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  Der Seitensprung in eine Katastrophe
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Ihr_joe Volljährigkeit geprüft
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Baden-Württemberg


Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde

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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:03.09.18 21:09 IP: gespeichert Moderator melden


Danke,
Mal schauen, was Du Dir für die Insassen des Kellersanatoriums ausgedacht hast.
Ich hoffe doch nicht auf ein happiges Ende, oder doch?

Danke Ihr_joe
Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)

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Die 3 Schlüsselhalterinnen und die Vanilla beendet
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fanlycra Volljährigkeit geprüft
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Alles was hauteng ist, bringt mich zum träumen

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fanlycra  
  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:06.09.18 09:58 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Katrin,
spann uns bitte nicht länger auf die Folter und schreibe weiter.
Liebe Grüße
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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:07.09.18 09:30 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 41 Eine Überraschung für den Erben

Am nächsten Morgen fuhr Ullrich in die Klinik. Er parkte sein Auto auf dem sogenannten „Chefparkplatz“ und wurde von einem Kollegen darauf aufmerksam gemacht. Nach einem kurzen „Guten Morgen“, sagte weiter, „Bitte alle anwesenden Schwestern und Ärzte informieren, dass um 09:00 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bistro stattfinden wird. Die Teilnahme ist Pflicht.“ Sein Kollege sagte ihm zu diese Informationen weiterzugeben. Gemeinsam betraten sie die Klinik.

Ullrich hatte seinen kleinen Aktenkoffer in der Hand, indem sich die beiden Briefe und sein Frühstück befanden. Er betrat das Büro seines verstorbenen Freundes und legte seine Sachen ab.
Durch einen Zufall, fand er beim Aufräumen der meist verschlossenen Schreibtischschubladen die Patientenakte mit der Aufschrift S/P 02/18. Er fragte sich, wieso liegt diese Akte ausgerechnet hier, unter Verschluss? Diese Akte weckte seine Neugier und er blätterte sie kurz durch. An einer Stelle stoppte er das flüchtige durchblättern.

Es war die Seite mit dem Original des Arbeitsnachweises, mit der Unterschrift von Patrik, den er damals ausgestellt hatte. Eine Seite später fand er die Einwilligungserklärung für die körperliche Verwandlung von Patrik in eine Frau und somit ein Abbild von Sarah. Man brauchte kein Graphologe zu sein, um zu erkennen, dass sich beide Unterschriften total glichen. Ullrich dachte bei sich, „Meine Unterschriften sehen nie gleich aus. Es kommt bei solchen Dingen immer auf die Umstände an und das Umfeld an. Warum hat er diese Unterschriften gefälscht und war sein Gerede von der entstandenen Geliebte bloß kalter Kaffee?“ Einiges verstand er nun überhaupt nicht mehr und dabei hatte er immer gedacht, er kennt alle Macken seines Freundes.

Um 08:55 Uhr steckte er die Akte in seinen Aktenkoffer und machte sich auf den Weg in das kleine Bistro, welches auch von der Straße von außerhalb der Klinik erreichbar war. Nach dem Öffnen der Eingangstür mit seinem elektronischen Chip, betrat er, den inzwischen bis auf dem letzten Platz gefüllten Raum. Ullrich suchte sich eine leicht erhöhte Stelle und bat um Ruhe.

Nachdem es in dem Raum still geworden war, sagte er zu den Anwesenden, „Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen unserer Ex-Chef ist in den USA verstorben. Auf Grund seines Testamentes bin ich als Erbe eingesetzt worden. Für sie ändert sich vorläufig nichts und ich hoffe, auf eine weitere gute Zusammenarbeit. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich meine eigenen Vorstellungen, umsetzen werde. Es braucht sich niemand von euch Sorgen um seinen Job zu machen. Danke für eure Aufmerksamkeit.“ Es gab nur noch ein kleines „Volksgemurmel“ und dann gingen die Anwesenden wieder ihren Aufgaben nach.

Für Ullrich begann jetzt eine neue Ära in Bezug auf die Arbeiten in der Klinik. Als erstes beschäftigte er sich mit der Visite in den einzelnen Zimmern der Gäste. Er wechselte viele nette Worte mit den Patientinnen und auch Patienten. Der Beautytrend in der Männerwelt hatte auch diese Klinik erreicht. Als er mit seiner Visite fertig war, ging er in sein Büro zurück. Er suchte und fand den Ordner, mit den Bilanzen der Klinik. Dieser Ordner war ein Traum, wenn man an die Übersicht dachte. Die Abrechnung des letzten Quartals haute ihn beinah aus den Socken, wenn sie stimmte, war die Klinik eine Goldgrube. Das waren Gewinne, von denen man nur träumen konnte. Selbst wenn man die Abschreibungen und die Fixkosten, die regelmäßig anfielen, berücksichtigte. Nach der Erstellung eines neuen Dienstplanes und dessen Veröffentlichung, war endlich Arbeitsschluss.

Ullrich verließ mit seinem Auto die Klinik und fuhr zur Villa seines Kumpels. Nach kurzer Fahrzeit erreichte er das Anwesen. Er stoppte das Auto vor dem großen Eingangstor, das geschlossen war. Nach dem Aussteigen suchte er den Brief heraus, in dem die Erklärung, für den Öffnungsmechanismus stand. Als er endlich die bewusste Stelle im Brief gefunden hatte, ging er zum versteckt angebrachten Tastenfeld und tippte den entsprechenden Zahlencode ein. Es passierte erst einmal gar nichts, da ihm seine Aufregung einen Streich gespielt hatte. Beim zweiten Versuch, öffnete sich das Tor und gab die Zufahrt zur Villa frei. Ullrich stieg wieder in sein Auto ein und fuhr vorsichtig durch das Eingangstor bis vor dem Eingang der Villa. Im Rückspiegel seines Autos, sah er noch, wie sich das Tor hinter ihm wieder schloss. Diese Beobachtung verwunderte ihn etwas.

Nach dem Aussteigen erlebte er die nächste Überraschung, die Haushälterin Emma beendete in diesem Moment gerade ihre Arbeit und kam ihm entgegen. Emma betrachtete den Fremden und fragte ihn, „Wer sind sie denn? Wie haben sie es geschafft bis zu dieser Stelle zu kommen?“ Ullrich war ein höflicher Mensch und sagte zu ihr, „Mein Name ist Dr. Ullrich Franke und ich bin der neue Besitzer dieses Anwesens. Dr. Andreas Pilav wird nicht mehr wieder kommen. Denn er ist verstorben. Wenn ich mich in einem dem Testament beigefügten Brief nicht verlesen habe, sind sie die Haushälterin mit dem Namen Emma.“ Emma betrachtete ihn aufmerksam und entgegnet kurz danach, „Das stimmt und gestern ist meine Probezeit abgelaufen. Das heißt, sie können meine Arbeitsstelle kündigen, aber nicht meine Wohnung auf dem Grundstück. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn durch sie das Arbeitsverhältnis fortgesetzt wird.“
Ullrich entgegnete ihr, „Vorläufig werde ich nichts ändern. Ich muss mir erst einmal einen Überblick verschaffen. Dazu gehören auch die Kosten und Finanzen meines ehemaligen Kumpels. Sollten diese im normalen Kostenrahmen liegen, bleibt es bei ihrer Anstellung. Ich bitte sie mir am Wochenende zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung zu stehen, da es vorher leider meine Zeit nicht erlaubt.“ Emma stimmte sofort zu und die beiden verständigten auf einen Tag und eine Uhrzeit.

Danach fragte sie ihn, „Muss ich jetzt länger bleiben, oder wollen sie das seltsame Haus allein erkunden?“ Das Wort „Seltsam“ machte Ullrich neugierig. Aus diesem Grunde sagte er zu ihr, „Wenn es ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne, auf Grund ihrer letzten Bemerkung, noch fünfzehn Minuten mit ihnen im Haus reden.“ Emma folgte ihm und die beiden redeten über die spleenigen Klauseln in ihrem Arbeitsvertrag. Nachdem sie die Stube erreicht hatten, setzten sich beide hin. Hier sagte Emma zu ihm, „Ich habe zuerst gedacht, sie sind der vom Gericht bestellte Seelenklempner. Oh, Entschuldigung, das heißt ja jetzt Facharzt für Psychiatrie und Neurologie oder so ähnlich.“ Ullrich begriff nach diesen Worten überhaupt nichts mehr, weil er nicht wusste, wovon die Haushälterin eigentlich sprach. Die sagte zu ihm, „Als ich den Arbeitsvertrag unterschrieben habe, stellte ich den Doktor einige Fragen. Er war über eine Frage ziemlich verärgert und sagte, dass seine Antwort unter meine Treue- und Schweigepflicht fällt. Mehr möchte ich jetzt zu diesem Thema nicht sagen, außer, dass es zwei Essensfahrstühle gibt, die ich regelmäßig am Morgen und zum Abend hin befüllen muss. Diese werden regelmäßig geleert und nach seinen damaligen Worten, sind es Patientinnen, die ärztlich überwacht werden. Mehr ist mir nicht bekannt, das müssen sie mir glauben.“

Als Emma kurz auf ihre Armbanduhr schaute, wurde sie von Ullrich aus dem Gespräch entlassen. Sie verließ ihn kurz darauf mit den Worten, „Ich muss noch etwas einkaufen für den nächsten Tag. Bis dahin können sie sich weiter umschauen und ihre Wünsche notieren. Vielleicht treffen sie in der nächsten Zeit eine Entscheidung über meinen Arbeitsvertrag. Es wäre nett, wenn diese Entscheidung positiv ausfallen würde. Auf Wiedersehen Herr Doktor.“

Ullrich telefonierte anschließend mit seiner Frau und sagte zu ihr, „Hallo mein Schatz, ich bin immer noch in der Villa von Andreas Villa. Es wird hier noch eine Weile dauern, bis ich das Wichtigste gefunden und überprüft habe. Warte bitte nicht auf mich, es könnte sehr spät werden.“ Bevor er das Gespräch beendete gab er ihr noch die Telefonnummer, wo sie ihn erreichen konnte.
Ullrich erinnerte sich an die beiden Briefe und die Krankenhausakte. Er holte sie aus dem mitgebrachten Koffer und ging in das Büro von Andreas. Als er die Technik sah, die sich hier befand, kam er aus dem Staunen nicht heraus. Das war das Beste, was es auf dem Markt gab. Dabei fragte er sich, „Wozu braucht man solche Steuerungen und Überwachungsgeräte? Hatte er Angst vor Einbrechern und Dieben? Hatte sein Kumpel eine „Festung“ um sich herum aufgebaut? Was war der Grund für diese perfekte Sicherheit?“ Noch fand er keine Antworten auf seine Fragen.


:::Katrin

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Katrin-Doris am 07.09.18 um 09:31 geändert
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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:07.09.18 09:40 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 42 Die Entdeckungen…

Durch einen Zufall fand er beim durchsuchen der Schränke die Kontoauszüge der privaten Konten von Andreas. Säuberlich abgeheftet, gab es einen Ordner über sein Girokonto und über ein VISA Card Konto. Ullrich rieb sich erst einmal die Augen, denn er traute seinen Augen nicht. Beide Konten hatten, laut den Ausdrucken, jeweils ein Guthaben von 125 000 €. Nach dieser Erkenntnis hatte sich die Frage der Beibehaltung des Arbeitsvertrages mit der Haushälterin erledigt. Er konnte sie locker bezahlen und wenn er an das Grundstück dachte, war diese Frau eine große Erleichterung für seine kleine Familie. Ihm fiel dabei ein dass er sich nur noch um den Erbschein kümmern musste, damit er auf diese Konten zugreifen könnte.

Bevor er sich um den ungeöffneten Brief kümmerte, verließ er das Büro und machte einen Rundgang durch das Haus. Emma hatte ihm beschrieben, wo sich diese beiden seltsamen Essensfahrstühle befanden und nach kurzem Suchen, fand er diese. Sie waren inzwischen leer und er betrachtete sich kurz deren Steuerung. Diese zeigte ihm an, es gibt nur eine Richtung und zwar nach unten, in den Keller. Den eigentlichen Zugang zum Keller fand er, trotz intensiver Suche nicht. Enttäuscht von seiner ergebnislosen Suche kehrte er in das Büro zurück. Hier angekommen öffnete er seinen Aktenkoffer und suchte den bisher ungeöffneten Brief heraus. Vorsichtig öffnete er das verschlossene Kuvert und fand einen Brief, der an ihn gerichtet war.

Da stand geschrieben:

Hallo Ullrich, alter Freund,

wenn du diesen Brief liest, bin ich nicht mehr unter den Lebenden und du hast mein Erbe angetreten. Ich habe viel gerackert, Geld gescheffelt und dabei habe ich meine Frau vernachlässigt und verloren. Dadurch ist meine schlummernde schwarze Seele erwacht. Du als Erbe hast jetzt viele Probleme am Hals, die ich durch meine Eifersucht, fabriziert habe. Es tut mir für dich sehr leid. Natürlich wirst du dafür fürstlich entschädigt, wenn du die Bilanzen der Klinik siehst, oder an die Konten bei der Bank kommst. Trotzdem bist du jetzt verantwortlich für meine Missetaten, weil du mein Rechtsnachfolger bist. Ich hoffe, dass du sie überwindest und entsprechende Maßnahmen ergreifst. Der Brief mit den Passwörtern auf meinem großen Computer im Büro wird dir dabei eine große Hilfe sein. Auf dem Laptop befindet sich nur ein Sicherheitsupdate des Desktop Rechners und mehrere Baupläne des Hauses in einer PDF Datei. In dieser Datei findest du auch die Beschreibung des geheimen Zuganges zum Keller und die Funktion einer Fernbedienung, die dann im zugänglichen Fahrstuhl liegt. Bevor du ein weiteres Vorgehen in Betracht ziehst, Schau dir bitte zuerst die Überwachungs- und Sprachaufzeichnungen auf dem Computer an. Versprich es mir. Alles andere wird vom jeweiligen Programm angezeigt und ist meistens selbsterklärend.

Dein Andreas oder auch Dr. Jekyll

Dieser Brief machte Ullrich neugierig und in seinen Gedanken, machten sich Fragen breit. Warum soll ich mir Videos anschauen? Was meint er mit Missetaten? Wieso muss ich Maßnahmen ergreifen? Aus diesem Grunde startete er zuerst den Desktop Rechner im Büro und der zeigte nach der ersten Passwort Freigabe das Startbild an. Ullrich betrachtete sich die Symbole auf dem Desktop sehr intensiv und stellte fest, die meisten der dort abgelegten Programme ließen sich nur mit einem Passwort öffnen. Das sagte ihm zumindest der Rechner, wenn er das entsprechende Symbol mit der Maus anklickte. Dabei dachte er sich, ohne den Brief hätte er keine Chance gehabt, auf diese Funktionen zuzugreifen. Da Andreas in seinem Brief etwas von der Video- und Audioüberwachung geschrieben hat, öffnete er zuerst das eine von zwei entsprechenden Symbolen auf dem Desktop. Er hatte ausgerechnet die Speicherung von Emmas Tätigkeiten erwischt. Nach etwa fünfzehn Minuten löschte er dieses Material.

Als er das andere Symbol mit dem seltsamen Titel „Kellersanatorium“ anklickte, öffneten sich die Aufzeichnungen von uns beiden. Ullrich rieb sich die Augen und glaubte erst an eine „Fata Morgana“. Irgendwie wollten diese Bilder und Sprache, die er sah und hörte, nicht in seinen Kopf. Als er sah, dass wir uns bewegten und verschiedene Tätigkeiten ausführten, sagte er zu sich selbst, „Das gibt es doch gar nicht. Das sind doch Sarah und die neu erschaffene Sarah. Wieso ist seine Frau doch noch am Leben? Wieso tragen die beiden Frauen Halsfesseln mit einer langen Kette? Was hat das alles zu bedeuten?“ Er löschte auch diese Aufzeichnungen und schloss dieses Programm.

Auf dem Desktop gab es für das Kellersanatorium noch mehrere Symbole. Aus diesem Grunde öffnete er das Nächste mit dem Namen, „Life“. Was er nach dem Öffnen sah, bestätigte ihm, wir waren beide Gefangene im Keller und lebten dort. Dieses Überwachungsprogramm testete er kurz durch und schaltete dabei die Lautsprecheranlage ein.

In das kleine Mikrofon sagte er zu uns, „Bist du Sarah und die andere Person, ist es die, die eine Geschlechtsumwandlung hinter sich hat?“ Wir hörten diese Fragen und drehten uns beide in die Richtung, wo wir eine Kamera vermuteten. Zuerst nickten wir nur und dann sagte Sarah leise zu mir, „Vielleicht ist es Andreas und macht wieder seine Späße, damit er uns bestrafen kann. Wir müssen alles in Betracht ziehen, Pat.“ Diese Antwort von Sarah, die Ullrich ebenfalls vernommen hatte, ließ ihn erst einmal verstummen.

In seinem Kopf fuhren die Gedanken Achterbahn, weil diese Erkenntnis, dass wir als Gefangene in diesem Haus lebten, für ihn zu überraschend gekommen war. Er überlegte vor dem Monitor, welcher Schritt nun folgen müsste. Dabei stellte er sich wieder viele Fragen. Wie hatte es Andreas geschafft, die beiden Frauen in den Keller zu bekommen? Wie kommt man überhaupt in diesen mysteriösen Keller? Was sind die Folgen für mich, wenn ich die beiden Damen befreie? Verklagen sie mich wegen Beihilfe? Er war Arzt und erinnerte sich an den berühmten Eid des Hippokrates. Dieser Gedanke ließ ihn den Laptop starten. Er verfluchte dieses dieses langsame Erzeugnis der Computertechnik, welche mal wieder ein Passwort haben wollte, um sich einzuloggen und den Desktop zu öffnen.

Wieder musste er den Brief zur Hand nehmen, um weiterzukommen. Als er endlich am Ziel war, öffnete er zuerst die Datei, in der er die Baupläne des Kellers vermutete. Andreas hatte mit Auto-CAD sogar die Pläne vervollständigt und nach einer erneuten Passworteingabe fand er die Beschreibung für den Zugang zum Fahrstuhl in den Keller, von der Bibliothek aus.

Ein Symbol auf dem Desktop des Laptops machte ihn noch neugierig. Es hatte den Namen „Steuerung Fesselung“. Nach seinem Doppelklick wurde er erneut aufgefordert ein Passwort einzugeben. Als er es im Brief gefunden hatte, schrieb er dieses in das entsprechende Popup-Fenster und jetzt öffnete sich etwas, was er nicht so richtig zuordnen konnte. Er klickte unbewusst auf ein Symbol, dass die Steuerung der Halsketten außer Betrieb setzte. Diese zeigten die Öffnung der Halsfesseln an. Im Keller bemerkten Sarah und ich, diese Veränderung sofort und entledigten uns der verhassten Fessel. Wir hüpften herum und umarmten uns beide. War das unsere Rettung oder wieder nur ein Traum? Wenn Andreas der Auslöser für diesen Test war, hatte er viele Möglichkeiten, uns wieder zu fesseln. Sarah dachte dabei an die Sprinkleranlage, die man auch für die Verteilung eines Betäubungsmittel nutzen könnte. Mir schoss kurz als Ursache, Stromausfall durch den Kopf. Natürlich wussten wir es nicht und eine gewisse Restangst war immer noch vorhanden.

Ullrichs flüchtiger Blick erfasste unsere Freudentänze und er dachte noch kurz, wenigstens habe ich jetzt das Richtige getan.
Er druckte sich die Wegbeschreibung für den Keller aus und verließ das Büro. In der Bibliothek angekommen, musste er schon wieder nachlesen, was auf den Blättern stand. Als er endlich das bewusste Buch gefunden hatte und es kurz herauszog, öffnete sich der versteckte Zugang, wie von Geisterhand. Nach dem Betreten des Fahrstuhls, fand er die beschriebene Fernbedienung und drückte auf dem Tableau des Fahrstuhls, die Fahrtrichtung, nach unten. Die Geräusche des Fahrstuhls hatten wir beide vernommen und beeilten uns an das Gitter unseres Gefängnisses zu kommen. In Demutshaltung erwarteten Sarah und ich unseren „Herrn“.

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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:07.09.18 09:58 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 43 Die endgültige Freiheit

Ullrich beschäftigte sich im Fahrstuhl noch mit der Fernbedienung und als er ausstieg, schaltete er dieses elektronische Highlight auf Notbetrieb. Als er uns beide erblickte tippte er auf den Button, Türen öffnen. Nach etwa 10 Sekunden öffneten sich unsere beiden Türen, vor denen wir knieten. Er sagte zu uns, „Was treibt ihr beide auf der Erde? Wollt, oder könnt ihr euch nicht erheben?“ Sarah kannte diese Stimme und erhob sich gleich, um seine Wünsche zu erfüllen. Dabei schaute sie Ullrich direkt in die Augen und die beiden umarmten sich spontan. Mit kleinen Tränen in den Augen fragte sie ihm, „Stimmt es Ullrich, du bringst uns die Freiheit?“ Inzwischen hatte ich mich auch erhoben und stellte mich neben die beiden.

Er sagte zu uns, „Ich werde euch nicht länger als Gefangene behandeln und ihr seid beide frei. Es muss zwar noch einiges geregelt werden, weil du ja offiziell nicht mehr lebst und sie bestimmt als vermisst gilt. Aber darum werde ich mich kümmern, wenn du mir im Gegenzug einen Teil des Erbes lässt, welches ich nach dem Tod deines Mannes angetreten habe.“

Sarah entgegnete ihm, „Du kannst alles von mir haben, wenn du Pat und mir wieder die Freiheit schenkst.“ Ullrich sagte nur, „Wenn du mir die Klinik lässt, werde ich mich um dein dir zustehendes Erbe und deine Reputation kümmern.“ Und „Pat darf keine Anzeige, gegen mich oder gegen die anderen Helfer bei der Umwandlung stellen. Dann bekommt auch sie die für ihr weiteres Leben notwendigen Papiere. Nur das musst du mir versprechen Sarah.“

Sarah küsste ihn kurz und sagte anschließend zu ihm, „So wird es sein und wenn du diese Abmachung gleich schriftlich haben willst, musst du uns mit nach oben nehmen.“ Und „Was ist mit Andreas passiert?“

Auf dem Weg mit dem Fahrstuhl nach oben erzählte Ullrich über die Geschehnisse in Amerika, soweit er sie kannte. Sarah kommentierte seine Worte mit, „Endlich hat es mal den Richtigen erwischt, auch wenn es nur ein Zufall war.“ Und „Wir waren beide nur noch seine Sexsklavinnen und jeder Widerstand von uns wurde im Keim erstickt.“ Nach dem Verlassen des Fahrstuhls betätigte Ullrich das bewusste Buch, welches durch einen Mechanismus den Zugang zum Fahrstuhl verbarg.

Er sagte zu Sahra, „Ich vermute du wirst bestimmt eine Weile keine Sehnsucht nach dem Keller haben.“ Anschließend suchten wir die gute Stube auf, welche sich, seit der Gefangenschaft von Sarah, nicht verändert hatte. Sie war immer noch so eingerichtet, wie es das Ehepaar getan hatte.

Ullrich ergriff das Telefon und telefonierte kurz mit seiner Frau. In diesem Gespräch sagte er unter anderen, „Ich komme erst Morgenabend wieder nach Hause. Es muss noch einiges geklärt werden. Das Haus und das Grundstück fallen aus dem Erbteil heraus, weil Sarah und Pat noch leben. Das ist eine zu lange Geschichte, um sie jetzt am Telefon zu erzählen. Ich liebe dich, mein Schatz.“

Er legte kurz danach auf und sagte zu Sarah, „Am besten wäre es, wenn ihr mich morgen zu einem Anwalt begleitet. Dort werden wir euch wieder ins Leben zurückholen und die entsprechenden Verträge abschließen. Seid ihr damit einverstanden?“ Wir beide tauschten nur kurz unsere Blicke und anschließend sagte Sarah, „Wir werden dich erwarten und deine Wünsche erfüllen. Die Klinik will ich nicht und kann damit auch nichts anfangen. Nimm sie als Dank für unsere Befreiung.“

Ullrich sagte noch zu uns, „Übrigens habt ihr im Bungalow eine Untermieterin. Sie ist Haushälterin und hat euch immer versorgt, ohne zu wissen, wer ihr tatsächlich seid. Sie hat durch ihren Arbeitsvertrag ein lebenslanges Wohnrecht, einschließlich aller Nebenkosten und heißt Emma.“ Ich sagte leise zu Sarah, „Haushälterin und Kindermädchen sind schon da, fehlt nur noch unser gemeinsamer Nachwuchs.“ Dabei strich ich mit meiner Hand zärtlich über Sarahs Bauch. Ullrich hatte unser leises Gespräch mitgehört und sagte zu uns, „Herzlichen Glückwunsch an euch beide. Ich melde mich gleich mal als Patenonkel an.“

An diesem späten Abend erzählten wir ihm noch von den tatsächlichen Vorgängen in der Waldgaststätte und über unser späteres Erwachen im Keller. Einige Male mussten wir diese Erzählungen unterbrechen, weil sich ein Kloß im Hals bildete oder Tränen über unsere Gesichter liefen. Unser Befreier schüttelte oft den Kopf, weil für ihn das Ganze nicht fassbar war. Nach diesen Erzählungen fragte er uns, „Was werdet ihr in der Zukunft machen? Habt ihr Pläne?“ Ich antwortete ihm mit, „Wenn wir wieder entsprechende Dokumente haben, wollen wir beide heiraten. Da wir beide ein gemeinsames Kind erwarten, haben wir es eilig mit dem Termin.“ Und „Wir haben uns vor seinem Tod bereits geliebt und die Erlebnisse im Keller haben unsere Liebe und Gefühle zueinander nur noch wachsen lassen.“ Bevor wir uns zur Nachtruhe verabschiedeten, sagte Ullrich noch, „Na dann schlaft schön, in der Nacht Nummer Eins, ohne Fesseln.“ Er bekam von jeder von uns einen Kuss auf die Wangen und dann verschwanden wir beide Richtung Schlafzimmer.Ullrich fuhr wenig später in die Klinik.

Sarah führte mich in das Schlafzimmer und sagte, als ich mich kurz umgeschaut hatte, zu mir „Für Andreas verspüre ich nur noch Hass. Trotzdem wird sein Bett ab jetzt das unsere sein, Pat. Du weißt doch noch aus dem Keller, ich bin der männliche Part in unserer Beziehung.“ Im Nachbarraum war ein riesiges Bad und wir machten uns fertig für die Nacht. Anders als im Keller flogen hier die Sachen auf die Erde. Schmunzeln musste ich noch, als Sarah den kurzen Schlafanzug von Andreas anzog. Mein durchsichtiges Nachthemd war eine Augenweide und da wir beide unfreiwillig Zwillinge waren, passte es perfekt. Etwas später lagen wir beide im Ehebett und ich kuschelte mich an Sarah an. Sie umarmte mich und bevor wir die Augen schlossen, gaben wir uns noch einen Zungenkuss. Leise hauchte sie, „Wir werden uns ab jetzt immer küssen, vor dem Einschlafen.“ Und „Versprich mir das.“ Natürlich versprach ich ihr das, weil ich sie liebte und dieses Ritual, ein Zeichen unserer starken Gefühle war.

Am nächsten Morgen wachte ich immer noch in Sarahs Armen auf. Sie hatte sich richtig festgeklammert an meinen Körper. Mit einem zärtlichen Kuss auf ihren Mund weckte ich sie. Als sie die Augen geöffnet hatte, sagte ich zu ihr, „Dein männlicher Part funktioniert noch nicht so richtig, mein Schatz. Du hast mich umklammert, als ob du einen Alptraum hattest und meinen Schutz gebraucht hast.“ Mit meinen Worten hatte ich voll ins Schwarze getroffen und darum ließ ich sie von ihrem Alptraum erzählen. Sie sollte sich ihre Sorgen von der Seele reden, damit wir wieder fröhlich leben konnten, so wie wir uns das in unseren Träumen vorgestellt hatten. Dankbar schmiegte sie sich an mich.

Mein flüchtiger Blick auf dem Wecker sagte mir, es war bereits 09:00 Uhr. Aus diesem Grunde sagte ich zu Sarah im spaßigen Ton, „Als Mann musst du als erstes ins Bad, weil ich als Frau mehr Zeit im Bad brauche und komme dann anschließend an den gedeckten Tisch. Mist, unser Essen ist bestimmt inzwischen im Keller. Hoffentlich ist das Schlafzimmer, das letzte Zimmer auf Emmas Plan, sonst kommen wir in arge Erklärungsnöte.“ Wie ein geölter Blitz sprang sie aus dem Bett und zog sich einen Morgenmantel über. Sie verschwand anschließend ins Bad und überließ mich meinem Schicksal.

Das erschien persönlich in Gestalt der Haushälterin. Emma fragte vollkommen überrascht, „Wer sind sie denn? Hatte der Doktor noch eine Geliebte, oder sind sie die Ehefrau von Dr. Ullrich Franke?“ Als Sarah aus dem Bad kam, rieb sich Emma erst einmal die Augen, weil wir uns im Aussehen total glichen. Nach unserem „Guten Morgen Emma, wir sind die beiden Kellergeister, die sie jeden Tag so gut versorgt haben. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar. Diese Dame ist Sarah, die ehemalige Ehefrau von Dr. Pilav und ich das von ihm erschaffene Ebenbild. Sie sind also, ab heute, ihre Arbeitnehmerin. Alles was er ihnen über den Keller erzählt hat, waren ein alles Lügen und entbehrten jeder Grundlage.“

Emma musste sich erst einmal sammeln. Nachdem sie Sarahs und meine Worte begriffen hatte, sagte sie, „Dann werde ich mal in der Küche das Frühstück für sie beide vorbereiten.“ Sarah entgegnete ihr, „Das stimmt so nicht, weil wir zu dritt frühstücken, damit wir uns auch unterhalten können.“ Emma nickte als Zustimmung und verschwand auch gleich. Wir zogen uns, nach meinem Badbesuch, wieder als Zwillinge an, nachdem wir die entsprechenden Sachen in Sarahs Kleiderschrank gefunden hatten. Dieses Mal halfen wir uns gegenseitig bei der Frisur. Nach dem letzten prüfenden Blick in den Spiegel gingen wir beide in die Küche.

Emma hatte ein perfektes Frühstück auf den Tisch bereitgestellt und wir setzten uns zu ihr an den Tisch. Sie erzählte uns von sich und von ihrem seltsamen Arbeitsvertrag. Wir erzählten ihr von unseren Erlebnissen einschließlich des Anfangs. Dabei verflog die Zeit richtig. Aus diesem Grund sagte Emma, „Jetzt muss ich aber noch meine Pflichten erfüllen, sonst gibt es eine Abmahnung.“ Lachend sagte ich zu ihr, „Wenn dein Arbeitsvertrag noch den Passus Kindermädchen erhält, gibt es so etwas garantiert nicht.“


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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:07.09.18 10:05 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 44 Hilfen...

Wir beide vertrödelten den halben Tag. Plötzlich sagte Sarah zu mir, „Es könnte sein, dass Ullrich bald hier auftaucht. Lass uns noch eine Jacke überziehen, weil das Wetter nicht gerade zu einem Spaziergang einlädt.“ Wir im Schrank leichte Jacken heraus und wurden vom Klingeln an der Haustür überrascht. Emma ließ Ullrich, nach der Begrüßung herein. Dabei sagte sie zu ihm, „Das muss ja eine Überraschung für sie gewesen sein, als sie in den Keller kamen. Übrigens sind die beiden „Kellergeister“ bestimmt gleich fertig, weil sie schon sehnsüchtig auf sie warten, Herr Doktor.“ Ullrich entgegnete Emma, „Dann wollen wir mal sehen, wo sich die beiden Zwillinge so herumtreiben.“

Als wir uns begrüßten, fragte er leise, „Wer ist denn nun eigentlich Sarah und wer ist Pat? Könnt ihr nicht mal unterschiedliche Sachen tragen, damit man euch beide auseinander halten kann.“ Mit einem verschmitzten Lächeln entgegnete ich ihm, „Sarah hat doch Ohrlöcher für Ohrringe, die ihr bei mir vergessen habt. Ich werde diesen kleinen Makel noch beseitigen, damit ich mich vor der Hochzeit schon einmal dran gewöhnen kann.“ Unser Retter lachte kurz über meine Worte und sagte anschließend, „Wenn ihr fertig seid, können wir ja starten, es geht zum Notar und zum Rechtsanwalt. Er ist bereits telefonisch informiert, dass ich mit einer Überraschung auftauche und ihm viel Arbeit verschaffe. Mehr weiß er noch nicht und ich hoffe, das war so in eurem Interesse.“

Wir folgten ihm bis zu seinem Auto und stiegen auf seine Aufforderung hinein. Als er die Ausfahrt des Grundstücks erreicht hatte, stoppte er dort kurz um niemanden die Vorfahrt zu nehmen. Dabei sagte er, „Wir werden vorher noch in die Stadt fahren, um neue Passbilder für Euch zu machen. Sonst verliert ihr wieder viel Zeit. Um das andere können sich der Anwalt und der Notar kümmern. Ich vermute, dass es bei Sarah weniger Probleme gibt, als bei Pat.“ Wir hatten beide keine Ahnung, was man alles tun muss, um wieder die entsprechenden Dokumente zu bekommen. Aus diesem Grunde sagten wir fast gleichzeitig, „Einverstanden.“ Ullrich schüttelte nur kurz den Kopf und sagte, „Auch noch wie Zwillinge antworten. Was habe ich da nur unwissentlich angestellt?“ Wir lachten kurz über seine Frage und als er das Auto parkte, stiegen wir gemeinsam aus.

Als wir das Fotogeschäft gerade betraten, musterte uns die Fotografin erst einmal von oben bis unten. Nachdem sie nach unseren Wünschen fragte, sagte Ullrich zu ihr, „Für jede Dame bitte diese Biometrischen Passbilder in mehrfacher Ausführung und normale Passbilder für den Führerschein und was es noch so alles gibt.“ Sarah und ich wollten zuerst das alte Kinderspiel, mit den Fingern, machen doch dann hauchte ich in ihr Ohr, „Als spätere Braut habe ich den Vortritt. Du musst dich noch etwas gedulden, mein Schatz.“ Sie entgegnete mir, „Für dein neues und erst kurzes Leben als Frau, bist du aber schon ganz schön ausgekocht und raffiniert.“ Jedenfalls folgte ich der Fotografin in ihr Atelier. Sie machte das richtig professionell und nach etwa zehn Minuten konnte ich bereits die Passbilder auswählen.

Ich betrat wieder den Vorraum und sagte zu Ullrich, „Wir können das nicht einmal bezahlen und die Hälfte der Bilder hätte doch auch gereicht. Es weiß sowieso keiner, wer von uns beiden wer ist.“ Er entgegnete mir, „Das wäre dann Urkundenfälschung und wird in Deutschland hart bestraft. Ich übernehme für euch die Rechnung, bis ihr Zugang zu Andreas Konten habt. Wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar noch die VISA Card ausgestellt auf Sarah. Weshalb er diese nicht vernichtet hat, ist mir genauso unklar, wie eure Gefangenschaft. Selbst wenn man Eifersucht in Betracht zieht, muss er den Verstand verloren haben.“ Inzwischen war Sarah auch fertig. Die Inhaberin des Fotogeschäfts verpackte unsere Bilder in unterschiedliche Umschläge und Ullrich bezahlte die Rechnung. Wir hatten bereits die Ausgangstür des Geschäfts geöffnet, da hörten wir noch, „Wenn sie mal Interesse an einer Fotosession haben, für sie würde ich sie sogar kostenlos machen.“ Nach unserem „Vielleicht, aber im Moment noch nicht“, schlossen wir die Tür hinter uns.

Wir stiegen ins Auto und die Fahrt ging weiter zur Villa des Notars und des Rechtsanwaltes. Wir stiegen aus und folgten Ullrich. Sarah zeigte mir das vornehme Kanzleischild am Eingang und sagte zu mir, „Bei Dr. Petermann war ich schon mal. Mal sehen, was er sagt, wenn wir als doppeltes Lottchen auftauchen.“ Ich zuckte nur kurz mit den Schultern und kommentierte ihre Worte nicht. Im Vorraum fragte uns die ältere Dame, „Haben sie ein Termin bei uns?“ Ullrich antwortete ihr, „Ich habe den Termin heute Morgen, telefonisch vereinbart. Er hatte mir dabei versprochen, dass auch ein Rechtsanwalt anwesend ist.“ „Falls sie seinen Bruder meinen, der ist bereits bei ihm im Büro“, sagte sie nach Ullrichs Worten. Sie betrachtete während des gesamten Gespräches immer abwechselnd eine von uns beiden, und sagte nach einer Weile, „Entschuldigen sie bitte meine Frage. Aber kann es sein, dass ich eine Dame von ihnen bereits kenne? Da ich nicht an Halluzinationen glaube, und ich auf der Beerdigung von Sarah Pilav war, sie sehen beide dieser Toten sehr ähnlich.“ Sarah brauchte nicht mehr zu antworten, weil die Brüder erschienen und uns beiden und anschließend Ullrich die Hand zur Begrüßung gaben.

Aus diesem Grunde folgten wir den beiden und setzten uns in die angebotenen Sessel. Dabei sagte der Notar, Wilfried, zu Ullrich, „Das ist mein Bruder Peter, seines Zeichens Rechtsanwalt, mit Zulassung an allen Gerichten. Seine Spezialgebiete sind Vermögensrecht und Familienrecht. Er ist die Koryphäe in der Familie. Was können wir für sie tun.“ Zuerst ergriff Ullrich das Wort und erzählte von der Entdeckung im Haus, als er sein Erbe begutachten wollte. Die beiden hörten aufmerksam zu und notierten sich einiges, was für sie wichtig war. Als Ullrich fertig war, erzählten wir unsere Geschichte, wieder von Anfang an. Die beiden schrieben noch emsiger als vorher und als wir fertig waren fragte mich Peter, „Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, sind sie der ehemals Vermisste Patrik und wurden einer ungewollten Geschlechtsumwandlung unterzogen.“ Ich nickte kurz und sagte dazu, „Ob es einen entsprechenden Vermisstenfall gibt weiß ich nicht, aber wenn sie mir bei den Dokumenten helfen, ich bin jetzt Patricia, kurz Pat.“

Sarah unterhielt sich noch mit den Männern über die neue Erbaufteilung. Dabei sagte Ullrich, „Aus bestimmten Gründen, würde ich den beiden Frauen jährlich eine Apanage zahlen, je nach der wirtschaftlichen Lage der Klinik.“ Damit war auch dieses Thema erledigt. Sarah und ich stellten reihenweise Vollmachten, für die Erledigungen unserer Wünsche, aus. Als wir die Passbilder auf den Tisch legten, sagte Peter, „Mit dieser kleinen Vorarbeit, wird es etwas schneller gehen. Trotzdem muss man bei Ausweis- und Passdokumenten mit einigen Wochen rechnen. Die Rücknahme der Sterbeurkunde von Sarah und die Namensänderung von Pat dürften relativ schnell gehen. Wahrscheinlich habt ihr eure Führerscheine als erstes Dokument wieder in Händen.“ Beinah wären wir vor Freude aufgesprungen und hätten die beiden umarmt.

Nach etwa drei Stunden waren wir uns in allen Punkten einig und verabschiedeten uns von den Brüdern. Wir wollten das Büro gerade verlassen, als Dr. P. Petermann mich fragte, „Rechtliche Schritte, wegen ihrer Geschlechtsumwandlung, wollen sie nicht unternehmen, oder?“ Ich beantwortete, ohne lange zu überlegen, seine Frage mit, „Kein Interesse und außerdem. Warum soll ich die Kuh erschießen, die mich noch ernährt, wenn ich an die Apanage denke.“ Meine Antwort verblüffte sogar diesen Haudegen, der durch seine Arbeit bei Gericht schon viele Antworten kannte.

Nach dem Einsteigen ins Auto von Ullrich, fuhren wir nach Hause zurück. Vor dem Eingangstor stiegen wir beide aus und verabschiedeten uns von ihm mit einem angedeuteten Küsschen. Wir wollten nicht, dass er Ärger mit seiner Frau bekommt. Dabei sagte Sarah noch kurz, „Tut mir leid für dich, wie gewonnen, so zerronnen. Es war dein Wille. Du hättest uns auch im Keller schmoren lassen können. Wir werden dir immer dankbar sein, dass du dich für uns entschieden und so eingesetzt hast.“ Wir winkten ihm noch lange hinterher, als er mit dem Auto davon fuhr.

Zu Fuß legten wir die letzten Meter zum Haus zurück. Der Wind blies uns ins Gesicht und rötete unsere Wangen. Lachend sagte Sarah zu mir, „Dein Rouge sieht aber wirklich Klasse aus. So richtig natürlich, mein Schatz.“ Nach dieser Blödelei von ihr sagte ich, „Nach der Hochzeit und der Geburt unseres Kindes, fällt bei dir Schminken aus. Männer schminken sich nicht, oder nur, wenn man auffallen will, wie Herr Gl*ckler.“ Sarah schmunzelte nur über meine Worte und wechselte einfach das Thema. Sie sagte zu mir, „Du kannst dich ja schon mal mit Kindererziehung und anderen Büchern über Babyentwicklung beschäftigen. Mein Idiot von Ex-Mann hat es tausendmal probiert und es ist nichts passiert.“

An diesem Abend feierten wir beide noch etwas. Als die alkoholfreie Sektflasche leer war, sagte ich zu Sarah, „Da ich so gut wie den ganzen Sekt allein getrunken habe, musst du mich ins Bett bringen.“ Natürlich war das Quatsch und Arm in Arm machten wir uns auf den Weg zum Schlafzimmer.

:::Katrin

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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:07.09.18 10:13 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 45 Eine Lieferung und weitere Erlebnisse

Am nächsten Morgen, nach unserem gemeinsamen Frühstück mit Emma, suchte Sarah ihre VISA Karte heraus, die sie in einem Schrank aufbewahrt hatte. Dabei sagte sie zu mir, „Jetzt können wir shoppen gehen. Die Karte wird erst am Monatsende abgerechnet. Nur habe ich keine Ahnung, wie viel Geld überhaupt auf dem Konto ist.“ Ich entgegnete ihr, „Das gefällt mir nicht. Lass uns mal schauen, ob Andreas irgendwelche Bankunterlagen hat. Vielleicht finden wir ja in seinem Büro solche Hefter.“ Sie entgegnete mir, „Dieses Büro wollte ich nie mehr betreten, weil er von dort aus, seine Gemeinheiten gesteuert und überwacht hat.“ Nach meinem, „Dann gehe ich eben allein auf die Pirsch und schaue mich dort mal um“, sagte sie nur noch, „Ok, dann komme ich mit.“

Ullrich hatte seine Ausdrucke mit den ganzen Passwörtern liegen lassen, auch der dicke Bankordner lag noch auf dem altertümlichen Schreibtisch. Ich setzte mich auf den Chefsessel und sagte zu ihr, „Wir brauchen nicht mehr suchen. Jemand hat uns die Arbeit abgenommen. Hier liegt doch alles, was wir für unser Glück oder Pech brauchen.“ Und „Hast du dir eigentlich schon mal Gedanken gemacht, was wir machen, wenn wir Pleite sind. An meine Konten komme ich erst, wenn ich die neuen Dokumente habe. Selbst dann gibt es bestimmt noch Probleme.“ Sarah hatte wohl gerade die entsprechende Stelle im Ordner gefunden und sagte zu mir, „Wenn ich die aktuellen Kontostände so betrachte, hat das noch Zeit.“ Und „Der Kontostand sagt aus, dass du die Hochzeit schon mal planen kannst. Das ist ja die Aufgabe der Braut. Und damit bin ich raus, aus dieser Geschichte.“

Sie zeigte mir die beiden Zahlen, diese Zahlen lösten bei mir einen leisen erstaunten Pfiff aus. Wenn ich mir das so überlegte musste die Klinik eine Goldgrube sein und Andreas hatte sich bestimmt ein fürstliches Gehalt bezahlt. Sie fand sogar die Unterlagen von Andreas seiner VISA Karte. Die zeigte einen Kontostand von 250 000 € an. Natürlich regten die beiden Rechner in mir eine gewisse Neugier. Da Sarah aber sagte, „Lass es bitte sein. Wir müssen beide erst unsere Erlebnisse verarbeiten. Es wird die Zeit kommen, in der wir uns damit beschäftigen können.“ Wir küssten uns beide zärtlich und verließen Hand in Hand das Büro.

Aufgeschreckt wurden wir erst wieder, als es an der Tür klingelte. Da Emma ihrer Arbeit nachging, gingen wir beide zur Tür. Wir trauten unseren Augen nicht, als ein Liefer-LKW vor dem Haus stand. Der Fahrer lief nervös hin und her, bis er uns erblickte. Nach seinem „Guten Tag“, sagte er weiter, „Ich habe auf dem Wagen eine Lieferung, aus Amerika, für Dr. Pilav. Die Ware ist bereits bezahlt. Wo soll ich sie abstellen?“ Als ich die verpackte Ware auf dem LKW so betrachtete, sagte ich leise zu Sarah, „Das ist sicherlich für den Keller bestimmt. Der *rsch hat sich bestimmt wieder einige Niederträchtigkeiten einfallen lassen, um uns zu quälen.“ Sarah sagte daraufhin zu dem Mann, „Wir wären ihnen sehr dankbar, wenn sie ihre Ladung bis in den nächsten Raum bringen könnten.“ Der Spediteur nickte nur kurz und öffnete die Ladebordwand und zog die Rampe heraus. Mit einem Hubwagen transportierte er diese in die große Bibliothek. Als er fertig war, bekam er von Sarah noch die Unterschrift, auf seine Papiere. Nach dem Überreichen der Durchschläge und dem zusammenräumen verschwand er kurze Zeit später. Dabei sagte ich zu Sarah, „Wir haben gestern anscheinend die Toreinfahrt nicht geschlossen. Darauf sollten wir in Zukunft achten. Es hätten ja auch andere unerwünschte „Besucher“ einfach hereinspazieren können.“

In der Bibliothek packten wir die drei Sachen vorsichtig aus. Da ich etwas schneller als Sarah war, hatte ich das erste Exponat bereits aus seiner Verpackung entblättert. Allein schon der Anblick der „Garotte“, löste in mir einen Schauer aus. Inzwischen hatte Sarah auch ihr Stück von der Verpackung befreit und schaute ängstlich auf den „Hexenstuhl“, der viele kleine Dornen hatte. Bevor wir beide unsere Arbeit fortsetzten sagte ich leise zu ihr, „Es ist vorbei. Keine von uns beiden, wird damit je bestraft werden. Unsere Errettung kam im letzten Moment, wenn ich diese Marterinstrumente so sehe. Wir sollten aber trotzdem nachschauen, was noch in der letzten Verpackung ist.“ Etwas zögerlich nickte sie und nach einigen Sekunden, des Nachdenkens, packten wir auch das letzte Stück aus. Darin fanden wir eine hölzerne „Schandgeige“, die zu den anderen mittelalterlichen Stücken der Lieferung passte.

Sarah holte ein paar Decken und Tücher, um diese Exponate abzudecken. Sie wollte das Emma sich nicht erschrickt. Wir beratschlagten uns kurz und entschieden uns dafür, dass der beste Platz dafür, der Keller ist. Jetzt musste ich mich sputen, um den Weg in den Keller zu finden. Keine von uns beiden, hatte auf das Buch geachtet, welches Ullrich gedreht hatte und inzwischen geändert wurde von Andreas. Aus diesem Grund rannte ich zurück in das Büro und holte die ausgedruckten Aufzeichnungen. Ich las vor und Sarah betätigte das, was ich ihr gesagt hatte. Als der Zugang zum Fahrstuhl frei war brachten wir die drei Teile hinein. Wenigstens waren wir beide schlank und passten noch mit in den Fahrstuhl.

Unten angekommen schoben wir diese Marterinstrumente nur kurz aus dem Fahrstuhl und fuhren sofort wieder hoch. Einige Schweißperlen hatten sich auf unserer Stirn vor Angst und Anstrengung gebildet. Wir beseitigten nur noch den Verpackungsmüll, der überall in der Bibliothek, verstreut war.

In den nächsten Tagen pendelte sich unser neues Leben so langsam ein. Wir fuhren mit dem ÖPNV in die Stadt oder zum Arzt. Sarah war bei ihrer Frauenärztin und meldete mich gleich mit an. Ich hatte vielleicht einen Bammel vor dem ersten Besuch dort. Natürlich war das ihre kleine Rache, weil ich sie öfter darauf hinwies, dass ich in unserer Beziehung, der weibliche Part war. Aber auch das habe ich, wie andere Bio-Frauen in ihrem Leben auch überstanden. Sarah war tatsächlich schwanger von mir, dass bestätigten die ersten Untersuchungen. Etwas überrascht schaute mich die Frauenärztin schon an, als ich zu ihr sagte, „Ich bin der Vater und ich erkenne die Vaterschaft an. Schreiben sie bitte in ihre Unterlagen meinen alten Vornamen, Patrick.“ Sie schrieb tatsächlich meinen alten Vornamen in ihre Unterlagen und sagte anschließend zu mir, „Das wäre es erst einmal gewesen. Sie sind völlig gesund und damit wünsche ich ihnen alles Gute, auf ihren weiteren Wegen, die ich gerne begleiten würde.“ In mir platzte gerade der Traum, der des Nimmerwiedersehens, wie eine Seifenblase. Sie hatte ja Recht, wenn ich an die Erzählungen von Julia dachte, denn ich war ja eine Frau. Aus diesem Grunde sagte ich zu ihr, „Dann begleiten sie mich mal und dabei bitte nicht vom Weg abkommen.“ Sie schmunzelte nur übergab uns die Rezepte, sagte aber, außer dem neuen Termin, nichts mehr.

Nach dem Geld abheben von Sarah, an einem Bankautomaten, gingen wir noch in die Apotheke. Die Apothekerin fragte mich doch tatsächlich, „Haben sie diese Hormontabletten schon einmal eingenommen?“ Was sollte ich darauf antworten, außer, „Bisher noch nicht und wenn sie Zeit für ein Beratungsgespräch haben, können sie mich ja aufklären. Wobei das ja so nicht ganz stimmt. Das Aufklären haben schon andere gemacht, aber informieren wäre nicht schlecht.“ Da es inzwischen voll geworden war, es bildete sich bereits eine Schlange hinter mir, beließ sie es mit der Aussage, „Ich schreibe ihnen die Dosierung auf die Verpackung.“ Sarah hatte auch einige Medikamente verschrieben bekommen und damit war das erste Geld, mal wieder in der Spendenkasse für die Gesundheitsreform.

Eine Woche später hatten wir die beiden Gerichtsbeschlüsse in der Hand. Offiziell hieß ich jetzt Patricia und meine Zwillingsschwester war wieder zum Leben erweckt. Das hatte den Vorteil, wir konnten unsere neuen Dokumente beantragen, mit der Unterschrift auf dem Antragsformular. Beim nächsten Trip in die Stadt waren wir natürlich auch beim Standesamt.

Zuerst wollte die „Trauungstante“ nicht so richtig, weil wir keine oder nur unvollständige Unterlagen in den Händen hatten. Dann aber schlugen meine neuen Hormone zu und Pat „belaberte“ die Tante, mit Bitten und Schmeicheleien, so zu dass sie zusagte, uns einen Termin in 9 Wochen zu geben. Sie telefonierte noch kurz mit ihrer Kollegin vom Pass- und Meldeamt und die bestätigte unsere vorliegenden Anträge. Wahrscheinlich hat sie auch auf unseren Rechtsanwalt hingewiesen, weil sie zu Sarah sagte, „Sie sind die erste Tote, die mir gegenüber sitzt. Entschuldigen sie bitte, aber diesen Gedanken musste ich jetzt loswerden.“ Da sie uns den Termin inzwischen nochmals bestätigt hatte, war uns diese Anspielung egal. Total glücklich verließen wir, Hand in Hand, das Gebäude der Stadtverwaltung.


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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:07.09.18 10:22 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 46 Weitere Erlebnisse…

An einem der folgenden Abende war ich mit Sarah noch einmal im Keller. Wir holten alle Kleidung, nach oben und brachten Andreas letzten Einkauf, die drei Eisenkugeln, nach unten. Wir beförderten diese Sachen alle in das sogenannte Spielzimmer und deckten diese etwas mit Decken ab. Das ging ganz gut, mit einem kleinen hydraulischen Hubwagen, den Sarah in der Garage gefunden hatte. Sarah ließ ich nur schieben und den Rest der Arbeit erledigte ich und kam aber dabei ganz schön aus der Puste. Da war nichts mehr mit großer Muskelmasse, die ich vorher auch schon kaum hatte, durch meinen Beruf.

Das Landratsamt hatte sich inzwischen gemeldet und wir konnten unsere Führerscheine abholen, was wir mit Vergnügen taten. Wir wollten gerade das Amt verlassen, als mich jemand auf die Schulter tippte. Als ich mich umdrehte, stand Julia hinter mir. Sie fragte mich, „Bist du der ehemalige Patrik oder habe ich mich verhört, als du der Anmeldetante deine alte Identität erklärt hast?“ Und „Wenn ja, warte ich schon ewig auf die Einhaltung deines Versprechens.“ Sarah hatte diese Worte mitbekommen und schaute bereits traurig, als ich zu Julia sagte, „Ich war mal Patrik, das ist lange her. Viele Ereignisse sind seit damals auf mich eingestürzt. Mein Versprechen, kann und werde ich nicht mehr einhalten, aus Gründen, die ich dir aber nicht nennen werde.“ Sie bohrte trotzdem weiter und fragte mich, „Ist das deine Cousine, die damals der Grund war, dass du dich zurückgezogen hast?“ Da Sarah langsam ungeduldig wurde, entgegnete ich Julia, „Sie ist nicht meine Cousine. Wir werden bald heiraten und sie bekommt ein Kind von mir. Ich habe sie damals schon geliebt und tue es immer noch. Wenn du meine Freundschaft willst, kannst du sie gerne haben, ansonsten vergiss mich einfach.“ Julia war etwas geknickt, weil gerade die Hoffnung auf unsere Liebe in ihr begraben wurde. Aus diesem Grunde nahm ich die Hand von Sarah und sagte noch, „Leb wohl Julia. Du findest bestimmt einen anderen Mann, der dich glücklich macht. Ich könnte es sowieso nicht mehr.“

Auf dem Weg nach Hause musste ich mir einiges von Sarah anhören. Sie glaubte, dass ich vor ihrer Bekanntschaft ein Heiliger war. Aus diesem Grunde erzählte ich ihr von den Feten mit Carola, Julia und Sebastian. Auch die verschiedenen Erlebnisse im Partykeller ließ ich nicht weg. Als ich alles gebeichtet hatte, sagte sie, nach einer Umarmung, zu mir „Das ist alles Vergangenheit und unsere Zukunft wird nur uns drei gehören. Du hast dich zu mir bekannt und das war für mich wichtig.“

Trotzdem entgegnete ich ihr, „In den nächsten Tagen werde ich meinen Ex-Chef aufsuchen, um nach meinem alten Job zu fragen. Wie ich Julia kenne, hat sie mein neues Aussehen bestimmt schon Sebastian mitgeteilt.“ „Muss das wirklich sein, wir haben doch genug Geld und können Sorgenfrei leben?“ Fragte sie mich anschließend. Nach kurzem überlegen, entgegnete ich ihr, „Vielleicht nimmt er mich ja nicht mehr. Ich bin jetzt eine Frau und da sind viele Kunden sehr skeptisch.“

Sarah hoffte ins Geheimen, dass mein letzter Satz sich bewahrheitet. Sie konnte, wie es schien, noch nicht loslassen. Aber ohne die kleinen Freiheiten für jeden von uns beiden, würde unsere Ehe nie halten, davon war ich überzeugt.

Pünktlich, nach neun Wochen waren unsere Ausweise und Pässe im Meldeamt angekommen. Als wir sie zusammen abholten, betrachtete ich beim Verlassen des Amtes den Schaukasten. Unser Aufgebot hing öffentlich aus und in diesem Augenblick war ich dankbar, dass inzwischen gleichgeschlechtliche Paare heiraten durften. Meine Planungen für die Hochzeit liefen auf Hochtouren und trotz Sahras Neugier, zeigte ich ihr mein Brautkleid nicht. Sie selbst hatte einen Anzug mit Weste gewählt.

Vorsichtshalber hatte ihre Hose bereits sogenannte Dehnbünde, damit unserem Nachwuchs nichts passiert. Übrigens hatte Sarah beim letzten Termin bei der Frauenärztin bereits Hinweise auf das Geschlecht bekommen. Sie behielt das aber für sich, um mich zu necken.

Eine Woche später, heirateten wir beide. Pat ging in Weiß mit viel Spitze und einer Schleppe. Die Haare und das Make-up ließ ich professionell von einer Dame machen und mit einer Kutsche fuhren wir zum Standesamt. Sarah trug einen Anzug in Schwarz mit einer roten Weste und eine Fliege. Feierlich betraten wir beide, Hand in Hand, untermalt vom sogenannten Hochzeitsmarsch den Festsaal des Standesamtes. Sarahs Eltern und Ullrich mit seiner Frau, hatten im Raum Platz genommen. Nach unserem gemeinsamen, „Ja, ich will“, tauschten wir die Eheringe und küssten uns. Die Feier fand im engen Familienkreis statt. In der Gaststätte kam noch der Doktor, der mich mal narkotisiert hatte, die beiden Schwestern, die mich betreut hatten, sowie der Notar mit seinem Bruder und Emma dazu. Trotz der wenigen Leute, war es eine lustige Feier, die bis weit in den frühen Morgen ging.

Wir fuhren, nach dem Sarah die Rechnung bezahlt hatte mit ihren Eltern nach Hause. Als ihre Mutti zu Sarah sagte, „Pat sieht jetzt aus, wie du, aber sie kann keine Kinder bekommen, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich freue mich auch darüber, dass du inzwischen glücklich bist und ihr euch liebt, aber ein Enkel bleibt mir damit ja verwehrt.“ Bevor Sarah ihr antwortete streichelte ich sie kurz über den Bauch und anschließend sagte sie, „Weißt du Mutti, mit dem Enkel wird das ja nun nichts mehr, aber eine Enkelin wir in ein paar Monaten das Licht der Welt erblicken. Der leibliche Vater ist Patrik, vor seiner unfreiwilligen Geschlechtsumwandlung durch Andreas. Wir haben uns damals schon geliebt und lieben uns immer noch. Kein Mensch wird uns je trennen.“

Meine Schwiegermutter umarmte uns beide und eine Träne des Glücks rollte über ihre Wangen.
In der Hochzeitsnacht wurde ich von Sarah perfekt verführt. Sie fühlte sich pudelwohl in ihrer Rolle und nutzte das vorhandene Sexspielzeug. Sie schaffte es wirklich, uns beide zum Höhepunkt zu bringen. Wir stöhnten beide um die Wette und mehrere Schauer der Wonne durchliefen unsere beiden Körper. Als wir uns mit viel Gefühl küssten und dabei unsere Hände den anderen Körper, an bewussten Stellen, streichelten gingen diese Spiele weiter. Pat war im 7. Himmel, als wir den nächsten Höhepunkt erreichten. Eigentlich hatte ich nur Sorgen, dass unserer Kleinen nichts passiert. In dieser Hinsicht beruhigte mich Sarah und sagte, kurz vor dem Einschlafen, „Man kann als Frau bis kurz vor der Geburt Sex haben. Natürlich nicht so Stürmisch, wie gerade eben.“ Nach diesen Worten suchten wir beide die körperliche Nähe und schliefen eng umschlungen ein.

Am nächsten Morgen bewirtete uns Emma und meine Schwiegereltern verabschiedeten sich von uns. Sie wohnten an der Ostsee und hatten dort ein kleines Haus. Dieser Umstand war zwar nicht ideal für uns, aber sie versprachen uns bei der Abreise, vor der Haustür, dass sie jetzt öfter mal vorbei schauen. Ich sagte zu ihnen, nach der Umarmung, „Vorbei schauen nützt nichts, herein kommen ist wichtiger.“ Die beiden schmunzelten nur und stiegen in ihr Auto und mit eingeschaltetem Warnblinker verließen sie unser Grundstück.

In der kommenden Woche fuhr ich mit Sahras Hilfe in meinen Ex-Betrieb. Mein Besuch wirbelte dort eine Menge Staub auf, was ich auch befürchtet hatte. Darum wartete Sarah im Auto auf meine Rückkehr. Einige meiner alten Kollegen spielten Macho und wollten mich anmachen. Als mich Sebastian erblickte, fiel ihm die Kinnlade herunter. Langsamen Schrittes näherte er sich mir und als er mir die Hand gab, stotterte er, „Du siehst ja echt Klasse aus. Zuerst habe ich Julia nicht geglaubt, als sie mir erzählt hat, dass du noch lebst und eine Frau bist. Die Polizei hatte mir geschrieben, dass der Vermisstenfall inzwischen aufgeklärt ist, hat aber kein Ergebnis genannt.“ Und „Wie heißt du jetzt eigentlich?“ Ich entgegnete ihm, „Ich heiße jetzt offiziell Pat und bin mit Sarah verheiratet. Sie war nach eurer Meinung meine Cousine, was aber nicht stimmte. In einigen Monaten bekommen wir Nachwuchs, mehr möchte ich jetzt nicht sagen.“

Sebastian musste sowieso los und ich ging zu unserem Chef in sein Büro. Der musterte mich eine Weile und fragte dann, „Was kann ich für sie tun, junge Frau?“ Ich entgegnete ihm, „Meinen alten Job wiedergeben mit einer neuen Arbeitszeit, wenn es möglich ist.“ Diese Antwort verschlug ihm die Sprache und darum sagte er nach einigen Sekunden Bedenkzeit, „Ich kenne sie doch gar nicht und wieso erzählen sie von einem alten Job? Soweit ich weiß, ist unsere Disponentin noch da und sie ist älter als sie.“

Mit einem Lächeln erzählte ich ihm eine kleine Geschichte von komplizierten Reparaturen und als ich fertig war, sagte er, „Das trifft auf Patrik zu, eine ehemalige Koryphäe in seinem Metier. Bist du das?“ Nach meinem kurzen Nicken mit dem Kopf, fragte er mich, „Wann willst du anfangen?“ Ich entgegnete ihm, „Keine Vollzeitstelle mehr. Einen Vertrag auf Teilzeitbasis würde ich annehmen für maximal 120 Stunden im Monat, bei freier Arbeitszeiteinteilung zum nächsten Ersten des Monats.“ Eigentlich hatte ich mir einer Ablehnung gerechnet, aber er sagte doch glatt, „Einverstanden, der Vertrag wird dir zugeschickt, wenn du deine Adresse hier lässt.“ Und „Du warst immer unser Zugpferd mit Sebastian und ich bin froh, dass du deine alte Wirkungsstätte nicht vergessen hast.“ Nach dem notieren meiner Adresse verließ ich sein Büro und ging zum Auto, in dem Sarah wartete.

Der ausgehandelte Vertrag landete bereits zwei Tage später in unserem Briefkasten. Sarah beschäftigte sich ausführlich mit dem Schriftstück und erst nach ihrem „Okay“ unterschrieb ich den Vertrag und schickte ihn zurück. Er gab mir ein kleines Gefühl der Unabhängigkeit und ich wollte nicht nur eine Schmarotzerin auf Sahras Kosten sein.

VORLÄUFIGES ENDE

:::Katrin

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Leia
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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:08.09.18 10:24 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Katrin,


ich bin sehr sehr froh das du die Geschichte die uns die hier kommentiert und sie gelesen haben weiter geführt hast zu einem vorläufigen Ende.
Dafür meinen recht herzlichen Dank du hast auf dein Herz gehört, deinen Mentor und vll auch ein wenig auf mich und die dir geschrieben haben offen hier oder per PN/Mail.

Du hast sehr viele Teile eingestellt leider kam ich noch nicht dazu sie zu lesen da ich gesundheitlich gestern einen ganz schlechten Tag hatte und nicht hier war.

Ich werde aber noch ein oder zwei Kommentare abgeben das ist ein Versprechen denn das hier ist und war für mich eine ganz wichtige Geschichte die mich, mein Herz immer berührt hat, danke sehr.

LG
Leia
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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:08.09.18 15:16 IP: gespeichert Moderator melden



Hi Katrin Doris,
nach Lektüre deines vorläufig letzten Teils, danke ich dir für diese letzte Folge.
Zu dem gewissenlosen Doktor und ¨Leutequäler¨, bin ich nun doch freudig erregt,
habe ihm doch so eine Handlung an den beiden Kellerbewohner gewissenlos ihrem
Schicksal zu überlassen nicht zugetraut.

Dir sei dank gesagt fürs schreiben??

Liebe Grüße für Dich, Horst



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von AlterLeser am 08.09.18 um 15:17 geändert
Gruß der alte Leser Horst
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chriske
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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:08.09.18 22:14 IP: gespeichert Moderator melden


hallo Katrin,

toll das du trots ergernis die geschichte weiter gepostest hast, und hofffe noch auf ein richtes schones ende.

tut mir leid dat ich nicht oft reagieren sonder ein stiller leser bin. Aber schau fon der gute seite, ich gebe auch keine bosen kommetare.

grusse
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Ihr_joe Volljährigkeit geprüft
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Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde

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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:09.09.18 09:05 IP: gespeichert Moderator melden


Danke,
liebe Katrin-Doris,
für das Ende der Geschichte, hach, schön, dass und was Du es für uns veröffentlicht hast.
Ja, es ist anders als ich es erwartet hätte, ein glückliches Ende, vorläufig?
Vielleicht, aber was jetzt folgt ist eine andere Geschichte, das Leben zweier „Frauen“, eines Paares, das sich liebt, äußerlich Zwillinge und da ist dann noch ein Kind im entstehen...

Wenn Du eines Tages Lust hast, darüber zu schreiben, mich würde es freuen!

Ihr_joe








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Leia
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  RE: Der Seitensprung in eine Katastrophe Datum:09.09.18 09:06 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Katrin,


ich bin froh das Ullrich ein Mann mit Herz ist und es zur Befreiung kam so das auch beide Sarah und Pat sich erholen können ein wenig aufgebaut werden von einer tollen Emma und ins Leben zurückkehren.

Auch werden sie Eltern werden, ein kleines Mädchen das wird ihre Liebe, ihr Glück krönen.

Das ist wirklich wunderschön hab mir so etwas erträumt als Ausgang für die Geschichte weil hier Herz und Liebe im Spiel war und meiner Meinung nach sie so ein Ende verdient hat.

Ich danke dir von ganzem Herzen das ich die Geschichte lesen durfte, kommentieren und es war mir ein ganz besonderes Vergnügen muss ich noch anfügen.
Wäre froh sollte es da irgendwann mal eine Fortsetzung geben da bin ich selbstverständlich am Ball, nochmal herzlichen Dank.

LG
Leia
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