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danijelle |
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Forumsjuristin
Graz
es gibt viele Menschen die über mich urteilen, aber nur wenige Menschen die mich wirklich kennen (Michael Schumacher)
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Re: Nachts
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Datum:08.09.04 21:00 IP: gespeichert
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Hallo Günther,
da haben wir ja diesmal fast zeitgleich veröffentlicht, lach.
Da sag mir noch einer wir Österreicher seien schreibfaul.
Ist ja ein sehr verheissungsvoller Auftakt, hätte ich gar nicht gedacht du kannst ja schön, bzw. fast schon erotisch schreiben auch (den Hut davor zieh)
Liebe Grüße nach Wien Dani
Juristen wissen alles, nur leider selten etwas ganz genau
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Re: Nachts
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Datum:08.09.04 23:15 IP: gespeichert
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Hallo Mithrandir_dg!
Da fängst du ja eine wunderbare neue Story an. du bringst die Gefühle wunderbar herüber. Und wenn diese Geschichte softer als deine anderen sein sollte...nur zu! Eine gesunde Portion Romantik hat noch niemandem geschadet..
Liebe Grüsse die Träumerin
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Billyboy |
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Wo ist denn das blöde Lichtschwert wieder? Ich verlege das immer und muss dann mit dem Feuerzeug kämpfen!!!
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Re: Nachts
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Datum:09.09.04 17:43 IP: gespeichert
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Soft muss ja nicht unbedingt schlecht sein, ich hoffe es kommt noch ein klitze-klein-wenig Latex drin vor, du weisst ja, ist mein most-favourite *gg* cu Tom Remember yesterday, think about tomorrow but live today!!!
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Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:10.09.04 19:40 IP: gespeichert
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Hallo zusammen, Ich weiß nicht so recht wohin mit dieser Geschichte. Ich stell sie einfach mal hier rein, wird schon passen. Viel Spaß beim Lesen und bitte nix dramatisches oder hammerhartes erwarten. Bin gerade auf der Romantik-Welle.
Teil 1
Nach einem fast 20-stündigen Arbeitstag schlenderte Sebastian Klein todmüde nach Hause. Inzwischen war es vier Uhr morgens und er konnte noch von Glück sprechen, dass er überhaupt schon Feierabend hatte. Sebastian Klein arbeitete bei einer kleinen Computerfirma, und der Auftrag, von dem er gerade kam, hatte es in sich gehabt. Sämtliche PCs dieses Maklerbüros waren von einem Virus verseucht und mussten neu installiert werden. Dann noch das Netzwerk neu einrichten und die Daten wiederherstellen. So kam es, dass Sebastian die letzten zwanzig Stunden wie ein Verrückter geackert hatte und nicht mal Zeit für eine kurze Mittagspause blieb. Lediglich eine Angestellte des Maklerbüros war so nett gewesen, und hatte ihm einen kleinen Imbiss besorgt.
Und jetzt spazierte Sebastian eine kleine, nur spärlich beleuchtete Nebenstraße entlang und betrachtete die dunklen Fenster der Häuser zu beiden Seiten. Auch in den Zufahrten und Gärten davor war es stockdunkel. Alle Welt schien zu schlafen und friedliche Träume zu träumen, nur Sebastian nicht.
Er hatte seinen Wagen absichtlich stehen gelassen, denn er wollte nach so langer Zeit in einem stickigen Büro noch etwas frische Luft schnappen. Und die kühle Brise der frühen Morgenstunden tat ihm tatsächlich gut und belebte seine Sinne. Trotzdem fühlte er sich so matt, dass es ihm unmöglich erschien, um acht Uhr wieder zur Arbeit zu gehen. Er blieb unter einer Straßenlaterne stehen und zog sein Handy vom Gürtelclip. Er schrieb eine kurze SMS an seinen Chef, dass im Maklerbüro wieder alles halbwegs funktionierte, er aber am Vormittag unbedingt ausschlafen müsse und erst am Nachmittag seinen Dienst antreten würde. Dann schlenderte er weiter die Straße entlang und durchquerte abwechseln die Lichtkegel der Laternen und das Halbdunkel dazwischen. Ein einziger Vogel begrüßte mit seinem Gesang den nahenden Morgen und Sebastian hatte keine Ahnung, ob es nun eine Lärche, ein Fink oder was auch immer war. Damit kannte er sich nicht aus, aber das Zwitschern gefiel ihm und versetzte ihn in eine romantische Stimmung. Und dann geschah das Wunder! Immer mehr Vögel stimmten in den Gesang ein, irgendwie ging es rasend schnell, und bald schwirrte die Luft von einer wahren Symphonie unterschiedlicher Melodien. Sebastian blieb stehen und lauschte andächtig. „Das ist wunderschön“, murmelte er zu sich selbst, „Findet dieses Konzert etwa jeden Morgen statt und ich habe es bisher immer verschlafen?“
Er entdeckte auf der anderen Straßenseite eine Parkbank und steuerte rasch entschlossen darauf zu. Er nahm im Halbdunkel platz, steckte sich eine Zigarette an, lehnte sich zurück und lauschte dem Konzert der Vögel. Bis zu seiner Wohnung war es nicht mehr weit, und diese Pause wollte er sich noch gönnen und das Wunder der Natur genießen. Er hatte die Zigarette erst zur Hälfte geraucht, als ein leises rhythmisches Pulsieren einsetzte. Es hörte sich fast so an, als versuchte jemand den Vögeln einen Takt vorzugeben und aus dem wirren Haufen eine eingespielte Gruppe zu machen. Aber das konnte kaum sein. Dennoch wurde das gleichmäßige Klacken immer lauter und Sebastian sah sich nach allen Seiten um. Schließlich entdeckte er drei bis vier Straßenlaternen entfernt des Rätsels Lösung. Sebastian Klein war zu dieser frühen Morgenstunde nicht allein unterwegs. Am Bürgersteig auf der anderen Straßenseite näherte sich jemand.
Als die Person in den Lichtkegel einer Laterne trat, konnte Sebastian sie ziemlich gut erkennen. Es war eine Frau, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Und dieses rhythmische Klacken wurde eindeutig von den Absätzen ihrer Schuhe erzeugt. Ziemlich gewagte Schuhe, wie Sebastian feststellte, denn die Absätze waren eine Spur zu hoch, um von den spießbürgerlichen Einwohnern dieser Kleinstadt noch als sittsam durchzugehen. Weiters trug die Frau ein weit geschnittenes Sommerkleid, das fast bis zu ihren Knöcheln hinab reichte. Es mochte rot sein, oder auch schwarz, Sebastian war sich da nicht sicher, denn das künstliche Licht täuschte das Auge. Auch die Farbe ihrer Haare konnte er nicht erkennen, wohl aber das sie sehr lang und dicht waren. Die Frau blickte ununterbrochen auf die Zufahrten, Gärten und Häuser auf der anderen Seite, als würde sie dort etwas suchen. Deshalb konnte Sebastian ihr Gesicht nicht erkennen. Langsam verließ die Frau den Lichtkegel der Laterne und verschwand im Halbdunkel, wo sie nur noch als schwarzer Schatten zu erkennen war. Das Klacken ihrer Absätze wurde immer lauter und schließlich trat sie unter eine weitere Straßenlaterne – keine zwanzig Schritte mehr von Sebastian entfernt. Und ihr Kleid war tatsächlich rot, dass konnte Sebastian jetzt deutlich erkennen, ihr Haar aber schwarz wie die Nacht. Während die Frau mit kleinen Schritten den Lichtkegel durchwanderte, drehte sie langsam den Kopf und ihre Augen bohrten sich für den Bruchteil einer Sekunde direkt in jene von Sebastian. Wie in Zeitlupe konnte Sebastian die Veränderung in den glänzenden Murmeln erkennen. Erst glitzerten sie erwartungsvoll, weiteten sich dann erschrocken und strahlten dann eine Mischung aus Furcht und Panik aus. Aber auch Sebastians Blick änderte sich, aber bei ihm endete es nicht in Panik, sondern in maßlosem Erstaunen. Er beobachtete, wie die Frau abrupt stehen blieb, sich zur Seite drehte und mit schnellen Schritten in einer Auffahrt verschwand. Bald war sie hinter einer Hecke verschwunden, das Geräusch ihrer Schritte wurde leiser und verstummte dann ganz.
Sebastian überlegt, ob er ihr folgen sollte, wagte es dann aber doch nicht. Er blieb noch eine Weile auf der Parkbank sitzen und versuchte, das eben Gesehene zu verarbeiten. Er wusste, dass er das Gesicht der Frau nur für die Dauer eines Atemzugs gesehen hatte, und konnte es sich daher nur eingebildet haben. Aber er glaubte nicht an Einbildung. Die Frau war geknebelt gewesen, da war sich Sebastian ziemlich sicher. Und zwar nicht einfach mit einem Stofftuch oder einem Klebestreifen, oh nein, die Frau hatte einen richtigen Ballknebel hinter den Lippen. Und er war rot gewesen, passend zu ihrem Kleid. Sebastian versuchte zu ergründen, warum eine Frau Mutterseelen allein um vier Uhr morgens eine einsame Nebenstraße entlang stöckelte und einen Knebel im Mund trug. Aber so sehr er auch nachdachte, er fand keine plausible Erklärung. Schließlich trat er seine Zigarette aus und erhob sich von der Bank. Er überquerte die Straße, trat unter die Laterne, wo vor kurzem noch die Frau gestanden hatte und blickte erwartungsvoll in die Einfahrt. Aber dort war nichts außer Dunkelheit. Vielleicht hatte sie sich versteckt, aber Sebastian wagte es nicht, der Frau nachzuspionieren. Heutzutage wurde man schnell wegen Hausfriedensbruch angezeigt. Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg nach Hause.
Als er bereits drei oder vier Laternen passiert hatte, drehte er sich nochmals um. Er erwartete eigentlich nicht, dass er außer der Finsternis etwas sehen würde, aber – die Wunder gehen nie aus – die Frau war wieder da. Sie hatte Sebastian den Rücken zugewandt und entfernte sich mit kleinen Schritten in die andere Richtung. Auf die große Distanz konnte Sebastian sie kaum noch erkennen, und folgen wollte er ihr auf keinen Fall. Schließlich war er kein Voyeur. Also drehte er sich wieder um, ging zügig nach Hause und legte sich sofort hin. Aber obwohl er todmüde war, fand er lange Zeit keinen Schlaf. Die seltsame Begegnung mit der attraktiven, geknebelten Frau ließ ihn einfach nicht los. (Diese Nachricht wurde am 10.09.04 um 19:40 von Mithrandir_dg geändert.)
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:11.09.04 21:28 IP: gespeichert
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Teil 2
Als Sebastian Klein am Nachmittag zur Arbeit ging, war er wieder putzmunter und voller Tatendrang. Er war noch jung, 23 um genau zu sein, und ihm reichte auch wenig Schlaf, um wieder fit zu werden. Bei der Arbeit vergaß er die Frau von letzter Nacht für ein paar Stunden, aber dann, als er abends nach Hause fuhr, beschäftigte er sich wieder umso intensiver mit der mysteriösen Person. Sebastian wollte unbedingt herausfinden, was die Frau um vier Uhr morgens in der dunklen Straße gemacht hatte, und er hoffte, sie nochmals dort vorzufinden. Sebastian hoffte es zumindest und nahm sich vor, auch in dieser Nacht zu so früher Stunde auf der Parkbank zu warten. Als er in seiner Wohnung war, stellte er sich einen Wecker auf 3:30 und ging dann besonders früh zu Bett, um nicht zu verschlafen.
Der Wecker piepst auch pünktlich los, aber Sebastian drückte noch halb schlafend auf den Ausschalter, drehte sich nochmals um und schlief wieder ein. Als er wieder munter wurde, war es bereits fünf Minuten von vier. Er sah verträumt auf die digitale Anzeige und freute sich, dass er noch jede Menge Zeit hatte, bis er zur Arbeit musste. Er wollte sich erneut herum wälzen, als ihm plötzlich die fremde Frau wieder einfiel. Wie von der Sehne geschnellt sprang er aus dem Bett, stürzte zum Schrank und zog sich hastig etwas an. Dann verließ er wie ein Wirbelwind seine Wohnung, rannte einen Häuserblock entlang und bog dann in die bedeutungsvolle Nebenstraße ein. Sein Hemd steckte nur vorne im Bund der Jeans und flatterte am Rücken hinter ihm her. Außerdem hatte er es schief zugeknöpft. Da keine Zeit mehr für die morgendliche Toilette gewesen war, war sein Haar zerzaust, sein Körpergeruch nicht der beste und er musste dringend pinkeln. Aber für all das hatte Sebastian Klein im Moment keine Zeit. Völlig außer Atem erreichte er die Parkbank, sah nervös in beide Richtungen die Straße entlang, konnte aber keine Spur der Frau entdecken. Er trat zu einem Baum neben der Bank und schlug erst mal sein Wasser ab. Dann setzte er sich erleichtert hin und wartete. Erst jetzt bemerkte er, dass das vielstimmige Vogelgezwitscher längst eingesetzt hatte. Sebastian war später dran als gestern, und er hoffte, dass er die Fremde noch nicht verpasst hatte. Sofern sie überhaupt jemals wieder diese Straße entlang kommen würde. Nur weil ihr Sebastian gestern zufällig begegnet war, bedeutete das noch lange nicht, dass er sie auch heute sehen würde. Vielleicht war dieses Schauspiel einmalig und würde nie wieder passieren. Trotzdem hoffte Sebastian, dass es sich wiederholen würde.
Als er sich eine Zigarette ansteckte, bemerkte er verwundert, dass seine Finger zitterten. Das war absolut verrückt. Warum war er nur so nervös? Er saß doch nur mitten in der Nacht auf einer Parkbank und wartete darauf, dass eine Fremde wieder auftauchen würde. Damals, als er das Abitur gemacht hatte, hatten seine Hände auch gezittert, zumindest kurz bevor es losging, aber warum hatte er jetzt das Flattern? Aber es waren nicht nur seine Finger. Er scharrte auch unruhig mit den Füßen und sein Bauch kribbelte vor Aufregung. Er führte den glimmenden Sargnagel vor seine Lippen, sog daran und ließ ihn dann vor Aufregung fallen. Er bückte sich danach und blieb plötzlich in dieser Position reglos verharren. Sebastian konnte es jetzt hören, dieses Geräusch, auf das er die ganze Zeit gewartet hatte. Anstatt die Zigarette aufzuheben, trat er sie aus und richtete seinen Oberkörper wieder gerade. Das Klacken wurde lauter und kam näher. Sebastian ließ den Blick schweifen und entdeckte eine Person, die den Bürgersteig entlang ging. Diesmal kam sie aus der anderen Richtung, durchquerte den Lichtkegel einer Laterne, verschwand in der Dunkelheit und trat erneut ins Licht. Dann verschwand sie wieder im Halbdunkel und tauchte unter jener Laterne auf, die genau gegenüber von Sebastians Beobachtungsposten auf der anderen Straßenseite lag.
Obwohl heute kein Knebel zwischen ihren Lippen steckte, erkannte Sebastian die Frau sofort wieder. Ihr langes, schwarzes Haar, ihren wohlgeformten, schlanken Körper, ihr sinnliches, hübsches Gesicht, und vor allem ihre glänzenden Augen, die gestern beim ersten Blickkontakt eine wahre Geschichte ohne Worte erzählt hatten. Auch heute trug sie ein knöchellanges Kleid, es war aber enger geschnitten als das gestrige und hatte seitlich einen Schlitz, der bis zur Mitte des Schenkels reichte. Auch heute trug die Frau Schuhe, deren Absätze viel zu hoch waren, um damit bequem laufen zu können.
Am Rand des Lichtkegels blieb sie stehen, drehte ihren Kopf zur Seite und sah Sebastian direkt in die Augen. Sebastian fühlte, wie sich ihre Pupillen in seine bohrten und auf seinen Armen bildete sich eine Gänsehaut. Dieser Blick war so sinnlich, dass Sebastian wie hypnotisiert zurück starrte und zu keiner Bewegung fähig, reglos auf der Bank saß. Die Lippen der Frau waren geschlossen, und kleine Fältchen in den Mundwinkeln deuteten einen Hauch eines Lächelns an. Ihr Blick war noch immer auf Sebastian geheftet, als sie sich wieder in Bewegung setzte. Begleitet vom rhythmischen Klacken ihrer Absätze näherte sie sich dem Zentrum des Lichtkegels, schwang ihre Hüften grazil hin und her und ließ den Blickkontakt mit Sebastian keine Sekunde abreißen. Dann blieb sie an der hellsten Stelle nochmals stehen, als würde sie es wie eine Schauspielerin im grellen Scheinwerferlicht genießen, vor Publikum aufzutreten.
Sebastian hockte da wie ein Holzklotz und wusste nicht wie ihm geschah. Wie verzaubert vergrub er sich in den glitzernden Augen der Frau und bekam nur am Rande mit, wie sie ihren Arm etwas anhob und ihre Handfläche seitlich an ihre Taille legte. Ganz langsam glitt die Hand bis zu ihren Hüften nach unten und blieb dort reglos liegen. Sebastian lief es heiß und kalt über den Rücken, als sich die Mundwinkel der Frau etwas mehr kräuselten und ihre Lippen fast schon in ein Lächeln übergingen. Ihre Augen lösten sich von den seinen und blickten nach unten. Sebastian folgte dem stummen Kommando und sah, wie sich der Zeigefinger von der restlichen Hand abspreizte und nach unten deutete. Ganz langsam glitt die Hand in die Tasche des Kleides, verschwand darin und beulte sie aus. Dann kam sie ebenso langsam wieder zum Vorschein. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt sie ein dünnes Leberband und zog es langsam aus der Tasche. Das Lederband ging in einen roten Ball über, der kurz zu sehen war und dann, als die Finger der Frau das Lederband wieder los ließen, zurück in die Tasche glitt.
Und plötzlich wusste Sebastian was die Frau mit dieser Demonstration bezweckte. Sie wollte, dass er ihr den Ballknebel umschnallte, eine andere Möglichkeit gab es gar nicht. Er stützte seine Hände auf die Parkbank um sich zu erheben, fing aber einen warnenden Blick der Fremden auf. Alle Sinnlichkeit war von einem Moment auf den anderen verschwunden. Diese Augen erinnerten Sebastian nun wieder an jenen Moment, wo er die Frau zum ersten Mal gesehen hatte und sie in die Hauseinfahrt geflüchtet war. Ein Hauch von Panik lag in diesem Blick, aber auch eine deutliche Warnung:
Komm näher, und du siehst mich nie mehr wieder!
Und wie um dies zu bestätigen hob die Frau beide Hände zu einer abwehrenden Geste und schüttelte leicht den Kopf. Sebastian sank zurück auf die Parkbank und starrte die Frau ungläubig an. Die Frau war Sebastian so nah, aber dennoch unerreichbar. Sie ließ die Absätze ihrer Schuhe behände aber laut klackend auf den Bürgersteig auftreffen und verließ den Lichtkegel der Laterne. Sie verschwand im Halbdunkel und war dann nur noch als schwarze Silhouette zu sehen, aber umso deutlicher zu hören. Dann tauchte sie unter der nächsten Laterne wieder auf, verschwand im Halbdunkel, kam im Licht wieder zum Vorschein um dann für immer als kleiner, schwarzer Fleck in der Dunkelheit zu verschwinden.
Sebastian hockte noch immer auf der Parkbank und versuchte seine Verwirrung unter Kontrolle zu bringen. Diese Frau fesselte ihn, weckte in ihm Gefühle und Wünsche, von denen er bisher nur geträumt hatte. Aber die Frau schien auch unnahbar zu sein. Er steckte sich noch einen Sargnagel an, paffte genüsslich und machte sich auf den Weg nach Hause. Schließlich wollte er rasiert, gekämmt und geruchsfrei zur Arbeit erscheinen. Und Sebastian wusste schon ganz genau, wo er am nächsten Morgen um vier Uhr sein würde. Und diesmal würde er nicht verschlafen.
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Billyboy |
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Wo ist denn das blöde Lichtschwert wieder? Ich verlege das immer und muss dann mit dem Feuerzeug kämpfen!!!
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:12.09.04 11:45 IP: gespeichert
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Na die macht es aber spannend!!! Mir ginge es wahrscheinlich ähnlich wie Sebastian, ich würde auch mit trockenem Mund auf der Parkbank sitzen und vor Spannung die Luft anhalten. Schreib bloss bald weiter!!!!! cu Tom Remember yesterday, think about tomorrow but live today!!!
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:12.09.04 20:46 IP: gespeichert
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Hallo Danijelle, Träumerin, Billyboy, Es freut mich, dass euch die Geschichte bisher gefällt. Hoffentlich bleibt das auch so und jetzt viel Spaß mit der Fortsetzung. Keine Angst, die Geschichte ist noch nicht zu Ende, auch wenn es so aussieht. Liebe Grüße Günter
Am nächsten Morgen um vier Uhr saß Sebastian Klein wieder auf derselben Bank und wartete geduldig auf die mysteriöse Frau. Inzwischen war er nach diesen stummen Verabredungen regelrecht süchtig. Er dachte pausenlos an diese Frau, die scheinbar ständig mit einem Ballknebel herum lief, mal in einer Tasche ihres Kleides, mal hinter ihren Zähnen. Während der Arbeit konnte sich Sebastian nur noch schlecht konzentrieren und baute ständig Fehler, was den Kollegen langsam aufzufallen begann. Und nachts, wenn er schlief, träumte er von dieser Frau. Sebastian hoffte, dass er bald herausfinden würde, welches Geheimnis diese Frau verbarg. Er hätte sie natürlich offen darauf ansprechen können, aber das wagte er nicht. Er fürchtete, dass ihn die Frau ein letztes Mal traurig ansehen und sich dann nie mehr blicken lassen würde. Außerdem, wie spricht man eine Frau an, die geknebelt an einem vorbei geht? Sebastian wusste es nicht und ließ es daher bleiben. Vielleicht würde die Frau eines Tages auf IHN zugehen, und ihm ihr Geheimnis anvertrauen.
Diesmal musste Sebastian sehr lange warten, bis das gleichmäßige Klacken der Stöckelschuhe einsetzte. Dann sah er sie auch schon näher kommen, diesmal wieder von jener Seite, von der sie auch in der ersten Nacht gekommen war. Langsam passierte sie eine Straßenlaterne nach der anderen und trat dann in den Lichtkegel auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Sebastian hatte den Mund geöffnet ohne es zu merken und starrte zu der Frau hinüber. Sie trug heute wieder das rote Kleid, das Sebastian schon von der ersten Nacht kannte. Auch die Schuhe waren rot, klassische Pumps mit hohen, bleistiftdünnen Absätzen. Und der Ballknebel steckte nicht in einer Tasche des Kleides, sondern war stramm in ihren Mund geschnallt. Mit viel zu kurzen Schritten stöckelte die Frau an die hellste Stelle der Laterne und blieb so wie gestern stehen. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah Christian mit Augen an, in denen so viel Sinnlichkeit, aber auch Stolz lag. Die Frau schien sich ihrer Ausstrahlung bewusst zu sein und als sie Sebastians versteinertes Gesicht sah, kräuselten sich ihre Mundwinkel und sie schien trotz Ballknebel zu lächeln.
Sebastian schüttelte sich, um den kalten Schauer los zu werden, der ihm über den Rücken jagte. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn. Noch immer stand sein Mund wie ein Scheunentor offen und er starrte wie hypnotisiert auf das Gesicht der Fremden. Er sah den roten Ballknebel, der ihren Kiefer weit öffnete. Ihre Lippen schmiegten sich sinnlich um die kleine Kugel und auf ihrem Kinn erkannte Sebastian feucht glänzende Stellen. Am meisten faszinierten ihn aber diese Augen. Und dann kam der Versuch eines Lächelns hinzu und Sebastians Puls wurde rasend schnell. Ohne ihren Blick von Sebastian zu lösen, drehte sich die Frau langsam zur Seite und zeigte ihm ihren Rücken. Sebastian gab vor Überraschung ein leises Quieken von sich und spürte, wie sein Blut immer schneller pulsierte. Die Hände der Frau lagen auf ihrem Po und Handschellen sorgten dafür, dass sie auch dort blieben. Die Frau drehte sich wieder in die ursprüngliche Position zurück und dann – Sebastians Nackenhaarchen richteten sich auf – zwinkerte sie ihm zu. Langsam setzte sich die Frau wieder in Bewegung und blickte noch lange Zeit zu Sebastian zurück. Erst als sie im Halbdunkel verschwand, wandte sie ihr Gesicht ab und stöckelte zielstrebig den Bürgersteig entlang.
Sebastian blieb noch lange Zeit auf der Bank sitzen und war in tiefes Grübeln versunken. Er war von dieser Frau begeistert, aber das war kein Wunder. Schließlich schien sie mit ihm zu spielen, schien ihn regelrecht zu verführen. Und Sebastian war zur Untätigkeit verdammt. Nur zu gut war ihm noch in Erinnerung, wie er versucht hatte von der Parkbank aufzustehen, um zu ihr hin zu gehen. Mit eindeutigen Gesten hatte sie ihn daran gehindert und ihm zu verstehen gegeben, dass sie es nicht wünschte, wenn er ihr zu nahe kam. Sebastian blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Vielleicht würde eines Tages die Frau auf IHN zugehen und den ersten Kontakt herstellen. Sebastian hoffte, dass das passieren würde, aber dass es nur noch 24 Stunden dauerte, bis die Frau tatsächlich auf ihn zukam, damit rechnete Sebastian nicht im Traum. Und auch die Frau sollte davon völlig überrascht werden.
Sebastian zündete sich noch eine Zigarette an und wollte dann zurück in seine Wohnung gehen. Aber dann setzte das rhythmische Klacken wieder ein und gleichzeitig begannen seine Hände wieder zu zittern. Die Frau kam zurück und als sie unter der Straßenlaterne stehen blieb und zu Sebastian herüber lächelte, fiel ihm Asche auf seine Jeans und er merkte es gar nicht. Der Ballknebel war verschwunden, ebenso die Handschellen. Nichts deutete darauf hin, dass die Frau vor kurzem noch gefesselt und geknebelt gewesen war. Und wie schon vorhin drehte sich die Frau zur Seite – diesmal bot sie ihm ihre Vorderseite dar – bückte sich und fasste zum Saum ihres langen Kleides hinab. Während sich ihre glitzernden Augen sinnlich in Sebastians Pupillen vergruben, raffte sie langsam das Kleid bis über ihre Knie hoch und gab – nur für Sebastian – ein weiteres Geheimnis preis. Ein geschmeidiges aber strammes Seil war oberhalb der Knie um ihre Beine geschlungen und fest verknotet. Sebastian glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Aber schon fiel das Kleid wieder wallend nach unten und verbarg das süße Geheimnis. Die Frau zwinkerte Sebastian nochmals zu, als wolle sie damit sagen, dass dieses Geheimnis nur er kenne und es gut zu hüten sei. Dann wandte sie sich ab und setzte mit kleinen Schritten ihren Spaziergang entlang des Bürgersteigs fort.
Jetzt oder nie, dachte Sebastian. Die Frau war schon fast aus dem Lichtkegel der Laterne verschwunden, als er allen Mut zusammen kratzte. „Morgen? Selbe Zeit?“ Die Frau blieb abrupt stehen und sah Sebastian direkt an. Ihr Lächeln war verschwunden, ebenso das Glitzern in ihren sinnlichen Augen. Ihre Mine hatte sich verfinstert und für Sebastian stand fest, dass er die Frau zum letzten Mal gesehen hatte. Er war zu weit gegangen und die Frau würde – wenn überhaupt – in Zukunft ihre Spaziergänge in einer anderen Straße abhalten. Aber dann hellte sich ihre Mine wieder auf und ihre Augen nahmen jene Ausstrahlung an, die Sebastian so sehr liebte. Sie nickte kaum merklich und setzte ihren unterbrochenen Spaziergang fort.
Sebastian wartete noch fünf Minuten, ehe er sich auf den Nachhauseweg machte. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, die Frau zu verfolgen, denn sein Weg zu seiner Wohnung war derselbe.
* * *
Langsam gewöhnte sich Sebastian an das frühe Aufstehen. Und der Gedanke daran, was ihn erwartete, machte es noch leichter aus den Federn zu kriechen. An diesem Morgen hatte er sogar noch Zeit sich zu duschen, sich zu kämmen und die Zähne zu putzen. Anschließend verließ er die Wohnung, ging wie jeden Morgen in diese Nebenstraße und setzte sich auf die Parkbank. Und Sebastian musste nur fünf Minuten warten, bis sich die geheimnisvolle Frau näherte. Und schon wieder wurde Sebastian nervös, scharrte mit den Füßen unter der Bank und bekam zittrige Hände. Allmählich sollte er sich doch an den Anblick der Frau gewöhnen, aber es war nicht so. Und Sebastian hatte auch allen Grund zur Nervosität, denn die Frau wurde mutiger. Sie blieb zwar nach wie vor unter der Laterne auf der anderen Straßenseite stehen und die Fahrbahn bildete den Sicherheitsabstand zwischen ihnen, aber ihr Aussehen war etwas freizügiger als sonst. Sebastian musste schlucken, als sie ihren Körper in seine Richtung drehte und sich ihre Augen in seine vergruben. Mit weit geöffnetem Mund stand sie da und erst beim zweiten Hinsehen erkannte Sebastian die Lederbänder, die von den Mundwinkeln über ihre Backen nach hinten gespannt waren. Ein Ring saß hinter ihren Zähnen und zwang ihren Kiefer in diese geöffnete Position. Ihr Kinn glänzte feucht und deutete darauf hin, dass sie den Knebel schon längere Zeit trug. Und obwohl sie Mühe hatte, ihren Speichel zu halten, war ihre Haltung aufrecht und ihr Blick stolz und selbstsicher. Ihre Hände waren am Rücken verborgen und das konnte nur bedeuten, dass sie wieder Handschellen trug.
All diese Details wühlten Sebastian innerlich auf, aber die Kleidung der Frau gab ihm endgültig den Rest und machte ihn zu einem glotzenden Häufchen Elend. Es fehlte nicht viel, und er hätte genauso zu sabbern begonnen wie die Frau. Sie trug heute ein Stretch-Minikleid, das sich eng an ihren Körper schmiegte und ihre Rundungen gut zur Geltung brachte. Ihre Beine waren mit hauchzarten Nylons bedeckt und wurden von Strapsen gehalten, die unter dem Minikleid hervor lugten. Und ihre Füße steckten in zierlichen Sandalen mit hohen Absätzen, die ihre Beine endlos lang erscheinen ließen. Deutlich konnte Sebastian das Seil erkennen, dass um ihre Knie geschlungen war, ihre Beine fest aneinander drückte und sie zu kleinen Schritten zwang. Diese Mischung aus Erotik, Hilflosigkeit und Stolz brachte Sebastians Innerstes in Aufruhr und er wusste im Moment nicht, ob er Männchen oder Weibchen war. Das Spiel, das die Frau mit ihm trieb, war das Aufregendste, was er bisher erlebt hatte.
Als Sebastian noch immer mit offenem Mund auf die andere Straßenseite starrte, und die Frau seinem Blick wacker standhielt, passierte etwas, womit beide nicht gerechnet hatten. Ein Auto kroch die Straße entlang und kam langsam näher. Das lustvolle Glitzern in den Augen der Frau verwandelte sich in nackte Panik und sie sah sich hektisch nach dem Auto um. Die Scheinwerfer hatte sie schon beinahe erfasst, als sie sich der Einfahrt eines Hauses zuwandte und so schnell wie sie konnte in die schützende Dunkelheit stöckelte. Und schon war das Auto da, wurde nochmals langsamer und – der Teufel schläft nie – bog dann ausgerechnet in jene Einfahrt ab, in der die Frau Schutz gesucht hatte.
Sebastian stockte der Atem als er sah, wie die Scheinwerfer erst eine hohe Hecke anstrahlten und dann ein Garagentor hell beleuchteten. Und vor dem Garagentor stand die Frau, völlig schutzlos, aufreizend angezogen, gefesselt und geknebelt. Ihre Panik war fast zum Greifen. Sebastian sah Schweißperlen auf ihrer Stirn und ihr Brustkorb hob und senkte sich unter ihrem hektischen Atem. Sie stand da wie ein aufgescheuchtes Tier und war zur Salzsäule erstarrt. Das Fenster auf der Fahrerseite glitt nach unten und ein Kopf reckte sich heraus. „Verschwinde hier, Nutte! Hier wohnen anständige Leute!“ Die Frau schüttelte die Erstarrung ab und machte sich so schnell es die Fesseln zuließen aus dem Staub.
Sebastian sah ihr wehmütig nach und hatte ein wenig Mitleid mit ihr. Auch wenn er kaum etwas von ihr wusste, so war ihm doch längst klar, dass es die Frau liebte, wenn sie gefesselt und geknebelt war. Und sie schien es auch zu genießen, sich Sebastian so zu präsentieren und ihn mit ihren Reizen zu necken. Aber von einer wildfremden Person in diesem Zustand ertappt zu werden, war sicherlich ein alptraumhaftes Erlebnis. Und er konnte es ihr nachfühlen. Sebastian nahm sich vor zu warten, und falls die Frau nochmals auftauchen sollte, wollte er sie irgendwie beruhigen und Trost spenden. Wie er das machen sollte, wusste er selbst nicht, denn die Frau ließ ihn bekanntlich nicht an sich heran.
Mehr als eine Stunde verging und der Tag begann bereits zu dämmern. Das Konzert der Vögel verstummte allmählich und von der Frau war noch immer keine Spur zu sehen. Sebastian stellte sich innerlich schon mal darauf ein, dass er sie heute nicht mehr sehen würde. Trotzdem wartete er eine weitere halbe Stunde, und das warten lohnte sich. Schon von weitem sah er sie kommen und die Straßenlaternen waren eigentlich nicht mehr nötig, um sie zu erkennen. Es war bereits helllichter Tag und die Frau wankte wie ein gehetztes Tier den Bürgersteig entlang. In heller Panik versuchte sie in alle Richtungen gleichzeitig zu sehen und nützte jede noch so spärliche Deckung, um sich vor neugierigen Blicken zu schützen. Schließlich stand sie keuchend auf der anderen Straßenseite und blickte flehend zu ihm herüber. Ihre Strümpfe waren an mehreren Stellen zerrissen, ihr Kleid schmutzig und vorne so weit hoch gerutscht, dass ein Stück ihres Slips zu sehen war. Ihr Haar war zerzaust und Schweiß lief ihr in dicken Bahnen das Gesicht herab. Zwei Häuser weiter wurde ein Garagentor geöffnet und ein Motor gestartet. Die Frau sah entsetzt in die Richtung, woher das Geräusch kam, und wandte sich dann wieder Sebastian zu. Sie zögerte noch ein paar Sekunden, dann überquerte sie die Straße. Dicht vor der Parkbank blieb sie stehen und sah flehend auf Sebastian hinab. „…itte“, stammelte sie, „…itte hilf mir!“ Ihr Blick war dabei so gehetzt und verzweifelt, dass Sebastians Knie weich wurden. Die Frau löste ihre Augen von Sebastian und drehte sich um. Sie reckte ihm ihre Hände entgegen, die noch immer von den Handschellen umklammert waren. Zu Sebastians Verwunderung hielt sie den Schlüssel zu den Schellen in ihren Fingern und versuchte, ihn ins Schlüsselloch zu stecken. Aber das würde ihr niemals gelingen, denn Sebastian bemerkte, dass sich die Schlüssellöcher auf der anderen Seite der Schellen befanden. Er nahm ihr den Schlüssel ab und es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sich die Handschellen lösten und zu Boden fielen.
Die Frau drehte sich zu Sebastian um, der sie gerade fragen wollte, was denn passiert sei, schüttelte den Kopf und hob die Hände zu jener abwehrenden Geste, die Sebastian schon kannte. Er verkniff sich die Worte und blieb stehen wo er war. Die Frau ging ein paar Schritte rückwärts und hauchte Sebastian ein einziges Wort zu:
„…anke!“
Dann drehte sie sich um, und noch während sie die Straße überquerte, fasste sie zu ihren Knien hinab und knüpfte das Seil auf. Dann brachte sie ihr Minikleid wieder in Ordnung und verbarg ihren Slip darunter. Zu letzt schnallte sie den Ringknebel ab und steckte ihn gemeinsam mit dem Seil in eine Tasche des Kleides. Schließlich blickte sie nochmals zu Sebastian zurück und lächelte ihm sanft zu. „Danke“, sagte sie noch mal und entfernte sich dann mit schnellen Schritten.
* * *
Die nächsten drei Nächte wartete Sebastian vergeblich auf die Fremde und als sie in der vierten Nacht auch nicht erschien, wusste er, dass es vorbei war. Er trauerte der verpassten Gelegenheit nach, denn er hätte die Frau gerne näher kennen gelernt. Aber es war aus, und alles was ihm blieb waren süße Erinnerungen und das Paar Handschellen, das vor der Parkbank zu Boden gefallen war.
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:12.09.04 23:10 IP: gespeichert
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Puhhh....Mithrandir_dg,
da werde ich richtig melancholisch... Gut, dass du geschrieben hast, diese Geschichte ginge noch weiter...sonst wäre es ein sehr einsames Ende...
Nun bin ich um so neugieriger, wie es wohl weiter geht mit den Beiden.
Liebe Grüsse die Träumerin
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Billyboy |
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Staff-Member
Wo ist denn das blöde Lichtschwert wieder? Ich verlege das immer und muss dann mit dem Feuerzeug kämpfen!!!
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:13.09.04 08:51 IP: gespeichert
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Ich kann mich, wie schon öfter, unserer Träumerin nur anschliessen. Klingt fast wie ein Ende aber ist zum Glück keins!
Weisst du was mich als einziges an der Geschichte stört? Das frühe Aufstehen! *lol*
cu Tom Remember yesterday, think about tomorrow but live today!!!
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:13.09.04 14:08 IP: gespeichert
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Günther, weit bin ich noch nicht (du schreibst zu schnell und ich lese so selten), aber du schilderst sehr plastisch einen romantischen Morgen, zumindest einen geheimnisvollen. Gefällt mir. Mach weiter. Auf Wiederlesen
Detlev
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Herrin_nadine |
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Sklavenhalterin
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:14.09.04 21:58 IP: gespeichert
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gute geschichte hat mir sehr gefallen, mach weiter so bin gespannt ob ich von dir wieder mal was lesen darf
dominante grüße von
Herrin Nadine
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:22.09.04 21:34 IP: gespeichert
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Kapitel II
Inzwischen war ein Monat vergangen und Sebastian Kleins Leben verlief wieder in geordneten Bahnen. Er trauerte der verpassten Gelegenheit noch immer nach und wusste, dass er diese geheimnisvolle Frau sein ganzes Leben nicht vergessen würde. Zumindest EINE gute Sache hatte dieser Schlamassel: Sebastian erschien nun wieder ausgeschlafen zur Arbeit. Und seit er nicht mehr um halb vier Uhr morgens aufstand, machte er auch kaum noch Fehler. Das war ein schwacher Trost, aber Sebastian musste sich damit begnügen. Noch wusste er nicht, dass er die Frau bald wieder sehen würde und es diesmal noch viel prickelnder werden würde. Und er wusste auch nicht, dass sich die Frau genauso nach ihm verzehrte, wie er nach ihr.
Eines Tages schickte ihn sein Chef zu einer großen Steuerberatungskanzlei, wohin er einen neuen Computer liefern und ins Netz einbinden sollte. Sebastian parkte den firmeneigenen Lieferwagen vor dem Bürokomplex, schleppte den schweren Pappkarton in die Empfangshalle und fragte den erst besten, der ihm über den Weg lief, in welchem Stockwerk denn die Steuerberatungskanzlei sei. Man nannte ihm den sechsten Stock und Sebastian mühte sich zum Fahrstuhl, stellte den Karton darin ab und fuhr nach oben. Als er in der sechsten Etage den Fahrstuhl verließ, fand er sich in einem kleinen Foyer wieder. Sebastian blickte sich um. Mehrere Türen führten in die Büros von verschiedenen Firmen, dann entdeckte er das gesuchte Schild: Steuerberatungskanzlei Römer und Partner. Sebastian klopfte an, wartete einen Augenblick, und als ihn niemand hinein bat, stieß er die Tür weit auf, hievte den Karton hoch und trat ein.
Er gelangte in einen kurzen Flur. Zu beiden Seiten führten Türen in dahinter liegende Büros und neben den Türen waren kleiner Schilder angebracht, worauf Name und Funktion des jeweiligen Mitarbeiters standen. Sebastian hatte keine Ahnung, wohin mit dem neuen PC, also schritt er bis ans Ende des Flurs, wo sich eine kleine Rezeption befand. Er stellte den Karton zu Boden, blickte über das niedrige Pult hinweg und sah einen unordentlichen, verlassenen Schreibtisch. „Hallo!“, rief er. „Ich habe eine Lieferung!“ „Einen Moment! Ich komme sofort“, antwortete ihm eine weiblich Stimme aus einem Raum hinter dem Empfangsbereich. Sofort war leicht übertrieben, denn Sebastian musste noch einige Zeit warten. Er sah nervös auf die Uhr, denn in einer halben Stunde hatte er schon den nächsten Termin. Und er kam nur ungern zu spät und noch weit weniger lieb war ihm, seinem Chef wegen der Verzögerung Rechenschaft abzulegen. Sebastian wollte schon ein zweites Mal rufen, als die Empfangsdame endlich aus dem Nebenraum erschien. Sie blieb kurz stehen und musterte Sebastian mit prüfendem Blick. Für einen Moment drückte ihr Gesicht pures Entsetzen aus und verwandelte sich dann in aufrichtige Neugierde.
Als Sebastian die Frau erblickte, wusste er nicht ob er schamlos grinste oder sein Mund wie ein Scheunentor offen stand. Nie und nimmer hätte er damit gerechnet, diese fesselnde Frau aus der dunklen Nebenstraße hier im Empfangsbereich einer Steuerberatungskanzlei wieder zu sehen. Er konnte nicht anders als die Frau stumm anzuglotzen und ihr zuzusehen, wie sie an das Empfangspult trat und sich leicht dagegen lehnte. Und dann lächelte sie ihn an. Und Sebastian schmolz dahin wie Eis.
Er hatte sie wieder gefunden, durch puren Zufall hatten sich ihre Wege wieder gekreuzt, und wenn Sebastian weiterhin nur dastand und sie anstarrte, würde das die letzte Begegnung gewesen sein. Er musste etwas tun, sie ansprechen, sie auf einen Kaffee einladen, irgendetwas in der Art. Aber er wurde von dieser Situation dermaßen überrumpelt, dass es ihm die Sprache verschlug. „Guten Tag“, sagte die Frau in geschäftsmäßigem Ton. „Was kann ich für Sie tun?“ „Lieferung“, stammelte Sebastian, „Eine Lieferung habe ich.“ „Was bringen Sie denn?“ „Einen neuen Computer.“ – Die Starre fiel langsam von ihm ab. „Oh ja, den bekommt Herr Makrovic! Die zweite Tür auf der linken Seite des Flurs!“ Sebastian folgt dem ausgestreckten Zeigefinger der Frau und wandte sich um. „Dort?“ „Ja! Die zweite Tür auf der linken Seite“, antwortete die Frau leicht amüsiert. „…anke“, imitierte Sebastian jenes erste Wort, das die Frau damals geknebelt zu ihm gesagt hatte und setzte ein spitzbübisches Lächeln auf. Die Frau hob ihre Augenbraue und ihre Mine verfinsterte sich. „Danke“, wiederholte Sebastian mit deutlicher Aussprache und versuchte möglichst geschäftsmäßig zu klingen. Er beeilte sich den Karton hoch zu hieven und zu der Tür (der zweiten auf der linken Seite) zu stapfen. Er hatte es vermasselt. Was hatte er sich nur bei dieser plumpen Anspielung auf die nächtlichen Treffen gedacht. Und das hier am Arbeitsplatz der Frau, vor ihren Kollegen und Kolleginnen, die sicherlich nichts von ihren nächtlichen Abenteuern wussten. So dämlich konnte man(n) doch gar nicht sein.
Das Aufbauen des Computers und die Netzwerkinstallation war reine Routine. Herr Makrovic stand pausenlos daneben und fragte andauernd, was er gerade mache. Sebastian antwortete so verständlich wie möglich, wusste aber trotzdem, dass Herr Makrovic nur Bahnhof verstand. Ebenso gut hätte man ihm (Sebastian) erklären können, wie man eine Bilanz erstellt, und er hätte es genau so wenig kapiert. Als er endlich fertig war, hielt er Herrn Makrovic den Lieferschein hin und bat um eine Unterschrift. „Die Lieferscheine unterschreibt die Sekretärin am Empfang“, sagte dieser. „Und noch was! Würden sie bitte den leeren Karton und das Verpackungsmaterial wieder mitnehmen?“ „Kein Problem“, antwortete Sebastian, räumte alles in die Schachtel und verließ das Büro von Herrn Makrovic.
Wenig später stand er wieder vor dem Empfangspult, trat unruhig von einem Bein auf das andere und machte nur zaghaft auf sich aufmerksam, denn der Schreibtisch war schon wieder verlassen. Als die Frau wieder erschien, war der leicht missbilligende Ausdruck in ihrem Gesicht verschwunden. Sie lächelte Sebastian freundlich an, lehnte sich wie vorhin leicht gegen das Pult und fragte erneut: „Was kann ich für Sie tun?“ „Mich in ein Kaffeehaus begleiten, anschließend mit mir ins Kino gehen und dann abwarten, was sich weiter ergibt“, dachte Sebastian. „Ich brauche eine Unterschrift auf dem Lieferschein“, sagte er laut und reichte das Papier über das Pult. Die Frau nahm das Schriftstück entgegen und dabei berührten sich zufällig die Fingerspitzen der beiden. Eine statische Aufladung – positiv und negativ geladen und einander anziehend – entlud sich in einem kleinen Funken. Beide zuckten kurz zusammen und sahen sich verträumt in die Augen. Wenn es so etwas wie Schicksal tatsächlich gab, dann war es gerade am Werk. Und Sebastian wusste, dass diese kleine Entladung der Beginn einer ganz großen Liebe sein konnte. Ja sein musste. Er sah es in ihren Augen, die hingebungsvoll in den seinen vergraben waren, und als sie sich abwandte und hinter ihrem Schreibtisch Platz nahm, ließ sie den Blickkontakt keine Sekunde abreißen. Sie zückte einen Stift, sah dann doch auf das Blatt Papier und unterschrieb. Jetzt oder nie, dachte Sebastian. „Darf ich Sie …“, begann er und verstummte sofort wieder. Die geheimnisvolle Frau sah ihm wieder direkt in die Augen und schüttelte den Kopf. Gleichzeitig legte sie ihren erhobenen Zeigefinder auf die Lippen. Dann lächelte sie.
Sie faltete den Lieferschein zusammen und steckte ihn in ein Kuvert. Sie erhob sich noch immer lächelnd, zögerte, und setzte sich wieder hin. Sie schnappte sich einen kleinen Notizzettel, schreib rasch etwas darauf und steckte ihn zum Lieferschein in den Umschlag. Dann trat sie wieder ans Pult und reicht Sebastian das Kuvert. „Hier bitte, Ihr Lieferschein“, sagte sie freundlich und zwinkerte ihm zu. „Danke … Der Notizzettel…“ „Bitte, keine Ursache. Auf Wiedersehen!“, schnitt sie ihm das Wort ab, setzte sich an ihren Schreibtisch und begann damit, das Chaos aufzuräumen.
Sebastian stand da wie angewurzelt und wusste nicht wie ihm geschah. Die Frau spielte mit ihm, wie sie damals in der einsamen Straße mit ihm gespielt hatte. Und das verwirrte ihn. Warum konnte er sich mit dieser Frau nicht einfach verabreden, wie es Millionen andere Pärchen auch taten. Warum musste ausgerechnet ER an eine Frau geraten, die alles so kompliziert und geheimnisvoll machte. Aber war es nicht gerade deswegen so reizvoll und verlockend? Dieses gegenseitige necken, diese plötzlichen Stimmungswechsel und das langsame Abtasten? Sebastian wusste die Antwort und brachte endlich seinerseits ein gequältes „Auf Wiedersehen“ über die Lippen.
Er stopfte das Kuvert in die Gesäßtasche seiner Hose, hob den leeren Kappkarton auf und verließ die Steuerberatungskanzlei. Er fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten, verließ das Gebäude und stieg in den Lieferwagen. Mit zitternden Fingern öffnete er das Kuvert und zog zuerst den Lieferschein heraus. Voller Vorfreude starrte er auf die Unterschrift der Frau, denn jetzt würde er endlich ihren Namen erfahren. Aber er sah nur unleserliches Gekritzel, das alles möglich heißen konnte. Wieder nichts! Die Frau blieb weiterhin die unbekannte Fremde. Dann zog er den Notizzettel aus dem Kuvert und verschlang mit wachsender Erregung die wenigen Worte. „Yeah!“, rief er freudig aus und packte den Lieferschein wieder in den Umschlag. Den Notizzettel hielt er weiterhin in Händen und las ihn noch mal:
HEUTE 23 UHR IN DER STRASSE
Sebastian drehte den Zettel um und las auch die Rückseite noch mal, bevor er ihn in seine Geldbörse zu den Visitenkarten steckte:
BITTE KOMME
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Billyboy |
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Wo ist denn das blöde Lichtschwert wieder? Ich verlege das immer und muss dann mit dem Feuerzeug kämpfen!!!
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:23.09.04 16:42 IP: gespeichert
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Olala, bin gespannt ob das jetzt endlich was wird mit dieser geheimnisvollen Fremden!! cu Tom Remember yesterday, think about tomorrow but live today!!!
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SteveN |
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KG-Träger
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Latex ist cool
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:04.10.04 11:07 IP: gespeichert
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Hallo Mithrandir_dg !
Mann, toll. Wird das jetzt so ähnlich wie bei 9 1/2 Wochen oder noch viel besser aber mit umgekehrten Vorzeichen ? Wie das Leben so spielt hat er sie wiedergefunden. Was wird sie alles für ihn vorbereiten ?
Ein sehr gespannter SteveN
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:07.10.04 22:32 IP: gespeichert
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Hallo Mithrandir_dg!
Schön, dass deine tolle Geschichte weiter geht. Und *drängel*, wann geht sie weiter
Liebe Grüsse die Träumerin
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Herrin_nadine |
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Sklavenhalterin
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:18.10.04 13:45 IP: gespeichert
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ja wie wird das weitergehen gibt es die große liebe oder eine schöne session wir werden es sehen in der nächsten fortsetzung der geschichte
daumen hoch
dominante grüße von
Herrin Nadine
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:18.10.04 20:17 IP: gespeichert
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bin ich auch mal gespannt,klingt echt spannend
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Sklavenhalter
Fühl Dich nur nicht zu wohl hier!
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:24.10.04 00:13 IP: gespeichert
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Klasse - weiter so!! Spanungsbogen ist deutlcih gespannt!
=8-)))) Michael
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Story-Writer
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:26.10.04 11:17 IP: gespeichert
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Hallo zusammen, hat etwas länger gedauert, aber jetzt ist endlich wieder ein Teil fertig. Viel Spaß beim Lesen.
Um 23 Uhr war die Straße keinesfalls so ausgestorben wie um 4 Uhr morgens. In vielen Häusern brannte noch Licht und immer wieder fuhren Autos vorbei. Sebastian hockte auf der Parkbank und wartete. Ein halbe Stunde später wurde er ungeduldig und ging nervös vor der Bank hin und her. Als es schließlich Mitternacht wurde, war noch immer keine Spur von der Frau zu sehen. Sebastian ging ein Stück die Straße entlang und hoffte, er würde sie irgendwo entdecken. Plötzlich hörte er etwas: „Pssst!“ Sebastian blieb stehen und blickte sich um. Aber da war nichts. Zu seiner Linken war die Straße und zu seiner Rechten versperrte ein hoher Bretterzaun die Sicht auf das dahinter liegende Grundstück. „Ist da jemand?“, fragte er mit leiser Stimme. Aber er bekam keine Antwort. Stattdessen traf ihn etwas am Kopf und kullerte von dort leise raschelnd auf den Asphalt. Es war ein zusammen geknülltes Stück Papier. Sebastian hob es auf, glättete es in seinen Fingern und erkannte ein paar Worte: VERSPRICH MIR, UM 5 UHR WIEDER HIER ZU SEIN ! Völlig verwirrt steckte er den Zettel in seine Hosentasche und sagte: „Ich verspreche es!“ Dann passierte eine Weile gar nichts und Sebastian versank in nachdenkliches Grübeln.
Ein Knarren riss ihn aus seinen Gedanken. Sebastian blickte zur Seite und sah gerade noch, wie ein Brett des Zaunes zur Seite geschoben wurde und sich ein Spalt bildete. Eine Hand erschien auf der anderen Seite und schob sich durch den Spalt zu Sebastian herüber. Lange, rot lackierte Fingernägel funkelten im Schein der Laternen. Zwischen Daumen und Zeigefinger war das Lederband eines Ballknebels geklemmt. Die Hand bewegte sich sanft hin und her und der Knebel pendelte von einer Seite auf die andere. Sebastian gab sich einen Ruck und ergriff das andere Ende des Bandes. Gleichzeitig ließ die zierliche Frauenhand los und der Knebel ging in den Besitz von Sebastian über. Die Hand verschwand wieder hinter dem Zaun und Sebastian betrachtete fasziniert die große Kugel des Knebels. Sie war rot wie die Sünde und passte farblich perfekt zu den lackierten Fingernägeln. Mehrere Zahnabdrücke deuteten darauf hin, dass dieser Knebel sehr oft getragen wurde. Und Sebastian hoffte, dass er ihn auch heute in Aktion sehen würde. Und seine Wünsche erfüllten sich.
Etwa auf Höhe von Sebastians Bauchnabel erschien das Gesicht der Frau im Spalt. Es war dezent geschminkt, nur die Lippen waren in demselben sündigen Rot bemalt wie die Fingernägel. Langsam schob die Frau ihren Kopf durch die Lücke zwischen den Brettern, lächelte Sebastian an und sah erwartungsvoll zu ihm auf. Schließlich glitt sie mit der Zunge über ihre Lippen, befeuchtete sie, sperrte ihren Mund weit auf und sah Sebastian mit flehenden, fast schon bettelnden Augen an. Und Sebastian wusste, was die Frau von ihm wollte. Er nahm mit beiden Händen den Knebel nahe des Balls und drückte ihn sanft hinter die fordernden Lippen der Frau. Mit den Daumen schob er die Kugel tiefer in ihren Mund, bis sie hinter den Zähnen zu liegen kam und den Kiefer zwanghaft geöffnet hielt. Dann legte er die Fixierungsbänder über die Schultern der Frau. Zu Sebastians Verwunderung zog sich das Gesicht aus dem Spalt zurück, aber nur kurz später erschien ihr Hinterkopf in der Öffnung. Bequem konnte er die Bänder greifen, in den Nacken der Frau ziehen und dort mit einer Schnalle fixieren. Der Hinterkopf verschwand wieder auf der anderen Seite des Bretterzauns und erst jetzt wurde Sebastian bewusst, was er gerade gemacht hatte. Er hatte einer wildfremden Frau gerade einen Ballknebel angelegt, einer Frau, von der er noch nicht einmal den Namen wusste. Und das verrückteste daran war, dass die Frau es bereitwillig über sich ergehen ließ, ja es sogar zu genießen schien. Aber mehr Zeit zum Überlegen blieb Sebastian nicht, denn es flog wieder etwas über den Zaun.
Sebastian fing es geschickt auf und erkannte ein Paar hauchdünne, halterlose Nylonstrümpfe. Gleichzeitig schob sich ein nackter, zierlicher Frauenfuß mit rot lackierten Zehennägeln durch die Lücke im Zaun. Schlanke Fesseln folgten, dann erschienen wohlgeformte Schenkel und zuletzt konnte Sebastian ein Stück Stoff erkennen, dass sicherlich zum unteren Saum eines Minikleides gehörte. Das Bein streckte sich ihm entgegen, während der Fuß neckisch hin und her pendelte und sich schließlich mit dem Fußballen leicht gegen seinen Schritt drückte und dort reglos verharren blieb. Die Berührung reichte aus um Sebastians Blut in Wallung zu bringen und eine leichte Verhärtung zwischen seinen Beinen zu erzeugen. Sebastian rührte sich nicht und genoss den Körperkontakt mit der Fremden. Schließlich trat er doch einen Schritt zurück, denn er wusste, was die Frau von ihm wollte. Er rollte den ersten Strumpf in seinen Fingern auf, stülpte die Fußspitze über die Zehen der Fremden und zog das dünne Gewebe über ihre Ferse. Ihre lackierten Nägel schimmerten wunderhübsch durch den sündig aussehenden Strumpf. Sebastian zog den Nylon vollends ihre Schenkel hoch, wo er durch das eingearbeitete Strumpfband gehalten wurde. Eine Weile hielt Sebastian das erotisch verpackte Bein am Fußgelenk fest und konnte sich kaum daran satt sehen. Schließlich tauchte die Hand der Frau wieder im Spalt auf und reichte einen Schuh auf Sebastians Seite herüber. Aber nicht irgendeinen Schuh, sondern völlig durchsichtige Sandalen mit gläsernem Plateau, atemberaubend hohen Absätzen und zierlichen Fesselriemchen. Sebastian nahm den Schuh entgegen und steckte ihn auf den Fuß der Frau. Ein breites, transparentes Vinylband schmiegte sich um ihren Fußrist und die Zehen schauten an der Spitze keck ins Freie. Sebastian schlang das Riemchen um das Fußgelenk der Frau und schloss die Schnalle. Die Nylons und die gläsernen Sandalen harmonierten perfekt und machten aus dem Bein ein glänzendes, hocherotisches Objekt der Begierte. Sebastian konnte nicht anders als es zärtlich in der Hand zu halten und anzustarren.
Nach einer Weile glitt das Bein sanft aus seinen Händen und zog sich auf die andere Seite des Bretterzauns zurück. Dann erschien das andere Bein in der Lücke. Sebastian streifte den zweiten Strumpf darüber, steckte den anderen Schuh auf den Fuß und war der glücklichste Mensch auf der Welt. Dass er diese Frau getroffen hatte war ein Geschenk des Himmels. Aber die Frau hatte noch eine weitere Überraschung parat, denn es flog wieder etwas über den Zaun, landete auf Sebastians Schulter und kringelte sich wie eine Schlange um seinen Nacken. Gleichzeitig trat die Frau dicht an den Bretterzaun heran und presste ihre Beine eng aneinander. Sebastian nahm das Seil von seiner Schulter und trat auch seinerseits dicht an den Zaun heran. Er ging in die Hocke, fasste mit beiden Händen durch den Spalt und schlang das Seil liebevoll um die schlanken Fußgelenke der Frau. Sebastian rechnete jeden Augenblick damit, dass die Fremde schockiert zurückweichen würde, aber nichts dergleichen geschah. Sie schien es im Gegenteil zu wollen, schien es sogar zu genießen von Sebastian gefesselt zu werden. Und das in aller Öffentlichkeit, nur durch die Dunkelheit und einen Bretterzaun vor neugierigen Blicken geschützt. Also umwickelte Sebastian die Fußgelenke mit mehreren Bahnen und zog das Seil dann mehrmals zwischen ihren Knöcheln durch, sodass eine 8 entstand und sich die Schlingen stramm an die Haut schmiegten. Sebastian machte einen Knoten, richtete sich wieder auf und fing das zweite Seil geschickt auf, das gerade über den Zaun geflogen kam. Sebastian wusste wohin damit und band auch die Knie der Fremden eng aneinander. Es konnte nicht mehr viel besser werden.
Aber die Frau überraschte ihn erneut. Ihre Hände erschienen im Spalt und streckten sich zu Sebastians Seite herüber. Sie hielt ihre Handflächen nach oben und darin lagen zwei weitere Stricke, deren Enden links und rechts ihrer Hände nach unten baumelten. Sebastian nahm die dargebotenen Seile und beobachtete gespannt, wie sich die Hände wieder zurück zogen. Der Rücken der Frau wurde in der Lücke sichtbar, dann erschienen ihre Hände, die sie über dem Po aneinander drückte und so gut es ging zu Sebastian herüber reckte. Sebastian fackelte nicht lange und schlang eines der Seile um ihre Handgelenke und formte wie schon bei den Beinen eine 8. Er machte einen festen Knoten, den die Frau nie und nimmer ohne fremde Hilfe öffnen konnte. Und dann war nur noch ein Seil übrig. Die Frau drückte sich mit dem Rücken fest gegen den Zaun und reckte ihre Arme noch weiter zu Sebastian herüber. Gleichzeitig versuchte sie, ihre Unterarme aneinander zu drücken, was ihr aber nicht sonderlich gut gelang. Trotzdem verstand Sebastian, was die Frau von ihm wollte. Er umwickelte ihre Arme oberhalb der Ellbogen und formte eine 8. Diesmal musste er kräftig ziehen, um die Schlingen enger zu bekommen. Die Arme der Frau rückten näher zusammen, die Ellbogen waren aber noch immer zwei Finger breit voneinander getrennt. „... ester“, stöhnte es von der anderen Seite des Zaunes. „Was?“ „fff ... ester“, bat die Fremde mit undeutlicher Aussprache. Sebastian staunte und spürte ein wohltuendes Kribbeln in der Leistengegend. Diese Frau brachte ihn noch um den Verstand. Aber er tat ihr den Gefallen. Er zerrte so lange an den Seilenden bis sich die Ellbogen berührten. Durch den Zug wurde der Rücken der Frau fest gegen den Zaun gedrückt. Anschließend wickelte Sebastian das überschüssige Seil um ihre Oberarme und verknotete es. Aus diesen Fesseln konnte sich die Frau niemals selbst befreien, von den Beinfesseln vielleicht wenn sie die nötige Geduld aufbrachte, aber von den Armfesseln nie und nimmer. „...anke“, hauchte sie und dann verschwanden ihre Arme und ihr Rücken aus dem Spalt im Zaun.
Sebastian stand lange Zeit einfach nur da und starrte auf die Lücke, in der jetzt nur Dunkelheit zu sehen war. Schließlich trat er dicht an den Zaun heran und streckte seinen Kopf auf die andere Seite. Trotz der Dunkelheit sah er die Silhouette der Frau, die sich schwankend und langsam wie eine Schnecke auf das Haus hinter dem Bretterzaun zu bewegte. Mehrmals drohte sie zu stürzen, fand das Gleichgewicht aber jedes Mal wieder. Und da ihre Schritte winzig waren, brauchte sie Minuten um wenige Zentimeter zurück zu legen. Sebastian sah ihr gebannt zu, bis er sie in der Dunkelheit nicht mehr erkennen konnte. Schließlich zog er seinen Kopf aus dem Spalt und sah auf seine Armbanduhr. Es war 0:40 Uhr. Sebastian hatte versprochen, um 5 Uhr morgens wieder zur Stelle zu sein, also drehte er sich um und ging in seine Wohnung. Dabei dachte er pausenlos an die Frau. Befand sich in diesem Haus jemand, der sie von den Fesseln befreite? Oder lebte sie dort allein und musste über vier Stunden stramm gefesselt und geknebelt ausharren? Sebastian platzte fast vor Neugierde und so kam es, dass er diese Nacht kein Auge zutat.
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Herrin_nadine |
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Re: Die geheimnisvolle Fremde
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Datum:26.10.04 12:09 IP: gespeichert
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wie du das beschrieben hast, diese fesselaktion mitten in der nacht, war spitzenklasse, bin gespannt ob er in 5 stunden wieder zurückkommt um sie zu befreien, wie er es versprochen hat
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