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ZdBdLa
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:25.08.24 20:03 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 11: Verbringung auf die Galeere

Mit mir warten acht Frauen darauf, die offensichtlich ebenfalls auf die Galeere gebracht zu werden. Einige Aufpasser hatten sich um uns herum gruppiert.

Eine nach der andere der Frauen wurden die Ketten zwischen den Hand- und Fußschellen entfernt und sie wurden anschließend auf die Galeeren gebracht. Dann war ich an der Reihe. Auch ich wurde von der Fesselung befreit. Leider währte die kettenlose Zeit nur wenige Minuten.

Danach bringt mich ein angsteinflößender Aufpasser auf das Schiff. Dass der Mann an seinem Gürtel eine Peitsche und Pistole trägt, macht ihn nicht gerade sympathischer. In Inneren ging es eine Treppe hinunter und wir passierten einige Türen, die allerdings verschlossen waren. Schließlich kamen wir zu einem Bereich, der durch eine vergitterte Tür abgetrennt war.

Ein Gestank – unter anderem eine Mischung aus Schweiß und Fäkalien – kam mir entgegen. Aber ich hatte keine Wahl. Die Tür wurde geöffnet und mein Begleiter schob mich in den dahinter liegenden Raum. Dieser war komplett mit Metallplatten, vermutlich Aluminium ausgekleidet. In der Mitte war ein erhöhter Gang, während links und rechts die Rudersträflinge saßen. Es gab jeweils Abteilungen, die mit Männern und solche, die mit Frauen besetzt waren. Diese wechselten sich ab.

Der Wachmann deutete auf einen freien Platz und sagte, „Das ist Dein Platz“. Ich musste mich auf den mir zugewiesenen Platz setzen und eine Kette wurde abwechselt durch die Schellen an meinen Fußgelenken und am Boden eingelassene Ringe gefädelt und anschließend am Mittelgang mit einem Schloss fest verschlossen. Somit konnte waren meine Füße fest mit der Galeere verbunden und deren Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt. Vor mir war das Ruder zu sehen, von dem zwei Ketten mit Vorhängeschlössern am Ende herunterhingen. Diese wurden mit den Schellen um meine Handgelenke verbunden. Für die Notdurft standen Eimer mit Deckeln bereit, die dann im Meer entleert wurden.

So saß ich angekettet auf der Galeere. Ich blickte zu meiner linken und erkannte Monique. Ich begrüßte sie mit einem freundlichen 'Salut'. Sie erzählte mir, dass sie bereits seit einigen Monaten auf der Galeere sei. Man hatte ihr allerdings vor einer Woche ihre schönen Haare abrasiert. Ob dieses Schicksal auch mir eines Tages drohen wird?, dachte ich so bei mir.

Dann beginnt die erste Ruderüberfahrt. Von einem Tonband wurde uns der Rudertakt vorgegeben. Ich rudere so gut, wie ich konnte, hatte aber erhebliche Schwierigkeiten, den Takt zu halten. Meine Muskeln taten nach kürzester Zeit höllisch weh und meine Kräfte ließen immer mehr nach. Ich konnte schon längst nicht mehr, wusste aber, dass ich weiter rudern musste. Hinzu kam, dass sich Blasen an den Händen. Jeder weitere Ruderschlag bereitete mir mehr Probleme.

Als endlich ertönt das Signal zum Anhalten. Ich sacke völlig erschöpft zusammen und legen meinen Oberkörper auf das Ruder. Die Aufseher haben ein Einsehen und geben mir und den anderen neuen Rudersträflingen als erstes etwas zu Essen – wieder einmal einen undefinierbaren Brei – und etwas zu trinken – diesmal Wasser, das mit etwas Apfelsaft versetzt war.

Was ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, geschah. Mit der Zeit komme ich mit dem Rudern immer besser zur recht. Alle drei Tage werden wir mit kaltem Wasser abgespritzt. Essen, das heißt den meist undefinierbaren Brei, gab es morgens, mittags und abends.

An Bord wurden sowohl männliches als auch weibliches Wachpersonal eingesetzt. Während die Wachmänner hauptsächlich lange Hosen, Hemden, Jacketts und Halbschuhe trugen, hatten die Frauen offensichtlich die Wahl zwischen Röcken verschiedener Länge, Bluse, Crop-Top und verschiedenen Stiefeln.

Eines Tages kommen zwei Wärterinnen zu mir und eröffnen mir, dass ich heute an das Motivierungssystem angeschlossen werde. Schon bei dem Wort 'Motivierungssystem' schwante mir nichts Gutes. Aber was dann mit mir geschah, hätte ich mir zuvor nicht vorstellen können. Eine der beiden Wärterinnen schloss meinen Keuschheitsgürtel auf und führte eine Art Dildo in mich ein. Dieser war unten schwarz und oben aus Metall. Die Wärterin verwendete zum Glück eine Art Gleitcream. Danach schlossen sie meinen Keuschheitsgürtel wieder zu und steckte die unten aus dem Dildo herauskommenden Kabel in eine Art Steckdose. Anschließend verschloss sie den Stecker, sodass dieser nicht einfach herausgezogen werden konnte. Dann drückte sie auf einen roten Knopf. Ich kannte das Gefühl, wenn 1000 Nadeln einem gleichzeitig stechen von dem Halsband, welches ich in der Villa des Kommandanten tragen musste. Jedoch war es jetzt im Unterleib und daher ein ganz anderes Gefühl. Hinzu kam, dass das verfluchte Ding nicht gerade klein war und daher bereits das normale Tragen für mich sehr unangenehm war.

Eine der beiden Wärterinnen ging, während die andere sich demonstrativ vor mir aufbaut und verkündet, dass jetzt das Lotterleben ohne Motivation für mich vorbei ist. Dann zog sie ihren Rock hoch und die Unterhose herunter und forderte mich auf, sie ein wenig zu verwöhnen. Als ich mich weigerte, betätigte sie zweimal den Knopf vom Motivierungssystem.
Ich ärgerte mich fürchterlich über mich selbst. Ich war jetzt schon knapp zwei Jahre im Sträflingscamp und hatte meine Lektion immer noch nicht gelernt. So etwas wie Freiwilligkeit gibt es dort – zumindest für Insassen - nicht. Mir hätte doch von vorne herein klar sein müssen, dass ich, das was die Wärterin von mir begehrte, nicht verhindern konnte. So verwöhnte ich schließend die Wärterin, wie sie es von mir verlangt hatte. Nur die schmerzhaften Stromstöße hätte ich mir ersparen können. In der Folgezeit kamen immer wieder Wachmänner und -frauen zu mir und ließen sich von mir verwöhnen.

Beim Rudern muss ich zudem erkennen, wie ausgereift das verfluchte Motivierungssystem war. Immer wenn ich mal ein wenig träume, das Ruder nicht mit voller Kraft oder nicht vollständig bis hinten durchzog, motiviert es mich mit einem schmerzhaften Stromschlag. Mit der Zeit schaffe ich es, besser zu rudern, was sich auch durch zeigt, dass das System mich kaum noch „motivieren“ musste.

Ich war nun schon seit ein paar Monaten auf der Galeere und rechnete täglich damit, dass wir nun verkündet wird, dass mich niemand 'mieten' will und ich mich von meinen langen, blonden Haaren - den letzten Stolz, den ich noch hatte – wohl oder übel - trennen muss. Doch es kam anderes. Auf einmal wurde mir verkündet, dass sich doch ein Interessent für mich gefunden hat und ich in drei Tagen die Galeere verlassen kann und ins Camp zurück gebracht werden.
Ich war überglücklich und versprach Monique, dass ich alles versuchen werde, auch sie aus dieser Hölle zu befreien.

Dann ist es endlich soweit. Im nächsten Hafen werde ich losgekettet und auch der Dildo vom Motivierungssystem wird entfernt.

Statt dessen verbindet man meine Fußschellen mit einer Kette und schließt meine Handschellen auf dem Rücken zusammen. Auch die bekannte Windel und der Knebel wurden mir wieder angelegt und gesichert. Der Keuschheitsgürtel wurde mir aber nicht abgenommen.

Offensichtlich hatte der Kommandant oder der Betreiber des Camps eine Möglichkeit gefunden, wie er noch mehr Gefangene in einem Lieferwagen transportieren kann. Den Lieferwagen kannte ich noch von der Hinfahrt. Allerdings waren anstatt der Bänke nun oben und unten jeweils Schienen mit Ketten angebracht. Zuerst mussten sich jeweils in Zweierreihen links und rechts insgesamt 12 Frauen hinstellen und wurden fest gekettet. Dann wurden wir restlichen Frauen in der Mitte platziert. Unsere Hände und Füße wurden jeweils an die Ketten angeschlossen. Wir standen so eng, dass meine Brüste den Rücken meiner Vorderfrau sowie die Frauen hinter sowie rechts und links von mir, meinen Körper berührten. Die Tür wurde geschlossen, sodass es stockfinster im Transporter war. Eine Klimaanlage war nach wie vor nicht vorhanden, sodass der Schweiß bald uns allen in Strömen herunter lief.

Jedes Mal, wenn der Transporter abbog oder abbremste kam es zu einem intensiveren Körperkontakt mit meinen Leidensgenossinnen. Im Transporter wurde es immer heißer. Schließend hing ich nur noch im Wagen. Endlich war die Fahrt zu Ende.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 08.09.24 um 12:05 geändert
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ZdBdLa
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:28.08.24 13:47 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 12: Mein neuer Dienstherr

Als wir endlich wieder im Camp ankamen, hing ich bereits seit einiger Zeit halb ohnmächtig im Transporter. Vielen meiner Mitleidensgenossinnen erging es nicht besser. Die Tür von Transporter wurde geöffnet und die Wärter öffneten bei einer nach der anderen die Schlösser. Einige Sträflinge holten uns heraus und versorgten uns. Sie brachten uns in den Schatten und gaben uns erst einmal Wasser. Langsam kam ich wieder zu mir.

Nachdem wir uns alle von den Strapazen des Transportes mehr oder minder erholt hatten, wurden wir alle mit einem Gartenschlauch abgespritzt. Anschließend kamen zwei Wachmänner. Der eine rief nach und nach unsere Nummern auf und zeigte jeweils, wo wir uns hinsetzen sollten. Mit mir wurden fünf weitere Frauen an neue 'Besitzer' vermietet. Die restlichen Frauen mussten etwas zu gleichen Anteilen ins Camp bzw. sie wurden zum Weitertransport vorbereitet. Der andere Wachmann stand hinter dem ersten Wachmann und hielt sein Maschinengewehr drohend vor sich.
Uns sechs Frauen wurden zuerst die Hände mit einer kurzen Kette und danach die Füße mit einer etwas längeren Kette zusammen gebunden. Anschließend legte man uns allen ein Halsband an und verschloss es. Auf meinen Halsband stand „Inmate 384“ und die Adresse des Camps. Als letztes hängte er uns noch einen Beutel mit unseren persönlichen Habseligkeiten um. Danach brachte man uns vor das Tor des Camps. Unsere 'Mieter' warteten bereits auf uns. Ich erkannte meinen 'Mieter' sofort. Es war jener Herr, der mich seinerzeit in der Villa des Kommandanten so anständig behandelt hatte. Einer der Wärter übergab ihm einen Beutel mit den Schlüsseln für meine Ketten und meinen Keuschheitsgürtel.

Ich folgte ihm zu seinem Wagen. Er öffnete die Tür und ließ mich einsteigen. Wir fuhren zu seinem Landsitz. Auf der Fahrt erklärte mir mein Mieter, dass er sämtliche meiner Schulden übernommen hätte. Diese Übernahme geschehe, ohne dass er von mir irgendetwas erwarten würde.

Schließlich erreichten wir seinen Landsitz. Er lag auf einem kleinen Hügel umgeben von Kilometerlangen Plantagen. Ich konnte Orangen, Zitronen, Oliven und Bananen erkennen. Der Landsitz selbst bestand aus mehreren Wirtschaftsgebäuden und einem stattlichen Herrenhaus. Das Herrenhaus hatte zwei Stockwerke und ein Dachgeschoss. Prägend waren die Säulen, die jeweils im Erd- und Obergeschoss einen überdachten Bereich abstützten.

Mein neuer Herr übergab mich einer seiner Hausangestellten, damit diese sich um mich kümmern konnte. Auch die Schlüssel, die er im Camp erhalten hatte, händigte er ihr aus. Die Angestellte bat mich, ihr zu folgen. Wir gingen ins Dachgeschoss. „Dies ist Dein neues Zimmer“, sagte sie zu mir. „Du wirst Dir das Zimmer mit einer anderen Strafgefangenen teilen.

Das Zimmer war mit zwei Betten, zwei Schränken sowie einem Tisch und Stühlen möbliert. Sogar ein kleines Radio war vorhanden. Eine weitere Tür ging vom Zimmer ab. Sie stand offen und gab den Blick auf ein Badezimmer mit Dusche und WC frei.

Auf dem Bett lag eine Dienstmädchen-Uniform. Diese war aller deutlich züchtiger als jene, die ich seinerzeit in der Villa des Kommandanten tragen musste. Der Rock ging bis zu meinen Knien und das Oberteil hatte T-Shirt-lange Ärmel. Selbstverständlich war die Uniform auch nicht bauchfrei. Die Angestellte öffnete den Schrank und erklärte mir, dass sich dort diverse Kleidungsstücke für mich befinden würde.

Sie erklärte mir, dass ich erst einmal mich in aller Ruhe fertig machen und dann meine Hausmädchenuniform anziehen soll. Sie öffnete meinen Keuschheitsgürtel und entfernte die Kette zwischen meinen Handgelenken. Du musst leider als Sträfling eine Kette zwischen Deinen Fußgelenken tragen, das ist Vorschrift. Allerdings gehen wir später zum Schmied und Du bekommst filigranere Fesseln.

Ich ging in die Dusche und machte mich fertig. Anschließend zog ich die Dienstmädchenuniform an. Man hatte wirklich an alles gedacht. Meine Unterhosen waren wie ein Bikini seitlich zum Binden und die Uniform passte wie angegossen.

Als ich mich der Hausangestellten präsentierte, sagte diese, dass man mich so Besuchern des Hauses vorzeigen kann. Dann erklärte sie mir meine Aufgaben: „Wie gesagt, wirst Du Dir das Zimmer mit einer weiteren Strafgefangenen teilen. Allerdings nicht lange. Deine Zimmergenossin wird in zwei Monaten entlassen. Eure Aufgabe ist es, die Herrschaften und deren Gäste zu bedienen. Ihr arbeitet 6 Tage die Woche und habt einen Tag frei.“ Seitdem ich im Camp war, hatte ich nicht einmal einen freien Tag. So war ich über den freien Tag bereits überglücklich.
Wenn Du im Dienst bist, musst Du die Dienstmädchenuniform tragen. Die repräsentativen Gänge sind für die hohen Herrschaften und deren Gäste. Wir müssen die versteckten Gänge für das Personal benutzen. Das Dachgeschoss ist sozusagen unser Reich. Hier leben sämtliche Hausangestellte. Wir essen hier und auch die Aufenthaltsräume stehen uns allen zur Verfügung. In der Zeit von 6:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr bei Veranstaltungen länger muss immer ein Dienstmädchen bereit stehen, falls die Herrschaften Euch rufen. Nachts darfst Du das Haus nicht verlassen. Das ist Vorschrift. Ich bedankte mich bei der Hausangestellten.

Ich begann sodann, das Essen den Herrschaften zu servieren und nachher die Teller wieder abzuräumen. Später hatte mein Hausherr ein Treffen mit Geschäftspartnern. Ich wartete mit auf dem Rücken verschränkten Händen in einer Ecke des Raumes. Sobald ich gerufen wurde, trat ich zum Tisch und bediente die Anwesenden.

Rückwirkend muss ich sagen, dass ich auf dem Landsitz das erste Mal mit Respekt behandelt wurde. Oliver war immer der Ansicht, dass ich sein Hausmädchen und nicht seine Sex-Sklavin sei. Einmal erkannte mich einer seiner Besucher und fragte, ob er sich mich einmal ausleihen dürfe. Er hätte sich ja bereits in der Villa des Kommandanten von meinen Vorzügen überzeugen können. Oliver lehnte dies kategorisch ab.

Als die Entlassung meiner Zimmergenossin anstand, fragte er mich, ob ich eine Strafgefangene kennen würde, die ihre Nachfolge antreten könnte. Ich erzählte ihm von Monique, wies aber darauf hin, dass man ihr die Haare abrasiert habe. Vier Wochen später stand Monique tatsächlich bei mir im Zimmer und war überglücklich.

So verbrachte ich die Zeit, bis meine Berufungsverhandlung anstand. Oliver sagte, dass ich für diese zurück ins Camp müsse und wünschte mir für diese alles Gute. Gerne würde er mich weiter bei sich 'beschäftigen', jedoch würde das Camp mich aktuell nicht zur Vermietung anbieten. Unaufgefordert gab er mir ein Schreiben für die anstehende Berufungsverhandlung mit, in dem er mein anstandsloses Verhalten bei mir bestätigte. „Wenn Sie mich für eine Aussage brauchen, lassen Sie es mich einfach wissen“ fügte er an.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 08.09.24 um 12:08 geändert
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:28.08.24 18:02 IP: gespeichert Moderator melden


Na, das ist ja wenigstens ein kleiner Lichtblick.
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:08.09.24 12:40 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 13: Die Berufungsverhandlung

Nach drei Jahren stand die erste Verhandlung, auf der entschieden werden sollte, ob der Rest meiner Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden soll, an. Die Berufungsverhandlungen finden per Videokonferenz statt, sodass ich nicht von Mexiko in die USA gebracht werden musste bzw. der Richter, Staatsanwalt und mein Anwalt dorthin. Im Vorfeld hatte ich eine Videokonferenz mit meinem Anwalt, die mir Oliver freundlicherweise ermöglichte. Hätte ich diese über das Camp geführt, wäre mein Konto sicherlich mit 500 Dollar belastet worden.

Mein Anwalt erzählte mir, dass es darauf angekommen wird, das Gericht von meiner Läuterung zu überzeugen. Hierfür sei es wichtig, dass ich Fürsprecher, die meine positive Entwicklung bestätigen können, präsentieren kann. Staatsanwalt und Richter seien zwei harte Brocken, da beide für ihre unnachgiebige Haltung bekannt seien. Oliver stellte mir selbstverständlich eine entsprechende Bescheinigung aus. Als er sie mir übergab, sagte er, dass er mich noch gerne länger beschäftigt hätte.

Ich ging zum Kommandanten und bat auch ihn um eine entsprechende Bestätigung. Er erklärte sich tatsächlich hierzu bereit und fragte, welche Gegenleistung ich ihm anbieten kann. Ich antwortete, dass ich ihm nichts anbieten kann, was er sich auch nicht auf anderem Wege beschaffen kann – noch nicht einmal meinen Körper. Im Übrigen habe ich den Zettel, auf dem alle meine Rechte aufgeschrieben sind, nicht vergessen. Er antwortete, dass ihm mein Körper erst einmal reichen würde. Normalerweise hätte ich ihn für diese Bemerkung eine gescheuert. Unter den Umständen ließ ich mich auf den 'Deal' ein. Stolz war ich darauf nicht, vielmehr habe ich mich dafür auch geschämt. Ich würde allerdings auch lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht auf meine Kosten gekommen sei.

In der Berufungsverhandlung konnte ich dann die Schreiben von Oliver und vom Kommandanten vorlegen, in denen ich als Mustergefangene beschrieben wurde. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich mir mit dem Schreiben des Kommandanten tatsächlich einen Gefallen getan habe. Offensichtlich war dem Herrn sein Ruf vorausgeeilt. Der Richter fragte mich, ob ich für die Beurteilung eine Gegenleistung erbringen musste.

Ich sagte „Ich habe mit ihm geschlafen.“ „Wenigstens sind sie ehrlich.“, antwortete der Richter und fügte hinzu, dass ich die erste bin, die dies sofort zugibt. Es folgte eine Diskussion über die schwere meiner Strafe und ob ich die Zeit genutzt hatte, mich zu bessern.

Der Staatsanwalt sagte, dass er – nicht zuletzt aufgrund Olivers Beurteilung - die Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung mittragen könnte. Richter führte aus, dass dies anhand der Dokumenten Verfehlungen von mir - u.a. die Verurteilung zur Galeerenstrafe - nicht in Frage kommen. Auch mein Einwand, dass ich hierzu verurteilt wurde, da ich mich weigerte, mich weiter zu prostituieren, ließ er nicht gelten.

Der Richter wollte gerade damit beginnen, sein Urteil zu verkünden, als er vom Staatsanwalt unterbrochen wurde. „Meine Angestellte hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass Reste von KO-Tropfen und von THC im Blut der Verurteilten gefunden wurden. Der Richter und mein Anwalt erklärten beide, dass dies nicht aus den Unterlagen, die sie von der Staatsanwaltschaft erhalten haben, hervorgehen würde. Ich wies darauf hin, dass in der Anklageschrift stand, dass in meinem Blut zwar Alkohol aber keine Drogen gefunden wurden. Dies kann aber nicht sein, da ich am Tag zuvor Cannabis konsumiert hatte.

Der Richter wollte von Staatsanwalt wissen, wie so etwas passieren kann. Der Herr entschuldigte sich für das Durcheinander, wies aber darauf hin, dass er das Amt erst vor eineinhalb Jahren übernommen habe. Mein Anwalt führte aus, dass ich vor Gericht angegeben hatte, dass ich mich an die Ereignisse der betreffenden Nacht nicht mehr erinnern kann. Wenn ich tatsächlich KO-Tropfen im Blut gehabt hätte, würde er diese Aussage in einem anderen Licht sehen.

Der Richter ordnete an, dass ich auf Staatskosten zurück in die USA gebracht werde und der Prozess neu aufgerollt werden soll. Ich war über den Verlauf der Anhörung überaus glücklich. Bestand jetzt doch die Möglichkeit, dieser Hölle endlich zu entfliehen.
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:08.09.24 17:23 IP: gespeichert Moderator melden


Tja, Finger im Po, Mexiko...
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:21.09.24 17:24 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 14: Rücktransport in die USA

Über den Beschluss des Richters war ich überglücklich, bestand doch für mich die reale Chance, dass ich diesem Camp endgültig entfliehen kann. Zunächst wusch ich mein altes Kleid, welches ich bei meiner Verhaftung getragen hatte, aus.

Dann wartete ich darauf, dass ich endlich abgeholt werde. Plötzlich war es dann endlich soweit. Mir wurde mir mitgeteilt, dass in zwei Stunden zwei Marschalls kommen werden, um mich in die USA zurück zu bringen. Ich zog mein Kleid an und packte meine Gefängnisuniform in meine Tasche. Diese gab ich dann einem der beiden Marschalls und bat ihn, es mir zu ermöglichen, diesen mitzunehmen. Er packte meine Sachen in seine Tasche.

Anschließend legten mir die beiden Marschalls eine Kette um die Hüfte, steckten das Endstück durch ein Kettenglied und befestigtem an diesem Handschellen, mit der sie meine Hände fixierten. Anschließend legten sie mir Fußschellen an. So begleiteten sie mich aus dem Camp hinaus. Als wir das Camp verlassen wollten, fragte mich einer der Angestellten, wo meine Gefängnisuniform sei. Ich antwortete, dass ich nur die Kleidung mitnehmen würde, was ich am Leibe tragen würde. Meine Uniform würde sich meiner Kiste befinden. Ich bot an, zurück zu gehen und diese dem Angestellten, diese auszuhändigen. Einer der Marschalls entgegnete, dass wir uns beeilen müssen, um noch das Flugzeug zu erreichen.

So verließen wir das Camp, stiegen in das Auto der Marschalls, welches vor dem Tor geparkt wurde. Wir fuhren los in Richtung Flughafen. Im Auto händigte mit der Marschall den Beutel mit meiner Gefängnisuniform wieder aus. Auf dem Weg dorthin erhielt einer der Marschalls einen Anruf auf seinem Handy. „Mit Deinem Weiterflug wird es heute nichts mehr. Wir müssen heute in Mexiko übernachten.“
Wir fuhren zu einem Motel. Unsere Unterkunft für die Nacht bestand aus einem Wohnzimmer und drei Schlafzimmern. Einer der Marschalls erklärte mir, dass es leider nicht gestattet sei, mir die Hand- und Fußschellen abzunehmen und ich zusätzlich angekettet werden muss. Ich entgegnete, dass dies wohl Vorschrift sei und man dagegen nicht machen könne. Der andere Marschall holte aus dem Auto eine Kette. Diese hatte an einem Ende einen etwas größeren und am anderen Ende einen etwas kleineren Ring. Er führte die Kette um mein Bettgestell herum und dann den kleiner Ring durch den größeren. Anschließend öffnete er meine Handschellen, zog diese aus der Lasche und stülpte den kleineren Ring über das Endstück und fixierte beides wieder mit meinen Handschellen. So war ich fest an mein Bett gekettet und konnte gerade noch so in unser gemeinsames Wohnzimmer. Die Tür des Apartments konnte ich allerdings schon nicht mehr erreichen – geschweige denn, dieses verlassen.

Von der Rezeption hatten die Marschalls den Prospekt von einem Lieferservice mitgenommen. Ich durfte mir ein Essen aussuchen. Es war das erste Mal, dass mir dies seit drei Jahren vergönnt war. Zuerst wählte ich eine einfache Pizza und eine kleine Cola. Nachdem mir einer der Marschalls gesagt hatte, dass das Budget schon etwas mehr hergeben würde, entschied ich mich dann für eine etwas aufwendigere Pizza, zusätzlich einen gemischten Salat und eine große Cola. Sogar ein Eis als Nachtisch war noch im Budget.

Als dann der Bote mit dem Essen kam, wurden mir sogar die Handschellen aufgeschlossen. Ich sollte dies aber nicht weiter erzählen. So verspeiste ich mein Essen, sah noch ein wenig mit den Marschalls fern und ging sehr früh schlafen. Trotz der Tatsache, dass die Marschalls mir die Handschellen wieder angelegt hatten, war ich vom Tag derart geschafft, dass ich umgehend einschlief. Für den Morgen hatten die Marschalls bereits Frühstück für uns organisiert. Anschließend ging es weiter zum Flughafen. Dort erwartete uns bereits Mitarbeiter der örtlichen Flughafensicherheit und vom Autovermieter. Die Marschalls gaben das Auto zurück und wir gingen zusammen mit dem Mitarbeiter der Flughafensicherheit zu deren Flughafenwache. Ich wurde in eine der Zellen gesperrt und musste dort die nächsten Stunden bis meine Flug in die USA ging, verbringen. Die Hand- und Fußschellen wurden mir selbstverständlich nicht abgenommen. Wenigstens hatte ich die Möglichkeit zur Toilette zu gehen und wurde ordnungsgemäß verpflegt.

Nach einigen Stunden Wartezeit kamen die Marschalls im Begleitung des Sicherheitsmitarbeiters wieder zu mir. Zu meiner großen Verwunderung trugen sie Zivilkleidung. Ich dachte mir allerdings nichts dabei. Sie baten mich, noch einmal auf Toilette zu gehen, da dies während des Fluges nur in absoluten Ausnahmefällen möglich ist.
Dann wurde mir eine Kapuze über den Kopf gezogen, sodass ich nichts mehr sehen konnte. Die Marschalls erklärten mir, dass dies notwendig ist, damit niemand von den internen Bereichen des Flughafens, die zum Transport von Gefangenen verwendet werden, zur Kenntnis bekommt.
Ich wurde durch scheinbar endlose Gänge geführt. Schließlich spürte ich, dass wir das Gebäude verlassen haben. Ich musste in ein Auto einsteigen und die Fahrt begann. Der Wagen hielt an und mir wurde die Haube vom Kopf genommen. Es dauerte ein wenig, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Dann erkannte ich, dass wir uns auf dem Rollfeld befanden. Vor uns stand ein Linien-Flugzeug. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, mit einem speziellen Gefangenenflug in die USA gebracht zu werden. Wir gingen die Treppe zum Flugzeug hinauf. Die Reinigungskräfte waren gerade damit beschäftigt, das Flugzeug zu reinigen.

Die Marschalls gingen mit mir bis zur letzten Reihe. Dort nahmen sie links und rechts von mir Platz. Nur wenn man ganz genau hinsah, konnte man erkennen, dass ich Hand- und Fußschellen trug. Die Marschalls erklärten mir, dass sie Zivilkleidung tragen würden, damit wir nicht gleich als Gefangenentransport erkannt werden.

Die Stewardess auf dem Flug war sehr aufmerksam und versorgte uns sehr zuvorkommend. Einige Male gingen Passagiere an uns vorbei zur Toilette. In den USA angekommen musste ich warten, bis alle anderen Passagiere das Flugzeug verlassen hatten. Das Flugzeug parkte auf dem Rollfeld und davor wartete bereits ein Polizeiauto auf uns. Den Marschalls wurde ihr Gepäck ausgehändigt. Ich hatte meine paar Habseligkeiten in Handgepäck verstaut. So wurde ich direkt ins örtliche Gefängnis gebracht, in welchem ich bereits die Zeit vor meiner Verurteilung bzw. bevor es nach Mexiko ging, verbracht hatte. Die Marschalls übergaben mich an das Gefängnispersonal. Sie verabschiedeten sich von mir und bemerkten, dass ich mich regelrecht wie eine Mustergefangene verhalten hatte.

Offensichtlich war ich die erste Gefangene, die der Richter vorzeitig aus dem Camp in Mexiko zurück geholt hat. Zumindest brachten mir die übrigen Gefangenen Respekt entgegen und das Personal war mir gegenüber – zumindest für die Verhältnisse in einem Gefängnis – sehr zuvorkommend.

Ich wurde in eine Gefängniszelle gebracht. Wenig später brachte man mir noch mein Essen vorbei. So wartete ich die nächsten Tage darauf, dass meine Berufungsverhandlung endlich losgeht.
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:22.09.24 09:11 IP: gespeichert Moderator melden


Dann drücken wir ihr die Daumen, dass ihr nach einem langen Leidensweg doch noch Gerechtigkeit widerfährt...
Dass das Camp genauso geschlossen wird wie das Internat kann ich mir aber fast nicht vorstellen, so weit dürfte der Arm der amerikanischen Behörden nicht reichen...
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:02.10.24 17:50 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 15: Freispruch

So war ich wieder in dem Gefängnis, in dem vor einigen Jahren meine Reise nach Mexiko begann. Erst nach dem Aufenthalt in Mexiko wusste ich die Annehmlichkeiten, die das Gefängnis bot, so richtig zu schätzen. Allerdings hoffte ich weiterhin, das Gefängnis in den nächsten Tagen als frei Frau verlassen zu können.

In meiner Hoffnung bestärkte mich mein Anwalt, der mich zwei Tage nach meiner Verlegung besuchte. Der Herr führte aus, dass der Richter seines Wissens noch nie einen Strafgefangenen aus Mexiko hat zurück holen lasse. „Sie sind so zu sagen in Juristenkreisen schon eine Prominente.“ Auch gab er an, dass er bereits ein informelles Gespräch mit dem Staatsanwalt geführt hat. Der Staatsanwalt hat auch keine Erklärung dafür, warum ein falscher Befund meinem Anwalt und dem Gericht vorgelegt wurde. Weitere Untersuchungen würden allerdings noch folgen.

Am vierten Tag war es dann endlich soweit. Mir wurde mitgeteilt, dass ich noch am gleichen Tag vor Gericht zu erscheinen hätte. Gegen 10:00 Uhr kamen dann zwei weibliche Wachen zu mir und legten mir die bekannten Hand- und Fußschellen an. So brachten sie mich ins neben dem Gefängnis gelegenen Gerichtsgebäude.

Die Wachen wollten mich gerade in den Käfig bringen und dort anketten, als der Richter sagte, dass die Fesselung sicher nicht notwendig ist. Als die Wachen ihn ungläubig ansahen ordnete er ausdrücklich an, dass mir die Hand- und Fußschellen abgenommen werden sollen.

Der Richter begrüßte den Staatsanwalt, meinen Anwalt und sogar mich. Dann führte er aus, dass hinsichtlich meiner Person neue Erkenntnisse vorliegen würden, sodass es nach seiner Überzeugung erforderlich sei, den Gerichtsprozess gegen mich neu aufzurollen.

Dann erteilte er dem Staatsanwalt das Wort.

Dieser führte aus, dass es in der Folge einer aus dem Ruder gelaufenen Feier unter Studenten es zu Übergriffen gegen mehrere Polizisten, die von Anwohnern wegen angeblicher Ruhestörung gerufen wurden, gekommen sei. Dabei sei es zu Widerstandshandlungen gekommen, bei denen zwei der Polizisten so stark verletzt wurden, dass diese im Krankenhaus behandelt werden mussten und für eine längere Zeit dienstunfähig waren.
Die Angeklagte hat nachweislich an der Feier teilgenommen und dort – obwohl sie erst 20 Jahre alt war – Alkohol zu sich genommen. In ihrem Blut wurde später 0,54 Promille Alkohol sowie Rückstände von THC – besser bekannt als Haschisch und GHB – auch Liquid Ecstasy oder K.O.-Tropfen bekannt - gefunden. Er habe sich hinsichtlich der Untersuchungsergebnisse beim Labor noch einmal rückversichert. Somit war mein Blutalkohol deutlich geringer als im ersten Prozess angegeben.

Wieso dem Gericht und meinem Verteidiger ein abweichender Befund zur Verfügung gestellt wurde, ist Gegenstand von zurzeit laufenden hausinternen Ermittlungen. Hierfür entschuldigte sich der Staatsanwalt ausdrücklich. Er wies aber darauf hin, dass er die Position erst vor zwei Jahren und somit deutlich nach meiner Verurteilung angetreten hätte.

Vor diesem Hintergrund macht mir die Staatsanwaltschaft den Vorwurf, dass ich in der Öffentlichkeit Alkohol konsumiert hätte, obwohl dies erst mit 21 Jahren zulässig ist. Der Konsum von THC ist ebenfalls strafbar - aber jedoch bereits verjährt. Die Staatsanwaltschaft verzichtet daher diesen zur Anklage zu bringen.

Auch kann die Staatsanwaltschaft nicht nachweisen, dass ich tatsächlich an den Übergriffen auf die Polizei beteiligt war. Aufgrund des GHBs in meinem Blut kann man allerdings davon ausgehen, dass ich entscheidungsunfähig gewesen sei. Daher kann der Vorwurf der Beteiligung an einer gemeinschaftlich begangenen Straftat nicht mehr aufrecht zu halten.

Der Richter fragte meinen Anwalt, ob ich mich zu den Vorwürfen äußern möchte. Mein Anwalt bejahte dies und gab mir das Wort.
Ich erklärte, dass ich Alkohol und auch Hasch zu mir genommen hatte und bereit bin, die Konsequenzen zu tragen. Im Übrigen hatte ich bereits bei der ersten Vernehmung und im Prozess angegeben, dass ich mich an die Vorgänge nicht mehr erinnern kann. Vor dem Hintergrund, dass man mir offensichtlich K.O.-Tropfen verabreicht hatte, erscheint dies jetzt in einem anderen Licht.

Ich erkundigte mich nach dem Gesundheitszustand der seinerzeit verletzten Polizisten. Der Staatsanwalt sagte mir, dass diese keine bleibenden Schäden zurück behalten würden und wieder im Dienst seien. Ich fragte, ob es nicht möglich sei, den Rest meiner Gefängnisstrafe zur Bewährung auszusetzen.

Richter sagte, dass unter Berücksichtigung der aktuellen Kenntnisse, überprüft werden muss, ob die seinerzeit gegen mich verhängte Strafe meiner Tat und meiner Schuld angemessen gewesen sei. Mein Anwalt flüsterte mir zu, dass ich eine deutlich geringere Strafe zu erwarten hätte.

Der weitere Verlauf des Prozesses brachte dann keine weiteren neuen Erkenntnisse. Schließlich wurden dann die Schlussplädoyers gehalten.

Sowohl der Staatsanwalt als auch mein Anwalt führten aus, dass lediglich mein Alkoholkonsum vor Gericht relevant sei. Der Drogenkonsum sei bereits verjährt und eine persönliche Beteiligung an an Angriffen auf die Polizisten sei mir nicht nachzuweisen. Da ich durch die K.O.-Tropfen im Zustand einer vorübergehenden Bewusstseinsstörung gewesen sei, würde auch eine kollektive Tatausführung nicht in Frage kommen. Ich finde es übrigens immer bemerkenswert, wie sich die Juristen ausdrücken.

Mein Anwalt wies darauf hin, dass – falls jetzt eine geringere Freiheitsstrafe gegen mich verhängt wird – ich zu entschädigen sei und auch die mir in dieser Zeit seitens des Camps berechneten Kosten zu erstatten seien. Er bat den Staatsanwalt sich das geschäftliche Treiben des Sträflingscamps genauer anzuschauen.

Dann erteilte der Richter mir das letzte Wort. Ich erklärte, dass es mich beruhigen würde, dass es den seinerzeit verletzten Polizisten wieder besser gehen würde und bat den Staatsanwalt aufzuklären, warum falsche Gutachten vor Gericht und meinem Anwalt vorgelegt wurden. Dabei soll er bitte auch meine ebenfalls verurteilten Kommilitonen nicht vergessen soll.

Meine Freiheitsstrafe wurde dann auf drei Monate reduziert und seitens des Gerichtes wurde mir eine Entschädigung für die zu unrecht gegen mich verhängte Gefängnisstrafe zugestanden und auch die Rückzahlung der mir in Rechnung gestellten Kosten des Camps wurde angeordnet. Weiter wurde angeordnet, dass die Staatskasse meine Kosten und notwendigen Auslagen übernimmt und mir aus der Gerichtskasse 100 Dollar auszuzahlen sind, damit ich die Ausgaben der nächsten Tage bestreiten kann.

Nachdem der Richter die Gerichtsverhandlung beendet hatte, fragte ich meinen Anwalt, wann ich mit einer Auszahlung der mir zugestandenen Gelder rechnen kann. Er erklärte mir, dass er die Auszahlung der Haftungsentschädigung sofort beantragen würde, eine Auszahlung allerdings bis zu 4 Wochen dauern könne. Die Ansprüche gegen die Betreiber des Camps müssen wir vermutlich einklagen.

Wenigstens konnte ich das Gerichtsgebäude als freie Frau verlassen, nachdem mir meine persönlichen Sachen ausgehändigt wurden.

Später meldete sich eine ehemalige Mitarbeiterin des Staatsanwaltes und gab an, dass es zwischen dem Betreiber des Camps und dem damaligen Staatsanwalt eine Absprache gab, bei gut aussehenden Angeklagten die Befunde so zu manipulieren, dass es zu einer Verurteilung kommt. Hintergrund war, dass wir im Bordell des Camps arbeiten sollten. Um ihre Aussagen zu untermauern legte die Mitarbeiterin den entsprechenden E-Mail-Verkehr vor. Der jetzige Staatsanwalt nahm sich sofort des Falls an und leitete umgehend Ermittlungen gegen seinen Vorgänger und den Betreiber des Camps ein.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.10.24 um 12:14 geändert
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ChasHH
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:05.10.24 09:36 IP: gespeichert Moderator melden


Da bin ich ja mal gespannt, wie das weitergeht mit dem Ex-Staatsanwalt...
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m.skorpion
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:05.10.24 20:13 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,
sehr schöne spannende Geschichte. Warum folgt auf Kapitel 14 direkt Kapitel 22? Fehlen die anderen Kapitel, oder ist nur die Nummerierung falsch?
LG
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ZdBdLa
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:08.10.24 19:22 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Hallo,
sehr schöne spannende Geschichte. Warum folgt auf Kapitel 14 direkt Kapitel 22? Fehlen die anderen Kapitel, oder ist nur die Nummerierung falsch?
LG

Ich habe es korrigiert. Es war ein Fehler in der Nummerierung.

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ZdBdLa
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:12.10.24 11:20 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 16: Das Ende der Geschichte

In knapp drei Wochen stand die Wahl des Gouverneurs an. Der aktuelle Amtsinhaber führte in den Umfragen mit großem Vorsprung. Die Einführung des Camps für straffällige Ausländer wurde von der Mehrheit der Bürger befürwortet und hatte maßgeblich zu seiner Beliebtheit beigetragen.

Ich verließ das Gerichtsgebäude als freie Frau, verabschiedete mich von meinem Anwalt und dankte ihm für alles. Ca. zwei Stunden später lief er mir zufällig über den Weg. Er erzählte mir, dass der Amtsinhaber auf einer Wahlkampfveranstaltung gegen mich gewettet hätte. Er zeigte mir auf seinem Smartphone Ausschnitte der Rede. Mir wurde schlecht. Kann der Herr mich nicht jetzt, wo festgestellt wurde, dass ich unschuldig war, in Ruhe lassen? Scheinbar nein.

Völlig frustriert schlenderte ich so durch die Straßen der Stadt. Plötzlich kam ich zur Wahlkampfveranstaltung eines seiner Gegenkandidaten. Konnte ich auf dem Mitschnitt, den mir mein Anwalt gezeigt hatte, sehen, dass dort mehrere zehntausend Zuhörer waren, so hatte der Gegenkandidat allenfalls zweitausend Anhänger versammelt.

Da ich sowieso nichts zu tun hatte und auch nicht wusste, wo ich hin sollte, blieb ich stehen und hörte zu. Der Herausfordere setze sich sehr kritisch mit der Gefängnispolitik des Amtsinhabers auseinander. Ohne meinen Namen zu nennen wies er darauf hin, dass gerade heute wieder festgestellt wurde, dass eine junge Dame zu Unrecht verurteilt wurde und mehrere Jahre in dem berüchtigten Ausländerknast verbringen musste.
Ich ging Richtung der Bühne und stieg hinauf. Oben angekommen wurde ich von zwei der Ordner zurückgehalten. Der Kandidat wandte sich zu mir und fragte mich, wer ich sei und was ich will. Ich sagte, dass er gerade über mich in seiner Rede gesprochen habe. Mein Name ist Beatrice Schmidt, in den letzten Jahren wurde ich allerdings nur Sträfling Nummer 0384 genannt.“, füge ich an. Der Kandidat wies seine Ordner an, mich los zu lassen und fragte mich, ob ich ein paar Worte zum Publikum sagen wollte. Ich stimmte zu.

„Ich weiß, dass der aktuelle Amtsinhaber gerade heute auf seiner Wahlkampfveranstaltung über mich gesprochen ist. Ich halte es aber für geboten, einige Tatsachen richtig zu stellen. Ja, ich habe Fehler gemacht - ja, ich habe Alkohol mit 20 Jahren getrunken und auch Hasch geraucht. Ich stehe zu meinen Fehlern bzw. Straftaten und weiß, dass ich die Konsequenzen tragen muss. Es ist nur so, dass mir offensichtlich OK-Tropfen verabreicht wurden. Dies geht aus der Untersuchung meines Blutes, wie sie der Staatsanwaltschaft vorliegt hervor, nicht jedoch aus jener, die meinen Verteidiger und dem Gericht seinerzeit vorgelegt wurde. Derzeit laufen Untersuchungen, wie dies geschehen konnte. Dies ist allerdings ein Fehler, der mich mindestens zwei Jahre meines Lebens gekostet hat.

Ja, ich habe auch mit dem Kommandanten geschlafen. Auch habe ich die Initiative ergriffen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich dabei nicht auf meine Kosten gekommen bin.
Wahr ist aber auch, dass mir bevor ich in die Villa des Kommandanten gebracht wurde, mir ein sogenanntes Disziplinierungshalsband angelegt und mit einem Schloss gesichert, sodass ich es nicht abnehmen konnte. Mit dem Halsband konnten mir sehr schmerzhafte Elektroschocks verpasst werden. Dies wurde mir auch gleich demonstriert. Ich wurde darauf hingewiesen, dass dies die unterste Stufe sei.
Ferner wurde ich neu eingekleidet. Dann präsentierte ich die Dienstmädchenuniform, die ich in der Villa tragen musste, einschließlich des zugehörigen Stringtangas und sagte, dass man mir eine Spirale eingesetzt hat, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
Ich führte weiter aus: „Man muss schon ziemlich naiv sein, um nicht zu kapieren, was das zu bedeuten hat. Im Camp seid Ihr schutz- und rechtlos dem Wachpersonal ausgeliefert und das Halsband macht es nicht besser. Ich wusste, was von mir verlangt wurde und dass ich es nicht verhindern konnte. Ist es da verwerflich, wenn ich zugesehen habe, dass ich auch auf meine Kosten komme und meinen Spaß habe?
Die Hälfte der Zuhörer war sichtlich geschockt, während die andere Hälfte mir applaudierte.

„Ja, ich habe mich prostituiert. Ich habe es auch offiziell freiwillig getan und deutet Anführungszeichen mit meinen Fingern an. Im Camp ist nichts freiwillig. Mir wurde angeboten, in Bordell zu arbeiten und ich habe es ablehnt. Darauf wurde ich ohne einen Tropfen Wasser in sengende Hitze in eine kleine Blechbude gesperrt - 80 mal 80 mal 80 cm groß. Ich hatte somit nur die Wahl, entweder in der Blechhütte – von den Wachen übrigens 'Backofen' genannt – elendig zu krepieren oder mich zu prostituieren.
Ja, ich wurde auch wegen Ungehorsam zur Strafe auf eine Galeere verurteilt. Der Ungehorsam war übrigens, dass ich mich geweigert habe, mich weiter zu prostituieren.

Ich berichtete noch weiter über die Verhältnisse im Camp. Nach meiner Rede bekam ich vom Publikum minutenlangen Applaus. Dies machte mir ein wenig Hoffnung, dass es doch noch Gerechtigkeit in diesem Land geben kann.

Am Ende fragte mich der Kandidat, ob ich ihn auf der Wahlkampftour begleiten würde.
Ich fragte, ob ich dann ein Dach über dem Kopf habe und etwas zu Essen bekomme.“ Der Kandidat schaute mich irritiert an. Ich erklärte ihm, dass ich noch 78 Dollar in der Tasche habe und nicht weiß wo ich bleiben und wovon ich leben soll. Ich bin zwar frei gesprochen worden und bekomme das Geld, welches mir in Rechnung gestellt wurde, zurück. Auch steht mir eine Haftentschädigung zu. Allerdings bekomme ich diese erst in 4 Wochen und hinsichtlich meiner Ansprüche gegen den Betreiber des Gefängnisses muss ich einklagen.

Der Kandidat wies darauf hin, dass der aktuelle Amtsinhaber selbst Opfer wie mich im Regen stehen lassen würde.

Nach der Veranstaltung stellte sich der Kandidat als Roger Smith, vor und füge hinzu: „Für Dich einfach Roger“. Das Team nahm mich mit in ein billiges Motel am Rand der Stadt. Ich war überaus dankbar, dass ich wenigstens ein Dach über dem Kopf hatte.

Auch zwei lokale Fernsehsender waren mit eigenen Kamerateams vor Ort gewesen. Einige der Zuhörer hatten meine Rede aufgenommen und ins Internet gestellt. Wir saßen mit Pizza vorm Fernseher und sahen uns die lokalen Nachrichten an. Meine Rede wurde von den Redaktionen als würdig angesehen, hierüber in den Nachrichten zu berichten. Plötzlich klingelte das Mobiltelefon von Roger. Es war sein Wahlkampfteam vom nächsten Ort. Es teilte uns mit, dass nicht nur die lokalen, sondern auch die nationalen Nachrichten über mich berichten würden.

Die Nachrichten gingen zuerst auf die Rede des Amtsinhabers und das, was er über mich gesagt hatte, ein. Danach erläuterten, dass die Betreffende – also ich – mich dann auf der Veranstaltung des Gegenkandidaten geäußert hätte. Mehrere Passagen meiner Rede wurden in voller Länge gezeigt.

Nach der Übertragung war das Team sich uneins, wie auf die neue Situation reagiert werden soll.
Plötzlich ergriff die Praktikantin das Wort: „Wieso stellen wir Beatrice in dem Mittelpunkt unserer Kampagne? Die Medien scheinen Dich zu lieben.“ Es folgte eine weitere lebhafte Diskussion, ob es nicht zu riskant sei, die komplette Kampagne um zu schmeißen. Schließlich sagte Roger: „Wir sind uns doch einig, dass wir mit unserer bisherigen Kampagne keine Chancen haben, den Amtsinhaber zu schlagen. Auf der anderen Seite haben jetzt mit Beatrice eine einmalige Chance und wären blöd, wenn wir sie nicht ergreifen. Schwierig wird es ohnehin.“

Roger wies seine Leute an, auf den Plakaten darauf hinzuweisen, dass ich auftrete. Waren es beim letzten Auftritt noch 2.000 Besucher, so kamen zum nächsten bereits über 10.000 und wenige Tage später waren es bereits 50.000.

Als erstes erklärte sich die Studentenvertretung der Universität, an der ich bis zu meiner Verhaftung studiert hatte, mit mir solidarisch. Einige Kommilitonen starteten eine Online-Plattform, an welcher meine Mitstudenten ihre Solidarität mit mir ausdrücken konnten. Wenig später schalteten sie diese für alle frei, nachdem sie vielfach dazu aufgefordert wurden. Innerhalb von einer Woche hatten bereits landesweit eine Million Menschen ihre Solidarität mit mir bekundet.
Wenig später tauchten Anstecker mit meinem Bild und der Aufschrift „#384“ auf. Eine meiner ehemaligen Professorinnen betrat den Hörsaal, wies ihre Studenten darauf hin, dass politische Bekundungen im Hörsaal zu unterbleiben hätten, steckte sich dann selbst den Anstecker an und begann mit ihrer Vorlesung. Am Ende der Vorlesung sagte sie noch in Richtung ihrer Studenten: „Dass Sie sie Solidarität mit Frau Schmidt zeigen, in dem sie die Anstecker zeigen, ist schon einmal ein Anfang. Sie sollten zumindest bei der Wahl für Roger Smith stimmen oder noch besser ihn im Wahlkampf unterstützen. Ich persönlich werde mein Foto mit dem Anstecker in den sozialen Medien veröffentlichen und auch eine Stellungnahme zum Strafsystem des Amtsinhabers abgeben. Sollte dieser die Wahl gewinnen, könnte es sein, dass jemand anderes diese Vorlesung im nächsten Jahr hält.

Auch gab einige Tage später eine der größten Frauenrechtsorganisationen des Landes eine Pressekonferenz. Es war zwar nicht Gegenstand, jedoch fragte plötzlich einer der anwesenden Reporter nach einem Statement zu mir. Die Vorsitzende erklärte, dass ich aus ihrer Sicht das Opfer sei.

„Ja, die Frau wurde rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Ich weiß es ist der Traum vieler Männer: Eine Frau, mit einem Hauch von nichts bekleidet, ihnen schutzlos ausgeliefert, angekettet und zudem mit einem Erziehungshalsband ausgestattet, mit der man ihr jederzeit Elektroschocks verpassen kann, wenn sie nicht pariert. Der Skandal ist, dass dies in einer Einrichtung der öffentlichen Hand geschah. Solange dies noch möglich ist, weiß ich, dass unsere Arbeit noch erforderlich ist und wir werden solange nicht mit ihr aufhören. Ich werde die Frau nicht verurteilen, weil sie versucht hat, aus der Situation das Beste für sich zu machen. Eigentlich habe ich Respekt vor ihr. Ihre Vorstandskollegin erklärte, dass sie alles, was gerade gesagt wurde, absolut mittragen würde, was dann auch die anderen Frauen auf dem Podium bestätigten. Anschließend fügte Sie hinzu: „Wir wollen uns nicht in den lokalen Wahlkampf einmischen, jedoch raten wir allen Wählern und vor allem Wählerinnen genau zu überlegen, ob sie einem Gouverneur wählen wollen, der stolz auf ein System ist, welches derartige Ungerechtigkeiten hervor bringt.

In den nächsten Tagen erklärten sich mehrere weitere Organisationen mit mir solidarisch.

Der Wahlkampf spitzte sich auf eine Entscheidung zwischen dem Amtsinhaber und Roger zu, nachdem fast alle Mitbewerber ihre Kandidatur zurück gezogen haben und ihren Anhängern empfohlen haben, Roger zu wählen. Auch war zu beobachten, dass das landesweite Interesse der Medien am Wahlkampf deutlich anstieg, nachdem der Ausgang wieder spannend geworden war.

Wenig später erklärte der Amtsinhaber, dass er einen Haftbefehl gegen mich ausgestellt habe. Rogers Pressestelle informierte die Medien, dass ich mich meiner Verantwortung stellen würde. So ging ich zur örtlichen Polizeiwache. Die Polizisten hatten sich bereits über den Trubel vor ihrer Tür gewundert. Wenig später kam ich als freie Frau aus der Polizeiwache heraus und erklärte, dass der Haftbefehl aufgehoben wurde. Die Staatsanwaltschaft und mein Anwalt sowie eine Reihe von Bürgen, die ich gar nicht kannte, hätte beide das höchste Gericht des Staates angerufen. Dieses hätte in einer Eilentscheidung, den Haftbefehl ausgesetzt. Gleichzeitig stellten die Staatsanwaltschaft und mein Anwalt gegen den Amtsinhaber einen Strafantrag wegen Amtsmissbrauch. Unter dem Jubel unserer Anhänger forderte ich diesen auf, sich so wie ich, seiner Verantwortung zu stellen.

Wenig später erklärte die Pressestelle des höchsten Gerichtes, dass hunderte von Beschwerden gegen den Haftbefehl eingegangen seien und dass ich quasi jetzt unter dem Schutz des Gerichtes stehen würde. Dies würde auch gelten, wenn der Amtsinhaber die Wahl gewinnen sollte.

Der Staatsanwalt ging auch gegen seinen Vorgänger vor und erreichte, dass dessen Schutz vor Gericht aufgehoben wurde. Wenig später musste der Mann zugeben, dass er angeordnet hatte, die Ergebnisse zu manipulieren und trat von allen seinen Posten zurück. Auch belastete er den Amtsinhaber.

Sah der Amtsinhaber vor wenigen Wochen noch wie der sichere Sieger aus, so wurde es am Wahltag noch einmal spannend. Wir hatten uns entschlossen, unsere Wahlparty open Air zu veranstalten, da wir mit deutlich mehr Anhängern rechneten und so kurzfristig keine Halle mehr bekamen. Tatsächlich schafften wir es, dass zu unserer Veranstaltung deutlich mehr Leute kamen, als zu der vom Amtsinhaber.

Am Wahltag sah es dann lange Zeit so aus, als ob der Amtsinhaber denn noch, wenn auch knapp das Rennen machen würde. Kurz vor Ende der Auszählung fehlten nur noch die Stimmen von der Stadt, in welches ich bis zu meiner Verhaftung studiert hatte. Der Amtsinhaber lag mir knapp 1% vorne. Wir brauchten schon einen Vorsprung von 60 % der Stimmen und somit ein kleines Wunder. Das Ergebnis kam. Der Amtsinhaber hatte 5% der Stimmen erreicht und auch die anderen Bewerber bekamen kaum nennenswerte Stimmanteile. Schließlich wurde unser Ergebnis verkündet. Roger hatte tatsächlich 72 % der Stimmen erhalten und somit die Wahl gewonnen.

Unter unseren Anhängern bracht Jubel aus. Letztendlich gewann ein vor knapp drei Wochen vollkommen unbekannter und somit chancenloser Kandidat und dies nur durch die Unterstützung einer ehemaligen verurteilten Straftäterin.

Als ich wenig später im Park hinter unserer Bühne spazieren ging, um frische Luft zu schnappen, begegnete mir plötzlich Roger. „Ich habe Dir noch gar nicht gedankt, ohne Dich hätte der Sieg nicht möglich gewesen. Irgendwie begegneten sich plötzlich unsere Blicke und wir sahen uns tief in die Augen. Eine besondere erotische Spannung lag in der Luft und war fast mit den Händen zu greifen. Wir umarmten uns und küssten uns leidenschaftlich. Roger flüsterte mir ins Ohr: „Schon als Du seinerzeit zu mir auf die Bühne gekommen bist, habe ich gefühlt, dass Du mein Leben verändern wirst. Wir tauschten noch eine Reihe von Zärtlichkeiten aus, dann sagte ich, dass ich gerne zu 'meiner' Universität fahren würde. Ich weiß, dass sich dort einige Studenten versammelt haben und den Wahlausgang verfolgen.

Roger organisierte mir ein Auto mit Chauffeur und ließ mich zur Universität bringen. Viele Studenten hatten sich auf dem Campus versammelt und feierten unseren Sieg. Eine große Leinwand war aufgebaut, auf welcher die Wahlberichterstattung übertragen wurde.

Ich ging zur Leinwand und stellte mich davor. Einer der Organisatoren erkannte mich und gab mir ein Mikrophon. „Hallo hier ist Nummer 384 für Euch“, begann ich meine Rede. Die Verwunderung war den versammelten Studenten sichtlich anzusehen. Als sie erkannten, dass ich vor ihnen stehe, bracht Jubel aus. Ich richtete die Grüße von Roger aus und bedankte mich für die Unterstützung von mir und von Roger bei seinem Wahlkampf. Dann ließ ich die letzten Jahre Revue passieren und versprach, dass das berüchtigte Ausländer-Camp jetzt ein für alle Mal geschlossen wird und alle Studenten, die seinerzeit dorthin gebracht wurden sowie jene, die als amerikanische Staatsbürger ins Staatsgefängnis gebracht wurden, sehr bald an diese Universität zurück kehren würden. Unter dem Jubel der Anwesenden schloss ich meine Rede mit den Worten ab: „Ich freue mich bereits jetzt darauf, mein Studium mit Euch zusammen fortzusetzen.“

Später fragte mich Roger, ob ich bei der Amtseinführung an seiner Seite auftreten will. Ich sagte zu und so begleitete ich ihn – quasi als designierte First Lady – bei der Amtseinführung.

Ende der Geschichte
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  RE: Das Sträflingscamp Datum:12.10.24 16:57 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank für diese Geschichte.


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  RE: Das Sträflingscamp Datum:13.10.24 06:44 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für die tolle Geschichte mit Happy End
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