Umfrage |
Soll diese Geschichte fortgeführt werden?
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Nein danke, ich bin froh, dass die letzte Geschichte vorbei ist.
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[ 3 ]
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Nein danke, das hier ist ein SM-Forum und kein Forum für schlechte Historienschinken
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Naja, wenn es nichts kostet, kannst Du ja mal anfangen, muss ja keiner lesen.
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[ 39 ]
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Stimmen insgesamt: 45 Umfrageende: 10.01.24 21:05
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Autor |
Eintrag |
Freak
Nordthüringen
Dominanz macht keinen Lärm. Sie ist einfach da und wirkt.
Beiträge: 104
Geschlecht: User ist offline
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:18.02.24 09:20 IP: gespeichert
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Auch ich wünsche mir eine Fortsetzung und freue mich auf neue Abenteuer.
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Freak
Neu-Ulm
Beiträge: 148
Geschlecht: User ist offline
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:18.02.24 13:27 IP: gespeichert
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Ich war echt überrascht von dem letzten Kapital - interessantes Ende.
Jedoch wünsche ich mir ein Fortsetzung auf dem Sklavenmarkt - Danke
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Story-Writer
Deutschland
Beiträge: 530
Geschlecht: User ist offline
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:18.02.24 17:59 IP: gespeichert
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17. Der hübsche junge Mann
Den Einwohnern der Stadt war natürlich nicht entgangen, dass neue „Ware“ angekommen war.
Entsprechend kamen auch sehr bald viele Leute auf dem Marktplatz zusammen, um sich anzusehen, wer – oder sollte man sagen „was“? – da gekommen war.
Nachdem die Sklavenhändler damit fertig waren, uns zu fesseln, gab Herr El Haji die „Ausstellung“ auch frei.
Es dauert auch nicht lange, dann kamen viele Leute auf das Podest und „begutachteten“ mich und die anderen. Mit Augen und Händen.
Der Albtraum aus der Steinhalle von Sansibar wiederholte sich.
Wiederum wäre ich zu gerne im Boden versunken oder einfach davongelaufen. Irgendwohin, egal wohin.
Aber wiederum standen vor oder neben mir Männer mit Rohrstöcken und Peitschen, welche darauf achteten, dass ich diese Demütigungen ohne Widerstand über mich ergehen ließ. Diesmal keine Piraten, sondern die Helfer des Sklavenhändlers, aber das kam aufs Gleiche raus. Und wiederum war mir klar, dass es auch in dieser Stadt keinen Platz gab, an den ich hätte laufen können, um in Sicherheit zu sein. Niemand würde mir zur Hilfe kommen.
Auch wenn ich ja eigentlich bereits zur Genüge wusste, dass dies unmöglich war, versuchte ich dennoch instinktiv immer wieder, meine Hände vor meine Scham zu halten. Nur um wie bereits in Sansibar jedes Mal durch einen schmerzhaften Zug an meinem Hals daran erinnert zu werden, dass dies mit meinen gefesselten Händen nicht ging.
In diesem Moment wünschte ich mir wirklich meinen Keuschheitsgürtel zurück. Zu gerne hätte ich diesen jetzt freiwillig angezogen. Von mir aus hätte Herr El Haji danach auch den Schlüssel wegwerfen können. Vermutlich hätte ich alles getan, um diesen unsittlichen Berührungen, diesem Albtraum zu entkommen.
Herr El Haji hatte den Keuschheitsgürtel jedoch zusammen mit meinen zwei Kleidern und meinem Halskettchen in einen Beutel gesteckt, nur zwei Meter von mir und doch unerreichbar weit weg.
So durfte mich jeder, der wollte, begrapschen, an den Brüsten genauso wie zwischen den Beinen. Die Hexe sollte ja wissen, was sie für ihr Geld bekam… Die Katze im Sack kaufte niemand gerne, das wusste ich aus unserer Zeit als Kaufleute.
Wie schön war doch diese Zeit gewesen. Ich wünschte mich zurück nach Hannover. Uns war es doch eigentlich gut gegangen, warum waren wir nicht in Hannover geblieben?
Dann wäre ich jetzt nicht hier. Nackt und gefesselt irgendwo in Arabien, unter den strengen Augen Omars, der vermutlich nicht den kleinsten Widerstand geduldet hätte.
So ließ ich mich wiederum begaffen und begrapschen. Ich versuchte mein Gehirn auszuschalten und nicht mitzuzählen, wie viele Männer mich „begutachteten“. Es waren einige.
Gefühlt schienen an mir besonders viele Männer interessiert zu sein. Vielleicht hatte mich Herr El Haji deswegen in die Mitte des Podests gestellt. Warum ausgerechnet mich so viele Männer begutachten, konnte ich aber nicht verstehen. Ich war doch nur eine einfache junge Frau, die nach Ostindien wollte. Ja, wollte.
Das interessierte aber natürlich niemanden. Nicht alle, aber viele Männer sahen mich nur wie ein Stück Fleisch an. Ein leckeres Abendessen, würde die Hexe wohl zu Hänsel sagen.
Ich versuchte, einfach wie eine Puppe dazustehen und mir vorzustellen, dass ich mir all diese Blicke, all diese unsittlichen Berührungen, diesen ganzen Albtraum nur einbildete. Dass ich jeden Moment zuhause in meinem Bett aufwachen würde.
Aber das passierte nicht.
Herr El Haji sprach geduldig mit den potentiellen Käufern. Vermutlich erklärte er diesen die Vorzüge von mir und den anderen versklavten Mitgefangenen. So wie ein Händler eben seine Ware anpreist. Was der Sklavenhändler den Interessenten über mich erzählte? Welche "Vorzüge" hatte ich seiner Meinung nach? Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen, vielleicht war es besser, dass ich kein Wort von dem verstand, was anscheinend über mich gesprochen wurde.
Allerdings war er ähnlich wie der Piratenanführer auf Sansibar auch ein harter Verhandlungspartner, sodass er mit den ersten Männern, die mich interessiert „begutachtet“ hatten, nicht ins Geschäft kam.
Ich wusste nicht, wieviel der Sklavenhändler für mich bezahlt hatte, aber es war ziemlich viel gewesen. Und diesen Preis wollte er natürlich wieder hereinholen. Plus die Kosten für die Reise und seine Helfer plus einen Gewinnzuschlag um sich, seine Frau und die vier Kinder so lange zu ernähren, bis er die nächsten Sklaven verkaufen konnte.
Mir schauderte. Was würde ein Käufer für diesen hohen Preis von mir verlangen?
Anscheinend war ich den ersten „Interessenten“ trotz meiner angeblichen Vorzüge zu teuer gewesen, so dass sich diese wieder von mir abwendeten.
Ich war bereits ein paar Minuten so dagestanden – es kam mir aber wie Stunden vor -, als auch ein junger Mann heraufkam. Wie alle anderen Araber hatte auch er schwarze Haare und eine braune Haut.
Er war eigentlich ganz hübsch und sah irgendwie sympathisch aus. Er betrachtete mich, berührte mich zwei- oder dreimal, aber begrapschte mich nicht so unverhohlen wie viele andere Männer zuvor.
Ich hatte meinen Blick gesenkt, so wie jedes Mal, wenn mich wieder einer der fremden Männer "begutachte". Die Scham, nackt und gefesselt hier oben zum Verkauf zu stehen, lässt sich in Worten eigentlich nicht beschreiben.
Der junge Mann hob jedoch meinen Kopf hoch und sah mir in die Augen. Sein Blick war irgendwie... freundlich, zumindest im Vergleich zu dem der meisten anderen Männer, die mich zuvor "begutachtet" hatten. War da sogar ein kleines Lächeln in seinem Gesicht?
Dennoch tat ich mir sehr schwer, den Blick zu erwidern und senkte beschämt den Kopf wieder, sobald der junge Mann diesen losgelassen hatte. Sein Blick ging mir dennoch nicht mehr aus dem Kopf.
Ich hatte einen Tagtraum, dass mich dieser hübsche junge Mann freikaufen würde. Allerdings nicht, um mich als seine Sklavin zu halten, sondern um mich zu lieben und vielleicht eines Tages zu heiraten.
Ich war so naiv.
Tatsächlich schien der junge Mann auch an mir interessiert und sprach Herrn El Haji an. Was sie beredeten, konnte ich aber nicht verstehen. Vermutlich ging es wieder um meine angeblichen Vorzüge, welche auch immer das sein sollten. Und den Wucherpreis, den Herr El Haji für mich verlangte.
Das Gespräch dauerte jedoch nicht allzu lange, dann wandte sich der junge Mann ab und stieg wieder vom Podest hinunter. Die anderen Frauen schienen ihn nicht zu interessieren.
Der junge Mann sah etwas traurig aus.
Vielleicht hatte er nicht genug Geld, um mich freizukaufen, vielleicht war ich auch ihm zu teuer.
Plopp.
Mein Tagtraum war wie eine Seifenblase zerplatzt.
Tränen rannen mir über die Wangen.
Ich überlegte kurz, ob ich dem jungen Mann vielleicht nachlaufen sollte. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wäre ich gerne mit dem hübschen jungen Mann mitgegangen. Vermutlich nicht zuletzt deswegen, um diesen schrecklichen Ort verlassen zu können. Aber wahrscheinlich wäre ich keine drei Meter weit gekommen und hätte dann Omars Rohrstock zu spüren bekommen. Außerdem, was hätte ich sagen sollen? Dass ich noch etwas Geld drauflegen würde, damit er mich freikaufen könnte? Das ging nicht, denn außer einem Kleid und einem wertlosen Halskettchen mit einem Elfenbeinamulett besaß ich nichts mehr, keinen einzigen Pfennig. Meine wenigen Habseligkeiten waren in Sansibar auf dem Schiff geblieben, vermutlich hatten sich die Piraten diese unter den Nagel gerissen.
So blieb ich stehen und weinte ein paar weitere Tränen.
Einen ganz kurzen Moment lang hatte ich wirklich gehofft, dass sich dieser Albtraum doch noch zum Guten wenden würde.
Aber so viel Glück war mir nicht vergönnt.
Stattdessen stand ich weiterhin wie eine Kuh auf dem Podest, weinte ein paar Tränen und wartete auf jemanden, der den hohen Preis für mich bezahlen wollte und konnte.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 20.05.24 um 17:53 geändert Meine Geschichten:
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:21.02.24 20:30 IP: gespeichert
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18. Der hübsche junge Mann, Teil 2
Während ich so dastand, geschah jedoch ein kleines Wunder: Der junge Mann war schon halb wieder vom Podest heruntergestiegen, da drehte er sich um und ging nochmals hinauf zu Herrn El Haji. Sie besprachen nochmals etwas, das ich wiederum nicht verstand.
Anscheinend lief das Gespräch diesmal etwas besser, denn beide Männer machten danach einen zufriedenen Eindruck. Sie beendeten das Gespräch sogar mit einem freundlichen Handschlag.
Vielleicht würde mich der junge Mann doch mitnehmen? Und vielleicht aus der Sklaverei, aus diesem Albtraum befreien?
Jedoch, der junge Mann verließ ein zweites Mal das Podest. Erneut fühlte ich mich elend, obwohl ich keine Ahnung hatte, ob es der junge Mann überhaupt gut mit mir meinen würde. Vielleicht war auch er an nur an meinem Körper interessiert. Jedenfalls hatte der junge Mann genauso auf den roten Punkt auf meiner Stirn gesehen wie alle anderen Männer zuvor.
Aber irgendwie dachte ich mir, dass es vielleicht besser wäre, die Sklavin dieses hübschen und sympathisch aussehenden jungen Mannes zu sein als irgendeines grimmigen, älteren Geschäftsmanns. Von diesen waren auch bereits einige da gewesen und hatten mich mit Augen und Händen ausführlich „begutachtet“. Auch in Sansibar hatte ich bereits genügend dieser Gestalten gesehen. Tatsächlich waren mir bereits viele Steine vom Herzen gefallen, jedes Mal, wenn einer dieser grimmig aussehenden Männer nicht mit Herrn El Haji handelseinig geworden war.
Vielleicht würde dieser schreckliche Albtraum mit diesem jungen Mann doch noch ein glückliches Ende bekommen? Vielleicht würde ich sogar eines Tages als freie Frau hier in dieser Stadt leben können? Vielleicht könnte ich mit dem jungen Mann sogar eines Tages eine Familie gründen?
Vielleicht war dies hier gar nicht das Märchen von Hänsel und Gretel, sondern das Märchen vom Aschenputtel? Und dies war der Prinz, der mich aus meinem Elend befreite?
Ich war immer noch so furchtbar naiv.
Und so furchtbar traurig, denn der Mann war gegangen.
Da half es auch nichts, dass sich der junge Mann unten auf dem Marktplatz nochmals umdrehte und nochmals zu mir heraufsah. Doch dann drehte er sich endgültig um und ging mit schnellem Schritt davon, fast als ob er vor mir fliehen wollte.
Ich sah dem jungen Mann mit Tränen in den Augen nach, wie er in der Menschenmenge auf dem Marktplatz und dann in einer der Gassen verschwand.
Wie ich dem jungen Mann so nachsah bemerkte ich gar nicht, wie Herr El Haji mit meinem weißen Sklavinnenkleid zu mir kam. Meine Fesseln nahm er mir nicht ab, sodass er mir dieses überstülpen musste. Meine gefesselten Hände verschwanden unter dem Kleid.
Dann befahl mir der Sklavenhändler, dass ich zum Rand des Podests gehen und mich dort hinsetzen sollte.
Ich sah Herr El Haji mit fragendem Blick an, ich verstand gar nichts mehr. Meine feuchten Augen, welche nicht zu übersehen waren, waren mir irgendwie peinlich. Ich trauerte einem fremden Mann hinterher, den ich überhaupt nicht kannte und von dem ich nur wusste, dass er – vielleicht – daran Interesse gehabt hatte, mich als Sklavin zu kaufen.
Vermutlich hatte der Sklavenhändler meinen Blick bemerkt und etwas Mitleid mit der traurigen Kreatur vor ihm bekommen.
Er streichelte mir übers Gesicht, wischte ein paar Tränen ab und sprach mich an ohne dass ich ihn etwas gefragt hätte:
„Clara, vielleicht ist heute Dein Glückstag, vielleicht meint es Dein Schicksal ja wirklich gut mit Dir.
Der junge Mann, den Du anscheinend bemerkt hast, hat Interesse an Dir und möchte Dich erwerben. Allerdings hatte er nicht so viel Geld, um den Kaufpreis für Dich zu bezahlen.
Sein Interesse scheint aber wirklich groß zu sein, daher haben wir vereinbart, dass er bei seinen Eltern nachfrägt, ob diese ihm noch ein paar zusätzliche Goldstücke geben können, damit er Dich kaufen kann. Er läuft jetzt nach Hause und bespricht dies mit seinen Eltern.
Ich kenne die Familie des jungen Manns, sie heißt Chersoni. Sein Vater ist sogar ein Freund von mir. Daher habe ich ihm mein Ehrenwort gegeben, Dich nicht anderweitig zu verkaufen, bis er wieder zurück ist.
Falls der junge Mann, er heißt Muhamet, wirklich das Geld für Dich auftreiben sollte, kämest Du als Haussklavin in eine ehrenwerte Familie aus Al Kharsun. Ganz gewiss gäbe es schlimmere Schicksale für eine Sklavin.
Ich glaube sogar, Muhamet mag Dich, das war kaum zu übersehen.
Aber warten wir mal ab, was er zu sagen hat, wenn er wiederkommt. Ich drücke Dir die Daumen. “
Ich wusste nicht warum, aber irgendwie rannen mir bei diesen Worten ein paar weitere Tränen über die Wangen.
Irgendwie war es surreal, dass dieser Mann, der kein Problem damit hatte, mich und andere Menschen als Sklaven zu verkaufen, ein Ehrenwort gab.
Natürlich kannte ich derartige Vereinbarungen als Kaufmannstochter auch selbst. Ein Handschlag galt auch bei meinem Vater genauso viel wie ein unterschriebener Vertrag. Aber wir waren ja auch ganz normale Kaufleute – gewesen - und keine Menschenhändler.
Andererseits, Sklavenhändler war hier wohl ein ganz normaler Beruf. So wie auch in Elmina oder Kapstadt für Niederländer.
Und dass der Sklavenhändler dann auch noch einen kleinen, ganz kleinen Anflug von Empathie für mich übrighatte, war irgendwie auch surreal.
So ging ich wie befohlen an den Rand des Podests neben die Afrikanerinnen und setzte mich dort.
Ich wusste nicht so recht, wie mir geschah.
Da saß ich nun mit gefesselten Händen, als Sklavin „reserviert“ auf einem Podest auf einem Marktplatz einer mir unbekannten Stadt irgendwo in Arabien.
Und hoffte dennoch irgendwie, dass dieser junge Mann, den ich nicht kannte, mit dem ich noch kein einziges Wort gesprochen hatte, zurückkommen und mich als seine Sklavin abholen würde. Und sich dann irgendwie alles für mich zum Guten wenden würde.
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Freak
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:21.02.24 20:46 IP: gespeichert
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El Haji kommt wirklich Sympathisch rüber, auch wen er Sklavenhändler ist und das er natürlich auch seine Familie Ernähren muss und sich freut Sie wieder zusehen, und dennoch frag ich mich gerade macht Er diesen Job gerne und macht es ihm Spass oder hat er doch auch Gewissensbisse die Er versucht zu Ignorieren
Irgendwie find ich das gerade sehr Spannend.
Auf einer Seite die versklavte Familie noch Frei waren und jetzt in die Sklaverei gezwungen, und auf der anderen Seite ein Geschäftsmann der mit Sklave als Ware handelt. Er kommt mir nicht so Ekelhaft rüber wie die Piraten.
Einfach schön wen Charakter nicht so Ein Dimensional sind.
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:21.02.24 20:58 IP: gespeichert
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@Windelfohlen:
Also für mich ist Herr El Haji zunächst mal "Profi", der seinen (legalen) Job macht. Eine gewisse Härte braucht(e) man wohl für diesen Beruf (den es ja tatsächlich gab).
Andererseits, wenn man wochenlang mit seinen Sklaven auf einem Schiff reist, ist es vermutlich nicht ganz zu verhindern, dass es zum Menscheln anfängt.
Ein Unmensch, ein Sadist ist Herr El Haji nicht.
Tatsächlich finde ich dieses Zwischenmenschliche, das ich hier nur angedeutet habe, ziemlich spannend, einerseits sind/waren die Gefangenen Ware, anderererseits eben doch Menschen.
Wer auch nur ein bisschen Herz hat, den kann deren Schicksal nicht ganz kalt lassen. Selbst wenn es einen kaltlassen muss, wenn sein Lebensunterhalt davon abhängt.
Dagegen sind/waren die Piraten eher üble Gesellen, rechtlose Kriminelle. Mitleid durfte man nicht haben, wenn man ein Schiff überfiel und es um Leben und Tod ging - das eigene oder das der anderen.
Von daher ja: Der Sklavenhändler und seine Helfer sind in meiner Vorstellung anders als die Piraten...
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:26.02.24 20:33 IP: gespeichert
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19. Hänsel oder Aschenputtel?
Ich weiß nicht, ob Ihr Euch vorstellen könnt, wie es ist, in einem völlig fremden Land darauf zu warten, dass Euch jemand, irgendjemand kauft und als Sklavin in Besitz nimmt.
Vermutlich nicht. Vor allem weil dies kein irgendwie geartetes Spiel war, aus welchem man jederzeit hätte aussteigen können.
Nein, mich hatte niemand gefragt, ob ich mein Leben in Batavia gegen das einer Sklavin in Arabien eintauschen wollte. Aus gutem Grund. Wenn ich eine Dienerin hätte werden wollen, hätte ich dafür nicht monatelang durch die Hitze Afrikas segeln müssen. In Hannover, Hamburg oder Köln hätte ich mich genauso als Magd verdingen können.
Ein Leben als Magd war meist nicht besonders schön. Man verdiente wenig bis nichts und bekam kaum mehr als Essen und einen Schlafplatz für seine Arbeit. Man musste sich den Befehlen des Hausherrn unterordnen und wenn dieser nicht zufrieden war, wurde man geschlagen oder entlassen. Man war vollkommen auf das Wohlwollen des Hausherrn angewiesen.
Weiß Gott kein schönes Leben. Und doch oft das einzige, das einem armen Mädchen blieb, um über die Runden zu kommen.
So wollte ich nicht leben, auch mein Vater wollte nicht, dass ich so leben musste. Wir waren doch eine Familie von Kaufleuten – gewesen. Damals.
Doch nun hätte ich liebend gerne eine Stelle als Magd in irgendeiner deutschen Stadt angenommen. Alles war besser denn als Sklavin irgendwo im tiefsten Arabien zu enden.
Aber was hilft als das „hätte“…? Nichts.
Ich war in Arabien angekommen und nunmehr genau an dem Ort, vor dem ich mich so gefürchtet hatte. Dem Sklavenmarkt irgendeiner arabischen Stadt, wo irgendein Mann für mich und den roten Punkt auf meiner Stirn Geld, viel Geld zahlen würde.
Vielleicht bildete ich mir deswegen ein, dass ein Prinz in Form des hübschen jungen Mannes vorbeikommen würde und mich aus dieser Hölle befreien würde.
Dass ich ein Aschenputtel wäre, dessen Rettung nah war. Und kein Hänsel, der einer Hexe als leckeres Abendessen dienen würde.
Eine dumme, naive Hoffnung. Aber irgendwie musste ich doch diese schreckliche Zeit hier überstehen ohne völlig verrückt zu werden.
Mehr konnte ich momentan sowieso nicht tun.
Sitzen, warten, beten und hoffen.
Sitzen, solange ich „reserviert“ blieb.
Warten, ob der junge Mann zurückkam. Oder ob ich doch jemand anderem zum Kauf angeboten werden würde.
Beten, dass der Herr im Himmel mich beschützen möge, auch in diesem muslimischen Land.
Hoffen, dass der junge Mann zurückkam und von seinen Eltern das nötige Geld bekommen könnte.
Hoffen, dass es der junge Mann gut mit mir meinte und mich eines Tages aus der Sklaverei befreien würde. Oder mich zumindest als seine Sklavin gut behandeln würde.
Hoffen, dass mein Martyrium als Sklavin nicht noch schlimmer werden würde als es bisher schon war.
Hoffen – auf ein Wunder, auf ein Märchen mit gutem Ausgang.
Tatsächlich war es für den Moment deutlich angenehmer, mit einem übergeworfenen Kleid am Rand des Podests zu sitzen. Ich konnte meine gefesselten Hände nicht viel bewegen und langsam begannen diese von der einseitigen Haltung zu schmerzen. Aber ich stand für den Moment nicht mehr unmittelbar zum Verkauf. Das hieß auch, dass für den Moment kein weiterer Mann meinen nackten Körper anstarren oder mich begrapschen konnte.
Allerdings hatte ich das Gefühl, dass sich trotzdem einige Männer für mich interessierten, obwohl ich in der Ecke des Podests kauerte und mich so klein machte wie ich konnte.
Jedenfalls vermutete ich dies, denn immer wieder sahen Männer zu mir herüber und sprachen dann Herr El Haji an. Dieser schüttelte jedoch immer wieder den Kopf und sagte etwas. Sklavenhändler-Ehrenwort.
Aber eines war auch klar: Wenn der junge Mann nicht zurückkam oder seine Eltern ihm kein Geld für mich geben würden, würde sich ein anderer Käufer für mich finden.
Ich wollte gar nicht verkauft werden, an niemanden. Aber wenn ich schon verkauft werden würde, dann hoffte ich immer noch darauf, dass dieser junge Mann mein Käufer sein würde.
Auch wenn dies dann wohl unweigerlich hieß, dass er dann „derjenige“ sein würde.
All die anderen Männer, die mich davor und danach angesehen hatten, waren mir irgendwie nicht sympathisch.
Irgendwie wollte ich noch weniger, dass einer von diesen dann „derjenige“ sein würde.
Allerdings war mir auch klar, dass es keine Rolle spielte, ob mir die Männer sympathisch waren oder ob ich gewillt war, diesen meine Unschuld zu geben. Das einzige was eine Rolle spielte war, ob diese Herrn El Hajis Preisforderungen erfüllen würden.
So sandte ich mit meinen gefesselten Händen erneut ein Gebet zum Himmel, nicht das erste und nicht das letzte an diesem schrecklichen Tag.
Meine Geschichten:
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Mischas |
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Story-Writer
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:02.03.24 13:23 IP: gespeichert
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Moin moin,
mich würde einmal interessieren wer diese Umfrage eingestellt hat?
Und was mich noch brennender beschäftigt, sind die 3 zur Verfügung stehenden Antworten?
Was positives zur Geschichte ist wohl nicht garnicht erwünscht, oder wie muss ich das verstehen.
Besonders "deutsch" ist natürlich, das es kostenlos sein muß. Das dieser Punkt 86% sagt natürlich viel. Schade eigentlich!
Ich kann nur sagen, weiter schreiben, denn es soll auch noch Leute geben welche das lesen möchten.
Dann Mal noch ein schönes WE
Gruß Mischa
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Mischas am 02.03.24 um 19:06 geändert
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Story-Writer
Deutschland
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:02.03.24 23:11 IP: gespeichert
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Hallo Mischas,
Zunächst einmal freut es mich von Dir zu hören. Deine Geschichten, z.B. von Ania, gehören zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten hier im Forum und haben mich zu meiner ersten- und damit indirekt auch zu dieser – Geschichte inspiriert. Evtl. hast du auch meine kleine Widmung am Anfang meiner ersten Geschichte gelesen. Ich hoffe, es war ok, dass ich Deine Geschichten weiterentwickelt habe.
Das mit der Umfrage hast Du aber komplett falsch verstanden. Die Umfrage und die 3 Antwortmöglichkeiten kamen von mir selbst. Ich habe manchmal eine spöttische/sarkastische Art. In meiner ersten Geschichte kam diese manchmal durch.
Auch das mit dem "kostenlos" ist mein eigener (ziemlich schlechter) Humor.
War schon so gedacht, dass 2x nein und 1x ja zur Auswahl steht, nur eben verklausuliert. Ich hätte natürlich auch einfach ja/nein als Antwortmöglichkeiten stellen können, aber das war mir dann zu langweilig.
Immerhin haben sich 86% der Abstimmenden für ja entschieden, das ist doch ok.
Ja, diese Geschichte geht noch weiter. Allerdings bin ich anscheinend manchmal eine Mimose. Wenn ich das Gefühl habe, dass das Interesse an meiner Geschichte nachlässt, lässt auch meine Motivation nach weiteren Postings nach... Sorry...
Ich kann auf jeden Fall versprechen, dass diese Geschichte beendet wird (zumindest falls das Interesse vorher nicht komplett einschläft).
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 20.04.24 um 21:37 geändert Meine Geschichten:
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Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:03.03.24 18:02 IP: gespeichert
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Zitat |
Ich kann auf jeden Fall versprechen, dass diese Geschichte beendet wird (zumindest falls das Interesse vorher nicht komplett einschläft).
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Das Interesse schläft bei mir garantiert nicht ein!
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Story-Writer
Deutschland
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:03.03.24 22:00 IP: gespeichert
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nun gut, für alle, deren Interesse an dieser Geschichte noch nicht eingeschlafen ist, hätte ich kurz vor dem Ende der Woche noch das nächste Kapitel.
Ante Scriptum: Ähnlichkeiten mit Personen aus meiner ersten Geschichte sind eventuell nicht zufällig und vielleicht sogar beabsichtigt...
20. Meine Familie wird verkauft, Teil 1
Auch wenn ich momentan nicht mehr begutachtet wurde, so war die nächste Stunde trotzdem der reinste Horror:
Aus den Augenwinkeln musste ich mitansehen, wie die Männer auf dem Podest meine Mutter, Veronica, meinen Vater, meinen Bruder, Fenja, Catharina, Elise, die beiden flandrischen Brüder und die vier Afrikanerinnen und die zwei jungen Afrikaner begutachteten.
Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen und wäre eingeschlafen, aber dafür war ich doch zu wach, zu neugierig und zu schockiert.
Die Frauen wurden genauso begrapscht wie ich vorher, auch meine Mutter musste die eine oder andere unsittliche Berührung über sich ergehen lassen. Wie schon in Sansibar zeigten Herrn El Hajis Helfer mit ihren Rohrstöcken an, dass die potentiellen Käufer das Recht dazu hatten.
Die Männer wurden etwas weniger betatscht, hier schienen die Käufer eher an ihren Muskeln und ihrer allgemeinen körperlichen Verfassung interessiert zu sein. Gefühlt wollten die Araber bei den Männern mehr Informationen von Herrn El Haji, vielleicht über deren Kenntnisse, während ihnen bei uns Frauen anscheinend meistens ausreichte, was sie sahen und fühlten. Auf der Stirn und anderswo.
Dies allein wäre schon schlimm genug gewesen, aber dann folgte der schlimmste Horror von allem, zumindest seit ich Sansibar verlassen hatte:
Nach und nach wurden sich Männer mit Herrn El Haji handelseinig und kauften eine Sklavin und einen Sklaven nach dem anderen.
Als erstes kam ein Mann und kaufte einen der beiden jungen Afrikaner. Er schien ein bisschen zu überlegen, welchen der beiden jungen Männer er wollte, entschied sich dann auch für einen der beiden. Zugegebenermaßen hatte ich mit den beiden jungen Afrikanern auf dem Schiff nicht viel Kontakt gehabt, daher ging mir dies auch noch nicht so nahe.
Als nächstes kam ein junger Mann in Begleitung von zwei weiteren jüngeren ebenfalls arabisch aussehenden Männern. Er trug einen feinen Mantel mit einer Krone im Emblem. War dies etwa der Herrscher dieser Stadt? Dafür erschien mir der Mann etwas jung, ausgeschlossen war dies aber natürlich nicht.
Er schien in Kauflaune zu sein, denn er kaufte zunächst den anderen afrikanischen Mann, dann zwei der Afrikanerinnen, die neben mir standen. Allerdings nicht ohne letztere vorher genau begutachtet zu haben.
Es sah fast so aus, als würde es dem jungen Mann Spaß machen, jeder der gefangenen Afrikanerinnen an die Brüste zu fassen und diese dann zu vergleichen. Ich hätte nicht gewusst, wofür dies gut sein sollte. Aber dem jungen Mann schien das zu gefallen. Ganz im Gegensatz zu den armen Afrikanerinnen. Ich fragte mich wirklich, ob mit dem jungen Mann alles in Ordnung war.
Anscheinend war er damit immer noch nicht zufrieden, denn er unterhielt sich eine ganze Weile mit Herrn El Haji. Worüber konnte ich nicht verstehen. Aber als das Gespräch beendet war, konnte ich es mir vorstellen:
Er kaufte meinen Vater und meinen Bruder!
Was für ein Horror.
Ich hatte keine Ahnung, wer dieser junge Mann war und was dieser mit meinem Vater und meinem Bruder wollte. Aber dass diese nun, eigentlich bereits zum zweiten Mal, als Sklaven verkauft wurden, war dennoch ein Schock. Ich musste bitterlich weinen, als ich dies sah.
Zumindest bedeutete dies für sie, dass diese sich wieder anziehen durften. Gefesselt blieben sie jedoch. Die zwei Männer, welcher der junge Käufer dabeihatte, gingen zu meinem Vater, meinem Bruder und den anderen drei „Einkäufen“.
Anscheinend war der junge Mann aber immer noch nicht fertig. Woher dieser so viel Geld hatte?
Offensichtlich wollte er noch eine junge weiße Europäerin kaufen, denn nun betrachtete er Elise, Catharina, Veronica und Fenja. Und zwar ganz genau, noch genauer als die Afrikanerinnen zuvor.
Wie bereits die meisten Männer zuvor hatte auch dieser junge Mann keine Scham, meinen Mitgefangenen an die Brüste und an den Po zu fassen. Wiederum schien er sich einen Spaß daraus zu machen, diese zu vergleichen.
Ich musste mitansehen, wie sich Veronica und die anderen gegen diese unsittlichen Berührungen sträubten. Aber die Rohrstöcke der Helfer des Sklavenhändlers erinnerten sie jederzeit diese über sich ergehen zu lassen. Abgesehen davon, dass Veronica und die anderen mit ihren gefesselten Händen eh nichts dagegen tun konnten. Diese unsittlichen Berührungen kannte ich selbst bereits zur Genüge und die anderen taten mir so leid. Aber tun konnte ich natürlich nichts. Hoffentlich würde dieser junge Mann nicht Veronica kaufen, das hatte sie nicht verdient. Die anderen natürlich genauso wenig, aber irgendwie wünschte ich mir für Veronica genauso, dass sie – wenn sie schon verkauft wurde – zumindest einen anständigen Käufer bekommen würde. Vielleicht einen solchen wie Muhamet, der mich „reserviert“ hatte.
Der junge Mann mit dem Mantel schien es jedenfalls zu genießen, wie er zwischen vier jungen Frauen wählen konnte.
Anscheinend musste der junge Mann auch irgendwie wichtig sein, denn während er Veronica, Elisa, Catharina und Fenja begutachtete, waren diese für die anderen „Interessenten“ tabu. Wenn jemand diese begutachten wollte, schickte einer seiner Helfer diese weg, Herr El Haji ließ diese gewähren. Angst schien dieser nicht zu haben, aber der junge Mann ließ keinen Zweifel daran, wer hier der Chef war.
Entsprechend hatte der junge Mann auch keine Eile und befühlte mehrmals jede der vier jungen Frauen. So oft, dass dieser eigentlich schon jede Stelle der Körper meiner vier Mitgefangenen kennen musste.
Endlich hatte er sich entschieden, seine Wahl war auf Elise gefallen. Ein bisschen erleichtert war ich doch, dass es nicht Veronica geworden war. Ob es für sie besser werden würde, stand aber natürlich nicht fest.
Elises Gesichtsausdruck hätte ich so gewertet, dass sie nicht erfreut war, dass die Wahl auf sie gefallen war. Vermutlich würde sie sich in nächster Zeit noch öfters von dem jungen Mann unsittlich berühren lassen müssen. Aber natürlich fragte sie niemand, ob sie damit einverstanden wäre, dass der junge Mann sie kaufen würde. Sie konnte sich ihren Käufer und zukünftigen Besitzer genauso wenig aussuchen wie ich.
In gewisser Weise ähnelte unsere Situation einem Glückspiel: Wir konnten Glück haben und ein wohlwollender Mann würde uns kaufen. Genauso gut konnten wir aber auch Unglück haben und ein grausamer Mensch würde uns erwerben. Und natürlich war auch alles dazwischen möglich. Eines stand jedoch fest: Unsere Möglichkeiten, dieses Glückspiel zu beeinflussen, gingen gegen Null.
Der junge Mann war mit der Wahl von Elise dann anscheinend auch fertig.
Er schien sehr zufrieden und streichelte Elise nochmals zärtlich über den Po. Dabei flüsterte er Elise noch etwas zu, das sie vermutlich weder verstand noch ihr gefiel. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie diese Streicheleinheit ganz und gar nicht genoss, aber wehren konnte sie sich dagegen auch nicht.
Herr El Haji beglückwünschte den jungen Mann anscheinend zu seiner Wahl. Ihm konnte es ja auch egal sein, was der junge Mann mit Elise machte bzw. machen würde.
Sie besprachen noch kurz etwas miteinander, das ich nicht verstand. Dann gab der Sklavenhändler dem Käufer Elises Keuschheitsgürtel. Der junge Mann betrachtete das schreckliche Ding, welches Elise seit Sansibar tragen musste, mit einer Mischung aus Neugierde und Erstaunen. Er wandte sich nochmals an Herrn El Haji und schien sich die Funktion erklären zu lassen.
Vermutlich hatte er diese auch schnell verstanden, denn er legte Elise das Hüftband um die Taille und führte dann das Schrittband zwischen Elises Beinen hindurch und verschloss das grauenhafte Gebilde dann mit dem bekannten Vorhängeschloss.
Anscheinend war dieser Teil des Verkaufsgeschäfts, Herr El Haji hätte für diesen auch keine Verwendung mehr gehabt, war dieser doch in Sansibar für Elise, mich und die anderen maßgefertigt worden.
Elise schien den Vorgang mit einem Schaudern zu verfolgen, obwohl sie das Prozedere ja ebenso wie ich bereits zur Genüge kannte. Einmal am Tag hatte auch sie sich das schreckliche Ding von Herrn El Haji anlegen lassen müssen. Diese Zeiten waren vorbei. Nun war der junge Mann derjenige, der den Schlüssel zu ihrer Unschuld hatte. Ihrer Unschuld, mit der es vermutlich bald vorbei war, wenn ich die Blicke des jungen Mannes zuvor richtig gedeutet hatte.
Der junge Mann betrachtete nochmals genüsslich seine gefesselte und nunmehr auch noch verschlossene Sklavin und war anscheinend sehr zufrieden. Er ließ es sich auch nicht nehmen, Elise nochmals über den Po zu streicheln und ihr etwas ins Ohr zu flüstern, was diese immer noch genauso wenig genoss wie zuvor.
Dann warf Herr El Haji auch Elise – wie mir zuvor – ihr Sklavinnenkleid über die Schulter.
Ohne groß zu verhandeln gab er Herrn El Haji einen Beutel. Soweit ich sehen konnte, war dieser gut gefüllt, der junge Mann hatte es sich nicht nehmen lassen, drei Sklavinnen und drei Sklaven auf einmal zu kaufen.
Herr El Haji öffnete den Beutel und zählte anscheinend die darin befindlichen Münzen nach.
Das Grinsen, dass er im Gesicht hatte, war kaum zu übersehen. Anscheinend war er mit dem Geschäft zufrieden, sechs „Waren“ auf einmal zu kaufen, war auch eine gute Sache und ein Käufer, der nicht groß verhandelte, war auch eine angenehme Sache. Soweit erinnerte ich mich noch an die guten alten Zeiten, als unsere Familie noch selbst gehandelt hatte. Allerdings mit anderen Dingen als Menschen.
Die Helfer des jungen Mannes zogen dann drei Ketten heraus. An der ersten banden sie meinen Vater und meinen Bruder an, an der zweiten die zwei Afrikanerinnen und den jungen Afrikaner, an der dritten Elise. Die beiden ersten Ketten übernahmen die Helfer, die Kette zu Elise übernahm der junge Mann selbst. Es sah fast so aus, als ob dies seine „persönliche Beute“ war.
Catharina war dagegen sichtlich schockiert, wie sie mitansehen musste, wie ihre kleine Schwester an diesen seltsamen jungen Mann verkauft und nunmehr „reisefertig“ gemacht wurde. Ich weiß nicht, ob sie froh war, dass die Wahl nicht auf sie gefallen war, aber schrecklich mitanzusehen war es trotzdem. Vermutlich würde es auch nicht mehr lange dauern, bis auch ich miterleben müsste, wie jemand meine eigene kleine Schwester mitnehmen würde.
Herr El Haji gab einem der Helfer des jungen Mannes noch einen großen Beutel mit, darin befanden sich wohl die wenigen Habseligen der sechs Sklaven (also auch meines Vaters und meines Bruders).
Ich war entsetzt, wie mein Vater und mein Bruder angekettet wurden und dann von einem Helfer vom Podest geführt wurden. Ich warf ihnen einen stillen Abschiedsgruß zu, winken konnte keiner von uns mit den gefesselten Händen. Auch mein Vater und mein Bruder blickten nochmals mit Tränen in den Augen zu mir, meiner Mutter und meiner Schwester.
Was für ein schrecklicher Abschied.
Wo die Männer sie wohl hinbringen würden? Würden sie meinen Bruder und meinen Vater gut behandeln?
Würde dieser Abschied für immer sein?
Möglich wäre es durchaus und so brach ich in Tränen aus, als die Männer meinen Bruder und meinen Vater vom Podest hinunter- und dann über den Marktplatz führten. Sie bogen rechts in eine größere Straße ab, dann waren sie für mich verschwunden.
Für immer?
Der Horror ging jedoch ohne Unterbrechung weiter.
Nachdem der junge Mann gegangen war, durften auch die anderen interessierten Männer sich wieder Veronica, Catharina und Fenja zuwenden.
Und das taten sie auch.
Ein etwas älterer Mann betrachte ebenfalls die Sklaven und Sklavinnen, welche nach dem Großeinkauf des jungen Mannes noch übrig waren. Dem Aussehen nach musste auch er sehr reich sein.
Auch er begutachtete die europäischen Frauen, nur an meiner Mutter schien er kein großes Interesse zu haben. Auch für die beiden Afrikanerinnen, welche ja direkt neben mir standen, schien er sich zu interessieren. Auch mir warf er einen interessierten Blick zu.
In diesem Moment war ich irgendwie froh darum, „reserviert“ zu sein. Dieser Mann machte keinen freundlichen Eindruck. Trotz des Anscheines, dass er sehr reich sein musste, hatte er irgendwie einen bösen Blick. Vielleicht täuschte ich mich, aber die Art, wie er die Frauen anfasste, ließ mich erschaudern.
Nicht wie Menschen, nur wie Ware schien er diese zu begutachten.
Mit einem Anflug von Sehnsucht dachte ich zurück an den jungen Mann, Muhamet, wie er wohl hieß. Ja, er hatte mich auch berührt, aber doch mit Anstand wie einen Menschen, nicht wie irgendein Vieh. So begrapschte dieser ältere Mann meine Mitgefangenen.
Erneut sandte ich ein Gebet zum Himmel, dass dieser Mann nicht Veronica kaufen würde.
Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn der junge Mann mit dem Mantel zuvor Veronica mitgenommen hätte. Aber dafür war es eh zu spät, der junge Mann war mit seinen beiden Helfern, meinem Vater, meinem Bruder und den anderen drei versklavten Frauen längst hinter einer Häuserecke verschwunden.
Der Mann wandte sich auch an Herrn El Haji und schien zu verhandeln. Anscheinend war es eine zähe Verhandlung. Vermutlich wäre der Mann nicht so reich geworden, wenn er nicht so ein harter Verhandler gewesen wäre. Jedenfalls vermutete ich dies. Er schaute auch nochmals zu mir herüber und sagte etwas zu Herrn El Haji, doch dieser schüttelte wiederum den Kopf. Dies schien dem Mann nicht zu gefallen, aber er akzeptierte es.
Aber am Ende wurde er sich jedenfalls einig mit Herr El Haji.
Seine „Beute“ bestand in den zwei verbliebenen Afrikanerinnen neben mir – und Catharina.
Erneut war ich schockiert.
Einerseits freute es mich, dass seine Wahl nicht auf Veronica gefallen war, andererseits tat es mir auch um Catharina leid. Vielleicht hatte ich mich getäuscht und der Mann war gar nicht so grimmig wie er aussah. Aber falls nicht würden Catharina schwere Zeiten bevorstehen.
Wiederum brach ich in Tränen aus. Catharina war während den Wochen auf See und den langen Abenden in unserem Gefängnis an Bord auch so etwas wie eine Freundin für mich geworden.
Und nun wurde sie von diesem älteren Mann mit dem grimmigen Blick weggeführt.
Wie bereits zuvor gesehen wurden auch die drei Frauen mittels einer Kette an ihren Halsbändern zusammengebunden. Kleider durften sie sich jedoch nicht anziehen, sie wurden nackt wie sie waren zusammengekettet. Catharina weinte bittere Tränen, als das Vorhängeschloss an ihrem Hals klickte.
Es kam aber noch schlimmer für Catharina, denn der Mann ließ sich von Herrn El Haji deren Keuschheitsgürtel geben. Man konnte Catharina ansehen, dass sie dieses schreckliche Ding nicht wieder anziehen wollte. Ihr Zögern war aber bereits genug, dass sie von Omar einen Hieb mit dem Rohrstock auf ihren nackten Hintern bekam. Vor Schmerz weinte sie weitere Tränen, ergab sich dann jedoch sehr schnell in ihr Schicksal und ließ sich von dem älteren Herrn den Keuschheitsgürtel anlegen.
Das Schloss über ihrem Bauchnabel klickte und der ältere Herr steckte mit einem zufriedenen Lächeln den Schlüssel ein. Er ließ es sich auch nicht nehmen, der armen Catharina ins Gesicht zu grinsen, während er nochmals über ihren Keuschheitsgürtel streichelte. Diese Demütigung heiterte Catharina natürlich auch nicht auf, im Gegenteil flossen ihr weitere Tränen über die Wangen, während sie so – bis auf einen Keuschheitsgürtel und zwei Handschellen nackt und an ihrem Halseisen mit zwei anderen Frauen zusammengekettet – vor ihrem neuen Besitzer stand.
Anscheinend hatte der Mann auch einen Helfer dabei, denn er übergab diesem die Kette, an welcher Catharina und die beiden Afrikanerinnen hingen, sowie den Beutel mit deren wenigen Habseligkeiten.
Er selbst ließ sich von seinem Helfer einen Stock geben. Ich konnte bzw. musste noch mitansehen, wie der Mann den armen Mädchen auf den nackten Hintern schlug, während diese ohne Kleider – bzw. nur mit einem Keuschheitsgürtel bedeckt - über den Marktplatz laufen mussten. Ich weiß nicht, was schlimmer war, aber ich sandte ein Gebet zum Himmel, dass mir beides erspart bleiben würde.
Catharina und die zwei Afrikanerinnen wimmerten jedes Mal, wenn sie mit dem Stock wieder einen Hieb auf ihren Hintern bekamen, das konnte ich noch bis hier hinauf hören. Dem älteren Herrn schien das sogar noch Freude zu bereiten. Die armen Mädchen, diese taten mir so leid.
Anscheinend hatte ich mich nicht getäuscht, dieser Mann war grausam, ein Monster.
Das Leben als Sklavin konnte wirklich die Hölle sein, das musste ich bereits nach den wenigen Minuten hier oben auf dem Podest feststellen.
Hoffentlich musste ich nicht gleiches erleben…
Hoffentlich würde, wer auch immer Veronica und meine Mutter kaufen würde, diese besser behandeln als dieser grausame Mann seine neu erworbenen Sklavinnen.
Catharina und die anderen verschwanden in einer Gasse und ich weinte diesen ein paar weitere Tränen nach.
Auch die beiden flämischen Brüder weinten ihren Schwestern viele Tränen nach, für sie musste es noch schrecklicher sein mitanzusehen, wie der seltsame junge Mann zuvor und nunmehr dieser grausame ältere Herr ihre beiden Schwestern behandelt hatten, ohne dass sie etwas dagegen hätten tun können. Und wie diese nunmehr – getrennt von ihnen und getrennt voneinander – in verschiedenen Richtungen des Marktplatzes verschwunden waren.
Vielleicht auf Nimmerwiedersehen.
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Mischas |
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:04.03.24 14:44 IP: gespeichert
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Hi Neuschreiber63,
wieder 3 Herztabletten und 5 Blutdruckpillen umsonst eingeworfen .
Danke für die Entwirrung.
Gruß Mischa
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Freak
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:04.03.24 20:09 IP: gespeichert
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Kann man in deine Geschichte Rein-Porten mit genügend Geld und alle Frei kaufen?, ok vielleicht nicht direkt frei lassen aber sicherlich später frei lassen.
Schöne Fortsetzung gerade kommt mir doch der Gedanke, das so die ganzen Tiere fühlen müssen, wen wir Menschen irgendwelche Haustiere "adoptieren". Da ja Clara, Familie und Freunde ja den Status von Tiere haben.
Eingeschlafen bei deiner Geschichte Niemals, ganz im Gegenteil, verschlinge den neusten teil meist sofort sobald ich sehe die ist Online.
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Story-Writer
Deutschland
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:05.03.24 17:41 IP: gespeichert
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@Mischas:
Super, freut mich, wenn ich die Verwirrung entwirrt habe.
Ich hoffe, Du hast Deine Tablettendosis gut vertragen. Wäre schlimm, wenn ich mit meiner Geschichte einen meiner Lieblingsautoren auf dem Gewissen hätte…
@Windelfohlen:
Das mit dem Spenden sammeln wird schwierig, wenn wir die Sklaven und Sklavinnen alle freikaufen, wäre die Geschichte ja zu Ende…
Außerdem wäre das alles andere billig. Mit den Sümmchen, die bei marmas71 aufgerufen werden (1.500 € Schulden, 300 € für eine Lederjacke) kämen wir hier nicht weit. Da wäre Jasmin sicher billiger freizukaufen. Über eine Anzahlung von 500 € würde Herr El Haji vermutlich nur müde lächeln.
Laut Wikipedia hat ein germanischer Sklave im alten Rom so ca. 20.000 Euro gekostet (war aber vielleicht vor der Inflation). Für eine hübsche, weiße, jungfräuliche Sklavin wird Herr El Haji aber bestimmt deutlich mehr verlangen. Könnte mir durchaus vorstellen, dass er für Clara (in heutiger Währung) deutlich mehr als 50.000 € aufruft. Das war dann vermutlich einigen der „Interessenten“ doch zu teuer.
Wenn Du alle 6 Sklaven und 10 Sklavinnen freikaufen möchtest, die Herr El Haji in Sansibar erworben hat, kannst Du vermutlich einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag veranschlagen.
Also vielleicht solltest Du schon mal zum Sparen anfangen…
Und dann wäre noch die Frage, ob die Käufer diese überhaupt weiterverkaufen wollen.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch, dass Caro für Ahmed absolut unverkäuflich war…
„Vielleicht hat Herr Al Lawati inzwischen auch verstanden, dass ich Dich niemals hergeben werde, nicht für all sein Geld, nicht gegen alle anderen Mädchen auf dieser Welt.“
Wer weiß, vielleicht wird Claras neuer Besitzer sie auch nicht mehr hergeben?
(ich habe aber auch gelesen, dass Haussklaven im Alten Rom oder auch in Arabien oft nach ein paar Jahren tatsächlich freigelassen wurden oder sich selbst freikaufen konnten. Also ein Funken Hoffnung besteht vielleicht doch für unsere Protagonisten. So lange geht meine Geschichte aber nicht, daher werden wir das wohl nicht mehr erfahren…)
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 20.04.24 um 13:33 geändert Meine Geschichten:
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Fachmann
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:05.03.24 22:44 IP: gespeichert
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Auf due Teile freue ich mich bereits. Nach dem Caro Fanclub bin ich auch dem Clara Fanclub beigetreten
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Story-Writer
Deutschland
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:07.03.24 06:51 IP: gespeichert
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21. Meine Familie wird verkauft, Teil 2
Die beiden flämischen Brüder waren sehr traurig, wie sie mitansehen mussten, wie ihre Schwestern verkauft und demütigt wurden.
Allerdings waren die beiden als nächstes dran.
Ein Herr mittleren Alters interessierte sich für sie. Er fragte Herrn El Haji etwas und dieser schien die Fragen zum Teil weiter an die Brüder zu geben. Vielleicht ging es um ihre Berufserfahrung in Flandern. Die vier Männer redeten etwas, was genau konnte ich nicht verstehen. Eigentlich waren die beiden Brüder fix und fertig mit den Nerven ob des soeben Erlebten. Aber es machte den Eindruck, als ob sie sich zusammenreißen würden und versuchen würden, stark zu sein. Wie es Männer halt so tun.
Die Diskussion war vermutlich auch nicht ganz einfach, Herrn El Hajis Niederländisch war nicht besonders gut und das Arabisch der beiden Brüder vermutlich noch viel schlechter. Dennoch waren anscheinend alle Seiten bemüht. Es sah so aus, als ob die Brüder sogar versuchten, beim Käufer einen guten Eindruck zu machen. Anscheinend war das, was dieser mit ihnen vorhatte, nicht das schlimmste mögliche Schicksal. Ins Bergwerk oder auf die Felder wollte dieser die Brüder vermutlich nicht schicken. Vielleicht würde der Mann die beiden Brüder als Handwerker beschäftigen?
Vermutlich hatten auch die beiden Brüder verstanden, dass es für sie besser wäre zu kooperieren und sich ihrem Schicksal zu fügen.
Auch machte der Mann einen sympathischeren Eindruck wie die beiden Männer, welche zuvor ihre Schwestern mitgenommen hatten.
Bestimmt hätten die beiden Brüder lieber in Batavia einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet als nun hier in Arabien als Sklaven für den Mann zu arbeiten. Aber wie gesagt, vermutlich war dies immer noch besser als in einer Mine schuften zu müssen wie so manch anderer Sklave. Und Batavia würden die beiden Brüder vermutlich ebenso wie ich nie zu Gesicht bekommen.
Letzten Endes schien auch der Herr mittleren Alters zufrieden mit den Antworten, welche er bekam, und wurde sich anscheinend auch mit Herrn El Haji einig über den Preis.
So wechselte erneut ein Beutel mit Geldmünzen den Besitzer und Herr El Haji hatte erneut ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen.
Ein Helfer des Sklavenhändlers löste die Kette vom Hals der beiden Brüder, die Handschellen wurden Ihnen allerdings nicht abgenommen. Zumindest durften sie sich – anders als zuvor Catharina und die beiden Afrikanerinnen – auch wieder anziehen.
Der Käufer verzichtete auch darauf, den beiden Brüdern eine Kette an den Hals zu legen, anscheinend hatte er in dem vorherigen Gespräch Vertrauen gewonnen, dass diese keine Dummheiten machen würden. Chancen zu fliehen, hatten sie hier in Arabien, tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt, sowieso nicht. So verließen dann auch die drei Männer das Podest und verschwanden kurz darauf in einer der Gassen, die auf den Marktplatz führten.
Ihr Abgang war zumindest nicht so würdelos wie der ihrer beiden Schwestern zuvor.
Eigentlich waren die beiden Jungs ganz nett gewesen. Insbesondere der jüngere der beiden, er hieß Clais, war auch durchaus attraktiv und sympathisch. Leider war ich aber mit den Brüdern nicht viel ins Gespräch gekommen. Die Sklavenhändler hatten meistens auf eine strikte Trennung von Männern und Frauen geachtet. Nicht nur nachts, sondern auch untertags. Aber bei den paar Gelegenheiten, an denen ich sie getroffen hatte, hatten wir uns gut verstanden. Ich hatte auch das Gefühl, dass Clais sich gerne mit mir unterhielt.
Anscheinend gefiel dies Herrn El Haji und seinen Helfern aber nicht. Viele Gespräche waren uns daher auch nicht vergönnt worden. In der Regel schickten uns die Sklavenhändler zurück an die Arbeit, wenn sie sahen, dass ich mich doch mal Clais oder seinem Bruder unterhielt. Dabei kam dies sowieso sehr selten vor. Untertags hatten uns die Sklavenhändler die meiste Zeit Arbeiten aufgetragen, sodass wir tagsüber nur sehr selten Zeit für Gespräche hatten. Im Grunde mussten wir von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten, ich in der Küche, Clais musste an Deck helfen.
Erst dann am Abend hatten wir etwas Zeit, uns zu unterhalten, aber dann waren Clais und die anderen Männer ja in der Nachbarzelle eingesperrt.
Auch wenn ich die beiden Brüder durchaus sympathisch fand, war doch auch klar, dass wir nie Freunde werden würden. Sie waren Sklaven, ich war eine Sklavin, bestimmt allein für „denjenigen“, der mich Herrn El Haji abkaufen würde. Und bis dahin musste ich diesen schrecklichen Keuschheitsgürtel tragen, was mir auch sehr peinlich war, wenn ich doch einmal mit einem der Brüder kurz ein paar Worte wechseln konnte. Dabei ging es diesen auch nicht viel besser. Sie mussten genauso wie ich einen Eisenring um den Hals und Schellen an den Händen tragen, dazu noch Schellen um die Füße. Es war nicht zu übersehen, dass diesen ihre Fesseln auch sehr unangenehm waren. Wir gaben wohl ein bemitleidenswertes Bild ab: Junge Menschen, einst voller Hoffnung auf ein besseres Leben, welche nun die Sklaverei in Arabien erwartete. Und dennoch hatte ich mich gerne mit ihnen unterhalten.
Aber nun hatte sich dies sowieso erledigt. Clais und sein Bruder waren weg und auch bei mir würde es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis mich „derjenige“ Herrn El Haji abkaufen und von hier wegbringen würde. Vielleicht der hübsche junge Mann, der mich reserviert hatte, vielleicht auch jemand anders.
Nun waren nur noch vier Frauen auf dem Podest: Meine Mutter, meine Schwester, Fenja und ich in der Ecke des Podests.
Allerdings war die Ausstellung auch noch längst nicht beendet, weiterhin kamen Männer herauf und begutachteten die letzten verbliebenen Frauen.
Also zumindest drei davon. Die vierte – ich selbst – kauerte weiterhin in der Ecke und wartete, hoffte, bangte und betete. Mein Wunsch, mich in Luft aufzulösen oder zumindest unsichtbar zu werden, erfüllte sich weiterhin leider nicht, so dass es auch nicht ausblieb, dass wieder der eine oder andere neugierige Blick zu mir herüberwanderte.
Ich weiß nicht, wie oft Herr El Haji schon den Kopf geschüttelt hatte. Muhamets Vater war anscheinend wirklich ein guter Freund von ihm, so viele Interessenten an mir wies er - so vermutete ich es jedenfalls – ab. Natürlich wusste ich nicht, ob mich diese auch wirklich kaufen oder nur „begutachten“ wollten. Ich vermutete aber doch, dass mich Herr El Haji heute fünfmal hätte verkaufen können, so oft wie er schon den Kopf geschüttelt hatte.
Mir fiel auch immer ein Stein vom Herzen, wenn Herr El Haji den Kopf schüttelte – ersparte mir dies doch eine weitere demütigende „Begutachtung“.
Weiterhin verstand ich nicht, warum sich so viele Männer für eine ganz normale junge Frau interessierten, die einfach nur ein neues Leben in Ostindien beginnen wollte.
Neben mir schien besonders Veronica im Fokus des Interesses zu stehen. Mich wunderte etwas, dass sie immer noch da war, obwohl sie bestimmt nicht hässlich war. Vielleicht hatte Herr El Haji für sie besonders hohe Forderungen, denn es schien, als ob durchaus der eine oder andere Mann nach dem Preis für sie fragte. Aber letztlich konnten sich diese anscheinend nicht mit dem Sklavenhändler einigen.
Für meine Mutter schienen sich dagegen nur wenige Männer zu interessieren. Einerseits freute es mich für sie, dass sie nicht so viele unsittliche Berührungen über sich ergehen lassen musste wie meine Schwester oder ich zuvor. Andererseits tat mir dieses Desinteresse auch fast leid. Sie war wirklich eine tolle Frau, die ich in vielerlei Hinsicht bewunderte.
Aber den meisten Männern hier schienen nur die äußeren Werte wichtig und dort konnte sie natürlich nicht mit ihrer 22jährigen Tochter mithalten.
Jedenfalls bis irgendwann ein älterer Herr mit einem Stock auf das Podest kam. Man sah ihm an, dass er keine 20 mehr war, aber für sein – vermutliches – Alter machte er trotz des Stocks durchaus noch einen fitten Eindruck. Er war dann auch der erste, der sich mehr für meine Mutter als für meine Schwester interessierte.
Der Mann betrachtete meine Mutter und fasste ihr auch ins Gesicht. Aber zumindest begrapschte er diese nicht so unverhohlen wie es die meisten Männer bei mir oder Veronica gemacht hatten.
Danach unterhielt er sich mit Herrn El Haji. Anscheinend verhandelten sie auch, aber nicht besonders lange.
Ich weiß nicht, was die beiden Herren besprochen hatten, aber der ältere Herr drehte sich nochmals um und betrachtete nunmehr auch meine Schwester ganz genau. Auch ihr griff er ins Gesicht und danach auch an die gefesselten Arme und an den Bauch. Aber zumindest nicht zwischen die Beine.
Danach wandte er sich wieder an Herrn El Haji und sie diskutierten erneut.
Beide machten einen zufriedenen Eindruck und ich musste mitansehen, wie der ältere Herr einen Beutel aus seiner Tasche zog und ihn dem Sklavenhändler gab.
Erneut öffnete Herr El Haji den Beutel und zog eine Goldmünze hervor. Das Grinsen konnte ich bis hierher sehen.
Anscheinend musste dieser ältere Herr sehr reich sein, sonst hätte er nicht einfach so meine Schwester sozusagen als „Zugabe“ zu meiner Mutter kaufen können. Genau wusste ich es natürlich nicht, aber vermutlich war meine Schwester mit dem roten Punkt auf der Stirn teurer als meine Mutter. Wie gesagt war meine Schwester anscheinend vielen anderen Männern – sowohl hier als auch in Sansibar – zu teuer gewesen.
Den Keuschheitsgürtel legte der ältere Herr meiner Schwester dagegen nicht an, diesen gab Herr El Haji zusammen mit den übrigen Sachen meiner Schwester, damit sie diese trug. Zumindest blieb ihr - im Gegensatz zu Elise und Catharina - diese Demütigung erspart.
Mir wurde ganz anders. Einerseits sah es so aus, als ob dieser ältere Herr noch ein angenehmerer Besitzer sein dürfte als beispielsweise der grimmig aussehende Mann zuvor, welcher Catharina mitgenommen hatte. Andererseits war auch für sie nunmehr der Zeitpunkt gekommen, an dem sie endgültig verkauft wurden.
Immerhin schien es, dass meine Mutter und meine Schwester zusammenbleiben durften. Im Gegensatz zu mir. Alles sah danach aus, dass ich hier und jetzt nicht nur von meinem Vater und meinem Bruder, sondern auch von meiner Mutter und meiner Schwester getrennt werden würde. Ob ich sie jemals wiedersehen würde?
Erneut brach ich in Tränen aus, ich weiß nicht, das wievielte Mal bereits heute an diesem schrecklichen Tag.
Auch Veronica und meine Mutter durften sich wieder ein Kleid überziehen, dann fesselte Herr El Haji die beiden mit einer Kette zusammen und übergab diese an den älteren Herren.
Der schreckliche Moment war gekommen, meine Mutter und meine Schwester verließen das Podest und ich weinte ihnen viele Abschiedstränen nach. Wiederum ohne zu winken, meine Hände waren weiterhin unter meinem Kleid an mein Halsband gefesselt.
Auch meine Mutter und meine Schwester warfen mir einen Abschiedsgruß zu, auch sie mussten weinen, wie wir uns verabschiedeten.
Hoffentlich würden wir uns je wiedersehen.
Der ältere Mann ging ziemlich langsam über den Marktplatz, so dass ich noch viel Zeit hatte, diesen nachzusehen. Auch meine Mutter und meine Schwester nutzten die Gelegenheit und sahen noch drei- oder viermal zu mir herauf.
Das machte die Sache aber auch nicht besser, im Gegenteil. Ich vergoss weitere Tränen, jedes Mal wenn sie sich umdrehten und ich ihr Gesicht sah. Jedes Mal ein bisschen weiter weg.
Bis auch sie in einer Gasse links des Marktplatzes verschwanden.
Als letztes leistete mir nur noch Fenja Gesellschaft.
Während der ältere Herr mit Herrn El Haji verhandelte, hatten ein paar weitere Männer Fenja begutachtet.
Ich weiß nicht, ob der fehlende rote Punkt auf ihrer Stirn der Grund war, dass sie – abgesehen von mir – als letzte noch hier war. Dabei war auch sie eigentlich eine hübsche Frau und auch sie musste sich unzählige unsittliche Berührungen gefallen lassen.
Ein paar weitere Minuten vergingen, aber letztlich fand auch für sie ein Mann Interesse. Er war ein paar Jahre älter als wir, geschätzt war er ca. 30 Jahre alt. Unsympathisch sah dieser nicht aus, dennoch brach Fenja in Tränen aus, als wiederum ein Beutel mit Geldmünzen den Besitzer wechselte.
Ich wusste, dass Fenja immer noch ihren geliebten Mann vermisste und diesem nachtrauerte.
Nun von irgendeinem fremden Mann als Sklavin gekauft zu werden war für sie daher vermutlich noch härter als für mich. Dennoch blieb ihr genauso wenig eine Wahl wie mir. Was dieser Mann mit ihr machen würde, konnte natürlich auch niemand sagen, im Grunde spielte das hier und jetzt auch keine Rolle. Das einzige was hier und jetzt relevant war, war, dass der Mann Herrn El Hajis Forderungen erfüllt hatte und nunmehr Fenjas neuer Besitzer war.
Auch ihr warf ich einen letzten Abschiedsgruß zu.
Auch wir waren inzwischen so etwas wie Freundinnen geworden. Freundinnen für eine kurze, schreckliche Zeit. Neben Catharina und Elise war sie auch meine einzige verbliebene Freundin, nachdem ich meine alten Freundinnen vermutlich auf Nimmerwiedersehen in Hannover zurückgelassen hatte und auch die Freundschaft mit Isabella an diesem schrecklichen Tag in Sansibar vermutlich immer geendet hatte.
War dies nun auch das Ende meiner Freundschaft mit Fenja?
Ich hoffte zumindest, dass Fenja meine Freundin bleiben könnte. Irgendwie, in dieser fremden Stadt.
Zumindest würden wir nun in der gleichen Stadt als Sklavinnen leben, während Isabella nun weit weg von hier, vielleicht in Sansibar, vielleicht inzwischen auch schon irgendwo ganz woanders war.
Vielleicht sogar schon auf dem Weg nach Batavia, falls ihr Mann oder jemand anders wirklich ein Lösegeld für sie bezahlt hatte. Das würde ich nie erfahren.
Auch wünschte ich Fenja von ganzem Herzen, dass dieser fremde Mann sie gut behandeln würde. Ihren Ehemann würde sie sicher nie mehr wiedersehen, ihr Schicksal als Sklavin hier in dieser Stadt war besiegelt. Aber wenn der fremde Mann sie gut behandeln würde, wäre vielleicht zumindest der schlimmste Horror auch für sie vorbei.
Auch Fenja durfte wieder ihr Kleid anziehen, danach wurde auch ihr eine Kette am Halsband angelegt, mit welcher der Mann sie vom Podest hinunter und über den Marktplatz führte. Auch sie drehte sich auf dem Marktplatz nochmals um und warf mir einen allerletzten traurigen Abschiedsgruß zu. Kurz darauf verschwand auch sie am anderen Ende des Marktplatzes in einer der Gassen der Stadt.
Was mein arme – ehemalige? - Freundin wohl dachte, während sie davongeführt wurde?
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:07.03.24 18:38 IP: gespeichert
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Für manche ist es heute möglicherweise besser ausgegangen als befürchtet - wobei wir wahrscheinlich von den diversen Charaktere nichts mehr lesen werden.
Für die Hauptakteurin befürchte ich, dass sie maßlos enttäuscht werden könnte.....
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:07.03.24 22:08 IP: gespeichert
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Hallo Windelmeister,
Zitat | Auf die Teile freue ich mich bereits. Nach dem Caro Fanclub bin ich auch dem Clara Fanclub beigetreten
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dem Fanclub würde ich auch gerne beitreten, wo gibt es das Antragsformular?
Ich fürchte allerdings, dass es im Clara-Fanclub nur ein einziges VIP-Ticket gibt – und das verkauft Herr El Haji gerade für einen absoluten Wucherpreis...
Allen anderen (inklusive mir selbst...) bleibt nur die Zuschauer- und Fanrolle…
Hallo jonnyf,
Zitat | Für manche ist es heute möglicherweise besser ausgegangen als befürchtet
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da hast Du natürlich vollkommen Recht.
Man könnte diese Geschichte viel, viel härter schreiben. Aber wie bereits an anderer Stelle öfters geschrieben – harte Geschichten liegen mir nicht, das können andere besser. Ich schreibe doch am liebsten sanfte Liebesgeschichten…
Nichtsdestotrotz würden Elise, Katharina und zumindest zwei der Afrikanerinnen Deine Aussage vermutlich nicht unterschreiben. Die vier haben die A…karte gezogen.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 01.05.24 um 21:27 geändert Meine Geschichten:
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Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:10.03.24 15:40 IP: gespeichert
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Wie angekündigt wechsle ich für die nächsten beiden Kapitel kurz die Perspektive und erzähle noch ein wenig, wie es mit Fenja ergeht.
21a. Fenja, Teil 1 (Exkurskapitel)
Nicht in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich mir ausmalen können, was für ein schreckliches Ende diese Reise nehmen würde.
Zusammen mit meinem frisch vermählten Mann Damian war ich so guter Hoffnung gewesen, als wir Stolp verlassen hatten.
Wir waren so überzeugt gewesen, dass wir es zusammen schaffen würden, dass wir zusammen alle Schwierigkeiten in Batavia überwinden könnten und uns dort ein neues, besseres Leben aufbauen könnten.
Das Leben in unser Heimat an der Ostsee war nicht leicht gewesen. Der Große Nordische Krieg war vor kurzem zu Ende gegangen, aber die Folgen waren immer noch spürbar. Der Handel mit Schweden und anderen Ländern an der Ostsee war größtenteils zum Erliegen gekommen und die Abgaben für den Krieg belasteten das Volk. Das Königreich Preußen, unsere Heimat, gehörte zwar zu den Gewinnern, die kleinen Leute waren aber auch in diesem Krieg die Verlierer, egal auf welcher Seite.
Große Hoffnung auf eine Besserung der Lage hatten wir zugegebenermaßen nicht, die „da oben“ rüsteten bestimmt schon für den nächsten Krieg, gegen wen auch immer. Daher hatten wir beschlossen, Europa den Rücken zu kehren und gemeinsam einen Neuanfang in der Ferne zu suchen, weit weg von allen Kriegen.
Unsere Familien wollten nicht mitkommen, sie waren optimistisch, dass sich die Zeiten auch in Pommern bessern würden, jetzt da der Krieg vorbei war. So hatten wir uns nur zu zweit auf den Weg nach Amsterdam gemacht und uns dort eingeschifft. Viel mehr als uns beide und etwas Optimismus hatten wir auch nicht gebraucht, wir waren so verliebt ineinander gewesen.
Mit dem Nachwuchs hatte es bei uns noch nicht geklappt, aber wir waren ja auch gerade erst ein paar Wochen verheiratet gewesen, als wir Pommern verlassen hatten. Das wollten wir dann in Ostindien nachholen. Dort eine Familie gründen und zusammen glücklich sein.
Das waren die Blütenträume.
Dann kam der Überfall.
Und nun?
Nun war Damian weg. Das letzte Mal hatte ich ihn auf dem Schiff im Hafen von Sansibar gesehen, als die Piraten mich von Bord geführt hatten. Was war aus ihm geworden? Wo war er jetzt? Immer noch in Sansibar? Oder vielleicht auf irgendeinem Schiff, auf dem Weg in die Sklaverei in Arabien, in Afrika oder in Indien? Lebte er überhaupt noch?
Ich stand jedenfalls hier nackt und allein auf einem Podest in einer gottverlassenen Stadt im Oman und musste mich von fremden, fremdartigen Männern begrapschen lassen.
Wie gerne hätte ich diesen gesagt, dass sie ihre dreckigen Pfoten von mir lassen sollten. Zum einen war ich schon verheiratet, zum anderen war ich doch kein Flittchen, das Männern für ihre Gelüste zur Verfügung stand.
Aber das wäre wohl keine gute Idee gewesen, wie ich inzwischen gelernt hatte.
Mit Omars Rohrstock hatte ich bereits in Sansibar schmerzhafte Bekanntschaft machen müssen.
Auch auf dem Schiff war dies ein paar Mal vorgekommen, wenn ich meinen Mund nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Oft aber nicht, ich hatte sehr schnell lernen müssen, dass es besser für mich war, wenn ich mich beherrschte und nicht ungefragt etwas sagte.
Eine der ersten Regeln, die ich als Sklavin lernen musste, war diese, dass ich in Anwesenheit der Sklavenhändler nur reden durfte, wenn es mir erlaubt worden war.
Ich tat mich sehr schwer mit dieser Demütigung.
Ich war weiß Gott nicht die Person, die zu allem „Ja und Amen“ sagte und sich den Mund verbieten ließ. Aber die schmerzhaften Hiebe waren mein Stolz dann auch nicht wert. Diese taten wirklich sehr weh. Am entwürdigendsten war es, wenn ich zur Strafe mein Kleid hochheben und mich nach vorne beugen musste und Omar mir dann auf den nackten Hintern schlug.
Ich hatte fast das Gefühl, dass Omar es genoss, mich zu „erziehen“ und mir meine vorlaute Art aufzutreiben. Zugegebenermaßen war ihm dies auch recht schnell gelungen.
Genauso genoss er es, mir mit einem Grinsen über den Hintern zu streicheln. Ich musste mich jedes Mal zurückhalten, ihm nicht ins Gesicht zu sagen, dass er seine schmutzigen Griffel von meinem Po lassen sollte. Das hatte ich genau einmal gemacht und dies dann mit zehn Hieben auf den selbigen bezahlt. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass er mich absichtlich provozierte, um danach wieder einen Grund zu haben, mich dann dafür zu bestrafen, dass ich ungefragt etwas sagte. Aber diesen Gefallen tat ich ihm nicht, dafür hatte das erste Mal zu sehr weh getan.
Ich hatte mir oft überlegt, ob ich mich über nicht diese unsittlichen Provokationen beschweren sollte. Eigentlich war mir klar, dass dies sinnlos war.
Aber als Omar mich eines Morgens wieder einmal unanständig gestreichelt hatte, hatte ich meine Zunge dann doch nicht unter Kontrolle gehabt und ihm angedroht, dass ich mich bei Herrn El Haji über sein unanständiges Verhalten beschweren würde.
Das Ergebnis war dann, dass mich Omar mit einem Grinsen an dem Eisenring um meinen Hals ergriff und mich daran hinauf auf das Deck zog. Dort legte er meine Hände von links und rechts um den Mast und verband meine Handschellen mit einer kurzen Eisenkette, so dass ich mit dem Gesicht zum Mast an diesem angekettet war. Dann zog mein Kleid hoch und verabreichte mir vor der ganzen Mannschaft wieder zehn Schläge auf meinen nackten Po. Diese taten höllisch weh, die Demütigung war aber noch viel schlimmer gewesen. Omar band mich wieder los und meinte danach noch süffisant, dass ich mich nun beschweren könnte, jetzt hätte ich zumindest einen echten Grund dazu. Und morgen könne ich mich gerne nochmals beschweren.
Die Beschwerde hatte ich dann doch gelassen. Mir war doch klar, dass diese außer einer weiteren erzieherischen Maßnahme durch Omar keine weiteren Folgen gehabt hätte. Vor allem weil Herr El Haji meine grundlose Bestrafung auch mitbekommen und dabei zugesehen hatte, ohne einzugreifen.
Ein Recht auf Beschwerde hatte eine Sklavin ebenso wenig wie ein Recht auf ungefragtes Sprechen. Jedenfalls nicht an Bord der Dhau des Sklavenhändlers, auch das hatte ich schnell gelernt. Besser wäre es allerdings gewesen, wenn ich das gelernt hätte, bevor ich den Mund aufmacht hatte. Dann hätte ich mir den Schmerz und die Demütigung am Mast erspart.
Zumindest hatte ich auch diese Lektion sehr schnell gelernt, so dass dies das erste und das letzte Mal gewesen war, dass ich am Mast angebunden worden war. Vermutlich hatte Omar dies ein wenig bedauert, jedenfalls sah er mich in den nächsten Tagen jedes Mal grinsend an, nachdem er mir mal wieder über den Po gestreichelt hatte und fragte, ob ich mich heute beschweren wollte.
Ich sagte dann jedoch nichts weiter und ärgerte mich lediglich jedes Mal über diese Demütigung.
Anscheinend wusste Omar auch, dass wir Sklavinnen für ihn und die anderen Helfer „tabu“ waren, Herr El Haji ein paar „Streicheleinheiten“ aber tolerieren konnte, ebenso wie die eine oder andere „erzieherische Maßnahme“. Letztere hatte ganz offensichtlich zur Erheiterung der Mannschaft beigetragen und den – für die Sklavenhändler – angenehmen Nebeneffekt gehabt, mir und den anderen Gefangenen Demut und Gehorsam zu lehren. Soweit ich das mitbekommen hatte, war danach niemand mehr auf die Idee gekommen, sich zu beschweren. Vermutlich wussten Omar und die anderen Helfer durchaus, wie weit sie gehen konnten, ohne mit ihrem Chef Ärger zu bekommen.
Mit Sicherheit hatte Omar auch bemerkt, wie unangenehm mir seine Berührungen waren und genoss diese daher sogar doppelt. Einmal ließ er sich sogar zu der Bemerkung hinreißen, dass er mich von seinem Lohn vielleicht selbst kaufen würde. Dann könnte er mich für den Rest meines Lebens streicheln, gerne den ganzen Tag lang. Vielleicht könnte er mich dazu auf die nächste Reise mitnehmen und für deren Dauer an den Mast anbinden.
Ich sah vermutlich sehr missmutig drein, biss mir aber auf die Zunge und ertrug stumm diesen demütigenden Kommentar. Wenn ich das gesagt hätte, was ich mir dachte, hätte ich das vermutlich bei nächster Gelegenheit, vielleicht sogar wieder am Mast, bereut.
Eine Sklavin hatte die Befehle, die man ihr gab, ohne Widerrede auszuführen und was auch immer man ihr antat, stoisch zu ertragen. Dann wurde sie nicht geschlagen oder anderweitig bestraft. Mehr konnte eine Sklavin nicht erwarten.
Offensichtlich waren Omars „erzieherischen Maßnahmen“ auch sehr erfolgreich gewesen, sodass ich all die unsittlichen Berührungen, welche ich hier auf dem Sklavenmarkt ertragen musste, stumm über mich ergehen ließ.
Zugegebenermaßen waren Omars „Streicheleinheiten“ an Bord aber auch nichts, gar nichts gegen das, was ich und die anderen Frauen in Sansibar und nun hier auf dem Sklavenmarkt von Al Kharsun mitmachen mussten.
Manche Männer kannten wirklich überhaupt keinen Anstand und fassten mir scheinbar mit Freude an die Brüste, an den Po oder sogar zwischen die Beine. Als ob ich wirklich ein Flittchen wäre.
Besonders ausgiebig hatte dies ein seltsamer junger Mann gemacht, der sich anscheinend überhaupt nicht zwischen mir, Katharina, Elise und Veronica entscheiden konnte – oder wollte. Letztlich hatte dieser sich dann zum Glück doch für Elise entschieden. Jedenfalls zum Glück für mich, Elise dürfte über die Entscheidung nicht so glücklich gewesen sein. Zumindest musste sie so nicht mehr mitansehen, welches schlimme Schicksal ihrer großen Schwester zuteilwurde. Mit ihr hätte Elise vermutlich auch nicht tauschen wollen. Und ich auch nicht.
Welcher Horror schlimmer war, der in Sansibar oder der hier in Al Kharsun? Keine Ahnung in einer Skala von 1 bis 10 hätten beide mindestens eine 20 erhalten.
Ich hatte mich mit Elise, Catharina, Veronica und Clara ein wenig angefreundet, während wir diese schreckliche Reise von Sansibar hierher zusammen machen mussten.
Zu sehen, wie sie nun nacheinander verkauft wurden, brach mir das Herz. Auch Veronicas Mutter und die schwarzen Gefangenen waren sehr nett gewesen. Auch über meine männlichen Mitgefangenen hätte ich nichts Schlechtes sagen können, auch wenn ich diese nur selten zu Gesicht bekommen hatte.
Und nun waren sie einer nach dem anderen vor meinen Augen verkauft worden.
Nur noch Clara war da und leistete mir noch als letzte Gesellschaft. Soweit man das so nennen konnte. Sie saß in der Ecke des Podests und schien irgendwie abwesend.
Das arme Ding. Vielleicht dachte sie ja an den jungen Mann, der sie zuvor begutachtet und anscheinend „reserviert“ hatte. Ob dieser wohl zurückkam? Irgendwie hoffte ich es für Clara, der junge Mann schien sie zu mögen. Während andere Männer, wie zum Beispiel der ältere Herr, der Catharina mitgenommen hatte, anscheinend in uns nur eine Sache sahen, mit der man sich auch noch vergnügen konnte.
Um Clara hat es mir irgendwie besonders leid. Sie war wirklich sehr nett und wenn man so wollte, waren wir inzwischen unsere jeweils beste Freundin geworden. Für eine kurze, schreckliche Zeit.
Zwei versklavte junge Frauen, die versucht hatten, nicht verrückt zu werden, während sie auf dem Schiff eines Sklavenhändlers nach Arabien gebracht wurden. Eine schrecklichere gemeinsame Zeit konnte man sich wohl kaum vorstellen. Und trotzdem – oder gerade deswegen – war es schön gewesen, Clara kennenzulernen.
Clara war bereits ein Jahr älter als ich, 24, aber noch so unerfahren und naiv wie eine 18 oder 19jährige.
Vielleicht lag das an ihrem strengen Vater, der seine Töchter zweifellos liebte, aber auch immer noch wie Kinder behütet hatte. Jedenfalls solange er es gekonnt hatte.
Oft hatte ich ihn auf der Dhau nicht getroffen.
Aber jedes Mal, wenn ich ihn traf, hatte ich das Gefühl, dass er sehr darunter litt, seine Töchter nicht mehr beschützen zu können. Dass nun andere über seine Töchter bestimmten. Er machte sich schwere Vorwürfe, dass sie diese Reise angetreten hatten und er damit seine ganze Familie ins Verderben gestürzt hatte.
Dabei war es ja nicht seine Schuld gewesen, dass unser Schiff überfallen worden war.
Aber Vorwürfe machte er sich trotzdem, er liebte seine Familie wirklich sehr. So wie Clara auch ihren Vater liebte, auch wenn er sehr streng mit ihr war.
Sie hatte mir auch ihr Halskettchen mit dem Amulett aus Elfenbein gezeigt. Glück hatte ihr dieses nicht gebracht, aber sie meinte, dass das Kettchen sie zumindest an ihren Papa erinnern sollte, wenn sie diesen bald nicht mehr sehen konnte.
Sie war so kindlich naiv. Aber zumindest hatte sie noch etwas, an das sie sich klammern konnte. Ich hatte nichts und niemanden mehr. In dieser Hinsicht beneidete ich sie schon.
Allerdings, ihre Jugend war vorbei.
Denn sie war nicht nur kindlich naiv wie eine 19jährige, sie war auch eine bildhübsche junge Frau im besten Alter. Das war natürlich auch all den Männern nicht entgangen, welche auf das Podest gekommen waren. Und so musste die arme Clara viele unsittliche Berührungen über sich ergehen lassen, selbst in den paar Minuten, bevor sie reserviert worden war. Und immer noch schien das Interesse an ihr groß zu sein, obwohl sie sich am Rand des Podests zusammenkauerte. Vermutlich hätte sie längst irgendein Käufer mitgenommen, wenn Herr El Haji nicht so oft den Kopf geschüttelt hätte.
Vielleicht täuschte ich mich auch, aber mir schien, als ob manche Interessenten versuchten, Herrn El Haji noch umzustimmen, vielleicht indem sie bereit waren, noch über den geforderten Kaufpreis hinauszugehen. Der Sklavenhändler blieb jedoch bei seinem „Nein“ und Clara durfte bzw. musste weiter in der Ecke sitzen bleiben.
Im Gegensatz dazu schien das Interesse an mir nicht so groß zu sein. Dabei war ich eigentlich auch nicht hässlich, zumindest hatte mir Damian oft Komplimente gemacht, was für eine hübsche Frau er habe. Lag das geringere Interesse an mir vielleicht daran, dass ich keinen roten Punkt auf der Stirn trug?
Irgendwie war ich auch froh darum. Die Sklavenhändler konnten mir alles nehmen, meine Freiheit, mein Leben, alles. Aber nicht meine Unschuld und nicht meine Liebe, denn diese hatte ich bereits vergeben, an meinen lieben Mann Damian.
Wo dieser wohl nun war? Ich würde ihn nie mehr wiedersehen, damit hatte ich mich abgefunden. Aber ich würde ihn immer im Herzen tragen. Und meine Unschuld würde kein arabischer Mann bekommen, wieviel Geld auch immer dieser für mich bezahlen würde.
Ich weiß, Clara hatte mich an manchem Abend auf dem Schiff darum beneidet. Aber so schön die Zeit mit Damian auch gewesen war, nun war sie auch eine Bürde. Die Sehnsucht nach ihm fraß mich manchmal fast auf. Dieses Problem hatte Clara nicht.
Ob es daran lag, dass - bis auf Clara – alle anderen Mitgefangenen vor mir verkauft worden waren? Dass ich nun ganz allein hier stand? Ich wollte nicht ein weiteres Mal verkauft werden. Andererseits war auch klar, dass mir Herr El Haji ganz gewiss nicht dir Freiheit schenken würde, wenn er hier und heute keinen Käufer für mich finden würde.
Ich muss zugeben, ein bisschen Angst hatte ich schon vor der Frage, was dann passieren würde.
Würde Herr El Haji mit mir weiter nach Muscat segeln, wie er es in Sansibar angekündigt hatte?
Für eine einzelne, noch dazu anscheinend schwer verkäufliche Sklavin würde sich der Weg kaum lohnen. Allerdings hatte ich auch keine Ahnung, wie weit weg Muscat von hier war. Würde er mich für sich selbst behalten oder an einen seiner Helfer, vielleicht an Omar, abgeben? Oder mich vielleicht an irgendeinem Plantagenbesitzer verscherbeln? Oder vielleicht sogar mit der nächsten Fahrt nach Sansibar zurückbringen, um mich dort weiterzuverkaufen? Einige schwarze Männer hatten dort schon Interesse an mir gehabt.
Zum Glück (?) war ich diesen ebenso wie die anderen Europäerinnen zu teuer gewesen. Aber mit einem entsprechenden Rabatt würde mich einer dieser Gestalten bestimmt „nehmen“.
Kein schöner Gedanke.
Von allen Plätzen, die ich auf dieser Welt bisher gesehen hatte, war die Steinhalle auf Sansibar mit Sicherheit der schrecklichste gewesen. Dorthin wollte ich auf gar keinen Fall zurück.
Ich machte mir vermutlich viel zu viele Gedanken, denn tatsächlich stand ich wohl noch keine 45 Minuten nackt und gefesselt dort oben auf dem Podest. Es kam mir aber wie Stunden, wie Tage vor.
Auch war es nicht so, dass sich niemand für mich interessiert hätte.
Womit wir wieder bei den dreckigen Pfoten wären.
Zwei davon gehörten einem jungen Mann. Er war etwas älter als ich, vielleicht 30 Jahre alt.
Unsympathisch sah er nicht aus, zumindest im Vergleich zu manch anderem Mann, der zuvor hier gewesen war. Zugegebenermaßen begrapschte mich der Mann auch nicht so schamlos wie manch anderer zuvor.
Dennoch war mir jeder Blick, jede Berührung eine zu viel. Außer Damian hatte mich gar niemand zu berühren.
Mit dieser Meinung stand ich aber natürlich ziemlich alleine da.
Auch den jungen Mann interessierte dies anscheinend nicht. Vermutlich wusste er noch nicht einmal, dass ich bereits verheiratet war.
Er schien sich auch näher für mich zu interessieren, denn ich musste ihm auch meine Zähne und meine Zunge zeigen. Den Männern, die mich nur aus Spaß, ohne echtes Kaufinteresse begrapschten, waren diese egal, soviel hatte ich bereits gelernt.
Offenbar war der junge Mann zufrieden mit dem, was er sah und fühlte, denn er schien dann mit Herrn El Haji zu verhandeln. Über mich.
Was sie besprachen, konnte ich nicht verstehen. Aber was es bedeutete, dass ein kleines Säckchen mit Münzen den Besitzer wechselte, verstand ich allzu genau: Der junge Mann hatte mich gekauft, ich war nun sein Eigentum. So wie ein Hund oder ein Pferd. Oder ein afrikanischer Sklave. Oder eine Sklavin aus Pommern.
Ich versuchte stark zu sein.
Aber es war vergeblich.
Ich musste bitterlich weinen, als Herr El Haji das Säckchen entgegennahm.
Natürlich war mir seit Wochen klar, dass meine Ehe mit Damian am Ende war, auch ohne dass wir uns hätten scheiden lassen oder einer von uns gestorben wäre. Eigentlich waren wir doch immer noch verheiratet, oder nicht?
Bis das der Tod uns scheidet…
Allerdings konnte ich nicht einmal wissen, ob Damian noch lebte. Und würde es vermutlich nie erfahren. Diese Ehe bestand – vermutlich- noch, allerdings nur noch auf dem Papier.
Aber zu wissen, dass ich nunmehr einem anderen Mann gehörte, dass ich nun dessen Eigentum, dessen Sklavin war, war trotzdem eine bittere Erkenntnis.
Wenn Damian wüsste, was in diesem Augenblick mit mir passierte… Vermutlich wäre ihm das Herz gebrochen. Vielleicht war es besser, dass er nicht wusste und auch nie erfahren würde, was hier und heute geschehen war.
Die bittere Wahrheit war, dass es auch niemanden interessierte, dass ich immer noch verheiratet war. Herrn El Haji nicht, Omar und die anderen Helfer nicht, all die anderen Männer nicht, welche mich hier auf dem Podest betatscht hatten. Und auch dem jungen Mann, der mich gekauft hatte, schien dies egal zu sein.
Nachdem der junge Mann den Kaufpreis für mich entrichtet hatte, kam er zu mir herüber und sagte etwas zu mir, was wohl bedeutete, dass er Hasan hieß. Ich versuchte ihm zu antworten, dass ich Fenja hieß.
Ihn anzuzicken, dass mein Name ihn überhaupt nichts anginge, er seine Finger von mir lassen und wieder gehen sollte, würde mich wohl auch nicht weiterbringen.
Maximal wäre Hasan dann vom Kauf zurückgetreten und ein anderer Mann hätte mich gekauft. Oder Herr El Haji hätte mich in die Steinhalle nach Sansibar zurückgebracht. Am wahrscheinlichsten war es jedoch, dass ich für diesen Kommentar erst einmal von Omar oder Hasan selbst ein paar Hiebe bekommen hätte und Hasan mich danach trotzdem mitgenommen hätte. Nein, ich musste wohl den Tatsachen in die Augen sehen, dass ich nun die Sklavin dieses Mannes war, ob ich wollte oder nicht.
Hasan nahm meine Antwort dann auch wohlwollend zur Kenntnis. Herr El Haji öffnete das Vorhängeschlosses, welches meine Hände mittels der Kette mit meinem Hals verband. Es tat gut, meine schmerzenden Arme wieder bewegen zu können.
Auch durfte ich mein weißes Sklavinnenkleid wieder anziehen.
Was als nächstes kam, war mir auch klar, ich hatte dies ja schon mehrfach mitansehen müssen: Herr El Haji befestigte die Kette, welche zuvor meine Hände gefesselt hatte, mittels des bekannten Vorhängeschlosses an meinem Halseisen und gab das Ende der Kette an Hasan. Ein paar Schlüssel wechselten ihren Besitzer.
Hasan blickte zufrieden drein und sagte etwas zu mir, das wohl hieß, dass wir gingen.
Ob ich auch mitkommen wollte, fragte er natürlich nicht, das stand nicht zur Disposition.
Ich warf Clara noch einen Abschiedsgruß zu. Ungern ließ ich sie hier allein. Ich hoffte für sie das beste und hoffentlich würden wir uns einmal wiedersehen.
Clara erwiderte den Gruß, ihr standen ebenso wie mir Tränen in den Augen.
Aber es half nichts. Dieser Mann, Hasan wie er wohl hieß, hatte mich gekauft und nahm mich nun mit. Wohin auch immer.
So folgte ich dem Zug der Kette an meinem Halseisen. Diese Demütigung kannte ich leider bereits zur Genüge.
Heute war es jedoch nicht mehr Herr El Haji oder Omar, sondern ein Mann, der mich für sich gekauft hatte. Wofür auch immer.
Unten auf dem Marktplatz drehte ich mich nochmals um und sah zu Clara hinauf. Wer weiß, vielleicht war dies das letzte Mal, dass ich eine der Mitreisenden sah, die mit mir in Amsterdam dieses Schiff bestiegen hatten?
Würden sich unsere Wege hier und jetzt für immer trennen, so wie sich die Wege von mir und Damian in Sansibar getrennt hatten?
Alle anderen waren bereits weg, die meisten in Sansibar, der kleine Rest nun in dieser Stadt. Und nun war auch für mich der Abschied gekommen.
Zumindest gab mir Hasan noch eine Minute Zeit, während ich mich nach Clara umdrehte und ihr zwei, drei Tränen nachweinte.
So viel Rücksicht hatten weder die Piraten noch die Sklavenhändler gezeigt.
In Sansibar oder auf dem Weg vom Schiff hierher hätte ich diesen Stopp wohl mit einem Würgen an meinem Hals, im schlimmsten Fall mit einem Hieb von Omars Rohrstock bezahlt.
Aber Hasan blieb auch kurz stehen, in diesem Moment war ich ihm tatsächlich sehr dankbar für seine Rücksicht.
Ich wollte Hasans Geduld aber auch nicht überstrapazieren und ließ mich dann auch weiterführen. Weinend hier auf dem Marktplatz zu stehen, hätte wohl auch niemandem weitergeholfen.
Zugegebenermaßen war ich auch etwas neugierig, wo mich Hasan nun hinbringen würde, wie dieser Albtraum weitergehen würde…
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 14.03.24 um 19:28 geändert Meine Geschichten:
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RE: Auswanderin unter Kontrolle
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Datum:12.03.24 00:01 IP: gespeichert
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SCHÖN auch mal etwas aus Sicht von Fenja zu erfahren.
Auch sie ist mir ans Herzen gewachsen und wie mit Clara leide ich natürlich auch mit ihr mit
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