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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:18.01.22 16:40 IP: gespeichert
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Alles gut. Ich finde, Du bist sachlich und konstruktiv geblieben.
LG
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Stamm-Gast
Zwischen Stuttgart und Pforzheim
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:18.01.22 16:50 IP: gespeichert
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Zitat | Alles gut. Ich finde, Du bist sachlich und konstruktiv geblieben.
LG |
Danke, Du zeigst ein großes Herz.
Ich wäre wohl sauer gewesen so eine Kritik zu lesen.
Werde mich heute dran machen Deine Geschichte endlich weiter zu lesen.
Grüße aus BW, Rotbart 56 jähriger ungezähmter wilder leidenschaftlicher Moderebell, Rockträger devot/maso!
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:18.01.22 21:16 IP: gespeichert
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Du hast nur geschrieben, dass es sich zerfasert (u. a. wegen der verschiedenen Handlungsstränge und der Rückfragen) und das es schwierig ist zu folgen. Das ist auf der Sachebene und konstruktiv. Das sollte man abkönnen. Es ist sehr wichtig, dass die Rückmeldungen objektive Kritik enthalten (weil man es selbst oft nicht merkt) und Lob (wegen der Motivation). Am besten noch Anregungen. Das ist schon gut, wenn alles gemischt erfolgt. Nur so kann man sich weiter entwickeln. Viele geben gar keine Rückmeldung. Aber auch das ist legitim und man muss damit leben. Manche wollen ja einfach nur lesen und sich dabei entspannen. Habe ich hier ehrlich gesagt oft gemacht. Ich wusste ausnahmslos alle Rückmeldungen zu schätzen. Wären sie nicht gekommen, hätte ich ggf. aufgegeben.
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:19.01.22 07:35 IP: gespeichert
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Zitat | Du hast nur geschrieben, dass es sich zerfasert (u. a. wegen der verschiedenen Handlungsstränge und der Rückfragen) und das es schwierig ist zu folgen. Das ist auf der Sachebene und konstruktiv. Das sollte man abkönnen. Es ist sehr wichtig, dass die Rückmeldungen objektive Kritik enthalten (weil man es selbst oft nicht merkt) und Lob (wegen der Motivation). Am besten noch Anregungen. Das ist schon gut, wenn alles gemischt erfolgt. Nur so kann man sich weiter entwickeln. Viele geben gar keine Rückmeldung. Aber auch das ist legitim und man muss damit leben. Manche wollen ja einfach nur lesen und sich dabei entspannen. Habe ich hier ehrlich gesagt oft gemacht. Ich wusste ausnahmslos alle Rückmeldungen zu schätzen. Wären sie nicht gekommen, hätte ich ggf. aufgegeben. |
Super Einstellung, Danke.
Ja, mir machten die vielen "Zwischenrufe" schwer, zu folgen aber die Story insgesammt ist echt spannend, nur eben das zerfasern halt aber wie Du schreibst, es ist wichtig Rückmeldungen zu bekommen.
Ich habe so manche Geschichte nicht weiter geschrieben weil kaum oder gar keine Rückmeldungen kamen, da weiß man dann nicht ob die Geschichte gefällt oder nicht.
Bin Musiker und schreibe selbst und wenn dann auf neue Videos kaum eine Reaktion kommt, man, wie aktuell, keine Auftritte hat, weiß man nicht was man denken soll, ob die Lieder gut sind oder nicht
Grüße aus BW, Rotbart 56 jähriger ungezähmter wilder leidenschaftlicher Moderebell, Rockträger devot/maso!
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:19.01.22 07:54 IP: gespeichert
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Es ist leider wirklich so. Man macht es ja eigentlich auch für sich und hat erstmal einen guten Start, aber dann merkt man, wie wichtig einem die Rückmeldungen sind, um weiterzumachen. Glücklicherweise gab es hier einige.
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:19.01.22 12:55 IP: gespeichert
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Liebe Leserinnen und Leser,
ich bedanke mich für die erneuten Rückmeldungen und präsentiere Kapitel 20. Annas Gelübde steht kurz bevor.
LG Black Coon
Kapitel 20 – Auf dem Weg zu Dr. von Itzstein
Draußen war es inzwischen wärmer geworden. Die Sonne stand bereits über den Hügeln entlang der Ruhr. Das wird ein schöner Spätsommertag, dachte Anna. Sie mochte den Morgen und das Gefühl, voller Energie in den Tag zu starten. Und sie mochte den Sommer. Wenn auf den Feldern im Ruhrtal die Mondblumen standen. Wenn es abends lange hell blieb, die Hitze des Tages verflogen war und man bei milder Luft lange Spaziergänge machen konnte. Ihr fiel ein, dass sie dafür in Zukunft mehr Zeit haben würde.
Annas Lieblingsjahreszeit war aber nicht der Sommer, sondern der Frühling. Wenn im Südpark die Windröschen blühten. Wenn ein Konzert von Amseln und Rotkehlchen den Sonnenaufgang begrüßte. Diese Vögel bewunderte sie. Sie schafften es, mit den wenigen Grünflächen mitten im Stadtzentrum auszukommen. Freilich war der Süden Steeles insgesamt gesehen weit grüner, als manche Außenstehenden von solch einem Industrierevier denken würden. Neben dem Südpark gab es Wälder von geringerer Ausdehnung, zwei Friedhöfe und auch größere Gärten. Bäume und kleinere Grünanlagen waren verbreitet. Jetzt, Anfang September, waren die meisten Vögel verstummt. Anna vermisste ihr morgendliches Konzert. Ein Anzeichen dafür, dass der Sommer seinen Zenit bereits weit überschritten hatte.
Die drei Frauen standen im Eingang und waren gerade im Begriff, loszugehen.
Karoline war gerade noch etwas wichtiges eingefallen. „Oh Anna, ich habe ganz vergessen, dass Deine Zofe beim Gelübde dabei sein muss. Oder eine andere Vertrauensperson. Ich meine, jemand Bevollmächtigtes muss das Gelübde doch unterschreiben. Zwar könntest Du auch mit dem Mund unterschreiben, aber ich weiß nicht, ob Du darin geübt bist. Du solltest eine Deiner Domestiken bitten, mit zu Dr. von Itzstein zu kommen. Sie müsste auch einen wichtigen Teil der Einweihungszeremonie nach dem Gelübde durchführen.“
Anna wandte sich wieder zur Tür. „Also … Achso. Maja, wie ist es mit Dir? Willst Du nicht mitkommen?“ „Natürlich gern, wenn Ihr es wünscht, Lady. Aber denk daran, dass ich mit August heute den Abverkauf durchführen wollte. Victoria würde bestimmt gerne mitgehen. Soll ich sie fragen?“ Anna bejahte. Das schien ihr in Ordnung. Maja ging nach hinten und Victoria kam heraus. Sie wirkte angenehm überrascht. „Oh, was für eine Ehre, Dear. Ich komme ja so gern mit,“ sagte sie. Mit ihrem grünen Kostüm, einer weißen Bluse und schwarzen Stiefeln war sie schick genug angezogen. Grün war Victorias Lieblingsfarbe. Sie machten sich auf den Weg.
Sie staksten die Nachtigallengasse entlang und betraten den Domplatz. Die Absätze klackten, die Hüften schwangen und die Arme der Ladys waren in den Armbindern gut und unentrinnbar verpackt. Auf dem Platz herrschte quirliges Treiben. Gerade kam eine Straßenbahn angefahren. Passanten eilten zur Arbeit. Man sah einige Autos, welche den Platz überquerten. Das Auto hatte in den letzten beiden Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Die Automobilindustrie boomte. Seit Jahren schon herrschte Hochkonjunktur, welche den Optimismus der Zeit immer mehr anfeuerte, bis er fast zur Manie wurde. Man konnte nur hoffen, dass diesem fieberhaften Traumtanz kein Sturz folgen würde. Derzeit deutete jedenfalls nichts darauf hin. Man sah kein Wetterleuchten am Himmel.
Neben Automobilen der Marken Blitz, Falke und Benz wirkten die zahlreichen Pferdefuhrwerke fast schon anachronistisch. Heute war Markttag. Bauern brachten Obst aus dem oberen Ruhrtal bei Iserlohn, Kartoffeln aus der Soester Börde und Gemüse vom Niederrhein, um sie an die kopfstarke Stadtbevölkerung zu verkaufen. Die meisten Leute beachteten die Ladys und ihre Zofen weniger, als Anna vorher gedacht hatte. Sie waren um diese Tageszeit zu beschäftigt. Nur vereinzelt wurden sie höflich gegrüßt. Hoch über ihnen schwebte ein gewaltiges Luftschiff und setzte allmählich zur Landung an.
Zwischen den Fuhrwerken und den Füßen der Passanten liefen Tauben und Spatzen umher, stets bereit, aufzuklauben, was an Getreide oder anderen Resten hinunterfiel. In einer der Arkaden sah Anna einen Fuchs, welcher wie ein gewöhnlicher Passant unter anderen ging. Unter den Landbewohnern, welche auf der Suche nach einem Auskommen ins Ruhrgebiet kamen, waren auch Tiere. Füchse, Hasen, Rehe und Marder, welche die Dachböden aufsuchten und gelegentlich Autos beschädigten, waren nicht selten. Insbesondere die Rehe und Füchse hatten jegliche Scheu vor den Menschen verloren und zeigten sich zuweilen am helllichten Tage. Annas Hauptaugenmerk galt den Pflanzen, doch waren ihre Interessen recht breit gestreut. Sie war ebenso eine große Freundin der Kunst und sie mochte auch Tiere.
Vor einigen Tagen hatte sie einen Artikel über den Waschbär gelesen. Dieses ursprünglich aus Nordamerika stammende pelzige Ungethüm war mit offizieller Genehmigung von Forstmeister Hubertus Betram im Eggegebirge, östlich von Paderborn, ausgesetzt worden. Die Kleinbären sollten die heimische Fauna bereichern. Das war nun etliche Jahre her. Einige munkelten, das plüschige Monstrum habe sich erfolgreich ansiedeln können, um sich nun auszubreiten. Ob diese Gerüchte wohl stimmten? Anna wollte zu gerne mal einen dieser Waschbären sehen.
Gab es ihn auch schon in Steele? Darüber war Anna noch nichts bekannt. Angeblich war der Waschbär streng nachtaktiv und nur schwer zu entdecken. Vielleicht ergab sich jetzt, da sie nun eine Lady war, eine Gelegenheit.
Mitten auf dem Platz stand ein Reiter auf einem gewaltigen, großen Pferd. Unberührt von dem Treiben um ihn herum wirkte er wie eine Statue. Er trug eine blaue Uniform. Einen hohen Helm mit einer Pelzraupe, einen Küraß, Handschuhe aus Metallplatten und an der Seite einen gewaltigen Säbel. In Taschen des Sattels steckten zwei Revolver von furchterregender Größe.
Keine Frage, dass war einer der gefürchteten preußischen Junker. Ein Eisenmann, gekommen aus den Weiten des Ostens, um die preußische Macht über die Westprovinzen zu symbolisieren. Um sie mit Gewalt durchzusetzen, wenn es erforderlich war. Im Zweifel würden die Junker nicht fackeln. Und sich nicht um Kollateralschäden kümmern, wenn es einmal darauf ankam. Anna erschauderte.
Die Frauen bogen in eine der Arkaden ein, die zahlreichen Schaufenster nur sporadisch betrachtend. Ihren Absätzen und ihrer Einschnürung entsprechend kamen sie rasch voran. Zuvor war Anna auf dem Kopfsteinpflaster am Domplatz an ihre Grenzen gestoßen. Ihre Brust bebte. Ihre Füße begannen zu schmerzen. Die Höhe ihrer neuen Absätze war für sie fordernd. Sie gab ihr bestes und versuchte, sich ansonsten nichts anmerken zu lassen.
Victoria und Karoline hatten mehr Ausdauer. Sie unterhielten sich über die neuesten Kollektionen aus Paris, London und Mailand. Anna fiel auf, dass Adele nicht sprach. Sie wunderte sich. Da es sich nicht ziemte, dass Dienstmädchen direkt anzusprechen, beschloss sie, Karoline zu fragen. „Adele ist dem Ideal der vornehmen Schweigsamkeit unterzogen,“ erläuterte Lady von Kesselring. „Sie verrichtet ihre Arbeiten nun, ohne zu sprechen. Ich habe es gestern so festgelegt. Es ist keineswegs eine Demütigung oder Strafe, sondern eher als Wertschätzung zu verstehen. Die „vornehme Schweigsamkeit“ ist ein Ideal aus den Stufen des further confinement. Ihr liegt die Weisheit zugrunde, dass reden Silber und Schweigen Gold ist. Viele Konversationen sind sinnlos. Oftmals sagen wir Unnötiges oder Unpassendes. Und oftmals reden wir viel zu viel, sodass wirkliches Erleben verhindert wird. Die wesentlichen Eindrücke ziehen auf diese Art einfach ungenutzt und sinnlos an uns vorbei. Für Ladies und Zofen wird der Wert der Stille über den Wert der Sprache gestellt. Höfliches Schweigen und vornehme Zurückhaltung gelten mehr, als unkontrollierte Geschwätzigkeit. Es hilft den Zofen und Ladies, sich in ihren Rollen zurechtzufinden und wohlzufühlen.“
Anna wurde hellhörig. Die Idee vom vornehmen Schweigen gefiel ihr. Sie war grundsätzlich eine introvertierte Person. Ausdauernde Konversationen wurden ihr schnell zu viel. Lieber klinkte sie sich aus dem Gespräch aus und hörte ausgiebig zu. Sie liebte den Austausch mit Karoline, aber auch hier wusste sie manchmal nicht, was sie sagen sollte. Oftmals reichte es ihr, wenn sie dabei und geliebten Menschen einfach nur nahe war. Vor allem aber würde sie das Vornehme Schweigen gerne für Maja umsetzen. Anna war sicher, dass sie sich damit wohler fühlte, wenn sie bei den täglichen Ritualen nicht immer das Gefühl haben würde, zwangsweise etwas entgegnen zu müssen. Natürlich würde sie mit ihrer Zofe darüber sprechen. Sie wollte das Prinzip erklären und wissen, ob es Maja überhaupt recht sein würde. Sie wollte es ihr nicht von oben „diktieren“. Schließlich sollten sie beide in ihren neuen Rollen aufgehen. Sie sollten zufrieden und glücklich sein.
Für die ersten Phasen ihres Weges als Lady würde es zweifellos weitere Erläuterungen und Absprachen geben. Wahrscheinlich konnte das „vornehme Schweigen“ erst dann erfolgen, wenn sich Abläufe eingespielt hatten und sich allmählich Routinen entwickelten. Natürlich war Anna klar, dass sie viele Details noch nicht wusste. Und dies galt natürlich auch für das vornehme Schweigen.
Sie beherzte sich und beschloss, ihr eigenes Schweigen zu brechen. „Wie genau wird das vornehme Schweigen denn umgesetzt, also, ich meine wie kann man damit beginnen?“ fragte sie Karoline. „Oh, ich denke, dass wird einer von vielen Aspekten sein, welche Dr. von Itzstein erklärt. Ich will nichts vorwegnehmen,“ sagte die Lady lächelnd.
Sie gingen durch Straßen des Zentrums. In den Erdgeschossen der Brügerhäuser waren Salons von Dienstleistern und Geschäfte mit Schaufenstern, welche allmählich seltener wurden. Anschließend bogen sie in die Hochstraße ein. Rechts kamen einige weitere Bürgerhäuser, dann Villen mit Gärten und Vorgärten. Links lag eine Mauer, dahinter lag eine Art Wäldchen, gewissermaßen eine Enklave des Südparks. Soeben gingen sie an der Mauer entlang. Da erschrak Victoria. „Oh Dear, schaut mal, wie schrecklich! Das Arme Tier!“ Sie deutete auf den Boden. Anna konnte wegen ihrer Kopfhaltung natürlich direkt in der Nähe am Boden nichts sehen. Sie war noch nicht darin geübt, ihren eingeschnürten Oberkörper nach vorne zu beugen. Sie versuchte es und es gelang, sie musste aber sehr vorsichtig sein. Es offenbarte sich ein trauriger, niederschmetternder Anblick.
Vor ihr lag eine tote Kröte am Rand der Straße. Offenbar war das Tier überfahren oder zertreten worden. Auf der Straße lagen noch weitere. Vielleicht waren unter den Toten auch Frösche. Es war im Einzelfall nicht zu erkennen. Offenbar waren die Tiere beim nächtlichen Versuch, die Straße zu überqueren, in einer feuchten Nacht auf diese entsetzliche Weise zu Tode gekommen. Und wahrscheinlich würde das heute Nacht wieder passieren. Der Himmel zog sich allmählich zu. Vielleicht würde es regnen. Anna war traurig und wütend. Irgendjemand musste hier etwas tun. Zur Not musste die Straße gesperrt werden. Sie beschloss, sich nach dem Gelübde an Karoline zu wenden. Vielleicht wusste sie einen Rat. Die Lady hatte die Szenerie ebenfalls mit traurigen Blicken beobachtet. Wahrscheinlich dachte sie ebenfalls darüber nach, wie man helfen konnte. Einstweilen gingen sie aber weiter. Sie mussten mit ihrem Atem haushalten.
Die Hochstraße mündete in die Siegfriedstraße. Vor ihnen erblickte Anna eine Villa im Stil der Neurenaissance. „Wir sind sofort da. Dort liegt die Kanzlei von Dr. von Itzstein,“ kündete Karoline das Ziel ihres Weges an. Sie überquerten die Straße und standen vor dem eisernen Tor der Villa. Der Weg führte gerade zum Einlass des Hauses, welcher unter Arkarden mit antik aussehenden Säulen lag.
Rechts vom Tor erblickte Anna ein Schild an der Mauer.
Geheimrat Dr. Johann Philipp von Itzstein
Rechtsanwalt
Notar
Konsul des Herzugtums Nassau
Das Portal öffenete sich automatisch. Die Ladys und ihre Zofen schritten hinein. Als sie die Arkade betraten, öffnete sich die große Tür aus lackiertem Holz. Ein Dienstmädchen in einer weißen Bluse und einem roséfarbenen Plisseerock begrüßte sie höflich. Ihre Haare trug sie im Stil der Gibson – Girls. Ein auffälliger und für die Zeit bezeichnender Haarstil, welcher in den letzten Jahren stark in Mode gekommen war. Anna hatte ihn noch nicht probiert. Nun, da sie eine Lady war, dachte sie darüber nach. Sie betraten das Atrium. Itzstein schien Palmen und antik anmutende Statuen zu lieben, denn sie standen zahlreich zwischen den Säulen. Sein Kunstgeschmack folgte dem Ruf der Moderne. Anna erkannte Bilder im gewagten und polarisierenden Stil des Expressionismus. Sie erblickte Werke aus den Künstlerzirkel der Brücke. Das auffälligste Bild hing einsam an einer sonst weißen Wand. Es war gekonnt in Szene gesetzt worden. Anna erkannte es. Es war „Rot und weiß“ des norwegischen Künstlers Edvard Munch, welcher die Gesellschaft Preußens, ja die Gesellschaft Europas durch seine Werke polarisierete. Kaum jemand schaffte es wie er, in die menschlichen Abgründe vorzudringen. Liebe, Eifersucht Krankheit, Einsamkeit, Tod. Munch vermochte sie alle in furchtbar ergreifender Art und Weise zu bannen. Links auf dem Bild die Unschuldige, zur Seite blickend, in weiß. Rechts eine weitere Frau, in rot. Ihre Haltung war selbstbewusst. Sie stand für Liebe und Erotik zugleich. Sollte das Bild für Anna ein Omen sein? Oder hatte es nichts zu bedeuten?
Ob es Original oder Replik war, vermochte sie nicht zu sagen. Aber wenn es eine Replik war, dann war sie verdammt gut gemacht.
Eine Tür ging auf. Offenbar war es die Tür der Kanzlei...
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von BlackCoon am 22.01.22 um 01:47 geändert
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Einsteiger
Wer nicht kommt hat frei
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:20.01.22 20:14 IP: gespeichert
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Toll Toll Toll aber ich glaube ich warte ein paar Tage damit ich am Stück mehr lesen kann echt prima Story trifft genau meinen Geschmack Klasse !!
Grüße
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:20.01.22 20:57 IP: gespeichert
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Habe eigentlich die ganze Story im Kopf, das Problem ist eher, dass ich so langsam zum Abtippen komme...
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herman |
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Story-Writer
München
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:20.01.22 23:03 IP: gespeichert
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Hallo BlackCoon,
das liest sich weiterhin faszinierend.
Ich würde aber ein paar Präzisierungen bei den Regeln erwarten - Eine Lady kann ja nicht nur zu Fuß unterwegs sein - auch wenn Du schon die geheimnisvolle 'Spedition' andeutest, würde ich erwarten, daß sie z.B ihren eventuellen Ehemann begleiten darf/muß, und das wohl sowohl im Automobil wie im Zug...
Der Besuch von Universitäten und das Engagement in der Politik erfordern sicher 'Redefreiheit', umso mehr die Politik.
Und dann soll sie sich hochgeschlossen zeigen, um die Aufmerksamkeit auf ihren 'Aufzug' und insbesondere auf ihr Gesicht zu lenken - das verträgt sich nicht mit der Maske, die vielleicht eher zu bestimmten Gelegenheiten als ständig getragen werden sollte?
Na, ich bin gespannt, wie Du das auslegst.
Herman
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:20.01.22 23:32 IP: gespeichert
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Wir werden sehen, was passiert. Ich bin
ein Freund bizarrer Paradoxien 😉
BTW in einem Punkt geb ich Dir bereits jetzt recht, sie sollte auch im Zug mitfahren dürfen
Ich habe noch eine kleinere Änderung eingebracht. Momentan bin ich ansonsten nicht mehr in der Lage, weiterzuschreiben. Habe den Schlaf in den letzten Tagen dafür vernachlässigt, weil es natürlich auch für mich als Autor spannend ist, spannender als Schlafen jedenfalls.
Allerbeste Grüße und bis die Tage Euch allen,
Black Coon
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von BlackCoon am 20.01.22 um 23:48 geändert
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:21.01.22 01:08 IP: gespeichert
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Ich glaube, ich werde den Abschnitt doch noch mal leicht überarbeiten 👹😉
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:22.01.22 00:48 IP: gespeichert
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Anmerkung: Habe Kapitel 22 nochmals überarbeitet.
Viel Spaß beim Lesen!
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Stamm-Gast
Zwischen Stuttgart und Pforzheim
Gefesselt fühle ich mich frei
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:22.01.22 09:20 IP: gespeichert
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Jetzt kommen noch Fußfesseln dazu? Genial
Ist ein Traum von mir, unter einem meiner langen Röcke Fußfesseln tragen zu müssen aber es fehlt die Dame der das alles gefällt.
LG, Rotbart
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Rotbart am 22.01.22 um 09:21 geändert 56 jähriger ungezähmter wilder leidenschaftlicher Moderebell, Rockträger devot/maso!
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:22.01.22 09:53 IP: gespeichert
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Ich freue mich, dass Du wieder bei der Geschichte dabei bist!
An alle Leserinnen und Leser: Das nächste Kapitel erfolgt voraussichtlich am Dienstag. Ich arbeite mit Hochdruck daran. Kapitel 21 habe ich nochmals überarbeitet und das Prinzip der Kontemplation ergänzt.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von BlackCoon am 22.01.22 um 10:19 geändert
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Sklave
sklave von Gillian (aka Yaguar)
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:22.01.22 11:45 IP: gespeichert
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ein kleiner fehler ist dir unterlaufen. in kapitel 21 schreibst du einen ganzen abschnitt „B.2) Hobblin“ und in 22 heißt es anna würde den begriff nicht kennen.
davon abgesehen ist das eine ganz feine geschichte.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von kedo am 22.01.22 um 12:19 geändert beste grüße, kedo
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"der kopf ist rund, damit das denken die richtung ändern kann" francis picabia
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:22.01.22 11:47 IP: gespeichert
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Oha, danke, danke!!! Verbesser ich noch!
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Stamm-Gast
Zwischen Stuttgart und Pforzheim
Gefesselt fühle ich mich frei
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:22.01.22 12:23 IP: gespeichert
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Zitat | Ich freue mich, dass Du wieder bei der Geschichte dabei bist!
An alle Leserinnen und Leser: Das nächste Kapitel erfolgt voraussichtlich am Dienstag. Ich arbeite mit Hochdruck daran. Kapitel 21 habe ich nochmals überarbeitet und das Prinzip der Kontemplation ergänzt. |
Danke
Hui, bis Dienstag müssen wir warten? Das ist sadismus pur 56 jähriger ungezähmter wilder leidenschaftlicher Moderebell, Rockträger devot/maso!
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Fachmann
Bern/Schweiz
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:23.01.22 22:12 IP: gespeichert
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Sehr gut lieber Autor, nicht nur Ladies of strict confinement haben auf ausreichend Schlaf zu achten sondern auch Du Tolle Fortsetzung. Na da bin ich jetzt aber auf die "Einweihung" gespannt.... Und natürlich auf den ersten Akt der abendlichen "Belohnung" für Anna, Maja wird sicher ausreichend & gewissenhaft belohnen...
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Fachmann
Bern/Schweiz
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:27.01.22 11:55 IP: gespeichert
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Wie schön dass nun Anna und Karoline sich so verbunden sind, lieber BlackCoon! War das denn schon die erste "Stille Stunde" für Anna?
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Stamm-Gast
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RE: Anna von Hammerstein
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Datum:27.01.22 17:37 IP: gespeichert
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Oh nein, leider noch nicht offiziell. Das muss erst noch "vermerkt" werden.
Ich bin ja froh, dass noch jemand mitliest. Ich dachte schon, das wars jetzt.
LG, Euer Racoon vom Dach
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