« Frederike begann vor Anspannung zu schwitzen.
»Wir konnten die Flucht von Anna Kennedy weitgehend verfolgen und aufklären. Sie wurde mit einem Taxi zum Flughafen gebracht und ist auf dem Weg nach Australien.«
»Sind sie sicher?« Frederike hoffte, dass die Nachfrage unverdächtig war. Außerdem wollte sie wissen, ob sie die Spuren richtig gelegt hatte.
»Beim aus dem Fenster Klettern muss Frau Kennedy sich verletzt haben, wir haben etwas Blut von ihr gefunden. Und auch im Taxi haben wir Blut von ihr gefunden.«
Frederike blickte zum Fenster, um nicht ihre Miene zeigen zu müssen.
»Wir haben auch schon die australische Polizei verständigt und um Amtshilfe gebeten. Sie werden sie festnehmen, wenn sie den Flieger verlässt.«
»Danke für die schnelle Arbeit.« Frederike deutete eine Verbeugung an.
»Ich hoffe, sie sind mit allem zufrieden.« Der Polizeichef reichte ihr die Hand.
»Es ist bestens gelaufen.« Frederike erwiderte den Gruß etwas rätselhaft, dann ging sie mit wesentlich entspannterer Miene zurück zur Tafel.
* * *
Kurz vor dem Einsteigen in die Autos bat sie Sarah, Betty, Paul und Maria noch einmal zu sich. »Ich hatte es heute Morgen vergessen zu sagen, aber ich möchte, dass ihr es heute schon erfahrt.«
»Was ist denn?« Paul fühlte sich ein wenig zum Sprecher berufen.
»Ich möchte morgen noch so etwas wie eine Abschlussprüfung veranstalten.« Sie hob die Hand, um etwaigen Protest sofort zu unterbinden. »Ihr werdet morgen einen Opernbesuch absolvieren.«
Paul war verwundert. »Wieso ist das eine Prüfung?«
»Die Fahrt bis zum Opernhaus dauert gute zwei Stunden, die Oper besteht aus drei Akten und dauert gut drei Stunden, und dann kommt die Rückfahrt.«
»Insgesamt also fast acht Stunden.« Paul hatte mitgerechnet.
»Genau«, Frederike blickte noch einmal zu Maria und Sarah. »Ihr werdet das Gebet tragen, die ganze Zeit.«
Maria keuchte. »Das wird allerdings eine Prüfung.« Sie blickte etwas besorgt zu Sarah. »Meinst du, wir schaffen das?«
»ihr werdet von Betty und Paul unterstützt und begleitet. Sie werden euch gegebenenfalls mit Schmerzmitteln versorgen.« Sie machte eine bedeutsame Pause.
Auf einmal lächelte Paul. »Ach dieses Schmerzmittel.« Er grinste, als er hörte, wie Sarah und Maria aufstöhnten.
Nur Betty stand etwas ratlos daneben. Erst als Paul ihr etwas ins Ohr geflüstert hatte, hellte sich ihre Miene auf. »Ach so, das.« Sie grinste dann ebenfalls.
»Prinzipiell könntet ihr euch das Gebet natürlich abnehmen lassen, doch ihr werdet keine anderen Kleider dabei haben, ihr müsstest euch dann in eurer Unterwäsche zeigen.«
Sarah und Maria blickten sich kurz an. »Wir halten durch, ganz sicher.« Sarah war auf einmal sehr zuversichtlich. Maria hingegen schaute noch etwas skeptisch.
»Ich hoffe auf ein positives Ergebnis. Und das ihr die Oper Falstaff ein wenig genießen könnt.« Sie blickte zu den Autos. »Und jetzt bitte einsteigen. Sabeth scharrt schon mit den Hufen.«
* * *
Der Festsaal der Klinik war nicht wiederzuerkennen. Es standen nur noch gemütliche Ledersessel darin, sowie ein paar wenige Stühle. In der Mitte war eine kleine Bühne improvisiert, die von allen Seiten einsehbar war.
Nach dem Lack, Leder oder Latex als Wunsch-Dresscode ausgegeben war, hatten Maria und Paul sich vorher bei Sabeth in deren ausführlicher Garderobe bedienen dürfen. Paul hatte sich für eine Lederhose und ein schwarzes T-Shirt entschieden, während Maria ein hübsches schulterfreies wadenlanges Lackkleid gefunden hatte.
Sabeth gab zu Beginn noch einmal die Regeln bekannt, die für den heutigen Abend gelten sollten. Paul und Maria kannten die meisten dieser Regeln schon von Sebastians Hütte.
Jedes Paar sollte etwas vorführen. Doch diesmal war Maria etwas zurückhaltend. »Können wir das wirklich schon? Das hier sind ja alles Profis.«
Paula hatte sich bereit erklärt, Paul und Maria bei der Einführung zu helfen. »Naja«, sie grinste, »der Club wird hauptsächlich durch Sabeth finanziert, und wenn sie dann einlädt, möchte sich jeder ins Zeug legen.«
»Mit dem Hogtie brauchen wir uns hier nicht blicken lassen.« Maria sprach aus, was beide dachten.
»Außerdem wollten wir den ja erst mal üben.« Paul dachte darüber nach, dass sie das jetzt schon zwei Mal verschoben hatten.
»Wie wäre es, wenn ihr euer Pony ´Wildfire´ noch einmal aus dem Stall holt?« Paula blickte das Paar aufmunternd an. »Das wäre für den Club sicher eine Bereicherung.«
Maria klammerte sich an Pauls Arm fest. Sie hatte angenommen, erst wieder nach dem Fest zu diesem Vergnügen zu kommen. »Lass uns die Sachen holen.«
Paul musste nur kurz in Marias Gesicht sehen, um ihre Entschlossenheit zu sehen. Außerdem reizte es ihn ebenfalls, Maria vielleicht auch mal etwas länger in der Rolle eine Ponys sehen und erleben zu können.
* * *
Im Flur auf der Station begegneten ihnen Sarah und Betty.
»Was führt ihr denn vor?« Betty war geradezu euphorisch.
»Wir holen ´Wildfire´ noch mal aus dem Stall.« Marias Stimme zeigte, dass sie über diese unerwartete Gelegenheit mehr als erfreut war.
»Betty wird mich in das Monsterkorsett einschnüren.« Sarah zeigte ebenfalls, dass sie sich sehr freute. Doch dann wurde sie verlegen. »Könnt ihr uns beim Tragen helfen?«
»Aber gern.« Paul freute sich ebenfalls über die schöne Gelegenheit.
* * *
Wildfire zitterte zunächst etwas, als sie langsam den Raum betrat. Doch sofort setzte Applaus ein und sogar einige Bravo-Rufe ertönten. Wildfire wurde mit jedem Schritt sicherer und spürte, dass sie in der Runde der Profis mehr als willkommen war.
Paul ging langsam hinterher und führte sein Pony am Zügel, anfangs noch etwas unsicher, doch mit der wachsenden Sicherheit seines Ponys wuchs auch sein Selbstvertrauen.
* * *
Es war ein sehr gemütlicher Abend und die Zeit verging wie im Flug. Jedes Paar führte sein Können vor, und es war ein sehr abwechslungsreiches Beisammensein.
Maria hatte meiste Zeit auf einer Decke neben Pauls Sessel gekniet. »Das gehört sich so für ein Pony, hatte sie zur Begründung gesagt, als Paula sie zu einem bequemeren Platz überreden wollte. Nur gelegentlich saß sie kurz auf dem Sessel neben Paul, doch es zog sie bald wieder auf den Platz, der ihrer Meinung nach einem Pony eben zustand. Sie legte ihren Kopf auf Pauls Schoß, der sie wie ein richtiges Pony hinter den Ohren kraulte. Sie seufzte zufrieden.
»Liebe Sabeth.« Paula stand auf. »Wir haben noch eine kleine Überraschung für dich.« Sie winkte zur Tür. »Hier sind noch ein paar Gäste, die dir auch zum Geburtstag gratulieren wollen.«
Nicolas und Monica lächelten sich noch einmal an, dann betraten sie gemeinsam den Saal. Sabeths Mann hatte sich wie Paul eine Lederhose angezogen, während Monica ein schwarzes Top zu einem Minirock und Overkneestiefeln trug.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag auch von uns.« Er nahm seine Frau in den Arm.
»Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche.« Monica streckte ihren Hände vor. Sie trug Handschellen und hatte wegen des Tuchs in ihrem Mund etwas Schwierigkeiten mit dem Sprechen.
Sabeth musste sich vor Rührung setzen und zuerst einmal die Tränen wegwischen.
»Setzt euch und macht es euch bequem.« Paula übernahm die Rolle der Gastgeberin. Sie ging auf Monica zu und nahm ihr das Tuch ab.
»Danke.« Monica war erleichtert. Doch als Paula ihr auch die Handschellen abnehmen wollte, protestiert Monica. »So unbequem ist das ja gar nicht.« Sie lächelte verlegen. »Außerdem ist es ja Sabeths Geburtstag.«
»So kenne ich dich ja gar nicht.« Nicolas war über die neuen Leidenschaften seiner Freundin mehr als erstaunt.
Monica erwiderte den Satz mit einem geheimnisvollen Lächeln.
* * *
Zu vorgerückter Stunde kam noch ein Gast zum Gratulieren. Marias Mutter hatte sich dazu einfach ihre alte Reiteruniform angezogen. Sie war zwar schon lange nicht mehr dazu gekommen, ihrem Hobby nachzugehen, aber die Reitkleidung passte ihr zum Glück immer noch.
»Man sagte mir, hier gäbe es ein wildes und ungehorsames Pony, welches etwas Erziehung bräuchte«, sagte sie mit einem Lächeln in der Stimme. Dabei winkte sie mit der Reitgerte, die sie in der Hand hielt.
»Sie müssen sich irren.« Paul war ebenfalls aufgestanden. »Hier gibt es nur mein Pony, die liebe und brave Wildfire.«
Maria hatte bei den Worten ihrer Mutter den Kopf gesenkt, doch jetzt hob sie ihn voller Staunen.
»Aber könnten sie mir eventuell die Gerte leihen?« Es war die Atmosphäre, die Paul die Worte in den Mund legte. »Es könnte sein, dass ich sie heute noch mal benutzen möchte.«
Frederike lächelte, als sie Paul die Gerte reichte. »Aber treibt es nicht zu wild.« Sie trat auf ihre Tochter zu und streichelte ihr über den Kopf. »Ich kenne diese Ponyrasse. Sie brauchen viel Liebe und Zuwendung.«
Als sich ihre Mutter im Schneidersitz neben sie setzte, konnte Maria nicht verhindern, dass ihr ein paar Tränen über die Wange liefen.
Paula brachte Marias Mutter etwas zu trinken, dann ging sie auf die Bühne und bat noch einmal um Ruhe. »Es ist euch vielleicht aufgefallen, dass ein Paar noch nichts vorgeführt hat.« Es entstand etwas Gemurmel, das Paula mit einer Handbewegung unterdrückte.
»Sarah wird uns nun ihr neues Korsett zeigen.« Paula wartete den Applaus ab. »Allerdings bräuchte sie ein paar helfende Hände.«
Paul, Nicolas und zwei weitere Herren standen auf und folgten Paula in den Nebenraum. Paul blieb für einen Moment still stehen, als er Sarah erblickte. Betty war gerade dabei, die letzten Schnüre des Korsetts in die dafür vorgesehenen Taschen zu packen. »Bin sofort fertig«, sagte sie, als sie die Männer erblickte.
Sie streichelte Sarah über den verpackten Kopf. »Sei artig.«
Paul war gefangen von Sarahs strahlenden Augen. Obwohl nur noch Sarahs Nase und ihre Augen sichtbar waren, strahlte sie ein solches Glück aus, dass es Paul fast den Atem raubte. Erst auf den zweiten Blick war die wunderschön schmale Taille sichtbar.
Sehr vorsichtig trugen sie Sarah in ihrer Rüstung auf die Bühne, während Betty mit Tränen in den Augen das kleine drehbare Potest hinterher trug. Die Männer warteten, bis Betty das Podest auf die Bühne gestellt hatte, dann stellten sie Sarah darauf.
Betty übernahm die Aufgabe, Sarah auf dem Podest langsam zu drehen, so dass jeder im Raum alles von dem Korsett sehen konnte. Und so wie Paul waren ausnahmslos alle im Raum beeindruckt von Sarahs glücklichen Augen und ihren Armen, die in einem Venuskorsett verschwunden waren.
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Wölchen |
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RE: Maria
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Datum:02.04.16 12:12 IP: gespeichert
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Toller Teil.
Freu michbesonders darüber das jetz Frederike die Kontrolle über ihre Klinik had.Das dürfte den BAron sicher einiges gekosted haben.Offendsichtlich had er doch so was wie ein großes Herz.
Nur war es zu sehr versteckt unter den Sorgen um das woll seiner Familie.Möglicher weise had er es damals auch gut mit Sarahs Familie gewollt.Als es ihren Vater zu den Aktiengeschäften überredet had.MAn weis es nicht.Aber Sarah dürfte mit Betty sicher glücklich werden.
Auf eine glückliche Zukunf von allen.
mfg Wölchen
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Zwerglein |
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Sklavenhalter
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RE: Maria
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Datum:02.04.16 23:55 IP: gespeichert
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Wieder eine tolle Fortsetzung.
Da werden einige (nicht nur Marias Mutter) froh sein, das der Investor nicht mehr das Sagen hat.
Wenn man dann von Sabeth´s Party liest,wäre man gerne selbst dabei.
Annas Flucht scheint ja bis jetzt auch zu klappen.
Danke gag_coll
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Gruß vom zwerglein
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RE: Maria
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Datum:03.04.16 09:23 IP: gespeichert
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DankeZitat | Freut mich besonders darüber das jetzt Frederike die Kontrolle über ihre Klinik hat. Das dürfte den Herzog sicher einiges gekostet haben. Offensichtlich hat er doch so was wie ein großes Herz. Nur war es zu sehr versteckt unter den Sorgen um das Wohl seiner Familie. |
Da könntest du recht haben.Zitat | Möglicher weise hat er es damals auch gut mit Sarahs Familie gewollt, als es ihren Vater zu den Aktiengeschäften überredet hat. |
Dazu wird es Kapitel 14 (übrigens schon in Arbeit) noch etwas Informationen geben.
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RE: Maria
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Datum:03.04.16 09:26 IP: gespeichert
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Zitat | Wieder eine tolle Fortsetzung. |
DankeZitat | Da werden einige (nicht nur Marias Mutter) froh sein, das der Investor nicht mehr das Sagen hat. Wenn man dann von Sabeth´s Party liest,wäre man gerne selbst dabei. Annas Flucht scheint ja bis jetzt auch zu klappen. |
Dem ist nichts hinzuzufügen außer: Vielen Dank
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RE: Maria Kapitel 13 - In Amerika - Teil 25
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Datum:04.04.16 05:17 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 13 - In Amerika - Teil 25
Autor: Karl Kollar
Sonntag, 12. September 1984
Frederike musste lächeln, als sie das Zimmer von Paul und Maria betrat. Sie hatten auf ihr Klopfen nicht reagiert, deswegen war sie hinein gegangen, um sie zu wecken. Sie ging zunächst an das Bett ihrer Tochter und strich ihr zärtlich durch das Gesicht. »Aufstehen, mein Schatz.« sagte sie leise.
Maria räkelte sich zunächst etwas, dann seufzte sie. »Jetzt schon?« Erst dann realisierte sie, dass ihre Mutter im Raum stand.
»Ihr habt heute wieder ein strammes Programm vor euch, deswegen kann ich euch leider nicht ausschlafen lassen.« Sie blickte auf die Uhr, die zehn Uhr anzeigte.
»Magst du Paul wecken?« Frederike lächelte ein wenig verlegen.
»Mache ich« Sie schwang sich aus dem Bett und blickte sich kurz um. Auf dem Stuhl lag noch das Ponygeschirr, welches sie gestern den Abend über getragen hatte. Davor standen die Ponystiefel.
»Ich gehe dann mal Sarah und Betty wecken.« Sie verließ den Raum. »Im Gemeinschaftsraum ist der Tisch für euch gedeckt.«
»Paul, mein Schatz, aufwachen.« Maria hatte sich an sein Bett herunter gebeugt und gab ihm einen Kuss.
»Was ist denn schon?« Auch er musste sich zunächst etwas räkeln.
»Meine Mutter war eben da. Wir müssen aufstehen.« Sie gab ihm noch einmal einen Kuss.
»Und das am Sonntagmorgen.« Er seufzte, dann schwang er sich aus dem Bett.
»Du weißt genau, was heute alles anliegt.« Maria versuchte auf seinen Seufzer zu antworten.
»Das weiß ich doch, mein Schatz.« Er zog sie an sich. »Du siehst einfach schnuckelig aus in deiner Unterwäsche.«
»Danke.« Sie entwand sich seinem Griff. »Ich habe mich tatsächlich schon daran gewöhnt.« Sie versuchte, den aufkommenden Gedanken an ihre Zukunft zu verdrängen. »Jetzt komm, das Frühstück wartet.«
* * *
Paul hatte damit gerechnet, auf dem Tisch wieder die vier üblichen Tabletts vorzufinden. Doch stattdessen war der Tisch liebevoll gedeckt. Sogar Brötchen und gekochte Eier sah Paul.
Frederike stand am Fenster. »Nun lasst es euch schmecken. Betty und Sarah kommen auch gleich.«
Maria war über den Anblick ebenso erstaunt. Sie blickte ihre Mutter fragend an.
»Ich habe bei Joe ein schönes Frühstück für vier Personen bestellt.« Sie lächelte. »Er hat sich wirklich ins Zeug gelegt und heute Morgen sogar die Brötchen organisiert.«
In diesem Moment betraten Betty und Sarah das Zimmer und sie waren von dem Anblick ebenso begeistert.
»Ein anstrengender Tag fängt schön an.« Sarah brachte es mit dem Satz auf den Punkt.
»Jetzt lasst es euch schmecken.« Frederike ging zur Tür. »Der Orthopäde möchte euch noch einmal sehen, er sagt, er möchte euch noch ein paar nützliche Übungen zeigen.« Eine Antwort wartete sie nicht ab, sondern schloss hinter sich die Tür.
»Endlich wieder normal essen.« Sarahs Stimme zeigte ihre Freude. »Ich hatte schon fast vergessen wie Kaffee schmeckt.«
Betty streichelte ihr liebevoll durch das Gesicht.
»Eine schöne Zeit war es ja trotzdem.« Maria lächelte ebenfalls.
* * *
»Acht Stunden?« Der Orthopäde war außer sich. »Sind sie wahnsinnig? Was da alles passieren kann...«
Frederike versuchte ruhig zu bleiben. »Ihre Berichte sagten aber etwas anderes.«
»Wenn ich diese Haltung anlege.« Der Arzt war aufgebracht. »Weder Betty noch ihr Schwiegersohn dürften aber die Erfahrung haben. Es reicht, wenn sie einen Nerv einklemmen. Dann war es das mit der Schönheit.«
Frederike wurde nachdenklich. »Vielleicht haben sie recht.« Den Schwiegersohn hatte sie zwar bemerkt, empfand es aber nicht für so wichtig, es zu korrigieren.
»Natürlich habe ich recht. Es ist mehr als gewagt, selbst wenn ich es vorbereiten würde.« Er stand auf. »Die beiden müssten jetzt schon mit Gymnastik anfangen.«
»Setzen sie sich bitte wieder.« Frederike dachte kurz nach. »Wenn sie nachher beim Ankleiden dabei sind?«
»Das wäre das mindeste.« Der Arzt versuchte noch etwas zu handeln. »Außerdem sind acht Stunden definitiv zu viel. Wie wäre es, wenn sie auf der Rückfahrt schon befreit werden?«
»Ich werde noch einmal mit Paul und Betty reden und ihnen die Optionen erklären.«
»Hätten sie mir vorher gesagt, was sie wirklich vorhaben, hätte ich interveniert.«
»Jetzt kommen sie und zeigen den beiden die Übungen, die sie noch machen sollen. Und den Rest lassen sie meine Sorge sein.« Frederike wusste, dass sie sich mit dem Opernbesuch weit aus dem Fenster gelehnt hatte, doch sie war sich sicher, dass es zu schaffen war.
»Und bis dahin keine anderen Einschränkungen.«
Frederike seufzte. Sie hätte dem Herzog gern noch einen anderen Wunsch erfüllt, doch sie durfte es nicht wagen, sich gegen den Rat ihrer Experten zu stellen. Doch sie war sich sicher, dass der Herzog dafür Verständnis haben würde.
* * *
»Ich freue mich, dass sie sich die Zeit genommen haben.« Herzog Breganza erhob sein Glas und blickte kurz umher. »Lassen sie uns anstoßen auf das schöne Ergebnis ihrer Arbeit.«
Frederike hob ihr Glas, ebenso die anderen Personen, die zu diesem Empfang im Festsaal der Klinik geladen waren. Sie war doppelt erleichtert, zum einem wegen des Lobes für ihre Klinik, aber auch darüber, dass der Herzog die Einwände des Orthopäden akzeptiert hatte und damit einverstanden war, dass der Empfang sozusagen in Freiheit aller Anwesenden stattfand. Nur Sabeth hatte es sich nicht nehmen lassen, einen Monohandschuh zu tragen, den sie aber unter einem großen Tuch versteckte.
Er bat Maria und Paul, einmal vorzutreten. »Sie haben bei der Erfüllung meines Traumes eine wichtige Rolle gespielt, ich möchte mich bei ihnen bedanken.«
Die Herzogin überreichte ihnen einen Bildband über ein Schloss, den Paul mit einer kleinen Verbeugung entgegen nahm.
»Damit sie einmal sehen können, wie und wo wir wohnen.« Der Herzog schmunzelte ein wenig. »Werfen sie ruhig mal einen Blick hinein.«
Paul nahm den Band hoch und hielt ihn so, dass Maria auch hinein sehen konnte. Was sie sahen, beeindruckte sie sehr.
Die Stimme des Herzogs war auf einmal verändert, sehr förmlich. »Maria Beller, ich habe gehört, dass sie einen ganz bestimmten Traum haben. Sie wären gern einmal eine richtige Prinzessin?«
Maria blickte erstaunt hoch. »Ja, das stimmt.«
»Meinen sie, sie würden sich bei uns im Schloss wohlfühlen?« Er deutete noch einmal auf den Bildband.
Maria schaute sich noch mal ein paar Seiten an, um unauffällig etwas Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. »Es wäre ein Traum.«
»Dann freut es mich, dass wir ihnen diesen Traum erfüllen.« sagte der Herzog. »Wir möchte sie mit ihrem Partner für vier Wochen in unser Schloss einladen und während dieser Zeit dürfen sie sich dort wie eine Prinzessin fühlen.«
Paul musste Maria festhalten, denn er erkannte, dass sie umzufallen drohte.
Erst als Maria Pauls Griff spürte, hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Sie konnte es aber nicht verhindern, dass ein paar Tränen über ihre Wange rollten.
»Während der Zeit wird sich das Personal um sie kümmern und sie dürfen auch in unseren Kleiderkammern stöbern und sich bedienen.«
»Und natürlich sind sie auch bei der einen oder anderen Feier eingeladen. Dort dann allerdings mit dem entsprechenden Dresscode.« Der Herzog kam nicht umhin, den Orthopäden mit einem bedeutsamen Blick zu versehen.
»Maria, ihr möchtet euch vielleicht dafür bedanken?« Frederike hatte natürlich auch begriffen, wie wichtig ihrer Tochter dieser Wunsch war.
»Ich bitte um Entschuldigung.« Maria war verlegen. »Die Aussicht hat mich wirklich sprachlos gemacht.« Sie legte ihre Hand auf Pauls Arm, der immer noch den Bildband in den Händen hielt. »Wir danken sehr für die Einladung und freuen uns sehr.«
»Und jetzt darf ich zu Tisch bitten.« Der Herzog blickte fragend zu Marias Mutter.
»Ich habe einen Tisch in unserer Kantine bestellt und nicht gesagt, wer kommen wird, so wie sie es wollten.
* * *
Als Joe sah, wer sich an den großen Tisch setzte, war er empört und bat Frederike kurz in die Küche. »Sie hätten mir sagen müssen wer kommt.«
Frederike lächelte verlegen. »Es war der ausdrückliche Wunsch des Herzogs, dass für ihn kein Extra-Aufwand getrieben wird.«
Joe war immer noch aufgebracht. »So hohe Gäste und ich habe nichts eingekauft.«
Frederike war verwundert. »Ich hatte ihnen doch sogar einen Vorschuss gegeben und sie aufgefordert, für 12 Personen zu planen und einzukaufen.«
»Das habe ich ja auch gemacht.« Joe zeigte den vollen Schrank. »Aber das ist das Alltagsessen.«
»Und genau das möchte der Herzog haben.« Frederike hoffte, die Wogen geglättet zu haben. »Und jetzt gehen sie raus und bedienen sie ihre Gäste.«
* * *
»Was wünschen sie zu trinken, Hoheit?« Joes zitterte, als er die Wünsche aufnahm.
»Wir wollten sie nicht belasten.« Die Herzogin ahnte, was ihn bewegte. »Bedienen sie uns einfach wie all ihre anderen Gäste auch.«
Nach einigen weiteren Momenten hatte Joe seinen Ärger überwunden und es wurde noch ein ganz gemütliches Mittagessen. Trotzdem lag die angekündigte Prüfung in der Luft.
Als sich die Gesellschaft bei Joe erhob, gab es noch eine kleine Überraschung für den Katinenwirt. Er bekam einen signierten Bildband über die Familie Breganza, und es wurde auch noch ein spontanes Gruppenfoto gemacht. Erst später entdeckte Joe in dem Bildband noch einen Umschlag mit der Aufschrift »Als Entschädigung für die Überrumpelung und als Dankeschön für die freundliche Bedienung.« Er musste allerdings schlucken, als er ihn öffnete. Soviel verdiente er sonst in einem Vierteljahr nicht.
* * *
Frederike bat Sarah und Maria in die Kleiderkammer und führte sie zu den Kleidern, die sie für sie ausgesucht hatte. »Mein Orthopäde macht mir den Spielverderber. Er hat große Bedenken wegen der langen Tragezeit.«
Maria und Sarah blickten sich an. »Acht Stunden sind auch viel.«
»Ich habe fast einen Einlauf von ihm bekommen, als ich ihm von einer Idee erzählt habe.« Frederike war fast etwas verlegen. »Ich musste einige Kompromisse eingehen, sonst hätte er es verboten.«
Maria blickte ihre Mutter verblüfft.
»Er möchte euch das Gebet anlegen.« Frederike seufzte etwas. »Und ihr müsst Ersatzkleider dabei haben.«
»Das brauchen wir doch nicht.« Sarah fühlte sich fast in ihrem Ehrgeiz verletzt.
»Tut mir bitte den Gefallen und akzeptiert es.« Frederike ärgerte sich, dass sie nicht vorher mit dem Orthopäden gesprochen hatte.
»Wir werden die Kleider nicht brauchen.« Maria gab sich ebenfalls zuversichtlich.
»Paul und Betty sind gerade bei ihm und bekommen eine Einweisung, auf welche Körpersignale sie achten müssen.« Frederike blickte ihre Schützlinge ernst an. »Bitte hört auf sie und macht alles, was sie sagen.«
Irgendwie wurde Maria und Sarah doch bewusst, das diese Prüfung irgendwie etwas sehr Ernstes war.
»Dem Mundverschluss hat er auch verboten.« Fredeike war verlegen. »Ihr müsst jederzeit über euren Zustand Auskunft geben können.«
»Ich hätte nicht gedacht, dass es so ernst ist.« Maria war sich nicht sicher, ob sie sich über das Verbot freuen oder ärgern sollte. Auf jeden Fall war die Vorfreude auf die Prüfung einer gewissen Ernüchterung gewichen.
»Jetzt schaut euch erst mal eure Kleider an.« Frederike hoffte, dass das die Laune der Mädchen wieder etwas bessern würde. Sie öffnete einen Kleiderschrank.
Als sie darauf die leuchtenden Augen und die vor Staunen offenstehenden Münder sah, wusste sie, dass der Opernbesuch doch vielleicht etwas Schönes werden konnte, trotz der Einwände des Orthopäden.
* * *
»Wie Sissi« Sarah strahlte, als sie sich mit dem großen Reifrock drehte.
»Kennt man die in Brasilien auch?« Maria war erstaunt. »Bei uns gibt es die immer zu Weihnachten im Fernsehen.« Auch sie blickte sehr stolz auf ihren großen Rock.
»Seid ihr bereit?« Der Orthopäde steckte seinen Kopf zur Tür herein.
»Ja, wir sind fertig.« Maria war sehr unsicher, wie sie dem Mediziner gegenübertreten sollte.
»Wir können rein.« Er betrat den Raum und hinter ihm kamen zwei Personen in einer historischen Soldatenuniform herein. Es dauerte einige Momente, bis Maria und Sarah erkannten, wer neben dem Mediziner hereingekommen waren. Betty und Paul. Sie waren schon für den Opernbesuch umgezogen. Doch ihre ernsten Mienen zeigten, dass sie vom Orthopäden wohl mehr als nur gute Ratschläge bekommen hatten.
Das Anlegen des Gebetes durch den Orthopäden ging erstaunlich schnell, trotzdem zeigte seine Miene, dass er diese Art von Prüfung seiner Chefin nicht billigte und nur mit Widerwillen agierte. Trotzdem erklärte er jeden einzelnen Handgriff und zeigte auch die möglichen Fehler, die unbedingt zu vermeiden waren.
* * *
Die Stimmung in dem kleinen Bus war zunächst etwas gedrückt. Die vielen Verbote und Einschränkungen des Orthopäden hatte allen die Vorfreude etwas verdorben. Obwohl die Mädchen den Mundverschluss nicht trugen, herrschte fast die ganze Fahrt über Schweigen. Nur gelegentlich erkundigten sich Betty und Paul bei ihren Partnern nach den Gefühlen in den Armen, so wie es der Arzt angeordnet hatte.
Doch als sie die Oper erreichten, wurden sie zu ihrer Überraschung wirklich wie Adelige, fast wie Könige begrüßt. Der historische Verein der Stadt hatte von dem Aufenthalt des Herzogs in der Klinik erfahren und hatte deswegen extra diesen besonderen Abend organisiert.
Schon als Sarah mit Betty an ihrer Seite die Loge betrat, kam es Maria vor wie in dem Sissi-Film in der Mailänder Scala. Eine Lautsprecherstimme im Publikumsraum kündigte die Majestäten an, und gleich darauf spielten die Musiker die brasilianische Hymne.
Maria war mehr als erstaunt. Es war wirklich wie in ihrem Lieblingsfilm.
Doch dann meldete sich die Lautsprecherstimme noch einmal. »Wir begrüßen heute auch ein Prinzenpaar aus Deutschland.« Nach einer kurzen Pause sprach die Stimme weiter. »Katherina Maria Prinzessin von Landsbach mit ihrem Prinzen Anselm Paul von Landsbach.« Und zu ihrer Überraschung ertönte jetzt die deutsche Hymne.
Ein paar Tränen liefen über Marias Gesicht, die Paul aufmerksam wegwischte.
Das Licht ging aus.
»Kneif mich mal« flüsterte Maria leise zu Paul, als das Licht im Saal erloschen war und die Musiker mit der Ouvertüre begonnen hatten.
Paul lächelte nur. »Genieße es.«
* * *
Ein paar Mal blickte Paul zu Sarah und erst jetzt erkannte er das besondere Arrangement. Betty und Juan trugen die gleiche Uniform und hatten auch die Haare ähnlich. Auf einen flüchtigen Blick war nicht zu erkennen, ob Betty oder Juan neben Sarah saß.
Je näher die Pause kam, desto nervöser wurde Maria. Paul hatte sich immer wieder nach ihrem Befinden erkundigt, so wie es der Orthopäde ihm gesagt hatte. Maria war auch stets bemüht, ehrlich zu antworten. Der Mediziner hatte es geschafft, ihnen so etwas wie Verantwortung zu vermitteln, und dass sie die Prüfung als solche ernst zu nehmen hatten. Doch noch etwas anderes bewirkte bei Maria die Unruhe. Sie stand gleich vor der gleichen Situation wie auf dem Katerinenfest. Sie würde ihr Gebet vor völlig fremden Leuten präsentieren müssen.
Sarah und Maria waren bei weitem nicht die einzigen mit Reifrock, als sie zur Pause in das Foyer schritten. Auch einige versteckte Arme waren zu sehen, doch ein Gebet auf dem Rücken trugen nur Sarah und Maria. Erst durch einige Gespräche mit anderen Besucherinnen, die sie auf ihr Kleid angesprochen hatten, erfuhr sie, dass diese Vorstellung von dem historischen Verein der Stadt veranstaltet wurde und dass deswegen ein gewisser Dresscode ausgegeben worden war. Es sprach sich auch schnell herum, dass Maria und Sarah das Gebet trugen, doch wegen der Etikette bekamen sie nur bewundernde Blicke und das eine oder andere Kompliment.
Nachdem vorher angekündigt war, dass sich brasilianischer und deutscher Adel in der Vorstellung befinden würde, waren fast alle Mitglieder des Vereins gekommen und sorgten mit den Kleidern für die entsprechende Atmosphäre. Aber natürlich waren auch einige normale Opernbesucher anwesend, die ebenso gern ihre prunkvollen Kleider spazieren führten und in der Pause zur Schau stellten.
Einige weibliche Vereinsmitglieder hatten sich sogar bemüht, ihre Arme zu verstecken und sich dann von ihren Partnern das Glas halten zu lassen. Doch die Gebetshaltung war nur bei Sarah und Maria zu sehen.
In der ersten Pause wurde Sarah von Juan begleitet und zugegeben, sie bildeten ein schönes Paar. Bertram und Betty, beide in einer Militäruniform unterhielten sich mit anderen »Offizieren« aus dem Verein.
* * *
In der zweiten Pause sah alles auf den ersten Blick genauso aus, doch Maria sah sofort, dass Sarahs Augen besonders funkelten. Maria sah genauer hin und erkannte Betty, die sehr stolz neben Sarah einher schritt. In ihrem Kleid ging sie auf sie zu.
»Stell dir vor, der Herzog hat es erlaubt.« Sarah strahlte.
»Als Belohnung, weil ich mich in der ersten Pause genau so benommen habe, wie er es erwartet hat.« Betty strahlte noch mehr als Sarah.
Sie trat an Maria heran und nahm sie in den Arm. »Danke für alles.« Auch bei Paul bedankte sie sich.
Ansonsten verlief die zweite Pause ähnlich wie die erste. Der Herzog erkundigte sich mehrmals bei Sarah nach dem Befinden und signalisierte ihr, dass sie, falls es ihr zu viel wäre, mit dem Gebet aufhören dürfe.
Auf Marias verwunderten Blick hin musste er lächeln. »Für sie gilt das auch, aber ich glaube, ihr Prinz passt ohnehin gut auf sie auf.« Er blickte kurz zu Paul. »Der Herr Doktor hat auch noch mal mit mir gesprochen und hat mich gebeten, auch ein Auge auf euch zu haben. Auch aus meiner Sicht haben sie die Prüfung schon bestanden.«
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Wölchen |
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RE: Maria
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Datum:04.04.16 08:07 IP: gespeichert
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Eine schöne Fortsetzung.Bei den BAll währe ich gerne dabei gewesen.Hoffe du läßt un nicht zu lange auf die 4 Wochen Besuch wrten.Das dürfte sicher echt toll werden.
mfg Wölchen
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Stamm-Gast
Meck-Pom
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RE: Maria
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Datum:04.04.16 19:30 IP: gespeichert
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Ich kann mich da Wölchen nur anschließen!
Ich bin schon aufgeregt wie ein kleiner Junge.
Ich bin auch gespannt was passiert, wenn das in Landsberg rauskommt.
Aber so ein bischen Stolz das kleine Städtchen so in den Adel zurückzubringen, sind Maria und Paul bestimmt auch.
großes Dankeschön nochmal
pardofelis
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