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Katrin-Doris Volljährigkeit geprüft
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Magdeburger Umfeld


Lebe dein Leben bevor es zu spät ist !

Beiträge: 858

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:28.12.16 22:13 IP: gespeichert Moderator melden


Heute bedanke ich mich für die Treue der Leser, die trotz immenser Wartezeiten das hier immer noch lesen.

Danke sage ich erst einmal an: Susi S,Stormanimal, Drachenwind, Heniu, Alter Leser, Online 52 und Der Leser !!!

Mit diesen Zeilen wünsche ich allen hier einen guten Rutsch in das Jahr 2017 und bleibt gesund und munter !!!

Viel Spaß beim lesen...

Teil 143 Madeleines Hochzeit in Nizza...

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Wir gingen wieder mit dem Buttler zum Frühstück und nach der Begrüßung mit allen Anwesenden setzten wir uns an den großen Tisch. Wir frühstückten in Ruhe und Madeleine erklärte uns den weiteren Ablauf des Vormittages. Sie sagte dabei, „Ich habe für euch eine Koryphäe des Frisierhandwerkes bestellt und einen Visagist. In der Hoffnung, dass ihr damit einverstanden seid.“ Natürlich nickten Andrea und ich zustimmend. Dabei sagte ich, „An meine Haut kommt nur H*rmocenta, sonst nichts...“ Ihr Vati guckte mich an und schüttelte kurz seinen Kopf. Anschließend sagte er, „Du bist eine spaßige Frau, aber in Frankreich gibt es nur L- Or*al.“ „Das passt gut, das ist meine Hausmarke, für die verführerischen Tage, wenn ich etwas besonderes brauche, an einer bestimmten Stelle“, antwortete ich im spaßigen Ton. Die Mutti von Madeleine lachte laut auf und guckte meinen Mann an. Michael wurde etwas rot im Gesicht, sagte aber nichts...

Nach dem Frühstück ging ich mit Andrea zu dem sogenannten Starfriseur. Ich sage deshalb Starfriseur, weil er auch nur mit Wasser kocht, im umgangssprachlichen Sinn. Er zeigte mir ein paar Frisuren, in einem Stylemagazin und ich wählte eine schicke Hochsteckfrisur, unter der Bedingung, kein kürzen der Haare. Er faselte nur „Oui“ und kürzte die Spitzen der Haare etwas und als ich zu ihm sagte, „Wenn das nicht besser wird, als bei meiner Tante, geht es für sie dort in die Lehre“, guckte er mich schon verzweifelt an. Andrea kringelte sich schon vor Lachen und darum sagte ich zu meiner Schwester, „Ich habe für dich bereits einen Kurzhaarschnitt bestellt, damit du mal vernünftig aussiehst.“ Sie gab mir, „Du bist vielleicht Blöde heute“, als Antwort...

Er bekam natürlich unsere beiden Frisuren hin und nach einem letzten Spiegelblick sagte ich zu ihm, „Gut gemacht, wenn es meinen Mann gefällt, dann sind sie vielleicht mal auf meiner nicht vorhandenen Homepage zu sehen.“ Dieses Mal hatte er meinen Spaß verstanden und lächelte mich an. Dabei fiel mir auf, dass nicht alle Starfriseure schwul sind, wenn ich so seine Hose betrachtete. Blödes Vorurteil dachte ich nur kurz und ging anschließend zum umziehen.

Ich zog mir vorsichtig die guten alten Nylons an und befestigte sie an dem Hauch von Seide, genannt Strumpfhaltergürtel. Der Slip zeigte auch mehr, als er verbergen sollte und dann kämpfte ich mich durch die Schnüre meines rosafarbenen Korsetts. Es passte immer noch hervorragend und nach der perfekten Schnürung durch Andrea, sagte ich zu ihr, „Na da wollen wir mal sehen, wo die Fettpölsterchen weggedrückt werden.“ Andrea hatte ein leicht pinkfarbenes Korsett gewählt und Klaudia zog mit vollem Enthusiasmus an den Schnüren der Welt. Natürlich war das Unsinn mit den Schnüren der Welt. Mir machte das Spaß und Andrea brauchte doch ein paar Atemübungen, bis ich fertig war. Dabei sagte ich anschließend, „Ey kleines Moppelchen, mal wieder etwas zu viel genascht oder im Bett nur unten gelegen.“ Meine Schwester guckte mich an, enthielt sich aber der Stimme...

Im Nebenraum wartete bereits der Make-up Artist, oder wie man den Quacksalber für Tunken und Tiegel nennt, die viel Geld kosten und eine Frau ins rechte Licht rücken. Ohne dieses Mineralstoffgemisch fühlte ich mich nackig im Gesicht. So ändern sich die Zeiten. Nach dem Platz nehmen auf dem Stuhl zeigte er seine Kunst und fing mit dem sogenannten Foundation an. Seine zarten Hände, vermutlich durch die Arbeit so weich geworden, brachten mich dazu, beinah einzuschlafen. Das war vielleicht ein Gefühl. Jedenfalls war seine Arbeit ein kleines Meisterwerk, als ich mein Gesicht im großen Spiegel vor mir sah. Das passte alles hervorragend zu meinem Kleid, fand ich, nach kurzen Nachdenken. Mein „Merci“ erzeugte bei ihm ein Lächeln, dass bei einer Saatbolle harte Konkurrenz auslösen könnte. Das letzte sagte ich zwar nicht, weil mir ein zufälliger Blick auf eine Uhr sagte, Klaudia herumtrödeln kannst du Zuhause.

Mit der Hilfe von Andrea stieg ich in mein Kleid und dann zog sie den Reißverschluss nach oben. Es passte immer noch perfekt und darum sagte ich zu ihr, „Soll ich gleich den Buttler holen, wegen Nadel und Zwirn, falls eine Naht bei dir aufgeht.“ Das war natürlich leicht übertrieben, das Kleid meiner Schwester passte ebenfalls perfekt. Nach dem obligatorischen Hauch von Parfüm, legten wir beide Schmuck an. Natürlich keine Imitate, weil wir ja den Rest der Gäste nicht kannten. Da galt ja immer noch der Brauchtum aus staubiger Zeit, „ wer hat der kann“. Wenn ich das auch als völlig antiquiert hielt. Fehlten nur noch die Schuhe. Nach einer kurzen Überlegung entschied ich mich für sommerliche Sandaletten mit 10 cm Absatz und den Riemchenverschlüssen. Als wir unsere beiden Männer besuchten musste ich vielleicht lachen und kommentierte ihre geilen Blicke mit, „Mund zu, die K*cke wird kalt.“ Michael sagte darauf hin zu mir, „Mit dem Kleid und deinem zauberhaften Aussehen hättest du in den Sissi Filmen mitspielen können.“ „Dann wärst du jetzt in Afrika und ich auf Korfu, im Gram gestorben. Dafür aber in der Sonne und in einem Prachtschloss, “ erwiderte ich keck. Natürlich freut man sich als Ehefrau über solche Komplimente, aber die Zeit drängte...

Wir beiden Damen holten unser „Mündel“ ab und bewunderten erst einmal ihr Aussehen. Das war wirklich ein Traum in Weiß, den sich Madeleine ausgesucht hatte. Sie trug dazu passend, dunkelroten Rubinschmuck. Der den Hauch von Sinnlichkeit brachte. Ich sagte nur kurz zu Madeleine, „Lass Joachim nicht gleich an deinem Collier fummeln, sonst rutscht seine Hand gleich tiefer.“ Madeleine schüttelte zuerst ihren Kopf und entgegnete mir, „ Erst in der Hochzeitsnacht wird gefummelt, was das Zeug hält.“ „So sollte es auch sein, aber denkt bitte daran, wir müssen bald los, damit uns eure Bräuche nicht den Termin versauen, aber vorher bekommst du noch eine Haarspange der besonderen Art von uns,“ entgegnete Andrea.

Auf dem Flur trafen wir uns mit den Männern. Joachim bewunderte seine Braut und sagte etwas von, „Spätestens jetzt hätte ich dich vom Fleck weg geheiratet.“ Trotzdem stellte ich Joachim eine Frage, die mir sozusagen schon lange unter den Nägeln brannte. Sie lautete, „Sag mal Joachim, hast du keine Verwandtschaft? Bisher habe ich noch keine Verwandten von dir kennen gelernt.“ Er beantwortete meine Frage sofort mit, „Meine Eltern leben schon lange nicht mehr. Es gibt nur noch eine Oma und eine Schwester.“ Und „Meine Oma wollte diese Reise nicht auf sich nehmen, was wir beide akzeptiert haben und meine Schwester ist kurzfristig in New York. Sie ist Model und musste zu Werbeaufnahmen. Wir werden unsere Feier nachholen.“

Wir folgten einem Brauch der französischen Südküste und verließen das Haus zu Fuß. Das waren, wir drei Damen und unsere Männer. Unsere Braut ging Hand in Hand mit ihrem Joachim etwas vor uns und zwei kleine Mädchen trugen ihre Schleppe vom Brautkleid. Madeleines Eltern folgten uns mit einigen Angestellten in einem kleinen Bus. Nachdem wir den Park durchquert hatten, ging es auf einer kleinen Querstraße weiter. Hier gab es bereits die ersten Zuschauer, die uns zuwinkten. Dabei sagte ich zu Andrea, „Mal wieder in den falschen Topf gegriffen. Wir hätten jetzt schön hinterherfahren können.“ Meine Schwester erwiderte mir darauf hin, „Wenn ich schon mal auf dich höre“ und lachte dabei.

Es dauerte nicht lange und das erste Hindernis tauchte auf. Da war vor uns eine Art Seidentuch gespannt über den Fußweg, welches das neue Paar durchschneiden musste. Natürlich war die entsprechende Schere in einer Höhe angebracht, die nur zu zweit erreichbar war. Joachim hob seine Braut in die Höhe und nach einigen Versuchen hatten die beide es wirklich geschafft, das Objekt der Begierde zu erreichen. Zusammen durchtrennten sie das Tuch und fanden dahinter den Blumenstrauß für die Braut. Die Leute, die uns am Straßenrand beobachteten wurden mit einem Wurf von Kleingeld entschädigt.

Ich hoffte nach dem Weitergehen, das wir nun ungestört zum Standesamt kommen, was aber ein großer Trugschluss war. Madeleine sagte zu mir im leisen Ton, „Das Eurostück in meinen Pumps fängt langsam an zu drücken.“ Nach kurzer Überlegung sagte ich zu ihr, „Im Schuh ein Eurostück, bedeutet Reichtum und viel Glück.“ Natürlich konnte ich das verstehen, aber wenige Meter vor uns hatte man eine kleine Dornenhecke aufgestellt, als nächstes Hindernis. Als ich mich etwas umblickte, glaubte ich eine Halluzination oder Traum zu haben. Darum sagte ich leise zu Andrea, „Zwick mich mal und gucke anschließend unauffällig nach rechts. Was siehst du da?“ Andrea tat wie geheißen und nach meinem „Auahhh, bist du verrückt“, sagte sie zu mir, „ Das sind Martin und Stefan, oder mich laust der Affe.“

Joachim und Madeleine hatten inzwischen die Dornenhecke gemeinsam überwunden mit einer altmodischen Heckenschere und warteten inzwischen auf uns. Unsere Männer gingen zum Brautpaar und Andrea und ich zu unseren Bodyguards. Ich fragte Stefan, nach unserer Begrüßung, „Verfolgst du mich jetzt auch in meinen privaten Unternehmungen?“ Stefan schüttelte den Kopf und sagte zu mir, „Es gab heute Morgen einen versuchten Terroranschlag in Nizza, Chefin. Aus Sicherheitsgründen sind wir beide hier und gehen erst wieder, wenn ihr zurück im Schloss seid und im Bett die Augen verdreht.“ Das kann ja heiter werden, dachte ich nur kurz und sagte anschließend zu ihm, „Dann erwarte ich auch von euch, dass ihr offiziell an der Feier teilnehmt, entsprechend eurer Aufgabe und dabei dulde ich keine Wiederrede. Mitgefangen ist auch mit gehangen...“

Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Brautpaar ging es weiter zum Standesamt. Über das holprige Pflaster der Nebenstraße, ich schätzte die Entstehungszeit dieser Straße, so ungefähr zur Glanzzeit von Marie Antoinette, erreichten wir wirklich das Standesamt von Nizza. Das Gebäude glich einer kleinen Festung, mit schwerbewaffneten Polizisten am Eingang. Inzwischen hatte sich die gesamte Hochzeitsgesellschaft ein gefunden und darum wurde nicht viel Federlesen gemacht und es ging los, mit dem Schritt in das Eheleben. Noch war es zwar nicht ganz so weit, aber als Brautjungfern folgten wir den kleinen Mädchen, nach dem Brautpaar.

Angekommen, im Trausaal des Rathauses von Nizza, suchten wir unsere Plätze auf. Mein kurzer Blick in die Runde der Festgäste, bestätigte mir, dass war die „Creme de la Creme“ dieser Stadt und des Departements von Südfrankreich. Andrea flüsterte leise zu mir, „High Society in Vollversammlung, wenn ich meinen Blick streifen lasse.“ Zu dem gleichen Ergebnis war ich auch gerade gekommen und nickte nur mit dem Kopf. Natürlich wurden wir beide beäugt und einige Bekannte von damals winkten uns zaghaft zu. Michael kommentierte das mit, „Na ihr habt ja hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Wenigstens verstanden uns einige Gäste hier nicht, dachte ich, nach dieser Aussage.

Wenig später, genau pünktlich erschien das Brautpaar und ging den Weg zwischen den Stuhlreihen nach vorn, um auf seinen Stühlen Platz zu nehmen. Die ganze Zeremonie, die anschließend ablief, war der in Deutschland ähnlich. Der Standesbeamte hielt eine feierliche Rede in beiden Sprachen, also auch in Deutsch, wegen des Bräutigams. Als die beiden entscheidenden Fragen kamen, sagte Madeleine laut und deutlich „Oui, Ja“ und Joachim im gleichen verliebten Ton, „Ja, ich will.“ Nachdem sie sich gegenseitig die Eheringe auf den Ringfinger geschoben hatten, kämpfte sich Joachim durch den Schleier zum Kuss. Das waren vielleicht Küsse, wenn man genau hin guckte...

Nach dem organisatorischen Handling mit den Unterschriften, der beiden, in das Familienbuch war die standesamtliche Trauung Geschichte. Die beiden gingen als erste in einen Nebensaal, gefolgt von den beiden Mädchen und uns beiden. Hier wurde Champagner zum anstoßen auf das Brautpaar gereicht und die entsprechenden Glückwünsche in Empfang genommen. Andrea und ich unterstützten Madeleine, die immer wieder Fragen nach uns beiden, beantwortete. Es war ganz lustig, als der Bürgermeister und der IHK Chef dieser Region, uns erkannt hatten. Durch die große Menschenansammlung, dachte ich kurz an eine Gefährdung, was ich aber schnell verwarf, als ich einen kurzen Blickkontakt mit Stefan hatte.

Nach diesem organisatorischen Wunder, damit meine ich das beglückwünschen des jungen Paares ging es wieder nach draußen. Wir hatten gerade die oberen Treppenstufen erreicht, als uns ein unbekannter Mann, entgegenkam und irgendetwas Seltsames schrie. Durch den Krach auf der Straße, konnte man seine Worte nur Bruchstückweise hören. Stefan und Martin tauchten plötzlich aus dem Dunkel auf und drängten uns mit dem Brautpaar in eine geschützte Ecke. Ich vernahm nur, „Chefin bitte Ruhe bewahren und hinter uns bleiben oder ich sage etwas anderes.“ Bevor er die dritte Stufe erreicht hatte schoss ein Polizist auf den in meinen Augen Verrückten, nach vorheriger Warnung mit seiner Maschinenpistole. Der getroffene Mann fiel sofort um und lag Blutüberströmt auf der Treppe. Stefan sagte zu uns, „ Das war ein Selbstmordattentäter der IS, dem man auf die Spur gekommen war, darum wurde gleich geschossen.“ Und „Wir werden über einen Seiteneingang das Rathaus verlassen, wo auch die Hochzeitskutschen stehen, das ist sicherer.“

Bevor wir zum Seitenausgang unterwegs waren sagte ich zu Madeleine, „Ich glaube wir sollten mal zur Toilette gehen, wenn auch nur zum Auffrischen des Make-ups.“ Madeleine sagte sofort, „Ja, wenn das hier so weitergeht.“ Wir gingen auf die Toilette und halfen der Braut. Natürlich wollten wir auch unseren menschlichen Bedürfnis nach kommen. „Wären wir ohne Stefan und Martin in ernste Schwierigkeiten gekommen?“, fragte ich mich kurz und meine eigene Antwort lautete, „ Eindeutig ja.“ Nach der Begutachtung im Spiegel, gingen wir mit unseren wartenden Gästen und Beschützer zu dem Nebeneingang des Rathauses. Stefan sagte kurz zu uns, „Die Luft ist rein, Chefin“, damit wir in die erste Kutsche einsteigen konnten, die mit vielen blühenden Weißdornzweigen geschmückt war. Es war eine mit vier Sitzplätzen, und in Fahrtrichtung, setzte sich das Brautpaar hin und auf die Gegenseite Andrea und ich mit den beiden Blumenmädchen auf dem Schoß. In der zweiten Kutsche folgten unsere beiden Männer und das Brautelternpaar. Die anderen Gäste fuhren mit einem Bus oder eigenen Autos. Der Kutscher ließ die Zügel etwas locker und schon ging es los zum nächsten Termin...

Vor uns fuhr der Audi mit Martin und Stefan, die Verbindung zur Polizei von Nizza hatten.
Die zahllosen Leute am Straßenrand winkten uns zu und warfen teilweise Blumensträuße in die Kutsche. Dabei sagte ich zu unserer Braut, „Du bist hier aber bekannt und beliebt, wenn ich die Blumen so sehe.“ Madeleine entgegnete mir, „Das ist nur wegen meiner Eltern. Mich kennt hier kaum einer.“ „Wie sieht es eigentlich mit deinem Glauben aus?“, fragte ich gleich weiter. Die beiden Brautleute guckten sich an und sagten fast gleichzeitig, „Eigentlich sind wir ja protestantisch, oder evangelisch sagt man wohl, aber der Abbe von Nizza traut uns nachher, damit mal wieder Geld in die Kasse kommt.“ Die Kirche in Frankreich lernt schnell, dachte ich dabei.

Als wir endlich die Kirche von Nizza erreicht hatten, halfen wir Madeleine beim Aussteigen und nachdem der ganze Autokorso angekommen war gingen wir über einige Stufen der vor uns liegenden Treppe durch das Eingangsportal einer traumhaften Kirche. Das Brautpaar wartete hier, mit den beiden hübschen Blumenmädchen, bis alle Gäste Platz genommen hatten, auf den Sitzbänken die einem den „Lieben Gott“ näher bringen sollten. Natürlich kann man darüber geteilter Ansicht sein, ob es denn überhaupt gibt, aber die Kirchen für seine Würdigung, sind immer noch Prachtstücke der Baukunst aus vielen Zeitepochen. Madeleine und Joachim kamen den Mittelgang entlang, als eine Orgel feierlich spielte und die anwesenden Gäste aufgestanden waren. Man ist das feierlich, dachte ich kurz...

Nach unseren wieder hinsetzen begann der Abbe mit einer Hochzeitsrede in Französisch. Andrea und ich verstanden nur Bahnhof, verfolgten das Szenario aber mit großem Interesse. Als der Abbe ein Tuch über die beiden Hände des Brautpaares legte und dabei redete, wie ein Wasserfall, war das Ehebündnis kirchlich abgesegnet. Die beiden küssten sich wieder und wenig später war auch diese Hochzeitszeremonie beendet. Die Kirche lichtete sich reihenweise und das Brautpaar ging allein auf die Fotosafari. Damit meine ich Brautbilder an den verschiedenen Orten aufnehmen. Wir fuhren mit unseren Männern in das Schloss der Familie zurück, indem die große Feier stattfinden sollte. Unterwegs sagte Andrea zu mir, „Naja, kirchlich heiraten kommt für uns beide wohl nicht in Frage. Wer will schon eine Teufelin trauen und deren Schwester.“ Ich sagte cool zu ihr, „Das kommt auf deine gekauften Ablässe an, für all deine Sünden. Geld hast du ja dafür genug, denke ich mal.“ Unsere beiden Männer lachten laut los und im Bus waren wir mal wieder Aufgefallen...

Als wir vor dem Eingang des elterlichen Schlosses ankamen, sagte Madeleines Vati zu uns, „Danke für die große Hilfe und auch einen besonderen Dank an eure beiden Bodyguards.“ Ich entgegnete ihm, „Gegen einen verrückten Terroristen kann man als Einzelperson nichts machen. Bei diesem Problem ist der Staat gefragt. Wobei ich glaube, das man hier in Frankreich nicht erst fragt, ob man auf einen Attentäter schießen darf, wie in Deutschland...“ Und „In Sachsen sperrt man einen Selbstmordattentäter ein und wundert sich, wenn er sich in seiner Zelle aufhängt. So ein Minister ist in meinen Augen untragbar für sein Amt.“ Er guckte mich seltsam an und darum sagte ich weiter, „Als es zwei deutsche Staaten gab, gab es Auffanglager. Da wurden die Ankömmlinge auch vom Verfassungsschutz überprüft. Heute lässt man jeden in die EU, mit oder ohne gültigen Pass und wundert sich, dass man von denen auf dem linken Fuß erwischt wird.“

Wir gingen durch den Eingang direkt in dem großen Saal, in der die eigentliche Feier stattfinden sollte. So viele Tische und Stühle habe ich bis jetzt noch nie gesehen. Wenn ich das richtig sah, waren das ungefähr 150 Gäste nur in diesem Raum. Ich sage das absichtlich, denn in einem Nebenraum gab es noch einmal ein Bankett für die Angestellten hier im Schloss. Als mir Madeleines Vati das „Du“ anbot und sagte , „ Mein Name ist Jaques“, sagte ich zu ihm, „Du überraschst mich etwas, weil ich immer dachte, du bist der Tyrann in der Familie, dem alle folgen müssen.“ Er lachte kurz und sagte zu mir, „Das sieht nur so aus, eigentlich kann mich jede Frau um den Finger wickeln.“ „Na dann fange ich mal an mit dem wickeln einer Kohlroulade mit dem Namen Jaques. Stell uns bitte nachher ein paar Gäste vor, wenn wir nicht deiner Tochter helfen, sonst bleibt ja nur noch die Bezahlung der Hochzeit, “ entgegnete ich ihm auf seine Aussage. Er schüttelte kurz den Kopf und sagte beim Weggehen, „Die Frau hat wirklich Haare auf den Zähnen und einen messerscharfen Verstand.“

Der Saal füllte sich so langsam und Andrea und ich nahmen die Geschenke für das Brautpaar entgegen. Als Madeleine und Joachim endlich auftauchten wurde endgültig die Feier eröffnet mit einer Rede des Bräutigams. Joachim streute einige Episoden von damals ein und sagte unter anderen, „Ohne die beiden Brautjungfern von Madeleine wäre es nie zu der Hochzeit gekommen.“ Und „ Klaudia hat mir damals das Schiff aufgeschwatzt und anschließend Madeleine und mir so zu unserem großen Glück verholfen und ohne sie und Andrea, gäbe es diese Hochzeit nicht.“ Dass dabei geklatscht wurde, vernahmen wir mit Freude.

Das Brautpaar holte einen geflochtenen Weidekorb herein der mit lustigen kleinen Säcken gefüllt und verschieden farbige Bänder dekoriert war. Andrea und ich halfen bei der Verteilung dieser kleinen Säcke. Jeder einzelne, der Hochzeitsgäste bedankte sich für diese Gabe. Madeleine sagte leise zu mir, „Da sind fünf Mandeln drin, als Symbol für Glück, Gesundheit, Wohlstand, Fruchtbarkeit sowie ein langes Leben.“ Ich entgegnete ihr im gleichen Tonfall, „Mit der Fruchtbarkeit funktioniert das bei uns nicht, darum brauche ich nur vier.“ Madeleine lächelte nach meiner Antwort und sagte anschließend, „Vielleicht geht ihr ja doch noch einmal ins Krankenhaus und lasst euch etwas einpflanzen, man weiß ja heut zu Tage nie, was noch möglich ist.“ Wenn ich jetzt etwas getrunken hätte, ich es mit Sicherheit wieder heraus geprustet...

Nach dieser Aktion wurde es Zeit für den Kuchen. In der Mitte des Raumes stand auf einen Tisch, ein Croquembouche. Das bedeutet wohl so viel, wie „kracht im Mund“. Das ist kein Wunder, besteht die Hochzeitstorte doch aus eine Pyramide von Windbeuteln, die mit einem Karamellguss überzogen ist. Da lachen ja die Kalorien, dachte ich kurz, als mir Joachim sagte, aus was der Zauberberg bestand. Dabei dachte ich immer, außer Rotwein und Baguette kommt nichts anderes auf den Tisch dieser Nation. Immer diese blöden Vorurteile...

Jedenfalls schnitten die beiden gemeinsam diese Backspezialität an und verteilten das süße Zeug an die Gäste. Andrea und ich ließen uns von einem anderen Kuchenbüffet bedienen, an dem unsere Männer die Hoheit erkämpft hatten. Während des Kaffee Trinkens suchte ich mit meinen Augen Stefan. Der saß am hinteren Teil des Tisches, fast gegenüber und passte auf, dass nichts Aufregendes mehr passiert. Eigentlich war mein Bedarf für Aufregungen vorerst einmal gedeckt. Andrea sagte etwas von, „Ob die hier auch irgendeinen Blödsinn machen?“ Ich guckte sie etwas überrascht an und sagte anschließend zu ihr, „ Hast du schon wieder Ränke im Kopf?“ Sie wiegte leicht mit dem Kopf hin und her und sagte, „Na, ihr Vater könnte sie zum Beispiel auslösen, wenn man sie entführt.“ „Jetzt brechen deine Erinnerungen auf, an unsere Hochzeit damals, die du nur deshalb nicht vergessen kannst, weil es deine ersten Fesselerfahrungen waren“, erwiderte ich ihr.

Als das Kaffee trinken beendet war wurde erst einmal getanzt. Die Tanzfläche füllte sich ruck zuck, nach dem Eröffnungstanz des Brautpaares. Selbst Jaques und Florence, so hießen die Eltern von Madeleine tanzten die Walzermelodien mit. Der DJ machte dabei ein paar lustige Einlagen und die erste Krönung war eine Polonaise durch beide Räume des Festes. Dabei ergriff ich die Hand unseres „angestaubten“ Buttlers vom Vortag und zog ihn einfach mit. Der machte vielleicht Augen und sagte nur etwas von, „Merci und sorry“. Mir war das egal, weil ein Hochzeitsfest keine Trauerfeier ist. Als der lustige Zug fast alle Gäste auf Trab gebracht hatte, ging es weiter mit der etwas ruhigeren Musik. Mein Buttler wollte zwar flüchten, aber die Teufelin war schneller und fasste ihn bei der Hand, um die Musik beim Tanz zu genießen. Auf der Tanzfläche waren wir beide der Clou, weil Madeleine mir zu hauchte, „Das hat bisher keine Dame geschafft, mit ihm zu tanzen, alle Achtung.“ Nach drei weiteren Tänzen brachte ich meinen etwas verwirrten Buttler auf seinen Platz zurück.

Auf dem Rückweg gesellte ich mich zu meiner Schwester, die mit dem Bürgermeister von Nizza gerade Small Talk machte. Wir redeten über einiges, was sich inzwischen ereignet hatte und wir beide, Andrea und ich, sprachen auch Probleme an. Als sich unsere Kreis vergrößerte redeten wir über Wirtschaft im Allgemeinen und Beziehungen zwischen unseren Staaten. Dabei sagte ich, „Wir können nur Auskunft über Möglichkeiten in unserem Bundeslandgeben. Wer bei uns beiden erscheint, bekommt Hilfe und diese ist manchmal etwas unkonventionell.“ Der Handelskammerchef der Region, bestätigte unsere Worte und ergänzte mit seinem französischen Charme, „Die beiden sind in Sachen Wirtschaft, die ungekrönten Königinnen in ihrem Bundesland.“ Mit einem Lächeln erwiderte ich, „In Frankreich hat man die letzte Königin hingerichtet. Dieses Schicksal steht mir noch bevor.“ Natürlich amüsierten sich die hauptsächlich anwesenden Männer in dieser Runde, über meine Schlagfertigkeit.

Als wir beide zurückkehrten auf unsere angestammten Plätze, ist das passiert, was Andrea bereits befürchtet hatte. Joachim sagte zu uns, „Man hat meine Frau entführt, als ich auf Toilette war und einen kleinen Augenblick nicht aufpassen konnte.“ „Keine Panik, gönnen wir den Franzosen ihren Spaß. Du verfolgst mit Martin und unseren Männern die Spur und im zweiten Bistro oder Gaststätte holst du deine Frau wieder heraus. Du musst Martin nur vertrauen, “ sagte ich zu ihm. Stefan, mit dem ich mich kurz unterhielt, war damit einverstanden. Martin, Joachim und unsere beiden machten sich auf die Socken, sagt man wohl landläufig, um Madeleine aus zu lösen. Andrea fragte mich dabei, „Du hast es geahnt und darum sollte ich eine Haarspange spenden, stimmt es?“ „Man muss mit allen rechnen, auch mit so etwas, wobei es eher ein Zufall war, dass unsere beiden Beschützer hier sind“, beantwortete ich ihre Frage.

Die Feier ging trotzdem weiter und im Stillen hoffte ich, dass unsere Spurensucher rechtzeitig zurück sind. Mit Florence unterhielten wir uns und Madeleines Mutti sagte dabei, „Es ist schade, dass unsere Tochter das Schloss verlassen wird und vermutlich nach Deutschland geht.“ Ich versuchte sie etwas zu trösten, indem ich ihr antwortete mit, „Sie wird bestimmt öfter zu dir zurück kommen, weil ein Mädchen nie die Liebe einer Mutti vergisst.“ Florence lächelte mich an und sagte im sinnlichen Ton, „Du wirst wohl recht haben und notfalls besuche ich die beiden. Denn Joachim habe ich vom ersten Augenblick an, in mein Herz geschlossen, obwohl er sehr schüchtern war, beim ersten Beschnuppern...“

In der Zwischenzeit hatten Martin und die drei Männer die Spur von Madeleine aufgenommen und bezahlten in der ersten Gaststätte eine Art von Auslöse. Das macht man, wenn die entsprechenden Gäste nicht unbedingt zur Feier eingeladen waren, aber in irgendeiner Beziehung zur Braut standen, wie Schulfreundinnen oder Lehrer. Dort bekam Joachim einen Tipp, wo sich seine Braut aufhält, nachdem er die Auslöse bezahlt hatte. Natürlich hätte er den Tipp nicht benötigt, weil Martin bereits das GPS Signal der Haarspange, mit der Standortanzeige, auf seinem Handy hatte. Sie wollten mit dieser französische Tradition nicht brechen...

In der nächsten Gaststätte fand Joachim seinen Schatz wieder und nach dem bezahlen der Auslöse lagen sich beide in den Armen und küssten sich. Unsere beiden Männer drückten die Braut und dabei sagte Michael leise zu Madeleine, „Wir wussten auch so, wo du bist, weil deine Haarspange von Martin geortet wurde. Das ist auch so eine Sicherheitsmaßnahme für unsere beiden Frauen und hat uns schon einige Male geholfen.“
Madeleine war glücklich und zu Fuß kehrten sie zur Feier zurück. Ich hoffte ins geheimen, dass damit die verrückten Sachen vorbei waren, als die fünf wieder eintrafen, an der Festtafel.

Bevor das Abendessen in Büffetform eröffnet wurde, gab es das nächste verrückte Spiel, das mich irgendwie an den „Ballermann auf Mallorca“ erinnerte. Einige Damen aus der Jugendzeit von Madeleine erschienen mit einem altertümlichen Nachttopf in der Mitte des Saales. Diesen füllten sie mit Rot-, Weißwein und Sekt. Unser Brautpaar sollte das austrinken. Naja, das kann ja heiter werden, dachte ich nur kurz, weil ich anschließend mit Andrea helfen musste, den Topf zu leeren. Wenigstens waren unsere Schlucke nicht zu groß und als wir den Boden erreichten, befanden sich dort viele Münzen für das Brautpaar. Mein Mann sagte zu uns beide, „Es ist nicht einfach in Frankreich eine Brautjungfer zu sein.“ Andrea entgegnete ihm, „Wenn man bedenkt, dass es kein Natursekt war, hat es ganz lecker geschmeckt, wenn auch das Trinkgefäß sehr gewöhnungsbedürftig war.“ Natürlich lachten die beiden über diese Aussage von meiner Schwester...

Als ich das Büffet in voller Vollendung aufgebaut sah, verschlug es mir die Sprache. Das muss ein kleines Vermögen gekostet haben. Aus diesem Grunde sagte ich zu Jaques, „Der Brautvater hat sich nicht lumpen lassen und darum heißt es jetzt hoch die Tassen.“ Er entgegnete mir, auf meinem Spruch, „Geht eine Prinzessin mal aus dem Haus, zieht auch die Freude mit ihr aus. Erst die Enkel bringen wieder Sonnenschein in unser Haus hinein.“ Und „Geld ist nicht das Wichtigste im Leben, obwohl alle danach streben!“ Natürlich hatte er teilweise recht mit seinen Worten. Aber irgendwann geht jede Tochter ihre eigenen Wege und nabelt sich ab, von den Eltern, in gewisser Weise. Warum sollte das in Frankreich anders sein, als in Deutschland??

Unsere Männer holten für uns die Speisen und als Getränke wählten Andrea und ich Prickelwasser. Wir brauchten beide etwas Alkoholfreies, wenn wir diese Feier noch durchhalten mussten, bis Mitternacht. Solange waren wir beide noch Brautjungfern.
Das Essen war ein Genuss, ersten Grades und dabei sagte Bernd zu uns, „Diese ganze Lebensart wäre etwas für mich. Wenn ich mal auswandere, dann in diese Ecke von Europa.“ Michael stimmte sofort zu und ergänzte, „Vielleicht noch eine Yacht im Hafen und GoGo Girls auf dem Sonnendeck, bei Rotwein und Wildbraten.“ Ich hätte mich ja beinah verschluckt, wegen der GoGo Girls und darum kniff ich meinem Mann in den Arm. Wehret den Anfängen, dachte ich dabei, obwohl ich es wusste, dass dieser Spruch nur Spaß war. Der beeilte sich sofort zu sagen, „Das war doch nur Spaß, mein Schatz!“

Nach dem Essen halfen wir der Braut, die Toilette auf zu suchen. Hochzeitskleider und auch unsere beiden Kleider sind nicht gerade bequem, wenn man seinen menschlichen Bedürfnissen nachkommen muss. Aus Spaß sagte ich zu Madeleine, „Eine gute P*mpers hätte dir keine Verrenkungen auf dem WC beschert.“ Madeleine schüttelte mit dem Kopf und sagte anschließend, „So etwas soll es wohl geben.“ Nach dem obligatorischen Spiegelbesuch von uns dreien ging es zurück zur Feier. Da inzwischen der DJ wieder Musik spielte, kamen Andrea und ich nicht sehr weit. Es waren einige Gäste, vermutlich aus der Wirtschaft, die sich danach drängten mit uns beide tanzen zu dürfen. Erst die zustimmenden Blicke unserer beiden Männer, genügten uns, diese kleine Leidenschaft von uns, zu frönen. Es stimmt, wir tanzten immer noch gerne und fühlten uns dabei immer noch sauwohl, wie das landläufig heißt.

Es muss wohl gegen 22:30 Uhr gewesen sein, als Andrea und ich endlich mal wieder in den Armen unserer Männer gelegen haben. Ich fragte Michael etwas scheinheilig, ob er sich gut amüsiert hat und der antwortete doch prompt mit, „Manche Französinnen küssen ganz gut, weiter bin ich leider noch nicht gekommen.“ Wenn ich nicht gewusst hätte, dass seine Worte im Spaß gesagt wurden, dann hätte er seine Teufelin richtig kennen gelernt. So aber gab er mir während unseres Tanzes, einen langen Zungenkuss. Beinah hätte ich das Umfeld vergessen, wenn sich nicht um uns ein Kreis gebildet hätte und es Beifall gab. „So muss Liebe sein...,“ lief gerade als deutschsprachiger Schlager, gespielt vom DJ, und das gleiche empfand ich in diesem Moment auch.

Es muss gegen 23:00 Uhr gewesen sein, als es richtig lustig wurde. Andrea und ich gingen mit einem großen Plakat durch beide Räume, auf dem stand, „Große Strumpfbandversteigerung, jedes Gebot kommt in den Topf, um die Flitterwochen zu finanzieren. Das Startgebot liegt bei 5 Cent und erhöht sich immer um 10 Cent bis zum Euro, damit keiner arm wird. Anschließend kann höher geboten werden. Nur eigene Frauen werden nicht als Zahlung akzeptiert.“ Madeleines Eltern kringelten sich vor Lachen, als sie uns sahen und höhrten. Madeleine selbst hatte auf einen Stuhl in der Mitte des Festsaals Platz genommen. Da Andrea mal wieder nicht reden wollte, war ich so zu sagen, die Auktionatorin. Bewaffnet mit einem kleinen Holzhammer begann ich mit dem dreimaligen Klopfen auf einem Tisch die Auktion. Als die ersten Münzen in den Nachttopf fielen, kommentierte ich das mit, „Na bei der Summe könnt ihr mal den großen rot angemalten Zeh, der sich in hauchzarte Nylons versteckt hat, bewundern.“ Madeleine streifte geschickt ihre weißen Pumps ab, so dass man den bewussten Zeh sehen konnte.
Natürlich lachten die Gäste inzwischen laut los.

Inzwischen hatte ich mir Jaques als Dolmetscher geangelt und der übersetzte meine Worte in die Landessprache, so hoffte ich wenigstens. Langsam trudelten die ersten großen Münzen in den Topf und das kommentierte ich mit, „Das nimmt zwar langsam Formen an, reicht aber gerade noch, um die zarten Fesseln der Braut zu zeigen, die von der Naht der Nylons geteilt werden.“ Jetzt wurde es richtig laut im Saal, weil Jaques vermutlich meine Kommentare auch noch kommentierte.

In dem Moment, als die Geldscheine in den Topf wanderten, sagte ich mit einem Lächeln, „Bevor ich es vergesse, es wird hier nicht einer der vielen Petticoats oder das Mieder versteigert, sondern das Strumpfband, dass diese zarten Beine im oberen Teil der Strümpfe abschließt und so zu sagen, die Pforte der Glückseligkeit umrankt.“ Madeleine zeigte inzwischen ihr bestrumpftes Knie und der DJ spielte im Hintergrund, „Ich hab dein Knie gesehen.“ Der Saal glich inzwischen einem Tollhaus, weil die Leute auf meine Kommentare warteten. Seltsamer Weise war es dann immer Muxmäuschen still, wenn ich das Mikrofon vor dem Mund nahm.

Irgendwann landeten bei diesem Spiel auch große Scheine in dem Topf und als Madeleine mir ein vorher ausgemachtes Zeichen gab, griff ich mir einen der Gäste, der gerade Geld in den Nachttopf legen wollte. Er hatte gerade das Geld hinein gelegt, als ich zu seiner Verwunderung drei Mal mit dem Hammer klopfte und ihm zum Sieger erklärte. Er stellte sich als Industrieller dieser Region vor und darum sagte ich, „ Sie haben zwar gewonnen, aber das Spiel hat einen Haken, sie müssen sich das Strumpfband mit verbundenen Augen, von Madeleine ihr Bein holen, ohne dass die Braut einen Org*smus bekommt. Trauen sie sich das zu, ohne Sekretärin?“ Trotz des lauten Lachens der anderen Gäste hauchte er das „Oui“ in mein Mikrofon.

Andrea verband ihm die Augen und dann ging der Spaß erst richtig los. Jedes Mal wenn er die Beine der Braut berührte, stöhnte ich in das Mikrofon. Es dauerte natürlich etwas länger, durch meine Laute, was viel Gelächter hervorrief. Als er es geschafft hatte und das Strumpfband in der Hand hatte, tauschte ich mit Madeleine die Plätze und anschließend nahm Andrea ihm die Maske ab. Etwas verdutzt schaute er schon, als er mich auf dem Stuhl sah und die Leute sich kringelten vor Lachen. Natürlich erklärte Jaques ihm den ganzen Spaß auf Französisch und mit einem Kopfschütteln verließ er die Mitte des Saales, unter großen Beifall der anderen Gäste.

Gegen Mitternacht war es endlich soweit, unsere letzte Handlung als Brautjungfern stand vor uns. Das war der Wandel von Braut zur Frau. Das passiert in unserem Nachbarland mit dem entfernen oder abnehmen des Brautschleiers. Lachen musste ich nur, als der DJ mal wieder einen alten deutschen Schlager spielte mit, „Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe.“ Besonders den Abschnitt des Liedes mit der Türgardine vor dem Babydollgesicht, sang ich natürlich mit. Andrea und ich entfernten die entsprechenden Haarspangen und dann war der Schleier Geschichte für Madeleine. Sie umarmte uns beide und das war unsere vorletzte Hilfe für Joachims Frau. Florence und Jaques bedankten sich zweisprachig bei uns und dabei sagte der alte Gauner doch tatsächlich wörtlich, „Diese liebenswerten Frauen sind übrigens die Stellvertretende Ministerin für Wirtschaft in Sachsen-Anhalt und ihre Vertreterin.“ Das Raunen, das durch den Saal ging, verwirrte mich doch. Dürfen heutzutage, hohe Beamte nicht mehr Mensch sein mit all den Macken und Liebenswürdigkeiten. Ist so ein Posten nur noch für ernste Charaktere möglich

Gegen 00:15 Uhr wurde ein Feuerwerk abgebrannt, das wohl dem Feuerwerk zum Jahreswechsel in dieser Stadt echte Konkurrenz gemacht hätte. Am Himmel bildeten sich bunte Sterne und als Clou erschienen die beiden Namen und zwei ineinander liegende goldene Ringe. Das war für mich eine traumhafte Inszenierung.

Es war weit nach Mitternacht, wo wir gemeinsam mit dem jungen Ehepaar den Saal verließen. Ihr Zimmer lag auf unserem Gang und nach unserem Abschiedskuss und Umarmungen gingen wir vier weiter. Die beiden hatten wohl gerade die Tür geöffnet von ihrem Zimmer da hörte ich noch, „Wer macht denn so einen Unsinn?“ Irgendwie fielen mir unsere Luftballons von damals wieder ein. Wir kehrten sofort wieder um und sahen die Bescherung. Da lagen überall weiß blühende Weißdornzweige und rote Rosen herum. Das ganze Zimmer war damit gefüllt auf eine Höhe von ca. 7 cm. Wir halfen beim Aufsammeln und kämpften uns durch das Meer von den Glücksbringern. Dabei sagte ich im Spaß zu Madeleine, „Früher musste der Mann nach dem Entjungfern noch das Laken zeigen.“ Und „In der heutigen Zeit reicht Marmelade oder Ketschup auch.“ Die beiden frisch Vermählten lachten sich kringelig und als wir endlich durch waren mit dem „Entrümpeln“ verließen wir die beiden.

Wenig später flogen in unserem Zimmer die Sandaletten im hohen Bogen durch die Luft und Michael entblätterte seine Frau. Wir landeten beide im Bett und nach den kleinen Vorspiel, f*ckte mein Mann seine Klaudia richtig durch. Nach unseren gemeinsamen Höhepunkten schlief ich total glücklich in seinen Armen ein...


:::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig...

Word sagt: Seite 1390 Wörter: 905 559 in Verdana 10


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Katrin-Doris am 29.12.16 um 20:46 geändert
"Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"/"Die Geschwister"

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Rainman
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:29.12.16 02:07 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin.

Vielen Dank für deine viele Mühe mit dieser Geschichte. Leider habe ich es die letzten male nicht geschafft einen Komentar abzugeben.
Bin aber immer noch ein treuer Leser deiner Geschichte.

Vor allem sage ich mal herzlichst Danke für 4 Jahre schreiben und Mühe mit diesr Geschichte. Habe gerade mal nachgeschaut und gesehen, das du den ersten Teil am 5.12.2012 eingestellt hast.

Eine beachtliche Leistung, wozu ich nochmals VIELEN DANK für deine Mühe zu sage.


LG Rainman
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drachenwind Volljährigkeit geprüft
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:29.12.16 16:53 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Katrin-Doris,

danke für die neue Fortsetzung. Mal ne andere Frage, hat Klaudia einen besonderen
Magnet, mit dem sie die Irren dieser Welt immer wieder anzieht?
Das die Beiden die Hochzeitsfeier aufmotzen war ja zu erwarten. Die große Klappe
muß wohl später in der Kiste extra zur Ruhe gebracht werden.
Freue mich schon auf weiteren Lesestoff.

LG
Drachenwind

PS: Das Fellbündelchen liegt bereits schnurrend neben mir.
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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heniu
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:31.12.16 17:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,

danke für die wieder hervorragende Fortsetzung der Geschichte über Klaudia und Andrea. Wenn es so weiter geht, können die Beiden sich ohne ihre Leibwächter überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit bewegen. Ich bin gespannt welche Abenteuer sie noch erleben werden.

Dann wünsche ich Dir ein frohes und gutes Jahr 2017, vor allem Gesundheit.

LG

heniu
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reddog Volljährigkeit geprüft
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:01.01.17 11:56 IP: gespeichert Moderator melden


Dir und deiner Familie wünsche ich alles Gute für das Neue Jahr!
Möge es mit deiner Gesundheit nur noch aufwärts gehen!

Nachdem ich bereits bei den vorherigen Folgen - jeweils vergeblich - versucht habe einen Kommentar loszuwerden, hoffe ich, dass es dieses Mal gelingt!

Wie immer hat mir deine Geschichte großen Spaß gemacht. Ohne Katastrophen geht ja scheinbar keine Feier mehr über die Bühne. Aber schön war´s trotzdem!

Übrigens:
meine Neujahrswünsche gelten ebenso deiner nicht mehr messbaren Leserschaft!
Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)

Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:02.01.17 21:06 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,
habe festgestellt das ich während einer kleinen Reise deine schöne
Fortsetzung zu spät aufrufen konnte, nun hechele ich hinterher.
Trotzdem beginne ich damit, mich bei dir, für deine Arbeit zu bedanken.
So konnte ich an einer Hochzeit in einer fernen Stadt teilnehmen.
Deine Darstellung hat mir dabei wieder sehr gefallen. Ich danke dir dafür.


Nun wünsche ich dir für dieses neue Jahr, Gesundheit und frohe innere besinnliche Ruhe,
bei deinen Reha- Maßnahmen wünsche ich dir viel Erfolg, denn erst
wenn man erkrankt ist weis man wie wertvoll ¨SIE¨ist, die Gesundheit. ... ...

Nun verbleibe ich mit,
lieben Gruß, Horst

♦♦ ♥♥ ♦♦

Gruß der alte Leser Horst
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coradwt
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coradwt  
  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:05.01.17 12:18 IP: gespeichert Moderator melden


Liebste Katrin-Doris,

nachdem ich endlich wieder mal deine Geschichte weiter gelesen habe, muss ich dir sagen, dass sie immer noch meine Lieblingsgeschichte ist.
Wie immer bin ich begeistert was du dir immer wieder einfallen lässt.

Ich wünsche dir auch noch ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr.

💋💋 Cora
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:09.01.17 00:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin,

leider auch im neuen Jahr verspätet sich mein Kommentar. Dabei ist solch eine Fortsetzung mit Beschreibungen bei der man sich beim lesen am Weißdorn stupft (sticht) oder nach dem versuchten Anschlag auch erst einmal durchatmen muss, es unbedingt Wert sie zeitnah zu kommentieren. Hoffentlich kannst Du mir diesen faux pass verzeihen. Hoffentlich ist Deine Gesundheit wieder so langsam komplett hergestellt und das Schreiben, solch einer mitreisenden Fortsetzung hat Dich nicht zu sehr gefordert.

Da wird ja schon einiges aufgeboten für die Hauptgäste. Aber bei den zu erwartenden Medienauflauf und zur Würdigung des Tages ist natürlich nichts zu wenig. Zum Glück scheint das Schloss nicht all zu weit vom Standesamt weg zu sein. Denn solch ein Fußmarsch über eine längere Distanz ist bei den Schuhen und den "Einlagen" nicht unbedingt anzuraten. Die Zeremonie beginnt dann ja auch pünktlich und bleibt im Zeitrahmen. Gut das die Bodyguards zur Unterstützung gekommen sind denn sonnst hätte es anders aussehen können. War der Angreifer schon im Gebäude oder noch außerhalb des schwer bewachten Gebäudes? Die Fahrt zur Kirche mit Kutschen gehört bei solch einem gesellschaftlichen Event natürlich auch dazu. War die Route eigentlich abgesperrt und wer kontrollierte die Blumen auf Sprengstoff? Aber da sehe ich wieder zu schwarz. Das die Kirche über jede mögliche "milde Gabe" sehr erfreut ist und sich diese Einkünfte nicht entgehen lässt scheint sich auch in den 500 Jahren nach Luther nicht geändert zu haben . Aber was soll man bei sinkenden Mitgliederzahlen sonst noch machen? Bei der Hochzeitsbildersafari war ja hoffentlich auch ein Bewacher dabei. Was mich wundert das bei solch potenten Zielen, wie Madeleines Eltern und ein Großteil der Gäste, nur wenig vom Schutzpersonal gesprochen wird? ein Engel ist ja auf jeden Fall dabei . Solch eine Torte musste ich auch zuerst im Internet suchen. Ich hätte eine mehrstufige große erwartet. Aber man lernt ja nie aus. Das dann sogar noch der Buttler zum tanzen gebracht wird zeigt wieder die Quirrlichkeit unserer beiden speziell von Klaudia. Die obligatorische Brautentführung wurde ja in weiser Voraussicht von oben kontrolliert. Bei französischen Essen fallen mir noch viele weitere Speisen als nur Baguette ein. Vielleicht liegt es aber auch daran dass ich nicht weit weg von Frankreich wohne . Aber ein aufzählen der Speisen und weiteren Köstlichkeiten hätte vermutlich mindestens eine weitere Folge gebraucht. Gegen Ende der Feier blitzt dann wieder der Schalk im Nacken unserer beiden auf für den sie berühmt und berüchtigt sind. Man freut sich richtig mit den Hauptfiguren das sie sich nun entsprechend vergnügen können.

Vielen lieben Dank für diese trotz des Anschlags schöne und insgesamt runde Fortsetzung bei der mann zwischendurch das Kopfsteinpflaster und die Anmut großer Gebäude spüren und innehalten konnte. Dank auch das Du für uns Leser und Kommentatoren soviel Zeit und Aufwand auf Dich nimmst und uns immer wieder mit neuen Teilen beschenkst. Achte aber auf jeden Fall auf Deine Gesundheit und so wünsche ich Dir und allen Lesern noch alles Gute und vor allem Gesundheit im neuen Jahr.

Liebe Grüße in der Hoffnung das Du mir verzeihst,

Der Leser

P.S. Hoffentlich klappt es dieses mal aufs erste mal mit dem Posten. Denn zur Zeit scheint, mich und mein Notebook, die Forensoftware nicht zu mögen. ;-(
Auch bei diesem Kommentar musste ich das Smartphone nutzen ;-(
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:11.01.17 10:30 IP: gespeichert Moderator melden


Ich bedanke mich für die Fortsetzung dieser Geschichte.
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:13.01.17 13:19 IP: gespeichert Moderator melden


Ihr habt es nicht anders gewollt. Aus diesem Grunde setze ich diese "Soap" fort.
Natürlich sage ich erst einmal DANKE an: Susi S,Rainman, Drachenwind, Heniu, Aleydis,Alter Leser, Cora, Der Leser und Stormanimal !

@Rainman: Eine lange Zeit mit Höhen und Tiefen, auch bei mir...
@Drachenwind: Kein Magnet, nur Zufälle, die jedem passieren können...
@Heniu,: Es geht weiter mit den Abenteuern der Zwei...
@Aleydis: Kleine Katastrophen gibt es auch im Alltag...
@Alter Leser: Hinterher hecheln ist nicht gut für die Gesundheit, darum sind einige Schmunzelecken wieder dabei...
@Cora: besonderen Dank für das Kompliment...
@Der Leser: Du bist ja ein F Insider und Danke für Alles!
@Stormanimal : So lange diese Geschichte interessiert, werde ich sie fortsetzen.

So nun heißt es wirklich: Viel Spaß beim lesen...

Teil 144 Nizza, San Remo...

Am nächsten Morgen wachten wir erst gegen 10:00 Uhr auf. Mein Mann verzog sich in das Bad und ich klopfte an die Wand, um meine Schwester zu wecken. Es dauerte zwar etwas, bis ich leise Klopftöne als Antwort erhielt, aber der Weckruf hatte sich gelohnt. Wenig später huschte ich in das Bad, duschte mich kurz ab und nach dem abtrocknen, zog ich mich an. An diesem Tag wählte ich normale Unterwäsche mit einer gemusterten Strumpfhose und ein Kleid, mit durchsichtigen Ärmeln und Dekolleté. Das Make-up wurde nur leicht gemacht, um eine gewisse Natürlichkeit nicht zu verlieren. Nach dem berühmten Hauch von Parfüm, anlegen von etwas Schmuck und dem anziehen der Pumps war ich fertig. Vorsichtshalber zog ich an der Bimmel für unseren Butler. Als der erschien fragte ich ihn, „Bon jour, sind die anderen schon wach, oder haben sie schon gegessen?“ Mit einem verzückenden Lächeln im Gesicht sagte er zu mir, „Es trudeln jetzt so langsam alle ein, Madame.“ An Michael gewandt, sagte ich, „Jetzt musst du langsam fertig werden, oder bekommst du den Reißverschluss nicht zu, weil deine Frau mal wieder zauberhaft aussieht?“ Mein Mann schüttelte seinen Kopf und sagte dann, „Wenn du mit deinen weiblichen Reizen nicht geizen würdest, wäre ich schon längst fertig.“

Wir folgten dem Butler und plötzlich wurde es voll auf dem Flur. Andrea und Bernd wurden genauso begrüßt, wie das inzwischen „alte“ Brautpaar. Dabei sagte ich zu Madeleine, „Jetzt müssen wir abwarten, ob die Hochzeitsnacht Ergebnisse gebracht hat. Ich hoffe doch, dass ihr es nicht nur auf Französisch gemacht habt.“ Joachim lachte laut los und beteuerte anschließend, „Wir haben die Familienplanung aufgenommen und wenn es eine Tochter wird, hat sie bereits einen Namen mit Andrea-Klaudia.“ Andrea lächelte nach dem Spruch und ich kommentierte das eben gesagte mit, „Immer das gleiche Problem mit der Jugend, erst in meine Familie als Schwester eindringen und dann auch noch die erste im Vornamen werden.“

Im Saal war schon alles vorbereitet für ein Frühstück und als Florence und Jaques erschienen und das sogar noch Hand in Hand, begrüßten wir uns herzlich. Mein Mann fragte mich ganz leise, „Sind unsere beiden Lebensretter schon wieder nach Hause?“ Seine Frage beantwortete sich wenige Minuten später, als beide am Tisch erschienen und die Anwesenden begrüßten. Natürlich sind Andrea und ich aufgestanden und begrüßten die beiden mit einer Umarmung. Andrea sagte dabei zu Martin, „Vielleicht wären wir inzwischen Engel und würden diese Welt nur noch vom Himmel aus sehen, danke für euren Einsatz.“ Etwas verlegen guckten beide schon, nach diesen Worten.

Während des gemeinsamen Frühstücks sagte Joachim zu uns, „Da wir unsere Hochzeitsreise mit der eigenen Yacht machen werden, seit ihr eingeladen, uns bis San Remo zu begleiten. Ich weiß, dass ihr noch drei Tage frei habt und jetzt sagt bitte nicht nein, weil es unser gemeinsamer Wunsch ist.“ Und „Jaques hat uns sogar versprochen, die beiden Autos nach San Remo bringen zu lassen und das heißt, die beiden Lebensretter kommen mit.“ Ich guckte zuerst Stefan an und sagte im spaßigen Ton, in seine Richtung, „Du hast mich hintergangen alter Gauner, indem du unsere Freizeit verraten hast.“ Stefan sagte doch glatt, „Ich wollte schon immer mal auf dem Meer herum schiffen und das sogar noch während der Arbeit.“ Nach dieser Antwort sagten wir dem Wunsch von Madeleine und Joachim zu. Madeleine sprang plötzlich auf und küsste Andrea und mich dafür, mit dem angedeuteten Kuss.

Nach diesem, für uns überraschenden Wechsel, packten wir nach dem Frühstück unsere Sachen und trafen uns anschließend in der Bibliothek des Schlosses. Jaques sagte nach unserem Eintreten zu seiner Frau, „Ich glaube, dass die Heiratsvermittlerin unserer Tochter einen tollen Job gemacht hat und erfüllt nun sogar einen Herzenswunsch unserer Tochter. Alle Achtung!“ Etwas verlegen wurde ich schon und sagte zu ihm, „Wenn mein Beamtenverhältnis den Sparmaßnahmen im Land zum Opfer fallen sollte, kann ich ja immer noch Weddingplanerin, oder Leiterin einer Singlebörse werden.“ Florence kommentierte das mit, „Du bist wirklich unglaublich Klaudia. Eine Frau, die weiß, was sie will und das verlangt Respekt.“ In einer kleinen, aber feinen Runde verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und dabei sagte ich zu unseren Butler, der uns auch bewirtete, „Wenn sie nicht so stocksteif wären in ihren dressierten Umgangsformen, dann hätte ich sie gern mit genommen. Vielleicht wären sie für meine Eltern, der Klaudia Ersatz. Aber bei ihrer Anständigkeit, wird das wohl nichts werden.“ Wenigstens lächelte der Mann über meinen Spaß und als wir in den Kleinbus einsteigen wollten, sagte er zum Schluss noch, „Vielleicht komme ich ja mal zu ihnen nach Deutschland und werde mich dann an ihre Worte erinnern, Madame.“ Er lächelte dabei sehr sinnlich und dabei dachte ich daran, wenn er das wirklich wahrmacht und bei meinem Vati auftaucht, dann denkt der sofort an „Verstehen Sie Sp*ß?“

Auf der kurzen Fahrt zum Hafen sagte mein Mann zu mir, „Wenn der Butler bei uns oder deinem Vati auftaucht, dann spiele ich Mäuschen.“ Stefan fragte mich nach dieser Aussage, „Aber Sabine ist doch noch bei euch, oder?“ Michael nickte kurz und erwiderte anschließend, „Noch hat sie Klaudia nicht vergrault, obwohl sie sich alle Mühe gibt.“ Nach diesen Worten von Michael hauchte ich ganz leise in sein Ohr, „Heute fällt der Sex aus, du Idol der blöden Ehemänner.“ Meine Schwester, fing auf einmal laut zu lachen an, weil sie wohl die letzten Worte verstanden hatte. Ich zeigte ihr mit den Händen den Würgegriff und sie reagierte mit einem selten blöden Grinsen im Gesicht. Alles Verräter um mich herum, dachte ich kurz...

Wir passierten die Schranke für den Hafenbereich ohne Probleme und als der wachhabende Polizist unsere Gesichter erkannte, lächelte er und winkte uns versteckt zu. Stefan sagte nach dieser kurzen Episode, „Das war der Polizist, der damals deine Flaschenpost gefunden hat, Klaudia.“ Der Bus hielt genau vor der Yacht, auf der Mole und nach dem Aussteigen von uns, summte die ganze Mannschaft, die auf dem Deck stand, „Ganz in Weiß mit einen Blumenstrauß.“ Das hörte sich phantastisch an und von uns traute sich keiner, diese Darbietung zu unterbrechen. Das Schiff selbst war mit Blumen geschmückt und hätte jedem Blumenladen echte Konkurrenz gemacht. Andrea und ich zückten sofort unsere Handys, um die entsprechenden Bilder machen zu können. In diesem Zusammenhang fiel mir ein, ich müsste mal dringend telefonieren, mit meiner Tochter und meinen Eltern...

Wir folgten dem Brautpaar an Bord der Yacht, durch einen Rosenbogen, der das Ende des Anlegesteges verzierte. Nach dem Händeschütteln mit der Crew des Schiffes holten sie unsere Koffer an Bord. Der Koch begrüßte mich mit einer Umarmung, nachdem Michael sein, „Ja klar doch“, als Segen gegeben hat. Es war schon recht herzlich, wie wir empfangen wurden. Als ich mit Michael unsere Kabine betrat, redeten wir beide über einige Telefongespräche und mein Mann sagte nur kurz, „Wir machen Arbeitsteilung, du rufst deine Eltern an und ich meine.“ Natürlich hatte ich als erste Nummer die von Sandy gewählt und nach einigen bangen Sekunden hatte ich sie wirklich dran. Unsere Tochter redete wie ein Wasserfall. Von wem sie das wohl hatte, dachte ich kurz und informierte sie, dass wir drei Tage später nach Hause kommen. Als sie laut quietschte wusste ich, dass Peter immer noch da war. Ich erinnerte sie nur noch kurz, was sie mir versprochen hatte und beendete das Gespräch. In einem kurzen Augenblick fragte ich mich, was hättest du als Teenagerin gemacht, wenn du zu Hause sturmfrei gehabt hättest

Der Anruf mit meinen Eltern zog sich mal wieder hin. Erst als ich ihr erzählte, dass Stefan und Martin bereits in Nizza bei uns waren, hörte man den sprichwörtlichen Stein auf der anderen Seite plumpsen. Mutti hatte wohl die Bilder im Fernsehen gesehen und sich mal wieder Sorgen um ihre Tochter gemacht. Mein Vati, sagte dabei, durch den angeschalteten Lautsprecher des Telefons, „Unkraut vergeht nicht und wie ich meine Tochter kenne, hat sie mal wieder fette Fische an Land gezogen, zum Wohle des Bundeslandes.“ Das war mir in diesem Moment zwar nicht bewusst, aber als er noch hinzufügte, „Oder mal wieder ein paar verrückte Ideen ausgeheckt“, drohte ich ihm mit der Rache einer Teufelin. Natürlich meinte er das nur im Spaß und für ihn, war ich ja auch inzwischen zu einer Art von Lebensversicherung geworden, in Bezug auf Einnahmen.

Mit glühenden Ohren hatte ich es endlich geschafft, meinen Teil der Telefonate durch zu führen. Mein Mann hatte das gleiche natürlich viel schneller geschafft. Sein Motto war in dieser Hinsicht eher der alte Slogan des Rosa Riesen mit dem großen T, „Nimm Rücksicht auf Wartende, fasse dich kurz.“ Als es an unserer Kabinentür klopfte, öffnete Michael und ließ die beiden Damen zu uns hinein. Madeleine fragte mich gleich, „Sag mal Klaudia, was hältst du von einer kleinen Fete im Hafenclub?“ Und „ So ganz ungezwungen mit einem kleinen Imbiss an der frischen Luft.“ Ich stimmte den Vorschlag zu und entgegnete den beiden, „Du bist die junge Ehefrau und Gastgeberin und dein Wille geschehe.“ Wir zogen uns nicht mehr um und gingen mit unseren Männern über den Steg zurück an Land. Etwas verwundert drehte ich mich um und fragte anschließend, „Wo sind unsere beiden Talismänner?“ „Stefan und Martin sind bereits da und erwarten uns im Clubbereich“, entgegnete mir Madeleine.

Es war ein traumhafter, warmer Nachmittag und wir enterten einen großen Tisch im Yachtclub. Der lag unter mehreren Hibiskussträuchern, welche dem ganzen Ambiente den besonderen Pfiff gaben. An den Blütenspitzen konnte man sogar schon die Farben der Blüten erkennen. Nach dem Platz nehmen, erschien sofort ein beflissener Kellner, der nach unseren Wünschen fragte. Natürlich blödelten wir etwas herum und dabei sagte ich zu dem Kellner, „Also, ich hätte gerne etwas starkes herzhaftes zwischen den Zähnen oder im Mund. Immer nur „französisch“ füllt meinen Magen nicht und sieht auf Make-up blöde aus.“ Madeleine lachte gleich los und Andrea schüttelte ihre Locken durch. Sie ergänzte anschließend, „Von dem weichen Zeug habe ich erst einmal genug, darum nehme ich dasselbe, wie meine Schwester.“ Der Mann guckte uns vielleicht an und erst als Joachim zu ihm sagte, „Bitte Champagner für die Damen, Bier für die Männer und eine Speisekarte, wäre bestimmt gut“, lächelte er wieder.

Unter dem Tisch versuchte mein Mann seine Frau geil zu machen, indem er mit seinen Fuß an meinen bestrumpften Beine entlang glitt. Natürlich in Richtung meiner inzwischen leicht feucht werdender Sp*lte. Beinah hätte ich aufgestöhnt, wenn nicht der Kellner die Getränke gebracht hätte und wir uns wieder ordentlich hin gesetzt hätten in den Polsterstühlen. Immer kommt so ein arbeitswütiger Mensch einem in die Quere dachte ich kurz. Nach dem ersten „Prosit“ wurde die Speisekarte studiert. Alles in Französisch geschrieben und wenn ich glaubte zu wissen, was sich dahinter verbirgt, sagte Stefan, „Chefin, das ist eine spezielle Art von Fisch, doppelt gebraten mit Spezialsauße.“ Ich war ihm zwar dankbar für diese Auskunft trotzdem sagte ich zu ihm im Spaß, „Immer wenn ich etwas interessantes zu essen finde, dann sagt unser listiges Schlitzohr, das ist Fisch.“ Und „Wenn du mir nicht gleich sagst, was ich essen kann, musst du nach Canossa gehen, wie damals ein deutscher Kaiser und San Remo ist gestrichen.“ Das gab vielleicht ein Gelächter am Tisch und Madeleine und Stefan tuschelten anschließend miteinander und bestellten für mich mit.

Nachdem der Kellner unser Essen gebracht hatte, beguckte ich mir sein Essen und sagte zu Stefan, „Na endlich mal kein französisches Eiweißmenü und etwas was Muttis Tochter auch schmecken wird.“ Andrea sagte nur kurz, „Vielleicht sollte Michael besser hingucken, wo er sein Eiweiß lässt.“ So etwas nennt sich Engel, dachte ich kurz und sagte zum Abschluss dieser Runde, „Madeleine, nimm das nicht so ernst, was meine Schwester von sich gibt. Die lässt sich immer durchf*cken und lässt ihren Saft und Eiweiß von Bernd selber wegschlecken.“ Madeleine konnte sich gar nicht mehr halten vor Lachen und hätte beinah den kleinen Schluck Champagner über den Tisch geprustet. Das Essen war ein Genuss und ich zeigte meinen Daumen nach oben in Richtung von Stefan.

Das wir uns Nachtisch bestellten, war klar und ich wählte einen Eisbecher mit heißen Himbeeren. Natürlich musste ich mir Bemerkungen anhören, als der serviert wurde. „Periodenaufguss“ war noch das harmloseste, was die beiden Damen zu mir sagten. Ich schüttelte den Kopf und sagte zu den beiden, „Meine Schwester tut so als ob sie Ahnung von so etwas hat und wenn ich mir den Mischmasch in Madeleines Becher angucke, dann sieht das aus, als ob Joachim beim f*cken in der Hochzeitsnacht nur Pausen gemacht hat.“ Die beiden protestierten aber energisch und wenn ich ihren sinnlichen Blick richtig deutete, könnten sie schon wieder...

Da es die Sonne an diesem Tag gut mit uns meinte, sagte ich zu den anderen, „Wir könnten mal um die Wette ein Tretbootrennen machen zur Verdauung.“ Und „Als Schiedsrichter nehmen wir unsere beiden Aufpasser, die haben bestimmt darin Übung.“ Mein Vorschlag war zwar ein klein wenig bekloppt, aber wurde wenig später angenommen. Wir bezahlten unsere Clubrechnung mit dem üblichen Trinkgeld und suchten einen Tretbootverleih auf. Na der Mann guckte nicht schlecht, als ich sagte, „Wir machen jetzt die Rallye Paris- Nizza in verkürzter Form mit ihren Tretbooten.“ Und „Wenn ich nicht die schnellste von ihren Blechenten bekomme, gibt es Ärger mit der Lizenz zum Lachen.“ Nachdem wir die entsprechenden Euros auf den Tisch seiner Bude legten, war er die hilfsbereite Person, die wir erwartet hatten.

Mit Stefan und Martin einigten wir uns auf den kleinen Rundkurs, der mit dem Tretboot abgefahren werden sollte und anschließend hieß es Platz nehmen auf den Tretbooten. Man war das Ding wacklig beim Einsteigen. Das hätte ich nicht erwartet. Irgendwie fiel mir sofort eine singende Dame der sogenannten NDW ein. Fräulein Menke hieß die wohl und sang mal im Tretboot in Seenot. Ich war froh, als ich endlich auf meinem Platz saß. Jetzt brauchte man nur noch die Pedale treten und dann bewegte sich das Schaufelrad am Ende des Bootes. Wir fuhren langsam zum eigentlichen Start und dabei ließ ich natürlich Michael fast nur allein treten. Kräfte sparen, dachte sich Klaudia. Wir lagen am Start fast gleichauf und dann hörten wir schon ein paar Trommelschläge auf einer großen Blechbüchse. Das war Stefans Startsignal.

Klaudia hatte inzwischen einen trockenen Platz für die Pumps gefunden und trat jetzt natürlich mit ihren Beinen, geschützt von einer Strumpfhose, voll in die Pedale. Das Wasser spritzte hinter uns richtig auf und lachend hatten wir einen guten Meter Vorsprung erzielt. Meine Schwester kämpfte noch mit ihren Pumps und Madeleine hatte zwar Ballerinas an, die aber gelegentlich von den Pedalen abrutschten. An der ersten Tonne hatte ich mit Michael schon einen Vorsprung von zwei Metern. Der Vorsprung war natürlich Balsam für unsere Seele und meinem Selbstbewusstsein. Jetzt konnte uns nur noch ein Unwetter aufhalten oder ein Piratenüberfall. Das war natürlich grob übertrieben, denn die Konkurrenz schläft nicht und irgendwie hatte ich das Gefühl, das unser Vorsprung schmolz. Natürlich wird dann Innenbahn gefahren und so das „Überholen ohne Einzuholen“ erschwert. Gab es diesen Slogan nicht schon einmal in der Vergangenheit?

Jedenfalls reichte unser Vorsprung gerade noch, um das Rennen zu gewinnen. Ich hatte das Gefühl, dass die Fahrradkette für den Antrieb des Schaufelrades inzwischen heiß gelaufen war und außer einer Riesenlaufmasche in meiner Strumpfhose gab es keine Verluste beim Siegerteam. Natürlich kommentierte ich das Ergebnis, nach dem wackligen Aussteigen aus dem Tretboot, mit, „Da sagt ihr immer, Beamte können nur eine Art von Sport.“ Und „Mit einer Ausnahme, die Assistentin der Ministerin kann wirklich nur Blumen gießen.“ Nach diesem Spruch musste ich schleunigst weg von meiner Schwester, sonst hätte es ein sehr nasses Ende gegeben. Die anderen lachten mal wieder über meinen Spruch und wenig später war ich auf dem Weg zu einer kleinen Boutique am Strand. Genauer, auf der anderen Straßenseite. Ich hätte sie zwar nicht unbedingt gebraucht aber eine Strumpfhose mit Laufmaschen an den Beinen sieht in meinen Augen und Empfinden schlampig aus. Einer Bordsteinschwalbe wollte ich in Nizza natürlich keine Konkurrenz machen, obwohl man ja bei der heutigen Entwicklung der Modetrends, auch mit künstlichen Laufmaschen in den Strumpfhosen rechnen könnte. Bei den Jeans gab es so etwas schon, hatte mir meine Tochter beigebracht...

Nach wenigen Minuten hatte ich meinen Kauf getätigt und bereits die neue Strumpfhose angezogen. Natürlich in einer Umkleidekabine, um die sogenannte Pietät zu wahren. Aber anders herum musste ich auch einkalkulieren, dass man mich hier erkennt und Paparazzi unerwünschte Bilder von mir machten. Das wäre der absolute Hammer, eine Oscar Gewinnerin im fast durchsichtigen Slip fotografiert und mit einer Aussicht auf ihre V*gina. Darum gingen durch meine Gedanken, Überlegungen, ob das für einen Rücktritt als stellvertretende Ministerin reichen würde und damit eine frühzeitige Pensionierungmöglich wäre. Wieder einmal eine Chance verpasst, dachte ich weiter und wenn man so einen Plagegeist braucht, ist er natürlich nicht da...

Frohgelaunt erreichte ich den Rest der Meute und Stefan wertete das Rennen aus. Als der Oberschiedsrichter sagte, „Es gab zwar kleine Regelverstöße, die aber nicht verboten waren, wie Schuhe ausziehen. Aber trotzdem haben Klaudia und Michael gewonnen. Herzlichen Glückwunsch und wir trinken Cocktails auf euren Sieg.“ Also ging es zurück in den vornehmen Yachtclub.

Dieses Mal wählten wir Plätze im Innenraum des Clubs. Es gab hier eine Lounge, mit bequemen Sesseln und den entsprechenden Tischen. Als der Kellner auftauchte, sagte der doch glatt zu mir, „Bounsoir Madame Claudia.“ Natürlich entgegnete ich ihm, „Mit K meinen Vornamen bitte, wie Kaffee oder Kriegsfuß.“ Nach unserer Bestellung der Cocktails entwickelte sich ein anregendes Gespräch. Dabei fragte Madeleine, „Wohnt ihr eigentlich in einer Großstadt?“ Andrea antwortete für mich, „Wir wohnen in einer alten und schönen Stadt. Man könnte auch Kuhkaff dazu sagen. Es liegt etwas abseits von der Landeshauptstadt und hat eine Umgehungsstraße.“ Und „Wir haben hier die entsprechende Ruhe und zum Chaos machen ist es nicht weit.“ Madeleine lachte kurz und sagte daraufhin, „Wenn Joachim nach Deutschland geht, dann habt ihr mich vielleicht auch an der Backe.“ Wir lächelten und sagten zu ihr, „Hübsche Bewohnerinnen, die so einen tollen französischen Akzent in ihrer deutschen Aussprache haben, sind immer willkommen.“ Und „Außerdem braucht unser Land Nachwuchs. Egal ob es in Deutsch oder Französisch schreit in den ersten Wochen.“ Madeleine und Joachim guckten sich verliebt an, nach unserer Aussage und darum ergänzte ich, „Bis zum Schiff müsst ihr schon warten, sonst wird es zu voll auf der Toilette oder im Wickelraum für Babys.“

Nach der Bezahlung der Rechnung gingen wir zurück zum Schiff. Hand in Hand überquerte ich mit Michael den Steg, um nicht in das Wasser zu fallen. Auf der Yacht angekommen, hörte ich plötzlich, dieses unverwechselbare schwäbisch „Hier muss ja wohl ein Nest sein, für deutsche Besucher.“ Und „Hallo ihr Vermissten.“ Ich erkannte diese Stimme sofort und nach dem Umdrehen sah ich Anton, der mal wieder in Nizza war. Das gab vielleicht ein Gejohle auf dem Schiff. Mein Mann winkte im zu und sagte im lauten Ton, „ Komm rüber wenn du noch etwas Zeit hast, wir wollen spätestens heute Abend los.“ Joachim hatte natürlich vorher zugestimmt und am Heck der Yacht setzten wir uns anschließend in Liegestühle, die dort aufgebaut waren.

Wir erzählten uns die neuesten Erlebnisse und Anton gratulierte dem neuen Ehepaar. Dabei sagte er, „Irgendwann trifft es jeden Mal, das der Euro nur noch in 50 Cent wert ist.“ Durch den Sektgenuss lachten wir natürlich gleich über diesen Uraltwitz und als er anfing weitere Witze zu erzählen, verging die Zeit, bis zur Abenddämmerung ziemlich schnell. Anton verabschiedete sich von uns und wünschte uns alles Gute mit den Worten, „Schiff Ahoi!“ Und „Möge immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel sein.“

Inzwischen hatte der Koch das Abendessen fertig und aus diesem Grunde wechselten wir von dem Sonnenplatz am Heck in den gemütlichen Speiseraum. Joachim stellte die Musikanlage an und suchte eine CD heraus, aus der sogenannten Kuschelrock Edition. Der traumhaft dekorierte Tisch, sowie die Garnierung des Essens waren mal wieder ein Highlight an diesem Abend. Das Licht der angezündeten Wachskerzen ließ in den Rotweingläsern den Wein funkeln und zauberte ein traumhaftes Ambiente. Inzwischen hatte die Mannschaft abgelegt und der Dieselmotor der Yacht surrte wie eine Biene. Irgendwie kuschelten wir Frauen uns bei den Männern an und träumten etwas vor uns hin, nach dem fabelhaften Essen. Unsere beiden Bodyguards lauschten der Musik und summten leise mit.

Als Madeleine mit ihrem Joachim anfing zu tanzen, folgten wir den beiden. Endlich mal wieder in den Armen meines Mannes liegen und die Welt um mich herum vergessen. Das war immer ein Höhepunkt in meiner Frauenkarriere. Wir feierten noch bis gegen 23:00 Uhr und dabei tanzten wir auch mit unseren beiden Aufpassern. Stefan war ein guter Tänzer und bevor wir uns zurück zogen, sagte ich noch zu ihm, „Ich kann dir eigentlich nicht genug dafür danken, dass du uns mal wieder beschützt hast in Nizza.“ Er winkte nur ab und entgegnete mir, „Chefin, mit dir ist ein neuer Wind in das verstaubte Ministerium gekommen und das allein ist schon jede Mühe wert. Außerdem, will ich mich nicht an neue Gesichter gewöhnen, falls sie den Laden wirklich mal verlassen.“ Ich mochte Stefan für solche Aussagen. Er war immer höflich und korrekt und hatte immer mein Wohlergehen im Blick.

In unserer Kabine ging ich in das Bad und entfernte das Make-up, als Michael hinter mir stand und sagte, „Joachim hat sogar deinen Kleiderschrank voll gelassen.“ Ich brummte Michael an und entgegnete ihm, „Das sind nicht und waren nicht meine Kleider, begreif das endlich. Die waren für Claudia bestimmt und wenn du mich ärgern willst, dann hast du es jetzt geschafft.“ Natürlich versuchte Michael sein Gesagtes wieder vergessen zu machen, in dem er mich etwas über den Rücken streichelte und versuchte zu küssen. Aber die Teufelin in mir sagte, „Scher dich in die Hölle mit so einem blöden Geschwafel.“
Aus Gnatz zog ich ein Baby Doll an und sprühte etwas Parfüm an die bewussten Stellen, die Michael so liebte und seinen Verstand ausschalteten. Ich ließ ihn einfach stehen und kroch unter die Bettdecke, natürlich mit dem Gesicht von ihm weg...

Mein Ehemann betätigte eine Musikanlage und spielte sogenannte Kuschellieder. Als er unter die Bettdecke kroch, fing er an mich zärtlich an zu streicheln. Dabei sagte er, „Du bist doch allein, mein Ein und Alles. Ich liebe dich, genau, wie damals, als du mir den Kopf verdreht hast. Es tut mir leid, dass solche blöden Erinnerungen wieder hoch kommen, nach diesem Satz.“ Ich konnte ihm nicht mehr böse sein und drehte mich langsam wieder um. Natürlich suchte ich seine starken Arme und seinen duftenden Körper, zum ankuscheln und hatte ihm verziehen...

Wenig später hatte ich schon seinen Schw**z in meiner L*stgrotte und als er mich durchf*ckte war ich mal wieder im siebenten Himmel. In meinen kurzen Gedanken fragte ich mich, kommt eine Teufelin in den Himmel? Es dauerte eine ganze Weile, bis wir beide gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Der aber, hatte es in sich. Wir stöhnten beide um die Wette und unsere beiden Körper rochen nach einem Schweiß Parfüm Gemisch. Das war prickelnd und als wir uns mit einem langen und zärtlichen Zungenkuss aneinander schmiegten, hauchte ich anschließend leise in sein Ohr, „Ich liebe dich und egal was noch passiert, daran wird sich nichts ändern!“ Als der Schlaf uns übermannte, waren wir beide bereits ein unzertrennliches Knäuel...

Am nächsten Morgen weckte uns der Sonnenschein, der durch das Bullauge der Yacht blinzelte und uns einen schönen Tag wünschte. Natürlich war das letzte jetzt Quatsch, aber eine Frau fühlt so und denkt manchmal so etwas Romantisches. Wir duschten beide nach der Erledigung unserer Bedürfnisse. Nach dem wir gerade fertig waren mit dem anziehen, klopfte Madeleine an unsere Kabinentür. Nach meinem, „Herein, wenn es nicht die Geliebte meines Mannes ist“, betrat lachend unsere Gastgeberin die Kabine. Sie redete etwas von Frühstück und fragte uns dabei, „Sagt mal ihr beiden, stört es euch, wenn wir mit der Crew essen?“ Natürlich störte es uns nicht und ich fand diese Idee sogar sehr gut.

Auf dem Weg zum gemeinsamen Frühstück klopfte ich laut an die Kabinentür von Andrea und Bernd und sagte laut, „Schluss mit f*cken, notfalls ein Tampon in die Sp*lte geschoben und Slip an.“ Als die beiden die Tür öffneten, sagte meine Schwester, nach der Begrüßung, „Das muss ja mal wieder eine Nacht gewesen sein, bei euch...“ Mit meiner lauten Klappe entgegnete ich ihr, „Na wie eine Jungfrau der dunklen Nacht, siehst du gerade nicht aus und wenn ich Bernd sein Knutschfleck so betrachte, dann habt ihr Samenaustausch probiert.“ Als Bernd seinen Knutschfleck suchte, der natürlich nicht da war, musste ich flüchten. Ich hörte nur noch, „Michael deine Frau wird nie erwachsen und hat nur bunte Knete im Kopf.“

Das war eine Begrüßung vor dem Frühstück. Die meisten der Crew kannte ich ja noch von früher und aus diesem Grunde gab es mehrere Umarmungen. Joachim kommentierte das mit, „Klaudia, du bist wirklich eine Person, die hoch im Kurs steht und die unvergessliche Spuren hinterlässt. Theoretisch hat man kaum Chancen gegen dich.“ Ich empfand das zwar nicht so, trotzdem freute mich seine Aussage. Der Koch hatte mal wieder ein Frühstück hingezaubert, an dem es keinen Makel gab. Ich mochte diese selbstgebackenen Brötchen, die noch warm waren, beim Aufschneiden. Joachim erzählte uns, wir haben spätestens am Mittag die Hoheitsgewässer von Italien erreicht und ungefähr am Abend würden wir unser erstes Ziel, San Remo erreichen. Stefan fragte nach, ob die Autos bereits in San Remo sind und er erhielt als Antwort, „Mein Schwiegervati hat mir bestätigt, dass eure Autos bereits auf euch warten. Das heißt aber nicht, dass ihr heute schon nach Hause fahren sollt. Das ist unerwünscht.“

Wir redeten über den weiteren Tagesablauf und dabei wurde sich geeinigt, dass wir den Fitnessraum besuchen werden. Meine Schwester sagte dabei, „Klaudia ist die Schummelkönigin, die kennt Tricks, da wird sogar jeder Profi bleich.“ Mein Zeigefinger machte die berühmt berüchtigten „Dudu“ Bewegungen und dann sagte ich, „Ich bin Beamtin, da geht es ordnungsgemäß, korrekt und nach bestehender Vorschrift zu. Alles andere würde meinen Blutdruck in die Höhe treiben.“ Wieso plötzlich am Tisch alle lachten, weiß ich bis heute nicht. Selbst Stefan gackerte wie ein altes Huhn, pardon, wie ein alter Gockel. Die untergraben meine Autorität, dachte ich kurz und sagte deshalb im spaßigen Ton, „Ab jetzt werde ich im Ministerium hart durchgreifen und Gehaltskürzungen vornehmen, wegen blöden Lachen, über eine Respektperson.“ Die lachten jetzt alle noch lauter und hatten bereits erste Tränen in den Augen...

Nach diesem ausführlichen Frühstück gingen wir zurück in unsere Kabinen und zogen uns um. Klaudia wählte ein T-Shirt und einen Minirock. Mein Mann fragte mich dabei, „Sag mal mein Schatz hast du überhaupt keine Hose?“ Was sollte ich ihm darauf antworten? Meine letzte Hose hatte ich als Junge getragen, bevor meine Findungsphase angefangen hatte. Ich mochte diese Männerkleidung nicht. Selbst sogenannte Leggins war nicht unbedingt mein Geschmack. Dazu war ich viel zu gerne Mädchen oder Frau, wenn auch in mancher Hinsicht altmodisch.

Wenig später machten wir den Fitnessraum unsicher. Als ich auf einen Hometrainer mein Glück versuchte sagte ich, „Wenn jetzt alle Leute auf dieser Schiffsseite herum turnen, haben wir bestimmt Schlagseite. Vielleicht sollte die Mannschaft mal die andere Seite bevölkern.“ Joachim entgegnete mir, „Solche Gurken können nur Landratten von sich geben, weil das Schiff Stabilisatoren hat.“Als ich in einer Ecke etwas entdeckte, sagte ich zu den Damen, „Hier gibt es sogar Hula-Hopp Reifen und Seile zum Seilspringen.“ Na das war vielleicht ein Glücksfund für die Stimmung. Die Reifen konnte man mit rhythmischen Bewegungen der Hüften zum Schwingen bringen. Natürlich mussten die Männer mitmachen. Das gab vielleicht Kommentare. Ich sagte zu Andrea, „Du bist ja eine steife Ente.“ Die erwiderte mir eiskalt, „Na dein Einsatz würde mit einem Wagenrad auch besser aussehen.“ Madeleine fing an zu lachen und ließ das Ding, mindestens zwanzig Mal um die Hüfte kreisen, was viel Beifall heraus forderte. Natürlich kommentierte ich das mit, „In Jugendzeiten mal französische Meisterin in der Rhythmischen Sportgymnastik gewesen und jetzt angeben.“ Sie schüttelte den Kopf und sagte, „Ich habe mal Eiskunstlauf probiert in Davos, auf dem Internat.“ „Pa, wusste ich doch, sportlich vorbelastet, das ist ja als wenn der Real Schönling aus Portugal, mal nicht Weltfußballer wird, weil sein Werbevertrag diesen Wahlsieg jedes Jahr beinhaltet,“ entgegnete ich ihr ganz locker. Die Versuche der Männer sahen zum kringeln aus und dabei reichte eine Hand, um die Umdrehungen des Reifens mit zu zählen...

Beim Seilspringen wurde genauso herum gealbert. Dabei sagte ich zu Madeleine, „Wenn dich Joachim nicht geheiratet hätte, solltest du das Seil lieber als Lasso verwenden, zum einfangen deines Lieblings.“ Madeleine lächelte und entgegnete mir, „Es hat ja mit deiner Hilfe auch so geklappt.“ Andrea verhedderte sich im Seil, bei ihren Versuch und darum sagte ich zu meiner Schwester, „Ich wusste gar nicht, das du auf Fesselspiele mit Seilen stehst.“ Andrea streckte mir die Zunge heraus und faselte etwas von, „Erst besser machen, dann lästern.“ Klaudia schaffte mit etwas Glück vierzig Durchschläge und erreichte damit Platz zwei in unserer kleinen Runde, hinter Stefan. Natürlich kommentierte ich das mit, „Ein Bodyguard muss so etwas auch können, das gehört in die Grundausbildung, wie Kampftrinken und fette Weiber stemmen.“ Stefan schüttelte den Kopf und sagte anschließend zu Michael, „Du solltest deine Frau mal den Hintern versohlen.“ Nach dieser Antwort von ihm sagte ich zu den anderen, „Was bei euch Sex ist, ist bei mir Hintern versohlen lassen und anschließend die roten Striemen kühlen, in der Bauchlage.“ Das ergab ein Gejohle und Lachen von den anderen...

Langsam wurde es Zeit den Fitnessraum zu verlassen und aus diesem Grunde gingen wir gemeinsam zum Heck der Yacht. Hier standen Liegestühle, die darauf warteten, bevölkert zu werden. Der Koch hatte bereits den Tisch dekoriert und kleine Snacks bereit gestellt, so dass wir nicht verhungern mussten. Joachim holte einige Gläser und schenkte Sekt oder Rotwein ein. Wir genossen die Sonne und eine leichte Meeresbrise, die uns um die Nase wehte. Das war Freizeit pur in meinen Augen. Madeleine fragte uns dabei, „Wollt ihr wirklich Morgen Mittag nach Hause fahren?“ Andrea antwortete im sachlichen Ton, „Wir hätten euch zwar gerne noch begleitet, aber wir müssen uns ab und zu im Ministerium sehen lassen.“ Unsere Gastgeberin hatte verstanden und entgegnete ihr, „Das ist auch so ein notwendiges Übel, immer wenn es schön wird, dann heißt es Abschied nehmen.“ Und „ Ich hoffe doch, dass wir uns bald wiedersehen, wenn wir bei euch auftauchen.“ Michael sagte im spaßigen Ton zu ihr, „Am besten triffst du sie im Ministerium, denn zu Hause sind sie selten...“

Joachim sagte etwas von, „Das müsste schon Italien sein“, und zeigte in Richtung Land. Da standen eine Menge weiß getünchter Häuser in der Gegend herum, mehr aber auch nicht. Woher wollte er das wissen, dass wir Frankreichs Küste bereits verlassen haben, fragte ich mich. Joachim ergänzte seine vorherige Aussage mit, „Da konnte man einen Grenzübergang sehen mit den beiden Fahnen der jeweiligen Länder.“ So ein Schlaumeier dachte ich kurz und sagte zu ihm, „ Na gut, dann eben nur noch Spagetti und Pizza zum Mittag und italienisches Eis, das nach Amore schmeckt.“ Natürlich schmunzelten alle über den letzten Teil meiner Aussage und wenn Blicke etwas über Sex aussagen könnten, na dann...

Wir tranken noch etwas und genossen die kleinen Snacks. Dabei wurde weiter geredet. Joachim sagte dabei, „Wenn ich mich richtig erinnere gibt es da eine Kasbah, mit orientalischen Gassen.“ Andrea fragte daraufhin, „Aber wir sind doch in Italien, oder irre ich mich?“ Madeleine schmunzelte etwas und ergänzte Joachims Sätze mit, „In der Altstadt von San Remo, die man auch La Pigna nennt gibt es diese verwinkelten Gassen und wenn man sich dort auskennt, kann man von Dach zu Dach springen. Ich war mal zu einem Musikfestival hier.“ Unsere kleine Feier wurde jähe von der Ankunft der Yacht im Hafen von San Remo unterbrochen. Das hieß für uns, fertig machen zum Landgang...

In unserer Kabine machte sich Klaudia hübsch und wählte ein Cocktailkleid. Beim Schmuck wählte ich nur Modeschmuck. Ich traute den Italienern nicht so richtig. Für Trickdiebstähle war ich zu arglos und mein echter Schmuck, war mir einfach zu teuer.
Nach dem gewohnten Ritual, Parfüm, Haare in Form bringen und Pumps anziehen, war ich fertig, für das Abenteuer Italien. Gemeinsam mit Michael zog ich Hand in Hand los, um uns mit den anderen zu treffen, Schmunzeln musste ich, als Stefan bereits seinen Audi suchte. Dabei sagte ich, „Der fährt bestimmt schon am Südural und befördert einen der Neureichen Gönner aus Putins Revier.“ Stefan fand das nicht gerade ulkig. Seine Miene hellte sich erst auf, als er das Auto in der Nähe des ansässigen Yachtclubs sah.

Inzwischen hatten alle den Treffpunkt erreicht und wenn ich ehrlich bin, die Damen sahen hübscher aus, als die Männer. Andrea und Madeleine hatten ebenfalls ein schickes Kleid gewählt und strahlten, genauso wie ich über alle Backen, wie man das so landläufig sagt. Natürlich war damit das Rouge auf den Wangen gemeint, aber das gehört ja heut zu Tage zu einem guten Make-up dazu. „Auf San Remo mit Gebrüll“, ertönte der Schlachtruf von uns. Wir gingen den Weg über eine Mole, an der Yachten verankert waren, die mit Kleingeld nicht zu bezahlen waren. Hier musste die italienische High Society zu Hause sein, oder die Mafia. Wer weiß das heute schon genau.

Wenig später erreichten wir die berühmte Kasbah. In irgendeinen Film habe ich so etwas schon mal gesehen. Trotzdem fand ich das ganze Ensemble toll. In meinen Gedanken stellte sich die Frage, „Ob es hier Hauseinbrüche gibt?“ Hier musste doch jeder jeden kennen, wenn man so eng beieinander lebt. Etwas überrascht war ich, als ich Rabatten mit tausenden von Nelken, mit einigen Rosen sah. Joachim erklärte uns, das San Remo davon hauptsächlich lebt und zwar von der Zucht dieser Blumen. Wieder mal etwas gelernt, dachte ich kurz, bevor wir einige aufgespannte Banner sahen, die auf ein Radrennen hinwiesen. Die gingen über ganze Straßen und wenn ich mich nicht verlesen hatte stand darauf, Mailand-San Remo. Im Moment hatte ich zwar keine Ahnung, wie weit Mailand weg ist, aber trotzdem fragte ich mich, wieso fahren die nach San Remo und nicht nach Neapel oder Rom? Joachim musste meine Gedanken erraten haben und sagte, „Das Rennen gibt es seit 1907 und ist wohl um die 290 km lang.“ Und „Es hat nichts mit dem französisch, italienischen Film Schussfahrt nach San Remo zutun, der mal mit dem Komiker Bourvil in der Hauptrolle lief.“ Ich kommentierte das mit, „Danke und gut gegoogelt.“ Joachim schüttelte den Kopf und sagte, „Ich war schon einige Male hier, als Musikproduzent, genauer beim Schlagerfestival.“

Irgendwie macht Pflaster latschen auf Pumps müde und darum fragte ich die anwesenden Herrschaften, „Sagt mal wollen wir nicht mal eine schöne Taverne aufsuchen und den Abend genießen.“ Und „Die Villa von Alfred Nobel brauchen wir ja nicht angucken, weil seinen Preis bekommt man nicht für Kalenderblätter abreißen.“ Die anderen lachten erst und stimmten mir zu. Laut unseren Ministadtplan für die Hosentasche von Männern, war es nicht mehr weit, bis zu einer Taverne mit Meerblick und vorzüglichen Essen. In diesem Zusammenhang mussten wir Frauen mal wieder feststellen, Orientierungssinn fast Null. Die Männer machten sich einen Spaß daraus uns falsch laufen zu lassen, oder anders ausgedrückt, Umwege latschen zu lassen. Sie hielten sich immer hinter uns...

Trotz aller Widrigkeiten erreichten wir die besagte Taverne und als ich die freien Sessel auf der Terrasse sah, gab es kein Halten mehr. Kurz bevor wir uns hinsetzen wollten sagte doch der italienische Stiesel von einem Wirt, „Alles reserviert, meine Damen. Bitte in der Taverne Platz nehmen.“ Was will man auch in einem Apfelsienenpflückerland erwarten, das auch noch sein Parlament wechselt, wie im Puppentheater die Puppen, dachte ich kurz, sagte aber nichts. Nun gut, es gab ja noch die Fensterplätze mit dem Blick auf die untergehende Sonne. Die wollte gerade die Schaumkronen des Mittelmeeres küssen, bevor sie im Wasser verschwand mit einem Farbenspiel, das mich faszinierte. Als der Wirt erschien fragte er nach unseren Wünschen und als ich sagte, „Egal was sie bringen, Hauptsache kein Fisch.“ Und „Am besten wäre Wildschweinkeule“, guckte er mich an und redete etwas in Italienisch. Vermutlich hat er mich verflucht mit meinen Sonderwünschen.

Langsam wurde es voll in diesem Nobelschuppen. Als ich die Speisekarte betrachtete und der Wirt erschien, fragte ich ihn zum Spaß, „Sind die Preise auf der Karte noch in Lira?“ Unsere Truppe lachte und der Wirt wurde puterrot im Gesicht und sagte anschließend, „Nein Signora in Euro.“ Nach dem er unsere Getränkewünsche notiert hatte verschwand er wieder. Ich sagte zu den anderen, „So ein Laden steht in euren Stadtplan, vielleicht sogar noch im Michelin Touristikführer? Der gehört höchstens in ein Continentalschreibheft.“ Die lachten schon wieder über meinen Spaß. Dabei meinte ich das im Ernst.

Wenigstens brachte der Wirt gleich unsere Getränke und Joachim musste sogar den Wein kosten. Das hätte ich dem Wirt gar nicht zugetraut, dass er so etwas Mal gelernt hatte und anwendete. Nach seinem „Si“ gab es das edle Gesöff und wenig später sogar noch das Essen. Also eins muss ich dazu bemerken, wenn das Wildschweinkeule war, sie hat wirklich gut geschmeckt. Stefan hatte Fisch bestellt und meinte dazu, „“Das war das beste Fischgericht, das ich bisher gegessen habe.“ Naja, wenn man Fisch mag, dachte ich kurz. Wenig später war in diesem Schuppen der Teufel los. Zuerst hatten wir gar nicht mitbekommen, dass sich draußen bereits einige Männer prügelten.

Wenig später war eine wilde Prügelei im Gange und der Wirt rief wohl die Polizei an. Bis jetzt ließ man uns in Ruhe und wir guckten dem Geschehen fasziniert zu. Inzwischen hatten wir drei Frauen die Plätze so getauscht, dass wir etwas geschützt waren und unsere beiden Bodyguards taten das, was sie für richtig hielten in diesem Moment. Dann wurde es ungemütlich. Eine Polizeieinheit erschien und es wurde ernst. Die verhafteten doch tatsächlich alle Gäste und wir waren dabei. Stefan wollte sich gerade mit dem Chef der Carabinieri anlegen, was ich aber nicht wollte und ihn zurück pfiff.

Wir stiegen in eines der Autos mit den vergitterten Fenstern ein und nachdem der Wagen voll war, fuhr er ab. Nach einigen Minuten Fahrt kamen wir am Polizeipräsidium in San Remo an. Jetzt hieß es aussteigen und eskortiert von mehreren Carabinieris gingen wir in das Gebäude. Hier wurden Zellen geöffnet, so welche mit Gitter zum hinein gucken und wir gingen in so einen „Bodenvogelkäfig“. Inzwischen war der Wirt aufgetaucht und erzählte seine Geschichte. Madeleine hatte etwas Angst und Andrea und ich trösteten sie mit den Worten, „Das kann nicht lange dauern, spätestens bei der Aufnahme unserer Personalien sind wir wieder frei.“ Ich hatte sogar recht mit meinem Spruch, denn wenig später war Stefan der Erste, der heraus geholt wurde. Das war natürlich kein großer Erfolg für uns, weil man bei Stefan die Pistole fand, die er immer unter dem Arm trug. Erst als man seine Aussage aufnehmen wollte, stellte man fest, wir gehören nicht zu den Schlägern, weil wir kein Wort verstanden, was der Mann redete.

Als endlich ein Dolmetscher auftauchte, beantwortete er die an ihm gestellten Fragen. Als er zum Schluss sagte, „Sie haben hier unter anderen zwei hohe EU Vertreter verhaftet und ich bin der Bodyguard einer stellvertretenden Ministerin eines Bundeslandes. Das könnte schlimm für sie ausgehen, wenn sie die richtigen Leute anruft.“ Der Chef der Polizei fragte Stefan, „Können sie ihre Leute identifizieren, damit sie entlassen werden können.“ Stefan nickte kurz und gemeinsam mit einem Polizisten kamen sie zu uns. Stefan sagte zu uns, „Chefin, wenn du keine Klage gegen die Polizei anstrengen willst, können wir alle gehen.“ Warum sollte ich? Es war eine weitere Episode in meinem Leben, die ich unter Pleiten, Pech und Pannen abgeheftet wurden.

Als der Chef der Carabinieri uns fragte, „Was er noch für uns tun kann“, sagte ich, „Unsere Rechnung in der Taverne wegfallen lassen, weil es kein Genuss zum Abschluss war und uns zur Yacht bringen.“ Er sprach mit dem Wirt der Taverne auf Italienisch und wenig später hatte ich das „Si“ für meine Forderung. Mit einem „Grazie“ verschwanden wir auf den Hof des Polizeipräsidiums und stiegen in einem Bus. Der setzte sich auch gleich in Gang und brachte uns direkt zur Yacht. Ich gab dem Fahrer einen 50 € Schein und sagte „Fahrgeld für dich und deine Bambinis.“ Das letzte musste er verstanden haben, weil er lächelte, als er zurückfuhr.

Wir gingen über den Anlegesteg Hand in Hand und dabei sagte Joachim, „Lasst uns noch einen Gute Nacht Trunk einnehmen.“ Wir hatten nichts gegen diesen Vorschlag und wenig später knallten die Sektkorken in der Lounge des Schiffes. Wir hatten es uns inzwischen bequem gemacht und redeten über unsere Erlebnisse. Joachim sagte dabei, „Na Klaudia, San Remo, einmal und nie wieder, oder?“ Ich überlegte kurz und antwortete mit, „Unbedingt muss ich hier nicht wieder her, weil ich vermute, dass sich hier im Sommer ganz Italien trifft.“ Da hatte ich nicht Unrecht mit dieser Aussage, bestätigte mir Madeleine. Als wir 5 leere Sektflaschen zu stehen hatten, dabei muss ich anmerken Martin und Stefan tranken nicht mit, wurde es Zeit langsam ins Bett zu gehen.

Wenig später war ich mit Michael in unserer Kabine und wir zogen uns langsam aus. Dabei fragte ich Michael, „Hättest du dich für mich geprügelt oder nicht?“ Mein Mann antwortete sofort, ohne groß nachzudenken, „Natürlich mein Schatz, oder glaubst du ich würde dich freiwillig hergeben.“ Ich küsste ihn für seine Antwort. Wenig später waren wir beide im Bett und machten mal wieder einige Liebesspiele. Natürlich wurde nicht nur gespielt sondern auch gef*ckt. Nachdem wir beide den zweiten Höhepunkt gemeinsam erreicht hatten, war kuscheln angesagt. In den Armen von Michael schlief ich ein...


:::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig...

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"Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"/"Die Geschwister"

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heniu
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:14.01.17 12:09 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,

da haben Klaudia und Andrea in Italien die Staatsmacht von ihrer unschönen Seite kennengelernt. Aber so ist nun mal die Polizei. Sie ist nicht da wenn man sie braucht und wenn verhaftet sie die Falschen.

LG

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:18.01.17 18:35 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Katrin-Doris,

wieder einmal eine gelungene Fortsetzung.
Zu den Erlebnissen mit der Polizei kann man
das Motto "Erst einmal rauf Kloppen, wird schon
irgend wie einen Richtigen Treffen" bezeichnen.
Nun stellt sich die Frage, ist das Typisch für
Italien....?

LG
Drachenwind

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:18.01.17 23:39 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin,

vielen Dank fürs tolle und schnelle schreiben. Bei mir dauert es leider immer wieder viel zu lange bis ich Deine Fortsetzungen würdige. Hoffentlich hat für Dich das neue Jahr gut begonnen und Du erreichst wieder Deine Fitness. Auf jeden Fall weiterhin Gute Besserung damit Du uns erhalten bleibst und uns weiterhin solch schöne Fortsetzungen schenkst.

Kaum ausgeschlafen geht es ja schon in die vollen. Das das junge Ehepaar sich Begleitung wünscht und nicht nur allein in die Flitterwochen starten will, zeigt wieder einmal wie viel Herzlichkeit und Offenheit Klaudia und Andrea zeigen und leben. Das dann auch noch der Charme und die Schlagfertigkeit von Klaudia auf blühen macht das ganze komplett. Alleine wären die Flitterwöchner ja auf der Jacht mit der Mannschaft eh nicht gewesen. Aber mit solch einer Truppe unterwegs zu sein macht auf jeden Fall mehr Spaß. Man fühlt sich mitten im Geschehen. Auf die Jachtclub Besuche und das Bootsrennen gehe ich, um den Rahmen nicht zu sprengen, nicht so ein. Auch der Sex kommt nicht zu kurz. Wie heißt es immer: "Seeluft macht hungrig, ... " anscheinend auch auf Sex . Apropo hatte Klaudia nicht mal eine leichte Seekrankheit? Die Überführung der Autos hat ja zur Freude der Bodyguards geklappt. Nur leider zeigt sich Italien nicht alles von seiner besten Seite. Da bricht dann die sagenumwobene südliche Mentalität nicht nur mit ein paar Gästen sondern sogar auch mit der Polizei durch. Aber was man so hört sind die ja nicht unbedingt zimperlich. Dass aber der Lokalbesitzer nicht gleich für Klärung sorgt ist schon sehr schwach und verdient dann die Aussage nie wieder.

Vielen Dank das Du für uns so viel Zeit opferst, auch wenn ich Dich und Dein Werk nicht so würdige wie Du es verdienst. Achte auf jeden Fall auf Deine Gesundheit und die deiner Familie und denke auch an die passenden Ruhezeiten.

Liebe Grüße,
Der Leser

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:21.01.17 09:11 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Katrin-Doris,
wenn man erkrankt ist weis man wie wertvoll ¨SIE¨ ist, die Gesundheit. ... ...
Heute setze diesen letzten Satz, vom vorigen Gruß als Anfang, weil ich im
Moment bei sehr vielen Ärzten Termine wahrnehmen muß. Nicht besonderes,
alles ausgelöst durch einen Gesundheits-Check. Ja da hörst du dann dem
Alter gemäße Erkrankungen. Nichts neues.

Deine Story habe noch nicht zur Gänze gelesen aber soweit wie ich
Gekommen, gefällt sie mir wieder gut. ¨Danke¨ dir für deine Arbeit, denn sie
ist sehr lang diese Fortsetzung. ... ...

Nun verbleibe ich mit,
lieben Gruß, Horst

♦♦ ♥♥ ♦♦


Gruß der alte Leser Horst
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:25.01.17 16:12 IP: gespeichert Moderator melden


Eigentlich hatte ich vor, diese Geschichte einschlafen zu lassen. Dann ist mir mein Versprechen wieder eingefallen.
Aus diesem Grunde sage ich Danke an, Susi S, Heniu, Drachenwind, Der Leser und Alter Leser.

Wie immer wünsche ich viel Spaß beim lesen...

Teil 145 Die Rückfahrt und der Mai...

Am nächsten Morgen duschten wir beide und nach dem Anziehen, packten wir unsere Sachen in die Koffer. Michael schaffte es die Koffer zu schließen und anschließend gingen wir zum Frühstück. Nach der Begrüßung mit den anderen, redeten wir über organisatorische Maßnahmen und da musste einiges geklärt werden. Ich fragte Andrea, „Fahrt ihr mit Martin oder fahren wir beide zusammen?“ Andrea überlegte kurz und erwiderte mir, „Ich fahre mit Martin und Bernd, da können wir beide noch etwas schmusen und andere Dinge machen.“ Madeleine schmunzelte schon über die Antwort von meiner Schwester und aus diesem Grunde sagte ich, „Erst das Schiff zum schwanken bringen mit euren Sex, bis die anderen Seekrank werden und dann im Auto auch noch weiter machen. Von wem hast du das bloß geerbt?“ Meine Frage an Michael mit, „Sag mal war der Kleinbus für die Hinfahrt gemietet?“, beantwortete der mir mit, „Das war ein Bus von H*rtz, für unsere besten Herzen.“

Nach diesem tollen Frühstück hieß es für uns Abschied nehmen. Ein paar Leute der Crew hatten unsere Koffer bereits zu den Autos gebracht und wenig später folgten wir ihnen. Zum Abschied sagte Madeleine und Joachim zu uns, „Wir werden uns Wiedersehen und kommt gut nach Hause.“ Die Umarmungen fielen recht herzlich aus und mit dem angedeuteten Küsschen verabschiedete ich mich von den beiden. Stefan hatte inzwischen die Koffer im Auto untergebracht und als er sich verabschiedete sagte er noch, „Danke für die schönen Tage bei Euch und liebe Grüße an eure Eltern.“ Nach unserem Einsteigen öffnete ich noch einmal das Seitenfenster und rief den beiden zu, „Danke für die wunderschönen Tage bei euch.“ Natürlich winkte ich ihnen noch eine Weile zu, obwohl wir bereits abgefahren waren.

Stefan fuhr in Richtung Turin und schimpfte ab und zu über die Fahrkünste der Italiener. Lächelnd sagte ich zu ihm, „Autofahren können sie nicht, aber dafür sind sie Nudelexperten und wenn ich mich richtig erinnere hat sogar mal eine bekannte Tennisdame aus Deutschland dafür Werbung gemacht.“ Stefan schüttelte den Kopf, wegen meiner Bemerkung und entgegnete mir, „Die Brühlerin hat ja ihre Heimat auch verlassen und hat den M*hmet Sch*ll des Tennis geheiratet.“ Den Vergleich fand ich toll, weil eine gewisse Ähnlichkeit bestand, wenn man an die Haarpracht der beiden dachte.

Als wir Turin erreichten, oder besser ausgedrückt vorbei fuhren dachte ich an den großen Autokonzern, der hier seinen Sitz hatte. Irgendjemand hat den berühmten Firmennamen mal in „Fehler In Allen Teilen“ umbenannt. Darüber wollte ich mir kein Werturteil erlauben, wusste aber, dass die Marke F*rrari auch zu dem Konzern gehört. Indirekt gab es ja in unserem Bundesland auch Beziehungen nach hier. In einer Kreisstadt, die mit dem Slogan „Stadt am Wald“ mal geworben hat, gab es ein Werk für Antriebswellen. Jetzt hieß der Slogan Otto oder Hermes Stadt. Wie sich die Zeiten doch ändern in Deutschland. In diesem Moment dachte ich daran, dass heute die Namensrechte von Stadien und Arenen teuer erkauft werden, statt den Mitarbeitern Bonuszahlungen zu geben. Diese bei uns gefertigten Teile wurden auch nach hier geliefert und als ich die Montagestecke der Teile für das berühmte schwarze Pferd auf gelben Wappenschild, mal besuchte als stellvertretende Ministerin, war das Hi-Tec.

Irgendwann muss man auch einen Audi tanken und Stefan fuhr, wie Martin auch, an eine Tankstelle heran, um zu tanken und eine kleine Rast zu machen. Michael und ich stiegen aus und redeten mit Andrea und Bernd. Dabei sagte ich zu meiner Schwester, „Wir sollten die Tankrechnung übernehmen, wegen der Privatfahrt.“ Andrea willigte sofort ein und als beide Autos betankt waren, suchten wir beide die Kasse auf. Durch einen Zufall und dem Geschwätz des Pächters mit einigen vor uns stehenden Kunden, blickte ich auf eine Zeitung. Mich traf ja beinah der Blitz, als ich eine Riesige Schlagzeile mit großem Bild sah. Ich holte das Käseblatt aus dem Regal und war „Pappesatt“ sagt man wohl so landläufig. Da waren wir vier abgebildet, als wir in den Knastbus einstiegen in San Remo. Irgendein Paparazzo musste uns erkannt haben und das Bild teuer an die Presse verscherbelt haben. Innerlich kochte ich vor Wut, obwohl ich mit dem dazu gehörigen Artikel nichts anfangen konnte.

Als wir beide endlich die Kasse erreicht hatten, fragte ich den Verkäufer mit Händen und Beinen nach einem elektronischen Taschenübersetzer. Der Blödmann verstand kein Wort bis ich zu ihm sagte, „Verflucht noch mal, einen Minicomputer der Italienisch in Deutsch übersetzt.“ Nach einigen italienischen Fluchworten, so glaubte ich jedenfalls, holte er das begehrte Teil unter dem Tresen hervor. Als er meine Zeitung sah, betrachtete er mich genauer und sagte etwas von, „Signorina in San Remo, oooh, oooh, oooh...“ Noch so ein Blödmann dachte ich, sagte aber nichts und bezahlte den Preis, den er mir zeigte. Wieso hat man immer das Gefühl, dass wenn man nicht verstanden wird, ein Trinkgeldaufschlag oder das Datum drauf gerechnet wird, auf die Rechnung

Nachdem Andrea ihre Rechnung bezahlt hatte verließen wir den Kassenbereich. Bei den wartenden Männern angekommen, sagte Stefan zu mir, „Chefin, dein Telefon hat andauernd geklingelt.“ Ich hatte mal wieder eine Vorahnung und sagte nur kurz, „Dann werde ich mal gucken, wer angerufen hat.“ Mein Mann schmunzelte und sagte zu mir, „Ich könnte mir vorstellen, dass deine Mutti angerufen hat, warum auch immer.“ Als ich Michael die italienische Tagespresse zeigte sagte er, „Oh, schönes Bild von uns. In Italien verhaftet, das schafft nicht jeder und wenn man bedenkt, dass hier Bestechlichkeit an erster Stelle steht, dann nennt man das Übel wohl Pech.“ Über diesen blöden Scherz konnte ich überhaupt nicht lachen.

Nach dem einsteigen und der Weiterfahrt in Richtung Grenze zur Schweiz, versuchte ich meine Mutti zu erreichen. Natürlich erreichte ich mal wieder nur diese idiotische Mailbox, die kein normaler Mensch abfragt. Nach einigen weiteren Versuchen hatte ich sie endlich am Telefon. Nachdem ich mir einiges über Sicherheit und negativer Presse anhören musste und ich das manchmal mit „Jaja“ kommentierte kam ich endlich auch mal zu Wort. Ich erzählte ihr, was in San Remo passiert ist und das ich keinen Skandal wollte. Aus diesem Grunde hatte ich Stefan dort zurückgepfiffen. Dass dort ausgerechnet ein Paparazzo war, konnte ich natürlich nicht ahnen. Meine Mutti erzählte mir anschließend, dass ein hübsches Bild im großen deutschen Klatsch- und Tratschblatt erschienen ist, dass den Namen B*ld Zeitung trug. Im Hintergrund hörte ich meinen Vati sagen, „Bei einer Verleumdungsklage stehen unsere Chancen nicht schlecht.“ Wollte ich das

Als ich aufgelegt hatte erzählte ich mit Michael. Der sagte nur kurz, „Lassen wir Gras drüber wachsen und hoffen, dass kein Kamel kommt und das Gras wegfrisst.“ In meinen Gedanken gab ich ihm recht, sagte aber nichts mehr dazu. Wir erreichten wenig später die Grenze zur Schweiz. In meinen Gedanken hatte ich ein beklemmendes Gefühl, das hier bestimmt wieder etwas schief läuft. Die Schweiz ist ein neutrales Land und nicht Mitglied der EU. Theoretisch hieß das Pässe zeigen und darum überlegte ich, wo hast du ihn hinein getan, beim Koffer packen. Natürlich wusste ich das nicht so genau und überlegte weiter, dass ich in meiner Handtasche noch den EU Ausweis habe. Aber ob dieser Ausweis reicht, für eine Durchreise der Schweiz Ich wusste es nicht so genau.

Stefan fuhr langsam bis zum Haltepunkt der Einreisekontrolle vor und sagte zu uns, „Die Schweiz ist ein assoziiertes Mitglied des Schengener Abkommens. Es reicht der Personalausweis, wenn er verlangt wird.“ Mir fiel vielleicht der sprichwörtliche „Stein vom Herzen“ nach Stefans Aussage. Die beiden Schweizer Grenzbeamten winkten unsere beiden Fahrzeuge nur durch und Stefan fuhr langsam weiter. Anschließend sagte er, „Die Beamten haben unser Autokennzeichen betrachtet und wussten, dass wir in einem Fahrzeug sitzen, das zu einem deutschen Bundesland gehört.“ An diese Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht, fiel mir sofort ein.

Auf der weiteren Fahrt fing ich an mit dem blödsinnigen Taschencomputer, den ich ja neu erworben hatte, dieses italienische Käseblatt zu übersetzen. Was tut man nicht alles, um die Reisezeit nicht so gelangweilt zu verbringen. Jedenfalls war meine Übersetzung genau so holprig, als wenn Tante G*ogle das macht. Mit etwas Phantasie und Nachdenken konnte ich mir einen Reim darauf machen, was der Redakteur da geschrieben hatte, oder sagt man geschmiert? Das war genauso unwahr, wie einige Artikel, in der deutschen Presse, die am nächsten Tag wiederrufen werden. Jetzt konnte ich die dringenden Anrufe von meiner Mutti verstehen, nachdem ich den größten Teil des Artikels durch hatte mit meiner Übersetzungshilfe...

Während der Fahrt zeigte mir mein Mann einige schneebedeckte Bergspitzen und sagte, „Wir waren noch nie in einem Winterurlaub mein Schatz.“ Nach einer kurzen Überlegung sagte ich zu ihm, „Weil man da noch mehr friert und sich Stuckverzierungen aus dem Material mit dem Namen, Gips holt.“ Und „Das sieht Sch*iße aus, am Bein einer Frau und anschließend kommen noch die Autogramme von Mitleid heuchelnden Leuten drauf. Dabei ist jeder froh, dass ihm das Malheur nicht passiert ist.“ Michael lachte kurz über meine Anmerkungen und sagte anschließend, „Aber damals in der Kur, da hat es dir gefallen.“ Mit vehementem Kopfschütteln zeigte ich meine Gedanken und sagte noch, „In der Kur, ist das etwas anderes, da kann man sich den Termin selten aussuchen und im Winter ist das sowieso Mist.“ Und „Die Tage sind vom Wetter her gesehen trübe, manchmal neblig und immer saukalt. Wer will das schon haben, wenn man zu Hause einen Kamin hat?“

Wir erreichten Zürich und Stefan fragte uns, „Karlsruhe oder Stuttgart und wann wollt ihr Pause machen?“ Nach Absprache mit Michael entschieden wir uns für die Route über Stuttgart. Dabei sagte ich noch, „Beim nächsten Tankstopp werden wir Pause machen, mit dem vorzüglichen, teuren Essen in einer Raststätte.“ In solchen Raststätten in Deutschland, finanzierte man wahrscheinlich die Autobahnkosten mit, in meinen Empfindungen. Wenn ich das richtig in Erinnerung hatte, wurden diese Objekte sogar mal ausgeschrieben. Wobei ich damals schon gewisse Zweifel daran hatte. Es gab bestimmt geheime Absprachen der Mineralölkonzerne, damit keiner zu kurz kommt.

Wir erreichten die letzte Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Wieder ließ Stefan das Auto langsam an den Kontrollpunkt heran rollen und wieder wurden wir von den Schweizer Beamten durch gewinkt. In meinen Gedanken hielt ich das Schengener Abkommen inzwischen, als eines der wenigen, für eines das für den Bürgern Vorteile brachte. Die lästigen Pass- oder Ausweiskontrollen waren in der Vergangenheit großer M*st und wenn man dann noch an die Warteschlangen an den Grenzen dachte, war das eine extreme Erleichterung.

Nach dem passieren der Grenze trat Stefan ganz schön auf das Gaspedal. Natürlich hielt er die angegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen ein. Wie sagt man so schön landläufig, nur Fliegen ist schöner. In der Nähe der Landeshauptstadt von Ba.-Wü. steuerte Stefan das Auto auf den Parkplatz einer Raststätte. Nach dem Aussteigen von uns dreien, redeten wir mit den anderen dreien. Dabei sagte Andrea, „Egal was wir nachher machen, bei mir hat die Toilette absoluten Vorrang.“ Natürlich dachte ich das gleiche und sagte sofort, „Du weißt doch genau, das man als Frau nicht allein dort hin geht, wegen der bösen Buben unterwegs.“ Die Männer lachten kurz auf und sagten, „Na das kann ja wieder dauern, bis nachher im Restaurant.“

Nach dem Einwurf des Geldes an der kleinen Drehsperre konnten wir endlich die Toilette aufsuchen. Das war vielleicht eine Erleichterung für uns beide. Da hätte „hochziehen“ wie man so umgangssprachlich sagt, nichts mehr genutzt. Vor dem Spiegel war natürlich schick machen angesagt und wenig später waren wir auf den Weg unsere vier Vermissten zu suchen. In der vermutlich neu renovierten Raststätte fanden wir unsere Männer. Die futterten schon und kippten sich die ersten Kaffeegenüsse hinter die Binde, sagt man wohl so. Nichts mit warten auf die Frauen, die genau so einen Kohldampf hatten.

Aus diesem Grunde stellte ich mich mit Andrea auch an und mit einem Tablett bewaffnet, wurde erst mal ausgesucht, was gut und teuer war, an Essen. Natürlich fielen wir wieder mal auf, als ich sagte, „So etwas nennen die Schwaben hier Kännchen. Da passen ja höchstens fünf Spatzenschlucke hinein. Da muss man ja aufpassen, dass der Kaffee bis zum Tisch nicht verdunstet ist.“Bei der Bezahlung unserer Rechnung sagte die Kassiererin zu uns, „Sie hätten ja auch ein Pott Kaffee nehmen können.“ Andrea entgegnete ihr ganz trocken mit einem suffizienten Lächeln, „Den habe ich mir angeguckt. Aber wenn man den Löffel noch auf den Boden sieht, heißt das bei uns, eine Liter Wasser auf einen Teelöffel Kaffee, oder auch Blümchenkaffee.“ Ich glaube bei der Frau hatten wir versch*ssen, nach dieser Aussage.

Nach dem einnehmen unserem Plätze, schenkten wir uns Kaffee ein und fingen an zu essen. Wenn ich den Geschmack mit dem bezahlten Preis verglich, dann war das maximal Durchschnitt, eher darunter. Mein Mann kommentierte unser Essen mit, „Na mein Schatz mal wieder zu viel genommen.“ Und wenn ich mir den Magen verrenke, dachte ich etwas angefressen, wegen des nicht Nichtwartens auf uns. Sagte aber nichts. Dafür antwortete meine Schwester und sagte, nach dem sie ausgekaut hatte, „Es gab mal Zeiten, da warteten verliebte Ehemänner auf ihre Frauen.“ Bernd und Michael verschluckten sich nach dieser Antwort. Stefan lächelte und sagte nach einigen Minuten, „Chefin, tut mir leid, ich habe eure Männer verführt mit dem Essen holen.“ Natürlich nahm ich diese Aussage zur Kenntnis, sagte aber trotzdem nichts. Wir ließen uns beide richtig Zeit für unser Mahl und etwas unruhig waren unsere beiden schon, weil wir kaum redeten. Unsere beiden Männer wussten genau, jetzt ein falsches Wort und es gibt ein richtiges Ehegewitter.

Stefan und Martin verließen uns kurz, weil sie noch zum Tanken wollten. In dieser Zeit akzeptierten Andrea und ich die Entschuldigungen unserer Männer und nach einem Kuss war alles in Butter, sagt man wohl so. Als unsere beiden Bodyguards wieder kamen, forderten Andrea und ich die Tankrechnungen und beglichen diese, ohne drauf zu gucken. Es wurde langsam Zeit weiter zu fahren. Aber vorher gingen wir alle noch einmal auf die Toilette. Dieses Mal warteten unsere Männer auf uns. Nach dem einsteigen in die beiden Audis ging unsere Heimfahrt weiter. Stefan und Martin fuhren in Richtung Frankfurt und während der Fahrt sagte Stefan zu uns, „Die kleine Piccolo ist für euch, die in der Ablage steht, mit den beiden Plastikgläsern.“ Ich schüttelte zwar meine Haare durch, sagte aber zu Michael, „Worauf wartest du noch mein Schatz?“

Nach dieser kleinen Episode alberten wir wieder herum und der kleine Knatsch war vergessen. Ich liebte meinen Mann dazu viel zu sehr, um ihn lange böse zu sein. Lustig wurde es noch mehr, als Stefan sagte, „Bitte schon mal den Pass heraus suchen, wir erreichen gleich die ehemalige Staatsgrenze.“Michael und ich kringelten uns vor Lachen und als ich mich wieder gefasst hatte, sagte ich zu Stefan, „Wenn wir nicht einreisen dürfen, brauch ich auch nicht ins Ministerium.“ Stefan antwortete, nach einer kurzen Überlegung, „Chefin, der Witz war gut, aber nicht für das realen Leben tauglich.“ Immer diese sch*iß Realität. Warum mal nicht einfach Dolce Vita? Diese Frage geisterte kurz in meinem Kopf herum.

In der Zwischenzeit hatten wir längst unser Bundesland erreicht und als Stefan anfing kurz zu lachen, erkundigte ich mich, was denn so lustig war. Stefan antwortete mir gleich mit, „Kaum zu Hause, schon kommen die ersten Wünsche des Alten. Chefin, du sollst morgen an eine Sitzung des Parlaments teilnehmen, schreibt er über die Bluetoothverbindung in das Radiodisplay.“ Wenn die Episode in Nizza nicht gewesen wäre, mit dem Einsatz meines Bodyguards, auf Anweisung von ihm, hätte ich gesagt, „Leck mich am *rsch.“ Aber so, war das natürlich nicht möglich. Wahrscheinlich hatte Kurt mir diese Nachricht per Mail geschrieben, waren meinen Gedanken.

Kurz bevor Stefan den Abzweig erreichte, wo unsere Bundesstraße die Autobahn überquerte, fragte er mit einem hämischen Grinsen im Gesicht, „Na Chefin, einen kleinen Zwischenstopp im Ministerium machen, oder nicht?“ Mein Mann guckte mich entsetzt an und ich schüttelte vehement den Kopf, so dass meine langen Haare im Gesicht landeten. Nach dem wegstreichen der Harre sagte ich zu ihm, „Du alter Schlawiner, du weißt doch genau, was ich darüber denke. Also bitte die Bundesstraße in nördlicher Richtung nehmen.“ Als Stefan unsere Abfahrt nahm, guckte ich mich um, ob Andrea und Co uns noch folgen. Andrea wollte auch nicht mehr ins Ministerium, schlussfolgerte ich aus dem, was ich gerade sah.

Die letzten paar Kilometer vergingen in unseren Gefühlen relativ zügig und nach kurzer Zeit erreichten wir unser Haus. Nach dem Aussteigen half uns Stefan beim Koffer ausladen und dabei sagte ich zu ihm, „Die letzten beiden Arbeitstage könnt ihr euch einigen, wer wann zu Hause bleibt.“ Stefan lächelte kurz und sagte, „Chefin, ich bin morgen früh da, weil der Gang in die Höhle der Neunmalklugen ansteht.“ Etwas lachen musste ich schon nach dieser Bemerkung und nach einem herzlichen „Dankeschön für Alles“ und einer Umarmung stieg er wieder ein und fuhr los...

Michael beförderte die Koffer in unser Haus, nachdem ich die Tür geöffnet hatte. Als erstes hörte ich, „Mutti und Vati sind zurück, hurra...“ Ich hatte gerade mal meine Jacke an den Garderobenhaken gehängt, da erschien Sandy mit Gefolge im Flur. Unter Gefolge meine ich meine Eltern und Peter. Das war vielleicht ein Gedrücke und Umarmungen mit den kleinen Begrüßungsküsschen. Aus Flachs sagte mein Vati, „ Ich muss erst einmal überlegen, was besser ist, die Teufelin zu Hause oder im italienischen Knast.“ Und „Wahrscheinlich gibt es bei beiden Sachen keinen großen Unterschied.“ So kannte ich meinen Vati und irgendwie hatte ich seine Sprüche etwas vermisst, wenn ich ehrlich zu mir selbst war.

Wir gingen in unsere Stube und als meine Mutti mit dem Kaffee kam, wusste ich genau, das ist mein zu Hause und darüber oder darunter kam erst eine ganze Weile nichts. Wir waren eine Familie mit den kleinen Ecken und Kanten, die überall zu finden sind. Nach dem Platz nehmen am Tisch wurde Muttis Kuchen gekostet und das berühmte Gesöff genossen. Dabei redeten wir über die Hochzeit in Nizza und die Italien Erlebnisse. Mein Vati bestand immer noch auf eine Verleumdungsklage gegen den deutschen Artikel in der B*ld Zeitung und als ich ihm eine vorbereitete Vollmacht unterschrieben hatte, war das für mich gegessen, sagt man wohl so landläufig, obwohl ich noch nicht einmal wusste, wovon er überhaupt sprach. Meine Tochter kommentierte das auch noch mit, „Ich hätte es auch gemacht Mutti.“ Aus diesem Grunde hatte ich ein gutes Gewissen.

Nach dem Kaffee trinken verabschiedeten sich meine Eltern und boten Peter an ihn Mitzunehmen. Als der „Ja“ sagte war meine Tochter etwas geknickt. Sie akzeptierte zwar seine Entscheidung, aber wenn man immer noch verliebt ist, sind solche Abschiede immer mit etwas Schmerz versehen. Zum Abschied sagte ich zu meinem Vati, „Denk bitte daran, dass wir uns zusammen irgendwann uns um unseren Neubau kümmern müssen, als Gesellschafter.“ Mein Vati sagte als Antwort, auf meine Bemerkung, „Da denke ich jeden Tag dran, sogar wenn sich meine Tochter in der Welt herum treibt.“ Mit dieser kleinen Kritik konnte ich leben, weil ich wusste, wie er es gemeint hatte.

Meine Tochter half mir bei der Wäsche sortieren und im Keller startete ich die Waschmaschine. Als ich von unten hoch kam sagte ich zu Michael, der inzwischen die Küche auf Vordermann gebracht hatte, „Ein paar Bremsspuren waren schon in deine Shorts mein Schatz.“ Michael wusste genau, was ich damit ausdrücken wollte. Er lächelte und sagte kurz, „Da war bestimmt wenig Papier auf der Toilette im Schwabenländle.“ Sandy kommentierte das mit, „Aber Vati...“. Als sich meine Schwiegereltern meldeten erzählte ich von unseren Erlebnissen und dabei sagte meine Schwiegermutti, „Überall nur noch Spinner, die unschuldige Menschen umbringen und vom Himmel träumen.“ Ich gab ihr recht und nach geschätzt einer halben Stunde gab ich Michael das Telefon.

In unserer Stube kümmerte ich mich um meinen privaten Laptop und startete das Wunderding der Technik. Natürlich zeigte er mir sprichwörtlich gesagt die lange Nase und holte sich erst einmal ein paar Updates. Dabei fragte ich mich immer, wieso gibt es immer so viele Sicherheitslücken in den einzelnen Programmen. Nach dem der „Mistkäfer“ endlich mit mir arbeiten wollte, öffnete ich mein Mailpostfach und nach der Beseitigung des ganzen Spammistes, zeigte mir das Postfach zwei interessante Mails an. Kurt hatte etwas zu dem morgigen Tag geschrieben und es als wichtig gekennzeichnet. In seinen Augen war zwar alles wichtig, aber diese Einschätzung teilte ich schon lange nicht mehr. Die andere Mail kam direkt von Madeleine. Sie schrieb unter anderen, dass die beiden im Juni, bei uns auftauchen. Diese freudige Nachricht gab ich an meinem Mann weiter. Der redete etwas von einem Poolfest mit Grillen und dabei sagte ich zu ihm, „Wir sind hier nicht in Südfrankreich, vielleicht sind hier noch Minusgrade in dieser Zeit.“ Michael schmunzelte nur wegen meines Einwandes. Als ich Online auf unser Bankkonto zugriff stellte ich fest, es gab Überweisungen aus den Staaten, die für mich unglaublich waren. In diesem Zusammenhang fragte ich mich, zahlt sich der Glatzkopf doch aus? Ich dachte immer, das war nur eine ideelle Trophäe, wie früher Skalps bei den Indianern. Ich beendete das Programm und fuhr den Laptop herunter...

Am Abend war nur noch ein kleines Abendbrot in Snackform angesagt, das Sandy in der Küche vorbereitete. Als sie mit dem Teller in der Stube erschien sagte mein Mann, „Das nenne ich mal ein fürsorgliche Tochter.“ Sandy erklärte uns während des gemütlichen Beisammenseins, dass sie immer noch eine der besten in der Schule ist. Als sie sagte, „Sven hatte sich kurz gemeldet und etwas von einem Wechsel erzählt. Ein Managergespräch von einem Bundesligaverein soll wohl in naher Zukunft stattfinden, “ wurden Michael und ich hellhörig. Ich erinnerte mich an den Tag mit den vielen Vertreterbesuchen und meinen indirekten Rauswurf von so einem sogenannten Spielerberater. Michael guckte mich an und fragte nach kurzer Überlegung, „Ich oder Du?“ Ich zuckte kurz mit den Schultern und entgegnete ihm, „Wahrscheinlich ich, weil ich der Ratgeber damals für ihn war.“ Im Moment wusste ich nur nicht, was richtig für ihn war...

Nachdem sich unsere Tochter verabschiedet hatte, um sich für den nächsten Tag vorzubereiten, kehrte eine gewisse Ruhe bei uns ein, die ich nutzte um mal alle Fünfe grade sein zu lassen. Das dabei mein Kleid etwas hoch rutschte und Michael einen geil machenden Anblick bot, hatte ich im ersten Moment gar nicht mit bekommen. Mein Mann streichelte sanft meine bestrumpften Beine und entzündete bei mir Gefühle. Als er mir ins Ohr hauchte, „Ich will dich“, war es vorbei mit dem gammeln auf der Couch.

Nach einigen wilden Zungenküssen, dabei schob er zärtlich seine Hand in meinen Rücken, fand mein Kleid den Weg zum Boden. Natürlich öffnete ich seine Hemdknöpfe und den Hosenknopf. Wenn ich seinen steifen Schw**z betrachtete, wurde ich langsam feucht im Schritt. Das Entledigen von unserer restlichen Bekleidung war nur noch Formsache und als ich mit meinen Fingern an seinen H*den etwas spielte, fing er an zu stöhnen. Das gleiche Vergnügen hatte ich wenige Sekunden danach, als er meine Brüste zart massierte. Seine Küsse wanderten langsam nach unten und als er mit der Zunge langsam in meine Sp*lte eindrang, war meine Gegenwehr, falls vorhanden, endgültig zusammen gebrochen. Mein Flehen, das nur vom gelegentlichen Stöhnen unterbrochen wurde, „fi**k mich endlich, sonst werde ich verrückt“, setzte er wirklich um. Sein Schw**z füllte meine Sp*lte und mit extrem gespreizten Beinen genoss ich jeden Stoß von ihm. Als er tief in mir seinen S*men los wurde, war ich total glücklich. Michael f*ckte mich weiter und jede seiner rhythmischen Bewegungen, war ein kleines Teilchen auf dem Weg zu unseren nächsten gemeinsamen Höhepunkt. Als wir den beide erreichten quietschte ich leise auf und mein Körper, wurde von Glückshormonen nur so überschüttet. Nach einer gemeinsamen Kuschelphase trug er mich auf Händen nach oben, genauer in unser Bad. Hier war nur noch Toilette und Katzenwäsche angesagt und wenig später verschwanden wir in unsere Betten.

Nach dem Duschen am nächsten Morgen kümmerte ich mich erst einmal, nach dem Unterwäsche anziehen, um meine Frisur. Ich wählte eine Hochsteckfrisur, damit der Schmuck richtig zur Geltung kam. Nach dem anziehen des Business Kostüms fehlte nur noch der Hauch Parfüm. Das Make-up hatte ich nur dezent gemacht, um nicht auf dringlich zu wirken. Bei den Pumps wählte ich normale Absatzhöhe von 8 cm. Nach dem letzten Blick im Spiegel, ging ich die Treppe hinunter in die Küche. Nach der Begrüßung mit Sandy und meinem Mann wurde gefrühstückt. Etwas peinlich wurde es für uns, als Sandy sagte, „Das muss ja noch ein Abend gewesen sein. In der Stube liegt ja noch verteilt eure ganze Wäsche.“ Ich lächelte nur und Michael sagte ganz trocken, „Deine Mutti hat mal wieder alle weiblichen Tricks angewendet, um ihre und auch meine Lust zu stillen.“ Sandy kommentierte das nur mit „Aha, so etwas hatte ich mir schon gedacht.“

Nach dieser kleinen Episode musste ich mich bereits beeilen. Der Alltag hatte laut an die Tür geklopft und das hieß, Kurt wartet bestimmt schon wie ein aufgektatzter Hahn in meinem Büro. Sein Hin und Her Gelaufe machte bestimmt unsere Sekretärin schon nervös, wie ich ihn kannte. Aus diesem Grunde zog ich mir den Blazer über, entfernte die letzten Krümel vom Rock, schnappte die Handtasche und ging zum Treffpunkt mit Stefan und Andrea. Nach unserer Begrüßung stiegen wir ein und los ging es ins Vergnügen, sagt man wohl so. Stefan schaffte es in Rekordzeit das Auto in die Tiefgarage zu bringen und parkte auf dem angestammten Platz. Schmunzelnd fragte ich ihn, „Seit wann parkst du eigentlich auf einen Frauenparkplatz?“ „Das ist dein Parkplatz, Chefin und darum parke ich hier, “ entgegnete er mir und ergänzte auf dem Weg zum Fahrstuhl, „Aber ich kann auch im Rock kommen in der Karnevalszeit. In Leggins sehen meine Beine sch*iße aus.“ Andrea und ich lachten laut auf, nachdem wir uns Stefan bildlich im Rock vorgestellt haben.

Im Fahrstuhl verstummte mal wieder das Getuschel, hinter unseren Rücken und als wir das langsame Ding verlassen hatten, sagte ich zu Andrea, „Die werden sich an uns nie gewöhnen.“ Stefan kommentierte meine Aussage mit, „Die kennen Sie doch gar nicht und wenn dann nur aus den bunten Illustrierten.“ In diesem Zusammenhang dachte ich an eine Imageberaterin, a la Karin, was ich aber gleich wieder verwarf. Wer wollte schon ein falsches Image haben, nur um positive Berichte über sich zu lesen...

Auf dem Gang zum Büro war mal wieder Holliday, als uns einige unserer Mitarbeiter sahen und nach den Begrüßungen, öffnete ich wenig später die Tür zu meinem Heiligtum. Natürlich hatte ich recht mit meiner morgendlichen Vorahnung und darum fragte ich meinen Chef, nach der Begrüßung, „Na Kurt, wie viele Kilometer bist du schon gelaufen und hast meine Auslegware ruiniert?“Ohne seine Antwort abzuwarten begrüßte ich Maria. Inzwischen hatte sich Kurt gefasst und redete wie ein Wasserfall. Als es mir zu bunt wurde sagte ich zu ihm, „Wenn ich ehrlich bin, habe ich kein Wort verstanden, was du mir gerade erzählt hast, wobei ich auch kaum zugehört habe. Tut mir leid für dich.“

Als er zu mir sagte, „Wir müssen ins Parlament und du bist mal wieder erwünscht, sagt der Alte“, antwortete ich nur, „Dann lass uns zu den neunmalklugen Weltverbesserer gehen.“ Kurt schüttelte den Kopf und sagte kurz, „Wir fahren mit meinem Auto.“ Er war mein Chef und das bedeutete Klaudia folgte ihm zu seinem Auto. Der Fahrer guckte mich entgeistert an und pfiff durch die Zähne. Kurt fragte ihn, „Hast du Zahnschmerzen oder was ist mit dir los?“ Der antwortete ihm, „Nö nichts dergleichen, aber so eine flotte Biene war noch nicht in unserem Auto.“ „Pass auf, dass sie dich nicht sticht, die macht das ab und zu. Jeder Ärger mit ihr, führt unweigerlich zur Katastrophe“, entgegnete mein Chef. Schmunzeln musste ich doch über die beiden...

Im Landtag angekommen, suchte ich wieder meinen zusätzlich bereit gestellten Stuhl auf, nachdem ich Reiner begrüßt und dann auf den Tisch geklopft hatte. Nach der üblichen Prozedur, Bekanntgabe das meine Person auf der Regierungsbank Platz nimmt ging der Spaß schon los. Es gab eine Anfrage dieser neuen Partei, die ich in meinen Gedanken „Aufsteiger für Demagogie“ betitelt hatte. Er wollte wissen, wieso zwei Bodyguards in Frankreich eingesetzt waren und die Krönung war, die Forderung nach einer Untersuchungskommission. Meine Gesichtsfarbe hatte inzwischen Zornesröte angenommen und mein Rouge war dagegen ein blasses Rosa. Reiner selbst sagte zu dem Thema, dass die Anweisung von ihm kam und er die Wirtschaftsgespräche gewollt hat, die auf der Privatreise erfolgt sind. Er führte weiter aus, dass er eine hohe Beamtin des Landes nicht schutzlos dem Terror aussetzen kann, noch dazu, wo sie für das Land unersetzbar ist. In meinen Gedanken hielt ich das für Rotz um die Backe schmieren, sagte aber noch nichts. Reiner sagte natürlich auch, „Eine Untersuchungskommission ist Zeitverschwendung und schreckt Investoren ab.“

Das nächste „Sackgesicht“ aus dieser Partei faselte etwas von, „Trotzdem wurde die Rückfahrt vom Steuerzahler bezahlt und dazu kommen noch negative Schlagzeilen, die mit unserem Bundesland in Verbindung gebracht werden.“ Jetzt hatte ich genug von dem sinnlosen Gequatsche über Halbwahrheiten und Presseinformationen, die nicht der Wahrheit entsprachen. Erst wollte ich gehen, doch Reiner schob mir einen Zettel zu und darauf stand, „Du bekommst gleich Redezeit, nutze sie und verhindere eine Schlammschlacht durch eine Kommission, mit denen als Mitglieder. Bitte Klaudia- Du kannst es.“

Als ich die Redeerlaubnis bekam, ging ich zu dem Rednerpult, legte meine Notizen auf das Ding und sagte, „Meine sehr verehrten Damen und Herren, ja es stimmt im eigentlichen Sinn war diese Reise eine Privatangelegenheit. Wir waren zu einer Hochzeit in Nizza und während dieses Geschehens gab es ein oder mehrere Attentatsversuche mit IS Hintergrund. Vor diesem Attentat haben unsere Bodyguards uns beschützt. Während der eigentlichen Hochzeit hatten wir mehrere Wirtschaftsgespräche mit Prominenz der südfranzösischen Region um Nizza. Diese Gespräche werden vermutlich sehr fruchtbar sein für das Land, weil ich von einem konkreten Investitionsvorhaben weiß. Mehr möchte ich dazu im Moment nicht sagen, weil es auch durch eine persönliche Freundschaft entstanden ist, von der ich keinen finanziellen Nutzen habe. Kommen wir zum Schluss noch zur unsäglichen Italien Geschichte. Die Tankrechnungen für die Rückfahrt sind aus unseren Privatvermögen bezahlt wurden, so dass dem Steuerzahler kein Nachteil entsteht. Bei einer sinnlos eingesetzten Kommission sähe das ganz anders aus. Da es hier Leute gibt, die bestimmten Boulevardblättern voll vertrauen muss ich dazu sagen, es gibt eine Verleumdungsklage gegen die Berichterstattung aus Italien. Das Einzige was daran wahr ist, dass wir alle verhaftet wurden wegen Sachbeschädigung und Aufruhr in der Öffentlichkeit. Da wir unbeteiligt waren, ließ man uns gehen, nachdem ein Dolmetscher zur Klärung beigetragen hatte. Wir waren einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Da ich kein Interesse habe diese Geschichte gerichtlich zu ahnden, um eventuelle spätere Beziehungen in diese wirtschaftlich starke Region, zu vermasseln ist mir diese Entscheidung leicht gefallen. Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass auch sie die richtigen Schlussfolgerungen ziehen und nicht nur populistisch etwas verwerten wollen, was es nicht gibt oder sich nicht lohnt. Sie werden Schiffbruch mit einer Kommission erleiden und sich zum Gespött ihrer Wähler machen.

Nach dieser kurzen Stehgreifrede setzte lauter Beifall ein und als der endlich abgeklungen war, sagte der Antragsteller etwas kleinlaut, „Ich danke der stellvertretenden Ministerin für Wirtschaft für diese aufklärenden Worte und ziehe meinen Antrag zurück.“ Ich glaube, das war das erste Mal, dass er Beifall erhielt nach seinen Worten. Für mich waren das *rschlöcher, die nicht so richtig wussten, was sie tun wollen, außer dummes Zeug reden. Jedenfalls zeigte Reiner mir das Victory Zeichen und kurz bevor ich den Laden verließ gab es den nächsten Zettel von ihm. Da stand, „Du bist die Beste und ich komme noch bei dir vorbei.“ Kurt hatte mal wieder Punkte gesammelt und zeitgleich gingen wir beide, um ins Büro zu fahren.

Während der Fahrt fragte er mich, „Sag mal Klaudia war das Spaß oder Ernst mit dem Vorhaben?“ Ich guckte ihn an und nach einer kurzen Überlegung sagte ich, „Das war Ernst und wahrscheinlich wird es ein Millionenobjekt in der Holzindustrie. Bäume haben wir ja genug und wenn man die Bretter noch dazu nimmt, die einige Parlamentarier vor dem Kopf haben, reicht es allemal.“ „Du bist heute aber sarkastisch“, erwiderte er mir und sein Fahrer schmunzelte, das konnte man deutlich im Rückspiegel des Autos sehen. „Wann kommt eigentlich deine Tochter wieder zu uns?“, fragte ich ihn nachdem wir einige Schweigeminuten hinter uns gebracht haben. Er antwortete gleich mit, „Sie wollte wohl heute zu Sandy kommen, wenn es dich nicht stört.“ Natürlich störte es mich nicht und aus diesem Grunde schockte ich meinen Chef gleich mit, „Ich hätte da ein tolles Geschäft für deine Tochter. Damit kann sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Kurt verdrehte die Augen und schaute mich fragend an. Aus diesem Grunde sagte ich nur, „Später, erst werde ich mit Svenja reden und dann bist du dran.“ Er wusste genau, dass dieses Thema bei mir erst einmal abgehakt war und sparte sich weitere Nachfragen.

Nach dem parken in der Tiefgarage gingen wir beide zum Fahrstuhl. Hier gab es mal wieder einige Neider und als jemand Kurt fragte, „Herr Minister denken sie bitte an die Prüfung meiner Unterlagen,“ antwortete Kurt ihm etwas unwirsch, „Da denke ich alle fünf Minuten dran, aber trotzdem gibt es die erst zum vereinbarten Termin zurück, weil ich jetzt eine äußerst wichtige Besprechung mit meiner Stellvertreterin habe.“ Ich guckte meinen Chef verwundert an, sagte aber nichts. Nachdem wir beide den Fahrstuhl verlassen hatten sagte Kurt zu mir, „Die Finanzfuzzis gehen einen auf den Senkel. Am liebsten hätten sie ihre Sachen schon vorgestern zurück.“

In meinem Büro hatte Maria dafür gesorgt, das Kaffee und kleine Snacks auf dem Tisch standen. Etwa zehn Minuten später erschien Reiner bei uns mit meiner Imageberaterin in Spe. Gemeinsam mit Maria, Dagmar und Andrea redeten wir über unsere Privatreise. Dabei führten Andrea und ich immer abwechselnd aus, mit wem wir gesprochen hatten und zu welchen Themen. Als ich ausführte, dass Madeleine und Joachim sich in unserem Bundesland niederlassen wollten mit einer Wahnsinnsinvestition, schauten mich die beiden entgeistert an. Wörtlich sagte ich zu Reiner, „Sie wollen hier ein Faserwerk errichten, das Faserplatten herstellt. Unsere einheimischen Rohstoffe werden dabei genutzt und wenn der Antrag bei uns vorliegt, nach ihrer Hochzeitsreise, werde ich den beiden helfen, in Sachen EU Fördermittel. Wenn ich mich nicht irre, müsste der Vati von Madeleine bereits den Grund und Boden in der Landeshauptstadt gekauft haben. Dabei muss ich anmerken, dass ihr Vati in der Nähe von Nizza bereits ein ähnliches Werk unter seiner Fuchtel hat.“ Die beiden guckten uns an, wie eine Kuh, wenn es donnert, sagt man wohl so und nach einigen Minuten sagte Reiner zu uns, „Das war damals ein Glücksgriff mit euch beiden und ich würde mich jetzt noch ärgern, wenn das gegen den Baum gegangen wäre. Leider wird es mit der Staatskanzlei deshalb nichts.“ Seine Aussage und seine blöde Mimik, besonders nach dem letzten Teil, kommentierte ich nicht, weil er uns damals richtig ausgetrickst hatte. Statt Jet Set, Ministerium, dachte ich nur kurz. Karin redete zwar noch von einer Pressemitteilung, die aber Reiner mit den Worten, „Erst das Werk beantragen und dann Brimborium machen“, abwürgte. Diese Meinung vertrat ich auch und gab diese auch so kund...

Nach diesem Gespräch verabschiedeten sich die drei und bedankten sich für den Kaffee und die Snacks bei Maria. Dagmar schüttelte ihren Kopf und fragte uns anschließend, „Wie schafft ihr das nur immer? Das ist ja fast unglaublich und bestätigt mir, dass ich nie und nimmer in eure „Trapsen“ passe, wenn ihr wirklich mal geht.“ Andrea sagte gleich, „Das ist manchmal viel Glück, viel Fachwissen, eine Portion Charme und ein gewisser Überraschungseffekt. Die meisten Männer glauben, sie haben nur „Hausfrauen oder Dummchen vor sich.“ Ob Dagmar meiner Schwester glaubte, konnte ich natürlich nicht einschätzen, aber Andrea hatte mit dieser Aussage vollkommen recht.

Wenig später gab ich Maria wieder etwas Geld für die Kaffeekasse und für die Snacks und dann hatten wir Feierabend. Auf dem Weg zum Fahrstuhl trafen wir Egbert, der uns darüber informierte, dass die Entbindung vermutlich in der nächsten Woche sein werde. Ich versprach ihm, dass wir den Familiennachwuchs natürlich in Empfang nehmen und einen Besuch im Krankenhaus fest eingeplant hatten. Übrigens wusste der zukünftige Vater nicht, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Trotzdem war er aufgeregt und hoffte, dass alles glatt geht. Das konnten wir beide gut verstehen und hofften natürlich das Gleiche. Andrea sagte prompt zum Abschied, „Dann werde ich Patentante, das kannst du dir schon mal merken.“ Egbert nickte nur etwas überrascht, nach dieser Aussage von meiner Schwester.

Stefan brachte uns beide nach Hause zurück und sagte zum Abschied, „Da meine Chefin angewiesen hat, das ich ein langes Wochenende habe, wünsche ich viel Spaß und verabschiede mich bis Montag früh, bye.“ Vermutlich war er froh, seine Familie mal wieder zu sehen, dachte ich kurz und wünschte ihm alles Gute. Wir winkten ihn noch eine Weile zu und gingen nach Hause. Kurz bevor wir uns beide trennten sagte ich zu Andrea, „Am Wochenende wird nicht gefaulenzt, da gucken wir bei unserem Neubau vorbei. Einverstanden?“ Andrea nickte und entgegnete mir, „Die gleiche Idee hatte ich auch gerade. Aber irgendeine Tusnelda war schneller mit dem Quasseln.“ Ich wusste, dass sie mich damit meinte und es eine Reaktion auf das Faulenzen war.

Zu Hause waren Sabine und die beiden Mädchen anwesend. Nach der Begrüßung zog ich mich erst einmal um. Diese sogenannte Business Kleidung war nicht mein persönlicher Stil. Eher etwas für den Managementbereich. Zu Hause reichte Rock mit einem Pullover, der die weiblichen Kurven betonte. Nachdem ich mich umgezogen hatte redete ich zuerst mit Sabine und stimmte mit ihr den Essensplan ab. Sie erhielt von mir Geld für die Haushaltskasse und die Zusage, dass ihre Tochter im neuen Kindergarten dabei sein wird. Wenig später redete, ich im Beisein meiner Tochter, mit meiner Schwiegertochter in spe und sagte zu ihr, „Svenja hör mir bitte gut zu. Wahrscheinlich wird Sven im Sommer zu einem großen Verein wechseln und wenn du clever bist, wirst du seine Spielerberaterin. Das bedeutet im Klartext, du bist bei den Gesprächen dabei, vertrittst die Interessen von Sven und natürlich auch deine. Dafür brauchst du noch nicht einmal eine Ausbildung, nur gutes Verhandlungsgeschick und ein gesundes Selbstvertrauen. Es hätte sogar den Vorteil, dass du immer weißt, was dein Liebster treibt. Nachteilig ist, du müsstest dich um Anschlussverträge kümmern, was aber eigentlich nicht nötig ist, bei seinem Bankkonto.“ Und „Beim ersten Mal könnte ich euch notfalls begleiten.“

Svenja guckte mich an und nachdem Sandy sagte, „Das ist aber eine Riesenchance und die würde ich mir nicht entgehen lassen. Es gibt genug Beispiele, wo die Ehefrauen so etwas gemacht haben, “ fiel sie mir um den Hals und drückte mich. Als ich ergänzte, „Mit deinem Vati werde ich sprechen und ihm das schonend beibringen“, war sie das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt. Sie liebte meinen Sohn und würde für ihn durchs Feuer gehen, das wusste ich genau.

Am Sonntag war ich dann mit den Männern und Andrea auf unserer Baustelle der neuen KAMB GmbH und wenn ich das richtig sah, waren eine Bauabnahme und eine feierliche Übergabe nicht mehr weit weg. Das was wir sahen entsprach unseren Wünschen und dabei sagte ich zu den beiden Männern, „Der Umzug muss von euch genau geplant werden, sonst springen Kunden ab, denkt bitte daran.“ Bernd sprach mit Michael und sagte, „Du hast unser Konzept noch nicht vorgelegt, oder?“ Michael erwiderte ihm, „Wie ich dich kenne, du doch auch nicht.“ Im Moment war mir das egal, weil es ihre Baustelle war. Andrea und ich waren Hauptgesellschafter und wenn die Zahlen stark nach unten gehen würden, dann gab es einen Satz „heißer Ohren“ von uns beiden.

Am Montag war es dann soweit, Egbert hatte sich telefonisch abgemeldet und unsere „graue Eminenz“ mit dem Namen Maria, hatte eine Sammlung gemacht und Blumen besorgt. Andrea schrieb eine eigene Glückwunschkarte und als ich sie fragte, „Du hast doch auf der gemeinsamen Karte unterschrieben. Warum jetzt noch eine?“ Sie antwortete mir, ohne groß nachzudenken mit, „Das ist meine Bewerbung als Patentante, das habe ich doch schon einmal gesagt. Du hast mal wieder nicht zugehört.“ Ich konnte mich an das Gespräch erinnern, dachte mir aber nichts dabei.

Gemeinsam mit Kurt fuhren Andrea, Maria und ich in das Krankenhaus und nach vielen suchen hatten wir einen Volltreffer. Egbert hielt gerade seinen Stammhalter in den Armen. Nach einer Nachfrage mit dem zuständigen Arzt durften wir Rosemarie besuchen. Die freute sich riesig über unseren Besuch. Vor allen deshalb, weil auch unser Chef dabei war, den ich vor das Knie getreten hätte, wenn er den Termin abgesagt hätte. Als sie die Karte von Andrea gelesen hatte, sagte sie nur, „Es ist uns eine große Ehre, dich als Patentante begrüßen zu können, für unseren Anton.“ Als die vorgegebene Zeit um war, verschwanden wir wieder. Rosi war erschöpft und glücklich und strahlte immer noch wegen unseres Besuches, der leider heute nicht mehr alltäglich ist, von den Chefs...

Auf der Rückfahrt ins Ministerium redete ich mit Kurt und sagte ihm, „Deine Tochter wird meinen Sohn managen, als Spielerberaterin. Wenn du es verbietest, gewähre ich Svenja Asyl. Denk aber dann auch daran, du zerstörst das Glück deiner Tochter und es wird einen Bruch zwischen euch geben, den kein Mensch wieder kitten kann, auch ich nicht. Ich habe sie beobachtet, als ich ihr den Vorschlag gemacht habe. Nun kannst du mich in die Hölle schicken oder zu den Wünschen deiner Tochter stehen.“ Er guckte mich an und sagte nach einer ganzen Weile, „Die Asylzeit wäre ja nicht lange, weil sie dann erwachsen ist und sowieso machen kann, was sie will. Also nehme ich den anderen Weg, damit sie glücklich wird und eigene Erfahrungen für das Leben sammeln kann.“ Bevor wir uns trennten sagte ich zu ihm, „Du kannst ja Mensch und ein verständnisvoller Vater sein, sogar als Politiker...“


:::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig...

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"Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"/"Die Geschwister"

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heniu
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:26.01.17 19:13 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,

wieder eine hervorragende Fortsetzung deiner Geschichte. Ich frage mich wann Klaudia bei den ganzen unqualifizierten Äuserungen der gewälten Volksvertreter die Faxen dicke hat und die Klamotten hinwirft. Für das Land wäre es ein grosser Verlust, wenn sie ihren Posten verlassen würde. Aber so ist nun einmal die Realität. Diese Unfähigkeit betrifft aber nicht nur unsere Politiker, sondern auch unsere Richter, wie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bei der NPD-Verbotsklage zeigt.

LG

heniu
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:26.01.17 19:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Katrin-Doris,

jetzt bin ich mal Erster, der seinen Senf hier abgibt.
Zu erst kommt natürlich ein Dank für dein Schreibfleiß,
bei mir sind es bereit 1504 Seiten Geschreibsel.

Du hast mit deinem Fleis meine Geschichte gut überholt.
Einige zögerliche Sätze habe ich dort wieder zusammen-
gestoppelt und hoffe, dass sie vernünftig zum Posten
werden.

(Teil 1)
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:26.01.17 19:38 IP: gespeichert Moderator melden


(Teil 2)
Mit der Reaktion auf das Italienabenteuer der Zeitung aller
Schmierfinken war eigentlich zu rechnen. Ich hoffe, die
bekommen in deiner Erzählung mal so einen richtigen Tritt
in den Ar... äh Allerwertesten in Verbindubng mit einem
Finanzierungsbeitrag für die neue GmbH.


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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:26.01.17 19:39 IP: gespeichert Moderator melden


(Teil 3)

Auch dein Intermetzo mit dieser Partei aller Dummen in
Deutschland hast Du treffend beschrieben, leider fehlen
uns solche schlagfertigen realen Politiker weil Alle nur
auf ihr Bankkonto schielen.

Also, ich wünsche Dir noch viele Ideen für deinen Roman.

LG
Drachenwind

PS: Mist, heniu war schneller, weil mein Schrotthaufen
wieder ärger macht.
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:26.01.17 19:40 IP: gespeichert Moderator melden


Sorry Katrin-Doris, aber anders konnte ich den Text nixht posten

LG
Drachenwind
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