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RE: Leon City Storys
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Datum:03.09.23 18:36 IP: gespeichert
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Nach deiner Vorwarnung hab ich jetzt extra ein paar Tage gewartet um in der richtigen Stimmung zu sein es zu lesen.
Wie immer eine schöne Geschichte.
So im Nachhinein fand ich die Warnung auch etwas übertrieben.
Ja für Casa & Bea ist es ein längerer Leidensweg mit noch keiner Aussicht auf Rettung.
Find das bisher nicht schlimmer als bei Kims Entführung und die erneute entführt wird sicher auch nicht allzu positiv für sie sein.
Aber den richtig dunklen Teil ziehst du meiner Meinung nach mit der Droge für Gedächtnisverlust, seit dem ersten Catburgler Teil durch.
Finde persöblich auch per Drogen/Hypnose/Suggestion oder ähnlichem durchgeführte Beeinflussung wesentlich schlimmer als so offensichtliche "tu das oder bekomme schmerzen" um den Willen zu brechen.
Und außerdem umso tiefer man fällt oder in der Scheiße steckt, umso größer wird das Happy End.
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RE: Leon City Storys
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Datum:03.09.23 19:58 IP: gespeichert
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Vielleicht fand ich es gerade auch nur so schlimm da bei mir einiges im Argen liegt. Ich fand aber schon das es schlimm ist was ich da beschrieben habe besonders halt Beas leidens weg.
Was Kim angeht ja kims entführung war auch nicht gerade einfach für sie aber ich finde aus irgendeinen grund LC1 nicht so schlimm wie teil 7 ... ich überlege mal wie das sein kan den eigentlich hast du recht ... wo ist der Unterschied, wo mache ich den Unterschied?
Ich fand aber nie das die Drogen in Catburgler genauso schlimm sind, ich meine klar drogen sind schlimm aber die hier ruinieren nicht das Leben der Personen, ausser vielleicht von Cait und Jade. Mal schauen ich lass die warnung jetzt erstmal da wo sie ist, ich habe bisher halt eher düstere Kommentare zu der Geschichte bekommen ausser von einem der sich wünscht das mehr Treibsand hätte vorkommen sollen. ah well Danke auf jeden fall für dein Kommentar!
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 03.09.23 um 20:07 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:20.11.23 15:17 IP: gespeichert
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Leon City Stories 14
Avas Hangry Freund
Alles lief perfekt für Summer. Sie hatte eine tolle feste Freundin und hatte sich nach Jahren wieder mit ihrer Freundin Ava vertragen. Dadurch und mit der Zustimmung des Coaches konnte sie ruhigen Gewissens wieder ein Cheerleader sein. Nach dem Streich, den sie Ava gespielt hatte, konnte sie es ihr nicht zumuten, auch noch mit ihr zusammenzuarbeiten. Die Auszeit vom Cheerleading hatte Summer allerdings gut genutzt. Nicht nur, dass sie mehr Zeit hatte, um zu spielen. Sie hatte auch mehr Zeit für ihr anders Hobby, der Wissenschaft.
„Probe scheint von Wärme und Feuchtigkeit angezogen zu werden … fast so als würde sie sich davon ernähren“, murmelte Summer und notierte ihre Beobachtung auf einem Notizblock. Die Substanz, die unter dem Mikroskop lag, kroch auf dem Wassertropfen zu und saugte ihn langsam auf, bis er verschwunden war. Summer beobachtete, wie das Wasser in der Probe zirkulierte und letztlich verschwand, als wäre es verdaut worden.
„Hooooo …“
Summer lehnte sich zurück, strich ihre pinken Haare zurück und warf einen Blick auf ihre Uhr. Sie fing an zu lächeln, als es fast Zeit war fürs Training. Sie nahm ihre Probe und füllte sie zurück in das Glas, mit der restlichen Substanz, die sie im verfluchten Wald gefunden hatte. Summer stellte das Glas zurück in ihren Schrank und schloss ihn ab. Zwar bezweifelte Summer, dass einer ihrer Mitstudierenden sich an ihrer Forschung zu schaffen machen wollte, aber wie Caitlyn sagte „Es ist immer noch Leon City.“
„Ich frag mich, wie ihr Campingtrip mit den anderen läuft“, murmelte Summer und erinnerte sich an den Abschied vor einer Woche. Caitlyn und Chloe sowie ihrer Geschwister waren aufgebrochen, um etwas Abstand von der lauten Stadt zu haben und den Kopf leer zu bekommen. Besonders Chloes kleine Schwester hatte es bitter nötig.
„Hoffentlich geht es ihr bald besser“, sagte Summer und verließ das Labor der Leon City Universität in Richtung Sportplatz. Summer bemerkte dabei nicht, dass ihr Abgang aufmerksam beobachtet wurde.
„Goooo Lions!“, riefen meine Teamkameradinnen und warfen mich in die Luft. Ich machte einen Salto und meine braunen Haare flatterten im Wind. Bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte, fingen mich Summer und Becka auf. Sie warfen mich zurück in die Luft und ich landete in einem Spagat im weichen Gras. Meine Kameradinnen brachen in Jubel aus.
„Gute Arbeit Mädels! Lasst uns für heute Schluss machen. Und Summer? Schön, dass du wieder dabei bist! Noch einmal Jubel für Summer, Leute!“, rief der Coach und ich stimmte mit den anderen in Jubel rufen aus, während wir Summer umringten und im nächsten Moment hoch in die Luft warfen.
„Haha, danke Leute, schön, dass ihr mich so vermisst habt!“, lachte Summer und ich half ihr zurück auf den Boden.
„Danke Ava“, sagte Summer nochmal zu mir gerichtet und umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung, während die anderen uns zuwinkten und den Sportplatz verließen.
„Gern geschehen Summer“, sagte ich und folgte mit einigem Abstand zu den anderen, „Hey Tea ist doch gerade im Stress mit ihrem Theater, oder? Hast du vielleicht Lust bei mir was zu machen?“ fragte ich und lief rot an, als Summer mich frech angrinste. Ich sah schnell beiseite, um es zu verbergen.
„Ich meinte schwimmen gehen oder einen Film schauen“, murmelte ich.
„Klar meintest du das“, sagte Summer und stieß ihren Ellbogen in meine Rippen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und schaute mich nervös nach unseren Teamkameraden um, doch die schienen in ihren eigenen Gesprächen vertieft zu sein.
„Ich komme gerne. Wir können auch direkt zu dir fahren, wenn du willst, ich muss nur noch ein paar Sachen aus meinem Spind holen. Wartest du so lange?“
„Klasse! Was musst du denn noch aus deinem Spind holen?“ fragte ich und beäugte Summers Rucksack, der bereits mit Büchern vollgestopft war.
„Hehe, wir wollen doch nicht die Überraschung verderben“, antwortete Summer und zwinkerte mir zu.
„Du nimmst das Zeug in die Uni mit?“, fragte ich entsetzt, doch Summer war bereits hinter der Glastüre verschwunden, „Aber beeil dich. Ich habe Durst, seit wir die letzte Übung angefangen haben!“ Die Tür schwang zurück, ich und schaute meinem Spiegelbild entgegen. Eine junge, braun haarige Frau schaute zurück. Meine ebenfalls dunkelbraunen Augen blieben an meiner Cheerleader Uniform kleben, bestehend aus einem hellblauen Leotard, der locker auf meiner Haut lag. Ein kurzer dunkelblauer Faltenrock Rock verbarg die Hälfe meiner Oberschenkel, doch ließ er genug frei, dass sich jeder Mann, nach mir oder meinen Kameradinnen umschaute, wenn wir vorbeigingen. Meine liebsten dunkelblauen Turnschuhe machten vielleicht nicht so viel her wie hohe Stiefel, doch die waren mehr als nur hinderlich beim Training. Ich fing an zu lächeln, als ich Summer sah, die freudestrahlend mit einer Sporttasche auf mich zu rannte. Über mir, direkt über der Glastür hörte ich, wie ein Fenster geöffnet wurde und ich schaute hoch. Eine vermummte Gestalt sah auf mich hinunter und die Augen der Frau verengten sich zu schlitzen, so als hätte sie einen tief sitzenden Hass gegen mich.
„Hast du ein Problem?“, rief ich hoch, als sich die Glastüre öffnete und Summer auf mich zuging. In diesem Moment hob die Frau über uns einen Becher in die Höhe und warf ihn in unsere Richtung. Ohne weiter nachzudenken, schubste ich Summer durch die Tür. Sie stolperte fluchend zurück in das Universitätsgebäude, und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu, bevor der Glasbecher an meiner Schulter zerbrach. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in meiner Schulter aus und Splitter flogen um mich herum auf den Boden. Die Flüssigkeit verteilte sich über meine ganze Uniform und durchnässte mich von oben bis unten. Ich war zu geschockt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Zu groß war die Angst, dass die Splitter sich in meine Haut gebohrt hatten. Und was war das für eine durchsichtige Flüssigkeit? Warum war sie so klebrig? Es fühlte sich so eklig an. Summer tauchte in meinem Blickfeld auf und redete entsetzt und besorgt auf mich ein. Ich konnte sie nicht verstehen.
„Was sagst du Summer?“, fragte ich fast schon flüsternd.
„Bist du verletzt? Fehlt dir was?“ wiederholte Summer laut.
„Ich nein … ich … weiß nicht“, murmelte ich und untersuchte mit Summer zusammen meinen Körper, doch abgesehen von der klebrigen Flüssigkeit schien mir nichts zu fehlen. Summer bückte sich und hob eine der großen Scherben auf. Sie runzelte die Stirn und hielt das Glas gegen das Licht.
„Was war das, Summer?“, fragte ich nervös.
„Ich habe eine Vermutung“, sagte Summer finster. Summer zückte ihr Handy und rief jemanden an.
„Hey, sorry, dass ich störe, könntest du kurz an meinen Schrank gehen? Ja, ich warte … Meine Proben?“ Summer schloss ihre Augen und massierte ihre Stirn.
„Alles klar, danke für deine Hilfe, bye.“
„Was ist los?“, fragte ich und erneut doch wurde mir plötzlich schwarz vor Augen. Ich verlor mein Gleichgewicht, doch bevor ich hinfallen konnte, fing mich Summer auf.
„Vo … Vorsicht, sonst bekommst du das Zeug auch ab“, murmelte ich, als ihr fester Griff mich wieder aufrichtete. Ich blinzelte verwirrt, mein Körper fühlte sich auf einmal wieder trocken an, als wäre ich nie mit dem Zeug abgeworfen worden.
„Mach dir keine Sorgen um mich. Ich muss dich nach Hause bringen“, hörte ich Summer sagen, spürte, wie sie mich stützte und zu meinem Auto brachte.
„Summer was …“
„Eine Probe aus meinem Laborschrank ist verschwunden. Diese Person hat dich damit abgeworfen, keine Sorge, dir wird nichts passieren, aber du musst dich ausruhen. Ich habe es auch mal auf der Haut gehabt. Keine tolle Erfahrung, aber es ist schnell vorbei“, erklärte Summer und bugsierte mich auf meinen Beifahrersitz.
„Mir ist so schwindelig.“
„Alles wird gut, Ava.“
Die Fahrt zu mir nach Hause kam mir vor wie ein Fiebertraum. Erschöpft starrte ich aus dem Fenster und konnte nicht zuordnen, wo wir waren. Die Häuser und Menschen, an denen wir vorbeifuhren, waren nur ein Meer aus Farben.
„Summer, was geschieht mit … mir?“, fragte ich als Summer meinen Wagen endlich vor meinem Zuhause parkte.
„Die Proben sind in deinen Körper eingedrungen und dieser versucht gerade, sich davon zu reinigen. Sieh es als eine Art Virus. Aber wie gesagt, es ist bald vorbei, du brauchst nur ein bisschen Ruhe.“
Summer half mir aus meinem Wagen und stützte mich, bis wir oben auf meinem Zimmer waren. Sie setzte mich auf mein rundes Bett. Die Schmetterlingsskulptur über meinem Bett hatte ihre Flügel über mich ausgebreitet. Seine Präsenz beruhigte mich und schien meinen Zustand zu verbessern. Das Schwindelgefühl, welches mich heimgesucht hatte, milderte ein wenig ab.
„Wie fühlst du dich?“
„Ein bisschen erschöpft … durstig. Ich denke, ich kann aber wieder …“ Ich versuchte aufzustehen, doch Summer drückte mich sanft zurück.
„Ich hole dir etwas zu trinken, Ava. In ein paar Stunden sollte alles vorbei sein, leg dich hin und ruh dich aus.“
„Aber …“
„Kein aber, wenn du etwas tun willst, dann zieh doch schon mal vorsichtig deine Stiefel aus, solange ich dein Wasser hole“, sagte Summer und strich, mit einem Lächeln auf den Lippen, über meine Wange. Ich blinzelte. Hatte Summer Stiefel gesagt? Ich hatte doch Turnschuhe an. Mein Blick wanderte zu meinen Füßen, doch anstatt meiner Liebsten blauen Sneaker hatte ich schwarze Stiefel an, die bis knapp unterhalb meiner Knie gingen. Die Front war mit einem Reißverschluss versehen und mit einem Mal spürte ich den Druck, den sie auf meine Schienbeine ausübten, als würden sie sich an mir festsaugen.
„Stiefel?“, murmelte ich verwirrt und schaute auf, doch die pinken Haare meiner Freundin waren bereits hinter dem Türrahmen verschwunden. Ich sah wieder nach unten und griff nach dem Reißverschluss des rechten Stiefels, doch der schien sich nicht zu bewegen.
„Vermutlich verklemmt.“
Ich griff nach dem anderen, doch auch der rührte sich nicht. Ich blinzelte mehrmals verwirrt und packte mit beiden Händen den Verschluss und fing an, am ihm zu rütteln. Mein Kopf wurde wieder klarer, während ich vergeblich versuchte, die Stiefel zu öffnen.
„Komm schon!“, knurrte ich durch meine zusammengebissenen Zähne. Ich fürchtete sogar, die Stiefel kaputtzumachen. Wo auch immer sie herkamen, sie sahen heiß aus. Ich atmete frustriert aus und fing an, noch fester an ihnen zu ziehen. Mein Blick fiel kurz auf den Ärmel meines Leotards, als ich das Gefühl hatte, dass sich etwas um mein Handgelenk schlang. Die sonst lockeren Ärmel lagen eng um meine Haut.
„Sum … Summer, ist das normal, dass meine Kleidung von dem Zeug schrumpft?“, rief ich aus meinem Zimmer hinaus, doch Summer schien mich nicht hören zu können. Ich stand schwankend auf, irgendwas stimmte hier absolut nicht. Ich tastete an meinem Nacken nach dem Reisverschluss, doch meine Finger schafften es nicht ihn zu finden.
„Was zur Hölle geht hier vor?“, fragte ich wütend mein leeres Zimmer und mir riss letztlich der Geduldsfaden. Ich klemmte meine Finger zwischen meinen Hals und den dünnen Leotard Stoff und zog. Der Stoff dehnte sich unter meinen Zug, doch gab er nicht nach. Stattdessen schnappte er zurück, als wäre er aus Gummi. Ich hatte schon fast sowas erwartet, unsere Uniformen sollten sich ja unter Stress dehnen. Ich drehte mich zu meinem Schreibtisch. Eine Schere würde mir die Freiheit schenken. Ich wollte meine Hand ausstrecken, doch rührte sie sich nicht. Ich sah nach unten und stellte fest, dass aus irgendeinem Grund mein Ärmel sich an die Seite meines Leotards geklebt hatte.
„Summer?“, rief ich die Treppe hinunter. Wie lange konnte es dauern, ein verdammtes Glas Wasser zu holen? Mit wachsender Panik ging ich zu meiner Zimmertür, um Summer entgegenzulaufen und stolperte fast, als ich gezwungen wurde, nur noch kleine Schritte zu gehen. Ich sah nach unten und konnte dünne schwarze Fäden sehen, die direkt unterhalb meiner Knie aus den Stiefeln sprossen und nacheinander griffen. Ich wurde kreidebleich und lief so schnell es meine Stiefel erlaubten Richtung Tür. Ein breites Band spross plötzlich aus dem Leotard und knallte die Tür vor meiner Nase zu und schloss ab. Es hatte zwar dieselbe Farbe wie mein Leotard, doch glänzte es im Licht der Sonne, als wäre es aus Latex. Ein weiteres Band schoss aus dem Schulterbereich des Leotards heraus, spannte sich über meine Brüste und pinnte meine noch freie Hand an meine Schulter, wo sie augenblicklich wie meine andere festklebte.
„SUMMER!“, schrie ich panisch aus voller Kehle und tastete nach meinem Hals, um erneut zu versuchen den Leotard herunterzureißen. Ich ergriff die Öffnung und zog augenblicklich meine Hand zurück, als sich etwas Spitzten in meine Finger drückte. Entsetzt stellte ich im Spiegel fest, dass sich Zähne am Hals entlang gebildet hatten und meine Fluchtversuche vereitelte. Sie drückten sich gegen meine Haut, aber schaffte es nicht diese zu durchdringen. Nun spürte ich auch, dass sie etwas unter dem Leotard bewegte. Es fühlte sich an, als wäre mein Anzug voller Schlangen und eine von ihnen kroch meinen Hals hoch. Im Spiegel konnte ich sehen, wie zwischen den Zähnen eine rote Zunge herauslugte.
„SUMMMhh, MMMMH!“, rief ich, doch die Zunge schoss empor bevor ich um Hilfe rufen konnte. Sie drückte sich in meinen Mund und blähte sich augenblicklich auf, um mich zu knebeln. An den schwarzen Stiefeln fühlte ich dasselbe Gefühl und auch dort drückten Zähne gegen meine Waden, während eine weitere Zunge herausschaute, als würde sie mich ärgern wollen.
„MMMMMMMMH!“, schrie ich erneut, als ich plötzlich zu meinem Bett gerissen wurde. Unfähig, mich gegen meine eigene verdammte Kleidung zu währen, konnte ich nur zappelnd im Spiegel zusehen, wie mehr Bänder, wie Tentakel, sich um meinen Körper schlangen und an mein Bett festbanden. Ich riss meine Augen auf, als ich spürte, wie etwas gegen meinen Schritt drückte.
„MMMHPPFFFF!“
Ich schrie in den Knebel, als eine weitere Zunge sich in mich hinein bohrte und anschwoll. Der Tentakel begann zu pulsieren und meine Augen rollten in meinen Augenhöhlen nach hinten.
„Bin ja schon da, Ava“, hörte ich Summer durch die Tür rufen“, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ich musste nochmal meine Laborpartnerin …“ Es rumste laut, als Summer gegen die verschlossene Tür lief und laut fluchte.
„Komm schon, Ava, es sind zwar meine Proben, aber ich habe dich nicht damit bespritzt. Es war nicht meine Schuld. Mach schon auf, ich habe dir auch dein Wasser mitgebracht.“
„MMMmmmh!“, der Tentakel in meinem Mund wurde noch größer und meine verzweifelten sowie inzwischen lüsternen Schreie verstummten.
„Ava?“, fragte Summer und drückte nochmal gegen die Tür. Sie ging immer noch nicht auf und Summer warf sich mit ihrer Schulter gegen die Tür. Erneut rumste es laut und meine Uniform erhöhte ihre Bemühungen mich zu fesseln. Ich wimmerte, als ich spürte, wie tausende Zungen über meinen Körper leckten und sogar ihr Unwesen zwischen meinen Zehen machten. Mein Leotard verwandelte sich und zwang meine Arme unter meine Brüste. Er wuchs über meine Hände und machte sie zu nutzlosen Stumpfen.
Eine Zwangsjacke? Summer, was ist das für ein Zeug? Dachte ich, bevor meine Zehen in die „en Pointe“ Position gedrückt wurden. Meine Schuhe … die Stiefel veränderten sich zu Ballettstiefeln und wuchsen über meine Knie hoch zu meinem Oberschenkel und unter meinen Rock. Sie sahen nun nicht mehr cool oder heiß aus, sondern wie Schlangen, welche meine Beine in sich reinstopften. Sie verbanden sich unter meinen Rock mit meinem Leotard. Ich war nun von meinen Zehen bis zu meinem Hals in meiner Uniform gefangen. In diesem Moment brach die Tür aus ihren Angeln. Summer stolperte mit ihr ins Zimmer und das Glas Wasser flog in hohen Bogen durch den Raum und klatschte gegen die Skulptur des Schmetterlings und rutschte auf den Boden. Das Wasser verteilte sich über meinen ganzen Körper. Mein Leotard sog es sofort auf und es verschwand in seinem Inneren. Summer rappelte sich hoch, doch auf halbem Weg nach oben sah sie meinen Zustand und erstarrte. Gefesselt in einer Zwangsjacke aus einem Latex ähnlichen Material, geknebelt mit einem dicken Tentakel und auf das Bett gepinnt. Ich betete, dass Summer nicht das Pulsieren zwischen meinen Beinen sah oder mein vor Scham errötetes Gesicht. Mein Leotard rührte sich nicht. Es war fast so, als würde er darauf warten, was Summer tat, genauso wie ich.
„Wow“, flüsterte Summer und richtete sich vollständig auf. Sie machte einen Schritt nach hinten, „Okay, Ava … bleib ganz ruhig. Ich muss nochmal telefonieren.“
„PFFFFM! MMHH MMMFFFF!“ Schrie ich fassungslos in meinen Knebel. Wollte sie mich wirklich gerade mit diesem Ding alleine lassen? Als würde es meine Fassungslosigkeit teilen, erwachte das Monster zu neuem Leben. Tentakel schossen in ihre Richtung. Summer rannte auf den Flur und sprang beiseite, um den Tentakeln auszuweichen. Diese reagierten jedoch blitzschnell und pflückten Summer einfach aus der Luft. Ihre Hände wurden auf ihren Rücken gerissen und fest verschnürt, während sich ein weiterer um ihre Hüfte wickelte und zurück in mein Zimmer schleifte. Sie wurde über mich gehoben und entgegen Satz zu mir versuchte sie erst gar nicht sich zu wehren.
„Ava, du musst mir jetzt sehr genau zuhören. Du musst dich beruhigen! Ich habe an ihm geforscht und …“
Summer verstummte, als einige der Tentakel sich um ihre Oberschenkel wickelten und unter ihrem Rock verschwanden, um sich ihren Weg durch ihren Leotard zu bahnen. Summer lief rot an. Ich konnte die Umrisse des Tentakels sehen, wie er sich unter Summers Leotard bewegte und ihre Brüste umrahmte, seinen Weg hoch zu ihrem Hals bahnte und ihn umwickelte. Er drückte gegen ihre Wange und versuchte seinen Weg zwischen ihre Lippen zu finden.
„Du musst dich beruhigen, Ava“, presste Summer zwischen ihren Zähnen heraus und keuchte, als ihr die Luft ausging, „Es … wird uns nichts tun.“
Summer öffnete ihren Mund, um nach Luft zu schnappen und der Tentakel nutzte die Chance, um sich in ihren Mund zu drücken. Summer sträubte sich vergeblich und atmete schwer durch ihre Nase. Sie sah auf mich hinunter. In Summers Augen konnte ich sehen, dass sie besorgt war. Ich schloss meine Augen und wimmern, als ich spürte, wie mein Leotard meinen Hals hochwuchs und letztlich über meinen Mund, bis knapp unter meine Nase. Das war alles zu viel für mich, erst der Angriff, dann diese Substanz in meinem Körper. Ich hoffte nur das diese Monster Summer und mir ein Schmerzloses ende, bereite würde. Ich öffnete meine Augen, als ich spürte, wie Summer auf meinem Bett abgesetzt wurde. Sie lag nun neben mir, Tentakel banden sie fest und wir konnten nichts tun, um uns zu befreien. Unsere Augen kreuzten sich. Ich wollte Summer fragen, was jetzt mit uns passieren würde, was das Monster mit uns machen würde. Tränen rollten meine Augen hinunter und wurden sofort von dem Leotard aufgesogen. Mein Mund fühlte sich trocken an, ich wusste nicht, ob es nur daran lag, dass ich immer noch nichts zu trinken hatte oder weil der Tentakel meinen Speichel aufsaugte. Ich wusste nicht, wie lange ich das durchhalten konnte. Meine Atmung wurde langsamer und ich wurde müde. Die Strapazen des Tages schienen ihren Tribut zu fordern. Ein Zischen war zu hören, als sich das Halskorsett und die Maske öffneten und beides sich langsam in den Leotard zurückzog. Ich atmete erleichtert auf und hustete. Die Luft in meinem Zimmer war so verdammt trocken. Neben mir fing auch Summer an zu husten. Sie schluckte schwer und wir sahen uns erneut in die Augen.
„Summer, was ist das hier?“, fragte ich. Meine Stimme hörte sich schwach und kratzig an.
„Erinnerst du dich, als wir im verfluchten Wald bei CT waren? Ich habe dort diese Substanz abbekommen. Das war der mieseste Tag meines Lebens, bis es endlich wieder aus meiner Haut kam“, erklärte Summer.
„Aber was ist das?“
„Offen gesagt, keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe es erforscht, das hier ist mir aber absolut neu.“ Gestand Summer und zappelte ein bisschen, um sich in eine bequemere Position zu legen.
„Und was weißt du?“, fragte ich, und versuchte das Vibrieren in meinen Schritt zu ignorieren. Eher würde ich sterben, als Summer sehen zu lassen, dass ich von diesem Monster, über die Kante geschubst wurde.
„Es mag Wärme, Wasser und anscheinend bindet es sich an Spandex und verwandelt dieses zu seinem Vorteil“, sagte Summer, „Du hast versucht es zu verletzten, deswegen hat es so reagiert und dich außer Gefecht gesetzt.“
„Und warum hat es dich geschnappt?“
Summer verstummte und runzelte nachdenklich die Stirn.
„Was?“, fragte ich nervös. Ich befürchtete, dass das Monster einfach nur einen Nachtisch wollte, sobald es mit mir fertig war.
„Woran, hast du gedacht, kurz bevor es mich geschnappt hatte?“, fragte Summer und jetzt lag es an mir meine Stirn zu runzeln.
„Ich, ähm … konnte nicht fassen, dass du abhauen wolltest.“ Murmelte ich schuldbewusst und drehte mich von Summer weg, damit ich ihr nicht in die Augen sehen musste. In diesem Moment kreischte ich auf, als der Leotard wieder meinen Hals hochwuchs und meine Augen verdeckte.
„Was zur Hölle tut es da Sumer?“, fragte ich entsetzt. Ich fing wider an mich gegen die Zwangsjacke zu währen und mit einem Mal erwachten wieder die Tentakel um mich herum zum neuen Leben. Sie wickelte sich um meinen Kopf und drückten ihn auf mein Kopfkissen
„Ava beruhig dich, ich glaube, es tut, was du ihm sagst und reagiert auf deine Gefühle! Das ist so ein Durchbruch in meiner Forschung!“
Etwas entsetzt starrte ich mit offenem Mund in die Dunkelheit meiner Fesseln.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst? Ich soll sagen, dass ich wieder was sehen möchte und …“ sofort sog sich das Monster von meinen Augen zurück, doch blieb mein Kopf fest auf dem Kopfkissen gepinnt. Ich war Sprachlos.
„Kannst du ihm befehlen, uns zu befreien?“
„Ähm … ich versuchs. Kannst du uns freilassen?“ fragte ich zögernd, doch nichts geschah. Das war dann vielleicht ein bisschen zu viel gewollt.
„Mmh Schade“, kommentierte Summer und sie schnaufte zufrieden auf, „Lass uns etwas schlafen Ava, morgen überlegen wir uns, wie wir hier rauskommen.“
„Wie kannst du so schlafen?“, fragte ich und hob probehalber meine Hände, doch die klebten nach wie vor unter meinen Brüsten fest. Der Eindringling in meinem Schritt würde wohl auch nicht zulassen, dass ich diese Nacht ein Auge zumachen konnte.
„Übung“, sagte Summer knapp.
„Ich habe aber immer noch Durst, alleine deswegen werde ich kein Auge zumachen können. Die Nacht wird die Hölle werden.“ Murmelte ich und wie durch ein Wunder ließen die Tentakeln Summer los und schubsten sie vom Bett.
„Autsch.“ Stöhnte Summer und stellte sich auf.
„Und was sollte das jetzt?“, fragte ich. Summer neigte nachdenklich ihren Kopf und sah auf mich hinunter.
„Wirklich kein Parasit“, flüsterte Summer kaum hörbar.
„PARASIT!?“, fragte ich laut und Summer duckte sich geschickt von einem Tentakel weg, der wieder nach ihr griff.
„Ava Chill, es tut dir nichts. Es braucht dich zum Überleben und es weiß das.“
„Fühlt sich nicht nach nichts an … OH SCHEIßE … weißt du, was es zwischen meinen Beinen anstellt? Und was meinst du mit ‚ES WEIß ES‘?“, fragte ich und stöhnte auf als der Tentakel in meinem Schritt erneut auf sich aufmerksam machte. Lange konnte ich das nicht mehr durchhalten, „Klasse, ich wollte schon immer von einem fremden Lebewesen gemolken und gefi …“, Summer unterbrach mich schnell, als sie rot anlief.
„Ich komme gleich wider Ava“, sagte sie, winkte mir kurz und verließ mein Zimmer.
„Beeil dich! Das Ding wird immer mutiger“, rief ich ihr hinter, „Oh … Scheiße, Scheiße, Scheiß!“
Der Leotard schien Summers Abwesenheit als Einladung zu sehen, jetzt erst richtig loszulegen. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als würden tausende Zungen über ihn lecken. Der Tentakel in meinen Schritt bewegte sich so schnell, dass ich glaubte, er würde sich um seine eigene Achse drehen und gleichzeitig in jede andere erdenkliche Richtung. Er fing an, mit meinen Brüsten zu spielen und die Halsöffnung wurde enger und machte es mir schwer zu atmen.
„Oh, Gott, du Monster!“ keuchte ich, bevor ich mich fallen ließ. Ich drückte mein Becken mit aller Kraft in die Höhe, als mich ein massiver Orgasmus überrollte. Ich schloss meine Augen und konnte nicht atmen, als die Welle mich traf. Meinem Mund entsprang ein Quietschen und stöhnen und ich krachte zurück auf mein Bett. Zitternd und vollkommen ausgelaugt, durch den Orgasmus, den ich so lange unterdrücken musste, lag ich da und starte aus leeren Augen den Schmetterling über mir an. Ein wohliges Gefühl breitete sich in meinen ganzen Körper aus und der Anzug lockerte seinen Griff um meinen Hals.
„Warum muss sich das so gut anfühlen?“, fragte ich flüsternd und ich hatte das Gefühl, dass mein Leotard mich bei diesen Worten sanft drückte, als wolle er sich für das Lob bedanken.
„Bin wieder da!“, rief Summer und ruinierte mir den Moment mit meinem Leotard. Ich kniff meine Augen fest zusammen und schüttelte so gut es ging den Kopf. Was für einen Stuss denke ich da? Ich wurde gerade von meiner eigenen Kleidung zum Orgasmus gezwungen!
„Du bist gleich wider Frei Ava, warte nur ab“, sagte Summer und stellte einen Eimer neben mich auf mein Bett.
„Was ist da drin, Summer?“, fragte ich schwach und sah aus den Augenwinkeln, wie Summer ein bisschen traurig aussah.
„Das ist Wasser aus deinem Pool“, erklärte sie und hob den Eimer an.
„Summer, das werde ich doch nicht trinken, da ist Chlor …“, ich verstummte, als mir klar wurde, dass das Wasser nicht für mich bestimmt war, „Wow, wow, wow, was ist mit deiner Forschung?“
„Ich … ich hoffe, dass ich einfach eine neue Probe finden kann, aber du bist mir wichtiger Ava“, sagte Summer und begann zu kippen.
„STOPP!“, rief ich und tatsächlich zögerte Summer.
„Was?“, fragte sie und stellte den Eimer wieder auf das Bett.
„Das Monster, braucht doch einfach nur Wasser, oder? Von Anfang an war es nur nach Wasser aus, richtig?“, fragte ich und Summer nickte zustimmend, „Könnte es sich vielleicht beruhigen, wenn wir ihm geben, was es will?“
Summer schloss ihre Augen zu schlitzen.
„Hat sich das Ding in dein Hirn gefressen?“
Jetzt schloss ich meine Augen zu schlitzen und wir starrten so einander an.
„Nein?“, sagte ich zögernd, doch hundert Prozent sicher war ich mir tatsächlich nicht. Hätte ich das überhaupt gemerkt?
„Nuuuuun, ich denke, das reicht mir. Einen Augenblick“, Summer verschwand wieder. Hatte ich das gerade wirklich gesagt?
Meine pink haarige Freundin kam mit einem frischen Eimer Leitungswasser wieder.
„Bist du sicher?“, fragte sie mich und ich hätte am liebsten nein geschrien, doch irgendwas in mir sagte mir, dass mein Monster genauso wie ich Angst hatte und durstig war.
„Es wurde ruhiger, als du es eben bereits mit Wasser bespritzt hast. Ich denke, es ist das richtige“, sagte ich und hoffte, dass meine Logik mich nicht in Stich ließ. Summer nickte und goss den Eimer über mir aus. Wie erwartet wurde ich nicht nass, da der Leotard alles aufsaugte und in sich aufnahm. Gleichzeitig wurden seine Bewegungen langsamer und ich spürte, dass sein Griff um meinen Körper lockerer wurde.
„Es funktioniert!“, riefen Summer und ich wie aus einem Munde und ich spürte, wie ich langsam wieder meine Arme erneut bewegen konnte. Meine Hände wurden ebenfalls von seinem Griff befreit und die Zungen hörten auf, über meinen Körper zu lecken. Selbst seine Struktur veränderte sich wieder zu dem Blauen Spandex von zuvor, allerdings nicht mehr so locker. Er lag jetzt eng auf meiner Haut und er schien mich mit jeder Bewegung zu streicheln. Meine Sportschuhe hatte ich nicht zurückbekommen, dafür aber die heißen Stiefel.
Vermutlich weiß es, dass ich sie klasse finde. Überlegte ich und robbte mich vom Bett, froh endlich wieder die Gewalt über meinen Körper zu haben. Mit Summer im Schlepptau rannte ich in die Küche, um mir selbst erst mal ein großes Glas Wasser zu gönnen.
„Was machen wir jetzt?“, fragte ich Summer.
„Gute frage …“
Wir saßen beide auf meinem Bett. Ich hatte mich meines Leotards entledigt, der nun unschuldig vor uns auf dem Boden lag, zusammen mit den Stiefeln. Stattdessen hatte ich, nachdem ich eine lange Dusche genommen hatte, meinen roten Satin Schlafanzug an. Summer lieh ich einen in Blau.
„Was meinst du, was die anderen sagen werden?“, fragte ich erneut und Summer wurde rot.
„Ich glaube nicht, dass wir ihnen davon erzählen sollten.“
„Und was ist mit den Leuten bei C&T?“
„Mmmh, lass uns das erst mal für uns behalten. Celine kennt sich zwar ziemlich gut mit Kleidung aus, aber ich glaube, das übersteigt ihren Horizont.“ Sagte Summer Nachdenklich, „Wäre es nicht richtig cool, wenn das deine Origin Story wäre? Ava Miller, tagsüber Studentin und Cheerleader und nachts Superheldin in einem Tentakel Leotard!“
Ich schlug Summer, auf diese Aussage hin, mein Kissen ins Gesicht, was sie zurück auf mein Bett warf und wir beide lachten fröhlich.
„Du bist so doof“, sagte ich und legte mich neben sie. Auch wenn es nur als Witz gemeint war, gab mir Summers Aussage zu denken. In Leon City lief so viel falsch, das hatte ihre angehende Polizistenfreundin, Caitlyn schon oft gesagt. Chloe machte zwar des Öfteren Scherze darüber, dass Caitlyn übertreiben würde, doch nachdem ihre Schwester entführt worden war, hatte sie ihre Meinung auch geändert. Konnte ich mit diesem perversen Kleidungsstück vielleicht einen Unterschied machen?
Nach Ewigkeiten wieder ein neuer LCs Teil, in meinen Augen ein schönerer, auch wenn ich gerne mehr geschrieben hätte. Aber nun ist Ordentlich platz für einen Handlungsstrang für Ava. Ich hoffe die Geschichte gefällt euch <3
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 08.01.24 um 01:40 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.23 10:37 IP: gespeichert
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Schöne Fortsetzung
Und interessant Möglichkeiten die sich da eröffnen
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.23 19:36 IP: gespeichert
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Eine sehr schöne Geschichte. Ich muss zugeben, dass ich von den meisten Geschichten nur die Hälfte verstehe, weil mir die Basis fehlt. Aber diese Geschichte war auch ohne "Basiswissen" schön zu lesen. Meine Geschichten:
Studentin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Auswanderin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Prinzessin Bella - Kurzversion gepostet
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.23 19:48 IP: gespeichert
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Eine super geniale Fortsetzung , vorallem das die Geschichte aus Ava's sicht geschrieben ist. Ich hatte ja am Anfang an einen Mimic gedacht, aber es kommt mir mehr wie ein Symbiont vor.
Ja da ergeben sich schöne Möglichkeiten. Eine Heldin in der Nacht ala "Batman/Batgirl" gekleidet in einen Anzug aus einem Symbint wie "Venom (in gut)".
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.23 19:49 IP: gespeichert
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Danke für euer lob! Es freut mich das euch der neuste teil gefällt und ich hoffe euch gefällt auch der nächste teil der dann den Bondage Hotel arc abschließen wird!
Es tut mir leid das du nicht alles verstehst Neuschreiber. Kann ich dir irgendwo etwas erklären oder eine frage beantworten? ich helfe gerne
Edit: Ja es sollte zuerst einfach nur eine mimick sein und auch beseitigt werden mit dem chlor Wasser, allerdings hielt ich das für eine Verschwendung und ich wollte halt sowieso schauen das Ava eine größere rolle bekommt. das das jetzt sehr na an venom ist ist leider so aber wat will man machen XD
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 21.11.23 um 19:55 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.23 20:03 IP: gespeichert
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Zitat |
Es tut mir leid das du nicht alles verstehst Neuschreiber. Kann ich dir irgendwo etwas erklären oder eine frage beantworten? ich helfe gerne
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Kein Problem. Wenn bei meiner Geschichte jemand beim letzten Kapitel einsteigt, versteht er vermutlich auch nur Bahnhof...
Aber wenn Du`s schon anbietest: Wo muss ich denn überhaupt anfangen, damit ich verstehe, wer Summer, Ava etc. sind?
Sorry, vielleicht ist das jetzt eine sau-blöde Frage... Meine Geschichten:
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.23 20:42 IP: gespeichert
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Nein, nein das ist sogar eine ausgezeichnete frage. Summer taucht das erste mal in Teas new suits auf und Ava in Best cat burglar 2.
Damals waren beide Geschichten nur als One-shot gedacht (Best catburglar 1) aber wie bereits bei Shegocat habe ich viele anfragen bekommen die Geschichten fort zu setzten. Da ich allerdings auf Dauer nicht so viele Handlungsstränge haben wollte die auf mehrere Beiträge aufgeteilt sind habe ich beschlossen die Leon City Stories zu schreiben, um eine Rote Linie zu haben sobald Best cat burglar abgeschlossen ist. Teas ist in meinen Augen abgeschlossen deswegen kommt Tea selbst und Summer nur noch hier vor.
Auf meiner dA Seite ( https://www.deviantart.com/thelargeempty ) habe ich eine Grafik hochgeladen die ich hier mal gemacht habe und die Zeigt wie die Geschichten miteinander verknüpft sind. Außerdem gibt es dort auch ein paar nette Bilder welche Pyperhaylie freundlicherweise für mich angefertigt hat, aber Achtung sie könnten ein wenig Spoilern
Und bevor ich es vergesse. Die LC Side Stories sind Geschichten die zwischen allem spielen. Geschichten die meiner Meinung nach nicht dafür geeignet sind um was großes daraus zu machen aber dennoch Informationen haben was in den Köpfen der Charakteren vor sich geht. Zum Beispiel der Streit den Ava und Summer hatten oder was es mit dem Magischen Teil meiner Geschichten auf sich hat. Ich würde vorschlagen, da die ein bisschen Kreuz und quer sind als letztes zu lesen
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 22.11.23 um 20:49 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:22.11.23 20:49 IP: gespeichert
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EDIT:
Ich habe mal eine grobe Übersicht zu den Charakteren angefertigt, die nicht großartig Spoilern sollte. Ich hoffe sie reicht fürs erste aus und ihr könnt mir auch gerne schreiben was ihr vielleicht noch gerne dort sehen würdet
https://www.figma.com/file/R0YeZCiriIPwo...instorming-101-(Community)-(Copy)-(1)?type=whiteboard&node-id=0%3A1&t=b5jacS5kWtd3nkAZ-1
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 22.11.23 um 20:50 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:23.11.23 19:39 IP: gespeichert
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Zitat | Nein, nein das ist sogar eine ausgezeichnete frage. Summer taucht das erste mal in Teas new suits auf und Ava in Best cat burglar 2.
Damals waren beide Geschichten nur als One-shot gedacht (Best catburglar 1) aber wie bereits bei Shegocat habe ich viele anfragen bekommen die Geschichten fort zu setzten. Da ich allerdings auf Dauer nicht so viele Handlungsstränge haben wollte die auf mehrere Beiträge aufgeteilt sind habe ich beschlossen die Leon City Stories zu schreiben, um eine Rote Linie zu haben sobald Best cat burglar abgeschlossen ist. Teas ist in meinen Augen abgeschlossen deswegen kommt Tea selbst und Summer nur noch hier vor.
Auf meiner dA Seite ( https://www.deviantart.com/thelargeempty ) habe ich eine Grafik hochgeladen die ich hier mal gemacht habe und die Zeigt wie die Geschichten miteinander verknüpft sind. Außerdem gibt es dort auch ein paar nette Bilder welche Pyperhaylie freundlicherweise für mich angefertigt hat, aber Achtung sie könnten ein wenig Spoilern
Und bevor ich es vergesse. Die LC Side Stories sind Geschichten die zwischen allem spielen. Geschichten die meiner Meinung nach nicht dafür geeignet sind um was großes daraus zu machen aber dennoch Informationen haben was in den Köpfen der Charakteren vor sich geht. Zum Beispiel der Streit den Ava und Summer hatten oder was es mit dem Magischen Teil meiner Geschichten auf sich hat. Ich würde vorschlagen, da die ein bisschen Kreuz und quer sind als letztes zu lesen
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Ich sehe schon, da habe ich noch was zu tun bzw. zu lesen
Übrigens hübsche Bilder da auf Deiner da-Seite.
Und Respekt, dass Du diese Geschichten gleich in 2 Sprachen posten kannst! Meine Geschichten:
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RE: Leon City Storys
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Datum:23.11.23 19:47 IP: gespeichert
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In der tat da kannst du einiges aufholen
danke dir! mit pyper zusammenzuarbeiten macht mir immer eine große freude und ich denke sie hat auch eine menge spaß bei den Bildern
Ich sag mal so, ohne einen anständigen übersetzer würde ich das nicht schaffen, zumindest nicht in dieser Geschwindigkeit haha
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.23 21:34 IP: gespeichert
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Recap für Bondage Hotel II
Cass und Beatrice sind seit einigen Wochen im Hotel, welches seine gewaltigen Ressourcen nutzt, um junge und starke Menschen zu entführen und zu Sklaven zu machen. Beide Frauen werden von ihren Peinigern getestet, ob sie gute Pony Girls werden können, doch nur Beatrice besteht den Test. Währenddessen reisen die jungen Freunde Caitlyn und Chloe mit ihren Geschwistern zu einem Campingausflug. Leider blieb ihr Auto auf der Fahrt liegen und sie wurden auch zum Hotel gebracht, wo sie einer nach dem anderen in Fallen getappt, sind und gefangen genommen wurden.
Ich hoffe ihr mögt den dritten Teil. Er ist nicht so dunkel wie der vorherige teil. Glücklicherweise ^^
Schreibt mir was ihr denkt <3
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 04.12.23 um 21:37 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.23 21:35 IP: gespeichert
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Leon City Stories 15
Bondage Hotel III
Leon City. Stadtteil Falenplaza.
Die rothaarige Detektivin Phoebe Wynters saß an ihrem Schreibtisch und starrte auf ihr Handy. Sie war diese Woche mit ihrer Freundin Kim verabredet gewesen, doch sie war nicht aufgetaucht. Sie ging auch nicht an ihr Handy und ihre Schwester Chloe meldete sich auch nicht. Zwar sagten die Schwestern, dass sie einen Campingurlaub machen wollten, doch hätten beide schon vor ein paar Tagen zurück sein sollen.
„Ich werde sie morgen besuchen“, murmelte Phoebe und warf einen Blick durch ihre Jalousien. Niemand war auf der dunklen Straße zu sehen, doch sie konnte unter einer kaputten Straßenlaterne einen Wagen ausmachen. Das rostige Auto war ihr bereits vor ein paar Tagen aufgefallen und schien sie zu verfolgen. Kein gutes Zeichen in Falenplaza, wie sie bereits durch einige ihrer Fälle herausfinden musste. Phoebe verengte ihre Augen zu schließen, bevor sie sich vom Fenster löste und das Licht in ihrem Büro löschte, um Vorbereitungen zu treffen.
Phoebe schlug ihre Augen auf, als sie das altbekannt Knarzen ihrer Treppe hörte. Vorsichtig ließ sie sich aus ihrem Bett gleiten und schlich in ihren Flur. Jemand wollte in ihr Zuhause einbrechen, keine besonders schlaue Idee. Die junge-Detektivin stieg umsichtig über ihre Alarmanlage und versteckte sich neben der Tür. Es klickte leise in ihrem Türschloss und Phoebe schluckte. Ihr Mund wurde trocken vor Anspannung und sie machte sich bereit. Das Schloss gab nach und die Tür schwang wie von Geisterhand auf. Eine dunkel gekleidete Person betrat ihre Wohnung. Sie rührte sich nicht und schien zu lauschen, ob noch jemand wach war. Phoebe konnte im wenigen Licht der Straßenlaternen sehen, dass der Einbrecher eine Frau war. Sie trug eine Lederjacke und eine eng anliegende Hose. Die Frau machte einen Schritt nach vorn und verfing sich wie gehofft in der Angelschnur. Fluchend krachte die Frau zu Boden und im nächsten Moment sprang Phoebe auf ihren Rücken und zückte ihre Handschellen. Mit einer schnellen Bewegung fesselte Phoebe die Arme der Frau auf den Rücken und drückte sie mit ihrem Knie zu Boden.
„Runter von mir!“, schrie die Frau und wandte sich unter Phoebe wie eine Furie. Phoebe ignorierte sie und schaltete das Licht ein. Die Einbrecherin hatte flammend rote Harre wie sie.
„Mmh, sicher, sobald die Polizei dich mitnimmt“, sagte Phoebe und zückte ihr Handy.
„Warte doch mal, ich will deine Dienste in Anspruch nehmen.“
„Kein Problem. Meine Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag sieben bis dreizehn Uhr oder nach Absprache, du kannst also gerne kommen, wenn du aus dem Knast raus bist.“
„Kim und Chloe haben dich mir empfohlen“, sagte die Frau verzweifelt, als sie das Tuten von Phoebes Handy hörte.
„LCPD Notruf, wie kann ich ihnen helfen?“, fragte eine Stimme am Telefon.
„Verzeihung hat sich erledigt“, sagte Phoebe knapp und legte auf. Die Frau unter ihr hörte überrascht auf, sich zu wehren.
„Du kennst die beiden?“, fragte Phoebe und stand von der Einbrecherin auf, um ihr unsanft aufzuhelfen.
„Yeah.“
„Woher?“, fragte Phoebe knapp und bugsierte die Frau in ihr Büro. Sie drückte sie auf einen Schreibtischstuhl und starrte die Frau erwartungsvoll an. Die Frau war nicht älter als sie und trug unter ihrer Lederjacke einen Catsuit, darüber trug sie eine enge Kunstlederhose.
„Ich … habe sie mal besucht“, sagte sie und Phoebe konnte an ihrem Gesicht sehen, dass dies nicht die ganze Wahrheit war.
„Oh, also seid ihr befreundet, habt Nummern ausgetauscht und nebenbei haben dir die beiden gesagt, du sollst, mitten in der Nacht bei mir einbrechen?“
Die Frau legte ein gezwungenes Lächeln auf und nickte.
„Du bist bei den beiden auch eingebrochen, oder?“, fragte Phoebe mit hochgezogener Augenbraue.
„Ich …, Ja habe ich, aber ich habe sie nicht bestohlen! Ich habe sogar beiden das Leben gerettet!“
„Das Leben gerettet, soso“, sagte Phoebe und tastete die Frau nach ihrem Handy und Werkzeugen ab. Sie fand Dietriche, ein Ohrknopf zum Telefonieren, ein Taschenmesser und Kabelbinder. Sie kratzte sich am Kinn und setzte sich auf ihren Schreibtisch. Phoebe sah auf die Einbrecherin hinunter wie ein Raubvogel auf seine Beute.
„Gehörst du auch zu diesem Sklavenhändlerring und wolltest mich mitnehmen?“, fragte Phoebe beim Anblick der Kabelbinder. Die Miene der Frau änderte sich schlagartig. Das Lächeln verschwand und an seiner Stelle erschien ein trauriges, fast schon mitleidiges.
„Ich … nein, ich wollte nach dir sehen. Wie ich es bei allen Opfern von Judy getan habe … wie Kim und Chloe.“
Phoebe zog ihre Augenbrauen zusammen.
„Das ist eine extrem dumme Idee, meinst du nicht, dass die Opfer das alles hinter sich lassen wollen?“
„Die meisten … aber einige brauchten Hilfe.“
Phoebe schüttelte den Kopf und sagte: „Ich brauche diese Hilfe nicht …“
„Aber Kim.“
Phoebe erinnerte sich daran, dass Kim bei jedem Treffen, das sie miteinander hatten, etwas niedergeschlagen aussah. Erst bei ihrem letzten wirkte sie, als wäre sie das erste Mal seit Langem glücklich. Phoebe hatte gedacht, das lag an dem geplanten Urlaub.
„Da du doch eine solch gute Freundin von Kim bist, weißt du doch sicher, wo sie gerade ist oder?“
„Sie sagte, sie wollte in den Urlaub fahren. Sie sollte jetzt aber wieder zu Hause sein“, antwortete die Frau, doch beim Anblick von Phoebes starrer Miene fügte sie hinzu, „oder etwa nicht?“
Schweigen. In Jades Magen breitete sich ein ungutes Gefühl aus.
„Du bist vielleicht neu in der Stadt, deswegen weißt du das nicht, aber wenn jemand in Leon City verschwindet, ist das nie ein gutes Zeichen. Wir sollten sie schleunigst finden“, sagte die Frau. Phoebe sah, wie sie ihre Arme energisch hin und her bewegte, es klickte und die Handschellen fielen zu Boden.
„Wie?“, fragte Phoebe verdutzt.
„Ich habe meine Tricks, aber das ist jetzt unwichtig. Mein Name ist übrigens Jade“, sagte die Einbrecherin und reichte Phoebe ihre Hand. Phoebe nahm sie zögernd an und schüttelte sie.
„Phoebe Wynters …“
„Weißt du, wo lang sie gefahren sind? Hast du eine Karte?“
Phoebe runzelte ihre Stirn, doch holte sie eine Karte von Leon City aus ihrem Schreibtisch und breitete sie auf ihm aus.
„Sie wollten über diese Autobahn die Stadt verlassen, um zum Campen“, sagte Phoebe und zeigte auf eine breite Linie. Jades Miene verdunkelte sich.
„Ich glaub’ ich weiß, wo sie sind …“
Rand von Leon City. Éternité Hotel.
Micahs Mund löste sich von Lance und ihre Hand strich über seine muskulöse Brust. Sie glitt von seinem Körper und legte sich neben ihn. Lance Arm zog seine Frau zu sich und beide starrten auf das neue Aquarium. In ihm schwamm eine Meerjungfrau, deren Haut von goldbraunem Latex ummantelt war. Sie trug eine Atemmaske, an der ein Schlauch ragte und aus der regelmäßig Blasen aufstiegen. Ihre blonden Haare wirkten im Wasser so, als hätten sie einen goldenen Schimmer.
„Ich war mir erst unsicher über die neue Dekoration, aber ich muss sagen, so langsam wächst sie mir ans Herz“, sagte Micah und schnipste ungeduldig mit der Hand, bis die neue Maid ihr ein Weinglas in die Hand drückte. Die Dienerin verbeugte sich und trat einen Schritt zurück.
„Auch wenn sie blond ist?“, fragte Lance seine ebenfalls blonde Frau.
„Ich denke, da sie nur Dekoration ist, komme ich damit klar. Ich bin auch recht zufrieden, was du dir für Cass ausgedacht hast. Endlich kann sie sich nützlich machen“, sagte Micah und nippte von ihrem Glas. Sie stellte es auf ein Silbertablett ab, welches von einer Frau hochgehalten wurde. Ihr Körper war mit bronzenen Metallplatten fixiert worden und das Einzige, was man von ihr sehen konnte, waren die Augen, die emotionslos den Bewegungen der Meerjungfrau folgten. Sie kniete neben dem Bett und war gezwungen, ihre Arme nach vorn zu heben. Gelegentlich schloss Cass ihre Augen schmerzerfüllt, wenn Strom durch ihre Glieder geleitet wurde, um ihre Muskeln zu stimulieren, doch am schlimmsten fand sie die Schläuche, die in ihrem Schritt steckten und sie regelmäßig durchspülten. So erniedrigt hatte sie sich in ihrem ganzen Leben noch nicht gefühlt, doch nach Tagen als lebende Statue neben dem Bett ihrer Entführer war es ihr egal geworden. Wenigstens lieferte die Meerjungfrau für ein bisschen Abwechslung. Die neue Frau schwamm gut. Wenn Cass nicht gesehen hätte, dass die Blondine gelegentlich Micah und Lance den „Bras d'honneur“ gezeigt hat, hätte sie gedacht, die Meerjungfrau würde freiwillig und professionell schwimmen. So war die Frau im Aquarium aber die Heldin von Cass und schaffte es, sie ab und an zum Lächeln zu bringen.
„Gute Arbeit heute, Maid, du bist eindeutig gescheiter als die Letzte. Du darfst dich für heute zurückziehen, sobald du deine abendlichen Pflichten erfüllt hast“, sagte Lance zu dem, in Latex gekleideten, Dienstmädchen. Die verbeugte sich und sagte mit freundlicher Stimme: „Jawohl, Meister. Wenn Sie oder die Herrin noch etwas möchten, zögert nicht zu fragen, ich bin Ihnen zu Diensten.“
Lance winkte sie weg, während sich seine Frau an seine Brust kuschelte und beide tiefer in die Latexbettwäsche versanken. Das Mädchen drückte einen Knopf an der Wand und aus dem Schlauch in Cass Mund floss eine geschmacklose Substanz. Cass begann, es schnell hinunterzuschlucken. Die Maid stand in ihrem Sichtbereich und wartete ab, bis Cass ihr durch mehrmaliges Blinzeln Bescheid gab, dass sie genug hatte. Cass hielt sie für nett. Zu gern hätte sie gesehen, wie das Mädchen unter der Latexmaske aussah, doch ihre Entführer zwangen sie, ihr Gesicht zu verbergen. So konnte Cass nur die roten Lippen sehen und die strahlend blauen Augen, die mitleidig auf sie hinuntersahen. Der Rest ihres Körpers war ebenfalls unter einem dicken Latex Maid Kostüm verborgen und ihre Beine steckten in hohen Stöckelschuhen. Hand und Fußfesseln waren um ihre Gelenke gekettet und ein Metallreifen war um ihren Bauch geschlossen worden, an dem ein Stahlseil angebracht war, das hoch an die Decke führte. Mithilfe eines Schienensystems konnte die Maid sich im Hotel bewegen und ihre Dienste erfüllen, ohne eine Möglichkeit zur Flucht. Cass blinzelte mehrmals und die Maid drückte erneut auf den Knopf, um ihre Mahlzeit zu beenden.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie und Cass schloss einmal lang sie Augen.
„Gib nicht auf“, flüsterte das Mädchen und drückte Cass einen Kuss auf die metallene Stirn.
„Bist du fertig, Maid?“, fragte Micah ungehalten und das Mädchen richtete sich schnell auf und verbeugte sich vor ihren Entführern. Die Ketten, die ihre Glieder fesselten, raschelten dabei aneinander.
„Ich bin fertig, Herrin, ich wünsche eine gute Nacht“, sagte sie rasch und ließ Cass alleine zurück.
Kim hätte sich niemals träumen lassen, erneut in so einem Albtraum aufzuwachen, doch hier war sie nun, eingesperrt in einem Latex Maid Kostüm und dazu verdammt, den Anweisungen ihrer Entführer zu gehorchen. Sie hatte es im Gegensatz zu ihren Mitgefangenen noch relativ gut. Kim bog um eine Ecke und gelangte in ein Fitness-Studio, indem eine Frau stur auf einem Laufband galoppierte. Sie war Kim als Beatrice vorgestellt worden. Sie trug Stiefel, die ihr bis zu ihren Knien gingen und einen Lederharnisch, der ihren Körper gefangen hielt und ihre nackten Brüste umrahmte. Seile waren von der Decke zu ihr hinunter gespannt und hielten sie aufrecht und auf dem Laufband. Ein Beiß Knebel versiegelte ihren Mund und sie sah aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Doch sie lief weiter aus Angst Bekanntschaft mit dem Stromstab in ihrem Rücken zu machen.
„Ich bin da Beatrice!“, rief Kim und rannte so schnell es ihre Ketten erlaubten zu dem Laufband, um es abzuschalten. Als das Band langsamer wurde und aufhörte, sich zu drehen, ließ sich Beatrice schlaff in den Seilen hängen. Kim gab ihr einen Moment, um sich zu sammeln, bevor sie Beatrice von den Karabinerhaken löste und stützte. Kim brachte das Pony Girl in ihr Zimmer neben dem Sportstudio und setzte sie auf ihr Bett. Beatrice Zelle war schön eingerichtet, da sie sich anständig benahm. Sie hatte ein gemütliches Bett und eine große Dusche, damit sie den Schweiß des Tages wegwaschen konnte. Kim hatte strikte Anweisungen, Beatrice von den Pferdehufen an ihren Händen zu befreien und danach einzuschließen, doch genau wie bei Cass wartete Kim, bis die Frau zu ihr aufsah.
„Kann ich noch etwas für dich tun, Beatrice?“, fragte Kim.
Beatrice tastete nach ihrem Knebel und zog ihn aus ihrem Mund. Sie bewegte vorsichtig ihren Kiefer, bevor sie sagte: „Du bist wirklich ein Engel, Kim. Wie kannst du dich um uns andere kümmern, wenn es dir doch selbst so ergeht?“
Kim sah sie mitleidig an.
„Ich war bereits in einer fast identischen Situation und … ich hatte die Hoffnung aufgegeben, doch dann habe ich jemanden kennengelernt und sie hat mir gezeigt, dass ich immer weiterkämpfen muss, egal, wie schlimm es aussieht.“
„Ich wünschte, es wäre so einfach“, murmelte Beatrice, und zog an ihrem Halsband, welches jede Flucht mit einem Stromschlag bestrafte. Sie wandte sich ab und begann ihre Beine aus den Stiefeln zu befreien.
„Gute Nacht“, sagte Kim, doch bekam keine Antwort. Sie schüttelte ihren Kopf, ging aus der Zelle und verschloss die Tür hinter sich. Micah würde sie am nächsten Tag befreien und weiter trainieren.
Als Nächstes musste Kim zu Chloe. Um zu ihrer in eine Meerjungfrau verwandelte Schwester zu kommen, musste sie zunächst zwei Stockwerke nach oben laufen. Mit den Ketten an ihren Beinen bereits ein anstrengendes Unterfangen. Sie öffnete eine Tür und betrat eine Stahlplattform, an der eine Leiter angeschweißt war, die wiederum ein Stockwerk tiefer führte. Kim kletterte sie hinunter, um in den Wohnbereich ihrer Schwester zu kommen. Chloe hatte wie Beatrice ein nett eingerichtetes Zimmer bekommen, der einzige Unterschied war, dass der Boden aus Glas war und die Sicht auf das Aquarium unter ihnen preisgab. Außerdem waren ihre Möbel sehr dicht über dem Boden verbaut und ihr Bett war mit Latex Bettwäsche bezogen. Eine Stahlluke war in der Mitte des Glases angebracht, die Kim mithilfe eines Hebels öffnete. Kim konnte sehen, dass ihre Schwester zu ihr hoch schwamm und ließ mit einer Seilwinde eine Schlaufe in das Wasser ab. Ihre Schwester setzte sich darauf und Kim zog sie aus dem Aquarium. Chloes in Latex gefühlte Meerjungfrauen Gestalt klatschte auf dem Glasboden und sie breitete erschöpft ihre Arme aus. Kim nahm ihr vorsichtig die Atemmaske ab und hängte sie griffbereit neben das Loch.
„Danke Kimmy“, sagte Chloe und blinzelte zu ihrer kleinen Schwester hoch.
„Kein Problem, Chloe, wie geht es dir?“, fragte Kim und öffnete die Latexmaske, um ihre Schwester zumindest davon zu befreien. Der Rest von Chloes Körper war von Latex umhüllt, welches sie nicht ausziehen konnte, dafür sorgte ein Schloss in ihrem Nacken. Der schwere Meerjungfrauenschwanz verschaffte Chloe Vorteile beim Schwimmen, allerdings war sie dazu verdammt, über den Boden zu kriechen, wenn es ihr erlaubt war, das Aquarium zu verlassen. Noch dazu endeten ihre Hände in fast starren Flossen, sodass sie nicht die Leiter hochklettern konnte.
„Du kennst mich … unter anderen Umständen würde es mir gefallen, ich mache mir eher Sorgen um dich“, erwiderte ihre Schwester und streichelte mit ihrer nassen Flosse über Kims Gesicht. Kim nahm ihre Hand in ihre eigene und drückte sie sanft.
„Ich komme schon klar … sie behandeln mich gut, solange ich ihren Befehlen folge“, sagte Kim, „Und im Gegensatz zu Judy lassen sie mich fast frei herumlaufen.“
Kim lächelte schwach und Chloe erwiderte das Lächeln.
„Du bist so stark geworden“, murmelte Chloe und robbte sich zu ihrer Dusche, „Ich bin wirklich stolz auf dich.“
Kim wurde rot, was Chloe wegen der Maske nicht sehen konnte, doch sie konnte sehen, dass Kims Mundwinkel ein frohes Lächeln formten.
„Danke … kann ich noch was für dich tun?“, fragte Kim.
„Nur das übliche …“, sagte ihre Schwester und beide umarmten sich, bevor sie sich eine gute Nacht wünschten.
Mit dem übliche meinte Chloe die tägliche Entschuldigung, die Kim, Caitlyn und ihrem Bruder Luke ausrichten musste. Die Geschwister mussten Tag täglich im Kreis laufen und einen Balken zu drehen. Dieser trieb eine Maschine oder Pumpe an, welche dafür sorgte, dass Chloe Luft bekam, während sie im Aquarium eingeschlossen war. Luke hatte sich freiwillig gemeldet, damit Kim diesen Knochenjob nicht machen musste. Caitlyn allerdings war den beiden Sklavenhändlern zu gefährlich geworden. Zunächst wollten Lance und Micah sie wie Beatrice zu einem Pony Girl machen, da sie bereits starke Beine und eine hervorragende Ausdauer hatte, doch hatten sie es sich schnell anders überlegt. Caitlyn hatte es irgendwie geschafft, die mächtigen Stromschläge des Viehtreibers zu ignorieren und sich von ihren Fesseln loszureißen. Wäre die schlanke Micah und nicht der mit Muskeln bepackte Lance in das Sportstudio gekommen, hätte sie vielleicht entkommen können. So allerdings konnte Lance sie überwältigen und Caitlyn wurde zur Strafe zu Luke gesteckt, um Chloe den kostbaren Atem zu schenken, den sie brauchte. Kim öffnete eine Stahltür und sofort wehte ihr der Geruch von Latex und Schweiß entgegen. Caitlyn und Luke lagen schwer atmend auf dem Balken, der die Pumpe betrieb. Wie Kim waren die Geschwister in Latexanzügen eingesperrt und ein Stahlgürtel war um ihre Hüften geschlossen. Ein Stahlkabel wand sich von dort aus nach oben und ließ ihnen genug Freiraum, um sich in der Zelle zu bewegen, sei es um kurz auf Toilette zu gehen oder zu Bett, sobald Chloe außer Gefahr war.
„Luke!“, rief Kim und eilte zu ihrem Freund. Er erhob sich schwankend und schloss Kim in seine Arme. Sie teilten sich einen Kuss und Luke wünschte sich, er könnte das bezaubernde Gesicht seiner Freundin sehen.
„Alles in Ordnung bei dir?“, flüsterte Kim, als sich ihre Lippen lösten und Luke nickte.
„Yeah, yeah … so langsam kommt eine gewisse Routine rein“, murmelte er schwach und ließ sich mit Kims Hilfe zu seinem Bett leiten.
„Wie geht es dir, Cait?“
Caitlyn antwortete zuerst nicht und schaute hoch zu der Kamera, die jede Bewegung von ihnen beobachtete. Sie knackte mit ihren Knöcheln und ließ sich auf ihr eigenes Bett fallen.
„In freudiger Erwartung, polizeiliche Gewalt anzuwenden“, murmelte sie und seufzte. Luke nickte zustimmend und Kim kicherte, was den Geschwistern ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
„Chloe richtet ihre Grüße aus und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten“, sagte Kim, während sie Lukes Hand drückte.
„Alles für unsere kleine Meerjungfrau“, sagte Caitlyn und zeigte auf einen Fernseher. Er zeigte ihnen das Aquarium und Chloes Vitalwerte, „Sie ist wirklich eine Augenweide. Wenn wir hier rauskommen, möchte ich sie live in Avas Pool sehen.“
„Werde ich ihr morgen mitteilen“, sagte Kim und drückte Luke noch einen Kuss auf den Mund.
„Geh noch nicht“, flüsterte er und legte seine Stirn auf ihre.
„Ich muss, bevor sie mich sehen“, flüsterte Kim und entwand ihre Hand aus seinem Griff, „bis morgen, Liebling, bis morgen, Cait.“
Die Geschwister sahen Kim sehnsüchtig nach, als sie die Zelle verließ. Die Tür schloss sich und Kim stand alleine auf dem Flur. Sie hielt ihre Tränen zurück, sie musste Stark bleiben. Sie durfte keine Schwäche zeigen, wo es ihr doch in Vergleich, zu den anderen so gut ging.
„Du darfst nicht aufgeben, Kimberly“, ermahnte sie sich selbst und ging zu ihrem Zimmer. Die Tür verschloss sich hinter ihr und der Ring, der um ihrer Hüfte hing, öffnete sich von selbst. Sie ging zu ihrem Kleiderschrank, indem Maid Kostüme in verschiedenen Farben hingen und stellte sich vor dem Spiegel. Ihre Lippen zitterten nun, da sie alleine war, doch sie zwang sich es zu unterdrücken und nahm den einen Schlüssel, der ihr bis zum morgigen Tag die Freiheit schenken würde. Kim öffnete ihre Hand und Fußfesseln und legte sie fein säuberlich auf ein Regal. Als Nächstes tastete sie nach dem Schloss in ihrem Nacken und schloss es auf. Kim konnte nun den Reißverschluss der Maske öffnen und sofort löste sich der Druck auf ihrem Gesicht. Es folgte der Verschluss ihres Kleides und das ganze Latex landete im Wäschekorb neben dem Schrank. Es fühlte sich erst immer sehr befremdlich an, befreit vom Gummi zu sein. Sie streichelte über ihre glatte Haut und seufzte leise.
„Bleib stark“, murmelte sie erneut und ging in ihre Dusche. Unter dem Wasserstrahl schloss sie ihre Augen und es war dann fast immer so, als wäre sie zu Hause, fern von all dem.
Leon City Autobahn
Phoebe starrte aus glasigen Augen auf die Straße. Sie war die Autobahn schon das dritte Mal entlanggefahren und langsam fing sie an sich zu fragen, ob Jade sie mit allem, was sie gesagt hatte, nur verarschte und nur ihre Zeit verschwendete und vor allem ihren Sprit. Jade hatte ihr von ihrer Partnerin Maike erzählt, die eine enge Freundin von Judy war. Judy wiederum hatte Partner, die angeblich auf der Autobahn nach frischen Sklaven suchten.
„Jade, worauf warten wir nochmal?“, fragte Phoebe genervt und trommelte auf ihrem Lenkrad herum.
„Du wirst es merken …“, murmelte Jade.
„Yeah, ich glaube, das wird so nichts, aber ich habe in der Stadt ein paar Quellen, vielleicht wissen die …“, Phoebe verstummte, als ihr Auto plötzlich an Geschwindigkeit verlor und jegliches drücken des Gaspedals keine Wirkung zeigte.
„Endlich“, murmelte Jade und Phoebe starrte sie anklagend an.
„Was zur Hölle, heißt endlich? Was ist mit meinem Auto los?“
„Ich sag dir jetzt, was gleich passieren wird. Wir fahren rechts ran und kurz darauf wird ein netter Mann anhalten, der zufällig mit seinem Abschleppwagen vorbeikam“, sagte Jade und schnallte sich ab, als Phoebe auf den Seitenstreifen fuhr und anhielt.
„Und dann?“
„Wirst du schon merken“, sagte Jade und öffnete die Beifahrertür, bevor sie heraussprang und in der Dunkelheit verschwand.
„Jade! Was zur … KOMM ZURÜCK!“, schrie Phoebe ihr hinterher, doch die Einbrecherin hörte nicht auf sie. Frustriert schaute sie in ihren Rückspiegel, um zu sehen, ob sie sicher aussteigen konnte und öffnete ihre Tür. Sie ging um ihr Auto herum und öffnete ihre Motorhaube und schien mit ihrem Handy hinein, doch nichts wies darauf hin, dass ihr Auto ein Problem hatte. Phoebe runzelte ihre Stirn.
„War das ein EMP oder sowas?“, murmelte sie zweifelnd, da ihr Handy ja auch noch funktionierte. Phoebe sah von ihrem Auto auf, als ein Abschleppwagen an ihr vorbeifuhr. Er fuhr auf den Standstreifen und setzte zurück, bis er knapp vor Phoebe anhielt. Ein freundlich aussehender Mann stieg aus und winkte ihr zu.
„Hey, brauchst du Hilfe?“
Phoebe verengte ihre Augen, als ihr Jades Worte durch den Kopf gingen. Es hatte sich bewahrheitet, er gehörte auch zum Sklavenhändlerring. Schnell legte sie ein Lächeln auf und winkte ihm zurück.
„Ja, aus irgendeinem Grunde ist mir mein Auto liegen geblieben. Ich dachte, ich könnte es reparieren, aber der Motor sieht so einschüchternd aus!“ sagte sie mit zuckersüßer Stimme und trat beiseite, um ihm Platz zu machen.
„Haha, das machen Motoren manchmal, aber keine Sorge ich bin sicher ich kann ihn schnell für dich reparieren und in Nu kannst du zu deiner Kostümparty fahren“, sagte er und ließ seinen Blick erst über Phoebes Outfit und dann über ihr Auto schweifen.
„Kostüm?“, die Rothaarige unterbrach sich und sah an sich selbst hinunter. Die Nadelstreifenhose, ein weißes Hemd und der Fedora Hut waren ihr Markenzeichen und wies schon von Weiten darauf hin, dass sie ein Detektiv war. Glücklicherweise dachte er, aber es wäre wirklich ein Kostüm, „Yeah, eine Freundin feiert eine Themenparty, haha.“
Phoebe lachte gekünstelt und der Mann stimmte mit ein, bevor er murmelnd ihren Motor betrachtete.
„Ohohoh, das kann ich leider nicht hier machen. Aber ein Freund von mir hat ein Hotel und das richtige Werkzeug. Wie wäre es, wenn ich dich dorthin bringe und es dort repariere?“ fragte der Mann und lächelte ihr aufmunternd zu. Phoebe sah, dass er etwas verbarg, aber sie musste zugeben, dass er seine Rolle gut spielte.
Wie viele ihm wohl auf den Leim gegangen sind? Dachte sie und sagte: „Uh, ich glaube, ich lass mich von meinen Freunden abholen, trotzdem danke.“
Sein Lächeln verschwand und im nächsten Augenblick zog er eine Pistole und richtete sie auf Phoebe.
„Zu schade, Frau Detektiv, deine Freunde werden eine Weile auf dich warten müssen. Rothaarige werden angemessen bezahlt“, sagte er mit brodelnder Stimme, „Wie wäre es mit einem kleinen Kidnapping Rollenspiel?“, fragte er und forderte sie auf, zu ihrem Kofferraum zu gehen. Phoebe knirschte mit den Zähnen und tat, was er wollte.
Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein, einer Einbrecherin zu vertrauen? Dachte Phoebe erneut, als der Mann sie in den Kofferraum drückte und sie zwang, ihre Arme auf den Rücken zu legen. Der Mann griff in seine Tasche und fischte eine Rolle Klebeband daraus heraus. Mit der Waffe in ihren Nacken zwang er sie stillzuhalten, während er Windung um ihre Hände klebte, bis sie nutzlose Stummel waren und fest aneinander klebten.
„Das wirst du noch bereuen!“, knurrte Phoebe bevor er im nächsten Moment Klebeband auf ihren Mund klebte. Er verstärkte den Knebel mit mehr Streifen und begann, ihre Beine zu bearbeiten.
„Ha, du hast Mumm kleine, Micah wird es lieben dich zu brechen“, sagte der Mann, nachdem er Ihre Beine an ihren Knöchel und ober und unterhalb ihrer Knie fest umwickelt hatte. Er schlug Phoebe auf den schutzlosen Hintern und fing an zu lachen, als sie wutentbrannt in ihren Knebel brüllte. Bevor sie aus dem Wagen springen konnte, knallte er schnell den Kofferraum zu und fing an, Phoebes Auto an seinen Abschleppwagen zu ketten. Phoebe war außer sich. Immer wieder fragte sie sich, wie sie nur so blind gewesen sein konnte. Die Einbrecherin hatte sie verraten und den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Sie strampelte gegen das Klebeband, doch ihr Entführer wusste sein Handwerk. Und nachdem ihr Auto am Haken des Abschleppwagens gehangen war, rollte Phoebe nach hinten und klemmte im Kofferraum fest. Ihre sowieso schon nutzlosen Hände wurden unter ihr begraben und im nächsten Moment spürte sie einen Ruck. Sie fuhren los, wer weiß wo hin und Phoebe konnte nicht anders, als vor Wut zu schäumen. Sie fuhren eine ganze Weile auf der Autobahn, bis sie an einer Abfahrt langsamer wurden und eine Rampe hochfuhren. Phoebe vermutete, dass es sich um ein Autobahnkreuz handelte, den sie wurde nach außen gezogen, bis sie wieder an Geschwindigkeit zunahmen und letztlich erneut abbremsten und eine holprige Landstraße entlangfuhren.
Jade atmete ruhig und wartete auf den passenden Augenblick. Sie hatte sich ihre Augenmaske übergezogen und saß versteckt hinter dem Kidnapper. Als er angehalten hatte, wusste sie sofort, dass er das Ticket zum Sklavenring war, denn als Jade und ihre Partnerin Maike einmal auf der Autobahn gefahren sind, ist ihnen genau das passiert. Maikes Auto wollte auf einmal nicht mehr anspringen. Maike war darüber mehr als nur ungehalten und hatte hinter dem Steuer gewartet. Auch auf die Frage, worauf sie den wartete, winkte sie nur ab, bis letztlich derselbe Abschleppwagen vorbeifuhr und anhielt. Der Mann war ausgestiegen und fragte, ob er helfen könne. Maike hatte allerdings nur ihren Namen gesagt und der Mann wurde augenblicklich bleich, bevor er sich eilig zu seinem Truck zurückbegab und auf magische Weise Maikes Wagen wieder ansprang. Jades Fragen auf diese seltsame Begegnung wurden komplett ignoriert und sie ließ darauf das Thema fallen. Doch als Phoebe ihr bestätigte, dass Kim und Chloe noch nicht zu Hause waren und ihr die Straße gezeigt hatte, musste Jade nur noch eins und eins zusammenzählen. Im Schutze der Dunkelheit hatte Jade sich in den Abschleppwagen geschlichen, als er Phoebe verschnürt hatte. Ihr tat die Detektivin ein bisschen leid, doch wusste sie schließlich nicht, wo das Hauptquartier des Sklavenrings war. Doch mit den immer dichter werdenden Bäumen und der holprigen Landstraße, über der sie fuhren, hatte sie so langsam eine Ahnung. Jade zückte den Taser, den sie in Phoebes Wohnung gefunden und ohne Phoebes Wissen ausgeliehen hatte. Sie hoffte, dass der Mann nicht aus dem Zeug war, um einem Taser zu widerstehen. Der Abschleppwagen verlor an Geschwindigkeit und parkte vor einem gewaltigen Gebäude. Der Mann pfiff fröhlich eine Melodie und kramte in seiner Jeans nach seinem Handy. Als er es endlich herauszog, warf er einen Blick in seinen Rückspiegel. Er sah eine Sekunde lang Jade und in der nächsten fing er unbeherrscht an zu zittern, als sie ihm den Taser in den Hals rammte und ins Reich der Träume schickte.
„Das wird dich hoffentlich eine Weile außer Gefecht setzen“, murmelte Jade und atmete erleichtert aus. Sie kletterte aus dem Abschleppwagen heraus und schlich um ihn herum, um ihre Partnerin aus dem Kofferraum zu befreien. Sie öffnete ihn und sah hinunter auf die wütende und zerzauste Phoebe.
„Heeeyyyyyy“, sagte die Einbrecherin schuldbewusst, als Phoebes Miene noch wütender zu werden schien. Die Detektivin fing an, in den Knebel zu brüllen und wüste Beschimpfungen Jade an den Kopf zu werfen. Jade hatte Mühe, wieder das Wort für sich zu gewinnen.
„Phoebe beruhig dich! Es tut mir wirklich leid, aber ich wusste sonst nicht, wie wir sonst hier hinkommen sollen. Jetzt halt still, damit ich dich losmachen kann“, erklärte Jade und zog fest an dem Knebel. Sie riss ihn mit Schwung ab und Phoebe wurde augenblicklich still, als der spitze Schmerz alle Gedanken aus ihrem Kopf blies.
„Fuck!“
„Sorry, jetzt komm her, wir müssen uns beeilen“, sagte Jade und half Phoebe sich aufzusetzen. Unter Phoebes anklagenden Blick öffnete Jade ihre Fesseln.
„Was soll die Maske?“
„Ich will nicht erkannt werden und ich bitte dich, sollten wir das hier rausschaffen, mich nicht bei der Polizei zu benennen.“
Phoebe schnaufte auf, erneut etwas, was sie vor der Polizei verschweigen musste. Sie nickte aber, Jade hatte bestimmt ihre Gründe.
„Der Vordereingang ist wahrscheinlich nicht unser weg hinein, oder Frau Einbrecherin?“, sagte Phoebe zerknirscht und sah die Treppe hoch zu den weißen Wänden des Hotels, „Oder soll ich vorne rein und „Schon merken“ was passiert?“
„Komm schon, wie hätten wir denn sonst hier hingefunden?“, fragte Jade schmollend. Sie hatte das Gefühl, dass sie das die gesamte Operation lang hören musste.
„Ist ja gut, immerhin wissen wir jetzt, wo es ist“, murmelte Phoebe und verkniff sich zu sagen, dass sie fünf einfachere Lösungen parat gehabt hätte, „Können wir die Polizei von hier rufen?“
Jade zückte ihr Handy, doch es hatte kein Netz. Kopfschüttelnd steckte sie es weg.
„Dann sollten wir aufmerksam bleiben.“
Nachdem die beiden Rotschöpfe sich um den Kidnapper gekümmert hatten, der nun gefesselt mit seinem eigenen Klebeband in Phoebes Kofferraum lag, schlichen sie um das Hotel herum. Es war gewaltig und aus vielen der Fenster schien Licht, doch nur selten war dahinter jemand zu sehen und wenn doch, dann sahen die Personen aus wie gewöhnliche Reisende.
„Wirklich gruselig, dass die Sklavenhandel betreiben, während Gäste im Hotel sind“, murmelte Jade und Phoebe nickte.
„Die scheinen sich ihrer Sache wohl sehr sicher zu sein oder jeder von denen gehört dazu. Erkennst du vielleicht jemanden?“, fragte Phoebe und duckte sich unter ein Fenster hinweg, hinter dem sie Bewegungen hörte.
„Hör mal nur, weil ich …“, Jade verstummte, als sie einen Blick in das Zimmer warf. Eine Frau lag auf dem Bett und massierte ihre Brüste. Ihr Fernseher zeigte ihr eine junge Frau und einen jungen Mann in Latex-Catsuits. Beide schliefen, aber man konnte an ihren Gesichtern sehen, dass es ihnen nicht besonders gut ging.
„Cait?“, flüsterte Jade und duckte sich schnell weg, als die Frau auf dem Bett Richtung Fenster sah. Phoebe schüttelte verständnislos den Kopf, doch die Frau schien sie glücklicherweise nicht gesehen zu haben. Jade wurde von ihrer Partnerin weiter gezogen, bis ihr Phoebe gegen die Stirn schnipste.
„Autsch!“
„Was zur Hölle sollte das?“, zischte Phoebe.
„Meine Freundin ist auch hier …“, murmelte Jade und biss sich auf den Zeigefinger.
„Die Frau, die sich da massiert hat? Gehört sie auch zu denen?“
„Nein, sie war in dem Fernseher mit ihrem Bruder. Sie sind auch gefangen worden, und ich habe es nicht bemerkt. Es ist meine Schuld, Maike hat es bestimmt herausgefunden“, sagte Jade. Sie fing an zu zittern, als Hunderte Gedanken in ihren Kopf explodierten. Sie musste Caitlyn retten, sie musste alle retten und diese Verbrecher … ihr Gedankengang unterbrach sich, als Phoebe sie in ihre Arme schloss.
„Pssssht, Jade, dich trifft keine Schuld. Wir werden Cait und die anderen da rausholen und ihnen das Handwerk legen“, flüsterte Phoebe ihr ins Ohr und drückte sie sanft. Jade schniefte laut in ihre Schulter.
„Danke … Danke Phoebe. Es ist nur gerade so viel …“
„Kein Problem“, sagte die Detektivin mitfühlend und ließ Jade los, als sie sich von ihr lösen wollte, „Wenn du darüber reden willst, egal was, mein Büro steht immer für dich offen.“
Jade nickte dankend, bevor sie ihren Kopf schüttelte, um sich auf ihre Aufgabe zu fokussieren.
„Komm, wir sollten schnell hier rein“, murmelte Jade und rieb ihre Augen. Sie ging einen Schritt nach vorne und Phoebe wollte ihr gerade hinterher, als unter Jade der Boden weg sackte. Eine Falltür öffnete sich unter ihr und sie wedelte verzweifelt mit den Armen, um irgendwo noch Halt zu finden. Blitzschnell ließ sich Phoebe zu Boden fallen und griff im letzten Moment nach Jades Hand.
„Uuuuf! Oh, scheiße“, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor.
„Wow, was zur Hölle!“, sagte Jade und sah vorsichtig nach unten. Eine Rutsche führte zu einer gelblichen Fläche. Es sah ein wenig aus wie eine übergroße Fliegenfalle.
„Kannst du mich hochziehen?“, fragte Jade, doch konnte sie an Phoebes rot angelaufenen Gesicht sehen, dass ihr die Kraft ausging, „Vergiss es, kannst du mich ein bisschen rüber schwingen? Wenn ich an den Rand der Rutsche komme, kann ich kontrolliert runtergleiten.“
Phoebe nickte und schwang ihren Arm hin und her, bis Jade nach dem Rand der Rutsche griff. Jade ließ Phoebe los und rutschte ein kurzes Stück, doch sie konnte sich festhalten und glitt bis zum Ende. Sie klemmte sich mit ihren Beinen fest, zog ihre Lederjacke aus und warf sie auf die gelbe Fläche, bevor sie selbst darauf stieg.
„Das ist wirklich Kleber“, rief sie verwundert hoch, „Wenn du es schaffst langsam runterzukommen, kann ich dich abfangen.“
„Meinst du wirklich, du schaffst das?“, fragte Phoebe zweifelnd und Jade nickte, „Na gut, dann wollen wir mal.“
Phoebe legte sich and den Rand der Falltür und drehte sich. Dann ließ sie sich langsam hinabgleiten, bis sie sich nur noch mit den Fingern festhielt und losließ. Sie fiel ein kurzes Stück auf die Rutsche und schlitterte Jade entgegen. Sie fing ihre Partnerin auf und half Phoebe sich auf ihre Lederjacke zu stellen.
„Danke, und was jetzt?“, fragte Phoebe und sah auf die Klebefalle, die sich in vor ihnen erstreckte. Dahinter war eine Tür, die ihnen erlauben würde, weiter ins Hotel innere zu kommen. Jade sah sie peinlich berührt an. Phoebe atmete schwer aus.
„Ich versteh schon“, seufzte sie und zog ihre Bluse aus. Phoebe warf sie schweren Herzens vor ihnen auf den Kleber.
Schriller Alarm riss Kim aus ihrem Schlaf und sie fiel fast aus ihrem Bett. Sie rieb sich ihre Augen und kroch zu ihrem Schrank.
Ist es nicht noch viel zu früh? Dachte Kim und stand schwankend auf. Sie zog ein neues Latexkleid aus ihrem Schrank und ging zurück zu ihrem Bett, wo eine Flasche mit Gleitcreme stand. Sie rieb sich fast schon automatisch damit ein und streifte sich das Kostüm über. Kim zog sich die passende Maske über und sperrte sich selbst in dem Latex ein. Zum Schluss fesselte sie sich selbst mit den Metallfesseln und schloss den Metallring um ihre Hüfte. Sie kniete sich auf dem Boden in der Mitte des Raumes und wartete darauf, und sie hasste sich dafür, dass zu denken, dass Lance und nicht Micah sie für heute einteilen würde. Sie schloss ihre Augen und döste vor sich hin.
Was die sich wohl für heute ausgedacht haben. Dachte Kim und sah auf, als die Tür zu ihrer Zelle sich öffnete und Lance hereinkam.
„Guten Morgen, Herr, wie kann diese Sklavin ihnen zu Diensten sein?“, fragte Kim und unterdrückte ein Gähnen.
„Spare es dir, aufstehen, mitkommen!“, befahl er Kim und zog sie unsanft auf ihre Beine. Kim bemerkte direkt, dass er auch müde war und etwas schien ihn zu beunruhigen. Mit einem Schlüssel löste er das Stahlseil von der Schiene und zog Kim daran hinter sich her. Lance achtete nicht auf sie und schritt voran tiefer in das Hotel hinein, Kim musste dabei kurze schnelle Schritte machen wegen der Ketten zwischen ihren Füßen. Sie wusste nicht, wo er sie hinbrachte, da die Schienen ihr nur erlaubten von ihrem Zimmer ihre Freunde zu besuchen und das Schlafzimmer ihrer Entführer. Lance öffnete eine letzte Tür und schleifte Kim in die Mitte des Raumes. Bildschirme erleuchteten den kahlen Boden und Micah, die konzentriert auf einen Bildschirm schaute.
„Wo sind sie gerade?“, fragte Lance und legte eine Hand auf den Schreibtisch und einen auf ihre Schulter.
„Sie spannen gerade in ein Gästezimmer. Aber sollten sie es in die Geheimgänge schaffen, sind wir blind. Hast du es mitgebracht?“
Mit es meinte Micah, Kim, die sich eilig erhob und verbeugte.
„Ich bin da Herrin. Was benötigt ihr?“ fragte Kim. Micah drehte sich zu ihr um und deutete neben Kim in den Schatten. Erst jetzt fiel Kim auf, dass dort Cass stand. Sie war immer noch eingeschlossen von den Metallplatten. Ihre Augen huschten panisch von Kim zu Micah.
„Ich will, dass du diesen Sauerstoffverschwender daraus holst und dort in die Maschine stellst!“, befahl Micah und deutete dann hinter Kim. Die junge Blondine drehte sich um und sah eine Maschine, die so groß war wie eine öffentliche Toilette. Die Tür stand offen und in seinem Inneren konnte Kim metallische Arme erkennen.
„Herrin?“, fragte Kim verwirrt, doch verstummte sie und eilte schnell zu Cass als sie eine Ader auf Micahs Stirn auftauchen sah. Sie fing damit, an, die Schnellverschlüsse zu lösen, vorsichtig eine Platte nach der anderen beiseitezulegen.
„Bist du sicher, Liebling?“, fragte Lance leise.
„Sie bringt Unglück! Warum sonst ist plötzlich diese verdammte Detektivin hier! Hast du Maike wegen dieser Verräterin Jade angerufen?“
Kim schaute bei diesen Worten überrascht auf. Tatsächlich konnte sie auf einem der Bildschirme zwei Frauen erkennen. Beide hatten rote Haare und als Kim beide erkannte, wäre fast ein Freudenschrei aus der Kehle gerutscht.
„Ja, aber sie geht nicht dran, aber keine Sorge Schatz, die beiden werden uns bald gehören, aber Cass …“, sagte Lance wurde aber von seiner Frau unterbrochen.
„Ich habe dir erlaubt, die Kleine zu einer Dienerin zu machen und die andere Blondine zu einer Meerjungfrau, also muss Cass weg! Und jetzt pass auf, die beiden sind fast bei der Klebefalle.“ Sagte Micah und hielt ihre Finger über den Auslöser der Falle.
Kim warf einen Blick auf Cass, in ihren Augen sah Kim blankes Entsetzen.
„Du musst hier raus“, flüsterte Kim ihr zu und löste eine weitere Platte. Sie offenbarte Cass geschundenen Körper, „schubs mich!“
Cass ließ sich das nicht zweimal sagen und schubste Kim beiseite und floh Richtung Tür. Überrascht schrie Kim auf und stolperte Richtung Kontrollpult. Lance wollte sich gerade umsehen, was der Tumult zu bedeuten hatte, als er von Kim umgestoßen wurde und seine Frau schubste. Ihr Finger presste dadurch zu früh den Knopf und Kim sah, dass nur Jade in die Grube fiel, aber gerade noch von Phoebe gefangen wurde.
„Was soll das Mädchen!“, fauchten Lance und Micah, Kim wie aus einem Munde an, während Cass aus dem Raum verschwand.
„Oh Verzeihung meine Meister!“, sagte Kim theatralisch und stellte sich so gut es ging vor Lance und Micah um sie daran zu hindern hinter Cass her zu laufen, „Ich hoffe, ihr habt euch nicht verletzt!“
„Beiseite Maid!“, schrie Lance und schubste Kim auf den Boden. Er rannte Cass hinterher und ließ sie mit seiner Frau alleine. Verärgert schaute Micah auf den Bildschirm und sah dann zu Kim.
„Das hast du mit Absicht gemacht!“, schrie sie, stand auf und drückte ihren Fuß auf Kims Brust. Kim wimmerte, doch konnte sie sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen, als sie auf dem Bildschirm sah, wie ihre Retter sich vorsichtig in die Grube herunterfallen ließen. Micah folgte ihrem Blick und ihr wutverzerrter Mund formte sich zu einem boshaften Lächeln.
„Du kennst sie …“
Jade hantierte nervös mit ihren Dietrichen an der abgeschlossenen Tür, da Phoebe brodelnd hinter ihr stand. Beide hatten jeweils ein Oberteil und eine Hose opfern müssen, um über die Klebefalle zu springen. Das hieß für Jade, dass sie nur noch ihren Spandexcatsuit anhatte, für Phoebe allerdings hieß es, dass sie in einem Haus voller Sklavenhändler und Verbrecher nur mit ihrem BH und ihrem Höschen bekleidet herumlaufen musste.
„Warum habe ich das Gefühl, dass heute nicht mein Tag ist?“, fragte sie Jade und die Tür klickte leise. Jade überging die Frage und antwortete: „Keine Sorge, wir finden dir bestimmt etwas Neues zum Anziehen.“
„Will ich nur hoffen. Ich habe keine Lust, der Polizei zu erklären, was hier los ist, mit nichts weiter an als meiner Unterwäsche.“
Die beiden Rotschöpfe schlichen durch die engen Untergrundgänge des Hotels. Darauf bedacht, keine weiteren Fallen auszulösen. Maschinen und Röhren verliefen neben ihnen, doch der Zweck für sie war ihnen schleierhaft.
„Meinst du, die haben noch mehr Fallen hier unten?“, fragt Jade, als sie an einer Gabelung standen und überlegten, wo lange sie gehen sollten.
„Ich gehe mal davon aus. Platz genug haben die hier unten“, murmelte Phoebe und entschied sich nach rechts zu gehen. Sie durchtrat dabei eine Lichtschranke und aktivierte unwissentlich eine Falle. Links und rechts von Phoebe schossen die Wände auf sie zu. Es waren keine Beton- und Stahl-/wände wie sonst, sondern gewaltige Latex Laken. Bevor sie reagieren konnte, pressten sie sich gegen Phoebes Körper und schlossen sie ein, bevor sie einen Augenblick später anfingen, die Luft im Inneren leer zu saugen.
„Scheiße Jade hilfppppmmmm!“
Die Wände zogen sich zurück und ließen die in Latex gefangene Phoebe auf den Boden krachen. Das Latex spannte sich eng um ihren Körper und zwang ihre Arme dazu, ihre Beine vor ihrer Brust zu umarmen. Jade stand wie angewurzelt da, ihr Mund war weit aufgerissen. Ihr Herz begann zu rasen und ihr Gesicht lief rot an, als ihren Lippen ein geflüstertes, „Heiß“, entkam.
„MMMMMH!“, schrie Phoebe in das Latex und Jade schüttelte schnell den Kopf, um sich zu besinnen und griff in ihre Werkzeugtasche, um ein kleines Taschenmesser herauszufischen. Sie durchschnitt damit das Latex mit Leichtigkeit und befreite Phoebe aus ihrem Latex Beutel.
„HAAAAA, was zur Hölle war das denn?“, fragte Phoebe und trat nach den Überresten.
„Eine Art Latex-Vakuumsack“, sagte Jade und sah ein wenig enttäuscht auf die Falle. Phoebe sah die Einbrecherin verständnislos an, bis sich ihre Miene überrascht aufhellte und dann verdunkelte.
„DIR GEFÄLLT DAS?!“, fragte Phoebe anklagend und Jade versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen.
„Ich kann nichts dafür! Du sahst einfach so sexy darin aus!“
„Sexy?“, fragte Phoebe ungläubig und lief nun ihrerseits rot an, „Was … was ist falsch mit dir? Ich hätte … egal, wir müssen die anderen retten. Reiß dich zusammen, wir müssen auf alles …“ In diesem Moment schoss aus der Wand gegenüber von Phoebe und hinter Jade, Bolas aus den Wänden. Jade schaffte es noch in letzter Sekunde, sich auf den Boden fallen zu lassen. Phoebe allerdings wurde deswegen von beiden getroffen. Sie wickelten sich um ihre Arme und Beine, sodass sie von den Füßen gerissen wurde und erneut ungebremst auf den Boden krachte.
„Jade, hol mich hier raus!“, befahl Phoebe genervt und stemmte sich gegen die Bolas doch ohne Erfolg. Die Seile waren einfach zu fest um sie gespannt.
„Ich komme, ich komme!“, sagte Jade hastig und krabbelte zu Phoebe. Sie begann sofort die Bolas zu entwirren und musste sich einmal den Speichel wegwischen, der sich an ihren Lippen angesammelt hatte.
„Warum muss ich immer mit den Perversen zusammenarbeiten?“, murmelte Phoebe und ließ ihren Kopf auf den Fußboden fallen.
Cass rannte durch die Gänge, als würde ihr Leben davon abhängen, dies war auch der Fall. Sie wusste nicht, ob sie Richtung Ausgang lief, aber sie musste zumindest versuchen, zu fliehen. Sie rutschte um eine Ecke und erstarrte, vor ihr stand Lance. Er musste eine Abkürzung genommen haben oder sie musste im Kreis gelaufen sein.
„Cass …, wenn du jetzt mitkommst, sorge ich dafür, dass dir nichts passiert“, sagte er ruhig und hob beschwichtigend seine Hand. Cass glaubte ihm kein Wort und machte einen Schritt zurück, während sie fieberhaft nachdachte.
„Cass …“, ermahnte er sie, doch die Frau wirbelte herum und rannte einen anderen Weg entlang. Lance schnalzte enttäuscht mit der Zunge und griff in seine Tasche, in der er einen Taser versteckt hatte.
„Also auf die harte Tour.“
Cass endete in einer Sackgasse, doch der Hebel, der vor ihr aus der Wand ragte, kam ihr bekannt vor. Sie drückte ihn und eine versteckte Wand öffnete sich und gab den Weg in Lance und Micah Schlafzimmer frei. Das riesige Aquarium war unbewohnt, anscheinend waren nur die Maid und sie geweckt worden. Sie rannte schnell zu der Tür, die sie in die gewöhnliche Hotelanlage führte, doch als sie die Klinke berührte, durchfuhr ein Stromschlag ihre Hand und warf sie nach hinten auf das Bett ihrer Entführer.
„Oh … oh scheiße, was war das denn?“, murmelte Cass. Sie konnte Sterne sehen und schüttelte ihren Kopf, um sie loszuwerden. Mit zitternden Beinen stand sie auf und wollte zurückgehen, als Lance in der Geheimtür auftauchte. Mit einem boshaften Grinsen auf den Lippen hielt er einen Taser hoch und ließ einen blauen Blitz in ihm erscheinen. Cass schluckte.
„Ich würde jetzt mitkommen“, flüsterte sie hoffnungsvoll und Lance schnaubte verächtlich.
„Das Angebot ist leider abgelaufen“, sagte er und ging auf sie zu.
Lance trug die bewusstlose und mit Seilen gefesselte Cass zurück in den Kontrollraum. Er hoffte, dass die Eindringlinge bereits fest verschnürt in einem der Gänge lagen und er sich bald wieder mit seiner Frau zu Bett begeben konnte.
Wenigstens würden die beiden Rotschöpfe von ihrem Zorn verschont bleiben. Cass und Kim allerdings … Lance unterbrach seinen Gedankengang, als Cass aufstöhnte.
„Oh, bist du schon wach? Dumm gelaufen, Cass. Das Folgende hättest du nicht miterleben müssen“, sagte er.
„Was wollt ihr mir den noch antun? Ihr habt mir schon alles genommen und wenn man ganz unten ist, kann es nur noch Bergauf gehen.“
„Heh, sagen wir mal so, du hattest einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Micah mit dir vorhat. Ich hätte sie vielleicht noch davon abbringen können, aber nach dem kleinen Stunt habe ich es mir anders überlegt“, eröffnete ihr Lance und lächelte auf die blonde Frau in seinen Armen hinunter.
„Nein …“
„Doch, und zwar für immer“, er rechnete damit, dass Cass sich gegen ihre Fesseln sträubte, in verfluchte oder sogar angriff, doch sie tat nichts von all dem. Das letzte glänzen in ihren Augen war erloschen. Sie hatte sich ihr Schicksal ergeben.
Leider zu spät. Dachte er und atmete tief ein, als er um eine Ecke bog und plötzlich zwei Frauen in seinem Weg standen. Eine von ihnen war in einen Catsuit gekleidet und hatte einen Taser in der Hand, während die andere, nur mit Unterwäsche bekleidet, mit ihrer Faust ausholte. Erschrocken wich er zurück, doch im nächsten Moment durchfuhr ihn ein stechender Schmerz, als der Taser in seine Seite gerammt wurde. Lance brach auf dem Gang zusammen. Er keuchte und wollte sich wieder aufrichten, als noch ein Stromschlag durch seinen Körper jagte. Er ließ Cass los und sie wurde von einer der Frauen aufgefangen, bevor ein letzter Schlag in ohnmächtig werden ließ.
„Scheiße, der Kerl hat drei Stromschläge ausgehalten!“, rief Jade und drehte sich besorgt zu Cass und Phoebe um, „Alles in Ordnung bei dir?“
Cass nickte, während Phoebe sie vorsichtig auf den Boden setzte, um ihre Fesseln zu lösen.
„Wie heißt du? Bist du auch eine Gefangene hier?“, fragte Phoebe.
„Ja … Ja, mein Name ist Cass. Meine Freundin Beatrice und ich wurden vor … ich weiß nicht vor wie langer Zeit hier gefangen genommen“, sagte Cass und die Detektivin konnte sehen, dass sie sichtlich erleichtert war. Phoebe erinnerte sich an die Namen. Cass und ihre Freundin waren vor einigen Wochen als vermisst gemeldet worden. Die Polizei tappte wie immer im Dunkeln, doch auch Phoebe hatte keine Hinweise auf ihren Aufenthalt finden können, bis jetzt.
„Keine Sorge, wir holen euch hier raus“, sagte Phoebe und löste den letzten Knoten. Jade nahm sich die Seile und begann damit, Lance muskulösen Körper in einen Hogtie zu fesseln. Das Seil, welches seine Hände mit seinen Füßen verband, zog sie stramm und sorgte dafür, dass seine Finger keinen der Knoten erreichen konnten.
„Weißt du, wo die anderen sind?“, fragte Phoebe währenddessen und bemerkte nicht, dass Jade eine silbrige Kapsel in seinen Mund gleiten ließ.
„Nicht genau, aber die Maid weiß es“, Cass verstummte und wurde bleich, „Wir müssen zu ihr, sofort!“
Mit Cass Führung fanden Phoebe und Jade schnell den Kontrollraum und öffneten die Tür. Micah stand an der Konsole und lächelte den beiden Frauen entgegen, während Cass neben der Tür wartete. Jade und Phoebe hatten jeweils beide einen Taser in der Hand und hoben sie Micah entgegen.
„Willkommen in meinem Hotel, werte Damen. Ich hoffe, es hat euch so weit gefallen?“
„Nicht im Geringsten, aber ich wäre dir sehr verbunden, wenn wir das schnell hinter uns bringen und du die Handschellen anlegen würdest!“ forderte Phoebe und warf ein paar Handschellen in Richtung von Micah. Sie rutschten über den Boden und kamen genau vor ihren Füßen zum Halt.
„Ich habe eine bessere Idee“, sagte Micah und drehte einen Bildschirm, sodass die Frauen auf ihn sehen konnten. Zu sehen war Kim, vollkommen nackt. Metallische Arme hielten sie gut eine Handbreit über dem Boden fest und mehrere Schläuche waren auf sie gerichtet, aus denen es dampfte, „gebt auf oder die kleine wird auf ewig ihr Dasein als Statue fristen!“
Micahs Hand schwebte dabei unheilvoll über einem roten Knopf. Jade und Phoebe zögerten.
„Na, wird es bald?“, fragte Micah und ließ ihre Hand sinken.
„Schon gut!“, sagte Phoebe ließ den Taser sinken. Jade tat es ihr nach und beide legten die Taser auf den Boden. Micah trat nach den Handschellen und sie schlitterten zurück zu den beiden Rotschöpfen.
„Macht euch an dem Heizkörper da fest!“, befahl sie und zähneknirschend nahm Jade die Handschellen auf. Sie ließ sie um ihr Handgelenk schnappen, fädelte sie durch den Heizkörper und Phoebe schloss ihre eigene Hand darin ein. Micah lächelte.
„Wirklich gehorsame Damen“, sagte sie und ging auf die beiden zu, „Maike wird sich sicherlich dafür interessieren, was du hier treibst“, sagte sie an Jade gerichtet und drehte sich dann zu Phoebe.
„Du bist es wirklich … die große Detektiv Phoebe Wynters welche den Sklavenhändlern der Stadt den Kampf angesagt und Judy hinter Gitter gebracht hat. Auch nicht das erste Mal, dass wir uns sehen, oder?“ Phoebe runzelte nachdenklich die Stirn, doch plötzlich erinnerte sie sich.
„Du warst da! Bei Judys Feier!“
„Ganz recht. Hätte ich dich nur schon damals gekauft. Aber jetzt habe ich dich umsonst bekommen, also hat das auch was Gutes!“, sagte Micah doch ihr Lächeln gefror, als sie Phoebes grinsen sah.
„Was?“
„Ich hatte eigentlich gehofft, die Sklavenhändler würden an ihrer eigenen Galle ersticken. Wirklich schade, aber vielleicht beim nächsten Mal.“
Micah Miene verzerrte sich vor Wut, als sie an den Abend erinnert wurde und holte mit ihrer Hand aus, um Phoebe eine Ohrfeige zu geben, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie jemand an ihr vorbeirannte.
„Was? Wer?“ bekam sie gerade noch über die Lippen, als Cass beide Taser vom Fußboden auflas und in ihren Körper rammte. Micah schaffte es noch nicht mal aufzuschreien, als ihr Körper zu Boden sackte. Phoebe und Jade jubelten und fingen sogleich an, die Handschellen zu öffnen.
„Gute Arbeit Cass, endlich ist es vorbei!“, lobte Phoebe doch verstummte sie, als Cass ihre Entführerin zu der Maschine schleifte, „Cass?“
„Es ist noch nicht vorbei“, murmelte Cass, mit wutverzerrter Stimme, öffnete die Tür der Maschine und befreite Kim aus den Armen, während sie Micah hineinwarf. Kim stolperte beiseite, als Cass an ihr vorbeiging und begann, das Kontrollpult zu studieren.
„Warte Cass, sie muss vor einen Richter, gemeinsam mit allen anderen“, rief Phoebe und sah nervös zu Jade, die Schwierigkeiten hatte die Handschellen zu öffnen. Cass sah zu ihnen und drückte einen Knopf, und alle konnten auf dem Bildschirm sehen, dass Micah von den Armen in die Höhe gehoben wurde.
„Hexen kommen nicht vor einen Richter“, flüsterte sie und drückte auf den roten Knopf.
Sofort war ein Brummen von der Maschine zu hören und sie konnten auf dem Bildschirm sehen, dass Micah davon aufgeweckt wurde. Erst schien sie verwirrt zu sein, wo sie war, doch im nächsten Moment wurde sie bleich und fing an zu schreien. Nichts war davon von außen zu hören. Sie konnten sehen, dass die Arme Micah hochhoben und die Schläuche anfingen, sie mit einer schwarzen Flüssigkeit zu bespritzen. Danach wurden Knebel und Plugs in ihre Körperöffnungen geführt und mit weiteren Schläuchen verbunden, bevor eine weitere Schicht von der Schwarzen Flüssigkeit über sie gegossen wurde. Ihre Haut und Haare wurden dabei pechschwarz und glänzten im Licht der Maschine. Des Anfangs noch wilde Sträuben von Micah wurde mit jeder Schicht langsamer und angestrengter, bis sie sich gar nicht mehr bewegen konnte. Die Roboterarme setzten sie daraufhin ab und drückten sie in die gewünschte Position, Knieende mit nach oben gehaltenen Händen, als würde sie eine Schale halten, bis noch mehr flüssiges Latex auf sie gesprüht wurde, um die Position zu festigen.
„Was zur Hölle ist das?“, frage Phoebe endlich, als sie sich vom Bildschirm losreißen konnte.
„Meine Rache“, sagte Cass knapp und ging zu Kim, um ihr aufzuhelfen. Kim schaute wie gebannt auf den Bildschirm und schluckte, als ihr klar wurde, dass sie fast das gleiche Schicksal ereilt hätte.
Ein paar Tage später saß Phoebe an ihrem Schreibtisch und durchblätterte die Akten ihres letzten Falls. Lance und seine Angestellten waren hinter Gittern und Micah stand als einsame Latex Statue innerhalb des Éternité Hotels angeschlossen an Maschinen die sie am Leben erhielten. Kein sehr schönes Ende, doch wie Phoebe fand ein Besseres, als wenn Kim oder Cass dort standen. Von Jade fehlte währenddessen jede Spur. Sie hatte Phoebe darum gebeten, ihren Namen auszulassen zum Schutz für alle anderen und selbst Lance schien sich nicht an ihren Namen zu erinnern. Phoebe war es ein bisschen unangenehm, wieder wichtige Details der Polizei vorzuenthalten, doch Jade hatte ihr geholfen, also warum sollte sie die Polizei auf sie hetzen. Kim währenddessen ging es viel besser als nach ihrer letzten Entführung und auch ihre Freunde schienen sich schnell zu erholen. Phoebe schüttelte den Kopf, als sie sich erinnerte, dass Chloe die Polizisten gefragt hatte, ob sie das Meerjungfrauenkostüm behalten konnte.
„Cass und Beatrice …“, murmelte Phoebe als sie ihre Namen las. Beatrice war nach Hause geflogen worden, während Cass verhört worden war, nachdem offengelegt wurde, was sie getan hatte. Sie kam wohl mit einem blauen Auge davon wegen der extremen Umstände, denen sie ausgesetzt war. Phoebe hoffte, dass beiden geholfen wurde, um die Ereignisse schnellstmöglich hinter sich zu lassen. Es klopfte an Phoebes Tür und riss sie aus ihren Gedanken. Sie ging zu ihr und öffnete sie. Vor Phoebe stand Jade, diesmal in Alltagskleidung und sichtlich nervös.
„Jade, welch freudige Überraschung kommt rein“, sagte Phoebe und trat beiseite. Jade nahm das Angebot an und ging an der Detektivin vorbei.
„Hey, du hast niemandem etwas erzählt, oder?“, fragte Jade nervös und Phoebe nickte.
„Nein wieso?“
„Ich glaube, meine Partnerin hat irgendwie davon Wind bekommen, dass ich dir geholfen habe und ich fürchte, meine Zeit läuft langsam ab. Doch bevor das der Fall ist, muss ich eine Frau finden. Ihr Name ist Terra Taylor.“
„Wie Caitlyn und Luke Taylor? Die Geschwister?“ fragte Phoebe. Jade nickte und begann ihre Geschichte zu erzählen.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 08.01.24 um 01:40 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.23 22:09 IP: gespeichert
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Nette Fortsetzung
Und irgendwie spaßige Auflösung
Und natürlich der gemeine Cliffhanger
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Freak
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.23 23:58 IP: gespeichert
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Hallo EmptY, wo soll ich anfangen, eine sehr gute Fortsetzung. Ein wirklich gut gelungenes Ende für diesen Storystrang. Ein böses Ende für die Herrin des Hotels, aber auf der anderen Seite kann ich Cass verstehen nachdem was ihr angetan wurde. Gut das der Sklavenhändlerring jetzt Geschichte ist.
Jetzt bin ich aber auch sehr gespann wie es weitergeht, ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung.
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RE: Leon City Storys
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Datum:05.12.23 13:52 IP: gespeichert
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Dankeschön ihr beiden!
Diesmal habe ich halt wirklich darauf gezielt nicht so düster zu werden wie bei teil 2 aber dennoch es spannend zu halten. Ich war mir beim ende tatsächlich nicht sicher und musste es 5 mal umschreiben oder umdenken. Mal schauen wie es weiter geht. Ich habe schon ein paar Ideen und 2 Vorschläge bekommen, die man vielleicht anschauen könnte, aber keine sorge ich werde erstmal nicht zum Hotel zurück <3
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:17.12.23 20:35 IP: gespeichert
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Leon City Stories 16
Die Heißeste Tee-Party
Kurz vorab. Diese Geschichte basiert auf auf einer Kinktober Geschichte von mir (Chloe allein im Wald 2) und meines Schreibpartners HickennoTheo (Day 21) Ich habe allerdings eine größere Geschichte um beide gesponnen sie verbessert und wie immer hoffe ich das sie euch gefällt.
Chloe stand mit gesenktem Blick im Schatten und wartete, dass einer der Gäste etwas zu trinken wollte. Sie trug dabei ihre Uniform, ein blaues Bunnygirl Kostüm, wie es ihr Arbeitgeber vorschrieb. Auch wenn sie das Outfit inzwischen super süß fand, hasste sie es dennoch. Es tat kaum etwas, um ihren Körper zu verbergen und sie spürte, wie die Blicke der sechs Männer am Pokertisch sie regelmäßig durchbohrten. Ihr Boss war einer von ihnen und lächelte jedes Mal, wenn er zu ihr herübersah. Chloe hätte den Job eigentlich erst gar nicht annehmen wollen, doch da sie Miete zahlen musste und für ihre kleine Schwester alles ermöglichen wollte, was ihr verwert, worden war, hatte sie kaum eine andere Wahl. Chloe hatte sogar Glück gehabt, dass ihr Boss sie nicht einfach rausgeworfen hat, nachdem sie ihren Urlaub gezwungenermaßen überzogen hatte. Zugegeben ihr Aufenthalt im Bondage Hotel war angenehmer verlaufen als das ihrer Freunde, dennoch war es ein Knochenjob gewesen jeden Tag durch das Aquarium zu schwimmen, bis Kim sie abends erlöste. Um die verpassten Arbeitsstunden auszugleichen, hat ihr Boss Chloe angeboten, eine Zusatzschicht zu arbeiten. Bei ihm zu Hause. Mit all seinen zwielichtigen Freunden.
„Bunny, noch eine Flasche!“, befahl einer von ihnen barsch und winkte mit einer leeren Bierflasche herum.
„Sofort“, sagte Chloe eilig und ging mit ihrem kleinen silbernen Tablett in die Küche, um aus dem Kühlschrank eine neue Flasche zu holen. Chloe stellte sie auf das Tablett und brachte sie zurück zum Pokertisch. Ihre High Heels klapperten dabei über den Parkettboden und schallten im Loft ihres Bosses wieder.
„Hier mein Herr“, sagte sie freundlich und ohne ihre wahren Gefühle zu zeigen. Chloe stellte das Tablett auf dem Tisch ab und öffnete ihm die Flasche.
„Danke Bunny“, sagte er und versuchte nach ihr zu greifen, um sie zu sich zu ziehen, doch wich Chloe geschickt aus und ging zurück in ihre dunkle Ecke.
„So Jungs, wie wäre es, wenn wir langsam Schluss machen“, sagte Chloes Boss und winkte seine Angestellte zu sich, „Bunny, wärst du so lieb und teilst die letzten Runden aus? Wenn ich ein gutes Blatt habe, bekommst du morgen frei.“
Chloe drehte sich sofort um und nahm das Kartenspiel in die Hand. Die Chance auf einen Tag bezahlten Urlaub nach der langen Nacht war durchaus ein verlockendes Angebot.
„Wir wollen aber doch nicht schummeln, oder?“ lachte einer der Männer, doch Chloe lächelte nur und setzte sich auf den einzigen freien Hocker. Sofort spürte sie, wie alle Blicke auf ihren Brüsten lagen, die fast aus dem blauen Kostüm hüpften. Sie mischte die Karten und wollte gerade austeilen, als einer der Männer seine Hand auf das Kartendeck legte.
„Wie wäre es, wenn du die letzten Runden mitspielst, liebes?“, fragte er und plötzlich begannen alle im Raum zu lächeln, außer Chloe.
„Ich habe leider nicht das Geld, um mit Ihnen zu spielen“, sagte sie entschuldigend, mit Blick auf die riesigen Geldberge vor den Spielern.
„Was? Bezahl der alte Gauner dich nicht anständig?“, lachte der Mann und die anderen stimmten mit ein, „Du könntest dein Kostüm setzen oder nicht?“
Das Grinsen wurde breiter und Chloe lief rot an. Egal, wie sie sich den Abend ausgemalt hatte, das hatte sie nicht erwartet. Ihr Boss lachte auf und sagte: „Gute Idee. Du gewinnst und bekommst einen Tag frei und das Geld, doch wenn wir gewinnen …“, sagte er und ließ das letzte weg, zwinkerte ihr aber zu. Nicht gerade beruhigend, wie Chloe fand. Sie überlegte, ob sie einfach aufstehen sollte, doch sie wusste nicht, wie ihr Chef reagieren würde, sollte sie sich weigern. Chloe ließ ihren Blick über den Tisch wandern. Hier jetzt zu gewinnen würde ihre bevorstehende Miete direkt begleichen. Mit ein bisschen Hilfe ihrer alten Kartentricks ein simples Unterfangen, auch wenn Ifry das gar nicht gerne hören würde. Chloe räusperte sich und setzte wieder das Lächeln auf, was bereits den ganzen Abend auf ihren Lippen saß.
„Einverstanden“, sagte Chloe schlicht, mischte noch einmal und teilte die Karten aus. Die Männer schauten sich die Karten an und fingen an, der Reihe nach Geld in die Mitte zu werfen, bis alle Blicke wieder auf Chloe lagen. Sie schaute sich ihr Blatt an und verzog kurz das Gesicht, bevor sie schnell hochschaute. Chloe setzte ein Lächeln auf, zog den Haarreif mit den Hasenohren aus ihren blonden Haaren und legte ihn symbolisch auf den Tisch.
„Ich erhöhe, All-in“, sagte sie dabei, was ihr einige verwirrte Blicke einhandelte, „Was? Denkt ihr, ich ziehe jetzt schon blank?“
Sofort wurden ihre Mitspieler rot, selbst ihr Chef, der jeden Tag von schönen Frauen umgeben war, blieb nicht davon verschont. Chloe streckte ihren Arm nach der Bierflasche aus, die sie gerade noch zu dem Grapscher gebracht hatte, und trank einen Schluck daraus.
„Oder denkt ihr, meine Haut ist so wenig wert?“, fragte sie mit einem Schmollmund. Sofort warfen die Männer die restlichen Scheine in die Runde, bis das ganze Geld in der Mitte des Tisches lag und jeder sein All-in verkündete. Sie deckten ihre Karten auf und einige von ihnen schlugen sich gegen die Stirn, als sie die Blätter der anderen sahen. Beim Anblick von Chloes Karten allerdings konnten sie nicht anders, als laut zu lachen.
„Scheint, als hättest du dich ein wenig verschätzt, Bunny. „Eine Zwei und eine Sechs werden dich nicht so weit bringen“, sagte ihr Boss, der zwei Asse hatte.
„Uhh, das stimmt wohl“, sagte Chloe besorgt und mit gerunzelter Stirn über das Gejohle der Männer hinweg, „na ja, bringen wir es hinter uns.“
Chloe legte fünf Karten auf den Tisch und deckte sie mit einer Bewegung auf. Sofort verstummten alle, als sie sahen, dass Chloe einen Straight Flush hatte.
„Was …?“, fragte Chloes Boss und starrte abwechselnd Chloe und ihre Karten an.
„Oh ha“, sagte Chloe überrascht und sie spürte, dass der Temperatur im Raum plötzlich um fünf Grad sank, als die Männer sie finster ansahen. Vorsichtig und langsam fischte sie die Hasenohren aus dem Stapel Geld und setzte sie sich auf.
„Glückwunsch Bunny“, sagte ihr Boss zähneknirschend und erhob sich. Seine Freunde taten es ihm gleich und verließen sein Loft, einer nach dem anderen. Chloe tat währenddessen so, als wäre sie von ihrem Sieg überwältigt, und starrte auf den Berg voller Geld. Ihr Boss erschien in der Tür und warf ihr ihre Sporttasche zu. Sie fing sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor er ihren Kopf traf.
„Pack deine Gewinne ein und verschwinde“, bellte er sie barsch an.
Es klopfte an Chloes Zimmertür und sie öffnete schlaftrunken eins ihrer Augenlieder.
„Hey Kim“, sagte Chloe sanft und blinzelte ihrer kleinen Schwester entgegen.
„Morgen Chloe, ich wollte nur sagen, dass ich zur Schule gehen und danach mit Luke unterwegs bin … hast du gestern wieder so lange gearbeitet?“
„Yeah. Ich will nicht auf ewig am Rande vom Fahlen Plaza wohnen.“
„Mach dich bitte nicht kaputt. Ich kann auch arbeiten gehen“, sagte Kim besorgt, doch Chloe schüttelte den Kopf.
„Keine Sorge. Ich bin die Nacht an einiges an Geld gekommen. Ich muss keine Überstunden mehr machen, also genieß deine Zeit mit Luke. Ich habe heute auch freibekommen, also werde ich mir eine kleine Auszeit gönnen.“
„Mmh, wenn du meinst“, sagte Kim und wollte gerade die Tür schließen, doch sie zögerte. Sie schien noch etwas auf dem Herzen zu haben.
„Na, spuks schon aus“, murmelte Chloe und lächelte ihre kleine Schwester aufmunternd an. Kim lief sofort rot an, schüttelte aber den Kopf, um sich zu sammeln.
„Kann ich mir deine Seile ausleihen? Luke und ich möchten es nochmal ausprobieren“, flüsterte sie kaum hörbar. Chloe kicherte kurz.
„Natürlich. Die Tasche liegt im Schrank“, sagte sie und fing laut an zu gähnen, als Kim zum Schrank ging, um die Tasche herauszuholen. Sie winkte ihrer Schwester zum Abschied und verließ Chloes Zimmer. Chloe drehte sich noch einmal um, bevor sie sich in ihre Decke einkuschelte. Sie ließ ihre Gedanken wandern und überlegte, was genau sie heute machen wollte. Nur zu Hause herumsitzen war ihr zu langweilig. Sie war gerade dabei, sich wieder dem Schlaf herzugeben, als Kim die Wohnungstür fest ins Schloss zog und es laut rumste. Chloe riss ihre Augen auf. Sie war jetzt hellwach und knurrte genervt auf. Ihre Decke flog beiseite und Chloe ließ sich aus ihrem Bett gleiten. Sie schloss ihre Augen und streckte sich genüsslich.
„Was kann ich heute machen?“, überlegte sie laut und öffnete ihre Augen. Ihr Spiegel zeigte die junge Blondine mit nichts weiter bekleidet als ihrem Höschen und einem weiten weißen Shirt. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, als sie sich erinnerte, dass hinter dem Spiegel die Tasche mit ihren Gewinnen von letzter Nacht lag. Ihre Miete war somit so gut wie beglichen, doch was sollte sie mit dem Rest machen?
„Darüber kann ich mir noch später Gedanken machen, erst mal möchte ich meinen freien Tag genießen … vielleicht hat Vanessa ja auch heute frei“, sagte sie hoffnungsvoll und zückte ihr Handy. Vanessa war eine alte Arbeitskollegin aus dem Café Firefly, in dem sie für kurze Zeit gearbeitet hatte. Chloe hatte es dort sehr gefallen, doch leider hat der Besitzer sie nicht langfristig einstellen können.
Chloe: Hey Vanessa, lang nichts mehr von dir gehört.
Vanessa: Dasselbe könnte ich dir auch sagen
Vanessa: Was gibts neues?
Chloe überlegte, was sie sagen sollte. Vanessa von ihrer Entführung zu erzählen, war vielleicht nicht der beste Einstieg, um sie nach einem Treffen zu fragen.
Chloe: Puuh, eine menge. Auch nicht so spaßiges tatsächlich, aber das ist eher etwas, was wir unter vier augen besprechen sollten. Hast du heute zufällig zeit? Ich würde dich gerne auf ein essen einladen
Vanessa: Mmmh heute ist leider schlecht, ich muss jetzt arbeiten und heute abend bin ich schon mit einer freundin verabredet. Tut mir leid
Chloe: Oh kein problem war sowieso ein schuss ins blaue, haha. Dann vielleicht die tage nochmal und viel spaß <3
Vanessa: Danke schön, dir auch <3
Chloes Blick wanderte wieder zu ihrem Schrank, in dem das Geld lag.
„Reis dich zusammen! Das ist für Notfälle, du Dummkopf.“ Tadelte sie sich selbst und schüttelte ihren Kopf.
Was könnte ich heute machen? Überlegte sie und sofort schoss Chloe ihr Lieblingshobby in den Kopf: Bondage. Doch leider hatte Kim nun ihre Seile und Fesseln mitgenommen. Also musste sie sich eine Alternative überlegen. Sie schnalzte genervt mit ihrer Zunge und überlegte, wie sie ihre Lust befriedigen konnte. Chloe sah ihre verschiedenen Bondage-Kostüme, Badeanzüge und den Latexanzug den sie bei ihrem ersten Besuch bei C&T geschenkt bekommen hatte.
„Nicht genug, aber ein guter Anfang … C&T … der Wald.“
Chloe fing an zu grinsen, als sie sich daran erinnerte, was ihre dämonische Freundin Ifry und die Elfe Rilliana ihr über den Wald erzählt hatten. Sie wollten ihn als gefährlich darstellen, doch Rilliana war eine geradezu lächerlich schlechte Lügnerin. Ihre Augen hatten sehnsüchtig geglänzt, als sie von all den „Gefahren“ erzählt hatte, die tief und abseits der Wege im Wald lauerten.
„Rilliana sagte ja, ich sollte öfter mal in den Wald gehen.“
Sie warf ihr Shirt auf ihr Bett und zog ihren liebsten Spandexanzug aus ihrem Schrank. Chloe hielt ihn kurz an den Körper und sie biss sich auf ihre Unterlippe, als er ihren Körper streifte. Die C&T-Produkte verursachten immer ein Kribbeln auf ihrer Haut. Sie setzte sich auf ihr Bett und zog den Anzug, ihre glatten Beine hoch. Der schwarze Stoff fühlte sich an wie Seide und schmiegte sich eng an ihren Körper. Chloe zog ihn über ihre Hüfte und steckte ihre Arme in die Ärmel, bevor sie den Reißverschluss in ihrem Rücken zuzog. Sie wollte gerade ihre Autoschlüssel nehmen und direkt zum Wald fahren, als sie sich daran erinnerte, dass es helllichter Tag war und vielleicht etwas überziehen sollte.
Ein einfaches Shirt und eine Jeans sollten reichen. Überlegte sie und versteckte den Spandexanzug unter der normalen Kleidung.
„Zeit für ein kleines Bondage Abenteuer!“
Chloe trommelte auf ihrem Lenkrad herum. Vor ihr lag erneut der verfluchte Wald, und sie starrte den Weg in sein Inneres nervös an. Die Idee hörte sich zu Hause noch gut an, doch jetzt, als sie so kurz davor stand, wirklich wieder in den Wald zu gehen, bekam sie kalte Füße. Was, wenn sie wieder von Ifry erwischt wurde und sie ihr nicht glaubte, dass sie nur ein wenig Spaß haben wollte. Chloe schüttelte ihren Kopf und öffnete die Autotür.
„Was wollen sie machen? Mir nochmal einen Stahlgürtel umlegen? Nur weil ich ein bisschen Spaß haben möchte?“ fragte sie laut und stieg aus. Sie griff nach ihrer Sporttasche und schloss ihr Auto ab. Chloe war für alles offen, was ihr der Wald vielleicht entgegenwerfen konnte, außer den Spinnen. Zwar hatte Chloe keine Angst vor ihnen und sie waren auch teilweise recht süß, aber hatte sie keine große Lust in einer Grube oder Netz herumzuhängen, bis Ifry kam und sie befreite. Chloe schüttelte den Kopf und ging auf den Waldweg. Der Pfad schlängelte sich zwischen den Bäumen hindurch und Chloe meinte, den Baum, der auf Celines Lichtung führte, wiederzuerkennen. Glaubte sie zumindest. Chloe wollte es aber nicht riskieren, wirklich auf das Firmengelände einzubrechen oder erneut eine Klippe hinunterzufallen und verließ den Weg an einer anderen Stelle. Ein leichter Abhang eröffnete sich ihr, und sie rutschte ihn vorsichtig hinunter. Am Fuß angekommen, sah Chloe sich nervös um. Nirgendwo konnte sie die Bewohner des Waldes sehen und auch keine anderen Besucher aus Leon City. Sie streifte ihr Shirt über ihren Kopf und ihre Hose folgte dem Beispiel. Beide Kleidungsstücke verstaute Chloe in ihrer Sporttasche, und sie stand nun in einem hautengen Spandex-Catsuit ganz allein im Wald. Chloe befestigte noch eine Klettverschluss-Tasche an ihrem Oberschenkel, indem sie ihr Handy und ein kleines Messer versteckt hatte, sollte sie tatsächlich nochmal den Spinnennetzen zum Opfer fallen. Das Handy würde automatisch ihre Freunde anschreiben, wenn sie sich nicht bis heute abend befreien konnte und ihren Standort senden.
„Sicher ist sicher“, murmelte sie und band ein rotes Tuch um den Baum, an dem sie stand. Sie legte ihre Sporttasche darunter und bedeckte sie mit Laub und Ästen, dass nicht jeder sehen konnte, dass jemand seine Klamotten liegengelassen hatte.
„So, wo haben sich meine Abenteuer versteckt?“, rief Chloe in den leeren Wald hinein, doch niemand antwortete ihr. Glücklicherweise, denn sonst hätte sie sich sofort auf den Rückweg gemacht. Vorsichtig ging Chloe unter den Bäumen entlang und achtete dabei genau auf ihre Schritte. Tatsächlich schaffte sie es so, der ein oder anderen Fallgrube der achtbeinigen Biester auszuweichen. Chloe schaute auch immer wieder nach oben und meinte ab und an, die Melonen großen Spinnen zu sehen.
„Wie zur Hölle habe ich so viele Fallen überstanden, als es Nacht war“, murmelte sie und wich einem nahezu unsichtbaren Spinnennetz aus, welches vor ihr zwischen zwei Bäumen hing und im Licht der Sonne glänzte. Sie schüttelte ihren Kopf und ging weiter durch den Wald auf der Suche nach irgendwas, dass ihre Bondage-Lust befriedigen konnte.
„Ich frag mich, was Ifry gerade macht?“, fragte Chloe sich selbst laut und leckte sich die Lippen, als sie einige der Schlingpflanzen sah. Vielleicht ein guter Anfang.
„Sie arbeitet in ihrem Restaurant“, hörte Chloe eine weibliche Stimme über sich sagen und sie wirbelte herum und suchte die Bäume ab.
„Wer ist da!“, rief Chloe, zog ihr Messer und verhüllte, so gut es ging, mit der anderen Hand ihren Körper. Zwar verdeckte der Spandexanzug alles bis auf ihren Kopf und ihre Hände, doch fühlte sie sich gerade äußerst schutzlos.
„Ein Engel“, sagte die Stimme knapp, mit verspieltem Unterton, und Chloe meinte, eine Gestalt zwischen den Blättern sitzen zu sehen.
„Zeig dich! Und mach ja keinen Unsinn! Ich … ich bin bewaffnet!“ rief Chloe und hielt das Messer schwankend in Richtung der Blätter.
„Nö.“
„Wie, nö?“
„Du bist bewaffnet, warum, sollte ich rauskommen?“, fragte die Stimme und Chloe wusste darauf keine Antwort, „Ich denke, ich nehme sie dir ab, dann können wir uns anständig unterhalten!“
Mit einem Mal läuteten bei Chloe alle Alarmglocken und ihr Körper befahl ihr, davonzulaufen. Irgendetwas Mächtiges saß dort oben auf dem Baum und würde sich gleich auf sie stürzen. Chloe stolperte panisch zurück, wirbelte herum und sprintete los. Dabei sprang sie gerade noch rechtzeitig über eines der Spinnenlöcher. Das hätte jetzt noch gefehlt, wenn sie den Achtbeinern in die Falle gelaufen wäre. Sie bereitete sich gerade auf ihre Landung vor, als ihre Handgelenke aus der Luft geschnappt wurden und sie ruckartig nach oben gezogen wurde.
„Hey, lass mich los!“, kreischte Chloe und blickte auf, doch da war niemand. Erschrocken stellte sie fest, dass die sonst langsamen Ranken von den Kletterpflanzen, sie gepackt hatten und vom Boden hoben. Die Ranke, die ihre Rechte festhielt, schlängelte sich hoch bis zu ihrer Hand und drückte das Messer aus ihrem Griff heraus. Es fiel nach unten und blieb senkrecht im Waldboden stecken. Chloe versuchte sich nach Leibeskräften aus den Ranken zu befreien, da diese Pflanzen normalerweise nicht kräftig waren, doch das Wesen … der Engel schien sie zu verstärken. Mehr Ranken schlängelten sich um ihren Körper und wickelten sich um ihre Beine. Ihre Arme wurden hinter ihrem Kopf verschränkt und fixierten ihren Kopf, sodass sie nur geradeaus sehen konnte.
„Lass mich los, verdammt!“, rief Chloe erneut, als sie Flügelschlagen hörte und das Wesen hinter ihr landete.
„Bist du nicht die Diebin, die beinahe den Untergang von meinem Reich herbeigerufen hatte?“, fragte der Engel und Chloe blinzelte.
„Bitte, was?“, fragte sie. Die Ranken drehten sie in der Luft und sie sah eine blonde Frau vor sich, mit einem flicken Schwarz in den Haaren. Aus ihrem Kopf wuchs ein Horn und über ihm leuchtete mit einem wärmenden Licht ein Heiligenschein. Chloe erkannte sie von ihrem letzten Abenteuer bei Celine, auch wenn sie die Frau nur von Weiten gesehen hatte.
„Du bist Prinzessin Phaelynia!“, rief sie und die Frau kicherte.
„Yaaay, du erkennst mich wieder! Mein richtiger Name ist aber eigentlich Phaelyn oder Phae, so nennen mich meine Freunde!“ sagte sie und drehte sich um ihre eigene Achse, um Chloe ihren prachtvollen babyblauen Hoodie zu zeigen und ihren weißen Rock.
„Bist du wirklich ein Engel?“, fragte Chloe ungläubig und Phaelyn nickte, „Was tust du dann hier im Wald? Und warum arbeitest du für eine Firma wie C&T?“
„Kurze Antwort. Weil mir richtig langweilig ist, wenn Ifry nicht zu Hause ist! Für Celine zu arbeiten macht Spaß und hier herumzuspielen auch!“, sagte Phaelyn, „Du bist doch auch hier, weil dir langweilig ist, oder?“
„Nun … schon? Moment, du wohnst mit Ifry zusammen? Du bist DIE Freundin … ein Dämon wohnt mit einem Engel unter einem Dach!?“ sagte Chloe entsetzt.
„Hehe, ganz recht!“, sagte Phaelyn und wie von Zauberhand fing sie an, zu schweben, um auf Chloes Augenhöhe zu kommen und blickte der Blondine tief in die Augen.
„Also, du bist hier, um dich zu amüsieren? Wollen wir gemeinsam ein bisschen Spaß haben? Vielleicht erlaubt Ifry, dass du bei uns übernachten darfst und wir noch länger Spaß haben können, wie ihr es bei Celine gemacht habt. Bitte sag ja“, sagte der Engel aufgeregt und schwebte vor Vorfreude auf und ab. Chloe schluckte, der Engel schien sehr freundlich zu sein, aber dennoch hatte Chloe das Gefühl, dass Phaelyn sie mit einem bloßen Gedanken pulverisieren konnte. Und so jemandem schlägt man doch keine Bitte ab.
„Ähm klar? Woran hast du gedacht?“ fragte Chloe zögernd, musste aber lächeln, als sie die glänzenden Augen von dem Engel sah.
„Hehe“, kicherte Phaelyn hinterlistig, „Daran!“
Sie drehte Chloe wieder nach vorne und die Blondine runzelte die Stirn, als sie nichts sah. Dann ein Schimmern zwischen zwei Bäumen und sie wurde bleich.
„Ähm, Phaelyn ich glaube nicht das …“
„Drei, zwei, eins, LOS!“ unterbrach sie der Engel und die Ranken warfen Chloe im hohen Bogen Richtung der Bäume. Chloe hatte noch nicht mal Zeit, ihre Hände vor ihr Gesicht zu heben, da klebte sie schon im spiralförmig aufgebauten Spinnennetz, welches sie eben noch umlaufen, hatte. Es dehnte sich unter ihrem Schwung nach außen, hielt allerdings stand und schwang mit ihr zurück. Chloe klebte nun genau in seiner Mitte fest und sah sich nervös nach den Spinnen um.
„Yaaay hundert Punkte … alles in Ordnung?“, fragte Phaelyn besorgt, als sie Chloes Gesicht sah und schuldbewusst zu ihr herüber schwebte.
„Nein, nicht wirklich, das letzte Mal im Wald habe ich nicht gerade die besten Erfahrungen mit den Biestern gemacht … oh Scheiße.“ Fluchte Chloe leise, als ihre Stimme versagte und sie eine der Spinnen auf sie zu krabbeln sah. Sie hatte eine blaue Färbung und flauschiges Fell. Die Spinne sah Chloe aufmerksam an, doch sie schien auf irgendetwas zu warten.
„Oh ähm, du musst dir aber keine Sorgen machen …“, sagte Phaelyn leise und reichte ihre Hand der Spinne, die an ihr hochkletterte und auf ihrer Schulter Platz nahm. Chloes Mund klappte auf, doch sie sah das enttäuschte Gesicht des Engels und riss sich schnell zusammen.
„Sie gehorchen dir?“
„Nun, ein bisschen, sie sind super nett, aber meine Wäsche wollen sie trotzdem nicht machen“, sagte Phaelyn achselzuckend.
„Soll ich dich da rausholen?“, fragte Phaelyn doch Chloe schüttelte den Kopf.
„Wenn sie nett sind, dann ähm … erlaube ich ihnen, mich … ausnahmsweise einzuwickeln. Seit ich eine Freundin in den Fäden eingewickelt gesehen habe, fragte ich mich wie sich das wohl anfühlt“, sagte Chloe zögernd und sofort erstrahlte Phaelyns Gesicht von Neuem.
„Yay! Du wirst es nicht bereuen! Es ist super gemütlich und sobald Ifry uns findet, machen wir eine Pyjamaparty!“
„Moment, uns findet?“, fragte Chloe bevor Phaelyn sich gegen das Spinnennetz warf, genau neben Chloe auf der anderen Seite, sodass sie aneinander vorbeisahen. Die Spinne hüpfte im letzten Moment von Phaelyns Schulter und begann sogleich ihre Arbeit. Sie wechselte die Seite und nährte sich der nervösen Chloe. Von ihren Zähnen tropfte eine violettfarbene Flüssigkeit.
„Phaelyn!“, kreischte Chloe.
„Stopp!“, rief der Engel und die Spinne sah zu ihr auf, „Fang mit mir an, damit sie sehen kann, dass ihr harmlos seid und verzichtet auf die Betäubung. Ich will jemanden zum Reden haben.“
Chloe meinte zu sehen, wie die Spinne ihre Ärmchen hob, wie um zu sagen, okay Boss, wie du willst, und zu ihrem Erstaunen fing die Spinne an, den Engel zu umwickeln. Sie legte Phaelyns Beine aneinander und ließ Seide aus ihrem Hintern schießen. Sie umwickelte zuerst ihre nackten Füße und arbeitete sich nach oben vor. An ihrer Hüfte angekommen machte die Spinne eine Pause und nahm die Hände des Engels und drückte sie an ihre Seite, bevor sie weiter machte und dem Engel eine schlanke Taille verlieh. Ihr Oberkörper und Kopf folgten, und im Nu konnte Chloe nur noch Phaelyns Mund und Augen sehen.
„Wow“, war alles, was Chloe sagen konnte und Phaelyn grinste.
„Danke, kleine Spinne, Chloe bist du bereit?“, fragte sie und Chloe schluckte und sah hoch zu der Spinne, die ruhig auf Phaelyns Befehl wartete.
„A … aber langsam … bitte.“ nuschelte die Blondine. Die Spinne nickte, als hätte sie verstanden, und krabbelte auf Chloes Seite. Sie spürte, wie die Härchen über ihren Catsuit streichelten, und sie musste sich zusammenreißen, nicht laut loszulachen oder zu schreien. Sie war sich nicht sicher, was zu diesem Zeitpunkt angebracht war. Wie zuvor beim Engel arbeitete sich die Spinne von unten nach oben und klebte Chloes Beine mit ihren klebrigen und feuchten Fäden aneinander. Chloe spürte, dass die Fäden schnell an der Luft trockneten und dabei enger wurden. Die Spinne entfernte ihre linke Hand sanft vom Netz und klebte sie eilig an ihre Seite. Dasselbe tat sie mit ihrer anderen und umwickelte Chloe vollends. Die Fäden gaben ihr eine perfekte Sanduhrfigur und drückten sie sanft, als läge sie in einem engen Schlafsack. Chloe spürte auch, dass ihr angenehm warm wurde. Die Spinne kroch wieder hoch auf Phaelyns Schulter und sah erwartungsvoll auf Chloe hinunter.
„Ist irgendwas?“, fragte Chloe nervös.
„Sie wartet darauf, dass du dich bedankst.“
„Ohh, äh, danke?“, sagte Chloe und sah, wie sich die Spinne verbeugte und über das Netz in den Bäumen verschwand. Chloe schüttelte den Kopf, dies war das vermutlich merkwürdigste Bondage-Abenteuer, welches sie erlebt hatte, und sie konnte es niemandem erzählen. Nicht, dass ihr irgendjemand glauben würde.
„Hey Phaelyn?“
„Du kannst mich gerne Phae nennen.“
„He … okay Phae, Ifry hat mir eine Menge von sich erzählt. Dass sie Magie beherrscht und dieser Wald ihr seit Jahrhunderten ein Zuhause war, doch nichts von eurer gemeinsamen Zeit. Was habt ihr hier gemacht?“
„Hihi, lass mich dir von einer Geschichte erzählen, als Ifry und ich noch Feinde waren …“
Vanessa sah auf ihre Uhr. Noch 20 Minuten, dann wäre sie für heute erlöst und würde mit ihrer Freundin und Artgenossen Ifry einen entspannten Abend verbringen können. Zwar lebte sie im Gegensatz zu Ifry unter den Menschen und hatte sich ihnen angepasst, doch fehlten ihr oft die Gespräche, die sie nur mit einem anderen Dämon führen konnte.
„Hey Vanessa“, grüßte Vanessas Arbeitskollegin, die gerade in das Café gekommen war, „Wenn du willst, kannst du für heute Schluss machen, ich habe gesehen, dass deine Freundin mit den coolen Haaren auf dich wartet. Wie hieß sie Ifry?“
„Yeah, sie heißt Ifry. Danke dir, du hast was gut bei mir“, sagte Vanessa und ging in Richtung Ausgang, „Bis morgen Elena.
Elena winkte zum Abschied und Vanessa ging durch die Tür auf die von Laternen beleuchteten Straßen von Leon City, wo Ifry bereits auf sie wartete und amüsiert anlächelte.
„Was?“, fragte Vanessa und hakte ihren Arm in Ifrys ein, um sich von ihr die Straße hinunterführen zu lassen.
„Nichts, ich freue mich einfach wieder mit dir quatschen zu können“, sagte Ifry und bog in eine Seitengasse, was ihr einen fragenden Blick von Vanessa einhandelte.
„Heute nicht zu deinem Restaurant?“
„Naa, ich muss nach Hause. Meine Freundin oder irgendein Idiot hat sich wieder im Wald verlaufen, aber anstatt unser Treffen zu verschieben, dachte ich mir, ich regele das schnell und wir trinken bei mir Tee. Dann kann ich dir endlich mein Zuhause zeigen und Phae und du könnt euch kennenlernen.“
„Phaelyn, mmh?“, murmelte Vanessa und zog ihre Lippen in den Mund. Sie wollte es nicht zugeben, doch machte ihr die bevorstehende Begegnung mit dem Engel mehr als nur nervös. Ein Engel war immer noch ein Engel.
„Ifry vielleicht sollten wir …“, fing Vanessa gerade an, als Ifry sie unterbrach und mit Leichtigkeit vom Boden hob, „äh Ifry?“
„Halt dich gut fest“, sagte Ifry nur und ging in die Hocke.
„Was?“
Die Dämonin breitete ihre mächtigen Flügel aus und stieß sich kraftvoll vom Boden ab. Vanessa klammerte sich sofort an ihrer Schulter fest und kreischte überrascht auf, als der Wind an ihren Ohren vorbeirauschte. Ifry hatte sich in die Luft erhoben und raste mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit Richtung Wald.
Die Geschichte von Phaelyn hatte Chloe in ihren Bann gezogen, sodass sie nicht bemerkte, dass es bereits dunkel im Wald war. Erst als der Engel die Geschichte beendet hatte, merkte sie, dass kaum noch etwas sehen konnte, nur Phaelyns eingesponnene Gestalt.
„Wow … Phae ich hatte keine Ahnung … es tut mir leid, dass ich dich eben mit einem Messer bedroht habe.“
„Alles gut“, sagte Phaelyn fröhlich und zappelte in ihrem Kokon. Das ganze Netz fing an zu wackeln und die Vibration ging auf Chloe über, wodurch sie ein angenehmes Kribbeln verspürte. Die Spinne hatte ganze Arbeit geleistet. Chloe wusste nicht, wie sie hier ohne Hilfe rauskommen könnte. Die Fäden klebten fest an ihrem Körper und machten ihre Glieder nutzlos. Wenn sie ihr Messer noch in ihrer Tasche wäre, hätte sie sich vielleicht befreien können, aber da es immer noch im Boden steckte, war dies keine Option. Chloe war sich auch nicht sicher, ob sie überhaupt rauswollte. Die Fäden wärmten und drückten sie feste, sie fühlte sich geborgen. So wie sie es mit ihrer Freundin Summer gelernt hatte und wie es sein sollte.
„Endlich wieder ein schönes Bondage Abenteuer“, murmelte sie und schloss entspannt ihre Augen.
„Mh? Gibt es auch unschöne?“, fragte Phae und zog ihre Augenbrauen zusammen.
„Nun … vor ein paar …“, sagte Chloe doch wurde unterbrochen, als hinter ihr ein lautes Knacken durch den Wald schallte. Chloe lief sofort ein kalter Schauer über den Nacken, als ihr einfiel, wie verwundbar sie eigentlich gerade war. Wehrlos in einem Spinnennetz gefangen. Jeder, der zufällig vorbeikam, hätte sie einfach mitnehmen können. Chloe sah zu dem Engel, der seinen Blick hinter sie gerichtet hatte und breit grinste. Phaelyn bemerkte das nervöse Gesicht ihrer blonden Freundin und räusperte sich.
„Keine Sorge, wir sind gerettet, haha“, sagte sie aufmunternd und hinter Chloe begann eine bekannte Stimme zu sprechen. Chloe munterte das allerdings überhaupt nicht auf.
„So, so, so. Ist die kleine Blondine wieder in eine Falle getappt als sie bei mir einbrechen wollte?“
„Einbrechen? Ich arbeite doch für dich“, sagte Phaelyn verwirrt.
„Nicht du Phae, ich mein deine neue Freundin da“, sagte Celine und zeigte auf das Bündel neben dem Engel.
„Ich dachte, eine Woche im Keuschheitsgürtel hat dir gereicht, Chloe. Wie wäre es, wenn das nun ein etwas längerfristiges Kleidungsstück wird? Vielleicht mit ein bisschen mehr Metall im Brustbereich? Vielleicht noch mit extra Ketten und Fesseln?“
Sofort wurde Chloe bleich. In ihrer Wohnung hatte sie noch Witze darüber gemacht, aber jetzt war ihr gar nicht mehr danach zumute.
„Nun Ms. Celine, ähm, ich wollte eigentlich nicht bei Ihnen einbrechen“, sagte sie und schluckte, als Celine wenig beeindruckt lachte.
„Hahaha, klar. Hast du nicht was Ähnliches Ifry erzählt, als sie dich gerettet hat?“
„Es ist wahr, Celine. Ich habe sie eingefangen. Chloe wollte ein schönes Bondage-Abenteuer haben!“ verteidigte der Engel Chloe, „Und ich habe sie zu einer Übernachtungsparty eingeladen!“
„Hast du das? Soso.“
Phaelyn warf Chloe einen kurzen, leicht panischen und auffordernden Blick zu, als Celine ihr nicht zu glauben schien.
„Ja, hat sie!“, rief Chloe rasch, „Ich brauchte was, um mich abzulenken und da dachte ich, warum nicht in den Wald gehen und mit Phaelyn und Ifry ein bisschen abhängen.“
„Abhängen, das tut ihr in der Tat gerade“, sagte Celine und kicherte über ihren eigenen Witz, „Na gut, dann glaube ich euch beiden mal. Ich bring euch jetzt aber besser zu Ifry bevor die Spinnen Hunger bekommen.“
„Ich dachte, die sind harmlos!“, rief Chloe sofort.
„Nun, für Phaelyn vielleicht, du allerdings …“, sagte Celine belustigt.
„Celine! Mach Chloe doch nicht so eine Angst!“ schaltete sich wieder Phaelyn ein und sah verärgert auf die Magierin herunter.
„Haha, ist ja gut, kommt, ich helfe euch darunter“, sagte Celine und hob ihre Hände, um mit ihrer Magie die beiden Blondinen aus dem Netz zu fischen. Sie schwebten eine Handbreit über dem Boden, mit dem Gesicht Richtung Blätterdach.
„Ähm und weiter?“, fragte Chloe hoffnungsvoll. Sie genoss zwar die Mumifikation, doch so langsam wollte sie sich wieder bewegen können.
„Tu dir keinen Zwang an“, sagte Celine und drehte sich von Chloe weg, damit diese nicht ihr breites Grinsen sah. Sie ging in Richtung von Ifrys und Phaelyns zu Hause. Hinter ihr schwebten ein glücklich zappelnder Engel und eine aufgeregte Blondine, die nicht so ganz wusste, auf was sie sich gerade eingelassen hatte.
„Das ist unglaublich!“, rief Vanessa und klammerte sich an Ifrys Schulter. Die schwarzhaarige Dämonin hatte ihre Freundin fest in den Armen, während sie über die Bäume des verfluchten Waldes flogen. Die Kellnerin war begeistert, als der Wind nach so langer Zeit wieder durch ihre roten Haare wehte. Ein Gefühl der Freiheit, welches sie schon seit Jahrzehnten vergessen hatte. Vanessa lächelte breit und sie schaffte es nur mit Mühe, ihren Blick von den Bäumen wegzuziehen und ihre Freundin anzusehen.
„Du bist so unfassbar schnell!“
„Ha! Du solltest mal eine Runde mit Phae fliegen. Sie ist eine Rakete im Gegensatz zu mir“, erklärte Ifry, „Jetzt gut festhalten Vanessa. Ich will landen.“
Ifry verlangsamte das schlagen ihrer Flügel und sie verloren gemächlich an Höhe. Die Baumwipfel stiegen über sie auf und nahmen Vanessa die Sicht auf den Wald. Staub wirbelte auf, als Ifry letztlich vor ihrem Haus landete und sie setzte Vanessa vorsichtig ab. Die Rothaarige verlor kurz die Kraft in ihren Beinen, doch Ifry stützte sie.
„Vorsicht Vanessa“, lachte Ifry und Vanessa sah sie mit großen und dankbaren Augen an.
„Danke Ifry.“
„Ach wofür? Das ist doch …“
„Nein, es ist nicht selbstverständlich … das Fliegen … es fehlt mir“, murmelte Vanessa. Ifry nickte ihr zu und öffnete die Tür zu ihrem wunderschönen Blockhaus. Es war dunkel, dies hieß, dass ihre Geliebte nicht zu Hause war.
„Wie zu erwarten, Phae scheint im Wald zu sein oder bei unseren Nachbarn. Möchtest du schon einmal Platz nehmen? Ich werde sie eben holen gehen“, erklärte Ifry und trat einen Schritt beiseite, sodass Vanessa eintreten konnte.
„Yeah, kein Problem“, sagte Vanessa und betrat die geräumige Hütte. Als sie Schritte auf dem Waldweg hörten, drehten sich beide um und sahen eine weitere rothaarige Frau den Waldweg hoch zur Hütte laufen.
„Phae ist hier“, verkündete Celine und Ifry erkannte zwei Kokons, die hinter der mächtigen Zauberin herflogen. Ifry erkannte die strahlend blauen Augen ihrer Phaelyn doch hatte sie Mühe, das zweite Paar zuzuordnen.
„Guten Abend, Frau Nachbarin“, sagte Ifry nervös und mit einem fast gezwungenen Lächeln. Sie deutete auf den zweiten Kokon, „Ist das Rilliana?“
Celine lächelte Amüsiert über die Steifheit der Dämonin und sagte: „Na, das ist Phaelyns Übernachtungsgast.“
Sie ließ die Kokons an sich vorbeischweben und Ifry fing sie mit ihrer Magie auf. Celine zwinkerte dem Engel in ihrem seidenen Gefängnis kurz zu und winkte zum Abschied.
„Wenn Du mit den beiden fertig bist, hätte ich gern die Seide. Also dann guten Abend“, sagte die Zauberin und wandte sich zum Gehen.
„Ähm sicher … guten Abend“, sagte Ifry und überlegte kurzzeitig, bevor sie einen Schritt auf Celine zu machte, „Hey ähm … Celine … willst du vielleicht auch reinkommen? Ich wollte meiner alten Freundin Vanessa und mir gerade Tee machen.“
Celine blieb wie angewurzelt stehen, drehte sich um und musterte die Dämonin von oben bis unten.
„So, unter … Freunden?“, fragte Celine und Ifry nickte.
„Unter Freunden.“
Auf Celines Lippen zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab, welches Ifry verriet, dass die Zauberin sich tatsächlich freute, eine Einladung bekommen zu haben. Celine betrat die Hütte, als Ifry sie herein geleitete und der Dämonin fiel das breite Grinsen ihrer Geliebten auf, als Phaelyn an ihr vorbeischwebte.
„Ifry wird rot! Ifry errötet!“, lachte Phaelyn mit einem Kindlichen Singsang und kicherte beim Anblick der nun noch röter werdenden Wangen ihrer Freundin, „Ifry ist mmmMMMPH!“
Der Engel wurde zum Schweigen gebracht, als die Dämonin ihre Magie nutzte, um die Spinnennetze über Phaelyns Mund zu ziehen. Die Fäden drückten sich tief in ihre Wangen und verpassten ihr einen Cleve Gag. Ifry grinste schelmisch, als sie die Röte im Gesicht ihrer Geliebten sah.
„Wer wird jetzt rot?“, fragte sie und streckte ihr die Zunge aus. Phaelyn war so peinlich berührt, dass sie die Augen schloss, in der Hoffnung, dass sie im Erdboden verschwand. Ifry ließ die Kokons mit einem Schlenker ihrer Hand an die Decke fliegen. Sie klebten nun mit den Füßen an einem Balken, und Ifry beugte sich nach unten, um die Augen ihres Übernachtungsbesuchs zu studieren.
„Tut mir leid, wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Ich heiße Celine“, sagte Celine und reichte Vanessa ihre Hand. Die rothaarige Dämonin schreckte aus ihrer Starre, die sie angenommen hatte, als sie die beiden Körper unter der Spinnenseide entdeckte. Vanessa schüttelte kurz ihren Kopf und nahm die Hand entgegen.
„Mein Name ist Vanessa“, sagte die Dämonin.
„Freut mich, eine weitere gut gesinnte Dämonin kennenzulernen“, sagte Celine und strich ihre Haare aus dem Gesicht.
„Äääh, was?“, fragte Vanessa panisch, doch Celine zwinkerte ihr nur zu und setzte sich auf das Sofa und überkreuzte ihre Beine. Vanessa wollte Celine gerade fragen, woher sie wusste, dass sie eine Dämonin war, als Ifry aufschrie: „CHLOE! Bist du das?“
„Hehe, absolut richtig, Ifry“, verkündete Chloe mit einem breiten Lächeln und Vanessa riss ihre Augen auf, als sie Chloes Stimme hörte. Sie begann zu husten und sie warf nervöse Blicke zu Ifry die in Anwesenheit von einer normalsterblichen Magie anwandte, und Celine, die sie gerade noch eine Dämonin genannt hatte. Chloe schien es allerdings nicht gehört zu haben und schien bereits vertraut mit Magie zu sein.
„Moment … Chloe weiß es?“, fragte Vanessa verwirrt und Ifry nickte.
„Jupp, seit sie das letzte Mal unerlaubt auf Celines Grundstück einbrechen wollte. Ich dachte, wir hätten eine Abmachung, Chloe? Hat dir das letzte Mal im Keuschheitsgürtel nicht gereicht?“, fragte Ifry und stemmte streng ihre Hände in ihre Hüfte.
„Wow, wow, wow. Nur mal langsam, Ifry. Ich wollte nur einen spaßigen Tag im Wald verbringen und da bin ich Phaelynia … ich meine, Phaelyn begegnet“, erklärte die Blondine, bevor ihr Lächeln wich und sie einen Schmollmund aufsetzte, „Glaubst du wirklich, ich würde das noch einmal machen?“
Ifry spürte, dass Chloe wieder etwas ausgefressen hatte, doch dies hatte nichts mit Celine zu tun.
„Mmmmh, nein, ganz und gar nicht. Ich will dich nur vor einer erneuten Strafe von Celine bewahren. Du hast mir mit dem Stahl zwischen deinen Beinen richtig leidgetan. Ich hätte mich verpflichtet gefühlt, dich zu befreien. Na ja, wie auch immer. Meine Damen, etwas Tee?“, fragte Ifry und ging in die Küche, während Celine schelmisch lächelte.
„Würdest du dich wirklich gegen mein Wort stellen?“, fragte die Zauberin mit einem bedrohlichen, aber dennoch verspielten Unterton, der jeden in der Hütte einen Schauer über den Rücken jagte und Ifry erröten ließ.
„Nun … Ja! Sie ist immerhin meine Freundin! Es ist meine Pflicht, ihr zu helfen.“
„Hoooo?“, sagte Celine laut. In ihrem Kopf stellte sie sich vor, wie sie zum erneuten Mal das Gewand der roten Hexe anlegte und in einem Käfig neben sich Chloe saß. Ifry stand mit strahlender Rüstung vor ihr und war da, um sie zu befreien. Celine kicherte. Vanessa sah sie neugierig an.
„Was ist so lustig?“
Celine schüttelte nur den Kopf und sagte: „Naa, hatte nur eine Idee für ein kleines Spiel.“
Das beantwortete Vanessas Frage nicht unbedingt, doch ließ sie das Thema ruhen, als sie Chloes breites Grinsen sah.
„Was?“, fragte sie die Blondine.
„Hehe, ich habe mich nur gefragt, wie du herausgefunden hast, dass Ifry nicht so ist wie du und ich?“, fragte Chloe als Ifry mit dem Tee zurückkam und Vanessa nahm schnell die Tasse in die Hand und trank von dem kochend heißen Getränk, um sich ein wenig Zeit für eine Antwort zu erkaufen.
„Ähm … Sagen wir einfach, es kam wie aus heiterem Himmel … Ich habe … Ich bin einfach mit Ifry zusammengestoßen, als sie in ihrer Dämonenform war“, log Vanessa, um ihre wahre Natur vor Chloe zu verbergen.
„Komm, holen wir dich erst mal darunter“, sagte Ifry bevor Chloe fragen konnte, ob der Tee nicht zu heiß gewesen war. Die Dämonin schnitt die Seide vorsichtig an der Seite auf und zog ihre Freundin aus dem Kokon heraus. Celine schaute dem Treiben aufmerksam zu und nippte an ihrem Tee. Sie wusste nicht, warum die neue Dämonin vorgab, jemand anderes zu sein, und es ging sie auch nichts an. Sie schien sich auch den Menschen in Leon City angepasst zu haben, ihre kaum noch nennenswerte Magie war Beweis dafür. Während die beiden Dämoninnen und Chloe sich anfingen zu unterhalten und über den neusten Tratsch aus Leon City berichteten, wandte sich Celine and Phaelyn. Der Engel hatte einen verträumten Glanz in den Augen, welchen die Zauberin von ihren eigenen Schützlingen gut kannte. Wäre der Engel ein Catgirl wie Trisha hätte sie mit Sicherheit angefangen zu schnurren. Sie musste gerade überglücklich sein. Ifry stand auf und streichelte über Phaes in Seide gefangenen Körper.
„Hey, willst du auch raus?“, fragte sie sanft und der Engel nickte leicht. Ifry fragte lieber nach, da normalerweise zu viele Menschen ihr Angst einjagten, doch das schien für zumindest Chloe und Celine nicht zu gelten. Ifry war allerdings aufgefallen, dass Vanessa und Phaelyn gelegentlich einen nervösen Blick wechselten und dann schnell wegschauten. Die wärmende Seide schien allerdings den Engel zu beruhigen und hielt sie fest wie eine kuschlige Decke.
„Komm, setzt dich“, sagte Ifry und bot ihrer Freundin ihre Oberschenkel an. Das ließ sich Phaelyn nicht zweimal sagen und setzte sich mit einem verträumten Blick auf Ifrys Schoß. Die Dämonin reichte um Phaelyn herum, um ihr eine Tasse mit heißem Tee in die Hand zu drücken, die der Engel dankbar entgegennahm. Phaelyn nippte von dem Getränk und leckte sich über die Lippen, bevor sie ein Lächeln aufsetzte, welches Celine auch nur zu gut kannte. Die Zauberin sah sofort, dass der Engel Unfug im Kopf hatte.
„Der Tee schmeckt scheußlich, Ifry, wie kannst du sowas unseren Gästen vorsetzen?“, sagte sie laut und unterbrach das muntere Gespräch, was Chloe und Vanessa, die nun beide Phaelyn verwirrt ansahen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Respektlosigkeit in deinem Haus geduldet wird“, sagte Celine mit hochgezogener Augenbraue.
„Wird es auch nicht“, sagte Ifry und flüsterte in Phaelyns Ohr, „Der Tee schmeckt dir doch sonst immer gut. Was ist …“
Chloe unterbrach Ifry sofort, als sie realisierte, was der Engel bezwecken wollte.
„Ich bin derselben Meinung, Ifry. Wenn du den auch deinen Gästen im Restaurant vorsetzt, frage ich mich ernsthaft, wie du das so lange über Wasser halten konntest.“
Celine verdeckte ihren Mund, um ihr Grinsen zu verbergen, und Ifry öffnete empört ihren Mund, bevor sich eine Sekunde später ihre Miene aufhellte.
„Große Worte für eine Untergebene der roten Hexe. Hat dir deine Herrin nicht genug Manieren beigebracht? Vielleicht sollte ich dir ein bisschen Nachhilfe geben?“
Chloe und Phaelyn fingen beide an zu grinsen, während Ifry und Celine die beiden streng ansahen. Vanessa hatte ihre Augenbrauen zusammengezogen und versuchte zu begreifen, was gerade passierte.
„Ich nehme an, wir denken das Gleiche?“, fragte Ifry an Celine Gewand und die nickte zustimmend.
„Diese Annahme ist korrekt!“, sagte Celine und hob ihre Hände in Richtung Chloe und Phaelyn. Eine unsichtbare Kraft ergriff beide Blondinen und hob sie mit Leichtigkeit in die Luft. Sie quiekten überrascht auf und fingen an zu zappeln, doch Celines Magie hielt sie fest und presste ihre Arme an ihren Körper, als hätte ein Riese sie ergriffen.
„Was geht hier vor?“, fragte Vanessa besorgt, als die Zauberin mit den Blondinen im Schlafzimmer verschwand und Ifry seelenruhig den Tisch abdeckte. Ifry hielt inne und lächelte Vanessa beschwichtigend an.
„Keine Sorge. Das ist ein kleines Spiel zwischen uns. Phae und Chloe mögen es, wenn man sie ein bisschen bestraft. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass sie so scharf darauf sind, dass sie die Teeparty untergraben. Ich hoffe, das ist ok für dich, wenn wir den Abend so fortführen?“
„Ich weiß noch nicht mal, was ihr vorhabt!“
„Ha, ja, wirst du schon sehen. Komm“, sagte Ifry und nahm Vanessa bei der Hand, bevor sie die Dämonin in das Schlafzimmer führte. Vanessa blieb wie angewurzelt in der Tür stehen, als sie den mächtigen Engel Splitterfaser nackt vor sich stehen sah. Sofort riss sie ihre Hand aus Ifrys und verdeckte ihre Augen und Gesicht, doch alle konnten sehen, dass ihr Gesicht anfing, vor Scham zu glühen.
„Warum zum Teufel ist der Engel nackt!“, zischte sie durch ihre Hände und die anderen grinsten breit.
„Alles Teil des Spiels, Vanessa, keine Sorge“, sagte Ifry beschwichtigend und rieb sanft über ihren Rücken.
„Aber … aber …“,
„Celine, im Schrank sind unsere Catsuits, könntest du …“, sagte Ifry an Celine Gewand und die Zauberin nickte zustimmend, bevor sie mit einer geschwungenen Handbewegung Phaelyns Latexcatsuit an ihren Körper zauberte. Das weiße Kleidungsstück saugte sich sofort an ihrer Haut fest und der Engel versuchte vergeblich, ein Stöhnen zu unterdrücken.
„Wow“, sagte Chloe die neben ihr auf dem Boden kniete und öffnete unbewusst ihren Mund, als das weiße Latex Phaelyns Körper schmückte. Der Engel war bereits vorher wunderschön gewesen. Chloe hätte sogar gesagt, perfekt, doch das Latex schien ihren Körper sogar noch mehr zu schmeicheln und ihre Schönheit zu verstärken. Chloe sah zur Tür und sah Ifry und Vanessa, welche nun langsam ihre Hände von den Augen nahm und ihre Fassung zurückgewann.
„Was für ein Spiel soll das bitte sein?“, fragte Vanessa flüsternd und beäugte nervös die Handschellen, welche Celine in ihre Hand beschwor und die Hände des Engels auf den Rücken fesselte. Die Dämonin fragte sich, worin sie hier reingeraten war, doch konnte sie nicht anders als, genau wie Chloe, das neue Gewand des Engels bestaunen.
„Nun, nach Jahrhunderten auf der Erde muss man sich hier und da ein paar neue Spiele einfallen lassen, denkst du nicht auch?“, fragte Ifry und führte Vanessa in das Schlafzimmer. Sie packte Chloe an ihren Nacken und zog den sabbernden Menschen von Phaelyn weg.
„Dennoch! Wie kann man mit Handschellen Spaß haben?“
„Hier, ich zeige es dir“, sagte Ifry und drückte Chloe mit dem Gesicht voran auf das Bett. Sie kniete dabei auf dem Boden und so musste Chloe den beiden Frauen ihren immer noch von Spandex bedeckten Hintern präsentieren. Ifry beschwor ebenfalls Handschellen in ihren Händen und hielt sie bedrohlich hoch. Vanessa hatte währenddessen wieder ihre Augenbrauen zusammengezogen und ihr Blick wanderte nervös von Ifry zu den Handschellen und schließlich zu Chloe. Die junge Blondine zitterte.
„Ifry ich glaube, Chloe hat Angst“, murmelte Vanessa besorgt. Ifry schüttelte den Kopf.
„Keine Sorge, sie wünscht sich das, sonst hätte sie bereits gesagt, dass sie das nicht möchte. Oder Chloe?“
Chloe sah nach hinten zu den beiden Frauen und nickte eifrig, doch sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum.
„Was ist los?“, fragte Ifry und musste schmunzeln, als Chloe einladend mit ihrem Hintern wackelte.
„Ich will auch so einen schicken Anzug haben!“, forderte Chloe und grinste frech. Vanessa starrte ihre ehemalige Kollegin sprachlos an und Ifry lachte laut auf.
„Haha, verstehe, verstehe. Ich schaue mal, was Celine da machen kann. Vanessa, könntest du dich so lange darum kümmern?“, sagte Ifry und legte die Handschellen in Vanessas Hände und ging zu Celine, die gerade dabei war, Phaelyn mit Seilen zu verschnüren. Vanessa schaute ihr nervös nach und sah, wie Celine nun ebenfalls in einem weißen Catsuit gekleidet war. Aus ihren Händen beschwor sie schwarze Seile und legte dem Engel eine komplizierte Oberkörperfesselung an.
„Na komm mach schon, bevor Ifry zurückkommt und dich auch bestraft“, forderte Chloe, Vanessa auf und wackelte wieder mit ihren Hintern.
„Euch macht das Spaß?“, fragte Vanessa irritiert und hielt die Handschellen hoch, als wären sie giftig.
„Dir etwa nicht?“
„Nun … nicht unbedingt … ich“
Vanessa zuckte zusammen, als Ifry ihre Hand auf ihre Schulter legte. Sie hatte sich nun ebenfalls mit ihrer Magie umgezogen und trug ebenfalls einen Latexcatsuit nur in Schwarz.
„Vanessa, du musst dich doch nicht gleich erschrecken“, sagte Ifry amüsiert und sah auf Chloe hinunter, „Celine sagt, dass sie dir deinen Anzug herbeizaubert, aber es würde dich etwas kosten.“
„Der Stahlgürtel?“, fragte Chloe nervös und blickte an Ifry vorbei zu Celine die auflachte und den Kopf schüttelte.
„Nein, nein, keine Sorge.“
„Mmmh, na gut“, murmelte Chloe und im nächsten Moment war ihr Körper vom Hals abwärts in Latex verhüllt. Celine lächelte amüsiert und machte mit ihrer Hand eine drehende Bewegung, als würde sie ein Schloss schließen. Chloe fragte sich erst, was das bedeuten könnte, als sie in ihren Nacken ein Klicken hörte.
„Och Celine, komm schon! Ich muss morgen arbeiten!“, quengelte Chloe.
„Wenigstens bekommst du jetzt eine Menge Trinkgeld.“
„Aha … Danke“, murmelte Chloe sarkastisch und quiekte auf, als Ifry ihr einen Schlag auf den Hintern verpasste.
„Still jetzt, sonst muss ich dich knebeln, Chloe!“, drohte Ifry und streichelte Vanessa aufmunternd über die Schulter.
„Komm, Vanessa, leg ihr die Handschellen an.“
„Wie könnt ihr mit Handschellen Spaß haben?“, fragte die Rothaarige mit leicht zitternder Stimme, sodass nur Ifry es hören konnte.
„Chloe will, dass du ihr die Handschellen anlegst, Vanessa. Sie vertraut dir, dass du ihr nicht weh tust und so seltsam es klingt, es gefällt ihr.“
„Sie hat recht, Vanessa. Bitte fessel mich. Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte Chloe und fing wieder an, mit ihrem Hintern zu wackeln. Sie präsentierte dabei ihre Handgelenke und wartete. Vanessa zögerte nur für eine Sekunde, bevor sie die Bügel der Handschellen öffnete und sie um Chloes Handgelenk schnappen ließ. Das Klicken war wie Musik in Chloes Ohren, und sie testete, wie fest ihre Fesseln saßen.
„Siehst du? War doch gar nicht so schlimm. Was fühlst du gerade?“, fragte Ifry, Vanessa.
„Ähm … Aufregung?“
„Und Aufregung ist doch nicht schlechtes, oder? Möchtest du jetzt einen Schritt weitergehen?“
Vanessa sah Ifry unsicher an, bevor sie schluckte und nickte.
„Dann solltest du dir vielleicht was Anständiges anziehen. Celine?“
Die Zauberin Atmete genervt auf. Sie war gerade dabei, Phaelyn, mit einer langen Feder zu kitzeln und warf einen Blick zu Vanessa.
„Moment, ich muss nicht unbedingt …“, wollte Vanessa gerade anfangen, als Celine ihre Hand hob. Sofort verschwand ihre Kleidung, und an seiner Stelle erschien ein schwarzer Catsuit. Sofort verschlug es Vanessa den Atem, als das Gummi auf jede Faser ihres Körpers drückte und sie keuchte erschreckt auf.
„Yeah, tut mir leid. Ich habe leider keine anderen in deiner Größe mehr zu Hause“, sagte Celine achselzuckend und drehte sich wieder zu ihrem Engel, der inzwischen nur noch mit einem Bein auf dem Boden stand. Phaelyn sah, dass Celine verschlagen lächelte und sie hätte das sofort ihren Freunden mitgeteilt, wenn Celine ihr nicht bereits einen Ballknebel in den Mund gesteckt hätte. Die Feder kam ihrer nackten Ferse gefährlich nah, und im Nu hörten sie das erstickte Kichern von Phaelyn durch den Knebel.
„Alles in Ordnung?“, fragte Ifry besorgt und Vanessa nickte eilig.
„Ja … Ja nur ein bisschen eng und plötzlich“, sagte Vanessa und atmete erleichtert aus. Wenigstens blieb es ihr erspart, sich vor den anderen nackt auszuziehen.
„Gut, genauso muss es sein. Wollen wir dann mal anfangen?“, fragte Ifry und reichte Vanessa einen Tischtennisschläger. Sie selbst wedelte mit einem Hin und Her, als müsste sie den Luftwiderstand messen.
„Äh?“
„Chloe hat meinen Tee beleidigt, wir sagten doch, wir müssen die beiden erziehen“, sagte Ifry und holte Schwung. Der Schläger klatschte auf Chloes Hintern, und sie zog überrascht Luft ein.
„Eins!“, sagte sie und wackelte wieder mit ihrem Hintern. Vanessa starrte Ifry und Chloe entsetzt an.
„Hat das nicht weh getan?“
„Das will ich auch hoffen. Sonst lernt dieses vorlaute Stück nichts dazu!“, sagte Ifry und holte noch einmal aus.
KLATSCH.
„Zwei!“
„IFRY!“
„Alles ist gut, Vanessa. Chloe kenn ihr Safeword“, sagte Ifry.
„Ihr … Safeword?“, fragte Vanessa nachdenklich und sah auf Chloes Hintern hinunter.
„Zeig es ihr, Vanessa.“
„Aber warum, sie hat mir doch nicht getan“, sagte Vanessa und rieb über den Rand ihres Tischtennisschlägers.
„Doch habe ich Vanessa. Ich habe zusammen mit Phae die Teeparty gesprengt“, sagte Chloe und warf ihr einen aufmunternden Blick zu.
„Schon aber …“
„Und ich war nie krank gewesen, als ich bei euch gearbeitet habe.“
„Aber … ich habe doch eine Doppelschicht geschoben als du dich …“
Vanessa ging plötzlich ein Licht auf und sie sah mit offenem Mund auf Chloe hinunter, die ihr ihre Zunge rausstreckte.
„schlag zu. Sie hat es verdient“, flüsterte Ifry Vanessa ins Ohr und die ließ sich das nicht zweimal sagen.
KLATSCH.
„AAAH! Drei!“
KLATSCH.
„Vier!“
KLATSCH.
KLATSCH.
Chloe stöhnte laut, als Vanessa ihr zwei schnelle Hiebe verpasste und ihr Hintern anfing zu brennen.
„Sechs, haaa“, sagte Chloe und vergrub ihr Gesicht im Bett. Vanessa wollte gerade nochmal ausholen, als Ifry ihren Arm festhielt und in ihr Ohr flüsterte: „Sie hat gerade gelogen, Vanessa, sie war wirklich krank.“
„Aber warum?“, fragte Vanessa. Sie war sichtlich verwirrt und Ifry legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter.
„Du wirst es noch begreifen. Dir hat es doch gerade auch Spaß gemacht, oder?“
Vanessa wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und drehte den Schläger in ihrer Hand, bevor sie erneut ausholte.
KLATSCH.
KLATSCH.
KLATSCH.
KLATSCH.
KLATSCH.
KLATSCH.
„Zwölf“, nuschelte Chloe in die Bettdecke hinein und atmete tief ein und aus. Jetzt lag es an Ifry sie entsetzt anzusehen.
„Du hast recht … es macht Spaß … außerdem wollte ich das Dutzend vollmachen“, sagte Vanessa und begann zu kichern.
„Haha, ich verstehe. Probieren wir aber mal was anderes“, sagte Ifry und nahm den Tischtennisschläger aus Vanessas Hand, „Ich will, dass du Chloes Körper streichelst. Fühle ihre Haut unter dem Latex.“
„Was …?“, fragte Vanessa und lief rot an. Sie warf einen Blick auf Chloes Hintern, der zweifelsfrei unter dem Latex rot angelaufen war.
„D … darf ich Chloe?“, fragte sie stotternd und Chloe nickte. Worauf hin Vanessas Hände sich langsam Chloe nährten. Als ihre Finger sich auf Chloes Rücken legten, spürte Vanessa, dass Chloe immer noch leicht zitterte, doch schien, sie sich fast sofort zu beruhigen, als Vanessa vorsichtig anfing, ihre ehemalige Arbeitskollegin zu streicheln.
„Siehst du alles gut“, bestärkte Ifry sie und leitete ihre Hände zu Chloes geschundenen Hintern. Chloe stöhnte leise, doch sie schien die Berührung zu genießen.
„Sehr gut … mach weiter so und du wirst eine hervorragende Mitspielerin werden“, sagte Ifry und streichelte Vanessas Rücken. Die rothaarige Frau lief rot an, doch ließ sie sich nicht mehr von Ifry beirren und streichelte weiter Chloe. Ifry spürte, dass beide Frauen die Berührung genossen und lächelte zufrieden. Sie hatte das Gefühl, dass die beiden sich mehr als nur gut verstanden.
Was für eine ausgezeichnete, verunglückte Teeparty. Dachte Ifry und zog Chloe und Vanessa auf das Bett, sodass sie es ein wenig bequemer hatten.
Ifry hatte ihre Augen geschlossen und lauschte dem ruhigen Atem von Chloe und Vanessa, die neben ihr Arm in Arm schliefen. Sie drehte ihren Kopf und öffnete eins ihrer Augen einen Spaltbreit. Celine und Phaelyn lagen in einem Gästebett, und die Zauberin streichelte sanft über den Kopf des Engels. Ifry hätte nicht gedacht, dass ihre Freundin mit jemand anderen als ihr schlafen könnte, aber anscheinend schien Phaelyn Celine voll und ganz zu vertrauen. Celine schien zu spüren, dass Ifry sie beobachtete und sah von dem Engel auf.
„Es hat mir heute einen riesengroßen Spaß gemacht. Danke, dass du mich eingeladen hast“, sagte Celine leise, um keinen ihrer Schützlinge zu wecken.
„Gern geschehen“, sagte Ifry, „Das nächste Mal sollten wir noch Rilliana und Trisha dazu holen.“
„Ja, den beiden hätte es sehr gefallen. Und Phaelyn vermutlich auch.“
„Sie mag dich wirklich unendlich gern. Phae sie … sie hat manchmal Probleme beim Einschlafen, aber mit dir …“, merkte Ifry an und Celine nickte, „Es ist bereits spät, also wenn du möchtest, kannst du gerne hier schlafen.“
„Danke … Ich wollte auch ungern diesen kleinen Engel wecken“, sagte Celine und wischte eine Strähne aus Phaelyns Gesicht, welche die Nase des Engels kitzelte.
„Wir sollten jetzt auch besser schlafen“, sagte Ifry und drehte sich von Celine weg, um sich bequemer hinzulegen, „Gute Nacht, Celine.“
„Gute Nacht … Ifry.“
Überrascht drehte Ifry ihren Kopf zu Celine, als diese die Dämonin das erste Mal mit Namen ansprach. Sie begann zu lächeln, bevor sie ihre Augen schloss.
Das könnte eine wunderschöne Freundschaft werden.
„I AM FLESH AND I AM BONE
RISE UP, TING TING, LIKE GLITTER AND GOLD
I'VE GOT FIRE IN MY SOUL
RISE UP, TING TING, LIKE GLITTER“
Chloe zuckte zusammen, als sie merkte, dass die Musik nicht ihrem Traum entsprang. Ihr Handy klingelte laut und sie tastete nach ihrem Nachttisch, wo es normalerweise lag. Doch da war es nicht. Noch nicht mal ihr Nachttisch war dort und sie öffnete schlaftrunken die Augen, als sie Bewegungen in ihrem Bett spürte. Sofort wusste sie, dass sie nicht zu Hause war, als sie zwei in Latex gekleidete Frauen sah, die auf ihr drauf lagen. Ifry und Vanessa regten sich ein wenig, doch schienen sie sich nicht an der Musik des Handys zu stören. Anscheinend hatten sie einen sehr festen Schlaf. Chloe schüttelte den Kopf und versuchte ihr Handy zu orten. Sie hörte, dass es unter einem Stapel Kleidung neben dem Bett bimmelte. Sie robbte sich zur Bettkante, doch ihre Freundinnen lagen schwer auf ihr und das Latex schien auf dem Bettlaken festzukleben. Angestrengt streckte sie ihre Hand nach dem Wäschestapel aus.
„Komm schon nur ein noch ein kleines Stück!“
RISE UP, TING TING, LIKE GLITTER“
„Komm schoooon!“, knurrte Chloe durch ihre Zähne und plötzlich regte sich etwas unter dem Kleiderstapel. Ihr Handy kam daraus herausgeschossen und landete in ihrer Hand. Irritiert starrte sie ihre Hand an.
Habe ich gerade gezaubert? Fragte sie sich und schaute auf, als sie ein Räuspern hörte. Celine sah sie wütend an. Sie hielt die Ohren von Phaelyn zu, die immer noch seelenruhig schlief und auf Celines Schoß sabberte.
„Tschuldigung“, flüsterte Chloe und schaffte es endlich, sich von Ifrys und Vanessas Umarmung zu befreien. Sie ging ein bisschen enttäuscht, dass sie doch nicht zaubern konnte, aus dem Schlafzimmer und nahm endlich den Anruf an.
„Ja?“
„Na endlich! Chloe, ich habe ununterbrochen versucht, dich zu erreichen!“, sagte ihre Arbeitskollegin Katarina panisch, „Du bist nicht zu deiner Schicht aufgetaucht!“
„Warum? Ich hatte doch gestern frei. Unser Boss hat mir freigegeben.“
„Er sagt, er hätte dir geschrieben, dass er das zurückgenommen hat. Irgendwas wegen eines Kartenspiels, wo du betrogen haben sollst.“
„Was? Ich habe nicht betrogen!“, log Chloe.
„Er und seine Geschäftspartner sehen das anders. Er sagte, wenn du nicht sofort mit der Sporttasche bei der Arbeit bist, passiert etwas Schlimmes“, sagte Katarina. Chloe atmete genervt aus.
„Yeah … sag ihm, ich komme“, sagte Chloe verbittert und legte auf.
„Alles in Ordnung?“, fragte eine Stimme von der Tür und Chloe wirbelte herum. Vanessa und Celine standen im Türrahmen und sahen Chloe mitleidig an.
„Ja … nein ich … Ich weiß nicht. Ich habe von ein paar Idioten Geld gewonnen und ich muss schnell nach Hause.
„Oh, nichts leichter als das“, sagte die Zauberin und gähnte laut, bevor sie ihre Hand hob.
„Wow, wow, wow. Willst du mich jetzt dorthin teleportieren?“
„Na, nicht, ohne Vorbereitung und wenn ich müde bin. Ich wollte dein Handy“, sagte Celine und klaute mit ihrer Magie Chloes Handy.
Nervös starrte Chloe aus dem Fenster. Es war ein kurzer Abschied von Ifry und der sehr verschlafenden Phaelyn, aber dennoch ein sehr herzlicher. Der Engel hatte ihr sogar ein paar ihrer liebsten Kleidungsstücke ausgeliehen, sodass Chloe nicht in einem Latexcatsuit durch die Straßen rennen musste. Celine hatte währenddessen die Elfe Rilliana angerufen, welche dann Chloe und Vanessa auf dem Parkplatz eingesammelt hatte. Sie fuhr die beiden Frauen sicher in die Stadt und setzte sie vor Chloes Wohnung ab.
„Soll ich dich sicher nicht nach Hause fahren?“, fragte die Elfe, Vanessa.
„Na, kein Problem, ich wohne hier in der Nähe“, sagte Vanessa und winkte der Elfe, während Chloe fieberhaft in ihrer Sporttasche nach ihrem Schlüssel suchte. Rilliana hatte sie im Wald gefunden und ihr im Auto übergeben.
„Alles klar, Chloe?“, fragte Vanessa.
„Ja … ja, ich habe den Schlüssel. Hat mir wirklich Spaß gemacht, Vanessa. Lass uns das mal wiederholen!“, sagte Chloe gehetzt und winkte Vanessa zum Abschied, bevor sie in ihrer Wohnung verschwand. Sofort eilte Chloe zu ihrem Schrank und öffnete ihn. Sie griff nach der Sporttasche in seinem Inneren und erstarrte.
„Warum ist sie so schwer?“, fragte Chloe und öffnete den Reißverschluss. Zum Vorschein kamen hunderte Seile und Fesseln aller Art, doch nicht das Geld, was eigentlich in der Tasche sein sollte. Chloe schloss ihre Augen.
„Och Kim …“, murmelte Chloe und schlug sich ihre Hand vor die Stirn. Sie zückte ihr Handy, um ihre Schwester anzurufen, als es klopfte. Chloe seufzte und stand auf. Vielleicht war das Kim, die ihren Schlüssel vergessen hatte. Sie öffnete ihre Wohnungstür und erstarrte, als vor ihr der Grapscher von der Pokernacht stand.
„Hey Bunny, hast du mich vermisst?“, fragte er und drückte sich durch die Tür, ehe Chloe reagieren konnte, „Wo ist das Geld?“
„Ha lustige Geschichte, es gab eine kleine Verwechslung und …“, weiter kam sie nicht, als er sie unsanft an ihrem Arm packte und in ihr Schlafzimmer schleifte. Chloe währte sich, doch seine Hand war wie ein Schraubstock um ihren Arm und ließ nicht locker, bis er sie unsanft auf ihr Bett warf. Ein kurzer Blick in ihre Sporttasche sagte ihm, dass das Geld nicht da war.
„Wo ist das Geld?“, fragte er erneut und griff eine Handvoll Seile aus der Tasche.
„Ich habe es gerade nicht, aber wenn ihr mir ein bisschen Zeit lasst, dann … HEY!“
Der Mann schien nicht hören zu wollen und drückte sie auf ihr Bett.
„Der Boss ist äußerst enttäuscht von dir und richtet dir hiermit deine Kündigung aus.“ Sagte er und zog Chloes Hände auf ihren Rücken. Sie konnte sich nicht gegen seine Football großen Hände währen und fing an zu wimmern, als er ihre Handgelenke auf dem Rücken fesselte. Mit einem weiteren Seil fesselte er ihre Beine überkreuzt und zog sie unsanft zu ihrem Hintern, wo er dann beide Fesselungen miteinander verband und sie in einen so strengen Hogtie fesselte, dass Chloe fürchtete, dass er, wenn er noch härter zog, ihren Rücken brechen würde. Hätte sie von Phaelyn nicht den himmelblauen Hoodie bekommen und darunter immer noch den Catsuit an, hätte sie ohne Zweifel tiefe Spuren auf ihrer Haut davongetragen.
„Warum machst du das so feste! Wie soll ich bitte so das Geld holen gehen?“
„Gar nicht. Der Boss sagte, wenn du ihm das Geld nicht sofort übergeben kannst, soll ich ein Exempel and dir statuieren. Ich soll dir aussagen, dass du gefeuert bist.“
„Bitte was?“, fragte Chloe und bemühte sich, dem Mann hinterherzusehen. Er zeigte ihr nur den Mittelfinger und verließ ihre Wohnung.
Vanessa trat hinaus auf die Straße, nachdem sie sich bei einem Bäcker ein kleines Frühstück geholt hatte. Sie lächelte amüsiert, als sie an die vergangene Nacht dachte. Es hatte ihr sehr viel Spaß gemacht, wieder etwas mit Ifry und Chloe zu unternehmen. Und auch Phaelyn war nicht als zu übel für einen Engel. Celine war außerdem so unglaublich nett gewesen, ihr diesen Anzug zu schenken. Vanessa hob ihr Shirt an und spähte in den Ausschnitt, wo sie deutlich das schwarzen Latex sehen konnte.
„Haaa. Ich will das nochmal machen, vielleicht allein mit Chloe? Wir wollten uns ja sowieso nochmal treffen“, murmelte Vanessa und sah auf, als ein Krankenwagen mit lauter Sirene an ihr vorbeifuhr. Vanessa sah ihm nervös hinterher.
„Bitte nicht links … bitte nicht links“, murmelte sie, als er auf die Kreuzung zufuhr. Er bog links ab. Direkt in Richtung Fahlen Plaza, wo Chloe wohnte.
„Oh scheiße …“, murmelte Vanessa, warf ihr Frühstück auf dem Boden und begann zurückzurennen. Sie bog an derselben Kreuzung ab, blieb wie angewurzelt stehen, als sie ein Flammeninferno sah, welches Chloes Wohnhaus verschlang. Die Feuerwehr war schon dabei, die Leute in Sicherheit zu bringen, doch nirgendwo sah Vanessa die strahlend blonden Haare ihrer Freundin. Sie kam schlitternd vor der Absperrung zum Halt.
„Vorsicht, Lady, bitte treten Sie einen Schritt zurück!“, rief einer der Feuerwehrleute Vanessa zu und versperrte ihr den Weg.
„CHLOE DENVERS? WO IST SIE?“,
Der Feuerwehrmann sah die Verzweiflung in ihren Augen und drehte sich ein bisschen von ihr weg, um sein Funkgerät zu zücken.
„Hey Jungs, habt ihr bei Denvers nachgesehen?“
„Wir kommen nicht weiter hoch, die Flammen sind hier überall!“, kam es durch das Funkgerät zurück und der Feuerwehrmann biss seine Zähne zusammen, „Wir müssen hier raus, bevor wir selbst eingeschlossen werden.“
Der Feuerwehrmann drehte sich wieder zu Vanessa, die in diesem Moment über die Absperrung gesprungen war und an ihm vorbeirannte.
„Hey, warten Sie!“, schrie er ihr hinterher, als Vanessa in das Haus stürmte. Die Hitze war allgegenwärtig, und die Flammen schienen nach Vanessa zu greifen. Sie wich den anderen Feuerwehrleuten aus, die sie hinausziehen wollten, und rannte die Treppen hoch bis zu Chloes Tür. Mit Kraft warf sie sich dagegen und sprengte sie aus ihren Angeln. Sofort flogen ihr Flammen entgegen und sie schrie entsetzt auf und schützte ihre Augen, doch nur ihre normale Kleidung war einiges abgekommen und hing nun in Fetzen ihren Körper hinunter. Vanessa rappelte sich hoch und rannte in Chloes Schlafzimmer, wo sie die Blondine auf ihrem Bett liegen sah. Sie war ohnmächtig und an Händen und Füßen gefesselt. Vanessa konnte sehen, dass sie die Seile gelockert und sich fast befreit hatte, allerdings kurz vor dem Erfolg ihr Bewusstsein verloren hatte.
„Chloe! Aufwachen!“, rief Vanessa und schüttelte Chloe, die nur stöhnte, „Wenn du mich hören kannst, halte dich an mir fest, Chloe!“
Vanessa hob Chloe in ihre Arme und trug sie zurück durch ihre Wohnung und in den Hausflur. Die Flammen versenkten ihrer beiden Kleidung, und Vanessa nahm an Geschwindigkeit zu, als sie spürte, dass Chloe schwächer wurde. Sie rannte mit ihr in den Armen durch das Haus, die Treppen hinunter, bis durch die Haustür, wo sie dann stolperte und auf die Straße fiel. Sofort waren die Feuerwehrleute da, um ihnen zu helfen und in Sicherheit zu bringen. Gerade noch rechtzeitig, den im nächsten Moment stürzte das Haus hinter ihnen ein, Flammen schossen in die Höhe und verschlangen die letzten Überreste von Chloes und Kims Heim.
… „Wenn du noch irgendwas brauchst, sag Bescheid, okay?“, fragte Phoebe die Detektivin und löste sich aus der Umarmung mit Kim. Die junge Frau schiffte laut und nickte, bevor sie sich eine Träne wegwischte.
„Wenn du denjenigen finden kannst, der das getan hat, wäre mir schon gut geholfen“, sagte Kim und winkte zum Abschied.
„Ich werde schauen, was ich machen kann …, bis die Tage“, sagte Phoebe und sah Kim zu, wie sie zu ihrem Freund Luke ins Auto stieg. Er startete den Wagen und fuhr sie mit den wenigen Kleidungsstücken, die sie von Phoebe bekommen hatte, Richtung Wald.
„Du weißt, dass du gerne bei uns unterkommen kannst? Mein Vater hat bestimmt nichts dagegen“, sagte Luke, als sie die Brücke überquerten, doch Kim schüttelte den Kopf.
„Ich möchte euch nicht unnötig in Gefahr bringen, falls die Kerle zurückkommen. Außerdem habt ihr sowieso schon eine Zielscheibe auf dem Rücken, mit Caitlyn als Polizistin im Haus.“
„Dafür habe ich eine gute Alarmanlage.“
„Haha, ich weiß, Schatz, aber ich denke, wir sollten auch nichts übereilen. Es ist so viel passiert in den vergangenen Monaten. Meine Entführung, unser beider Entführung, jetzt mein zuhause und …“, Kim verstummte und schüttelte den Kopf, „Nein, das würde jetzt zu schnell gehen. Ich hoffe, du verstehst das.“
„Natürlich Kim“, sagte Luke und kam nach der langen Fahrt endlich auf dem Parkplatz am verfluchten Wald an, „Sehen wir uns dann morgen in der Schule?“
Kim nickte, gab ihrem Freund einen Kuss und stieg mit ihrem Umzugskarton aus dem Auto. In ihm waren die wenigen Erinnerungen an ihr Zuhause, welche das Feuer überstanden hatte.
Rilliana fuhr Kim auf die Waldlichtung und parkte ihren Wagen auf dem Parkplatz vor Celines Haus.
„Kann ich noch irgendwas für dich tun?“, fragte sie Kim, die den Kopf schüttelte.
„Nein, alles gut. Danke, dass ich hier wohnen darf.“
„Hey, kein Problem. Celine hat so viel Platz, dass ein oder zwei Leute mehr nicht ins Gewicht fallen“, sagte Rilliana drückte ihre Schulter. Kim nickte und stieg aus. Neben dem Haupthaus stand eine kleine Hütte, die bisher unbewohnt war. Celine hatte Kim gesagt, dass sie dort so lange wohnen dürfte, wie sie wollte.
„Ich ähm richte mich dann mal ein“, sagte Kim und winkte Rilliana die ihr aufmunternd zu nickte. Kim ging den kurzen Weg zu ihrem neuen Zuhause und öffnete die Tür. Im Flur stand ihre Schwester und lächelte Kim entgegen.
„Willkommen zuhause Kim.“
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 08.01.24 um 01:40 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:17.12.23 20:55 IP: gespeichert
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Oha, das mal ein Ende
Bin ja schon gespannt wie Chloe reagiert, wenn sich Vanessa ihr offenbart.
Oder hat sie das schon, bei der Erklärung, wie sie sie aus dem haus gebracht hat?
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Story-Writer
Forge your heart into something strong, unbreakable.
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RE: Leon City Storys
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Datum:17.12.23 22:28 IP: gespeichert
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mmmh da Chloe nicht bei Bewusstsein war denke ich mal nein, aber ist wahrscheinlich nur eine frage der Zeit. Vanessa ist auch grundsätzlich Theos OC und ich werde mich da mit ihm absprechen Vanessa ist da sehr ... Vorsichtig
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