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TheLargeEmptY
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  RE: Leon City Storys Datum:21.08.24 15:43 IP: gespeichert Moderator melden


Leon City Stories
The Bondage School 2

„Mama, Mama, schau, was ich gezeichnet habe!“, rief die helle Stimme meiner Tochter nach mir und ich schaute von meinem Frühstück auf. Sie hielt die Zeichnung hoch, an der sie bereits den ganzen Sonntagmorgen gesessen hatte.
„Das sieht wundervoll aus, Tamara“, sagte ich freudestrahlend und nahm ihr vorsichtig das Bild ab, um es vor mir auf dem Tisch auszubreiten.
„Schatz, schau, was unsere Tochter gemalt hat!“, sagte ich zu Bruce, der sofort seine Zeitung beiseitelegte und unsere Tochter hochnahm, damit wir gemeinsam ihr Kunstwerk bewundern konnten.
„Und das hast du ganz alleine gemacht?“, fragte er und Tamara nickte ernst, „Wow … unsere Tochter ist eine echte Künstlerin!“
„Hehe“, sagte Tamara mit einem breiten Grinsen.
„Dann sollten wir das doch bestimmt irgendwo aufhängen, wo wir es immer bewundern können, oder?“, fragte ich und nahm das Bild auf, „Wollen wir es an den Kühlschrank hängen?“
„Jaaaa!“
„Dann wollen wir mal“, sagte ich und nahm aus einer Küchenschublade ein paar Magnete.
„Warte Mama, ich will!“, forderte Tamara und streckte ihre Hand aus.
„Natürlich, Schatz“, sagte ich und gab ihr das Bild und die Magneten. Bruce hielt Tamara hoch, damit sie an den Kühlschrank kam. Doch gerade als sie das Bild aufhängen wollte, klingelte jemand an der Tür. Ich warf Bruce einen verwirrten Blick zu, doch auch er konnte nur mit den Schultern zucken.
„Ich schaue mal nach“, sagte ich und ging zur Tür. Während ich mich ihr nährte, fiel mir nicht auf, dass es dunkler wurde, je näher ich zu der Tür ging, bis es fast stockfinster war und ich sie öffnete. Vor der Tür standen vier Männer und alle von ihnen hatten ein breites dämonisches Grinsen im Gesicht. Ich wollte fliehen, davonlaufen, doch meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Ihre Arme griffen nach mir, zogen mich zu ihnen weiter in die Dunkelheit. Ein Rauschen übertönte alle Geräusche um mich herum und ich fiel immer tiefer in die Schatten.



Grace riss ihre Augen weit auf und sie konnte sich nicht bewegen. Es war Nacht, doch der Mond schien sanft in das Zimmer. Jemand hielt sie festgedrückt und atmete leise und gleichmäßig direkt neben ihr. Dieser jemand hatte strahlend blondes Haar und es schien im Mondlicht zu leuchten.
„Summer?“, fragte Grace leise, doch bekam sie keine Antwort, nur ein leises Murmeln, was sie zum Lächeln brachte.
„Wenigstens einer von uns kann erholsam schlafen“, murmelte Grace und schlängelte sich vorsichtig aus Summers Griff heraus. Sie wachte glücklicherweise nicht auf und Grace schlich zum Fenster. Trotz des schwachen Lichtes des Mondes konnte sie vieles sehen. Die Mauern, welche die Universität umgaben. Die Zäune und den schneebedeckten Wald vor dem Gelände. Die weißen Felder, die endlos schienen. Die unbefahrene Straße würde zurück zu ihrer Familie führen, doch Grace bezweifelte, dass sie weit kommen würde, sollte sie einen Weg aus diesem Gefängnis finden. Und was, wenn sie geschnappt würde? Hieße das dann Sonderunterricht? Grace hatte nur Gerüchte gehört. Von Studentinnen, die bis zu ihrem Abschluss verschwanden und danach nicht mehr dieselben waren. Ein Schauer lief ihren Nacken herunter. Sie wollte sich nicht ausmalen, was Doktor Alther mit ihnen im Keller anstellte.
„Grace?“, murmelte Summer plötzlich, als ihr auffiel, dass niemand mehr neben ihr lag.
„Hey Summer … es ist noch was früh, leg dich noch was hin“, flüsterte Grace sanft und schenkte Summer ein Lächeln.
„Okay“, sagte Summer schlaftrunken und fiel zurück in ihr Kopfkissen. Keine zehn Sekunden später hörte Grace von ihr ein gleichmäßiges Atmen. Sie war wieder eingeschlafen. Grace schüttelte ihren Kopf und sah wieder nach draußen. Hinter dem Horizont ging langsam die Sonne auf und erhellte die Nacht. Grace hoffte, dass auch bald in ihrem Leben wieder die Sonne scheinen würde. Summer hatte ihr zumindest neuen Mut gegeben und sie würde alles tun, damit das Feuer in der Blondine nicht erlosch. Um ihrer beider willen.


„Summer … hey Summer, wach auf“, flüsterte Grace sanft in Summers Ohr und sie schlug vorsichtig ihre Augen auf.
„Hey Grace“, murmelte Summer und streckte sich genüsslich, „Heute keine Glocke?“
„Doch, in ein paar Minuten, aber ich dachte, so ist es angenehmer für dich“, sagte Grace und ging zu ihrem Bett. Sie trug bereits die Uniform der Universität, aber Grace schien noch etwas anderes unter dem Latex zu tragen. Summer erkannte es an den Umrissen, die unter der Latex-Uniform waren.
„Was trägst du unter der Uniform?“
„Ach ja … wir haben heute Schwimmen. Wenn du den Badeanzug als erstes anziehst spart du Zeit beim Umziehen“, sagte Grace und setzte sich an ihrem Schreibtisch.
„Schwimmen? Was hat das mit Ladyhaften benehmen zu tun? Und ist es nicht saugefährlich, wenn wir gefesselt schwimmen?“
„Angeblich damit wir fit bleiben, aber … ja, es ist schon seltsam … und ähm…“, sagte Grace, doch unterbrach sich. Sie sah zu Summer und grinste, „weißt du was? Lass dich überraschen, es wird dir gefallen.“
„Och komm schon, Grace. Wie kannst du jetzt nur so fies sein?“, fragte Summer schmollend, aber stand aus ihrem Bett auf und streckte sich erneut.
„Hahaha, wenn ich fies bin, wie nennst du dann unsere Direktorin?“
Summer zuckte mit den Schultern.
„Hexe?“
„Sag ihr das mal ins Gesicht!“
„Naaaa, ich bin nicht lebensmüde“, sagte Summer und nahm aus ihrem Bettkasten eine frische Uniform sowie einen Beutel mit der Beschriftung Schwimmen.


Nachdem Summer fertig geduscht hatte, öffnete sie die neue Tüte. In ihr war ein dunkelblauer Badeanzug mit noch dunkleren Streifen an der Seite. Er hatte lange Ärmel und war im Grunde wieder ein Leotard. Natürlich war auch er aus Latex, wie der Rest ihrer Uniform, besaß allerdings keinen Reißverschluss. Summer kam der Schnitt und die Farbe aber vertraut vor, sie konnte allerdings nicht den Finger darauf legen, woher.
„Die Hälfte der Kosten für diese Universität muss für die Schuluniform draufgehen“, murmelte sie kopfschüttelnd und schmierte sich vom Hals abwärts mit der Gleitcreme ein. Summer setzte sich auf die kleine Bank und zog vorsichtig die Halsöffnung des Badeanzugs auseinander. Sie steckte ihre Beine in die enge Halsöffnung und zog den Badeanzug hastig über ihre Hüfte. Dank der Gleitcreme glitt das Latex einfach über ihre Haut und ihren Bauch hoch. Summer steckte ihre Arme in die Halsöffnung und in die passenden Ärmel. Die Gleitcreme sorgte dafür, dass durch die Spannung im Latex der Badeanzug wie von selbst an die richtige Stelle rutschte und Summer perfekt saß. Sie glaubte sogar fast, dass sie gar keine Creme gebraucht hätte. Summer konnte noch nicht einmal Luftblasen sehen und er saß auf ihrem Körper wie eine zweite Haut. Im Spiegel betrachtet sah er atemberaubend glänzend aus und verlieh ihrem Körper eine schlanke und athletische Figur.
„Ich glaube, den nehme ich mit …“, flüsterte sie und drehte sich hin und her, um ihren vom Latex umfassten Po zu bewundern. Der Badeanzug schränkte ihre Bewegungen in keinster Weise ein und sie glaubte, in ihm wundervoll schwimmen zu können. In diesem Moment fiel ihr ein kleines vertrautes Logo auf, welches in einem der Streifen versteckt war.
„Aha! Also liefert C&T doch hierhin!“, rief Summer überrascht und schon entstanden in ihrem Kopf Pläne, wie sie vielleicht die Latexfirma kontaktieren könnte, um nach Hilfe zu fragen.
„Bitte, was?“, kam es von der Tür von Grace.
„Die Badeanzüge sind von meiner Lieblingsfirma!“, rief Summer zurück, was von einem Stöhnen von Grace kommentiert wurde.
„Klasse! Also tragen wir sogar Marken-Latex-Produkte. Jetzt fühle ich mich super geschätzt!“, sagte Grace sarkastisch und Summer musste breit grinsen. Sie nahm sich ihre Schuluniform und zog diese einfach über den Badeanzug, wie Grace es gemacht hatte. Mit dem Armbinder in der einen Hand und den Vorhängeschlössern in der anderen, verließ sie das Badezimmer, gerade als die Glocke zum Aufstehen klingelte. In diesem Moment knurrte Summers Magen laut.
„Können wir jetzt schon zum Frühstück?“, murmelte Summer hoffnungsvoll und Grace sah von ihren Unterlagen auf und nickte.
„Ich bin auch fertig, aber … du wirst dich noch etwas gedulden müssen mit dem Frühstück und … musst aufpassen“, sagte sie und ging voran durch die Tür, dicht gefolgt von Summer, die sie fragend und mit gequältem Blick anschaute.
„Was meinst du damit?“
„Nun, wir haben jetzt Etikette Unterricht. Da ist alles ein bisschen … geordneter und na ja … wir müssen warten“, sagte Grace vorsichtig, als wäre Summer ein brodelnder Vulkan. Sie sah peinlich berührt aus, während Summers Gesicht sich bei diesen Worten verfinsterte.
„Etikette? Dein Ernst? Ich weiß, wie man Besteck benutzt.“
„Habe ich gestern beim Frühstück nicht gesehen.“
„Weil es mich langweilt und ich keinen Bock darauf habe?“
„Summer, komm schon. Dafür bestraft zu werden, muss echt nicht sein.“
„Hey, das letzte Mal war deine Schuld“, sagte Summer schmunzelnd.
„Ich mein ja nur“, murmelte Grace und wurde rot. Sie führte Summer an der Essenshalle vorbei und zu einer Tür daneben. Sie betraten einen großen Raum, der Summer an die unzähligen und unliebsamen Abendessen mit ihrer Familie erinnerte. Alte Bilder hingen an den Wänden neben kunstvollen Wappen mit Schwertern. An einer langen Wand war ein Kamin, in dem ein Feuer prasselte und vor dem ein Teppich lag.
Wenigstens keine Jagdtrophäen. Dachte Summer und sah zu dem langen Tisch, auf den Grace zuging. Er war mit einer strahlend weißen Tischdecke bedeckt, doch sonst war noch nichts darauf. Um den Tisch herum waren Stühle mit hohen Lehnen aufgestellt, was Summer aber stutzig machte, waren die Schienen, auf denen sie standen und die Latexhandschuhe, die auf jedem der Seitenlehnen der Stühle lagen. Noch dazu sah Summer, dass die Beine mit Fußfesseln ausgestattet waren und im Nackenbereich ein offener Metallreif befestigt war.
„Komm, setzt dich neben mich, dann kann ich dich schnell fertig machen“, sagte Grace, als wollte sie Summer etwas Unangenehmes erklären. Doch Summer bewegte sich kein Stück.
„Grace, ich will essen und nicht gefüttert werden, als wäre ich nicht fähig, eine Gabel zu halten!“, sagte Summer entsetzt.
„Summer, ich weiß inzwischen, dass du ganz anders darüber denkst, als du sagst. Aber die Fesseln sind nur dazu da, um uns zu kontrollieren und na ja zu bestrafen, wenn wir uns zu viel bewegen“, erklärte Grace und legte sich den metallenen Reif an und zeigte das Kabel, an dem er hing, sowie die an den Handschuhen.
„Das ist wie in einem verdammten Traum“, murmelte Summer und setzte sich kopfschüttelnd neben Grace.
„Albtraum?“
„Nein, nein“, sagte Summer und schloss die Fußfesseln um ihre Knöchel. Auch sie waren mit Kabeln versehen und zogen Summers Füße leicht zurück an die Stuhlbeine.
„Moment, was meintest du mit bestrafen?“, fragte Summer, als in diesem Moment mehrere andere Schüler in blauen Uniformen eintraten und das Zimmer mit etwas heiteren Gesprächen erfüllt wurde. Einige von ihnen grüßten Grace freundlich und beäugten Summer mal mit Neugier und manche mit einem Grinsen.
„Direkt eine ganz andere Stimmung als in der großen Halle.“
„Die Lehrerin ist ja auch noch nicht da und das Essen ist immer top“, erklärte Grace und winkte ihren Mitschülern zu.
„Aber keine der Pinken?“
„Jaa, die … die werden uns bedienen“, sagte Grace zögerlich, „Eins der wenigen Fächer, die nicht gleich unterrichtet werden.“
„Guten Morgen!“, sagte eine Frau streng und betrat durch eine neben Tür das Esszimmer. Sie hatte einen engen Bleistiftrock an, der bis über ihre Knie ging, und eine weiße Bluse. Um ihren Hals hatte sie einen gepunkteten Seidenschal gebunden und in ihren Händen trug sie ein Klemmbrett mit Namen.
„Guten Morgen, Mistress Carter“, sagten alle Frauen am Tisch.
„Legt eure Fesseln an, meine Damen!“, sagte Mistress Carter und sofort klickte es mehrmals, als die Frauen ihre Schellen anbrachten. Summer tat es ihnen nach und steckte ihre Hände in die Handschuhe. Das Latex fühlte sich anders an als gewöhnlich, fast so als wären darin Metallstäbe eingearbeitet, die entlang ihrer Hände verliefen. Summer wollte nachsehen, was tatsächlich in ihnen steckte, doch eine Sekunde später zog sich in den Handschuhen etwas um ihre Handgelenke fest und sie saß in der Falle. Das Kabel, das von ihnen im Stuhl verschwand, gab Summer genügend Freiraum, um vor sich zu greifen, doch spürte sie immer ein leichtes Ziehen.
„Schon nervig so zu essen, oder?“, flüsterte Summer, was ihr einen strengen Blick von Mistress Carter einhandelte. Glücklicherweise ging die Frage unter, als die Stühle nach vorne fuhren und einrasteten.
„Dann fangen wir mal an“, sagte Mistress Carter und klatschte in die Hände. Die Tür, durch die sie geschritten war, öffnete sich erneut und hereinkamen ein Dutzend Frauen, alle in den weiß pinken Latex-Uniformen gekleidet. Sie trugen Geschirr und Dekoration für den Tisch. Summer sah ihnen mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zu. Es erinnerte sie zu sehr an ihre Zeit zu Hause und schon damals hatte sie es gehasst, dem peinlich peniblen Handwerk des Tischdeckens zuzusehen, nur damit sie und ihre Familie wenige Augenblicke später davon essen konnten. Die Frau von gestern, die zu spät zum Unterricht gekommen war, stellte sich neben Summer und Grace und begann damit, ihre Plätze herzurichten. Auch heute hatte sie wieder Fußfesseln an und sie raschelten bei jedem Schritt, den sie tat.
„Danke nochmal für gestern, Grace“, flüsterte sie und rückte eine Gabel kaum sichtbar ein Stück weiter nach rechts.
„Keine Ursache, Susen“, flüsterte Grace zurück und schloss schnell ihren Mund, als Mistress Carter zu ihnen herübersah.
„Miss Martel, gibt es ein Problem?“
„Nein, Mistress“, sagte Susen eilig und rückte einen Teller zurecht, bevor sie einen Schritt zurücktrat und sich hinter Summer und Grace stellte. Sie neigte ihren Kopf leicht nach unten und faltete ihre Hände vor ihrem Körper. Das Gleiche taten der Reihe nach die anderen Frauen und Mistress Carter begann damit, um sie herumzuschleichen. Sie warf einen scharfen Blick auf jedes Besteck, doch sagte sie nichts, bis sie zu Summer und Grace kam.
„Ausgezeichnet, Miss Martel. Das Nachsitzen scheint sich wohl zu lohnen“, sagte sie und nickte anerkennend, „Der Rest von ihnen bleibt nach dem Essen hier und wird weiter üben müssen! Machen sie weiter!“
Die pinken Frauen verbeugten sich und gingen eine nach der anderen durch die Tür, durch die Summer nun klirrendes Geschirr und den Geruch von frisch gekochtem Essen wahrnahm.
„Ladys? Wie immer benehmt euch beim Essen und ihr kennt die Regeln, Ihr kenn die Konsequenzen!“, sagte Mistress Carter, ohne Summer, die sie nun von der Seite an schielte, eines Blickes zu würdigen. Doch bevor Summer fragen konnte, worauf genau sie achten musste, ging die Tür wieder auf und die Pinken kamen mit einem Festmahl herein. Es gab Braten, Kartoffeln in verschiedenen Ausführungen, Käseplatten und vieles mehr. Entschieden zu viel, wie Summer fand, auch wenn ihr Magen knurrte wie ein tollwütiger Bär. Sie stellten alles auf den Tisch, nur, um dann erneut in die Küche zu gehen und noch mehr Essen zu holen.
„Wollen die uns mästen?“, rief Summer entsetzt auf und vergaß dabei, dass Mistress Carter direkt neben ihnen stand. Dies war allerdings auch egal, als in diesem Moment ein Stromschlag durch den Metallreif in Summers Hals schoss und sie zum Verstummen brachte. Der Schlag war so stark gewesen, dass sie wie gebannt auf ihrem Stuhl saß und mit offenem Mund auf ihren Teller starrte.
„Sorry“, flüsterte Grace, schuldbewusst, als ihr klar wurde, dass sie Summer nicht genug erklärt hatte. Summer sah kurz zu ihr und nickte nur, während sie sich von dem Schock sammelte.
„Fangt an zu essen“, sagte Mistress Carter gleichgültig, als hätte sie Summers Ausbruch nicht mitbekommen. Grace nahm sich eilig ein Stück Brot und legte eine Scheibe Käse darauf, bevor sie anfing zu essen. Summer jedoch wollte mehr und nahm sich ein Stück des Bratens und die Kartoffeln. Sie wollte gerade anfangen zu essen, wie die anderen, als sie stutzte. Neben ihrem Teller lagen ein halbes Dutzend Messer und Gabeln und sie hatte nach all den Jahren vergessen, welche wofür war.
Von außen nach innen oder nicht, aber … das ist keine Vorspeise, also welche war die Richtige? Bekomme ich noch einen Schock, wenn ich nach der falschen greife? Überlegte Summer fieberhaft und ließ ihre Hände über das Besteck gleiten. Das Husten von Grace riss Summer aus ihren Gedanken und sofort verstand Summer, dass die zwei Huster von Grace bedeuteten, dass sie die zweite Gabel und Messer nehmen muss. Sie nahm beide auf, doch sofort schossen mehr Elektroschocks durch ihre Hände und sie ließ sie sofort wieder fallen. Susen eilte sofort herbei und rückte Messer und Gabel zurecht.
„Grace hat sich nur verschluckt, nimm die dritten“, flüsterte sie kaum hörbar.
„Tut mir leid, Summer“, sagte Grace mit Tränen in den Augen, während sie sich räusperte, um die letzten Krümel herauszubekommen.
„Alles gut“, murmelte Summer genervt und nahm das richtige Besteck in die Hand. Fast erwartete sie, dass sie erneut einen Schlag abbekam, doch nichts passierte und sie atmete erleichtert auf, bevor sie ihre Gabel in den Braten rammte und anfing, sich ein recht großes Stück abzuschneiden. Sie nahm dabei kaum die Kabel wahr, die ihre Hände immer wieder in eine geordnete Position ziehen wollten und beugte sich nach vorne, um das Stück Fleisch mit ihrem Mund zu empfangen. In diesem Moment wurde ihr erneut ein Schlag verpasst, diesmal in ihren Hals und in ihre Hände, sodass sie zurückgezogen wurde und ihr Besteck klappernd auf den Teller fiel.
„Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht!“, fauchte sie, was ihr erneut einen Schlag einbrachte und sie auf ihrem Stuhl zusammensackte.
„Lady von Nachtschwing, gibt es ein Problem?“, fragte Mistress Carter ohne von ihrem Klemmbrett aufzublicken.
„N… nein“, grummelte Summer, versuchte sich wieder aufzusetzen und erneut zu versuchen zu essen, doch die Kabel hielten sie fest an den Stuhl gebunden. Sie ließen nicht zu, dass sie ihre Hände heben konnte und sie konnte nichts dagegen machen.
„Gut, dann macht es ihnen bestimmt nichts aus, dass sie ein bisschen warten und über ihre Fehler nachdenken, oder?“
Summer biss ihre Zähne zusammen und schluckte schwer, als vor ihr der leckere Braten und die Kartoffeln immer kälter wurden. Der Geruch stieg Summer in die Nase und Wasser strömte in ihren Mund.


Den ganzen Unterricht über war es nahezu totenstill, nur unterbrochen von dem klappernden Geschirr und von Summers auf Keuchen, wenn sie erneut etwas falsch machte. Aber wenigstens schaffte sie es, sich etwas Nahrung einzuverleiben, um das Hungergefühl fürs Erste zu besiegen. Jetzt war nur ihr Lustgefühl wieder da, welches unbedingt mehr gefesselt werden wollte. Der schicke blaue Boxbinder, der ihre Arme auf ihren Rücken pinnte, war schon mal ein Anfang, aber Summers Kinky Kopf wollte mehr und das Latex, welches sich nahezu über ihren ganzen Körper spannte, machte es nicht gerade besser.
„Das war die Hölle“, verkündete Summer, als sie mit Grace vorbei an der großen Halle ging, wo die anderen Studentinnen, die nicht den ganzen Morgen zum Essen gezwungen worden waren, zu Mittag gingen.
„Tut mir wirklich unglaublich leid, Summer, ich hätte dich besser vorbereiten sollen, aber immerhin hattest du am Ende den Bogen raus“, sagte Grace, immer noch peinlich berührt.
„Passt schon“, sagte Summer und schenkte ihr ein Lächeln, „Ich hätte die Hälfte der Fehler vermeiden können, wenn ich mich ein bisschen zusammengerissen hätte.“
„Vielleicht“, sagte Grace schüchtern und erwiderte zögernd das Lächeln, während sie Summer zum nächsten Unterricht führte.
„Also Schwimmen? Müssen wir nicht warten, bis wir ins Wasser können, weil wir gerade gegessen haben?“, fragte Summer und sah sich um, da sie von mehreren Frauen begleitet wurden, die in dieselbe Richtung wollten.
„Es wird ein bisschen dauern, bis wir ins Wasser können. Der Badeanzug ist nicht alles“, erklärte Grace mysteriös und öffnete eine Tür mit ihrer Schulter. Summer entging dabei nicht, dass Grace diesmal ein halbwegs glückliches Lächeln auf den Lippen hatte. Summer wollte sie gerade deswegen fragen, als sie in die Schwimmhalle trat, doch ihr Atem stockte. Sie stand in einem gewaltigen Raum, in dessen Mitte ein im Boden gelassener Glasbehälter stand. Er war bis oben hin mit Wasser befüllt und man konnte durch die Scheiben bis hinunter auf den Boden sehen. Tribünen waren um ihn herum aufgebaut und luden dazu ein, dem Schwimmern zuzusehen. Neben dem Becken stand die nette Lehrerin von gestern und beobachtete das Wasser, bis sie hinter sich ihre Schüler hörte.
„Hey Ladys!“, rief die Lehrerin namens Lorelei glücklich und befreite Summer und dann die anderen von dem Boxbinder, „Schön dich heute ohne Knebel zu sehen … Summer richtig? Ich habe schon viel von dir gehört!“
„Ich hoffe nichts schlechtes“, sagte Summer und fühlte sich sofort wieder geborgen bei der Lehrerin.
„Schon ein bisschen was Schlechtes, aber ich bilde mir lieber selbst meine Meinung“, sagte Lorelei und zeigte auf eine Tür, „Zieh dich dort mit den anderen um Summer und beeil dich, bevor du wieder rausgerufen wirst“ fügte sie zwinkernd hinzu.
Summer nickte eilig und wurde von Grace in den Raum gezogen. Darin waren Reihe um Reihe Kabinen aufgebaut und Grace nahm direkt die Erste und drückte Summer hinein. Sie schloss die Kabine ab und ein breites Grinsen formte sich in ihrem Gesicht, welches Summer bisher noch nicht bei ihr gesehen hatte.
„Was?“
„Das wird dir gefallen! Zieh das hier an!“, sagte sie und klopfte gegen einen Spind an der Wand.
„Den Spind?“
„Summer …“
Summer streckte Grace die Zunge raus und öffnete ihren Spind. Darin lag ein großes Bündel Latex und kleine Metallbehälter, die wie Sauerstoffflaschen aussahen. Summer nahm das Bündel heraus und das schwere Material entfaltete sich vor ihr zu einem Schlauch mit breiter Flosse.
„Nein … Nein, nicht dein Ernst“, sagte Summer und drehte sich zu Grace, die ein diebisches Grinsen im Gesicht hatte, „Das ist ja der Wahnsinn! Wir dürfen darin schwimmen?“
„Müssen darin schwimmen“, korrigierte Grace und nahm ihre eigene Meerjungfrauenflosse aus dem zweiten Spind, „Das einzige Fach mit Bondage, was ich … nun ja … mag.“
„Verständlich! Ich wette, du siehst darin bezaubernd aus.“
„Na ja … ja, es ist immer ein Highlight und mit Lorelei macht es so unglaublich viel Spaß! Sie hat immer was Neues für uns vorbereitet.“
„Aber was hat das mit dem Lady da sein zu tun?“, fragte Summer, breitete den Schweif auf dem Boden aus und pellte sich aus ihrer Schuluniform.
„Jaaaa, Lorelei soll die Direktorin breitgeschlagen haben, damit wir mehr Bewegung im Unterrichtsplan haben und das kam dabei raus. Außerdem soll es uns Eleganz beibringen oder sowas. Ich glaube, da hat Lorelei auch ein bisschen übertrieben.“
Summers Grinsen ging von einem Ohr zum anderen. Sie hatte es als sehr schade empfunden, dass Grace nicht ihre Liebe zu Latex teilte, auch wenn es in diesem Umfeld verständlich war. Aber jetzt sah sie, dass Grace tatsächlich dem Kommenden entgegenfieberte. Sie hatte wirklich Freude am Schwimmen, auch wenn es erneut alles andere als normal war.
„Tatsächlich hat eine Freundin von mir auch so einen Anzug zu Hause. Leider konnte ich ihn noch nicht sehen, aber den hier jetzt zu testen ist umso besser!“, sagte Summer und schob ihre Beine in das dicke Latex.
„Oh? Woher?“, fragte Grace beiläufig, doch Summer meinte heraus zu hören, dass sie doch mehr daran interessiert war, als sie zugeben wollte.
„Leider war das Kleidung, die sie von ihren Entführern bekommen hatte.“
„Oh, tut mir leid, ich hoffe, sie ist wohlauf? Moment … und dann hat sie die Flosse immer noch bei sich?“
„Es ging ihr nie besser“, lachte Summer und zog die gewölbte Öffnung der Flosse über ihre Hüfte. Summer sah sofort, dass die Wölbung viel dicker war als gewöhnlich und hohl zu sein schien.
„Nun, sie hatte nicht so viel Geld für Latex … die Polizei hatte es untersucht, ihr es aber dann zurückgegeben. Glücklicherweise denn sonst wäre es abgebrannt.“
„WAS?“
„Lange Geschichte. Aber genug von mir und meinen Freunden. Nachher hast du richtig interessante Sachen zu erzählen, wenn du hier raus bist und ich nicht. Wie war es bei dir zu Hause?“, fragte Summer, als sie endlich herausgefunden hatte, dass die Wölbung für die Sauerstoffcontainer war, die sie nun hineinschob. Ein Schlauch, der von ihnen aus ging, legte sie unter ihren Badeanzug bis hoch zu ihrem Gesicht. Mithilfe eines kleinen Mundstückes sollte sie so problemlos unter Wasser atmen können und eine kleine Taucherbrille würde ihre Augen trocken halten. Zuletzt zog sie Handschuhe an, die bis über ihre Ellbogen gingen und mit einer dünnen Latexschicht ihre Finger miteinander verbanden. Perfekt, um sich im Wasser zu bewegen.
„Nun … das wäre nur fair, oder? Ich habe sogar von zu Hause geträumt, diese Nacht“, murmelte Grace und Summer sah sie überrascht an, „Von dem Tag, wo sie mich mitgenommen haben. Wie du wollte ich mich nicht mit den Regeln meiner Familie unterwerfen und bin mit meinem Freund Bruce durchgebrannt. Später haben wir geheiratet, ein Haus gekauft und unsere kleine Tamara bekommen.“
Grace schaute auf und sah Summer tief an.
„Du erinnerst mich sehr an sie. Ihr versprüht dieselbe Freude, egal, wo ihr hingeht, aber leider … hat das nicht ewig gehalten. Meine Eltern haben herausgefunden, wo ich war und ein Gericht davon überzeugt, dass ich nicht zurechnungsfähig bin. Eines Tages standen sie einfach vor meiner Tür und haben mich praktisch entführt. Bruce, er … wollte mich befreien, doch sie haben ihn einfach festgehalten und zu Boden gedrückt. Tamara, sie … hat geweint und geschrien. Bis heute ist ihr Gesicht in mein Gedächtnis gebrannt. Und alles unter den Augen meiner Eltern, sie sahen dabei zu, wie ich durch den Vorgarten geschliffen wurde, während …“
Grace verstummte und wandte sich ab. Sie wollte nicht, dass Summer ihre Tränen sah. Doch spürte sie, wie sich ein paar Arme um ihre Hüfte schlangen und sie von Summer gedrückt wurde.
„Grace … ich hatte keine Ahnung … es tut mir so unendlich leid. Ich wusste nicht, dass du es so schwer hast. Hätte ich gewusst, dass du so viel mitgemacht hast, hätte ich die Klappe gehalten. Im Gegensatz zu meinem Problem sind deine ja so viel …“, sagte Summer, doch wurde sie von Grace unterbrochen.
„Deine Probleme sind genauso ernst wie die meinen und ich war froh, dass ich dir helfen konnte. Lass uns das hier einfach zusammen durchstehen.“
Beide Frauen nickten sich zu und schöpften von der jeweils anderen neuen Mut. In diesen Moment klopfte es an ihrer Kabine und sie hörten Lorelei flüstern: „Summer kommt schnell raus und in den Pool.“
„Warum?“, fragte Grace, doch löste sie die Umarmung hastig und begann sich selbst umzuziehen.
„Ich hörte, die Direktorin will dich wieder hier rausholen. Du sollst anscheinend gar keinen Spaß haben.“
„Ich bin bereits umgezogen“, sagte Summer und Grace öffnete ihr die Türe. Summer ließ sich zu Boden sinken und robbte sich zur Tür. Lorelei ergriff ihre Arme, zog sie schnell zum gewaltigen Pool und warf sie hinein wie einen ungewollten Fisch.
„Hoffentlich lässt sie sich Zeit“, murmelte Lorelei und ging in die Umkleide, um schnell die nächsten Frauen zum Pool zu schaffen. Summer war währenddessen wie in einer anderen Welt. Durch das Mundstück konnte sie überraschend leicht atmen und die Taucherbrille sorgte dafür, dass sie problemlos alle Ecken des Schwimmbeckens sehen konnte. Er war mit langen schmalen Linien ausgeleuchtet, die fast über die komplette Länge gingen. An den jeweiligen Enden waren zwei große Ringe angebracht und in der Mitte des Beckens schwebte ein Handball im Wasser. Sofort wusste Summer, was Lorelei mit ihnen vorhatte und war von der Idee begeistert. Sie stieß mit ihren Armen nach vorne und stieß sich mit ihnen am Wasser ab, doch nahezu nichts geschah. Zwar kam sie weiter als gewöhnlich, mit den Schwimmhäuten an ihren Handschuhen, doch bezweifelte sie, dass sie so Loreleis Spiel ordentlich spielen konnte. Summer kam sich sehr dumm vor, als ihr klar wurde, dass sie ihre Beine so steifhielt wie ein Brett. Sie sah über ihre Schulter und schlug vorsichtig mit ihren Beinen aus. Sie bewegte sich ein Stück vom Fleck, doch etwas stimmte nicht. Sie war keine Profischwimmerin, doch auch sie wusste, dass das Wasser hätte mehr Widerstand leisten müssen.
„Mmmmmh“, murmelte sie Unterwasser und ein Haufen Luftblasen stiegen aus ihrem Mund auf. Sie untersuchte den Meerjungfrauensch****z und schnell wurde sie fündig. Nicht nur der Latex-Badeanzug war von ihrer Lieblingsfirma, sondern auch der Rest ihres Kostüms.
Lorelei ist also auch ein treuer Kunde von Celine. Erstaunlich, dass unsere Uniform nicht auch von ihr ist.
Sie sah nach vorne und schlug diesmal kräftig mit ihrer Flosse aus, Summer schoss wie ein Pfeil durch das Wasser und begann mit eleganten Bewegungen ihrer Beine das Tempo zu halten. Innerhalb von Sekunden hatte sie den Ball erreicht und griff nach ihm.
Was zum … was ist das für ein Latex? Schoss es Summer durch den Kopf und sie streckte ihre Flosse nach unten aus. Sie machte unnatürlich schnell halt, holte mit ihrem Wurfarm aus und ließ ihn nach vorne schnellen. Der Ball verließ ihre Hand und schoss durch das Wasser wie Summer wenige Sekunden zuvor. Er hielt die Geschwindigkeit über die gesamte Distanz und ging durch den Ring. Summers Mund klappte auf, als sie es nicht fassen konnte und sofort verschluckte sie sich am Wasser. Panisch schlug sie mit ihren Beinen aus und durchstieß die Wasseroberfläche mit ihrem Kopf. Sie hustete und zappelte mit ihren Armen, um oben zu bleiben.
„Alles in Ordnung, Lady von Nachtschwing?“, fragte Lorelei, die gerade Grace in den Pool schmiss, während einige andere ihrer Mitschülerinnen über eine Rampe hineinglitten.
„Ja … hust … ja! War nur … hust, hust … überrascht!“
Lorelei nickte grinsend und half weiteren Meerjungfrauen ins Wasser.
„Einfach magisch, oder?“, fragte Grace, die neben Summer auftauchte und mühelos neben ihr auf der Stelle schwamm.
„Ja … einfach magisch …“, wiederholte Summer, als sie sich gefangen hatte und sah sich um. Ihre Mitschüler glitten mühelos durch das Wasser und Summer wusste, dass mehr daran war, als das „besondere“ Latex von C&T, sie konnte nur nicht sagen, was.
„Komm in die Mitte. Lorelei sagte, dass wir schnell anfangen müssen“, sagte Grace und steckte sich das Mundstück ein. Mit einem kräftigen Schlag ihrer Flosse machte sie einen eleganten Bogen knapp über der Wasseroberfläche und Summer wurde mit Wasser bespritzt.
„Hehehey!“, lachte Summer und tat es ihr nach. Alle Meerjungfrauen schwammen in die Mitte des Pools und sahen zu Lorelei, die den Ball in der Hand hatte.
„Mit Lady von Nachtschwing, haben wir endlich gleich große Teams begrüßt, bitte einmal alle unseren Neuzugang!“, rief Lorelei und zum ersten Mal, seit sie hier war, hörte Summer glückliche Rufe und ernst gemeinten Beifall, „Also dann, blau gegen pink, viel Erfolg!“
Lorelei warf den Ball in den Pool und in dem Moment, wo der Ball die Wasseroberfläche traf, ertönte die Glocke, dass die Mittagspause zu Ende war. Alle nahmen es als Startschuss wahr und die Wasseroberfläche wurde von allen Frauen aufgewirbelt, die zum Ball schossen. Summer hatte nicht damit gerechnet und wurde von der Masse des Wassers überrascht, die in ihr Gesicht spritzte. Sie tauchte ab und musste sich zurückhalten, nicht zu lachen, da es so aussah, als wären ihre Mitschüler Piranhas, die zu ihrem Frühstück eilten. Sie waren alle viel geübter im Wasser und sie wusste, dass sie so keine Chance hatte, an den Ball zu kommen. Stattdessen schwamm sie zum Ring und beobachtete das Schauspiel, was ihr geboten wurde. Grace war tatsächlich die Erste, die beim Ball war und warf ihn weit ins Feld, wo eine Teamkameradin stand. Diese schnappte ihn sich und schwamm zum gegnerischen Ring. Ein gezielter Wurf brachte das blaue Team in Führung und Summer hob ihre Hände und klatschte Beifall. Die Frauen klatschten die Torschützin ab und selbst Grace bekam Anerkennung, sogar vom pinken Team.
Das ganze Spiel war ein Rausch. Die Frauen kämpften um den Ball und passten ihn blitzschnell hin und her. Soweit Summer es beurteilen konnte, war Grace der Starspieler ihres Teams, doch auch sie konnte nichts gegen die Schnelligkeit von Susen Martel ausrichten. Trotz ihrer geringen Statur oder gerade deswegen glitt sie durch das Wasser wie ein Delfin und bedrohte mehr als einmal Summers Ring. Zum erneuten Male schaffte sie es, den Ball abzufangen und schoss damit voran, dicht gefolgt von Grace. Sie hob ihren Arm und Summer machte sich bereit, eine weitere Rakete von ihr abzufangen, doch sie machte sich wenig Hoffnung. Gerade wollte sie werfen, als Grace von hinten geschubst und sie in Susen gerammt wurde. Durch den Schwung wurden beide Frauen unkontrolliert Richtung Summer geworfen. Diese konnte nicht rechtzeitig reagieren und wurde mit den beiden und dem Ball durch den Ring gezogen. Luftblasen stiegen auf, als alle drei Frauen anfingen, zu lachen. Grace legte ihre Hände aneinander und machte eine entschuldigende Geste. Susen winkte ab und gab ihr einen kleinen Knuff auf die Schulter. Sie wollten wieder auf Position schwimmen, als plötzlich etwas über ihnen durch die Wasseroberfläche brach. Sie schauten überrascht nach oben und rissen panisch die Augen auf, als ein Netz auf sie zugeschossen kam. Es stieß gegen ihre Köpfe und legte sich in Windeseile um ihre Körper. Eine Sekunde später wurden sie nach oben gezogen und fingen an zu zappelten, als sie gegeneinandergepresst wurden und vor schock ihre Mundstücke losließen. Die riesigen Latexflossen raubten ihnen noch mehr Platz und Summers Gesicht wurde von ihren Freundinnen gegen das Netz gedrückt. Susen wurde kopfüber nach oben gezogen, während Grace um beide Frauen herum lag und ihre eigene Flosse im Gesicht hatte. Das Wasser rauschte an ihnen vorbei und sie durchbrachen im nächsten Moment die Wasseroberfläche. Sie husteten, nachdem sie vor Schreck Wasser eingeatmet hatten und blinzelten hinunter auf Lorelei, die genervt aussah und ihre Schulleiterin, die wütend zu ihnen aufsah.
„Lady von Nachtschwing, haben sie nicht gehört, dass ich sie habe ausrufen lassen? Was fällt ihnen ein, trotzdem ins Wasser zu steigen?“, fragte Doktor Alther und bediente die Fernbedienung der Netzkanone. Das Netz schwenkte vom Pool zur Seite und ließ sie auf eine wasserfeste Matratze fallen.
„Au“, maulte Summer, während Grace anfing, im Netz zu zappeln wie ein Fisch und Susen vergeblich versuchte, sich aufzurichten. Das Netz und das Latex machten ihr die Aufgabe allerdings unmöglich und stattdessen sah sie kopfüber hoch zu Doktor Alther. Sie stand über ihnen und sie taxierte Summer mit ihren stechenden hellbraunen Augen. Hinter ihnen steckten die anderen Spieler ihre Köpfe aus dem Wasser und sahen nach, warum ihr Spiel unterbrochen wurde.
„Ziehen Sie sich sofort um und kommen Sie mit, Lady von Nachtschwing!“
„Frau Direktorin, ich muss Einspruch erheben! Lady von Nachtschwing braucht Bewegung und muss ihre Kreativität entfalten lassen, sonst …“, grätschte Lorelei dazwischen.
„Lorelei, hüte deine Zunge!“, zischte Doktor Alther ohne sie eines Blickes zu würdigen.
„Aber …“
Das war zu viel für Doktor Alther und sie wirbelte herum.
„Lorelei in mein Büro, und zwar …“
„Doktor Alther, ich bin derselben Meinung wie Lorelei, außerdem brauchen wir Summer für unser Team!“, rief Grace und die anderen nickten.
„Ja, genau! Sie ist die Erste, die es geschafft hat, Susens Bälle abzufangen, wir brauchen sie!“, rief eine der Frauen und Doktor Alther drehte sich langsam zu ihnen um. Sofort herrschte Stille im Pool, als sie den Blick ihrer Direktorin auf sich spürten.
„Wer war das?“, fragte sie, doch keiner antwortete, „Fein, alle …“
„Ich war das!“, rief Grace.
„Miss van Cortlandt, nein waren sie nicht, also wenn sie nicht sofort den Mund halten …“
„Das kann ich nicht, Doktor Alther, bestrafen sie mich! Keine der anderen hat ihren Mund geöffnet!“, unterbrach Grace erneut und man konnte fast Rauch aus den Ohren ihrer Schulleiterin kommen sehen. Doch Doktor Alther schluckte ihre Wut herunter und sie leckte sich über ihre Lippen, während sie Grace in Augenschein nahm.
„Lorelei … weiter machen. Wir wollen doch nicht, dass Lady von Nachtschwing … sich hier nicht wohl fühlt. Sie drückte Lorelei die Fernbedienung in die Hand und verließ das Schwimmbad. Das Geräusch ihrer High Heels hallte noch eine ganze Weile von den Wänden wieder und währenddessen machte keiner einen Mucks.
„Was … was war das?“, flüsterte Summer.
„Keine Ahnung … ich … sollten wir Angst haben?“, fragte Grace, doch keiner wusste ihr darauf, eine Antwort zu geben.
„Was glaubst du, was passieren wird?“, fragte Summer, nachdem sie vom Abendessen zurück in ihr Quartier gingen.
„Nun normalerweise bekommen wir unsere Strafen sofort, da wir keine bekommen haben, hoffe ich, dass unsere liebe Direktorin mal ein Auge zudrückt.“
„Glaubst du das im Ernst?“
„Nein.“
Grace öffnete die Tür und gefror augenblicklich zu Eis.
„Was ist?“, fragte Summer und sah über ihre Schulter in den Raum. Dort stand Doktor Alther und zwei weitere Lehrerinnen, die Summer bisher noch nicht gesehen hatte. Sie sahen kräftiger aus als die anderen Lehrerinnen und sie schauten finster zu ihnen.
„Eintreten!“, befahl sie, doch Grace und Summer bewegten sich kein Stück, „Jetzt.“
Nachdem sie sich immer noch nicht bewegten, wurden beide von Doktor Althers Begleitung in den Raum gezogen.
„Hinknien“, befahl sie und Summer und Grace wurden auf den Boden gedrückt.
„Lady van Cortlandt können sie mir sagen, was das hier ist?“, fragte Doktor Alther und hielt einen Stapel Papiere hoch, die sie hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Sie warf sie auf den Boden vor ihnen und Grace wurde knallrot. Eines der Blätter landete genau vor Summer und sie las ihren Namen. Es erzählte von den Ereignissen vom gestrigen Tag.
„Lady van Cortlandt, können sie Lady von Nachtschwing erklären, was das hier ist?“, fragte Doktor Althers und sah Grace finster an.
„Mein Tagebuch“, flüsterte Grace und ihr Kopf sank auf ihre Brust.
„Und können sie ihr erklären, warum ich ein Problem damit habe?“
„Weil Aufzeichnungen jeglicher Art über die Schule strengstens untersagt sind und bestraft werden.“
„Und wissen sie auch, wie das bestraft wird?“
Grace schüttelte den Kopf und Doktor Althers Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.
„Sonderunterricht.“
„Moment Doktor Alther, vielleicht kann ich …“
Die Direktorin sah zu ihrer Begleitung und die beiden Frauen ergriffen Grace Arme und hoben sie mit Leichtigkeit hoch. Grace versuchte sich gegen die kräftigen Hände zu währen, doch es war ein aussichtsloser Kampf und sie begann zu wimmern, als sie noch grober gepackt wurde.
„Wow, wow, wow, wow. Frau Direktorin, wir müssen doch nicht …“, sagte Summer, doch Grace unterbrach sie.
„Summer, halt die Klappe.“
„Aber …“
Summer sah hoch zu Grace, doch sie schüttelte nur den Kopf.
„Bleib ruhig“, sagte Grace und machte eine tapfere Miene. Summer nickte nur und sah zu Doktor Alther.
„Fesseln und abführen“, sagte Doktor Alther. Eine der Frauen drückte ihre Arme auf den Rücken, während die andere Graces Boxbinder nahm. Sie zogen ihn über ihre Arme und machten ihn fest. Sie drückten ihr einen Panelgag in den Mund und befestigten ein Halsband mit Leine an ihrem Hals.
„Der Knebel steht Ihnen, Lady van Cortlandt. Wir hätten ihnen viel früher einen verpassen sollen, dann hätten sie bestimmt schon längst ihren Abschluss gemacht. Aber jetzt werden wir sie in eine perfekte Lady formen, ob sie wollen oder nicht. Bringt sie nach unten“, befahl Doktor Alther zufrieden und Summer sah zu Grace, die Hilfe suchend zu ihr sah.
„Grace …“
„Sitzen bleiben, Lady von Nachtschwing, mit ihnen bin ich noch nicht fertig“, sagte Doktor Alther und holte aus ihrer Tasche ein weiteres Halsband, welches sie um Summers Hals schloss, „Sie haben trotz allem weiterhin nachsitzen. Mund auf!“
Widerwillig öffnete Summer ihren Mund und Doktor Alther nahm von einem Regal neben sich einen weiteren Panelgag, an dessen Spitze ein Staubwedel war. Ohne Umschweife steckte sie ihn in Summers Mund und fesselte ihre Arme mit dem Boxbinder. Mit Summers Armen sicher hinter ihrem Rücken verschränkt, zog sie an der Leine und zwang Summer ihr zu folgen.
„Deine Aufgabe wird es sein, die Trophäen zu entstauben“, sagte Doktor Alther doch Summer hörte kaum zu. Ihre Gedanken waren bei Grace und ihrer ungewissen Zukunft. Erst als sie vor den Gold- und Silberpokalen stand und Doktor Alther die Vitrine aufschloss, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die Direktorin band Summer fest und schritt ohne ein weiteres Wort von dannen. Summer sah ihre Spiegelung in den Pokalen und schüttelte ihren Kopf.
Das ist doch Wahnsinn. Was haben sie mit Grace vor? Dachte Summer und sah Doktor Alther nach, die eine Tür nach rechts aufschloss und tiefer ins Innere der Schule ging. Die schwere Tür knallte ins Schloss und Summer war alleine im Gang, mit nichts weiter als ihren Sorgen um Grace.
Grace wurde von Doktor Althers Angestellten in den Keller der Schule geführt. Sie wusste nicht, was sie fühlen sollte. Ihre Gedanken rasten und jeglicher Widerstand, den sie leistete, wurde mit einem starken Ruck an ihrer Leine oder einem Schubsen von hinten unterbunden. Je tiefer sie gingen, desto düsterer wurde es. Die Schule war bereits aus sehr alten Steinen erbaut worden, doch hier im Keller waren die Wände noch viel älter als wären sie von einer Burg oder, wie Grace fürchtete, einem Kerker. Sie konnte in der Ferne unverständliche Stimmen hören, doch für Grace hörten sie sich alle nach verzweifelten Klageliedern an.
„Mmmmfp! Mhhm!“, murmelte sie in ihren Knebel.
„Halte deine Klappe van Cortlandt, mach es nicht schlimme als es ohnehin für dich ist“, sagte die hintere Frau und schubste Grace. Sie stolperte gegen die vordere Frau und fiel zu Boden.
„Hast du mich gerade angegriffen, van Cortlandt? Na warte, du kleine …“
Die Frau packte eine Handvoll von Grace Haaren und zog sie an ihnen hoch. Sie ballte eine Faust mit ihrer anderen und holte aus. Grace schloss ihre Augen und wappnete sich für den Schmerz, doch eine neue Weibliche Stimme rettete sie.
„HEY! Das ist eine blaue, lassen sie sofort ihre Finger von ihr!“ bellte sie und Grace und ihre Begleitung sahen überrascht auf.
„Verzeihung“, murmelte die Frau kleinlaut, ließ Grace los und senkte ihren Kopf.
„Geben Sie sie mir“, sagte die Frau barsch und streckte ihre Hand aus. Die Leine wechselte ihren Besitzer und Grace sah dankend zu der Frau. Wenigstens gab es hier unten jemanden, der ein bisschen Mitgefühl zeigte. Sie hatte lange schwarze Haare, die sie in einem Pferdesch****z gebändigt hatte. Grace fand, dass sie sympathisch aussah, doch etwas schien nicht in das Bild zu passen.
Ihre Augen … Sie sind dunkel und kalt. Schoss es Grace durch den Kopf, als sie an dem freundlichen Lächeln vorbeisah und die fast schwarzen Augen ihrer Retterin erblickte. Sie meinte außerdem einen Stich rot in ihnen zu erkennen.
„Nehmt ihr den Knebel ab“, befahl sie barsch und Grace wurde unsanft der Knebel aus dem Mund gezogen.
„Danke“, murmelte Grace schüchtern.
„Keine Ursache meine Liebe. Komm ich führe dich ein bisschen herum“, sagte die Frau sanft und sah die beiden anderen an, „Und ihr geht in Behandlungsraum drei. Doktor Alther wird gleich zu euch stoßen. Ich habe sie unter Kontrolle.“
Die Frauen nickten und verschwanden um eine Ecke.
„Fein. Jetzt da das erledigt ist, warum versuchen wir nicht ein bisschen Sinn in dein Leben zu bringen?“
„Wie bitte?“, fragte Grace.
„Nun, du bist doch hier aus einem Grund und Doktor Alther, ich und meine Partnerin sind hier, um dich wieder auf den richtigen Pfad zu bringen. Sie bat mich, auszuhelfen, nachdem ich mein Geschäft verloren habe. Lange Geschichte, liebes. Aber kommen wir zurück zu dir. Nach hier unten kommen nur die wirklich hoffnungslosen Fälle, aber seit ich hier bin, hat der Sonderunterricht eine hundertprozentige Erfolgsquote ohne Rückfälle“, erklärte die Frau und zog sanft an Grace Leine.
„Und was machen Sie hier unten?“, fragte Grace, die auf einmal ein böses Gefühl hatte.
„Oh wir haben verschiedene Methoden“, winkte die Frau ab, „Wie heißt du mein Kind?“
„Grace … Grace van Cortlandt und Sie?“
„Du kannst mich Judy nennen. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Grace“, sagte Judy und führte sie in einen Raum mit der Nummer eins an der Tür. In ihm stand ein Behandlungsstuhl und daneben Maschinen, die surrten und blinkten.


Zwei Wochen später
Summer brach auf ihrem Bett zusammen. Heute war der letzte Tag ihres Nachsitzens bei Doktor Alther gewesen. Eigentlich hätte sie sich freuen müssen, aber sie konnte es nicht. Seit Grace zum Sonderunterricht gebracht worden war, herrschte in der Schule eine düstere Stimmung. Es war, als wäre mit Grace alle Freude und Zusammenhalt zwischen allen Schülern verschwunden. Stattdessen herrschte Misstrauen und sogar Rivalitäten zwischen den blauen Schülern und den pinken. Nicht, dass es unter denselben Farben sonderlich besser war.
„Wo bist du nur, Grace … wir brauchen dich“, flüsterte Summer und sah von ihrem Kissen zu Grace Bett. Es war seit zwei Wochen unberührt, nachdem jemand das Zimmer aufgeräumt hatte, während Summer die Trophäen sauber gemacht hatte. Es war, als wäre Grace nie ihre Zimmergenossin gewesen. Nichts hatten sie dagelassen. Nicht ihre Notizen, Bücher oder ihre Uniformen.
„Als hätte sie nie existiert“, murmelte Summer und stand von ihrem Bett auf. Sie pellte sich die Latex-Schuluniform vom Körper und warf sie achtlos ins Badezimmer. Selbst sie als Latexliebhaber hatte langsam genug von dem Gefühl auf ihrer Haut. Zumindest, wenn es nicht C&T Latex war. Summer schleppte sich in die Dusche und wusch sich den Schweiß des Tages ab. Besonders das Nachsitzen hatte ihr übel mitgespielt, den Doktor Alther hatte sie gezwungen, die Flure zu putzen. Noch dazu war die Heizung kaputtgegangen. Irgendetwas von wegen eines Fühlers. Erst dachte Summer, sie würde sich den Arsch abfrieren, aber nein. Die Heizung lief auf Hochtouren und hat das Internat in einen Hochofen verwandelt, komischerweise allerdings nur da, wo Summer putzen sollte. Es war ein Knochenjob für Summer gewesen und das Wasser, was nun aus der Dusche floss, ihre verdiente Belohnung. Bis es auf einmal eiskalt wurde.
„OH FUCK!“, schrie Summer auf und sprang von dem Wasser davon. Ihre Haare und ihr Körper waren immer noch mit Seife bedeckt.
„Ding Dong“, kam es aus den Lautsprechern der Schule, „Eine wichtige Ansage der Direktorin: Liebe Schüler, ich möchte Ihnen mitteilen, dass das Warmwasser und die Heizung für einige Räume in der Schule nicht wie gewohnt funktionieren, da nun daran gearbeitet wird, alles wieder zu reparieren. Ich bitte um Nachsicht! Schönen Abend noch!“
Summer späte durch die Badezimmertür zu einer Uhr, die in ihrem Zimmer hing. Es war halb zehn.
„Welcher Monteur kommt um halb zehn wegen einer zu heißen Heizung raus? Bullshit!“ rief Summer und knallte die Armatur zu. Dabei brach der Hebel ab und fiel klappernd zu Boden.
„Fuck“, murmelte Summer erschöpft und fragte sich, wie Doktor Alther sie wohl dafür bestrafen würde.
„Ich glaube dass es nicht! Das ist doch alles gestellt, oder?“, rief sie in den Raum, doch niemand antwortete ihr. Frustriert drehte sie sich wieder zu der Dusche und schaltete sie an. Sie musste immer noch die Seife herauswaschen und sie biss ihre Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien.
Zitternd wie Espenlaub ging Summer zu ihrem Bett. Sie hatte nur ihren Latexschlafanzug an, doch der half wenig, um sie aufzuwärmen, vor allem wenn die Heizung aus war. Sie warf einen Blick zu Grace Bett, wo ihre Bettdecke fein säuberlich gefaltet lag.
„Fuck it.“
Kurzerhand ging sie herüber und klaute sich die Bettdecke und das Kopfkissen. Die Sachen fühlten sich schwerer an als sonst. Durch ihren zitternden Körper hatte sie das Gefühl nicht stark genug zu sein und als sie vor ihrem Bett stand, ließ sie beides fallen. Erschöpft glitt sie an ihm zu Boden. Kleine Wolken stiegen aus ihrem Mund auf und der Schweiß, der sich wieder, dank ihres Latexschlafanzuges, auf ihrem Körper sammelte, war eiskalt. Und doch machte sie keine Anstalten, in ihr Bett zu kriechen. Sie fühlte sich so allein wie nie zuvor. Ihre Eltern und ihre Freundin Tea hatten sie verraten. Ihre Freunde waren unerreichbar. Grace war Doktor Alther ausgeliefert und die anderen Schüler kümmerten sich lieber um sich selbst als um die anderen. Selbst Lorelei warf ihr noch nicht mal mehr ein Lächeln zu. Summer war zum ersten Mal in ihrem Leben allein und wusste nicht, was sie tun musste, um aus diesem Loch herauszukommen. Eine Welle der Schwäche rollte über sie und Summer fiel zur Seite neben ihr Bett. Sie konnte nicht mehr, sie wusste nicht weiter, was sie machen sollte. All ihr Wissen war nutzlos ohne Computer oder zumindest ihrem verdammten Handy und sie war Doktor Alther hilflos ausgeliefert. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie selbst zum Sonderunterricht musste? Tränen flossen aus Summers Augen und trübten ihre Sicht. Sie spürte sie auf ihrer Haut und wusste nicht, ob sie heiß waren oder kalt. Mühselig wischte Summer sie weg und da sah sie es. Ein einzelnes Blatt Papier, welches unter ihrem Bett lag. Summer konnte sich nicht erinnern, ein Blatt zu vermissen und sie griff danach. Es war von oben bis unten vollgeschrieben und von Grace. Als Doktor Alther die Papiere rumgeworfen hatte, musste das wohl unter Summers Bett gerutscht und übersehen worden sein. Summer wollte es verschwinden lassen, bevor sie dafür Ärger bekam und knüllte es zusammen. Schwankend stand sie auf und ging zur Toilette und hielt es über die Schüssel. Sie stand dort, ohne sich zu bewegen. Das war die vielleicht letzte Nachricht von Grace, die sie je zu Gesicht bekommen würde, sie konnte es nicht über sich bringen. Stattdessen ging sie zurück ins Zimmer und strich das Papier auf ihrem Schreibtisch glatt, bevor sie sich in ihr Bett legte und begann zu lesen.

… meine neue Zimmergenossin kommt heute. Ich bin schon echt gespannt auf sie und offen gesagt, ich brauche endlich jemanden zum Reden. Ob sie redet oder ich, ist mir schon fast egal, aber ich fühle mich allein, auch wenn ich Freunde unter den anderen Schülern habe, dennoch fühlt es sich komisch an. Ein brüchiger Zusammenhalt, der mit dem kleinsten Windhauch auseinanderbricht. Nein, ich brauche jemanden, dem ich mich anvertrauen kann, jemanden, dem ich … egal. Die Alther tut alles daran, mich zur Aufgabe zu zwingen, aber das schafft sie nicht. Ich hoffe, die Neue kann mir verzeihen, wenn sie meinetwegen nachsitzen muss. Ich hoffe … das ist das wenige, was mir geblieben ist, Hoffnung. Super kitschig, aber was bleibt mir übrig? Beten? Ich … haaaaa vielleicht … Ich hoffe, dass es Tamara gut geht und Bruce zurechtkommt. Ich vermisse sie jeden Tag und … hat es gerade geklopft? …

„Deswegen wurde Grace in den Sonderunterricht geschickt? Wegen Tagebucheinträgen?“, fragte Summer und schüttelte ihren Kopf. Sie hatte erwartet, in Grace Schrift ein großes Geheimnis zu finden, welches ihr helfen könnte, die Schule auffliegen zu lassen. Warum sonst war Doktor Alther so gegen die Aufzeichnungen?
„Na ja, vielleicht das falsche Papier unter mein Bett gerutscht“, murmelte Summer und legte sich zurecht. Die Decken waren sehr schwer und tatsächlich wärmten sie Summer ein wenig. Dennoch war sie immer noch allein, jetzt nur mit einem Stück Papier mehr in der Hand.
„Mmmmh … Beten … ich mein …, wenn ich schon mal hier bin? Ich hoffe, es geht dir gut, Grace.“


Grace lag auf einer harten Pritsche. Ein schwarzer Latex-Catsuit umhüllte ihren Körper und verdeckte ihre Scham, auch wenn die ihre geringste Sorge war. Sie lag unter einer dünnen Decke und hatte ihre Augen geschlossen, doch sie konnte nicht schlafen.
Es ist bald wieder Zeit, oder? Ich denke schon, ich … freue mich bereits richtig drauf … oder? Moment, nein, nein, ich finde das nicht toll, ich … nein! Ich darf nicht vergessen, ich darf nicht … Vergessen? Dachte Grace, kniff ihre Augen schmerzhaft zusammen und schüttelte ihren Kopf. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als es an ihre Tür klopfte.
„Lady van Cortlandt? Es ist Zeit. Bitte stehen Sie auf“, sagte eine Frau und schloss die Tür auf. Grace wusste nicht, warum, aber ihr Körper folgte dem Befehl wie von selbst und stellte sich neben ihre Pritsche.
„Hallo Grace“, sagte die Frau mit einem Lächeln und ging herüber. Sie hakte eine Leine in Graces Halsband und zog sanft daran.
„Hallo … ähm Judy?“
„Genau, Darling, wie fühlst du dich?“
„Gut. Glaub ich.“
„Du glaubst?“
Grace Stirn legte sich in Falten und sie sah hoch zu Judy, die sie aufmunternd ansah.
„Ich … ich glaube, ich habe etwas vergessen.“
„Oh? Deine Eltern vielleicht? Sie freuen sich bereits, dich bald wiederzusehen. Du freust dich auch.“
„Ja, meine Eltern … oder?“, sagte Grace erfreut, doch ihre Stirn legte sich eine Sekunde später wieder in Falten.
„Komm, ich helfe dir, dich daran zu erinnern“, sagte Judy sanft und zog Grace hinter sich her. Nach dem ersten Mal war es eine Tortur für Judy gewesen, die junge Frau durch die Gegend zu schleifen, aber inzwischen war sie ganz zahm, auch wenn sie noch hier und da störende Gedanken und Erinnerungen hatte. Judy geleitete Grace in einen der Behandlungsräume, wo bereits ihre Partnerin Maike neben dem Patientenstuhl wartete.
„Was hat sie gesagt?“, fragte sie kalt und sah zu Grace, die Schwierigkeiten zu haben schien, den Stuhl zu sehen.
„Sie hat immer noch Zweifel. Dasselbe wie immer und sie sollte bald bereit sein.“
„Bereit wofür?“, fragte Grace, die den Stuhl nicht aus den Augen ließ. Etwas wollte ihr Gehirn ihr sagen, aber was?
„Für deine Eltern, liebes“, sagte Judy und zog erneut sanft an der Leine, doch Grace rührte sich nicht.
„Nein, nicht meine Eltern, sondern für …“, murmelte Grace fiebrig und sah zu Judy und Maike. „Nein, das ist falsch. Meine Eltern sind … sind …“
„Judy?“, frage Maike nervös, als Grace plötzlich die Leine ergriff und zu ziehen begann.
„Vielleicht eine höhere Dosis heute?“, fragte Judy lächelnd und zog ein bisschen stärker. Grace stolperte nach vorne und plötzlich stand Panik in ihrem Gesicht geschrieben.
„Benimm dich!“, befahl Judy barsch und Grace Widerstand wurde schwächer. Sie wurde von den Frauen auf den Stuhl gesetzt. Sie hielten Grace fest und unterbanden ihre schwachen Versuche, sich zu verteidigen.
„Nein, bitte, ich will … ich will nicht zu meinen Eltern, ich will … Tamara und … und Bruce!“, quengelte Grace.
„Nein, nein, Schätzchen. Deine Eltern warten bereits sehr lange auf dich und vermissen dich sehr. Du willst sie wiedersehen, erinnerst du dich?“, sagte Judy und fesselte Grace Arme auf die Lehnen des Stuhls mit Gurten. Es folgten weitere, die über ihren Oberkörper verliefen und pinnten ihre Beine aneinander. Als Letztes zog Judy einen Gurt über Grace Stirn und fixierte ihn am Stuhl, während Maike die Maschinen überprüfte.
„Nein! Macht mich los! Tamara! Ich will zu meiner Tochter!“
„Ich bekomme gleich wieder Kopfschmerzen“, murmelte Maike und drehte sich um. In ihrer Hand hatte sie eine Atemmaske, die mit einem Schlauch mit den Maschinen verbunden war. Bevor Grace weiter schreien konnte, presste sie die Maske auf Grace Gesicht und sie nahm vor Schreck einen tiefen Zug. Durch die Schläuche schoss pink silberner Rauch und er verschwanden in Grace Mund.
„Nein … nein ich mmmh“, murmelte Grace, als ihr Blick immer glasiger wurde und ihre Gegenwehr erstarb. Als Letztes setzte Maike ihr ein Virtual-Reality-Headset auf und schaltete es ein. Es beschallte Grace Augen und Ohren mit weißem Rauschen und es blitzten Bilder ihrer Eltern und Befehle auf, die sie widerstandslos befolgen sollte.
„Vielleicht noch ein bisschen mehr“, sagte Maike und drehte an einem Rädchen, sodass mehr Gas durch den Schlauch floss.
„Sehr gut … ich denke, wir können Morgen wie geplant fahren. Den Rest kann unsere werte Gastgeberin machen“, sagte Judy und streichelte über Grace Wange, „Immerhin ist das hier ihre Schule und nicht unsere.“
„Na endlich, ich dachte, du willst hier ewig bleiben“, sagte Maike und rollte mit den Augen.
„Naaaaa, ich vermisse Leon City bereits.“
„Leon City muss sich aber noch etwas gedulden und das weißt du ganz genau.“
„Beruhig dich Maike! Ich bin nicht deine dumme kleine Handlangerin, sondern deine Partnerin. Vergiss das nicht!“
„Und vergiss du nicht, wer dich aus dem Gefängnis geholt hat!“


Hey … ähm, wer auch immer gerade zuhören möchte … Ich ähm bräuchte echt deine Hilfe. Ich haaaa … Okay nochmal von vorne. Hey, ich bin Summer und ich vermisse meine Freunde. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich … ich brauche Hilfe. Mein ganzes Wissen ist nutzlos und ich habe Angst, was mir bevorsteht. Grace ist weg und ich werde meine Freunde wahrscheinlich nie wieder sehen …, wenn ich sie nur sehen könnte … mich entschuldigen … mich verabschieden. Wäre vermutlich zu einfach, wenn ich morgen aufwache und mein Laptop läge hier, oder? Ich … tut mir leid. So funktioniert das nicht, oder? Ich verschwende gerade nur deine Zeit.

Summer atmete tief aus und sah auf Grace Zettel. Fast schon hoffte sie, dass die Buchstaben sich neu anordneten oder sich ihr eine geheime Nachricht offenbarte, aber nichts dergleichen passierte.
„Keine Wunder für Summer“, murmelte sie und versteckte das Papier unter der Matratze. Sie machte sich unter der Decke klein und kuschelte sich tiefer in die Latexschichten.
„Kein Wunder … für … Summer“, nuschelte sie, während sie in die Traumwelt glitt, „keine … Magie …“


Ein Tag später
Summer öffnete die Tür ihres Zimmers. Obwohl sie kein Nachsitzen mehr hatte, war der Tag erneut die Hölle gewesen.
„Wenigstens ist es wieder warm“, murmelte Summer und fiel neben ihr Bett auf die Latexbettdecken. Sie war am Morgen erneut aus dem Bett gefallen und hatte nicht die Kraft gehabt, sie wieder auf ihr Bett zu legen. Sie kamen ihr gerade sehr gelegen. Ihr Kopf war gegen das Latex gepresst und sie überlegte laut zu schreien. Sie entschied sich jedoch dagegen und sah statdessen nach rechts zu ihrem Bett. Es war noch recht früh, aber ihr Bett wirkte sehr einladend. Ihr Blick wanderte tiefer zu Grace Zettel, doch er war verschwunden. Stattdessen lagen unter ihrer Matratze ihr Laptop und ihr Handy.
„Was zum …“, murmelte Summer und sprang auf, „Wie? Was? Warum?“
Sie fegte die Matratze beiseite und da lagen sie. Ihre Schlüssel zur Freiheit und die einzige Möglichkeit, mit ihren Freunden zu sprechen.
„Das ist das Wunder, was ich gebraucht habe, aber wie?“, fragte Summer und griff ihre Geräte, doch hielt sie inne.
„Stopp, ich … muss mich beruhigen. Eins nach dem anderen“, sagte sie und ließ die Matratze zurückfallen. Sie ging zu ihrer Tür und schloss sie ab. Danach klemmte sie einen Stuhl unter die Klinke und ging wieder zu ihrem Bett. Sie nahm ihren Laptop und ihr Handy und setzte sich an ihren Schreibtisch. In ihrem Telefon aktivierte sie den Hotspot und klappte ihren Laptop auf. In ihm lag ein Grace Zettel, aber jemand hatte etwas darauf geschrieben.
„Fon dienen Schutzbagel“, las Summer mit zusammengekniffenen Augen von dem Zettel ab. Die Schrift war kaum leserlich. Die Buchstaben sahen aus, als wären sie von einem Schreibanfänger geschrieben worden und Tintenflecke ließen darauf schließen, dass ihr „Bagel“ es eilig hatte oder viel zu schnell schrieb.
„Wow … mein Schutzbagel lernt extra für mich Englisch“, sagte sie etwas irritiert und startete ihren Laptop. Sie ließ ihre Maus über einen Nachrichtendienst schweben. Doch sie besann sich eines Besseren. Sie musste hier raus. Wenn sie der ganzen Welt zeigte, was sie hier durchmachen musste, kam sie hier raus und konnte so viel Zeit mit ihren Freunden verbringen, wie sie wollte. Vorausgesetzt, sie entkam ihren Eltern, besser als Grace.
„Mal sehen, erst muss ich …“, sie suchte nach Doktor Althers Schule im Internet und tatsächlich wurde sie schnell fündig. Ihre Miene entgleiste allerdings, als sie Hunderte Bilder sah, die eins zu eins das Leben in der Schule wiedergaben. Sie prallten sogar damit auf der Hauptseite, dass sie mit Strafen und Erniedrigung auch die ungezügelste Frau in eine anständige Lady verwandeln konnten.
„Dad hat sich noch nicht mal die Seite angeschaut. Von wegen, er ist besorgt um mich, aber jetzt weiß ich, wo ich bei dir stehe, du elendiger Dreckskerl“, murmelte sie und schnalzte mit ihrer Zunge. Wenn sie mit diesen Bildern an die Öffentlichkeit ging, hatte sie nichts gewonnen. Sie waren ja bereits öffentlich. Damit kam Summer vielleicht raus, aber die anderen nicht oder Grace.
„Grace … der Sonderunterricht.“
Summer suchte auf der Webseite der Schule nach einer Erwähnung davon, aber sie fand nichts.
„Vielleicht ist er einfach geheim oder verboten?“, überlegte Summer laut. So oder so, sie hatte eine Gelegenheit bekommen und musste sie ergreifen. Sie brauchte nur bessere Beweise, die Doktor Alther und ihre Latexschule zu Fall bringen konnten. Sie schaute zur Tür und schluckte.
„Sonst noch dumme Ideen?“


Summer versteckte ihren Laptop, hielt ihn allerdings angeschaltet. Sie hatte bis spät in die Nacht an einer Versicherung gearbeitet. Sie wusste nicht, wohin ihre Reise gehen würde, aber sie hoffte, dass, wenn alle Stricke reißen würden, zumindest sie hier rauskam und von Ihrem Fahrer nach Hause gebracht werden konnte. Ein letzter Test und Summer nickte zufrieden. Sie nahm ihr Handy und öffnete leise ihre Zimmertür. Der Gang war düster und totenstill. Sie hoffte, dass der Rest der Schule es ebenfalls war. Mit nichts weiter bekleidet als einem ihrer dunkelblauen Latex-Badeanzüge schlich sie die Schlafräume entlang und leuchtete mit ihrem Handy den Weg. Sie achtete darauf, dass der Lichtkegel nicht zu weit schien, um sich nicht zu verraten. Trotz all ihrer Vorsicht oder vielleicht genau deswegen schlug ihr Herz bis zu ihrem Hals. Jedes kleine Husten oder Flüstern hinter den Türen schreckte sie auf und einmal ließ sie fast ihr Handy fallen.
„Verdammte Scheiße!“, flüsterte sie und ermahnte sich selbst ruhiger zu bleiben, doch es half nicht, im Gegenteil. In diesem Moment öffnete sich hinter ihr eine Tür und sie erstarrte zu Eis.
„Hey! Was machst du da, blaue?“, fragte eine Frau und Summer drehte sich langsam um.
Toll, ich habe es noch nicht mal zur Treppe geschafft.
„Hey, tut mir leid, ich ähm …“
„Warte … hast du da ein Handy in der Hand?“, fragte die Frau in einem pinken Latex Jumpsuit und auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab, „Hehehe, wenn das Doktor Alther erfährt, wird sie mich bestimmt anständig entlohnen.“
„Nein, bitte warte, ich kann das erklären!“, sagte Summer verzweifelt, während ihre Panik immer größer wurde.
„Musst du nicht. Ist mir egal, aber …“, in diesem Moment flog über dem Kopf der Frau eine der Latexdecken und zog sie gewaltsam ins Zimmer zurück, als sie blind und ihres Atems beraubt erschrak. Summer war ebenfalls überrascht und bewegte sich erst, als sie angeschnauzt wurde.
„Summer, jetzt beweg deinen fetten Arsch hier rüber und hilf mir!“, zischte Susen, die ihre Zimmergenossin mithilfe der Latexdecke umklammert hatte und mit ihr über den Boden rollte. Von der Decke kamen erstickte Schreie und ein Schwall aus Schimpfworten.
„Sofort!“, sagte Summer und eilte in das Zimmer und schloss die Tür. Sie warf sich auf Susen und die Decke und ein Stöhnen entwich der Zimmergenossin, als die Luft gewaltsam aus ihrer Lunge gedrückt wurde.
„Runter von mir, ihr Idioten! Susen, wie kannst du mich für eine blaue verraten!“
„Halt die Klappe! Summer Gürtel!“, sagte Susen und hielt ihr den Mund zu, während Summer zu den Betten eilte. Sie band die Gürtel um die Decke und mumifizierte Susens Zimmergenossin damit. In ihren Mund stopften sie eine halbe Latexstrumpfhose und sicherten sie mit der anderen Hälfte.
„Danke“, sagte Summer erschöpft.
„Kein Problem“, murmelte Susen und rollte von ihrer tobenden Zimmergenossin, „Heather, jetzt halt die Klappe oder ich hole noch die andere Decke! Summer ist eine Freundin von Grace“, drohte Susen und augenblicklich hörte die Decke auf, sich zu bewegen. Wegen der Drohung oder wegen Grace wusste Summer nicht.
„Also … was machst du um die Uhrzeit auf dem Flur, mit einem Handy in der Hand? Und in dem Outfit?“
„Na ja, ist nicht, als hätten wir Uniformen zum Rumschleichen bekommen“, murmelte Summer.
„Nein, haben wir nicht, aber vielleicht solltest du da was machen.“
„Bin dabei.“
„Also?“
„Ich … ich versuche uns alle hier rauszuholen“, sagte Summer, was ihr einen skeptischen Blick von Susen einhandelte.
„Dir ist schon bewusst, dass ein paar Bilder von Frauen in Latex daran nichts ändern werden? Doktor Alther prahlt damit auf ihrer Webseite.“
„Ja, deswegen … hoffe ich, dass ich … bei Grace Beweise finden kann.“
Susen machte große Augen.
„Das klingt jetzt wie aus einem dummen Horrorfilm, aber von dort ist noch niemand als sie selbst zurückgekommen. Oder reingekommen, ohne dass die Alther es veranlasst hat.“
„Ich weiß, ich …“,
„Kannst du überhaupt ein Schloss knacken?“
„Nein, ich wollte …“, sagte Summer und war plötzlich sprachlos. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Susen rollte mit den Augen. Summer hatte sie noch nie so erlebt. Susen war wie ausgewechselt, zu ihrer sonstigen zurückhaltenden Natur während des Tages.
„Du willst uns wirklich alle hier rausholen und machst dich nicht aus dem Staub, wenn alles fehlschlägt?“, fragte sie und Summer zögerte mit der Antwort.
„Ich … ich versuche es aber …“,
„Das reicht mir schon. Ich hoffe nur, du hast einen guten Plan. Also … du sagtest, du besorgst dir noch etwas zum Rumschleichen? Wenn du das erledigt hast, komm zur Tür zum Sonderunterricht. Ich öffne sie für dich und wehe, du verkackst das!“


Ihre Wege trennten sich. Während Susen Ihre Zimmergenossin noch weiter sicherte, damit sie nicht auf dumme Gedanken kam, ging Summer zum Kunstraum. Die Tür war offen und sie glitt lautlos in das Klassenzimmer.
„Das ist so eine dämliche Idee“, murmelte Summer und ging an den Staffeleien vorbei zum Materialraum. Dort fand sie schnell, was sie suchte. Schwarze Latexfarbe. Sie öffnete den Eimer und tauchte eine Rolle hinein. Sie verteilte die Farbe über ihre Beine und Hände und hoffte, dass dies ausreichen sollte, als eine Strähne ihres strahlend blonden Haares in ihr Sichtfeld fiel.
„Ah … da war ja was“, murmelte Summer genervt und nahm erneut die Rolle in die Hand. Am liebsten hätte sie sich ihre Haare wieder pink gefärbt, aber das wäre wohl auch nicht so hilfreich beim Schleichen. Gerade wollte sie die Rolle ansetzen, als das Licht im Klassenzimmer anging. Summer starrte wie ein Reh im Scheinwerferlicht zur Tür. Zurück sah Lorelei, die mit weit aufgeklapptem Mund in der Tür stand und die Sauerei sah, die Summer in ihrem Klassenraum veranstaltet hatte.
„Ähm, hey Lorelei, was machst du den noch um die Uhrzeit hier unten?“, fragte Summer schuldbewusst.
„Dasselbe könnte ich dich fragen, Summer und noch dazu in diesem Aufzug.“
„Nun, ein Catsuit wäre meine erste Wahl gewesen, aber die waren nicht wirklich Teil der Schulkleidung.“
„Stimmt wohl“, murmelte Lorelei und nickte, „Also was hast du vor, du Superagentin und noch dazu mit deinem Handy? Das allein könnte dich direkt zum Sonderunterricht befördern.“
„Und genau dort will ich hin.“
„Oh?“, sagte Lorelei überrascht, doch nickte sie erneut, „Nun dann sollte ich dich nicht aufhalten, oder? Übrigens sind in dem Schrank Masken für Bestrafungszwecke und der gleichen verstaut. Sei so lieb und zieh eine als Bestrafung an, dass du mein Klassenzimmer versaut hast, bevor du deine Haare ruinierst“, sie schaltete das Licht wieder aus und drehte sich um. Sie warf jedoch noch einen Blick auf Summer und sagte: „Viel Glück.“


„Das ist nicht dein Ernst“, sagte Susen erschöpft, als Summer um die Ecke geschlichen kam. Sie hatte im Schatten vor der Tür zum Keller gewartet und starrte mit offenem Mund Summer an. Ihre Hände und Beine waren vollständig mit schwarzer Farbe bedeckt und sie hatte eine Latexmaske auf, die nur ihre grünen Augen freiließ.
„Das war dein Plan? In ein Tintenfass fallen und hoffen, dass niemand die Klecksspur bemerkt?“
„Nun …“
„Nein, nein. Ich will nichts von dir hören“, sagte Susen mit hocherhobenem Finger, „Versprichst mir einfach, dass du keine Scheiße baust und deine Chance nutzt. Also … da ist die Tür, halt dich bereit.“
Summer wollte fragen, was sie meinte, doch unterbrach Susen sie erneut mit ihrem Finger.
„Na, na! Klappe halten, verstecken!“, sagte Susen kopfschüttelnd und ging zu der Pokalvitrine, während Summer sich tiefer in den Schatten versteckte. Sie nahm einen Stuhl, wog ihn kurz in der Hand und schmetterte ihn gegen die Vitrine. Scherben flogen in alle Richtungen und die Pokale machten einen ohrenbetäubenden Lärm, als sie zu Boden fielen und gegeneinander schlugen. Susen war allerdings nicht zufrieden und holte noch einmal aus. Weitere Pokale wurden Opfer ihres Angriffs und Summer glaubte fast, dass sie den Verstand verloren hatte, bis die Tür in den Keller mit einem Knall aufschlug. Doktor Alther und die zwei Frauen, die Grace mitgenommen hatten, stand verwirrt im Gang und sahen sich nach der Unruhestifterin um.
„Was tust du da! Das wirst du noch teuer bezahlen, junge Dame!“, rief Doktor Alther und eilte zusammen mit ihrer Begleitung auf Susen zu, die nur den Mittelfinger hob und sich aus dem Staub machte.
„Fangt sie ein!“, rief Doktor Alther wutentbrannt und rannte Susen hinterher. Summer wartete nur einen Moment und schlich in letzter Sekunde durch die Tür, bevor sie von selbst ins Schloss fiel. Vor ihr erstreckte sich eine schwach erleuchtete Treppe, die tief unter die Schule führte.
„Ich werde dich nicht enttäuschen, Susen“, flüsterte Summer mit neuem Mut. Das Schwierigste hatte sie geschafft, jetzt musste sie nur noch Grace finden und hoffen, dass hier unten wirklich etwas Illegales passierte. Ihr Handy filmte jeden ihrer Schritte, doch leider war die Verbindung zu ihrem Computer abgebrochen.
„Kein Ding. Nur Grace finden, sehen, ob es etwas Illegales gibt und wieder hoch, ganz einfach“, murmelte Summer mit weiterwachsender Selbstsicherheit und mit ihrem alten Lächeln. Doktor Alther war nicht mehr da und ihre beiden Angestellten waren auch weg. Wer sonst war jetzt noch wach?
Am Ende der Treppe angekommen, schlich sie einen langen Gang mit mehreren Türen entlang. Das Gemäuer sah alt aus und die neumodischen Türen wirkten falsch, aber wenigstens brauchte Summer keinen Schlüssel und konnte sie einfach öffnen. Doch hinter ihnen waren nur spartanisch eingerichtete Räume mit leeren Pritschen.
„Mmmh, sind das ihre Zimmer?“, überlegte Summer und kam sich vor, wie eine Spionin, welche die Machenschaften einer üblen Organisation aufdecken musste. Spaßeshalber hielt sie ihr Handy wie eine Pistole und stieß die nächste Tür auf. Erneut stand sie in einer Zelle, der einzige Unterschied zu den anderen war, dass eine dünne Decke auf dem Boden lag.
„Vielleicht Graces Zimmer“, vermutete Summer und filmte den Raum, „Hier seht ihr, wo wir untergebracht werden, wenn wir gegen die Regeln verstoßen. Das sieht mehr nach einem Gefängnis aus als wie eine Schule für Manieren und das ist noch eine Untertreibung.“
Summer fand, dass dies bereits ein guter Anfang war, aber noch nicht genug. Sie ging weiter und fand mehrere Zimmer, die mit Nummern beschriftet waren.
„Wenn hier nichts drin ist, weiß ich auch nicht“, murmelte Summer und öffnete die erste Tür und was sie sah ließ sie aufschreien, vor Triumph und vor Schock. Vor ihr auf einem Behandlungsstuhl lag Grace. Gurte fesselten sie an mehreren Stellen an ihn und sie hatte eine Atemmaske auf, aus der sie ein leuchtendes Gas einatmete.
„Wenn das nicht illegal ist, weiß ich auch nicht“, murmelte Summer und hielt ihre Kamera auf Grace und die Maschinen, an die sie angeschlossen war. Dabei kommentierte sie das Bild und bat um Hilfe.
„Alles klar, das war es!“, sagte Summer und steckte ihr Handy in den Ärmel ihres Badeanzugs, „Grace, hörst du mich? Grace?“
Summer ging zu ihrer Freundin und nahm ihr die Maske und das Reality Headset ab. Sie schüttelte Grace sanft, als diese einen verträumten Gesichtsausdruck hatte und nicht auf Summer zu reagieren schien.
„Grace, komm schon, aufwachen!“, sagte Summer und löste die Gurte.
„Mmmh? Wer … wer bist du?“, fragte Grace, als ihr Kopf zur Seite fiel und sie Summer ansah.
„Ich bin es deine Freundin Summer, erinnerst du dich?“, sagte Summer und zog ihre Maske aus, damit Grace sie erkennen konnte, „Deine Zimmergenossin?“
Summer runzelte ihre Stirn und sah zu der Maske, aus der immer noch das Gas strömte und sich über dem Boden verteilte, bis es sich auflöste.
„Summer?“, fragte Grace und Summers Miene erhellte sich.
„Ja Summer, du weißt schon, die Latexliebhaberin, die, die dich an deine Tochter Tamara erinnert! Erinnerst du dich an Bruce?“
„Ich …“, in Grace Augen konnte Summer sehen, dass es ratterte, aber sie machte sich Sorgen, als sie in ihren Augen einen pinken Schimmer sah.
„Komm, wir müssen dich hier rausbringen, bevor du mehr von dem Zeug einatmest“, sagte Summer und zog Grace aus dem Stuhl.
„Fuck, bist du schwer!“, murmelte Summer, als Grace gesamtes Körpergewicht auf ihrer Schulter lag.
„He … hey, ich bin nicht so schwer“, sagte Grace benebelt.
„Ich weiß, liegt an mir Grace“, versicherte ihr Summer, „Erinnerst du dich jetzt an mich? Ich bin es deine Summer!“
„Würde mich wundern Summer, ihr Kopf ist nicht in der Lage zu verarbeiten, was du sagst“, sagte eine Stimme hinter ihnen und Summer gefror zu Eis. Summer legte Grace zurück und wirbelte herum. Im Eingang stand eine Frau mit schwarzen Haaren. Sie kam Summer bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher.
„Sag liebes, wie bist du hier reingekommen, und noch dazu in diesem vorzüglichen Outfit?“, fragte die Frau belustigt und ging einen Schritt auf Summer zu.
„Die Tür stand offen“, sagte Summer wahrheitsgemäß und tastete nach etwas, womit sie sich verteidigen konnte aber natürlich fand sie nichts.
„Und da dachtest, du kommst einfach mal rein und sagst hallo?“
„Nun …“
„Ich sag dir was. Wieso leistest du Grace und mir nicht Gesellschaft und ich zeige dir einen neuen Sinn in deinen Leben?“
Summer schluckte. Plötzlich wusste sie ganz genau, wer vor ihr stand. Ihre Freunde hatten zur Genüge von Judy, der Sklavenhändlerin, erzählt und mehr als einmal von ihrem Lieblingssatz.
„Ich glaube nicht. Ich bevorzuge angenehmere Gesellschaft“, sagte Summer.
„Oh, du wirst sehen, wir sind eine sehr angenehme Gesellschaft. Grace, liebes, kannst du Summer für mich festhalten?“
„Äh?“, schaffte Summer gerade noch zu sagen, als Grace sie mit einem eisernen Griff von hinten festhielt.
„Grace, lass mich los!“, sagte Summer und versuchte sich zu befreien, aber Grace war unnatürlich stark und dadurch, dass Summer sich über die letzten Wochen kaum bewegen durfte, war sie zu schwach.
„Fantastisch Grace“, sagte Judy und hob die Gasmaske vom Boden auf, „Einmal tief einatmen Summer.“
„Nein! Lassen Sie mich! Grace!“, schrie Summer und schüttelte ihren Kopf, aber Judy hielt ihren Kiefer fest, als wären ihre Hände ein Schraubstock und drückte die Maske auf Summers Gesicht. Sofort hielt Summer ihre Luft an, aber es war ein aussichtsloser Kampf auf Zeit. Mit jeder Sekunde schrie ihr Körper mehr nach Luft und sie wurde immer schwächer, um sich gegen Grace zu währen. Sie sah hoch zu Judy, die sie nur freundlich anlächelte.
„Komm schon, es tut auch nicht weh, ich verspreche es“, flüsterte Judy, als Sumers Lungen anfingen zu brennen. Als sie nicht mehr konnte, atmete sie einen tiefen Zug des Gases ein und schnell wieder aus, doch der Schaden war bereits angerichtet. Ohne es zu wollen, konnte Summer nicht anders als weiter das Gas einzuatmen und ihre Gedanken wurden leer. Summers Blick wurde glasig und Judy begann zu lächeln.
„Na also“, sagte sie und tätschelte Summers Wange, „Grace liebes. Leg Summer auf die Liege.“
Grace tat, wie ihr geheißen, ohne den Befehl infrage zu stellen und band die Gurte um Summers Körper, während Judy das Virtuell-Reality-Headset auf ihre Augen setzte.
„So, bald wirst du eine perfekte Lady sein wie Grace auch, ist das nicht toll?“, fragte Judy und hörte Schritte hinter sich. Als sie sich umdrehte, stand dort Doktor Alther mit ihren Helfern. Sie hatten Susen erwischt und mit nach unten genommen. Hinter ihnen war außerdem ihre Partnerin Maike, die ein wenig desinteressiert in den Raum schaute.
„Oh noch ein Gast?“, fragte Judy.
„Lady Martel hat Unsinn angestellt, vermutlich damit Lady von Nachtschwing hier runter konnte. Ich hoffe, ihr habt noch Zeit für sie?“, fragte Doktor Alther.
„Eigentlich nicht …“, sagte Maike mit blick auf die Uhr.
„Komm schon, Maike, unter Freunden? Wir könne doch noch ein bisschen bleiben, oder?“, sagte Judy, „Summer ist bereits fertig und du kannst schnell Lady Martel fertig machen.“
Maike rollte mit den Augen.
„Von mir aus, aber dann sind wir hier weg. Ich brauche dringend einen Tapetenwechsel“, sagte Maike und führte die Helfer in den dritten Raum.
„Danke, vielleicht kann jetzt wieder Ruhe in der Schule einkehren“, sagte Doktor Alther lächelnd und sie und Judy nickten sich zu.
„So dann wollen wir mal schauen …“, murmelte Judy“, Grace liebes du kannst in deine Zelle gehen. Das hast du gut gemacht.“
Grace verbeugte sich und Doktor Alther geleitete sie zu ihrem Zimmer. Judy blieb zurück und zog Summers Fesseln noch etwas fester. Dabei fiel ihr die Beule an Summers Handgelenk auf und fischte das Handy heraus.
„Ohoho, hat da jemand ein kleines Video gemacht?“, fragte sie überrascht und wollte es löschen aber, sie scheiterte am Sperrbildschirm.
„Na ja. Maike kann es später hacken“, murmelte Judy und steckte es ein. Sie erhöhte die Gaszufuhr ein bisschen und ließ Summer alleine zurück. Das Gas und die Nachrichten würden Summer immer gehorsamer machen, bis sie die perfekte kleine Lady war.


Kurz vor Sonnenaufgang setzte Judy sich in ihr Auto und machte es sich auf dem Fahrersitz gemütlich. Maike saß bereits auf dem Beifahrersitz und starrte gelangweilt in den Seitenspiegel.
„Können wir dann jetzt endlich fahren?“, fragte sie und sah zu Judy.
„Jaja, wir wollen ja nicht deine kleine Freundin vergessen, oder?“, sagte Judy und fuhr vom Gelände der Schule. Sie zog Summers Handy aus ihrer Tasche und reichte es Maike.
„Kannst du dir das hier mal anschauen? Ich glaube, diese Blondine hat Fotos gemacht oder so. Da Doktor Alther nicht weiß, wie sie es knacken kann, um sie zu löschen, dachte ich, du kannst das machen und wir schicken es ihr später zu.“
Maike atmete genervt aus, nahm aber das Handy und öffnete ihren Laptop, womit sie es in Windeseile gehackt hatte und entsperrte.
„Datei gesendet?“, las Maike ab und sah zu Judy.
„Was weiß ich, du bist doch die Hackerin von uns beiden. Lösch einfach den Scheiß und Doktor Alther hat ihre Ruhe“, sagte Judy und Maike zuckte mit den Schultern. Doktor Alther war nicht ihre Freundin, sondern Judys. Sie hatte kein Interesse daran herauszufinden wohin diese Blondine die Datei gesendet hatte. Sie löschte die Datei und warf das Handy auf die Rückbank. Judy konnte es dann später zurücksenden damit keine Fragen entstanden wo es auf einmal hingekommen ist.
„Erledigt“, murmelte sie und lehnte sich zurück, um ein bisschen Schlaf nachzuholen, „Ich hoffe du weißt noch den weg zurück. Ich habe keine Lust ihn dir nochmal zu erklären.“
Judy schluckte ihre erste Antwort herunter und setzte eine nette Stimme auf.
„Natürlich kenne ich noch den weg zu deinen Wertvollsten Besitz, Maike.“


„Lady Summer? Geht es ihnen gut?“, fragte eine männliche Stimme, die Summer bekannt vorkam und sie öffnete ihre Augen.
„Jean?“, fragte sie und blinzelte gegen das Licht der aufgehenden Sonne. Ihr Chauffeur Jean lächelte.
„Sie haben es geschafft“, sagte er, trat ein Stück zurück von der Autotür und zeigte in Richtung der Schule. Summer folgte seinem Finger und sah, dass mehrere Polizisten reinliefen und Frauen in Decken eingepackt rauskamen. Sie sah auch die ein oder andere Lehrerin mit Handschellen auf dem Rücken.
„Ich … ich habe es geschafft?“, fragte Summer und Jean nickte.
„Ihre Videos gingen in der Nacht bei der Polizei ein und sie sind sofort raus gekommen um euch zu befreien.“
„Und Grace? Susen?“
„Wir sind hier, Summer“, sagte Susen neben ihr. Summer drehte sich um und erst jetzt sah sie, dass sie mit ihren Freundinnen in Jeans Limousine saß. Grace hatte ihren Kopf auf Susens Beine gelegt und schien zu schlafen.
„Geht es ihr gut? Haben Ärzte nach ihr geschaut? Ihre Augen, sie …“
„Alles gut“, sagte Susen, „So eine coole Ärztin, mit blonden und schwarzen Haaren, hat uns ein Gegenmittel gegeben. Sie sagte, Grace muss sich nur etwas erholen“, sagte Susen und Summer fiel ein Stein vom Herzen. Sie atmete zufrieden aus und sah in Richtung Heimat.
„Willst du wissen, was mit Doktor Alther passiert ist?“, fragte Susen und grinste, während sie sich an Doktor Althers dummes Gesicht erinnerte als sie von der Polizei abgeführt wurde.
„Ehrlich gesagt nein. Was interessiert mich die alte Schachtel, wenn wir endlich wieder frei sind? Jean, fahr uns so schnell wie möglich weg von diesem Loch, ich brauche Leon City, und zwar so schnell wie möglich!“
„Sofort Lady Summer!“, sagte Jean und setzte sich auf den Fahrersitz, um die drei Frauen nach Hause zu bringen.


Auf dem höchsten Dach der Schule saß eine blonde Frau mit einem Flecken Schwarz in den Haaren und sah der Limousine lange hinterher. Ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab und sie stand von den alten Zinnen auf.
„Gut, dass ich Summer gehört habe, jetzt ist sie wieder glücklich und wir können bald wieder miteinander spielen hehehe! Aber ich sollte dann mal wieder nach Hause, bevor Ifry sich Sorgen macht“, murmelte Phaelyn und breitete ihre weißen Flügel aus. Sie schoss in den Himmel und der kleine Engel flog über den Wolken zurück nach Leon City.





PS: So das war sie nun Summers kleines misadventure. Ich hoffe sie hat euch gefallen und ihr habt euch gefreut das Summer endlich ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Heute war mein erster Schultag nach den Ferien und wir starten zusätzlich in eine Projektphase. Deswegen bin ich mir nicht sicher ob ich währenddessen viel schreiben kann. Auch werde ich nicht am diesjährigen Kinktober teilnehmen aber seit versichert das ich nicht Leon City abbrechen werde. Dafür hilft mir das schreiben zu viel und eure Kommentare machen mich immer sehr Glücklich <3 Ich bin mir noch nicht ganz sicher was in der nächsten Geschichte passieren wird aber, ich hoffe mit der kleinen Idee die ich habe kann ich bald wieder anfangen das nächste Kapitel für euch zu schreiben.
Ich danke euch für euren beistand besonders in der letzten zeit und ja ... Ich hoffe wir können bald weiter die Magie und den Kink in Leon City erforschen und über und mit den Charakteren Lachen

PSS:
Vielen Dank goya! Ich habe oben einen link zu meinem neuen dA account verlinkt falls du ihn noch nicht gesehen hast

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 21.08.24 um 16:41 geändert
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peter_pan
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  RE: Leon City Storys Datum:29.08.24 11:23 IP: gespeichert Moderator melden


Großartig, es geht weiter!
Vielen Dank dafür
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  RE: Leon City Storys Datum:29.09.24 19:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Empty,
wieder eine tolle Fortsetzung. Irgendwie ist mir die Fortsetzung und das mit deinem alten dA-Account hier bis jetzt durch gerutscht. Lass dich bitte dadurch was mit deinem dA-Account passiert ist nicht runterziehen, und erfreue uns weiter mit deiner tollen Geschichte. Das mit deinem alten dA-Account ist doof, habe bei deinem neuen auch wieder ein like gesetzt.
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  RE: Leon City Storys Datum:29.09.24 20:56 IP: gespeichert Moderator melden


Danke sehr! Ich bin froh das euch die Fortsetzung gefallen hat.
Und keine sorge, das mit dem Account ist zwar schade aber inzwischen nur noch nervig (kann sein das ich das schon geschrieben habe XD Naja). Aber auf meinen neuen Account sind jetzt bereits alle LC Geschi9chten der Hauptreihe verlinkt und die neuen Bilder von LazzySin und Menchi, haben meine Stimmung immens gesteigert. Summer sieht einfach zu toll aus <3
Wenn ich wüsste wie ich hier die Bilder einfügen könnte würde ich es auch machen aber es scheint nicht so wirklich zu funktionieren
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  RE: Leon City Storys Datum:06.11.24 23:16 IP: gespeichert Moderator melden


LCS 24
Brimstone, Iron and Perverts

~800 Jahre zuvor
Rillianas Augen waren schwer, doch ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren, während sie versuchte, die magischen Symbole in dem Buch vor ihr zu verstehen. Sie griff nach ihrem Weinglas und nahm einen Schluck. Der Wein erinnerte sie an ihre Zeit mit Celine, Terra und ihrer liebsten Trisha. Rilliana vermisste sie sehr und es verging kein Tag, an dem sie nicht an sie dachte. Aber sie war nicht komplett der Trauer erlegen. Gleichzeitig mit dem Verschwinden ihrer Freunde wurde ihr eins klar: In ihr war doch ein Funke Magie verborgen. Wenn sie verstand, wie sie die Macht in ihrem Inneren zähmen konnte, würde sie vielleicht einen Weg finden können, ihre Freunde zurückzuholen. Rilliana schüttelte ihren Kopf, als sie den Absatz zum vierten Mal las und nichts verstand und stellte ihr Glas auf den Tisch.
„Warum ist "Beschwörungen für Fortgeschrittene" in Elfisch geschrieben?“, murmelte sie und rieb ihre Schläfen. Auch wenn die Blondine selbst eine Elfe war, so waren die Schrift und Sprache immer noch ein großes Problem für sie. Im Waisenhaus war dies nicht unbedingt gelehrt worden.
„Vielleicht sollte ich es vorher richtig lernen“, sagte Rilliana genervt und legte das Buch beiseite. Dabei stieß sie gegen ihr Glas und der Wein übergoss sich über den ganzen Tisch. Und dem Buch.
„Oh scheiße!“, fluchte Rilliana und stellte schnell das Glas wieder auf. Sie nahm eines der Kissen von Celines Couch und drückte es auf den Wein und das Buch. Es saugte die Flüssigkeit auf, aber der Fleck auf der Seite war nicht zu ignorieren.
„Hoffentlich war das nichts Wichtiges“, murmelte Rilliana schuldbewusst und legte ihre Stirn in Falten, während sie den Fleck auf der Seite und dem Kissen besorgt ansah.


Heute
Celine saß auf dem Boden ihres Arbeitszimmers und hatte ihre Lippen geschürzt und ihre Fingerspitzen aneinandergelegt, während sie auf das Buch starrte, welches vor ihr lag. Dahinter war auf dem dunklen Steinboden ein Kreidekreis gezeichnet, der ungefähr so aussah wie die Abbildung im Buch, aber etwas schien nicht richtig zu sein. Anstatt dass sie einen niederen Dämon wie gewollt beschwor, lagen im Beschwörungskreis ein Dutzend Gegenstände, die sie auch in ihrem Haus finden konnte. Angefangen bei einem Wecker, einer Nachttischlampe, einer Zahnbürste und einem Vibrator.
„Warum sind die Seiten so verschwommen?“, fragte sich Celine laut und korrigierte eine Rune des Kreises, nachdem sie ihr erneut falsch erschien. Sie legte ihre Hände auf den Boden und sprach die Formel aus dem Buch nach, zumindest hoffte sie es. Der Kreis und die Runen fingen an, blau zu leuchten, und mit einem Plop erschien ein Bündel Bananen in der Luft und fiel zu den anderen Gegenständen.
„Och, komm schon“, murmelte Celine säuerlich und schnalzte mit der Zunge. Enttäuscht ließ sie sich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Wenn sie wirklich ihrer Freundin, der Dämonin Ifry das beste Hochzeitsgeschenk machen wollte, dann musste sie das Beschwören üben. Sie wollte ungern denselben Fehler wie zu ihrer Jugend begehen und die Seele von Ifrys Vater an die Erde ketten. Die Dämonin, die sie damals beschworen hatte, war ihr eine wunderbare Freundin geworden. Bis zu dem Tag, an dem sie realisierte, dass sie nie wieder nach Hause konnte. Celine hatte zu spät bemerkt, dass Jinara zunehmend Empathie loser wurde, bis die Dämonin letztlich versucht hatte, sie zu töten.
„Die gute alte Zeit“, murmelte Celine und richtete sich wieder auf, um erneut das Buch zu studieren.
„Vielleicht ist mein Elfisch eingerostet?“, fragte sich die Hexe und drehte sich zur Tür, „Hey Rilliana kommst du mal kurz?“
Einen Augenblick später erschien die blonde Elfe Rilliana in Celines Arbeitszimmer.
„Oh, du bist schon wach? Was gibt’s?“, fragte sie neugierig und sah belustigt auf den Kreis mit den Gegenständen und den Bananen.
„Eine unserer Nachbarinnen ist eben mit Überschallgeschwindigkeit über unser Haus geflogen und hat mich geweckt. Da dachte ich, wenn ich schon mal wach bin, … Ich bin allerdings auf ein Problem gestoßen. Kannst du mir das hier übersetzen?“, fragte Celine und reichte ihr das Buch, „Ich … möchte das Beschwören üben, aber … na ja, du siehst, was dabei rumkommt.“
„Kein Problem“, sagte Rilliana und nahm das Buch in die Hand. Als sie die Seite las, die Celine aufgeschlagen hatte, wurde sie bleich wie ein Gespenst.
„Was?“
„Nichts.“
„Rilliana?“
„Es ist nichts!“, sagte Rilliana panisch, doch Celine glaubte ihr kein Wort und bevor die Elfe fliehen konnte, schnippte sie mit ihren Fingern und die Tür knallte zu.
„Hiiiiiii!“, rief Rilliana erschrocken und sprang auf, während Celine sich über ihr aufbaute wie ein brodelndes Gewitter.
„Was hast du getan?“, donnerte ihre magisch verstärkte Stimme und Rilliana machte sich ganz klein.


„Ah verstehe und hier muss dann ein Ksii hin?“, fragte Celine und notierte sich die Änderung auf einem Blatt Papier. Rilliana nickte mit hochrotem Kopf und sagte: „Ich glaub schon …“
„Du glaubst?“, fragte Celine leicht genervt und drehte sich zu der Blondine, die neben ihr in einem peinlichen Weihnachtselfenkostüm stand. Celine hatte sie gezwungen, schwarze, hochhackige Stiefeletten anzuziehen, an deren Spitze Glöckchen hingen, die bei jedem ihrer Schritte klingelten. Anstatt ihrer normalen Hose steckte sie einer hautengen rot weiß gestreifte Latex-Leggings, und über ihrem Oberkörper trug sie ein weihnachtlich grünes Hemd mit einem breiten schwarzen Ledergürtel. Um ihren Hals trug sie eine Weihnachtself typische Halskrause, um das Celine zusätzlich ein Halsband geschlossen hatte. Das Kostüm wurde von einer grünen Elfenmütze abgerundet, welche auf ihren goldenen Haaren festzukleben schien. An seinem Ende klingelte ein weiteres Glöckchen bei jeder Bewegung, die Rilliana tat. Damit die Elfe keinen Unfug anstellen konnte, steckten ihre Hände vor ihrem Körper in einem weißen Fesselsack, der mit einem Lederband zugezogen war.
„Wie kannst du mit deinen 800 Jahren Erfahrung noch irgendwas glauben?“
„Beschwörungen sind nicht mein Fachgebiet, da Elfenmagie nicht gerade damit kompatibel ist“, erklärte Rilliana und versuchte die Rune zu entziffern, die durch ihr Missgeschick vor 800 Jahren fast zur Unkenntlichkeit verschwommen war.
„Ich mein … es sollte ein Ksii sein.“
„Rilliana, wenn ich hier was falsch einzeichne, könnte ich aus Versehen einen … einen … Hammerhai oder sowas beschwören“, sagte Celine gereizt und stemmte ihre Hände in die Hüfte.
„Ich weiß“, murmelte die Elfe kleinlaut und ließ ihren Kopf auf die Brust fallen. Celine schnaubte. Obwohl Rilliana nun über zwanzigmal so alt war wie sie, war sie immer noch das kleine schusselige Mädchen von früher.
„Du bist echt unmöglich“, murmelte Celine zurück und schloss die Elfe in ihre Arme. Sie drückte sie sanft an sich und Rilliana legte nach kurzem Zögern ihren Kopf auf die Schulter der rothaarigen Frau.
„Du bist mir nicht böse, dass ich dein Buch fast kaputt gemacht habe?“, fragte Rilliana, nachdem Celine sie losgelassen hatte.
„Nein, passt schon. Immerhin hast du versucht, uns zurückzuholen, aber Strafe muss sein“, sagte Celine und wedelte mit ihren Fingern in der Luft. Sofort öffnete sich eine Schublade und ein goldener Ball Knebel kam daraus geschossen. Er drückte sich in den Mund der überraschten Elfe und schloss sich mit einem Klicken in ihren Nacken. Rilliana hob eine Augenbraue.
„Was? Er rundet dein Outfit ab. Und jetzt halt die Klappe, während ich es erneut versuche“, sagte Celine mit einem verschmitzten Lächeln und drehte sich wieder zu dem Kreis. Sie legte ihre Hände an seinen Rand und sprach erneut die alten Worte. Der Kreis leuchtete blau auf, heller als zuvor, und Celine wusste sofort, dass es diesmal klappen würde. Das Licht blendete sie beide und ein Knall ertönte, während schwarz und blauer Rauch aus dem Kreis brodelte und Celines Arbeitszimmer füllte. Er roch stark nach Schwefel und brannte in ihren Augen. Hustend und sich die Augen reibend, stolperte Celine zurück, während die Elfe den Rauch beiseite wedelte, bis die Hexe sich gefangen hatte. Sie sprach einen einfachen Zauber und ein Fenster klappte auf, durch das der Rauch schnell abzog.
„Dann wollen wir mal sehen. Wo ist dieser niedere Dämon?“, murmelte Celine fieberhaft, während der Rauch sich lichtete, aber als er den Blick auf den Boden freigab, stockte ihr und Rilliana der Atem.
„Ähm“, sagte sie fassungslos und starrte auf die Person vor ihr, während Rilliana ebenso geschockt überlegte, was genau ein niederer Dämon war. Im Beschwörungskreis zwischen der Lampe, den Bananen und dem Vibrator lag eine Frau mit dunkelroten Haaren. Aus ihrem Kopf wuchsen zwei grüne Hörner und ein langer Scheitel verbarg die rechte Seite ihres Gesichts, der in ein helleres Rot überging. Sie hatte ihr sichtbares Auge geschlossen und schien zu schlafen, darauf ließen auch das lange schwarze Metall Band Shirt und die weite Schlafanzughose schließen. Das bisschen Haut, das sie unter den großen ledrigen Flügeln sehen konnten, war grünlich blass. Zum Abschluss hatte sie einen langen Schweif, der um ihren Körper herum lag und in einem fies aussehenden Stachel endete. Sie erinnerte Rilliana an eine Art von Mantikor oder Schimäre, nicht wie aus den Abbildungen der Bücher, die sie gesehen hatte, aber ein paar der Charakteristiken teilte sie mit den vierbeinigen Bestien. Die Frau schlief entspannt, doch klingelten in Rilliana alle Alarmglocken.
„Mmmmh Fefin?“, fragte Rilliana besorgt durch den Knebel und trat einen Schritt zurück, da die letzte Beschwörung eines Dämons, der sie beigewohnt hatte, ein ganzes Schloss dem Erdboden gleich gemacht hatte. Celines Haus wäre da nur ein Fingerschnippen davon entfernt in die Luft gejagt zu werden.
„Kein Problem, ich habe Salz“, sagte Celine rasch und mit einem Schwenker ihrer Hand erhob sich eine Schachtel mit Salz. Aus ihm ergossen sich die weißen Kristalle und sperrten die Frau vor ihnen in einen Kreis.
„Nicht mal Ifry schafft es da durch, also keine Sorge.“
„Mmmmh“, murmelte Rilliana besorgt und ging wieder einen Schritt auf sie zu. Dabei klingelte eines ihrer Glöckchen besonders laut und ließ die Frau vor ihnen aufschrecken. Ihr Auge öffnete sich und Rilliana und Celine konnten innerhalb von Sekunden sehen, dass der Gesichtsausdruck der Fremden erst von verdutzt zu Panik wechselte, als sie in ihrem eigenen Schlafzimmer von zwei Fremden angestarrt wurde. Eine weitere Sekunde verging, bis sie merkte, dass sie nicht mehr in ihrem Schlafzimmer war, sondern in einem fremden Raum lag, umringt von Sachen aus ihrer Wohnung. Selbst den Vibrator hatten sie mitgehen lassen. Sie sprang mit einem Satz auf.
„Was zur Hölle geht hier vor?!“, rief sie und zeigte anklagend mit ihrem Finger auf Celine und Rilliana, wobei sie ein bisschen verdutzt die Elfe ansah, die gefesselt und in dem peinlichen Kostüm dastand. Celine räusperte sich und die Fremde löste ihren Blick von Rilliana.
„Hey Dämon, tut mir leid, dass wir dich stören, ich wollte eigentlich nur …“
„DÄMON? Wollt ihr mich verarschen?“, fragte sie empört und trat gegen den Salzkreis, „Ich bin kein Dämon, ihr Idioten! Das ist eine absolute Frechheit, ich lag einen Moment noch entspannt in meinem Bett und ihr entführt mich und klaut mein … mein …“, die Fremde deutet sprachlos auf den Boden und auf ihren Vibrator.
„Nuuuun … ich bin noch am Üben“
„ÜBEN?!“, die Fremde sah fassungslos Celine an. Die Hexe sah zu Rilliana, die mit den Achseln zuckte und innerlich kicherte.
„Tut mir wirklich leid, es wird nicht wieder vorkommen. Lass mich dich eben zurückbringen“, sagte Celine und ließ ihre Magie in den magischen Kreis wandern. Es knallte laut, als neben der Fremden ein Haufen Seile und Klebeband erschien und auf den Boden fiel.
„Oder … du klaust noch mehr Zeug von mir?“, fragte die Fremde mit hochgezogener Augenbraue, als sie ihre Seile erkannte.
„Wie gesagt, ich übe noch“, murmelte Celine peinlich berührt, während Rilliana krampfhaft versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. Die Elfe verstummte jedoch augenblicklich, als die Blicke von Celine und der Fremden sie trafen.
„Wie heißt ihr Scherzkekse überhaupt? Und was ist mit ihr?“
„Ah tut mir leid, ähm also ich bin Celine, die Herrin des Hauses und Eigentümer der Fetischfirma C&T und die Elfe ist meine Angestellte Rilliana. Sie hat das Zauberbuch fast ruiniert und ich musste ihr eine kleine Lektion erteilen“, erklärte Celine, was ein Lächeln auf die Lippen der Fremden legte, während Rilliana sich leicht verbeugte, „Und wie lautet dein Name?“
„Crimson“, sagte sie fast beiläufig, während sie intensiv die Elfe beobachtete, die dies sofort bemerkte und rot anlief, „und da ich wohl eine Weile hier bleiben muss … was für Produkte hast du auf Lager? Vielleicht nehme ich ein paar mit, als Entschädigung nach Hause.“
Celine hob eine Augenbraue und nickte.
„Ja, das scheint nur fair zu sein“, sagte sie achselzuckend, doch zögerte sie kurzzeitig, als sie Crimson noch einmal ansah.
„Ich kann dich ein bisschen herumführen, wenn du willst und dir ein paar Sachen zeigen. Ich bitte dich allerdings darum, keine Magie zu benutzen oder deinen“, Celine nickt zu Crimsons Sch****zspitze, „Stachel da.“
Crimson verengte ihr sichtbares Auge zu einem Schlitz. Sie legte ihre Stirn in Falten und war sichtlich verwirrt.
„Ich beherrsche aber keine Magie und meinen Stachel halte ich schon unter Kontrolle.“
Jetzt lag es wieder an Celine, ihre Stirn in Falten zu legen, und sie wirkte erneut einen Aufspürzauber, der deutlich zeigte, dass in Crimsons Inneren ein brodelnder Vulkan herrschte.
„Ähm, okay? Aber deinen Stachel werden wir dennoch abdecken. Hier halt mal kurz“, sagte Celine, drehte sich zu einem Arbeitstisch, um etwas zu suchen und reichte Crimson, Rillianas Leine. Verdutzt nahm die Mantikor sie entgegen und lächelte die Elfe an, während Rilliana schüchtern wegsah.
„Du bist süß. Vielleicht nehme ich dich auch mit.“
Celine gluckste und Rilliana sah eilig auf und schüttelte ihren Kopf.
„Verlockend nach dem Streich, den sie mir mit dem Buch gespielt hat, aber leider brauchen wir sie hier, gelegentlich. Allein für die heutigen Demonstrationszwecke ist Rilliana wirklich hilfreich. So, fertig“, murmelte Celine letztlich und drehte sich wieder zu Crimson. In ihrer Hand hielt sie einen schwarzen Lederbeutel. Mit einem Schwenker ihrer Hand flog er zu Crimsons Schweif und stülpte sich darüber. Der Gürtel an der Öffnung zog sich zusammen und ein Klicken machte allen verständlich, dass Crimsons Stachel unter dem glänzenden Leder versiegelt blieb.
„Kleine Sicherheitsmaßnahme“, murmelte Celine und sah gerade noch rechtzeitig auf, zu Crimson, um noch einen roten Schimmer auf ihren Wangen zu sehen. Sie selbst wandte sich schnell ab, damit ihr Gast nicht ihr Lächeln sehen konnte.
„Dann wollen wir mal“, sagte Celine schlicht und ging voraus. Überrascht sah Crimson ihr nach und dann zu Rilliana die ebenso verdutzt dem schwingenden Hintern der Hexe hinterher sah.
„Dann wollen wir mal“, wiederholte Crimson und grinste hinunter auf Rilliana, die schüchtern aufsah und leicht zusammenzuckte, als Crimson ihre Flügel aufschlug. Sie zog die Elfe an der Leine hinter sich her und folgte Celine eine Treppe hinunter. Fast hatte Crimson steinerne Gänge und Fackelschein in einem Kerker erwartet, aber stattdessen gingen die drei Frauen eine Treppe mit hölzernen Stufen hinunter in einen hell erleuchteten, weiß gefliesten Raum. Es sah aus wie ein Labor. Crimson konnte hier und da Maschinen und Möbelstücke sehen, deren Nutzen ihr schleierhaft waren. Wiederum andere kannte sie nur zu gut und ein Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit.
„Ich hätte eigentlich erwartet, dass du mich jetzt in einen Kerker führst“, sagte Crimson.
„Naaa, der ist auf der anderen Seite“, sagte Celine und klopfte gegen die Fliesenwand. Sofort war Crimsons Neugier geweckt.
„Können wir dorthin auch einen kleinen Abstecher machen?“, fragte sie mit Unschuldsmiene und Celine warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
„Vielleicht ein andermal, wenn man sich ein bisschen besser kennt“, sagte Celine und hielt vor einem auf dem Boden befestigten Zylinder, der wie ein gewöhnlicher Sybian aussah. Ein wenig enttäuscht stellte sich Crimson daneben, während Rilliana ängstlich die Orgasmusmaschine auf dem Boden beäugte.
„Alsoooo … ein Sybian? Wow, das … das ist, was“, sagte Crimson und Celine fiel sofort der trockene Unterton in ihrer Stimme auf.
„Nun nicht nur. Warum setzt du unser Versuchskaninchen nicht darauf und siehst selbst?“, sagte Celine und grinste Rilliana an, die sofort große Augen machte und einen Schritt zurück machte, nur, um schmerzhaft daran erinnert zu werden, dass Crimson immer noch ihre Leine in der Hand hielt und sie zurückzog. Die Elfe stolperte nach vorne und schüttelte den Kopf.
„Rilliana, Strafe muss sein und unser werter Gast möchte sehen, was wir haben, also hob, hob!“, befahl Celine und Crimson drückte die sich sträubende Elfe auf das Gerät. Sofort schossen metallene Schienen aus ihm heraus und banden sich um Rillianas Oberschenkel und Knöchel.
„Wie du siehst, gibt es kein Entkommen, sobald man drauf sitzt. Außerdem kann man ihm noch weitere Befehle geben zum Fesseln“, kommentierte Celine und zeigte Crimson eine Fernbedienung, die sie aus dem Gerät herausnahm, „Natürlich kann man das Halsband integrieren.“
Sie drückte einen Knopf und vom Sybian schossen Riemen zum Halsband und fixierten die Elfe noch mehr, sodass sie weder vor noch zurückkonnte.
„Ja gut, aber das könnte man auch mit einem Normalen, oder?“, fragte Crimson.
„Das stimmt, aber natürlich kann man ihn auch alleine benutzen. Also für Selfbondage“, sagte Celine und sah amüsiert, wie Crimsons Augenbraue kurz zuckte.
„Und das ist noch lange nicht jede Funktion. Warum probierst du es nicht mal aus?“, fragte Celine und drückte Crimson die Fernbedienung in die Hand. Der flehende Blick der Elfe wanderte mit der Fernbedienung zu Crimson, die nun die Tasten studierte. Mit Pressen der Starttaste fing der Sybian an zu brummen, und Rilliana schloss ihre Augen, als die Maschine ihren Schritt durch die Latexhose massierte. Mit mehrmaligen Drücken der plus Taste wurde der Sybian laute und Rilliana fing ebenfalls an, in den Knebel zu brummen.
„Ja gut, aber …“, fing Crimson an, als sie eine Blitztaste sah. Mit einem Grinsen drückte sie, doch nichts passierte. Ein wenig enttäuscht sah sie zu Celine.
„Ja?“
„Die Elektroschocks funktionieren nicht.“
„Oh. Natürlich nicht. Rilliana trägt ja auch Latex. Versuch es über das Halsband“, erklärte Celine und die gerade noch erleichterte Elfe machte plötzlich große Augen und sah flehlend zu Crimson hoch. Doch diese drückte ohne Umschweife auf die richtige Taste und Rilliana fing an zu zittern, als Elektroschläge durch die Riemen in ihren Hals geleitet wurden und ein kurzer Schrei ihrer Kehle entwich.
„Mmmmh“, murmelte Crimson.
„Wie gesagt, alles ebenfalls für Selfbondage geeignet, man muss es nur vorher einstellen. Außerdem verfügt der Sybian über einen … weißt du, was? Rilliana wird es dir einfach zeigen. Geh mal auf die höchste Stufe“, schlug Celine vor und Crimson tat wie ihr geheißen und drückte mehrfach die Plustaste, bis das Brummen des Sybian den ganzen Raum füllte und Rilliana anfing, schneller zu atmen und langsam rot im Gesicht wurde.
„Jetzt drück schnell auf das Pause-Symbol“, sagte Celine lächelnd und Crimson sah kurz zu ihr, während Rilliana immer näher zu einem Orgasmus kam. Sie drückte die Taste und nichts passierte, außer dass Rilliana immer röter wurde und lauter. Sie war sich noch nicht mal sicher, ob die Elfe sie überhaupt noch wahrnahm
„Und jetzt?“
„Sie wird nicht kommen.“
„Was?“
„Der Sybian wird sie jetzt so lange aufheizen, bis sie kurz vor einem Orgasmus steht, aber dann geht es nicht weiter für sie. Egal, was sie macht“, erklärte Celine dämonisch grinsend und jetzt verstand Crimson. Geschockt sah sie hinunter zu Rilliana und tatsächlich. Sie war so rot wie eine Tomate und atmete schnell, doch es schien, als wäre sie an der Kante zum Orgasmus und schaffte es nicht den letzten Schritt zu machen.
„Natürlich hast du auch hier ein paar Optionen. Wie zum Beispiel Elektroschocks, bis sie wieder heruntergekommen ist oder mein persönlicher Favorit: Einfach abschalten. Das Gesicht der Testperson war unbezahlbar gewesen“, sagte Celine grinsend und zeigte Crimson die entsprechenden Tasten, doch bediente die Mantikor sie nicht und kniete sich stattdessen hinunter auf Augenhöhe der Elfe. Rillianas Augen waren jetzt geöffnet und sahen flehend zu Crimson.
„Natürlich hat er noch mehr Funktionen, aber ich glaube, die würden jetzt den Rahmen sprengen“, sagte Celine beiläufig.
„Ich nehme ihn“, sagte Crimson und drückte erneut auf die Pausetaste. Sofort war das Zimmer von einem markerschütternden Schrei erfüllt, als Rilliana endlich kommen durfte. Ihre Augen rollten in ihren Hinterkopf und sie kämpfte vergeblich gegen ihre Fesseln, während eine Welle nach der anderen gegen sie schlug.
„Hervorragend“, sagte Celine breit grinsend und pflückte Crimson die Fernbedienung aus der Hand. Mit einem Knopfdruck lösten sich alle Fesseln vom Sybian und Rilliana kippte augenblicklich nach hinten, doch Crimson fing sie schnell auf und legte sie neben die Maschine. Kleine Blasen waren am Rand des Ballknebels zu sehen.
„Sorryyyy“, murmelte Crimson, doch Celine winkte ab, und befreite Rilliana von ihren Fesseln und dem Knebel mit einem Schwenker ihrer Hand.
„Keine Sorge, sie ist in Ordnung. Sie hat schon mehr durchgemacht“, lachte Celine und ging zum nächsten Produkt. Crimson sah nochmal kurz zu Rilliana und dem Sybian, bevor sie der Hexe folgte. Auf einem Podest vor ihnen lagen Halsbänder mit kleinen Kristallen in ihrer Mitte.
„Und was machen die?“, fragte Crimson.
„Oh, nichts Besonderes, offen gesagt. Sie unterdrücken nur Magie und sorgen dafür, dass der Träger stundenlang in einem Märchenkleid herumlaufen muss“, sagte Celine und hielt es hoch, „Lust es mal auszuprobieren?“
„Eeeeeeeeeh, lieber nicht danke“, sagte Crimson und trat einen Schritt zurück, damit die rothaarige Hexe bloß nicht auf komische Gedanken kam.
„Hoooo, schade?“, fragte Celine und sah an Crimsons Schulter vorbei zu Rilliana, die langsam wieder zu Beinen kam. Die Elfe stolperte auf sie zu und stellte sich schwankend neben Crimson.
„Willst du Rilliana?“, fragte Celine, doch die Elfe machte große Augen, als sie die altbekannten Halsbänder sah und schüttelte den Kopf.
„Enttäuschend“, murmelte Celine und legte es enttäuscht zurück, „mmmh, was kann ich dir noch zeigen …“
„Was ist das da?“, fragte Crimson plötzlich und zeigte auf eine eiserne Jungfrau. Sie war aus glattem Eisen geschmiedet und geschmückt mit Kristallen und Runen. Sie waren in das Metall eingelassen und verbanden sich zu einer Silhouette einer Frau. Nur ihr Gesicht war leer und ungeschmückt, was einen befremdlichen Eindruck machte.
„Nicht zum Verkauf“, sagte Celine schlicht und wollte weitergehen, doch Crimson runzelte die Stirn und rührte sich nicht vom Fleck.
„Warum?“
„Nun … ich hatte noch nicht so viel Zeit zum Testen“, sagte Celine und klopfte gegen das Eisen. Crimson erwartete ein hohles Geräusch, doch stattdessen war es dumpf.
„Musst du überprüfen, dass keiner der Nägel jemanden durchbohrt?“
„Nein, nein. Die letzte Person war nach der Benutzung durchaus zufrieden, allerdings nicht ansprechbar für die nächsten paar Stunden“, sagte Celine und wollte erneut weitergehen, doch Crimson rührte sich immer noch nicht.
„Was ist da drin?“
Celine seufzte.
„Tut mir leid, Rilliana“, sagte sie schlicht, griff sich die Elfe bevor sie reagieren konnte und öffnete die eiserne Jungfrau.
„Moment, was?“, fragte Rilliana überrascht und stolperte in die eiserne Dunkelheit, bevor Crimson einen Blick hineinwerfen konnte. Die Hexe schlug schnell die Tür zu und Crimson und Celine hörten noch kurz das Klopfen der Elfe von innen, bis es verklang und durch Stöhnen ersetzt wurde. Zur gleichen Zeit erschien eine Abbildung von Rillianas Gesicht, auf dem der eisernen Jungfrau. Crimson leckte sich ihre Lippen, als sie die Lust in den Augen der Elfe sah.
„Was ist da drin?“, fragte sie erneut und Celine grinste.
„Werfen wir doch einen Blick hinein“, sagte die Hexe und öffnete die Tür, diesmal mit etwas Mühe, und Crimson verstand sofort warum. Statt der Nägel waren in der eisernen Jungfrau Tentakel, die die Elfe von oben bis unten liebkosten. Sie hatten sich unter ihre Kleidung gedrückt und die Tentakel in der Tür griffen sehnsüchtig nach Rilliana, um die Elfe vollends einzuschließen.
„Wow“, sagte Crimson und ihr Mund klappte auf.
„Jaaaa, wie gesagt, noch in der Testphase. Die bekommen wir so schnell nicht mehr da raus“, sagte Celine achselzuckend und schloss die Tür, „Wollen wir weitergehen?“
Doch Crimson wollte nicht. Sie war neidisch auf die Situation der Elfe und wollte dasselbe erfahren wie sie. Ihr biss auf ihre eigene Unterlippe war alles, was Celine sehen musste, um zu verstehen, wie ihr Gast sich fühlte.
„Na gut. Steht dennoch nicht zum Verkauf“, sagte sie und öffnete die eiserne Jungfrau erneut. Crimson, die nicht gehört hatte, was Celine gesagt hatte, blinzelte fragend und verwirrt, bis die Hexe sie unfeierlich in die Tiefen der Tentakel stieß und die eiserne Jungfrau hinter ihr Schloss. Kopfschüttelnd verließ sie ihren Ausstellungsraum.
„Warum habe ich immer nur die richtig Perversen zu Besuch?“, lachte sie leise.


Im Inneren der eisernen Jungfrau wurde Crimson mit einem Schlag gegen Rilliana gedrückt und der Schleim des Tentakels durchnässte ihren Pyjama innerhalb von Sekunden. Sie konnte nichts sehen, doch spürte sie die Bewegungen der Elfe und der Tentakel um sie herum. Sie wickelten sich um ihre Arme und Beine und fixierten sie. Crimson war wie gebannt von dem Gefühl des Tentakels auf ihrer Haut und stöhnte auf, als einer von ihnen den Weg zu ihrem Schritt fand. Sie riss ihren Mund auf und ein weiterer presste sich in ihren Mund, um sie zum Schweigen zu bringen.
Ich brauche das Zuhause! Schoss es ihr durch den Kopf und fing an, sich verspielt gegen die Tentakel zu wehren und zu zappeln. Sofort reagierten sie auf Crimson und wandten sich fester um ihren Körper und drückten sie fester gegen die Elfe, sodass sie sich gegenseitig umarmen mussten. Blind gefesselt und unfähig, sich gegen den Angriff der Tentakel zu währen, stöhnten beide Gefangenen auf. Im Inneren der eisernen Jungfrau, im dunklen Keller der rothaarigen Hexe Celine, die sich nun einen Tee machte und in Gedanken bereits wieder bei ihren Übungen war.


„Jetzt sollte es funktionieren“, murmelte Celine und ließ ihre Magie in den Beschwörungskreis fließen. Nebel schoss aus ihm hervor und im nächsten Moment knallte es, als ein kleiner roter Dämon eine Handbreit über dem Boden auftauchte und sich verdutzt umsah.
„Endlich“, sagte sie und machte einen Schwenker mit ihrer Hand. Bevor der Dämon sich beschweren konnte, warum er gerufen wurde, verschwand er wieder und die Hexe sank zufrieden zu Boden. Sie drehte sich zur Tür, als sie eine Bewegung war nahm und sah ihre Adoptivschwester Trisha durch die Tür schauen. Die Shifterin hatte ungewöhnlicherweise die Kleidung ihrer Firma an, als würde sie Gäste erwarten.
„Jo!“, sagte Trisha und ihre Katzenohren zuckten leicht, als ihre Nase den Schwefelgeruch von der Beschwörung war nahm.
„Was gibt’s?“, fragte Celine lächelnd.
„Unsere Nachbarn fragen, ob ein paar Freunde vorbeikommen könnten. Irgendwas von einer Wiedersehensfeier. Nichts Großes“, sagte Trisha und sah interessiert auf den Beschwörungskreis.
„Sollte kein Problem sein, solang ihr eure Ohren versteckt“, sagte Celine und schloss ihr Buch.
„Jaaaa, aber ich muss dennoch ein paar Sachen vorbereiten. Weißt du, wo Rilliana ist? Ich habe sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen.“
„Oh“, sagte Celine und wurde knallrot, als sie sich an Crimson und Rilliana erinnerte, die den ganzen Tag in der eisernen Jungfrau verbracht hatten.
„Vielleicht sollte ich Crimson einen kleinen Rabatt geben“, murmelte Celine schuldbewusst und rannte eilig die Treppe hinunter.




Tut mir leid das es so lange gedauert hat für einen neuen teil. Das mit der Löschung meines Accounts hat mich doch etwas mehr mitgenommen als ich dachte und naja Schule und so :/ aber ich hoffe das die Geschichte euch gefallen hat auch wenn sie ein bisschen kleiner ist. Crimson ist der Character von Ala1n, einem Künstler der für mich letztes Jahr ein Bild mit Rilliana gemacht hat. Ich wollte bereits damals eine Weihnachtsgeschichte machen abeeeeer dazu fehlte mir irgendwie die richtige Idee. Das nächste mal geht es weiter mit der Willkommen zurück Feier für unser allseits geliebten Summer!
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