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  Warum? (I went to a party, Mom)
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Roger_Rabbit
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  Warum? (I went to a party, Mom) Datum:27.05.04 20:04 IP: gespeichert Moderator melden


Auch das paßt eigentlich nicht hierher, doch wir befinden uns ja im Offtopic-Bereich. Der in der nächsten Antwort folgende Text habe ich so von Freunden zugeschickt bekommen und selber nicht verändert. Der Text hat mich aber so berührt, daß ich ihn gerne auch hier veröffentlichen möchte.

Zuerst die deutsche Übersetzung. Danach ein übersetzter Nachsatz und dann das engl. Original.

Man muß nicht unbedingt Englisch können, (vor-)lesen reicht.

Nun eure Meinung dazu bitte....
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Detlev
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Roger_Rabbit
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  Warum? (I went to a party, Mom) Datum:27.05.04 20:05 IP: gespeichert Moderator melden


Alkohol am Steuer: Tod einer Unschuldigen

Ich ging zu einer Party, Mami,
und dachte an Deine Worte.
Du hattest mich gebeten, nicht zu trinken,
und so trank ich keinen Alkohol.

Ich fühlte mich ganz stolz, Mami,
genauso, wie Du es vorhergesagt hattest.
Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken, Mami,
auch wenn die anderen sich mokierten.

Ich weiß, dass es richtig war, Mami,
und dass Du immer recht hast.
Die Party geht langsam zu Ende, Mami,
und alle fahren weg.

Als ich in mein Auto stieg, Mami,
wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde:
aufgrund Deiner Erziehung -
so verantwortungsvoll und fein.

Ich fuhr langsam an, Mami,
und bog in die Strasse ein.
Aber der andere Fahrer sah mich nicht,
und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.

Als ich auf dem Bürgersteig lag, Mami,
hörte ich den Polizisten sagen,
der andere sei betrunken.
Und nun bin ich diejenige, die dafür büßen muss.

Ich liege hier im Sterben, Mami,
ach bitte, komm doch schnell.
Wie konnte mir das passieren?
Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.

Ringsherum ist alles voll Blut, Mami,
das meiste ist von mir.
Ich höre den Arzt sagen,Mami,
dass es keine Hilfe mehr für mich gibt.

Ich wollte Dir nur sagen, Mami,
ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken.
Es waren die anderen, Mami,
die haben einfach nicht nachgedacht.

Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami.
Der einzige Unterschied ist nur:
Er hat getrunken,
und ich werde sterben.

Warum trinken die Menschen, Mami?
Es kann das ganze Leben ruinieren.
Ich habe jetzt starke Schmerzen,
wie Messerstiche so scharf.

Der Mann, der mich angefahren hat, Mami,
läuft herum,
und ich liege hier im Sterben.
Er guckt nur dumm.

Sag meiner Schwester, dass sie nicht weinen soll, Mami.
Und Papi soll tapfer sein.
Und wenn ich dann im Himmel bin, Mami,
schreibt "Papis Mädchen" auf meinen Grabstein.

Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami,
nicht trinken und dann fahren.
Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami,
würde ich noch leben.

Mein Atem wird kürzer, Mami,
ich habe große Angst.
Bitte, weine nicht um mich, Mami.
Du warst immer da, wenn ich Dich brauchte.

Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami,
bevor ich von hier fortgehe:
Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken,
warum bin ich diejenige, die sterben muss?



ANMERKUNG: Dieser Text in Gedichtform war an der Springfield High School
(Springfield, VA, USA) in Umlauf, nachdem eine Woche zuvor zwei Studenten bei
einem Autounfall getötet wurden. Unter dem Gedicht steht folgende Bitte:

JEMAND HAT SICH DIE MÜHE GEMACHT, DIESES GEDICHT ZU SCHREIBEN. GIB ES BITTE
AN SO VIELE MENSCHEN WIE MÖGLICH WEITER. WIR WOLLEN VERSUCHEN, ES IN DER
GANZEN WELT ZU VERBREITEN, DAMIT DIE LEUTE ENDLICH BEGREIFEN, WORUM ES GEHT.


" I Went To A Party, Mom"

I went to a party,
And remembered what you said.
You told me not to drink, Mom
So I had a sprite instead.

I felt proud of myself,
The way you said I would,
That I didn t drink and drive,
Though some friends said I should.

made a healthy choice,
And your advice to me was right,
The party finally ended,
And the kids drove out of sight.

I got into my car,
Sure to get home in one piece
I never knew what was coming, Mom
Something I expected least.

Now I m lying on the pavement,
And I hear the policeman say,
"The kid that caused this wreck was drunk," Mom,
his voice seems far away.

My own blood s all around me,
As I try hard not to cry.
I can hear the paramedic say,
This girl is going to die."

I m sure the guy had no idea,
While he was flying high,
Because he chose to drink and drive,
Now I would have to die.

So why do people do it, Mom
Knowing that it ruins lives?
And now the pain is cutting me,
Like a hundred stabbing knives.

Tell sister not to be afraid, Mom
Tell daddy to be brave,
And when I go to heaven,
Put "Daddy s Girl" on my grave.

Someone should have taught him,
That its wrong to drink and drive.
Maybe if his parents had,
I d still be alive.

My breath is getting shorter, Mom
I m getting really scared.
These are my final moments,
And I m so unprepared.

I wish that you could hold me Mom,
As I lie here and die.
I wish that I could say I love you, Mom
So I love you and good-bye.
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Detlev
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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:27.05.04 20:44 IP: gespeichert Moderator melden


Ich find den Text absolut ergreifend und erschütternd. - Ein wenig wie die Briefe aus dem Krieg, die ich gerade mit meinen Schülern gelesen habe. - Auch eine Mahnung zu Achtsamkeit, Vorsicht und Verantwortung. Manche Dinge kann man, sind sie einmal geschehen, nicht wieder gutmachen!

Bluevelvet
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Roger_Rabbit
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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:27.05.04 22:01 IP: gespeichert Moderator melden


Ich find den Text absolut ergreifend und erschütternd.

Gerade deshalb habe ich ihn auch hier veröffentlicht und würde mich freuen, wenn er an eure E-Mail-Freunde weitergeleitet wird (wie es in der Übersetzung steht).

Mir sind damals die Tränen geflossen. Die deutsche Übersetzung ist in Ordnung, aber der Gleichklang, der Sing-Sang im engl. Original machen das ausbrennende Licht eines Lebens viel deutlicher.

Mit etwas googel n ist sogar im Netz fast jede Übersetzung zu finden.
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Detlev
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Aurora
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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:27.05.04 22:08 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Roger-Rabbit,

ich habe diesen Brief vor einem Jahr auch von einer guten Freundin per Mail zugesandt bekommen.

Er berührt mich heute, genauso wie damals.

Liebe Grüsse

Aurora
Am 6.4.2003 schnappte das Schloss zu und ich nahm in grosser Erwartung den Schlüssel an mich. Seither bin ich Keyholder von meinem über alles geliebten Muzolino.
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AUOP




  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:01.07.04 15:38 IP: gespeichert Moderator melden


Halloschen!!

Auch ich finde die Geschichte sehr berührend, war, bin aber am überlegen warum gerade diese Vorrang vor anderen Schicksalen haben soll
Jeden Tag sterben unter Qualvollen Umständen immer noch Menschen an Hunger und Durst, wo sind wir mit unser allso Zivilisierten Gesellschaft geblieben, das wir uns das jeden Tag antun, die Berichte hört schon keiner mehr weil abgestumpft und wer unternimmt schon etwas dagegen?
Schön das du das Thema mit dem Unfall aufgegriffen hast, aber das mußte ich mal kurz loswerden.

Viele Grüße

Thomas
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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:01.07.04 17:22 IP: gespeichert Moderator melden


Ich glaube nicht, dass diese "Tragödie" andere übertönt oder irgendeinen Vorrang beansprucht. Leider ist es wohl so, dass uns solche unglücklichen Vorgänge und Schicksale eher berühren, wenn sie vor unserer Haustür stattfinden als irgendwo sonst auf der Welt. - Und wenn jeder darum bemüht wäre, in seiner eigenen Umgebung das Unglück zu minimieren, sähe die Welt sicher auch ein wenig besser aus. - Ich lese das Gedicht u. a. als einen Appell zu verantwortlichem Handeln und Mitgefühl - und weshalb sollten letztere auf die Dinge vor der eigenen Haustür beschränkt bleiben? Das Gedicht selbst setzt diesbezüglich keine Grenze.

Bluevelvet

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reflexxx Volljährigkeit geprüft
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Versuchungen sind wie Vagabunden: Wenn man sie freundlich behandelt, kommen sie wieder und bringen andere mit.

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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:01.07.04 22:39 IP: gespeichert Moderator melden


Wahrscheinlich gelte ich jetzt als Ketzer oder Altarschänder... so sehr ein menschliches Schicksal dahinter respektiert werden sollte... die Tragödie ist nicht tragischer als viele andere.
Wieso sollte dieser Appell das Recht haben andere zu übertönen ?

Ich finde es sehr amerikanisch... im Stil, mit einer Überdosis schlichtem Pathos ... Mitgefühl fordern ist richtig, aber muss das Drama erst direkt vor meiner Tür stattfinden und meine eigene Lebensqualität streifen, bevor ich versuche meine Mitmenschen zu beeinflussen ?

(Diese Nachricht wurde am 01.07.04 um 22:39 von reflexxx geändert.)
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DunklerRitter
Freak





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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:02.07.04 10:07 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

beim nächsten Mal bitte das englische Orginal zuerst, die deutsche Fassung ist aus meiner Sicht nicht gelungen....

DR
(Diese Nachricht wurde am 02.07.04 um 10:07 von DunklerRitter geändert.)
In einem noch relativ jungen Universum befindet sich unter 100 Milliarden Galaxien eine wenig außergewöhnliche spiralförmige mit ihrerseits 100 Milliarden Sternen. In einem ihrer Seitenarme leuchtet seit geraumer Zeit ein unbedeutender gelber Zwergstern, den ein kleiner Planet umkreist. Dieser ist Heimat für eine aggressive Spezies aufrecht gehender Primaten, die sich selbst tatsächlich für die Krönung der Schöpfung halten.

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Bulli31
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Das Morgen gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten
¡Átame!

Beiträge: 4856

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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:05.07.04 17:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

@ beitlamed
die Formulierung "lakonischer Gruß" ist ja wohl fast eine Beleidigung. Es gibt viele Gläubige, die an ein Leben nach dem Tode glauben, konkreter, dass sie daran glauben im Paradies alle Verstorbenen wieder zu sehen. Leider kann ich keine Aussage über die AutorIn machen, jedoch ist die Annahme, dass die AutorIn oder das AutorInnenteam von einem Leben nach dem Tod überzeugt ist, bestimmt die wahrscheinlichere Variante.

@DunklerRitter
Eine Alternative zur aktuellen Übersetzung ist vielleicht nicht das schlechteste. Ich würde mich über deine auf jeden Fall freuen.

@ all
Auch mich hat dieser Text berührt, um es mal gelinde auszudrücken. Ich glaube, dass man sich dem nicht ohne weiteres entziehen kann.
Darüber hinaus finde ich durchaus, dass stark mit Schwarzweißmalerei gearbeitet wird. Es fängt schon mit der Übersetzung der Überschrift an:
" I Went To A Party, Mom"
heißt also neuerdings:
Alkohol am Steuer: Tod einer Unschuldigen
So, so. Ach ja, die Pisa-Studie ist ein einmaliger Ausrutscher.

Auch die weitere "Übersetztung" *lach*, die - ei der daus - glatte 16 Zeilen mehr zu bieten hat, lässt keine Übersetzungsfehler aus. Das machte mich sehr mißtrauisch. Inzwischen glaube ich, dass man die deutsche Übersetzung nicht mehr als Version 1.1 betiteln kann, sondern als Version 2.0 bezeichnen muss.
Da frage ich mich, warum alle Kinder in der Schule das Übersetzen aus dem Englischen ins Deutsche lernen, wenn dann sowas bei herum kommt. An der Übersetzung von dir, DuklerRitter, hätte ich Interesse.

Eine Stelle für einen Polemik-Booster ist die Übersetzung der folgenden Stelle:
Maybe if his parents had, I d still be alive.
nach:
Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami, würde ich noch leben.

Mal abgesehen davon, dass die Hauptperson im Verlaufe des Gedichtes sich mal als tot (not alive), dann aber ein paar Zeilen später wieder als lebend (liegend und sterbend) bezeichnet, bleibt an dieser Stelle die Frage: Wo bleibt bitte die Übersetzung von "Maybe" ?
Eigentlich müsste es doch so heißen
Vielleicht, wenn seine Eltern das gesagt hätten, würde ich noch leben.

Im englischen Originaltext scheint sich die AutorIn oder eine AutorIn im Autorenteam durchaus darüber bewusst zu sein, dass die Möglilchkeit besteht, dass die Eltern ihm das schon gesagt hatten, er aber nicht auf sie hörte. Das fällt bei der Übersetzung einfach hinten herunter nach dem Motto "wenn man das sagt, hat das gefälligst auch so zu sein" (Stichwort: Faschismus, vollständige Überwachung).
Während im Original aus den USA die Familie ("his parents had") als Erziehungsumgebung verpflichtet wird, ist es in der deutschen "Übersetzung" plötzlich durch "Wenn man ihm", das ominöse "man" in der Verpflichtung. Wer? Die Freunde? Die Gesellschaft (also die anderen)? Der Staat? Ich glaube nicht an Zufälle. Wahrscheinlich soll s der Staat wieder mal richten (Ruf nach einem Starken Mann, weil s die Gesellschaft nicht hinkriegt).
Aus meiner Ausbildung zur Erlangung des Führerscheins weiß ich, dass "man" als Führerscheninhaber mit dem Fehlverhalten der Anderen rechnen _muss_. Das schließt betrunkene Autofahrer ein.
Es bleibt für diesen Satz ein fader Beigeschmack.

Ich will nicht direkt sagen, dass mit der deutschen Übersetzung die Leser ohne Englischkenntnisse hinter s Licht geführt werden sollten, aber eine rührende Geschichte in Gedichform in eine Art Yellow-Press-Artikel umzuformen, kommt dem ziemlich nahe.
Gerade in den Medien werden dem unkundigen Publikum Übersetzungen angeboten, die häufig die ursprünglichen Worte, und damit auch die betroffene Person, in vollkommen falschem Licht darstellen. So auch in den letzten Versen hier:

I wish that you could hold me Mom,
As I lie here and die.
I wish that I could say I love you, Mom
So I love you and good-bye.
Anscheinend nach dem Motto "so weit liest eh keiner", kam folgendes dabei herum:
Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami,
bevor ich von hier fortgehe:
Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken,
warum bin ich diejenige, die sterben muss?
In meinen Augen müsste es so lauten:
Ich wünschte, dass du mich umarmen könntest, Mami,
während ich hier liege und sterbe.
Ich wünschte, dass ich dir ein "Ich liebe dich" sagen könnte, Mami,
ja, ein "Ich liebe dich" und ein "Auf Wiedersehen!".

Mit dem "good-bye" steht das goodbye aus dem UK-Englisch in seiner Interjektions-Form (Ausrufewort) in einem US-Text. Es soll in meinen Augen die Wertschätzung von Tochter zur Mutter im Angesicht des Todes symbolisieren. Vielleicht auch eine Handreichung zur Versöhnung, was weiß ich.


Als ich die deutsche Übersetzung gelesen hatte, wollte ich spontan ein Gegengedicht mit dem Tenor "Meine Fahrerin jammert mir die Ohren voll vom Sterben, obwohl sie genau weiß, dass der Fahrlehrer auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen hat." usw schreiben. Hab s aber gelassen, weil die ÜbersetzerIn von Englisch keine Ahnung hat.
Wer sich der Gefahren im Straßenverkehr nicht bewusst ist, sollte sich zu Hause einschließen. Ich finde es schwierig eine Zielgruppe für die Übersetzung zu finden. Es sollte sicherlich für Personen ab dem 13. Lebensjahr sein. In meinen Augen sollten Kids ab 13 jedoch auf die Grauzonen des Lebens vorbereitet werden, so dass sich diese Schwarzweissmalerei nicht anbieten würde. Vielleicht sind die Zielgruppe auch junge Mütter, die bei der Baby-Versorgung ein wenig Zeit totschlagen müssen. Ich weiß es nicht.


Was sich akzeptieren kann, ist, dass die AutorIn oder das Autorenteam (des englischsprachigen ORIGINALS !!) die Trauer irgendwie verarbeiten mussten, indem ein fiktiver Abschiedsbrief erstellt wurde, in dem das Opfer den Täter benennt.
Das ist legitim und zur Trauerbewältigung akzeptabel.
Sicher wäre es besser gewesen, wenn der Täter noch vor diesem Gedicht von einem Gericht verurteilt worden wäre. Das hätte wahrscheinlich dazu geführt, dass dieses Gedicht nicht entstanden wäre.


Die angebliche "Übersetzung" verführt den Leser nach meiner Meinung dazu, sich nicht mit dem Original auseinanderzusetzen und ist zusätzlich höchstwahrscheinlich als Verarschung der Bundesbürger ohne Fremdsprachenkenntnisse zu betrachten.


Liebe Grüße
(Diese Nachricht wurde am 05.07.04 um 17:18 von Bulli31 geändert.)
Viele Grüße
bulli

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Nachtigall
Stamm-Gast



fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

Beiträge: 3281

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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 08:45 IP: gespeichert Moderator melden


Hmmmm...

Extra für Bulli, eine schnelle (trotzdem möglichst genaue) Übersetzung ohne den Versuch, literarische Qualität zu produzieren. Ich stimme den kritischen Stimmen zu, die die obige deutsche Übersetzung für barbarisch schlecht und außerdem verfälschend halten. So verstehe ich das englische Original:


“Ich ging zu einer Party, Mammi”

Ich ging zu einer Party
und erinnerte mich an deine Worte.
Du hattest mir verboten zu trinken, Mammi,
also trank ich statt Alkohol Sprite.

Ich war stolz auf mich,
genau wie du gesagt hattest,
dass ich nicht betrunken fahren würde,
obwohl ein paar Freunde meinten, ich solle trinken.

Ich traf eine gesunde Wahl,
und dein Rat für mich war richtig -
schließlich endete die Party,
und die Kids fuhren außer Sicht.

Ich setzte mich in mein Auto,
war sicher, heil nach Haus zu kommen.
Ich hätte an das Folgende nie gedacht, Mammi,
das, was ich zuletzt erwartet hätte.

Jetzt liege ich auf dem Bürgersteig
und höre den Polizisten sagen:
„Das Kind, das dieses Wrack verschuldet hat, war betrunken“, Mammi,
seine Stimme scheint weit weg zu sein.

Überall um mich herum ist mein eigenes Blut,
und ich versuche krampfhaft, nicht zu weinen.
Ich kann den Notarzt sagen hören:
„Dieses Mädchen wird sterben.“

Ich bin sicher, der Typ hat´s gar nicht kapiert
in seinem Höhenflug:
Weil er sich entschied, betrunken zu fahren
werde ich jetzt sterben müssen.

Aber warum machen Menschen das, Mammi,
in dem Wissen, dass es Leben zerstört?
Und jetzt schneidet mich der Schmerz
wie hundert stechende Messer.

Sag meiner Schwester, sie soll sich nicht fürchten, Mammi,
sag Vati, er soll tapfer sein.
Und wenn ich im Himmel bin,
schreib „Vatis Mädchen“ auf meinen Grabstein.

Jemand hätte ihm beibringen müssen,
dass es falsch ist, betrunken zu fahren.
Vielleicht, wenn seine Eltern das getan hätten,
könnte ich noch am Leben sein.

Mein Atem wird flacher, Mammi,
ich kriege wirklich Angst.
Dies sind meine letzten Augenblicke
und ich bin so unvorbereitet.

Ich wünschte, du könntest mich jetzt halten, Mammi,
während ich hier liege und sterbe.
Ich wünschte dass ich dir sagen könnte, dass ich dich liebe, Mammi -
ja: Ich liebe dich, und leb wohl.


@ Penthe:

Ich stimme ebenfalls zu, dass der Text sehr amerikanisch und furchtbar theatralisch ist. Daraus Oberflächlichkeit abzuleiten, finde ich aber schon beinahe zynisch und sehr überheblich. Siehst du die Welt wirklich mit so wenig Wohlwollen, dass du Roger_Rabbits Hinweis auf den angeblichen Ursprungsort (eine Highschool!) und den angeblichen Anlass (Tod zweier Schüler aufgrund Alkohols am Steuer) überlesen konntest?

Ich interpretiere den Text als die Reaktion geschockter Jugendlicher, deren heile Welt und Sicherheitsgefühl jäh mit dem sinnlosen Tod ihrer Freunde konfrontiert wurde. Vielleicht haben die Urheber des Gedichts ihrer Freundin gesagt, sie solle nicht so langweilig sein und sich an ihrer Sprite festhalten. Vielleicht haben sie sie damit aufgezogen, dass sie auf ihre Mutter hört. Vielleicht waren SIE es, die "das niemals erwartet hätten" - weil sie es für ein Kavaliersdelikt hielten, alkoholisiert Auto zu fahren. Vielleicht kennen sie den betrunkenen Crashfahrer.

Möglicherweise haben sie in ihrem Schock den Wunsch verspürt, andere sorglose Jugendliche zu warnen, jedenfalls interpretiere ich spätestens den Absatz mit dem "Höhenflug" und dem "nicht kapieren" so - und das finde ich ehrenwert und nicht etwa oberflächlich. Es wird zwar wenig fruchten, weil ihr Gedicht höchstwahrscheinlich nur solche Menschen anspricht, die für die Problematik bereits sensibilisiert sind, aber das entwertet in meinen Augen nicht den Versuch. Ich würde auch keinem kleinen Kind sagen, das Bild, das es mir gerade gemalt hat, sei wertlos - und zwar ungeachtet der Frage, ob es für sein Alter gut oder schlecht geraten ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, das würdest du auch nicht tun.

Nachdenkliche Grüße
Anja


PS: amerikanisch oder nicht, das Original ging mir trotzdem unter die Haut und ist in seiner Eindringlichkeit schwer zu übersetzen, schon weil der Tonfall nicht in unsere Mentalität passt - aber die abzuziehen oder "mit zu übersetzen", scheint unmöglich.


(Diese Nachricht wurde am 07.07.04 um 08:45 von Nachtigall geändert.)
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Penthesilea



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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 08:52 IP: gespeichert Moderator melden


Für mich transponiert dieses Gedicht den typischen American-Way-Of-Life, wie ich ihn gut kenne ... oberflächlich-larmoyante, Pathos erheischende und in keiner Weise tiefgehende Gefühle ... wer, dem es aufrichtig tief geht, würde wohl so den Verlust eines Kindes verarbeiten?
Das ist lächerlich.

Penthe
(Diese Nachricht wurde am 07.07.04 um 08:52 von Penthesilea geändert.)
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Penthesilea



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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 10:01 IP: gespeichert Moderator melden


@hallo Nachtigall,

Roger_Rabbit hat um Meinungen gebeten und ich für meine Person kann nicht in den Chor des *hach, ist das erschütternd* einstimmen.

Mich hätte überzeugt, wenn die Verfasser dieser Zeilen ein einziges Mal wirklich ihre Trauer formuliert und von ihren eigenen Gefühlen gesprochen hätten. Der gewählte pathetische Wortschwall aber führt von jedem echten Gefühl weg, und genau deshalb bleibt das Gedicht inhaltsleer und oberflächlich für mich.
Das fulminiert m.E. in der Strophe:

Tell sister not to be afraid, Mom
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Hier werden Emotionen künstlich produziert (aus Gründen der strafrechtlichen Prävention, aus verkehrserzieherischem Aspekt oder warum auch immer), die Tränendrüsen also aus Zweckdienlichkeit gemolken ... schaut man sich das Gedicht genau (und vielleicht sogar mit dem Herzen) an, ist es aber klinisch rein von jeder wirklichen Empfindung.
Es manipuliert Stimmung, mehr nicht.
Deshalb wird es auch keinen Jugendlichen wirklich erreichen, denn gerade die fühlen sehr schnell, ob Gefühle authentisch sind, oder ob sie instrumentalisiert werden.
Ein Kinderbild ist ursprünglich, ist *echt* ... dieses Gedicht ist es für mich nicht.
Und ob ich nun damit als herzlos dastehe, oder nicht: sorry, es ist halt meine Meinung und ich verstehe Meinungsaustausch nicht als Beliebtheitswettbewerb.
In Amerika ist momentan die literarische Form, in die Rolle des/der Toten zu schlüpfen und quasi engelsgleich über den Hinterbliebenen zu schweben völlig *hip*, angeführt von dem Bestseller The Lovely Bones/In meinem Himmel von Alice Sebold.


Gruß
Penthe

(Diese Nachricht wurde am 07.07.04 um 10:01 von Penthesilea geändert.)
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Nachtigall
Stamm-Gast



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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 12:25 IP: gespeichert Moderator melden


Okay,

dann spricht etwas in dem Ursprungstext wohl einfach meine kitschige Ader an, oder seine Botschaft und das darin enthaltene Leid erreicht mich auf dem Umweg, dass ich durchaus Zugang zum Thema habe.


@ Penthe:

Es stimmt natürlich, dass R_R um unsere Meinung gebeten hatte. Es stimmt auch, dass ausschließlich die hypothetischen Gefühle der Toten zum Ausdruck gebracht werden, vielleicht in einem unbeholfenen Versuch, das Ganze "authentischer" wirken zu lassen. Nicht jeder hat die Fähigkeit, seine Erschütterung über den direkten Ausdruck seiner eigenen Empfindungen zu äußern.

Immerhin hatte ich mit meinem Beitrag nicht das Ziel verfolgt, einen Grabenkrieg loszutreten; insofern sollten wir es vielleicht dabei belassen, dass wir jetzt beide unsere Meinung kund getan haben, und Beliebtheitswettbewerbe oder andere Dummheiten außen vor lassen. Und nein, für herzlos halte ich dich absolut nicht.


@ beitlamed:

Was deinen 7.-Klasse-Film angeht, hast du natürlich Recht. Nur, ich hatte irgendwie nicht den Eindruck, dass es R_R ausschließlich um die hochkünstlerische Qualität des Textes ging, sondern eher, dass er den Appell darin aufgenommen hat und sich daher inhaltlich auseinandersetzen wollte. Würde das Gedicht meinen ungeteilten Beifall finden, hätte ich mich auch schon wesentlich früher dazu geäußert, ich hab den Thread nicht erst jetzt entdeckt. Ich bin aber Bullis Meinung, dass man (wenn überhaupt) zumindest eine Übersetzung dazu packen sollte, die das Ganze nicht noch inhaltlich verfälscht; und nach wie vor denke ich, dass es eigentlich von Jugendlichen für Jugendliche gedacht ist und nicht für Erwachsene, die ganz andere Maßstäbe anlegen. Und mir ist es nun mal lieber, wenn junge Leute sich Gedanken machen und Ideale entwickeln, als wenn ihnen alles egal ist und sie als einzige Perspektive ihren eigenen Spaß haben. Darum ist meine Reaktion so leidenschaftlich ausgefallen.

Lieben Gruß
Anja
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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 12:42 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Freunde!

Soviel Englisch verstehe ich auch, daß die Deutsche Übersetzung miserabel ist. Da ist die von Nachtigall schon wesentlich besser!

In diesem Zusammenhang aber von "lächerlich" -wie es Penthe schrieb- zu reden, halte ich schon für beinahe piethätlos. Auch wenn das engl. Original in sich nicht stimmig ist, so hat doch die menschliche Psyche einen Drang danach, ein Geschehen, einen Verlust zu verarbeiten. Ich habe es in Form eines Liedtextes beim Tode meines Großvaters getan, die Schüler der Highschool taten es in einem pathetischen Gedicht. Was ist dabei?

Anfangs bekam ich eine noch schlechtere Übersetzung von "Warum?". Nur in Deutsch. Dann machte ich mich auf die Suche nach dem Original und fand einen engl., span., ja sogar russischen Text dazu.
Hier von Tränendrüsen-Quetschen-Zeilen zu sprechen, halte ich nicht für angebracht. Mehrere Leser haben sich doch auch ergriffen gefühlt! Ob das Gedicht etwas bewirkt, sei dahingestellt. Die Seele hat gesprochen und sich Luft gemacht. Andere waren berührt und denken vielleicht daran, wenn sie von einer Feier kommen. Wenn nur einer, nur ein einziger der 17% Alkoholunfälle in D mit tödlichem Ausgang damit verhindert werden kann, so ist es doch ein Fortschritt, wenn auch nur ein kleiner...
Auf Wiederlesen

Detlev
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Penthesilea



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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 13:32 IP: gespeichert Moderator melden


Nein, ich habe nicht das Gefühl, dass in diesem Thread Kritik akzeptiert oder gar willkommen ist.

Natürlich kann man Trauerarbeit hinter dem Gedicht würdigen, aber das sagt doch nichts über seine Textqualität aus.
Die Teilnehmer eines Altherrenclubs, die einen der ihren unter die Erde bringen, singen zwar auch das schöne Lied *ich hatte einen Kameraden, einen besseren findst Du nicht* ... und besetzen das mit viel Gefühl ... dennoch wird keiner deshalb auf die Idee kommen, es als musikalisch wichtiges Werk würdigen zu wollen.
Warum muss man das in Euren Augen denn gleich so emotional besetzen?
Mich hat es halt nicht berührt, tut mir leid.


Penthe


(Diese Nachricht wurde am 07.07.04 um 13:32 von Penthesilea geändert.)
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Nachtigall
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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:07.07.04 14:10 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo beitlamed,

wenn du es so ausdrückst: Volles Verständnis!


Penthe,

das Thema ist nun mal für viele Menschen emotional stark besetzt. Auch deinen ersten Beitrag hatte ich in diese Richtung interpretiert, sollte deine Leidenschaftlichkeit die gleichen Wurzeln haben wir beitlameds, hab ich dich wohl missverstanden - deine Kritik jedenfalls erschien mir durchaus nicht nur formeller, sondern auch inhaltlicher Natur, ich meine z.B. diese Passage:

Zitat

[...] in keiner Weise tiefgehende Gefühle ... wer, dem es aufrichtig tief geht, würde wohl so den Verlust eines Kindes verarbeiten?
Das ist lächerlich.

...und genau darauf hatte ich reagiert, "lächerlich" fand ich wirklich recht harsch. Hättest du in für mich verständlicher Weise lediglich die Form kritisiert, hätte sich mein Beitrag nicht an dich gewandt.

Friedliche Grüße
Nachtigall

... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

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Bulli31
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¡Átame!

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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:11.07.04 20:34 IP: gespeichert Moderator melden


Originalnachricht vom 07.07.2004:

Prescriptum:
Der Folgende Text bezieht sich auf den Stand des Threads etwa 10:10, also vor den letzten sechs Beiträgen. Ich werde die sechs Beiträge später lesen. Bitte entschuldigt.


Hallo,

@Penthe
> wer, dem es aufrichtig tief geht, würde wohl so den
> Verlust eines Kindes verarbeiten?

Keine Ahnung, ob direkt Betroffene soetwas schreiben können. Ich habe mich deshalb allgemein auf "AutorIn" bezogen.
Den Hinterbliebenen hilft es jedenfalls sehr, wenn Opfer und Täter dem Menschenverstand entsprechend eindeutig benannt werden. Wie alles im Leben kann auch diese Situation in der realen Rechtssprechung sehr kompliziert sein. Vielleicht hat ein Mehl-LKW bei einer Kurvenfahrt Ladung verloren, wodurch der Autofahrer mit mehr als 0,3 Promille im Blut die Mehlspur als Mittellinie anerkannte. Die nach links ausscherende Spur eines nach rechts abbiegenden LKW könnte er dann als eine Fahrstreifenführung nach links erkannt haben. In einer solchen Situation muss ein Gericht die Frage nach Opfer und Täter klären. War es der Hersteller für die Mehlverpackung? War es der Lademeister, weil er vielleicht zu hoch gestapelt hat? War es der Lagerarbeiter, der die Mehlpackung beschädigte? War es der LKW-Fahrer, der die Ladung schlecht gesichert hat? War es der Spediteur, der die Wartung des LKW schluren ließ? War es wirklich der angeschickerte Autofahrer mit mehr als 0,3 Promille Blutalkoholgehalt? Fragen über Fragen, die erstmal geklärt werden müssen.
Die Hinterbliebenen bleiben währenddessen im Ungewissen, was eine Trauerbewältigung erschwert. Eine vorweggenommene Einteilung von Täter und Opfer, also schwarz und weiß, ist in meinen Augen damit für die Trauerbewältigung geeignet, aber das schrieb ich oben schon. Hinterbliebene wollen außerdem sicher sein, dass sie alles richtig gemacht haben.
Diese beiden Punkte liefert der Text auf jeden Fall. Ob der Rest zur Trauerbewältigung bei den LeserInnen oder ZuhörerInnen geeignet ist, ist fraglich. Dieses als "Beiwerk" oder "Ausschmückung" bezeichnen, fällt mir jedoch schwer. In einer reizüberfluteten Gesellschaft, kann man sowas vielleicht als "Transportmittel" oder "Trojaner" bezeichnen.


@Nachtigall
Danke für deine Übersetzung. So sehe ich das auch, obwohl ich bestimmte Stellen nicht auf die Art schriftlich niedergelegt hätte. Auf jeden Fall ist es näher am Original als meine Übersetzung.

> Roger_Rabbits Hinweis auf den angeblichen Ursprungsort

Naja, es heißt doch eigentlich nur, das das Gedicht dort im Umlauf war. An der Highschool starben zwei Jugendliche. Damit fällt die Highschool in meinen Augen als Ursprungsort heraus.

Im Internet ist dieses Gedicht im englischsprachigen Original über 180 Mal zu finden. Die Treffer reichten von einem gefälschten Aufruf zur Sammlung von 5000 E-Mails für den US-Präsidenten bei der MADD (Mütter gegen das Fahren unter Alkoholeinfluss), bis hin zu Seiten, auf denen eigentlich Autokindersitze angepriesen wurden.


@all
Vielleicht ist der Ursprung in einer Therapiegruppe für Autofahrer, die unter Alkoholeinfluss ein Auto führten, zu suchen. Vielleicht hat irgendein Psychologe die Aufgabe gestellt, dass die AutorIn oder das AutorInnenteam sich in die Situation des Opfers hineinversetzen sollten, um erstmal eigene Gefühle zu entwickeln. Vielleicht sollte die Projektion der Erlebnisse des Opfers heilsam wirken. Wer weiss? Mir fällt es schwer für alle Möglichkeiten offen zu sein. Ich glaube wir werden den Ursprung nie erfahren.


Anhang vom 10.07.2004:

Hallo zusammen,

@ beitlamed und geneigte Leser
Das falsche Zitat war keine Absicht. Ich war offensichlich so aufgebracht, dass ich das nicht bemerkt habe. Hmmm, ursprünglich wollte ich nur auf "lakonisch" eingehen, hatte also zuerst "Schluss" gar nicht geplant zu nennen. Ich werde dann wohl irgendwann "er Gruß" ergänzt haben. Weiß nicht. Auf jeden Fall möchte ich dich um Entschuldigung bitten.

Des weiteren finde ich es bewundernswert, dass du den Text von seinem Autor und dessen vermutlichen sozialen Umfelds getrennt betrachten kannst. Wir mussten in der Schule die Lebensläufe der Autoren büffeln und wenn die nicht genannt wurden, dann wenigstens den geschichtlichen Background berücksichtigen. In diesem Zusammenhang finde ich Penthes Infos über den literarischen Zeitgeist in den USA sehr interessant.
Kritik am Text ist schön und gut. Du hast auch passende Worte für den Text gefunden, jedoch fand ich, dass du mit dem von mir angesprochenen Punkt in einer Art Übermut ... schlecht ausgedrückt ... im Fahrwasser deiner berechtigten Kritik einen wichtigen Punkt außer acht gelassen hast, was dir gar nicht ähnlich sieht.

Den Schlusssatz interpretiere ich anders als du. Vermutlich auf Grund einer anderen Übersetzung.

> Also, sie wünscht sich, daß sie s ihrer Mutter sagen kann

Sehe ich auch so.

> (kann sie ja offenbar nicht, wenn sie tot ist),

Prinzipiell kann sie es nicht, weil die Mutter nicht da ist, bzw. die Mutter vermutlich erst da sein wird, wenn sie tot ist. Habe ich das so richtig verstanden? Oder meintest du damit, dass sie sich im Gedicht mal als tot und dann wieder als lebend bezeichnet. In den sechs Zeilen vor der Passage ist sie jedenfalls noch lebendig. Ein wenig konfus ist das. Deshalb habe ich auch so häufig von "Autorenteam" oder "AutorInnenteam" gesprochen. Einer einzelnen AutorIn wäre ein solcher Fehler kaum unterlaufen.

> und in der nächsten Zeile tut sie s dann einfach.

Das kann ich nicht so sehen. In der nächsten Ziele bestätigt sie einfach noch einmal ihren Wunsch ihrer Mutter "I love you" zu sagen, als ob sie nochmal sorgfältig darüber nachgedacht hat (bezeichnet durch das "so"). Nach diesem fügt sie einen weiteren Wunsch, nämlich den Wunsch ein "good-bye" sagen zu können, hinten an. Dieser scheint ihr offensichtlich während des Nachdenkens noch eingefallen zu sein.
So ähnlich als wenn du sagen würdest "Ich würde mir ein Auto wünschen, ja, ein Auto und eine Garage" Billiges Beispiel, aber ich hoffe, es verdeutlicht meinen Standpunkt.

Wie gesagt, in meinen Augen nichts lakonisches, mal eben hingesagtes.


@all
Es wundert natürlich warum sie nicht dem Vater, der Schwester, den Großeltern, den Freundinnen usw. ein "good-bye" sagen will. Vermutlich wäre dann das Klische "besoffener Typ fährt junge, folgsame, liebe, nette, an die Mutter denkende Frau zu tode", kaputtgegangen.

Außerdem, ich könnte noch nicht einmal nicht abschätzen, was es für eine maßlose Überbelastung für die Mutter sein würde, wenn die letzten drei Wünsche ihrer Tochter in Erfüllung gegangen wären. Ein Alptraum.
(Diese Nachricht wurde am 11.07.04 um 20:34 von Bulli31 geändert.)
Viele Grüße
bulli

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AndyE
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Autor von:
Das schwarze Gefängnis

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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:23.07.04 00:32 IP: gespeichert Moderator melden


Bulli, Pente, Nachtigall,

ich bin ein bischen enttäuscht darüber, dass Ihr den Text so gnadenlos niedermacht. Sorry.

Wenn der Text weltweit auch nur einen einzigen besoffen fahrenden dazu überredet hat, in Zukunft nicht mehr alkoholisiert zu fahren, dann ist dieser Text gerechtfertigt. Basta!

Daran ändert auch kein Rechtscheib- oder Übersetzungsfehler was und ganz bestimmt keine Philosophie über Polemik, Moral, und Realitätsferne.

Packt Euch mal am Riemen, Ihr seid ziemlich Sachlich in diesem Thread geworden und das bei einer ernsten Sache.

Ich hoffe nicht, dass Ihr alle besoffen auto fahrt und nur versucht Euer Tun zu rechtfertigen.

Bulli an Dich ganz besonders:

Wenn ich das Gedicht richtig gelesen hab, lag das Mädchen im Sterben, denn sie hat den Polizisten gehört und den besoffenen rumlaufen sehen. Ausserdem hatte sie schmerzen!
Sie war also noch nicht tot, als sie Ihre Gedanken erklärte.
Lesen, mann....L e s e n und verstehen.


Wenn Du den Besoffenen in Schutz nimmst, den eine Mehlspur in die Gegenfahrbahn geleitet hat und der damit einen tödlichen Unfall herbeigeführte, lass Dir gesagt sein, wenn er Nüchtern gewesen wäre, hätte er ohne Tunnelblick die Strassenpfosten am Strassenrand gesehen, die den Weg weiter gerade aus gewiesen hätten.

Hör auf, besoffen fahrende derart in Schutz zu nehmen! Sie sind definitiv eine Gefahr, auch wenn ihr Zustand nicht immer Auslöser für deren Fehlreaktion war!

Keine Entschuldigung bei Trunkenheit am Steuer, Raserei und Handytelefoniererei!

Hab genug erlebt auf Autobahnen. Ich bin vor 5 Jahren Jährlich 80 000 (achzigtausend) km gependelt und, Gott sei Dank, nie in einen Unfall verwickelt gewesen!

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ein Testfahrer von Daimler Benz durch seine rüde Fahrweise eine Frau mit Kind im Auto dazu gedrängt hat, einen abrupten Spurwechsel mit brachialen Folgen zu begehen.

Ob besoffen oder bedeppert zu rasen macht keinen großen Unterschied. Und wenn man bedenkt, dass der Typ mit so ner milden Haftstrafe davonkam, nur weil er aufgrund seiner Geschwindigkeit schon über zwei Kilometer entfernt war, als das Auto in die Bäume gekracht ist, möchte ich am liebsten jedem, der so Menschenverachtend anderes Leben aufs Spiel setzt, seine Bierflasche, sein Auto oder sein Handy ins Gesicht treten!

Jawoll!


Andy
(Diese Nachricht wurde am 23.07.04 um 00:23 von AndyE geändert.)
(Diese Nachricht wurde am 23.07.04 um 00:32 von AndyE geändert.)
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Nachtigall
Stamm-Gast



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  Re: Warum? (I went to a party, Mom) Datum:23.07.04 08:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Andy,

zunächst mal: Ich habe überhaupt nichts "gnadenlos niedergemacht" und hätte gern, dass Du das zurück nimmst.

Weiterhin zeig mir doch bitte mal, wo hier jemand Trunkenheit am Steuer in Schutz nimmt!? Bullis von Dir erwähnte "Mehlspur" ist nur ein konstruiertes Fallbeispiel, das in dieser Form vor Gericht relevant werden könnte. Vermutlich kommt er darauf, weil im Gedicht selber erwähnt wird, der Unfallverursacher wäre sich vermutlich über die Tragweite seiner Handlung nicht im Klaren - was wahrscheinlich zutrifft.

Allerdings hat niemand rücksichtsloses Autofahren zum Kavaliersdelikt degradiert:
beitlamed stößt sich an der Form des Textes (weil er ihn für literarisch minderwertig, übermäßig pathetisch und kitschig hält) - das ist sein gutes Recht und eine reine Geschmacks- und Bildungsfrage. Sein Unbehagen dabei kann ich gut nachvollziehen, mir rollt es nämlich auch die Fußnägel hoch, wenn ich "schlechte" Musik hören muss, und zwar vollkommen unabhängig von deren Textgehalt.
Penthe stört sich ebenfalls am Äußeren, weil sie eine derartige Darstellung als "Verunglimpfung" dessen empfindet, was in ihren Augen "echte Trauer" bedeutet (interpretiere ich jedenfalls so).
Bulli verteidigt den Text und besteht darauf, den Kontext einzubeziehen (dasselbe habe ich getan). Er regt sich allerdings über die miserable Übersetzung auf, die den Ursprungstext bestenfalls verzerrt, teilweise verfälschend wieder gibt. Und das wiederum finde ich gut, denn nicht jeder hier kann englisch; wenn man sich aber über den Text unterhält, sollte man schon die gleiche Basis haben, findest Du nicht? Die Qualität der Übersetzung ist also durchaus relevant.

Und zu guter Letzt: Glaubst Du ernstlich, dass ich mich nicht aufrege, wenn ich mit 160 km/h eine LKW-Kolonne überhole und mein Hintermann will unbedingt in meinen Kofferraum? Trotzdem finde ich, dass das ein neues Thema ist, das mit dem von R_R geposteten Text nicht viel zu tun hat.

Freundlichen Gruß
Nachtigall
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