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ZdBdLa
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  RE: Mädchenpensionat Datum:19.07.24 07:40 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 32: Im ehemaligen Internat (Teil 1)

Der Staatsanwalt betrat in Begleitung von einigen Polizisten das Gebäude. Er wurde zusätzlich von der Familienrichterin und einem Mann im Anzug und mit Aktenkoffer begleitet. Er fragte, ob wir wissen, wo sich Frau Durcet befinden würde. Ich deutete auf die Person, die gefesselt neben mir lag. „Wir mussten leider etwas Gewalt – selbstverständlich nur im Rahmen des Zulässigen - anwenden, da sie versucht hat, sich durch Flucht nach Italien der Verhaftung zu entziehen.“, erläuterte ich.

Ich nahm ihr die Haube, die Wollmütze mit dem Sehschlitz ab und entfernte den Knebel. Sie erkannte den Staatsanwalt sofort und begrüßte ihn mit den Worten: „Gut, dass Sie da sind. Ich wurde soeben Opfer von beispielloser Gewalt.“

Der Staatsanwalt fragte, ob dies im Raum jemand bestätigen könne. Daraufhin antwortete mein Anwalt, dass hier zwar Gewalt ausgeübt wurde, diese aber durch Frau Durcet selbst provoziert wurde, da sie als per Haftbefehl gesuchte mutmaßliche Straftäterin angekündigt hätte, dass sie sich in Ausland absetzten wird. Die Gewalt gegen die weiteren Lehrkräfte würde sich – nach seiner Beurteilung - im Rahmen dessen bewegen, was das Gericht den Schülerinnen in seiner einstweiligen Verfügung zugebilligt hätte. Mein Anwalt wies darauf hin, dass er nahezu alle der hier anwesenden Schülerinnen vertreten würde und dass nach ständiger Rechtsprechung ein möglicher Übereifer in diesem Fall strafrechtlich sicher nicht zu belangen wäre. Im Übrigen riet er dem Staatsanwalt, sich das Urteil in meiner Rechtssache anzusehen. Aus diesem würde eindeutig hervorgehen, dass das Internat mit ungültigen Verträgen agieren würde und Zeugen zu Falschaussagen angestiftet hätte. Der Staatsanwalt antwortete, dass ihm das Urteil bereits bekannt sei und er daher den Aussagen von Frau Durcet und den anderen Lehrkräften ohne weitere Beweise als unglaubwürdig einschätzen würde. Vor diesem Hintergrund sehe er keine Notwendigkeit wegen mutmaßlicher Körperverletzung zu ermitteln. Anschließend führte es aus: „Frau Durcet, gegen Sie, gegen die weiteren Lehrkräfte bzw. gegen dieses Institut besteht der dringende Tatverdacht, dass Sie sich der Misshandlung Schutzbefohlener und der Freiheitsberaubung schuldig gemacht haben. Ich habe hier einen Durchsuchungsbeschluss und nehme Sie vorläufig fest.“

Ich wies darauf hin, dass es, falls es zurzeit nicht genug Platz im Gefängnis geben sollte, im Internat noch der Raum der Stille und der Raum der Besinnung zur Verfügung stehen würden. Hier könnte man jeweils einen Kriminellen sicher 'zwischenlagern' bis sie abholt werden. Der Staatsanwalt sagte, es er eventuell auf das Angebot zurück kommen würde. In der Tat seien Gefängnisplätze und Transportkapazitäten gerade Mangelware. Frau Durcet schrie vollkommen in Panik, dass in den Räumen keine menschenwürdige Unterbringung möglich sei. Ich entgegnete: “Das hat sie aber nicht daran gehindert, mich dort einzusperren. Und ich bin sicher nicht die einzige hier im Raum, der dieses Schicksal widerfahren ist.“ Frau Durcet entgegnete, dass dies etwas ganz anderes sei. „Schließlich war die Unterbringung dort für Eure Erziehung geboten und erfolgte somit zu Eurem Besten.“ Der Staatsanwalt gab ihr recht, dass es etwas ganz anderes sei. „Die Unterbringung der Schülerinnen erfolgte ohne rechtlichen Grund und würde einen Verstoß gegen die Gesetze dieses Landes darstellen. „Ich werde dies bei meinen Ermittlungen berücksichtigen. Es kann sein, dass Sie sich deswegen vor Gericht verantworten müssen.“ Eine mögliche Unterbringung von Frau Durcet und weiteren Lehrkräften würde dagegen im Rahmen eines richterlichen Haftbefehl erfolgen und sei somit rechtens.“

Als nächstes trat der Mann im Anzug und mit dem Aktenkoffer vor Frau Durcet. Er führt aus, dass er im Auftrag der Schulbehörde komme und Frau Durcet mitteile, dass dem Pensionat die Schullizenz entzogen wurde. Des Weiteren fordere er im Namen der Schweizer Eidgenossenschaft die Zuschüsse der letzten drei Jahre, die diese dem Internat gewährt hatte, zurück.

Ich ging auf Frau Durcet zu, baute ich mich demonstrativ vor ihr auf und schlug mit dem Rohrstock ein paar Mal in meine Handfläche, worauf Frau Durcet jedes Mal zusammen zuckte. „Sie und Ihre Handlangerinnen werden für jede Demütigung, jede Qual und jeder Verletzung, sei sie körperlich oder seelisch, die uns hier im Internat angetan wurde, bezahlen. Zuerst einmal werde ich die Zwangsversteigerung dieser Immobilien betreiben und Ihnen somit die Grundlage für Ihr teuflisches Treiben entziehen. Dann werde ich als Nebenklägerin persönlich dafür sorgen, dass Sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden und die Zeit im Gefängnis für Sie - und natürlich auch Ihre Handlangerinnen - zur Hölle auf Erden wird. Ich war früher in einem Verein aktiv, der einsitzende Straftäterinnen betreut. Glauben Sie mir, ich kenne die Regeln im Gefängnis. Diese sind in der Schweiz nicht anders als in Deutschland.“

„Aber, was habe ich Dir getan, Natalie? Wo kommt dieser grenzenlose Hass her?“, entgegnete mit Frau Durcet mit weinerlicher Stimme. Ich schrie sie, so laut wie ich konnte an: „Geht es nicht in Ihr Spatzenhirn hinein. Ich bin nicht Natalie – sondern die gnädige Frau von Sternenberg für Sie und ich kann mich nicht erinnern, Ihnen die Erlaubnis zum Sprechen erteilt zu haben. Aber ich werden Ihnen behilflich sein“, fuhr ich fort und legte ihr den Knebel an. „So jetzt ist es ganz einfach: Knebel drin – keine Erlaubnis zu sprechen bzw. Knebel draußen – Erlaubnis erteilt. Und dass mit der korrekten Anrede bekommen wir auch noch hin.“ Ich fügte an „Wenn nicht, dann wird es schmerzhaft für Sie werden.“ und schlug mehrfach wieder mit dem Rohstock in meine Handfläche. „Ich meine, dass wir einen Deal hatten. Ich habe mich an meinen Teil gehalten und Ihnen keine Probleme mehr bereitet. Auch habe ich meinen Bibelkreis installiert und somit meinen Mitschülerinnen die heilige Schrift nahe gebracht. Sie haben sich dann aber nicht mehr an unsere Vereinbarung gehalten und mich dafür sehr hart bestraft, dass ich meinen Eltern die Wahrheit über das Internat und was ich hier erlebt habe, erzählt habe.“ Frau Durcet wollte etwas sagen, was durch den Knebel aber erfolgreich verhindert wurde. „Was habe ich Ihnen gerade versucht beizubringen? Knebel drin gleich keine Spracherlaubnis.“, antwortete ich. Frau Durcet murmelte weiter etwas in ihren Knebel. Ich sagte: „Ich interpretiere dies in der Weise, dass sie unsere Vereinbarung verstanden haben, diese zukünftig beachten werden und für diese dankbar sind.“

Ich hatte auch keine Lust, weiter mit Frau Durcet zu diskutieren. So meinte ich zu den anwesenden Schülerinnen, dass ich glaube, dass das Mädchenpensionat gerade seinen Betrieb eingestellt hat. Und schließlich wies ich Herrn Brinkmann darauf hin, dass auf ihm bzw. sein Team hier jede Menge Arbeit warten würde.

Jetzt, wo Frau Durcet, Frau Niedermayer, ihre restlichen Handlangerinnen außer Gefecht gesetzt waren und die Staatsanwaltschaft das Kommando übernommen hatte, ging ich zu meinen ehemaligen Klassenkameradinnen hin. „Erinnert Ihr Euch, was ich Euch versprochen hatte, als Ihr mich in den Kreis aufgenommen habt. Ihr habt mir sicherlich nicht geglaubt, aber jetzt ist es soweit. Ich hoffe Ihr nehmt es mir nicht übel, dass Euch jetzt die hervorragende Ausbildung, die Ihr sonst hier erhalten hättet, vorenthalten wird. Meine ehemaligen Klassenkameradinnen sagten, dass sie darüber noch einmal hinweg sehen könnten. „Aber was wird jetzt aus uns?“, wollte eine Schülerin wissen.

Ich ging zu den anwesenden Behördenvertretern hin und rief auch meinen Anwalt und Herrn Brinkmann hinzu. Ich schilderte das Problem, dass die ehemaligen Schülerinnen nicht wissen, wie es mit ihnen weiter gehen sollen und gleichzeitig befürchten, dass ihre Eltern sie wieder auf eine ähnliche Schule schicken würden.

Nach kurzer Beratung trat mein Anwalt vor seine neuen Mandantinnen: „Der schweizerische Staat bietet Ihnen an, Sie in seine Obhut zu nehmen. Herr Prof. Dr. Brinkmann würde die Vormundschaft für Sie übernehmen. In Ihrem Fall ist dies allerdings nur auf Grundlage eines persönlichen Antrages möglich. Sie können diesen mündlich hier gegenüber der anwesenden Familienrichterin stellen. Als Ihr Anwalt weise ich Sie darauf hin, dass Sie durch die Vormundschaft einen großen Teil ihrer persönlichen Rechte – wie beispielsweise das Bestimmungsrecht Ihres Aufenthaltsortes und Ihres Umganges - abgeben.“
Eine Schülerin wies darauf hin, dass sie ja alle im Internat in den letzten Jahren auch keine Rechte hatten und sich bereits an die Situation gewöhnt hätten.
Ich antwortete, dass Herr Brinkmann auch die Vormundschaft für mich übernommen hätte und wies auf seine Grundprinzipien, insbesondere, dass er die Rechte nur zum Wohle seine Patientinnen nutzt und diese im Zweifel entscheiden lässt, hin. „Der Schweizer Staat wird sich um Euch kümmern und Psychologen werden Euch helfen, das Erlebte zu verarbeiten und durch die Vormundschaft wäret Ihr geschützt.“

Die Familienrichterin erklärte, dass die Schweizer Eidgenossenschaft dieses Gebäude für die Betreuung der ehemaligen Internatsschülerinnen beschlagnahmen würde und kündigte Frau Durcet an, dass der entsprechende Beschluss ihr umgehend zugehen würde.

Die Polizei führte Frau Durcet und ihre Handlangerinnen ab. Frau Durcet und Frau Niedermayer wurden zunächst in den Raum der Stille und den Raum der Besinnung gesperrt, während es für den Rest des sog. 'Lehrpersonals' direkt ins Polizeigewahrsam ging. Ich muss sagen, dass sich mein Mitleid wiedermal in Grenzen hielt. Herr Brinkmann, mein Anwalt, die Behördenvertreter, die Internatsschülerinnen und ich blieben allein zurück.

War mir noch klar, dass ich vor Frau Durcet und den Lehrkräften keine Schwäche zeigen dufte, so übermannten mich jetzt meine Gefühle. Die Anspannung, funktionieren zu müssen, fiel regelrecht von mir ab und ich brach zusammen und heulte wie ein Schlosshund. Eigentlich dachte ich, dass ich das Erlebte bereits besser verarbeitet hätte. Aber die Erinnerungen an all das, was ich hier im Internat erleben musste, kamen wieder hoch. Es waren die Erinnerungen an die schlimmste Zeit meines Lebens – an all die Demütigungen und Ungerechtigkeiten, die ich hier über mich ergehen lassen musste. Hier war ich schließlich ganz unten angekommen. Ich hatte keinen Mut und keine Kraft mehr zum Weiterleben. Ich war irgendwie froh, als ich die Möglichkeit hatte, aus dem Fenster zu springen und damit mein Leben zu beenden. Alle diese Erinnerungen waren plötzlich wieder da.

Einige meiner ehemaligen Mitschülerinnen kamen auf mich zu. „Du hast gerade den größten Sieg Deines Lebens errungen, Natalie.“, tröstete mich eine, während eine andere ergänzte: „Du brauchst vor uns nicht stark zu sein. Wir sind Dir ewig dankbar, dass Du uns aus dieser Hölle befreit hast.“

Langsam beruhigte ich mich wieder. „Es gibt ein Lied, welches mir in derartigen Situationen immer hilft. Keine Sorge, es ist kein Kirchenlied; es ist Punktrock von den Toten Hosen aus Düsseldorf. Vielleicht hilft es auch Euch.“ Ich holte mein Smartphone aus der Tasche und kurze Zeit später schallte es durch den Raum: „Steh auf, wenn Du am Boden liegst“. Natürlich sangen am Ende alle wieder mit. Anschließend strecken wir alle unsere Hände mit unserem Symbol nach oben und riefen „Lang lebe der Kreis.“ Ich verbrachte noch ein paar Stunden bei meinen ehemaligen Mitschülerinnen. Am Abend verabschiedete ich mich und fuhr mit Bahn, Bus und schließlich mit der Seilbahn zum Seiberhof. Dort traf ich meine Mitbewohnerinnen sowie die acht ehemaligen Internatsschülerinnen, die wir aufgenommen hatten und erzählte ihnen von den 'Vorkommnissen' im Internat.
Anschließend veranstalteten wir ein großes Willkommensfest. Später kamen Martin und Steffi nach Ende ihres Dienstes noch vorbei.

Als ich ein paar Tage später wieder einmal meine ehemaligen Mitschülerinnen besuchte, fiel mir gleich die Veränderung auf.
Offensichtlich hatten sich fast alle ehemaligen Internatsschülerinnen in die Obhut der schweizerischen Behörden bzw. von Prof. Dr. Brinkmann begeben. Sie alle liefen in normaler Alltagskleidung herum. Statt dem ehemaligen Lehrpersonal, welches zwischenzeitlich in Untersuchungshaft saß, sah man auf den Gängen ganze Heerscharen von Psychologen. Im Gebäude herrschte zudem eine gelöste und freundliche Stimmung. Begegneten sich zwei Personen auf dem Gang grüßten sie einander mit einem freundlichen 'Grüß Gott', oder einfach nur 'Hallo'. Keine der ehemaligen Schülerinnen knickste und auch keiner des neuen Personals wäre auf die Idee gekommen, dies einzufordern.

Ich sah eine Gruppe von ehemaligen Klassenkameradinnen und gesellte mich dazu. Sie begrüßten mich fast überschwänglich. „Wir sind Dir überaus dankbar, für alles, was Du für uns getan hast.“ Dann ließen sie ihren Gefühlen freien Lauf. Alles was sie erzählten und fühlten, kam mir selbstverständlich auffallend bekannt vor. Wie es sein kann, dass es in einem zivilisierten Land, wie der Schweiz eine Schule mit derartigen Zuständen gibt? Warum gibt es Eltern, die ihre Töchter auf diesem Internat anmelden. Warum müssen dies ausgerechnet unsere Eltern sein?

Eigentlich redete ich gar nicht viel, sondern hörte ihnen nur zu. Schließlich sagte ich: „Ich glaube keiner kann es so gut nachvollziehen wie ich, wie ihr Euch fühlt. Glaubt mir, alles wird gut. Es ist so, selbst wenn Ihr es Euch jetzt nicht vorstellen könnt. Ihr konntet Euch auch nicht vorstellen, dass unsere Zeit auch noch kommen wird. Die schweizerischen Behörden tun alles, um Euch bestmöglich zu betreuen und hinzu kommt noch der Zusammenhalt unter uns.“ Ich formte mit den Fingern unsere Geheimzeichen von Kreis.

Erst jetzt bemerkte ich, dass Herr Brinkmann in der Tür stand. Er sagte, dass er uns schon eine ganze Weile zugesehen hätte und dass ich es mir überlegen sollte, nach meinem Abitur Psychologie zu studieren.

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ZdBdLa
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  RE: Mädchenpensionat Datum:19.07.24 07:41 IP: gespeichert Moderator melden


Immer die Probleme mit den Seitenumbrüchen
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ChasHH
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  RE: Mädchenpensionat Datum:19.07.24 17:33 IP: gespeichert Moderator melden


Einfach nur klasse. Bezeichnend ist ja die fehlende Einsicht der Leer- pardon Lehrkörper.
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ZdBdLa
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  RE: Mädchenpensionat Datum:27.07.24 22:15 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 33: Im ehemaligen Internat - (Teil 2)

Das Pensionat wurde endgültig geschlossen und die Medien berichteten ausführlich vom 'Horror-Pensionat'. Von der Berichterstattung bekam ich zum Glück nur am Rande mit, da mich Herr Brinkmann und mein Anwalt auf dem Seiberhof sehr gut abschirmten.

Fast alle – jetzt muss man ja sagen ehemaligen - Schülerinnen zogen es vor, weiter im Pensionat wohnen zu bleiben. Herrn Brinkmann wurde dann auch die Verantwortung für die ehemaligen Internatsschülerinnen übertragen. Er hatte innerhalb kürzester Zeit ein schlagkräftiges Team von Psychologen zusammengestellt, welches umgehend damit begann, den jetzt ehemaligen Internatsschülerinnen dabei zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Auch viele seiner Studenten erklärten sich bereit, mitzuarbeiten. So begannen unter seiner Leitung ganze Heerscharen von Psychologen bzw. angehenden Psychologen, die traumatisierten Schülerinnen zu betreuen.

Wie auch mein Vater wollten einige der überaus reichen Eltern es nicht wahrhaben, dass nun Herr Prof. Brinkmann über den Aufenthaltsort und den Umgang ihrer Töchter bestimmen konnte. Diesen Eltern erging es, wie seinerzeit meinem Vater; sie bissen sich an Herrn Brinkmann die Zähne aus. Er blieb auch dieses Mal seinen Prinzipien treu und stimmte einem Verlassen des Instituts nur zu, wenn er absolut sicher war, dass die betreffende ehemalige Schülerin, dies auch tatsächlich will. Auch musste man manchen Eltern erklären, dass die Volljährigkeit ihrer Töchter bedeutet, dass diese jetzt selbst über ihr Leben bestimmen können und dass dies nicht einfach durch eine Unterschrift abgeändert werden kann. Wie seinerzeit mein Vater akzeptierten sie dann aber doch nach einiger Zeit alle Eltern die neue Situation.

Die meisten Eltern waren allerdings geschockt, als die Zustände des Internats ans Tageslicht kamen und dann dankbar, dass die schweizerischen Behörden alles Mögliche in Bewegung setzten, um die bestmögliche psychologische Betreuung ihrer teilweise stark traumatisierten Töchter zu gewährleisten. Auch der Schulunterricht wurde innerhalb kürzester Zeit durch die Schulen vor Ort wieder aufgenommen. Dieser fand zunächst in den Internatsräumen statt. Wenig später wechselten die Schülerinnen an die örtlichen Schulen, um ihnen eine Teilnahme am 'normalen' Leben wieder zu ermöglichen.

Auch Mel und ich arbeitete mit und ich bezog – neben dem Seiberhof – kurzfristig wieder mein altes Zimmer. Interviewanfragen wurden von meinem Anwalt konsequent abgelehnt. Auch hatte er erreicht, dass die Medien darauf verzichteten, mein Bild und die Bilder meiner Mitschülerinnen abzulichten.

Allerdings meldeten sich auch immer mehr ehemalige Schülerinnen, die bereits früher das Internat verlassen hatten, aber nachwievor unter den Folgen des Aufenthaltes litten, bei uns und baten um psychologische Betreuung.
Mel und ich nahmen zunächst Nebentätigkeiten wahr, sprich wir betreuten unsere Patientinnen außerhalb der psychologischen Problemstellungen. Die Zustände im Internat hatten zur Folge, dass viele ehemalige Schülerinnen auch Jahre später nicht in der Lage waren, ein eigenständiges Leben zu führen. Hier halfen Mel und ich so gut, wie wir konnten. Auch stellten den Kontakt mit den bisherigen Therapeuten her.

Eines Tages kam ein völlig aufgelöstes Mädchen zu uns. Ich stellte mich als Natalie vor und fragte sie, wie wir ihr helfen könnten. Sie erzählte, dass sie selbst früher einmal Schülerin dieses Internats gewesen sei und danach bei nahezu einem Dutzend Therapeuten war. Diese konnten ihr aber nicht helfen, sondern haben ihr, dass was sie über das Internat berichtet, nicht geglaubt. „Lass mich raten“, begann ich. „Man hat Dir Warnvorstellungen diagnostiziert und Dich mit Psychopharmaka ruhig gestellt.“ Völlig ungläubig sah sie mich an, als ich ihr sagte, dass man ihr hier glauben würde und Psychopharmaka nur in absoluten Notfällen verabreicht würden. Als sie mir sagte, dass niemand nachvollziehen könnte, was das Pensionat für die Schülerinnen bedeuten würde, antwortete ich ihr: „Sei Dir sicher, das können wir beide.“ Ich erklärte ihr, dass ich sie erst einmal auf ihr Zimmer bringen würde. Ich bat Mel, einen Therapeuten vorbei zu schicken. Das Institut war bereits seit längerem vollkommen überbelegt, sodass wir bei jeder neuen Patientin improvisieren mussten. Ich wollte aber nicht warten, bis irgendwo im Gebäude ein Platz für das arme Mädchen gefunden wurde. So ging ich mit ihr in den ersten Stock, zu dem Zimmer, in welches ich vor kurzen wieder so halb eingezogen war und welches ich mir früher mit Marion und zwischenzeitlich mit einer anderen ehemaligen Schülerin teilte. Als sie meinen Namen auf dem Schild sah, sagte sie: „Du kannst doch Natalie von Sternenberg nicht ihr Zimmer wegnehmen.“ Ich antwortete: „Mache Dir um mich keine Sorgen, ich habe noch ein Zimmer außerhalb des Gebäudes.“ Worauf sie mich wieder mit großen Augen ansah und fragte: „Du bist Natalie von Sternenberg? Ich wusste gar nicht, dass Du auch hier arbeitest und Dein Gesicht ist nicht bekannt.“
Ich antwortete ihr: „Bitte sorge dafür, dass dies auch so bleibt. Übrigens hier kannst Du erst einmal bleiben. Noch ein Tipp: Öffne besser keine Schränke. Diese sind noch genau so eingeräumt, wie Du es sicher noch aus Deiner Zeit im Internat kennst. Wir sind noch nicht zum Ausräumen gekommen.“

Wir beide betraten mein – jetzt muss ich ja wieder sagen 'ehemaliges' – Zimmer und das Mädchen erzählte mir seine ganze Lebensgeschichte. Dass sie jetzt zwar einen Abschluss von einer sehr renommierten Privatschule hat, aber ihr Leben nicht geregelt bekommt.

Sie erzählte, dass ihr besonders die von ihr verlangte Unterwürfigkeit zu schaffen machte, speziell das Knicksen vor den Lehrkräften. Sie berichtete, dass sie öfters das Knicksen üben musste, da sie dies nach Ansicht der Lehrkräfte nicht ordnungsgemäß durchführte. Beiläufig erwähnte sie, wie gerne sie das Knicksen mit vertauschten Rollen durchgeführt hätte. Dass sie den Raum betritt und Frau Durcet oder eine andere Lehrkraft vor ihr Knicksen muss. Ich antwortete ihr: „Selbst wenn Du mir es nicht glaubst, genau das habe ich getan. Ich habe den Raum betreten und Frau Durcet und Frau Niedermayer mussten vor mir knicksen. Auch habe ich beiden Damen dazu verdonnert, die Internatsuniform, selbstverständlich im Hochsommer die Winterversion zu tragen.“
Wie hast Du das geschafft“, wollte die neue Patientin wissen.
„Ganz einfach: Mein Anwalt hatte für mich eine Entschädigung in Millionenhöhe per Gericht erstritten und ich hatte die Summe bei Frau Durcet eingefordert und als sie nicht zahlen konnte oder wollte, hat mein Anwalt in meinem Auftrag die Zwangsversteigerung dieser Immobilie beantragt. Der dritte Termin ist übrigens in zwei Wochen. Frau Durcet wollte dann mit mir reden und ich habe ihr unmissverständlich klar gemacht, dass ich dazu nur bereit bin, wenn sie in Internatsuniform trägt und mir mit der entsprechenden Ehrerweisung begegnet - spricht knickst. Ich habe dann übrigens sich die beiden Damen vor der gesamten Schülerschaft bis auf das Korsett ausziehen lassen, dessen Sitz kontrolliert, natürlich festgestellt, dass es viel zu locker sitzt und es schließlich festgezurrt.“

Dann erzählte sie, wie sehr sie unter dem Rohrstock zu leiden hatte. Ich lächelte sie nur an, worauf sie mich ansah und nur sagte „Nein Natalie“. Ich antwortete: „Nein natürlich nicht. Was denkst Du von mir? Ich habe lediglich den Rohstock an mich genommen und dann auf den Tisch geschlagen und jedes Mal mit Genugtuung registriert, wie Frau Durcet völlig erschrocken zusammen gezuckt ist. Dies habe ich übrigens immer dann gemacht, wenn mich Frau Durcet mit 'Natalie' anstatt 'Frau von Sternenberg' angesprochen hat.“

„Was hast Du noch so angestellt?“, wollte sie wissen. „Ich habe einfach die Internatsregeln, die ich übrigens mit 'beschissen' tituliert habe in der Weise abgeändert, dass 'Lehrkraft' durch 'gnädige Frau von Sternenberg' und 'Internatszögling' durch 'Lehrkraft' ersetzt wird. Dann habe ich mit dem Rohrstock auf den Boden gedeutet. Es war den beiden Damen deutlich anzumerken, dass sie sich innerlich dagegen sträubten, aber sie haben dann eingesehen, dass sie keine andere Chance hatte. Als ich dann Frau Durcet die Erlaubnis erteilt hatte, ihr Anliegen vorzutragen, wollte sie sich erheben. Ich habe sie dann angeschrieben, dass ich nichts vom Aufstehen gesagt habe. So blieb sie notgedrungen vor mir auf den Knien.“

Mein Psychologe meinte übrigens, dass mein Verhalten eine sehr gute Traumabewältigung sei. Was Frau Durcet oder Frau Niedermayer darüber denken, ist mir eigentlich egal. Leider kann ich es Dir nicht ermöglichen, dass Du in gleicher Weise Dein Trauma bewältigst, da Frau Durcet und ihre Handlangerinnen mittlerweile in Untersuchungshaft sitzen. Das Mädchen lachte laut los.

„Weist Du, dass Du jetzt das erste Mal gelacht hast, seitdem Du hier bist?“, fragte ich sie und musste an die Situation auf dem Seiberhof zurückdenken, als Herr Brinkmann meinen Aufenthalt dort beenden wollte, da er es für besser hielt, dass ich nicht mit Mel als ehemaligen Internatsschülerin zusammenlebe. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich überhaupt gelacht zu haben, seitdem ich das Internat verlassen habe und im Internat gab es sowieso nichts zu lachen.“, war ihre Antwort.

Ich erzählte dann noch, wie Frau Durcet der Kragen geplatzt ist und sie dann angekündigt hatte, zu ihrem Ferienhaus in Italien zu fahren. Kurz vorher hatte ich erfahren, dass für sie ein Haftbefehl gegen sie ausgestellt wurde. Ich erzählte, wie ich Frau Durcet daran gehindert habe, das Land zu verlassen und ergänzte, dass dies sicherlich für sie eine sehr schmerzhafte Erfahrung war.

„Du hast ihr aber nicht auch noch die verschärfte Internatsuniform verpasst.“ Ich antwortete wieder: „Nein natürlich nicht. Was denkst Du von mir? Das habe ich meinen Mitschülerinnen überlassen. Die sollten doch auch mal ihren Spaß haben.“ Wir beide lachten herzhaft los.

In diesem Moment betrat Herr Brinkmann in Begleitung von Mel den Raum. Mel war überrascht, als sie das vorher völlig aufgelöste Mädchen lachen sah. „Was hast Du mit ihr angestellt?“, wollte sie wissen.
Ich kam gar nicht erst zum Antworten, da Herr Brinkmann sagte, dass ich immer für eine Überraschung gut sei. „Möchten Sie mir bei der Therapie der jungen Dame assistieren bzw. diese ganz übernehmen? Natürlich nur, wenn Sie auch damit einverstanden sind.“ Das Mädchen, erklärte, dass ihr nichts lieber sei als dies und so hatte ich meine erste Patientin.
Meine erste Patientin fragte Herrn Brinkmann, ob es sich meine Geschichte im im Internat tatsächlich so zugetragen hat. Herrn Brinkmann antwortete, dass er nicht wisse, was ich ihr erzählt habe. „Ich kann nur sagen, dass Natalie in Sachen Traumabewältigung zur Höchstform aufgelaufen ist. Nur einmal, als ihr Frau Durcet sagte, dass sie ihr nichts getan habe und es allein ihre Entscheidung war, aus dem Fenster zu springen, musste Natalie schon mit den Tränen kämpfen. Aber ansonsten war sie sehr souverän und hat Frau Durcet und die andere Erzieherin – wie war nochmal deren Name?“ „Frau Niedermayer“ ergänzte ich. „Zumindest hat sie die beiden Damen ganz schön nach ihrer Pfeife tanzen lassen.“

Wenige Tage später sah ich, wie meine Patientin mit einigen ehemaligen Mitschülerinnen von mir zusammen saß und sich ausführlich über das Schauspiel, welches ich zusammen mit dem Damen Durcet und Niedermayer veranstaltet hatte, berichten ließ. Die Stimmung war offensichtlich gelöst und es wurde viel gelacht. Dennoch brauchten Herr Brinkmann und ich noch Ziel Zeit und Geduld, um das Mädchen wieder mental zu stabilisieren. Nicht anders war die Situation bei den anderen ehemaligen Internatsschülerinnen.

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  RE: Mädchenpensionat Datum:30.07.24 10:40 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 34: Die Versteigerung

Ich hatte mir vorgenommen, Frau Durcet und ihren Handlangerinnen die Grundlage für deren sadistisches Treiben - nämlich die Internatsimmobilie – zu entziehen. Mein Anwalt hatte erreicht, dass mir vom Gericht eine Entschädigung von knapp 11 Millionen Schweizer Franken zugesprochen wurde. Da Frau Durcet nicht zahlen konnte oder wollte, habe ich meinen Anwalt beauftragt, die Zwangsvollstreckung in die Immobilie zu betreiben.
Das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit an der Versteigerung der Pensionatsimmobilie war derart groß, dass das Gericht in eine große Multifunktionshalle ausweichen musste. Allerdings war aufgrund einer Grundbucheintragung der Stadt nur eine Nutzung zum Gemeinwohl zulässig und auch die extrem negative Medienberichterstattung war nicht gerade verkaufsfördernd. In den beiden ersten Terminen wurde kein Gebot abgegeben. So beschloss ich, das Gebäude selbst zu kaufen, sofern beim dritten Termin ebenfalls kein ernstgemeintes Gebot abgegeben wird. Ich bat meinen Anwalt, die notwendigen Unterlagen einzuholen.

Am dritten Termin war das Interesse noch größer als bei den beiden vorangegangenen Terminen. Wie erwartet wurde wieder kein Gebot abgegeben. Mein Anwalt hatte mir angeboten, für mich das Gebot abzugeben, aber ich hatte darauf bestanden, dies selbst zu tun. So stand ich kurz vor Ende der Bieterstunde auf, hob den Arm und sagte mit lauter deutlicher Stimme: "Ich biete 10 Mio. Franken." Der Richter hatte offensichtlich nicht mehr mit einem Gebot gerechnet und war geistig abwesend. So fragte er verdutzt, ob ein Gebot abgegeben wurde. Er forderte mich auf, zu einem der vielen im Saal stehenden Mikrophonen zu gehen, meinen Namen zu sagen und mein Gebot zu wiederholen. Ich ging also zum Mikrophon und sagte: „Mein Name ist Natalie von Sternenberg, ich biete 10 Mio. Schweizer Franken für die Internatsimmobilie.“ Ich merkte die sofortige Unruhe im Saal und schob diese auf die Tatsache, dass doch noch ein Gebot abgegeben wurde. Tatsächlich war zwar mein Bild nicht öffentlich bekannt, wohl aber mein Name.
„Was wollten Sie mit dem Gebäude, in dem Ihnen so großes Leid zugefügt wurde“, wollte der Richter wissen. „Ich will verhindern, dass in diesem Gebäude jemals wieder einem jungen Erwachsenen das Leid zugefügt wird, welches ich ertragen musste.“ Darauf sprangen nicht nur die ehemaligen Pensionatszöglinge, die in großer Anzahl der Versteigerung beiwohnten, sondern nahezu alle Zuschauer auf und applaudierten.
„Ich sehe, die Sympathien sind auf Ihrer Seite. Aber ich muss Ihnen sagen, dass seitens des Gerichtes erhebliche Zweifel bestehen, ob das Gebot von Ihnen überhaupt rechtlich zulässig ist.“
Mein Anwalt, der mich begleitete, ergriff das Wort: „Euer Ehren, ich bin der Anwalt von Frau von Sternenberg. Und habe hier die notwendigen Unterlagen.“ Er ging zum Richter und übergab diese. Nach deren eingehender Prüfung verkündete der Richter, dass mein Gebot zugelassen wird. Auf den Rängen brach Jubel aus. Danach erkundigte es sich, ob weitere Gebote abgegeben werden, was erwartungsgemäß nicht der Fall war.

„Es sind 10 Mio. Franken geboten, 10 Mio. zum ersten, zum zweiten und 10 Mio. Schweizer Franken zum Dritten. Verkauft an Frau von Sternenberg für 10,0 Mio. EUR.“
„Aber das Gebäude ist mindestens 250 Mio. EUR wert“, schrie Frau Durcet, die in Begleitung eines Vollzugsbeamten im Saal war und von mir bisher nicht bemerkt wurde.

„Laut richterlichen Gutachten ist das Gebäude 378,5 Mio. CHF unter Berücksichtigung der bestehenden Beschränkungen 268,76 Mio. CHF wert. Da dies der dritte Termin war und keine anderen Gebote angegeben wurden, erteilt das Gericht Frau von Sternenberg den Zuschlag für 10,0 Mio. CHF.
Sie können Ihre persönlichen Gegenstände gerne aus dem Gebäude heraus holen. Die Institutsausstattung ist allerdings mit versteigert worden.“, erläuterte der Richter.

Ich konnte einfach nicht anders: „Frau Durcet, ob es Ihnen passt oder nicht, der kleine, ungezogene und verwöhnte Göre gehört jetzt das Gebäude. Wie ist es eigentlich so im Gefängnis? Behandeln Sie die Mitgefangenen auch gut und zollen Sie diesen auch immer Respekt, indem sie ordentlich vor Ihnen knicksen?“
Man hatte mir nämlich berichtet, dass die Mitgefangenen Frau Durcet und die mit ihr inhaftierten Lehrkräfte für das, was diese uns angetan hatten, bestrafen wollten, indem sie diese so behandelten, wie das Lehrpersonal einst uns.

Ich verließ in Begleitung meines Anwaltes und von Herrn Brinkmann die Halle. Mein Anwalt trat vor die versammelten Medienvertreter. Er erläuterte, dass er mein Anwalt sei und verlas folgende Erklärung:
„Frau von Sternenberg bitte Sie weiterhin, ihr Bild nicht abzudrucken bzw. im Fernsehen zu zeigen, um Sie zu schützen. Das gleiche gilt auch für die anderen ehemaligen Schülerinnen des Internats. Wie meine Mandantin bereits vor Gericht angekündigt hat, will sie verhindern, dass dort jemals wieder jemanden das Leid zugefügt wird, welches sie dort erleiden musste.

In die Räumlichkeiten wird ein Institut einziehen, welches Frau von Sternenberg gründen wird. Zur Gründung und Erwerb der Immobilie verwendet meine Mandantin die Entschädigung, die ihr vom Gericht als Schadensersatz zugesprochen wurde. Weiter unterstützen sie ihre Eltern, die in Süddeutschland ein mittelgroßes Unternehmen führen.
Das Institut wird in erster Linie traumatisierte jungen Erwachsenen bis zum Alter von ca. 25 Jahren unabhängig vom eigenen Geldbeutel bzw. dem ihrer Eltern in psychologischer Hinsicht betreuen. Beginnen werden wir mit den ehemaligen Schülerinnen, die durch das Wirken von Frau Durcet und Handlangerinnen stark traumatisiert sind.
Frau von Sternenberg ist glücklich, dass sie Prof. Dr. Gustav Brinkmann für die medizinische Leitung und meine Person für die juristische bzw. kaufmännische Leitung gewinnen konnte.“ Weitere Fragen der Medienvertreter wurden von meinem Anwalt nicht zugelassen.

Marion, Mel und ich fuhren zuerst zum örtlichen Baumarkt und anschließend zum ehemaligen Pensionat. Dort warteten bereits die restlichen ehemaligen Schülerinnen. Ich stellte mich als neue Besitzerin des Anwesens vor und wir begrüßten die Anwesenden mit dem Wort „Bastelstunde“. Zusammen gestalteten wir ein riesiges rotes Herz, welches wir oberhalb des Tores anbrachten. Dieses sollte später das Symbol des Instituts werden und dieses weltweit berühmt machen.

Wenige Tage später fand wie jedes Jahr wieder die Parade in Montreux statt. Wir, d.h. die im Internat noch anwesenden ehemaligen Schülerinnen beschlossen, an dieser teilzunehmen und dabei ein starkes Zeichen für die neue Zeit, die dort eingekehrt ist, zu setzen. Auch eine Vielzahl von Schülerinnen, die das Internat in den letzten Jahren verlassen hatten, schlossen sich uns an. Während wir in der Vergangenheit in Reih und Glied regelrecht marschieren mussten, entschlossen wir uns in diesem Jahre frei und ohne Formation zu gehen. Das Herz vom Tor montieren wir ab und zogen dieses mit einem Leiterwagen durch die Straßen. Wir trugen zwar alle noch die Internatsuniform, verzichteten allerdings auf das Korsett und einen großen Teil der ehemals vorgeschriebenen Bekleidung. So war selbst die Internatsuniform angenehm zu tragen. Auch hatten wir Bonbons und Lutscher gekauft, die wir an die anwesenden Kinder verteilten. Zudem führten wir einen Lautsprecher mit aus dem ständig: „Steh auf, wenn Du am Boden bist“ schallte. Seitens der anwesenden Zuschauer und Medienvertreter wurden die Veränderungen durchaus bemerkt. So war – entgegen der Vorjahre – keine eisige Stimmung zu verzeichnen, als wir durch die Straßen gingen. Viele der Zuschauer am Wegesrand begannen spontan zu applaudieren, als wir vorüber zogen. Auch die örtliche Zeitung berichtete über die Parade allgemein und uns im speziellem. Unter der Überschrift „Wie sich die Zeiten ändern“ wurde unser letzter und unser diesjähriger Auftritt nebeneinander abgedruckt. Dabei achtete die Redaktion darauf, dass unsere Gesichter nicht zu erkennen waren.

Dieses Bild wurde von verschiedenen anderen Medien aufgegriffen und als Zeichen für die neue Zeit, die im Internatsgebäude eingezogen war, veröffentlicht. Wenig später strahlte das schweizerische Fernsehen eine Reportage über uns mit dem Titel „Steh auf, wenn Du am Boden liegst aus.“ In dieser legten die Reporter den Schwerpunkt nicht auf die Grausamkeiten des Internatsalltages, sondern auf unserem Kampf mit den Folgen fertig zu werden.

Aufgrund der Berichterstattung in den Medien beschlossen wir – sprich die ehemaligen Internatsschülerinnen – uns mit einem Internet Video zu Wort zu melden. Dabei erläuterten wir detailliert die Internatsregeln und was diese bedeuteten. Einzelne Schülerinnen berichteten über ihre Erlebnisse. Selbstverständlich achteten wir darauf, dass unsere Gesichter nicht zu erkennen waren. Auch die Fotos unserer ehemaligen Erzieherinnen, die seit je her in der Eingangshalle aufgehängt waren, filmten wir ab und veröffentlichten diese.

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ZdBdLa
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  RE: Mädchenpensionat Datum:02.08.24 17:59 IP: gespeichert Moderator melden


Neuschreiber63 hatte sich bei meiner neuen Geschichte "Das Sträflingscamp' bedankt und geschrieben ...
Zitat
..., denn Du schreibst sehr spannend!

Es freut mich, dass ihm meine Fortsetzung von Natalie gefällt. Ich hoffe nur, dass ich Euch alle nicht zu sehr mit den psychischen Folgen von Natalie langweile. Für mich gehört es einfach dazu. Ich denke schon über eine Fortsetzung nach. Natalie beginnt ein Studium bei Prof. Dr. Brinkmann und dieser wir zu Hilfe gerufen, weil eine Internatsschülerin die Direktorin als Geisel genommen hatte. Er nimmt Natalie mit und es stellt sich heraus, dass auch in diesem Internat ähnliche Verhältnisse, wie im Internat von Natalie herrschen.
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Latexdomino
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  RE: Mädchenpensionat Datum:03.08.24 02:17 IP: gespeichert Moderator melden


Es ist toll, wie du an alle Aspekte denkst. Von der Aufarbeitung der traumatisierten jungen Frauen über die Parade bis hin zum Einbeziehen der Medien.

Bei deinem tollen Schreibstyl, wird eine mögliche Geiselnahme bestimmt wieder frischen Wind in die Geschichte reinbringen.
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ZdBdLa
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  RE: Mädchenpensionat Datum:06.08.24 08:51 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 34: In der Dorfschule (Teil 2)

Wir hatten kurzzeitig die acht Schülerinnen, die von Martin und Steffi zum Gericht gebracht wurden, im Seiberhof aufgenommen. Mit ihnen verständigten wir uns darauf, dass von den 800 Franken, die täglich vom Pensionat überwiesen wurden, die ehemaligen Schülerinnen jeweils 50 Franken als Taschengeld bekamen und die restlichen 400 Franken in die WG-Kasse flossen. Felix und Louisa waren davon alles andere als begeistert, da ihr Konzept vorsah, dass wir unser Leben versuchen wieder selbstständig zu organisieren. Hierfür wurde uns ein Budget zur Verfügung gestellt. Zuerst einmal genossen wir unseren Reichtum, veranstalteten einige ausgiebige Feiern und gönnten uns einige Annehmlichkeiten, wie einen neuen, großen Flachbildfernseher, einen Gasgrill oder einen aufblasbaren Whirlpool.

Aber schon bald, stellte sich die Frage, ob unsere neuen Mitbewohnerinnen im Seiberhof bleiben oder ins Internat zurück kehren. Lediglich Marion entschied sich, bei uns zu bleiben. Der Rest kehrte ins Internat zurück. So war unser Reichtum weitgehend eben so schnell vorbei, wie er gekommen war. Naja, 50 Schweizer Franken am Tag blieben uns schon. Wir setzten und mit Felix und Louisa zusammen und fanden einen – für beide Seiten tragfähigen Kompromiss. Marion bekam 50 Schweizer Franken, ausgezahlt wurden ihr aber nur der gleiche Betrag, wie uns allen. Wollte sie darüber hinaus Ausgaben tätigen, mussten Felix oder Louisa zustimmen. Das gleiche galt übrigens auch für die 50 Schweizer Franken, die in unsere WG-Kasse wanderte. Auf jeden Fall hatten wir wieder ausreichend Platz im Seiberhof. Nur ich musste mich etwas einschränken, da ich mir mein Zimmer weiterhin mit Marion teilte.

Als Marion sich entschlossen hatte, endgültig bei uns einzuziehen, waren wir der Meinung, dass sie auch die Schule im Tal besuchen sollte. So begleite sie Mel und mich zur Schule und wir beide gingen wieder ins Zimmer der Direktorin. Ich begrüßte Sie mit den Worten „Ich bringe eine weitere Schülerin.“ Sie lachte und antwortete mir, dass Prof. Brinkmann sie ja bereits vorgewarnt hat, dass ich immer für eine Überraschung gut bin. Ich stellte Marion vor und erläuterte, dass sie jetzt auch im Seiberhof wohnt und dass Prof. Brinkmann ebenfalls ihr Therapeut und Vormund sei.

Sie hieß Marion in der Schule willkommen und bat mich, sie mit in unsere Klasse zu nehmen. Bestelle bitte Deiner Klassenlehrerin schöne Grüße von mir. Sie hat noch eine neue Schülerin und ich komme vorbei, sobald ich alle Formalitäten erledigt habe. Zwischenzeitlich habe ich ja darin bereits eine gewisse Routine.

Wir beide gingen durchs Schulgebäude in – jetzt muss ich ja sagen – 'unseren' Klassenraum. Ich klopfte an der Tür, trat ein, begrüßte unsere Klassenlehrerin, entschuldigte mich für meine Verspätung und erklärte ihr, dass sie noch eine neue Schülerin hätte. Anschließend richtete ich die Grüße von der Direktorin aus.

Auch die Lehrerin hieß Marion herzlich willkommen. Dann scherzte sie: „Ich hoffe, dass es jetzt aber gut ist. Mehr als drei ehemalige Internatsschülerinnen in meiner Klasse halte ich beim besten Willen nicht aus.“

Die Direktorin kam später vorbei und erklärte, dass sie den 'Formalkram' zwischenzeitlich erledigt hätte und nun auch Marion ganz offiziell Schülerin dieser Schule sei. „Die untere Schulbehörde hat mich schon gefragt, was bei mir los sei, da ständig Schülerinnen kommen, die hier unterrichtet werden wollen.“ Ich scherzte, sie solle doch einfach sagen, dass dies an der guten Arbeit, die Ihr Team und Sie hier leisten, liegen muss. Die Direktorin lachte laut los und erklärte, dass sie so in der Art geantwortet hätte. Herr Brinkmann hat dann noch eine Vermutung angestellt, auf welchem Mist dies gewachsen ist. Ich setzte mein unschuldigstes Lächeln auf und sagte, dass ich keine Ahnung habe, wen er meinen könnte.
Zur Direktorin sagte, ich, dass es auch schön ist, wenn man kein Spaß befreites Lehrpersonal hat und mit diesen auch mal scherzen kann. Die Direktorin sah mich ziemlich entgeistert an. Ich führte aus, dass ich im Pensionat die Direktorin immer mit „ehrwürdige Frau Direktorin Durcet“ ansprechen musste und bevor ich etwas sagen oder fragen durfte, um Erlaubnis bitten musste. „Ferner musste ich mich auch noch für alle Strafmaßnahmen bedanken, da diese nur zu meinem Besten seinen und schließlich auch ständig vor der Direktorin und dem restlichen Lehrpersonal noch knicksen. Die Direktorin antwortete, dass sie auch schon von den Verhältnissen im Internat gehört hatte. Dabei verschwieg sie, dass über diesen intensiv in den Medien berichtet wurde und auch mehrfach bei Treffen mit anderen Schulleitern Gegenstand der Diskussion war. Dies hatte sie schließlich Herrn Brinkmann versprochen. „So etwas brauchst Du bei mir nicht zu machen. Wir behandeln unsere Schüler und Schülerinnen – übrigens nicht Zöglingen – auf Augenhöhe und alle fahren gut damit.“ Er später erfuhr ich, dass die schweizerischen Behörden nicht nur Himmel und Erde in Bewegung gesetzt hatten, um die ehemaligen Schülerinnen zu betreuen, sondern auch einiges unternahmen, damit unsere Lehrer und Lehrerinnen ihren Aufgaben gewachsen waren. Diese wurden entsprechend geschult und unterstützt. Zudem gab es regelmäßige Austausche mit unseren Therapeuten und anderen Lehrkräften.

Wir drei waren unzertrennlich. Auch waren wir alles im allem sehr disziplinierte Musterschülerinnen. Wir saßen meist gerade auf unseren Stühlen und hatten die Hände auf den Tisch liegend gefaltet. Unsere Schulmaterialien waren stets akkurat vor uns geordnet und wir folgten dem Unterricht. Naja, das eine oder andere private Schwätzchen untereinander und mit unseren Mitschülerinnen im Unterricht hielten wir dann schon.

Was unserer Lehrerin aber sichtlich mehr zu schaffen bereitete, waren unserer emotionalen Zusammenbrüche, die meist für alle anderen unerwartet kamen. So war es teilweise so, dass ein an sich unverfängliches Wort, bei einer von uns Erinnerungen an das Internat auslöste, weil es beispielsweise im Zusammenhang mit einer Strafmaßnahme gefallen ist. Zum Glück nahmen unsere emotionalen Zusammenbrüche kontinuierlich ab, je weiter die Therapie von Herrn Brinkmann bei uns voranschritt. Wenn es nur eine von uns dreien erwischte, waren ja immer noch zwei andere ehemalige Internatsschülerinnen da, um sie zu trösten.

Eines Tages hatte es mal wieder Mel erwischt und Marion und ich trösteten sie. Unsere Lehrerin meinte nur, dass sie immer wieder bewundern würde, ist, wie sehr wir uns um einander kümmern würden.

Wir formten mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis, streckten unsere Arme nach oben und riefen: „Lang lebe der Kreis.“ Unsere Lehrerin wollte natürlich wissen, was dies wiederum zu bedeuten hätte.

Ich erläuterte ihr: „Im Internat waren wir quasi rechtlos und der Willkür des sog. 'Lehrpersonals' schutzlos ausgeliefert. Das stehen Sie auf keinen Fall alleine durch. Daher haben wir den 'Kreis' gegründet. Der Kreis war der Zusammenschluss von nahezu allen Internatsschülerinnen, die sich geschworen haben, für einander einzustehen und sich zu unterstützen, immer wenn es nötig und möglich ist.

Ich hätte auf die Erlebnisse im Internat durchaus verzichten können. Aber der Zusammenhalt und die Solidarität unter uns 'Zöglingen' war beispiellos. Wir haben nach Schließung des Internats beschlossen, den Kreis nicht aufzulösen und uns weiter zu unterstützen. Jetzt können wir uns auch offen zum Kreis bekennen. Im Internat war dies natürlich nicht möglich. Da haben wir dieses Geheimzeichen verwendet.“ Ich formte wieder mit meinen Fingern das Zeichen, vermied es aber, meinen Arm zu strecken.

„Wir haben uns am Anfang alle gegen die Regeln des Internats gewehrt.“, begann Marion. „Die meisten von uns haben dann sehr schnell eingesehen, dass es keinen Sinn macht und sich angepasst. Es gab aber auch Schülerinnen, die Frau Durcet und ihren Handlangerinnen einiges abverlangt haben.“ Marion sah mich dabei an und führte weiter aus: „Die anderen Schülerinnen und ich wussten nicht, ob wir Dich für Deine Standhaftigkeit bewundern oder für die Probleme bzw. Strafen, die Du Dir immer wieder eingebrockt hast, bedauern sollten. Du hast ja noch rechtzeitig die Kurve bekommen, Deine Strategie geändert und Dich zumindest vordergründig angepasst. Bewundert haben wir Dich für Deinen Optimismus, dass unsere Zeit noch kommen wird. Geglaubt haben wir Dir dies übrigens nicht. Verstehe mich bitte nicht falsch. Du hast mir sehr geholfen. Als Du ins Internat kamst, musste ich gerade ein Schuljahr wiederholen und es sah im laufenden Schuljahr nicht gut für mich aus. Du hast mich soweit aufgebaut, dass ich die Versetzung dann doch noch ohne größere Probleme geschafft habe.“
„Ich antwortete mit einem „gern geschehen“ und fügte hinzu „glaube mir, ich habe mir das eine oder andere Mal wirklich überlegt, ob es das alles wert ist.“

Besonderen Spaß machte mir übrigens der Religionsunterricht. Ich diskutierte sehr ausgiebig mit unserem Religionslehrer über die eine oder andere Bibelstelle. Einmal gerieten wir beide über eine Bibelstelle regelrecht in Streit. Wir beide beharrten auf unserer Überzeugung. Ich sagte „Das klären wir jetzt“, griff zu meinem Mobiltelefon und rief den Bischof an. Ich schilderte ihm unser Problem. Ich beendete das Gespräch und meinte zu meinem Religionslehrer: „Ich habe kurz mit dem Bischof gesprochen. Er meint, dass wir eine sehr interessante Fragestellung aufgeworfen hätten. Er möchte diese gerne mit und diskutieren und kommt nächste Woche bei uns vorbei.“ Mein Lehrer war sich sicher, dass ich einen Scherz gemacht hätte. Er wurde aber eines Besseren belehrt, als nächste Woche der Bischof tatsächlich in unsrem Klassenraum stand. Naja, wie sagte Prof. Dr. Brinkmann zu zutreffend, dass ich immer für eine Überraschung gut bin.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.09.24 um 08:59 geändert
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Latexdomino
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  RE: Mädchenpensionat Datum:06.08.24 18:05 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für die Fortsetzung.
Ich lese schon eine Weile hier mit und lobe deinen Fleiss, wie regelmässig du uns mit Fortsetzungen verwöhnst. Seit langem bist du schon tüchtig an dieser Geschichte am Schreiben und heute hat sich zum ersten Mal ein kleiner Logikfehler eingeschlichen. Weisst du welcher ich meine?
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  RE: Mädchenpensionat Datum:06.08.24 20:18 IP: gespeichert Moderator melden


Was auch immer- diese Story rührt mich zu Tränen. Großes Lob dafür.
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  RE: Mädchenpensionat Datum:06.08.24 21:42 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
... und heute hat sich zum ersten Mal ein kleiner Logikfehler eingeschlichen. Weisst du welcher ich meine?

Ich weiß, dass Natalie das Imternat finanziell ruiniert hat. Somit ist dieses nicht mehr in der Lage, täglich 800 CHF an die ehemaligen Schülerinnen zu zahlen.
Ich hatte ursprünglich detailliert die Zwangsvollstreckungsmaßnahmen beschrieben, diese Passagen aber wieder herausgenommen, da ich keine juristische Abhandlung schreiben wollte. Ohne diese Ausführungen erscheint die Geschichte in diesen Punkt etwas unsauber.
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  RE: Mädchenpensionat Datum:06.08.24 21:43 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Was auch immer- diese Story rührt mich zu Tränen. Großes Lob dafür.

Ich hatte auch teilweise Tränen in den Augen, als ich es geschrieben habe ...
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  RE: Mädchenpensionat Datum:08.08.24 00:51 IP: gespeichert Moderator melden


@Latexdomino: Ich hoffe, dass es der Logikfehler war, den Du meintest.
Zitat
Danke für die Fortsetzung.
Ich lese schon eine Weile hier mit und lobe deinen Fleiss, wie regelmässig du uns mit Fortsetzungen verwöhnst. Seit langem bist du schon tüchtig an dieser Geschichte am Schreiben ...

Es freut mich, dass Dir die Geschichte gefällt. Allerdings ist das Ende bereits abzusehen. Ich plane einen zweiten Teil, kann aber noch nicht sagen, wann es so weit sein wird, da ich gerade noch an einer zweiten Geschichte (Das Sträflingscamp) schreibe.
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  RE: Mädchenpensionat Datum:09.08.24 08:43 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 36: Im Seiberhof (Teil 2)

Als Jugendliche hatte ich so viel Taschengeld bekommen, dass ich mir einfach so fast alles leisten konnte. Dies führte dazu, dass ich mir das eine oder andere Mal beispielsweise Kleidungsstücke gekauft hatte, die ich nur ein oder zweimal trug. Diese lagen dann oft bei mir jahrelang im Kleiderschrank herum, bis ich sie in die Altkleidersammlung brachte. In meiner Zeit im Internat war ich dann auch in finanziellen Belangen vollkommen entmündigt. So hatte ich nicht einmal läppische zwei Schweizer Franken, um mir auf der Polizeiwache ein Bier aus dem Automaten zu gönnen.

Mein Vater überwies mir weiterhin horrende Geldsummen und war auch nicht davon abzubringen. Ich vermute, dass er seine Fehler wieder gut zu machen und sich quasi frei zu kaufen wollte. Dabei hatten wir uns längst ausgesprochen und ausgesöhnt. Verziehen hatte ich meinen Eltern schon längs. Im Übrigen konnte er als erfolgreicher Geschäftsmann sich so ziemlich alles kaufen, nur die Liebe seiner Tochter halt nicht. Diese musste er sich immer wieder verdienen. Wobei ich meine Eltern auch noch geliebt hatte, als ich im Internat war.

So beschloss ich, das Geld meiner Eltern nicht mehr anzurühren und nur noch von dem zu leben, was der Schweizer Staat für mich zahlte und Felix und Louisa mir als 'Taschengeld' gaben und was ich für meine Mitarbeit bei Herrn Brinkmann bekam.
Ein Grund war sicherlich auch, dass ich mich als Teil der Gemeinschaft des Seiberhofes fühlte und unter den gleichen Bedingungen, wie meine Mitbewohnerinnen leben wollte. Und letztendlich wollte ich meinem Vater auch beweisen, dass ich auch ohne sein Geld gut über die Runden komme.

Ich hatte Euch ja bereits von meiner Vorliebe für die Schweizer Tracht berichtet. Die ersten Dirndls hatte ich ganz einfach mit dem Geld, welches mir meine Eltern überwiesen hatten, gekauft.

Kurz nach meinem Beschluss entdeckte ich in meinen Stammgeschäft ein wirklich wunderschönes Dirndl. Es wäre für mich ein leichtes gewesen, dieses von dem Geld meiner Eltern zu bezahlen, aber das wollte ich nicht. So legte ich in den nächsten Monaten jeden Schweizer Franken, den ich nicht unbedingt brauchte zur Seite. Ich ging mehrmals im Geschäft vorbei, um mir das gute Stück noch einmal anzusehen. Mehrfach überlegte ich, ob ich nicht doch einfach das Geld meiner Eltern nehmen sollte. Doch ich bliebt standhaft. Nach drei Monaten hatte ich ungefähr zwei Drittel des Kaufpreises zusammen gespart.

Ich kam mal wieder an meinem Stammgeschäft vorbei und ging hinein. Die Verkäuferin fragte mich, ob ich mich noch für das Dirndl interessieren würde, welches ich mir in den letzten Wochen mehrfach angesehen hätte. Dieses sei gerade im Preis reduziert worden. Sie nannte mir den neuen Preis und ich entgegnete, dass ich noch einem Monat dafür sparen müsse. „Wie viel fehlt Ihnen noch?“, fragte die Verkäuferin. „Knappe 50 Schweizer Franken“ antwortete ich wahrheitsgemäß. Sie bat mich zu warten, verließ den Verkaufsraum und kam kurze Zeit später zurück: „Ich habe gerade mit meiner Chefin gesprochen. Wir können Ihnen als gute Stammkundin beim Preis entgegen kommen.“

Ich erwarb das Dirndl und behielt es gleich an. Ich war überglücklich. Durch den Reichtum meiner Eltern hatte ich noch nie das Gefühl erlebt, wie es ist, wenn man sich wochenlang auf eine Sache freut und diese dann schließlich in den Händen hält. Ich werde dieses Gefühl nie vergessen und bin im Nachhinein dankbar, dass ich standhaft geblieben bin und nicht doch auf das Geld meiner Eltern zurückgegriffen habe. Hinzu kommt, dass man dann ein ganz anderes Verhältnis zu den erworbenen Sachen hat. Das Dirndl befindet sich übrigens immer noch in meinem Schrank und ich ziehe es immer noch regelmäßig an.

Die Abende verbrachten wir meist gemeinsam am großen Küchentisch oder im Sommer vor dem Haus. Teilwiese mit Spieleabenden, teils mit gemeinsamen Fernsehen oder einfach nur mit Unterhaltungen.

Wir waren zwar eine Mädels-WGs, interessierten uns aber auch beispielsweise für Fußball. Wie sehr auch zwischenzeitlich ein schweizer Herz in meiner Brust schlug, merkte ich erst, als die Deutsche und schweizerische Fußballnationalmannschaft gegeneinander spielten und ich mich über ein Tor der Deutschen geärgert habe. Meine Mitbewohnerinnen sahen mich erstaunt bis erschrocken an. Nur Mel merkte an: “Stellt Euch vor wir stehen alle neben einander vorm Haus und ein Fremder, der uns nicht kennt, soll entscheiden, wer von uns aus Deutschland ist. Dann kommt er sicherlich nicht auf Natalie.“

Auch meinen 20. Geburtstag feierte ich auch im Seiberhof. Er war das krasse Gegenteil zu meinem Geburtstag ein Jahr zuvor in Internat.
Erst einmal ließen es sich meine Eltern nicht nehmen vorbei zu kommen. Als Geschenk hatten sie einen nagelneuen VW Golf dabei. Ich bedankte mich anständig, wies aber darauf hin, dass ich noch keinen Führerschein hätte und diesen auch nicht vermissen würde, da der öffentliche Personennahverkehr in der Schweiz absolut top sei. Die Fahrpläne sind aufeinander abgestimmt, die Züge und Busse befinden sich – im Gegensatz zu Deutschland - in einem, sehr gutem Zustand und fahren überaus pünktlich.

Am Nachmittag besuchten mich dann noch Herr Brinkmann, die beiden Polizisten Martin und Steffi, der Pfarrer, der Bischof und sogar mein Anwalt. Auch eine Reihe von meinen ehemaligen Mitschülerinnen kamen vorbei. Darunter war auch die ehemalige Schülerin, die ich seinerzeit in meinem Zimmer einquartiert hatte. Sie gratulierte mir zum Geburtstag und bedankte sich, für alles, was ich für sie getan hatte.

So gegen neun Uhr abends fuhren meine Eltern wieder zurück ins Tal und gingen ins Hotel. Was folgte war eine der legendären Seiberhof-Parties, die immer bis in die frühen Morgenstunden gehen. Es war nur gut, dass der Hof so abgeschieden lag, dass wir nur ein paar Rehe und Murmeltieren störten, die sich bekanntermaßen nicht beschweren.

Zum Seiberhof gehörten noch einige Nebengebäude, die seit Jahren nicht mehr genutzt wurden. Zuerst aktivierten wir den ehemaligen Hühnerstall. So hatten wir jeden Morgen frische Eier. Später legten wir dann den Gemüsegarten wieder an und schließlich pflanzten wir eine Reihe von Beerensträuchern und Obstbäumen.
Wir waren zwar nicht autark, mussten aber nicht mehr alle Lebensmittel im Tal kaufen.

Unsere Obstbäume waren so ergiebig, dass wir beschlossen, aus den Früchten Marmelade herzustellen. Dann kamen wir auf die Idee, unsere Erzeugnisse auf dem Dorffest im Tal zu verkaufen. Beim ersten mal waren wir froh, dass wir ungefähr zwei Drittel unserer Produkte verkaufen konnte. Anscheinend haben wir den Geschmack der Einheimischen getroffen. Im nächsten Jahr mussten wir unseren Stand bereits gegen Mittag abbauen, da wir vollkommen ausverkauft waren. Wir entschieden uns allerdings dagegen, die Marmelade, die wir für uns reserviert hatten, ebenfalls zu verkaufen oder unsere Produktion zu steigern.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.09.24 um 09:03 geändert
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  RE: Mädchenpensionat Datum:12.08.24 07:37 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 37: Der Strafprozess

Frau Durcet und ihr Angestellte - u.a. Frau Niedermayer - mussten sich schließlich wegen der Vorgänge im Internat vor Gericht verantworten. Mehrere ehemalige Schülerinnen bzw. deren Eltern und ich traten als Nebenklägerinnen auf. Während ich es mir nicht nehmen ließ, persönlich beim Prozess anwesend zu sein, trauten sich die meisten der anderen Internatsschülerinnen dies mental nicht zu. Mein Anwalt, der auch fast alle anderen ehemaligen Internatsschülerinnen vertrat, begleitete mich selbstverständlich. Ebenfalls anwesend war natürlich Herr Brinkmann.

Zu Beginn des Prozesses plädierten alle Angeklagten auf 'nicht schuldig'.

Frau Durcet führte aus, dass ihr Konzept auf mehreren Säulen basierte würde: hervorragende schulische Ausbildung, eine traditionelle Internatskleidung, regelmäßige Besuche der heiligen Messe und die konsequente Befolgung der Internatsregeln, einschließlich unbedingtes Gehorsam gegenüber dem Lehrpersonal.

Sie und die ebenfalls angeklagten Lehrkräfte brachte das allseits bekannte Argument, dass die strengen Maßnahmen erforderlich gewesen seien, um aus verzogenen Gören weltgewandte Damen zu machen. Anders als im ersten Prozess brach ich diesmal nicht in Tränen aus, sondern dachte nur, wie man sich so um Knopf und Kragen reden kann. Die Angestellten versuchten sich damit herauszureden, dass sie lediglich die Hausordnung durchgesetzt und Anweisungen der Internatsleitung ausgeführt hätten. Hier wurde die vorsitzende Richterin zum ersten Mal so richtig laut: „Sie haben junge Mädchen vor sich, da hätten sie in Ihrem Alter erkennen müssen, dass Sie Unrecht tun. Im Übrigen würden weder die Hausordnung noch die Anweisungen die gültigen Gesetze außer Kraft setzen, deren mutmaßlicher Verstoß Ihnen vorgeworfen wird.“

Dann wurde ich als erste ehemalige Internatsschülerin in den Zeugenstand gerufen. Auch ich führte aus, dass das Konzept des Internats auf vier Säulen beruhen würde: Einschüchterung, Schikane, Willkür und drastische Bestrafung für kleinste Verfehlungen und manchmal für gar nichts. Weiter führte ich dann aus: „Als Internatszögling haben Sie keine Rechte. Sie müssen zwar die Internatsregeln auswendig lernen, können sich aber nicht darauf verlassen, dass diese auch dann Anwendung finden. In diesen ist auch ein Passus enthalten, dass Ihnen das Lehrpersonal weitere Regeln mitteilt und diese die gleiche Verbindlichkeit haben, wie die schriftlichen.

Beispielsweise sind im Regelwerk keine Ausführungen zu einer Intimrasur enthalten. Im Internat haben sie die Verpflichtung, eine Intimrasur regelmäßig durchzuführen und dies wird von den Lehrkräften auch kontrolliert. Sie können sich sicherlich vorstellen, wie erniedrigend dies ist.

Ich ging zum Richterpult und übergab der Richterin meine Ausfertigung der Internatsregeln. Frau Durcet wollte etwas sagen, wurde aber vom Richter darauf hingewiesen, dass ich jetzt meine Zeugenaussage machen würde.

„Weiter sehen die Regelungen eine Sommerkleidung und eine Hochsommerkleidung für Temperaturen über 25 Grad vor. Tatsächlich dürfen Sie aber die Sommerkleidung erst tragen, wenn das Lehrpersonal der Auffassung ist, dass Sie Sich diese verdient haben. Ansonsten müssen sich selbst im Hochsommer die Winterkleidung tragen.“

Aus dem Pensionat, welches ja zwischenzeitlich mir gehörte, hatte ich die leicht und deutlich verschärfte Internatsuniform sowie die Winterbekleidung mitgebracht. Ich breitete diese auf dem Tisch vor uns aus und erläuterte, dass ich diese mehrfach über mehrere Wochen tragen musste und dies im Hochsommer.

Ich beschrieb weiter, wie ich in den Rau der Stille, einen vollkommen dunklen und schalldichten Raum, gesperrt und anschließend im Verlies bzw. dem Raum der Besinnung angekettet wurde. Dann führte ich aus, wie ich für das unerlaubte Verlassen des Internatsgeländes eine Woche in Hand- und Fußschellen verbringen musste. Ich wies darauf hin, dass auch für solche Maßnahmen keine Ausführungen in den Internatsregeln gäbe. Es steht lediglich, dass Verstöße gegen die Regeln zu einer Bestrafung führen kann.

Weiter erzählte ich, dass ich mich meinen Eltern über das, was ich im Internat erlebt hatte, anvertraut habe. Ich versicherte, dass ich dabei die Wahrheit gesagt habe. „Dies wurde seitens von Frau Durcet als 'Lüge' bezeichnet, da ich unterschlagen hätte, dass die Maßnahmen als Reaktionen auf ein angebliches Fehlverhalten meinerseits zwingend erforderlich gewesen seien. Als Folge bekam ich 50 Stockschläge auf die Handflächen, musste zwei Wochen deutlich verschärfte Version und danach noch vier Wochen die leicht verschärfte Internatskleidung tragen. Zusätzlich musste ich zwei Wochen lang einen Knebel tragen, damit ich keine Lügen mehr über das Internat verbreiten könne.“

Frau Durcet bittet erneut darum, sich äußern zu dürfen. Ich war von den ständigen Unterbrechungen genervt und sagte: “In Gottes Namen, dann erklären Sie sich halt, Frau Durcet.“ Auch die Richterin stimmte zu, wies aber eindringlich darauf hin, dass es bei einer einmaligen Unterbrechung bleiben müsse.

Frau Durcet führte aus, dass Ergänzungen der Internatsregeln durch das Lehrpersonal nicht vorgesehen und Intimrasuren für das Internatskonzept nicht notwendig waren. Auch sei vorgesehen, dass eine Verschärfung der Bekleidung nur als Bestrafung für ein Fehlverhalten erfolgt. Somit hätte ich, als ich im Hochsommer ins Internat kam, sofort einen Anspruch auf die Sommerbekleidung gehabt. Im Übrigen hatte sie angeordnet, dass ich dafür, dass ich meinen Eltern nicht die volle Wahrheit gesagt hätte, eine Woche die leicht verschärfte Internatsuniform tragen muss und dann nach zwei Wochen sämtlicher meiner Privilegien zurück bekomme. Sie fügte an: „Ich hatte zuerst überlegt, den Anruf Deines Vaters ganz unter den Tisch fallen zu lassen.“ Frau Durcet fügte an, dass sie sich dann doch entschlossen hatte, mir einen kleinen Warnschuss vor den Bug zu verpassen, auch wenn sie meinem Vater versprochen hatte, dass ich keine Bestrafung zu befürchten habe.

Die Richterin wollte wissen, warum sie so reagiert hätte. „Es hatte zwar einige Zeit gedauert, aber Natalie von Sternenberg hatte akzeptiert, dass ihre Eltern sie nicht von der Schule nehmen werden und sich mit den hier gültigen Regeln arrangiert. Es bestand somit keine Notwendigkeit eine Drohkulisse in Form von möglichen drastischen Strafen auszubauen.“

„Natalie war also in Ihren Augen gebrochen?“, fragte mein Anwalt. „Gebrochen ist so ein unschönes Wort“, entgegnete Frau Durcet.

Dann wandte sich Frau Durcet an Ihre Mitangeklagten: Können Sie mir erklären, was passiert ist?“

Frau Niedermayer führte aus, dass sich das Lehrpersonal wöchentlich getroffen und hat entschieden, welche Maßnahmen zusätzlich durchzuführen sind und bei welchen Schülerinnen Frau Durcet zu mild war und welche Strafmaßnahmen in diesen Fällen geboten seien. Auch haben die Lehrkräfte die Internatsregeln, die uns ausgehändigt wurden, abgeändert.

Was mich dann doch überraschte, war das Rückgrat, welches Frau Durcet im Prozess im Gegensatz zu den ebenfalls angeklagten Erzieherinnen zeigte. Sie entschuldigte sich ausdrücklich bei den anwesenden ehemaligen Internatsschülerinnen und plädierte dann auf 'schuldig'. Auf Nachfrage der Richterin erklärte sie, dass sie eine Internatsschule betrieben hätte, deren Ziel es war, Mädchen zu jungen Damen zu formen. Dieses System funktioniert allerdings nur, wenn einerseits ein zugegebenerweise strenges Regelwerk herrscht – aber auf der anderen Seite auch gerecht zugeht. Disziplin ist keine Einbahnstraße. Ich habe leider erst jetzt und damit viel zu spät erfahren, dass offensichtlich mein Lehrpersonal hier eine andere Strategie gefahren und die Internatsschülerinnen teilweise regelrecht gequält hat.

„Und Sie haben von alle dem nichts mitbekommen?“, wollte die Richterin wissen. „Nein“ antwortete Frau Durcet, „die Internatskleidung ist bewusst so gestaltet, dass man Verschärfungen auf den ersten Blick nicht erkennt und ich kann nicht überall sein. Aber das macht doch keinen Unterschied, schließlich hätte ich es merken und dann meinem Personal Einhalt gebieten müssen. Schuldig bin ich so oder so“ „Für Bemessung des Strafmaßes ist es nicht unerheblich, ob Sie vorsätzlich oder fahrlässig gehandelt haben.“, erläuterte die Richterin.

Frau Durcet füge hinzu, dass sie jetzt den Hass, der ihr von meiner Seite bei meiner Rückkehr zum Pensionat entgegen geschlagen ist, durchaus verstehen kann und dass sie auch teilweise ganz auf Bestrafungen ganz verzichtet hätte. Wenn aber meine Entscheidungen von meinem Personal untergraben werden, dann ist dies nicht gerade förderlich für die Erziehung unserer Schülerinnen. Die Richterin fragte, wie sie sich die Entscheidung über die Strafmaßnahmen vorstellen müsse.

Frau Durcet zeigte auf mich. Zum Beispiel wurde die Nebenklägerin Natalie von Sternenberg zusammen mit ihrer Mitbewohnerin aufgrund schlechter schulischer Leistung dazu verpflichtet, in ihrem Zimmer, sich intensiv mit dem Unterrichtsstoff zu beschäftigen. Statt alleine, jede für sich zu lernen, haben die beiden sich gemeinsam mit dem Unterrichtsstoff beschäftigt und hatten damit, was ich zugegeben muss, einen sehr großen Erfolg. Mir war sofort klar, dass die Verbesserung der schulischen Leistungen der beiden nicht allein durch fleißiges Lernen zu erreichen war. Ich ließ die beiden Schülerinnen aber gewähren. Meine Lehrkräfte haben dann allerdings noch mehrere Wochen gebraucht, es heraus zu kriegen. Ich musste nun entscheiden, ob die Leistungen der beiden honorieren oder den Verstoß gegen meine Anweisung und die Schulordnung sanktionieren soll. Ich entschied mich dafür die Leistungen zu honorieren.
Damit war mein Lehrpersonal offensichtlich nicht einverstanden und hat beschlossen, Natalie die Bibel, die ihr sehr viel bedeutete, zu entwenden. Die Bibel wurde dann im Zimmer der Schwester Oberin, einer Nonne gefunden. Ich habe mich bei Natalie entschuldigt und die Schwester Oberin entlassen. Seinerzeit ging ich von einer Einzeltat aus.

„Das stimmt“, sagte ich. „Die Schwester Oberin hat dann Natalie einen Brief geschrieben. Ich habe dann zugelassen, dass Natalie von Sternenberg den Brief erhält und ihr auch die Möglichkeit gegeben, auf diesen zu antworten. Auch bin ich überzeugt, dass wenn nicht gegen meine Anweisung diese drakonischen Strafen verhängt worden wären, wäre Natalie nie aus dem Fenster gesprungen.“

Die Richterin wollte dann noch wissen, welchen Eindruck sie von mir hatte. „Natalie von Sternenberg wurde von ihren Eltern unter einem Vorwand zum Internat gelockt, dann dort angemeldet und vor vollendete Tatsachen gestellt. Ihre Eltern hatten ihr versprochen, sie nach zwei Wochen zu besuchen und dass sie dann das Internat verlassen kann, wenn es ihr nicht gefällt. Ich habe dann die Besuchsanträge unter dem Hinweis, dass dies nicht gut für Natalie ist, abgelehnt. Als ich den Eltern dann nach drei Monaten einen Besuch gestattet und ihnen gesagt, wie gut sich Natalie entwickeln würde. Somit erreichte ich, dass die Eltern Natalie bei mir beließen.
Natalie hat lange gebraucht, zu akzeptieren, dass ihre Eltern sie nicht von der Schule nehmen werden.
Natalie ist sehr sozial eingestellt, hat ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein aber auch eine gewisse Starrköpfigkeit. Sie ist zudem überdurchschnittlich intelligent und geht sehr strategisch vor. Irgendwie hatte ich im Gefühl, dass sie mir gefährlich werden kann und daher mehrfach überlegt, ihren Eltern zu sagen, dass unser Konzept nichts für ihre Tochter ist.
„Warum nicht?“, wollte die Richterin wissen. „Ich ging davon aus, dass ich sie in den Griff bekomme. Ein gewisses Maß an sportlichen Ehrgeiz war wohl auch dabei. Außerdem tat sie ihrer Zimmergenossin Marion Reichlin sehr gut. Marion war sowieso ein sehr tragischer Fall. Sie hatte bei einem Autounfall ihre Eltern verloren, wuchs dann einige Jahre bei einer Verwandten auf und kam dann schließlich zu uns. Sie war mit den schulischen Anforderungen, die bei uns herrschen, vollkommen überfordert. Sie hatte bereits das letzte Schuljahr wiederholen müssen und im laufenden Schuljahr sah es alles andere als gut für sie aus. Ich bin überzeugt, dass sie ihr Bestes gegeben hat, aber ihre schulischen Leistungen genügten einfach nicht den Erwartungen. Diverse Strafmaßnahmen waren die Folge. Natalie hat sie so weit aufgebaut, dass sie dann die Versetzung weitgehend ohne Probleme geschafft hat.

Es kommt öfters vor, dass mich Schülerinnen mich baten, verhängte Strafen auszusetzen. Nicht so Natalie. Sie wusste, dass sie für das, was sie angestellt hat, gerade steh muss. Sie akzeptierte, nachdem sie das Internat ohne Genehmigung verlassen hatte, die verhängte Strafe und bat nur um die Chance, zu beweisen, dass sie doch ein besserer Mensch ist. Als ich ihr dies gewährte, sagte sie, dass sie mir für diese Chance danken würde. Sie fügte hinzu, dass sie dies nicht nur sagen würde, weil es von ihr erwartet würde.“

Im Nachhinein muss ich allerdings auch feststellen, dass ich Natalie dann doch deutlich unterschätzt habe.

„Sie hatten den Schülerinnen in Ihrem Internat mitgeteilt, dass Natalie ihren Verletzungen erlegen sei. Gleichzeitig haben Sie Natalies Vater versichert, dass Natalie sich gut entwickelt hätte und sie auf jedem Fall zum Internat zurückkehren soll und dort ihre Ausbildung beenden soll. Außerdem wurde Natalies Zimmer nicht ausgeräumt. Wie muss ich dies verstehen?“
„Wissen Sie“, antwortete Frau Durcet, „ich ging fest davon aus, dass Natalie nicht wieder ins Internat zurückkehren wird. Weiter befürchtete ich, dass sich weitere Schülerinnen etwas antun könnten, um ihr Ausscheiden aus dem Internat zu erzwingen. Wissen Sie, die Eltern meiner Schülerinnen sind sehr sensibel hinsichtlich Unglücksfällen im Internat. Es hat mich bereits viel Mühe und Überzeugungskraft gekostet, sie nach Natalies Unfall bzw. Sprung zu beruhigen. Ich habe den Schülerinnen also erzählt, dass Natalie verstorben ist, um Nachahmungen zu verhindern. Gleichzeitig habe ich natürlich veranlasst, dass die Sicherungsmaßnahmen erhöht werden.
Meine Aussagen gegenüber ihrem Vater ermöglichten es mir, weiterhin das Schulgeld in Rechnung zu stellen. Wissen Sie, das Schulgeld ist nicht gerade niedrig. Allerdings verursacht das Pensionat auch entsprechende Kosten. Seinerzeit waren nicht alle Zimmer voll belegt, sodass wir jeden Schweizer Franken brauchten, um über die Runden zu kommen. Daher war es mir auch nicht möglich, den Schadenersatz an Natalie zu zahlen. Ich hatte auch nie damit gerechnet, dass Natalie bei mir im Pensionat auftauchen wird, schon gar in Begleitung ihres Anwaltes und mit einer Forderung von knapp 11 Mio. Schweizer Franken. Ich muss zugeben, dass sie mich kalt erwischt hat und ich mit der Situation vollkommen überfordert war.

„Was hatte es mit der Bibel auf sich“, war die nächste Frage der Richterin.

„Natalie von Sternenberg ist regelrecht zusammen gebrochen, als ihr die Bibel entwendet wurde. Wie gesagt, ging ich beim Diebstahl der Bibel von einer Einzeltat aus. Offensichtlich war es wohl so, dass meine Lehrkräfte der Meinung waren, dass ich zu mild war, und Natalie eine höhere Strafe verdient hat.“

Frau Niedermayer führte aus, dass der Glaube an Gott von mir nur vorgespielt war sei. „Warum fällst Du denn auf so etwas herein?“ Die Richterin stellte mir einige Fragen zu den Geschichten in der Bibel, die ich alle beantworten konnten. Sie stellte fest, dass fundierte Bibelkenntnisse bei mir vorhanden sind, schloss die Sitzung. Da Freitag war, wünschte uns die Richterin allen ein schönes Wochenende.

Am Sonntag besuchte ich mal wieder den Bischof und erzählte ihm von der Gerichtsverhandlung. Im anschließenden Gottesdienst stellte er mich den Gläubigen als vorbildliche Christin vor.

Am nächsten Montag eröffnete die Richterin die Sitzung. Der Verteidiger erklärte, dass es die Zeit genutzt hatte, sich über meine 'kirchliche Karriere' zu informieren und bat darum, seine Erkenntnisse darlegen zu dürfen. Die Richterin fragte, ob er nicht das Wochenende genutzt hätte, um an der heiligen Messe teilzunehmen? Der Verteidiger verneinte dies und bekam zu hören, dass dies möglicherweise ein Fehler gewesen sein könnte.

„Ich war am Sonntag bei der heiligen Messe, die unser Bischof hielt. Er widmete die Messe einer treuen Christin, die wie er sagte, erst spät den Weg zur Kirche und Gott gefunden hätte, jetzt aber eine vorbildliche Gläubige sei. Wissen Sie, über welche Christin der Bischof berichtet hat?“, fragte die Richterin den verdutzten Verteidiger, was dieser verneinte. „Es war die Nebenklägerin, Natalie von Sternenberg. Ich habe kurz mit dem Bischof geredet und er hat mir angeboten, ein Gutachten über die Nebenkläger zu erstellen. Er fügte hinzu, dass er jederzeit bestätigen würde, dass Natalie von Sternenberg eine streng gläubige Christin sei.“

Die Richterin fragte den Verteidiger und die Angeklagten, ob diese weiter den Glauben der Nebenklägerin – also von mir – in Zweifel ziehen würden, was alle verneinten.

Mein Anwalt wies darauf hin, dass die Verhältnisse im Internat bereits Gegenstand einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung zwischen mir und dem Internat gewesen sein. Er erläuterte, dass das Gericht festgestellt hat, dass die Verträge, die Grundlage für den meinen Aufenthalt im Internat waren, nicht den formalen Anforderungen entsprechen. Sie sind daher nach Feststellung des Gerichtes als nichtig anzusehen. Dies hat dazu geführt, dass ich widerrechtlich über ein Jahr im Internat festgehalten wurde. Dies würde den Tatbestand der Freiheitsberaubung erfüllen.

Die Richterin führte aus, dass die Kollegen nach ihrer Einschätzung sehr gute Arbeit geleistet hätten und das Gericht daher auf die Erkenntnisse aus dem Prozess zurück greifen würde. Weiter erläuterte sie, dass diese Feststellungen – nach Überzeugung des Gerichtes - auch auf die Verträge, die die übrigen Internatsschülerinnen betreffen, übertragbar seien.

Mein Anwalt wies darauf hin, dass im seinerzeitigen Urteil auch festgestellt wurde, dass ich im Internat keine menschenwürdige Behandlung bekam, sondern statt dessen fortlaufend gequält, schikaniert und gedemütigt wurde. So wurde sie Opfer von körperlichen und psychischen Misshandlungen, die nach Überzeugung des Gerichtes schwere psychische Schäden angerichtet haben. Im Urteil wurde auch festgestellt, dass das, was ich im Internat erleben musste, bereits dann eine Straftat darstellen würde, wenn die Verträge rechtswirksam abgeschlossen worden wären. Die Richterin wies darauf hin, dass das Gericht davon ausgeht, dass dies auch auf auf die übrigen Internatsschülerinnen zutreffen würde.

Aufgrund der erdrückenden Beweislast verzichteten Frau Durcet und die weiteren angeklagten Lehrkräfte darauf, das Urteil anzuzweifeln. In der Folgezeit stand dann die individuelle Schuld der einzelnen Angeklagten. Frau Durcet nahm sämtliche Schuld auf sich, da sie die Verträge nicht regelmäßig hat juristisch überprüfen lassen und ihren Lehrkräften nicht genauer auf die Finger geschaut hat, während die übrigen Lehrkräfte weiterhin jegliche Verantwortung abstritten.

Wie vor Gericht üblich hatten die Angeklagten das letzte Wort. Frau Durcet entschuldigte sich noch einmal ausdrücklich bei den anwesenden und allen anderen Internatsschülerinnen, für das was sie im Internat erleben mussten, während die Lehrkräfte sich weiterhin keiner Schuld bewusst waren.

Frau Durcet und ihre (ehemaligen) Angestellten wurden zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt und allen wurde verboten, jemals wieder mit Kindern zu arbeiten.

Der Aufenthalt im Gefängnis muss für sie der reinste Spießrutenlauf gewesen sein. Ihre Gesichter waren nicht zuletzt aufgrund unseres Videos bekannt, sodass die Mithäftlinge sie ständig knicksen ließen und andere Ehrbekundungen verlangten. Die Gefängnisleitung hat dies mitbekommen, sah allerdings keine Notwendigkeit, einzugreifen, solange keine Gewalt angewendet wurde.

Rückwirkend muss ich sagen, dass ich vor Gericht eine andere Frau Durcet erlebt habe, als jene seinerzeit im Internat und mir ihre Verurteilung sogar ein wenig leid getan hat.

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  RE: Mädchenpensionat Datum:12.08.24 17:44 IP: gespeichert Moderator melden


Bloß kein Mitleid mit dem Drachen. Das ist alles wohlberechnet und wohlüberlegt Show.
Hollywood hätte seine Freude...
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  RE: Mädchenpensionat Datum:13.08.24 11:28 IP: gespeichert Moderator melden


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Bloß kein Mitleid mit dem Drachen. Das ist alles wohlberechnet und wohlüberlegt Show.
Hollywood hätte seine Freude...


Hallo ChasHH: Es wäre doch langweilig, wenn Natalie (oder eine andere Internatsschülerin) erzählt, was sie im Internat erlebt hat und die Richterin Frau Durcet und deren Handlangerinnen schuldig spricht. Für mich wäre es einfacher gewesen, ich diese Passagen nur hätte kopieren brauchen. Die Geschichte hat in ihrem Verlauf einige unvorhersehbare Wendungen genommen. Da wollte ich jetzt eine weitere hinzufügen.

Im übrigen neigt sich die Geschichte jetzt ihrem (zumindest vorläufigen) Ende zu. Ich habe noch zwei Kapitel vorgesehen, die bereits geschrieben sind. Ich werde diese veröffentlichen, sobald der 'Feinschliff' erfolgt ist.
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  RE: Mädchenpensionat Datum:13.08.24 11:28 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Bloß kein Mitleid mit dem Drachen. Das ist alles wohlberechnet und wohlüberlegt Show.
Hollywood hätte seine Freude...


Hallo ChasHH: Es wäre doch langweilig, wenn Natalie (oder eine andere Internatsschülerin) erzählt, was sie im Internat erlebt hat und die Richterin Frau Durcet und deren Handlangerinnen schuldig spricht. Für mich wäre es einfacher gewesen, ich diese Passagen nur hätte kopieren brauchen. Die Geschichte hat in ihrem Verlauf einige unvorhersehbare Wendungen genommen. Da wollte ich jetzt eine weitere hinzufügen.

Im übrigen neigt sich die Geschichte jetzt ihrem (zumindest vorläufigen) Ende zu. Ich habe noch zwei Kapitel vorgesehen, die bereits geschrieben sind. Ich werde diese veröffentlichen, sobald der 'Feinschliff' erfolgt ist.
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  RE: Mädchenpensionat Datum:15.08.24 08:55 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 38: Die Ehrung

In der Schweiz findet einmal im Jahr die Wahl zum Schweizer und Schweizerin des Jahres statt, die ein immer großes gesellschaftliches Ereignis ist und live im Fernsehen übertragen wird. Ich habe mich schon sehr gewundert, als mir vom Komitee der Veranstaltung mitgeteilt wurde, dass ich in der Kategorie "Schweizerin des Jahres" nominiert bin.

Ich beriet mich mit Herrn Brinkmann und wir beschlossen hinzugehen. Ich gebe zu, auf den ganzen 'Tamtam' und die ganze Show schon gefreut habe. Auf Nachfrage bekam ich vom Veranstalter mir ein paar Freikarten und so lud ich Marion und Mel sowie Herrn Brinkmann und sogar meine Eltern ein, an der Veranstaltung teil zu nehmen.

Die Veranstaltung fand in Zürich statt. Die Veranstalter hatten alle Beteiligten in einem Luxushotel in der Stadt einquartiert. Ich lebte jetzt schon seit mehreren Jahren in der Schweiz, muss aber zugeben, dass ich mich hinsichtlich der schweizerischen Größen aus Show, Sport und Gesellschaft nicht sonderlich gut auskannte. Hier war ich auf die Hilfe von Mel angewiesen.

Trotz der Tatsache, dass so zu sagen die geballte schweizerische Prominenz versammelt war, herrschte im Hotel eine ziemlich gelöste Stimmung. Ich war allerdings die einzige, die mit einem größeren Gefolge angereist war. Bei den übrigen beschränkte es sich meist auf Partner und/oder Manager.

So kam ich mit dem einen oder anderen ins Gespräch. Was mich schon etwas verwunderte war, dass alle meine Geschichte kannten, als ich sagte, wer ich bin. Etwas blamiert habe ich mich dann schon, als ich den absoluten schweizerischen Superstar, fragte, wer er sei.

Am Tag der Veranstaltung chauffierte der Veranstalter uns vom Hotel zur Veranstaltungshalle, mich in Begleitung von Herrn Brinkmann zum Haupteingang, mein restliches 'Gefolge' zum Seiteneingang. Die Limousine stoppte vor dem Haupteingang, vor dem schon eine große Menschenmenge wartete.
Vor mir warteten schon einige Personen offensichtlich darauf, auf dem roten Teppich das Gebäude zu betreten. Ein Moderator kündigte die eintretenden Personen mit Namen an. Dann war ich an der Reihe. Als mein Name genannt wurde, applizierte das Publikum spontan. Der Moderator bat die Anwesenden, meine Persönlichkeitsrechte zu respektieren und von mir keine Fotos zu machen. Herr Brinkmann hatte mich auf dem Seiberhof wirklich gut abgeschirmt, sodass ich von der Medienberichterstattung über das Internat und mich nicht sonderlich viel mitbekommen habe.

Die Show begann. Ein Moderator und eine Moderatorin führten durch die Sendung. Sie erläuterten zunächst das Wahlverfahren. Eine Jury hat die Kandidaten auf Basis von Vorschlägen aus der Bevölkerung festgelegt. Jeder Schweizer hatte dann die Gelegenheit seine Stimme entweder per Brief, telefonisch oder online abzugeben.

Ich hatte bisher nicht damit gerechnet, überhaupt eine Chance zu haben. Allerdings machten mich die Erfahrungen im Hotel und am roten Teppich dann doch etwas nachdenklich. „Was machen wir, wenn ich gewinne“, fragte ich Herrn Brinkmann, der neben mir saß. „Wenn es Ihnen recht ist, dann gehe ich auf die Bühne und sage ein paar Worte.“ Ich nahm sein Angebot gerne an und war beruhigt.

„Kommen wir nun zum ersten Höhepunkt des Abends, zur Wahl der Schweizerin des Jahres.“, kündigte der Moderator an. Die sechs Kandidatinnen und ihre Geschichte bzw. Leistungen wurden vorgestellt. Bei mir verzichtete man ausdrücklich auf mein Bild, um mich zu schützten. Ich wurde wie folgt vorgestellt: „Alle Eltern wünschen sich die best-mögliche Erziehung für Ihre Kinder. So auch die Eltern von Natalie von Sternenberg. Sie meinten, diese in Montreux gefunden zu haben. Doch war nach außen so wunderschön aussah, entpuppte sich für Natalie als die Hölle auf Erden. Irgendwann hielt sie die ständigen Einschüchterungen, Schikane, Willkür und drastische Bestrafung für kleinste Verfehlungen und manchmal für gar nichts einfach nicht mehr aus. Sie sah keinen anderen Ausweg, als aus dem vierten Stock zu springen. Im Krankenhaus kämpfte dann das Personal aufopferungsvoll um Natalies Leben. In einer 18-stündigen Operation, in der es mehrmals so aussah, als ob Natalie es nicht schaffen würde und an der 68 Mitarbeiter des Krankenhauses beteiligt waren, konnte sie dann stabilisiert werden.
Dort fand sie auch Therapeuten, die sich ihrer annahmen. Sie kämpfte, erstritt Entschädigung, befreite ihre ehemaligen Mitschülerinnen aus der Hölle und sorgte dafür, dass die Öffentlichkeit Kenntnis von den Zuständen im Internat bekam. Schließlich ersteigerte sie das Internatsgebäude und gründete dort ein Institut zur psychischen Betreuung von jungen Erwachsenen, welches sich innerhalb von kürzestes Zeit zu einem der renommierten Institute der Schweiz entwickelte.“

Mir fiel auf, dass das Publikum bei jeder Vorstellung applaudierte. Bei mir war der Applaus aber deutlich lauter und länger. „And the winner is: Natalie von Sternberg“, schallte es von der Bühne.

Der Bischof betrat die Bühne. Er berichtete wie er mich im Internat, nachdem mir meine geliebte Bibel gestohlen wurde, kennen gelernt hatte. Beeindruckt war er von meiner Güte und dass ich auch an meine Mitschülerinnen gedacht hatte. Er schloss seine Ausführungen mit den Worten: „Natalie ist eine beeindrucken junge Frau, die die Auszeichnung mir Sicherheit mehr als verdient hat.“

Während Herr Brinkmann, wie besprochen auf die Bühne ging, gab die Moderatorin weitere Erläuterungen. „Normalerweise erhält die Jury 100 in guten Jahren mal 200 Vorschläge für Kandidaten. In diesem Jahr waren es genau 129.586, die fast ausschließlich Frau von Sternenberg betrafen. Da Frau von Sternenberg bereits seit einigen Jahren in der Schweiz lebt, hat die Jury entschieden, sie in der Kategorie 'Schweizerin des Jahres' zuzulassen. Sie ist somit die erste Person, die diese Auszeichnung erhält, die nicht die schweizerische Staatsangehörigkeit hat.
In diesem Jahr haben deutlich mehr Bürger ihre Stimme abgegeben, als jemals zuvor. 60 % der Stimmen wurden nur für diese Kategorie abgegeben. Und schließlich hat Frau von Sternenberg mit einem deutlichen Abstand, den es in dieser Form auch noch nie gab, gewonnen.

Herr Brinkmann erläuterte, dass ich ihn gebeten, in meinem Namen ein paar Dankesworte zu sagen. Er fing an unsere gemeinsame Geschichte zu erzählen. Plötzlich verspürte ich die das Bedürfnis, selbst ein paar Worte von mir zu geben. So ging auch ich auf die Bühne, was Herr Brinkmann mit den Worten. „Meine Patientin ist immer für eine Überraschung gut.“, quittierte. „Dies ist was ich einerseits so an ihr liebe und bewundere, was mich aber andererseits auch immer wieder zur Verzweiflung bringt.“

„Ich hatte meinen Therapeuten gebeten, in meinem Namen ein paar Worte an Sie zu richten. Ich habe es mir aber anders überlegt und möchte jetzt selbst ein paar Sätze loswerden. Ihr tut immer so, als ob die die einzige Schülerin bin, die unter den erbarmungslosen Bedingungen zu leiden hätte. Vergesst dabei bitte meine Mitschülerinnen nicht.

Weiter wende ich mich an alle, deren Situation aussichtslos erscheint und die nicht mehr weiter wissen. Bitte schmeißt Euer Leben nicht einfach weg. Ihr habt nur das eine. Glaubt mir, es gibt Leute die Euch helfen können und dies auch gerne tun. Einer der besten steht gerade neben mir. Ich weiß selber, wie es ist, wenn man am Fenster steht und überlegt, es wäre doch einfacher, einfach runter zu springen.“

Meine Gefühle überrannten mich und ich bekam einen fürchterlichen Heulkrampf. Ansonsten herrschte im Raum eine absolute Stille. Niemand wagte es, auch nur ein Wort zu sagen. Herr Brinkmann wollte einschreiten, sah aber, dass sich Mel und Marion kamen auf die Bühne zur Bühne gemacht hatten. Beide umarmten mich, worauf ich mich wieder beruhigt.

Alle Anwesenden hatten damit gerechnet, dass ich meine Rede jetzt beenden und die Bühne verlassen würde. Übel genommen hätte mir dies sicherlich niemand.

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ging wieder zum Mikrophon. Mit den Worten „Es ist wichtig ist, dass man Freunde hat, die einen auffangen.“ führte ich meine Rede fort. Worauf das Publikum spontan applaudierte. „Eins haben Frau Durcet und ihre Handlangerinnen nicht einmal ansatzweise geschafft, nämlich den Zusammenhalt zwischen uns Internatsschülerinnen zu brechen.“ Dabei streckte ich unser Erkennungszeichen nach oben.

Ich sah, wie ein ganzer Block aufstand und erkannte, dass eine Vielzahl meiner ehemaligen Mitschülerinnen in der Halle war. Offensichtlich hatten die Veranstalter sie eingeladen. Ich wandte mich direkt an meine ehemaligen Mitschülerinnen und rief ihnen zu: „Ich danke Euch für die Unterstützung, die ich von Euch während meines Aufenthaltes im Internat bekommen habe“. Eine Schülerin antwortete: „Wir danken auch Dir, für alles.“

Ich bitte alle schaut nicht weg und vor allem schaut hinter die Fassade. Ich habe mich öfters gefragt, wie ein Internat, welches so eklatant über Jahre hinweg die Rechte der Schülerinnen – die Bezeichnung 'Internatszöglinge“ sagt doch schon alles über deren Stellenwert – missachtet? Mein Appell geht nicht nur an die Öffentlichkeit, an die Behörden, sondern auch an die Eltern.“ Ich fuhr fort mit den Worten: „Ich bin überglücklich, dass meine Eltern eingesehen haben, dass sie einen großen Fehler gemacht haben und ich die Kraft hatte, ihnen zu verzeihen und mich mit Ihnen auszusöhnen. Sie sitzen hier im Publikum. Ich habe übrigens nie aufgehört, Euch zu liebe, auch als ich im Internat war.“

Es folgte – wie sollte es auch anders sein – mein nächster Weinkrampf.

„Ich wende mich an alle anderen Eltern hier im Raum und an den Bildschirmen. Glaubt Euren Kindern und versucht diesen nicht, Euer Leben aufzudrängen. Meinen Eltern wollten auch nur das Beste für mich und hätten mich dabei fast zerstört und für alle Zeit verloren.“

Und bitte kommt nicht mit dem Argument, dass ein bisschen Disziplin, noch niemanden geschadet hat. Wie alle wissen, habe ich das Internatsgebäude ersteigert und in eine Stiftung eingebracht. Fast 80 % der ehemaligen Schülerinnen, die das Internat in den letzten 10 Jahren verlassen haben, haben sich an uns gewandt und uns um Hilfe gebeten. Sie haben alle einen Abschluss von einem der renommiertesten Privatschulen in der Tasche, kommen aber mit ihrem Leben nicht klar. Nahezu alle haben sich an Therapeuten gewandt, die ihnen nicht geglaubt haben. Dir Folge war, dass ihnen Warnvorstellungen diagnostiziert und sie meist mit Psychopharmaka ruhig gestellt.
Wir gehen da einen anderen Weg. Einer der Grundsätze meines Instituts ist es, dass wir unseren Patientinnen erst einmal das glauben, was diese uns erzählen. Unser Team ist zwischenzeitlich komplett. Hierfür habe ich die Entschädigung, die mir das Gericht zugesprochen hat, verwendet. Aber wir brauchen Geld, viel Geld, um unsere Patienten best-möglich versorgen zu können. Ich verstehe es nicht, dass manche Eltern Unsummen dafür ausgeben, dass ihre Töchter auf dem Pensionat regelrecht psychisch zerstört werden und wir bei ihnen um jeden Cent - Entschuldigung Rappen – betteln müssen, um sie psychisch aufzufangen und wieder herzustellen.

Ich wende ich an die Industriebosse. Fahrt doch einfach Euren Dienstwagen ein paar Jahre länger und gebt uns das gesparte Geld. Aber auch die Spenden von alle anderen sind willkommen.

Die beiden Polizisten, die ich kennen gelernt hatte, als ich mich im Polizeigewahrsam befand sowie der Internatspfarrer und auch der Bischof, der meine Laudatio gesprochen hat, haben sich an die Polizeileitung bzw. den Leiter der Schulbehörde gewandt und mitgeteilt, dass etwas mit dem Internat nicht stimmen kann. Hätte einer von beiden pflichtbewusst gehandelt und wäre den Hinweisen nachgegangen, wäre meinen Mitschülerinnen und mir einiges an Grausamkeiten erspart geblieben.“ Es folgte mein nächster Weinkrampf. Beide haben nichts unternommen, wahrscheinlich, weil sie von der Internatsleitung immer mit großzügigen Geschenken bedacht wurden. Wir haben in Deutschland dafür ein Wort. Es heißt 'Korruption'. Daher wende ich mich auch an die Politiker und Strafverfolgungsbehörden. Geht auch gegen die Korruption hier im eigenen Lande vor.“ Ein kleiner Lichtblick ist es, dass der ehemalige Leiter der Polizeibehörde sich zwischenzeitlich um die Falschparker in Montreux kümmert, während der ehemalige Leiter der Schulbehörde, die Abiturklausuren archiviert.

Ich beendete meine Rede mit den Worten, dass ich jetzt alles gesagt hätte, was mir wichtig war und im Übrigen jetzt mental so geschafft bin, dass ich sowieso nicht weiter machen könne. Vom Publikum gab es für meine Rede minutenlangen stehende Applaus, während die Moderatorin bemerkte, dass dies wohl die bewegenste und emotionalste Rede in der Geschichte des Preises gewesen sei.

Irgendjemand musste den Veranstaltern mitgeteilt haben, welche Bedeutung mein Lied für mich hatte. Zumindest erschallte, als ich die Bühne verließ, „Steh auf, wenn Du am Boden bist“ aus den Lautsprechern. Ich ging zurück zum Mikrophon und sagte: „Ich danke den Veranstaltern für dieses Lied. Es bedeutet mir – wie auch meinen ehemaligen Mitschülerinnen – sehr viel.“

Als nächstes wurde die Newcomerin des Jahres geehrt. Der schweizerische Superstar, den ich am Vortrag noch gefragt hatte, wer er ist, betrat die Bühne, um die Lobrede zu halten.

Er begann seine Rede mit den Worten: „Ich soll nun die Laudatio für die Newcomerin des Jahres halten. Bevor ich damit beginne, gestatten Sie mir, dass ich ein paar Worte zur letzten Preisträgerin verliere.

Aus meiner Sicht hat hier niemand die Auszeichnung so sehr verdient, wie Du, Natalie. Wer bisher noch daran gezweifelt hat, den hast Du spätestens durch Deine Rede dazu überzeugt. Ich habe Dich gestern im Hotel kennen gelernt und war von Dir sehr beeindruckt. Wie Du nach deiner emotionalen Talfahrt, Deine Rede fortgesetzt hast, das hat sich nicht nur mir imponiert.“ Das Publikum applaudierte erneut.

„Für Deine Tränen brauchst Du Dich nicht zu schämen. Sie zeigen nur, dass Du Dein Herz am rechten Platz hast. Bitte sorge dafür, dass es dort bleibt. Allem, was Du gesagt hast, kann ich zustimmen.“

Er kündigte an, dass er unser Institut durch ein Benefizkonzert unterstützen und öfters vorbei kommen werde, wenn er in der Nähe vom Genfer See ist. Das Konzert war ein voller Erfolg, auch finanziell. Und er hielt sein Versprechen und besuchte uns regelmäßig. Und dies nicht nur kurz für einen Fototermin, auf den er vollkommen verzichtete, sondern jeweils für Stunden. Auch die Newcomerin kündigt an, an dem Konzert als Vorgruppe teilzunehmen.

Jeder der nachfolgenden Laudatoren und Preisträger übersendete mir zumindest Grüße.

Am Ende der Veranstaltung wurde zuerst die Laudatoren auf die Bühne gebeten. Danach wurden die Preisträger einzeln aufgerufen und ebenfalls auf die Bühne gebeten. Als mein Name aufgerufen wurden, stand das gesamte Publikum auf und applaudierte mir. Ich stieß Mel und Marion an und zog sie quasi mit auf die Bühne.

Auf der Bühne angekommen ging ich zum Mikrophon und sagte: „Ich verstehe, dass Ihr Teilhabe an meinem Leben haben wollt. Aber ich habe bereits mehr als ein Jahr durch das Internat und die Folgen verloren. Ich bitte Euch inständig, mir nicht auch noch die nächsten Jahre zu nehmen.

Anschließend kehrte ich mit meinen 'Gefolge' in die Abgeschiedenheit des Seiberhofes zurück. Dort beglückwünschten mich meine restlichen Mitbewohnerinnen, die die Übertragung im Fernsehen verfolgt hatten, zu meiner Rede und wir alle ließen – wie so oft - den Abend am großen Tisch ausklingen.
Erst später habe ich erfahren, dass die Regie dafür gesorgt hat, dass mein Bild nicht im Fernsehen übertragen wurde.

Nachdem der Veranstaltung fragte ich Herrn Brinkmann in der nächsten Therapiestunde, was zwischenzeitlich passiert sei und was ich auf dem Seiberhof nicht mitbekommen habe. Ich bin ihm überaus dankbar, dass er zusammen mit meinem Anwalt, den Trubel um das Internat und mich fern gehalten hat, sodass ich mich darauf konzentrieren konnte, das Erlebte zu verarbeiten und mein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.09.24 um 09:19 geändert
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  RE: Mädchenpensionat Datum:19.08.24 07:56 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 39: Das Ende der Geschichte

Jetzt lebe ich schon seit über einem Jahr im Seiberthof und werde demnächst mein Abitur an der Schule im Tal machen. Auch blicke ich jetzt wieder erwartungsvoll in die Zukunft und bin gespannt, was diese für mich noch bereit hält.

Mit Marion teile ich mir noch immer ein Zimmer, wie damals im Internat. Aus den nun neun Bewohnerinnen ist eine eingeschworene Gemeinschaft, die auch immer wieder unsere Therapeuten überrascht, geworden. Mel hat sich mit ihren Eltern ausgesprochen und diese gebeten, ihrer Ehe, nachdem sie ihr Trauma überwunden hat, doch noch eine Chance zu geben.

Auch meine Eltern überwiesen mir nach wie vor Unsummen an Geld. Als der Eigentümer den Seiberhof verkaufen wollte, habe ich diesen kurzerhand gekauft und auch sonst habe den Verein von Felix und Louisa immer unterstützt, wenn mal wieder ein finanzieller Engpass vorlag. Meinen Mitbewohnerinnen habe ich übrigens immer noch nichts von meinen 'Reichtum' erzählt. Diesen fiel jedoch irgendwann auf, dass seitdem ich im Seiberhof wohne, plötzlich genügend Geld für Renovierungen vorhanden war und fragten mich, ob ich dies erklären könnte. Ich sagte, dass mein Vater mir sehr viel Geld überweisen würde, ich aber beschlossen habe, meinen Lebensunterhalt mit dem bestreiten würde, was der Schweizer Staat für mich zahlen sowie mit dem, was ich für meine Arbeit im Institut bekommen würde. Ich weiß auch nicht, was mein Vater mit dem ganzen Geld kompensieren will“ und ergänzte “Eigentlich weiß ich es ganz genau. Ich dachte mir, bevor das Geld auf meinem Konto herum liegt, kann es doch auch nützlich eingesetzt werden.“

Meine Eltern besuchen mich regelmäßig und sind froh, dass ich trotz allem – dank der guten Arbeit von Herrn Brinkmann und seinem Team – das Erlebte relativ gut verarbeitet habe und dann doch noch eine ganz normale junge Erwachsene sein konnte. Ich bin froh, dass ich die Kraft hatte, mich mit meinen Eltern auszusöhnen. Unser Verhältnis hat sich wieder normalisiert. Ich habe mehrfach Teile der Schulferien bei ihnen in Süddeutschland verbracht und auch meine Eltern besuchen mich regelmäßig. Damit sie nicht immer im Hotel im Tal übernachten müssen, habe ich eine kleine Blockhütte mit einem kleinen Apartment neben dem Seiberhof errichten lassen, die selbstverständlich auch von den Besuchern meiner Mitbewohnerinnen genutzt wird.

Meine Eltern haben sich dann mit einer viel beachteten Video-Botschaft, die sie im Internet veröffentlicht haben, an die Öffentlichkeit gewandt. In dieser schildern sie meine Geschichte aus ihrer Sicht und bitten alle Eltern eindringlich, nicht die gleichen Fehler wie sie zu machen.

Die schweizerischen Medien haben weiterhin ausführlich über mein Schicksal und das der anderen Internatsschülerinnen berichtet. Sie haben sich aber an die seinerzeit geschlossene Vereinbarung gehalten und unsere Gesichter nicht veröffentlicht. So bin ich wohl die prominente „Schweizerin“ - obwohl ich immer noch nicht die schweizerische Staatsbürgerschaft habe - von der kaum jemand weiß, wie sie aussieht. Wenn ich Erklärungen abgebe, dann tue ich es über meinen Anwalt.

Gott und die Kirche nehmen immer noch eine große Rolle in meinem Leben ein. So besuche ich regelmäßig den Pfarrer, der zwischenzeitlich seine eigene Gemeinde hat und den Bischof bzw. die beiden mich auf dem Seiberhof.

Herr Prof. Brinkmann hat mir angeboten, nach dem Abitur Psychologie zu studieren und dann an 'seinem' bzw. 'meinem' Institut zu arbeiten. „Sie wissen, dass Sie bei mir jederzeit nein sagen können.“ Wir beide sahen uns kurz an und lachten herzhaft los. Meine Eltern waren schon enttäuscht, dass ich mich nun endgültig entschieden habe, das seit langem bestehende Familienunternehmen nicht weiter führen. Sie zeigten aber für meine Entscheidung Verständnis. Sie haben sich dann dazu entschlossen, zwei Mitarbeiter als zukünftige Geschäftsführer aufzubauen.

Auch Mel und Marion werden ebenfalls demnächst ihr Abitur machen und anschließend sich ebenfalls im Institut bei Prof. Dr. Brinkmann sich zu Krankenschwestern ausbilden lassen.

Wenn ich nun mit knapp 20 Jahren auf mein Leben zurück blicke, muss ich feststellen, dass dieses bis zum meinen 18. Geburtstag sehr harmonisch verlief. Trotz allem hatte ich „Muster'-Eltern und war auch irgendwie eine Art 'Muster-“Tochter.

Dann begannen meine Eltern den großen Fehler, mich mit dem Knebelvertrag zu entmündigen und mich gegen meinen Willen im Internat anzumelden. Dabei haben sie die Grundsätze von Offenheit, Fairness und Miteinander, die bisher unser Zusammenleben geprägt haben, über den Haufen geworfen. Ich weiß, dass sie nur mein Bestes wollten, aber sie haben damit das genaue Gegenteil erreicht. Im Internat durchlebte ich die Hölle auf Erden. Rückwirkend muss ich feststellen, dass die Zeit im Pensionat die schlimmste Zeit in meinem Leben war und mich beinahe verstört hätte. Aber das Allerschlimmste war, dass mir meine Eltern nicht geglaubt haben, als ich ihnen erzählte, was ich dort durchleben musste.

Mit einigem zeitlichen Abstand kann ich allerdings auch in einigen Punkten meines Internatsaufenthalt etwas Gutes abgewinnen. Da ist zuerst der Zusammenhalt unter den Internatsschülerinnen zu nennen. Dann hat mich der Lerndrill derart geformt, dass das letzte Schuljahr für mich ein Kinderspiel war und ich jetzt mit einem sehr guten Abitur die Schule verlassen werde. Ich war auch in Deutschland nie eine schlechte Schülerin, aber derartige Leistungen – wie jetzt – habe ich nie erreicht. Und nicht zuletzt habe ich im Internat meinen Weg zu Gott gefunden. Dem ehemaligen Internatspfarrer und dem Bischof bin ich dankbar, dass beide mich auf diesen Weg begleitet haben. Allerdings hätte ich auf die Erfahrungen, die ich im Internat machen müssen, durchaus verzichten können.

Kurz nach meinem 19. Geburtstag war ich ganz unten angekommen. Ich hatte weder den Willen noch die Kraft zum Weiterleben. Ich bin allen, die geholfen haben, mich wieder aufzubauen von ganzen Herzen dankbar. Zu nennen sind da zunächst einmal das Krankenhauspersonal, welches aufopferungsvoll um mein Leben gekämpft hat und letztendlich dafür gesorgt hat, dass ich den Sprung aus dem Fenster ohne bleibende Schäden überstanden habe. Dankbar bin ich auch Prof. Dr. Brinkmann und sein Team, die mich psychisch wieder aufgebaut haben.

Auch gilt mein Dank meinen WG-Kolleginnen des Seiberhofes – insbesondere Mel – aber auch Felix und Louisa. Diese haben mir in der Zeit, als ich ganz unten war, ein neues Zuhause und somit einen Rückzugsort, in dem ich mich wieder finden konnte, gegeben.

Zu nennen wären dann noch die beiden Polizisten Martin und Steffi, die übrigens mittlerweile ein Paar sind.

Dankbar bin auch auch meinen Anwalt. Mit seiner Hilfe konnte ich Frau Durcet und ihren Handlangerinnen das Handwerk legen. Nachdenklich macht mich allerdings immer noch, wenn ich daran zurück denke, wie mich Frau Durcet in ihrem Strafprozess beschrieben hat.

Im Zwangsversteigerungsverfahren konnte ich die ehemalige Internatsimmobilie weit unter Wert erwerben und diese einer sinnvollen Nutzung zuführen. Somit ist ein für alle Mal sichergestellt, dass dort nie wieder ein junger Erwachsener das durchleben muss, was meinen Mitschülerinnen und mir widerfahren ist.

Frau Durcet und ihre Handlangerinnen haben ihre gerechte Strafe bekommen. Wobei ich Frau Durcet hoch anrechne, dass sie im Zeitpunkt ihrer Niederlage Größe bewiesen hat und sich bei meinen Mitschülerinnen und mir entschuldigt hat. Ich habe mich dann in einer öffentlichen Videobotschaft über meinen Anwalt an sie gewandt und ihr für die Größe, die sie im Gerichtsprozess gezeigt hat, bedankt. Gleichzeitig habe ich mitgeteilt, dass ich ihre Entschuldigung angenommen habe. Ich habe darauf hingewiesen, dass sich ihr Verhalten deutlich von dem ihrer Handlanger bzw. sog. 'Lehrkräften' unterscheidet, die seinerzeit ihre sadistische Ader auslebten und ständig überlegt haben, wie sie uns weiter quälen können, ohne dass Frau Durcet dies mitbekommt. Weiter führte ich aus, dass ich es schade finde, dass diese – anders als Frau Durcet - nicht zu ihrer Verantwortung stehen würden.

Meine Botschaft verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Mitgefangenen ließen Frau Durcet weitgehend in Ruhe, während die restlichen Lehrkräfte drangsaliert wurden, wenn immer sich hierfür eine Gelegenheit bot. So mussten diese von ihren Mitgefangenen ständig knicksen und auch mit der Unterwürfigkeit, die seinerzeit von uns im Internat verlangt wurde, begegnen. Die Gefängnisleitungen sieht übrigens weiterhin keine Notwendigkeit einzuschreiten, solange Gewalt nur angedroht aber nicht angewendet wurde.

Eines Tages erreichte mich die Anfrage, ob noch Internatskleidung vorhanden ist und wenn ja, ob diese den Justizbehörden zur Verfügung gestellt werden kann. Mit dem Zuschlag bei der Versteigerung war nicht nur die Pensionatsimmobilie sondern auch die Einrichtung und die komplette Kleiderkammer in meinen Besitz übergegangen. Diese hatte ich seinerzeit einfach zugesperrt und dann vergessen. Die ehemaligen Lehrkräfte hatten – vermutlich nicht ganz freiwillig – den Antrag an die Gefängnisleitungen gestellt, dass sie anstatt der Gefängniskleidung die Internatsuniform tragen dürfen. Ich veranlasste, dass diese umgehend den entsprechenden Justizvollzuganstalten zur Verfügung gestellt wurden. Ich muss zugeben, dass sich mein Mitleid in Grenzen hielt.

Herr Brinkmann hatte innerhalb kürzester Zeit ein schlagkräftiges Team von Psychologen zusammengestellt, welches umgehend damit begann, den jetzt ehemaligen Internatsschülerinnen dabei zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Dank der großzügigen finanziellen Unterstützungen aus der Wirtschaft konnten er und seinem Team das Institut innerhalb kürzester Zeit zur führenden Einrichtung für die psychologische Betreuung von jungen Erwachsenen in der Schweiz aufbauen. Auch das viel beachtete Benefizkonzert hat sich für das Institut mehr als gelohnt.

Auf diesen traten auch wir ehemaligen Internatsschülerinnen als Chor aus. Wir eröffneten das Konzert mit dem Lied „An Tagen wie diese“ in Internatsuniform. Zum Schluss trat ich an Mikrophone und danke allen, die mir ihrem Einsatz dieses Konzert ermöglicht hatten. Ich kündigte an, dass wir uns mit einem Lied, welches uns allen sehr viel bedeuten würde, verabschieden möchten. Es war, wie konnte es anders sein: „Steh auf, wenn Du am Boden bist“. Wir traten in Alltagskleidung auf. Ich trug übrigens das Dirndl, für welches ich seinerzeit monatelang gespart hatte.

Symbol für das Institut ist übrigens immer noch das große Herz über dem Eingangstor.

Hatten wir im neu gegründeten Institut zunächst mit der Betreuung der ehemaligen Internatsschülerinnen begonnen, so meldeten sich immer mehr Schülerinnen, die das Pensionat bereits vor einiger Zeit verlassen hatten, aber immer noch unter den Folgen litten. Hinzu kamen weitere junge Erwachsene mit psychischen Problemen. So war es so, dass das innerhalb kürzester Zeit das Institut seine Aufnahmekapazität erreicht hatte. Da kein Hilfesuchender abgelehnt wurde, platzte das Institut wenig später aus allen Nähten.

Auch stellte sich bald heraus, dass bei einigen Patientinnen es nicht vorteilhaft ist, diese am Ort, wo ihnen dieses unfassbare Leid zugefügt wurde, psychologisch zu betreuen. Auch stand immer noch die Frage im Raum, wo die ehemaligen Internatsschüler, die nicht zu ihren Eltern konnten oder wollten, nach ihrer Therapie untergebracht werden sollten.

Seit einiger Zeit unternahm ich in der Umgebung des Seiberhofes ausgiebige Wanderungen. Eines Tages kam ich zu einem verlassenen Berghotel. Es war ein großer Komplex und auf einem Plakat stand, dass es zum Verkauf stand. Offensichtlich wurde es bereits vor ein paar Jahren geschlossen, wies aber auf den ersten Blick in einem verhältnismäßig guten Zustand auf. Ich erzählte Herrn Brinkmann von meiner Entdeckung und beauftragte meinen Anwalt, Erkundigungen einzuholen. Das Objekt stand tatsächlich zum Verkauf und der Verkäufer suchte seit mehreren Jahren vergeblich nach einem Käufer. Zwischenzeitlich war er bereit, dass Objekt unter Wert zu verkaufen, um nicht mehr für dessen Unterhalt aufkommen zu müssen. Auch hatte er ursprünglich große Pläne. So wollte er das Objekt um diverse Suiten und eine große Wellness-Bereich erweitern. Die Baugenehmigung war bereits erteilt und hatte noch Bestandskraft. Wir beschlossen, dass meine Stiftung, das Hotel kaufen und ausbauen sollte. Innerhalb weniger Tage hatten wir die dafür notwendigen Spenden zusammen. Bereits zwei Wochen später war der Notartermin. Noch am gleichen Tag eröffnete des Institut - zunächst eine provisorische - Außenstelle im Berghotel und die ersten Patienten zogen in die noch komplett eingerichteten Hotelzimmer ein.

Bereits sechs Monate später konnten wir den Erweiterungsbau einweihen. Allerdings wurden anstatt der geplanten Suiten, dann doch Wohnungen realisiert. Der Wellnessbereich wurde - wie geplant - gebaut und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Dieser steht auch den Patienten, die im ehemaligen Internatsgebäude untergebracht sind, zur Verfügung. Ein Shuttle-Service verbindet beide Gebäude.

Die bereits vorhandenen Hotelzimmer werden nun entweder als Patientenzimmer oder als Behandlungsräume genutzt. So ist es jetzt möglich, ehemaligen Internatsschülerinnen außerhalb des Pensionats zu betreuen bzw. nach Abschluss der Therapie dort unter zu bringen. Viele der ehemaligen Internatsschülerinnen leben heute noch im ehemaligen Berghotel. So auch Sophia Schmitting, die Tochter der Bekannten meiner Eltern. Auch die restlichen ehemaligen Internatsschülerinnen, die wir kurzzeitig im Seiberhof aufgenommen hatten, zogen – bis auf Marion – ebenfalls ins Berghotel.

kurzes Schlusswort des Autors:

So die Geschichte von Natalie ist jetzt (zumindest vorerst) zu Ende. Ich hatte mich vor einiger Zeit dieser angenommen und sie weiter erzählt. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und ich freue mich auf Eure Kommentare. Auch überlege ich, ob ich eine Fortsetzung schreiben soll. Ich würde diesen aber unter einen neue Thread veröffentlichen.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.09.24 um 10:16 geändert
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