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Gummimike |
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RE: Maria
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Datum:19.02.14 17:51 IP: gespeichert
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Arme Sophie sie hat keinen Besuch vom Vater oder ihren Sogenannten "Freunden" erhalten. Vielleicht war das ein Anreiz sich zu Ändern.
Marias Besuch hat sie bestimmt gefreut, auch wenn sie durch das Cape Eingeschränkt war. War ja dumm gelaufen das Paul den Schlüssel nicht mithatte.
Andreas Reporter Instinkt ist Erwacht durch den Tipp der Freundin. Schafft sie es das Komplott Aufzuklären? Dann würde auch der Plan des Barons scheitern an das Preisgeld für das Gebet auf dem Rücken zu kommen.
Wenigstens durfte Maria diese Nacht nicht ganz so Streng verbringen.
Wär doch schön wenn Paul und Maria Sophie Öfters Besuchen würden wenn der Zeitplan es Zulässt. Don´t Dream it! BE IT!!!
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RE: Maria Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Sieben
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Datum:20.02.14 06:29 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Sieben
Autor: Karl Kollar
Die Brötchen der Bäckerei waren dafür bekannt, auch noch am Sonntagmorgen gut zu schmecken. Entsprechend hübsch war der Tisch gedeckt, als Paul und Maria zum Frühstück herunter kamen.
»Es ist noch Zeit für ein gemütliches Frühstück, bevor du dich umziehen musst.« Mrs. Potter klang wieder einmal etwas resolut, doch sowohl Paul als auch Maria wußten, dass sie es im Grunde eher liebevoll meinte. Als Erzieherin bestand sie eben auch darauf, dass Maria ihren Verpflichtungen nachkam.
* * *
Die Musikgruppe bedeutete Maria sehr viel, denn es war im Prinzip ein großer Teil ihres Prinzessinnentraums. Es gab einen unbekannten Förderer, der sich um die Kostüme der Gruppe kümmerte. Die Anfertigung der komplizierten Barockkleider war sehr aufwendig und kostspielig. Doch Maria hatte sich bisher darüber keine Gedanken gemacht. Sie fand es sehr toll, dass sie in einem Kleid wie ihre Sissi auftreten konnte und sich dabei auch noch wie eine Prinzessin fühlen durfte.
Sie hatten nur sehr wenige Auftritte im Jahr und es hätte ihr klar sein müssen, dass der Verein damit die Kleider nie hätte finanzieren können. Doch dafür hatte sie keinen Kopf. Sie genoss es, wenigstens ein paar wenige Male im Jahr wie eine Prinzessin auftreten zu können.
Ihre Mutter hatte sie mehr oder weniger auffällig auf diesen Verein aufmerksam gemacht und Maria war sofort begeistert von der Idee gewesen. Hätte sie gewußt, dass die Klinik von ihrer Mutter der Hauptförderer des Vereins war und auch für sämtliche Kostümkosten aufkam, hätte dies ihre Begeisterung vermutlich etwas gedämpft. Doch Maria wusste nur etwas von einem Trägerverein »Historische Musik in Landbach«, der offiziell als Verleiher der Kostüme auftrat.
* * *
Paul war eigentlich kein Kirchgänger, aber der Gottesdienst mit der Taufe der kleinen Selina hatte ihm sehr gut gefallen. Die Pfarrerin hatte ihn sehr ansprechend gestaltet und Paul glaubte sogar etwas von der religiösen Botschaft mitgenommen zu haben.
Er war sehr gespannt auf den weiteren Verlauf des Tages, denn Mrs. Potter hatte ihm und vor allem seiner Oma eine Überraschung versprochen. Doch zunächst hatte die Mutter der kleinen Selina die Musiker zum Essen eingeladen und die anderen gingen mit. Sie hätten eigentlich selbst zahlen wollen, doch die Gastgeberin bestand darauf, dass auch sie eingeladen waren.
* * *
Sie waren mit der Nachspeise fertig und die Bedienung hatte auch schon den Kaffee serviert, als auf einmal ein fremder Herr den Saal betrat. Sein Äußeres erinnerte sehr stark an einen Chauffeur, vor allem die Schirmmütze. Er ging direkt auf Mrs. Potter zu und verbeugte sich kurz. »Das Auto wäre dann da.«
Die Erzieherin bedankte sich, dann wandte sie sich an ihre Tischnachbarn und bat zum Aufbruch. Nach der Verabschiedung bei den Gastgebern traten sie vor das Lokal, wo eine große schwarze Limousine wartete.
Der fremde Herr ging zum Auto und öffnete die Türen. Mrs. Potter bat einzusteigen.
Es war ein großes Auto, so dass Paul, seine Oma und Maria in der Mitte ganz bequem auf der Rückbank Platz hatten, während die Erzieherin sich neben den Fahrer setzte.
Dieser fuhr ohne weiteren Kommentar los und steuerte das Fahrzeug recht zielstrebig Richtung Autobahn.
Mrs. Potter drehte sich nach hinten um und lächelte. »Wir werden ungefähr eine Stunde unterwegs sein.« Ihr blick blieb auf Paul liegen. »Hast du die Bücher dabei?«
Paul griff in seine Tasche und holte zwei Heftes des Romans heraus, den sie für den Deutschunterricht lesen mussten. Eines davon reichte er Maria, das andere schlug er selbst auf. Beide vertieften sich in ihre Bücher.
Als sie die Autobahn verliessen, fiel Oma Selma auf einmal auf, dass sie die Gegend kannte. »Hier in der Nähe wohnte der Baron Grünberg.«
Paul saß hinter dem Fahrer und so konnte er das freudige Grinsen von Mrs. Potter sehen. Er ahnte, wohin die Reise gehen würde.
Seine Oma erkannte einiges aus der damaligen Zeit wieder und freute sich sehr, dass der Weg sie wieder einmal durch diese Gegend führte. Erst als der Fahrer den Weg nahm, der mit »Zum Schloß« beschriftet war, fiel bei ihr der Groschen. »Wo bringst du uns hin?« fragte sie, obowohl sie die Antwort eigentlich schon wusste.
»Ich habe uns für 14 Uhr angemeldet.« sagte Mrs. Potter von vorn, ohne sich umzudrehen.
Paul sah auf seine Uhr. Es war fünf Minuten vor Zwei.
Die Erzieherin bedankte sich beim Fahrer. »Sie sind sehr gut gefahren und vorallem pünktlich.«
Er deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an, dann fuhr er direkt vor das Portal und half beim Ausstiegen.
Paul blickte sich um und fand sich in einem großen Gutshof wieder, dessen Südseite von einem kleinen aber beeindruckenden Schloß begrenzt wurde. Er glaubte, einiges aus den Erzählungen seiner Oma wieder zu erkennen.
»Heidrun!« Die sehr erfreute Stimme seine Oma ließ Paul wieder zum Schloß blicken. Eine elegante Frau in mittlerem Alter hatte die große Eingangstür geöffnet und war heraus getreten.
»Selma!« rief die Frau ebenfalls sehr erfreut. »Wie lange ist das jetzt her?« Es klang sehr viel freudige Wehmut in ihrer Stimme.
Oma Selma drehte sich zu Paul und Maria um und stellte sie einander vor. Heidrun war die jüngste der drei Grafentöchter, die sie früher zu erziehen hatte. Jetzt hatte Heidrun selbst schon eine Tochter in Marias Alter. Amelie war ebenfalls die jüngste von drei Töchtern. Sie wohnte als einzige noch bei ihren Eltern auf dem großen Gut.
Mrs. Potter fragte nach Amelie.
Es kam Paul vor, als würde die Gräfin bei der Antwort etwas zögern. »Sie ist in ihrer Wohnung. Ich lasse sie rufen.« Dann bat sie ihre Gäste herein.
* * *
»Aber sie hat doch Besuch.« Amelie war sehr verunsichert, weil ihre Mutter sie sehen wollte. »Da darf ich mich doch nicht blicken lassen, wenn ich Fesseln trage.«
Die Dienerin zuckte mit den Schultern. »Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, dass sie so bald wie möglich erscheinen.«
Amelie grübelte. Der Handschuh war abgeschlossen und jeweils Inka und Leonhard hatten einen Schlüssel, damit sie nicht unerlaubterweise einer Dienerin befehlen konnte, sie aus dem Handschuh zu befreien. »Häng mir wenigstens ein Tuch über die Schultern, so dass man den Handschuh nicht gleich sieht.« Sie war sehr verunsichert, denn normalerweise achtete ihre Mutter sehr penibel darauf, dass sie ihrem besonderen Hobby stets im Verborgenen nachging.
Und jetzt während ihrer besonderen Semesterferien war sie doch rund um die Uhr gefesselt. Ihre Mutter wusste das doch. Sie schüttelte den Kopf. »Und mach mir den Rock auf.« Sie blickte ihre Dienerin bittend an. »Ich möchte einigermaßen würdevoll die Treppe hinunter gehen können.«
Die Dienerin lächelte, dann kniete sie sich vor Amelie und zog den Reißverschluss so weit auf, wie es ging.
»Danke.« Amelie war erleichtert. Der Rock war in Wirklichkeit nur ein Schlauch, der ihre Beine über die gesamte Länge aneinanderpresste und nur weil er aus dehnbarem Stoff gearbeitet war, war es ihr überhaupt möglich, sich darin mit winzigen Schritten fortzubewegen.
Der Entwurf des Rockes stammte dabei aber von ihr selbst. Keine der käuflich zu erwerbenden Röcke waren ihr streng genug gewesen. So hatte sie sich entschlossen, selbst einen Entwurf zu machen und Inka hatte ihn zusammen mit einer Schneiderin angefertigt.
Der Reissverschluss des Rockes war nur selten abgeschlossen, denn es bedeutete, dass sie dann auf dem jeweiligen Stockwerk gefangen war, und im Schloss gab es sehr viele Treppen. Im Gegenteil, es hatte sich als praktisch erwiesen, dass sie bei Bedarf jemanden von der Dienerschaft bitten konnte, ihr den Weg in ein anderes Stockwerk zu erlauben. Denn fast immer war sie nicht selbst in der Lage, den Reissverschluss zu öffnen.
Amelie war es gewohnt, dass sie mit jedem Schritt, den sie in dem geschlossenen Rock machte, immer nur ein paar wenige Zentimeter voran kam. Sie liebte das Gefühl, gegen die Enge des Rockes zu kämpfen und dabei doch die Gewissheit zu haben, dass der Stoff ihre Beinfreiheit zuverlässig unter Kontrolle hielt.
Jetzt war der Rock bis über die Knie geöffnet und obwohl ihre Oberschenkel noch eng aneinandergedrückt wurden, hatte sie jetzt genügend Freiheit, um große Schritte zu machen oder damit Treppen steigen zu können.
Der Rock wäre schon eine Herausforderung gewesen, wenn sie über ihre Arme verfügen könnte. Doch in diesen Semesterferien waren ihre Arme so gut wie immer irgendwie gefesselt. Meistens trug sie ihren geliebten Monohandschuh so wie jetzt, aber sie besaß auch genügend andere Kleidungsstücke, die ihren Armen jegliche Bewegungsfreiheit nahmen. Deswegen war sie es gewohnt, auch ohne Zuhilfenahme ihrer Arme zu balancieren. Besonders beim Treppensteigen war dies wichtig. Gestürzt war Amelie noch nie.
* * *
»Das ist Amelie, meine Jüngste.« Heidrun lächelte, als sie Amelies Kampf mit den Treppenstufen beobachtete. »Sie studiert noch und im Moment genießt sie ihre Semesterferien.«
Alle Augen richteten sich auf die Gestalt, die noch ein paar wenige Stufen vor sich hatte. Sie trug ein Tuch um die Schultern, aber dennoch waren über der Brust die beiden schwarzen Riemen sichtbar, die sich dort kreuzten und sich deutlich von der weißen Bluse abhoben.
Den Besuchern war im Prinzip klar, was die Grafentochter unter dem Tuch zu verbergen versuchte.
Heidrun ging zum Ende der Treppe und als ihre Tochter die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte, griff sie zu dem Umhang und zog ihn etwas theatralisch herunter. »Den brauchst du heute nicht.«
Amelie zuckte etwas zusammen.
»Unsere Gäste kennen sich damit aus.« Sie drehte sich zu Maria. »Ich habe gehört, du kannst so etwas auch tragen?« Sie bat ihre Tochter, sich einmal umzudrehen und so ihren Monohandschuh zu zeigen.
Es dauerte eine Weile, bis Amelie sich mit der Situation abgefunden hatte. Zum allerersten Mal durfte sie etwas von ihren Fesseln in Gegenwart von Fremden vorzeigen. Nur langsam kam sie der Bitte nach.
Mrs. Potter kam Maria zu Hilfe. »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber ich habe etwas mit deinen Fähigkeiten angegeben.« Sie griff in ihre große Tasche und zur Überraschung aller holte sie Marias weißen Monohandschuh heraus und reichte ihn Paul. »Magst du ihn ihr anlegen?«
Maria war sprachlos. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Doch ihre leuchtenden Augen verrieten sie.
»Ich wusste, dass es dir gefallen würde.« Ihre Erzieherin lächelte. »Ihr zwei Mädchen habt euch bestimmt viel zu erzählen.«
Marias Blick klebte nahezu an dem schwarzen Monohandschuh, der Amelies Arme auf dem Rücken gefangen hielt. Sie wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte.
Paul hielt den Handschuh in seinen Händen und war etwas ratlos. Im Gegensatz zu sonst machte Maria keine Anstalten, ihre Arme auf den Rücken zu legen. Stattdessen klebte ihr Blick auf der Grafentochter und ihren gefangenen Armen.
Er räusperte sich, doch seine Freundin reagierte überhaupt nicht.
Schließlich kam ihm seine Oma zu Hilfe. Sie schien die Situation zu überblicken. Sie trat zu Maria und lächelte sie kurz an. »Du erlaubst doch?« Dann griff sie zu ihren Armen und zog diese langsam, aber bestimmt auf ihren Rücken. Dann gab sie ihrem Enkel ein Zeichen.
Paul zögerte noch etwas, weil er auf keinen Fall etwas gegen Marias Willen tun wollte. Doch seine Oma ermutigte ihn. »Mache es nur. Maria freut sich darauf.« Sie strich seiner Freundin zärtlich durch das Gesicht.
Eigentlich hätte es Routine sein müssen, so oft hatte Paul seiner Freundin den Handschuh schon angelegt. Doch er spürte deutlich, dass es diesmal etwas Besonderes war.
Maria leistete in keinster Weise irgendeinen Widerstand, dennoch spürte Paul, dass sie irgendwie nicht bei der Sache war. Sie stöhnte diesmal sehr deutlich und es war weniger ein Unbehagen, was sie damit ausdrückte, sondern eher ein sehr lustvolles Stöhnen.
Dieses Mal erkannte Paul schneller, was gerade passierte. Maria war sehr erregt und sie kämpfte sehr mit ihren Gefühlen. Einerseits genoss sie das Anlegen des Handschuhs und die Gegenwart einer anderen Monohandschuhträgerin heizte ihre Gefühle zusätzlich an, auf der anderen Seite wollte sie sich aber nicht die Blöße gegen, vor allen anderen einen Orgasmus zu bekommen.
Paul spürte ihren Kampf und bemühte sich, schnell mit dem Anlegen des Handschuhs fertig zu werden. Dies bewirkte allerdings, dass er die Schnüre etwas heftiger als sonst anzog und damit, dies bemerkte er zu seinem Entsetzen, heizte er Marias Gefühle zusätzlich an.
In das fast nicht mehr zu überhörende Stöhnen mischte sich ein frustrierter Unterton. Paul begann zu ahnen, dass Maria ihren Kampf verlieren würde. Er überlegte fieberhaft, wie er ihr die Peinlichkeit eines öffentlichen Orgasmus ersparen konnte, doch ihm wollte nichts einfallen. Er zog die Schleife fest und gerade im richtigen Moment hatte er die rettende Idee.
Er trat vor sie und gab ihr einen liebevollen Kuß. Gerade als sich ihre Zungen berührten, spürte er die Explosion in Marias Körper. Er drückte sie fest an sich und streichelte zärtlich über ihre Arme, die sich langsam an ihr so enges Gefängnis zu gewöhnen begannen.
Nur langsam wich die Anspannung aus Marias Körper und ihr Atem beruhigte sich wieder. Als sie ihre Augen öffnete, blickte sie sehr verliebt in Pauls Augen. »Danke« entwich sehr leise ihren Lippen.
Paul wagte es, sich wieder umzublicken, doch jetzt waren sie allein in der großen Empfangshalle. Eine doppelflügelige Tür stand auf und von dort waren Stimmen zu hören.
* * *
»Sehr beeindruckend. Das sieht nach einem langem Training aus.« Ein sehr gut angezogener Mann kam von draußen in die Halle. Er trat auf Maria zu und obwohl er sich sehr zurück hielt, zeigte sein Blick dennoch, dass er Marias Handschuh bewunderte.
Paul und Maria drehten sich erstaunt um.
»Graf Leonhard von Reiziger.« Mit einer formvollendeten Verbeugung stellte sich der Graf vor. »Ich bin der Verlobte von Amelie von Grünberg.« Sein Blick blieb auf Maria liegen. »Das ist ein tolles Kleid und passt super zu dem Handschuh.« Er war von Marias Aussehen sichtlich angetan.
»Es ist die »Uniform« für die Musikgruppe.« Maria gab sich bescheiden. »Wir dürfen sie auch privat tragen und ich liebe diese Art von Kleidern.«
Der Graf bat Maria, einmal die Hand vorzustrecken.
Maria war etwas verwundert von dieser Bitte, doch seit der Begegnung mit dem Bürgermeister hatte sie die dazu nötige Bewegung etwas geübt, falls mal wieder jemand wichtiges ihr unbedingt die Hand reichen wollte und dabei ihren Mono übersehen hatte.
Doch der Graf ließ sich davon nicht irritieren. Er beugte sich vor, ergriff Marias verpackte Hände und deutete einen Handkuss an.
Maria war von dieser Geste sehr bewegt. Sie wurde etwas rot. Gleichzeitig war sie überrascht darüber, wie selbstverständlich hier das Tragen eines Monohandschuhs genommen wurde.
»Hallo?«, Amelie kam in die Eingangshalle und räusperte sich. »Du bist mit mir verlobt.« Dabei entlarvte ihr Lächeln ihre Eifersucht als gespielt. Mit langsamen Schritten kam sie auf ihren Verlobten zu.
Dieser blickte etwas amüsiert auf seine Verlobte. Als sie neben ihm stand, begrüßte er auch sie mit einem entsprechenden Handkuss. Dann erst nahm er sie in die Arme und gab ihr einen liebevollen Kuss.
»Schön, dass du kommen konntest.« Amelie strahlte. »Wir haben besonderen Besuch.« Ihr Blick blieb für einen kurzen Moment auf Marias Handschuh liegen. Bisher hatte sie nur gesehen, dass Maria ein Mono angelegt werden würde. Erst jetzt sah sie ihn in all seiner Strenge an Marias Armen. Sie war schwer beeindruckt. »Wahnsinn, so eng kannst du das tragen?« Ihre Miene zeigte kleine Spuren von Eifersucht.
Maria bedankte sich für das Kompliment.
»Ich habe sie schon bewundert.« Seine Meine zeigte Ehrlichkeit. Dann fiel sein Blick wieder auf seine Verlobte und ein leises Lächeln glitt über sein Gesicht. »Ich glaube, du wirst noch viel trainieren müssen.«
Amelie stöhnte und drehte sich einmal um sich selbst, um ihren Handschuh zu zeigen. »Ich kann das doch auch schon gut, oder?« Ein Strahlen versuchte sich in ihr Gesicht zu schleichen.
Doch ihr Verlobter runzelte nur kurz die Stirn. »Den Handschuh hat Inka aber nicht angelegt?«
Amelie war über den Kennerblick nicht verwundert. »Die ist heute nicht da. Sie besucht eine alte Schulfreundin. Roberta war so nett und hat mir da hinein geholfen.«
Leonhard zog einmal kurz an dem Schloß, welches den Handschuh an Amelies Armen verschlossen hielt. »Das erklärt einiges.« Er lächelte und trat hinter Amelie. Mit ein paar Handgriffen hatte er den Handschuh etwas strenger angelegt. »Inka ist die beste Freundin von Amelie. Sie haben schon zusammen im Sandkasten gespielt. Inka ist die Tochter des Gärtners.« Er hatte die fragenden Gesichter seiner Gäste bemerkt. Dann fiel sein Blick wieder auf seine Freundin. »Und dein Rock ist auch nicht richtig geschlossen.« Seine Blick hatte etwas Tadelndes.
»Ich musste doch Treppensteigen.« erwiderte sie, doch sie wusste, dass er ihre Entschuldigung nicht gelten lassen würde.
»Du bist ja jetzt im richtigen Stockwerk, oder?« Er wartete ihr Antwort nicht ab, sondern beugte sich zu ihren Beinen herunter und schloss den Reissverschluss bis zum Saum.
Amelie seufzte leise, denn sie wusste, wie langsam sie jetzt sein würde. Sie schämte sich ein wenig vor ihren Gästen.
»Hattest du etwas gesagt?« fragte ihr Verlobter süffisant.
Amelie schluckte ihren Ärger deutlich sichtbar herunter, dann drehte sie sich zu ihm um und gab ihm einen Kuss. Sie brauchte einen Moment, bis sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte. »Darf ich euch zu Kaffee und Kuchen einladen? Ich glaube, meine Mutter hat gut eingekauft.«
Maria war sichtlich beeindruckt von dem Auftreten von Graf Leonhard. Er hatte irgendwie eine sehr charmante, aber doch sehr bestimmende Art. Irgendwie verspürte Maria ein Kribbeln, als sie daran dachte, wie er seiner Verlobten den Rock geschlossen hatte und Amelie nichts anderes mehr übrig blieb, als sich dafür zu bedanken.
Mehr oder weniger heimlich warf Maria einen Blick auf Amelie und hatte ein wenig Mitleid, als sie sah, wie sich die Grafentochter jetzt nur noch zentimeterweise vorwärts bewegen konnte. Aber zum Erstaunen von Maria schien Amelie nicht wirklich beleidigt oder traurig, sondern im Gegenteil, es schien, als würde sie ihren eigentlich demütigenden Zustand sehr zu genießen.
»Es tut mir leid, aber schneller geht es nicht.« Sie schien die Blicke der anderen zu spüren und als gute Gastgeberin wollte sie sich bei ihren Gästen entschuldigen. Doch ihre leuchtenden Augen war zu entnehmen, wie sehr sie jeden einzelnen ihrer so mühsamen Schritte auskostete.
Maria blickte noch einmal auf Amelie und kam ins Grübeln. Nur langsam begann sie zu begreifen, dass Amelie ihre Fesseln auf ihren eigenen Wunsch hin zu tragen schien. Sie machte außerdem einen sehr verliebten Eindruck und sie schien es ebenso zu genießen, dass ihr Verlobter offensichtlich auch Freude daran hatte, wenn sie sich mit den Fesseln abzumühen hatte.
Sie blickte kurz zu Paul und sie sah, dass er von dem Auftreten von Amelie ebenfalls sehr beeindruckt war.
So einen engen Rock gab es in dem Programm ihrer Mutter bisher nicht und auch bei den Vorbereitungen des Katerinenfestes spielte die Beinkleidung nur eine geringe Rolle. Es reizte sie aber, ebenfalls zu so kleinen Schritten gezwungen zu sein. Ob Paul dafür wohl Verständnis haben würde? Sie blickte ihn an und schaute gleich darauf auf Amelies verpackte Beine, dann schaute sie ihn wieder an. War er ihrem Blick gefolgt?
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RE: Maria
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Datum:20.02.14 06:59 IP: gespeichert
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@Fehlermeldung
Zitat | Hallo gag_coll, Wiedermal eine ganz tolle Fortsetzung von dir |
Danke...
Zitat | Sabber , Sabber wann setzt Paul seine neuen Kenntnisse das erste mal ein und
Überrascht damit die hilflose Maria ? |
Das wird noch einige Zeit dauern... Aber ich glaube, wenn Paul in der Klinik sein wird, wird sich da etwas tun.
Zitat | Wird dabei von Miss Potter erwischt und dann
von seiner Oma , bis zur Hochzeit der Beiden , in einen KG gesteckt ? |
Also das wird mit mir als Autor sicher NICHT passieren...
Zitat | ``Das Minutenbuch´´ könnte auf die Schiene Medizinische Fesseln laufen dann würde ich dir
als Inspiration die Geschichte von der Hostess vorschlagen |
Also ich tendiere im Moment damit, dass Andrea sich in die Autorin verlieben wird. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass Roberta und Christine die Reporterin zunächst etwas im Haus gefangen halten werden...
Zitat | Zum ``Der Mantel der Studentin´´ habe ich dir schon als Antwort und auch als PM geschrieben |
... und ich habe ja auch geantwortet...
Zitat | ich könnte mir vorstellen das der Hintergrund eine ``Amische´´ ähnliche Bondagesekte ist in der das Ansehen
von der Keuschheit und BondageFähigkeit der Tochter abhängt . Da die Hegels keine Tochter haben
könnte bei endspechendem Anreiz eine Erwachsenenadoption helfen. Dazu würde der ``Hochzeitsgürtel´´ aus dem ``Wunderkoffer´´ als Inspiration passen . |
In diese Richtung wird es vermutlich gehen... Aber im Moment fehlt mir da noch etwas...
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RE: Maria
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Datum:20.02.14 07:03 IP: gespeichert
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@Rainman
Zitat | Vor allem bin ich ja mal gespannt, wiso Paul jetzt auch von Marias Mutter in der Klinik behandelt werden soll. Bekommt er auch nen KG verpasst??^^ |
Also soviel kann ich ja schon mal verraten, Paul wird keinen KG bekommen. In der Klinik muss er lernen, was alles wichtig ist, wer er mit Maria zusammen leben möchte.
Zitat | Was ich allerdings immer noch nicht ganz verstanden habe ist, warum der Chef der Zeitung erst mit \"Gewalt\" überzeugt werden mußte, Maria endlich zu akzeptieren. Oder kommt die Aufklärung dieses Rätsels noch? |
Gummimike hat das schon richtig erklärt: Maria ist nur eine Bürgerliche und damit für die Zeitung weniger interessant.
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RE: Maria
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Datum:20.02.14 07:07 IP: gespeichert
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@Exdriver
Zitat | Die Geschichte gefällt mir immer mehr .
ich bin gespannt wie es nach dem fest mit den 2 weiter gehen wird . |
Ich hatte es schon mal angedeutet: diese Geschichte wird mit dem Fest enden. Für die Zeit danach wird es eine einige Geschichte geben, in der dann die Erziehung von Sophie im Vordergrund stehen wird. Aber natürlich werden wir Maria im Katerinenjahr auch weiterhin begleiten.
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RE: Maria
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Datum:20.02.14 07:11 IP: gespeichert
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Zitat | Ich sehe Doris als moderne , starke , selbstbewusste junge Frau , die keinen
Dom an ihrer Seite dulden würde . |
Oh, ich glaube, da habe ich wohl etwas falsch gemacht...
Zitat | Sie braucht einen gleichwertigen Schlüsselbewahrer als Partner , von dem sie sich
dann aber sehr gerne in Ketten legen lässt . Sie trägt ihre Ketten mit soviel Stolz ,
das sie mehr Schmuck sind als Spielzeug und ich denke sie sollte eher Goldschmiedin
sein die im Fetischbereich arbeitet. |
Okay, wir werden noch zwei Mal bei Doris zu Besuch sein...
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RE: Maria
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Datum:20.02.14 07:16 IP: gespeichert
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@kaes
Zitat | Für mich ist Doris eine Frau, der es Spass macht die Ketten zu tragen. Sie scheint diese Form der \"Unterwerfung\" gerne zu leben. Dazu passt auch die Erwähnung der Käfigwand. |
Okay, ich sehe, ich habe meine Andeutungen richtig verteilt.
Zitat | Mir kommt ein Gedanke in den Sinn, gibt es bei dem Fest nicht auch andere Prinzessinen die in Ketten gelegt werden? Sie währe doch eine Kandidatin dafür. |
Andere Prinzessinnen wird es nicht geben, aber wie jedes Jahr wird die Katerina von ihrer "ersten Dienerin" begleitet... und die Rolle ist bisher noch nicht vergeben.
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Fachmann
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RE: Maria
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Datum:20.02.14 10:55 IP: gespeichert
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Ich liebe deine Geschichten mach weiter so .
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RE: Maria Maria
Kapitel 10 - Der Besuch
- Teil Acht
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Datum:21.02.14 06:41 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Acht
Autor: Karl Kollar
Paul war verwundert. Er hatte den Eindruck, als würde Maria das selbst gewählte sehr restriktive Leben von Amelie sehr gefallen. Doch so richtig verstehen konnte er es noch nicht. Es musste doch sehr demütigend sein, mit so einem strengen Rock unterwegs zu sein und nur noch winzige Schritte machen zu können. Doch Amelies Lächeln zeigte ihm, dass sie es nicht als Last empfand, sondern es zu genießen schien. Verunsichert blickte er wieder zu Maria und lächelte verlegen.
Insgeheim fragte er sich, wie er wohl reagieren würde, wenn Maria so einen Rock tragen wollte. Bisher hatte er so etwas in ihrer Garderobe noch nicht entdeckt, aber es hätte ihn nicht überrascht, wenn Maria so einen Rock ebenfalls besitzen würde.
Auf jeden Fall strahlte die Trägerin eine ungeheure Hilflosigkeit aus, denn egal was sie anstellte, sie konnte sich nur noch mit sehr winzigen Schritten bewegen. Bei Amelies Rock kam noch dazu, dass er selbst in geöffnetem Zustand nicht sehr viel Beinfreiheit bot, da ihre Oberschenkel dann immer noch streng aneinander gepresst wurden.
Maria wäre noch mehr als sonst auf seine Hilfe angewiesen. Auf einmal wurde ihm klar, dass diese Hilflosigkeit aber auch ein sehr großer Vertrauensbeweis war. Er glaubte zu erkennen, dass es zunächst der Wille von Amelie und auch Maria war, sich ihrem Partner bewußt und vollständig auszuliefern. Dieses würden sie nicht machen, wenn sie nicht vollstes Vertrauen in ihre Partner hätten.
Er begann sich mit ein klein wenig Zweifeln zu fragen, ob er dieses Vertrauens wirklich würdig war. Doch die Blicke, die Maria ihm gelegentlich zuwarf, zeigten ihm, dass seine Zweifel mehr als unberechtigt waren.
* * *
»Aber das Eßzimmer sieht immer noch so aus wie früher«, bemerkte Oma Selma, die sich sichtlich freute, einmal wieder an ihrem alten Arbeitsplatz zu sein. »Ihr habt ja kaum was verändert.«
»Ich wollte ursprünglich alles verändern, das hatte ich mir vorgenommen.« Heidrun lächelte. »Aber als ich dann endlich etwas zu sagen hatte, konnte ich es nicht übers Herz bringen.«
»Die jungen Damen tragen sogar ihre Handschuhe.« lächelte Selma scherzhaft, als sie die vier jungen Leute zur Tür herein kommen sah.
»Stimmt«, Heidrun griff den Scherz auf. »Es ist wie früher.« Sie drehte sich zu Maria und ihrer Tochter um und versuchte, ihrem Gesicht einen ernsten Anstrich zu geben. »Such euch euren Platz.« Sie wies auf die noch freien Plätze, dann drehte sie sich wieder zu ihrer ehemaligen Erzieherin. »Diesen Satz habe ich früher gehasst.«
Oma Selma lächelte verständnisvoll. »Deine Mutter war aber auch sehr streng und traditionsbewußt.«
Heidrun seufzte. »Diese Stühle habe ich mehr als einmal verflucht.«
Paul blickte sich unauffällig um. Eine große Tafel war aufgebaut, bei der an jeder Seite vier Personen sitzen konnten. Es fiel ihm auf, dass zwei der mittleren gegenüberstehenden Stühle eine sehr außergewöhnliche Lehne hatten. Irgendwie schien sie nur aus zwei seitlichen Streben zu bestehen und ließ den Platz in der Mitte frei.
Amelie ging sehr zielstrebig auf den einen der beiden Stühle zu und stellte sich daneben. Ihr Blick suchte Maria. »Das sind unsere Stühle.«
Jetzt verstand Paul. Diese Lehne ließ den Armen der Monohandschuhträgerin Platz, so dass sie auch mit angelegtem Handschuh bequem auf dem Stuhl sitzen konnte.
Doch noch etwas verwunderte ihn. Die Stühle zeigten schon einige Gebrauchsspuren und schienen schon älter zu sein. Vor allem aber waren die acht Stühle vom Muster her und vom Material gleich gearbeitet. Er wagte es nicht zu fragen, aber es hatte den Anschein, als hätte es die Stühle mit der besonderen Lehne schon immer so gegeben. Erst dann erinnerte er sich an das, was er von seiner Oma zu der Erziehung der Grafentöchter gehört hatte und es war ihm klar, dass es in dem Haushalt wohl schon seit langem Trägerinnen von Monohandschuhen gegeben haben musste. Eigentlich wollte es insgeheim nicht glauben, was ihm seine Oma erzählt hatte. Doch jetzt sah er es wirklich.
»Würde es euch stören, wenn ich im Mono verbleibe?« Sie blickte etwas unsicher zu Leonhard. »Mein Verlobter würde ihn mir sonst abnehmen.« Doch ihr Blick zeigte, dass sie sich darüber überhaupt nicht so sicher war.
Heidrun seufzte nur leise, während Oma Selma sich über die Idee sehr freute. »Nein, es stört mich überhaupt nicht.« Sie lächelte sentimental. »Im Gegenteil, so ist es wirklich wie früher.«
Es war Marias sehr verlegener Blick, der Paul ermutigte, seine Freundin von ihrem Handschuh zu befreien. Doch kaum hatte er den ersten Riemen geöffnet, als er von Amelie unterbrochen wurde.
»Warte bitte.« begann sie etwas verlegen. »Ich hatte mich sehr auf die ebenbürtige Gesellschaft gefreut.«
Paul hielt inne und beide drehten sich zu Amelie hin.
»Würdest du mir die Freude machen und für die Kaffeetafel im Handschuh verbleiben?« Amelie blickte Maria etwas verlegen an. »Wenn es dir möglich ist?« schob sie nach.
Maria drehte sich kurz zu Paul um und sah ihn fragend an. Es war deutlich zu spüren, dass sie diese Entscheidung nicht treffen wollte.
Paul war seinerseits ebenfalls sehr unsicher und suchte den Blickkontakt zu seiner Oma. Erst als diese mit wohlwollender Miene leicht nickte, schloß Paul den Riemen wieder und zupfte etwas an dem Handschuh herum, obwohl er doch eigentlich schon perfekt angelegt war.
»Na, gibst du wieder Befehle?« Graf Reiziger war zu seiner Verlobten getreten und streichelte ihr zärtlich durch das Gesicht. »Du weißt doch, dass das dir als Bondagette überhaupt nicht zusteht.« Er blickte zu Maria. »Sie versucht immer zu kommandieren.« Er lächelte mild und gab ihr einen Kuss.
Das Wort ´Bondagette´ hatte Paul noch nie gehört und es schien ihm so, als ob auch Maria mit dem Begriff nichts anzufangen wusste. Doch er traute sich nicht, jetzt nachzufragen. Insgeheim nahm er sich vor, später seiner Oma danach zu fragen.
»Nun setzt euch bitte.« Heidrun sprach sehr höflich, aber in ihrer Stimme schwang ein Unterton mit, der deutlich zeigte, wie unangenehm ihr das Thema war.
Gleich darauf waren langsame Schritte zu hören und eine ältere betrat Dame den Raum. Die Gräfin stand auf und begrüßte sie wie eine Freundin, obwohl sie von der Kleidung her als Dienerin erkenntlich war. »Roberta, wir haben Besuch.« Heidrun lächelte. »Erkennst du sie?«
Die Angesprochene brauchte einen Moment, bis sie reagierte. »Nein, das kann doch nicht sein? Selma, bist du es?«
Pauls Oma erhob sich und umarmte die Dienerin. »Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen.«
Heidrun wartete, bis sich die beiden Damen begrüßt hatten. »Roberta, setzt dich bitte zu uns. Heute serviere ich.«
Roberta wollte erst abwiegeln, das würde doch nicht ihrem Status entsprechen, doch Heidrun widersprach. »Du würdest auch unseren Gästen eine große Freude machen.«
Doch erst als Pauls Oma ebenfalls darum bat, setzte sich Roberta auf den noch freien Platz neben ihre ehemalige Kollegin.
Heidrun bediente ihre Gäste sehr aufmerksam. Es machte sie sehr sympathisch, dass sie sich dafür nicht zu schade war. Auch der künftige Schwiegersohn half mit beim Austeilen des Kuchens.
Oma Selma kam nicht umhin, es zu bemerken. »Ihr seid aber unkompliziert geworden.«
»Mir war das ganze Zeremoniell immer zuwider.« Heidrun lächelte. »Jetzt befolgen wir es nur noch, wenn unsere Gäste es erwarten.« Sie nahm ebenfalls Platz.
»Den Kaffee hat Roberta gekocht.« Heidrun nahm einen Schluck setzte ihre Tasse ab. »Sie macht einen vorzüglichen Kaffee.«
»Ich freue mich sehr, sie wieder zu sehen.« Oma Selma war sichtlich berührt. »Arbeitet sie immer noch für euch?«
»Sie läßt es sich nicht nehmen.« seufzte Heidrun. »Eigentlich wäre sie schon lange in Rente. Doch es macht ihr Freude, in ihrem Alter noch nützlich zu sein.«
Roberta seufzte deutlich gespielt. »Jetzt muss ich die Kleine immer in den Handschuh schnüren.« Sie beschrieb, dass dies sonst immer die Aufgabe von Oma Selma gewesen wäre.
Amelie gab sich sehr respektlos. »Dafür bist du doch da, oder nicht?« Doch ihr Lachen zeigte die scherzhafte Absicht. »Außerdem läßt sie es sich auch nicht nehmen.« fügte sie mit frechem Unterton hinzu. Sie drehte sich zu Leonhard und bat ihn. »Gibst du mir etwas Kaffee?«
Sehr zum Erstaunen von Paul und Maria führte Graf Leonhard die Kaffeetasse zum Mund seiner Verlobten und hielt die Tasse so, dass Amelie bequem einen Schluck davon nehmen konnte. Es schien für sie das selbstverständlichste zu sein, auf diese Weise gefüttert zu werden. Beide strahlten bei diesem Vorgang eine große Sicherheit und Routine aus.
»Das traue ich mir nicht zu«, flüsterte er zu seiner Freundin. »Ich habe Angst, dass ich das Kleid beschmutze.«
Amelie spürte die Nervosität und erkundigte sich, ob etwas nicht in Ordnung sei.
»So geübt sind wir nicht«, sie drehte sich kurz zu Paul und lächelte ihn an. Etwas verlegen wandte sie sich wieder ihrer Gastgeberin zu. »Ich bin es gewohnt, mit Strohhalm zu trinken.« Sie wackelt etwas mit ihren Armen und blickt an sich herunter. »Außerdem habe ich Angst, das Kleid zu beschmutzen.«
»Das ist gar kein Problem.« Heidrun stand auf, nachdem sie Roberta gebeten hatte, sitzen zu bleiben. »Du hast heute frei.« Sie ging zu einer Schublade und griff hinein. Dann reichte sie dem Paar den Strohhalm.
»Strohhalme gab es damals nicht.« erinnerte sich Oma Selma etwas sentimental.
Heidrun stimmte ihr zu. »Wir mussten es lernen oder aus der Schnabeltasse trinken.« ihre Stimme war etwas ebenfalls etwas wehmütig.
Maria zuckte etwas zusammen. Sie drehte sich zu Paul und grinste ihn an. »Ab morgen üben wir das.«
Paul stand der Schweiß auf der Stirn. Er fand es schon sehr anstrengend, Maria ohne Unfälle zu füttern und Gabel oder Löffel richtig zum Mund zu führen. Irgendwie war ihm klar, dass das Führen einer Tasse noch sehr viel anspruchsvoller sein würde. Doch als er die leuchtenden Augen seiner Freundin sah, wusste er, dass er sich dieser Herausforderung stellen musste. Innerlich stöhnte er ein wenig.
Fasziniert blickte auch er zu Amelie und ihren Verlobten. Es war deutlich zu sehen, wie Amelie offensichtlich hilflos und ihrer Umgebung ausgeliefert war und diesen Zustand aber sichtlich genoss. Ebenso erkannte er, wie ihr Verlobter den Zustand seiner Freundin sichtlich genoss und sich an ihrer Hilflosigkeit ergötzte und sie teilweise sogar ein klein wenig demütigte. Doch stets zeigten ihre beiden leuchtenden Augen, wie sehr sie beide den Zustand genossen.
»Trägt Amelie ihren Handschuh eigentlich oft?« Sogar Oma Selma war von Amelie sehr fasziniert.
»Sie läuft fast den ganzen Tag damit rum.« Heidrun seufzte. »Ich habe schon lange damit aufgehört, sie davon abbringen zu wollen.«
»Es gefällt mir eben.« Amelies leuchtende Augen zeigten, wie wohl sie sich fühlte und dass die Versuche ihrer Mutter sie nicht berührten. Sie strahlte. »Leo und Inka helfen mir dabei.« Sie warf dem Grafen einen verliebten Blick zu. »Außerdem hast du so etwas früher auch getragen.«
Die Gräfin zuckte mit den Schultern. »Am liebsten würde sie ihn auch in der Uni tragen.« Sie hatte schon zu oft versucht, gegen die Fesselwünsche ihrer Tochter zu argumentieren, doch sie wusste, dass Amelie nicht davon abzubringen war. Im Gegenteil, ihre Tochter hatte sichtlich Freude daran, wenn ihre körperliche Freiheit eingeschränkt war.
Der Verlobte schob ein paar Erklärungen nach. »Amelie hatte sich gewünscht, die ganzen Semesterferien als Bondagette zu verbringen und wir haben ihr dies zum Geburtstag geschenkt.« Er gab seiner Verlobten einen Kuss. »Du hältst uns ganz schön auf Trab mit deinen Launen.« Seine Stimme klang vorwurfsvoll, doch sein Lächeln entlarvte ihn.
»Es war uns sehr wichtig, dass unsere Kinder sehr selbstbestimmt aufwachsen und nicht so streng erzogen wurden, wie es früher bei uns üblich war.« Heidrun berichtete von den zwei älteren Töchtern, die glücklich verheiratet waren und ein ganz normales Leben führten. »Nur Amelie ist etwas aus der Art geschlagen. Obwohl wir sie ebenfalls sehr liberal erzogen haben, wollte sie von Anfang an immer gefangen sein.«
»Ja,« lächelte Amelie, »Mutter war sehr liberal, ich musste teilweise darum kämpfen, die Fesseln tragen zu dürfen.« Sie legte ihren Kopf in den Nacken und schien kurz zu träumen. »Ich habe auf alten Fotos gesehen, wie meine Mutter ihren Handschuh trug und ich wollte dies immer auch so machen.«
»Ich habe sie oft beobachtet, wie sie mit ihren beiden Schwestern »Bondagette« gespielt hat. Es hat mir zwar etwas weh getan, aber ich habe sie stets spielen lassen.« Heidrun lächelte etwas verträumt. »Sie war unser Küken und wir haben sie verhätschelt und sind stets auf all ihre Wünsche eingegangen. »Als sie dann größer wurde, wurden ihre Spiele auch immer ernster.« Heidrun seufzte. »Und als ihre Veranlagung immer deutlicher wurde, haben wir ihr keine Steine in den Weg gelegt, sondern alles getan, um sie mit ihren Fesseln glücklich werden zu lassen.«
»Du hast Inka vergessen.« warf Amelie ein. »Sie ist die Tochter unseres Gärtners und meine beste Freundin.« Amelies Augen leuchteten, als sie ihr erzählte. »Wir haben schon zusammen im Sandkasten gespielt. Sie sorgt immer sehr gründlich für meine Fesselungen. Schade, dass sie heute nicht da ist.«
Leonhard lächelte ein wenig. »Sie haben sich im Laufe der Jahre ein richtiges Vertragswerk über die täglichen Restriktionen ausgehandelt.« Er gab seiner Verlobten einen Kuss. »Meine angehende Juristin.«
Amelie funkelte ihren Verlobten kurz böse an, dann wandte sie sich wieder ihren Gästen zu. »Inka sorgte immer dafür, dass der Fesselplan, den wir aufgestellt haben, auch stets eingehalten wird.«
»In neuerer Zeit dulden mich die beiden Damen,« erklärte Leonhard mit einem leichten Grinsen. »Gelegentlich darf ich auch für die richtigen Fesseln sorgen.«
»Heute hat Inka frei, weil Leo sich um mich kümmern kann.« Amelie gab ihm einen Kuß. »Sonst entscheidet Inka immer sehr selbstständig, welche Fesseln sie mir anlegt, manchmal auch gegen meinen Willen, das haben wir extra so ausgemacht, damals.« Sie bat ihren Verlobten um einen Schluck Kaffee. »Es hat mir immer so leid getan, dass Inka nur so ein spärliches Taschengeld bekam, während ich so viel Geld zur Verfügung habe, und dann hat Mutter mir den entscheidenden Tipp gegeben.«
Heidrun war etwas verwundert. Sie schien nicht zu wissen, was ihre Tochter meinte.
»Wr haben uns schon relativ früh ein Punktesystem ausgedacht. Jeder Gegenstand, den sie mir angelegt hat, hat ihr eine bestimmte Anzahl von Punkten eingebracht und gegen Ende der Woche wurde ihr das als zusätzliches Taschengeld ausgezahlt.« Amelies Stimme klang sehr schwärmerisch. »Auf diese Weise hatten wir beide sehr viel davon. Ich konnte meine Fesseln genießen und hatte zudem eine Möglichkeit, Inka Geld zukommen zu lassen, ohne dass es hochnäsig oder überheblich aussah.«
»Wie sieht denn das Punktesystem aus?« Maria zeigte großes Interesse am Leben der Grafentochter.
Amelie beschrieb ein recht komplexes Regelwerk, welches weder Paul noch Maria verstanden. Leonhard zuckte ebenfalls mit den Achseln. »So handeln angehende Juristen ihre Verträge aus.« Das brachte ihm einen bösen Blick seiner Verlobten ein.
»Wir haben sogar einen Vertrag gemacht.« Sie grinste. »Zwanzig Seiten. Ich zahle sozusagen für meine Fesselung.« Sie beschrieb, dass das Extragehalt für Inka von ihrem Konto abging.
»Wenn ich mich befreien kann, dann geht sie leer aus.« Amelie grinste. »Aber sie hat sehr schnell gelernt. Ich glaube, ich habe mich nur drei Mal befreien können, ganz am Anfang. Dadurch, dass sie hier auf dem Gut arbeitet, kann sie fast immer in meiner Nähe sein.« Sie stöhnte ein wenig. »Inka ist immer sehr kreativ, wenn es darum ging, mir das Alltagsleben schwer zu machen.«
Leonhard bestätigte. »Von ihr kann sogar ich noch was lernen.«
»Schade, dass sie heute nicht da ist.« Amelies Stimme klang sehr enttäuscht. »Ihr müßtest sie kennenlernen.«
Maria war schwer beeindruckt von dem Leben, welches die Grafentochter sich offenbar aufgebaut hatte.
»Aber natürlich gilt alles nur, sobald ich den Gutshof betrete.« Sie beschrieb wie sie sich immer sofort in das kleine Haus neben dem Eingang begab, wo Inka oft schon auf sie wartete oder Amelie wartete dort, bis die Gärtnerstochter mit ihrer Arbeit fertig war oder sie zumindest unterbrechen konnte. »Die Zeit des Wartens ist besonders aufregend. Nicht zu wissen, was auf mich zukommt und was sie für mich vorbereitet hat.« Sie strahlte. »Manchmal liegen seltsame Gegenstände auf dem Tisch und ich darf dann grübeln, was sie damit machen wird. Sie kann so grausam sein.« Ihr Grinsen strafte ihren letzten Satz als Lüge. »Sie ist zusammen mit dem Sohn des Handwerksmeisters. Oft basteln sie zusammen etwas, mit dem sie mir dann den Alltag schwer machen kann.«
»Und dann kam Leonhard«, sie gab ihrem Verlobten einen Kuß. »Es war Liebe auf den ersten Blick und er hat mich sofort und vollkommen verstanden.« Sie strahlte. »Er weiß genau was ich brauche und macht mich sehr glücklich.« Sie wackelte etwas mit ihren Armen. »Wann immer sich die Gelegenheit bietet, bin ich seine Gefangene.«
Graf Leonhard streichelte seinerseits zärtlich über die Arme seiner Verlobten.
»Erzähl doch mal, wie ihr euch kennengelernt habt.« Robertas Lächeln ließ ahnen, dass es ein außergewöhnliches Ereignis gewesen sein musste.
* * *
»Am Anfang war ich sehr sauer.« Amelies Stimme wurde ernst. »Ich sollte verkuppelt werden.« Sie warf einen erbosten Blick in Richtung ihrer Mutter.
Diese lächelte nur.
»Es würde ein Graf Reiziger auf unser Gut kommen. Er würde seinen Sohn mitbringen und ich sollte ihn mir einfach mal ansehen.« Amelies Stimme zeigte, dass sie noch heute über diese plumpe Art und Weise empört war.
»Ich habe mich mit Inka und Roberta beraten und wir waren uns sehr schnell einig, dass wir ihn verschrecken und vertreiben wollten.« Sie lächelte. »Ich habe mir diesen schrecklichen gelben Hosenanzug angezogen und Inka hat mir dann ein Riemengeschirr angelegt. Meine Arme waren auf den Rücken fixiert, und meine Beine hatte sie auch zusammengebunden. Um den Hals trug ich keinen Schmuck, sondern einen Ballknebel in Gelb. Ich sah schrecklich aus.«
Graf Leonhard strich ihr zärtlich durch das Gesicht. »Das fand ich gar nicht.« Er lächelte.
»Die Beiden hatten ganze Arbeit geleistet. Ich konnte meine Arme fast überhaupt nicht mehr bewegen und war nur zu Trippelschritten fähig.« Sie strahlte. »So zurecht gemacht betrat ich den großen Saal, wo meine Mutter mit dem Grafen und seinem Sohn schon wartete.«
»Im ersten Moment dachte ich, ich träume.« Leonhard Stimme ließ auch jetzt noch sehr viel von der damaligen Faszination hören. »ich wusste sofort, was ich tun musste.«
»Er kam wortlos auf mich zu.« Amelies Stimme wurde etwas leiser. »Er löste den Knebel vom Hals und schob ihn mir in den Mund. Ich war sprachlos, und das nicht nur wegen des Knebels. Ich war so verblüfft, dass ich mich überhaupt nicht wehrte.«
Leonhard grinste.
»Dann hat er noch ein paar Riemen des Geschirrs etwas enger gemacht, obwohl Inka sich schon sehr angestrengt hatte. Erst dann trat er wieder vor mich und begrüßte mich in aller Form.« Amelie strahlte. »Ich habe mich sofort in ihn verliebt.«
»Ich war von ihrem Auftreten ebenfalls sofort gefangen.« schwärmte Leonhard. »Sie hat mich mit ihrem Auftritt sofort »gefesselt.«
»Es hat sofort gefunkt zwischen uns beiden.« Amelie warf einen bedeutsamen Blick zu ihrer Mutter. »Am Anfang war ich ja sauer, aber dann...« Sie strahlte und versuchte ihrem Verlobten einen Kuss zu geben.
»Ja, ich gebe gern zu, dass ich mir das ganz anders vorgestellt hatte.« Jetzt war es an Heidrun, zu lachen. »Auch der Vater des Grafen war von deinem Auftritt sehr irritiert. Er ist sofort wieder abgereist. Mit seinem Sohn im Schlepptau..«
»Es folgte ein sehr langes Gespräch zwischen Vater und Sohn.« erklärte Leonhard amüsiert. »Aber am Ende hat auch er eingesehen, dass wir zwei für einander bestimmt sind.« Er küßte Amelie.
»Und jetzt steht bald eine Hochzeit an.« Es war Roberta anzuhören, dass sie sich über das Glück von Amelie sehr freute und dass sie einen kleinen Teil dazu beigetragen hatte.
Heidrun freute sich trotz allem auch über das Glück ihrer Tochter. »Sie möchte sogar als Bondagette heiraten, aber das wird unsere Verwandtschaft nie zulassen.«
Amelie spielte die Empörte. »Was ist denn so schlimm daran, wenn ich zum Kleid einen weißen Handschuh tragen will?«
Heidrun seufzte nur.
»Das wäre schon eine tolle Idee.« Leonhard schien von diesem Wunsch noch nichts zu wissen. »Ich werde mal darüber nachdenken, wie wir beide Seiten zufrieden stellen können. Schließlich möchte ich dir den Ring an den Finger stecken können.«
»Und ich möchte mit dem Mono zum Altar gehen.« Amelies klang sehr entschlossen.
»Und wenn man das so macht wie bei normalen Handschuhen? Also mit dem Fingerteil zum Abnehmen?« Paul erinnerte an einen der Handschuhe, den sie im Museum gesehen hatten.
»Ja, das haben wir doch auch in dem Film gesehen.« Maria berichtete von der romantischen Szene, bei der der Prinz seiner Katerina so den Ring an den Finger gesteckt hatte.
»Maria wird demnächst im Monohandschuh heiraten«, Er war hörbar stolz auf seine Freundin. »Auf dem Katerinenfest.«
Alle Blicke richteten sich auf Maria.
»Was ist denn das Katerinenfest?« Amelies Stimme klang sehr fasziniert.
Maria suchte den Blick von Oma Selma. »Mögen sie das erzählen? Sie können das so schön romantisch erzählen.«
Pauls Oma nahm noch einen Schluck Kaffee, dann begann sie von den damaligen Ereignissen zu berichten.
Amelie kuschelte sich in die Arme ihres Verlobten und lauschte den Worten, die von der so starken Liebe von Anselm zu seiner Geisel Katerina berichteten. »Das Fest wird alle sieben Jahre gefeiert und dieses Jahr sind Maria und Paul die Darsteller des Prinzenpaares.«
Amelie war mehr als fasziniert. »Und du darfst den Mono überall tragen?«
Maria begriff jetzt erst, was für ein Glück sie mit dem Fest hatte. »Ja, ich habe viele Termine, bei denen ich mit dem Handschuh erscheinen muss.«
»Wir waren so sogar beim Bürgermeister.« Paul war sichtlich stolz auf Maria.
»Ich muss ihn verstecken.« Amelie war auf einmal etwas wehmütig. »Ich kann ihn nur hier im Haus tragen.« Sie seufzte tief. »Es wäre schön, wenn ich ihn auch in der Öffentlichkeit tragen könnte. Aber dann könnte ich meine Karriere als Juristin vergessen. Wer würde eine Anwältin akzeptieren, die sich so unterdrücken läßt.«
Graf Leonhard protestierte. »Du wirst unterdrückt?« Er lachte. »Das wüßte ich aber.«
Er wandte sich an Paul. »Du musst sie streng kontrollieren, sonst tanzen sie dir auf der Nase herum.«
Paul lächelte höflich. Doch es war Amelie anzusehen, dass ihr Verlobter recht hatte.
Auf einmal ging die Tür auf und eine junge Dame in Amelies Alter betrat den Raum. Sie trug eine weiße Bluse zu einem schwarzen knielangen Rock und wäre damit problemlos als Chefsekretärin durchgegangen. Doch die Haltung ihrer Arme war das erstaunliche an ihrem Auftritt. Im Nacken war an einem sehr breiten Halsband aus Leder eine waagerechte Stange befestigt und an den Enden dieser Stange waren die Hände der Dame in Ledermanschetten befestigt. Beim Gehen klapperten die kleinen Vorhängeschlösser ein wenig, mit denen alle Schnallen verschlossen waren.
Hinter ihr betrat ein junger Mann das Zimmer, und dieser trug in seiner Hand eine zweite solche Stange, bei der allerdings die zwei Handmanschetten und das Halsband noch offen waren.
»Was machst du denn hier, Inka?« Amelie war überrascht. »Bist du nicht bei deiner Schulfreundin?«
»Meine Freundin hat kurzfristig abgesagt.« Doch auch Amelies Freundin Inka war überrascht und verlegen. »Ich wusste nicht, dass ihr Besuch habt.«
»Kommt, nehmt Platz.« Heidrun hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. »Es ist noch von allem was da.«
Doch Inka lehnte dankend ab. »Danke, das ist nett, doch ich bin im Moment etwas behindert.« Sie blickte einmal von ihrem linken Handgelenk zu ihrem rechten. Es war mehr als deutlich, dass sie so ihre Arme nicht mehr zum Mund führen konnte.
Obwohl Amelie wusste, dass es gegenüber ihren Gästen unhöflich war, stand sie auf und bewunderte ihre Freundin. »Was habt ihr denn da Feines gebastelt?« Sie hatte entdeckt, dass Sigmar, der Freund von Inka, noch eine zweite Stange in der Hand hielt und Amelie war es sofort klar, das diese für sie selbst bestimmt war. Ihre Augen leuchteten und ihre Arme zuckten nervös im Handschuh.
»Wir waren gestern im Kino und haben uns »Secretary« angesehen.« Inka grinste. »Du weißt, dieser sehr umstrittene Film. Und was soll ich sagen, ich fand ihn sehr inspirierend.«
Amelie blickte neugierig auf Inkas Arme. Ihr Kennerblick zeigte ihr, dass die Handgelenke an die Stange gefesselt waren und so dafür sorgten, dass ihre Arme nach beiden Seiten fast ganz ausgestreckt waren. Erst dann fiel Amelie die Kleidung auf, die Inka trug.
Es war sehr ungewöhnlich für die Gärtnerstochter, einmal Rock und Bluse zu tragen, meistens war sie nur in Jeans und T-Shirt oder ihrer Arbeitskleidung unterwegs. »Du siehst aus wie eine Chefsekretärin.« Amelies Augen leuchteten. »Hat das was mit dem Film zu tun?«
Inka bedankte sich für das Lob, dann holte sie einmal tief Luft und begann zu erklären. »Es ist die Eröffnungsszene, die mich sehr beeindruckt hat. Es wird gezeigt, wie die Heldin als besondere Sekretärin ihren Alltag meistert.« Inka blickte einmal an sich herunter. »So wie du mich jetzt siehst, arbeitete sie zu Beginn des Filmes. Das hat mich sehr beeindruckt.«
Inka beschrieb, wie die Heldin des Filmes, eine junge Frau, ein schon leeres Büro betrat. Sie trug eine schwarze Stange auf ihren Schultern wie den Querbalken eines Kreuzes. Mit ledernen Armbändern waren ihre Hände an den Enden gefesselt. Trotz der damit erzwungenen Behinderung ging sie damit den letzten Tätigkeiten des Tages nach. Sie schaltete die Schreibtischleuchte an, indem sie sich mit einer Hand hinunter beugte, während die andere Hand entsprechend unnütz in die Höhe gehoben wurde.
Sie trat hinter den Schreibtisch und legte ein paar Schriftstücke vor sich in den Hefter. Sie kniete nieder, betätigte den Hefter mit dem Kinn und fügte sie so mit einem durchdringenden Schlag zusammen. Sie stand wieder auf und drehte sich zur Schreibmaschine. Sie beugte sich herunter und holte die Schriftstücke mit dem Mund heraus. In der Küche machte sie noch einen Kaffee für ihren Chef zurecht und brachte ihm diesen zusammen mit den Schriftstücken.
»Ich habe gleich von Anfang an gewußt, dass das etwas für dich ist.« Inka strahlte. »Wir haben uns gleich noch gestern abend zusammengesetzt, haben die Stange nachgebaut und ausgiebig getestet.« Sie wurde etwas rot dabei.
Amelie lächelte hintergründig. Sie wusste von ihrer Freundin, dass sie im Bett sehr wild werden konnte und deswegen wurde jeder neue Gegenstand von ihr gerade dort getestet. Erst wenn er ihre Wildheit überstanden hatte, wagte es Inka, ihn ihrer Freundin zu präsentieren.
»Ich wollte sie jetzt eigentlich von dir bewerten lassen.« Inka blickte etwas verlegen auf die Kaffeetafel. »Aber ich wusste nicht, dass ihr Besuch habt.«
»Wir hätten nichts dagegen«, ließ Mrs. Potter hören. »Wir hätten auch ein kleines Anliegen.« Sie blickte kurz zu Maria. »Unsere Prinzessin würde auch gern noch etwas trainieren.«
»Würde das gehen?« Maria war sichtlich erfreut und überrascht zugleich. »Das wäre toll.«
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RE: Maria Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Neun
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Maria
Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Neun
Autor: Karl Kollar
Heidrun hob die Tafel auf. »Dann gehst du dich umziehen und danach treffen wir uns zur Schloßführung. Dabei könnt ihr bewerten und trainieren.« Es war deutlich, dass sie sich nicht für die Launen ihrer Tochter interessierte, ihr diese aber auch nicht verbieten wollte. Sie nahm ein Tablett zur Hand und begann den Tisch abzuräumen. Nur mit Mühe konnte sie Roberta davon abhalten, ihr zu helfen. »Du möchtest dich bestimmt weiter mit Selma unterhalten.«
»Machst du mir bitte den Mono auf?« Amelies Augen strahlten. »Dann gehe ich mich mal umziehen und dann treffen wir uns wieder hier zur besonderen Schloßführung.«
Leonhard griff in eine seiner Taschen und holte einen kleinen Schlüssel heraus. Er schritt zu seiner Verlobten und nahm das Schloß ab, welches den Monohandschuh verschlossen hielt.
»Danke«, Amelie bedankte sich mit einem Kuss, dann drehte sie sich um und verliess den Raum.
Mrs. Potter wandte sich an ihren Paul. »Holst du bitte die Jacke? Sie ist in meiner Tasche.«
Paul stand auf und kam der Bitte nach. Er hatte sich schon gewundert, warum sie so eine große Tasche brauchte.
Im Gegensatz zu vorhin beim Anlegen des Monohandschuhs war Paul jetzt überhaupt nicht mehr nervös. Irgendwie hatte er Vertrauen gefunden zu der Situation, in der Maria und er sich im Moment befanden, auch wenn er noch keine Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Mit der gewohnten Routine befreite er Maria von dem Monohandschuh und half ihr gleich danach mit der Trainingsjacke. Dass Inka und Leonhard dabei zusahen, störte ihn nicht mehr.
Seine Oma war aufgestanden und auf sie zugekommen, als es darum ging, die Arme seiner Freundin in die Trainingsposition zu bewegen. Zu ihrer beider großen Überraschung erlaubte sie heute ein weiteres Loch, so dass Marias Arme etwas weiter nach oben gezogen wurde.
»Du bist ja sehr beweglich«, staunte Inka.
»Man könnte meinen, du wolltest einen Backprayer trainieren.« bemerkte Leonhard mit einigem Kennerblick.
»Wir nennen es das ´Gebet auf dem Rücken´«, Oma Selma lächelte. »Aber du hast recht, Maria trainiert es.«
»Sie wird es auf dem Fest tragen.« In Pauls stimme lag sehr viel Stolz. »Aber das ist in Landsbach noch ein großes Geheimnis.«
»Also da bin ich ja sehr neugierig darauf.« Amelie kam mit einem breiten Grinsen die Treppe herunter. »Wann findet das Fest statt?«
Heidrun blickte zu ihrer Tochter und wunderte sich. »Wie bist du denn aus dem Mono herausgekommen?«
»Tja«, Amelie grinste ein wenig verschlagen. »Lissi hat mir geholfen.«
Pauls Oma nannte den Termin des Katerinenfestes.
Amelie drehte sich zu Inkas Freund, der ihre Stange schon hochgehoben hatte. Es ging sehr schnell und kurz darauf waren Amelies Arme ebenfalls weit vom Körper abgespreizt und die Handgelenke waren an die Stange gefesselt. »Das war eine tolle Idee von dir.« Dann drehte sie sich vorsichtig zu ihren Gästen. »Da wären ein paar Sachen, die ich euch gern zeigen möchte.«
Sie keuchte etwas, als sie versuchte, mit den neuen noch sehr ungewohnten Restriktionen richtig umzugehen. Fast hätte sie eine Vase umgeworfen, als sie sich etwas zu schnell umdrehte.
Es war etwas besonderes für Amelie, dass ihr Besuch Verständnis für Bondage hatte und insbesondere, dass eine andere Bondagette zu Besuch war. Ebenfalls war es etwas besonderes, dass sie diesmal einen neuen Gegenstand zusammen mit Inka (er)tragen musste.
»Magst du mal deine Standuhr vorführen?« Heidrun nickte ihrer Tochter aufmunternd zu. Irgendwie schimmerte durch, dass Heidrun doch auch ein wenig stolz war auf ihre Tochter, die sich gegen sehr viel Widerstand ihren Traum verwirklicht hatte. Sie bat ihre Gäste zu der großen sehr imposanten Standuhr aus dunklem Holz, die zwischen den beiden großen gotischen Fenstern stand.
»Sie sieht doch aus,wie eine ganz normale Uhr.« Amelie grinste. Mit etwas Mühe griff sie zu dem Schlüssel, der vorn im Schloß steckte. Sie keuchte, als sie ihn drehen wollte und musste feststellen, dass es ihr mit der Stange nicht mehr möglich war. »Faszinierend.« strahlte sie, dann bat sie ihren Verlobten, die Tür zu öffnen.
Als die Tür aufklappte und Amelie mit einer theatralischen Geste auf den Inhalt deutete, traten Paul und Maria vor und erblickten sehr erstaunt das Innere der vorgeblichen Uhr. Ein Gewirr von Lederriemen auf einem Brett in menschlicher Form ließen keinen Zweifel daran, welchen eigentlichen Zweck der Uhrenkasten hatte.
»Darin war ich anfangs oft festgeschnallt.« Amelies Stimme klang etwas sentimental. »Zu Beginn nur, wenn keiner im Wohnzimmer war. Doch einmal ganz aus Versehen kam Besuch, während ich darin eingesperrt war.« Das Leuchten in ihren Augen zeigte, wie schön und aufregend diese Gefangenschaft für sie gewesen sein musste. »Mutter war sehr böse, als sie uns auf die Schliche gekommen war.«
»Ich hatte Amelie verboten, ihr Hobby auch im Erdgeschoß auszuleben.« Heidrun lächelte entspannt. »Entsprechend war ich sauer, als ich die Uhr und auch die Rüstung entdecken musste.«
Inka lächelte. »Sie waren aber nicht lange böse.« Sie erinnerte daran, dass Amelie einmal auch von ihrer Mutter in der Uhr festgeschnallt wurde, als ihre Freundin sich das ausgedacht hatte und kurzfristig verhindert war.
»Was für eine Rüstung?« Oma Selma war hellhörig geworden.
Amelie grinste hintergründig, dann klappte die Uhr wieder zu und mit einem noch etwas unbeholfenen Dreher ihres gesamten Körpers wandte sie sich zu Tür. »Folgt mir bitte zur Schlossbesichtigung. Es gäbe da einige Sachen, die ich euch gern zeigen möchte.«
Ihre Mutter seufzte nur und warf Pauls Oma einen vielsagenden Blick zu.
»Jetzt willst du schon wieder die Führung übernehmen.« Leonhard neckte sie. «Meine stolze Bondagette.«
Es war ein seltsamer Zug, der sich jetzt in Bewegung setzte. Leonhard hielt die Tür auf und schaute sehr fasziniert zu, wie die drei hilflosen Frauen den Raum verließen. Paul und die anderen gingen hinterher. Nur Inkas Freund Sigmar entschuldigte sich. »Ich muss zurück zur Arbeit.«
Sie betraten das Wohnzimmer und Oma Selma kam nicht umhin zu bemerken, dass sich dort so gut wie gar nichts verändert hatte. »Es sieht immer noch so aus wie früher.«
»Ich habe das Sofa immer gehasst.« Heidrun seufzte. »Auch wenn wir drei Töchter gut darauf sitzen konnten.«
Amelie bat Maria an das angesprochene Sofa. Sie zeigte, dass es hier drei Plätze für Monoarme gab. »Es sitzt sich sehr bequem.« Sie lächelte Maria ermutigend an. »Das musst du unbedingt noch ausprobieren.«
Inka war zu der großen Ritterrüstung gegangen und versuchte, an der Seite der Rüstung etwas zu öffnen. Doch sie stellte fest, dass sie beide Hände benötigte. Etwas verlegen bat sie Leonhard um Hilfe.
»Du möchtest deine Schandtat wirklich vorzeigen?« Leonhard versuchte, einen Tadel in seine Stimme zu legen, doch so richtig überzeugend war es nicht. »Die Rüstung habt ihr ruiniert.«
»Es sind doch noch so viele andere im Rittersaal und auf dem Dachboden.« Amelie wollte ihre Freundin in Schutz nehmen.
»Aber ihr hättet sie trotzdem nicht total zusammenschweißen müssen.« Er hatte endlich den seitlichen Verschluß geöffnet und konnte das vordere Teil aufklappen. »So kann sich kein Ritter mehr darin bewegen. Ihr habt alle Gelenke kaputt gemacht.« Wie schon bei der Standuhr waren auch hier jede Menge Riemen zu sehen, deren Zweck eindeutig war.
»Ich gebe ja zu, dass es ein Fehler war.« Amelie gab sich ein wenig zerknirscht. »Aber es waren ein paar aufregende Stunden.«
»Das war aber auch der letzte große Umbau.« Inka versuchte ebenfalls eine Entschuldigung. »Wir sind dann auch bald von der statistischen Fesselung übergegangen zu den dynamischen Fesselungen.« erklärte sie mit sehr viel Stolz in der Stimme.
Doch dann wurde sie von Heidrun unterbrochen. »Hallo? Ich wollte eine Führung machen für meine Selma.«
Die Mädchen zuckten schuldbewusst zusammen und Leonhard schloss die Rüstung wieder. Dann drehten sich alle zu Heidrun und hörten zu, was diese über die Räumlichkeiten zu berichten hatte.
Selma hörte sehr aufmerksam zu und freute sich insgeheim, dass sie insgesamt doch gute Arbeit gemacht hatte. Heidrun war eine stolze und selbstbewusste Schlossherrin geworden. Und was sie besonders auszeichnete, war der sehr tolerante und liebevolle Umgang mit den Leidenschaften ihrer Tochter.
Beim Hinausgehen fragte Oma Selma nach dem Unterschied zwischen ´statisch´ und ´dynamisch´.
»Das ist eigentlich ganz einfach.« Amelie hatte sehr viel Stolz in der Stimme. »´Statisch´ ist es immer dann, wenn ich irgendwo festgebunden oder angekettet bin und ich mich deswegen nicht frei bewegen kann.«
Sowohl Pauls Oma, er selbst als auch Maria spitzten in diesem Moment sehr die Ohren.
»Wenn ich mich aber vom Prinzip her im Schloß frei bewegen könnte, dann nennen wir das ´dynamisch´. Ich bin dann trotzdem sehr hilflos, weil meine Arme meistens weggefesselt sind.« Sie schaute fasziniert zu Inka, die mit ihrer Secretary-Stange ebenfalls sehr zu kämpfen hatte. »Das Stichwort ist ?nutzlose Bewegungsfreiheit?. Wie zum Beispiel die Arme im Mono, oder jetzt an der Stange. Ich kann sie noch etwas bewegen«, sie wackelte etwas mit ihren gespreizten Armen, »aber es nutzt mir nicht.«
»In die statischen fügt man sich einfach«, Inka teilte die Leidenschaft ihrer Freundin, »und genießt sie ? oder wartet die Zeit ab - , aber die dynamischen bleiben eben ständig Herausforderung und Schwierigkeit.«
»Daher mag ich die dynamischen Fesselungen viel mehr.« lachte Amelie.
»Mir sind die Statischen lieber.« lachte Heidrun. »Ich muss sonst immer fürchten, dass sie versehentlich auftaucht, wenn wir Besuch haben.« Sie öffnete die nächste Tür und betraten die große Küche. Lissi stellte gerade etwas Geschirr weg.
»Hier haben wir ausführlich modernisiert.« Sie zeigte auf den Elektroherd, die Mikrowelle und die Geschirrspülmaschine.«
»Es fällt aber fast überhaupt nicht auf.« Oma Selma war verwundert. »Ich hätte es vermutlich nicht bemerkt.«
Amelie wurde auf einmal rot. Wegen des bohrenden Blickes von ihrer Mutter gestand sie ihre Übeltat. »Der lange Küchenschrank.« Sie warf einen Blick auf die lange Tür. »Der stand mal leer. Inka hat mich da rein geschubst und einfach abgeschlossen.«
Heidrun wusste nicht, ob sie böse schauen sollte oder lächeln.
Inka musste lachen. »Die eigentlich Gemeinheit war, dass Amelie noch nicht gefrühstückt hatte und in der Küche schon gekocht wurde.«
Jetzt musste auch Heidrun lachen. »Das nenne ich ´Strafe auf den Fuß´.« Sie strich ihre Tochter über den Kopf. »Jetzt lasst uns nach oben gehen.«
Im Treppenhaus gab es für Oma Selma noch eine Überraschung. »Der alte Strafpranger.« Sie war erstaunt. »Den gibt es noch?« Sie erzählte, dass dieses Strafgerät aus dem Mittelalter die Dienstboten stets daran erinnern sollte, dass sie ihre Arbeit gut zu erledigen hatten. Mit etwas Wehmut dachte sie an den jungen und schneidigen Pferde-Knecht, der eine ganz eigene Art gehabt hatte, den Pranger zu benutzen. Darüber erzählte sie allerdings nichts. Aber es freute sie, an das damals so prickelnde Abenteuer erinnert zu werden.
»Ja, und böse Jugendliche lernten ihn auch kennen.« berichtete Heidrun mit ein klein wenig Bitterkeit in der Stimme. »Er wird heute nicht mehr genutzt. Er ist nicht mehr robust genug und würde sofort auseinander fallen. Außerdem gibt es heute viel subtilere Möglichkeiten der Bestrafung ungehorsamer Dienstboten und Kinder.« Sie grinste, als Amelie mit einem leisen Stöhnen antwortete.
»Gibt es eigentlich die Kapelle noch und den Rittersaal?« fragte Selma, als sie ein paar Stufen der Treppe hochgestiegen war.
»Aber natürlich«, antwortete Heidrun mit etwas Stolz in der Stimme, »aber ich dachte, die Juwelen schauen wir uns zum Schluss an.«
Paul wartete höflich, bis die Damen vor ihm die Treppe betreten hatten. Irgendwie hatte er das Gefühl, hinterher gehen zu müssen. Ein Detail fiel ihm noch auf, über welches er zusätzlich ins Grübeln kam.
Amelie und Inka schienen den gleichen sehr engen Rock zu tragen mit nur einem winzigen Unterschied. Bei Inka zeigte sich sehr deutlich ein langer Gehschlitz, während Amelies Rock ganz geschlossen war. Trotzdem kam die Grafentochter mit der Treppe deutlich besser zurück als ihre Freundin, die sich zusätzlich noch an dem Treppengeländer festhalten musste.
Inka keuchte ziemlich und schimpfte gelegentlich über ihre Idee, diese Stange ebenfalls tragen zu wollen. Amelie hingegen gab sich ziemlich amüsiert.
Als alle Gäste oben angekommen waren, drehte sich Heidrun zu ihnen um. »Ich denke, wir trennen uns jetzt. Amelie, du zeigst dein Reich und ich zeige Selma ihre Zimmer im Dachgeschoss.« Ihre Stimme klang ein wenig hastig. »Wir treffen uns dann wieder hier.«
»Das ist schon etwas seltsam,« wunderte sich Amelie, als sie ihre Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte, »Sie war schon lange nicht mehr in meiner Wohnung.«
»Ich glaube, es erinnert sie zu sehr an ihre eigene Kindheit.« Leonhard strich ihr über den Kopf. »Im Gegensatz zu dir hat sie unter den Erziehungsmaßnahmen ziemlich gelitten.«
Die Wohnung war im Vergleich zu den restlichen Zimmern im Schloss eher klein und gemütlich, fast eng. Die beiden Secretary-Mädchen hatten fast etwas Schwierigkeiten, mit ihren gespreizten Armen durch die Türen zu kommen.
»Das Demütigungspotential ist sehr hoch.« Ein Schwärmen lag in ihrer Stimme. »Das ist die beste Idee seit langem.«
Die Wohnung sah auf den ersten Blick hin ganz normal aus. Aber wenn man genauer hinsah, fielen einem doch die vielen Ösen und Haken auf, die überall an unauffälligen Stellen angebracht waren. Zumindest Paul bekam eine Gänsehaut, als er über den Zweck dieser Vorrichtungen nachdachte.
»Ich wollte euch als erstes mein Bett zeigen.« Amelie strahlte. »Im Moment schlafe so gut wie jede Nacht festgebunden. Nur wenn am nächsten Tag eine Prüfung in der Uni ansteht, machen wir eine Ausnahme.«
Sie öffnete eine Tür und bat ihre Besucher herein. Doch dann wurde sie rot. »Oh nein«, ihr Blick suchte ihren Verlobten. »Ich dachte, du hättest aufgeräumt.«
Beide waren verlegen. Das Bett war noch nicht gemacht und darauf lagen jene Menge Seile und Lederriemen, sowie auch ein paar Knebel.
Leonhard blickte sich kurz um. »Einen Augenblick bitte.« Er trat an die kleine Kommode und zog die oberste Schublade auf. Er sammelte alle Lederriemen vom Bett auf und legte sie ordentlich in die Lade.
Es war Amelie anzusehen, dass sie sich wegen der Unordnung schämte und solche Details über ihr Liebesleben lieber verborgen hätte. Doch jetzt musste sie sich den Offenbarungen stellen.
Die Seile, die ebenfalls auf dem Bett lagen, wickelte Leonhard auf und legte sie in die zweite Schublade. »Holst du mal ein Handtuch?« bat er seine Verlobte.
Amelie seufzte, dann drehte sie sich langsam um und mit sehr viel Mühe schaffte sie es, die Tür zum Bad zu öffnen.
Paul wollte ihr hinterher gehen, um etwas zu helfen, doch er wurde von Leonhard zurückgehalten. »Ich mag es, wenn sie sich so abmühen muss.«
Als er alle Seile weggeräumt hatte, warf er einen bedeutsamen Blick zwischen Paul und Maria hin und her, dann ging er wieder zum Kopfende des Bettes und zog die zweite Schublade des Nachtkästchens auf. Zum Vorschein kamen noch ein paar weitere Knebel. Die roten Bälle leuchteten deutlich zwischen den schwarzen Lederriemen, deren große Anzahl vermuten ließ, dass es fast alles Kopfgeschirre sein mussten.
Aus dem Bad waren einige Flüche zu hören und öfters klappte eine Schranktür.
Als Amelie schließlich aus dem Bad zurückkam, sah sie einfach hinreißend aus. Ihr Kopf war ziemlich rot und sie keuchte etwas. In ihrer Hand hielt sie ein noch zusammengelegtes Handtuch. »Bitte entschuldige, dass es so lange gedauert hat, ich hatte Probleme, die Schranktür zu öffnen.« Sie trippelte zu ihm hin und hielt ihm das Handtuch entgegen. »Wann läßt du endlich diese blöde Feder reparieren. Die Klappe fällt immer wieder herunter, wenn ich sie loslasse.«
»Oh entschuldige bitte, daran hatte ich nicht gedacht.« Es war zu sehen, dass er es ehrlich meinte. Er nahm seine Freundin in den Arm und tröstete sie. »Du bekommst heute Nacht eine Entschädigung.«
»Es geht ja wieder.« Amelie blickte ihn frech an. »Außerdem hat es mir gefallen, so kämpfen zu müssen.«
Für einen kurzen Moment schaute Leonhard sehr verdattert und wurde ein klein wenig rot. Er hatte begriffen, dass seine Verlobte ihn ausgetrickst hatte. Doch dann ging ein Grinsen über sein Gesicht. Er legte das Handtuch auf das Bett und drehte sich zu ihr. »Deine Knebel magst du ja stets selbst sauber machen.«
Von Inka war ein Prusten zu hören, was ihr einen bösen Blick ihrer Freundin einbrachte.
Es nutzte Amelie nichts, auf ihren aktuellen Zustand zu verweisen.
»Du schaffst das schon.« Leonhard genoss das Leiden seiner Freundin sichtlich. »Und beeil dich. Wir wollen uns doch die anderen Räume auch noch ansehen.«
Amelie realisierte, dass ihr keine andere Wahl blieb. Sie blickte noch einmal auf das Bett, dann jeweils einmal auf ihre linke und rechte Hand, dann schien sie einen Plan gefasst zu haben. Sie trat an das Bett und beugte sich mit dem Oberkörper herunter. Sie entfaltete das Handtuch mit einer Hand, während die andere Hand bedingt durch die Stange einige unsinnige Bewegungen mitmachen musste.
Paul spürte, dass Maria sich deutlich an ihn schmiegte. Sie schien von dem Spiel, welches Leonhard und Amelie spielten, sichtlich beeindruckt zu sein.
Mit ihrer Hand griff Amelie jetzt nacheinander zu den drei Knebeln, legte sie auf das Handtuch und deckte sie mit dem Handtuch zu. Jetzt konnte sie mit einer Hand nach den Kugeln tasten und sie jeweils so sauber wischen, wie sie es für nötig hielt. Ein leises Stöhnen war dabei von ihr zu hören.
Auch Inka schien sich ein wenig auf die Lippen zu beißen.
Schließlich hatte Amelie ihre Knebel gesäubert und eben so mühsam in die Schublade geräumt. Mit einem weiteren Seufzer schob sie die Schublade zu und blickte ihren Verlobten dann verlegen, aber auch glücklich an.
»Das hast du sehr gut gemacht.« Er konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. »Jetzt bring bitte noch das Handtuch weg. Ich mache unterdessen die Betten.«
Wieder trippelte Amelie sehr mühsam ins Bad und kam gleich darauf zurück. Leonhard war noch dabei, die Betten aufzuschütteln. Sie wartete ab, bis er fertig war, dann wandte sie sich wieder zu ihren Gästen. »Ich wollte euch noch ein spezielles Kleid zeigen und eure Meinung dazu hören.«
Sie ging zu einer Tür und öffnete sie. »Kommt herein. Dies ist mein Ankleidezimmer.«
Die Gruppe betrat das Zimmer, welches fast genauso groß war wie das Schlafzimmer. An zwei Seiten des Raumes standen Kleiderschränke, während am Ende des Raumes noch ein kleiner Glasschrank stand. Amelie war gerade dabei, einen Vorhang vor diesen Schrank zu ziehen. Dennoch glaubte Paul in diesem Schrank zwei Keuschheitsgürtel entdeckt zu haben.
Amelie war etwas rot im Gesicht, als sie sich einer Schranktür zuwandte. Sie versuchte, den Schrank zu öffnen, doch dann drehte sie sich zu ihrem Verlobten. »Machst du mir mal den Schrank auf, ich möchte das Kleid der Großtante zeigen.«
Doch Leonhard verweigerte seine Hilfe. »Komm, du hast es noch überhaupt nicht probiert.«
Amelie blickte noch einmal auf ihre ausgestreckten und an der Stange fixierten Arme, als wollte sie sagen ?Schau mich doch an, ich kann es nicht?, doch dann seufzte sie und trat wieder vor den Schrank. Sehr mühsam schloss sie auf und konnte die Tür aufklappen.
»Siehst du«, Leonhard trat zu ihr und streichelte ihr über den Kopf, »es war doch ganz einfach.«
Amelie funkelte ihren Verlobten böse an, dann lächelte sie und griff in den Schrank. Sie holte ein Kleid aus dem Schrank und hielt es hoch. »Das Kleid gehörte einer Großtante von mir. Sie hat es mir vermacht mit dem Wunsch, dass es wieder einmal getragen wird.« Sie reichte Leonhard das Kleid und bat ihn, es hoch zu halten. »Aber ich habe es bisher nie tragen können.«
Zwei Sachen fielen besonders auf dem Kleid. Zum einen war es die sehr schmale Taille, die sicher das Tragen eines strengen Korsetts nötig machte. Doch viel erstaunlicher war es, dass das hochgeschlossene Kleid keine Ärmel hatte.
»Ich weiß irgend wie nicht, wie man das tragen soll?« Amelies Stimme zeigte ihre Ratlosigkeit. »Das Oberteil hat keine Öffungen für die Arme, so als ob ich meinen Mono tragen würde. Doch wegen der engen Taille kann das ja gar nicht gehen.«
Leonhard bat Maria, sich einmal langsam um die eigene Achse zu drehen. Er blickte dabei sehr nachdenklich auf ihren Oberkörper und ihre korsettierte Taille. Auf einmal hatte er die Lösung. »Das ist ein Kleid für einen Backprayer und ein strenges Korsett.«
Amelie blickte ihn ungläubig an.
»Wenn du erlaubst, würde ich gern mal etwas ausprobieren.« Leonhard hatte sich an Maria gewandt.
Es war ihrem Blick anzusehen, dass sie noch nicht ahnte, was der Graf vor hatte. Sie nickte.
»Ich glaube, dass könnte dir passen.« Er nahm das Kleid vom Bügel und öffnete es. Dann trat er damit auf Maria zu und streifte es ihr über ihren Körper.
»Siehst du«, er wandte sich an seine Verlobte. »Wenn das Korsett von Maria noch ein klein wenig strenger geschnürt wäre, dann könnte das Kleid in der Taille geschlossen werden.«
Maris stöhnte leicht.
»Wenn die Arme nebeneinander liegen würde und nicht überkreuzt, dann könnte auch das Oberteil geschlossen werden.« Er hielt die beiden Seiten des Kleides aneinander, dann drehte er sich zu Amelie. »Deine Tante hat einen Backprayer tragen können?«
Amelie schluckte und blickte sehr intensiv auf Marias Gestalt. »Und eine sehr schmale Taille hatte sie auch.«
»Tja, da müßtest du noch ordentlich trainieren.« Leonhard half Maria, das Kleid wieder abzulegen, dann hängte er es wieder auf den Bügel und reichte es seiner Verlobten.
Amelie war etwas verlegen. »Ich glaube, wir gehen jetzt ins Wohnzimmer.« Sie hängte das Kleid wieder zurück in den Schrank, dann schloss sie mühsam den Schrank.
»Jetzt hast du dir eine Pause verdient.« Leonhard streichelte seiner Verlobten sehr liebevoll über den Kopf. »Macht es euch gemütlich, ich kümmere mich um die Getränke.«
»Kommt mit, ich zeige euch den Weg.« Sie schien einiges Interesse daran zu haben, ihren Besuch aus dem Schlafzimmer zu bekommen. Irgendwie entstand der Eindruck, als gäbe es noch mehr Geheimnisse zu entdecken.
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Fachmann
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RE: Maria
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Datum:22.02.14 22:49 IP: gespeichert
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Da hat Maria eine gleich gesinnte das kann ja noch lustig werden .
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Story-Writer
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RE: Maria
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Datum:23.02.14 08:23 IP: gespeichert
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Zitat | Da hat Maria eine gleich gesinnte das kann ja noch lustig werden . |
Ich möchte das noch pointierter formulieren: Maria hat jetzt ein Vorbild. Immerhin macht es Amelie aus eigenem Antrieb ohne Zwänge.
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:23.02.14 09:18 IP: gespeichert
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Toll wieder einmal ein Frühstück mit Maria !
Ich denke Maria hat nicht nur ein Vorbild gefunden , sie ist auch selber eins .
Sollte jetzt noch Doris und Partner dazu kommen währe der Austausch zwischen den
Paaren schon bald eine eigene Story wert .
Ein dummer Lesefehler meiner seitz brachte mich auf einen dummen Gedanken .
Aus der Standuhr wurde bei mir eine Sanduhr . Sub steht in so einer Kiste und dann
rieselt Sand ein , das währe dann ein Gefühl wie stehend eingegraben .
noch einmal Dank für die schöne Fortsetzung und noch einen schönen Sonntag .
. 95 % der Literatur sind Kopfkino selbst die Bibel denn keiner der Schreiber war dabei
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Stamm-Gast
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RE: Maria
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Datum:23.02.14 19:18 IP: gespeichert
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Hallo cag_coll.
Boah, was für tolle Fortsetzungen. Super, was du dir da wieder ausgedacht hast. Macht echt Laune auf mehr zu warten (Hoffentlich bald).
Hmm, bin ja mal gespannt, wie das mit Amelie, Inka und Maria weitergeht. Ob die mit Doris vielleicht bei dem Katerinen fest als Marias Dienstmädchen mitmachen?
Und Sie könnten im allgemeinen ja gute Freunde werden, weil sie sich ja derzeit schon gut verstehen.
Naja, mal abwarten, was du daraus bastelst (hoffentlich bald).
Mfg Rainman
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RE: Maria
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Datum:23.02.14 19:21 IP: gespeichert
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Zitat | Sollte jetzt noch Doris und Partner dazu kommen währe der Austausch zwischen den
Paaren schon bald eine eigene Story wert. |
Warts ab Zitat |
Ein dummer Lesefehler meiner seitz brachte mich auf einen dummen Gedanken.
Aus der Standuhr wurde bei mir eine Sanduhr. Sub steht in so einer Kiste und dann
rieselt Sand ein, das währe dann ein Gefühl wie stehend eingegraben. |
Also Maria wid für diese Idee weder Lust noch Zeit haben (zumindest bis zum Katerinenfest). ABER Ich könnte mir gut vorstellen, dass Amelie von dieser Idee mehr als begeistert sein wird.Zitat | noch einmal Dank für die schöne Fortsetzung und noch einen schönen Sonntag. |
Immer wieder gern.
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Story-Writer
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RE: Maria Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Zehn
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Datum:23.02.14 19:29 IP: gespeichert
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Maria
Kapitel 10 - Der Besuch - Teil Zehn
Autor: Karl Kollar
Im Wohnzimmer war zu sehen, dass das Sofa, jeder Sessel und jeder Stuhl die Monohandschuh-taugliche Rückenlehne hatte. »Wir bekommen manchmal Bondagetten-Besuch, und dann ist es praktischer, wenn ich mich überall hinsetzen kann.« Amelie strahlte, als sie ihr Reich erklärte.
Doch das Erstaunlichste war das Sofa. »Diese Vertiefung im Boden gab es schon immer.«
Paul und Maria sahen, dass es im Boden eine rechteckige Vertiefung gab, ca. einen halben Meter tief. Darauf stand das Sofa so, dass die vielen dünnen Beine des Sofas eine Art Käfig bildeten.
»Als ich zusammen mit Inka das Wohnzimmer eingerichtet habe, war uns sofort klar, was mit der Vertiefung zu machen war: Dort würde es einen Käfig geben und das "Dach" des Käfigs wäre die Sitzfläche des Sofas.«
Paul und Maria waren sichtlich beeindruckt.
»Nehmt Platz.« Leonhard fragte nach den Getränkewünschen.
»Meine Besucherinnen sind immer sehr versessen, in den Käfig zu dürfen.« Ihre Stimme zeigte ihre Belustigung darüber. »Ich selbst war schon lange nicht mehr in dem Käfig.«
Beim Hinausgehen nannte Leonhard den Namen »Rosaleen«.
Die beiden Mädchen kicherten. Doch dann richteten sich ihre Blicke auf Maria.
Diese bemerkte erst nach einiger Zeit, was von ihr erwartet wurde. Sie blickte erschrocken zu Paul. »Nein, ich möchte da nicht hinein.«
»Der Boden ist weich gepolstert.« Amelie versuchte noch etwas Werbung für das ungewöhnliche Möbel. »Und wir reichen dir auch die Getränke herein.«
Maria lehnte dankend ab. Sehr zu ihrer Erleichterung kam Leonhard schon mit einem beladenen Tablett zurück und verteilte die Getränke. Für Maria und Inka gab es Strohhalme in den Gläsern.
Amelie trank aus dem Glas, welches Leonhard für sie in der Hand hielt.
Sowohl Paul als auch Maria waren sehr davon fasziniert, wie Amelie ihr Leben in Fesseln organisiert hatte und wie sehr sie den Umgang mit den Einschränkungen gewöhnt war.
»Es ist toll, wie gut du die Arme schon tragen kannst.« Leonhard zeigte ehrliche Bewunderung.
Maria bedankte sich etwas schüchtern.
»Wie lange darfst du sie denn so tragen?« fragte Amelie mehr aus Neugier.
»Ich weiß es nicht.« Maria war etwas verlegen. »Pauls Oma passt dann eigentlich immer auf mich auf.«
»Ich gehe sie mal fragen.« Er schien sich ernsthaft Gedanken zu machen über das Wohl von Amelies Gästen. Er stand auf und verließ das Wohnzimmer.
Amelie war etwas verlegen, als sie mit ihren Gästen allein war. Sie hatte die vielen kleinen Demütigungen im Schlafzimmer sehr genossen, jetzt wusste sie nicht so recht, was sie sagen sollte.
»Du schläfst auch jede Nacht in Fesseln?« Maria stellte ihre Frage in die Stille hinein. »Freiwillig?«
»Ja.« Amelie strahlte. »Und ich genieße es sehr.«
Maria wurde nachdenklich. Sie schien mit sich zu kämpfen.
Paul ahnte, was sie bewegte. Auch Maria verbrachte seltenst eine Nacht in Freiheit.
»Mittlerweile schaffe ich es sogar, im Hogtie zu schlafen.« Amelie strahlte.
Paul und Maria schauten verständnislos, wagten in diesem Moment aber nicht nachzufragen.
»Bis zum Abendessen.« Leonhard betrat wieder das Wohnzimmer und kam zu der kleinen Sitzgruppe. Er blickte Maria ernst an. »Aber nur, wenn du sofort Bescheid sagst, wenn du es nicht mehr aushältst. Versprochen?«
Marias Blick zeigte, dass sie irgendwie Respekt vor Leonhard hatte. »Versprochen.« Ihre Stimme zitterte ein kleines Bisschen.
Leonhard blieb neben dem Sofa stehen und wandte sich an seine Verlobte. »Deine Mutter fragt, ob du die Gäste durch den Schlosspark führen könntest? Sie möchte das Abendessen vorbereiten.«
Amelie zuckte mit den Armen, die jedoch von der Stange gut festgehalten wurde. »Mit dem Mono würde ich das lieber machen.«
»Naja, das können wir ja ändern.« Leonhard grinste. » Daran soll es nicht scheitern.«
Amelie beugte einen ihrer Arme nach unten und versuchte mit der Hand auf die Sitzfläche zu drücken. Nach einigem Keuchen schaffte sie es schließlich aufzustehen. »Ha! Die Stange ist gut, damit kann ich selbst aufstehen.« Amelie beschrieb, dass sie sonst mit dem Mono nicht aufstehen konnte. »Nur wenn ich mich herunter rolle, aber das mache ich nur, wenn ich allein bin.«
Paul und Maria blickten etwas ratlos.
»Mit dem Mono kann ich mich nicht abstützen.« erklärte sie, als sie die fragenden Blicke ihrer Gäste sah. »Kommt, ich möchte euch noch den Rest meines Paradieses zeigen.«
Maria stellte verblüfft fest, dass sie sich wirklich nicht aus dem Sofa erheben konnte. Erst als Paul ihr zu Hilfe kam, konnte sie aus der tiefen Position aufstehen. »Faszinierend.« murmelte sie mehr zu sich selbst.
Amelie war schon zur Tür gegangen und hielt sie erwartungsvoll auf. Dann wartete sie, bis ihre Gäste bereit waren.
Sie ging ein paar Schritte in dem Flur und öffnete etwas mühsam die Tür. »Diese Stange ist genial.« sagte sie mehr zu sich selbst, dann wandte sie den Blick zu ihren Gästen. »Das hier ist das normale Gästezimmer. Hier schlafe ich immer in den Nächten vor den Prüfungen.«
Paul und Maria blickten aufmerksam in den Raum, der genau so aussah, wie man sich ein Gästezimmer vorstellen würde. Ein großes Doppelbett, eine Schrankwand, Kommode, großer Spiegel sowie eine kleine Sitzecke waren die Ausstattung.
Im Treppenhaus vor der Wohnungstür waren Stimmen zu hören. Gleich darauf klopfte es. »Kommt ihr?« war Amelies Mutter zu hören.
»Nur noch ein Zimmer«, rief Amelie als Antwort, dann drehte sie sich zu ihren Gästen. »Das Beste kommt zum Schluß.« Etwas theatralisch öffnete sie noch eine Tür und trat ein.
»Das ist das Gästezimmer für Bondagetten.«, erklärte sie, als ihre Gäste das Zimmer betreten hatten. »Ihr müßt mich unbedingt mal für länger besuchen, dann werdet ihr hier schlafen.« Ihre Stimme war etwas hastig.
Das Bett ließ auf den ersten Blick erkennen, wie die Bondagette die Nacht verbringen würde. Vier Ledermanschetten lagen dekorativ auf der Tagesdecke und ließen kleinen Zweifel daran, dass die Arme und Beine der Schläferin keine Bewegungsfreiheit mehr haben würden.
»Die Manschetten sind mit einer Uhr gekoppelt.« Amelie drückte etwas mühsam auf einen Knopf am Kopfende des Bettes. Ein Surren war zu hören und gleich darauf war zu sehen, wie die Manschetten langsam in Richtung der Bettpfosten gezogen wurde. Amelie drückte wieder auf den Knopf und grinste. »Das ist natürlich nur eine von vielen Möglichkeiten, hier zu übernachten.«
Wieder war von draußen ein Klopfen an der Tür zu hören.
»Ja, wir kommen ja gleich.« Amelies Stimme klang genervt. Sie ging zu einer großen Holzfigur. »Dies hier ist unsere hölzerne Jungfrau.« Mit hastiger Stimme beschrieb sie, wie sie einmal im Museum eine dieser Folterwerkzeuge in Form der eisernen Jungfrau gesehen hatte. »Das hat mich nicht mehr losgelassen.« Sie zog die Tür der Figur auf und ließ ihre Besucher in das innere blicken.
Paul hatte Maria den Arm um die Schulter gelegt. Mit etwas Gänsehaut blickten beide in die seltsame Figur, deren Innenleben sich auch wieder durch jede Menge Lederriemen auszeichnete.
»Ich liebe es, darin eine Nacht zu verbringen.« Ihre Stimme schwärmte. »Erst ziehst du dich aus, dann stellst du dich in die Figur und wartest. Inka schnallt dich dann Riemen für Riemen darin fest, bis du dich gar nicht mehr bewegen kannst.« Sie zeigte auf ein paar längliche gummierte Zapfen an den Türen, die vermutlich auf Höhe der Brust und des Schrittes der Eingeschlossenen sein würden.
»Diese Stangen könnten von außen gesteuert werden. Sie vibrieren und drehen sich, um dir süße Qualen zu bereiten.«
Sie trat einen Schritt zurück. »Und dann macht sie erst die eine, dann die anderen Tür zu.« Während sie dies sagte, klappte sie sehr theatralisch die beiden Türen zu. »Das letzte, was du hörst, ist der Riegel vorn an der Tür. «
Das nachfolgende »Klick« des Riegels traf auf eine atemlose Stille.
Nach diesem Auftritt keuchte Amelie etwas. Doch auch an Paul und Maria war diese Vorführung nicht spurlos vorbei gegangen. Maria hatte sich sehr an Paul angeschmiegt und auch Paul schien irgendwo in Gedanken zu sein.
Beim Hinausgehen öffnete sie noch eine Tür des Schrankes. »Natürlich gibt es noch ausreichend Zubehör für eine aufregende Nacht.«
Maria verzichtete auf den Blick in den Schrank. Sie war mit etwas ganz anderem beschäftigt. Indirekt hatte Amelie sie als eine Bondagette bezeichnet. War sie wirklich eine? Sie blickte nachdenklich zu ihrem Freund, der seinen Arm noch um sie gelegt hatte.
Aber auch Paul war es recht, aus diesem etwas unheimlichen Zimmer wieder hinaus zu kommen. Er hatte sich ebenfalls nicht so richtig getraut sich umzusehen. Er hatte Maria bisher immer etwas bemitleidet, weil sie so einen strengen, wenn auch faszinierenden Alltag hatte. Doch stets hatte Maria erklärt, dass sie keine Wahl hätte und es so machen müßte. Doch im Vergleich dazu schien Amelie all dies freiwillig zu machen. Im Gegenteil, viele ihre Quälereien hatte sie sich selbst ausgedacht und war auch noch sehr stolz darauf.
Beim Gang durch den Korridor machte Amelie noch ein paar der vielen Türen auf. »Hier ist die Küche. Aber da mache ich selten etwas, weil Leonhard sehr gut kochen kann.« Sie gab ihm einen Kuss. »Und außerdem kann ich mich meistens ohnehin nur wenig bewegen.«
Sie ging weiter. »Hier ist unser Badezimmer.« Sie öffnete die Tür. »Einer der Schränke darin ist kaputt.« Sie warf noch einmal einen vorwurfsvollen Blick zu ihrem Verlobten.
Leonhard gab sich übertrieben schuldbewusst. »Meine arme kleine Bondagette. Das hatte ich wirklich nicht gewollt.« Er streichelte ihr über die ausgestreckten Arme. »Heute Nacht bekommst du wirklich eine Entschädigung.« Jetzt gab er ihr einen Kuss. Dann ging er zur Wohnungstür und öffnete sie.
»Na da seid ihr ja endlich.« Heidrun Stimme war etwas ungeduldig. »Hast du deine Räuberhöhle vorgeführt?«
Amelie verdrehte nur die Augen.
»Folgt mir bitte zum Rittersaal.« Heindrun ging zur Treppe und schritt hinab.
»Hier haben wir überhaupt nichts verändert.« Heindrun Stimme klang sehr stolz, als sie die Tür zum großen Rittersaal öffnete, dann ließ sie ihre Besucher eintreten. »Wir nutzen ihn aber auch nur selten.«
Paul und Maria sahen sich um. Der Saal erstreckte sich über zwei Stockwerke und bot sicher genügend Platz für eine Festgesellschaft von hundert Personen. Alles war so eingerichtet, wie man sich rückblickend wohl das Mittelalter vorgestellt hatte. Besonders ins Auge fielen natürlich die glänzenden Ritterrüstungen, die zusammen mit den ausgestellten Waffen dem Saal wirklich sehr viel Atmosphäre gaben.
»Diese Rüstungen habt ihr zum Glück in Ruhe gelassen.« bemerkte Leonhard mit einem Lächeln in der Stimme.
»Aber es war toll, wie wir hier meinen Geburtstag gefeiert habe.« Amelies Stimme strahlte.
Leonhard schien sich auch zu erinnern. »Naja, du hast ja auch ein schönes Motto ausgegeben. ´Fesselndes Mittelalter´.«
Oma Selma war verblüfft. »Ihr habt was?«
Leonhard beschrieb, wie Amelie den Bondage-Zirkel zu ihrer zweiten Geburtstagsfeier eingeladen hatte.
»Ich hatte die Devise ausgegeben: ´Alles kann, Knebel muss´.« Amelie strahlte. »Und meine Mädchen haben es sehr genossen.«
Leonhard lachte. »So ruhig war es schon lange nicht mehr auf einer Geburtstagsfeier.«
Heidrun schien es unangenehm zu werden. Sie ging zu einer anderen Tür. »Folgt mir bitte jetzt in unsere Hauskapelle.«
»Die Kapelle stammt aus dem 15ten Jahrhundert und ist weitgehend unverändert.« Heidrun sprach leise, um die andächtige Stille nicht zu stören. »Sie wird manchmal von der Kirchengemeinde hier im Ort für Hochzeiten oder Taufen genutzt.«
Oma Selma war sichtlich gerührt. »Ich freue mich, das alles noch mal sehen zu können.« Sie sprach ebenso leise.
Als die Kapelle verließen, wandte Maria sich an Pauls Oma. »Ich glaube, jetzt fängt es an, jetzt weh zu tun.« Sie zuckte etwas mit den Armen. »Dürfte ich wohl wieder in den Handschuh?« Es war ihr anzuhören, dass sie es gern noch etwas länger ausgehalten hätte, doch die Stimme der Vernunft war deutlich.
Amelie griff es auf. »Oh ja, ich würde auch gern wechseln.« Sie blickte zwischen Inka und Leonhard hin und her.
Leonhard zuckte mit den Achseln und grinste etwas. »Ich habe dich da nicht eingeschlossen.«
Beide Blicke richteten sich auf Inka.
Diese war im ersten Moment etwas verlegen. »Ich glaube, Sigmar hat die Schlüssel.« Sie schien zu überlegen. »Nein, die müßten noch auf meinem Tisch liegen.«
»Könnt ihr euch wieder gegenseitig befreien?« Er lächelte amüsiert.
Amelie und Inka blickten sich kurz an. »Ja, das müßte gehen.« Es schimmerte durch, dass sie dies wohl nicht zum ersten Mal machten. »Und du hilfst mir dann in den Mono.« bat Amelie ihre Freundin.
»Dann treffen wir uns wieder hier in einer Viertelstunde.« gab Leonhard vor.
Paul trat zu Maria und befreite sie von der Jacke.
Als die beiden Mädchen verschwunden waren, kam Leonhard mit einem hintergründigen Lächeln auf Maria zu. »Amelie hat sich eine Regel ausgedacht, nachdem sie auch einen Knebel tragen muss, wenn ein weiblicher Gast einen Knebel trägt.« Er blickte Maria fragend an.
Es dämmert Maria erst nach einiger Zeit, dass sie für Amelie mehr oder weniger den Lockvogel spielen sollte. Sie wollte ehrlich sein. »Ich trage die Knebel ungern, weil dann mein Mund immer so weit offen steht. Und das tut nach einiger Zeit weh.«
Leonhard lächelte liebevoll. »Ich glaube, da habe ich was für dich.« Er ging in Richtung des Treppenhauses. »Kommt bitte mit.«
Er führte seine Besucher in das Gästezimmer für Bondagetten und zog dort eine Schublade auf. Er reichte Maria etwas. »Das ist ein Muzzle-Knebel.« Er zeigte ihr die Besonderheit. »Der Ball sitzt ganz in deinem Mund und du kannst hier deinen Mund fast ganz zu machen.« Er reichte Maria den Knebel. »Überlege es dir. Ich möchte dich zu nichts drängen.«
Er drehte sich zu Paul. »Eigentlich darfst du ihnen keine Wahlmöglichkeiten bieten. Aber bei den Knebeln musst du vorsichtig sein und immer sehr aufmerksam.«
Als er sah, dass Maria das Kopfgeschirr etwas unsicher in ihren Händen hielt, wandte er sich ihr zu. »Sehr dekorativ, sehr bequem und lange tragbar.«
Maria hielt sich die Platte vor den Mund und blickte Leonhard sehr unsicher an.
Leonhard reichte ihr ein Handtuch. »Wenn du möchtest, kannst du ihn gern noch einmal putzen.«
Maria war über die »Ablenkung« recht dankbar. Fast mechanisch säuberte sie den Ball. Ihre Hände zitterten ein wenig dabei. »Und wie lange muss Amelie ihn dann tragen?« Sie machte sich Sorgen darüber, was ihr Verhalten auslösen wurde.
Leonhard ahnte, dass er gewonnen hatte, wenn er jetzt keinen groben Fehler mehr machte. »Bis zum Abendessen.« Er machte eine bedeutsame Pause. »Eigentlich trägt Amelie gern Knebel. Doch dann kann sie nicht mehr herumkommandieren und das stört sie gewaltig.« Er lächelte.
Maria blickte Leonhard unsicher an. »Darf ich ihn erst mal probieren?«
»Aber gern.«
Maria öffnete langsam ihren Mund, dann schob sie sich langsam den Ball in ihren Mund.
Leonhard hielt den Atem an.
Langsam schloß Maria ihre Lippen um den Ball und auf einmal begannen ihre Augen zu leuchten. Ihre Miene und auch ihre Körperhaltung entspannten sich. Sie drehte sich um und schien etwas zu suchen. »Dort ist der Spiegel.« Leonhard war sehr aufmerksam und zeigte zur Fensterwand. »Wenn du möchtest, dann zeige ich dir kurz, wie die Riemen dann liegen werden.« Als er ihr Zögern erkannte, ergänzte er. »Ich mache ihn aber nicht zu, versprochen.«
Maria drehte sich zu ihm und blickte ihn nervös an, dann nickte sie und ging zum Spiegel.
Leonhard folgte ihr und sehr vorsichtig richtete er ihr die Riemen, so dass Maria sehen konnte, wie sie mit dem Knebel aussehen würde. Unbewusst suchte ihr Blick Paul, der ihr zum Spiegel gefolgt war.
Paul war fast nervöser als Maria. Er musste sich räuspern.
Leonhard schien das Besondere der Situation zu spüren. »Soll Paul ihn zumachen?«
Maria wollte mit »Ja« antworten, aber als nur ein Brummen zu hören war, musste sie lächeln. Sie drehte sich vorsichtig zu Paul und blickte ihn bittend an.
Paul blickte seinerseits etwas hilflos zu Leonhard, weil er überhaupt nicht wusste, wie er mit den vielen Riemen umzugehen hatte.
Mit leiser Stimme zeigte Leonhard Paul, was er zu tun hatte. »Zieh die Riemen ruhig etwas fester, das Tragegefühl für Maria ist schöner, wenn sie die Riemen leicht spürt.«
Maria brummte ein wenig, so als wollte sie ihren Freund ermutigen.
Als Maria spürte, dass er fertig war, hob sie ihre Hände bis kurz vor das Gesicht, doch dann hielt sie in der Bewegung inne.
»Du darfst ihn gern anfassen.« Leonhard schien zu ahnen, was Maria bewegte.
Ihre Finger zittern ganz leicht, als sie die Riemen um ihren Kopf ertastete. Es fühlte sich sehr aufregend an, ganz anders als sonst, wenn sie so etwas tragen musste. Eigentlich hatte sie nur Leonhard den Gefallen tun wollen, doch als sie jetzt den Knebel so richtig spüren konnte, wusste sie, dass ihr eine positive Erfahrung entgangen wäre. Ihr Vertrauen in Leonhard stieg weiter.
Leonhard ging an einen Schrank und holte einen Umhang heraus. »Damit du das Kleid nicht schmutzig machst.« Er drehte sich zu Paul. »Mit dem Ball im Mund kann sie nicht schlucken und dann läuft der Speichel aus dem Mund.«
Maria war dies nicht unbekannt, trotzdem freute sie sich über den Weitblick von Leonhard. Sie brummte etwas in den Knebel, dabei schien sie die Wirkung des Balles zu entdecken, denn sie stutze und drehte sich vor dem Umhang weg. Sie blickte Paul an und legte ihre Arme auf den Rücken.
Paul war erinnerte sich an Marias Worte beim Ausziehen der Jacke. »Du möchtest deinen Handschuh tragen?«
Maria nickte verschämt.
»Laßt uns nach unten gehen.« Leonhard lächelte. »Ich glaube, Amelie wird sich freuen.«
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Stamm-Gast
Großraum Köln-Bonn
Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!
Beiträge: 523
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RE: Maria
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Datum:23.02.14 20:00 IP: gespeichert
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Wow!
Noch eine wunderbare Fortsetzung.
Danke.
Mfg Rainman.
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Fachmann
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RE: Maria
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Datum:23.02.14 21:11 IP: gespeichert
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Eine schöne Fortsetzung muß ich sagen .
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