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Stamm-Gast
Erlangen
Warum nur wollen immer alle frei sein!
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RE: DER SCHREI AUS DEM BRUNNEN Ein erotischer Kriminalroman zu Zeiten des Condomaviruses
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Datum:08.09.23 23:33 IP: gespeichert
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EPILOG
Die Anklage gegen Inge Langohr wegen verleumderischer Falschaussage in einem schweren Fall wurde fallen gelassen. Keine Condoma-Therapie schlug bei ihr an, so daß ihr zwangsweise ein aus China importierter Anti-Condoma-Keuschheitsgürtel verpaßt wurde. Der zu Korrosion neigende Stahl führte neben den bereits geschädigten Geschlechtsorganen zu schweren Eiterungen der Schamlippen; nach langem schmerzhaften Leiden erlag sie der Krankheit. Am Sterbebett erleichterte sie ihr Gewissen und gab die Verleumdung zu.
Gegen Martina Weiß wurde nie Anklage erhoben; die Klinikleitung bewirkte nach Intervention des Gesundheitsministeriums bei der Staatsanwaltschaft, auf eine Anklageerhebung zu verzichten, um nicht den dringend benötigten Dienst einer erfahrenen Krankenschwester zu gefährden. In Folge eines schweren Motorradunfalls erlitt sie mehrfache komplizierte Knochenbrüche und innere Verletzungen, an denen sie nach langem qualvollen Leiden starb. Sie beichtete ihrer früheren Lebenspartnerin Körperverletzungen und schwere Freiheitsberaubung; obwohl sie nie einer Religionsgemeinschaft angehörte, bewirkte die Partnerin eine kirchliche Bestattung nach evangelisch-lutherischem Ritus.
Gangolf Stumpf wurde wegen zweifacher Vergewaltigung und Freiheitsberaubung mit Todesfolge verurteilt. Das Gefängnis, in welches er eingeliefert wurde, nahm an einem Modellversuch mit gemischter Belegung teil. Ein Justizvollzugsbeamter äußerte Bedenken bei der Einlieferung des Verurteilten aufgrund dessen Straftaten; die weiblichen Häftlinge wurden daraufhin verlegt. Dank des Engagement eines pensionierten Polizeihauptmeisters beantragte die Staatsanwaltschaft ein Wiederaufnahmeverfahren aufgrund neuer entlastender Aussagen der vermeintlichen Opfer.
Die diesbezüglichen Informationen erreichten den Inhaftierten nicht mehr, er erhängte sich kurz vor Eröffnung des Wiederaufnahmeverfahrens in der Zelle. Er betonte stets seine Unschuld, zuletzt in dem hinterlassenen Abschiedsbrief, ihm wurden Hafterleichterungen versagt, da er sich weigerte, an Therapieprogrammen teilzunehmen, die für Sexualstraftäter angeboten wurden. Zudem litt er unter den Repressalien der Mitgefangenen.
Der Inhaftierte erhielt nie Besuch eines Geistlichen, da jener keine entsprechende Anträge stellte. Somit wurde der Freitod ohne nähere Betrachtung der Umstände als grundloser Selbstmord bewertet, eine Bestattung nach kanonischem Recht der römisch-katholischen Kirche blieb damit verwehrt. Die Vergewaltigungsopfer wurden aus dem Vermögen des Täters entschädigt, die Getötete wurde auf Kosten des vermeintlichen Täters exhumiert und bestattet.
R. I. P.
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Ihr_joe |
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Staff-Member
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Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde
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RE: DER SCHREI AUS DEM BRUNNEN Ein erotischer Kriminalroman zu Zeiten des Condomaviruses
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Datum:09.09.23 13:20 IP: gespeichert
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Ein schnelles, happiges Ende, Du hattest es ja schon angekündigt, dass es kein glückliches werden würde.
Was schreibt man bei 4 Toten? Aber ja, so spielt das Leben, äh nein der Autor.
Ruhe in Frieden!
Danke für die gesamte Geschichte
Ihr_joe Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)
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folssom |
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Lieber durch Wahrheit unbeliebt, als durch Schleimerei beliebt
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RE: DER SCHREI AUS DEM BRUNNEN Ein erotischer Kriminalroman zu Zeiten des Condomaviruses
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Datum:24.09.23 22:49 IP: gespeichert
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Hallo M A G N U S,
nach 121 Folgen und somit über 2 Jahre guter Unterhaltung, hat mich das plötzliche Ende doch überrascht.
Es fehlt etwas am Freitagabend.
Aber ich möchte nicht vergessen, mich für deine tolle Geschichte bei dir zu bedanken.
Freundl. Gruß Sarah
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Stamm-Gast
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RE: Schwanengesang
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Datum:05.10.23 21:13 IP: gespeichert
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Es wird Zeit, mich von der Leserschaft zu verabschieden; mein Dank geht zurück für die Begleitung im Geiste, welche ich zu verspüren wähnte, wann immer ich eine Fortsetzung hier veröffentlicht hatte, namentlich an Sarah, Joe, Modex und an die vielen stillen Leser, verteilt über die weiten Gebiete unseres Sprachraums.
Mein Dank gilt auch den Betreibern dieses Forums, die durch ihr Engagement die Entfaltung unserer bizarren Gedankenwelt ermöglicht; mögen noch recht viele anregende Geschichten folgen, das wünsche ich uns allen,
Magnus.
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Stamm-Gast
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RE: DER SCHREI AUS DEM BRUNNEN Ein erotischer Kriminalroman zu Zeiten des Condomaviruses
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Datum:24.06.24 22:16 IP: gespeichert
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Liebe Leser,
nachdem nun viele Monate der Trauer wegen des Ablebens der Romanfiguren verstrichen sind, habe ich heute erstmals die Wirkungsstätten der Beteiligten aufgesucht, die ich mir vor drei Jahren mit Internet-Recherche dank "Google-maps" und "Openstreetview" ausgedacht hatte.
Tatsächlich fand ich den Zufahrtsweg zu Gangolfs Gehöft in einem dermaßen schlechten Zustand, daß ich das Motorrad abstellte und zu Fuß weiterging.
Gangolfs Haus ist zwar in einem durchaus gepflegten Zustand, indes vollkommen verlassen; das ist auch nicht verwunderlich, als jener sich in dem Gefängnis das Leben genommen hatte, er hatte auch keine Nachkommen oder nahe Verwandte. Somit wird das Haus noch lange Zeit am Damisch-Kanal unweit des Röthener Sees verlassen dastehen.
Den Brunnen fand ich natürlich nicht; auch das ist verständlich, denn Martina hatte zunächst mit dem Zuschütten volle Arbeit geleistet, nach ihr wurde nochmals aufgegraben, um Magdas Leichnam zu bergen. Darnach wurde das gesamte Grundstück einheitlich neu eingeebnet und Gras angesät.
Ich wagte es, mit einem Kajak auf die Insel im Köthener See zu paddeln; es gab nicht ein einziges Hinweisschild, welches das Betreten aus Naturschutzgründen untersagt hätte. Auf der Insel gibt es mehrere kleine Lichtungen, welche mir grundsätzlich als geeignet erscheinen, dort ein Zelt aufzustellen, gäbe es dort nicht eine enorme Schnakenplage. Die Stelle, wo die Geldtruhe vergraben war, fand ich nicht.
Die Eisdiele in Grausneck gibt es nicht mehr, was nicht weiter verwunderlich erscheint, hat sie doch ihre Dienste als Verabredungsort für anzubahnende Mitfahrgelegenheiten auf Motorrädern verloren.
Ich nehme an, die meisten unter Euch haben längst erkannt, wo der Roman spielt: Die Ortsnamen sind leicht verschleiert, jedoch einfach zu erforschen, sie liegen im Unteren Schleewald, eine bekannte Naturschutzregion, in welcher Paddelfreunde auf ihre Kosten kommen.
Auch unser Protagonist trägt ein Pseudonym, Gangolf, mit etwas Phantasie kommt man durch Silbendrehung auf den wahren Namen, der mich mit ihm eins werden läßt.
Morgen werde ich Lüggen aufsuchen, ob auch dort die realen Bewohner mit ihren Gebäuden sich an die Vorgaben des Romans gehalten haben!
M a g n u s .
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Stamm-Gast
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RE: DER SCHREI AUS DEM BRUNNEN Ein erotischer Kriminalroman zu Zeiten des Condomaviruses
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Datum:25.06.24 15:52 IP: gespeichert
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Heute war ich, wie angekündigt, in Lüggen, jener Kleinstadt, in welcher Magda wohnte, eine der Hauptfiguren des Romans, und wo sich viele Begebenheiten zugetragen hatten, die schließlich zu dem dramatischen Ende der wichtigsten Beteiligten geführt hatte.
Tatsächlich gibt es noch die Sparkassenfiliale in der Hauptstraße, welche von den Motorrad-Räubern überfallen worden war. Auch die Bäckerei auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es, wie im Roman beschrieben, vor welcher Gangolf zufällig mit seinem Motorrad gestanden und die beiden Räuber verfolgt hatte.
Stadtauswärts im Westen versperrt immer wieder die Bahnschranke den starken Durchgangsverkehr der Hauptverkehrsstraße. Dort kamen Polizeihauptwachtmeister Brause mit der Naturschutz-Praktikantin Barbara in's Gespräch, nicht ahnend, daß auf kuriose Weise diese das Rudern auf dem Röthener See übernehmen mußte, während jener zusammen mit seinem etwas beschränkten Kollegen Müller plump im Elektrokahn saßen.
Das sehr schön mit verschiedenfarbigen Klinkersteinen gemauerte Polizeigebäude unweit des Bahnübergangs spielte für Gangolf eine nicht unbedeutende Rolle; die Zellen im Keller sind nicht nur mit Gitterstäben ausbruchsicher, darüber hinaus sind schnöd von außen Metall-Lochplatten mit winzigen Löchern aufgeschraubt, so daß der Ausblick für die Inhaftierten sehr beschränkt bleibt.
Übrigens habe auch ich in meinem Privatgefängnis das vergitterte Zellenfenster im Keller mit solch einem Lochblech von außen verschlossen, weniger um die Sicht nach außen einzuschränken, vielmehr um den Dreck in Form von leeren Zigarettenschachteln, Dosen, Flaschen und anderen Abfalls Einhalt zu gebieten, der von Passanten zwischen die Gitterstäbe geworfen worden war.
"Am Markt" in Lüggen befinden sich tatsächlich einige Einkehrmöglichkeiten in Form von Bäckereien, Imbiß-Restaurant und Eisdiele, die große Kirche steht natürlich auch noch. Hier muß ich mich bei Euch Lesern entschuldigen: Den Namen des berühmten Kirchenlied-Textdichter habe ich im Roman ohne t geschrieben, richtig muß es heißen: Paul Gerhardt
Bezüglich der Behausung in der nördlichen Altstadt ist die Stadtverwaltung den Vorgaben des Romans noch nicht nachgekommen: Die Lager- und Werkhallen werden weiterhin in ihrem verkommen wirkendem Zustand als solche verwendet, ohne daß darin einfache Sozialwohnungen erstanden wären, wo Magda im Obergeschoß Wohnung fand, welche sie aufgrund ihrer elektronischen Fußfessel nicht verlassen durfte, bis Gangolfs Computer-Experten die Elektronik überlistet und somit eine aufregende Motorradreise nach Italien ermöglicht hatten.
Leicht wehmütig ließ ich die Füße in das warme Wasser der Schlee baumeln und wunderte mich über mich selbst, wie es mir gelungen war, in düsterer Zeit die Phantasie zu dem Roman zu entwickeln, welcher schließlich ein jähes dramatisches Ende gefunden hat.
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