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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 12:38 IP: gespeichert
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Kapitel 21: Der Sprung
Die Entscheidung meiner Eltern, mich im Internat zu lassen, hatte mir erneut den Boden unter den Füßen weggezogen. Anders als beim letzten Mal hatte ich diesmal nicht die Kraft, mich gegen diese aufzulehnen. Zudem waren mir die Erlebnisse von letzten Mal, als ich, nachdem ich diverse Strafmaßnahmen über mich ergehen lassen musste, dann doch eingeknickt bin, alles anderer als in guter Erinnerung.
Es waren Sommerferien. Dem Konzept des Pensionats folgend mussten wir mehr und minder sinnlose Tätigkeit – wie Stricken, Nähen, Sticken oder Blätter sammeln - vollbringen. Zumindest hatten nur die Schülerinnen, die Lerndefizite hatten, die Verpflichtung, an angebotenen Unterrichtseinheiten teilzunehmen und die Lerninhalte durch weiteres Selbststudium zu verfestigen.
Ich hatte dann doch die geforderten Leistungen gebracht und auch Marion hatte die Versetzung geschafft. Ihr war allerdings auferlegt worden, die bestehenden Defizite in Mathematik und Erdkunde im Verlauf der Sommerferien aufzuholen. Ich war ihr als Lernpartnerin zugeteilt worden.
Ich war gerade dabei Tischdecken, wie meine Großmutter sie hatte, zu besticken, als ich zur Rektorin gerufen wurde. Ich konnte mir keinen Reim daraus machen, da ich in den letzten Wochen nicht negativ aufgefallen war. Hatten meine Eltern doch ein Einsehen gehabt und nehmen mich von dieser 'Anstalt', ging es mir durch den Kopf.
Als ich dann in das Zimmer von Frau Durcet eintrat, sah ich, dass meine Eltern nicht anwesend waren. So verflog meine Hoffnung, dieser Hölle entfliehen zu können, so schnell, wie sie gekommen war.
„Natalie“, begann Frau Durcet mit einem sehr strengen Ton. Mir war augenblicklich klar, dass ich mir eine sehr große Verfehlung begangen haben musste. Nur konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was dies gewesen sein könnte. Frau Durcet betonte, dass ich mich sehr gut eingelebt habe und auch die Entwicklung meiner schulischen Leistungen zuletzt sehr erfreulich war. „Und nicht zuletzt hattest Du auch einen sehr guten Einfluss auf Marion.“ Ich überlegte immer noch fieberhaft, was meine Verfehlung gewesen sein könnte. Da schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf. Meine Eltern werden doch wohl nicht schon wieder ihr Versprechen gebrochen und mit Frau Durcet gesprochen haben. Die Gewissheit folgte, als Frau Durcet sagte, dass sie gerade mein Vater angerufen hätte. Er erzählte mir, dass Du schlimme Sachen über das Pensionat und Deine Behandlung ihm erzählt hättest. Willst Du Dich hierzu äußern. „Ich habe meinen Eltern nur über Dinge berichtet, die mir hier auch tatsächlich widerfahren sind.“ „Das mag sein, aber Du hast ihnen verschwiegen, dass die Maßnahmen als Reaktion auf Fehlverhalten von Dir ergriffen werden mussten und somit für Deine Entwicklung zwingend erforderlich waren. Somit hast Du Deinen Eltern wesentliche Informationen vorenthalten und dadurch erreicht, dass bei diesen ein falscher Eindruck entsteht. Im Ergebnis hast Du somit quasi Unwahrheiten über das Pensionat verbreitet und musst jetzt die Konsequenzen tragen.“ Mir kamen Augenblicklich die Tränen in die Augen. Ich wagte nicht zu fragen, welche Konsequenzen dies sein werden.
„Du hättest bei uns ein so schönes Leben haben können. Frau Niedermayer wird Dich jetzt auf Dein Zimmer bringen, Dich über die Maßnahmen informieren und diese auch gleich umsetzen.“ Dass Frau Durcet meinen Eltern versichert hatte, dass gegen mich bisher keine Strafmaßnahmen verhängt wurden und dies auch nicht vorgesehen ist, weil ich mich meinen Eltern anvertraut habe, erfuhr ich erst später.
Auf dem Weg zu meinem Zimmer fuhren meine Gedanken weiter Achterbahn. Was wird mich erwarten? Was hat die Rektorin gemeint, als sie vom 'schönem Leben' sprach? Meint sie dies ernst? Das Pensionat ist auch schon ohne besondere Strafmaßnahmen kein Zuckerschlecken. Zucker und andere Süßspeisen waren ja ohnehin verboten. Und schließlich, warum haben meine Eltern wieder ihr Versprechen gebrochen? Was habe ich ihnen getan? Wir hatten früher ein echt gutes Verhältnis. Ich verstehe nicht, warum sich dies geändert hat, seitdem ich volljährig bin. Ich bin doch immer noch die gleiche Natalie, wie vorher.
Du bekommt 50 Stockschläge und wirst eine deutlich verschärfte Pensionatskleidung sowie einen Knebel, damit Du keine Unwahrheiten mehr über dieses Haus verbreiten kannst, tragen, eröffnete mir Frau Niedermayer, als wir wieder auf meinem Zimmer waren.
Ich musste mich vollständig entkleiden und bekam die ersten 10 Stockschläge, abwechselnd auf die linke und rechte Handfläche. Nach jedem Schlag bedankte ich mich vorschriftsgemäß. Anschließend musste ich mich an das Trapez stellen. Was deutlich verschärfte Kleidung bedeutet, erfuhr ich schneller, als mir lieb war. Diese bestand aus zwei Halbschalen aus Kunststoff, die mit abschließbaren Schnallen zusammengedrückt wurden. Anders als das Korsett wurden die Halbschalen direkt auf der nackten Haut getragen. Sie reichten von der Mitte des Oberschenkels bis zum Hals. Auf Höhe des Beckens gab es ein Gelenk, welches fixiert werden konnte. Bei den Toilettengänge, die mir zweimal täglich – morgens und abends – zugestanden wurden, wurde die Fixierung gelöst, sodass ich mich auf die Toilette setzen konnte. Das Monstrum wurde mir aber nicht abgenommen. Mein 'Geschäft' musste ich durch kleine Löcher auf der Vorderseite bzw. ein großes Loch auf der Rückseite erledigen. Alle drei Tage wurden mir die beiden Halbschalen abgenommen und ich wurde von oben bis unten mit eiskaltem Wasser abgebraust. Die Konstruktion schränke meine Bewegungsfreiheit konsequent ein. Ich konnte meine Beine nicht anwinkeln, musste meinen Körper aufrecht halten und auch meinen Kopf und meine Armen konnte ich nur sehr eingeschränkt nutzen. Was das Tragen zusätzlich sehr unangenehm werden ließ, waren kleine Spikes, die über die gesamte Fläche, verstärkt in den Bereichen, die für eine Frau sehr unangenehm sind, angebracht waren.
Anschließend wurde mir die restliche Pensionatskleidung, natürlich die Winterversion, wieder angezogen und ich bekam den schon angekündigten Knebel. Dieser bestand aus einen ca. 4 cm großen Ball, der durch einen Lederriemen, der auf der Rückseite meines Kopfes verschlossen wurde. Anschließend zog mir Frau Niedermayer die bekannte Wollmütze mit den Sichtschlitzen über den Kopf.
„Ich hoffe, dass Dir dies eine Lehre sein wird“, sagte Frau Niedermayer und verschwand.
Ihr könnt Euch sicherlich feststellen, wie unangenehm meine Situation war. Erstens konnte ich mich so gut wie nicht bewegen und zweitens musste ich im Hochsommer die Winterkleidung tragen. Mir lief der Schweiß nur so in Strömen herunter. Schon bald bemerkte ich, dass mein Kiefer anfing zu schmerzen und der Knebel die Speichelproduktion deutlich anregte. So lief mir schon bald ein kleiner Bach von Speichel aus dem Mund. Sie führte dazu, dass die Wollmütze nass wurde.
Wie konnten meine Eltern mir dies antun. Nicht nur, dass sie mir den verdammten Vertrag untergeschoben haben, mich ins Internat gelockt, dort angemeldet und mich schließlich jetzt noch im Institut gelassen haben; sie haben auch noch mit der Institutsleitung gesprochen, obwohl sie mir hoch und heilig versprachen, es nicht zu tun. Was habe ich nur verbrochen, ging es mir durch den Kopf. Zugegeben als Kind und Jugendliche hatte ich viele Freiheiten, die ich nie übermäßig ausgenutzt habe. Das Verhalten meiner Eltern war mir ein Rätsel. Auch war mir vollkommen unverständlich, wieso Frau Durcet jetzt mit einer solchen Härte reagierte. Schließlich hatte ich Wort gehalten und war in den letzten Monaten nur noch durch vorbildliches Verhalten und gute schulische Leistungen aufgefallen. Wollte sie ihre Macht demonstrieren?
Damit ich Essen und Trinken kann, wurde mir der Knebel dreimal täglich – morgens – mittags und abends – kurz abgenommen. Essen musste ich natürlich im Stehen, was angesichts meiner stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit eine große Herausforderung darstellte. Um mit dem Lehrpersonal und meinen Mitschülerinnen kommunizieren können, bekam ich eine kleine Schultafel, einen Schwamm und ein Stück Kreide.
In dieser Montur war es mir unmöglich, mich auf mein Bett zu legen. So wurde ich jeden Abend mit zwei Bändern zum Schlafen an der Wand fixiert. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass dies alles andere als bequem ist und ich in dieser Zeit nicht besonders gut geschlafen habe.
Die Tage gingen dahin und ich hatte mich mit meinem Schicksal mehr oder weniger abgefunden. Meine Eltern würden mich nie aus dieser Hölle befreien. Die Stockschläge, die ich in den nächsten Tagen bekam, nahm ich wie in Trance wahr. Mir war bekannt, dass derartige Maßnahmen immer wochenweise angeordnet werden. So hoffte ich nach sieben Tagen inständig aber vergebens, dass die Maßnahmen beendet oder zumindest gelockert werden. Nach zwei Wochen war es dann endlich soweit. Frau Niedermayer entfernte den Knebel und fragte mich: „Natalie, wirst Du weiter Unwahrheiten über dieses Pensionat verbreiten.“ Ich antworte, „Nein, Frau Niedermayer, ich werde immer nur noch die Wahrheit sagen“ und dachte, dass ich doch nichts anderes getan hatte. Frau Niedermayer teilte mir mit, dass die Strafmaßnahmen derart gelockert ich zukünftig nur noch die 'leicht' verschärfte Kleidung tragen muss. Ich bedankte mich, vorschriftsgemäß für die Lockerung und auch für die weiteren Maßnahmen und fügte hinzu, dass ich diese aufgrund meines Verhaltens verdient hätte.
Gut zwei Wochen zuvor, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich einmal für die leicht verschärfte Pensionatskleidung überaus dankbar sein werde. Aber genau das war jetzt der Fall. Auch musste ich nicht mehr an der Wand fixiert schlafen. Statt dessen wurde ich in einen äußerst warmen Schlafsack gesteckt und mit vier Riemen so fixiert, dass ich mich so gut wie gar nicht bewegen konnte.
Die nächsten Tage gingen so vor sich hin. Ich gab mein bestes, was in dem Korsett und angesichts der Tatsache, dass ich immer noch nur schlecht schlafen konnte, nicht ganz einfach war. Es gelang mir wenigstens nicht besonders negativ aufzufallen, was sich darin zeigte, dass ich keine weiteren Strafen bekam. In dieser Zeit 'feierte' ich meine 19. Geburtstag. Nicht mal an diesen Tag nahm man mir die 'leicht' verschärfte Uniform ab. Beim Essen gab es für alle Kuchen und meine Klassenkameraden durften mir ein Ständchen singen. Das war es. Noch nicht einmal meine Eltern kamen vorbei, um mir zu gratulieren.
Normalerweise sind die oberen Fenster in Pensionat entweder verschlossen und lassen sich ohne Schlüssel nicht öffnen oder sie sind gleich vergittert. Man kann sich denken, warum dies so ist.
Als ich eines Tages durch den vierten Stock ging, sah ich, dass dort ein Fenster sperrangelweit offen stand. Weiter stand noch ein Stuhl davor. Sollte dies ein Zeichen sein, fuhr es mir durch den Kopf.
Es war mit dem Korsett nicht ganz einfach, aber schließlich schaffte ich es hochzuklettern und mich auf die Fensterbank zu setzen. Meine Beine baumelten herab und ich genoss den Wind, der vom Genfer See herüber wehte. Ich überlegte immer noch, ob das offene Fenster ein Zeichen sei. Ein Sprung und alles ist vorbei. Aber sollte ich wirklich mein Leben beenden. Aber auf der anderen Seite hatte ich überhaupt noch ein Leben? Auch überlegte ich, ob Gott mir böse sein wird. Schließlich hatte er mir das Leben geschenkt. Auf der anderen Seite hat es sicherlich für meine Situation Verständnis, dachte ich so bei mir.
Während ich noch so nachdachte, kamen Frau Ducret und Frau Niedermayer, die von Schülerinnen darüber informiert wurde, dass ich oben am offenen Fenster sitzen würde und eventuell herunterspringen wollte.
Ich schrie beide an, beide sollten fern bleiben, wo sie sind. „Aber Natalie wir können doch über alles reden.“ - „Reden? Mir Euch, dass ich nicht lache“, dachte ich so bei mir. Gleichzeitig merkte ich, wie Frau Niedermayer sich langsam aber stetig auf mich zu bewegte. Ich schrie sie an, dass sie endlich stehen bleiben sollte. Sie ignorierte dies, sprach beschwichtigend auf mich ein und kam immer näher. Mir war klar, dass falls ich jetzt nicht springe, später mit einer drakonischen Strafe zu rechnen habe. So stieß ich mich vom Fensterbrett ab und stürzte in die Tiefe. Ich spüre noch den Aufprall auf dem Boden, dann wurde mir schwarz vor den Augen und ich blieb bewegungslos liegen. Die Pensionatsleitung hat dann den Notarzt und meine Eltern informiert, beiden allerdings gesagt, dass es sich um einen tragischen Unfall handeln würde.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.09.24 um 07:38 geändert
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Freak
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 12:48 IP: gespeichert
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Ich hoffe, Ihr erreicht die Seite 11. Ich habe gewisse Probleme.
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Fachmann
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 12:55 IP: gespeichert
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Lesen konnte es ohne Probleme nur hört der Text halt mal wieder an einer ganz gemeinen Stelle auf.
Aber ich bin mir sehr sicher das ist nicht die Schuld des Forums/Software.
Auch von mir hier vielen Dank für diese tolle Geschichte.
Gruß
Thomas
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Freak
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 13:41 IP: gespeichert
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Zitat | Lesen konnte es ohne Probleme nur hört der Text halt mal wieder an einer ganz gemeinen Stelle auf.
Aber ich bin mir sehr sicher das ist nicht die Schuld des Forums/Software. |
@Thomas: Ich muss halt irgendwo, das eine Kapitel enden und das nächste anfangen lassen. Das nächste Kapitel ist noch nicht ganz fertig. Wie ich bereits angekündigt habe, wird es den Wendpunkt in der Geschichte markieren.
Zitat | Auch von mir hier vielen Dank für diese tolle Geschichte. |
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KG-Träger
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 14:44 IP: gespeichert
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Tragischer Unfall? Ja nee ist klar.
Hoffentlich wird auch Natalie befragt, falls sie überlebt, auf dass endlich die bittere Wahrheit ans Licht kommt.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ChasHH am 18.06.24 um 14:47 geändert
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Story-Writer
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 20:47 IP: gespeichert
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Ich erkenne immer noch gewisse Ähnlichkeiten zwischen der "reichen" Natalie und der armen Clara. Und Unterschiede. Die eine ist in ihrer hoffnungslosen Lage wegen ihres Glaubens nicht gesprungen, die andere trotz ihres Glaubens schon ...
Bei den "Herren" gibt es eine ähnliche Geschichte bei welcher dem Protagonist sein Unfall auch nicht hilft. Bin gespannt, ob der "Unfall" Natalie von ihren Leiden erlöst...
P.S.: Das mit der Sichtbarkeit kommt manchmal vor, wenn Texte nachträglich geändert, also gekürzt oder erweitert werden. Dann kommt die Seitendarstellung irgendwie durcheinander...
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 18.06.24 um 20:50 geändert Meine Geschichten:
Studentin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Auswanderin unter Kontrolle
Prinzessin Bella - Kurzversion gepostet
Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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Einsteiger
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 22:21 IP: gespeichert
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Hallo ZdBdLa
Danke für den neue Teil. Bin ja mal gespannt, wie sich die Lage entwickelt. Ob den egoistischen und blinden Eltern vielleicht doch noch ein Licht aufgeht?
Für mich wären sie nach diesen mehrmaligen Vertrauensbrüchen jedenfalls sowas von gestorben.
Bitte schnell weiterschreiben.
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Siervo |
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Erfahrener
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 23:16 IP: gespeichert
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Mich zerreißt es fast immer beim lesen. Solche Ungerechtigkeiten und dann noch gepaart mit kurzsüchtigen Eltern...
In meinem Kopf hatte da schon längst die Möglichkeit gespukt, dass sie sich was antun muß, um heraus zu kommen. Aber... Nicht so. Hier ist doch klar, dass alle Verantwortlichen geschmiert werden.
Aber... Echt tolle Geschichte. Spannend geschrieben. Auch wenn Du noch mal massiv umbauen müsstest. Bitte weiter schreiben 🤪 denken hilft!!
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Freak
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 23:33 IP: gespeichert
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@Siervo: Bei meiner Geschichte musst Du ganz genau lesen. Ich weiß, dass einige meiner Leser - wie Du - das Verhalten der Eltern deutlich kritischer sehen als das der Leiterin des Pensionats, Frau Durcet. Zitat | Dass Frau Durcet meinen Eltern versichert hatte, dass gegen mich bish er keine Strafmaßnahmen verhängt wurden und dies auch nicht vorgesehen ist, weil ich ich meinen Eltern anvertraut habe, erfuhr ich erst später. |
Ich werde versuchen, das nächste Kapitel möglichst bald zu veröffentlichen. Allerdings habe ich gerade schon zwei Kapital kurz hinter einander veröffentlicht. Und zaubern kann ich leider noch nicht.
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Siervo |
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Erfahrener
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:18.06.24 23:48 IP: gespeichert
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@ZdBdLa Ich wollte Dich nicht drängen. Das steht mir auch nicht zu. Ich bin lediglich - begeisterter - Konsument. 😁
Sollte ich den Eindruck erweckt haben, so tut mir das leid.
Das Verhalten der Leiterin ist ja noch mal was anderes. Diese ist ja auch sicher in einer Kette von Abhängigen. Also auch nur angestellt. ,(Annahme)
Es muss also noch viele weitere geben, die eine solche Anstalt gut heißen. Und ich würde darauf wetten, dass die Situation der Zöglinge den meisten Eltern bekannt sein wird. Warum das den Eltern von Natalie nicht so bekannt ist, das ist für mich ein Rätzel. Auch birgt gerade dies ja eine Gefahr für das Konzept der Schule.
Ich hoffe ich habe beim lesen nicht etwas verschluckt. Der Teil der gelöscht wurde, den hatte ich schon konsumiert. 😔 Ich hoffe ich bringe da jetzt nicht was durcheinander. Aber ich werde nun jede deiner Zeilen genauer lesen. Ggf. Lese ich besser noch mal vom vorne.
denken hilft!!
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Freak
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:19.06.24 01:05 IP: gespeichert
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IFrau Durcet ist die Direktorin des Pensionazs und somit die Chefin. Lies Dir mal das Kapitel durch, wie sie mit der armen Natalie umgegangen ist, als diese sich mit ihren Eltern das Internat angesehen hat.
Ich habe die Geschichte vor einiger Zeit übernommen. Frau Durcet wurde von meinen Vorgängern als strenge und unnachgiebige Person eingeführt.
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Stamm-Gast
streng gewickelt ist was wert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:19.06.24 11:03 IP: gespeichert
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Wird die arme Natalie aufgrund ihrer Sturzverletzungen jetzt in einen Ganzkörergips gepackt und somit schon wieder bestraft ?
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Freak
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:19.06.24 19:10 IP: gespeichert
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Kapitel 22: Im Krankenhaus (Teil 1)
Ich wache auf. Wo bin ich? Ich liege in einem Krankenhausbett. Weiter realisieren ich, dass ich das erste Mal seit Monaten kein Korsett und auch ansonsten keine Internatskleidung trage. Aber frei bewegen kann ich mich trotzdem nicht, da mein linkes Bein und mein rechter Arm geschient sind und ich einen eng anliegenden Stützverband um meinen Körper trage. An meinem Körper befinden sich etliche Kabel, die zu einer Vielzahl von technischen Geräten, die überall im Zimmer verteilt sind, gehen. Auf diversen Monitoren werden Daten angezeigt, mit denen ich nichts anfangen kann.
Während ich noch versuche, meine Gedanken zu sortieren, betritt eine Frau mittleren Alters in einem Arztkittel den Raum. Sie begrüßt mich höflich und stellt sich als Frau Dr. Meyer vor. Sie erklärt mir, dass ich großes Glück gehabt habe, schließlich würde nicht jeder einen Sturz aus dem vierten Stock überleben. "Durch eine Not-OP konnten wir Ihr Leben retten. Das Korsett hat Ihren Körper gestützt und somit noch schlimmeres verhindert. So etwas habe ich in meiner Zeit als Ärztin noch nicht gesehen und glauben Sie mir, ich habe schon einiges gesehen. Persönlich würde ich so etwas niemals anziehen und glauben Sie mir, ich ziehe des Öfteren mal ausgefallene Dessous an, um meinem Freund eine Freude zu bereiten. Im Übrigen ist die Kleidung nicht etwas zu warm für die Jahreszeit? Aber nun kommen wir zu Ihnen“, fuhr sie fort. „Ich bin zuversichtlich, dass Sie keine bleibenden Schäden - abgesehen von ein paar Narben - zurück behalten werden und in ein, zwei Monaten vielleicht drei Monaten zurück in Ihr Pensionat können.“
Sprung? Korsett? Pensionat? Plötzlich war ich hellwach und meine Erinnerung war wieder da.
Mir war Frau Dr. Meyer irgendwie sympathisch und schließlich konnte sie so rein gar nichts für meine besch... Situation. So beschloss ich mich ebenfalls korrekt zu verhalten und ihr gegenüber höflich zu bleiben. Ich fragte sie, ob sie mir einen großen Gefallen tun könne. Sie antwortete mit "selbstverständlich, ich tue alles, was Sie wollen“ und mit einem Lachen fügte sie hinzu" selbstverständlich nur medizinisches". Ich entgegnete: "Keine Sorge, es ist eine medizinische Bitte. Wenn ich das nächste Mal bei Ihnen auf dem OP-Tisch liege, dann lassen Sie mich bitte einfach sterben.“
Dr. Meyer war sichtlich geschockt und stotterte: "Das müssen Sie mir erklären." „Meinen Sie, dass ich die Kleidung freiwillig getragen habe? Glauben Sie mir, es ist die Hölle, sich nicht richtig bewegen, nicht richtig atmen zu können und ständig zu schwitzen, weil man zu warm angezogen ist. Dazu die dauernden Demütigungen, drakonischen Strafen für kleinste Verfehlungen und manchmal für gar nichts. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich bin nicht gestürzt, sondern gesprungen“, gestand ich ihr unter Tränen.
Frau Dr. Meyer musste sichtbar mit sich selbst ringen, um die Fassung zu behalten. Gestatten Sie, dass ich Sie unserem Psychologen, Prof. Dr. Brinkmann, vorstelle?, stammelte sie schließlich.
„Tun Sie, was Sie nicht lassen können“, antworte ich. „Aber ich glaube nicht, dass meine Eltern ein Einsehen haben und mich aus dem Pensionat nehmen und dort halte ich keinen Tag mehr aus.“ „Schauen wir mal“, antworte sie. „Zumindest habe ich nicht Ihr Leben gerettet, um dann zuzusehen, wie Sie vor die Hunde gehen“ – sagte sie und verließ den Raum.
Am nächsten Tag kam sie wieder zu mir mit einem großen Bündel unter dem Arm. „Ich bringen Ihnen die Kleidung, die Sie getragen haben, als Sie bei uns eingeliefert wurden. Wenn Ihnen jemand die Geschichte nicht glaubt, können Sie einfach die Sachen vorzeigen. Wir mussten diese leider zerschneiden, um Sie operieren zu können. Das Pensionat hat mich schon kontaktiert und gebeten, die Sachen zuzuschicken. Ich habe Ihnen gesagt, dass wir die Sachen nirgendwo finden konnte und daher davon ausgehe, dass wir diese aus hygienischen Gründen verbrennen mussten.“, sagte sie und zwinkerte mir zu. „Mit meinen Kollegen, Prof. Dr. Brinkmann, habe ich gesprochen. Er wird sich Ihrer annehmen und so schnell wie möglich vorbei kommen.“
Sollte tatsächlich weitere Personen geben, die mich verstehen und sich für mich einsetzen? Noch bevor ich meinen Gedanken weiter ordnen und mich bei Frau Meyer bedanken konnte, betraten meine Eltern mein Krankenzimmer.
"Mein Schatz, was ist nur mit Dir passiert. Gott sei Dank hast Du diesen schrecklichen Unfall überlebt. "Welcher Unfall" fiel ich meiner Mutter ins Wort. "Ich bin gesprungen."
„Aber wieso?“
Ich erklärte, dass ich es doch meinen Eltern bereits angekündigt hatte, indem ich sie gebeten hatte, mich so in Erinnerung zu behalten, wie ich war. „Aber Ihr hat es ja nicht einmal wahrgenommen, weil Euch Eure verdammte Firma wichtiger ist als Eure eigene Tochter.“
Ich sah, wie meine Mutter kreidebleich wurde, während meine Stimme versagte und ich einen fürchterlichen Heulkrampf bekam. Es sollte nicht der letzte Weinkrampf in den nächsten Minuten bleiben.
„Aber wir lieben Dich und wollen nur Dein Bestes“, antwortete meine Mutter.
„Wenn Ihr mich wirklich lieben würdet, dann hättet Ihr mir dies alles nicht angetan. Ich habe Euch gebeten, ja regelrecht angefleht, mich aus dieser Hölle zu befreien. Ich hasse Euch!“, stammelte ich unter Tränen. „Und Ihr hattet mir hoch und heilig versprochen, mich nach zwei Wochen zu besuchen, dass ich dann das Pensionat verlassen kann, wenn ich es will und auch, dass ihr nicht mit der Internatsleitung über das sprechen werdet, was ich Euch anvertraut hatte.
„Aber bei unserem Besuch haben wir Dir doch die besondere Situation erklärt...", fing mein Vater an. „Erklärt, Ihr habt gar nichts erklärt, sondern Eure Versprechen gebrochen, mich vor vollendete Tatsachen gestellt und mich auch noch bei der Rektorin verraten“, schrie ich meinen Vater an – gefolgt, wie sollte es auch anders sein, vom nächsten Weinkrampf.
„Aufgrund Deiner Ausführungen hatten wir Zweifel, ob das Pensionat das Richtige für Dich ist. Aber Frau Durcet hat uns versichert, dass Du Dich sehr gut entwickelt und Deine Aussagen unzutreffend sind. Im Übrigen hat sie uns versprochen, dass es keine Konsequenzen für Dich haben wird, weil Du Dich uns anvertraust hast.“, fuhr mein Vater in seiner gewohnt sachlichen Art und Weise fort.
„Keine Konsequenzen“, schrie ich meine Eltern an, gefolgt vom nächsten Heulkrampf. „Ich habe insgesamt 50 Schläge mit dem Rohrstock auf die Handflächen bekommen. Für jeden Schlag musste ich mich bedanken und versprechen, nie wieder Lügen über das Pensionat zu verbreiten. Dabei habe ich Euch nur das gesagt, was mir widerfahren ist. Zudem musste ich zwei Wochen Tag und Nacht einen Knebel sowie eine deutlich verschärfte Pensionatsuniform tragen. Als mir der Knebel endlich abgenommen wurde, musste ich mich auch dafür bedanken und ausführen, dass ich den weiteren Bestrafungen mit Freude entgegen sehe, da ich diese verdient habe. Und schließlich musste ich weitere vier Wochen dieses Korsett tragen“ und deutete auf das Bündel, welches mir Dr. Meyer gerade vorbeigebracht hatte.
„Ihre Tochter trug diese Kleidung, als sie bei uns eingeliefert wurde“, bestätigte sie. „Die Ärzte mussten die Kleidung leider verschneiden, um mich zu operieren. Aber vielleicht können wir sie wieder zusammen nähen, dann könnt Ihr sie tragen und sehen wie es ist.“ Es folgte der nächste Heulkrampf. „Im Übrigen ist dies nur die 'leicht' verschärfte Version, die deutlich verschärfte Version, die ich davor tragen musste, war viel, viel schlimmer.
Früher hatte ich einmal Eltern, auf die ich mich voll verlassen konnte, die fair mit mir umgegangen waren. Wenn es ein Problem gab, haben wir uns zusammen gesetzt und eine Lösung gefunden. Ich war ja bereit, auf jedes – wirklich jedes - andere Internat zu gehen. Für Euch hätte es keinen Unterschied gemacht. Ich hätte jedoch ein ganz normales Leben haben können, anstatt die Hölle auf Erden durchleben müssen. Die Eltern, die ich vorher einmal hatte, hätten mir nie einen Knebelvertrag untergeschoben und mich dadurch praktisch vollkommen entmündigt. Ich bin zwar volljährig, konnte aber als Minderjährige mehr entscheiden, als jetzt als Volljährige. Und die Eltern, die ich mal hatte, hätten mich nie zum Internat gelockt, mich nie dort hinter meinen Rücken angemeldet, mich nie voll vollendete Tatsachen gestellt und vor allem, hätten sie alles unternommen, um mir zu helfen, als ich diese Hilfe sehr, sehr dringend gebraucht und sie um diese gebeten, ja regelrecht angefleht habe.“, schluchzte ich gefolgt vom nächsten Heulkrampf.
„Es ist nur eine Kleinigkeit, aber die Eltern, die ich einmal hatte, hätten auch nie meinen Geburtstag vergessen. Und wisst Ihr, was das Schlimmste ist? Die Eltern, die ich vorher mal hatte, haben mich geliebt tatsächlich geliebt und dies nicht nur behauptet.“ „Aber wir lieben Dich doch noch immer.“ entgegneten meine Eltern, wie aus einem Mund. „Wenn Ihr mich lieben würdet, hätte Ihr mir das Internat niemals angetan und vor allen hättet Ihr mir geglaubt. Habe ich Euch jemals angelogen? Ihr hattet immer wenig Zeit für mich, dass war okay. Ich hatte auch immer viele Freiheiten. Aber ich habe diese nie übermäßig ausgenutzt und auch meine Schulnoten waren stets gut. Ich habe tage- und nächtelang darüber nachgedacht, welchen Fehler ich gemacht haben könnte, damit Ihr mich so zu bestrafen müsst. Aber mir ist nichts – gar nichts eingefallen.“ Es folgte der nächste Weinkrampf.
„Wir wollten Dich nicht bestrafen, sondern optimal fördern. Zugegeben, die Methoden des Pensionats sind vielleicht manchmal grenzwertig, aber glaube mir, Du wirst uns später für die Erziehung, die Du dort bekommen hast, noch sehr dankbar sein.“, sagte mein Vater.
„Dankbar, wofür? Dafür, dass ich mit gerade einmal 19 Jahren ein körperliches und psychisches Zwack bin? Glaubt mir, ich war so froh, als ich die Möglichkeit hatte, aus dem Fenster zu springen, dass im nächsten Augenblick alles vorbei sein wird. Sollte ich jemals wieder einen Fuß in dieses Pensionat setzen müssen, werde ich mich umbringen und glaubt wir, dann werde ich es so anstellen, dass ich Erfolg habe.“, entgegnete ich unter Tränen.
Meine Mutter kam auf mich zu, streichelte mich und sagte: Liebes, beruhige Dich bitte.“ So gut es mit dem nicht geschienten Arm ging stieß ich sie von mir weg. „Vielleicht kann ich Euch irgendwann einmal verzeihen, aber zurzeit hasse ich Euch nur, für alles, was Ihr mir angetan habt. Ich will Euch nicht mehr sehen.“
Im Nachhinein wird immer immer noch Angst und Bange, wenn ich an mein Verhalten an diesem Tag zurück denke. Wäre mein einer Arm nicht geschient gewesen und hätte ich meine Eltern in die Finger bekommen, könnte ich nicht dafür garantieren, dass ich beide nicht eigenhändig erwürgt hätte. Aber dazu kam es zum Glück nicht, da in diesem Moment ein älterer, hochgewachsener Mann, der in Begleitung einer Gruppe meist junger Mediziner war, das Wort ergriff. Die Gruppe war offensichtlich schon vor einiger Zeit eingetreten und hatte unsere 'Konversation' mitverfolgen können. „Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle“, fing er an. „Mein Name ist Gustav Brinkmann. Ich bin der Psychiater des Krankenhauses und wurde von der Kollegin hinzugezogen und werden die psychologische Betreuung Ihrer Tochter übernehmen.“
„Natalie ist unsere Tochter und wir bestimmen, wer sie behandelt.“, entgegnete mein Vater ziemlich unfreundlich. „Sie irren, Herr von Sternenberg“, antwortete Herr Brinkmann. „Das schweizerische Recht sieht im Rahmen einer Pflegschaft durch den behandelnden Therapeuten u.a. vor, dass dieser das Aufenthaltsbestimmungs- und Umgangsrecht bestimmen kann, wenn dies – wie die Juristen so schön sagen – zum Wohl der Patientin unter Berücksichtigung aller Umstände - unabdingbar ist.“ Dann wandte er sich an eine seiner Begleiter und fragte: „Sie haben die Unterhaltung mitbekommen, welche Diagnose stellen Sie.“ Die junge Dame antwortete: „Die Patientin ist sehr stark traumatisiert und als Folge dessen hochgradig Suizid gefährdet. Die Symptome sind eindeutig und müssen sehr ernst genommen werden. Ich habe sie in dieser Intensität noch nicht gesehen, wenn mir diese Bemerkung erlaubt ist.“ „Ihre Ausführungen sind zutreffend, vielen Dank. Die junge Dame hat gerade erst mit ihrem Studium begonnen. Aber auch ich muss lange zurück denken, um mich an eine derartige Ausprägung zu erinnern.
Die Übertragung der Rechte ist in der Schweiz nur durch einen richterlichen Beschluss möglich. Ich habe gerade mit der zuständigen Richterin telefoniert und sie hat die Übertragung der entsprechenden Rechte auf meine Person mündlich bereits angeordnet.“
„Toll, dann habt Ihr ja weiterhin, was Ihr wollt“, schluchzte ich gefolgt vom nächsten Weinkrampf. „Ob ich jetzt im Pensionat oder in der Klapse weggesperrt bin, ist doch letztendlich egal. Zumindest bin ich Euch nicht mehr im Weg. Ihr könnt Euch jetzt voll und ganz um Eure verdammte Firma kümmern. Keine nervige Tochter, die nur Probleme macht.“
Meine Eltern wollten beide hierauf etwas antworten aber Herr Brinkmann sagte ihnen, dass es jetzt besser sei, dass sie den Raum verlassen und schickte auch seine Studenten aus dem Raum. „Protokollieren Sie bitte unabhängig voneinander das Gesehene, rief er ihnen noch hinterher.“
Meine Mutter weinte und stammelte, „das haben wir nicht gewollt, verzeihe uns bitte, irgendwann“, während mein Vater in Rage war und prophezeite, dass dies ein juristisches Nachspiel haben wird.
Als alle gegangen waren, setzte sich der ältere Mann auf den Stuhl neben mein Bett und gab mir ein Tempo-Taschentuch. Langsam beruhigte ich mich wieder. Der ältere Herr stellte sich nun auch mir als Prof. Dr. Gustav Brinkmann vor und versicherte mir, dass er die vom Gericht eingeräumt Rechte nur zu meinem Guten einsetzen werde. „Normalerweise hätte ich zuerst mit Ihnen als Patientin gesprochen, bevor ich die gerichtliche Verfügung beantrage, aber bei Ihnen war Eile geboten, um dem Pensionat und Ihnen Eltern zuvor zu kommen.“
Dann erklärte er die Prinzipien, denen er folgt und die er auch versucht, als Professor seinen Studenten nahe zu bringen. „Als erstes stehen Sie als Patientin bei mir im Mittelpunkt. Sie bekommen die Zeit, die Sie brauchen.“ Er lehnt den Einsatz von Psychopharmaka grundlegend ab und respektiert die Entscheidungen seiner Patienten. So sagte er zu mir: „Wenn Sie etwas nicht wollen, dann sagen Sie einfach 'nein'. Dann setzen wir es nicht um. Es ist okay für mich. Sie kennen mich nicht, aber ich bin einer der angesehensten Psychiater der Schweiz und ich bin bekannt dafür, dass ich die Wünsche und Ängste meiner Patienten vollkommen akzeptiere.“
Mit dem Pfarrer, dem Bischof und den beiden Polizisten hatte ich Personen kennen gelernt, die mich verstanden und die sich gerne für mich eingesetzt hätten. Diesen fehlte nur leider die Möglichkeit hierzu. Anders war es bei Herrn Brinkmann. Dieser war durch den richterlichen Beschluss nun auch dazu in der Lage. Offensichtlich wollte es von diesen Recht nur zu meinem Gunsten Gebrauch machen.
Mit meinen verquollenen Augen sah ich ihn an: „Es tut mir leid, wenn ich gerade etwas ausgetickt bin, aber ich kann die Scheinheiligkeit meiner Eltern nicht ab. Ich gehe vor die Hunde meine Mutter sagt, dass sie es nicht gewollte haben, während mein Vater es herunterspielt und sagt, dass ich ihm noch einmal dankbar sein werde.“
„Sie haben die Kontrolle verloren. Für mich als Psychologe ist es Gold wert. Jetzt weiß ich, was mit ihnen los ist.“ „Ich bin doch ein hoffnungsloser Fall.“ „Sie stellen zweifelsohne eine große Herausforderung dar, aber als 'hoffnungslos' würde ich Sie nicht bezeichnen. Ich habe bisher noch jeden Patienten wieder hinbekommen. Frau Meyer war übrigens vor vielen Jahren meine Studentin. Ich wollte sie überreden bzw. überzeugen, Psychologin zu werden, aber sie hat sich für die Chirurgie entschieden. Nun haben wir eine gute Psychologin weniger und dafür eine gute Chirurgin mehr.“
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 10.09.24 um 07:46 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:19.06.24 21:36 IP: gespeichert
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O wie schön. Da wird einem warm ums Herz, dass es liebe Menschen gibt, welche Natalie aus ihrem Martyrium befreien wollen- und können... Meine Geschichten:
Studentin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Auswanderin unter Kontrolle
Prinzessin Bella - Kurzversion gepostet
Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:19.06.24 22:59 IP: gespeichert
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Der Vater scheint wohl immer noch nicht einsichtig zusein. Oder war die juristische Drohung gegen das Pensionat gerichtet?
Mega tolle Fortsetzung DANKE!
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KG-Träger
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:20.06.24 04:30 IP: gespeichert
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Puh, das ist krass. Hoffentlich reicht der lange Arm der Ducet nicht bis ins Krankenhaus und ins Gericht, um die Leute zu beeinflussen.
@Latexdomino: natürlich nicht gegen das Internat, sondern gegen den Arzt. Der Vater will doch, dass die Tochter weiter in dieser Kaserne gequält wird.
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:20.06.24 07:45 IP: gespeichert
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Zitat | Puh, das ist krass. Hoffentlich reicht der lange Arm der Ducet nicht bis ins Krankenhaus und ins Gericht, um die Leute zu beeinflussen. |
Der lange Arm von Frau Durcet reicht mit Sicherheit nicht bis ins Krankenhaus. Sonst hätte die Ärztin (Frau Dr. Meyer) Natalies Kleidung ins Internat zurück geschickt. Somit hält Natalie jetzt den Beweis, für zumindest eine Quälerei, die sie im Mädchenpensionat über sich ergehen lassen musste, in den Händen.
Weiter hat Herr Brinkmann die Pflegschaft über Natalie. Damit sind die Vollmacht, die sie ihren Eltern gegeben hat und der Pensionatsvertrag ausgehebelt. Herr Brinkmann hat ja bereits angekündigt, dass er die Rechte, die ihm die Pflegschaft einräumt, nur zum Gunsten von Natalie nutzen wird.
Zitat | O wie schön. Da wird einem warm ums Herz, dass es liebe Menschen gibt, welche Natalie aus ihrem Martyrium befreien wollen- und können... |
Natalie ist ja bereits aus dem Martyrium befreit. Sie befindet sich nicht mehr im Internat und auch die rechtliche Grundlage dafür ist 'ausgehebelt."
Zitat | Der Vater scheint wohl immer noch nicht einsichtig zusein. Oder war die juristische Drohung gegen das Pensionat gerichtet? natürlich nicht gegen das Internat, sondern gegen den Arzt. Der Vater will doch, dass die Tochter weiter in dieser Kaserne gequält wird. |
Die Drohung richtet sich tatsächlich gegen die Klinik bzw. den Arzt. Der Vater will nicht, dass Natalie gequält wird, sondern dass sie die beste Ausbildung, die sie bekommen kann, erhält. Lieder hat er sich von Frau Durcet einreden lasssen, dass es diese im Internat gibt.
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:20.06.24 08:37 IP: gespeichert
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ich denke, da wird das Ende der Geschichte eingeläutet, der Therapeut wird ihr helfen, das Pensionat zu verlassen, ob das weiter betrieben wird? Spielt eigentlich keine Rolle. Die Eltern? Haben nichts mehr zu sagen!
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:20.06.24 09:21 IP: gespeichert
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Zitat | ich denke, da wird das Ende der Geschichte eingeläutet |
Es geht langsam auf Ende zu. Allerdings plane ich insgesamt 35 bis 37 Kapitel. Jetzt sind wir beim Kapitel 22. Ich hatte bereits angekündigt, dass ich die Folgen, die das Erlebte für Natalie haben wird, noch ausführlich darstellen werde. Es ist mir übrigens egal, ob dies meine Leserschaft interessiert oder nicht. Meiner Meinung nach gehört dies dazu, wird aber in den übrigen Geschichten meist vernachlässig. Natalie hat einiges erlebt, was sie traumatisiert hat. Da sind nicht nur die Erlebnisse im Internat, sondern vor allem auch das Verhältnis der Eltern. Dies dürfte an einem Mädel von 18/19 Jahren nicht spurlos vorüber gehen.
Zitat | der Therapeut wird ihr helfen, das Pensionat zu verlassen, |
Natalie hat das Pensionat bereits verlassen.
Zitat | ob das weiter betrieben wird? Spielt eigentlich keine Rolle. |
Natalie hatte sich etwas in der Arrestzelle der Polizei geschworen. vgl. Kapitel 15
Zitat | Die Eltern? Haben nichts mehr zu sagen! |
Das Verhältnis von Natalie zu ihren Eltern wird noch Gegenstand sein. Auch wird die Geschichte aus der Sicht der Eltern noch beschrieben.
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:20.06.24 09:36 IP: gespeichert
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Aus der Sicht der Eltern? Da bin ich ja mal gespannt, was die sich zusammenreimen, von wegen "Wir haben doch nur das Beste gewollt" und "undankbar" etc.
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