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  Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.01.08 17:26 IP: gespeichert Moderator melden


@ Harald
Du wirst mir immer symphatischer, für Dein Scharfsinn in dieser Sache, aber auch einige andere hier. Aber leider gibs immer noch viel zu viel Leute in Deutschland, die Denken nur von Früh bis Mittag, wenn überhaupt, lassen sich einlullen von der BL*dzeitung, und, und, und. Mit anderen Worten, es geht in Deutschland noch vielen immer noch zu gut, die noch eine halbwegs vernünftig bezahlte Arbeit haben. Dies wird natürlich geschickt (u.a. von Medien) ausgespielt, gegen die, die diese nicht mehr haben.

Aber zurück - Du hast es wirklich sehr gut erkannt, es ist ein Teufelskreis ohne Ende. Jeder neue Erwerbslose, zieht andere kl. Unternehmer, aber auch andere noch Arbeitnehmer in den Ruin, weil der 1. Erwerbslose, keine Kaufkraft mehr hat. Tut mir leid sagt er, ich kann es mir nicht mehr leisten.

Ansonsten ne Klasse Gedanken-Ansatz von Dir!

Schuld an das was bei Nokia passiert, ist allein die Politik, die sowas hat durchgehen lassen mit den Subventionen. Ich als Unternehmer, wär doch auch bescheuert, wenn ich das nicht nutzen würde, wenn mir das angeboten wird. Also gibs sowas nicht mehr und fertig! Und das mit Rumänien ist auch ein Fehler, das da wieder was subventioniert wird aus EU-Mitteln, für den Unternehmer, oder zumindestens für das Konglomerat aus Vorstand/Manager und Eigentümer des Konzerns und Mehrheitshalter der Aktien.

Ich denke ein alteingesesserer Rumäne kommt gut mit 300 Euro aus, man kann die Lebenserhaltungskosten Rumäniens nicht mit Deutschland vergleichen. Das kommt Nokia natürlich mehr recht als billig, dann noch Subventionen - wat will Nokia mehr? Klar noch mehr Profit und Dividende.

Aber ich halt es auch für abartig pervers von Nokia zu sagen, die Deutschen können doch nach Rumänien mitziehen zum Gehalt der dortigen, auch wenn man dort gut von auskommt. Ich bezweifle, das dies jemand nur ernsthaft gedacht, machen würde aus diesem Forum. Ich mein die hierzu Stellung beziehen in diesem Thread.
Aller Anfang ist schwer * Und wer Rechtschreib- und Grammatikfehler von mir findet darf sie entweder überlesen oder für sich behalten, da bin ich grosszügig
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.01.08 18:25 IP: gespeichert Moderator melden


> Aber ich halt es auch für abartig pervers von Nokia zu sagen, die Deutschen können doch nach Rumänien mitziehen zum Gehalt der dortigen, auch wenn man dort gut von auskommt.

Und am besten auch noch die Familie dorthin mitnehmen und bei jedem weiteren Firmenumzug, z. B. nach Bangladesch, ebenfalls.

Kleine Ergänzung: Wenn eine ursprünglich von den EU-Verbrechern geplante Richtlinie Wirklichkeit geworden wäre, hätte Nokia bloß in Rumänien seinen Hauptfirmensitz anmelden müssen, um in Deutschland zu rumänischen Bedingungen (Herkunftsland- statt Gastlandprinzip) arbeiten lassen zu können. Davon träumt natürlich das Kapital, denn dann wäre die Versklavung der arbeitenden Bevölkerung durch das Kapital perfekt - und alles "demokratisch" und rechtsstaatlich abgesichert.

Das wäre dann ja wirklich zum Marxist-Werden!

VG Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 30.01.08 um 18:52 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.01.08 21:02 IP: gespeichert Moderator melden


@ Gerry

Dann würden die Arbeitsämter eben Leute als 300 ,- @-Kräfte zur Arbeit verpflichten und den Differenzbetrag zu Hartz IV drauflegen. Entscheidend aus Kapitalsicht ist die Gewöhnung an die gehaltsmäßige Abwärtsspirale, an immer mehr Zumutungen.


Und @ all

Begreift ihr endlich die Genialität der Idee der Bezahlung mit Arbeitszeitgutscheinen?

VG Blue
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.01.08 22:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo cream,
Zitat

Ich sehe das positiv, die Anpassung der Menschheit ist erforderlich!

Diese Worte erschrecken mich und ehrlich gesagt, kann ich sie nicht nachvollziehen! Erwartest du allen Ernstes, dass sich die Menschen der Arbeit anpassen müssen? Wenn ja, bist du nicht mehr weit weg von dem daraus logischen Schritt, dass sich die Menschen der Arbeit völlig unterzuordnen haben. Und dann ist die völlige Versklavung Tatsache geworden und genau das erreicht, was das Großkapital will. Ich kann vor einem solchen Gedankengut nur warnen, die Folge ist in meinen Augen dann irgendwann Anarchie. Ich wünsche mir nicht die Zustände zurück, die in Anfang des 20ten Jahrhundert geherrscht haben. Beileibe nicht!

Übrigens wird der Gouda dann auch nicht mehr in Deutschland hergestellt, sondern in Billiglohnländern. Wer dann in Deutschland noch eine Überlebenschance haben will, muß hochintelligent sein und studieren. Die breite Masse der Menschen, die durch ihrer Hände Arbeit ihr Brot verdienen wollen wären gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Was du hier verkaufst, würde eine Völkerwanderung hervorrufen, die diese Welt noch nicht gesehen hat.

Ich sehe also eher, das du deine Wette bildsauber verlieren würdest.

Viele Grüße, Harald
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hink
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 11:31 IP: gespeichert Moderator melden


Die Attitüde: "Ich habe den Überblick, und die anderen, die irgendwelche sozialistischen Ideen vertreten, sind romatische Spinner..." finde ich gelinde gesagt, befremdlich.
Man muß sich fragen, sind denn die ganzen humanistischen/humanitären Ideen seit der Aufklärung nur noch ein Arschwisch?
Und ich bleibe dabei:
Das "Kapital" verfolgt gar keine Ziele.
Es geht ausschließlich und nur um Gewinnmaximierung und um nichts sonst. Das ist Egoismus pur, es ist, wie schon gesagt, der Neandertaler mit der Keule.
Die setzen sich nicht zusammen und beraten: "Wie können wir die Arbeiter am besten ausbeuten." sondern die Arbeiter sind total unwichtig. Wenn denn dabei herauskommt, daß auch die Arbeiter gut verdienen, macht das nichts. Und wenn dabei herauskommt, daß tausende Arbeiter verhungern, macht das auch nichts.
So etwas als "ausgleichende Gerechtigkeit" hochzustilisieren ist schon sehr seltsam.
Unser Sozialsystem, das die Kapitalisten ein wenig bremst, ist das Resultat der Entwicklung seit der Aufklärung (1848 folgende).
Das und nur das sorgt dafür, daß eben nicht Tausende verhungern, es wäre Nokia & Co total gleichgültig.
Es geht gar nicht darum, ob Rumänen auch ein Recht auf Arbeit haben, oder nicht. Es geht darum, das Zeug in Rumänien billig zu produziern und dann hier zu den hier üblichen Preisen zu verkaufen.
Diese Bewegung läuft aber auf Dauer so nicht, denn wenn hier der Lebensstandard weiter sinkt, ist der Markt futsch.
Und dann muß eben noch billiger produziert werden, z. B. in Bagladesh oder so.
Daß sich der Lebensstandard in Rumänien hebt ist dabei gar nicht vorgesehen, es ist auch total gleichgültig.
An dieser Stelle wird der Unterschied zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirschaft deutlich.
Es wird dann immer rgumentiert, dann müssen wir eben hochqualifizierte Entwicklung machen. Dem steht aber die Normalverteilung im Weg.
(Man besorge sich einmal Unterlagen.) Faktum ist, daß Intelligenz (reicht alleine nicht aus, aber lassen wir es hier einmal als pars pro toto) normalverteilt ist. Das bedeutet, daß höchstens ein Drittel der Bevölkerung (ist eigentlich schon zu hoch gegriffen) dazu in der Lage ist.
Was macht man mit den restlichen ZweiDritteln?
(Ein Umstand, der von Politikern geflissentlich ignoriert wird.)
Ein weitere Punkt:
Jedes Verhalten ist eine Botschaft an das Gegenüber, an die Umgebung.
Das Verhalten der Firmen ist die Botschaft:
"Ihr seid völlig egal. Ob ihr schafft, wie die blöden, oder nicht, ist egal. Ob du gute Arbeit leistest oder nicht, du wirst entlassen. Die anderen können es genau so gut und sind billiger."
In etwas qualifizierteren Jobs kommt es noch dicker:
"Wir müssen dich ganz durchleuchten, soziale Kompetenz, und natürlich Arbeitsleistung, Belastbarkeit etc. Aber letztlich bist du auch egal, wenn wir woanders billigere finden, schmeißen wir dich raus."
Ja, was denn nun? Bin ich wichtig mit "durchleuchten" etc. oder bin ich egal? Das ist eigentlich eine "Doppelbotschaft".
Seltsam, die Depression wird zur Volkskrankeit, ja wie kann denn das passieren?

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von hink am 31.01.08 um 12:13 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 12:44 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Hallo Harald,

ich hatte die ganzen Zusammenhänge schon ausgeführt, Deine Denkweise ist mir zu nationalistisch, wir sind im Zeitalter der Globalisierung!

Wie gesagt, es scheint mir so, als ob dieser Prozeß nicht verstanden wird. Die Globalisierung beinhaltet die Entnationalisierung, den Macht- und Bedeutungsverlust eines Nationalstaates.

Insoweit nochmals, ein Rumäne hat das gleiche Recht wie ein Deutscher, für eine finnische Firma Handys zusammenzuschrauen.

Möchtest Du das bestreiten, oder stimmst Du dem zu?


Ich stimme zu, das jeder das gleiche Recht hat, ein Handy zusammenzuschrauben.

Im anderen Punkt stimme ich dir nicht zu! Wenn Globalisierung mit Menschenverachtung gleichzusetzen ist, dann bin ich wohl ein Nationalist. Sicher sind wir im Zeitalter der Globalisierung und diese wird auch nicht aufzuhalten sein. Es wird nur Zeit, das sie in den richtigen Bahnen gesteuert wird und dafür sind die Großkonzerne und der Kapitalmarkt völlig ungeeignet, weil diese ausschließlich gewinnorientiert handeln.

Macht- und Bedeutungsverlust eines Staates, damit seiner Bürger, der Arbeitnehmer und des einzelnen Menschen. Wenn dass das Ziel ist, dann leben wir in keiner guten Zeit - im Gegenteil!

Globalisierung darf nicht heißen, das der Einzelne wenigstbietend verkauft wird. Hink hat das in seinem Artikel nicht schlecht beschrieben. Ich gebe ihm recht, nicht umsonst ist Depression mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden.

Hink gebe ich nur in einem Punkt nicht Recht: Das Kapital verfolgt wohl ein Ziel - es will sich auf dem Haufen, auf dem es liegt, vermehren. Dabei rücksichtslos bis zum Exzess. Wer untergeht, hat Pech gehabt. Wer als "Fettauge" auf der Suppe schwimmt, wird diese Regelung natürlich prima finden, sollte aber nicht vergessen, das morgen wieder ein neuer Tag ist und das was heute gut war sich morgen als Desaster herausstellen kann. Und dann hat das "Fettauge" auf einmal Pech gehabt und geht unter.

Sicher, Konzernchefs sichern sich ab. Ihnen wird im derzeit geltenden System nie etwas existenzbedrohendes geschehen. Der Chef einer kleinen Firma steht da sehr schnell anders da.

Insofern cream, will ich damit deinen Ausführungen nicht folgen. Sie sind mir zu einseitig gewinnorientiert und die soziale Komponente kommt mir deutlich zu kurz.

Viele Grüße, Harald
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 14:36 IP: gespeichert Moderator melden


Ich möchte jetzt nicht mehr auf Einzelheiten eingehen - ich sag nur eines, wenn es so weiter geht wie jetzt, kollabiert das ganze System, in nicht allzu ferner Zukunft - was dabei dann heraus kommt - keine Ahnung, möcht ich auch gar nicht wissen, ich hoffe das ich das nicht mehr miterleben muss.

Vielleicht sowas wie die Triologie im Kino/TV "MadMax", was ja nichts anderes als das dies eine Anarchie beschreibt, nach dem Knall, bzw. die den Knall überlebt haben. Ich halte das für vorstellbar.

Gibt da noch andere filmische Leistungen, die in diese Richtung einschlagen.

XR
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 19:31 IP: gespeichert Moderator melden


Formulierungen wie "Träume linker Ideologen" sind eigentlich ein Abwehrreflex gegen das Suchen nach wirtschaftspolitischen Alternativen. Wie sagte Thatcher damals: "There is no alternative." Das war natürlich der Versuch, ein Denkverbot durchzusetzen.

In der heutigen wirtschaftspolitischen Diskussion gibt es im Grunde drei Richtungen:

1.) Keynesianismus. Die herrschende Volkswirtschaftslehre der Nachkriegszeit bis etwa 1980, Anfänge schon in Roosevelts New Deal. Stichworte: nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, staatl. finanzierte Konjunkturprogramme, sozialer Ausgleich (innerhalb der Systemgrenzen des Kapitalismus)

2.) Neoliberalismus. Die gegenwärtig herrschende, von Pinochet, Thatcher und Reagan durchgesetzte Wirtschaftstlehre und Politik. Stichworte: angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, Deregulierung, Privatisierung, Sozialabbau, Abbau staatlicher Planungen

3.) Marxismus. Marxistische Wirtschaftsanalyse findet wieder verstärkt Beachtung. Marx` "Kapital" wird wieder gelesen und gewürdigt. Analytische Stichworte: Krisenzyklen, Ausbeutung und Klassenantagonismus im Kapitalismus; demokratische bedarfsorientierte Wirtschaftsplanung, Abschaffung der Geldwirtschaft und der Klassenherrschaft als Grundlagen des Kommunismus


Eine keynesianische Wirtschaftspolitik nach dem (hoffentlich nur vorläufigen) weltweiten Sieg des Neoliberalisms zu machen, ist sicher schwierig. Mitterand ist schon recht früh daran gescheitert. Müssten Marxisten ad hoc Wirtschaftspolitik machen, würden sie höchstwahrscheinlich zunächst auf keynesianische Strategien zurückgreifen.

Der Neoliberalismus ist, wie gesagt, die herrschende wirtschaftpolitische Lehre. Durchgesetzt und international abgesichert wurde er duch Organisationen wie IWF, WTO und Weltbank. Folgen sind neben einer durchaus vorhandenen Wirtschaftsbelebung nach den Wirtschaftsproblemen der siebziger Jahre u. a. eine sich zunehmend öffnende Schere zwischen Arm und Reich, sowohl international als auch innerhalb der Nationen.

Dem Marxismus wurde oft vorgeworfen, nichts zur Lösung aktueller wirtschaftlicher Probleme beigetragen zu haben bzw. beizutragen. Dieses Defizit des Marxismus ist nicht verwunderlich, geht es ihm doch nicht um die Stabilisierung des Kapitalismus, sondern um dessen Abschaffung. In der Analyse des Gesamtsystems des Kapitalismus ist allerdings der Marxismus oder besser Marx unschlagbar. Inzwischen liegen auch marxistisch inspirierte Abhandlungen vor, die sich den aktuellen wirtschaftlichen und ökologischen Problemen auf hohem Niveau widmen. Ich denke etwa an die Veröffentlichungen von Prof. Elmar Altvater. Marx hat sich als wissenschaftlich denkender Mensch hinsichtlich Prognosen der Gestaltung einer künftigen Gesellschaft sehr zurückgehalten. Drei Elemente der von ihm so genannten kommunistischen Gesellschaft habe ich oben erwähnt.

Kleiner Einschub: Der sog. Weltanschauungsmarxismus, für den weniger Marx als vielmehr Engels ("Anti-Dühring", 187, aber auch Korsch, Lenin und zuletzt Stalin ("Über dialektischen und historischen Materialismus", 193 verantwortlich zeichnen, gehört m. E. auf den Müllhaufen der Geschichte. Man sollte Marx als den sehen, der er war und als der er heute noch in erster Linie Bedeutung hat, nämlich als einen exzellenten Wirtschafts- und Gesellschaftsanalytiker.

Ich halte die Probleme des gegenwärtigen weltweit dominierenden Wirtschaftssystems für derart gravierend, dass man durchaus versuchen sollte, über die Systemgrenzen hinauszudenken. Vor allem aber sollte man sich vom herrschenden neoliberalen Ungeist nicht die Klarheit der Begriffe und die moralischen Maßstäbe aus der Hand nehmen lassen. Ausbeutung sollte Ausbeutung genannt werden, Unterdrückung Unterdrückung und Verdummung Verdummung.

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 31.01.08 um 19:50 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 20:52 IP: gespeichert Moderator melden


@ cream

> Meine These ist nach wie vor, dass Marx noch nicht reif ist, selbst die Leute in Russland oder China wollen keinen Marx, sie wollen Freiheit.

Marx, ich nehme an, dass du "Marx" jetzt einmal synonym für "kommunistische Gesellschaft" setzt, ist kein Ersatz für Freiheit, sondern deren (innerweltliche, ich spreche hier nicht über Befreiung im buddhistischen Sinne) Vollendung durch Ausdehnung der Demokratie auf den wirtschaftlichen Bereich. Das einzige Sozialistische am chinesischen oder russischen (= Stalinschen) Modell war die gesellschaftliche Aneignung des Mehrprodukts. Marx hat in erster Linie die Funktionsweise der kapitalistischen Industriegesellschaft analysiert und sah es als moralische Pflicht an, "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen" sei. Er gebraucht in diesem Zusammenhang sogar den Kantischen Begriff des Kategorischen Imperativs, der eine unbedingte moralische Verpflichtung ausdrückt.


> Aber mal angenommen, wir hätten jetzt global den Marxismus, was wäre dann?

Ich weiß nicht, was du mit "global den Marxismus" meinst. Was passieren könnte, ist, dass die wirtschaftlichlichen Prozesse derart widersprüchlich und sozial unhaltbar werden, dass eine Demokratisierung und Bedarfsorientierung (statt Gewinnorientierung) von der Mehrheit der Menschen in zunehmend mehr Ländern geradezu erzwungen würde. Für Marx war Kommunismus (von lat. communis = gemeinsam) immer mit einem Mehr an Freiheit und Wohlstand für alle verbunden. Ökologische Probleme, Rohstofferschöpfung etc. waren für Marx noch kein Analysegegenstand. Hier muss mit Marx über ihn hinaus weitergedacht werden. Auch eine wie auch immer geartete demokratische und solidarische Wirtschaft muss mit der ungeheuren Komplexität der heutigen und wohl auch künftigen wirtschaftlichen Verflechtung umgehen und hinreichend innovativ, produktiv und flexibel sein. Das ist völlig klar.

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 31.01.08 um 21:04 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 21:01 IP: gespeichert Moderator melden


Kleiner Nachtrag:

Lenin hat die berühmte Formel geprägt: Kommunismus = Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes

Das deute ich einmal so: Kommunismus = umfassende Basisdemokratie plus ungeheurer wirtschaftlicher Fortschritt, der allen zugute kommt

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 31.01.08 um 21:05 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 21:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo cream,

aber auch blinder Aktionismus führt zu keinem vernünftigem Ziel. Wie bluevelvet empfehle ich die Lektüre des Buches "Kapital".

Sicher ist einiges nicht mehr aktuell, aber es ist in seiner Zeit zu sehen und war gesellschaftspolitisch und auch wirtschaftlich eine Revolution.

Von der globalen Erwärmung konnte Marx nichts wissen, damals war die Forschung noch nicht so weit, es erkennen zu können. Es ihm zum Vorwurf zu machen, geht am Thema vorbei.

Ich würde Marx eher als Vorbild sehen, denn als Verkünder der absoluten Wahrheit. Dieser Mann hat es fertiggebracht, um Jahrzehnte voraus zu denken und nüchtern zu analysieren. Habe ich mich jetzt als Marxist geoutet? Keine Sorge - ich bin keiner, aber ich verschließe auch nicht meine Augen vor seinen Analysen. Übertragt sie in die heutige Zeit und ich glaube, einiges wird verständlicher.

Was Marx anprangerte, entsprach der damaligen Zeit. Erschreckend ist, das die Systematik sehr gut in unsere heutige Zeit übertragbar ist. Nur die Mittel und Wege sind zum Teil andere geworden, die Resultate kann man fast spiegeln.

Es wird von Globalisierung geredet, von Fortschritt. Dabei stelle ich die Frage, ob wir gesellschaftlich nicht in die Anfänge des 20ten Jahrhunderts zurückschreiten. Ich empfinde das Bestreben der Kapitalklasse klar in diese Richtung.

Nur als Hinweis - eine Analyse (wieder mal bei freenet gelesen) besagt, das über 90 % des deutschen Kapitals von nicht mal 10 % der Bevölkerung gehalten werden. Damit ist klar, wer alle weiteren Vorgänge bestimmt. Die Klientel der Lobbyisten ist ein elitärer Club, der genau weiß, in welche Richtung er will. Die Richtung ist nur dann im Sinne der restlichen 90 % der Bevölkerung, wenn es den Mächtigen Gewinn bringt. Wird dieses Ziel nicht erreicht, oder auch nur zufriedenstellend erreicht, wird ausschließlich kapitalorientiert entschieden.

Die Politik hat dies seit Kohl Kanzler geworden ist, bis zum Perfektionismus übernommen. Ich gebe dir 2,-- € nehme dir aber dafür 3,-- € an anderer Stelle. Aber ich reibe dir so lange die 2,-- € unter die Nase, bis du an einen eigenen Gewinn glaubst. Leider sind viele, zu viele mit dieser Schummelnummer einzufangen.

Die Fragen sind, wie lange noch und was passiert, wenn die Mehrheit aufwacht.

Viele Grüße, Harald
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Cream,

das "Global Warming" ist EIN Problem. Du wirst es duch einen Marxismus alter Schule nicht in den Griff bekommen, weil Analysen und Lösungsvorschlage dort garnicht enthalten sind.

Wenn, dann muß der Marxismuns weiter entwickelt werden. Eine Erkenntnis dürfte selbst der blindeste unter uns erkannt haben, mit dem Kapitalismus funktioniert es jedenfalls nicht.

Also - welchen Weg einschlagen? Auf einem Weg zu bleiben, der uns alle ruinieren, wenn nicht sogar vernichten wird? Nur, weil wir keinen besseren sofort erkennen können?

Na dann danke - prima Zukunft.

Harald
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Humor on:

"Herr Kapitän, der Rumpf hat Löcher, die Maschine ist bereits ausgefallen - das Schiff sinkt, sehen sie, der Bug ist schon unter Wasser!" - "Danke für die Info. Wir werden prüfen, ob das nicht grad mal eine hohe Welle ist. Wenn es wirklich stimmt, werden wir darüber nachdenken, was wir machen. Kommen sie doch morgen um 12°°-Uhr nochmal zu mir. Vielleicht sind wir dann mit einem Lösungsvorschlag schon einen kleinen Schritt weiter gekommen.

Humor off


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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 21:22 IP: gespeichert Moderator melden


Wenn alle statt xyz-Spritschluckern Tatataratata oder wie auch immer das Auto heißt, führen, würde die CO2-Bilanz sicher besser aussehen. Wäre aber ein ziemlich langweiliges Straßenbild. - Ich möchte einen ökologisch sauberen Supergeländewagen fahren, und das kostenlos.

> weltumspannender Marxismus

Sprich doch einfach von demokratischer und solidarischer Wirtschaft, dann kommt es nicht zu Verwechselungen mit dem ad acta zu legenden Weltanschauungsmarxismus oder einer Wirtschaftsanalyse im Geiste Marxens.

Natürlich wäre einer ökologischen Katastrophe besser zu begegnen, wenn Wirtschaft stärker geplant würde. Das muss ja nicht gleich eine Planung a la Cockshott/Cottrell (ganz unten den ersten Weblink anklicken) bedeuten; schon Ota Sik hat bei der Entwicklung seines Modells der Humanen Wirtschaftsdemokratie über Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Rahmenplanung nachgedacht, die demokratisch vermutlich besser durchsetzbar wäre als das Modell von Cockshott und Cottrell.

Blue

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 21:28 IP: gespeichert Moderator melden


No, cream - Marx ist keine olle Kamelle, sondern hochaktuell. Seine ökonomischen Analysen zählen zu den wichtigsten Beiträgen zum Verständnis unserer Wirtschaftweise.

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie.

Und: Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Blue
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:31.01.08 22:27 IP: gespeichert Moderator melden


Blue nimmt mir die Worte aus dem Mund.

Lesen, nachdenken, Schlüsse ziehen.

Beim Ersten haben Politiker keiner Probleme, beim Zweiten wird es schon schwer für sie und beim Dritten überschreiten sie ihre Kompetenzen.

Hmpf - Harald
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:01.02.08 15:57 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo all,

.... wenn man bedenkt, dass der Anteil der Europäer an der Weltbevölkerung von heute elf Prozent der Menschheit auf sieben Prozent im Jahr 2050 zurück geht ...

...dass selbst wenn es den Industrieländern gelinge, ihre Kohlendioxidemissionen bis zum Jahr 2050 um 40 Prozent zu reduzieren, dies durch das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern wieder aufgehoben wird...

Quelle: DSW

.. dann frage ich mich ob die hier aufgezeigten Ansätze nicht viel zu kleinkariert gedacht sind.

Ich denke, der Mensch wird es nicht rechtzeitig schaffen eine handlungsfähige Weltregierung zu bilden. Zu viele Errungenschaften, Kulturen und Freiheiten und Gepflogenheiten der einzelnen Nationen müssten dran glauben.

LG

miriam_MP



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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:02.02.08 11:34 IP: gespeichert Moderator melden


Bisher haben wir vor allem über die vom Kapitalismus produzierten Ungleichheiten diskutiert, wobei auch Probleme der Umweltzerstörung und Rohstoffverknappung eine Rolle spielten. Die Probleme werden noch dadurch verkompliziert, dass China und Indien gerade dabei sind, zu Weltmächten aufsteigen, zunächst wirtschaftlich, dann sicher auch politisch-militärisch. Die Folgen sind noch unabsehbar. Ein heutiger Telepolis-Artikel analysiert unter dem Titel Kampf der Giganten sehr sachlich und differenziert vor allem die möglichen Folgen des Aufstiegs Chinas. Dabei wird die Zukunft der Demokratie mit einer gewissen Skepsis betrachtet, da in China das Gruppenprinzip vor dem Individualprinzip dominiere. Klingt ein wenig nach "Du bist nichts, dein Volk ist alles." Aber warten wir mal ab, ob sich nicht der menschliche Freiheitsdrang als kulturunabhängige anthropologische Konstante erweisen wird und nicht irgendwann auch in China der Respekt vor dem Individuum und seinen Lebensentscheidungen machtvoll eingefordert werden wird. Geschichte läuft selten so ab, wie von den vermeintlich Mächtigen geplant.

Wie und mit welchen Folgen sich vor allem die EU angesichts der weltweiten Herrrschaft der Konzerne und der Umwelt- und Rohstoffprobleme vermutlich positionieren wird und mit welchen Schwierigkeiten die USA konfrontiert werden, hat der von mir schon erwähnte Elmar Altvater in einem anlässlich des Erscheinens seines neuen Buches, Konkurrenz für das Empire, geführten Gespräches erläutert und problematisiert:

Gespräch 1

Gespräch 2

Stoff genug also für das eigene Nachdenken.

VG Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 02.02.08 um 11:48 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:02.02.08 17:59 IP: gespeichert Moderator melden


> [...] es geht darum, dass wir keine Zeit mehr haben.

Natürlich haben "wir" im Grunde keine Zeit mehr. Aber von "unseren" vom Kapital gesponserten Politikern wirst du keine sachgerechten, sondern nur marktgerechte, und d. h. kapitalgerechte Lösungsansätze erwarten dürfen. Sachgerechte Lösungen würden natürlich massive Eingriffe in gesellschaftliche Macht- und Besitzverhältnisse erforderlich machen. Nein, ich meine damit nicht die besitzstandswahrenden Hartz IV-Opfer, die wenigstens noch krankenversichert sein möchten.

Ich denke, dass die verschiedenen Probleme in einem Zusammenhang stehen. Und mir stellt sich die Frage, ob sie auf der Basis einer stärker oder größtenteils geplanten Wirtschaft eher lösbar sind als im Rahmen einer kapitalistischen Marktwirtschaft. Das zumindest behauptet Claus Ludwig, der Autor dieses Textes. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

Zu dem oben erwähnten Buch von Altvater/Mahnkopf habe ich noch einen Textauszug gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

VG Blue

Fehlendes Wort eingefügt. - Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 03.02.08 um 07:27 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:03.02.08 11:19 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen,

Gerade zum Thema Klimaschutz: Da liest man immer die Politik, die Industrie und hier im Foruma auch "das Kapital" müssten was tun.
Was ist mit jedem einzelnen von uns? Inzwischen gibt es auch schon on kleineren Städten die Kunsteisbahn auf dem Stadtpatz um bei Durchschnittstemperaturen über Null eiszulaufen. Was bedeutet das an CO2? Kein Schnee in den Bergen? Da macht man halt mit hohem Energie- und Wasseraufwand Kunstschnee. Und auf der Hütte wird dann heftig über die Klimakatastrophe und die "böse" Industrie als ihr Verursacher diskutiert. Und ins Skigebiet kommt man natürlich mit dem Auto und nicht mit Bus und Bahn.
Natürlich hängen hier auch eine Menge Arbeisplätze in den Wintersportorten dran. - Keine Frage. Aber das zeigt auch das Dilemma. Es ist zu einfach immer auf die Politik und die Industrie zu zeigen. Wir alle sind mit unserem Konsumverhalten, unserem Freizeit- und Mobilitätsbedürfnis am Klimawandel beteiligt. Von den elementaren Dingen wie Ernährung, Heizung, etc. erst gar nicht zu reden.
Jeder kann mit seinem bewussten Verhalten einen kleinen Beitrag leisten und über ein geändertes Nachfrageveralten auch Reaktionen bei der Industrie hervorrufen, denn ein Produkt, das nicht mehr nachgefragt wird, wird auch über kurz oder lang nicht mehr produziert.

Nachdenkliche Grüße

Michael

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