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  Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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windelfohlen
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:07.10.25 19:34 IP: gespeichert Moderator melden


danke für den neusten teil und gemeiner cliffhänger 😉😈
aber das bin ich schon gewohnt von deinen Geschichten.
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ChasHH
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:07.10.25 20:37 IP: gespeichert Moderator melden


"Kurze Unterbrechung" würde Oliver Geissen von der RTL Chartshow jetzt sagen, der übrigens früher beim Hamburger Sender OK Radio war, den es längst nicht mehr gibt.
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Adriana0306
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:07.10.25 21:13 IP: gespeichert Moderator melden


Ein Finale nach Wunsch, Hochspannung pur, danke
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Neuschreiber63
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:10.10.25 21:27 IP: gespeichert Moderator melden


@windelfohlen, ChasHH, Adriana0306

Vielen Dank für Eure Kommentare. Es freut mich, wenn ihr weiter, bis zum bitteren?/glücklichen? Ende dabeibleibt.

@windelfohlen
Sorry für den Cliffhanger, soll nicht wieder vorkommen

@ChasHH
Dass der Geissen beim Hamburger Radio gearbeitet hat, wusste ich nicht. Hat mich bisher aber zugegebenermaßen auch nicht interessiert

@Adriana0306
Das Finale sollte spannnend sein, ich hoffe, das ist mir gelungen...


Hier noch ein paar Bilder zum 1. Kapitel des Finales

letzte Nacht in Ilha de Mocambique?
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...very-1247351973

"Romeo und Julia"
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...tgpt-1247228385
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...tgpt-1247629222
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...tion-1247389225

"Aufwachen, Schlafmütze!"
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...t-up-1247710268

"Vertrau mir"
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...ning-1248190810

Isabella isst ein Blatt der seltsamen Pflanze
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...lant-1248197623

Isabella hustet
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...ough-1248204248

Isabella isst eine Beere der seltsamen Pflanze
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...8200761#image-1

"Ich weiß, Du magst diese Kette nicht..."
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...sary-1248191659

Der Gouverneur ist nicht erfreut
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...sion-1248710204
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...rnor-1248711319
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...9092378#image-1
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...used-1249346346
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...ctor-1249471069

Isabella und Jeronimo auf der Marmortreppe
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...well-1249470508
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...airs-1249816202









[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 10.10.25 um 21:28 geändert
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Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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winipu77
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:12.10.25 22:05 IP: gespeichert Moderator melden


Wir fwarten alle auf den nächsten Teil. Du machst es ja schön spannend...
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Neuschreiber63
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:13.10.25 06:47 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Wir fwarten alle auf den nächsten Teil. Du machst es ja schön spannend...


Sorry fürs Wartenlassen.
Eigentlich wollte ich ja am Wochenende die nächste Fortsetzung posten.

Aber dann habe ich lieber gedichtet...
(wen das Ergebnis interessiert:
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...poem-1251085757)

Aber heute Abend geht's weiter, versprochen

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Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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Neuschreiber63
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  Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:13.10.25 19:39 IP: gespeichert Moderator melden


Nun gut, Ihr wollt also wirklich wissen, wie diese Geschichte weitergeht, bzw. wie diese Geschichte endet?
Dann will ich es Euch verraten...



57. Die Flucht, Teil 3: Ein neuer Tyrann?


Am Eingang der Residenz standen wieder die beiden Wachen, Antonio, der zuvor den Arzt geholt hatte, und Tiago, der wohl auch nicht viel älter war.

Ich kannte die beiden, oft genug hatte ich ihnen ihr Mittag- oder Abendessen serviert, wenn sie hier Dienst hatten. Und sie kannten mich natürlich auch, obwohl wir in den paar Monaten, seit ich hier war, kaum ein Wort miteinander gewechselt hatten.

Den meisten Portugiesen schien es unter ihrer Würde, mit Sklavinnen zu sprechen. Darüber hinaus war es auch ein offenes Geheimnis, dass der Gouverneur es nicht gerne sah, wenn seine Bediensteten mit seinen Leibsklavinnen sprachen. Den männlichen Sklaven – sofern sie überhaupt in die Residenz kamen - war dies sogar komplett verboten.


Antonio und Tiago waren beide überrascht, als Jeronimo mit mir an der Kette um Auslass bat.
„Wo willst du mit der Sklavin hin, Jeronimo?“

Die Wachen erkannten mich natürlich trotz des Tuchs vor meinem Kopf. Ich war ja auch die einzige weiße Sklavin im ganzen Palast. Und sie wussten natürlich auch, dass ich eine persönliche Sklavin des Gouverneurs war, welche den Palast nicht verlassen durfte.

Jeronimo wollte sich anscheinend aber wieder für eine Stelle am Shakespeare`s Globe Theatre bewerben:

„Ich bringe sie aus der Residenz.

Sie ist krank. Was sie für eine Krankheit hat, wissen wir jedoch nicht, auch Filipe hat keine Ahnung.

Es könnte aber sein, dass die Krankheit ansteckend ist, insbesondere für uns Europäer.

Daher wird es das Beste sein, wenn wir sie für ein paar Tage aus der Residenz entfernen, bis wir sehen, ob es ihr danach besser oder schlechter geht.

Der Gouverneur möchte keine Seuche unter seinen Leibsklavinnen haben.

Und ich möchte auch nicht, dass die Hälfte der Sklavinnen durch eine Krankheit ausfällt oder stirbt.

Naja, und zugegebenermaßen habe ich auch selbst keine Lust, mich mit irgendeiner afrikanischen Krankheit anzustecken, welche uns Europäern anscheinend nicht gut bekommt. Ihr vermutlich auch nicht.

Und der Gouverneur am allerwenigsten.

Filipe hat die Sklavin untersucht und er ist der gleichen Meinung.“



Ich war beeindruckt, welches Risiko Jeronimo einging, um mich zu retten. Er erzählte den beiden Lügenmärchen und wurde nicht einmal rot dabei.


Ich hustete noch einmal, um diese Worte zu untermalen.

Durch das Tuch sah ich, wie sich die Wachen angewidert abwendeten. Sie hatten vermutlich auch keine Lust, sich mit einer neuen Tropenkrankheit anzustecken.

Es gab zwar ein Hospital in dieser Stadt, doch die medizinische Versorgung war hier in Ostafrika vermutlich noch schlechter als in Europa. Seit ich Filipe kennengelernt hatte, wunderte es mich auch nicht mehr, dass niemand in dieses Hospital wollte.

„Hast du die Erlaubnis dazu?“

„Ja, sowohl der Gouverneur als auch der Arzt haben zugestimmt, sie außerhalb des Palasts zu isolieren, bis ihre Krankheit vorbei ist, um die Ansteckungsgefahr für sich, für uns und seine Leibsklavinnen zu verringern.“



Die Wachen sahen immer noch skeptisch drein. Aber alles, was Jeronimo ihnen vorlog, klang sehr plausibel. Sie hatten ja auch selbst mitbekommen, wie Filipe gerade eben gegangen war.

Einen kurzen – endlosen – Augenblick lang herrschte Schweigen.

Tiago scharrte mit dem Fuß, Antonio sah Tiago fragend an.

Keiner von beiden wollte die Verantwortung tragen, einen Befehl des Gouverneurs zu missachten. Aber anstecken wollten sie sich auch nicht.

Auch mein Puls stieg von Sekunde zu Sekunde, welche die beiden zögerten, uns Auslass zu gewähren.

Nur Jeronimo machte einen scheinbar gelassenen Eindruck.

Letztlich glaubten die Wachen ihm aber doch, dass der Gouverneur es persönlich angeordnet hätte, dass ich aus dem Palast gebracht wurde.


So ließen sie uns tatsächlich passieren.


Mein Herz pochte mir bis zum Hals, als ich durch die Tür hinaus auf den Platz mit der Statue trat.
Zum ersten Mal seit jenem Tag, an welchem mich der arabische Händler hierher gebracht hatte, verließ ich den Palast.

Ein seltsames Gefühl war es, wieder im Freien zu stehen, die Statue vor mir, die Residenz hinter mir, über mir der blaue Himmel.

Eigentlich das normalste der Welt, so hatte ich bis vor ein paar Monaten gedacht. Aber was war schon normal für mich gewesen seit dem Überfall auf unser Schiff? Gefangenschaft, Sklaverei, Demütigungen: Das war meine Normalität gewesen.

Spaziergänge im Freien gehörten jedenfalls nicht dazu.


Irgendwie war ich mir aber auch nicht sicher, ob solche hier erstrebenswert waren.

Als ich aus der Tür hinaustrat, schlug mir eine Wand aus Hitze entgegen. In der Residenz war es immer sehr warm gewesen, aber hier auf dem Platz brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel.

Auf dem Schiff musste ich diese auch ertragen, wenn ich beispielsweise das Deck schrubben musste.
Aber im Lauf der letzten Monate hatte ich beinahe vergessen, wie brutal diese für uns Europäer war.

Ein Zurück in den Schatten der Residenz gab es jedoch nicht.

Weiter - zum Hafen, in die Freiheit. Oder in ein noch schlimmeres Martyrium.


Jeronimo bemerkte wohl, wie mir die Hitze zusetzte.

Daher blieb er nicht lange stehen, sondern zog mich mit schnellen Schritten an der Kette über den Platz, vorbei an der Statue zu den Gassen auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Dort in den engen Gassen spendeten die Mauern zumindest Schatten vor der glühenden Sonne Afrikas.

Noch einmal, ein letztes Mal blickte ich zurück zur Residenz – und fragte mich, ob ich ihr wirklich entkommen war - oder nur einem anderen Käfig entgegenlief.


Ich fühlte mich inzwischen ein klein wenig besser, vor allem mein Fieber hatte etwas nachgelassen.

Ich hatte immer noch zwei Beeren in meiner Tasche. Sollte ich jetzt eine davon nehmen? Oder sollte ich die beiden aufbewahren, falls unsere Aufführung noch eine tragische Wendung nehmen sollte? Vielleicht reichten die beiden Beeren, um mich vor Makedas grausamen Schicksal zu bewahren?

Momentan entschied ich mich für letzteres und beließ die beiden Beeren in meiner Tasche.

Auch wenn mein Fieber langsam nachließ, fühlte ich mich immer noch elend. Mein Ausschlag juckte nach wie vor fürchterlich und mein Hals war trocken und schmerzte von dem vielen Husten.

Ich war also weit davon entfernt, diesen Gang durch die Straßen genießen zu können.

Auch bekam ich den Gedanken nicht aus dem Kopf, ob Jeronimo mich wirklich zu den Engländern und nicht etwa zu der Fischerhütte am Hafen oder auf die einsame Insel bringen wollte.


Vielleicht war es auch diese Hilflosigkeit, welche mich bedrückte, obwohl bisher wirklich alles nach Jeronimos Plan gelaufen war.

Aber mir blieb kaum eine andere Wahl als an der Eisenkette hinter Jeronimo her durch die Gassen der Stadt zu laufen.

Durch dieselben Gassen, durch welche mich damals der arabische Kaufmann gezogen hatte. Ebenfalls an einer Eisenkette – so wie jetzt Jeronimo.

Damals, als ich noch keine Ahnung gehabt hatte, was mich hier erwartete. Damals, als ich tatsächlich noch gehofft hatte, hier meine Freiheit zurückzuerhalten. So wie jetzt. Eine naive Hoffnung, wie es sich schmerzlich herausgestellt hatte.

Und nun?

Würde sich meine Hoffnung auf Freiheit diesmal erfüllen?

Oder würde diese Hoffnung am Ende des Weges wieder zerplatzen, so wie damals?


Mir blieb weiterhin nur die Rolle der hustenden Gefangenen, die geduldig ihr Schicksal erwartete.


Kurz vor dem Stadttor befolgte ich Jeronimos Rat und schob mir nochmals ein Blatt dieser seltsamen Pflanze in den Mund.

Eine Pflanze, die krank machte und töten konnte, aber mir heute vielleicht das Leben retten würde.

Vielleicht.

Aber so weit waren wir noch nicht. Wir waren immer noch in der Stadt und vom rettenden Schiff der Engländer trennte uns immer noch das Tor in der Stadtmauer.


Die Wachen dort bemerkten uns bereits, bevor wir dieses erreichten.

Ich wurde wieder etwas nervös und merkte, wie mir der Schweiß herunterlief. Nicht nur von der Hitze.
Würden uns die Wachen durchlassen? Oder würden sie sich an ihre Befehle halten und uns am Verlassen der Stadt hindern?

Jeronimo war wieder unglaublich abgeklärt.

Er begrüßte die beiden Wachen, als sei er gerade auf einem Sonntagsspaziergang und nicht auf einer waghalsigen Flucht.

Wie er mich an dem Halseisen hinter sich herzog, sah er auch wirklich nicht so aus, als ob er mich gerade befreien wollte.

Ein kurzes Schaudern erfasste mich wieder. Spielte Jeronimo doch ein falsches Spiel?

Vielleicht wollte er mich gar nicht befreien, sondern nur als seine eigene Sklavin haben?

Hielten Engländer auch Sklaven?

Die unangehmeme Antwort war: ja.
Nicht im englischen Mutterland, aber hier in Afrika oder in Asien beteiligten sich diese genauso am Sklavenhandel und der Sklaverei wie alle anderen Europäer.

Vielleicht träumte Jeronimo von seiner eigenen Sklavin, nachdem er bisher immer nur die Sklavinnen seines Chefs beaufsichtigt hatte?

Und war ich diejenige, die er dafür auserkoren hatte?

Sobald wir diese Stadt, diese Kolonie hinter uns gelassen hatten, gab es keinen Gouverneur mehr, der ihn daran hätte hindern können.

Ob er dann auch noch so fürsorglich wäre? Oder wäre er dann genauso ein Tyrann – oder ein noch schlimmerer – als der Gouverneur? Kam ich vom Regen in die Traufe? Wartete draußen, außerhalb des Stadttors, wirklich die Freiheit auf mich? Oder eine noch dunklere Finsternis?

Aber nun war es sowieso zu spät. Ich hatte mich auf das riskante Spiel eingelassen und nun gab es im wahrsten Sinn des Wortes kein Zurück mehr.


Die Wachen am Stadttor blickten Jeronimo an. Es war klar, dass sie ihn nicht einfach so durchlassen würden. Vermutlich wussten auch sie, dass ich die weiße Sklavin des Gouverneurs war und daher den Palast und schon gar nicht die Stadt verlassen durfte.

Jeronimo wartete aber auch gar nicht darauf, aufgehalten zu werden, sondern sprach die Wachen von sich aus an:

„Diese Sklavin hat irgendeine ansteckende Krankheit, wir wissen aber nicht welche. Der Gouverneur und sein Arzt haben daher die Anweisung gegeben, dass wir sie in Quarantäne isolieren sollen, bevor sie noch die halbe Stadt, insbesondere weitere Europäer, ansteckt und eine Seuche sich dort ausbreitet. Ich bringe sie erst einmal zum Hafen, vielleicht können wir sie mit einem Boot erst mal hinüber nach Ilha de Goa bringen. Oder in eine der alten Fischerhütten, die am Hafen stehen.“

Ich musste von dem neuen Blatt wieder husten, was Jeronimos Worte noch etwas glaubwürdiger erschienen ließen.


Dennoch sahen die Wachen Jeronimo mit strengem Blick an und der ältere der beiden ergriff das Wort:

„Du weißt schon, Jeronimo, dass wir den Befehl haben, keine Sklavin des Gouverneurs aus der Stadt zu lassen? Ich weiß nicht, was der Gouverneur mit uns machen würde, wenn eine seiner Sklavinnen fliehen würde. Das wollen wir eigentlich auch gar nicht wissen!“

„Natürlich weiß ich das, José. Aber diese Sklavin ist nicht auf der Flucht. Ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass sie keine Gelegenheit dazu erhält.
Außerdem darfst du mir glauben, wenn die Sklavin fliehen würde, bekäme ich mindestens genauso viel Ärger wie ihr!“

„Und du hast wirklich die Erlaubnis des Gouverneurs, sie aus der Stadt zu bringen? Soweit ich weiß, dürfen seine Sklavinnen noch nicht einmal die Residenz verlassen!“

„Das ist vollkommen korrekt. Aber ja, ich habe die Erlaubnis des Gouverneurs und die von Filipe, dem Arzt ebenfalls.
Könnt ihr euch vorstellen, was passieren würde, wenn hier in der Stadt eine Seuche ausbrechen würde?
Das wollen wir alle nicht erleben!
Warum läuft nicht einer von euch schnell zur Residenz oder zum Hospital und fragt nach? Wir warten so lange hier.“



Die Wachen schienen immer noch nicht überzeugt. Durchschauten sie den Bluff? Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass der Gouverneur erlaubt hatte, mich aus der Stadt zu bringen. Er hatte nur zugestimmt, mich in Quarantäne zu stecken.

Praktischerweise überkam mich erneut ein starker Hustenreiz. Unauffällig trat ich einen Schritt nach vorn und hustete in Richtung der Wachen.


Das schien den beiden gar nicht zu gefallen.

Der ältere der beiden Stadtwachen herrschte Jeronimo an:

„Jeronimo, sag der Sklavin, dass sie in eine andere Richtung husten soll! Sie soll ihre Krankheit für sich behalten!“

Jeronimo entschuldigte sich bei dem Mann - und zog mich mit einem plötzlichen Ruck an der Eisenkette einen Schritt weg von den Wachen.

Autsch, das hatte weh getan.

So grob kannte ich ihn gar nicht.

Der Zug erinnerte mich an Rais, den arabischen Kaufmann, als dieser mich unsanft durch die Gassen der Stadt gezogen hatte.

War Jeronimo doch genauso ein Tyrann wie mein ehemaliger arabischer Besitzer? Würde er mich genauso schlecht behandeln, mich genauso schlagen und verspotten, wenn wir erstmal dieses Tor passiert hatten?


Es sah fast so aus, denn er befahl mir nun in strengem Ton:

„Du hast es gehört, Sklavin! Huste weg von uns, wir wollen nicht angesteckt werden!
Keiner von uns möchte wegen dir im Hospital landen!“



Jeronimo spielte seine Rolle wirklich gut.

Fast zu perfekt.


In diesem Moment kamen viele unschöne Erinnerungen zurück. Jeronimo hatte mir schon oft wehgetan. Bisher aber immer nur, wenn der Gouverneur es ihm befohlen hatte. Bis gerade eben. Es schien ihm auch nie Spaß gemacht zu haben. Oder hatte ich mich getäuscht?

Mein Hals schmerzte mich immer noch leicht von dem überraschenden Zug.

Aber vielleicht noch mehr schmerzte mein Herz angesichts der Zweifel, ob ich heute Morgen vielleicht einen großen Fehler gemacht hatte.


Jeronimo sah mich noch einen Augenblick lang streng an und wandte sich dann wieder an die Wachen:

„Also, sollen wir hier kurz warten, bis einer von euch beim Gouverneur oder bei Filipe nachgefragt hat?“

Unsicher hustete ich erneut, diesmal wie befohlen nicht direkt in die Richtung der Wachen, aber doch so, dass es jeder mitbekam.


Die Wachen schwiegen einen Moment.

Ein gespenstischer Augenblick der Stille, unterbrochen nur vom Kreischen einer Möwe über uns.

Der Schweiß floss mir über den Rücken, noch mehr als zuvor.

Auch die Wachen schwitzten, man konnte ihnen direkt ansehen, wie sie schwankten, ob sie Jeronimo wirklich glauben sollten. Oder ob sie zur Residenz gehen sollten und sich dessen Worte bestätigen lassen sollten, während ich hier weiter hustend herumstand.


Anscheinend überwog dann aber doch ihre Furcht, bei Filipe zu landen.

Verständlicherweise.

Zehn Rosenkränze zu beten wäre vermutlich erfolgsversprechender gewesen als eine Behandlung durch diesen „Arzt“, den ich zuvor kennengelernt hatte.


Daher wichen die Wachen lieber zwei Schritte von uns zurück und ließen uns tatsächlich passieren:

„Ok, Jeronimo. Auf Deine Verantwortung!
Du weißt hoffentlich, was mit dir passieren würde, wenn die Sklavin davonlaufen würde!
In deiner Haut möchten wir dann nicht stecken!“

„Ich weiß, José, daher wird das auch nicht passieren!
Ich werde sie in der Fischerhütte anbinden, damit sie diese nicht verlassen kann. Und von Ilha de Goa gibt es sowieso keine Fluchtmöglichkeit.“


Die beiden Stadtwachen nickten und stellten keine weiteren Fragen.

Dabei hätte es sicher interessante Aspekte gegeben, zum Beispiel wie ich auf dieser Insel oder in der Fischerhütte überleben sollte. Das Wohlbefinden einer Sklavin war aber nirgendwo in Afrika eine besonders relevante Frage, das wusste ich auch.


Die Wachen waren aber wohl einfach froh, dass Jeronimo sich mit der hustenden Sklavin von ihnen entfernte, egal wohin.

Jeronimos Plan – welcher auch immer es wirklich war - funktionierte anscheinend perfekt.

So schritten wir tatsächlich durch das Tor.
Jeronimo voraus, ich ihm gezwungenermaßen in kurzem Abstand folgend.

Das Tor, die Stadt lag hinter uns.


Ohne weiter aufgehalten zu werden, führte er mich hinunter zum Hafen. Durch das Tuch konnte ich erkennen, dass die wenigen Menschen, denen wir begegneten, jedes Mal einige Meter von uns zurückwichen, wenn ich wieder hustete.

Das tat ich auch ziemlich oft, inzwischen hatte ich etwas Übung darin bekommen, mir unbemerkt so kleine Stückchen der Blätter in den Mund zu schieben, dass mein Husten nicht zu stark wurde, aber auch nie wirklich nachließ.

Ich hoffte weiterhin, dass der Mann, welcher mich an der Kette hinter sich herzog, wirklich nur Lügenmärchen erzählt hatte - und mich nicht wirklich zu einem Fischerboot bringen wollte, um mich auf einer einsamen Insel auszusetzen. Oder mich als seine eigene Sklavin behalten wollte.


Allerdings sah es nicht so aus, er führte mich hinter sich her über den Hafenplatz, geradewegs auf die Schiffe zu, die hier vor Anker lagen.

Ein paar hundert Meter noch. Mehr nicht.

Doch führte er mich wirklich zum rettenden Schiff – oder geradewegs in eine neue Gefangenschaft?




[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 13.10.25 um 20:54 geändert
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Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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ChasHH
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:13.10.25 20:07 IP: gespeichert Moderator melden


Schon einiges geschafft - und jetzt die Werbung.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ChasHH am 13.10.25 um 20:07 geändert
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Adriana0306
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:13.10.25 20:45 IP: gespeichert Moderator melden


Ich gebe zu, dass ich nie Zweifel an Jeronimo hatte, aber er ist offenbar viel klüger als der Gouverneur und vielleicht neidisch auf dessen Sklavinnen... nein, ich möchte einfach glauben, dass das alles Teil des Schauspiels ist um mit Isabella in eine glückliche Zukunft zu fliehen
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CupC
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:14.10.25 08:48 IP: gespeichert Moderator melden


ich bin ja gespannt, ob mit diesen Blättern in ihrem Mund noch ein fieser Plot-Twist nachkommt,
denn es gehört zu den Gemeinheiten, die gerne in meinen Kopfkino laufen,
dass das Mittel, das die Flucht ermöglichen und unterstützen soll,
in Wirklichkeit das Mittel ist, welches die Versklavin meiner Heldin erst richtig vollendet!

Meine Heldin hätte sich ohne die Story, dass die Mittel die Flucht unterstützt, gut wehren können (z.B. das richtige Timing kritisch verzögern);
mit der Story hilft sie sogar bei der richtigen Anwendung und sie spielt sie auf dem Weg zum Fluchtfahrzeug gerne ihre Rolle und freut sich über die Symptome, die ihr die Flucht ermöglichen - aber eigentlich den Weg in ihre endgültige Dauer-Versklavung anzeigen ...

Nur: meine Heldin würde sich mittlerweile etwas andere Sorgen machen, denn sie hätte nach kurzer Zeit keine Befürchtungen um einen Hinterhalt ihres Retters,
aber immer mehr Freude daran, die ergebene Sklavin zu spielen ...

(... und dann hört sie dieses Spiel einfach nicht mehr auf, denn sie ist ihrem Retter ja sooo dankbar

böse Alternativ-Gedanken von
CupC

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windelfohlen
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:14.10.25 09:06 IP: gespeichert Moderator melden


die Gedanken sind ja nicht unberechtigt, aber da bin ich doch guter Hoffnung das Jeronimo nicht so hinterhältig ist.
Beim Titel dachte ich schon das der Kapitän gefallen an der Sklavin hat und sorgt das er Sie behalten kann.... wie das überlasse ich dir bez. euch
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:15.10.25 19:27 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank für Eure neuen Kommentare.

@ChasHH:
Klar, kurz vor dem Ende kommt doch immer Werbung!

@Adriana
Der Gouverneur ist auch alles andere als dumm, wie wir früher schon festgestellt haben. Aber vielleicht sticht ihn Jeronimo diesmal aus? Wir werden sehen...
Und Isabella hofft in der Tat ebenfalls, dass dieser schmerzhafte Zug nur Schauspiel war. Mal sehen, ob wir im nächsten Kapitel erfahren, wer der oder die beste SchauspielerIn ist...
Auf jeden Fall hast Du Recht, dass man als junger Mann schon neidisch werden könnte auf die 8 hübschen Sklavinnen des Gouverneurs. Aber ob das Jeronimos Motiv ist?

@CupC
Ich mag alternative Handlungsstränge!
Aber leider habe ich Deine noch nicht so ganz verstanden, vorallem das mit dem Timing und dem Fluchtfahrzeug. Willst Du mir das nochmals erklären.
Ich habe mehr oder weniger nur verstanden, dass sich Deine Sklavin freuen würde, auf ewig Sklavin zu sein...
Damit hat sie etwas mit Isabella NICHT gemeinsam

@windelfohlen
Das wäre auf jeden Fall auch noch eine spannende Wendung - die beiden Turteltäubchen erreichen glücklich das Schiff, wo Nathan von Isabella so begeistert ist, dass er sie als seine eigene Sklavin behält...
Das hätte dann auch den Vorteil, dass ich auch diese Geschichte nicht beenden muss, sondern diese noch eine ganze Weile lang fortsetzen könnte


Übrigens weiß ich nicht, ob sich irgendjemand hier für meine Germaninnen-Gedichte interessiert, vermutlich nicht.
Aber falls doch hätte ich hier noch eine satirische Version:
https://www.deviantart.com/baronmuenchfl...rody-1252756972


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  Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:18.10.25 07:40 IP: gespeichert Moderator melden


So, Ihr Lieben, nach mittlerweile über 15 Monaten, in welchen ich dieses Forum mit diesem Historienschinken gequält habe, ist es wirklich an der Zeit, diese Geschichte zu beenden...



58a. Die Flucht, Teil 4a: Die richtige Entscheidung? (Ende)


Ich sah nun auch die kleine englische Flottille.

Ein durchaus beeindruckender Anblick, zwei große Handelsschiffe und eine Fregatte, welche mit jeder Menge Kanonen ausgestattet war. An allen drei Schiffen wehte die Flagge der britischen Ostindienkompanie, ein Union Jack mit sieben roten und sechs weißen Streifen.

Ein solches Kriegsschiff hätten wir damals auf unserer Reise nach Batavia auch gebraucht - dann hätten es die Piraten sicher nicht gewagt, uns zu überfallen.

Aber so waren wir eine leichte und fette Beute geworden.

Clara, Veronica, Antje, Lieke, ich – wir alle.
Nur noch ein paar hundert Meter trennten uns von den englischen Schiffen.


Was, wenn wir diese wirklich erreichten?


Da rief plötzlich jemand von der Seite:
„Halt! Im Namen des Gouverneurs, stehen bleiben, Jeronimo!“


Ich sah, wie Jeronimo der Schreck in die Glieder fuhr. Er blieb stehen und blickte sich um.

Aus dem Schatten eines Lagerhauses traten der Hafenmeister, sein arabischer Stellvertreter und zwei Soldaten mit Gewehren.
Die Gesichter des Hafenmeisters und seines Stellvertreters kannte ich noch. Von damals, als ich angebunden am Mast des Schiffs des arabischen Händlers stehen musste.


Der arme Jeronimo sah sich kreidebleich zu mir um.

Ich blickte in seine angsterfüllten Augen und flüsterte nur:
„Alles wird gut.“


Der Hafenmeister trat näher, sein Blick war hart.
„Jeronimo, wir wissen von Deinen Plänen. Du bist verraten worden.
Gib mir die Kette.“



Starr vor Schreck händigte Jeronimo dem Mann das Ende der Kette zu meinem Halsband aus.

Dann stammelte er:
„Wie - verraten? Wer…?“


Ich trat ein paar Schritte nach vorne, nahm Jeronimos rechte Hand und drückte diese.


Ich sah in seine Augen und flüsterte leise:

„Ich.

Ich war es Jeronimo.

Es tut mir leid.“



Jeronimo konnte vermutlich nicht glauben, was er gerade gehört hatte.

„Du, Isabella?

Aber warum?

Ich dachte, du wolltest weg von hier? Du und ich… Wir… wir hatten es fast geschafft.

Warum…?“



Nun streichelte ich über seine Wange, so wie er es bei mir unzählige Male getan hatte, um mich zu trösten.

„Ja, ich wollte von hier weg. Aber nun… Es ist etwas passiert…“

„Was ist passiert?“

„Ich bin… naja… schwanger… du… du kannst dir denken von wem…“



Jeronimo sah mich einen Moment lang ungläubig an.


Er brachte aber kein Wort heraus, so dass ich fortfuhr:

„Es tut mir leid, Jeronimo.

Ich habe lange darüber nachgedacht. Aber ich kann nicht mitkommen.

Ich müsste das Baby irgendwo auf der langen Reise nach Europa zur Welt bringen. Vermutlich irgendwo auf hoher See.
Und wenn es irgendwelche Komplikationen gibt, kann niemand helfen. Mir nicht und dem Baby auch nicht. Das kann ich dem oder der Kleinen in meinem Bauch nicht antun.

Und selbst wenn alles gut gehen würde – was dann?

Ich würde als Mutter mit einem unehelichen Kind in Europa ankommen. Bestimmt weißt du, wie hart das Leben für eine alleinerziehende Mutter in Europa ist. Noch dazu mit einem Baby von einem portugiesischen Gouverneur aus der Zeit meiner Gefangenschaft. Die Schande, die dort über mich käme, könnte ich wohl nur schwer ertragen. Als ich Amsterdam verließ, war ich die Ehefrau eines wohlhabenden Geschäftsmanns in Batavia. Heimkehren würde ich als entflohene Sklavin mit einer annullierten Ehe und einem unehelichen, dem Vater gestohlenen Kind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meiner Familie so unter die Augen treten könnte.
Gut möglich, dass mich in Amsterdam ein Leben im Armenhaus erwarten würde, ausgestoßen und einsam.“



Jeronimo schloss kurz die Augen, als wolle er alles ausblenden.


„Vielleicht,“ fuhr ich fort, „wird es mir und dem Kind besser gehen, wenn ich hierbleibe.

Zumindest hoffe ich das.

Hier hat das Kind wenigstens einen Vater, der sein Kind bestimmt nicht verhungern lassen wird.“


Ich schluckte.

„Ich hatte mich zuerst nicht getraut, es dem Gouverneur zu sagen. Ich hatte wirklich Angst davor.

Du weißt selbst, wie zornig er werden kann, wenn man ihm etwas mitteilt, das ihm nicht gefällt.

Aber irgendwann musste ich es ihm beichten, dass ich ein Baby erwartete. Sein Baby.

Spätestens in ein paar Wochen hätte ich es ihm ohnehin nicht mehr verheimlichen können.

Zu meiner großen Überraschung war er zu Tränen gerührt und meinte, dass er sich riesig freue.

So kannte ich ihn gar nicht.

Er hat mir sogar versprochen, mich freizulassen, wenn das Baby geboren wird.
Meine Freiheit solle sein Geschenk für seinen Sohn oder seine Tochter zur Geburt werden.

Ich war wirklich überrascht und habe zum ersten Mal seit Monaten wieder vor Freude geweint.

Ich muss zugeben, nach so vielen Wochen und Monaten hatte ich auch nicht mehr daran geglaubt, dass du mich wirklich von hier wegbringen würdest.
Umso glücklicher war ich, als der Gouverneur mir die Freiheit versprach. Vermutlich war ich noch nie so glücklich in meinem Leben wie in diesem Moment.

Mehr noch, er hat sogar versprochen, mich zu heiraten, wenn das Baby ein Junge wird.

Er ist ja nicht mehr der Jüngste und ich glaube, er hat doch etwas Angst, dass sein Familienstamm ohne einen Erben, ohne Stammhalter ausstirbt. Als adelige Europäerin wäre ich auch eine standesgemäße Frau für ihn, so waren seine Worte.
Er hat mich sogar nach meinem Nachnamen und dem Stammbaum meiner Familie gefragt. Das erste Mal, seit ich hier bin.

Wer weiß, vielleicht wendet sich doch noch alles zum Guten für mich?“


Jeronimo schüttelte ungläubig den Kopf.

„Und du glaubst ihm? Nach allem, was er dir angetan hat?“

Ich senkte den Blick.

„Vielleicht.
Was bleibt mir auch anderes übrig?

Ich bin mir nicht sicher, ob der Gouverneur es wirklich ehrlich meint, ob ich ihm vertrauen kann.

Natürlich habe ich all die Demütigungen, die er mir angetan hat, nicht vergessen.

Vielleicht glaube ich ihm auch nur, weil ich es glauben will.

Aber selbst wenn er mich weiterhin als Sklavin missbrauchen sollte, seinen Sohn oder seine Tochter wird er bestimmt besser behandeln, das habe ich in seinen Augen gesehen, als ich ihm die Nachricht überbracht habe.

Seit ich ihm mein kleines Geheimnis gebeichtet habe, hat er mich zumindest nicht mehr geschlagen.

Ich glaube schon, dass er möchte, dass es seinem Nachwuchs gutgeht.

Und ich möchte das auch, daher habe ich auch diese giftigen afrikanischen Beeren gegen harmlose Brombeeren ausgetauscht, Pfefferminzblätter gekaut und den Husten nur simuliert.“


Ich atmete tief durch.

„Vielleicht täusche ich mich auch und der Gouverneur spielt mir etwas vor, so wie du Filipe und den Wachen. So wie ich dir heute.

Aber es ist eine Chance, Jeronimo. Eine Chance, die ich so in Europa nicht hätte.

Nicht als entlaufene Sklavin mit einer annullierten Ehe und einem unehelichen, dem Vater entwendeten Kind.

Vermutlich würde mich und das Kind in Europa kaum mehr als ein Leben in Armut und Ausgrenzung erwarten.“



Ich schwieg einen Moment und fügte dann mit Tränen in den Augen hinzu:

„Lebe wohl, Jeronimo.

Ich wäre wirklich gerne mit dir gekommen, aber ich habe eine andere Wahl getroffen. Vielen Dank für all den Trost, den du mir in den dunklen Stunden hier geschenkt hast. Das werde ich dir nie vergessen.

Ich werde DICH niemals vergessen.“



Jeronimo blickte mich ungläubig an. Tränen stiegen auch ihm in die Augen.

„Und warum dieses ganze Theaterspiel? Warum bist du überhaupt mitgekommen? Hättest du mir nicht einfach in der Residenz sagen können, dass du hierbleiben willst?“

„Es tut mir wirklich leid, dass ich dich getäuscht habe.

Eigentlich wollte ich es dir auch sagen. Aber nachdem ich dem Gouverneur von deinem Plan gebeichtet hatte, befahl er mir, mitzuspielen.
Er glaubte ohnehin nicht, dass du den Mut hättest, es wirklich zu versuchen. Vielleicht wollte er dich prüfen. Und mich gleich mit.

Ich denke, er hielt es für völlig unmöglich, dass eine seiner Sklavinnen entkommen könnte.

Aber du hättest ihm fast das Gegenteil bewiesen.

Natürlich war der Gouverneur auch auf dich gar nicht gut zu sprechen, als er von dem Plan erfahren hatte.“


Spätestens jetzt wurde Jeronimo wohl bewusst, welche Konsequenzen mein Verrat an seinem Verrat wohl haben würde. Leise und kreidebleich fragte er:

„Wirst du mich im Kerker besuchen kommen, Isabella, falls der Gouverneur die Freiheit schenken wird?“


Ich wusste, was er meinte.

„Nein, Jeronimo, du wirst nicht im Kerker landen.

Bevor ich dem Gouverneur von Deinem Plan erzählt habe, habe ich ihm das Versprechen abgerungen, dass er dich verschont.

Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich den Gouverneur um etwas gebeten habe und das erste Mal, dass er mir einen Wunsch erfüllt hat.

Als Geschenk für mich und seinen Nachwuchs, so hat er es genannt.

Ich soll dir von ihm ausrichten, dass er schwer von dir enttäuscht ist und du entlassen bist.
Dass du auf das englische Schiff gehen, nach England segeln und ihm nie mehr unter die Augen treten sollst.

Ich glaube, insgeheim bewundert er deinen Mut, aber du kennst seine Wut, wenn etwas gegen seinen Willen geht.

Es ist wohl wirklich besser, wenn du keinen Fuß mehr in die Stadt setzt.“


Ich stockte kurz.

„Und wenn ich ehrlich bin, vielleicht wollte ich dich auch deswegen hierher begleiten.

Um sicher zu gehen, dass du wirklich auf dieses englische Schiff gehst.

In England wirst du es besser haben als hier. Hier wirst du nicht glücklich werden, gerade nachdem ich meine Entscheidung getroffen habe, hierzubleiben.

Ich weiß, es hat dir schon vorher das Herz gebrochen mich so zu sehen. Und nun würde es bestimmt nicht besser werden, wenn du jeden Tag meinen wachsenden Bauch sehen müsstest.

Und mir würde es ebenso jeden Tag von nun an das Herz brechen, dich zu sehen, während ich mich für ein Leben mit dem Gouverneur entschieden habe. Gut möglich, dass dein Gesicht jeden Tag daran erinnern würde, dass ich jetzt auch in Europa oder auf dem Weg dorthin sein könnte.

Ich glaube, es würde uns beide früher oder später zerreißen.

Daher ist es wohl wirklich besser, wenn sich unsere Wege hier trennen.

Hier am Hafen, zum letztmöglichen Zeitpunkt.
Vielleicht wollte ich auch deswegen mitkommen. Ich habe so lange davon geträumt, die Enge der Residenz zu verlassen und mit dir einen Spaziergang unter freiem Himmel zu machen.

Dieser Traum ist nun in Erfüllung gegangen. Ein erster und letzter gemeinsamer Spaziergang mit dir, um mich hier von dir zu verabschieden.“



Traurig blickte ich Jeronimo nochmals an:

„Nun geh, Jeronimo. Geh, bevor der Gouverneur es sich anders überlegt.“


Jeronimo liefen nun die Tränen übers Gesicht.
Eigentlich war er nur wegen mir hier. Aber nun, da ich nicht mit ihm mitkommen konnte oder wollte, war er doch sehr traurig.

Sein Blick huschte kurz zu mir, dann senkte er wieder die Augen.


Der Hafenmeister meldete sich zu Wort:

„Du hast es gehört, Jeronimo.

Die Sklavin hat die Wahrheit gesagt. Der Gouverneur hat uns befohlen, dich trotz deines Hochverrats nicht zu verhaften und in den Kerker zu werfen. Jedenfalls dann nicht, wenn du jetzt zu diesem Schiff gehst und die Stadt verlässt. Du hast wirklich großes Glück, dass sich die Sklavin für dich eingesetzt hat.

Jeder andere Verräter hätte seine Schandtaten im Verließ von Sao Sebastiao verbüßt.

Nun geh zu Deinen englischen Landsleuten und verschwinde von hier!“



Jeronimo nickte:
„Ja, ich gehe schon.“

Mir wurde bewusst, dass nun wirklich der Moment des Abschieds gekommen war. Ein Abschied für immer.

Ein Abschied von dem Mann, der mir so geholfen hatte, der mir so viel Trost gespendet hatte. Dem Mann, der mich wirklich retten wollte und es vielleicht auch geschafft hätte, wenn ich ihn nicht hintergangen hätte.

Auf dem Weg hierher, die gesamten letzten zwei Tage, hatte ich mich vor diesem Moment gefürchtet.

Aber nun war der Moment des Abschieds da, unwiderruflich.

Noch einmal - ein letztes Mal - fiel ich Jeronimo um den Hals und weinte.

Tränen der Trauer, Tränen des Abschieds.


Der Hafenmeister und seine Truppe ließen uns zwei einen Moment allein und gingen zwei Schritte zur Seite.


Als ich so an Jeronimos Schulter hing, fragte ich mich einmal mehr, ob ich nicht einen Fehler gemacht hatte. Ob ich nicht besser mit ihm nach Europa gefahren wäre, egal, was mich und das Baby dort erwartet hätte.


Aber ich hatte meine Entscheidung getroffen, unwiderruflich.


So wand ich mich irgendwann doch los und flüsterte ein letztes Mal:
„Lebe wohl, Jeronimo.“

Und leise, ganz leise fügte ich noch hinzu:
„Ich werde dich vermissen.“


Und er antwortete:
„Lebe wohl, Isabella, pass auf dich auf!
Ich werde dich auch vermissen.“


Dann ging Jeronimo wie befohlen die wenigen Meter hinüber zu dem englischen Kriegsschiff, wo er von einem englischen Marinesoldaten begrüßt wurde.

Ich sah ihm nach - ebenso der Hafenmeister und seine Truppe, welche inzwischen wieder zu mir getreten waren.


Am Schiff angekommen drehte sich Jeronimo nochmals um und winkte mir zu.

Ein letztes Mal.


Dann bestieg er über eine Planke das Schiff. Seine Zeit in Ilha de Moçambique war zu Ende. Meine nicht - ich hatte mich entschlossen hier zu bleiben.



Nachdem Jeronimo an Bord und aus meinen Augen verschwunden war, wurde es auch für mich Zeit zu gehen. Zurück in die Residenz, zurück in die Sklaverei.

Der Hafenmeister ergriff die Kette zu meinem Halsband und blickte mir mit einer gewissen Sanftmut in die Augen:

„Komm, Isabella, gehen wir wieder zurück.

Der Gouverneur erwartet dich sicher schon.

Du fühlst dich bestimmt elend, einen lieben Menschen gehen zu lassen.

Aber hier am Hafen hätte eure Flucht eh geendet.
Niemand, keine Maus geht hier auf ein Schiff oder kommt von diesem hinunter, ohne dass ich es mitbekomme. Und dann wärt Ihr beide im Kerker gelandet.“


Er seufzte und fügte dann leise hinzu:

„Vermutlich hast du drei Leben gerettet.
Dich dem Gouverneur anzuvertrauen war die einzig richtige Entscheidung.“


Ob dem wirklich so war?

Würde der Gouverneur wirklich zu seinem Wort stehen und mich freilassen - oder sogar heiraten?

Zumindest hatte der Gouverneur einmal sein Wort gehalten und Jeronimo trotz seines Verrats verschont.

Vielleicht würde er dies auch ein zweites Mal tun und sich mein Leben wirklich zum Besseren wenden?

Würde das Baby in meinem Bauch wirklich sein Herz erweichen?

Würden wir wirklich wie eine Familie zusammenleben – er als mein Mann, ich als seine Frau, nicht mehr als seine Sklavin?

Ich hatte viel Zeit darüber nachzudenken, während ich mit dem Hafenmeister und den zwei Soldaten zurück zur Residenz ging.

Eine Antwort bekam ich jedoch nicht.

Ob ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte?

Die Zukunft würde es zeigen.

[alternatives] ENDE.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 18.10.25 um 09:40 geändert
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Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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windelfohlen
Stamm-Gast





Beiträge: 191

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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:18.10.25 08:03 IP: gespeichert Moderator melden


boa mit so einem ende hab ich echt nicht gerechnet, und auch nie daran gedacht, tolle geschichte.
Gibt es einen Prolog wie es Jeronimo und Isabelle erging? und wäre die Flucht wirklich gescheitert ohne den verrat? fragen über fragen.

Bin gespannt was deine nächste geschichte sein wird.
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jonnyf
Stamm-Gast

Neu-Ulm




Beiträge: 154

Geschlecht:
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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:18.10.25 11:17 IP: gespeichert Moderator melden


Wow, da kann ich mich nur anschließen: dieses Ende habe ich nie und nimmer erwartet.

Du hast ziemlich viele Fragen formuliert und diese für uns offen gelassen.

Vielen Dank für diese Geschichte.

Vielleicht darf ich mal lesen, wie es den beiden (oder den dreien?) ergangen ist.

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Adriana0306
Freak





Beiträge: 106

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  RE: Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II) Datum:18.10.25 12:07 IP: gespeichert Moderator melden


Also wenn das das große Finale der Story ist, dann bin ich gefangen in einer Mischung aus Überraschung, aber auch irgendwie Enttäuschung.
Ich habe allerdings auch den letzten Satz nicht überlesen und gehe davon aus, dass dies das alternative Ende ohne das Happy End ist. Im Inhaltsverzeichnis stehen auch noch 3 Kapitel offen und ich kenne dich inzwischen so gut, dass die Geschichte längst steht und diese 3 Kapitel wahrscheinlich das von uns allen erwünschte Happy End bringen.
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