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MattBeam Volljährigkeit geprüft
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NOKEYa - connecting couple

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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:17.05.08 18:06 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XII

Mit ihrer Mutter tuschelnd zeigte das Mädchen unverkennbar auf ihn.
Seit drei geschlagenen Stunden saß er im Wartezimmer – mit Headgear.
Frauen, junge Mütter mit Kindern kamen und gingen – er blieb.
Zufall, – offiziell – dass sie heute jeden persönlich im Wartezimmer abholte.
Sie hatte Spaß – als Kieferorthopädin und inoffizielle Keyholderin seines KG.

MfG
Matt



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Sir_Rowan
Sklavenhalter





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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:11.08.08 15:59 IP: gespeichert Moderator melden


Kurzgeschichte

Mann liebt Frau, Frau will nicht, Mann unterwirft sich Frau, Frau findet das auch blöd, Mann verhaut Frau, Frau sagt "Aua", Mann unterwirft sich Frau, Frau sagt ja, Mann sagt ja, Standesbeamte sagt : "Ihr seid jetzt Mann und Frau", Frau unterjocht Mann, Mann denkt: "Blöde SM-Foren, ist doch nicht so geil Ehesklave zu sein."

Ende
"Gerecht ist nicht der, der kein Unrecht begeht, sondern der, der Unrecht begehen kann, aber nicht begehen will." (Menander)
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NOKEYa - connecting couple

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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:22.08.08 00:09 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XII

Es waren wenige - zusammen keine Elle lang,
doch sie hatten Macht über sein Wochenende -
raschelnd unter dem Rock – ihm war heiß vor der Kasse.
Keine Hosen und langen Schritte, bis Montag verschlossen.
Sein KG aus Stahl – wie die Kettenglieder – unantastbar.
Er drehte den Wagen und begann einzuräumen, 83 Euro 99.

MfG
Matt



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NOKEYa - connecting couple

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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:22.08.08 00:37 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XIII

Ein Jahr als Zofe – seit Mitternacht – mit seinem neuen KG besiegelt.
In Champagnerlaune rauchte seine Herrin die Packung Zigarillos leer.
Die Stummel gehörten – wegen der Klimaanlage – geruchlos entsorgt,
per Hotelfahrstuhl von ihm – Stück für Stück – im seinem neuen Maid-Dress.
Eine einzige Fahrt allein – ein schüchterner Wunsch - in dieser Neujahrsnacht vergebens.


MfG
Matt


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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:24.08.08 20:47 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XIV
Freudestrahlend kam sie vom Einkaufen und rief ihn zu sich.
Meist bedeutete das nichts Gutes – zumal sie abends ausgingen.
Seine Anspannung stieg, wenn auch durch seinen KG gezügelt.
Er atmete auf, keine rosa Lackschühchen, wie er sie gerade trug.
Es waren braune Clogs – er schaute genau – mit 7 cm Absätzen.

MfG
Matt



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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:24.08.08 20:49 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XV
Es war wie in einem Albtraum – aus den 60er Jahren.
Sie hätten ihn warnen müssen – schwarze Gartenzwerge.
Die Nachbarin, die gerade mit jemanden Gassi ging, grüßte – ihm wurde flau.
Abends würde er für alle hier grillen, als Einstand – als Sissy-Maid.
Vielleicht durfte er wenigstens mit einem Grillkittel seinen KG verbergen.

MfG
Matt


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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:24.08.08 20:49 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XVI

Sie war soeben auf die Party gekommen, noch unsicher, wie damals.
Für einen Moment vergaß er sein Maid-Outfit – den KG mit Schrittkette – seine Herrin.
Sie schenkte ihm ein Silberlächeln - das seiner Jugendfreundin - hatte sie ihn erkannt?
Ihre Herrin zog an ihrer Leine, ihre Schrittkette ließ auch sie trippeln – ein Abschiedsblick.

MfG
Matt


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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:24.08.08 20:50 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XVII

Ihre Hand glitt – die Erpressung in sein Ohr liebkosend – über versperrtes Terrain.
Er folgte seiner Kollegin vom Partysaal ins Hotelzimmer. Sie schien nicht überrascht,
geradezu sachverständig. Es ging schnell – der Champagner aus der Minibar reichte ihr
danach. Er wusch sich im Bad ihren Saft aus dem Gesicht, sein KG schmerzte.

MfG
Matt



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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:19.10.08 22:53 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XVIII

Da standen sie, schneeweiß und noch völlig unberührt.
Sie hatte sie mit Bedacht gewählt, passend zu seinen künftigen Outfits.
Heute Abend gab er vor Freunden sein Coming-Out als French-Maid – Zuhause.
Aber schon morgen würde er ihm KG und auf den High-Heels seiner Holzpantoletten
seine Herrin zum Shoppen ins Einkaufszentrum begleiten.

MfG
Matt




[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von MattBeam am 19.10.08 um 22:53 geändert
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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:25.01.09 21:53 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XIX

60 Stunden Schrittkette waren abgemacht, nicht eine Sekunde weniger.
Quälend, wie sein KG, fuhr der Zug langsam ein - verspätet wie jeden Freitag.
Noch sechs Minuten – er hatte sich schon umgezogen – unbemerkt.
Ein Wink, ein Kuss, sie standen abseits am Automaten.
Ihre Hand unter seinem langen Mantel war flink – endlich Zofe.

MfG
Matt


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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:26.01.09 22:32 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XXI

Ihr Lächeln funkelte im Club silbern wie eine Diskokugel.
In ihm bäumte sich alles auf – vergebens – die Sklavin seiner Träume.
Wunderbarerweise zog sie ihn in den Darkroom – auch sie verlangend.
Kniend presste sie ihren KG mit Kette gegen sein Schienenbein.
Plötzlich funkelten ihre Augen vor Zorn – auch er war verschlossen.


Fifty words XXII

Kalter Angstschweiß lief – Zum Wohl – die Messeparty war voll.
Nur sie fehlte, Kolleginnen und Kundinnen waren besonders aufreizend.
Ihm wurde alles zu eng. Hände glitten über seinen Po – Stößchen – ahnungslos.
Sie hatte ihre Maid einfach stehen gelassen – Notdienst – weg, samt Schlüssel.
Die Krawatte saß korrekt – Prost – über seinem Halsring – noch.

MfG
Matt


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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:26.01.09 22:44 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo MattBeam,

vielen Dank für weitere gelungene Stories vom Typ "Fifty Words". Sprachlich finde ich die Story XXI geradezu exzellent. Die Wortwahl z. B. wirkt auf mich sehr klangvoll.

Viele Grüße
Blue


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 26.01.09 um 22:52 geändert
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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:30.01.09 16:56 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XXIII

Lärm, Dunkelheit, flackernde Lichter – blau, beißender Gestank.
Unwillig wachte er auf – Kopfschmerzen, Hustenreiz.
Seine Hand glitt nach unten – die Kette - Poltern – Rufe – Panik.
Das Display des Keysafes zeigte -04h13, unmöglich.
Bademantel, war da – Bolzenschneider, noch im Baumarkt.
Er antwortete, öffnete die Tür. Hände packten ihn und tauchten ihn in Flutlicht.

MfG
Matt



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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:30.01.09 18:04 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XXIV

Der Wagenheber versank im Matsch der nächtlichen Forsteinfahrt.
Ein Kleinwagen hielt, eine hilfsbereite Frauenstimme kam.
Seine heimliche Lustfahrt als verschlossene Maid war beendet.
Sie erschrak heftig – ging – kam mit ihrem Wagenheber zurück.
Geschafft. Seine Halskette mit Schlüssel verschwand in ihre Handtasche.
Ein Kuss – ihre Nummer – in Lippenstift auf seiner Heckscheibe.

MfG
Matt



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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:30.01.09 19:11 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XXV

Sein Blick klebte an ihr – ihrem silbernen Mund – ein Tagtraum.
Sein unverfrorenes Stieren – unerträglich – sie handelte energisch, dominant.
Aus heiterem Himmel – unschöne Worte – ein geübter Griff – schmerzend,
fühlend, irritiert, erkennend, ihr plötzliches Lächeln so nah – Cinemascope – Jackpot.
Sein Handy vom Cafetisch – sie tippte ihre Nummer – ein neuer Sklave – sogar keusch.

MfG
Matt



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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:04.04.09 23:16 IP: gespeichert Moderator melden


Sonja, kfm. Angestellte, Anlagenbuchhaltung

Sonja saß wie üblich an ihrem PC, als Thomas nach Hause kam. Es war endlich Freitagabend und er freute sich schon auf das lustvolle, gemeinsame Wochenende. Jedenfalls war das die ganze Woche sein Plan gewesen. Dazu trug natürlich maßgeblich der KG bei, den er seit zwei Wochen tragen durfte. Er und Sonja hatten ihn schon vor 6 Wochen bestellt und an jenem Samstag hatten sie ihn extra beim Hersteller abgeholt, der ihn Thomas auf den Leib maßgeschneidert hatte. Inzwischen waren fast fünf ganze Tage vergangen, an denen Thomas den KG kontinuierlich hatte tragen müssen. Sonja hatte seit Montagmorgen darauf bestanden und sich zwischendurch nicht erweichen lassen, ihn für wenigstens ein paar Momente zu befreien. Sie arbeitete konzentriert an ihrem gemeinsamen Haushaltsbuch, einem PC-Programm für Privathaushalte und so fiel ihre Begrüßung nur spärlich aus.
„Zieh Dich schon mal um, ich komme gleich.“
Das hatte er eh vorgehabt und so ging Thomas weiter ins Schlafzimmer und entledigte sich seiner Büroklamotten. Zu seiner Überraschung hatte Sonja den größten Teil seiner höchst privaten Kleidung bereits über das Bett verstreut, was ihn arg wunderte, da sie sonst alles ziemlich penibel in den Schränken verstaut ließ. Er ließ es erstmal dabei bewenden und legte seine Sachen über einen Stuhl, bevor er sich Einzelstücke herausgriff. Sonja hatte ihm bereits in der Zeit, als er noch einen Plastikkäfig als KG trug, genaue Anweisungen gegeben, wie er sich in der Wohnung zu kleiden hatte. Es hatte sich damals ziemlich schnell entwickelt, sogar eher zufällig. Sie hatten lange Zeit Blümchensex miteinander gehabt, bis zu jenem Abend, an dem sie reichlich Alkohol intus hatten, so dass üblicherweise nicht mehr viel passiert wäre. Aber damals hatte Sonja ihm aus Versehen ihren Slip angezogen, der den weiteren Abend nicht überstand, aber dazu geführt hatte, dass sie trotzdem miteinander Sex haben konnten. Sonja war am folgenden Morgen sogar überzeugt gewesen, dass es der beste und längste Sex überhaupt gewesen wäre, den sie je zusammen gehabt hätten und zog entsprechende Schlüsse daraus. Bereits am darauffolgenden Wochenende steckte Thomas, nach einer aus ihrer Sicht notwendigen, entsprechenden Alkoholisierung erneut in einem nun passenden Damenslip, der zu dem von ihr gewünschten Ergebnis führte. Die weiteren Accessoires, die sie ihm zusätzlich angezogen hatte, schienen die Wirkung nur zu verstärken und so gesellten sich nach und nach zu Strapsen, Korsetts und Strümpfen auch elegante Highheels und da ein oder andere Outfit.
Thomas entschied sich spontan für die rote Spitzenwäsche, die so unnachahmlich zu seinen roten Lackclogs passte. Auch sie waren erst kürzlich angeschafft worden und er trug sie lieber als z.B. schwarze Pumps, auch wenn diese um Längen dezenter waren. Sie waren einfach bequem.
„Fertig?“
„Oh … ja, ok?“
„Ja, bis auf die hier. Die hast Du vergessen.“
„Muss ich die Schenkelbänder wirklich tragen?“
„Ja. Die Kette auch.“
„Aber …“
„Kein ‚Aber‘, das muss sein.“
„Wie, das muss sein. Ich meine, wenn Du willst, dass ich das trage, dann ok. Aber was heißt ‚das muss sein‘?“
„Das heißt, was es heißt. Andernfalls geht unsere Abmachung flöten und die ist die Basis. Die darf nicht flöten gehen.“
Thomas war verwirrt, er konnte Sonja nicht mehr so ganz folgen. Ok, er wusste immerhin noch, von welcher elementaren Abmachung sie sprach, aber das war auch alles.
„Tut mir leid Schatz, aber ich verstehe Dich nicht.“
„Erst die Kette.“
Ohne Widerspruch trat er in die beiden Ringe und zog sie hoch, um sie mit den flachen Ketten an seinem KG zu befestigen. Sie reichte ihm die kurze Schrittkette und das Schloss, dessen Schlüssel sie vorher abzog. Während Thomas die Kette einfädelte schob sie ihm barfuß seine roten Clogs von unter dem Bett zu und betrachtete ihr Geschöpf, wie es die Falten des Rocks glatt strich.
„Und nun?“
„Komm mit zum Computer, ich zeig es Dir.“
„Haben wir uns verrechnet, die Firma hatte uns doch direkt die Rechnung mitgegeben, oder …?“
„Nein, alles in Ordnung. Ich habe nur einen neuen Posten geschaffen und ihn die letzten zwei Stunden angepasst.“
„Was für einen Posten?“
„Spielzeug!“
„Spielzeug?“
„Ja. All die Jahre haben wir da nie drauf geachtet, das fiel immer unter alltägliche Einkäufe oder bei mir unter Hygieneartikel. War ja auch meist nicht viel. Eine Packung Kondome, die roten Herzchenhandschellen, Kleinkram.“
„Und?“
„In den letzen Monaten habe ich insgesamt 1500Euro für solchen Kleinkram ausgeben. Dein Plastik-KG, den Du jetzt nicht mehr brauchst, den, den Du trägst, die Outfits, Kosmetika. Da hat sich ganz schön was geläppert, was nicht mehr in unser damaliges Budget passte.“
„Echt, wir hatten dafür ein Budget?“
„In unsere Abmachung hatten wir genau stehen, wer wie viel für die Miete beisteuert, für die Einkäufe, für Anschaffungen und Urlaub und auch für Kleinkram.“
„Echt, da kann ich mich gar nicht … Moment, waren das die 30 Euro?“
„Genau, 15 Euro pro Nase und Monat. Das hat auch die ganze Zeit mehr oder minder gepasst.“
„Und nun?“
„Nichts, ich hab nur ausgerechnet, wie lange die Abschreibungsdauer sein muss.“
„Du bist hier nicht in der Anlagenbuchhaltung Deiner Firma, wozu Abschreibung und …“
„Mach mich nicht an. Ich weiß sehr wohl, dass es hier nicht um Umformer und Stanzen et cetera geht, aber Prinzip ist Prinzip.“
„Und das heißt?“
„Wenn Du investierst, dann musst Du auch abschreiben, sonst hast Du irgendwann keinen Plan mehr, wo Du finanziell stehst.“
„Und Du betrachtest das hier als Investition?“
„1500 Euro, mit den Clogs und den anderen Sachen. Jawohl.“
„Und die willst Du jetzt abschreiben? Nach welcher Formel?“
„Das habe ich mir vorhin lang überlegt. Ich habe es letztendlich gerundet und verbrauchsabhängig gemacht.“
„Verstehe ich nicht, schließlich bin ich keine Anlagenbuchhalterin.“
„Nein, aber ab sofort bist Du meine Zofe.“
„Ich mag das Wort nicht.“
„Ich weiß, aber es trifft. Also, pro Tag rechne ich Dir einen Euro für den KG an, zehn Cent für die Schenkelbänder und die Schrittkette zusammen, zehn Cent für die Clogs und dreißig Cent für die Kleider bisher.“
„Nochmal.“
„Pro ganzen Tag, einen Euro für den KG, zehn Cent für Schenkelbänder und Schrittkette, nochmal zehn Cent für die Clogs und dreißig Cent für die bereits gekauften Kleider, macht 1,50 Euro.“
„Ok, soweit so klar und was bedeutet das nun konkret, und eben sagtest Du nicht ‚ganzen Tag‘?“
„Das war natürlich implizit sowieso klar, Abschreibungen rechnet man mit ganzen Tagen und 360 Tagen im Jahr.“
„Das Jahr hat aber 365,25 Tage.“
„Nicht in der Anlagenbuchhaltung.“
„Und was heißt das wieder?“
„Das die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auch bei Dir nicht mitzählen wird. Aber Du wolltest es konkret wissen. Also, wenn Du so wie Du jetzt bist, einen ganzen Tag rumläufst, sagen wir am Wochenende zwei Tage, dann rechne ich Dir drei Euro an. Übrigens, deswegen sagte ich eben nichts, an unserem Kleinkrambudget von 30 Euro ändert das nichts, der bleibt. Das ist ein Verbrauchsposten im Gegensatz zu diesem Investitionsposten.“
„Weihnachten, drei Euro, keine Änderungen - ich verstehe nur Bahnhof!“
„Nochmal. Wenn Du dieses Outfit den ganzen Tag trägst, dann schreibe ich 1,50 Euro verbrauchsabhängig ab, wenn Du unter der Woche nur Den KG trägst, nur einen Euro. Wenn Du den KG und die Schenkelbänder trägst, dann 1,05 Euro.“
„Eben waren es noch zehn Cent!“
„Mit der Schrittkette, aber die wist Du wohl kaum im Büro tragen, oder?“
„Also meinetwegen 1,05 Euro und am Wochenende jeweils 3 Euro …“
„Nein, drei Euro für das komplette Wochenende. Ein Feiertag unter der Woche wären z.B. 1,50 Euro.“
„… so sei es. Und wie lange?“
„Knapp vier Jahre, wenn wir den Urlaub weglassen. Wenn Du die Urlaubstage wie die Wochenenden zählst, dann bist Du nicht vor Ostern fertig, sondern sechs Wochen eher.“
„Vier Jahre?“
„Ab heute gerechnet, ja.“
„Das ist nicht Dein Ernst?!“
„So wie ich hier stehe.“
„Vier Jahre?“
„Nonstop.“
„Und wenn ich mal nicht kann … oder will?“
„Verlängert sich die Spanne, wobei letzteres nicht vorkommen wird. Und keine Sorge, die Wartungs- und Inspektionsintervalle sind bereits inklusive. Schließlich soll das ja nicht den Nachwuchs verhindern.“
„Unser Kind wäre dann vier!“
„Halblang, es wäre gut und gerne drei, aber dann müsste es schon bald klappen. Was ich jetzt verstärkt hoffe, da ja nichts mehr verloren geht.“
„Nichts mehr verloren geht?“
„Lassen wir das, das ist ein Thema für sich.“
„Und was nun?“
„Jetzt zieh Dir erst einmal was über, zum Beispiel dies hier oder willst Du den ganzen Abend in Unterwäsche herumlaufen.“
„Natürlich nicht.“
„Nein besser den langen Jeansrock, wir haben keine Käse-Cracker mehr.“
„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“
„Meinetwegen kannst Du auch im roten Mini zur Tankstelle fahren.“
„Das ist nicht Dein Ernst.“
„Doch, es sind nirgendwo mehr Käse-Cracker.“
„Ich meine, dass ich so zur Tankstelle soll.“
„Wieso nicht?“
„Wie soll ich mit Schrittkette eine Hose anziehen?“
„Wozu?“
„Ich kann doch nicht so zur Tankstelle fahren!“
„Sicher. Du kannst statt der Clogs auch Deine schwarzen Pumps anziehen, wenn Du Dich darin wohler fühlst.“
„Aber dieser Rock …“
„Zieh Deinen langen Mantel drüber, es ist sowieso kalt.“
„Aber …“
„Kein ‚Aber‘, Du kannst auch gerne in den REWE gehen, der hat auch noch auf. Dann kannst Du gleich noch ein paar andere Sachen mitbringen. Aber beeil Dich, gleich fängt der Krimi an, und da kann ich es nicht brauchen, wenn Du in der Küche rummachst.“
Thomas war wie vor den Kopf gestoßen. Sonja hatte inzwischen das Zimmer verlassen und es sich vermutlich auf dem Sofa bequem gemacht, während er nun im Zimmer vor dem Computer saß und die Abschreibungstabelle betrachtete. Er hatte sich sehr über seinen neuen KG gefreut und auch, dass Sonja so leidenschaftlich mitmachte, es ihm nicht übel nahm. Aber das war nun gelinde gesagt ein schwerer Schock für ihn. Unschlüssig stand er auf und ging zurück in das chaotische Schlafzimmer, wo er die Wahl der Qual hatte. Er schaute an seiner roten Spitzenwäsche herab, an den silbernen Beingurten vorbei auf seine roten Clogs. Er schlüpfte heraus, zog den langen Jeansrock an und trat wieder in sie hinein. Ein Blick in den Spiegel genügte, um ihm zu zeigen, dass sein Aussehen nicht ohne Reaktionen bleiben würde. Er wechselte die Schuhe und versuchte die schwarzen Pumps, aber auch das war keine Besserung. Zwar waren die um Längen dezenter, aber auch sie zeigten noch das Rot der Feinstrümpfe und ihre Absätze waren alles andere als leise und unauffällig. Was blieb ihm, er hatte keine Wahl, es sei denn, das schien ihm allerdings unlogisch. Thomas öffnete den Schrank und holte die Stiefel heraus, die ihm Sonja ziemlich bald nach seinem ersten KG besorgt hatte. Es waren schwarze Lacklederstiefel, die ihm bis zum Knie gingen und ebenfalls nicht gerade einen flachen Absatz hatten. Er zog seinen Jeansrock wieder aus und zog die Stiefel an, sie gingen im gerade unter die Schrittkette. Ein paar Schritte bestätigten ihm, dass sie keine verräterischen Geräusche auf den Fliesen im Bad machten, selbst wenn er es darauf anlegte, jedenfalls nicht mehr als es ganz normale Herrenabsätze taten. Er betrachtete anschließend das ganze Erscheinungsbild, inklusive Rock, vor dem bodenlangen Spiegel und war nicht mehr ganz so besorgt. Jetzt brauchte er nur noch eine geeignete Tankstelle, wie er fand. Thomas ging in Gedanken alle ihm bekannten Tankstellen in der Gegend durch, bevorzugt die, die er bisher nur ein- oder zweimal besucht hatte, weil sie nicht auf seinen üblichen Wegen lagen. Er schaute auf die Uhr und schätzte, dass er es noch vor acht schaffen würde, da er sich sicher war, dass die Tankstelle abends irgendwann schloss. Blieb nur zu hoffen, dass sie auch Käse-Cracker hatten. Mit seinem langen Mantel fühlte er sich schon viel wohler, als er die Wohnungstür passierte, aber es war das erste Mal, dass er mit Schrittkette und Stöckeln Treppenstufen herab ging und er musste sich zweimal am Treppengeländer abfangen. Die Fahrt gestaltete sich ebenso schwierig, da ihn die Absätze beim Kuppeln und Gasgeben arg behinderten, aber er schaffte die Strecke trotzdem ohne Zwischenfälle. Die Tankstelle war angenehm leer und sparsam beleuchtet, im Innenraum war jedoch eine junge Verkäuferin zu sehen, die gelangweilt Zigarettenpäckchen in die Regale nachfüllte. Thomas überlegte, ob er nicht doch lieber woanders hingehen sollte, aber da ihm keine bessere Alternative einfiel, redete er sich die Tanke lieber schön. Immerhin war es sicher besser, einer jungen Frau aufzufallen, als dem alten Inhaber. Einerseits mochte er vielleicht nicht genau auf ihn achten, aber wenn, so würde er sicher deutlich irritierter sein, als die junge Frau. Er wendete eine Straße weiter und fuhr zurück, um auf die Auffahrt der Tankstelle zu biegen. Dies hatte unerwartet den Vorteil, dass man aus dem Verkaufsraum nicht sehen konnte, wie er ausstieg, was sich ebenfalls unerwartet als schwieriger herausstellte als gedacht.
Mit kurzen Schritten ging er nun zügig auf den Eingang zu, seine Sinne waren aufs Äußerste geschärft und er versuchte möglichst auf den Ballen zu laufen und die Tür war zu, so dass er unvermittelt dagegen prallte. Die Verkäuferin lächelte und ruderte mit den Armen, er möge zum Nachtschalter kommen, was Thomas‘ Stimmung nun deutlich hob. So machte er sich möglichst vorsichtig, jedoch einen männlichen Gang mimend, auf zum Nachtschalter und wünschte der Stimme aus dem Lautsprecher ebenfalls einen guten Abend.
„Zwei Tüten Käse-Cracker, bitte.“
„Sonst noch etwas?“
„Nein, danke.“
Die junge Frau lief in den Verkaufsraum und bückte sich vor dem Regal mit Chips. Sie trug grüne Holzclogs, die zu ihrem Pullover passten. Sie kam wieder, scannte die Ware und nannte ihm den Preis. Er legte einen 10 €-Schein in den Wagen und bekam die Tüten und das Wechselgeld.
„Ein schönen Abend. Auf Wiedersehen.“
Er hätte auf direkten Weg zu seinem Auto gehen können, aber das wäre er die ganze Zeit im Blickfeld der Frau gewesen, so ging er an der Fensterfront entlang und dann hinter seinem Auto zur Fahrertür.
Sein Puls war erst wieder normal, als er bereits den halben Heimweg hinter sich gebracht hatte. Er schaute auf die Uhr und war glücklich und zufrieden, dass er es noch rechtzeitig bis zum Krimi nach Hause schaffen würde, er hatte sogar noch zehn Minuten Zeit. Kurzentschlossen bog er von der Landstraße ab und fuhr einen Feldweg herunter. An der folgenden Gabelung parkte er den Wagen am Wegesrand und beäugte noch einmal die Umgebung. Er konnte alles überblicken, nirgends regte sich etwas und er hatte den asphaltieren Weg für sich allein. Er wollte die Chance nutzen und wenigsten ein wenig die Stiefel einlaufen, deren Sohlen sich doch ziemlich glatt angefühlt hatten.
So schritt er nun auf und ab und probierte verschiedene Gangarten, die ihm in seiner Situation noch möglich waren. Er schaute auf die Uhr, es war Zeit, aber er fühlte sich deutlich wohler. Auch hatte er festgestellt, dass weniger die Schrittkette als vielmehr der Rock ihn am Gehen gehindert hatte, etwas das er eventuell abstellen konnte. Thomas drehte um und fuhr nach Hause. Mantel und Stiefel ließ er an der Garderobe, zog schnell seine Clogs an und füllte die Cracker in der Küche in eine Schale, der Krimi hatte gerade angefangen. Sonja schaute ihn zufrieden an und nahm die Schale in Empfang.
„Alles klar?“
„Ja.“
„Prima, dann muss ich mir in Zukunft ja keine Sorgen mehr darum machen.“
Thomas hatte es befürchtet aber insgeheim war er stolz auf sich. Später zeigte sich sein Stolz noch in anderer Weise, als sie ihn für die Nacht aufschloss. Den KG trug er, dank zahlreicher Accessoires, die im Laufe der folgenden Jahre hinzukamen, bis zur Einschulung seiner Zwillingstöchter, bevor er regulär abgeschrieben war und umgehend durch ein Nachfolgemodell abgelöst wurde. Dort traf er auch unerwartet die junge Frau aus der Tankstelle wieder, die er all die Jahre aufgesucht hatte. Sie hatte ihr Studium abgeschlossen, den Nebenjob aufgegeben und war nun Grundschullehrerin. Sie erkannte ihn sofort und begrüßte ihn mit den Worten
„Ah, der Mann mit dem Faible für Highheels.“
, aber das ist eine andere Geschichte.


Ende


MfG
Matt



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Berlin


Leben und leben lassen

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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:04.04.09 23:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hi!
Mal eine nette Geschichte.
Gibt es noch meht von dieser Sorte?

Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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Fifty words XXVI

Das reduzierte Preisschild hing schlaff an den roten Highheels,
ein Pärchen kam, glücklicherweise von einem Kaffeeröster abgelenkt, heran,
ein letzter Blick auf die hell erleuchtete Schaufensterscheibe – auf sein Paar.
Er stöckelte leise davon – noch 182 Abende je 1 Euro – laut Herrin.
Eine Woche später – es hätte ihm 90 Abende gespart.


MfG
Matt




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Fifty words XXVII

Seit der Hochzeit wollten sie immer begeistert Paartanzen lernen.
Jetzt – sie hatte inzwischen die Hosen an – wollte er nicht mehr.
Die Tanzlehrerin langte an seine Hüfte – sein Kleid wirbelte.
Seine Herrin sah aufmerksam zu, spielte mit dem Schlüssel.
Sie waren sich einig – die Schrittkette an seinem KG war eine Verbesserung.

MfG
Matt



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  RE: Ultra-Kurzgeschichten (various artists) Datum:05.04.09 20:12 IP: gespeichert Moderator melden


Fifty words XXVIII

Noch sechs Haltestellen – brütende Hitze – sein Anzug klebte.
Sein Gegenüber, die junge Punkerin, trug das gleiche Nietenhalsband
wie ihr Hund und musterte ihn. Plötzlich lächelte sie, zwei Stationen
später stieg sie fröhlich aus. Sie tippte an ihr Halsband – er verstand und
erfühlte seinen Halsring deutlich sichtbar unter dem offenen Hemdkragen.

MfG
Matt



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