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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:26.11.24 22:55 IP: gespeichert
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Ich glaube, ich muss meinen letzten Kommentar etwas revidieren. Es ist tatsächlich sehr interessant auch Wiederholungen aus dem ersten Teil aus einer anderen Perspektive zu lesen. Natürlich bin ich aber sehr neugierig wie es jetzt mit den neuen Patientinnen weitergeht
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:27.11.24 18:56 IP: gespeichert
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Zitat | Ich glaube, ich muss meinen letzten Kommentar etwas revidieren. Es ist tatsächlich sehr interessant auch Wiederholungen aus dem ersten Teil aus einer anderen Perspektive zu lesen. Natürlich bin ich aber sehr neugierig[,] wie es jetzt mit den neuen Patientinnen weitergeht |
Hallo Adriana0306, es freut mich, dass auch Dir die Geschichte aus den anderen Perspektiven gefällt. Allerdings wird es im nächsten Kapitel um Natalies Rachefeldzug gegen die Leiterin des Internats gehen. Hier sind die Möglichkeiten zu einem Perspektivenwechsel leider begrenzt.
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:27.11.24 19:16 IP: gespeichert
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Diese Rache ist genial. So hätte ich gerne auch mit einigen gemacht... 👍
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:30.11.24 14:55 IP: gespeichert
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Kapitel 16: Die zweite Therapiestunde (Teil 1)
Schließlich stand zwei Tage später die zweite Therapiestunde von Annabelle und Jessica an.
Wir unterhielten uns über die erste Therapiestunde und ich fragte Annabelle, was sie noch mit ihrer Mutter unternommen hatte. Sie berichtete von einer langen Wanderung in den Bergen und sagte: „Es war sehr schön, aber auch schon sonderbar, dass ich meine Mutter trösten musste." Auch Jessica erklärte, dass sie einen Brief von ihren Eltern bekommen hat. In diesem haben sie sich noch einmal für alles entschuldigt, was sie ihr angetan haben. Auch sie können sich nicht erklären, warum sie die Warnsignale ignoriert haben.
Am Abend habe ich dann erfahren, dass sowohl Annabelles Mutter und als auch Jessicas Eltern sich an das Institut gewandt haben und um die best-mögliche Therapie gebeten haben. Sie würden die Kosten hierfür selbstverständlich übernehmen und haben uns quasi einen Blankoscheck ausgestellt.
Ich musste unweigerlich an meinen Vater denken. Auch dieser hat mir Unsummen an Geld überwiesen. Er war dann aber auch der Ansicht, dass ich noch immer Führung brauche und daher schnellst möglich ins Internat zurückkehren soll. Er begründete es damit, dass ich die vollkommen unnötigerweise, die Kosten des allseits beliebten Mitarbeiterfestes übernommen hatte. Dabei wollte ich mich nur beim Krankenhauspersonal dafür bedanken, dass sie so aufopferungsvoll um mich gekämpft und mir somit das Leben gerettet haben.
Aber nun weiter zur Therapie von Annabelle und Jessica. Diesen erzählte ich von unserem Therapieansatz. Dieser sah vor, dass unsere Patientinnen möglichst schnell wieder ein ganz normales Leben führen sollen. Hierzu zählt selbstverständlich auch der Schulbesuch. So eröffnete ich den beiden Mädels, dass wir mit den örtlichen, staatlichen Schulen zusammen arbeiten würden. Somit besteht die Möglichkeit, die Schulausbildung dort fortzusetzen.
Annabelle und Jessica erklärten übereinstimmend, dass sie nicht wieder auf eine Privatschule gehen wollen. Ich sagte, dass ich dies sehr gut nachvollziehen kann. Auch ich hatte mich, als ich im Seiberhof eingezogen war, für die staatliche Schule im Tal entschieden. Bereut habe ich die Entscheidung nicht. Allerdings musste ich noch selbst zur Direktorin gehen.
Das braucht Ihr allerdings nicht zu tun. Ich kann bei der Schule im Tal Euch ankündigen und ihr könnt Euch diese erst einmal unverbindlich – und wenn ich 'unverbindlich' sage, dann meine ich es auch so - ansehen. Auch haben sich die meisten Eurer Mitbewohner in der Außenstelle für diese Schule entschieden und die Zusammenarbeit ist sehr erfolgreich.“
Ich wollte dann mit der zweiten Therapiestunde beginnen, aber Annabelle und Jessica baten mich, Ihnen die Geschichte über meinen Auftritt im Internat zu erzählen. So begann ich: „Als ich mit Hand- und Fußschellen gefesselt in der Arrestzelle der Polizei saß und darauf wartete, ins Internat zurück gebracht zu werden, habe ich mir selbst geschworen, dass Frau Durcet und ihre Handlangerinnen für alle die Demütigungen und Ungerechtigkeiten, die ich bisher ertragen musste und die auch noch zukünftig auf mich zukommen werden, bezahlen werden.
Die Möglichkeit hierzu ergab sich dann, nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte und mein Leben wieder einigermaßen in geordneten Bahnen verlief. Herr Brinkmann und sein Team hatten mich mental wieder stabilisiert. Auch mit meinen Eltern hatte ich mich ausgesprochen, nachdem diese eingesehen hatten, dass sie einen großen Fehler gemacht und sich mir gegenüber unfair verhalten hatten. Und schließlich hatte ich im Seiberhof eine neue Heimat und neue Freundinnen gefunden.
Herr Brinkmann, der nach wie vor mich psychologisch betreute, war von meinem 'Rachefeldzug“ alles andere als begeistert. Zwar sah er, dass ein möglicher juristischer Erfolg es mir erleichtern würde, endgültig mit dem Kapitel 'Internat' abschließen zu können. Auf der anderen Seite hatte er die Befürchtung, dass ich einen Prozess - trotz meiner Qualitäten als Kämpferin - mental nicht durchstehen würde. Hinzu kam, dass vor Gericht die Beschäftigung meiner Erlebnisse durch die nüchterne Brille des Juristen erfolgen wird. Entsprechend seines Grundsatzes, dass ich als Patientin entscheide, stimmte er dann dennoch zu.
In seine Studienzeit hatte sich Prof. Dr. Brinkmann eine Wohnung bzw. Bude mit einem Jurastudenten geteilt. Dieser war zwischenzeitlich zu einem der angesehensten Anwälte der Schweiz avanciert. Herr Brinkmann stellte den Kontakt her und der Anwalt war tatsächlich bereit, mich zu vertreten. Der Anwalt reichte in meinem Namen eine Klage gegen das Internat ein und das Gericht setzte einen Gerichtstermin fest.
Die Direktorin - Frau Durcet - war sich so sicher, die Klage abschmettern zu können, dass sie nicht selbst vor Gericht erschien, sondern ihre Sekretärin schickte. Einen Fehler, den sie später noch bitterlich bereuen sollte.
Der gegnerische Anwalt erläutert sodann die Säulen der Internatskonzeptes. Ziel sei es aus Kindern Damen von Welt zu machen. Voraussetzung wären beste schulische Leistungen, Tragen einer einheitlichen Kleidung, die Beschäftigung mit Gott und dem Glauben sowie ein unbedingtes Befolgen der Pensionatsregeln, einschließlich des Gehorsams gegenüber den Lehrkräften.
„Wissen Sie, Euer Ehren“, führte es weiter aus, „das Internat hat seit seinem Bestehen hunderte von jungen Frauen zu Damen geformt. Die meisten Absolventinnen sind dem Internat dankbar für die Ausbildung, die sie dort erhalten haben und bekleiden zwischenzeitlich hohe Positionen in der Wirtschaft, Verwaltung oder Politik. Vereinzelt werden aber auch Horrorgeschichten erzählt, die allerdings jeglicher Grundlage entbehren. Wir behalten uns vor, gegen die Klägerin juristisch wegen übler Nachrede vorzugehen. Der Anwalt bot an, darauf zu verzichten, wenn ich die Klage jetzt zurück ziehen würde.
Ich konnte es, einfach nicht fassen. Bezichtigte mich der gegnerische Anwalt doch tatsächlich der Lüge, obwohl ich nur gesagt habe, was ich erlebt habe. Ich brach in Tränen aus. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie der gegnerische Anwalt schon siegessicher mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck im Gerichtssaal saß. Vielleicht hätte er besser die Weisheit meines Vaters, beherzigt, seine Gegner niemals zu unterschätzen. Mein Anwalt lehnte das 'großzügige' Angebot in meinem Namen ab.
Danach wurde vom gegnerischen Anwalt zwei ehemaligen Schülerinnen und deren Eltern in den Zeugenstand gerufen. Sie schilderten, welche gute Ausbildung sie im Internat erhalten haben und wie dankbar sie dafür seien.
Dann wurde ich in den Zeugenstand gebeten. Ich schilderte wie ich die leicht verschärfte Internatskleidung samt Keuschheitsgürtel, wie ich Winterkleidung im Hochsommer tragen und wie ich festgezurrt und unter viel zu warmen Decken schlafen musste. Dann berichtete ich, wie ich in Windeln und mit einer Zwangsjacke in den Raum der Stille gesperrt wurde. Einen absolut dunklen und schalldichten Raum. „Anschließend legte man mich in Ketten und brachte mich in den Raum der Besinnung.“ fuhr ist fort. Dann berichtete ich, wie ich nachdem ich das Internat verlassen hatte, Hand- und Fußschellen tragen musste. Von Schlägen auf die Handflächen sowie von der deutlich verschärfte Internatskleidung und dem Knebel, der mir für angebliche verbreiten von Lügen über das Internat für zwei Wochen verpasst wurde, ganz zu schweigen. Ich schloss meine Ausführungen damit ab, dass Bestrafungen für kleinste Verfehlungen und manchmal für gar nichts im Internat üblich seien. Dies habe dazu geführt, dass ich keinen Ausweg mehr sah und nur noch sterben wollte und aus dem Fenster gesprungen bin.
Meine Ausführungen wurden sowohl von der Sekretärin und auch vom gegnerischen Anwalt als frei erfunden und somit als Lüge bezeichnet und der Sprung war ein bedauerlicher Unfall, ein Sturz gewesen. Auch die beiden ehemaligen Schülerinnen bestätigten auf Nachfrage des Gerichtes, dass sie nie etwas von dem, was ich gerade erzählt hatte, gehört oder gesehen hätten. Mein Anwalt beantragte, dass die Aussagen unter Eid abgegeben werden, was von der Richterin zunächst abgelehnt wurde, da nach ihrer Aussage, hierfür keine Veranlassung bestehen würde.
Das Blatt wendete sich dann zu meinen Gunsten, nachdem mein Anwalt die Ärztin, die mich im Krankenhaus behandelt hatte, in den Zeugenstand rief und die Internatskleidung, die ich bei meinem Sprung getragen hatte, präsentierte. Die Ärztin bestätigte dies. Man muss dazu sagen, dass mir die Ärztin im Krankenhaus die Kleidung gegeben hatte uns gesagt: „Wenn Ihnen jemand die Geschichte nicht glaubt, können Sie einfach die Kleidung vorzeigen. Das Internat hat mich bereits mehrfach kontaktiert und um Rückgabe der Kleidung gebeten. Ich habe geantwortet, dass ich die Kleidung nirgends finden konnte und davon ausging, dass wir diese aus hygienischen Gründen verbrennen musste.“ Tatsächlich war sie bei ihr zu Hause.
Mein Anwalt übergab zudem 22 eidesstattliche Versicherungen von Mitarbeitern des Krankenhauses, die alle übereinstimmend bestätigten, dass ich bei der Einlieferung ins Krankenhaus die besagte Kleidung getragen habe. Weiter beantragte er, die Polizei zum Internat zu schicken und nachzusehen, ob weitere Schülerinnen derartige Kleidung tragen würden.
Ich beobachtete die Gegenseite und konnte feststellen, dass die vorher noch ziemlich gelöste Stimmung verschwunden war. Offensichtlich diskutierten der Anwalt und die Sekretärin, wie es sein konnte, dass ich in Besitz der Internatsuniform bin. Mein Anwalt und ich gaben sich währenddessen bewusst locker.
Die Gerichtsverhandlung wurde unterbrochen und nach zwei Stunden fortgesetzt. Kurze Zeit später kamen zwei Polizisten – ein Mann und eine Frau - in Begleitung von acht Internatsschülerinnen in den Gerichtssaal. Es waren übrigens die beiden Polizisten, die sich, als ich im Polizeigewahrsam war, sehr gut um mich gekümmert hatten.
Der Polizist erläuterte dem Gericht, dass sechs Schülerinnen mit verschärften Bekleidungen angetroffen wurden. Hierbei würde es sich fünfmal die sogenannte 'leicht verschärfte' und einmal die sogenannte 'deutlich verschärfte Internatskleidung' handeln. Weiter wurde seine Kollegin Zeugin, wie eine Lehrkraft einer Schülerin Stockschläge verpasste und eine Schülerin wurde angekettet im Verlies vorgefunden. Die Erzieherin würde sich im Polizeigewahrsam befinden und über die Schülerin im Verlies sei eine Fotodokumentation erstellt worden. Weiter habe er die Gummizelle vorgefunden. Auch über diese Räumlichkeit habe er ebenfalls eine Fotodokumentation erstellt.
Auch die Polizistin bat darum eine Aussage machen zu dürfen. Sie erzählte, dass sie mich seinerzeit zurück ins Internat bringen musste. Sie habe mich, wie es Vorschrift war, mit Hand- und Fußschellen an Frau Durcet übergeben. Frau Durcet hat mich dann, so wie war, in den Speisesaal gebracht. Sie sei uns gefolgt und habe mitbekommen, wie Frau Durcet verkündet hat, dass ich zunächst eine Woche lang die Hand- und Fußschellen tragen müsse.
Als mich meine Mitschülerinnen in den sogenannten Kreis aufgenommen hatten, habe ich ihnen gesagt, dass sie den beiden Polizisten vertrauen können. Später habe ich dann erfahren, dass meine Mitschülerinnen, als die beiden Polizisten das Internat betraten, diese nach ihren Namen fragten. Dann versorgten sie sie mit allen Informationen, die sie brauchten, um gegen das Internat vorgehen zu können.
Mein Anwalt führte aus, dass nach seiner Einschätzung jetzt eindeutig bewiesen sei, dass ich die leicht verschärfte Internatsuniform getragen habe und dass ich einige Tage in Hand- und Fußschellen gelegt verbringen musste. Weiter ist nachgewiesen, dass Schülerinnen im Keller angekettet und mit Stockschlägen bestraft wurden sowie auch dass die deutlich verschärfte Internatsuniform im Einsatz ist. Schließlich sei auch die Existenz der Gummizelle nachgewiesen. Somit ist eindeutig bewiesen, dass die Gegenseite in zwei Fällen die Unwahrheit gesagt wurde. In den weiteren Fällen sei dies überwiegend wahrscheinlich. Er wiederholte seinen Antrag auf Vereidigung der Zeugen der Gegenseite und diesmal gab die Richterin dem Antrag statt.
Aufgrund der erdrückenden Beweislast räumten die Sekretärin, die beiden ehemaligen Schülerinnen und letztendlich auch der gegnerische Anwalt, die Vorwürfe ein. Die Sekretärin führte aus, dass die Maßnahmen erforderlich gewesen seien, um aus verwöhnten Gören Damen von Welt zu machen, während die von Internat als Zeugen präsentierten Schülerinnen angaben, dass sie von Frau Durcet und ihren Eltern zu den Aussagen gedrängt wurden. Auch gaben meine eben aus dem Internat befreiten Mitschülerinnen an, dass die Sekretärin persönlich an Misshandlungen beteiligt war und hierbei deutlich brutaler als beispielsweise Frau Durcet vorgegangen sei.
War der gegnerische Anwalt zu Beginn der Verhandlung sichtlich gelöst, später angespannt, so war er nun kreidebleich. Wie gesagt, sollte man seine Gegner niemals unterschätzen. Zumal wenn dieser Natalie von Sternenberg heißt und von einem der besten Anwälte der Schweiz vertreten wird.
Mein Anwalt schlug vor, die Staatsanwaltschaft, die Schulbehörde und das Familiengericht über die Erkenntnisse, die sich im Verlauf der Verhandlung ergeben haben, zu informieren.
Danach wurde Herrn Prof. Dr. Brinkmann in den Zeugenstand gerufen und zu den Folgen meines Internatsaufenthaltes befragt.
Dem gegnerischen Anwalt waren ganz offensichtlich die Argumente ausgegangen. Im Schlussplädoyers hob er hervor, dass es das Ziel des Internats war, dass ich und die anderen Schülerinnen eine sehr gute Ausbildung bekommen, auch wenn sie das jetzt noch nicht zu schätzen wissen. Einige Verfehlungen gab es zu, allerdings bezeichneter er die von mir geforderte Summe als deutlich zu hoch.
Dann war mein Anwalt an der Reihe. Er führte zuerst aus, dass die abgeschlossenen Verträge ungültig seinen, da ich bereits volljährig war und die Vollmacht, die ich meinen Eltern erteilt hatte, vom Familiengericht hätte bestätigt werden müssen. Folglich wurde ich widerrechtlich über ein Jahr im Internat festgehalten. Dann führte er aus, welche Grausamkeiten ich im Internat erleiden musste.
Die Richterin folgte vollumfänglich den Argumenten meines Anwalt und sprach mir die geforderte Entschädigung zu. Im Urteil wurde auch festgestellt, dass ich im Internat keine menschenwürdige Behandlung bekam, sondern statt dessen fortlaufend gequält, schikaniert und gedemütigt wurde. So wurde ich Opfer von körperlichen und psychischen Misshandlungen, die nach Überzeugung des Gerichtes schwere psychische Schäden angerichtet haben. Ausdrücklich wurde im Urteil festgestellt, dass mein Sprung nach Überzeugung des Gerichtes eine Folge von den Misshandlungen war, die ich im Internat erdulden musste. Dem Internat wurden daher zusätzlich die Kosten für meine psychologische Behandlung sowie für meine Behandlung im Krankenhaus auferlegt.
Die Richterin schloss die Sitzung, während der Staatsanwalt der Sekretärin eröffnete, dass diese aufgrund des Verdachtes der Misshandlung Schutzbefohlener verhaftet sei.
Ich konnte es nicht erwarten, zum Internat zu fahren und Frau Durcet mit dem Urteil zu konfrontieren. So fuhr ich zusammen mit meinem Anwalt zum Pensionat. Auch Herr Brinkmann bestand darauf mitzukommen, falls mich die Situation emotional überfordern sollte. Wir gingen zielstrebig zum Büro der Rektorin, Frau Ducret, klopfen an und traten ein. "Hallo Natalie, schön Dich zu wieder zu sehen. Du willst sicher Deine Ausbildung bei uns beenden. Aber warum trägst Du nicht die Schuluniform?“ Auch Frau Durcet bemerkte, dass mein Erscheinungsbild eine perfekte Kombination aus Seriosität und dem Einsatz meiner weiblichen Reize sei. „Für diese Schule kommt aber eine derartige Bekleidung nicht in Frage“ fuhr sie mit strengem Unterton fort.
„Du musst verzeihen, ich hatte wieder eine dieser lächerlichen Klagen auf Schadensersatz wegen angeblicher Grausamkeiten im Internat. Ich konnte nicht selbst hingehen und musste daher meine Sekretärin hinschicken. Es wundert mich aber schon, warum sie noch nicht zurück ist. Willst Du mir eigentlich nicht Deine Begleitung vorstellen?“
Ohne auf ihre Ausführungen einzugehen, setzte ich mich demonstrativ auf einen der Sessel, worauf sie mich in ihrer gewohnt unfreundlichen Art darauf hinwiese, dass es Schülerinnen des Pensionats verboten ist, sich im Zimmer der Rektorin in die Sessel zu setzen.
Ich spürte, dass meine große Stunde gekommen war und führte aus: „Erstens bin ich für Sie nicht Natalie sondern Frau von Sternenberg. Zweitens bin ich schon längst nicht mehr Schülerin Ihres Pensionats und werde es auch nie wieder sein. Drittens sind mir Ihre Reglungen vollkommen egal.“ Um dies zu unterstreichen, löste ich mein Haargummi, welches meine Haare zu einem Dutt formten, sodass meine langen, blonden Haare auf meine Schultern fielen. Weiter führte ich aus: „Viertens bin ich die Klägerin der lächerlichen Klage und fünftens hat das Gericht zu meinen Gunsten entschieden und mir insgesamt 10.785.423,05 Schweizer Franken als Entschädigung und Ersatz meiner Auslagen zugesprochen. Und ich fordere Sie sechstens hiermit auf, die vorgenannte Summe noch heute an mich zu bezahlen. Siebtens werde ich hinsichtlich der Ihnen ebenfalls auferlegten Behandlungskosten auf Sie noch zukommen.“
Ich merkte sofort, wie Frau Ducret blass wurde und stammelte, dass eine solche Summe ihre und die finanziellen Möglichkeiten des Pensionats deutlich übersteigen würde.
Zu meinem Anwalt meinte ich, dass Frau Durcet offensichtlich nicht gewillt ist, die mir zustehende Entschädigung zu zahlen und bat ihn, die Zwangsvollstreckung in die Konten und die Internatsimmobilie in die Wege zu leiten. Er telefonierte kurz und gab mir mit einem kurzem „erledigt“ eine Vollzugsmeldung. Ich wandte mich an meine beiden Begleiter und sagte, dass weitere Verhandlungen hier offensichtlich keinen Sinn machen würden. "Das Gespräch ist beendet. Gehen wir jetzt.", fügte ich an. In der Zeit vor meinem Internatsaufenthalt hatte ich öfters meine Eltern zu geschäftlichen Terminen - insbesondere zu Geschäftsessen - begleitet. Ich kam mir dabei eher als 'schmückendes Beiwerk' vor, da ich weder verstand, über was dort verhandelt wurde, noch zu den Gesprächen etwas Konstruktives beitragen konnte. Zumindest konnte ich mich daran erinnern, dass mein Vater mehrfach Gespräche mit diesen Worten beendet hatte. In der Folgezeit sollte ich gegenüber Frau Durcet mehrfach Ausdrücke verwenden, die ich bei dieser oder ähnlichen Gelegenheiten aufgeschnappt hatte.
Frau Ducret flechte mich an: „Natalie, bitte warte doch. Lass uns reden“. Ich sah einen Rohrstock, der offensichtlich seit der letzten Bestrafung eines Pensionatszöglings auf dem Schreibtisch lag. Ich nahm ihn und schlug mit voller Kraft auf die Tischplatte, worauf Frau Durcet erschrocken zusammen zuckte. Ich schrie sie so laut wie ich konnte an: „Da Sie es offensichtlich immer noch nicht kapiert haben, ich bin nicht Natalie, sondern Frau von Sternenberg für Sie.“
Wie haben sich die Verhältnisse doch verändert, dachte ich so bei mir. Was ist nur aus der kleinen schüchternen Natalie geworden, die sich nach einem kurzen Aufbäumen nicht gegen den Beschluss ihrer Eltern, sie an diesem Pensionat anzumelden, gewehrt hat. Und die später keinen Ausweg mehr sah, als aus dem Fenster zu springen und schließlich als 'Häufchen Elend' im Krankenhaus jeglichen Glauben an die Zukunft verloren hatte? Schön, es hat ihnen einiges abverlangt, aber Prof. Dr. Brinkmann und sein Team haben einen wirklich guten Job gemacht. Nicht nur, dass sie mich aufgefangen haben, sondern sie haben mich zu einer selbstbewussten jungen Frau geformt. Hierfür werde ich ihm immer dankbar sein. Zugegeben es ist leicht derart zu agieren, wenn man einen Gerichtsbeschluss, der einem Schadensersatz von über 10 Mio. Franken zuspricht, in den Händen hält und das Überraschungsmoment auf meiner Seite hat. Auf der anderen Seite ist da die einst so strenge und unnachgiebige Frau Durcet, die keine andere Chance hat und alle Befehle von mir bedingungslos befolgen muss.
Ich hatte mir seinerzeit in der Arrestzelle vorgenommen, dass mein großer Auftritt noch kommen wird und ich mich für all das revanchieren kann, was mir im Internat angetan wurde. Instinktiv spürte ich, dass dieser Moment jetzt gekommen war.
Ohne auf Frau Durcet einzugehen, gingen wir in das obere Stockwerk zu dem Zimmer, welches ich mir einst mit meiner Mitbewohnerin Marion geteilt hatte. Obwohl ich von Frau Durcet für tod erklärt wurde, wurde es offensichtlich nicht ausgeräumt. An der Tür standen noch immer Marions und mein Name und auch meine Hefte lagen genau so da, wie ich diese einst hinterlassen hatte. Ich ging zu meinem Bücherregal und nahm meine geliebte Bibel wieder an mich. Ich gab sie an meinen Anwalt und bat ihn auf diese gut aufzupassen. Danach öffnete ich meinem Kleiderschrank und erkannte an den Aufnähern „Natalie von Sternenberg“, dass auch meine Internatskleidung noch vorhanden war. Was muss das nur für eine Gefühl für meine Zimmergenossin Marion gewesen sein, ständig am mich erinnert zu werden?
Frau Durcet war mir hinterher gekommen, und bat mich abermals um ein Gespräch. Im gleichen Moment betrat eine weitere Lehrkraft - namens Frau Niedermayer - den Raum.
Ich sagte, dass meiner Meinung nach, auch die Rektorin und das Lehrpersonal mit gutem Beispiel voran gehen und ebenfalls die Schuluniform tragen sollten. „Wie? Was?“ stotterten die beiden Damen. „Ich bin zuversichtlich, dass Sie wissen, wo diese hier im Gebäude aufbewahrt wird. Sie sollten es sich gut überlegen, bevor Sie es wagen, mir noch einmal ohne Internatsuniform unter die Augen zu treten. Ich meine natürlich die Winterversion. Die leichtere Sommerkleidung müssen sie sich erst noch verdienen. Ich erwarte Sie beiden ordnungsgemäß angezogen im Speiseraum.“, antwortete ich.
Ein gequältes „Ja“ kam den beiden Damen über die Lippen. „Das heißt 'Ja, gnädige Frau von Sternenberg“, haben wir uns da verstanden und das knicksen nicht vergessen“, schrie ich beide an. Wie am meinem ersten Tag übten wir immer wieder das Knicksen, nur diesmal mit anders verteilten Rollen. Ich betrat den Raum, während die Damen Durcet und Niedermayer knicksen mussten. Mein Anwalt wunderte sich ein wenig über mein Verhalten und fragte Herr Brinkmann, was ich hier veranstalten würde. Worauf dieser nur mit 'Sie bewältigt gerade ihr Trauma“ antwortete.
Anschließend ging ich zusammen mit Herrn Brinkmann und meinem Anwalt durch das Pensionatsgebäude. An manchen Orten musste ich an die grausamen Erlebnisse, die mir hier widerfahren waren, zurückdenken. Dann erreichten wir in den Speisesaal, im welchem die Schülerinnen gerade zu Mittag aßen. Meine ehemaligen Klassenkameradinnen sprangen auf und begrüßten uns vorschriftsmäßig. Die meisten Schülerinnen hatten allerdings Schwierigkeiten mich zu erkennen, da ich weder die Internatsuniform noch den geforderten Dutt trug. Den Rest haben Euch sicherlich Eure Zimmergenossinnen bereits erzählt.
Glaubt mir, es hat gut getan, den Spieß einmal umzudrehen und die beiden Damen regelrecht vorzuführen. Später wurde mir bescheinigt, dass ich regelrecht zur Höchstform aufgelaufen bin. Nur als Frau Durcet sagte, dass es einzig meine Entscheidung war, aus dem Fenster zu springen, musste ich mit meinen Gefühlen schon kämpfen. Als alles vorbei war, bin ich dann allerdings vollkommen mental zusammen gebrochen.
Rückwirkend kann ich aber mit großer Genugtuung feststellen, dass ich die beiden Damen vor der gesamten Schülerschaft extrem der Lächerlichkeit Preis gegeben hatte. Somit hatte ich meinen ehemaligen Mitschülerinnen gezeigt, dass das Frau Durcet und Frau Niedermayer nicht unantastbar sind und mich zudem für all die Grausamkeiten, die ich während meines Internatsaufenthaltes erleiden musste, gerächt. Weiter hatten ich mich dazu entschieden, die Zwangsversteigerung in die Internatsimmobilien einzuleiten und somit Frau Durcet die Grundlage für ihr teuflisches Treiben, unter dem so viele Schülerinnen – einschließlich mir – leiden mussten, zu entziehen.
Der Rest der Geschichte ist dann wirklich schnell erzählt: Gegen Frau Durcet und ihre Handlangerinnen wurde Haftbefehl erlassen. Als Frau Durcet das Internat verlassen wollte, habe ich mich bei einem Anwalt rückversichert, dass ich sie daran hindern darf. Das habe ich dann auch getan, was sehr schmerzhaft für sie war. Mein Anwalt übernahm auch die Vertretung meiner ehemaligen Mitschülerinnen und erreichte eine einstweilige Verfügung, dass diese das Internat jederzeit verlassen und dieses Recht auch notfalls mit Gewalt durchsetzen dürfen. Sie machten von diesem Recht reichlich Gebrauch.
Wenig später betraten der Staatsanwalt in Begleitung der Polizei, ein Vertreter der Schulbehörde sowie eine Familienrichterin das Gebäude. Der Staatsanwalt erklärte Frau Durcet und ihren Handlangerinnen, dass diese verhaftet seien und ließ sie abführen. Der Vertreter der Schulbehörde erklärte, dass diese dem Internat die Schullizenz entzogen hätte und die Zuschüsse der letzten drei Jahre zurückfordern würde.
Und schließlich bot die Familienrichterin den Schülerinnen an, dass der Schweizer Staat sie in seine Obhut nehmen würde. Ich ersteigerte dann noch die Internatsimmobilie und gründete dieses Institut. Im Strafprozess gegen Frau Durcet und ihre Handlangerinnen trat ich als Nebenklägerin auf.
Annabelle sagte, dass sie geschockt war, als sie erfahren hat, wozu ich fähig bin. "Gegenüber mir warst Du immer so einfühlsam", fügte sie hinzu. Ich antwortete, dass Annabelle mich auch nicht über ein Jahr hinweg gequält hat. "Und mit Frau Durcet und ihren Handlangerinnen hat es nicht die falschen getroffen.", fügte ich hinzu.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 25.12.24 um 13:11 geändert
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:23.12.24 18:35 IP: gespeichert
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Kapitel 17: Die zweite Therapiestunde (Teil 2) – Die Präsentation der Internatsuniform
Nachdem ich den beiden Mädels gegenüber ausführlich von meinem „Rachefeldzug“ gegen das Internat bzw. dessen Leiterin erzählt hatte, führte ich das Therapiegespräch fort.
Zunächst erläuterte ich, dass nach der Einschätzung von Herrn Brinkmann und mir, die Art und Weise, wie Annabelle im Internat angemeldet wurde, ein Trauma bei ihr ausgelöst hat. Bei Jessica sieht es vermutlich ähnlich aus. Ich fragte die beiden, ob dies in Ordnung sei, sich zuerst mit Annabelles Geschichte zu beschäftigen, was beide bejahten. Ich schlug daher vor, dass wir uns zuerst damit und mit den ersten Eindrücken im Internat beschäftigen. So bat zuerst ich Annabelle, ihre Gefühle, als sie die Internatsuniform vorführen musste, zu berichteten.
Sie begann: „Der Präsentationsraum ist zirka 9 x 9 Meter groß. Auch der Boden dieses Raumes ist, wie alle Zimmer in der Villa, mit weißem Marmor gefliest. Auch der schwarze Streifen verläuft zirka einem Meter von der Wand entfernt als „Rundgang“ um den Raum. Im Innenraum befindet sich eine Sitzgruppe und ein großes Podest, etwa 3 x 2 Meter, welches wie eine Bühne gebaut ist und eine kleine schwarze Fläche in der Mitte hat. Über dieser Bühne ist eine Glaskuppel angebracht, wodurch die Bühne im optimalen Licht stand. Zusätzlich ist sie dennoch mit großen Deckenscheinwerfern beleuchtet.“
Beide Mädchen berichteten, wie sie sich auf die schwarze Fläche auf dem Podest stellen mussten. Dabei mussten sie den Weg über den schwarzen Streifen nehmen, der etwa dreimal so lang war, wie der direkte Weg. Jeder Schritt verursachte höllische Schmerzen. Aber es half nichts. Auf der Bühne verursachten die Scheinwerfer eine höllische Hitze. Zusammen mit der nach Meinung der beider Mädchen viel zu warmen Internatsuniform war es sehr unangenehm dort zu stehen.
Dann berichtete Annabelle weiter, wie sie als die Fläche erreichte 'ausgerichtet' wurde. Dabei musste sie in ein Art Kamera lächeln. Die Angestellte gab etwas in ihr i-pad ein und erklärte mir, dass meine nun die Präsentationssysteme aktiviert seien. Sobald sie ihre Position veränderte oder nicht mehr lächelte, würde ihnen dies durch ein Kribbeln meines Halsbandes angezeigt. „Du hast dann fünf Sekunden Zeit, dies zu korrigieren, das heißt die vorgeschriebene Position wieder einzunehmen und vorschriftsmäßig zu lächeln. Wenn Du es nicht tust, wirst Du entsprechend 'motiviert'.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das technisch überhaupt so funktionieren kann und lächelte mal kurz weniger und sofort ging das Kribbeln los. Ich musste erkennen, wie ausgereift die technischen Systeme im Internat waren und mir blieb nichts anderes übrig als brav mitzumachen.
So zu stehen ist noch grausamer, das merkte ich schon in der ersten Minute. Die Angestellte sagte, dass sie mein Make-up etwas auffrischen werde, da dieses durch mein irrationales Verhalten ganz verwischt sei. Mit 'irrationales Verhalten' meinte sie übrigens meine Wutausbrüche und meine Weinkrämpfe nach den Elektroschocks. Ich hatte schon lange die Strategie verfolgt, die Präsentation möglichst schnell hinter mich zu bringen und dann das verfluchte Internat mit meinen Eltern wieder möglichst schnell zu verlassen.
Die Angestellte kündigte an, dass sie jetzt das vorerst letzte Feature aktivieren würde. Im Internat gebe es Zeiten und Aufgaben, bei denen es für die Schülerinnen „Silencium“ heißt. Bei Präsentationen ist das regelmäßig so. Deshalb hab sie jetzt den Geräuschsensor in meiner Halskette aktiviert. „Das heißt, wenn du spricht, bekommst eine Disziplinierung.“, füge sie hinzu.
So stand ich nun in diesem beschissenen Präsentationsraum. Ich musste lächeln und den Mund halten, wollte ich nicht wieder einen äußerst schmerzhaften Stromschlag erhalten. Auch war ich weder Stehen noch Laufen in Highheels mit derart hohen Absätzen gewöhnt, sodass meine Füße fürchterlich schmerzten.
Kurze Zeit später betraten meine Eltern zusammen mit Madame vom Schaumbourg den Raum. Sie nahmen auf der Sitzgruppe vor der Bühne Platz. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie weiter anzulächeln. Madame vom Schaumbourg 'bat' mich auf dem Laufsteg – sprich der schwarzen Markierung, die einmal um den Raum verlief - zu gehen und die Internatsuniform zu präsentieren. Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, mich dagegen zu wehren und so gehorchte ich.
So ging ich einmal durch den ganzen Raum und dann wieder auf das Podest. Dort drehte mich ein paar Mal um die eigene Achse. Mein Vater meinte, dass mir die Schuluniform sehr gut stehen würde. „Ist halt etwas anderes als dem Schlabber-Look den Du sonst immer trägt.“ Ich wusste nicht, ob ich etwas darauf antworten sollte und schaute die Internatsleiterin fragend an. Da ich kurze Zeit dabei vergaß, weiter zu lächeln, meldete sich sofort mein Halsband wieder.
„Wir haben Ihrer Tochter beigebracht, dass sie zu schweigen hat, wenn sich erwachsene Leute unterhalten. Ich kann Ihnen aber versichern, dass sich Annabelle in der Uniform sehr erhaben vorkommt“, antwortete Madame vom Schaumborug. Ich nickte kurz, um gleich wieder zu lächeln.
Wenig später griff sie zum Telefon und rief ihre Bedienstete an, damit mich diese hinaus begleiten konnte.
Als wir beide den Raum verlassen wollte, sagte Madame vom Schaumbourg: „Einen Moment noch Annabelle.“ und hielt mich zurück. „Wir haben noch etwas vergessen.“ In den Händen hatte sie ein weißes Stück Stoff. Ich glaubte nicht, was ich da zu Gesicht bekam. Es handelte sich um eine weiße Haube wie sie noch im 19. Jahrhundert von den Landfrauen getragen wurde. Ein breites steifes Band bildete den vorderen Teil der Haube. Der Hinterkopf samt Dutt wurde vom restlichen Stoff verdeckt. Auch im Nacken wurde die Haube mit einem steifen Band abgeschlossen und legte sich satt um meinen Nacken. Die Angestellte schloss mir die Haube unter dem Kinn indem sie ein Band welches am einen Ende baumelte unter meinem Kinn hindurchführte und am anderen Ende irgendwo einknöpfte. Ich fühlte mich schon in dieser ätzenden Schuluniform grässlich, vom Korsett und den Strümpfen ganz zu schweigen. Doch diese Haube hätte ich mir am liebsten gleich wieder vom Kopf gezerrt. „Nun bist Du komplett angezogen“, sagte Madame vom Schaumbourg und ich durfte zusammen mit der Angestellten den Raum verlassen.
Die Angestellte gab etwas in ihr i-pad ein und sagte, dass ich jetzt wieder sprechen könne. Anschließend übte sie mit mir intensiv, wie sich eine anständige Tochter bedankt und eine Dame verabschiedet. Die in meinen Augen völlig sinnfrei Veranstaltung ging so lange, bis wir wieder einen Anruf erhielten. „Deine Eltern haben soeben für Dich einen 14-tägigen Probeaufenthalt vereinbart. Dies bedeutet, dass auch für Dich ab sofort die Internatsregeln gelten. Daher weise ich Dich vorsorglich darauf hin, dass Du eine empfindliche Strafe erhältst, solltest Du Dich nicht ordnungsgemäß bei Deinen Eltern bedanken und Dich anschließend verabschieden. Bitte gehen direkt auf Deine Eltern zu. Die Markierungen brauchst Du nicht zu beachten.
Ich konnte es nicht fassen. Hatten meine Eltern mich tatsächlich in diesem Horrorladen – wenn auch nur Probeweise und auch nur für 14 Tage angemeldet und dies ohne mich zu fragen? Damals ging ich noch davon aus, dass der gesamte Spuk in zwei Wochen zu Ende sein wird. Dass es ein längerer Aufenthalt im Internat werden wird, wusste ich damals noch nicht.
Die Angestellte brachte mich zurück den den Präsentationsraum. Ich ging, wie mir gesagt wurde, direkt auf meine Eltern zu, knickste und bedankte mich, dass diese mir den Probeaufenthalt in einem so luxuriösen Internat ermöglichten. Dabei sprach ich meine Eltern mit 'Sie' an, wie es mir gerade beigebracht wurde. Mein Vater antwortete: „Annabelle, wir sind von Deiner Verwandlung stark beeindruckt. Das mit dem 'Sie' geht jetzt aber deutlich zu weit. Bitte spreche uns weiter mit 'Du' an. Wir sind schließlich Deine Eltern.“ Also antwortete ich: „Gnädige Mutter, gnädiger Vater, ich danke Euch dafür, dass Ihr mir den Probeaufenthalt hier ermöglicht.“ Sofort merkte ich ein Kribbeln an meinem Hals und sah Madame vom Schaumbourg erschrocken an.
„Unsere Regelungen sehen vor, dass auch die Eltern gesiezt werden. Wir können da für Dich keine Ausnahme machen.“ Ich verbeugte mich vor ihr und sagte „selbstverständlich“. Zu meinen Eltern sagte ich anschließend: „Gnädige Mutter, gnädiger Vater, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, jedoch würde ich gerne mein neues Reich erkunden und meine neuen Mitbewohnerinnen kennen lernen. Ich bitte Sie daher um die Erlaubnis, mich entfernen zu dürfen.“ „Es ist schon okay“, antwortete mein Vater. Madame vom Schaumbourg bat Ihre Angestellte, mich aus dem Raum zu begleiten. Ich knickste vor meinen Eltern und vor der Internatsleiterin und verließ den Raum.
Nachdem wir den Raum verlassen hatten, sagte die Angestellte: „Siehst Du, Annabelle, es war doch gar nicht so schwer.“, worauf ich in Tränen ausbrach. „Was ist los?“, wollte sie wissen. „Glauben Sie, es ist schön, ständig alles falsch zu machen? Diesmal habe ich mir wirklich vorgenommen, alles richtig zu machen, aber ich schaffe es einfach nicht. Wissen Sie, bei uns hat das Wort meines Vaters ein gewisses Gewicht. Mit welcher Strafe muss ich rechnen, da ich wieder gegen die Internatsregeln verstoßen habe.“
„Du musst selbstverständlich mit keiner Strafe rechnen. Da kann ich Dich beruhigen. Glaube mir, die Internatsregeln, die Kleidung und insbesondere die Schuhe sind für alle neuen Internatsschülerinnen erst einmal ein Schock. Du hast jetzt erst einmal 14 Tage Zeit, das Internat richtig kennen zu lernen. Ich lasse Dich jetzt auf Dein Zimmer bringen und dort kannst Du Dich in aller Ruhe erst einmal ankommen. Oder möchtest Du eine Runde schwimmen, in den Wellnessbereich oder vielleicht ins Fitness-Studio gehen?“ „Aber ich habe doch gar keine Sportkleidung hier.“, entgegnete ich. „Wir haben die internatseigene Bekleidung in Deiner Größe bereits für auf Dein Zimmer bringen lassen.“
Es ist schon grotesk. Ich werde zu Handlungen gezwungen, die ich gar nicht machen will und nehme mir Fehler so zu Herzen.“
Dann fragte ich, was Annabelle und Jessica über die Präsentation von ihren Eltern erzählt wurde und welchen Eindruck die Eltern hatten.
Diesmal begann Jessica: „Du wirst durch das Elektrohalsband gezwungen eine perfekte Show abzuliefern und Frau vom Schaumbourg weiß ganz genau, wie sie die potenziellen Internatsschülerinnen zu präsentieren hat, damit deren Eltern begeistert sind und Zweifel, falls diese noch bestanden haben, verfliegen.
Annabelle ergänzte: „Und Jessica und ich – haben wohl oder übel - diese perfekte Show geliefert. Meine Eltern waren von meinem Auftritt begeistert. Madame vom Schaumbourg hat innerhalb kürzester Zeit ihnen die Tochter präsentiert, die sie sich immer gewünscht haben. Ich hatte zwischenzeitlich die Möglichkeit mich zumindest mit meiner Mutter auszusprechen. Sie sagt, dass sie es sich selbst nicht erklären kann, warum sie nicht bemerkt hat, dass es nicht mit rechten Dingen zuging. Sie kannte mich und hätte somit erkennen müssen, dass ich mich nicht freiwillig so präsentiert habe. Sie kann es sich nicht erklären und macht sich solche Vorwürfe und ich glaube ihr dies auch.“
Jessica ergänzte: „Ich war allein mit meinem Vater dort. Er hatte etwas bemerkt, ließ sich dann durch meine Show umstimmen. Unsere Show war eben zu perfekt. Allerdings wurden wir beide zu dieser gezwungen und hatten gar keine andere Möglichkeit.“
„Meine Mutter hat sich zwischenzeitlich mit mir ausgesprochen und sich bei mir entschuldigt.“, fuhr Annabelle fort. „Es würde mir so sehr helfen, wenn dies auch mein Vater tun würde. Ich habe, seitdem ich hier bin, von ihm nichts mehr gehört. Vermutlich vertritt er immer noch die Auffassung, dass abwegig war, dass man uns Elektrohalsbänder anlegt und man ihm daher keinen Vorwurf machen kann. Dabei war es nicht mein Vater, der mir das verfluchte Halsband angelegt hat und ich bin mir sicher, er hätte mich nie im Internat angemeldet, wenn er es gewusst hätte. Allerdings macht es sich der Herr aus meiner Sicht ein wenig zu einfach und er vergisst, was uns mit den Halsbänder und den Elektroschocks angetan wurde.“
Ich fragte, Annabelle, ob sie bereit ist, sich mit ihrem Vater auszusprechen, was sie bejahte.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 25.12.24 um 13:27 geändert
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:23.12.24 20:33 IP: gespeichert
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Schön, dass die Geschichte fortgesetzt wird
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Zwerglein |
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Sklavenhalter
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:25.12.24 00:55 IP: gespeichert
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Auch ich freu mich das sie fortgesetzt wird.
Ich Danke Dir dafür.
Allen Benutzern des Forums, wünsche ich ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und eine guten Start im neuen Jahr.
Gruß vom Zwerglein.
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