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RE: Mädchenpensionat
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Datum:07.05.24 17:51 IP: gespeichert
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Hallo Neuschreiber63
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Ansonsten weiß ich natürlich gar nicht, was Du meinst . Clara und Caro sind beide mit einem attraktiven jungen Mann „liiert“, der sie liebt und gut behandelt. Sie sollten beide halt nur nicht zu viele Dummheiten machen…
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Natalie ist zwar nicht liiert, dafür geht sie auf einer der besten Internate der Schweiz. Wie Clara und Caro sollte sie halt auch nicht so viel Dummheiten machen ...
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:14.05.24 13:46 IP: gespeichert
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Kapitel 15: In der Arrestzelle
Die Polizei hatte mir mitgeteilt, dass ich erst morgen wieder zum Internat zurück gebracht werde und daher die Nacht in einer normalen Arrestzelle verbringen muss. Martin, der nette Polizist, hatte mir die übliche Gefängniskleidung, die aus normaler Unterwäsche - d.h. kein Korsett - einem normalen T-Shirt und einer Art Trainingsanzug bestand sowie Handtücher und Waschzeug vorbei gebracht. Auch an mein Abendessen hatte er gedacht.
Er hatte mein Korsett gelockert, damit ich es ausziehen konnte. Wie es von mir im Internat erwartet wurde, stapelte ich meine Kleidung fein säuberlich übereinander. Dann dachte ich mir, Natalie, was machst Du eigentlich? Du bist doch nicht im Pensionat? Begleitet von einem lauten Schrei, fegte ich meine Kleidung auf den Boden, um sie dann aufzuheben und auf einen vollkommen unordentlichen Stapel wieder auf den Stuhl zu legen. Auch das Gummi, welches den geforderten Dutt hielt, nahm ich heraus, sodass meine langen, glatten, blonden Haare über meine Schultern fielen.
Selbst wenn ich mich gerade in einer Arrestzelle befand, so empfand ich die Tatsache, dass ich kein Korsett sondern ganz normal Kleidung tragen konnte, als Freiheit.
Plötzlich klopfe es an der Tür und ich rief 'herein'. Martin trat herein und fragte, ob alles in Ordnung sei. „Alles okay, nur ein kleiner Befreiungsschrei, nichts Schlimmes.“, antwortete ich. Erst jetzt fiel mir auf, dass Martin keine Uniform, sondern Zivilkleidung trug. „Soll ich Dir noch etwas Gesellschaft leisten, ich habe inzwischen Feierabend.“ Ich stimmte zu.
Wenig später kam Steffi, die Polizistin, die mir zuvor die Handschellen angelegt hatte, hinzu. Sie trug ein leichtes Sommerkleid, wie ich es früher oft getragen hatte und gerne wieder tragen würde. Auch sie fragte, ob auch sie mir Gesellschaft leisten soll. So saßen wir drei zusammen in der Zelle, die beiden Polizistin und ich.
Martin erzählte mir, dass es einen Getränkeautomaten auf der Wache geben würde. Es gebe auch ein Fach mit der Aufschrift 'defekt', wo man für zwei Schweizer Franken ein Bier bekommen könnte. Ich bekam einen fürchterlichen Weinkrampf. Martin und Steffi fragten mich, was los sei. "Meine Eltern bezahlen Unsummen dafür, dass ich auf diesem fürchterlichen Internat bin und ich habe nicht einmal läppische zwei Franken, um mir ein Getränk zu kaufen, schluchzte ich. Steffi streichelte mir zärtlich die Wange und sagte „Ich kann mir vorstellen, wie Du Dich gerade fühlst. Aber ich lade Dich ein.“ Ich nahm das Angebot gerne an, bestand aber darauf, dass es bei einem Bier bleiben muss. Ich wollte mir nämlich nicht vorstellen, was mit mir passiert, wenn ich morgen alkoholisiert ins Internat zurück gebracht werde.
Ich erzählte den beiden meine Geschichte. Dass meine Eltern wenig Zeit für mich hatten und ich daher viele Freiheiten hatte, die ich allerdings nie übermäßig ausgenutzt habe. Dann, dass mich meine Eltern kurz nach meinem 18. Geburtstag einen ganzen Stapel Unterlagen unterzeichnen ließen. Sie sagten mir, dass dies erforderlich sei, das sie bereits Anteile an ihrer Firma überschrieben hätten. Ich vertraute ihnen und unterschrieb blind. Erst später erfuhr ich, dass darunter auch eine Erklärung war, mit der meinen Eltern das Recht einräumt, komplett über mich zu bestimmen.
"Dann lockten sie mich unter einem Vorwand zum Internat, meldeten mich als ich die Internatsuniform anprobierte dort an und stellten mich vor vollendete Tatsachen. Allerdings versprachen Sie mir, dass sie mich nach zwei Wochen besuchen kommen würde und dass ich dann das Internat sofort verlassen kann, wenn es mir nicht gefällt.
Das Internat war die Hölle.“, fuhr ich fort. „Die Internatskleidung ist sehr warm und im Korsett kann man kaum atmen. Dabei gibt es noch die verschärfte Version, in der man sich auch noch kaum noch bewegen kann. Du musst den Lehrkräften mit vollkommener Unterwürfigkeit begegnen und wirst für kleinste Verfehlungen hart bestraft und manchmal auch für gar nichts."
Weiter erzählte ich, wie meine Eltern ihr Versprechen brachen und mich dann erst nach drei Monaten besuchten und mir dann noch eröffneten, dass ich weiter im Internat bleiben muss. Erst jetzt erfuhr ist, was für einen Vertrag ich seinerzeit unterschrieben hatte.“
Auch den Rest meiner Geschichte erzählte ich. Wie ich die Nahrungsaufnahme verweigerte, darauf hin in Windeln und in einer Zwangsjacke in den Raum der Stille gebracht wurde. Wie ich in Ketten gelegt wurde und anschließende Bekanntschaft mit dem Raum der Besinnung machte. Und dann war da noch die Versuchung der offenen Tür, der ich nicht widerstehen konnte und die mir dieses Schlamassel eingebracht hatte.
Wie ich so meine Geschichte erzählte, fiel mir auf, wie verliebt schmachtend sich die beiden Polizisten einander ansahen. Als Martin kurz auf Toilette war, fragte ich Steffi, ob sie und Martin ein Paar seien. Sie antwortete, dass Martin schon ihr Typ sei, sie sich aber nicht traut, ihn anzusprechen. Unter Kollegen ist es immer ein Problem, wenn der eine mehr will als der andere. Und schließlich sind wir eine ganz kleine Wache. Steffi fragte mich dann, ob ich einen Freund hätte. Ich antwortete, dass ich noch keinen Freund hatte und immer noch Jungfrau sei. „Selbst in der Beziehung, habe ich meinen Eltern keinen Grund gegeben, mich in dieses Internat zu stecken“, sagte ich unter Tränen.
Als später Steffi auf Toilette musste, fragte ich dann auch Martin, der mir antwortete, dass Steffi seine Traumfrau sei, er sich aber aus den gleichen Gründen, die ich kurz zuvor gehört habe, nicht trauen würde, sie anzusprechen. „Lade sie einfach einmal zum Essen ein. Du kannst ja sagen, dass es mein Ratschlag war.“ Hatte ich zuvor Steffi und ihn noch gesiezt, so war das 'Du' jetzt vollkommen normal.
Dann musste auch ich zur Toilette. Geh einfach auf unsere Toilette, dritte Tür links, sagte Steffi. Wie ich so auf der Toilette saß und mein Geschäft verrichtete, kam mir plötzlich der Gedanke, die Situation zur Flucht zu nutzen. Ich entschied mich dagegen, da ich Martin und Steffi nicht in Schwierigkeiten bringen wollte und mir in der Internatsuniform und ohne einen Franken in der Tasche keine Chance ausrechnete, sehr weit zu kommen
So ging ich brav zurück in meine Zelle. Steffi meinte: "Wir hatten schon ein wenig Angst, dass Du die Biege machst." "Kurz dran gedacht hatte ich schon", gestand ich, "aber hier bin ich ja."
„Wir können Dich noch ein paar Tage hier behalten, wenn Du es willst“, bot mir Martin an. „Wie soll das gehen?“, fragte ich ungläubig. „Ihr müsst mich doch zurück ins Internat bringen.“
„Das schon, wir können Dir einfach ein Brechmittel verabreichen und Du kotzt Dir einfach die Seele aus dem Leib. Wir vermuten einen Virus-Infektion und stellen Dich unter Quarantäne.“
„Das ist lieb gemeint. Ich will Euch nicht in Schwierigkeiten bringen. Ihr habt schon sehr viel für mich getan. Ich gehe morgen ins Internat, stelle mich der Situation und hole mir meine Strafe ab“, antwortete ich.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, dann verabschiedeten sich Steffi und Martin und ich war wieder allein in meiner Zelle. So lag ich im Bett starrte die Decke an und ließ den Tag in Gedanken Revue passieren.
Da war zum einen die quälende Ungewissheit, welche Strafmaßnahmen mich im Internat erwarten werden und zum anderen machte ich mir Vorwürfe, dass ich der Versuchung, die die offene Tür für mich darstellte, nicht widerstehen konnte. Allerdings wusste ich auch, dass ich einen ausgeprägten Freiheitswillen hatte und mir auch Vorwürfe gemacht hätte, wenn ich die Chance ungenutzt gelassen hätte. Ich konnte ja nicht wissen, dass der lange Arm von Frau Durcet bis in die Polizeibehörde reichte und diese die strikte Anweisung hatten, aller Internatsflüchtlingen zurück zu bringen. Ich war mir sicher, läge die Entscheidung über mein Schicksal bei Martin und Steffi, würde ich jetzt nicht in der Arrestzelle sitzen bzw. liegen. Die beiden hatten mir ja das Angebot gemacht, mich unter einem Vorwand noch ein paar Tage bei ihnen zu behalten. Hätte ich das Angebot annehmen sollen? Dadurch hätte sich mein Problem meiner Rückkehr allerdings nur um wenige Tage nach hinten verschoben.
Hätte ich meinen Toilettengang zur Flucht nutzen sollen? Das System von Frau Durcet scheint perfekt zu sein. Mit meiner Internatsuniform falle ich auf jeden Fall auf. Die schweizerische Polizei hat ein wachsames Auge, was ich auch in der geringen Kriminalitätsstatistik mit einer hohen Aufklärungsrate zeigt. Somit wäre es nur eine Frage der Zeit, bis ich irgendwo aufgegriffen worden wäre. Dann würde ich irgendwo anders in einer Polizeizelle sitzen und hätte nichts gewonnen. Mit Sicherheit wären dann nicht zwei so nette Polizisten wie Martin und Steffi geraten. Außerdem hätte ich dann die einzigen Personen, die – natürlich neben dem Internatspfarrer – Verständnis für mich und meine Situation zeigten, vor dem Kopf gestoßen und in große Schwierigkeiten gebracht.
Dann drehten sich meine Gedanken wieder um Frau Durcet. Während meine Eltern Zulieferteile an die Automobilindustrie verkauften, bot diese ein vermeintlich perfekte Erziehung für die volljährigen Töchter von reichen Eltern an. Welche Eltern wünschen sich nicht die perfekte Erziehung für ihre Kinder? Allerdings war die Erziehung aus meiner Sicht alles andere als perfekt. Nur leider sehen das meine Eltern anders. Wie gelingt es ihr immer wieder meine Eltern von ihrem Konzept zu überzeugen, während ich mit meinen Argumenten bei meinen Eltern auf taube Ohren stoße? Mein Vorschlag auf ein 'normales' Internat zu wechseln würde sowohl meinen als auch den Vorstellungen meiner Eltern gerecht werden. Warum wehren sie sich so dagegen?
Ich überlegte, ob ein Bruch mit meinen Eltern sinnvoll sei. Es muss doch irgendwie möglich sein, aus diesem verdammten Knebelvertrag heraus zu kommen? Ich könnte dann die Schule abbrechen und eine Ausbildung beginnen. Selbstverständlich müsste ich mich dann finanziell stark einschränken, hätte aber dann meine Freiheit wieder.
Ich weiß, dass meine Eltern große Pläne mit mir hatten. Das war schon immer so. Ich sollte nach dem Abitur BWL oder Jura studieren und danach in ihr Unternehmen einsteigen, um dies dann später ganz zu übernehmen. Nur hatten mich meine Eltern nie gefragt, ob ich dies auch so wolle. Eigentlich hatte ich wenig Lust dazu. Allerdings hätte ich früher, d.h. in der Zeit vor dem Internat, wahrscheinlich zugestimmt, da ich wusste, wie wichtig dies meinen Eltern war. Zudem wollte ich unserer gutes Verhältnis nicht belasten. Aktuell hätte ich allerdings so ziemlich alles akzeptiert, nur um aus diesem verfluchten Internat heraus zu kommen.
Dann kamen meine Gedanken wieder zu Frau Durcet. Wirtschaftlich scheint sie mit ihrem Angebot Erfolg zu haben. Das Internat war stets ausgebucht und die Eltern zahlten bereitwillig das horrende Schulgeld. Warum musste im Internat diese Strenge herrschen und warum wurden uns übliche Sachen, wie Fernseher, Stereoanlage und Internet vorenthalten? Unsere Erziehung würde unter diesen Annehmlichkeiten sicherlich ebenso wenig leiden, wie wenn wir Softdrinks oder mal ein Glas Bier oder Wein trinken könnten. Naja, ein Bier konnte ich dank Steffi heute trinken. Es war übrigens das einzige Mal während meiner Zeit im Internat, dass ich Alkohol zu mir nahm.
Ich hatte für mich bereits, als ich gefesselt auf den Rücktransport ins Internat wartete, dafür entschieden, mich anzupassen und die Internatsregeln konsequent zu befolgen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto fester reifte in mir die Überzeugung, dass dies der einzige Weg ist, dass ich das verdammte Internat einigermaßen überstehen kann. Vielleicht sollte ich das Gespräch mit Frau Durcet suchen und sie bitten, die Strafmaßnahmen gegen mich auszusetzen oder zumindest abzumildern? Allerdings konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, damit Erfolg zu haben.
Selbst wenn ich beschlossen hatte, mich vordergründig anzupassen, so nahm ich mir doch vor, mich für alle die Demütigungen und Ungerechtigkeiten, die ich bisher ertragen musste und die auch noch zukünftig auf mich zukommen werden, bei Frau Durcet und ihren Handlangerinnen zu rächen. Damals wusste ich allerdings noch nicht, dass dieser Zeitpunkt in weniger als einem Jahr sein wird. Weiter wusste ich nicht, dass Frau Durcet mich bereits als Bedrohung für ihr System identifiziert hatte und ernsthaft überlegte, meinen Eltern zu berichten, dass das Internat nichts für mich sei und sie bitten, mich abzumelden.
Wie meine Gedanken so kreisten, schlief ich friedlich ein.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 09.09.24 um 18:33 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:14.05.24 18:56 IP: gespeichert
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Tja, should I stay or should I go now...
Natalie scheint ja durch die schlimmen Erfahrungen richtig stark geworden zu sein...?
Ich bin auf jeden Fall auf die Rachepläne gespannt und hoffe, dass wir auf diese nicht (fast) ein Jahr warten müssen
P.S.: Lustig, dass wir gerade zwei Internatsgeschichten haben, ich freue mich über beide!
Meine Geschichten:
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:15.05.24 08:09 IP: gespeichert
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Zitat |
Natalie scheint ja durch die schlimmen Erfahrungen richtig stark geworden zu sein...? |
Ich will nicht zu viel verraten, aber Natalie ist noch weit von einer starken Frau entfernt ... ganz im Gegenteil ... Sie wird zwar im Internat eine gewisse Stärke entwickeln, aber mit den Zuständen dort dann doch nicht klar kommen.
Zitat |
Ich bin auf jeden Fall auf die Rachepläne gespannt und hoffe, dass wir auf diese nicht (fast) ein Jahr warten müssen |
Das "Grundgerüst" der Geschichte steht. Sonst wäre es auch nicht möglich, kleinere Hinweise auf zukünftige Ereignisse/Kapitel zu geben. Ich muss allerdings die einzelnen Kapitel noch ausformulieren. Der Rachefeldzug wird (voraussichtlich) in Kapitel 27 beginnen, wobei es sein kann, dass noch das eine oder andere Kapitel dazukommt oder wegfällt. Ich versuche jede Woche ein Kapitel zu veröffentlichen und hoffe, dass ich es schaffe. Ich habe gestern Kapitel 15 veröffentlicht. Dann kannst Du abschätzen, wie lange Du noch warten musst.
Aber ich verspreche Dir, dass bis dahin noch viel geschehen wird und auch die entsprechenden Kapitel lesenswert sind. Ich hoffe Du und die restliche Leserschaft sehen das genau so.
Zitat |
P.S.: Lustig, dass wir gerade zwei Internatsgeschichten haben, ich freue mich über beide! |
Ich habe es auch zur Kenntnis genommen. Die andere Geschichte werde ich erst lesen , wenn ich meine Geschichte abgeschlossen habe. Sie läuft mir ja nicht weg.
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:15.05.24 17:12 IP: gespeichert
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Das hört sich so ab, als hättest Du noch einiges zu erzählen!
Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzungen. Für die anderen Foristen kann ich natürlich nicht sprechen, viele sind leider wieder mal sehr "kommentarmüde", ich gehe aber einfach mal davon aus, dass ich nicht der einzige bin, dem die Geschichte gefällt... Meine Geschichten:
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:21.05.24 12:24 IP: gespeichert
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Kapitel 16: Der Rücktransport zum Pensionat
Am nächsten Morgen bekam ich ein ganz normales Frühstück. „Das ist deine Henkersmahlzeit, bevor es zurück in Pensionat geht“, dachte ich noch so bei mir. Es ist schon komisch, dass ich mich relativ frei fühle, obwohl ich in einer Arrestzelle der Polizei eingesperrt war.
Martin, der Polizist, kam noch kurz herein und verabschiedete sich von mir. Er sagte, dass er mit meinem Vater telefoniert habe und ihm erzählt habe, wie schlecht es mir geht. "Dein Vater hat aber darauf bestanden, dass wir Dich zurück ins Internat bringen." „Ich habe bei meinen Eltern nichts anderes erwartet, es ist frustrierend", gestand ich unter Tränen.
Plötzlich stand Steffi wieder in meiner Zelle und bat mich, mich zu beeilen, da sie mich gleich zurück in Pensionat bringen muss. „Du musst mir aber bitte noch helfen, die Schuluniform wieder anzuziehen. Ich werde schon einen gehörigen Anschiss bekommen, weil ich das Gelände unerlaubt verlassen habe", erläuterte ich ihr. "Wenn ich dann noch nicht vorschriftsmäßig angezogen bin, wird es noch schlimmer." Als sie mir dann das Korsett zu schnürte, musste ich sie mehrfach bitten, dies fester zu ziehen. Sie konnte es nicht glauben, dass jemand mit einem derart engen Korsett überhaupt noch atmen kann. Auch über die restliche Kleidung wunderte sie sich sehr. „Ich muss dies alles täglich tragen“, sagte ich unter Tränen. Auch machte ich aus meinen Haaren wieder den vorgeschriebenen Dutt. Ich legte noch die Gefängniskleidung fein säuberlich übereinander und machte das Bett. Im Ergebnis hinterließ ich die Zelle in einem absolut aufgeräumten und tadellosen Zustand.
Später habe ich erfahren, dass sowohl Martin als auch Steffi unabhängig voneinander an ihren Vorgesetzten gewandt haben und berichtet haben, dass mit dem Pensionat irgendetwas nicht stimmen könne. Ihr Vorgesetzter unternahm allerdings nichts. Wahrscheinlich lag es daran, dass Frau Durcet, ihn regelmäßig mit großzügigen Geschenken bedacht hatte.
Schließlich legte mir die Polizistin Steffi wieder die Kette um die Taille, zog die Säckchen über meine Hände und legte mir dann die Hand- und Fußschellen an. Zuletzt zog sie mir mit den Worten "es tut mir leid, Natalie" noch eine Kapuze über den Kopf, sodass ich nichts mehr sehen konnte. So ausgestattet brachte mich Steffi zurück zum Pensionat. Ich konnte zwar aufgrund der Haube nichts sehen, jedoch erklärte mir Steffi, ganz genau, was gerade mit mir passiert. Dass wir zum Gefangenentransporter gehen, dass ich gerade einsteige, dass sie mich auf dem Sitz festschnallt, dass wir gerade das Tor zum Internat passieren und dass wir da sind. Vor dem Internatsgebäude nahm mir Steffi die Haube ab und ließ mich aussteigen. Sie verabschiedete sich mit den Worten, dass ich eine ganz besondere junge Frau sei und sie glücklich sei, mich kennen lernen zu dürfen. Sie wünsche mir noch viel Glück und übergab mich, so wie ich war, an die Leiterin des Pensionats, Frau Durcet. Auch ich wünschte ihr viel Glück - besonders bei Martin, bedankte mich für alles und verabschiedete mich ebenfalls. Allerdings wunderte ich mich schon, dass sie mir nicht die Hand- und Fußfesseln abnahm. Gefesselt musste ich also Frau Durcet in den Speisesaal folgen, in dem sich meine Mitschülerinnen – oder sollte ich besser 'Mitleidensgenossinnen' sagen - zum Mittagessen versammelt hatten.
Frau Durcet hielt ihre übliche Rede, welches Glück wir haben, eine so gute Ausbildung zu bekommen und wie wichtig es ist, dass wir die Regeln beachten. Dann wandte sie sich zu mir. Eure Mitschülerin Natalie von Sternenberg hat gegen diese Regelungen verstoßen und das Pensionat ohne Erlaubnis verlassen. Zu Strafe wird sie die Hand- und Fußschellen, die sie bereits jetzt trägt, zunächst für eine Woche weiter tragen. Danach sehen wir weiter.
Ich bekam kein Mittagessen und musste dann meinen Mitschülerinnen, so wie ich war, zum Unterricht folgen. Man entfernte mir das Säckchen von der rechten Hand, sodass ich – mehr schlecht als recht – schreiben konnte. In den anstehenden Unterrichtsstunden wurde ich von den Lehrkräften verstärkt befragt und musste mir die ein oder andere Standpauke anhören, wenn meine Antwort nicht den Erwartungen entsprach. Aber genau dies hatte ich ja bereits erwartet.
Am Abend standen mir allerdings die absoluten Erniedrigungen mit dem Essen und dem Toilettengang in Handschellen bevor. Zum Essen musste ich mich vor Frau Niedermayer hinknien, die mir dann meine Mahlzeiten in einer Babyflasche 'reichte'. Ich musste an dieser saugen, so stark wie ich konnte. Bei den Toilettengänge musste Frau Niedermayer mir erst den Rock ausziehen, dann die Strumpfhose und die Miederhose herunterziehen, um anschließend den Body im Schritt zu öffnen und dann noch die Unterhose ebenfalls herunterzuziehen. Ich musste mich in ihrem Beisein auf die Toilettenschüssel setzen, um mein Geschäft zu erledigen. Aber ich hatte schließlich keine andere Wahl. Auch war am schlimmsten war, dass ich mich nicht einmal richtig kratzen konnte, wenn es irgendwo juckte.
Als ich dann mit Marion allein auf unserem Zimmer war, fragte diese mich vorwurfsvoll, warum ich ihr und den anderen nichts erzählt hätte. „Ich wollte Dich nicht in Schwierigkeiten bringen und wusste nicht, ob ich mich auf alle Mitschülerinnen verlassen kann“, war meine Antwort. „Erstens kannst Du Dich hier auf alle Mitschülerinnen verlassen. Wir habe so eine Art Ehrenkodex und wenn eine von uns, eine andere Schülerin verrät, dann gibt es Klassenkeile. Das will keine erleben. Du hättest mich nicht in Schwierigkeiten gebracht, aber wir hätten Dich vor einer großen Dummheit bewahren können.“ „Jetzt ist es zu spät und ich muss die Suppe auslöffeln“, war meine Antwort. Marion bot mir – ausdrücklich auch im Namen meiner Mitschülerinnen – die Aufnahme in 'den Kreis' – wie der Zusammenschluss der Internatsschülerinnen genannt wurde – an. „Du gehst damit die Verpflichtung ein, jede andere Mitschülerin, wenn immer Du kannst, zu unterstützen und vor allem Stillschweigen gegenüber der Internatsleitung und den Lehrkräften zu bewahren.“, erläuterte sie mir. Ich willigte ein.
Mir war klar, dass es in meinem Verstoß gegen die Internatsregeln nur von Vorteil sein kann, wenn ich diese ganz genau kenne. So habe ich sie intensiv studiert und Marion gebeten, mich abzufragen. Ich kannte diese zwar vorher schon in und auswendig, jedoch sollte sich sehr bald zeigen, dass dies die richtige Entscheidung war.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 09.09.24 um 18:36 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:21.05.24 21:46 IP: gespeichert
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Dummheiten zu machen ist oft nicht gut
Aber aus ihnen zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen, kann einen weiterbringen...
Auch wenn der Lernprozess für Natalie bestimmt nicht schön ist...
Ich hoffe aber trotzdem, dass sie die Kraft findet, sich für die schlechte Behandlung zu rächen! Meine Geschichten:
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:22.05.24 09:49 IP: gespeichert
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Zitat | Dummheiten zu machen ist oft nicht gut
Aber aus ihnen zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen, kann einen weiterbringen...
Auch wenn der Lernprozess für Natalie bestimmt nicht schön ist... |
Natalie wird in den nächsten beiden Kapiteln die Konsequenzen für ihr Handeln schmerzhaft erfahren. Kapitel 17 ist weitgehend ferig, Kapitel 18 muss ich noch ausformulieren.
Zitat | Ich hoffe aber trotzdem, dass sie die Kraft findet, sich für die schlechte Behandlung zu rächen! |
Warte es ab ...
Ich habe versprochen, die Geschichte zu einem würdigen Ende zu bringen. Dazu gehören für mich auch die Konsequenzen für die Personen, die Natalie und den anderen Internatsschülerinnen Unrecht angetan hat und welche Folgen dies auch für die Betroffenen hatte. Die Geschichte wird zumindest nicht mit dem Verlassen des Internats von Natalie enden. Ich will nicht zu viel verraten, aber: Dies wird voraussichtlich im Kapitel 24 geschehen. Ich gehe davon aus, dass zurzeit kaum ein Leser mit der Art und Weise, wie dieses geschehen wird, rechnet. Kapitel 24 war das erste Kapitel, welches ich geschrieben habe - als ich mir der Geschichte annahm - und stellt den Tiefpunkt aber auch den Wendepunkt im Leben von Natalie dar.
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:27.05.24 14:58 IP: gespeichert
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Vorerst gelöscht.
Das Original ist zwischengespeichert.
Das betrifft um so mehr die folgenden Kapitel.
Nicht jugendfrei.
Ihr_joe
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Ihr_joe am 02.06.24 um 23:33 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:27.05.24 16:56 IP: gespeichert
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Puh, die arme Natalie, das ist schon heftig.
Die letzte Frage, wie Eltern ihrem Kind so etwas antun können, würde mich auch interessieren.
Eigentlich wünscht man seinem schlimmsten Feind keine solche Behandlung.
Und dennoch - der Mensch hat sich leider in seiner Geschichte unglaublich kreativ gezeigt, andere Menschen zu quälen, leider ist das von Dir beschriebene immer noch nicht das Ende der Fahnenstange... Meine Geschichten:
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:02.06.24 18:49 IP: gespeichert
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Siehe oben.
Ihr_joe
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Ihr_joe am 02.06.24 um 23:35 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:02.06.24 21:17 IP: gespeichert
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Puh - Ich persönlich hoffe ja, dass Natalies Leiden bald ein Ende haben.
Ich muss zugeben, ich bin nach der Hälfte des Kapitels ausgestiegen, war mir zu hart... bin halt doch etwas zart besaitet... Meine Geschichten:
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Ihr_joe |
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:02.06.24 23:46 IP: gespeichert
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Zitat |
Puh - Ich persönlich hoffe ja, dass Natalies Leiden bald ein Ende haben.
Ich muss zugeben, ich bin nach der Hälfte des Kapitels ausgestiegen, war mir zu hart... bin halt doch etwas zart besaitet...
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Ich denke, es ist auch hier für jugendliche Leser bei weitem zu hart.
Deshalb konnte ich es nicht stehen lassen.
Ihr_joe Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:03.06.24 07:00 IP: gespeichert
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Schade, ich fand diese Geschichte durchaus interessant und spannend.
Aber wie ich angedeutet habe, die Folterorgie war mir etwas zu heftig...
Ich will niemanden in seine Geschichte dreinreden, aber vielleicht gibt es noch eine "light Version"?
Ich glaube, dass die Details von Natalies Leiden für den Fortgang der Geschichte nicht unbedingt nötig sind? Meine Geschichten:
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Ihr_joe |
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:03.06.24 08:06 IP: gespeichert
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Das hatte ich auch gehofft, eine milde Version zu bekommen.
Das liest sich aber wie die Gräueltaten bei der Folter bei der Hexenverfolgung. Dass da sicherlich bleibende Schäden unausweichlich die Folge sind und vermutlich sogar bei der Länge und Art der Folter vermutlich nur ein sehr langer Aufenthalt in einer Klinik den Tod verhindern könnte.
Und ich weiß nicht, warum es in einem Internat diese Exzesse braucht um spannend zu bleiben.
Wären die Geschichte auf einer Seite geschrieben, bei der nur Volljährige lesen können, Okay.
Ich lese hier nicht mit und war erschrocken, wie sich das entwickelt hat.
Ihr_joe Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:03.06.24 08:12 IP: gespeichert
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Zitat | Ich will niemanden in seine Geschichte dreinreden, aber vielleicht gibt es noch eine \"light Version\"?
Ich glaube, dass die Details von Natalies Leiden für den Fortgang der Geschichte nicht unbedingt nötig sind? |
Ich habe mich entschlossen, die Kapitel ganz heraus zu nehmen. Sie sind für den Fortgang der Geschichte nicht erforderlich. Ich hatte sie geschrieben, da der innere Bereich im Gespräch der Eltern mit der Direktorin angesprochen wurde und offensichtlich etwas übertrieben.
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:03.06.24 08:37 IP: gespeichert
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Kapitel 17: Alltag als Internatszögling (Teil 2)
Marion und ich hatten sich mit unseren Klassenkameradinnen verabredet, damit ich in den 'Kreis' aufgenommen werden konnte. So gingen wir beide in unseren Klassenraum. Unsere Mitschülerinnen warteten schon auf uns. Wir begannen umgehend mit dem Aufnahmeritual. Als erstes wurde ich über die Regeln des Kreises - wie wir unseren Zusammenschluss der Internatsschülerinnen nannten - aufgeklärt. Die Regeln waren einfach ganz einfach. Alle Schülerinnen unterstützen sich gegenseitig, damit wir gemeinsam die Zeit im Internat so gut, wie es angesichts der Umstände möglich ist, überstehen. Hierzu gehört, dass keine Schülerin eine andere Schülerin verrät und wir uns gegenseitig helfen und mit Informationen versorgen. Nachdem ich den Eid geleistet hatte, informierten mich meine Mitschülerinnen über die Erkenntnisse, die über Jahre hinweg zusammengetragen, aber nie aufgeschrieben wurden, um keine Spuren zu hinterlassen. Im Grunde genommen konnte man diese mit einem einfachen zusammenfassen: Passe Dich an und mache keine Probleme. Ich ergänzte, dass die Polizei die strikte Anweisung hat, uns wieder zurück ins Internat zu bringen, falls wir draußen aufgegriffen werden. Auch erzählte ich ihnen von Martin und Steffi vom Polizeirevier in Montreux. „Die beiden sind okay und ihr könnt ihnen vertrauen. Sagt einfach, dass ihr Freunde von mir seid.“, gab ich ihnen mit auf den Weg. Ich schloss meine Ausführungen mit der Ankündigung ab, dass auch ich zukünftig die Internatsregeln beachten werde. Ich hatte mir dies schon vor einiger Zeit vorgenommen, dann ist mir aber die offene Tür dazwischen gekommen.
„Hallo Natalie, dann haben sie sich auch zahm bekommen.“, scherzte eine meiner Mitschülerinnen. „Verglichen mit uns, war das sicher ein hartes Stück Arbeit.“ „Vordergründig ja“, antwortete ich. „Aber glaubt mir unsere Zeit wird auch noch kommen.“ „Was ich bewundere, ist Dein Optimismus“, bekam ich als Antwort. „Wenn Du nicht mehr an Deine Zukunft glaubst, hast Du keine Zukunft und bereits verloren. Das kommt nicht von mir, das ist eine der Weisheiten meines Vaters. Leider gehört hierzu nicht, 'Tue Deiner Tochter nicht das Internat in Montreux an' oder wenigstens 'Glaube Deiner Tochter.'“
Ich überlegte in den nächsten Tagen, ob ein Gespräch mit Frau Durcet noch sinnvoll ist. Auch befragte ich meine Mitschülerinnen. Diese konnten die Situation zunächst auch nicht einschätzen. Dann sagte Marion: „Frau Durcet ist sehr streng und die Unterredungen mit ihr sind alles andere als spaßig. Aber was hast Du zu verlieren? Schlimmer als jetzt mit den Handschellen kann es wohl nicht mehr kommen.“
So bat ich Frau Durcet schließlich doch um eine Unterredung unter vier Augen. Sie begrüßte mich für ihre Verhältnisse recht freundlich und erklärte, dass sie der letzten Woche in ihrer Ferienwohnung in Italien verbracht hat. „Darf ich fragen, wie Ihr Urlaub war, gnädige Frau Direktorin.“, entgegnete ich. Sie antwortete, dass dieser sehr erholsam war und fragte mich, was mein Anliegen sei. „Ich weiß, dass ich – entschuldigen Sie bitte vielmals den Ausdruck, gnädige Frau Rektorin Durcet Mist gebaut habe. Meine Eltern haben mir auch beigebracht, dass man für das gerade stehen muss, was man angestellt hat. Ich bitte Sie nicht, die Strafmaßnahmen gegen mich zurück zu nehmen oder auszusetzen. Das einzige, was ich will, ist eine faire Chance Ihnen zu zeigen, dass ich anders bin.“ „Ich bin zwar streng, aber auch gerecht.", bekam ich als Antwort. "Du hast selbstverständlich die Chance, durch vorbildliches Verhalten und gute schulische Leistungen zu erreichen, dass die gegen Dich verhängten Strafmaßnahmen erleichter oder sogar ganz zurück genommen werden.“ „Ich danke Ihnen, gnädige Frau Rektorin Durcet, dass sie mir die Chance geben, zu beweisen, dass ich doch ein guter Mensch bin“, sagte ich und fügte hinzu: „und ich sage es nicht nur, weil es von mir erwartet wird.“ Frau Durcet antwortete: "Ich weiß, dass Du im Kern ein gutes Mädel bist."
Als ich das Büro wieder verlassen hatte, war ich über den Verlauf des Gespräches sehr überrascht. Gleiches galt für meine Mitschülerinnen. Als ich diesen von der Unterredung erzählte, waren diese der Meinung, dass Frau Durcet mein 'Friedensangebot' verstanden und dieses angenommen hätte.
Spätestens jetzt, nachdem meine Starrköpfigkeit jede Menge Ärger und Probleme eingebracht hat, hatte ich meine rebellische Art – zumindest vordergründig – endgültig ablegt und mich meines Schicksals ergeben. Ich versuchte nur noch alle Regeln peinlichst genau zu beachten, um nicht weiter aufzufallen und von Strafmaßnahmen verschont zu bleiben. Was mich aufrecht hielt, war der Glaube, dass eine reelle Chance besteht, dass meine Eltern mich bald wieder besuchen kommen werden und mich nach dem Schuljahr auf ein anderes, 'normales' Internat wechseln lassen. Eine Zusage von ihnen hatte ich zwar nicht. Aber erstens wusste ich ja, was diese im Zweifel wert ist und zweitens hatte ich es ihnen bereits angeboten und mich wusste beim besten Willen nicht, welche Gründe dagegen sprechen sollten. Aber warum kommen meine Eltern nicht? Bin ich ihnen egal? Habe sie mich vergessen? Oder ist ihnen ihre verfluchte Firma wichtige als ich?
Frau Durcet hielt Wort. Da ich mir in den nächsten Tagen nichts zu Schulden kommen ließ – streng genommen konnte man mich als Musterschülerin bezeichnen – wurden mir die Hand- und Fußschellen nach einer Woche abgenommen.
Die Regeln des Internats einzuhalten, auch wenn ich diese nach wie vor für Schwachsinn hielt, war die eine Sache. Man muss nur einfach das Hirn ausschalten und diese gehen einem dann relativ schnell in Fleisch und Blut über. Wenn man dann doch gegen eine Regel verstoßen hat, ist es wichtig, dass man Reue zeigt und unterwürfig verspricht, sich zu bessern. Diesen Tipp hatten mir meine Mitschülerinnen nach der Aufnahme in den Kreis mit auf den Weg gegeben. So gelang es auch mir, meist entsprechende Strafnahmen abzuwenden.
Auf der anderen Seite waren da noch die vom Internat geforderten schulischen Leistungen. Da es mir, trotz intensiven Lernens nicht gelang, diese zu erbringen, wurde - zeitgleich mit der Erlösung von den verflixten Hand- und Fußschellen - für mich wieder die leicht verschärfte Internatsuniform und zusätzliche Lerneinheiten angeordnet. Anders als Marion, war meine Versetzung aktuell zwar nicht gefährdet, aber meine Leistungen bewegten sich 'nur' im Bereich von gut, vereinzelt mal ein sehr gut oder befriedigend. Das Internat erwartete ausschließlich gute Leistungen und zudem in einer Reihe von Fächern sogar ein Sehr gut.
So saßen Marion und ich eines Abends auf unserem Zimmer. Wir hatten gerade die für uns angeordneten zusätzlichen Lerneinheiten beendet und hatten uns bettfertig gemacht. Wir unterhielten uns über unsere Situation und mussten feststellen, dass wir beide tief gefallen waren. Wir beide wegen unserer schulischen Leistungen und ich zusätzlich wegen meiner 'Eskapaden' – sprich meiner Flucht.
Doch dann kam mir die geniale Idee. Lass uns doch einfach zusammen lernen. Ich weiß, dass wir uns nicht dabei erwischen lassen dürfen und dass wir bestraft werden, wenn wir nicht aufpassen, aber eine andere Chance haben wir nicht. Wir diskutierten sehr lange, entschlossen uns dann doch, den Plan umzusetzen. Und der Erfolg gab uns recht. Unsere schulischen Leistungen verbesserten sich merklich. So wurde zuerst die Verpflichtung zum Tragen der 'leicht' verschärfte Schuluniform aufgehoben, wenig später erfolgte die Befreiung von den speziellen Lerneinheiten und schließlich kamen wir in den Genuss der Sommerbekleidung, was uns allerdings nicht mehr allzu viel brachte, da es inzwischen Herbst geworden war. Nach und nach wurden uns so ziemlich alle Vergünstigungen gewährt, die die Internatsregeln vorsahen. Eines Tages standen sogar Stühle mit Hand- und Rückenlehnen in unserem Zimmer und wir erhielten die Erlaubnis uns auf der Terrasse oder im Park, später sogar in Begleitung einer Lehrkraft auch außerhalb des Pensionatsgeländes aufzuhalten.
Unsere Strategie war sehr erfolgreich und ging auch über etliche Wochen gut. Doch dann passten wir einmal nicht auf und Frau Niedermayer erwischte uns beim gemeinsamen Lernen. Wir mussten ihr zur Direktorin folgen und zunächst vor dem Büro kurz warten. Mit auf dem Rücken verschränkten Armen und gesenkten Blick warteten wir, bis wir herein 'gebeten' wurden. Die Direktorin hielt uns zunächst eine Standpauke, weil wir gegen die Regelungen des Pensionats verstoßen haben. Dabei führte sie sehr ausführlich aus, wie wichtig die Regeln und deren Einhaltung für das Konzept des Hauses, für das Zusammenleben der Schülerinnen untereinander und zum Lehrpersonal und nicht zuletzt für unsere Entwicklung seien.
Nach dem sie ihren Vortrag beendet hatte, hob ich die rechte Hand und bat, mich zum Sachverhalt äußern zu dürfen. „Sprich“, sagte Frau Durcet, während ich bemerkte, wie Marion mich vollkommen erschrocken ansah.
So begann ich: „Sehr geehrte gnädige Frau Rektorin Durcet, wir sind und waren uns immer uns bewusst, dass wir gegen die Regelungen dieses Pensionats verstoßen haben. Wir haben dies nicht aus Böswilligkeit sondern gemacht, um unserer Lernerfolge der Schulbesuche zu steigern, was uns dann auch gelungen ist.“
Die normalerweise zu erwartende Standpauke blieb aus. Statt dessen sagte Frau Durcet, dass sie keineswegs in Abrede stellen würde, dass wir ehrenwerte Ziele verfolgt hätten. Auch sei ihr die sehr erfreuliche Entwicklung unserer schulischen Leistungen, unser Verhalten – insbesondere das von mir - und nicht zuletzt auch der Zusammenhalt zwischen uns beiden durchaus aufgefallen. Alles dies habe sie wohlwollend zur Kenntnis genommen. Ich meine so etwas wie den Ansatz von einem Lächeln in ihrem Gesicht erkannt zu haben, kann mich aber auch täuschen. „Dennoch habt Ihr gegen die Regeln des Instituts verstoßen und Euch damit gegenüber den anderen Schülerinnen einen Vorteil verschafft.“, fuhr sie mit ernster Miene fort. „Aber warum ermöglichen Sie nicht allen Schülerinnen oder zumindest denjenigen, bei denen ein zusätzliche Lerneinheiten angeordnet wurde, dass diese gemeinsam lernen?“ Ich merkte, dass ich Frau Durcet offensichtlich verärgert hatte, wobei ich nicht wusste, ob es mein Vorschlag an sich war oder nur die Tatsache, dass ich in ihrer Gegenwart gesprochen hatte, ohne sie vorher um Erlaubnis zu fragen.
So bat ich erneut um die Erlaubnis, sprechen zu dürfen. Nachdem ich mich dafür entschuldigt hatte, dass ich ohne Erlaubnis gesprochen hatte, fügte folgendes an: 'Gnädige Frau Direktorin Durcet, ich beantrage, dass den Schülerinnen, die Lerndefizite haben und bei denen Sonderlerneinheiten angeordnet wurden, die Möglichkeit eröffnet wird, sich eine Lernpartnerin zu suchen. Dies soll geschehen, die Lernerfolge zu erhöhen und damit diese Schülerinnen die Lerndefizite möglichst schnell aufholen und dann wieder an den wertvollen gemeinschaftlichen Aktivitäten teilnehmen können. Weiter würde dies das Lernpersonal des Pensionats deutlich entlasten. Zudem beantrage, dass eine Bestrafung von uns wegen des Regelverstoßes verzichtet wird, weil unserem Handeln, wie auch die gnädige Frau Direktorin erkannt und bestätigt hat, ehrenwerte Ziele verfolgt hat. Ich bitte die gnädige Frau Direktorin meine Anträge wohlwollend zu prüfen und vertraue auf Ihr Urteilsvermögen.“ Anschließend knickste ich vorschriftsgemäß.
„Bitte geht auf Euer Zimmer. Ich lasse Euch dann informieren, wie ich über Eure Anträge entschieden habe.“
Als wir dort angekommen waren, fragte mich Marion, ob ich jetzt von allen guten Geistern verlassen worden wäre. „War wohl keine gute Idee, oder“ entgegnete ich. „Ich fürchte nein. Ändern können wir es jetzt aber auch nicht mehr. Wir stehen aber auch das zusammen durch.“ Wir umarmten uns gegenseitig und gaben uns gegenseitig Halt.
So bemerkten wir erst verspätet, dass Frau Niedermayer den Raum betreten hatten. Wir nahmen so schnell wie möglich Haltung an und begrüßten sie, so wie es von uns erwartet wurde. Auch bei ihr bleib die übliche Standpauke, weil wir zu spät reagiert hatten, aus. „Meine Damen, ich teile Euch mit, dass dem Antrag, die Strafe auszusetzen, entsprochen wurde. Auch über das verspätete Einnehmen der Haltung eines Internatszöglings und über die verspätete Ehrbekundung meiner Person werde ich großzügig hinwegsehen. Frau Durcet und ich möchten dadurch ihre Erfolge in den der letzten Zeit honorieren. Wir gehen davon aus, dass Ihr weiterhin mit Nachdruck an Eurer Entwicklung arbeitet und über diese Entscheidung Stillschweigen bewahrt. Sollte die Entscheidung anderen Zöglingen bekannt werden, wird werden die notwendigen Strafmaßnahmen unverzüglich und in deutlich verschärfter Version umgesetzt.“ Wir bedankten uns und knicksten.
Als Frau Niedermayer den Raum verlassen hatte, sahen wir uns sehr verdutzt an. Marion sagte, dass sie dies überhaupt nicht erwartet hätte.
Am nächsten Frühstück wurde bekannt gegeben, dass Internatszöglinge, denen aufgrund von Lerndefiziten Sonderlerneinheiten auferlegt wurden, die Möglichkeit eröffnet wird, die Lerndefizite zusammen mit einer Lernpartnerin aufzuholen.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 09.09.24 um 18:43 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:03.06.24 19:18 IP: gespeichert
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Vielen Dank für die Fortsetzung.
Es ist Dir hoch anzurechnen, dass Du weiterschreibst. Manch anderer hätte vermutlich beleidigt die Flinte ins Korn geworfen und seinen Account gelöscht.
Ohne Zweifel ist es auch nicht immer einfach, die Balance zwischen einer unproblematischen, aber langweiligen und einer interessanten, aber "heftigen" Geschichte zu halten.
In diesem Sinne hoffe ich und gehe davon aus, dass nicht alles "Friede, Freude, Eierkuchen" im Pensionat bleibt...
Meine Geschichten:
Studentin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Auswanderin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Prinzessin Bella - Kurzversion gepostet
Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:07.06.24 07:34 IP: gespeichert
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Kapitel 18: Die heilige Schrift
Wie ich bereits erzählt habe, haben Gott und die Kirche für mich in der Zeit im Pensionat eine besondere Rolle gespielt. Diese Verbindung ist auch erhalten geblieben, nachdem ich das Pensionat verlassen habe. Ich gehe immer noch fast jeden Sonntag in die Kirche und bin in der örtlichen Kirchengruppe engagiert. Zudem gaben mit Gott und die heilige Schrift Halt und ermöglichten es mir, dass ich mir einige kleine Freiheiten im ansonsten so strengen Internatsalltag heraus nehmen konnte.
Der Hauptgrund war zunächst der junge Pfarrer, der das Pensionat betreute und immer ein offenes Ohr für uns hatte. In seinen Andachten waren wir mit ihm allein in der kleinen Internatskapelle. Dort herrschte nicht die kühle Atmosphäre wie sonst.
Auch ging die Internatsleitung davon aus, dass wir im Beichtstuhl regelmäßig unsere Beichte ablegten. So war es auch, allerdings beinhaltete die Beichte auch unsere Alltagsprobleme, die mit Gott und unserem Glauben nicht zu tun hatten.
Als ich mal wieder auf dem Weg zum Beichtstuhl war, begegnete ich Frau Niedermayer. Wie es von mir erwartetet wurde, blieb ich stehen, knickste und wartete, dass sie an mir vorbei geht. Statt dessen fragte sie mich vorwurfsvoll, warum ich zu dieser Zeit nicht auf meinem Zimmer sei - sondern hier herum laufen würde. „Ich wollte doch nur …“ beginn ich, worauf mich Frau Niedermayer recht unsanft unterbrach. Was Du auch vorgehabt hast, es rechtfertigt nicht, dass Du hier ohne Erlaubnis rumläufst. Du gehst jetzt sofort auf Dein Zimmer, oder besser wir beide gehen zur ehrwürdigen Rektorin.
Frau Niedermayer erzählte ihr, dass sie mich außerhalb meines Zimmers angetroffen habe. "Was sagst Du dazu", fragte sie mich, worauf ich antwortete, dass dies richtig sei. "Und was ist Deine Erklärung hierfür?", fragte sie mich worauf ich antwortete, dass ich auf dem Weg zum ehrwürdigen Herr Pfarrer gewesen sei, um meine Beichte abzulegen. "Dies ist doch sicher nur vorgeschoben", mutmaßte Frau Niedermayer. Um meine Aussage zu überprüfen, beschlossen die beiden Damen, den Pfarrer zu kontaktieren. Nachdem mir das Wort erteilt wurde, bat ich mitkommen zu dürfen, um dann meine Beichte direkt ablegen zu können.
Wir gingen zur Kapelle. Der Pfarrer fragte, wo ich gewesen sei, schließlich sei mein Beichttermin schon vor 10 Minuten gewesen. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, ehrwürdiger Vater, mir ist leider etwas dazwischen gekommen.“ Der Pfarrer wollte wissen, was denn passiert sei, worauf ich antwortete, ob wir die Angelegenheit nicht vergessen und ich jetzt meine Beichte ablegen könne.
Daraufhin wandte sich der Pfarrer an Frau Durcet: „Wurde Natalie durch Sie oder Frau Niedermayer daran gehindert, zur Beichte zu gehen? Wir waren uns doch einig, wie wichtig der Weg zu Gott für unsere Schülerinnen ist und die Beichte ist besonders wichtig zur Reinigung der Seele von den Sünden.“
„Es ist ein bedauerliches Missverständnis“, antwortete Frau Durcet. Ich bat erneut darum, etwas sagen zu dürfen, was die Damen Durcet und Niedermayer ignorierten. Darauf erteilte mir der Pfarrer das Wort. Ich flehte die beiden Damen regelrecht an: „Bitte, ich gebe doch dem Institut, was dem Institut ist, aber lassen Sie mich bitte Gott geben, was Gottes ist“. Die beiden Damen sahen mich ziemlich verdutzt an, während der Pfarrer erläuterte, dass es sich um eine zugegeben ziemlich freimütige Interpretation von Matthäus, Kapitel 21, Vers 22 handeln würde.
"Wir müssen uns bei Dir entschuldigen, Natalie", fuhr Frau Durcet fort. "Selbstverständlich kannst Du jederzeit Deine Beichte ablegen und auch sonst Deinen Weg zu Gott finden." Die beiden Damen gingen wieder ins Haus und ich mit dem Pfarrer in den Beichtstuhl.
Eines Tages schenkte mir der Pfarrer schenkte ein altes Exemplar der Bibel, welches er nicht mehr brauchte. Ich verbrachte in den nächsten Tagen viel Zeit damit, in dieser zu lesen. Obwohl ich vorher nicht viel für Gott und die Kirche übrig hatte, gaben mir die Geschichten Kraft, den Alltag im Pensionat durchzustehen. Zwar stand regelmäßiger Bibelunterricht bei uns auf dem Stundenplan, jedoch benutzten wir dort die Bibel in der Kapelle. Ich hatte jetzt meine eigene Bibel.
Bei einer der regelmäßigen Zimmerkontrollen fiel Frau Niedermayer ein paar Tage später auf, dass ein neues Buch in meinem Bücherregal steht. Sie ließ sich nichts anmerken, verließ unser Zimmer und kam wenig später mit Frau Durcet wieder. „Frau Niedermayer hat mir berichtet, dass in Deinem Regal ein Buch steht, welches kein Schulbuch ist, Natalie. Du weißt, dass dies nicht zulässig ist.“ Ohne eine Antwort zu geben rannte ich sofort zu meinem Bücherregal, schnappte mir die Bibel und umklammerte sie so fest, wie ich konnte. Mit Tränen in den den Augen flehte ich: „Bitte gnädige Frau Rektorin, nehmen sie bitte die heilige Schrift nicht weg. Sie haben versprochen, dass ich meinen Weg zu Gott beschreiten darf." „Wo hast Du die heilige Schrift her?", wollte Frau Durcet wissen. Nachdem ich gesagt hatte, dass unser Pfarrer mir diese geschenkt hätte, bat sie Frau Niedermayer, ihn zu holen. Als dieser meine Aussage bestätigte, sagte Frau Durcet: "Du darfst selbstverständlich die heilige Schrift behalten, Natalie." Sie verließ zusammen mit Frau Niedermayer und dem Pfarrer den Raum.
"Warum ist Dir die Bibel so wichtig?", wollte Marion wissen. „Erstens geben mir die Geschichten tatsächlich Mut. Und zweitens schau Dich doch einmal um, siehst Du hier irgendetwas, was tatsächlich Dir gehört? Unsere Kleidung, unser Schreibzeug einfach alles wird vom Pensionat gestellt. Wir dürfen noch nicht einmal ein Bild unserer Familie auf dem Schreibtisch stehen haben. Die Bibel ist somit der einzige Gegenstand, der tatsächlich mir gehört.“
In der Folgezeit las ich so oft, wie ich konnte, in der Bibel. Dabei bemerkte ich, dass es bald so war, dass ich mich in der Bibel besser auskannte, als alle anderen. Dem Pfarrer machte dies nichts aus. Im Gegenteil, er sah es auch als seinen Erfolg an, da er mich zu Gott gebracht und die Bibel geschenkt hatte. Weiter freute er sich, dass er jemanden gefunden hatte, mit der er über die heilige Schrift diskutieren konnte. Anders verhielt es sich mit der Mutter Oberin. Diese konnte es offensichtlich nicht ertragen.
Plötzlich war eines Tages meine Bibel verschwunden. Ich ging umgehend zur Direktorin und meldete den Verlust. Diese ordnete an, dass alle Lehr- und Hilfskräfte sich im Speisesaal zu versammeln hätten. Wir Internatsschülerinnen waren ja ohnehin zum Essen schon anwesend.
„Ich bin zu tiefst erschüttert“, begann sie ihren Vortrag“, in unserem Internat hat sich ein schädlicher Diebstahl ereignet. Kann jemand zur Aufklärung dieses bedauerlichen Vorfalles etwas beitragen?“ Ihrem scharfen Blick entging nicht, dass eine Mitschülerin sichtlich nervös war. Sie ging auf sie zu und fragte, ob sie uns etwas mitteilen wolle. „Ich glaube die Schwester Oberin mit der Bibel auf dem Gang gesehen zu haben, ich kann ich aber auch irren“.
Frau Durcet bat Frau Niedermayer, aufzupassen, dass niemand den Raum verlässt, ging hinaus und kam wenig später mit meiner Bibel in der Hand wieder und gab sie mir. Ich brach auf der Stelle in Tränen aus und schluchzte „Schwester Oberin, wieso?, Sie wissen doch was mir die Heilige Schrift bedeutet.“ Frau Niedermayer wies mich darauf hin, dass ich ohne Erlaubnis nicht zu sprechen habe, worauf Frau Durcet sagte: „Natalie die diejenige, der heute großen Unrecht zugetragen wurde. Du darfst selbstverständlich sprechen." Ich brachte allerdings nur ein klägliches „Warum“ heraus. „Ich konnte es nicht ertragen, dass Du Dich in der Bibel besser auskennst als ich selbst.“, antwortete sie mir. „Aber Gott hat doch genug Güte für uns beide. Wir müssen doch nicht um seine Güte konkurrieren.“ war meine Antwort unter Tränen.
"Natalie, ich muss mich auch im Namen des Pensionats bei Dir entschuldigen". Ich heulte weiter, während ich zärtlich mit meiner Hand über meine Bibel streichelte. Dieses Exemplar begleitet mich übrigens immer noch und liegt gerade auf meinem Nachttisch.
Zum Knicksen war ich nicht in der Lage. Es ist das einzige Mal, während meiner Zeit im Internat, dass dies für mich oder eine meiner Mitschülerinnen ohne Konsequenzen blieb.
Dann wandte sich Frau Durcet der Schwester Oberin zu. "Ich dulde ein derartiges Fehlverhalten an meinem Pensionat nicht. Weder von einem Internatszögling und erst recht nicht von einer Lehrkraft. Erschüttert bin ich, dass die Verfehlung von einer Dienerin Gottes gegangen wurde. Kennen Sie denn das fünfte Gebot: 'Du sollst nicht stehlen' nicht?"
"Eigentlich ist es das siebte Gebot", schluchzte ich. Ebenso wie der zuvor unterlassen Knicks hatte es auch die Tatsache, dass ich Frau Durcet widersprochen hatte, keine Konsequenzen. Ich wurde noch nicht einmal auf mein 'Fehlverhalten' hingewiesen.
Dann wandte sie sich an die Schwester Oberin: " Sie sind ab sofort nicht mehr Lehrkraft dieses Internats. Sie haben bis morgen Abend Zeit, die Ihnen überlassenen Räumlichkeiten vollständig zu räumen. Und treten Sie mir in dieser Zeit bloß nicht unter die Augen. Ich werde übrigens heute noch den Bischof informieren."
Als ich dann mit meiner Bibel wieder auf mein Zimmer gehen wollte, sprach eine Mitschülerin an und bat mich, ihr zu folgen. Ich folgte ihr in unseren Klassenraum. Dort hatte sich meine gesamte Klasse versammelt.
„Wenn jemand den Raum betritt, beraten wir gerade, welchen Beitrag wir zum diesjährigen Weihnachtsfest beitragen, verstanden?“ wurde ich begrüßt und dann gefragt, was ich denn bezwecken würde.
„Als Ihr mich in den Kreis aufgenommen habt, habe ich vorhergesagt, dass unsere Zeit noch kommen wird.“, begann ich meine Ausführungen. „Mein Vater hat immer gesagt, dass es von Vorteil ist, wenn man die Schwachstellen seiner Gegner kennt. Die Schwachstelle von Frau Durcet ist, dass sie die Bibel für unsere Erziehung sehr wichtig einschätzt, sich aber selbst nicht sonderlich gut in ihr auskennt. Sonst hätte sie gewusst, dass es das siebte Gebot ist. Und dies ist nicht das erste Mal, ergänzte ich im Hinblick auf mein frei interpretiertes Bibelzitat.
Die weitere Strategie meines Vaters wäre, zuerst Verbündete zu finden und dann die Schwachstellen auszunutzen. Daher frage ich Euch, ob Ihr mit macht.“
„Mitmachen wobei? „Wenn Ihr dabei seid, dann können wir unter dem Deckmantel der Beschäftigung mit Gott uns vielleicht ein paar kleine Freiheiten heraus nehmen, ohne dass die Internatsleitung dies merkt. Es wird nicht viel sein, aber besser als gar nichts. Und glaubt mir, ich hatte, bevor ich ins Pensionat kam, mit der Kirche und Gott überhaupt nicht zu tun. Wenn man so tief wie wir gerade in der Sch... - Ihr wisst schon – sitzt, dann greift man nach jedem Strohhalm. Es ist mir fern, irgendjemanden zu Gott zu bekehren. Aber mich haben die Geschichten in der Bibel über so manche Grausamkeit hier im Haus hinweggetröstet. Und einen Harry Potter-Roman werdet Ihr hier nicht bekommen.“
„Und wie soll das gehen?“ „Ich beantrage bei Frau Durcet, dass ich eine Bibelrunde veranstalten kann. Diese steht selbstverständlich neben Euch auch den Lehrkräften offen. Euch gebe ich einen Hinweis, welche Bibelstellen wir beim nächsten Mal behandelt werden, den Lehrkräften nicht. Dann werden diese schnell das Interesse verlieren und wir sind unter uns.“
„Meinst Du, dass es klappt?“ "Ich weiß es nicht, aber einen Versuch ist es wert. Den Drachen von Schwester Oberin sind wir schon einmal los. Entschuldigt, wie konnte ich nur als angehende Dame von Welt, so abfällig über sie reden?“ Alle lachten, allerdings verhalten, damit wir nicht auffallen.
Nach kurzer Beratung entschlossen sich meine Mitschülerinnen, meinen Plan in die Tat umzusetzen.
„Natalie, darf ich ehrlich sein?“, wurde ich gefragt. „Ja“, antwortete ich. „Dass Du clever bist, ist uns schon aufgefallen. Allerdings hatten wir auch die Befürchtung, dass Dich Deine Starrköpfigkeit, hier um Kopf und Kragen bringen wird.“ Ich antwortete, dass dazu nicht allzu viel gefehlt hätte. „Wir rechnen es Dir auch hoch an, dass Du Marion aufgefangen hast. Wir haben uns schon den Kopf darüber zerbrochen, wie wir sie unterstützen können.“
Wir setzten meinen Plan in die Tat um. Wie von mir vorausgesehen, verloren die Lehrkräfte sehr schnell das Interesse an meiner Bibelstunde. Dafür nahmen unser Pfarrer regelmäßig und von Zeit zu Zeit sogar der Bischof an ihr teil. Wie es zur Teilnahme des Bischofs kam, darüber werde ich Euch demnächst berichten.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 09.09.24 um 18:50 geändert
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RE: Mädchenpensionat
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Datum:07.06.24 17:31 IP: gespeichert
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Da darf man Natalie dann wohl zum ersten Erfolg gratulieren, zumindest sind sie schon mal den Hausdrachen losgeworden
Bin mal gespannt, was die nächsten Pläne sind...
Vermutlich ist es gar nicht so unrealistisch, dass man sich in der Not an kleine Dinge klammert, und sei es eine Bibel, die einem selbst gehört. Erinnert mich ein wenig an "meine" Clara, die sich auch an ihr kleines Halskettchen klammmert. Meine Geschichten:
Studentin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Auswanderin unter Kontrolle - vollständig gepostet
Prinzessin Bella - Kurzversion gepostet
Sklavin in Ostafrika (Auswanderin unter Kontrolle II)
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