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living_and_laughing
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nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht

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  RE: Anita Datum:02.08.06 05:05 IP: gespeichert Moderator melden


Ach die Forumssoftware iss der Übeltäter.
Und ich dachte, Buttterfly hat plötzlich seinen Hang zur Travestie entdeckt.

Schon dooooof so ein Fehler.
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
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Butterfly Volljährigkeit geprüft
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Dieser Satz ist nicht wahr.

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  RE: Anita Datum:02.08.06 18:45 IP: gespeichert Moderator melden


... böse Forumssoftware, wobei ich mir nach Nachtigalls und Lilalus Hinweis auch ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte...
"... leichtes Schlagen mit der Penisspitze..." das verfälscht dann doch die (von mir) intendierte Bedeutung nicht unerheblich, wenn die Wortersetzung für andere Autoren teils im Sinne des Erfinders sein könnte...

Tiergeschichten hier im Board sind halt (trotz anwesender Nachtigallen (apropos: S0d0mie!!! )) eher eine Seltenheit...

Grüßle
Butterfly
P.S.: und das mit der Travestie möchte ich (sowohl im eher zum Board passenden als auch literarischen Sinne) weit von mir weisen. Nie würde ich...
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SteveN Volljährigkeit geprüft
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Latex ist cool

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latex_steven  
  RE: Anita Datum:02.08.06 19:11 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Schmetterling !

Auweia !
Anita fühlt sich richtig ausgeschlafen ...
Nun sind beide bereit sich mit dem neuen Tribunal zu treffen.

Viele Grüße SteveN
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Butterfly Volljährigkeit geprüft
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Dieser Satz ist nicht wahr.

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  RE: Anita Datum:02.08.06 21:08 IP: gespeichert Moderator melden


... wollen wir doch mal sehen, was für Worte das Forum diesmal verwurstet...

Partytime

Die Verkehrslage war unproblematisch, sie brauchten kaum eine Stunde bis zu dem Waldstück, das mit großen Schildern gepflastert war, die abwechselnd darauf hinwiesen, dass es sich um ein Truppenübungsgelände, Privatbesitz, eine Giftmülldeponie handelte. Aber das hatte alles auf der Wegbeschreibung gestanden und gehörte zur Tarnung; schließlich wäre es nicht gut gewesen, wenn irgendwelche normalen Menschen sich entschieden, hier eine Nachtwanderung abzuhalten.

Es war früher Nachmittag, als sie den Wagen in den Schatten der Bäume abstellten. Schon nach wenige Minuten waren sie angekommen. Einige Biertischgarnituren waren aufgestellt und zwei ältere Frauen eilten geschäftig umher, um die Kuchenplatten bereitzustellen. Ein Mann war dabei, einen Schwenkgrill anzuheizen.
Alles sah nach einem völlig normalen, gemütlichen Nachmittag des Kleingärtnervereins der Brieftaubenzüchter oder einer ähnlichen Organisation aus.

Beklommen gingen Anita und Andreas auf die Lichtung. Er ging auf eine der Frauen zu und hüstelte leise. Sie wandte sich zu ihnen um. Sie lächelte schüchtern. Andreas fühlte, wie sich Anita neben ihm versteifte.

Die Frau begann hektisch zu reden: "Oh. Sie haben gesagt, dass ihr euch angemeldet habt, aber ich habe es gar nicht glauben könnnen..."
Dann merkte sie Anitas Körperhaltung. Sie wurde rot.

"Ich... also, es... also ich habe...", sie brach ab und räusperte sich, dann versuchte sie es nochmal.
"Ich habe mir alles mögliche überlegt, aber es gibt keine Entschuldigung. Ich habe versucht, es euch so einfach wie möglich zu machen, aber sie haben sogar die Medikamente überwacht, die ich euch gegeben habe. Es gab keine Möglichkeit, es für euch schnell und schmerzlos zu machen."

Andreas konnte zwar einiges aus ihren Worten ableiten und das Gesicht der Frau kam ihm vage bekannt vor, aber Anita nahm ihm ab, eine sinnvolle Antwort zu finden.
Mit schneidender Stimme sagte sie: "Frau Doktor Hansen, die Henkerin. Ich hätte nicht erwartet, sie noch einmal wiederzusehen."

Die Schultern der Frau sackten nach vorne. Erst jetzt sah man ihr wahres Alter. Sie war offenbar den Tränen nah. "Sie haben mich gezwungen. Die ersten Male, als ich... geholfen habe, habe ich dafür gesorgt, dass sie keine Schmerzen hatten und nicht zu Bewußtsein kamen. Aber beim vorletzten Mal... beim letzten Mal vor euch... da haben sie Verdacht geschöpft. Sie haben mich überwacht... sie haben..."

Andreas spürte, dass Anita kurz vor einer Explosion stand. Er hatte mittlerweile verstanden, wer vor ihnen stand. Er nahm Anitas Arm und bedeutete ihr, zu gehen. Aber sie blieb stehen und starrte die Frau weiterhin an. Schließlich schnaubte sie leise. In mühsam beherrschtem Tonfall knurrte sie: "Na klar. Sie haben nur ihre Befehle befolgt. Dafür habe ich natürlich Verständnis."
Sie machte eine wütende Bewegung mit den Händen, dann drehte sie sich zur Seite und ließ die Ärztin stehen.

Andreas ging hinter ihr her und griff sie am Arm.
"Meinst du nicht, dass du etwas zu harsch warst?"

Sie blieb stehen und sah ihn an. Sie war immer noch wütend: "Sag mal, verstehst du das nicht? Sie hätte uns beinah umgebracht, verdammt noch mal. Und dann faselt sie etwas davon, dass sie es gerne ´schnell und schmerzlos´ gemacht hätte. Als ob das besser gewesen wäre."

"Versetz dich mal in ihre Position. Wir wären sowieso gestorben. Sie hat sich selber in Gefahr begeben, um anderen zu helfen. Ich glaube nicht, dass sie mit der Art, wie Urteile vollstreckt werden, glücklich war."

Es klang etwas trotzig, als sie antwortete: "Ach lass mich! Ich will doch nur..."
Dann schlug ihre Miene um. Tränen glitzerten in ihren Augen. "Verdammt... sie hat mir weh getan. Sie war das letzte, bevor... ich war so hilflos... Ich hasse sie, am liebsten würde ich..."

Andreas nahm sie in den Arm, ging mit ihr ein paar Schritte auf den Wald zu und wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte. Schließlich fragte er sie: "Meinst du, es wird jetzt wieder gehen?"

Sie schniefte noch einige Male, schließlich nickte sie. Andreas ging zu dem Mann am Grill hinüber. Nach wenigen gewechselten Worten kam er zurück und nahm Anita an der Hand.

Der Mann hatte ihm gesagt, wo sie die Mitglieder des Rates finden würden. Unter einer großen Kastanie standen ein paar Stühle. Zwei Männer und eine junge Frau saßen darauf.
Die drei standen auf und einer der Männer begrüßte sie: "Willkommen. Frau Hoch, Herr Klösgen. Wir freuen uns wirklich sehr, dass sie sich entschieden haben, zu kommen."

Viele Hände wurden geschüttelt.
Dann erklärte die junge Frau: "Die meisten anderen wissen schon Bescheid, deshalb wollten wir euch erklären, wie unsere Regierung in Zukunft funktioniert."

Dann ließen sich die beiden aufklären, dass der Rat nach der Ablösung der bisherigen Diktatur dabei war, ein Triumvirat einzuführen. Und Andreas und Anita standen dem vorläufigen Triumvirat gegenüber. Tatsächlich gab es ein demokratisches Wahlsystem, bei dem rollierend alle zwei Jahre ein Mitglied des Triumvirats ausgetauscht wurde. Damit entspach eine Amtsperiode sechs Jahren.
Die einzige Ausnahme war die erste Wahl. Hierbei wurden alle drei Mitglieder des Triumvirats gewählt. Anschließend wurde gelost, welches Mitglied des Triumvirats zwei, vier oder sechs Jahre Amtszeit hatte.

Anita nickte und unterbrach die Ausführungen, die zunehmend technisch wurden: "Wann ist denn die Wahl? Und wer darf sich zur Wahl stellen?"

Die junge Frau hüstelte und sah hilfesuchend zu den beiden Männern. Der eine, der bisher noch gar nichts gesagt hatte, sprang ein: "Die Wahl findet am Tag vor dem nächsten Vollmond statt. Wahlberechtigt sind alle Wertiere. Und zur Wahl stellen können sich alle Wertiere, ausser euch."

Anita fragte dazwischen: "Wieso nicht wir?"

Der Mann machte ein ernstes Gesicht: "Verwendung von geächteten Waffen ist und bleibt ein Verbrechen. Aber die barbarischen Hinrichtungen gehören der Vergangenheit an. Zukünftig wird niemand lange leiden müssen."
Der Mann räusperte sich, dann fuhr er fort: "Wir haben per Akklmation beschlossen, dass eure Beinah-Hinrichtung durch ihre Grausamkeit ausnahmsweise als praktisch durchgeführt eingestuft wurde."

Andreas sah ihn verdutzt an: "Das heißt, wir sind praktisch tot? Hingerichtet?"

Die junge Frau lächelte. "Äh, eher theoretisch als praktisch, aber vereinfacht gesagt: Ja. Genau. Und deshalb könnt ihr auch nicht gewählt werden."

Anita fuhr durch den Kopf, dass es ziemlich unlogisch war, dass sie dennoch wählen durften. Oder atmen. Aber sie verzichtete darauf, naseweise Fragen zu stellen. Stattdessen fragte sie ernsthaft: "Gut, ich denke, das ist uns alles soweit klar. Allerdings habe ich da ein Problem..."
Sie schilderte, dass sie sehr wenig praktische Erfahrung mit dem Verwandeln hatte und dass sie Probleme hatte, ihr Bewußtsein zu bewahren und die Katze zu kontrollieren.

Das komissarische Triumvirat nickte nachdenklich. Die junge Frau lächelte verständnisvoll: "Das geht vielen jungen Wertieren so. Aber Frau Doktor Hansen kann ihnen da mit Beratung und praktischen Übungen zur Seite stehen."
Sie hüstelte, als sie den Ausdruck auf Anitas Gesicht sah: "Frau Doktor Hansen hat das alles überhaupt ausgelöst. Sie hat herumtelefoniert und die ersten Treffen organisiert. Und als wir dann die Wache am Galgenhügel überwältigt hatten, war sie es, die alle überzeugt hat, dass man euch nicht einfach sterben lassen kann, sondern dass ihr medizinische Versorgung braucht."

Anita schluckte und sah ratlos erst die junge Frau, dann Andreas ratlos an. Dann seufzte sie auf: "Ok. Ich glaube, ich muss mich entschuldigen."


Raubtiere

Anita entschuldigte sich tatsächlich bei der Ärztin, die sich gleich ihres Problemes annahm. Am Anfang war sie sehr scheu und das schlechte Gewissen war ihr deutlich anzumerken. Aber schon nach wenigen Minuten wirkte sie sehr professionell.
Nachdem Anita geschildert hatte, wie es bei ihr aussah, sah die Ärztin sehr nachdenklich aus.

Sie schüttelte den Kopf: "Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber das ist alles nicht richtig so. Es war unverantwortlich, was Herr Traubner ihnen angetan hat. Umso tragischer ist der ganze Rest. Wir hätten viel früher einschreiten müssen."
Sie nahm Anitas Hand: "Sie dürfen das nicht als einen Fluch sehen. Solange sie es als eine Krankheit betrachten, nicht als eine Gabe, solange sie diesen Teil ihrer Person abspalten und verleugnen, solange wird es immer ein Kampf sein. Wenn sie es akzeptieren, bereit sind, als Katze zu rennen und zu jagen, ihre Zähne in das zuckende Fleisch ihrer Beute zu schlagen, dann werden sie auch in Form einer Katze ihr Bewußtsein wahren und steuern. Aber sie werden nicht gegen die Natur ihres Tieres verstoßen können."

Anita sah die Ärztin mit großen Augen an: "Das heißt, es ist nicht eine Frage der Willensstärke? Die Kontrolle zu haben?"

Die ältere Frau lachte: "Ganz im Gegenteil. Je mehr Zwang sie anwenden, desto stärker wird dieser Teil ihrer Person sich gegen sie wenden." Sie wurde wieder ernst und fuhr fort: "Sie kämpfen mit ihrem Spiegelbild. Sie können nicht gegen sich selbst gewinnen. Die Katze ist genauso stark wie sie, weil sei ein und die selbe Person sind."
Dann wurde sie ernst: "Ich hoffe nur, dass sie sich noch nicht zu sehr in diesen Kontrollzwang verrannt haben. Was würden sie normalerweise heute abend tun?"

"Ich... ähm... also... Ich schließe mich in den Keller ein. Die Tür hat ein Zeitschloss, das erst morgen früh wieder zu öffnen ist. So kann niemandem etwas passieren."

Dir Ärztin schüttelte den Kopf. "So kann das nicht bleiben. Ich sollte sie mit in meine kleine Privatklinik nehmen, aber ich kann verstehen, wenn sie mir nicht vertrauen. Für heute und morgen Nacht wird es ihre Notlösung mit dem Keller tun. Aber sie müssen daran arbeiten, sonst werden sie zerbrechen. Versuchen sie, heute abend ganz gelassen zu bleiben. Freuen sie sich auf die Stärke, auf die Geschmeidigkeit ihres Selbst."

Dann wandte sie Andreas an: "Und sie? Sie waren heute nacht dabei? Wie lief ihre Verwandlung?"

Andreas schluckte: "Überhaupt nicht. Ich hatte mich mit Anita zusammen eingesperrt, aber ich habe mich nicht verwandelt. Es wäre das erste Mal gewesen. Die erste Verwandlung findet doch erst bei Vollmond statt, nicht in der Nacht davor, oder?"

Mit einem sehr nachdenklichen Geschichtsausdruck schüttelte die Ärztin den Kopf: "Nein. Das stimmt nicht. Jedenfalls nicht bei Werwölfen." Sie zuckte die Schultern und fuhr fort: "Ihr Katzen seid ziemlich selten, da weiß ich das nicht so genau. Ausser ihnen kenne ich keine lebenden Werkatzen. Scheinbar ist es nicht so ansteckend wie bei Werwölfen, ich weiß es auch nicht. Oder sie haben sich nicht infiziert."
Sie sah ratlos aus, schloss einen Moment die Augen und dachte nach: "Nein. Das kann auch nicht sein. Ein normaler Mensch hätte das nie und nimmer acht Tage lang überlebt."

Sie sah auf die Uhr, dann überlegte sie kurz: "Ich würde vorschlagen, sie fahren nach Hause. Es ist noch genug Zeit. Wenn hier heute zwei ungeübte Katzen mit den Wölfen laufen, dann gibt es ein Riesendurcheinander."

Anita nickte: "Ich hätte das auch nicht vorgehabt. Ich brauche meinen Keller, damit ich niemandem etwas antun kann."

Die Ärztin zog die Augenbrauen zusammen und nickte, obwohl ihr anzusehen war, dass sie lieber den Kopf geschüttelt hätte. Sie drückte Andreas noch eine Karte mit ihrer Telefonnummer in die Hand, dann verabschiedete sie sich von den Beiden.

-----

"All das Gerede von akzeptieren, keinen Zwang anwenden, eins mit der Katze werden. So ein Quatsch. Kein Wunder, dass die alle völlig meschugge sind."

Es dauerte eine Weile, bis Anita sich soweit abgeregt hatte, dass er sich traute, ihr zu widersprechen. "Das hat aber nicht so unsinnig geklungen, was sie gesagt hat, finde ich."

Anita kreuzte die Arme vor der Brust und würdigte ihn keiner Antwort.

Fast fünf Minuten später knurrte sie: "Das schlimme ist, dass sie wahrscheinlich recht hat. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich das geregelt bekommen soll. Wie soll man denn freiwillig etwas, was so anders ist, zu sich einladen, sich ihm ausliefern?"

Andreas zuckte die Schultern: "Ich kann da noch nicht viel zu sagen. Aber du machst dich selber völlig fertig, wenn du dich dagegen wehrst. Das schaffst du auf Dauer nicht."

Anita antwortete nicht, sondern sah konzentriert aus dem Fenster. Nach einiger Zeit fragte Andreas: "Wie machen wir das gleich? Was ist, wenn ich mich nicht verwandele? So eine Nacht wie die letzte möchte ich eigentlich nicht noch einmal haben."

Anita riß ihren Blick von der vorbeiziehenden Landschaft los und sah Andreas an. Dann stimmte sie zu: "Für mich war es auch nicht so schön." Sie seufzte: "Und es wäre wahrscheinlich nicht im Sinne von Frau Doktor Hansen. Ich habe noch nie so hart um die Kontrolle gekämpft wie letzte Nacht. Aber ich hatte ja auch eine gute Motivation."

-----

Zuhause angekommen holte Andreas eine Isomatte, seinen Schlafsack und ein paar Decken aus seiner Wohnung. Er legte sie in einen leeren Kellerraum.
Anita fragte noch, ob es auch wirklich ok sei, wenn sie ihn einschloss. Auf sein Nicken hin warf sie noch einmal einen Blick auf die Uhr, dann ging sie, verriegelte die Tür und ließ das Vorhängeschloss zuschnappen. Dann ging sie zu ihrem Keller, programmierte das Schloss und ging hinein.

-----

Am nächsten Morgen schloss Anita die Tür von Andreas Keller auf. Sie kuschelte sich an ihn und streichelte ihn sanft, bis er aufwachte.

"Hallo, mein kleiner Kater... hattest du eine schöne Nacht?"

Er gähnte laut und ausgiebig, dann antwortete er: "Ich glaube, ich verlege mein Schlafzimmer hier herunter. Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier."

"Das will ich doch gar nicht wissen. Wie war es?"

Er zuckte mit den Schultern: "Ich sage doch. Ich habe geschlafen. Du hattest kaum die Tür zugemacht, als ich eingeschlafen bin. Und ich bin eben erst aufgewacht."

Anita stöhnte laut auf: "Das gibt es doch nicht. Du kannst doch nicht einfach... ich meine..."

"Vergiss es einfach. Ich bin ein ganz normaler Mensch, denke ich. Ich habe keine Ahnung, was los war, warum ich die ´Hinrichtung´ überleben konnte. Vielleicht eine Nebenwirkung von Jonathans Zauber."

Ein Schatten huschte über Anitas Gesicht, dann lächelte sie traurig und zuckte die Schultern.
"Na gut. Ich gehe mal rauf in meine Wohnung und mache mich frisch. Machst du uns Frühstück, wenn du so gut geschlafen hast? Ich komme dann gleich zu dir."

Er hielt sie fest: "Wie war denn deine Nacht? Ging es, oder war es sehr schlimm?"

Sie wich seinem Blick aus und antwortete: "Ging schon. Ich habe die Katze einfach kommen lassen und mich nicht mit ihr herumgeschlagen. Zumindest hat sie mir nicht wehgetan. So, ich geh jetzt. Ich muss duschen. Mach´s gut."
Dann gab sie ihm einen Kuß und verließ den Keller.

Andreas blieb noch einen Moment lang verdutzt sitzen, dann sammelte er seine Sachen ein und ging in seine Wohnung. Er wusch sich, putzte sich die Zähne und fing an Kaffee zu kochen.
Ein Blick in die Brotdose zeigte ihm gähnende Leere. Er sah auf die Uhr: der Bäcker würde bereits auf haben.
Daher ging er in den Flur und die Treppe hinunter. Die Haustüre fiel gerade zu und er hätte schwören können, dass...
Hastig lief er auf die Sraße, dann legte er einen Spurt ein. Sie trug einen großen Wanderrucksack und eine Tasche in der Hand und hatte gerade den Kofferraum ihres Autos geöffnet.

"Anita. Wo willst du...?"

"Laß mich. Ich gehöre nicht hierher. Du gehörst nicht zu mir. Es wäre so schön gewesen, aber so... ich muss gehen."

Andreas sah sie fassungslos an und sah die Tränen in ihren Augen glitzern.
Er holte aus und gab ihr eine Ohrfeige. "Du hast sie wohl nicht mehr alle. Du kannst dich doch nicht einfach wegschleichen, nur weil ich nicht... Ich werde dich nicht gehen lassen, da musst du mich schon k.o. schlagen."
Dann schlug er den Kofferraumdeckel zu, nahm sie an der Hand und ging mit ihr zum Haus zurück. Sie wehrte sich nicht, sondern ging stumm mit.

Im Hausflur blieb er stehen und überlegte kurz. Dann sah er ihr in die Augen: "Ich muss gleich zu meinem Arzt, die Krankmeldung verlängern lassen. Versprichst du mir, dass du dableibst und keine Dummheiten machst, bis wir gesprochen haben?"

Anita nickte mit niedergeschlagenen Augen.

"Gut. Und um sicherzugehen, dass nichts unbeabsichtigtes passiert, schließe ich dich im Keller ein, bis ich wieder da bin. In Ordnung?"

Sie zögerte kurz und es war ihr anzusehen, dass sie überhaupt nicht begeistert war, aber schließlich nickte sie.

Andreas atmete auf, als die Tür hinter ihr zugefallen war.

So würde das nicht weitergehen. Er ging in seine Wohnung und telefonierte.

-----

Zwei Stunden später war er wieder zu Hause. Er kochte noch einmal frischen Kaffee und deckte den Tisch, dann ging er in den Keller.

Anita erwartete ihn mit hängendem Kopf. Sie überfiel ihn mit einem Redeschwall: "Andreas, ich... ich liebe dich. Alles, was du für mich getan hast. Aber ich bin nicht gut für dich. Ich bin krank. Ansteckend. Irgendwann werde ich dich unabsichtlich verletzen, vielleicht töten, vielleicht auch nur infizieren. Ich werde jetzt gehen, und du wirst mich nicht halten, verstehst du?"

Er schüttelte den Kopf: "Lass uns das nach dem Frühstück diskutieren. Von mir aus kannst du dann gehen, wenn du willst."

Sie war nicht begeistert, aber stimmte zu.

Jedesmal, wenn Anita wieder davon anfing, schüttelte Andreas den Kopf und verwies darauf, dass er wenigstens in Ruhe frühstücken wollte. Anita trank den Kaffee, den Andreas ihr eingeschenkt hatte und aß ein halbes Marmeladenbrötchen dazu.

Andreas ließ sich Zeit und beobachtete mit sehr gemischten Gefühlen, wie ihre Augen langsam glasig wurde und schließlich zufielen. Ihr Kopf sackte nach vorne.
Er wartete noch ein paar Minuten, dann nahm er Anita auf den Arm und trug sie in den Keller.

Er hatte Frau Doktor Hansen gegenüber auf sämtliche Knöpfe ihres Schuldkomplexes drücken müssen, bis sie ihm das starke Beruhigungsmittel gegeben hatte, das sich geruchs- und geschmacklos in Kaffee löste.

-----

Andreas lächelte Anita etwas gequält an, als sie schließlich aufwachte.

"Wir sind im Keller. Bitte entschuldige, ich musste das tun. Es kann sein, dass du dich noch eine Weile etwas benommen fühlst und dir schwindelig ist, aber das sollte sich bald geben."

Er machte eine Pause und half ihr, sich aufzusetzen. Er fühlte sich ziemlich fiebrig und etwas schwindelig.

Sie stöhnte: "Was soll das. Warum hast du das gemacht? Glaubst du, so kannst du mich umstimmen? Was soll das nützen? Du kannst mich nicht dauerhaft unter Drogen setzen. Willst du werden, wie Kai?"

Andreas zuckte zusammen, dann schüttelte er den Kopf. Er konnte erst wieder sprechen, als der Raum aufgehört hatte, sich zu drehen: "Nein. Nicht wie Kai. Ich verspreche dir, dass das eine Ausnahme war, und ich das nie wieder machen werde. Aber es musste sein."
Er zögerte einen Moment, dann griff er neben sich. Er wies auf den klaffenden Schnitt in seinem linken Oberarm, dann zeigte er ihr die große Spritze.

"Was soll das?", fragte Anita.

"Ich habe das Zauberband, das Jonathan mir um den Arm geknotet hat durchgeschnitten. Es hatte sich in der Haut festgesetzt, aber sobald ich es durchgeschnitten habe, ist es abgefallen. Dann habe ich mir fünfzig Milliliter von deinem Blut gespritzt. Das muss auf jeden Fall für eine Infektion ausreichen."

Sie sah ihn mit großen Augen an und er fuhr fort: "Wir können erst morgen früh aus dem Keller", er schaute auf die Uhr, aber das Zifferblatt verschwamm vor seinen Augen. Schließlich gelang es dennoch, "und es ist noch eine gute Stunde..."
Dann stöhnte er, nuschelte: "mir ist schlecht...", verdrehte die Augen und klappte zusammen.

Anita versuchte, aufzustehen und nach ihm zu sehen, aber sie fühlte sich selbst noch viel zu benommen. Schließlich schaffte sie es. Sie fühlte seinen Puls, der recht unregelmäßig schlug. Sie versuchte die Tür, aber sie wußte, dass ein Entkommen unmöglich war.
Schließlich rollte sie eine Decke zusammen und legte sie unter seinen Kopf. Sie knöpfte sein Hemd auf, dann setzte sie sich, zog die Knie an den Körper und umschlang sie mit ihren Armen. Sie legte den Kopf auf das rechte Knie und wartete.

Es gab nichts, was sie tun konnte.

Während der erste Krampf sie durchfuhr, sah sie, wie er ebenfalls gequält zuckte.
Sie wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, aber sie wusste, dass sie jetzt nicht alleine war. Das machte es einfacher.

-----

Die beiden schwarzen Katzen beschnüffelten gegenseitig ihre Nasen. Die Schw@nze zuckten aufgeregt hin und her. Die weibliche Katze schnurrte melodisch, was die männliche beantwortete. Dann balgten sie sich kurz und begannen, sich gegenseitig zu lecken.
Schließlich schliefen sie aneinander gekuschelt auf einer der Decken ein.

Finis

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Butterfly am 02.08.06 um 21:09 geändert
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living_and_laughing
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  RE: Anita Datum:02.08.06 22:31 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hab ja gerade einen Bänderanriß in der Schulter. Nicht besonders tragisch, aber schmerzhaft. Insofern bedaure ich schon, nicht auch so ein bisschen zu den Wertieren zu gehören.
Nicht mal zu den Gummibären. *g*

Bei Deiner Geschichte dachte ich ja auch erst, daß der Schluß viel früher kam. Allerdings dachte ich dort, Du hättest die Lust am Weiterschreiben verloren.
So iss es ja doch noch ein nettes Ende geworden, das Zufriedenheit bei (fast?) allen Mitlesern auslöst.
Ein Kuschelende.
*bg*
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Nachtigall
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fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

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  RE: Anita Datum:03.08.06 04:44 IP: gespeichert Moderator melden


*schnurrrrrrr* Jaaaa, ein Kuschelende macht mich sehr zufrieden. Und die Hansen, wer hätte das gedacht...
Obwohl mein Gerechtigkeitssinn empört aufgekreischt hat, weil der Fall mit den "geächteten Waffen" nicht wieder neu aufgerollt wurde: Schließlich war Anita dabei gar nicht beteiligt und Andreas war noch kein Werpanther und hätte gegen Kai ohne das Silber überhaupt keinen Stich gesehen. UNGERECHT! Jawohl. Diese Biester haben wohl noch nie was von "Notwehr" gehört.

Was all meine Vorurteile gegen Rechtsanwälte und Politiker wieder mal voll bestätigt *breitestgrins* .

Ansonsten ein prima Schluss, Butterpilcher...


Frühe Grüße
Nachtigall
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

***
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latex_steven  
  RE: Anita Datum:03.08.06 11:43 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Butterfly !

So hat sich nun Andreas auch zu einem Wertier gemacht.
Er will jetzt mit seiner Anita zusammenbleiben und gemeinsam alt werden.
Ähm, was für eine Lebenserwartung haben eigentlich diese Werkatzen ?
Ansonsten super Geschichte.

Viele Grüße SteveN
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träumerin
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Kiel


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traeumerin_03  
  RE: Anita Datum:05.08.06 17:58 IP: gespeichert Moderator melden


Ohhhhh....
*glücklich und zufrieden seufzel*
Was für eine Geschichte, Süsser! So wunderbar spannend, mit einem meisterlichen Ende!

Natürlich hätte ich zu gern gelesen, wie die beiden ihr Leben als Werkatzen in den Griff bekommen. Aber....das liegt nur daran, dass ich von deinen Geschichten nicht genug bekommen kann!

Es grüsst dich
eine zufrieden vor sich hin schnurrende Träumerin...
der Frühling erwacht.
Und ich erwache mit ihm!

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  RE: Anita Datum:04.01.07 00:34 IP: gespeichert Moderator melden


So, jetzt habe ich es endlich auch geschafft, die letzten Folgen zu lesen.

Schöne Geschichte. Hast Du gut gemacht, Butterfly.

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Zwerglein Volljährigkeit geprüft
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  RE: Anita Datum:18.02.07 19:35 IP: gespeichert Moderator melden


Di Geschichte gefällt mir sehr gut. Es freut mich das es ein glückliches Ende genommen hat.

Danke Butterfly.
-----
liche Grüße Zwerglein.
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