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babywerni
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  RE: Labor 29 Datum:26.02.17 11:45 IP: gespeichert Moderator melden


29
*Klopf Klopf*
„Darf ich rein kommen?“
Anita bekam keine Antwort. So öffnete sie langsam die Tür und schaute durch den Spalt hinein.
„Na Großer darf ich sehen was du für Papa machst? Ich werde ihm auch nichts verraten.“
Matthias zuckte nur mit den Schultern. Sie ging zu ihm und wuselte ihm durch die Haare. Anita nahm sich einen der Klappstühle und setzte sich hinter Matthias. Da er ja nur auf einem Hocker saß konnte sie ihren kleinen richtig gut um Armen und an sich drücken.
„Adriane hat mit mir schon geredet. Sie hat mir auch erzählt das ihr Eis essen ward. Und das nicht alles so ganz glatt gelaufen ist.“
„Ich hab nichts böses gemacht.“
„Das hat sie auch nicht behauptet. Sie hat nur gesagt das sie mist gebaut hat.“
„Echt?“
„Ja und wenn ich mir dich so anschaue dann hat sie mächtig zugelangt. Erzähl mir mal bitte was da Heute vorgefallen ist. Ich möchte gerne beide Seiten kennen.“
„Bitte sein nicht böse.“
„Warum sollte ich den böse auf dich sein? Du hast doch nichts angestellt oder doch?“
„Nein ich meine doch auf Adriane. Sie hat sich ja schon bei mir entschuldigt.“
„Keine Panik mein Kleiner. Ich möchte jetzt aber doch endlich deine Version hören. Ich wäre traurig wenn du mir nicht vertraust.“

Mamas können schon richtig gemein sein. Sie wissen wie sie ihre Kinder beeinflussen können und nutzen das auch noch aus. Matthias lies sich nun richtig in ihre Arme fallen. Die Liebe und Güte die sie wieder ausstrahlte umhüllte ihn und brachte Geborgenheit. Ein Gefühl was ihm Heute sehr oft gefehlt hat. Langsam fing er an all das ganze zu erzählen. Zwar etwas durcheinander aber Anita schaffte es noch das wesentlichste heraus zu filtern. Sie musste sich sehr zusammenreißen damit sie ihn nicht unterbricht. Weil sich so mit der Zeit so einige Fragen aufkamen. Sie wusste aber auch das er jetzt plappern musste damit alles von seiner Seele abfallen konnte. Alls dann endlich auch seine Tränen versiegt waren fing Anita an zu fragen. Allerdings nicht nur wegen der Geschichte auf dem Klo nein sie wollte auch genau wissen wie das Geschenk von Horst aussehen sollte. Na ja einiges konnte sie sich ja selbst denken nur irgendwie musste sie das Häufchen Elend ablenken und wieder aufbauen. Nach gut einer halben Stunde hatte sie ihn wieder zum lachen bekommen. Allerdings war Anita ganz tief drinnen nicht zum lachen. Sie wusste noch lange nicht was sie machen sollte. Irgendwie bewunderte sie Matthias. Adriane hatte ihm nun sehr übel mitgespielt und er wollte nicht das sie deswegen bestraft wird. Er mochte sie immer noch. Als Geschwisterliebe wollte sie es aber noch nicht bezeichnen auch wenn es langsam danach aus sah. Sie saß nun in einer Zwickmühle wenn sie Adriane bestraft würde, könnte das die Beziehung zwischen den beiden stören. Andererseits ist sie aber auch dafür zuständig das Adriane eine anständige Frau wird und sie hat immer viel wert auf die Erziehung ihrer Kinder gelegt.

„Matthias dein Magen knurrt ja schon. Wir sollten langsam mal wieder rein gehen und was essen. Oder?“
„Ok. Ähm ich glaube ich brauche vorher noch ne neue Windel.“
„Als wenn das ein Problem ist. Du weißt doch ganz genau wo alles steht. Übrigens du brauchst dafür auch niemanden um Erlaubnis bitten Adriane fragt mich ja auch nicht ob sie aufs Klo darf.“
„Entschuldigung.“
„Jetzt entschuldige dich nicht auch noch. Am besten du räumst auf und gehst dann nach oben. Ach ja sag dann bitte auch Marcel Bescheid das er runter kommen soll.“

Anita lies nun ihren Kleinen los und ging wieder in die Küche. Matthias tat was ihm aufgetragen wurde. Adriane saß immer noch am Tisch und schaute nun Anita an. Anita überging den wartenden Blick von ihr und machte sich wieder an die Arbeit.
„Mama?“
„Adriane deck doch bitte mal schon den Tisch! Ach ja Papa kommt heute später. Wir brauchen also nur 4 Teller.“
„Soweit kann ich auch noch rechnen.“
„Sicher? Bei deinen Noten.“
„Mama! ... Was hat Matthias gesagt?“
„Viel.“
„Und?“
„Möchtest du das wirklich jetzt besprechen, so kurz vor dem Abendessen?“
„Ähm eigentlich schon. Wird es schlimm?“
„Schlimm!? Interessant ist das er mich gebeten hat dich nicht zu bestrafen oder wenn das nicht geht wenigstens nicht so hart.“
„Echt?“
„Ja nach dem was du mit ihm gemacht hast ist das schon verwunderlich. Ich weiß bloß noch nicht ob es aus Angst ist oder ob er dich lieb hat.“
„Heißt das du wirst mir keine Strafe aufbrummen?“
„Interessante Frage! Ehrlich gesagt hab ich mich noch nicht entschlossen was ich mache. Was hast du eigentlich dir dabei gedacht? Nur weil du die kleine Laura wickeln darfst musst du doch nicht gleich das selbe mit Matthias machen. Hast du dir mal überlegt weshalb er bei uns ist?“
„Ähm ich dachte weil er nicht weiß wer seine Eltern sind.“
„Er sagt das er nicht weiß wer seine Eltern sind. Es gibt aber nur wenige die das glauben. Die Frage ist was wurde mit ihm gemacht? Überlege doch mal was Marcel gemacht hatte. Wieviel Angst muss er vor seinem Leben haben damit er das erträgt. Und du quälst ihn noch.“
„Entschuldigung, ich war halt immer noch sauer wegen der Schule.“
„Ich kann mich immer noch an deinen Vortrag wegen dem Babysitten erinnern und das du die Verantwortung ohne weiteres schaffen wirst. Matthias ist denke ich pflegeleichter als eine 2 jährige Laura oder?“
„Ja ist er.“
„Ich will nicht das du dem Kleinen mal wehtust nur weil irgendeine Laus dir über die Leber gelaufen ist.“
„Was heißt das jetzt?“
„Vorab erst mal kein Babysitten mehr.“
„Das ist gemein ich wollte mir noch das eine Top kaufen.“
„Du bekommst Taschengeld.“
„Ja aber dann hab ich ja nichts mehr für Eis und Kino.“
„Ah ja anscheinend ist dein Taschengeld etwas zu groß bemessen. Wenn du ständig ins Kino gehen kannst. Mal sehen was dein Papa zu dem Thema sagt.“
„Bitte nicht Papa. Du hast gewonnen ich gehe nicht mehr Babysitten.“
„Zumindest so lange bis du dich unter Kontrolle hast egal was am Tag vorgefallen ist.“

Marcel stand plötzlich in der Küche und so ließen sie das Thema erst mal sein und deckten weiter den Tisch. Matthias kam dann auch bald und sie konnten endlich anfangen zu essen. Adriane kümmerte sich so gut es ging um Matthias. Na ja nicht so wie sie sich vorher gekümmert hatte. Sie reichte ihm halt alles was er wollte und stand sogar auf um ihm noch ein Glas Saft einzuschränken. Anita beschaute sich das ganze griff aber nicht ein. Sie wollte so gut es ging mitbekommen ob Matthias vor Adriane Angst hat oder nicht.
„Mama wann dürfen wir heute unser Spielzeug raus suchen?“
„Marcel wenn du willst kannst du nach dem Abendessen hoch gehen. Du hast heute die Wahl zwischen einem Spielzeug und den Rest des Abends mit in den Garten zu kommen.“
„Wie darf ich wirklich raus?“
„Ja, aber dafür gibt es dann heute kein weiteres Spielzeug.“
„Dann schnappt sich Matthias ja das Beste weg.“
„Nein wird er nicht. Er sucht sich heute auch keins aus.“
„Nicht? War wohl nicht brav gewesen?“
„Doch war er. Nur hatte er heute extra Geld bekommen damit er für Papa ein Geschenk basteln kann. Ach ja da fällt mir noch ein Adriane wo ist denn das Restgeld und die Quittungen?“
„Hab ich hier im Geldbeutel. Ich gebe es dir nach dem Essen ok?“
„Ist in Ordnung.“
„Ich will auch Geld haben. Muss auch noch ein Geschenk für Papa kaufen.“
„Du willst?! Wenn du Papa ein wirkliches Geschenk machen willst dann ändere dich. Kein Geschenk was du kaufst kann das wieder gut machen, was du uns allen angetan hast. Ok was möchtest du Spielzeug oder Garten?“
„Ich komm mit in den Garten.“

Adriane half nun sehr mit beim abräumen und die beiden kleinen gingen nach draußen in die Abendsonne. Beim Geld abrechnen nutzte Anita den Moment noch einmal ein Gespräch mit ihrer Großen an zu fangen. Anita war sich nun sicher das Matthias mehr liebe als Angst bei Adriane fühlte. Sie machte das der Großen auch eindeutig klar. Sie sollte sich doch nun etwas besser ihm gegenüber benehmen. Sie braucht ihm ja nicht die Füße zu küssen aber das stänkern soll sie einfach sein lassen. Adriane war nicht wohl in ihrer Haut. Weniger wegen der Predigt ihrer Mutter als mehr wegen Matthias selber. Sie hatte irgendwo den kleinen schon lieb gewonnen und diese Gewissensbisse waren schon heftig. Etwas hatte Adriane zu denken gegeben wenn er nicht wusste wer er wirklich ist warum hatte er dann erzählt das seine Schwester älter ist und er daher Mathe so gut konnte. In ihr war die Neugierde geweckt wurden. Matthias umgab auf einmal so etwas geheimnisvolles und ihre Augen wanderten nun ziemlich oft zu ihm hin. Im inneren wollte sie das Geheimnis lüften wissen was kein anderer weiß. Tief in drinnen war ein Wettkampf entstanden, wird sie es schaffen mehr zu wissen als ihre Mutter?

Draußen im Garten lagen beide im Schatten. Matthias war sehr aus dem Atem, diese rumtoben machte ihn doch noch sehr schnell fertig. Aber immerhin konnte er etwas rennen was schon ein Fortschritt war wenn man überlegt wie lange er doch im Koma lag. Marcel machte endlich wieder ein glückliches Gesicht. Adriane nutzte das auch gleich aus und kitzelte die Beiden erst einmal richtig durch. Na ja Marcel entwand sich sehr schnell ihrem griff und so blieb nur noch Matthias übrig. Allerdings machte sie bei ihm es nicht all zu schlimm nur so das er immer noch seine freute daran haben konnte. Marcel war das natürlich ein Dorn im Auge. Er wollte mitspielen also ging er nun auf Adriane los und wollte sie durch kitzeln. Da Adriane nun Matthias los lassen musste um sich zu wehren konnte sich der Kleine rechen. So kam dann noch ein kleines Scharmützel auf. Ab und zu gewann Adriane und kitzelte beide durch. Allerdings gab es auch Zeiten wo beide auf ihr drauf lagen und sie sich lachend wand.

„Halt Stopp. He ihr Drei hört auf. Gut. Adriane siehst du nicht das Matthias schon ganz weiß ist. Matthias komm setzt dich mal und ruhe dich etwas aus.“
„Och Mama es macht gerade so viel Spaß.“
„Marcel. Dein Bruder ist nun mal nicht gesund und du willst doch bestimmt nicht das ich den Notarzt rufen muss. Du siehst doch wie er schnauft. Wenn es ihm besser geht dann kann er ja wieder mitspielen.“
„Lass mal Marcel, Mama hat recht.“

Adriane half nun Matthias auf die Beine und ging mit ihm zur Bank rüber. Nun kümmerte sich Anita wieder um ihren Kleinen und reicht ihm erst mal etwas zu trinken. Er atmete zwar bald wieder normaler aber man konnte ihm schon ansehen das da heute nichts mehr mit rumtoben drin war.
„Marcel wenn ihr Lust habt dann können wir noch ein Brettspiel spielen. Allerdings sollte dann einer los und eins holen.“
„Au Ja.“
„Aber denke dran nichts was zu lange dauert, kein Monopoly.“
„Mama bitte.“
„Du willst doch morgen mit zu Oma kommen oder?“
„Ja.“ (gequält)
„Na also das heißt aber auch das ihr heute nicht all zu spät ins Bett kommen solltet. Na komm such dir was aus sonnst haben wir noch weniger Zeit.“

Marcel rannte nun ins Haus. Adriane wurde noch in die Küche geschickt um etwas zu trinken zu besorgen. Marcel war schnell mit dem aufbauen und es konnte endlich angefangen werden. Matthias saß die ganze Zeit zwischen Anita und Adriane. Ihm ging es wieder richtig gut so umsorgt wie er jetzt wurde. Na gut beim spielen gab es keine Behinderungsbonus, er musst sich genau so durchbeißen wie alle anderen. Aber das war eine Sache mit dem er leben konnte. Denn immer wenn es schief lief und er wieder auf den letzten platzt landete streichelte ihn einer der beiden über den Kopf. Mit einem Teller in der Hand kam bald Horst in den Garten und schaute seiner Familie zu. Er strahlte richtig als er sah wie alle friedlich miteinander um gingen. Als dann die Sonne untergegangen war mussten die Jungs ins Bett. Matthias lies sich heute gerne tragen er hatte sich einfach zu sehr ausgepowert. Heute las zur Abwechslung Horst die Gutenachtgeschichte vor. Den seligen Ausdruck auf seinem Gesicht verlor er den restlichen Abend nicht einmal. Ein Glück für ihn das er nicht wusste was an diesem Tag alles vorgefallen war.
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babywerni
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  RE: Labor 30 Datum:01.03.17 10:02 IP: gespeichert Moderator melden


30.
„Guten Morgen mein größter Schatz. Hast du gut geschlafen?“
„Ging so. Größter Schatz? So hast du mich schon lange nicht mehr genannt.“
„Was dagegen? Wieso hast du schlecht geschlafen? Wegen heute? Wir werden das schon schaukeln und wenn meine Mutter zu blöd wird dann gehen wir einfach heim. Wäre ja nicht das erste mal.“
„Warum muss sie auch immer solche Spitzen los lassen. Na ja eigentlich war es das nicht. Unsere Älteste macht mir etwas sorgen.“
„Worum geht es? Schule?“
„Das auch. Mir geht es darum wie sie mit Matthias um geht. Allerdings glaube ich nicht das du da etwas machen kannst, das ist nun mal eine Sache um die sich dein größter Schatz kümmern muss.“

Lächelnd gab Anita ihrem Mann einen Kuss und stand dann auf. Nachdem sich die Beiden frisch gemacht hatten ging Anita zu Adriane und Horst zu den Jungs um sie zu wecken. Adriane schlief natürlich tief und fest. Anita konnte nicht anders als sich auf ihr Bett zu setzen und zu zu schauen. So lieb und brav wie Adriane jetzt war. Anita wusste das dieser kindliche Gesichtsausdruck verfliegen wird sobald sie wach ist. Na ja irgendwann ist alles zu ende und so weckte sie schweren Herzens ihr ältestes Kind. Horst machte da nicht so ein langes Gezeter er kam rein wie bei der Arme und weckte beide mit einem nicht gerade leisem „AUFWACHEN“. Matthias saß förmlich im Bett - so wurde er ja hier noch nie geweckt. Marcel hingegen hatte seinen Vater schon vorher gehört und tat nun so als wenn er noch schlafen würde.

„Marcel wenn du mitkommen willst dann würde ich an deiner stelle nicht zu lange im Bett liegen.“
Da er ja unbedingt zu Oma wollte war das aufstehen und ins Bad rennen praktisch eins. Matthias saß im Bett und schaute betrübt auf die Hausschlappen von Horst.
„He Großer was ist denn los? Hat dich Marcel die Nacht geärgert?“
„Nein.“
„Schlecht geschlafen?“
„Nein das aufwachen.“
„Das ist jetzt wohl der Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich etwas leiser sein sollte. Sorry Kleiner werde mich versuchen zu bessern.“
„Das ist es nicht. Mein ... mein Bett ist nass.“
„Oh. Wieso sitzt du noch im Bett wenn es nass ist?“
„Ähm bekomme ich ärger?“
„Nur wenn du nicht bald aufstehst und dir die nassen Sachen ausziehst. Irgendwie hätte ich ja ahnen müssen das du gestern zu fertig warst um dich richtig wickeln zu können. Ok ich zieh das Bett ab und du gehst zu Mama damit sie dich Sicher verpackt. Immerhin geht es zu Oma und ich will mir nicht ausmalen was sie für ein Gezeter macht wenn ihr gutes Sofa nass wird.“

Horst streichelte noch mal dem Kleinem über den Kopf und dann trottete er ins Bad. Anita hatte noch ein ernstes Gespräch mit Adriane bis dann Matthias kam und seine neue Windel in der Hand hielt. Adriane saß da noch im Bett und war sichtlich betrübt. Sie war auch noch sauer, weil ihre Mutter einfach so hinein geplatzt ist. Immerhin hatte sie zwei Jahre gebraucht bis sie ihre Eltern so weit hatte, dass ihre Privatsphäre respektiert wird. Jetzt war das wieder hin, sie fühlte sich schlagartig fünf Jahre jünger. Na ja in fünfzehn Jahren würde sie sich wünschen wieder jünger zu sein, aber jetzt war das schon hart. Anita versorgte erst mal den Kleinen und schickte ihn wieder zum Anziehen. Sie beendete dann auch das Gespräch mit Adriane. Beim Frühstück war Marcel aufgekratzt wie schon lange nicht mehr. Endlich konnte er mal raus aus seinem Zimmer und spielen. Außerdem war er ja der Lieblings Enkel. Bei den Eltern von Anita war das ausgewogen, sie versuchten nie jemanden vor zu ziehen. Was natürlich bei den Geschwistern so aussah, als ob der andere vorgezogen wird. Nur Horst´s Mutter war da anders, da ihr Mann sehr früh gestorben war kümmerte sie sich viel um ihre Familie. Das bedeutete, dass sie auch immer alles besser wusste und das auch zeigte. So war sie für Anita eher ein Schreckgespenst als eine Freundin. Na ja seit einigen Jahren hatten sich wenigstens die Besuche reduziert, die Gute hatte Probleme mit dem Laufen bekommen. Anita hatte sich seelisch darauf vorbereitet und mehr als sonst ihre Entspannungsübungen gemacht.

Klick und schon starb das Geräusch des Motors. Mann hörte hier am Ende der Sackgasse nur noch wenig von dem Straßenlärm der Hauptstraße. Horst holte tief Luft und stieg dann zusammen mit Anita aus. Marcel wollte auch seine Tür öffnen doch die war mit der Kindersicherung verschlossen. Adriane hingegen schien einen Rekord im langsam aussteigen aufzustellen. Matthias saß ja in der Mitte und musste somit warten bis entweder Adriane es geschafft hat einen Gang zu zu legen oder Mama Marcel raus gelassen hat. Irgendwann standen dann alle fünf vor der Wohnungstür. Marcel war am schnellsten und hatte schon auf die Klingel gedrückt. Stampfend kam Oma und öffnete die Tür. Sie lächelte und sah im großen und ganzen fit aus. Für Matthias war es komisch, entweder hatte sie sich nur gut gehalten oder sie war wirklich so jung. Erst nach einer Weile begriff er, dass da ein kleiner Altersunterschied bestehen muss, immerhin hat sich sein Leben um neunzehn Jahre verschoben. Als erstes wurde Marcel in den Arm genommen und geknuddelt. Danach kam Adriane dran, allerdings wurde sie nur kurz gedrückt genau so wie Horst und Anita. Matthias spürte richtig das diese Freundlichkeit zwischen den beiden Frauen nur gespielt war. Er konnte auch erkennen das Anita sich etwas widerwillig drücken lies. Matthias stand nun etwas verlegen im Türrahmen. Bei Anitas Eltern hätte er sich verstecken müssen um nicht umarmt und geknuddelt zu werden. In ihrem Gesicht las er Kälte und Abneigung. Sie streckte ihm einfach nur die Hand entgegen, so wie man es bei einem Versicherungsvertreter machen würde. Er war höflich und gab ihr auch die Hand. Danach ging er langsam hinein. Horst zeigte ihm die Wohnung und erzählte so manche Geschichte aus seiner Kindheit.

Marcel hatte es sich schon mit der Spielzeugkiste bequem gemacht. Spielen durften sie nur im ehemaligen Zimmer von Horst. Die anderen Zimmer waren ja für die Erwachsenen. Adriane setzte sich in die Stube etwas abseits, sie hatte sich ihr Buch mitgenommen, da sie ja wusste, dass sie vor dem Mittag nicht raus darf. Eine Regel die ihr zwar auf die Nerven ging, aber sich daran hielt, da sie keinen Streit mehr haben wollte. So bekam sie auch mit wie ihre Eltern in die Mangel genommen wurden. Oma wollte erst mal wissen wie es zu dem Familienzuwachs gekommen ist. Die Tatsache das Marcel Probleme mit Matthias hat versuchte Oma auch gleich zu entschuldigen. Der Arme kann ja nichts dafür so sensibel wie Marcel ist. Oma versuchte immer wieder die Schuld auf ihre Schwiegertochter zu lenken. Sie hätte aufpassen müssen oder besser gleich den Unsinn mit Matthias sein gelassen. Die Tatsache das Horst sich ja auch für Matthias entschieden hatte zählte nicht. Was auch beliebt bei Oma war, dass alle den lieben Marcel verkannten, er kann doch nichts dafür so klein wie er ist. Adriane fühlte sich richtig unwohl, so schlimm wie heute war Oma noch nie. Gut, jeder wusste das Oma mit der Heirat nicht glücklich war, sie hatte sich eine andere Schwiegertochter ausgesucht. Erst als die Erwählte auch verheiratet war hörte sie auf ständig das Wort Scheidung zu verwenden. Adriane wunderte es wie gelassen ihre Mutter das Ganze hin nahm. Allerdings konnte sie das bald selber nicht mehr aushalten und verschwand ins Kinderzimmer, zu ihren Brüdern.

„Also heute übertreibt sie es.“
„Wer? Was?“
„Ach stimmt ja, Matthias du weißt es ja noch nicht. Oma hat irgendwie etwas gegen Mama. Jetzt hat sie dich auch schon auf dem Kiecker. Den einzigen den sie gerne hat ist der da, egal was der anstellt.“
„Na ja so wie sie mich begrüßt hat. Wie lange werden wir denn hier bleiben?“
„Bestimmt wieder bis zum Abend.“
„Wie öde und dann noch das Wetter.“
„Hast recht. Na ja ich verschwinde nachher. Meine Freundin wohnt um die Ecke und ich besuche sie. Wirst bestimmt nach dem Essen auch raus können. Und ist er eigentlich brav oder ärgert er dich?“
„Marcel lässt mich in Ruhe. Neben dem kannste jetzt ne Bombe hoch gehen lassen.“
„Wie immer. Wenn er richtig spielt bekommt er nichts mit. Hab ihn früher immer in die Seite gezwickt. War herrlich wie er dann immer in die Luft gegangen ist.“
„Du Adriane tust du mir bitte einen Gefallen?“
„Was willste denn?“
„Gehst du bitte zu Mama und holst meinen Rucksack. Ich glaube ich brauche ne Frische.“
„Soll ich dich wickeln?“
„Grins nicht so, du weißt doch das du es nicht darfst.“
„Stimmt. Na ja musste halt selber zu Mama gehen.“
„Bist gemein.“
„Ich kann sie ja auch rufen dann weiß Oma auch gleich Bescheid.“
„Ok ich geh ja selber.“

Ganz langsam öffnete er die Tür zum Wohnzimmer und schlich sich zu den Erwachsenen. Die Luft war richtig erfüllt von Hass. Es war so drückend das Mattias überlegt bis nach dem Essen zu warten. Nur wusste er auch, dass wenn er ausläuft es mit Sicherheit noch mehr Ärger für Anita gegeben hätte. So setzte er sich neben sie und kuschelte mit ihrem Arm. Matthias schaute in ihre Augen und merkte das sie richtig leer waren. Anita war gar nicht mehr anwesend und hatte auch Mathias nicht bemerkt. Verdenken konnte er es ihr nicht so wie auf ihr herum gehackt wird. Horsts Mutter hingegen hatte genau mitbekommen wie er herein kam und merkte auch das irgendwas los ist. Am Anfang schaute sie nur zu und sagte nichts. Doch als sie sich sicher war das er etwas angestellt hatte legte sie los. Erst fragte sie was er denn kapput gemacht hat. Als nächstes kam in einem noch schärferem Ton ob er etwa den lieben Marcel geärgert hätte. Diese Angriffe auf Matthias gingen zum Glück nicht all zu lange da bald der Wecker in der Küche klingelte und Horsts Mutter aufsprang. Anita hatte anscheinend immer noch nicht viel davon mitbekommen. Auch wenn es Matthias schwer fiel Anita aus ihrem Tagtraum zu wecken so wusste er doch das es notwendig war. Er wollte ja ungern auslaufen. Nach einigem rütteln und mit der Hand vor den Augen rumwinken schien sie wieder bei klarem Verstand zu sein.

„Wo ist denn Oma hin?“
„Ach Schatz sie ist in der Küche. Ihr brennt sonnst noch der Braten an.“
„Gott sei dank. Allso heute! Ne ich weiß auch nicht! ... Eins ist sicher wenn das so weiter geht komme ich nicht mehr mit.“
„Können wir nicht gleich Heim?“
„Ups was machst denn du hier? Willst wohl nicht mehr mit Marcel spielen oder knurrt der Magen?“
„Ne. Ich brauche ne Neue, die hält nicht mehr lange.“
„Ach so stimmt ja, na dann komm, damit wir vor dem Essen noch fertig sind.“
„Wo willst du mich denn wickeln?“
„Im Bad natürlich. Hier nimm schon mal den Rucksack und geh vor.“
„Ok macht ihr zwei das, ich geh mal Oma helfen, und nach den anderen zwei schauen.“

Das Wickeln ging diesmal nicht so flott. Erstens weil es etwas enger war wie zu Hause und zweitens, weil beide rumalberten. Matthias beruhigte es, dass er auf Mamas Lippen ein Lächeln sehen konnte. Sie hatte durch ihn ja genug leiden müssen. Na ja sein Verstand wusste, dass er nicht schuld war nur sein Herz sagte da etwas anderes. Er hoffte das dieser Tag schnell rumgeht und er nie wieder hier her muss. Auch erzählte er was ihm komisch vor kommt. Matthias sagte immer noch Frau Schmidt und nicht Oma und er betonte es wie ein Schimpfwort. Auf jeden Fall konnte er sich nicht vorstellen das Horst der Sohn von diesem Drachen sein soll. Anita hörte auch heraus das etwas Angst mit in den Sätzen lag.

„Hast du Angst?“
Mathias nickte leicht.
„Hast du Angst vor Oma?“
„Geht so, ihr seid ja bei mir.“
„Vor was hast du dann Angst?“
„Das Papa so wird wie die.“
„Keine Bange das wird nicht passieren. Immerhin hab ich da ja auch noch ein Wörtchen mit zu reden.“
„Es heißt doch das die Kinder genau so werden wie die Eltern.“
„Du weißt verdammt viel. Ok ich werde dir etwas verraten. Eins ist klar das wird unter uns bleiben und Oma darf niemals erfahren das wir alle das wissen. Na ja gut Marcel weiß es auch noch nicht. Also Opa hat kurz bevor er gestorben ist mit Papa geredet. Dabei hat er ihm auch erzählt das seine richtige Mama kurz nach seiner Geburt gestorben war. Als Oma dann Opa geheiratet hat musste er ihr versprechen das Papa es niemals erfahren wird. Damals war das eine andere Zeit und Opa brauchte jemanden der sich um das Baby kümmerte also hat er eingewilligt. So richtig glücklich war er allerdings nie gewesen. Na ja nach der Beerdigung hat Papa es dann mir und Anne erzählt. Wir mussten ihm damals versprechen das wir das niemals ihr erzählen. Im Grunde schaffe ich es nur dadurch diese Tage hier durchzustehen.“
„Armer Papa.“
„Keine Bange er ist hart im nehmen. Ok bringst du die alte Windel weg?“
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babywerni
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  RE: Labor 31 Datum:01.03.17 10:03 IP: gespeichert Moderator melden


31
Matthias nickte und stand auf. Im Flur traf er dann wieder auf diese bösen Blicke. Unschlüssig stand er da. Anita war ja noch beim Aufräumen und sonst war auch keiner da der ihm helfen konnte. Er überlegte was wohl besser wäre. Sich einfach vorbei zu schlängeln oder wieder zurück zu Anita gehen. Er hätte ja auch nach Anita rufen können doch noch bevor er sich zu etwas entschließen konnte legte die „gute“ Frau schon los.
„He was hast du angestellt?“
„Nichts.“
„Lüg mich nicht an. Ich hab dir schon vorhin angesehen das du was ausgefressen hast. Und glaub mir ich erkenne wenn jemand ein schlechtes Gewissen hat. Also erzähl schon was hast du Bengel gemacht!“
„Ich habe wirklich nichts gemacht.“
„Was hast du da hinter deinem Rücken? Erzähle mir nicht das da nichts ist. Wieso warst du eigentlich so lange im Bad? Jetzt weiß ich es du hast geklaut. Das Wasser ist ja auch nicht gelaufen, wie leichtsinnig von dir. Nicht einmal gut tarnen kannst du es.“
„Ich hab nicht geklaut.“
„Lüg mich nicht an.“
Rums, nach einer halben Sekunde, die Mattias brauchte sich von dem Schock zu erholen, fing seine Rechte Wange ziemlich weh zu tun. Mit Tränen die ihm übers Gesicht liefen holte er seine Windel hervor und sagte das er doch nur seine Windel wegschmeißen wollte. Darauf hin tat ihm auch noch die andere Wange weh. Sie holte auch gleich noch mal zu einem weitern Schlag aus doch der ging ins lehre weil Matthias schon zusammen gekauert auf dem Boden lag.

Alles weitere bekam Matthias nur noch schemenhaft mit. Er hörte noch einen grellen Schrei und merkte das sich jemand vor ihn stellte. Auch das eine Mädchen stimme „Mama“ Rief. Türen klapperten und ein heftige Diskussion war am laufen. Irgendwann nahm ihn jemand hoch und trug ihn nach draußen in den Hausflur. Langsam kam er wieder zu sich und bemerkte das Anita ihn im Arm hielt. Sie sagte nichts allerdings merkte Matthias, dass es ihr nicht gut geht. Ihm war das schon richtig unheimlich geworden wie viel er doch so nebenbei mitbekam. Als er noch erwachsen war hatte es immer mal Streit gegeben und das nur, weil er nicht gesehen hat das seine Angebetete heute einfach nicht gut drauf war. Jetzt als Kind bemerkte er viel genauer wie es jemand anderen ging. Er konnte schon fast genau sagen was der andere fühlt und auf wen jemand sauer war. So viel Feingefühl hätte er gerne früher besessen. Seine beiden Wangen taten ihm immer noch weh, allerdings war das nichts im Vergleiche was seine Seele ertragen musste. Für ihn war natürlich klar das er an der missere schuld war. Na ja sein Verstand sagte da etwas anderes, dummerweise war sein Verstand in der letzten Zeit immer der Unterlegene. Seine Gefühle und das Unterbewusstsein übernahmen immer wieder die Macht. So heulte er auch jetzt wieder los und vergrub sich in Anitas Brust.

„Papa hat sich langsam beruhigt.“
„Ist in Ordnung. Adriane holst du bitte Matthias und meine Sachen und schicke bitte mal Papa raus.“
„Klar mache ich. Willst du mit ihm spazieren gehen?“
„Nicht spazieren. Komplett.“
„Ok ich hol unsere Sachen. Zuhause ist es wirklich schöner wie hier.“
Anita redete sanft auf Matthias ein und versuchte ihn so zu beruhigen.
„Hat er sich etwas beruhigt?“
„Na ja es geht so. Ich werde mit ihm nach Hause fahren, denke das Adriane auch mitkommen will. Bleibst du noch etwas hier und regelst das?“
„Sicher ich komm dann heute Nachmittag auch zurück. Nimm du das Auto Marcel und ich nehmen dann den Bus.“
„Ruf mich an wenn ihr los geht. Am besten wir reden heute Abend darüber.“
„Ist ok Schatz.“

Horst streichelte noch mal über Matthias Haar und gab beiden einen Kuss. Adriane verabschiedete sich auch von ihrem Papa und brachte alle Sachen nach unten ins Auto. Matthias hatte sich in der Zwischenzeit so weit gefangen das er selber die Treppe herunter laufen konnte. Na ja mit der einen Hand klammerte er immer noch an Anita. Im Auto angekommen setzten sich Anita auf den Fahrersitz und Atmete tief ein und aus.

„Adriane kümmerst du dich bitte etwas um Matthias?“
„Klar mach ich. Ähm Mama können wir kurz – ach ne ich ruf dann von zu Hause aus an.“
„Was ist denn los?“
„Jetzt kann ich sie doch nicht mehr besuchen.“
„Ach stimmt ja du wolltest ja noch zu Gabriela. Eigentlich ist die Idee gar nicht mal so schlecht. Ok da ich eh keine Lust habe zu kochen, was hältst du von einer schönen großen Pizza?“
„Aber immer. Du willst wirklich hin gehen?“
„Irgendwann muss man das alte doch mal vergessen. Außerdem sind wir als Gäste dort.“
„Hoffentlich bekommt ihr euch nicht wieder in die Haare.“
„Meine liebe Tochter, sowas möchte ich nicht noch mal von dir hören. Außerdem hatte ich für heute genug zoff.“
„Stimmt. Nach dem was Oma sich heute geleistet hat.“

Matthias war so verwirrt das er aus sah wie eine Kuh wen´s donnert. Adriane fing darauf an zu grinsen. Lange dauerte das aber nicht und sie fing an die ganze Geschichte in Kurzform dar zu bieten. Eigentlich ging es nur darum das Gabriela und ihre Familie früher ihre Nachbarn waren. Zwischen allen gab es eine sehr freundschaftliche Beziehung vor allem bei den Mädels und ihren Müttern. Kurz bevor sie hier den Gasthof übernommen hatten gab es Zoff zwischen Anita und ihrer Freundin. Durch den Umzug hatten sie es nie geschafft den zu klären und folglich reden sie nun überhaupt nicht mehr. Das einzige was gehalten hatte war die Freundschaft zwischen Adriane und Gabriela. All zu oft besuchen sie sich nicht da die Fahrt mit dem Bus doch recht lang ist. Sie haben eher ein Hobby daraus gemacht sich Briefe zu schreiben und so den Kontakt zu halten.

Bald fuhr Anita den Wagen in die Haltebucht und sie stiegen aus. Na ja bis auf Matthias. Matthias war so in Gedanken vertieft das er eine extra Einladung brauchte. Der Gastraum hatte eine rustikale Ausstattung. In der Mitte gab es einen großen Kachelofen, um den herum einige der Tische standen. Die Anderen Tische hatte man in Nischen platziert um den Gästen etwas Privatsphäre zu bieten. Direkt vorne neben dem Tresen ging ein Gang entlang und über der Tür am Ende stand groß Bowlingbahn. Der Laden war schon etwas voll und so gingen sie durch den Raum um noch ein Plätzchen zu finden. Leider stand auf den meisten der Tische das sie Reserviert waren, sodass nur noch ein Tisch übrig blieb. Dort stand zwar in großen Buchstaben Stammtisch da aber nichts anderes frei war setzte sich Anita einfach hin. Immerhin war sie ja mal die beste Freundin der Cheffin. Matthias setzte sich gleich daneben nur Adriane stand noch mit einem „Bitte bitte“ Blick vorm Tisch.

„Warum setzt du dich denn nicht?“
„Mama darf ich bitte erst mal hallo sagen?“
„Nagut aber beeile dich. Langsam hab ich richtig Hunger.“
Adriane entschwand dann auch gleich durch die mit Privat bezeichnete Tür.
„Entschuldigung aber sie können sich leider nicht hier hinsetzen. Der Tisch in der Ecke wird erst in zwei Stunden gebraucht. Wenn sie wollen können sie sich dort hinsetzen.“
„Warum dürfen wir uns denn nicht hier her setzen?“
„Das ist der Stammtisch der Besitzer. Ich bekomme ziemlichen ärger wenn ich sie hier sitzen lasse. Er ist für Stammgäste und Freunde der Familie Reserviert.“
„Dann ist ja alles in Ordnung.“
„Bitte setzen sie sich doch dort drüben hin. Sie haben wohl noch nie eine Italienerin erlebt die wütend ist. Bitte tun sie mir das nicht an.“
„Oh doch ich habe sie schon erlebt und nicht nur einmal. Keine bange es ist egal wo ihr sitze entweder sie schmeißt mich komplett raus oder sie wird mich umarmen. dazwischen gibt es nichts. Also fürs erste möchte ich einen Orangensaft und für meine Tochter bitte eine große Apfelschorle. Matthias was willst du denn trinken, auch ne Schorle?“
„Darf ich bitte ne Cola haben?“
„Nein Schatz, von mir aus ne Fanta oder Saft.“
„Gut wenn ich auch kein Radler haben darf dann nehme ich eine A-Schorle.“
„Radler? Warum nicht! Ok für den kleinen ein Radler allerdings mir alkoholfreiem Bier.“

Die Kellnerin war sich nicht schlüssig was sie tun sollte so nahm sie erst mal die Bestellung auf. Da ihre Cheffin gerade oben war ging sie in die Küche um sich rat zu holen. Nach einer kurzen weile schaute eine Kochmütze hinter der Tür hervor. Gefolgt von einem fast gebrülltem „Anita“?! Mitten in der Türe rief er noch etwas in die Küche hinein und stürmte lächelnd auf den Tisch zu. Nun kam der Italiener durch und so wurde Anita geknuddelte was das Zeug hielt.

„Schön das du es mal geschafft hast vorbei zu kommen. Und, wo sind Horst und deine Kleinen? Ist irgend was passiert?“
„Ruhig ruhig. Horst und Marcel sind noch bei meiner Schwiegermutter. Anita ist bei Gabriela wie du dir denken kannst. Matthias hier ist unser Neuzugang. Mit Oma gab es heute etwas mehr Probleme als sonst, so sind wir drei dann noch vor dem Mittag verschwunden.“
„Neuzugang?“
„Matthias ist unser Pflegesohn. Bevor du jetzt fragst „warum“ Keiner weiß wer er wirklich ist und ob er noch Eltern hat oder was mit ihm passiert ist.“
„Du weist es selber auch nicht?“
„Nein.“
„Entweder will er es nicht sagen, wahrscheinlich aus Angst oder sie haben ihn so übel mitgespielt das er Amnesie hat. Zumindest sagen das die Ärzte.“
„Das tut mir Leid. Armer Kleiner. Ich habe leider nicht all zu viel Zeit, ich muss wieder in die Küche damit ihr was zu Essen bekommt. Ich würde euch ja gerne heute einladen doch ich weiß das meine liebe Frau mir den Hals umdrehen würde.“
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ronn2321
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  RE: Labor Datum:13.03.17 08:36 IP: gespeichert Moderator melden


Adriane hat Matthias geärgert und dann schuldbewusst wass sie angestellt hat. Adriane hat die Schuld auf sich genommen. Bei der Oma ist alles gut gelaufen. Das Anita noch bei alten Bekannten vorbei fährt.
Die Geschichte sehr spannend.

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babywerni
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  RE: Labor Datum:18.03.17 08:18 IP: gespeichert Moderator melden


32.
Die Kellnerin brachte nun die gewünschten Getränke. wobei sich Matthias etwas über den Geschmack ärgerte, Radler ohne Alkohol war nun doch nicht sein fall. Oder hatte sich sein Geschmack auch geändert? Die Suche nach dem richtigen Essen war bei der Auswahl schon schwierig. Drei Seiten alleine für alle möglichen und unmöglichen Pizzen, bei den Nudelgerichten war es nicht anders dazu noch die deutsche Küche. Kurz um, beide Blätterten vor und zurück und wieder vor, nur sich entscheiden konnten sie kaum. Kurz bevor Adriane mit Gabriela herunter kamen entschied sich Matthias für eine Pizza Diavolo. Adriane setzte sich auf die andere Seite von Matthias. So direkt am Rand war das flüchten leichter. Immerhin hatte sie mit Gabriela ausgemacht so bald Anita sie vom Haken lässt Kegeln zu gehen. Als Tochter der Besitzer hat Gabriela immerhin Sonderrabatt und warum sollte man das nicht nutzen?! Adriane wusste schon bevor sie Eintrat was sie essen Wollte, somit war das Bestellen auch schnell erledigt. Anita hatte sich eine Lasagne und Adriane wie immer eine Pizza ala Chef bestellt. Nun ging es richtig los Anita fragte Gabriela über Gott und die Welt aus. Immerhin hatten sie sich schon lange nicht mehr gesehen.

Mitten beim Essen kam dann auch Gabriela´s Mutter. Als erstes stauchte sie auch gleich ihre Tochter zusammen. Ihre Mutter will nicht das sie im Gastraum isst. Nicht ohne Grund hat ihre Wohnung oben eine Küche. Na ja zum kochen wird sie selten her genommen, wenn man von dem Morgentlichen Kaffee mal absieht. Allerdings wollen Gabriela´s Eltern nicht das ihr ganzes Leben in der Kneipe abläuft, deshalb soll Gabriela auch nur runter kommen wenn sie aus hilft oder etwas wichtiges ist. Als Gabriela ihr Fett weg bekommen hatte schaute sie grimmig zu Adriane.
„Für dich gilt übrigens das gleiche. Also ab nach oben mit euch beiden. Wer bist du eigentlich und wieso sitzt du an diesem Tisch?“
„Mama das ist Adrianes neuer Bruder.“
„Wie, Neuer Bruder?“
„Matthias wohnt seit ein paar Wochen bei uns. Er hat keine Eltern mehr.“
„Ähm guten Tag.“
„Sagt mal spinnt ihr jetzt völlig? Mit so etwas macht man keinen Scherz.“
„Das ist kein Scherz. Matthias ist unser Pflegesohn. Außerdem so lange ich Zahle wird Adriane hier am Tisch essen.“

Anita stand direkt neben dem Tisch und schaute ihrer nun sehr überraschten Freundin ins Gesicht. Matthias spürte die Unsicherheit die beide ausstrahlten. Adriane und Gabriella amüsierten sich nun richtig über die Gesichter ihrer Mütter. Es dauerte nur fünf Sekunden bis beide sich wieder gefangen hatten. Doch in dieser spannungs geladenen Atmosphäre kam es einem eher wie Minuten vor.
„Du bist auch hier!?“
„Ja, und bevor du auf die Idee kommst uns raus zuschmeißen denk dran das ich noch nicht bezahlt habe.“
Matthias spürte wie die Spannung sich ins unendliche steigerte und wusste, woher auch immer, das gleich eine Bombe hoch geht. Irgend was musste er tun oder sagen.
„Mama ähm Mama darf ich bitte nachher noch ein Eis haben?“
„Was wie?“
„Weil es heute doch so heiß ist. Bittttttte!“
„Wenn er Eis bekommt dann will ich auch einen Becher. Hier drüben ist es nämlich genau so warm.“
„Keine bange Mama ich mache die Becher für uns Drei fertig. Du hast bestimmt ne Menge mit Tante Anita zu bequasseln.
Die Mädels standen nun auf damit ihre Mütter hinten platzt haben.

Gabriella bekam auch gleich die Returkutsche und musste ein zweites mal laufen. Die Mütter wollten ungern ihren Kindern beim Essen zuschauen und selber nichts bekommen. Wie erwartet fingen die Beiden an über Gott und die Welt zu plaudern. Da sie dabei nicht unbedingt Zuhörer brauchten erlaubten sie nur zu gerne den Mädels die Kegelbahn zu benutzen. Na ja einen Hacken hatte es, sie mussten Matthias mitnehmen. Beim Kegeln verrenkte Matthias sich immer wieder um überhaupt die Kugel nach vorne zu bekommen. Ihm fehlte immer noch Kraft. Auch, dass er nicht mehr so groß war wie früher machte ihm Schwierigkeiten. Sehnsüchtig dachte er zurück wie Anne mit ihm gespielte hatte. Wie sie sich immer wider gegenseitig versucht haben abzulenken damit der andere eine Ratte wirft. Und wie sie ihm danach immer einen Kuss zur Wiedergutmachung gab, weil sie mal wieder gewinnen musste. Sein eigenes Bild was sich in der Scheibe spiegelte riss ihn brutal aus seinen Erinnerungen. Das war jetzt also sein Leben ein kleiner Junge der für fast alles Hilfe braucht und nicht mal ein paar Kegel umschmeißen kann. Seufzend setzte er sich wieder auf seinen Stuhl. Die Lust am Kegeln war ihm nun auch vergangen, so überließ er die Bahn den anderen und amüsierte sich.

Das gute Essen machte sich bemerkbar und so musste er langsam mal aufs Klo. Da seine Windel mit Sicherheit nicht mehr trocken war wollte er sie auch gleich dabei wechseln. Also suchte er nach Anita sie musste ihm noch seinen Rucksack aus dem Auto holen. Am Tisch angekommen sah er völlig fremde Gesichter. Er konnte auch an den anderen Tischen weder seine noch Gabrielas Mama entdecken. Die Bedienung traute er sich nicht zu fragen. Sie waren zwar zu zweit, hatten aber so viel zu tun das keine im auch nur einen Blick zuwarf. Er ging erst mal nach draußen, vielleicht war sie ja nur mal kurz frische Luft schnappen. Er sah zwar das Auto und auch seinen Rucksack nur konnte er weder die Tür aufmachen noch war Anita in Sichtweite. Panik kam in Matthias auf. Wo konnte er denn noch schauen? Seine Gedanken überschlugen sich förmlich mit Ideen. Wobei eine verworrener war als die Vorhergehende. Am Ende blieb ihm nichts anderes übrig als wieder zurück zu Adriane zu gehen. Sie müsste ihm helfen können. Alls er bei der Kegelbahn ankam leuchtete zwar noch die Anzeige aber von Gabriela oder Adriane war nichts zu sehen. Die Panik die in ihm war wurde immer stärker bis er nicht mehr konnte und anfing zu weinen. Erschwerend kam noch hinzu das seine Windel anfing auszulaufen. Aus Scham verkroch er sich in eine Ecke und weinte immer stärker. So beschissen wie es ihm jetzt ging konnte und wollte er seinen Darm nicht mehr kontrollieren. Sein erwachsener Verstand hatte sich nun vollkommen ausgeschaltet. Nur sein kindliches Unterbewusstsein arbeitete. Wie schon damals im Krankenhaus verkroch er sich in eine Ecke und zog die Beine an den Bauch. Die beiden Mädels kamen bald auch wieder und setzten sich an den Tisch. Sie waren so sehr in ihr Gespräch vertieft das dies Häufchen Elend keinem auffiel. Erst in einer Pause wo beide nicht mehr lachen konnten hörte Adriane das Schluchzen von Matthias.

„He Kleiner was ist denn mit dir passiert?“
„Adriane riechst du das? Stinkt ja wie auf nem Scheißhaus.“
Auf diese Worte hin vergrub Matthias seinen Kopf noch mehr.
„Oh Gott Mama bringt mich um wenn sie dich so sieht.“
„Hä wieso soll sie dich umbringen du hast doch nichts gemacht.“
„Das weist du und ich. Mama wird bestimmt glauben das wir ihn solange geärgert haben biss er in die Windel geschissen hat.“
„Windel?“
„Ach ja hatte ich ganz vergessen. Er braucht Windeln wegen irgend so einer Krankheit. Mama hat mir versucht das zu erklären aber so ganz hab ich es nicht begriffen.“
„Wir bringen ihn besser hoch bevor noch Gäste hier Kegeln wollen.“
„Ich will zu Mama.“
„Bin mir ziemlich sicher das die Beiden oben auf dem Balkon sind. Zumindest ist das der Lieblingsort meiner Mutter geworden.“
„Ok Matthias wir bringen dich jetzt noch oben ins Bad und dann such ich Mama ok?“

Matthias nickt und die Beiden halfen ihm auf die Beine. Durch das sitzen war natürlich alles verschmiert und klebte nun auf der Haut. Die Nasse Hose fühlte sich auch nicht gerade gut an. So watschelte er von den Beiden mehr gezogen als selber laufend, den Gang entlang. Als er in die Nähe der Tische kam wurde ihm wieder bange. Er wollte nicht das ihn jemand so sah oder gar roch. Zu seinem Glück bogen die drei vor dem Gastraum ab und gingen durch die Tür wo Privat drauf stand. Hier ging es eine schwach beleuchtete Treppe hoch zu zu einer art Hausflur. Oben angekommen schloss Gabriela die Wohnungstür auf und sie versuchten so leise es ging Matthias ins Bad zu schaffen. Sie hatten da allerdings die Rechnung ohne den Wirt oder besser der Wirtin gemacht. Denn genau sie kam aus der Küche und sah die Drei. Ihre Weinflasche stellte sie auf die Garderobe und schaute dann Matthias ins Gesicht. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis sie anfing vor Wut zu kochen und die die beiden Mädels zusammen zu stauchen. Für sie war klar das die zwei daran schuld waren. Was sie am meisten ärgerte war, dass ihre eigene Tochter so mit einem Gast umging. Matthias war ja das erste mal da und so richtig hatte sie noch nicht realisiert das er zur Familie von Anita gehörte.

Von diesem Lärm angezogen stand auch bald Anita in der Tür. Matthias spürte regelrecht ihre Anwesenheit und flüchtete sich in ihre Arme. Die Liebe und Wärme die sie ausstrahlte Trieb ihm noch mehr Tränen in die Augen. Diesmal eher vor Erleichterung und Freude. Anita bremste erst mal ihre Freundin, bevor sie noch Gabriela enterbt. Die beiden wurden nun auf Gabrielas Zimmer geschickt und sollten dort auch erst mal bleiben.

„He mein Großer was ist denn passiert? Deine Windel hat es ja auch bitter nötig. Soll ich dich erst mal Frisch wickeln bevor wir reden?“
Matthias nickte nur.
„Ähm Theresa könntest du bitte an mein Auto gehen!? hinter dem Fahrersitz müsste ein kleiner bunter Rucksack sein. Dort sind die Windeln und alles was Matthias braucht drin. Mein Schlüssel ist in der Jackentasche.“
„Klar mach ich doch gerne.“
Durch das Streicheln beruhigte er sich auch bald. Theresa kam bald wieder und brachte alles in die Stube.
„Ich glaube es wäre besser wenn ich das im Bad mache.“
„Mach dir mal keine Sorgen, ich hab hier noch die Wickelunterlage von einer Freundin. Sie kommt öfters mal vorbei und hat sie deshalb hier gelassen.“

Normalerweise hätte er bestimmt dabei protestiert vor anderen wie ein kleines Baby mitten im Raum gewickelt zu werden doch jetzt war es ihm egal. Er wollte nur so schnell wie möglich das Klebende vom Körper haben. Da auf der einen Seite seine Hose so einiges abbekommen hatte und auf der anderen Seite Anita angst hatte noch einiges aus der Windel heraus kommt, zog sie ihn komplett aus bis er fast nackig war. Da die Unterlage nicht für achtjähriger gemacht worden war, legte Theresa ihm noch ein Kissen unter den Kopf. Er hätte sonst außerhalb auf dem Boden liegen müssen. Während seine Windel abgemacht wurde fühlte er mit der Hand über die Oberfläche. Sie war Weich und irgendwie fasziniert es ihn auch. Sein Hintern war total verschmiert. Theresa sah die Bescherung und als sie erkannte das Anita ihre Feuchttücher heraus holte schüttelte sie mit dem Kopf.
„Warte mal ich hol dir was du brauchst. Hab auch noch ne gute Babycreme da bevor er noch wund wird.“
Theresa brachte nun Klopapier, Wasser und einen Lappen. Matthias drehte seinen Kopf zur Seite um nicht in die Gesichter der anderen schauen zu müssen.
„Matthias bitte sei ganz ehrlich zu uns, haben dich Gabriela und Adriane geärgert?“
„Nein.“
„Warum hast du dann geweint?“
„Ich hatte dich gesucht, weil ich aufs Klo musste. Die Windeln waren ja noch im Auto. An unserem Tisch saßen andere und ich konnte dich nirgendwo finden. Alls ich dann zurück bei Adriane war waren die auch weg.“
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ronn2321
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  RE: Labor Datum:25.03.17 15:46 IP: gespeichert Moderator melden


Der arme Matthias, den passiert wider ein Unglück. Wass passiert jetzt Gabriela und Adriane ??

Sehr spannende Geschichte
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ronn2321
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  RE: Labor Datum:07.04.17 15:18 IP: gespeichert Moderator melden


Bin gespannt wie die Geschichte weiter geht.

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dllars33
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  RE: Labor Datum:10.04.17 06:41 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

eine wirklich gute Geschichte. Habe am vergangenen Wochenende von Teil 1 bis zum aktuellen alle gelesen. Sehr gut geschrieben, man kann sich richtig in die Bilder und Gefühle hineinversetzen die Du malst.

Man merkt besonders, dass Du ein Konzept hast, und kein Flickwerk, dass immer nur ergänzt wird.

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Gruß Lars
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  RE: Labor Datum:10.04.17 08:35 IP: gespeichert Moderator melden


Schon Irgendwie Witzig die Situation mit Adriane.
Erst Ärgert sie Matthias so als kleine Rache weil die Mathehausaufgabe zu gut war und hat dann doch Gewisssensbisse und beichtet alles der Mutter.
Matthias ist auch nicht Nachtragend und bittet Mama um eine Milde Strafe für Adriane.
Das mit der Mutter vom Vater ist ja echt schlimm. Nur warum mag sie Marcel mehr als Adriane? Weil er auch Adoptiert ist?
Das Zusammentreffen der Mütter in der Pizzeria fand ich Witzig. Nur Adriane war mal wieder Unaufmerksam und hat nicht auf den kleinen Bruder geachtet.
Don´t Dream it! BE IT!!!
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babywerni
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  RE: Labor 33 Datum:10.04.17 19:50 IP: gespeichert Moderator melden


33.
Anita lächelte Matthias verlegen an und wickelte ihn erst mal fertig. Nach dem alles richtig saß bekam er noch sein T-Shirt angezogen. Auf weitere Kleidungsstücke verzichtete Anita. Erstens war die Hose nass und zweitens war es extrem warm. Er war am ende mit den Nerven und wollen nun erstmal nicht mehr spielen. Rein aus dem Bauch heraus hätte sie ihn jetzt zum Mittagsschlaf verdonnert. Nur wusste sie auch, dass ein Achtjähriger nicht gerne Mittagsschlaf macht. So entschied sie sich ihn mit nach draußen auf den Balkon zu nehmen um etwas Sonne zu tanken. Na ja nicht direkt in die Sonne er ist ja kein Brathähnchen aber bei ihr so im Schatten war es angenehm.

Beim Hochheben klammerte sich Matthias an seine Ersatzmama und flüstere leise in ihr Ohr.
„Schimpfst du jetzt mit Adriane?“
„Ach so stimmt ja - die Beiden sitzen ja immer noch im Zimmer. Theresa holst du bitte unsere beiden Großen? Keine angst Matthias, wir werden sie nicht bestrafen.“
Anita setzte sich zusammen mit Matthias in ihren Liegestuhl. Sie streichelte ihm behutsam über den Rücken. Was er sichtlich genoss. Theresa schob beinahe die Beiden auf den Balkon. Mit betrübtem Gesicht standen sie nun da. Gabriela erwartete eine Standpauke, eine Standpauke wie sie nur ihre Mutter verteilen konnte. Ihre Eltern leben nach einem einfachen Prinzip. Wenn sie lieben dann richtig, mit Leib und Seele und genau so war es mit allen anderen Gefühlen auch. Dadurch waren die Strafen meistens nicht harmlos. Zum Glück gab es selten welche. Meistens beließen ihre Eltern es bei einer Standpauke. Adriane hingegen wusste nicht was sie denken sollte. Auf der einen Seite fühlte sie sich ein bisschen schuldig, weil sie ihn alleine gelassen hatte. Auf der anderen Seite konnte sie sich kaum vorstellen, dass alleine nur deshalb Matthias anfing zu weinen. Ihr kam auch in denn Sinn, dass Matthias nur spielt um ihr eins Auszuwischen. Immerhin gab es da ja noch eine art Restschuld vom Einkaufstag.
„Ok, Matthias Geschichte kenne ich nun. Jetzt möchte ich noch eure hören. Halt! Gabriela zu erst.“
„Tante Anita wir haben eigentlich gar nichts gemacht. Ehrlich! Nachdem er zu dir gegangen ist, bin ich mit Adriane kurz hoch um ihr was zu zeigen und als wir dann runter kamen saß der in der Ecke. Mama glaub mir bitte, egal was der gesagt hat, das ist die Wahrheit.“
„Fräulein - Matthias ist kein DER ...“
„Theresa bitte, du kannst sie ja noch zusammenstauchen wenn wir weg sind. Hat meine Kleine dem etwas hinzuzufügen?“
Das Wort „Kleine“ betonte sie noch extra.
„Nein Mama sie hat die Wahrheit gesagt.“
„Wenn das wirklich die Wahrheit ist, warum steht ihr beide dann genau so da, wie damals, als ihr die Scheibe vom Nachbarn eingeschmissen hattet?“
„Ähm na ja ich hätte vielleicht mitgehen sollen als er zu dir wollte. Er kennt sich hier ja nicht so aus.“
„Das wäre eine gute Idee gewesen. Adriane du weißt doch, dass er es nicht leicht hat vor allem nach dem heutigen Tag.“
„Ich weiß.“
„Na ja, das zeigt mir das ich mit meiner Entscheidung zum Thema Babysitten richtig lag. Von mir aus könnt ihr wieder spielen gehen. Ohne Matthias erstmal.“
„Du glaubst uns?“
„Bleibt mir ja nichts anderes übrig da ihr drei das Gleiche erzählt habt.“

Adriane atmete tief durch. Wenn man ganz leise war, hörte es sich so an, als ob ein Felsen herunter purzelte. Gabriela hingegen musste sich noch eine kleine Prädigt von ihrer Mutter anhören. Immerhin war sie verantwortlich für die Kegelbahn und da rennt man nun mal nicht einfach so weg. Die Zwei verschwanden nun gut gelaunt wieder ins Kinderzimmer. Matthias hingegen genoss die Zärtlichkeit. Auf dem Schoß von Anita döste er vor sich hin und dachte an fast gar nichts mehr. Theresa und Anita hingegen redeten über Gott und die Welt. Sie Sprachen sich auch über ihren letzten Streit aus und beschlossen beim nächsten Mal nicht mehr so lange zu warten, bis sie wieder mit einander sprachen. Zur Kaffeezeit musste Theresa mit im Restaurant helfen. Wodurch nun auch Matthias wieder wach wurde. Jedoch hatte er nichts zu tun und so wurde ihm schnell langweilig.
„Tut mir leid, dass ich dir so viele Sorgen mache.“
„Du kannst ja meistens nichts dafür. Ich weiß ja nicht was du jetzt vor hast, aber ich möchte mich gerne mal in die Sonne legen. Kannst dich ja auf die Liege im Schatten werfen und etwas schlafen.“
„Darf ich nach Adriane schauen?“
„Von mir aus, aber bleib bitte hier oben.“
„Mach ich.“
Matthias gab Anita noch einen Kuss auf die Wange und ging ins Wohnzimmer.

Er schaute sich erstmal in ruhe die Wohnung an bevor er an Gabriellas Tür anklopfte.
„Komm ruhig rein. Na Matthias geht’s dir besser?“
„Geht schon. Mama will sich sonnen und deine Mutter ist runter gegangen.“
„Stimmt ja, heute ist die Hölle los da unten. Ich kann froh sein, dass ihr da seit, sonst müsste ich mithelfen.“
„Was macht ihr den gerade?“
„Eigentlich reden wir nur.“
„Na gut dann las ich euch mal in ruhe.“
„Mir kommt da gerade so eine Idee.“
Schwups und schon lag Matthias auf dem Fußboden.
„Adriane halt doch mal seine Beine. Ich kann ihn doch gar nicht richtig durchkitzeln.“

Matthias lacht und windet sich. Er versucht sich auch so gut es geht zu wehren doch ausrichten konnte er nichts gegen die beiden Teenager.
„Stopp. Gabriela hör auf. Er kann nicht mehr.“
„Ups, man bist du schnell aus der Puste.“
„Hab dir doch gesagt, dass er krank ist. Alles ok bei dir?“
„Geht schon. ... Das war nicht Fair. Ihr seid zu zweit und auch stärker.“
Er war sauer und versuchte aufzustehen um Mama zu holen. Leider hatte er sich so sehr verausgabt, dass er gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geplumpst ist. Zum Glück war der Aufprall nicht sehr stark. Er wurde ja vom Teppichboden und seiner Windel abgefedert. So kraftlos wie er nun war fiel er auch gleich nach hinten. Gabriela fing seinen Kopf noch ab bevor er auf dem Boden aufschlug. Es brauchte zwei Sekunden biss sein Blut wieder da war, wo es hingehörte.
„He Kleiner nicht so hastig. Adriane, hat er öfters so was?“
„Na ja gestern war er auch schon ziemlich fertig. Hoffentlich wird er bald gesund.“
„Scheiße. Mensch das wollte ich nun wirklich nicht. Sorry Kleiner. Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Kann ich bitte was trinken?“
„Warte mal, da hinten müsste noch Wasser sein. ... Ja genau. Ok ist nicht mehr viel, aber besser als nichts.“

Matthias versuchte die Glasflasche an seinen Mund zu heben. Er merkte, dass sie ziemlich schwer war und brach somit den Versuch ab. Mit viel Anstrengung hätte er es geschafft, aber warum sollte er. Seine Schwester saß betrübt auf dem Boden und machte sich augenscheinlich Vorwürfe. Bei Gabriela war es noch etwas schlimmer, sie versuchte ihre „Missetat“ dadurch wieder gut zu machen, indem sie sich um ihn kümmerte. So lag sein Kopf auf ihren Knien und sie streichelte sanft seine Wange. Diesen Umstand konnte er ja versuchen auszunutzen. Er musste nur weiterhin schwach bleiben und sie würden ihm aus der Hand fressen.
„Warte ich mach sie dir auf. Dein Kopf noch etwas höher und hier ist die Flasche.“
Matthias trank so gut es ging. Gabriela hatte anscheinend keine große Erfahrung was das halten von großen Flaschen betraf. Links und rechts von Matthias Mund schwappte immer wieder etwas herraus und ergoss sich auf sein Shirt.
„Ok das wars. Alle. Willste noch mehr? In der Küche ist bestimmt noch kalter Tee.“
Matthias nickte nur.
„Adriane passt du so lange auf ihn auf, bis ich wieder da bin?“
„Natürlich mach ich das. Du Matthias Erzählst du das Mama?“
„Weiß noch nicht.“
Gabriela drehte sich bei diesen Worten um und schaute Matthias direkt ins Gesicht. Standhalten konnte er ihrem Blick nicht. Viel zu eindringlich und erschrocken schaute sie ihn an. Grübelnd verließ sie nun ihr Zimmer.

„Ok was willst du haben?“
„HÄ?“
„Na ja was willste dafür, das du nichts erzählst?“
„Das du mich nie wieder ärgerst. Vor allem nicht so wie Gestern.“
„Ist dir schon mal aufgefallen, dass ich jedes mal ärger bekomme, wenn wir was zusammen gemacht haben?“
„HÄ?!“
„Wegen der Musik oder als wir draußen gespielt haben.“
„Da hattest du mich ja auch geärgert.“
„Da ist ja auch noch die Sache mit Matte. Du weißt doch wegen den Hausaufgaben. Mama möchte, dass ich Nachhilfe nehme und am liebsten bei dem, der mir die Hausaufgaben gemacht hatte.“
„Ähm. Weiß sie wer es war?“
„Denkst du sie glaubt mir die Wahrheit!? Wenn ich jemanden nenne, dann wird sie mit ihm sprechen wegen der Nachhilfe. Ich musste ihr versprechen, dass ich selber zur Nachhilfe gehe und nächstes Jahr besser werde. Sonst hätte sie mich nie vom Haken gelassen.“
„Na ja Nachhilfe kannst du wirklich gebrauchen.“
„Fang du nicht auch noch an. Als nächstes willst du noch, dass ich zu dir komme he?“
„Warum nicht? Zumindest machst du dann das was Mama wollte.“
„Wenn das einer mitbekommt, dann kann ich mich umbringen. Ne ne, irgendwie wird mir schon noch was einfallen.“

Gabriela öffnete langsam die Tür, weil sie die Hände voll hatte.
„Und will er petzen?“
„Denke nicht, dass er es macht. Außerdem haben wir ja auch nichts gemacht oder?
Die Frage war an Matthias gerichtet. Obwohl es sich mehr nach einer Drohung, als nach einer Frage anhörte.
„Mist, jetzt muss ich noch ein Glas für ihn holen holen.“
„Hä? Warum hast du keins für ihn mitgebracht?“
„Ich dachte mir wenn er petzt dann will ich vorher auch meinen spaß haben. Immerhin hatten wir schon vorhin wegen ihm ärger gehabt.“
„Was hattest du vor?“
„Ach nichts.“
„Ich will es auch wissen.“
„Ach nichts Schlimmes. In der Küche hab ich halt die Sachen von Saskia gefunden.“
„Welche Sachen?“
„Die hier. Saskia ist das Baby von Mamas Freundin.“
„Ihh das ist ja Rosa.“
„Tut mir Leid aber ein blaues Lätzchen haben wir nun mal nicht. Da er vorhin so gesabbert hat, dachte ich es könnte nicht schaden.“
„Schmeiß mal her, mal sehen ob es ihm überhaupt passt.“
„Ich will kein Rosa.“
„Also wenn du jetzt mitspielst, dann schenke ich dir auch ein blaues. Ok?“
„Na gut. Aber nur, wenn du Nachhilfe nimmst und zwar so wie Mama es will. Ich kann natürlich auch petzen, über all das hier.“
„Das ist Erpressung.“
„Richtig, zweimal pro Woche Nachhilfe und ich sag nichts der Mama. Abgemacht?“

Eine richtige Antwort bekam er nicht mehr. Stattdessen band sie ihm das Lätzchen um den Hals. Gabriela nahm währenddessen die Nuckelflasche und setzte sich neben die Beiden. Matthias machte sich nun einen Jux daraus und spielte Baby so gut er konnte. Er sabberte was das zeug hielt und auch sonst machte er den Beiden die Arbeit schwer. Allerdings nur so, wie die Beiden nicht die Lust an dem Ganzen verloren. Das alles war nicht ganz ohne Hintergedanken. Adriane hatte er nun in der Hand, sie muss bei ihm Nachhilfe nehmen und da könnte er ihr dann alles heimzahlen. Mal davon abgesehen, dass es so lustiger ist als wenn er sich ganz alleine beschäftigen muss. Die Mädels hingegen dachten nicht so viel nach, für sie stand der Spaß im Vordergrund. Davon gab es ne ganze Menge. Sie gaben ihm nicht nur die Flasche, nein als nächstes kramte Gabriela in ihren Sachen und holte einen noch eingeschweißten Schnuller heraus.
„Der andere hängt an meinem Rucksack. Bei uns in der Schule ist das so ne Modeerscheinung.“
„Ein bissel klein für ihn.“
„Sorry konnte ja nicht wissen, dass ich mal hier ein Riesenbaby habe.“
„So langsam kommt mir da ne Idee, was ich ihm alles zum Geburtstag schenken kann.“
„Ich denke es weiß keiner wann er geboren ist?!“
„Dasschh.“ >spuck< „Das hat die Richterin festgelegt. Irgendwann jetzt im Sommer soll er sein.“
„Tss tss tss was für ein unartiges Baby. Kleiner du sollst doch deinen Schnuller nicht ausspucken, der wird doch nur dreckig. Hier, Mund auf! So ist brav!“
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  RE: Labor 34 Datum:10.04.17 19:58 IP: gespeichert Moderator melden


34.
Wenn Blicke töten könnten wäre Adriane ganz sicher umgefallen. Widerstand leistet er allerdings nicht. Warum auch, so wurde er immerhin beschäftigt und es machte ihm Spaß. Auch wenn die Beiden ihn für einen kleinen Jungen hielten, so wusste er es doch besser. Dieses Wissen genoss er. Auch schaffte er es sie spielerisch zu lenken. Das Ganze ging solange gut, bis Theresa in der Tür stand. Theresas Gesicht verfinsterte sich und nahm ein dezentes rot an. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, so ähnlich wie bei einer Raubkatze die kurz davor ist ihr Mittagessen zu erlegen. Die beiden Mädels hingegen sahen aus wie Hasen, die in einer Falle stecken. Sie wurden richtig blass im Gesicht. Matthias saß mit dem Rücken zur Tür, so dass er Theresa erst spät bemerkte. Sein Verstand hingegen arbeitet nun auf Hochtouren. Er malte sich aus was Gabrielas Mutter wohl sieht und denkt. Ein achtjähriger Junge mit Windel um den Hintern, einem Nuckel im Mund, Lätzchen um den Hals und sitzend vor einem Berg Duplosteinen. Er ahnte was jetzt wohl kommen wird. Auch wenn sie die Beiden nicht gleich umbringen wird, so hätten die Mädchen wohl einiges durch zu machen. Er fühlte sich schuldig, warum hatte er das zugelassen.

Matthias legte seinen besten Bettelblick auf den er konnte.
„Tante Theresaaaaa, spielst du mit?“
„Wie ähm. Was macht ihr hier??“
„Wir spielen, wieso?“
„Ihr spielt!? Aha. Und von wem kam die Idee für dieses Spiel?“
Matthias nahm seine Hand und zeigte, wie es bei Babys nun mal üblich ist, auf Gabriela.
Theresa grunzte etwas unverständliches in ihren nicht vorhandenen Bart. „Und das hast du einfach so mitgemacht?“
„Na ja, anfangs wollte Adriane nicht mitspielen. Aber ich weiß ja wie ich sie überreden kann.“
Adriane hörte diesen Satz und war sofort sauer. Sie von einem kleinen Bengel überredet? In ihren Augen funkelte der Zorn. Nur auslassen an ihm konnte sie es jetzt nicht, immerhin stand Theresa noch im Raum.
„Du bist sicher, dass sie lieb zu dir waren?“
„Natürlich, zu Babys ist man doch immer lieb. Sonst schreien sie ja das ganze Haus zusammen.“
Matthias Gesichtsausdruck wechselte dabei von empört bis hin zu vollkommen unschuldig. Alleine schon das zauberte ein Grinsen auf Theresas Gesicht. Für Gabriela war dies das Zeichen zum entspannen. Sicherlich wird sie später, wenn alle aus dem Haus sind einige Fragen beantworten müssen, nur schlimmeres wird wohl nicht mehr passieren. Als Matthias erwähnt hatte, dass es ihre Idee war rechnete sie schon mit dem Schlimmsten.
„Na ja das mit dem Babysitten werden wir wohl dann noch mal üben müssen. Ihr merkt ja nicht einmal, dass euer Schützling nass ist. Matthias geh mal bitte zu deiner Mutter nicht, dass du noch wund wirst.“
„Das können wir doch machen.“
„Nix da, er hat heute schon genug durchgemacht. Ihr könnt hier ja noch etwas aufräumen. Außerdem gibt es gleich Kaffee. Außer ihr wollt kein Eis, dann könnt ihr von mir aus auch hier bleiben.“

Matthias blieb nichts anderes übrig und so ging er zu Anita auf den Balkon. Adriane war hingegen noch sauer und es bedurfte erst ein paar hinweisen von Gabriela bis sie erkannte, dass Matthias die Beiden grade vor einem Donnerwetter gerettet hatte. Mitten beim Kaffee bekam Anita einen Anruf von Horst. Die Beiden wollten anscheinend mit dem Bus nach Hause fahren. Anita lotste sie nun zum Lokal. Bestimmt wollte Horst auch mal wieder mit seinem Nachbarn reden. Irgendwie fühlte Anita sich auch etwas schäbig. Sie konnte es sich hier gut gehen lassen und Horst musste bei seiner Mutter sitzen und alles ertragen was sie von sich gab. Der Kuchen war köstlich, was Matthias durch seinen zweiten Nachschlag eindeutig zeigte. Es blieb aber noch genug für Horst und Marcel übrig. Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachten die Fünf zusammen mit Gabriela auf der Kegelbahn. Nur ab und zu kam einer von Grabielas Eltern vorbei um kurz zu plaudern oder für Getränkenachschub zu sorgen. Matthias war allerdings so fertig, dass er nicht mehr mitspielte. Er notierte die Punkte und spielte den Schiedsrichter. Das Verhalten von Marcel bereitete ihm allerdings etwas Kopfzerbrechen. Marcel war schon fast wie ausgewechselt. Ihr braucht nicht denken, dass er auf einmal freundlich zu Matthias war. Nein, da tat er wieder so als wäre er gar nicht da. Aber er freute sich sichtlich und selbst sein mieses abschneiden beim Familieninternen Turnier konnte ihn nicht traurig machen. Irgendwas musste bei Oma noch passiert sein.

Matthias war nach dem Tag so was von müde, dass er schon im Auto eingeschlafen war und auch am Sonntag meistens nur im Schatten lag oder an seinem Geschenk für Horst bastelte. Die Schule am Montag war auch nicht grade aufregend. Erstens war es Montag, zweitens ein herrlicher Sommertag und drittens waren alle in Gedanken schon in den Ferien. Der Nachmittag war da schon interessanter. Kurz nachdem die Beiden zu Hause waren. Durfte Marcel noch einmal nach draußen, obwohl er Stubenarrest hatte.
„Mama hat Marcel kein Stubenarrest mehr?“
„Doch hat er. Er darf nur einmal kurz raus um ein Geschenk für Papa zu besorgen. Dafür darf er sich heute allerdings kein Spielzeug aussuchen.“
„Duu Mammma wegen dem Spielzeug.“
„Ja Matthias was ist damit? Hat dir Marcel etwas weggenommen?“
„Nein ich möchte mir nur nichts mehr aussuchen.“
„Warum denn das? Will Marcel das du das sagst?“
„Nein. Ich habe nur schon genug. Das da oben ist so viel, damit kann ich doch im Leben nicht mehr spielen.“

Anita schaute ihn verwirrt an. Ein Kind das weniger Spielsachen wollte, war ihr vollkommen neu.

„Können wir nicht einiges davon einfach oben lassen? Dann Geht das mit dem Aufräumen auch schneller.“
„Ah ja.“
„Wir können dann ja später was austauschen.“
„Oder wir sortieren gleich etwas aus und spenden es. Wäre das nicht auch eine Idee.“
„Schon ich Glaube aber nicht, dass Marcel mitmacht.“
„Das stimmt auch wieder.“
„Du Mama, darf ich zu Jonas gehen und mit ihm spielen?“
„Welcher Jonas?“
„Aus meiner Klasse. Ähm… Reinhardt heißt glaub ich sein Vater, er hatte uns doch letztens nach Hause gefahren.“
„Ach so, na klar kannst du zu ihm. Ich zeichne dir nur schnell auf, wie du am sichersten hinlaufen kannst. Ach übrigens, das heißt Onkel Reinhardt. Tu mir bitte den gefallen und sei brav bei ihm. Um halb sechs bist du wieder zu Hause Klar?“
„Ja Mama.“
„Hattet ihr Hausaufgaben auf?“
„Mama so kurz vor den Ferien gibt es doch keine Hausaufgaben mehr.“
„Stimmt ja, Übermorgen bringt ihr ja wieder das Grauen mit nach hause.“
„HÄ?“
„Giftzettel Zeugnisse oder wie auch immer du das nennen willst. Jetzt mach dich ab, damit du pünktlich wieder da bist und nimm deinen kleinen Rucksack mit. Nicht das deine Windel noch ausläuft.“

Für Matthias war es ein herrlicher Nachmittag. Er spielte nicht nur mit Jonas, nein sein Papa hatte frei und auch seine kleinere Schwester war mit dabei. Was Matthias noch nie so erlebt hatte war das Reinhardt sich so sehr beim spielen beteiligte. Das er ziemlich neugierig war, lag wohl an seinem Beruf. Ständig fragte er Matthias irgendwas. Ab und zu waren dabei auch Fragen über Matthias Vergangenheit. Einige von denen beantworte er nicht, bei anderen bemerkte er zu spät das er eigentlich schon viel zu viel verraten hatte. Er ärgerte sich zwar darüber aber aus irgendeinem Grund hatte er Vertrauen zu diesem Mann. Sein Verstand hielt ihn zwar zurück aber sein Herz wollte am liebsten alles heraussprudeln lassen. Im inneren überlegte er ob es nicht besser wäre wenn er hier Wohnen würde. Hier weg von Marcel und den Problemen mit ihm. Sicher, er mochte oder besser gesagt, er liebte Horst und Anita und er wusste, dass sie ihn auch liebten. Doch das hier war etwas anderes es war harmonisch und friedlich.

Zu Hause angekommen roch es schon im Gang nach Gebratenem. Von gestern war ne ganze Menge übergeblieben. Es kann auch sein das Anita mit Absicht mehr kocht. Auf jeden Fall hieß das es gibt Klöße mit selbst gemachtem Rotkohl und Braten. Der Rotkohl hatte es Matthias am meisten angetan. Das war immer das Beste. Leider durfte er nicht mit kochen, sonst hätte ihm der Braten bestimmt besser geschmeckt. Anita spart immer etwas bei den Gewürzen. Für Matthias Geschmack könnte da erheblich mehr Knoblauch dran. Marcel grinste beim Essen noch mehr als gestern. So langsam regte es Matthias auf. Er wusste, dass Marcel etwas ausheckt und dass es bestimmt nichts sein wird, was Ihm gefällt.

Am Mittwoch war es endlich so weit. Der Letzte Schultag.
In der Schule gab es nur noch zwei Stunden. Die erste wurde mit einem Scherz begonnen „Klassenarbeit“. Ihre Klassenlehrerin hatte für alle Stifte und zettel ausgeteilt. Einige meinten laut, dass am letzten Tag doch nur die Giftzettel verteilt werden und die Noten schon feststehen. Die knappe Erklärung, dass dies die erste Note für das nächste Jahr sei, brachte auch den letzten zum schweigen. Die Aufgabe war einfach „Was habt ihr dieses Jahr gelernt“ mit dem Zusatz, dass sie 15 Minuten Zeit hätten. Matthias war jetzt klar, dass es darauf keine Noten geben würde, es war anscheinend so eine art Beschäftigungsprogramm. Da jetzt jede Sorge bei ihm abgefallen war schrieb er frei drauf los. Denn er hatte viel gelernt. Die Streber der Klasse schrieben natürlich auf was alles im Unterricht durchgenommen wurde. Nur bei Matthias war davon nichts zu lesen. Er schrieb davon wie es ist ein Kind zu sein wie er lernte sich wie ein Kind zu benehmen. Natürlich auch, dass er das Laufen lernen musste. Er fing an sich einiges von der Seele zu schreiben. Matthias war auch egal ob das was er da schrieb grammatikalisch richtig war oder wie viele Rechtschreibfehler er gemacht hatte. Sogar seine Sauklaue war im egal geworden. Er schrieb damit es ihm besser geht, egal was die Lehrerin dazu meinen würde. Nach den 15 Minuten beendete die Lehrerin ihren kleinen Spaß und klärte die Kinder auf. Der Rest waren dann nur noch Ermahnungen organisatorisches und zu letzt noch die Zeugnisausgabe. Matthias bekam kein richtiges Zeugnis. Da er ja nur ein par Wochen in der Schule war und von seiner vorherigen Schule kein Noten bekannt sind. Wie denn auch Matthias war ja schon Jahre aus der Schule.
Sein Zeugnis bestand nur aus einem Schreiben, dass er in die viert Klasse übernommen wird und sich gut im Unterricht betragen hat.
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  RE: Labor 35 Datum:10.04.17 20:07 IP: gespeichert Moderator melden


35
Den Nachhauseweg bestritten Matthias und Marcel gemeinsam. Für Marcel muss wohl das Zeugnis nicht so gut ausgefallen sein, da seine Fröhlichkeit der letzten Tage wie Weggeblasen war.
„Und wie is dein Zeugnis?“
„Geht so.“
„Wieso schauste dann so drüb?“
„Warum wohl?! Ab morgen die ganze Zeit im Zimmer hocken. Du kannst ja machen was du willst.“
„Sicher? glaubst du Mama läst zu das ich bis um 3 morgens weg gehe?“
„Ne das mit Sicherheit nicht, um sechs musste genau so zu hause sein.“
„Siehst nichts mit machen was ich will.“
„Ja aber du kannst wenigstens zu deinen Freunden.“
„Zu wem? Jonas ist der ein zigste! Alle anderen wollen ja nichts mit mir zu tun haben. Dank dir.“
„Wieso denn? Etwa wegen mir?“
„Wer hat denn herum erzähl das ich wie ein Baby bin? Dass ich noch einen Schnuller hätte und so weiter! Als wenn die scheiß Windeln nicht schon schlimm genug sind.“
„Selber schuld warum musste auch unbedingt zu uns kommen.“
„Glaubst du die haben mich wählen lassen? Ich hatte nur eine Wahl entweder euch oder Heim. Außerdem wenn du das so siehst hasste ja selber schuld. Warum hasste auch Pappas Schiff kaputt gemacht?“
„Ich will nicht, dass du bei uns bleibst. Wenn du weg bisst dann wird es wieder so wie früher.“
„´Ha´ Glaubst du das wirklich? Glaubst du sie vergessen was du getan hast, wie böse und gemein du warst?“
„Nein aber sie werden mich wieder lieb haben.“
„Mann kannst du blöd sein. Merkst du nicht, dass sie dich immer noch lieb haben? Sie sind nur traurig weil du so gemein bisst.“
„Erzähl kein Quatsch. Du darfst dir immer zwei Spielsachen aussuchen und ich nur eins. Ist doch klar das sie dich mehr lieben.“
Schweigen.
„Das ist nicht mehr so. Ab jetzt bekomme ich keins mehr.“
„Hä wieso das?“
„Ist doch egal warum.“

Marcel war verwirrt, angestellt hatte Matthias doch eigentlich nichts. Wenn er so etwas Schlimmes angestellt hätte das sie ihm die Spielsachen verweigern dann währen sie niemals so lieb zu ihm gewesen wie sie es jetzt sind. Matthias hatte mit Absicht verschwiegen das er es war der nichts mehr wollte. Die Innere stimme in Matthias sagte das Marcel zu hart bestraft wurde und er ihm Leid tat. Auf der anderen Seite hatte er ein Gefühl von Genugtuung. Wie so oft schien in ihm ein Kampf zwischen seinem neuen und seinem alten Ich ausgebrochen zu sein. Für ein Kind waren diese Rachegefühle wohl normal. Alls Erwachsener würde er wohl eher Mitgefühl für Marcel empfinden.

Sie trotteten beide nach Hause und warfen beide ihre Tasche in die Ecke. Marcel ging gleich nach oben. Er wusste nicht wann Mama nach hause kommt und wenn sie ihn außerhalb des Zimmers erwischt dann würde es noch mehr ärger geben. Sein Zeugnis hatte auch ein paar Punkte die ihm mit Sicherheit böse Blicke einbringen werden. Matthias hingegen ging in den Schuppen um weiter an seinem Geschenk zu arbeiten. Er war zwar schon weit gekommen aber die Feinheiten würden ihn bestimmt noch aufhalten so wollte er sich etwas beeilen. Lieber am ende etwas mehr zeit übrig haben als sich den letzten Tag stressen.

Horst hatte es mit den Zeugnissen sehr eilig. Anita wollte lieber, dass sie erst Abendbrot essen doch Horst wollte es einfach nur hinter sich bringen. Also mussten alle drei noch einmal hoch und ihre Zeugnisse holen. Für Matthias war es am leichtesten da erstens bei ihm keine Noten standen und zweitens eh keiner etwas erwarte hatte. Für Anne und Marcel sah das anders aus. Anne war bei allem was mit Matte zu tun hat schlecht und Marcel hatte eine bescheidene Beurteilung über sein Verhalten bekommen. Beide erwarteten jetzt eine stand predigt doch diese blieb aus. Horst atmete nur tief ein und aus und legte die Zeugnisse bei Seite. Er wollte sie später unterschreiben jetzt erst mal hatte er Hunger. Ruhig ging es beim Essen zu. In den ganzen Raum war eine gewisse Spannung zu spüren als wenn das Haus nicht mehr in dem ruhigen Vorort stünde sondern direkt neben oder besser in einem Kraftwerk.

Am Abend beruhigte sich die Stimmung wieder. So Konnten endlich die Ferien beginnen. Matthias war entweder im Schuppen oder Spielte mit Jonas. Marcel war meistens im Kinderzimmer zwar durfte er sich jetzt im Gazen Haus aufhalten, doch was wollte er den schon in der Küche oder Bad tun. Zwei Stunden vor dem Abendbrot durfte er auch in den Garten, dass war die Belohnung, weil er Matthias nicht mehr ärgerte. Adriane lies sich nur selten blicken meistens war sie mit ihren Freundinnen unterwegs oder ihre Freundinnen waren bei ihr. Wenn sie einmal da war dann nur damit sie sich ungestört in der Sonne Ahlen konnte. Am Sonnabend war dann mal wieder ein bescheidenes Wetter, so dass Matthias sich nicht einmal in den Schuppen wagte.

„Adriane mir ist langweilig.“
„Was kann ich dafür?“
„Nichts. Ich weiß das du erst heute Abend weggehen wirst und somit genug zeit für die Nachhilfe bleibt.“
„HÄ welche Nachhilfe?“
„Denk an letztes Wochenende wir haben eine Abmachung. Oder willst du das ich mit Mama rede?“
„Ach Zwerg. Du kannst mir das doch sowieso nicht beibringen.“
„Aber versuchen kann ich es. Los komm, wenn Mama rein kommt sagen wir einfach das wir zusammen Spielen.“
„Dass du mein Nachhilfe Lehrer bisst glaubt uns sowieso keiner. Is aber auch egal ich hab eh keine Lust.“
„Lust hin oder her du musst was tun sonnst bleibste nächstes Jahr sitzen. Außerdem hasstes Mama versprochen.“
„Musste mich daran erinnern.“
„Soll ich Mama sagen, dass sie dich erinnern soll?“
„Du erpresst mich!“
„Ja, also her mit deinen unterlagen ich will mir erst mal anschauen was du so wissen müsstest.“
„Vergiss es.“
„Ok ich bin dann mal in der Küche wenn du mich suchst.“
„Du meinst das doch nicht etwa ernst damit, dass du Mama was erzählst?“

Matthias drehte sich herum und schaute mit einem so ernsten Gesicht das selbst Horst daneben verblasst währe. Adriane erschrak richtig und so hielt sie es für besser mit zu spielen auch wenn sie sich sicher war das es nur ein Spiel sein würde. Wahrscheinlich wird er ihr ein paar Aufgaben alla 10x23 geben und dann ist auch schon gut. Sie hoffte auch, dass dem kleinen schnell die Lust daran Vergehen wird. Doch da hatte sie sich gewaltig geirrt. Matthias brauchte zwar eine weile biss er sich an das ganze erinnern konnte doch dann ging es hart zur Sache. Schnell merkte er das es nicht nur an dem Stoff des letzten Jahres fehlte sondern auch an Grundlegendem. Also musste er wohl oder übel von vorne anfangen. Nein nicht von 1+1 sondern wie stellt man Formeln um Mengenlehre und so weiter. Weit über zwei Stunden saßen die beiden zusammen und Adrianes Kopf zeigte beinahe Ansätze von Rauchentwicklung.

„He ihr beiden es gibt gleich Mittag.“
„Ok Mama wir kommen gleich.“
„Waaas bitte macht ihr beiden hier oben?“
„Adriane macht ihre Hausaufgaben von der Nachhilfe und ich darf ihr zuschauen. Bei dem scheiß Wetter kann ich doch eh nichts Gescheites spielen.“
„Bitte hör auf solche Worte zu benutzen.“
„Sorry ich meinte unschönen Wetter.“
„Schon besser. Adriane es freut mich, dass du es ernst meinst. Ich hoffe das dieser Eifer anhält.“
„Wenn du willst kann ich sie ja kontrollieren. Macht mir wirklich nichts aus.“
„Ich denke nicht, dass sie kontrolliert werden muss. Kannst sie aber ermutigen. Ähm Matthias Wechsel bitte noch deine Windel bevor wir essen sie scheint schon ziemlich voll zu sein. So wie sie her runter hängt.“
„Mama hast du was dagegen wenn ich das mache. Dann sind wir auch schneller unten zum Essen.“
„Sicher, dass du ihn nicht ärgern willst? Ich denke nach der letzten Aktion von dir ist, dies nicht die beste Idee. Selbst mit Gabriela zusammen hast du nicht richtig auf ihn acht geben können.“
„Du hast doch selber gesagt Übung macht den Meister.“
„Ja aber erstens ist Matthias keine Puppe und zweitens soll er schnell und gut gewickelt sein. Jetzt keine Diskussion mehr er macht es selber. Wenn er mit macht kannst du ja später mal an ihm üben.“

Den Nachmittag verbrachte Matthias wieder im Gartenschuppen das Wetter hatte sich endlich etwas beruhigt. Er war mit seinem Geschenk schon fast fertig. Ein paar Kleinigkeiten mussten noch gemachte werden. Leider musste er dazwischen immer wieder warten bis entweder der Kleber oder die Farbe trocken war. Er hoffte das er biss zum Sonntagabend fertig wird. Leider war das nur ein Wunschdenken von ihm. So saß er dann am besagten Abend auf seinem Bett und überlegte wie er am morgigen Tag alles schaffen kann. Ihm war klar das Horst sich auch schon jetzt über sein Geschenk freuen würde doch Matthias war einfach ein Perfektionist. Schon früher, als er noch Erwachsen war hatte er Probleme damit halbe Arbeiten ab zu liefern. Was leider aus Zeit gründen manchmal unvermeidlich war. Nicht jeder Kunde interessiert es ob alles den Normen entspricht und die Zeichnungen sauber gefaltet und sortiert sind. Für die meisten war nur wichtig, dass alle Informationen vorhanden waren und keine wirklichen Fehler sich eingeschlichen hatten. Hier war es noch schlimmer selbst wenn er noch größer Flächen zu lackieren gehabt hätte oder irgendwas falsch zusammengebaut hätte. Horst würde sich trotzdem freuen und bedanken. Matthias fragte sich sogar ob es sich lohnen würde So viel Arbeit in die letzten Details zu investieren. Die Antwort auf diese frage gab ihn unerwarteter weise Marcel, auch wenn er das unbewusst tat.
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  RE: Labor 36 Datum:10.04.17 20:08 IP: gespeichert Moderator melden


36
Es war Sonntagabend als Marcel mal wieder für zwei Stunden frische Luft genießen durfte. Matthias kam gerade aus dem Schuppen und wusch sich seine farbverschmierten Hände am Wasserhahn.
„Was machst du eigentlich die ganze Zeit im Schuppen?“
„Ich bastel Papas Geschenk, wieso?“
„Bekommst du es überhaupt fertig so lange wie du da schon dran bist?“
„Denke schon. Ich muss Morgen, wenn es trocken ist nur noch ein bisschen lackieren, damit die Farbe nicht gleich abgeht. Hast du eigentlich schon was für Papa gemacht?“
„Was ich hab ist super. Das wird ihm mit Sicherheit am besten gefallen. Warte, ich zeig sie dir.“

Marcel rannte nach oben und holte aus seinem Versteck das kleine Etui. Es sah edel aus. Mit einer Samtoberfläche und goldenen Buchstaben. Marcel hielt es Matthias direkt unter die Nasenspitze und wollte, dass er den Inhalt errät. Matthias schaute es sich von allen Seiten an. Anfassen durfte er es auf keine Fall, es war ja Marcels Geschenk. Matthias überlegte erst einmal was so verpackt sein könnte. Ohrringe, Halsketten und Armreifen konnte er ausschließen, immerhin war es für Papa und nicht für Mama. Eine Armbanduhr war die einzige Erklärung die noch übrig blieb. Matthias versuchte sich vorzustellen wie viel Geld Marcel haben konnte und ob es für eine Armbanduhr reichen würde. Immerhin bekam er ja kein Taschengeld mehr und das er etwas zurückgelegt hat war auch unwahrscheinlich.

„Vergiss es, du kommst ja eh nie darauf. Es ist ne Armbanduhr. Oma hat mir das Geld gegeben, weil ich ihr liebster Enkel bin. Willst se mal sehen?“
„Ne lass mal, das Stückel Blech sehe ich ja eh übermorgen.“
„Blech? Du hast ja überhaupt keine Ahnung.“
„Jo mit Sicherheit. Hab ja noch nie ne Omega besessen.“
„Eine bitte was?“
„Nix nix, lass nur.“
„Da guck, das ist sie. Ich find sie schön und Papa mit Sicherheit auch.“

Matthias brauchte nicht lange um zu erkennen, dass sie zwar einiges gekostet hatte aber nicht unbedingt als wertvoll angesehen werden konnte. Sie sah zwar protzig aus, aber das nur auf den ersten Blick. Ein einfaches Digitalwerk ohne besondere Funktionen. Mit Sicherheit war der Name auf der Uhr teurer, als der ganze Rest. Das Etui bestätigte noch seinen Verdacht. Als Marcel ihm dann auch noch stolz den Preis nannte, war er vollkommen baff. Marcel interpretierte das gleich als Sieg. Er hatte etwas das wertvoller und schöner war als so ein blödes Bild von dem Schmarotzer. Er war sich auch ganz sicher, dass es helfen würde Papa zu überzeugen den Hausarrest aufzuheben. Marcel erkannte auf einmal, dass er sich auf dünnem Eis bewegte, immerhin war Papa auch im Haus und konnte somit jederzeit sein Geschenk sehen. Sofort klappte er es wieder zu und rannte nach oben um es sicher zu verstecken. Für ihn war es ein Sieg auf voller Länge. Matthias hingegen machte es nachdenklich. Sein Verstand der ja immer noch Erwachsen war arbeitete auf Hochtouren.

So setzte er sich auf die Bank und schaute betrübt in den Himmel. Er stellte sich gerade vor wie sein Geschenk neben dem von Marcel wirken würde. Genau so dachte er daran, wie Papa wohl darauf reagieren wird. Er wusste, dass Papa erkennt wie viel Arbeit drin steckt und er würde sich mit Sicherheit ziemlich freuen. Als zweites dachte er an Marcel und wusste, dass dies ihn noch tiefer verletzen würde. Eins war ihm klar, wenn die Feindschaft nicht ewig dauern sollte so musste er jetzt über seinen Schatten springen. Marcel kam gerade die Treppe herunter als er den Entschluss gefasst hatte.
„Du Marcel? Bist du dir sicher, dass Papa sich über dein Geschenk wirklich freuen wird? Immerhin weiß er doch, dass du niemals soviel Geld hast. Er wird wissen, dass du es von Oma hast.“
„Na und? Ist doch egal wo das Geld herkommt.“
„Für Papa vielleicht nicht. Wenn du willst, dann können wir ihm mein Geschenk gemeinsam geben und sagen, dass wir es zusammen gemacht haben.“
„Sicher und dann willst du bestimmt, dass ich meins auch teile. Vergiss es Windelpisser, wenn du die Hose voll hast, dann geh zu Mama und lass dir die Windel wechseln. Mit dir mache ich nichts zusammen, irgendwann bist du eh nicht mehr hier.“

Das war zu viel für Matthias. Es war mal wieder so weit und seine kindliches Ich übernahm die Macht. Soll Marcel doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Er ging hoch ins Zimmer und ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte er auch nur angenommen, dass dieses blöde Baby auch nur im geringsten Verstand worum es ihm ging. Sicher er trug die Windeln, aber im Geist war Marcel mehr Baby als er es je war. Bis zum Abendessen hatte er mit seinem Teddy gekuschelt und überlegt was er jetzt tun sollte. Für ein anderes Geschenk war es nun zu spät und ganz ohne? Nein den Triumph wollte er Marcel nun auch nicht gönnen. Als erstes suchte er nach einer Lösung die Marcel nicht wie ein Trottel da stehen lies. Was schon schwierig genug war, immerhin ist er ein Trottel. Als zweites wollte er aber auch Papa mit seinem Geschenk eine Freude bereiten. Kurz vor dem Essen hatte er, die seine Meinung nach, beste Idee. Egal wie, er musste Morgen seinem Geschenk den letzten Schliff geben und dann noch einpacken damit es auch etwas zu rätseln für Papa gibt. Als zweites musste er noch Adriane auf seine Seite bekommen, sie sollte ihm etwas helfen. Darüber machte er sich weniger sorgen immerhin hat er sie schon erfolgreich zum lernen verdonnert. Da er jetzt einen Plan hatte, war er auch wieder fröhlich. Was im Ganzen zu einer sehr lustigen Stimmung beim Abendessen führte.

Der Montag war nicht allzu Ereignis reich. Matthias war recht schnell mit seiner Bastelei am Ende und widmete sich danach Adrianes Nachhilfestunde. Trotz vielem bitten von Adriane verkürzte er die Lernzeit erst, als sie ihm versprach morgen beim Tragen seines Geschenkes zu helfen.

Beim Frühstück des Dienstags fehlte diesmal Horst. Er wollte extra früh anfangen um abends noch etwas Zeit für die Feier zu haben. Anita ging heute arbeiten und so lud Adriane kurzerhand ihre Freundin ein um gemeinsam die Sonne genießen zu können. Um die Mittagszeit herum stellte sich Matthias vor die Sonne, sodass nur Adriane ihn bemerkte.
„He Kleiner geh mir mal aus der Sonne. Sonst werde ich nicht richtig braun.“
„Du wolltest mir doch helfen beim Tragen.“
„Muss das jetzt sein?“
„Jetzt is Papa noch nicht da. Wenn du nicht willst dann mache ich es alleine. Allerdings holen wir dann die Zeit von gestern nach. Und zwar jetzt.“
„Wie welche zeit?“
„Ich hatte dir Gestern ein paar Minuten von der Stunde erlassen. Und wenn du dein Versprechen brichst, holen wir die gleich nach.“
Adrianes Blick ging rüber zu ihrer schlafenden Freundin. Matthias konnte förmlich die Gedanken und die Angst in Adrianes Gesicht lesen. Vor ihrer Freundin Nachhilfestunden von einem in Windel steckendem Knirps zu bekommen. Ne das hätte mit Sicherheit bis zum Abend die ganze Schule gewusst. Wenn das raus kommt würde sie für alle Zeit gebrandmarkt sein. Ihr blieb also keine andere Wahl als sich den Wünschen Matthias zu beugen. Beide trugen eine eineinhalb mal halben Meter große Platte in Horst´s Arbeitszimmer. Adriane konnte es nicht erwarten und hob das Tuch etwas an um sich die Arbeit mal anzusehen.
„He da fehlt doch noch die hintere Wand. Hast du die denn nicht geschafft?“
„Doch hab ich. Brauchte doch etwas was ich ihm einpacken konnte. Kannst du bitte irgendwie regeln das er heute nicht in sein Arbeitszimmer geht?“
„Das schaffe ich. Warum hasste denn nicht das ganze komplett hingestellt? Die Rückwand sieht doch kaum nach was aus.“
„Eben, ich hab Marcel´s Geschenk gesehen. Es ist besser wenn Papa das hier erst später sieht. Sonst dreht dein Bruder noch vollkommen durch.“
„Verdient hat er es.“

Adriane hielt Wort und passte auf, dass Papa nicht in sein Arbeitszimmer kam. Zur Unterstützung hatte sie ihre Mutter eingeweiht und ihr das Geschenk gezeigt. Sie hatte es sich ein paar Minuten genau angeschaut und meinte dann mehr zu sich selbst als zu Adriane:
„Oh ja wenn das Papa sieht dreht er durch. Dagegen ist selbst mein Geschenk nur Firlefanz.“
„Papa hat es verdient oder? Ich hätte nicht gedacht das der Kleine das überhaupt fertig macht.“
„Ich dachte mir auch, dass er sich da zu viel vorgenommen hat. Aber das hier ist spitzenmäßig. Schau mal da hinten, dass sieht richtig echt aus.“
„Ja. Mama wir müssen, Papa kommt bestimmt gleich. Passt du bitte mit mir auf, dass er hier nicht rein geht?“
„Klar mach ich. Hilfst du mir beim Vorbereiten der Feier?“

Nach einem ausgiebigem Abendessen saßen nun alle im Wohnzimmer und lachten. Horst hatte die Glückwunschkarten geöffnet und las einige witzige vor. Dann war es so weit. Als erstes war Anitas Geschenk dran. Ein Vorrecht, das sie sich heraus nahm, immerhin kannte sie ihn am längsten. Es war ein Gutschein für ein Wellnes Wochenende. In der Zeit in der nun Marcel hoch rannte um seines zu holen, übergab Adriane eine schön eingepackte CD. Klassiker waren nicht so Adrianes Fall, aber sie wusste, dass Papa sich diese einmal gewünscht hatte. Horst hatte schon lange nicht mehr an die CD gedacht und freuten sich somit umso mehr über sie. Matthias hatte seines in eine Ecke gestellt. Er wollte erst mal in Ruhe beobachten wie Horst auf die einzelnen Geschenke reagiert. Marcel hatte sich noch nicht einmal richtig Mühe mit dem einwickeln gegeben. Er kam hereingesprungen und holte freudestrahlend das Kästchen hinter seinem Rücken hervor. Matthias schaute gespannt diesem Schauspiel zu und beobachtete jede Regung ganz genau. In Horst´s Augen konnte er genau lesen wie enttäuscht er war. Nach außen hin lächelte er und machte sich auch gleich die Armbanduhr um. Nun war Matthias selber an der Reihe. Horst durfte ja die letzte Zeit nicht mehr in den Schuppen und wollte nun den Grund dafür sehen. Matthias ging in die Ecke und holte ein in alte Zeitungen eingepacktes Geschenk. Da ihm kein Geschenkpapier in die Hände gefallen war, hatte er versucht die Zeitungen kunstvoll zu falten. So, dass es so aussah, als sei es mit Absicht und nicht aus der Not herraus. Ganz vorsichtig öffnete er das Päckchen. Zum Vorschein kam ein auf Pappe gemalte Bild einer Unterwaserlandschaft. Horst hielt es in den Fingern und betrachtet es aus unterschiedlichen Winkeln.

„Bist du dir sicher, dass es schon fertig ist? Ich denke, da in der Mitte könnt noch ohne weiteres etwas dazu gemalt werden.“
„Ne ne, glaub mir, das ist schon fertig - mir gefällt es so wie es ist am besten.“
„Jetzt wo du es sagst. Dann werde ich wohl morgen einen Rahmen besorgen um es aufzuhängen. Was haltet ihr davon wenn ich es da drüben an die Wand hänge? Da neben dem Foto von Opa.“
„Ähm Schatz ich denke, dass es im Arbeitszimmer besser zur Geltung kommt.“
„Meinst du wirklich. Nein, wir haben alle ersten Bilder unser Kinder hier unten aufgegangen. Wir sollten das jetzt nicht ändern.“
„Doch Papa glaub mir, Matthias Bild passt besser in dein Zimmer.“
„Und Schatz du wirst auch bestimmt nicht lange nach einem platzt suchen müssen. Vertrau mal ruhig deiner Frau. Los kommt lasst uns jetzt mal alle zusammen ein Spiel spielen. Adriane such dir doch schon mal was aus.“
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babywerni
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  RE: Labor Datum:10.04.17 20:44 IP: gespeichert Moderator melden


da jetzt das posten wieder ohne eingriff ins Netzwerkprotokoll möglich ist habe ich euch 4 weitere teile gepostet

ich hoffe sie gefallen euch.

grus benni
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  RE: Labor Datum:11.04.17 01:19 IP: gespeichert Moderator melden


Schön die Fortsetzungen.
Zitat
Adrianes Kopf zeigte beinahe Ansätze von Rauchentwicklung.
Man stelle sich das mal Bildlich vor.
Arme Adriane bei dem Nachhilfelehrer muss sie wirklich büffeln, zumal der sie auch noch in der Hand hat. Schön das Matthias das Geschenk noch fertig bekommen hat. Auch der Zwiespalt zwischen dem großen und dem kleinen Matthias war sehr Interessant. Nur Marcel hats nicht gerafft das Matthias ihm helfen wollte. Bin auf Horsts Reaktion gespannt wenn er sein komplettes Geschenk sieht.
Zum Glück ist der Besuch in der Pizzeria ohne größere Konsequenzen für die beiden Mädels Abgelaufen.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 26.04.17 um 22:29 geändert
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dllars33
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  RE: Labor Datum:12.04.17 06:42 IP: gespeichert Moderator melden


ja, wirklich sehr schöne Teile, bitte schnell weiterschreiben, habe die 4 neuen Teile verschlungen und bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Kann mir schon denken, was Matthias für ein Geschenk gebastelt hat.

Aber bin wirklich auf die Fortsetzung gespannt.

Gruß Lars
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ronn2321
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  RE: Labor Datum:26.04.17 14:55 IP: gespeichert Moderator melden


Ich freue weiter Fortsetzung.

Ich bin gespannt wie auf das wahre geschenkt freut ?


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babywerni
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  RE: Labor 37 Datum:01.05.17 17:55 IP: gespeichert Moderator melden


37.
„Kinder ich glaub es ist spät genug. Ab ins Bett mit euch.“
„Oh Papa wir haben doch Ferien. Ich will noch nicht ins Bett.“
„Marcel denke mal bitte daran warum du Hausarrest hast. Schlag also lieber mal einen anderen Ton an. Außerdem ist das doch mein Geburtstag und da ist dein Wille zweitrangig.“
Diese Ansage war so klar, dass selbst er sie auf anhieb verstanden hatte. Im Gegensatz zu sonst war Horst nicht sauer, er wuselte noch einmal kurz durch Marcel´s Haare und schickte alle mit einem „ab mit euch“ nach oben. Adriane gefiel es nicht mit den Jungs zusammen verschwinden zu müssen. Doch hatte auch sie die Blicke zwischen ihren Eltern verstanden und wusste, dass beide noch etwas alleine sein wollten. Ihr war auch klar, dass ihre Eltern nicht von ihr verlangen würden, dass sie sich schlafen legt. Sie wollten einfach nur ihre Ruhe haben und solange sie den beiden nicht in die Quere kam war alles in ordnung. Damit die beiden Kleinen davon nichts mitbekommen entschied sie sich auch schon ihre Zähne zu putzen und den Schafanzug anzuziehen. Aus Platzgründen fing Marcel an mit Zähne putzen und Adriane zog sich um. Matthias ging mit Anita ins Jungs Zimmer. Bei ihm dauerte es ja immer noch etwas länger. Nachdem er das eine mal ausgelaufen war, kontrollierte sie nun ihre Wickelkünste gründlich.

„Und Zwerg biste endlich fertig? Will mir auch noch die Zähne putzen.“
„Klar kannst rein.“
„Warum biste denn noch hier? Du musst dich doch umziehen.“
„Da muss ich jetzt nicht rein. Das Baby bekommt seine Nachtpampers.“
„Musst du ihn denn immer Baby nennen? Er heißt Matthias, aber warum erzähl ich das? Dein Spatzengehirn kann sich ja eh nichts merken.“
„Ich hab kein Spatzengehirn. Gestern wollte er doch tatsächlich, dass wir unsere Geschenke gemeinsam Papa geben. Ich sollte sagen, dass ich bei diesem doofen Bild mitgemacht habe. Und das nur damit er nicht wie ein Baby da steht. Haste gehört was Papa gesagt hat? Das erste Bild, mein erstes Bild was Papa bekommen hat, hatte ich mit einem Jahr gemalt und nicht mit Acht. Dafür hab ich ihm das beste Geschenk gemacht. Hast du gesehen wie er sich drüber gefreut hat? Er hat sie sogar gleich angezogen.“
Spuck „Kann man sich nicht mal in ruhe die Zähne Putzen?! Außerdem regst du mich damit langsam auf. Du hättest wirklich mit ihm zusammen das Geschenk machen können. Papa hätte sich darüber mit Sicherheit mehr gefreut als über das Geld von Oma, was du ausgegeben hast.“
„Aber sie ist trotzdem besser als das doofe Bild.“
„Du kapierst es immer noch nicht. Los komm mit ich zeig dir was.“

„Hier schau mal drunter.“
„Was is den das.“
„Blind ist er auch noch.“
„Bin nicht blind.“
„Das hättest eigentlich du machen müssen. Immerhin hattest du auch Papas Lieblingsschiff kaputt gemacht.“
„Wo hat er denn das gekauft?“
„Depp. Wie hätte er denn das bezahlen sollen? Ich war mit ihm einkaufen für die Farben und Leim. Der Kleine hat es selber gebastelt. Bei so einem Geschenk gehört sich das nun mal. Außerdem was hätte er denn sonst die ganze zeit im Schuppen machen sollen. Das Geschenk wollte er mit dir teilen. Nicht das Bild aber du merkst ja auch wirklich gar nichts. Los komm wir müssen gehen bevor Papa merkt das wir hier drinnen sind. Am liebsten wäre ich ja dabei wenn er es sieht.“

„Wenn ich Matthias wäre hätte ich es direkt gegeben. Deine Armbanduhr is dagegen Mumpitz. Los verschwinde jetzt in dein Bett.“
Marcel stellte sich schlafend als Matthias vom Zähne putzen kam. Matthias hingegen konnte noch nicht schlafen er lauschte ob er Papas Schritte hörte. Die schritte die ihm zu seinem wirklichem Geschenk trugen. Jetzt hier in der Stille kamen im Zweifel. War es wirklich das Richtige. Würde sich Horst wirklich freuen oder würde er damit nur alte Wunden aufreißen. So hielt er den Atem an als Anita mit ihrem Mann das Arbeitszimmer betraten.

„Schatz was hasste denn da drunter versteckt? Etwas nicht Jugendfreies?“
„Sei bitte leise wenn du die Decke weg nimmst. Nicht das die Kinder sich noch erschrecken!“
Horst war erst etwas enttäuscht da er sich was ganz anderes vorgestellt hatte. Doch dann erkannte er was da vor ihm lag und musste sich erst einmal hinsetzten. Ganz behutsam strich er über die Seitenwand des Schiffes. Jetzt sah er die Stelle im Inneren wo er vor vielen Jahren mit der Säge abgerutscht war. Damals hatte es ihn sehr verärgert auch wenn man es später nicht mehr sehen konnte. Er wusste immer hinter welcher Planke der Fehler verborgen lag. Jetzt sah er es wieder und die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch. Die lange Wochen in denen er jede freie Minute davor gesessenen hatte. Die Hilfe seines Vaters. Wie sie gemeinsam die Unterlagen zusammensuchten und studierten. Er war den Tränen nicht nur nahe, nein die ersten Tropfen liefen ihm schon übers Gesicht. Anita reichte ihm Matthias Geschenk. Er schaute gebannt auf das Bild und erkannte, dass es sich um die Rückwand handelte. Er nahm das Stück Pappe und schob es behutsam in Halterung.

„Das hat wirklich Matthias gemacht?“
„Ja hat er. Ich hätte nicht gedacht das er es überhaupt fertig bekommt.“
„Er hätte mich vorher fragen müssen immerhin hab ich das Schiff gebaut.“
„He, er hat es aus der Mülltonne geholt wo du es selber rein geworfen hattest.“
„Meine Frau scharfsinnig wie immer. Komm setz dich auf meinen Schoß.“
„Gerne. Und gefällt es dir?“
„Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll! Die vielen Kleinigkeiten. Auch wenn es nicht so ganz stimmt, Die Pamir war ein Schulungsschiff und hatte definitiv nie den Laderaum voller Gold.“
„Das ist doch egal, ich finde es ist ihm gelungen und so hast du doch noch etwas von dem Boot.“
„Ich könnte jedes mal an die Decke gehen wenn du Boot sagst.“
„Ich weiß. Ach ja pass bitte auf das Marcel davon nichts bemerkt. Matthias will nicht, dass er weiß welches Geschenk du bekommen hast.“
„Matthias will das?“
„Ja. Wenn ich das richtig verstanden habe hat Marcel ihm gestern sein Geschenk gezeigt. Darauf hin hatte er sich dann entschieden es dir heimlich zu geben.“
„Warum das denn? Denkt er das ich mich nicht darüber freue?“
„Ich glaube eher das er Marcel nicht bloßstellen wollte. Leg einfach mal die Armbanduhr daneben und schau mal welches Geschenk Größer und toller ist. Außerdem hast du bei der Uhr keine Träne vergossen. Marcel hätte das bestimmt gemerkt.“
„Matthias kann ein richtig überraschen. Ich werde den beiden mal gute Nacht sagen. keine Angst ich erwähne die Pamir nicht.“

„Na ihr zwei schlaft ihr schon?“
„Sei bitte leise ich glaube Marcel schläft schon.“
„Schade ich wollte ihm eigentlich noch gute Nacht sagen. Nagut dann halt eben nur dir.“
„Ha ICH WUSSTE ES DU HAST IHN MEHR LIEB ALS MICH. Nur weil er dieses blöde Schiff wieder zusammengebaut hat.“
„Erstens hab ich ihn nicht mehr lieb. Zweitens will ich nicht, dass du mich anschreist und drittens woher weißt du von der Pamir?“
„Adriane hat es mir gezeigt.“
Matthias stöhnte leise auf. Da Marcel voll aufgebracht war bekam er es natürlich nicht mit doch Horst hingegen schon.
„Eigentlich wollte ich darüber nicht reden. Aber da du es ja doch weißt brauche ich mich wenigstens nicht zu verstellen. Matthias hat versucht das wieder in Ordnung zu bringen was du kaputt gemacht hast. Aber um ehrlich zu sein würde ich auf alle Geschenke verzichten wenn ihr beiden mir zusammen eines gemacht hättet. Bevor du jetzt grübelst es ist keins was ihr kaufen könnt. So nun gute Nacht ihr beiden und schlafen.“
„Welches?“
„Marcel hast du wirklich noch nicht begriffen über was ich mich Riesig freuen würde?“
„Ähm nein.“
„Über das Gleiche was auch Mama glücklich machen würde. Muss ich dir das wirklich noch ins Gesicht sagen. Wir möchten, dass ihr beide euch vertragt und nicht nur das, wenn ihr Freunde werdet oder gar richtige Brüder, das wäre klasse. Vielleicht hat mein Kollege ja recht und wir sind nicht die richtigen Eltern für dich.“
„Hä du bist doch mein richtiger Papa.“
„Bist du dir da sicher? Ich bin es nicht mehr.“
„Wenn er weg ist, dann ist es wieder so wie vorher.“
NEIN ES WIRD NIE WIEDER SO WIE VORHER. Und bevor ich Matthias ins Heim bringe kommst du in ein Internat. Das ist übrigens mein voller ernst. Mein Kollege hat mir eine Adresse und ein Prospekt gegeben. Es wäre kein Problem dich für nächstes Jahr dort anzumelden. Und jetzt werdet ihr beide Schlafen.“

Horst machte nun noch das Licht aus und die Tür zu. Marcel saß auf seinem Bett und eine Träne nach der Anderem glitzerte im Licht des Mondes. Zu hören war außer dem Wind der durch die Blätter wehte nichts. Nicht mal ein leise schluchzen. Matthias fröstelte bei dem Anblick obwohl immer noch über 22°C draußen waren. Marcel tat ihm richtig leid irgendwie war er ja auch daran schuld. Zumindest fühlte es sich für ihn so an, egal was sein Verstand sagte. Ganz langsam damit niemand etwas hörte ging er nun auf die andere Seite des Zimmers. Das erste was Matthias durch den Kopf ging war das Marcels Bett viel weicher als Seins war. Er wunderte sich was einem alles in solchen Situationen auffällt.

„Mir ist letztens eingefallen wie Mama und Papa mich im Krankenhaus besucht hatten. Sie sahen richtig glücklich und fröhlich aus. Sie hat richtig gestrahlt als Axel mir das Laufen beigebracht hatte. Waren sie früher öfter glücklich?“
„Ja aber seit dem du da bist sind sie nur noch sauer.“
„Sie haben erfahren das du in der Schule die anderen immer ärgerst. Jonas hat mir erzählt wie du früher warst. Bevor du die neuen Freunde hattest. Mensch warum kannst du nicht so sein wie damals? So wie er von dir gesprochen hat wahrste richtig ok.“
Marcel fing an zu schluchzen und fiel Matthias in die Arme. Das schluchzen steigerte sich mit der Zeit in einen richtigen Weinkrampf. Matthias konnte nicht anders und fing an seinen Rücken zu streicheln. Neben ihm saß nicht mehr der kräftige Junge der der Coolste der Schule sein wollte. Marcel war jetzt ein kleiner Junge. Klein und verletzbar.
„Früher hätte Papa mich nie ins Internat geschickt.“
„Das war nur ne Drohung. Er hat nicht gesagt, dass er es tut, nur das er darüber nachdenkt.“
„Früher hätte er nicht mal drüber nachgedacht. Und das nur weil..“
„weil du angefangen hast ein Arschloch zu werden. Zumindest wenn es stimmt das du früher mal ein dufter Typ warst.“
„Bin ich immer noch.“
„Möglich aber zumindest nie wenn ich dabei bin. Oder Jonas. Warum hast du dich eigentlich so mit ihm verkracht?“
„Er... er wollte damals einfach nicht mitmachen. Schlimmer noch er hat uns verpetzt.“
„Hä bei was?“
„Wir waren drüben in der alten Siedlung und haben ein paar Rosen geklaut.“
„Wegen zwei Rosen seit ihr keine Freunde mehr?“
„Es war´n bissel mehr. Die Alte hatte gemeint das wir ihren ganzen Garten verwüstet haben. Die wollte ein haufen Geld von unseren Elis haben.“
„Wie hätte das denn ausgesehen, Papa bei den Bullen und er Klaut. An seiner Stelle hätte ich da auch nicht mitgemacht.“
„Papa war damals auch sauer. Aber er hat mich nie wegschicken wollen.“ Marcel´s Weinkrampf wurde wieder stärker. „Was soll ich den jetzt machen?“
„Ok ich werde dir helfen. Nur damit du es weißt, ich will das Mama und Papa wieder glücklich sind. Ich mach das nicht wegen dir.“
„Wie willst mir denn helfen? Papa hat doch gesagt, dass er dich nicht ins Heim bringt.“
„Damit würde ich dir auch nicht helfen. Denn dann denken sie das du es gemacht hättest und würden dich noch mehr hassen. Wir werden beide so tun als wenn wir Freunde sind. Kannst mich ja dann immer noch hassen wen sie nicht her schauen. Von mir aus kannst auch mit dem ganzen Spielsachen spielen. Wenn es mir zu viel wird geh ich einfach zu Jonas. Sein Baumhaus ist echt Klasse.“

Bei dem ganzen Gespräch streichelte Matthias seinem Bruder immer wieder über Kopf und Rücken. Marcel hatte es am Anfang sehr genossen doch jetzt wo er sich langsam beruhigt hatte kam ihm die Situation sehr suspekt vor.
„Ähm sag mal bist du schwul?“
„Ich? ... Ne Kleiner da musste dir einen anderen suchen. Ich steh auf Mädels und nicht auf dich.“
„Ich bin keine Schwuchtel. Es war nur weil du mich gestreichelt hast.“
„Kleiner du musst noch ne menge lernen. Nur zur info ich hab das gemacht, weil du es gebraucht hast und unsere Elis zur Zeit nicht gut auf dich zu sprechen sind.“
„Ich hab das überhaupt nicht gebraucht.“
„Weißte so langsam kann ich die beiden Verstehen. Du belügst nicht nur alle anderen nein sogar dich selber. Wenn du weiter das Arschloch raushängen lassen willst, dann mach doch. Echte Freunde bekommste dadurch jedenfalls nicht.“
Matthias stand nun auf und ging wieder in sein Bett.
„Ich hab Freunde.“
„Bist du dir da sicher? Ich persönlich hab ja erwartet das sich wenigstens einer deiner Freunde hier her verirrt um mit dir zu spielen. Ich wünsche dir trotzdem eine gute Nacht. Ach ja bevor du weiter darüber nachdenkst, ich bin definitiv nicht Schwul. Der Sex mit Mädels hat mir so gut gefallen, dass ich davon nicht abkommen werden.“
„Was? Wie du hattest schon Sex?“
„Ja aber erzähl es besser keinem. Sonnst glauben die Mädels noch ich sei leicht zu haben.“
„Erzähl keine Mist.“
„Marcel auch wenn es mir keiner glaubt ich hab schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel als du. Hör mir jetzt bitte mal genau zu. ... Mir ist es egal wie alt ich wirklich bin. Und wenn alle denken das ich 8 oder 9 Jahre alt bin dann werde ich das halt für sie sein. Ehrlich gesagt ist mir wichtig, dass sie mich Lieb haben da ist es egal für wie alt sie mich halten. Los gehen wir schlafen.“
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  RE: Labor Datum:01.05.17 21:35 IP: gespeichert Moderator melden


Da ist er wieder, der Große Matthias der den kleinen Marcel Tröstet. Trotz das der immer so gemein zu ihm ist.
Ich habe beim ersten mal Lesen gedacht das Matthias die Pamir Repariert hat, dabei hat er ein Gesunkenes Schatzschiff draus gemacht.
Klar das sich Horst über das Schiff freut, grade weil er so viele Erinnerungen an den Bau hat.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 01.05.17 um 21:36 geändert
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  RE: Labor Datum:11.05.17 10:54 IP: gespeichert Moderator melden


Das Matthias wieder den Marcel helfen will. Das er das endlich kapiert.
Bin aus die Fortsetzung gespannt.


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