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marmas71 |
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Story-Writer
HHier
Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur.
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:26.01.16 00:44 IP: gespeichert
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Hallo pfeffer,
Ein ganz grosses Danke schön für diese sehr schöne Geschichte, ich lese deine Geschichten sehr gern.
Ich warte auf die nächste Fortsetzung, lass dir Zeit ich warte gerne mit den anderen Lesern.
Ich hätte noch eine Idee für die nächste Fortsetzung. Wenn du Interesse hast kann ich sie dir per PN gern mitteilen.
Viele Grüsse marmas71
Meine Geschichten:
erste: Arbeitslohn leider noch nicht zuende geschrieben.
zweite: Gebändigte Lust leider auch nicht fertig.
dritte: Kurzgeschichte Er stört mich... beendet
vierte: Die Hübsche noch am schreiben
fünfte: Sommerurlaub mit KG
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KG-Träger
Beiträge: 111
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:27.01.16 18:20 IP: gespeichert
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Hallo Pfeffer
Danke die Geschichte ist SPITZE!!!!
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Story-Writer
Beiträge: 66
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:27.01.16 22:44 IP: gespeichert
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Vielen Dank für euer Lob!
Interessante Charaktere sind für mich Dreh- und Angelpunkt jeder guten Geschichten. Deshalb freut es mich, dass ihr euch über meinen Versuch originelle Figuren zu entwerfen so umfangreich Gedanken macht.
In den geplanten Fortsetzungen wird der Konflikt zwischen Leilas Wünschen und den Anforderungen des alltäglichen Lebens ein Thema sein. Ich hoffe, im letzten Teil war schon zu erkennen, dass Jakob langsam aber sicher dominanter auftritt. Die damit verbundene Selbstsicherheit könnte ihm auch die Möglichkeit geben sich gegen Leila durchzusetzen und den Versuch zu machen, sie zu ihrem Wohl zu zwingen. Könnte, wohlgemerkt
An marmas71: Deine PN ist angekommen. Vielen Dank!
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Erfahrener
Lüneburg
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:28.01.16 14:28 IP: gespeichert
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Hallo Pfeffer,
auch von mir vielen Dank. Die Geschichte ist super.
Eine interessante Wendung könnte es auch geben, wenn die Gemeinschaft vorschreibt, dass Jakob z.B. einen KG tragen kann, und Leila eine Fessel seiner Wahl ablegen muß. Dann wäre vielleicht als Erstes Ihr Gesicht in der Öffentlichkeit wieder da.
LG
(Lovejail) jetzt CS100 Träger
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Einsteiger
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:31.01.16 10:18 IP: gespeichert
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Hallo pfeffer, die Geschichte ist einfach schön und macht süchtig. Bitte schreib bald weiter!!!
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Muwatalis |
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Story-Writer
Liebe ist so wundervoll!!!!!
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:05.02.16 04:42 IP: gespeichert
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Auch hier nach mehr Lesestoff lechzend. Meiner liebsten Träumerin!
Sinke in Deine Arme und bin Daheim!
http://www.keycastle.org/
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danijelle |
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Forumsjuristin
Graz
es gibt viele Menschen die über mich urteilen, aber nur wenige Menschen die mich wirklich kennen (Michael Schumacher)
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:10.02.16 11:59 IP: gespeichert
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Test
Juristen wissen alles, nur leider selten etwas ganz genau
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kamikazekifferin |
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Freak
Von nichts kommt nichts
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:10.02.16 19:47 IP: gespeichert
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Bestanden
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Story-Writer
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:14.02.16 15:37 IP: gespeichert
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Die Tage habe ich einen Artikel über das Barbie-Syndrom gelesen, einer anerkannten psychischen Störung.
Beim Barbie-Syndrom lassen sich Frauen immer wieder operieren, um im Aussehen der Barbie immer ähnlicher zu werden.
Psychologisch sind diese Frauen auf der Suche nach dem ultimativen Glück, ohne es finden zu können. Noch die Nase richten, dann bin ich glücklich. Jetzt noch die Brust vergrößern, dann bin ich aber sicher glücklich. Jetzt noch ein Pelzmantel... (To be continued.)
Hier kam mit Leila in den Sinn. Ich befürchte, sie leidet unter dem Kettenschwestern-Syndrom. Ob ihre Kindheit mit der Adoption der Auslöser für diesen seelischen Knacks ist? Ich fürchte mal, Jakob ist mit so einer massiven psychischen Störung komplett überfordert.
Grüße, Matze
PS: Gerüchteweise ist zu vernehmen, dass das Kettenschwestern-Syndrom Aufnahme in den nächsten Psyrembel (Klinisches Wörterbuch) finden soll
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Matze23 am 14.02.16 um 15:42 geändert
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Story-Writer
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:16.02.16 23:32 IP: gespeichert
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Ganz ihrer Meinung, Herr Doktor Leilas nie endende Suche nach dem nächsten Extrem / der nächsten Herausforderung hat fraglos etwas Pathologisches. Für Jakob keine einfache Situation. Aber er (oder besser ich an der Tastatur) wird nach einer Lösung suchen. Diesen Versuch kann ich hoffentlich bald veröffentlichen. Ein Teil ist schon fertig.
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Story-Writer
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:18.02.16 15:10 IP: gespeichert
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Na, da bin ich ja mal auf den Therapieansatz gespannt, werter Kollege.
Mit kollegialem Gruß, Dr. Matze
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Stamm-Gast
Meck-Pom
Gehorsam benötigt keine Gewalt
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:18.02.16 21:04 IP: gespeichert
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Ich auch.... .....ich auch!
pardofelis
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Tommes |
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:20.02.16 01:25 IP: gespeichert
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Danke für diese gute Geschichte. Ich habe nicht viel Zeit zum lesen, aber die Zeit habe ich mir gern genommen. Ein Hoffnungsloser Fall trifft es bestimmt richtig. Auch alle verlockungen helfen nicht. Aber die schönheit eines Menschen zeigt nicht sein äuseres.. das zeigt die Geschichte sehr gut. Ich bin gespannt wie es mit den beiden weitergeht... Potential zur eskalation kat es ja... was ich nicht hoffe.
Toll geschreiben..... bitte weitermachen.... es ist so herrlich nicht Mainstream.
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:22.02.16 23:23 IP: gespeichert
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Danke für das Kompliment!
Doctores, ich bitte um ihre Diagnose
*** Die neugierige Großmutter ***
Bis in die späten Abendstunden sitzen Leila, Frau Epikuron und ich zusammen im Wohnzimmer. Es ist kurz nach 22 Uhr, als ich mich auf den Rückweg mache.
Wie erwartet empfängt mich meine Großmutter. Nachdem sie mich überschwänglich begrüßt hat, führt sie mich ins Wohnzimmer, wo eine Kanne Kaffee auf mich wartet. Die unmissverständliche Botschaft: Ganz egal wie spät es ist, meine Oma brennt darauf alles über den mysteriösen Urlaub und die noch mysteriösere Freundin ihres Enkels zu erfahren.
Kurz vor der Auszeit habe ich ihr von Leila erzählt. Meine Großmutter kennt nur meine vage Beschreibung, was ihre Neugierde noch weiter befeuert. Ich beginne ganz allgemein von unserem Urlaub zu erzählen. Meine Großmutter ist angesichts meiner Schilderung überrascht.
„Ihr wart also in diesem Ferienhaus, habt viel Zeit am Strand und in den Städten in der Umgebung verbracht – das klingt wie eine ganz normale Reise. Bis jetzt hast du aus deiner Leila doch ein so großes Geheimnis gemacht und nun erzählst du mir, dass ihr einen fast schon spießigen Urlaub zusammen gemacht habt? Da hab ich in meiner Jugend aber mehr erlebt! Das passt doch alles nicht zusammen.“
Ich atme tief durch. Meine Beschreibung habe ich tatsächlich so harmlos wie möglich gehalten. Leila in irgendeiner Form mit dem Begriff „spießig“ zusammen zu bringen ist reichlich absurd und klingt in meinen Ohren fast wie eine Herausforderung. Ohne Plan beginne ich einfach drauf los zu reden:
„Der Urlaub war eine Auszeit von ihrem normalen Leben. Halt, normal klingt in diesem Zusammenhang total verkehrt. Also du musst dir das so vorstellen: Ihr Leben ist absolut verrückt und der Urlaub war eine Auszeit, ein paar normale Tage.“
Meine Großmutter schaut mich ratlos an. Sie kann mir nicht folgen. Ich muss einsehen, dass ich so nicht weiterkomme.
„Ok. Ich werde dir einfach alles von Anfang an erzählen. Aber zuvor musst du mir versprechen, dass du nichts davon weitererzählst.“
„Ich werde alles für mich behalten, versprochen,“ erwidert sie und ich fange an.
Nach und nach erzähle ich ihr, wie Leila und ich zusammengekommen bin. Bei vielen Details reißt sie ihre Augen auf und stellt ungläubig Fragen. Eine nachvollziehbare Reaktion. Die meisten Fragen beantworte ich wahrheitsgemäß, bleibe aber bei besonders peinlichen Sachen im Ungefähren. Zwischen den Sätzen gebe ich ihr zu verstehen, dass wir nicht einfach immer miteinander schlafen können wenn wir gerade dazu Lust haben. Das Wort „Keuschheitsgürtel“ kommt mir aber nicht über die Lippen. Zum Glück verzichtet meine Großmutter darauf vehement nachzuhaken sobald sie bemerkt, dass ich ein bestimmtes Thema lieber nicht genauer erörtern möchte.
Die Maske schildere ich ausführlich, so wie Leila es sich gewünscht hat. Zu der Maske stellt sie auch besonders viele Fragen. Zuerst will sie mir gar nicht glauben. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, hätte ich wohl genauso reagiert. Zum Schluss erkläre ich ihr auch, was es für Leila bedeutet als Kettenschwester zu leben und wie es dazu gekommen ist.
„Verrückt, total verrückt,“ sagt meine Oma als ich mit meiner Erklärung fertig bin. „Ich kann gar nicht glauben, dass eine junge Frau heutzutage so lebt. Noch dazu praktisch in meiner Nachbarschaft. Aber so wie du sie mir geschildert hast, muss sie wirklich sehr nett sein. Ich würde sie wahnsinnig gerne mal kennen lernen! Meinst du, das geht?“
„Ja. Ich habe sie schon gefragt und sie ist einverstanden. Sie hat Montags ihren freien Tag. Wahrscheinlich wäre es am besten, wenn wir uns hier bei dir treffen,“ sage ich.
„Das wäre schön. Ich lade euch zum Essen ein,“ verkündet meine Oma und unterstreicht ihre Gastfreundschaft mit einem breiten Lächeln. Mein Gesichtsausdruck bleibt neutral. In Gedanken sehe ich Leila hilflos vor einem reich gedeckten Tisch sitzen.
„Wegen ihrer Maske -“ beginne ich zu erklären, als meine Großmutter mir ins Wort fällt.
„Natürlich! Du hast es mir erklärt, entschuldige bitte. Deine Freundin trägt ja diese besondere Maske. Aber trinken kann sie doch, oder? Und wenn sie trinken kann... Ach, lasst euch überraschen! Ich werde mir etwas einfallen lassen,“ verkündet sie.
*** Erster Schultag nach der Auszeit ***
Niemand in der Schule scheint es merkwürdig zu finden, dass Leila und ich gleichzeitig verschwinden und exakt zum gleichen Zeitpunkt wieder in der Schule auftauchen. Zu meiner eigenen Überraschung scheint noch niemand auf die Idee gekommen zu sein, dass ich mit Leila befreundet sein könnte. In den Augen meiner Mitschüler ist unsere gemeinsame Abwesenheit wohl nur ein Zufall.
Die Lehrer akzeptieren unsere selbst verfassten Entschuldigungen ohne mit der Wimper zu zucken.
Einige Schüler fragen mich, wo ich gewesen bin. Hinter vorgehaltener Hand erzähle ich ihnen eine kleine nette Geschichte von einer außer Kontrolle geratenen Geburtstagsfeier in meinem Heimatdorf. Ein besonders hartnäckiger Rausch ist eben nicht nach einer Nacht überwunden. Genau wie die Lehrer akzeptieren auch meine Mitschüler sofort meine Erklärung. Leila wird von niemandem gefragt, warum sie mehrere Tage weg war.
Gerne hätte ich auf diese neue Lüge verzichtet und dass sich niemand erkundigt warum Leila gefehlt hat, gefällt mir auch nicht aber wenn ich an dieser Situation etwas ändern will, läuft meine Freundin Gefahr, dass Details aus ihrem bizarren Leben in der Schule bekannt werden und ich bin mir sicher, dass sie das auf keinen Fall möchte.
In der großen Pause gehe ich zum Geräteschuppen hinter der Schule, wo Leila ihre Pause alleine verbringt. Wie erwartet treffe ich sie dort. Als sie mich sieht, springt sie in ihrem weißen Gewand sofort auf mich zu und ruft dabei: „Jakob!“
Sie läuft in meine ausgebreiteten Arme.
„Wie war deine erste Nacht zuhause?“ frage ich.
„Einsam. Ich hab die ganze Zeit an dich gedacht. Weißt du was? Ich hab noch gestern Nacht mit Cyria über die Box gesprochen. Sie findet es auch viel besser, wenn die Box mich nicht mehr zum Höhepunkt bringen kann. Wir haben gleich die Einstellungen geändert. Jetzt muss ich warten, bis die Herrinnen es mir erlauben oder du mich aufschließen kannst.“
„Dann hoffe ich, dass die Pârtha-Gemeinschaft mich so bald wie möglich für würdig befindet dein Herr zu sein,“ sage ich.
„Das hoffe ich auch. Streng dich an!“ sagt Leila fröhlich.
„Und wie war deine Nacht ohne mich?“ fragt sie zurück.
„Langweilig. Aber ich habe mich gestern Abend noch mit meiner Oma unterhalten. Wie besprochen habe ich ihr von dir erzählt. Die delikateren Sachen habe ich ausgespart aber im Großen und Ganzen weiß sie jetzt Bescheid. Sie war natürlich überrascht, hat ansonsten aber gut reagiert. Wir sind am Montag bei ihr eingeladen. Ist das für dich in Ordnung?“
„Ja,“ antwortet meine Freundin knapp. Sie hat sich mit dem Gedanken, dass sie eine ihr fremde Person aus meinem Umfeld kennenlernen soll immer noch nicht angefreundet.
„Mach dir keine Sorgen,“ sage ich. „Meine Großmutter ist wirklich tolerant! Ihr werdet euch prima verstehen!“
„Wenn du meinst,“ antwortet Leila. Ihr Tonfall ist jetzt monoton, beinahe abweisend.
Dieses Thema ist ein wunder Punkt. Sobald ich es anspreche, verschlechtert sich Leilas Laune.
Nach der letzten Stunde wartet Leila auf mich vor der Schule. Sie lädt mich ein, bei ihr noch einen Kaffee zu trinken. Auf dem Heimweg wirkt Leila in sich gekehrt. Ich versuche sie mit etwas Smalltalk auf andere Gedanken zu bringen, habe damit aber keinen Erfolg.
Als wir endlich am Ziel sind, legt Leila wie gewohnt im Flur ihr weißes Gewand ab und fesselt sich mit einer Kette an das Schienensystem im Haus. Anschließend folge ich Leila in die Küche. Während sie Kaffee aufsetzt, beschließe ich noch einmal das Thema Großmutter anzusprechen:
„Meine Oma hätte sicher kein Problem damit, dass Treffen zu verschieben. Vielleicht eine oder zwei Wochen später? Dann hättest du mehr Zeit, dich wieder an die Fesseln zu gewöhnen.“
„Nein, dass würde nicht helfen,“ antwortet meine Freundin. „Es ist nur...“
Sie stockt, sucht nach den passenden Worten.
„Deine Oma ist bestimmt nett. Aber deine Familie besteht nicht nur aus einer Person. Was kommt als nächstes? Vielleicht verplappert sich deine Großmutter in Gegenwart deiner Eltern? Wie würden die über mich denken? Was ist mit dem Rest der Verwandtschaft? Onkel, Tante? Soll ich die alle kennenlernen? Ich bin ein Freak aber ich will nicht wie eine Zirkusattraktion von Person zu Person ziehen um immer wieder aufs Neue angestarrt zu werden.“
„Meine Oma wird dichthalten. Aber ich verstehe deine Sorge. Ziehen wir das Treffen mit meiner Großmutter durch und wenn das geschafft ist, erspare ich dir weitere Verwandtschaftsbesuche. Abgemacht?“
Leila nimmt meinen Vorschlag dankbar an und zu meiner Erleichterung bessert sich ihre Laune spürbar.
Ebenso erleichtert und auch überrascht verfolge ich, wie mühelos sich Leila in den nächsten Tagen wieder an ihren Alltag gewöhnt. Ich bin umso mehr erstaunt, als ich mitbekomme, wie Cyria sich verhält. Frau Epikuron arbeitet inzwischen wieder ganztags und tritt, wie angekündigt, immer seltener als Aufsichtsperson in Erscheinung. Cyria hingegen hat unregelmäßige Arbeitszeiten und ist nur allzu gerne bereit einen Teil ihrer Freizeit zu investieren um Leila zu beaufsichtigen.
Sie kontrolliert mit beängstigender Gründlichkeit Leilas Arbeit und verhängt mit Lust überzogene Strafen für lächerliche Fehler. Und Leila beschwert sich nicht. Im Gegenteil. Sie nimmt Cyrias Strenge als Herausforderung an.
Cyrias drakonisches Regime hat zur Folge, dass ich mit Leila nur wenig Zeit verbringen kann. Die gemeinsamen Stunden werden dadurch umso kostbarer.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von pfeffer am 22.02.16 um 23:58 geändert
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:22.02.16 23:24 IP: gespeichert
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*** Ein kleiner Triumph ***
Endlich Montag. Ich glaube nicht, dass mir diese Worte schon einmal über die Lippen gekommen sind. Wie sich die Zeiten ändern. Nach dem Wochenende folgt Leilas freier Tag und Cyria hält sich auffallend zurück. Grundsätzlich hätte sie die Möglichkeit gehabt, Leilas Freizeit als Strafe einzuschränken. Mit Blick auf die vergangenen Tage hätte es mich nicht gewundert. Aber Cyria zeigt uns plötzlich eine andere Seite.
In der vergangenen Woche hat sich mein Eindruck bestätigt. Cyria ist in meinen Augen ohne Zweifel eine Sadistin. Allerdings eine Sadistin mit Verstand. Sie ist hart und verlangt Leila sehr viel ab. Aber sie ist sich auch der Tatsache bewusst, dass Leila nicht beliebig viel einstecken kann. Darum gewährt sie ihr diesen freien Tag.
Und sie belässt es auch nicht dabei, Leila einfach nur in Ruhe zu lassen. Als wir nach der Schule zu Leila gehen, wartet Cyria mit einem einfachen Mittagessen auf uns. Sie nimmt Leila das Mundgitter ab, damit sie normal essen kann und lobt meine Freundin sogar für ihren Einsatz.
„Du musst zwar noch viel lernen aber ich habe den Eindruck, dass du dich ehrlich bemühst und stetig Fortschritte machst,“ sagt Cyria und zwinkert Leila zu.
„Das verdanke ich eurem unermüdlichen Einsatz, Herrin. Mit eurer strengen Hand führt ihr mich auf den richtigen Weg,“ erwidert meine Freundin.
Die beiden plaudern vergnügt miteinander.
„Nach der ganzen Arbeit hast du dir eine Pause verdient,“ sage ich.
Meine Stimme ist im Gegensatz zu den beiden ernst und sehr bestimmt. Ich will, dass mein Satz wie eine Anweisung klingt. Vor allem, weil ich sicherstellen möchte, dass Leila auch tatsächlich eine Pause bekommt. Aber mich bewegt nicht nur die Sorge um Leilas Wohlergehen. Cyria hat mir Leila in den vergangenen Tagen entzogen. Wir hatten kaum Zeit füreinander. Das werde ich ändern und dazu werde ich Cyria mit ihrer eigenen Waffe schlagen: Autorität.
Leila und Cyria schauen mich an. Für einen kurzen Moment herrscht Stille. So bin ich bisher noch nie in diesem Haus aufgetreten.
„Klar, natürlich hast du dir eine Pause verdient,“ erwidert Cyria und schaut abwechselnd zu mir und zu Leila.
Leila sagt daraufhin: „Danke. Das ist lieb von euch,“ und senkt ihren Blick auf ihre auf dem Tisch liegenden schwarz verpackten Hände.
Ich schaue zu Leila.
„Morgen wirst du dich wieder deinen Aufgaben widmen. Heute aber sollst du dich erholen. Du hast mir mal gesagt, dass du dich früher zur Entspannung gerne in die Wanne gelegt hast. Leg dich aufs Sofa, Cyria und ich kümmern uns um alles,“ verkünde ich und nicke Cyria zu.
Die schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an, nickt dann aber ebenfalls und steht auf. Leila fügt sich sofort und geht zum Sofa. Ich stehe als letztes auf und folge Cyria nach oben in Richtung Bad.
Auf der Treppe bemerkt Cyria: „So kenne ich dich ja gar nicht. Hast du über Nacht einen Kurs für angehende Herren gemacht?“
„Aus deinem Mund nehme ich das als Kompliment,“ antworte ich.
Fürs Vorbereiten einer Badewanne braucht man eigentlich nur eine Person. Ich lasse das Wasser ein und kontrolliere die Temperatur, während Cyria neben mir steht. Sie hätte nicht mitkommen brauchen aber ich werte es als Erfolg, dass sie mir widerspruchslos gefolgt ist. Damit sie sich nicht gänzlich überflüssig vorkommt, überlasse ich ihr die Wahl der Badezusätze. Als wir fertig sind, gehen wir wieder nach unten.
Cyria beeilt sich dabei als erste aus dem Bad zu kommen. Auf der Treppe wirft sie einen Blick über die Schulter. Ich bin einige Stufen hinter ihr. Im Flur angekommen macht Cyria mehrere weite Sätze Richtung Wohnzimmer. Kein Zweifel, sie will Leila selbst in die Badewanne schicken und mir damit zuvorkommen.
Ich gehe ihr langsam hinterher. Diesen winzigen Triumph gönne ich ihr gerne, denn sie hat mir damit gezeigt, dass sie mich als ernstzunehmende Konkurrenz begreift. Ich habe nicht die Absicht mir Cyria zur Feindin zu machen – aber Leila und ich sind ein Paar und ich werde mich nicht aus Leilas Leben verdrängen lassen.
Aus dem Wohnzimmer höre ich Cyrias Stimme:
„Hoch mit dir, die Wanne steht für dich bereit!“
Leila antwortet: „Danke Herrin,“ und geht in Richtung Flur, wo sie auf mich trifft. Ich lächle sie an, will an ihr vorbeigehen aber sie hält mich auf und fällt vor mir auf die Knie. Sie schaut vom Boden aus nach oben und sagt:
„Geliebter Herr, vielen Dank, dass ihr so gut für mich sorgt. Gestattet ihr mir das Wannenbad?“
Ich streichle ihr mit einer Hand über die Maske – um Zeit zu gewinnen. Sie hat mich überrascht.
„Ja, geh nur. In 20 Minuten komme ich nach oben um dich abzutrocknen,“ sage ich.
Meine Freundin steht auf und geht die Treppe hoch.
Cyria hat vom Wohnzimmer aus alles beobachtet. Sie steht mitten im Raum. Beide Arme hängen schlaff an ihrem Oberkörper herab. Ihre Mundwinkel haben einen leichten Zug nach unten. Sie sieht aus wie ein begossener Pudel. Die Dienerin Leila, um deren Gunst wir beide buhlen, hat gerade deutlich gemacht, wer ihr Favorit ist.
Innerlich mache ich einen Luftsprung. Meine Freude behalte ich aber für mich. Das dümmste wäre es jetzt, Cyria meinen Erfolg unter die Nase zu reiben. Im besten Fall wird Cyria ohne großen Widerstand akzeptieren, dass sie in Zukunft nicht mehr allein über Leila bestimmen kann. Dazu darf ich ihr die eigene Niederlage nicht unnötig schwer machen. Um die Wogen zu glätten, gehe ich ein paar Schritte auf Cyria zu und frage freundlich:
„Wollen wir noch einen Kaffee trinken?“
Sie nickt und folgt mir in die Küche.
Während die Kaffeemaschine rackert, fasse ich einen neuen Plan. Cyria soll nicht den Eindruck bekommen, dass ich sie aus Leilas Leben vollkommen heraushalten will. Daher komme ich auf die Idee, sie bei dem Entwurf für Leilas neue Fessel als Ideengeberin zu beteiligen. Sie hat extra darum gebeten, dass wir sie um Rat fragen sollen. Welchen Schaden könnte sie dabei schon anrichten? Leila und ich haben festgelegt, dass wir die Fessel beide zusammen entwerfen. Also kann Cyria mich nicht übergehen.
„Erinnerst du dich noch an die Fessel, die Leila und ich zusammen entwerfen wollen?“ frage ich, während ich den Kaffee in zwei Becher fülle.
Cyria, die bis jetzt zu Boden geschaut hat, richtet ihren Blick auf mich.
„Ja,“ antwortet sie.
„Du hast in dem Bereich viel mehr Erfahrung als ich. Würdest du uns helfen?“
Durchschaut sie meine Idee? Ist das für sie in diesem Moment überhaupt wichtig? Ihre Augen werden groß, ihr Gesichtsausdruck hellt sich auf.
„Ja, sehr gerne,“ sagt sie und klingt wie ein Kind, dass gefragt wurde ob es die Weihnachtsgeschenke einen Tag vorher auspacken möchte.
„Hast du schon ein paar Ideen?“
Wieder beeilt sie sich „Ja!“ zu sagen, schiebt aber daraufhin nach kurzem Zögern hinterher: „Also grundsätzlich schon. Nur noch nichts konkretes. Gib mir ein paar Tage Zeit. Ich lasse mir was einfallen!“
Damit ist die Stimmung gerettet und unser Gespräch beendet. Während wir Kaffee trinken, plaudern wir ein wenig aber ich merke sofort, dass Cyria nicht bei der Sache ist. Die unverhoffte Möglichkeit Einfluss auf Leila zu nehmen nimmt sie sofort gefangen und etwa zehn Minuten später verabschiedet sie sich. Ich bleibe allein zurück, freue mich über meinen Erfolg und wundere mich gleichzeitig, wie einfach es war Cyria ihre scheinbar allmächtige Stellung streitig zu machen.
Die nächsten Minuten vergehen quälend langsam. Leila abzutrocknen ist streng genommen total überflüssig. Das kann sie schließlich selbst. Aber es war die beste Möglichkeit um ihr auf die Schnelle eine weitere Anweisung zu geben. Und außerdem sehne ich mich danach meiner Freundin endlich wieder ganz nah zu sein.
Ich hole mir ein frisches Handtuch und gehe nach oben zum Bad. Die Tür ist zu aber nicht abgeschlossen. Ich klopfe, Leila antwortet „Herein,“ und ich öffne die Tür. Wie erwartet liegt sie in der Wanne. Nur die Maske schaut aus dem Wasser heraus.
„Wie geht’s dir?“ frage ich und schließe hinter mir die Tür.
„Wunderbar,“ antwortet sie, legt ihren Kopf zur Seite und fügt hinzu: „Mein geliebter Herr.“
Es klingt verschmitzt, nicht ganz erst gemeint.
Sie steht auf, ohne dass ich sie dazu auffordern muss. Grazil steigt sie aus der Wanne und stellt sich vor mir auf. Einzelne Wassertropfen lösen sich von dem Metall ihres BHs und des Keuschheitsgürtels.
„Nimm deine Arme hoch,“ sage ich und versuche dabei dominant zu klingen. Ein schmaler Grat. Wird die Stimme zu weich, verfehlt das Kommando seine Wirkung. Klingt sie zu hart, wird es albern.
Leila gehorcht und ich beginne ganz langsam sie abzutrocknen. Ich fange mit ihrer Maske an, fahre dann mit dem Handtuch über ihren Oberkörper. Spätestens jetzt ist ihr klar, dass das Abtrocknen nur ein Vorwand ist.
Sie spielt nur all zu gerne mit, nimmt ihre Arme herunter und legt sie mir auf die Schultern. Ein verlockendes Angebot. Trotz Keuschheitsgürtel. Aber ich habe Gefallen an meiner Autorität gefunden. Deshalb sage ich ruhig aber bestimmt:
„Nimm deine Arme hoch und dreh dich um.“
Für einen kurzen Augenblick wartet sie. Meine ich es ernst? Dann fügt sie sich und wendet mir den Rücken zu.
Jetzt wird nach meinen Regeln gespielt.
„Schließe deine Augen,“ sage ich und streichle mit dem Handtuch an ihrem Hals herab. Der weiche Stoff trifft auf die harten Schalen ihres BH. Sie legt ihren Kopf nach hinten. Ich stehe ganz nah bei ihr. Endlich wieder nur wir zwei. Zu lange musste ich auf diesen Moment warten. Ihr muss es ebenso gehen. Sie schmiegt sich eng an mich, behält dabei aber brav ihre Arme in der Luft.
Ich will nicht, dass müde Arme sie ablenken. Also greife ich nach ihren Händen und führe sie auf ihren Rücken. Leila versteht sofort. Sie kreuzt ihre Handgelenke auf dem Rücken. Diese Position erlaubt es ihr, selbst wieder eine aktivere Rolle zu übernehmen – und zwar in dem sie versucht mit ihren Händen auf dem Rücken meinen Gürtel zu öffnen.
Alles zu seiner Zeit. Ich gebe ihren Händen einen leichten Klaps, greife mir die Handgelenke und lege sie übereinander. Dann gehe ich in die Hocke und streichle ganz langsam über die Innenseiten ihrer Schenkel. Ihr Atem wird schneller und ich bereue es, dass ich sie davon abgehalten habe den Gürtel meiner unangenehm eng gewordenen Hose zu öffnen. Selbst schuld. Aus ihren Gedanken ist mein Gürtel inzwischen verschwunden. Wahrscheinlich kreisen sie gerade nur um ihren eigenen Gürtel aus Metall.
Das Handtuch liegt neben mir auf dem Boden. Ich habe mich wieder aufgerichtet und stehe hinter ihr. Meine Hände streicheln über ihren Körper, meine Lippen fahren über ihre Schulter. Sie presst ihren Hintern in meinen Schoss. Der Weg zwischen ihre Beine ist versperrt, ihre Brüste unter Stahl verborgen aber meine Hände und meine Küsse bringen sie trotzdem in Fahrt. Ich genieße es, mit meinen Händen den Konturen ihres zarten Körpers zu folgen und fühle, wie sie unter meinen Fingerkuppen zergeht.
Und es ist etwas hinzugekommen. Mit einem einfachen Handgriff habe ich ihre Hände auf ihrem Rücken fixiert. Nicht mit einer Fessel. Nur mit meinen eigenen Händen habe ich bestimmt, welche Position sie einnehmen soll und sie gehorcht. Sie übernimmt nicht die Regie.
Es ist erregend, Leila zu dirigieren. Besonders weil sie keine willenlose Puppe ist. Sie bewegt immer wieder ihre Hände; dreht ihren Kopf in meine Richtung, versucht etwas zu sagen und dreht ihn dann wieder zur Seite. Sie ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite der Wunsch, auf die Situation Einfluss zu nehmen. Auf der anderen Seite die Lust an der Unterwerfung.
„Mehr gibt es für dich nicht,“ sage ich schließlich und fahre mit einer Hand über ihren Keuschheitsgürtel. Sie weiß selbst, dass ihr der Höhepunkt verwehrt bleiben wird. Hätte ich diesen Satz besser für mich behalten? Ist es zu gemein, sie extra darauf hinzuweisen?
Meine Freundin lässt ihren Kopf hängen. Ich lege meine Arme um sie, drehe sie zu mir und ziehe sie in meine Richtung.
„Du hast selbst gesagt, dass wir den Gürtel nicht überlisten können,“ sage ich.
Das waren ihre eigenen Worte als wir zu zweit im Keller waren – unmittelbar nachdem sie ihre Fesseln wieder angelegt hatte. Sie hat gesagt, dass es sich unglaublich anfühlt den Fesseln wieder hilflos ausgeliefert zu sein. Inzwischen hat sie sich wieder an ihren Metallpanzer gewöhnt aber vielleicht hilft ihr die Erinnerung an diesen Moment dabei jetzt mit ihrer Situation klar zu kommen.
Ich versuche, den Keuschheitsgürtel mit Erinnerungen an den Keuschheitsgürtel erträglich zu machen. Ein reichlich verworrener Plan der, ehrlich betrachtet, auch meiner immer noch verdammt engen Hose geschuldet ist. Als Leila damals im Keller von ihren Gefühlen nach dem Wiederanlegen des Keuschheitsgürtels gesprochen hat, hat sie damit nicht nur sich selbst in Fahrt gebracht.
„Keine Chance,“ sagt sie leise.
„Keine Chance,“ wiederhole ich und drücke ganz leicht gegen den Frontschild ihres Keuschheitsgürtels.
„Gestern Abend hat mich die schwarze Box...“ sie stoppt.
Meine Finger gleiten über den Rand des Metallschilds. Durch die Maske klingt ihr schneller werdender Atem gedämpft.
„Ja?“ frage ich.
„Sie hat mich stimuliert. Ich war fast eingeschlafen, als es anfing. Es war wie ein Traum. Ich habe geträumt, dass du... sehr streng bist. Und dann war es vorbei. Wie immer hat die Box aufgehört bevor es richtig schön geworden ist. Ich konnte nur noch an meinen Fesseln zerren, bis ich endlich eingeschlafen bin. Das war schrecklich – schrecklich schön.“
Sie verliert ihren eigenen Kampf um Selbstbeherrschung und nimmt ihre Hände nach vorne. Eine Hand greift nach meiner eigenen Hand und presst sie gegen den Keuschheitsgürtel, die andere sucht nach der nicht vorhandenen Lücke um unter den Metallschild zu gelangen.
„Nein,“ sage ich ebenso ruhig wie bestimmt, befreie meine gefangene Hand aus ihrem Griff und führe ihre Handgelenke wieder auf ihrem Rücken zusammen. Sie lässt es geschehen.
Ich halte ihre Hände auf dem Rücken fest. Ganz locker. Sie könnte sich mit Leichtigkeit befreien, wenn sie wollte. Aber sie tut es nicht. Während ihr Atem ruhiger wird, frage ich mich, ob ich zu weit gegangen bin.
Sie schmiegt sich an mich. Ich lasse ihre Handgelenke los und umarme sie. Ihre Maske liegt auf meinem Brustkorb und ihr Atem wird stetig langsamer. Leilas wiederkehrende Ruhe lenkt meine Aufmerksamkeit auf mein eigenes, drängendes Bedürfnis. Jetzt würde ich sie nicht davon abhalten, meinen Gürtel zu öffnen. Aber wie soll ich ihr das mitteilen? Sie hat sich gerade erst wieder beruhigt; hat akzeptiert, dass am Keuschheitsgürtel nichts zu ändern ist. Im Keller hat sie mich verwöhnt, während sie selbst leer ausgegangen ist. Aber dabei hatte sie die Initiative übernommen. Kann ich das von ihr verlangen? Ein knappes Kommando, Druck auf die Schultern, ´Runter mit dir!´ - So würde Cyria vielleicht handeln, wenn sie ein Mann wäre.
Leila reißt mich aus meinen Gedanken, in dem sie vor mir auf die Knie geht. Ihre Hände behält sie dabei auf dem Rücken.
„Geliebter Herr, darf ich meine Hände benutzen und meine Augen öffnen?“ fragt sie.
„Ja,“ antworte ich.
Sie öffnet meine Hose, zieht sie herunter und widmet sich dann meinem besten Stück. Genau wie im Keller geht sie langsam vor. Behutsam fährt sie der Länge nach über den Schaft. Ihre zarten Hände bewegen sich auf und ab. Dann ein Intermezzo, bevor sie mich über die Schwelle führen wird. Ihre Finger spielen mit meinem Schwanz. Es sind kurze Berührungen, beinahe nur noch ein Hauch. Dieses delikate Spiel war zuerst ein Genuss aber jetzt zieht sie es in die Länge. Will sie, dass ich ebenfalls leer ausgehe? Oder provoziert sie eine Reaktion?
Ich schaue zu ihr herunter, lächle sie an und sage: „Mach bitte weiter.“
Sie schaut zu mir nach oben. Wie gerne wüsste ich jetzt, was unter ihrer Maske vor sich geht. Vor mir sehe ich nur die harte Schale und die schwarzen Augengläser.
Keine Antwort. Stattdessen setzt sie nun wieder ihre beiden Hände ein. Nicht grob – aber zielgerichtet, ohne sich dabei zu hetzen. Ich bemerke sofort, dass sie sich große Mühe gibt. Viele Möglichkeiten hat sie nicht. Abgesehen von ihren Händen bleibt ihr nur noch ein Lufthauch durch das Mundgitter ihrer Maske. Sie setzt alles ein, was sie hat und kurz darauf führt sie mich ans Ziel. Die Spuren landen auf ihrer Maske, ein paar Ausreißer verteilen sich auf ihrem Torso.
„Danke,“ bringe ich schnaufend hervor.
„Bitte, mein geliebter Herr,“ antwortet sie, vor mir kniend.
Ich helfe ihr hoch und deute auf die Badewanne. Sie versteht sofort, steigt über den Rand der Wanne und beginnt sich heiß abzuduschen. Ich drehe mich um und will das Bad verlassen. Wenn ich noch einmal versuche Leila abzutrocknen, werden wir wohl vor Einbruch der Dunkelheit nicht aus dem Badezimmer kommen. Stattdessen möchte ich meine Freundin mit einem Becher Kakao überraschen, sobald sie sich angezogen hat und aus dem Bad kommt.
Aber sie hält mich auf.
„Jakob,“ sagt sie, stellt das Wasser ab und will den Duschkopf einhängen. Dabei wird sie plötzlich so hektisch, dass ihr der Duschkopf aus der Hand gleitet und in die Badewanne fällt. „Mein Herr,“ fügt sie eilig hinzu, während sie den Schlauch aus der Badewanne fischt.
„Du musst mich nicht immer „Herr“ nennen,“ sage ich.
Sie steigt aus der Wanne und geht vor mir auf die Knie.
„Ich habe euch schlecht... gedient. Ihr solltet mich bestrafen.“
„Schlecht gedient? Du hast mir hervorragend gedient,“ antworte ich, gehe in die Hocke und will sie hochziehen.
Sie lässt sich nicht von mir auf die Beine helfen.
„Ich habe, als ich euch verwöhnt habe mit Absicht... naja... langsamer gemacht und euch zuerst nicht kommen lassen,“ sagt sie.
„Das ist doch nicht schlimm. Vielleicht hat es die Sache sogar interessanter gemacht?“ sage ich und versuche ein verwegenes Grinsen.
Mit dieser Antwort hat sie nicht gerechnet. Nach einer kurzen Pause sagt sie:
„Aber ich habe es nur gemacht um euch zu testen.“ Sie klingt beinahe etwas empört.
„Und was wolltest du mit deinem Test herausfinden?“ frage ich.
„Wie du... äh... wie ihr reagieren würdet!“ erklärt sie.
„Habe ich den Test bestanden?“ frage ich.
Dieses Gespräch entwickelt sich vollkommen anders als von meiner Freundin erwartet. Wieder eine Pause.
„Sei ehrlich,“ sage ich um sie zu einer Antwort zu ermutigen.
„Ein bisschen,“ bringt sie schließlich zögernd hervor.
„Und was hätte ich tun sollen um den Test zu bestehen? Als heroisches Beispiel für Selbstbeherrschung auf den Höhepunkt verzichten?“ frage ich.
„Nein,“ erwidert sie sofort. „Als Dienerin kommt für mich dein Vergnügen an erster Stelle. Ich darf nicht irgendwelche Spielchen treiben um dich zu testen und dir dafür deinen Spaß verderben.“
Ich will darauf antworten, aber sie hält einen Zeigefinger in die Luft und sagt:
„Warte...“ Sie sucht nach den passenden Worten, richtet ihren Blick dann kurz zu Boden ehe sie mit fester Stimme weiterspricht:
„Disziplin ist sehr wichtig für mich. Du musst mich für meinen Fehler hart bestrafen! Sei streng! Ich meine, seid streng, mein geliebter Herr! Und du musst mich dafür bestrafen, dass ich dich nicht als Herren anspreche! Mindestens 40 Schläge auf den Hintern!“
Jetzt bin ich überrascht. Ich habe zwar vermutet, dass es ihr um Disziplin gehen würde aber über eine besondere Anrede für mich haben wir noch nie gesprochen.
„40 Schläge?“ frage ich ungläubig.
„Mindestens,“ erwidert sie.
Leilas Wunsch sollte mich nicht überraschen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich ihr den Hintern versohle. Ich bin mir inzwischen sicher, dass der eine oder andere Klaps für sie nicht nur eine Strafe ist. Vielleicht wäre es sogar weit schlimmer, wenn ich sie nicht bestrafen würde? Diese Überlegung bringt mich auf eine Idee.
„Ok. Pass auf. Ich werde dich jetzt für 20 Minuten allein lassen. In dieser Zeit wirst du dieses Bad putzen. Im Anschluss werde ich deine Arbeit kontrollieren. Wenn ich zufrieden bin, bekommst du zehn Schläge. Wenn ich nicht zufrieden bin, bekommst du nur fünf. Verstanden?“
„Was? Aber... das macht doch keinen Sinn,“ erwidert sie.
„Wenn du ungehorsam bist, bekommst du gar keine Schläge.“
Zwei schwarze Augengläser starren mich an. Ich schaue zurück und versuche dabei so entschlossen wie nur möglich zu wirken.
„Natürlich, wie ihr wünscht, mein geliebter Herr,“ sagt Leila endlich.
„Brav,“ antworte ich und verlasse das Bad.
Ich warte in der Küche. Wie wird meine Freundin mit diesem Dilemma umgehen? Ist es für sie überhaupt ein Dilemma? Sie hat sich eine harte Strafe gewünscht und muss als Kettenschwester danach streben, jede Aufgabe mit ganzer Hingabe zu meistern.
Ein paar Minuten vor Ablauf der Frist mache ich für Leila einen Becher Kakao. Anschließend gehe ich nach oben, lasse den Becher aber in der Küche stehen.
Zurück im Bad erwartet Leila mich auf dem Boden kniend. Sie hat ihren schwarzen Latexanzug wieder angezogen. Als ich die Tür öffne, senkt sie ihren Kopf nach unten.
„Geliebter Herr, bitte kontrolliert meine Arbeit so sorgfältig wie möglich,“ sagt sie.
Der Raum sieht makellos aus. Ich zögere dabei über die Türschwelle zu treten und damit unweigerlich den perfekt gereinigten Boden zu beschmutzen. Aber mir bleibt keine Wahl. Ich gehe an Leila vorbei, die auf Knien bleibt, und lasse meinen Blick über die Fliesen schweifen. Die Armaturen glänzen, kein einziger Wassertropfen auf den Spiegeln und selbst die Abflüsse sehen fast aus wie neu.
Ich gehe zu Leila, reiche ihre eine Hand und helfe ihr hoch.
„Ausgezeichnet. Du hast dir deine Strafe mehr als verdient,“ erkläre ich betont freundlich.
Sie steht auf.
„Komm bitte mit,“ sage ich und führe sie in die Küche.
Ich sage ihr, dass sie sich über den Küchentisch beugen soll. Am anderen Ende des Tisches, genau vor ihren Augen, steht der Becher Kakao.
„Zehn Schläge,“ kündige ich.
Ich schlage nicht mit ganzer Kraft zu, versuche den Schwung aber trotzdem so zu dosieren, dass sie etwas spürt. Sie zählt jeden Schlag mit, ohne dass ich sie dazu auffordere.
„Zehn, danke mein geliebter Herr.“
„Du hast es überstanden,“ sage ich, gehe am Tisch entlang und schiebe den Kakao in ihre Richtung.
„Für dich.“
Leila richtet sich auf und nimmt sich den Becher. Ich hole aus dem Küchenschrank einen Strohhalm und gebe ihn ihr. Sie nimmt einen Schluck und bedankt sich. Davon abgesehen wechseln wir in den nächsten Minuten kein einziges Wort. Die Strafe als Belohnung für gute Arbeit hat meine Freundin vollkommen aus dem Konzept gebracht.
„Das war gemein,“ sagt meine Freundin endlich und schaut dabei auf ihren Kakao.
„Warum? Ich habe dir doch die Wahl gelassen,“ erwidere ich.
„Tolle Auswahl. Eine Dienerin sollte nicht für gute Arbeit bestraft werden.“
„Aber... du wolltest doch bestraft werden?“ sage ich.
„Ja, aber doch nicht so.“
Sie stellt ihren Kakao auf dem Tisch ab, geht zu mir und legt mir ihre Arme auf die Schultern.
„Du warst gerade ein schlechter Herr. Als Kettenschwester brauche ich klare Regeln und die Gewissheit, dass du mich streng bestrafst, wenn ich die Regeln missachte oder mich schlecht benehme. Eine Dienerin sollte sich nicht extra anstrengen müssen, nur um ihre Strafe zu bekommen. Das ist... total verkehrte Welt! Wie bist du bloß auf diese Idee gekommen?“
Ihre Kritik trägt sie mit einem hörbaren Augenzwinkern vor, aber ernst gemeint ist sie trotzdem.
„Ich wollte eben sehen, wie du dich verhältst,“ erkläre ich.
„Das geht so nicht. Du musst konsequent sein. Keine Experimente!“ erwidert sie und tippt mit dem Zeigefinger auf meinen Brustkorb.
„Aber du hast doch mit den Experimenten selber angefangen!“ sage ich.
„Stimmt aber dafür hättest du mich doch auch bestrafen müssen!“ antwortet sie.
„Vielleicht war das Experiment ja die Strafe?“ sage ich.
„Wenn das deine Strafe war, dann war das viel zu lasch. Wenn du mit deiner Kettenschwester nicht streng genug bist, passiert alles mögliche. Ich duze dich immer noch. Das geht doch nicht.“
Anhand ihrer Stimme und ihrer Gestik ist zu erkennen, dass sie mir nicht böse ist. Kein Wutanfall sondern ihr Versuch, Einfluss auf die Situation zu nehmen.
„Ich dachte, als Dienerin brauchst du klare Regeln? Wir haben uns noch nie darüber unterhalten, wie du mich anreden solltest. Es gibt dazu keine Regel, also kannst du mich anreden wie du willst,“ erkläre ich.
„Schon. Aber das versteht sich doch von selbst. Wir sollten das bei dieser Gelegenheit gleich festlegen. Wie soll ich dich anreden? Geliebter Herr, verehrter Herr, Meister, Gebieter?“
„Ich bin doch noch gar nicht offiziell dein Herr,“ gebe ich zu Bedenken.
„Es kann nicht schaden, wenn ich deine zukünftige Anrede gleich verinnerliche,“ erwidert sie.
„Ich möchte nicht, dass du mich ständig mit dem Majestätsplural ansprichst. Jakob reicht völlig. Alles andere legen wir fest, wenn die Gemeinschaft mir ihren Segen gibt.“
„Aber warum denn? Jede Kettenschwester spricht ihre Herrinnen und Herren auf eine besondere Art und Weise an.“
Leila lässt ihren Kopf hängen. Mein Blick fällt auf die Küchenuhr. In eineinhalb Stunden sind wir bei meiner Oma verabredet. Meine Freundin sollte vor diesem Besuch keine schlechte Laune haben.
„Weißt du was? Ich stelle es dir einfach frei, wie du mich anreden möchtest. Wenn du Lust hast, kannst du verschiedene Varianten ausprobieren. Herr, Meister und so weiter. Und wenn ich offiziell dein Meister werde, wählen wir die Anrede aus, die uns am besten gefallen hat.“
Sie schaut zu mir hoch.
„Du wählst die Anrede aus, die DIR am besten gefallen hat. Und du darfst nicht „Jakob“ nehmen,“ erwidert sie.
„Na gut,“ sage ich, rolle mit den Augen und lächle dabei.
„Siehst du – wenn du dir ganz viel Mühe gibst, wird aus dir ein sehr guter Herr werden,“ sagt sie.
„Ich will´s versuchen,“ erwidere ich und gebe ihr dann mit reichlich Schwung einen Klaps auf den Po.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von pfeffer am 22.02.16 um 23:51 geändert
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marmas71 |
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Story-Writer
HHier
Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur.
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:23.02.16 01:24 IP: gespeichert
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Hallo pfeffer,
Danke für die Fortsetzung, hat mir richtig Spass gemacht sie zu lesen.
Jetzt kommt Jakob ja langsam in die richtung wie er sich als Herr zu verhalten hat.
Die unsicherheiten wird er in der Gemeinschaft bestimmt ablegen.
Viel Spass beim schreiben der weiteren Folgen.
marmas71
Meine Geschichten:
erste: Arbeitslohn leider noch nicht zuende geschrieben.
zweite: Gebändigte Lust leider auch nicht fertig.
dritte: Kurzgeschichte Er stört mich... beendet
vierte: Die Hübsche noch am schreiben
fünfte: Sommerurlaub mit KG
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Story-Writer
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:23.02.16 09:46 IP: gespeichert
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Hallo Pfeffer,
danke für die wieder toll geschriebene und spannende Fortsetzung der Geschichte.
Liege ich richtig mit meiner Einschätzung, dass Paul eigentlich kein "richtiger" Herr, sondern lieber ein (vielleicht etwas dominanterer) Partner von Leila werden möchte? Er liebt wohl das Spiel mit den Ketten, verabscheut aber dieses System aus Unterwerfung und Strafe. Nicht ganz einfach bei dieser Frau...
Die Idee, Cyria kaltzustellen und den Ansatz, Leila "umzudrehen", finde ich spannend. Ich wünsche Jakob jedenfalls viel Erfolg dabei!
Dr. Matze
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Story-Writer
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:24.02.16 08:05 IP: gespeichert
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Beim zweiten Durchlesen ging mir so durch den Kopf, das man für den Job des "Herrn" ein Sadist sein MUSS, kein angelernter, sondern ein angeborener.
Jakob hat ein viel zu großes Herz; wenn er es nicht schafft, Leila "umzudrehen" oder aus ihren Zwängen zu befreien, muss er eigentlich scheitern. Wäre schade um ihn, scheint ein echt feiner Kerl zu sein.
Grüße, Matze
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Story-Writer
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:26.02.16 14:53 IP: gespeichert
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Vielen Dank für euer Lob!
Jakob tut sich in der Tat schwer mit der Rolle, die er nach Leilas Wunsch einnehmen soll. Er ist diesem Spiel aber nicht abgeneigt und wächst an seinen Aufgaben. So radikal wie Cyria wird er wohl nie werden – aber er wird sich definitiv zum Herren entwickeln. Auf seine eigene Art.
Die Frage, ob er dazu ein Sadist sein müsste ist interessant. Leila wäre das wohl nur recht. Aber vielleicht wird die Geschichte auf einen Kompromiss hinauslaufen? Leila akzeptiert, dass ihr Herr sie nicht an der ganz kurzen Leine führen will und Jakob lotet dafür im Gegenzug die Grenzen seiner Dominanz aus.
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Stamm-Gast
Großraum Köln-Bonn
Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!
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RE: Das geheimnisvolle Gespenst
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Datum:26.02.16 21:47 IP: gespeichert
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Hallo Pfeffer.
Schöne Fortsetzung. War mal wieder ein echter Genuß zu lesen.
Jakob hat da ja echt was intersantes an Leila entdeckt. Die scheint ja auf Schmerzen echt abzufahren und macht daher wohl einige Fehler, um daraus Lust zu gewinnen.
Aber was Jakob daraus gemacht hat finde ich toll. So frei nach dem Motto machst du gute Arbeit gibt es ein Belonhnung (Sprich bestrafung), machst deinen Arbeit unzureichend gibt es nichts. Würde das ja noch für ausbaubar halten und finde diese System besser als andersrum. Naja, jedem seine, mir ........ .
MfG Rainman
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