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  New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an.
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 12:03 IP: gespeichert Moderator melden


So,
gleich kommt das tägliche Posting.

Erkennt irgendjemand den Namen des Judolehrers?

Herman
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 12:03 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 6C


"Danke, Precious, das wäre dann alles," sagte Colby, als seine Sekretärin John in sein Büro führte. Sie drehte ihren Stuhl um und schloss die Tür hinter sich. Ehrlich gesagt war John überrascht, wie beweglich sie war. Zuerst fragte er sich, ob ihre Beschränkung im Rollstuhl etwas mit der Beschränkung zu tun hatte, in die Frauen nach der Verschwörung gezwungen wurden, aber als John sie hinter ihrem Schreibtisch hervorkommen sah, wusste er, dass sie den Stuhl tatsächlich brauchte, da sie offensichtlich keine Beine hatte. Ihr Gesicht, das von einer Maske verdeckt war, verbarg ihre Züge, und sie hatte nur im Flüsterton mit ihm gesprochen.

"Guten Tag, John," sagte Colby fröhlich. "Ich hätte sie wohl vor Precious, ja, das ist ihr richtiger Name, warnen müssen. Sie ist seit über zehn Jahren meine Sekretärin, wurde aber während der Verschwörung schwer verletzt. Trotzdem ist sie eine der besten Sekretärinnen, die ich je hatte, und ich bin froh, dass sie noch bei mir ist."

"Ich schätze, sie ist so eingeschränkt, dass sie nicht mehr als Bedrohung angesehen wird."

"Das könnte man meinen, aber sie ist immer noch als weibliche Person der Stufe 2 eingestuft," sagte Colby und deutete auf seinen Schreibtisch. "Ich kann sie überall im Büro überwachen und ihren Rollstuhl mit einem Knopfdruck sperren, ihr das Gehör abschneiden und sie bestrafen, wenn sie es wagen sollte, das Bisschen Stimme, das ihr noch geblieben ist, auf unangemessene Weise zu benutzen," sagte er kopfschüttelnd. "Selbst wenn ich sie nie benutze, muss ich bei einer Inspektion beweisen, dass diese Kontrollen funktionieren. Wie auch immer, wir sind wegen ihnen hier. Erzählen sie mir von den letzten zwei Tagen."

John ließ die letzten zwei Tage Revue passieren, seit er Colby das letzte Mal gesehen hatte, und versuchte, so gut wie möglich zu beantworten, was er von dem Treffen mit Demetri und Sophia hielt. Als er nachfragte, sagte Colby ihm nur, dass es Susan gut ginge.

"Was ist es also, das sie mir nicht erzählen?" fragte Colby gegen Ende der Sitzung.

"Was meinen sie?"

"John, ich habe sie in den letzten drei Tagen in vielen verschiedenen Situationen gesehen, auch in solchen, die ich nicht verursacht habe, und ich habe mit den Leuten gesprochen, die sie kennen. Ich glaube, ich habe eine Vorstellung von ihren Reaktionen und Gefühlen. Warum sind Sie so nervös?"



John schaute aus dem Fenster, als der Wagen ihn die sonnenbeschienene, von Bäumen gesäumte Auffahrt hinauf zum Grund seiner Nervosität brachte. Als er den Blick über die gepflegten Rasenflächen hinter den Bäumen schweifen ließ, sah er amüsiert, was er für einen altmodischen, von Pferden gezogenen Rasenmäher hielt, der die Rasenflächen in Form hielt, obwohl sie für Pferde viel zu klein aussahen. Es beunruhigte ihn immer noch, dass er so oft an das Mädchen dachte. Es beunruhigte ihn auch, dass sie seit fast einem Monat an diesem Ort war und er sie nur einmal gesehen hatte. Hatte der Ort sie verändert, so wie er sie in Erinnerung hatte? Kannte er sie überhaupt?
"Fräulein Sherri wird sie in wenigen Augenblicken empfangen, Sir. Bitte nehmen sie Platz, sie wird gleich hier sein," sagte die junge Frau am Schalter, nachdem sie sich seinen Termin angesehen hatte. John setzte sich in einen Warteraum, der an einer Seite lag. Die wenigen Stühle waren gut gepolstert und bequem, und John betrachtete das warme Holz des Kaminrahmens, der die Feuerstelle umgab. Heute brannte kein Feuer im Kamin. Es war für die Jahreszeit ungewöhnlich warm, sehr zu Johns Freude. Ein Mädchen in Uniform stand in der Tür und zog Johns Aufmerksamkeit auf sich. "Ja?" fragte John. Das Mädchen trug ein langes Kleid in den Farben der Schule, wie es auch Sherri trug, als er sie zuvor getroffen hatte. John war beeindruckt von der schmalen Taille des Mädchens. Zusätzlich zu dem Kleid trug sie einen kurzen, engen Umhang, der ihr nur bis zu den Ellbogen reichte, ihre Arme waren mit engem, passendem Stoff bedeckt, und ihre Hände verschwanden in einem Muff, den sie in der Taille hielt. Auf dem Kopf trug sie einen großen Hut, dessen lange Krempe ihr Gesicht vollständig verdeckte. Als sie angesprochen wurde, machte das Mädchen einen Knicks, und aus ihren Bewegungen gewann John den Eindruck, dass er mit ihr gehen solle. Als er sich näherte, nahm er einen vertrauten Geruch wahr. Überdeckt von den Hunderten von Frauendüften, die in dem Gebäude herrschten, erkannte er den von Sherri. Als er einen Umschlag mit seinem Namen entdeckte, der oben an den Muff gepinnt war, nahm John den Umschlag und öffnete ihn.



Mr. Scott,

Fräulein Sherri freut sich, dass Sie sie bei ihrem nachmittäglichen Gesundheitsspaziergang begleiten dürfen. Normalerweise geschieht dies in aller Stille, aber aus Rücksicht auf Ihren Besuch wird Miss Sherri auf dem Gelände sprechen dürfen.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis,

Mrs. Fredric Zinn, Tagesoberin.



"Nun, Fräulein Sherri, es wäre mir ein Vergnügen, sie auf Ihrem Gesundheitsspaziergang zu begleiten," sagte John und lächelte über die archaische Formulierung. Sherri knickste noch einmal und wandte sich dann der Tür zu, wobei ihre Hände ihren Muff nicht verließen.

"Mr. Scott, es ist so schön, sie wiederzusehen," sagte Sherri, als sie den Fuß der Treppe erreicht hatte.

"Es ist schön, dich wiederzusehen, Sherri, oder zumindest nehme ich an, dass du es bist," sagte John mit einem Lächeln. Er bemerkte, dass sie dort, wo die Spitze ihrer Haube auf die Kappe traf, ein Namensschild mit der Aufschrift 'Miss Sherri Lynn Schneider, Mittelstufe' und eine Art Strichcode trug.

"Oh," Sherri sah aus, als ob sie platzen wolle. "Hier entlang bitte, Mr. Scott," sagte Sherri nach einem Moment etwas ruhiger. "Ich muss meinen Gesundheitsspaziergang fortsetzen, während wir uns unterhalten. Manchmal ist meine Uniform einfach nur lästig," sagte sie mit einem Anflug von Verzweiflung. "Ich würde gerne ihr Gesicht wiedersehen, Mr. Scott, aber in meiner Haube ist mir das ziemlich unmöglich," sagte sie, während sie in ihrem kurzen Schritt weiterging. Selbst wenn er sich auf seinen Stock stützte, hatte John wenig Mühe, mit ihr Schritt zu halten.

"Wenn wir ein gutes Tempo beibehalten, kann ich vielleicht eine kurze Pause einlegen, bevor sie gehen müssen."

"Ich bleibe so lange, wie du willst, Sherri."

"Nein, ich glaube nicht, dass das erlaubt wäre, Mr. Scott," kicherte Sherri, als sie ihren Spaziergang fortsetzte.

"Und wie läuft es hier in St. Sybil's?"

"Alles bestens, Mr. Scott. Danke, dass sie fragen. Wie es ihnen geht, ist vielleicht die wichtigere Frage."

"Ich habe morgen früh einen Termin bei Dr. Cray. Ich denke, dann werde ich mehr erfahren."

"Dr. Cray?" fragte Sherri. "Ist Dr. Pratt nicht in der Stadt?"

John schwieg einen Moment lang und sammelte seine Gedanken. Sie war hier von allen Nachrichten abgeschnitten und durfte nicht wissen, was mit ihm oder Dr. Pratt geschah.

"Stimmt etwas nicht, Mr. Scott?" fragte Sherri mit besorgter Stimme. Sie hatten begonnen, durch etwas zu gehen, das wie ein Labyrinth aussah. Die Wände des Labyrinths bestanden aus zwei Fuß hohen Ziegelsteinkübeln, die zwei Fuß hohe immergrünen Sträuchern enthielten. John konnte leicht über sie hinwegsehen, und aus der Art und Weise, wie sie sich drehten, wusste er, dass Sherri mit der Anlage vertraut war. Als er das Mädchen wieder ansah, wusste er, dass die vier Fuß hohen Mauern in ihrer jetzigen Kleidung, mit ihrer Haube, die ihre Sicht einschränkte, vielleicht zehn Fuß hoch sein mochten. Als sie eine Sackgasse erreichten, kam sie plötzlich zum Stehen. John konnte sehen, dass zumindest einige der Pflanzgefäße verschoben werden konnten, um das Labyrinth nach den Wünschen des Gärtners zu verändern. Sherri stampfte mit dem Fuß auf und knickste dann, nachdem sie sich schnell wieder gefangen hatte, vor ihm.

"Bitte entschuldigen sie mich, Mr. Scott. Ich habe offensichtlich meinen Weg und meine Beherrschung verloren. Wir müssen umkehren und einen anderen Weg einschlagen," sagte sie, drehte sich um und ging etwas schneller den Weg zurück, den sie gekommen waren. "Dürfen sie mir etwas über Dr. Pratt erzählen?"

"Wie ich Ihnen in meinem letzten Brief sagte, musste ich ins Krankenhaus zurückkehren. Ich war sehr krank."

"Geht es ihnen jetzt besser?" unterbrach Sherri ihn besorgt. "Bitte entschuldigen sie, dass ich sie unterbrochen habe, Mr. Scott," fügte sie mit einem Knicks hinzu.

"Das ist schon in Ordnung, Sherri," versicherte John ihr. "Ja, ich denke, ich bin über dieses spezielle Thema hinweg. Auf jeden Fall wurde Dr. Pratt verletzt, ja sogar angegriffen und beinahe getötet. Ich hoffe, dass ich ihn morgen wieder besuchen kann, um zu sehen, wie es ihm geht." Sie hielten an einer weiteren Sackgasse an und Sherri erstarrte.

"Es tut mir leid, Mr. Scott. Ich hatte gehofft, rechtzeitig zur Sitzecke in der Mitte des Labyrinths zu kommen, um ein Gespräch zu führen, aber ich fürchte, ich habe mich verlaufen."

"Wäre es erlaubt, dass ich ihnen helfe?" fragte John, der nicht wusste, wie das Protokoll in dieser seltsamen Schule aussah.

"Natürlich dürfen sie das, Mr. Scott. Ich habe vergessen, dass sie als Mann über meine begrenzten Fähigkeiten hinaus sehen können." Sie sagte das so, dass John fast dachte, sie meine es ernst.

"Hier entlang bitte, Fräulein Sherri," sagte John und bahnte sich seinen Weg in die Mitte, während er über ihre Bemerkung nachdachte.

"Haben wir es noch rechtzeitig geschafft, Fräulein Sherri?" fragte John und führte das Mädchen zu einer der Bänke.

"Ich glaube schon, Mr. Scott," sagte Sherri, als sie zu Atem kam und sich auf den Rand der Bank setzte. John setzte sich neben sie. Sherri schniefte ein paar Mal, und John bemerkte, dass sie versuchte, ihre Hände näher an ihr Gesicht zu bringen.

"Brauchen sie ein Taschentuch, Fräulein Sherri?" fragte John.

"Nein, Sir, ich habe eins dabei, ich kann es nur nicht benutzen," erklärte Sherri.

"Warum?"

"Meine Hände sind in meinem Muff festgehalten, Sir. Damit sie nicht in Schwierigkeiten geraten."

John war einen Moment lang still und versuchte, das zu verdauen. "Ähm, möchten sie, dass ich Ihnen, ähm, die Nase putze?" fragte er und schüttelte den Kopf über die scheinbare Unvernunft seiner Frage.

"Das wird nicht nötig sein, Mr. Scott." Sherri kicherte. "Aber ich wäre ihnen dankbar, wenn sie eine meiner Hände für einen Moment befreien könnten, damit ich mich darum kümmern kann."

"Das würde ich gerne tun, wenn sie mir sagen, wie."

"Entschuldigen sie, Mr. Scott, ich vergesse immer wieder, dass sie mit meiner Uniform nicht vertraut sind. Wenn sie den Reißverschluss oben an meinem Muff öffnen, können sie ihren Schlüssel in das Schloss für meine Handgelenkmanschetten stecken."

"Ähm, ich habe keinen Schlüssel," erklärte John ihr.

"Oh. Nein, ich nehme an, sie würden ihnen zum jetzigen Zeitpunkt keinen geben. Nun, wenn sie nachsehen, gibt es zwei kleine Drehknöpfe. Wenn Sie den auf der rechten Seite drehen, wird mein rechtes Handgelenk für kurze Zeit befreit. Ich kann mich dann um mich selbst kümmern und mein Handgelenk wieder sicher in die richtige Position bringen," sagte sie ihm fröhlich. John tat dies, und Sherri zog ihre Hand aus dem Muff, hielt ein Taschentuch in der Hand und wischte sich die Nase. Selbst als sie ihre Hand aus dem Muff befreit hatte, hatte sie immer noch Schwierigkeiten, ihre behandschuhte Hand an ihre Nase zu führen, denn der enge Umhang schien es ihr nicht zu erlauben, ihre Oberarme von der Seite weg zu bewegen. Schnell legte sie ihre Hand wieder in den Muff, und John hörte ein Klicken. "So, das war's, und meine Hände sind wieder wohlversorgt und sicher," sagte sie fröhlich. "Bitte schließen sie meinen Muff, Sir." John griff hinüber und schloss den Reißverschluss. "Und was ist mit Dr. Pratt passiert?"

"Er wurde angegriffen, erholt sich aber wieder. Ich bin sicher, dass Schwester Larson sich um ihn kümmert."

"Schwester Larson?" fragte Sherri verwirrt.

"Oh, sie war meine Krankenschwester im Krankenhaus. Sie hat mir erzählt, dass Dr. Pratt sie nach meinem ersten Aufenthalt unter seine Aufsicht zuweisen lassen hat. Ich schätze, es ist eine Beförderung, was gut ist. Sie ist ein sehr nettes Mädchen."

"Und sie war jedes Mal ihre Krankenschwester, wenn sie im Krankenhaus waren?" fragte Sherri in einem Ton, der John innehalten ließ.

"Ich denke schon, warum?"

"Kein Grund," sagte Sherri wieder leichthin. Sie wechselte das Thema: "Und warum waren sie wieder im Krankenhaus, Mr. Scott?"

"Nun," John zögerte, um das Mädchen nicht zu beunruhigen, "ich glaube, ich wurde vergiftet."

"Vergiftet? Von wem?"

"Ich glaube, die Polizei versucht, das herauszufinden," sagte John, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen, und schon gar nicht, um ihr von dem Angriff in ihrer Wohnung zu erzählen.

"Oh je, ich glaube, wir müssen los, wir haben schon viel zu lange untätig hier gesessen." Sie stand auf und John folgte ihr. "Glauben sie, dass sie uns aus diesem Labyrinth herausbringen können, Mr. Scott?" fragte sie mit etwas besorgter Stimme.

"Ich denke schon, Fräulein Sherri," versicherte John ihr und begann sich einen Weg nach draußen zu bahnen. "Hier sind wir, Fräulein Sherri," sagte John zu ihr und holte tief Luft, um fortzufahren.

"Es tut mir leid, Mr. Scott, aber ich muss mich zu meinem nächsten Unterricht beeilen," sagte Sherri und unterbrach ihn schnell. "Bitte, bitte kommen sie mich wieder besuchen!" flehte sie und keuchte nach Luft ringend.

"Natürlich werde ich das, Fräulein Sherri," versicherte John ihr. "Wann möchten sie, dass ich sie wieder besuche?"

Sherri überlegte einen Moment lang. "Vielleicht würden sie einen weiteren Besuch am Freitag erlauben. Wäre das möglich, Mr. Scott?"



"Es ist schön, sie wiederzusehen, Mr. Scott," sagte Schwester Larson, als sie aus dem Krankenzimmer von Dr. Pratt kam. Er war nicht mehr auf der Intensivstation, sondern in einem Privatzimmer, aber ein Wachmann stand noch immer vor der Tür.

"Guten Morgen, Schwester Larson," sagte John fröhlich. Er war bereits von Dr. Cray untersucht worden, doch der kurzangebundene Mann sagte nicht viel, sondern wies John an, Dr. Pratt im Krankenhaus aufzusuchen. "Wie geht es ihrem Patienten heute?"

"Nicht sehr geduldig, fürchte ich," sagte sie mit einem traurigen Lächeln. "Seine Physiotherapeutin war vor einer halben Stunde hier, und, nun ja, sagen wir einfach, dass Dr. Pratt nicht der aktivste Mann war, bevor er angegriffen wurde, und seine Therapie nicht gut verkraftet." Diesmal sprach sie mit einer Andeutung eines grausamen Lächelns. "Dr. Cray hat soeben ihre Unterlagen gefaxt. Er telefoniert gerade mit ihm. Gehen Sie rein." Sie nickte dem Wachmann zu. "Ich bin in ein paar Minuten zurück."



"Das sehe ich auf dem Röntgenbild," hörte John Dr. Pratt ins Telefon sagen, als er seinen Kopf durch die Tür steckte. Pratt winkte ihn den Rest des Weges herein. "Ja, das habe ich verstanden. OK, sonst noch etwas?" Er hielt inne. "Gut, er ist gerade reingekommen. Bye." Er legte den Hörer auf.

"Also, der schwer fassbare Mr. Scott. Hier auf der richtigen Seite des Bettes heute," sagte er mit dem, was sein normaler Humor zu sein schien. "Mein Job ist schon schwer genug, auch ohne den ganzen Unfug, den sie anstellen." Er runzelte die Stirn. "Wie kommen sie mit Dr. Colby zurecht?"

"Sie kennen Colby?"

"Nein, ich habe nur mit ihm telefoniert. Er ist ein richtiger Arzt, nicht wahr, zumindest ein Psychologe, wenn man die wirklich als Ärzte bezeichnen kann."

"Ja, soweit ich weiß, ist er das." John lachte. "Aber nach ihrem Kommentar bin ich mir nicht sicher, ob sie das auch so sehen."

"Hmpf," stöhnte er. "Ich bin mir nicht sicher, was ich von Ihren Aktivitäten halten soll, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Auf der beruflichen Seite bin ich sehr besorgt darüber, dass sie anscheinend, nun ja, ganz offen gesagt, Menschen im Schlaf umbringen. Auf der anderen, eher persönlichen Seite ist es mir egal, wie sie sie getötet haben, wenn sie etwas mit dem verdammten falschen Arzt zu tun hatten, der mich fast erstochen hat," sagte er wütend. "Wie sie sehen können, bin ich immer noch ein wenig emotional bei diesem Thema."

"Es scheint nicht so, als ob sie verwirrt wären."

"So scheint es wohl nicht, oder?" Er lachte und brach abrupt mit einem Zusammenzucken ab. "Okay, kommen wir zur Sache. Wie sie wahrscheinlich erraten haben, war das Cray am Telefon. Er ist ein guter Arzt, dem es ein wenig an Manieren am Krankenbett mangelt, aber wem tut es das heutzutage nicht. Ich habe seine Berichte, und er hat ihre Röntgenbilder gelesen. Die Dinge heilen wie erwartet, vielleicht sogar besser als erwartet." Er beäugte John misstrauisch. "Er sagte mir, dass sie ihre Schmerzmittel abgesetzt haben?" John nickte. "Ich habe ein wenig gezögert, als Colby es vorschlug, aber wenn sie die Schmerzen ertragen können, und mit den Problemen, die sie mit Träumen und Schlafwandeln hatten, wenn man das, was Sie im Schlaf tun können, überhaupt so nennen kann, ist es vielleicht keine schlechte Idee. Wahrscheinlich waren es die Drogen oder die Mischung aus Drogen und ihrem kleinen Speichelproblem, die ihren, na ja, sagen wir mal, Vorfall verursacht haben. Ihr Speichel war übrigens in Ordnung. Auf jeden Fall haben sie Cray gesagt, dass sie alle vier Stunden 600 Milligramm Ibuprofen nehmen?"

"Ja."

"OK, auf Anraten ihres Physiotherapeuten und auf ihre Bitte hin erlaube ich ihnen, mehr Sport zu treiben, aber sie müssen 800 Milligramm vor und nach dem Sport einnehmen. Wenn sie zu anderen Zeiten auf 600 heruntergehen wollen, ist das ihre Sache. Aber ich möchte die Entzündung eindämmen, während Sie trainieren."

"Wann bekomme ich mein sauberes Gesundheitszeugnis?"

"Ich möchte sichergehen, dass sie ein paar Wochen lang nicht im Krankenhaus sind, bevor ich überhaupt daran denke," knurrte Pratt. "Ja, ich weiß von Fräulein Sherri Schneider. Sie ist auch eine meiner Patientinnen. Ein paar Monate in ihrem Internat werden ihr nicht schaden. Gott weiß, es hat auch nicht viel gebracht," sagte er mürrisch. "Wo ist Larson mit meinen Medikamenten?" schrie er und drückte den Rufknopf.

"Ja, Doktor Pratt?" Die Stimme von Schwester Larson kam über eine Lautsprecheranlage.

"Wo sind meine Schmerzmedikamente?"

"Gleich hier, Doktor," antwortete Schwester Larson mit einem süffisanten Grinsen von der offenen Tür aus und schob einen Wagen in den Raum.

"Das wurde aber auch Zeit. Geben Sie her!" Er winkte sie heran, dann griff er seufzend nach oben und schaltete das Ausschlussfeld aus. "Verdammtes Ding," murmelte er.

"Sie haben noch zehn Minuten, bevor Sie ihre nächste Dosis bekommen sollen, Doktor," schimpfte sie ihn.

"Sehen sie, womit ich mich herumschlagen muss?" Pratt blickte sorgenvoll zu John. "Ich bin der Doktor hier, Schwester. Und jetzt geben sie her." Schwester Larson gab ihm die beiden Pillen und ein Glas Wasser und beobachtete ihn aufmerksam, während er seine Medikamente einnahm. "So ist es besser, oder zumindest wird es das bald sein," sagte er mit einem Seufzer. "Nun, Mr. Scott, haben Sie noch weitere Fragen?"

"Nicht, dass ich im Moment wüsste."

"Gut. Ich werde meine Sekretärin bitten, eine Liste mit Verhaltensregeln für ihren Physiotherapeuten und ihren Mr. Hinkle zu erstellen. Ansonsten möchte ich sie erst in einer Woche wieder in meinem Krankenhaus sehen. Verstanden?"

"Ja, Sir."

"Gut. Oh, und noch etwas, Dr. Harshbomb bat mich zu überprüfen, wann sie das letzte Mal beim Zahnarzt waren."

Nach kurzem Nachdenken antwortete John: "Nun, ich glaube, als ich ungefähr dreizehn war."

"Machen sie einen Termin. Sie hatten bereits Probleme mit ihrem Mund, ich weiß nicht, warum Harshbomb nicht daran gedacht hat, es ihnen selbst zu sagen, aber nun sage ich es ihnen. Gehen sie zu einem Zahnarzt."

"Ja, Sir," sagte John und drehte sich zur Tür.

"Was meinen sie mit einem Schwammbad?" hörte John durch die geschlossene Tür, als er hinausging. Er beneidete Schwester Larson nicht um ihren Job, aber sie schien eine gewisse Befriedigung daraus zu ziehen.



"Lass mich nur noch ein paar Dinge erledigen, dann bin ich gleich bei dir," sagte Joe hinter dem Mitgliedstresen. Da das für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Wetter anhielt, nutzte John die Gelegenheit und ließ sich von einem Taxi in einem Marktviertel absetzen, das nur wenige Straßen von Joes Wohnung entfernt lag. Er knabberte noch an einem Apfel, als er Joe zunickte. Der Spaziergang hatte ihm gut getan. Zwischen dem Marktviertel und The Spot befand sich ein kleiner Park, in dem John eine halbe Stunde lang verweilt hatte. Selbst ohne Blätter fühlten sich die Bäume tröstlich und vertraut an. "Okay, Partner, dann zeige ich dir mal, worauf du dich eingelassen hast," sagte Joe und kam hinter dem Tresen hervor. "Fred!" rief er über seine Schulter. "Ich brauche etwa eine Stunde oder so. Ich bin gleich nebenan, also ruf an, wenn du etwas brauchst." Er wandte sich an John. "Er ist ein Neuer. Es ist seine erste Woche in diesem Job. Er ist jung, aber ich denke, er wird sich gut machen."

Joe führte John aus dem "The Spot" hinaus und in eine Gasse. Verbeulte Mülltonnen, ein Müllcontainer und frei herumliegender Abfall bedeckten das alte Kopfsteinpflaster, das durch die dünne Schicht Asphalt hindurchschaute. Joe ging an der Stahltür vorbei, auf der in verblassten weißen Buchstaben "The Spot" stand, zu einer ähnlichen Tür weiter hinten. Zwei Bauwagen waren dicht an der gegenüberliegenden Wand der Gasse geparkt. "Dann wollen wir mal sehen, wofür unser Geld ausgegeben wird," sagte Joe und trat durch die unverschlossene Tür. John konnte eine Kreissäge hören, die gerade herunterfuhr, und jemanden, der hämmerte. Der Geruch von frisch geschnittenem Holz und Gipsstaub überdeckte einen ungewohnten chemischen Geruch. Durch einen Lagerraum, der mit alten Kisten und Vorräten gefüllt war, gelangten sie zum Eingang, wo sie die Handwerker fanden. "Wie geht's, Hank?" rief Joe einem älteren Mann zu, der sich einen Satz Baupläne ansah.

"Besser als ich dachte, Mr. Hinkle," sagte Hank und winkte die Männer heran. "Ich habe mir Sorgen um die letzten Bauunternehmer gemacht, die dieses Projekt in Angriff genommen haben, aber sie haben keine allzu schlechte Arbeit geleistet. Wir mussten ein paar ihrer Sachen herausreißen, aber wir können einen großen Teil davon behalten. Mein Elektriker soll morgen anfangen. Wie ich schon sagte, müssen wir alles neu verkabeln, aber das war ja zu erwarten."

"Also liegen wir im Zeitplan?"

"Im Zeitplan oder ein wenig voraus." Hank klopfte auf den Holztisch.

"Großartig. Ich werde John, meinem Partner, alles zeigen."

"Okay, aber seien sie vorsichtig," mahnte Hank.

Joe begann, John durch den Salon zu führen. Er zeigte ihm den Sicherheitsbereich hinter den bald kommenden Spiegeln, die privaten Behandlungsräume und die verschiedenen Behandlungsbereiche. Er zeigte John auch, wo die Verbindungstür zwischen The Spot und dem neuen Frauensalon sein würde. Dies würde The Spot zu einem kompletten Zentrum für Frauen machen. Er vermutete, dass viele seiner männlichen Kunden auch einen guten Friseur und eine Rasur in Anspruch nehmen würden. Dann führte er John die Treppe hinauf. Vorbei an etwas, das aussah, als sei es vor langer Zeit ein Empfangstresen gewesen, ging Joe durch eine Tür. Die wenigen Lampen, die noch funktionierten, erhellten den großen, offenen Raum. Ein älterer orientalischer Mann fegte gerade den Staub von dem einst polierten Holz.

"Das müssen sie nicht tun, Sensei Lu Tze," sagte Joe zu dem Mann.

"Ah, Mr. Hinkle," verbeugte sich der alte Mann. "Ich hoffe, dass dieser Ort in Zukunft bessere Tage erleben wird."

"Das ist mein Plan, Sensei. Wie sie gesehen haben, haben die Handwerker mit dem Salon begonnen. Wenn dieser weiter fortgeschritten ist, wird eine Mannschaft mit dem Do-jo beginnen."

"Sehr gut. Ist das der Mann, den sie erwähnt haben?"

"Ja, darf ich..."

"Hallo, ich bin ein sehr verwirrter John Scott," unterbrach John.

"Entschuldigung John. Das ist Lu Tze. Meister des Judo und des Tai Chi." Der alte Mann verbeugte sich. "Da ich das ganze Gebäude mieten muss, dachte ich, dass ich dieses alte Tanzstudio als Do-jo für Sensei Lu Tze nutzen könnte."

"Von Judo habe ich schon gehört, aber was ist Tai Chi?"

"Tai Chi ist eine orientalische Übung. Es hat Ähnlichkeiten mit den verschiedenen Kampfkünsten, aber der Schwerpunkt liegt nicht auf dem Kampf oder auf Tritten, Schlägen und so weiter," erklärte Joe. "Ähnlich wie beim Judo, nur dass es auch keine Würfe gibt. Stimmt das, Sensei Lu Tze?"

"Mehr oder weniger, ja. Tai Chi, wie es heute gelehrt wird, hat keine wirkliche kämpferische Komponente, und es ist eine sehr gute Übung, um beweglich zu bleiben," sagte der alte Mann. "Joe sagte mir, dass sie gut mit dem Messer umgehen können. Ist das wahr?"

"Ja," sagte John.

"Glauben sie, dass sie ein bewegliches Ziel treffen können?" fragte er und warf ein kleines Brett in die Luft.

"Ich spiele keine Spielchen, Mr. Lu Tze," sagte John und ignorierte das Brett.

"Ah ja. Ich hatte auf eine Demonstration gehofft, und Zielübungen sind nie ein Spiel," antwortete der alte Mann und warf das Brett in einen Müllhaufen am Rande des Raumes.

Johns rechter Arm bewegte sich blitzschnell, und das Brett wurde in den hinteren Teil des Raumes geschleudert.

"Mr. Hinkle hat nicht übertrieben," sagte der alte Mann und blickte auf das Brett in der hinteren Ecke, aus dem Johns Messer ragte.



"Ich glaube, Tai Chi würde dir gefallen," sagte Joe, als sie die Treppe hinuntergingen, "wenn nicht sogar Judo. Hast du schon einmal an einem Kurs für orientalische Kampfkünste teilgenommen?"

"Nein, und im Moment habe ich ein bisschen Angst vor allem, was mit 'Kampf' zu tun hat. Außerdem weiß ich nicht, ob das auf meiner Liste der zugelassenen Aktivitäten steht."

"Tatsächlich glaube ich, daß es das wahrscheinlich tut," sagte Joe. "Ich habe ein Fax von Dr. Pratts Büro bekommen, kurz bevor du gekommen bist. Er erhöht dein physisches Training um ein ganzes Stück. Frag doch Larry, wenn du ihn das nächste Mal siehst."

"Ihn und Colby, glaube ich," sagte John.



John lud Joe zum Abendessen ein, aber offenbar hatte sein Partner eine Verabredung und konnte ihn nicht begleiten. Nachdem er noch mehr über die Pläne für den neuen Teil des Gebäudes gesprochen hatte, machte John Schluss und kehrte in seine Wohnung zurück.



Die Sitzung mit Larry am Donnerstag war viel länger als zuvor und viel anstrengender. Obwohl er sehr vorsichtig mit dem war, was er John erlaubte, trainierte er Johns verletzte Gliedmaßen ausgiebig, und auch der Rest seines gesunden Körpers bekam ein komplettes Workout. John wusste, dass er nicht in seinem üblichen Tempo trainiert hatte, aber er war nicht auf das Training vorbereitet, das Larry ihm zumutete. Der Bademeister musste drohen, Joe anzurufen, um John aus dem Whirlpool zu holen. Es folgte eine lange Dusche, und John war bereit für ein großes Mittagessen. Leider war Joe mit der Arbeit beschäftigt, so dass John für sich selbst sorgen musste.

Das Wetter war wieder kalt geworden, sehr zu Johns Bestürzung. Da er wusste, dass Colby wollte, dass er sich seinen Ängsten vor dieser Situation stellte, und ihm außerdem kalt war, traf John seine Entscheidung für seine nächste Station.

"Mr. Scott. Herzlich willkommen. Es ist so schön, sie wiederzusehen," rief Mrs. Delphini aus, als sie herbeieilte und John in die Arme schloss. Wieder verlegen und in einem Zustand, den er langsam als normal empfand, verwirrt, erwiderte John zögernd ihre Umarmung. "Oh, Giovanni wird so enttäuscht sein, sie verpasst zu haben," sagte sie und eilte hinter den Tresen zurück. "Es sei denn, sie können zum Abendessen bleiben?" fragte sie hoffnungsvoll.

"Es tut mir leid, Mrs. Delphini, ich habe heute Nachmittag einen anderen Termin," sagte er ihr, als sie für einen Moment ins Hinterzimmer schlüpfte.

"Na gut, dann vielleicht ein anderes Mal," sagte sie, als sie wieder um den Tresen herumkam und eine Schachtel mitbrachte. "Ich habe etwas für sie gemacht, um ihnen dafür zu danken, dass sie diese bösen Jungs losgeworden sind," sagte Mrs. Delphini lächelnd und schob die Schachtel in Johns Richtung. John nahm die Schachtel und wusste nicht, was er tun sollte. "Nun?" sagte sie. "Machen sie sie auf!"

John stellte die Schachtel auf den Tresen und klappte den Deckel hoch. Er wusste nicht, was ihn erwartete, aber er war überrascht über den Inhalt. "Mrs. Delphini! Das ist genau das, weswegen ich heute gekommen bin!" rief John aus, als er den Pullover sah.

"So wunderbar!" sagte Mrs. Delphini, und ihr Gesicht strahlte vor Glück. "Bitte probieren sie ihn an, Mr. Scott!" fügte sie hinzu und half ihm mit seinem Mantel, während sie ihn in eine Anprobe führte. Mit ihrer Hilfe zog John den Pullover an. Er passte ihm genau und war, wie John mit einem Seufzer feststellte, warm.





[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von herman am 24.02.22 um 10:12 geändert
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carpegenk
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Und es hat 'Klick' gemacht

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 12:21 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman,
schon zu Teil 6a hätte man mit dem 'KaLeu' aus "Das Boot" äußern können: "Jetzt wird es psychologisch, meine Herren!"
Da ich da nicht dazu kam, sei es hier nachgetragen.
Dein Wunsch nach 'weiterführenden' Kommentaren fällt mir gerade etwas schwer: Die schon gelesene englische Version ist mir zwar im Kopf, aber nicht in den Details, die es mir erlauben würden, sinnvolle Wünsche zu äußern oder Ratschläge zu geben. Zudem könnte ich dabei der Geschichte hier im deutschsprachigen Verlauf schon vorgreifen.
Dein Carpegenk

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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 13:29 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Carpegenk,

'das Boot' habe ich glaube ich vor dreißig Jahren zuletzt gesehen, daher danke für das Zitat!

Ja, die Gechichte baut sich langsam auf, aber wie jkreeg geschrieben hat - es geht mehr um die einzelnen Persönlichkeiten vor dem Hintergrund der Fetischelemente als nur um Fetischelemente, wie bei vielen kürzeren Geschiichten.
John und Sherri haben noch viele Hürden zu überwinden und Entwicklungen zu durchlaufen, bevor sie zueinander und auch zu sich selbst finden können, und da gibt es auch noch Längen - aber das Warten lohnt sich, versprochen!

Wenn sie dann mehr zusammen sind, ergeben sich auch viellicht mehr Gelegenheiten für Kommentare.

Aber hier frage ich noch einmal: Hat irgendjemand den Judolehrer mit dem Besen aus anderer Literatur wiedererkannt?

Herman

Herman
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Tizio Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 15:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman,

erst mal vielen Dank für Deine tägliche Mühe uns mit herausragender Unterhaltung zu versorgen.
Auf Deine Frage kann ich nur antworten: Einfach göttlich

Tizo
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 18:12 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Tizio,

ich gratuliere!

Den Namen Susan haben wir übrigens aufgrund ihrer Fähigkeiten nach einer Figur des selben Autors beschlossen...

Na, dann viel Spaß beim nächsten Teil!

Herman
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 18:12 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 6D



"Das ist ein sehr schöner Pullover, John," bemerkte Colby, nachdem Precious aus dem Zimmer gerollt war. Es war etwa 15.30 Uhr, und John war Colbys letzter Termin für den Tag.

"Danke, Mrs. Delphini hat ihn für mich als Geschenk gemacht," sagte John stolz. "Ich habe noch drei andere in verschiedenen Farben bestellt. So warm war mir seit Tagen nicht mehr!" Er lächelte.

"Ich nehme an, dass ihr Treffen mit den Delphinis gut verlaufen ist."

"Zumindest mit Mrs. Delphini, Mr. Delphini war nicht da."

"Nun, worüber sollten wir heute sprechen?"

"Sie sind der Doktor, auch wenn sie es nicht mögen, so genannt zu werden."

"Das kommt ganz darauf an, mit wem ich spreche." Colby lächelte. "Oh, bevor ich es vergesse, unsere Sitzung am Samstag findet in Evergreen Meadows statt. Ich bin so gut wie das ganze Wochenende dort. Warum bleiben sie nicht zum Mittagessen?"

"Hm." John grunzte. "Ich werde sehen, ob ich für Samstag einen Fahrer bekomme."

"Nicht nötig, ich organisiere ein Taxi, das sie hinbringt. Wir benutzen gerne ein bestimmtes Taxiunternehmen.
Ich habe mich schon gefragt: Sie sind seit über einem Monat zurück. Hasben sie mit ihren alten College-Freunden Kontakt aufgenommen?"

"Alte College-Freunde?" fragte John. "Ähm. Nein, habe ich nicht," antwortete John, wieder ein wenig verwirrt von Colbys Herangehensweise.

Sie sprachen eine Weile über Johns College-Erfahrungen, Johns Mitbewohner, alle sechs, seine Verabredungen, beide, seine Kurse und Professoren. Am Ende des Gesprächs stellte John fest, dass Colby nun wusste, dass er keine College-Freunde hatte, die er kontaktieren konnte. Er lächelte ein wenig, als er daran dachte, dass Colby auf dem Weg, mehr über John herauszufinden, ins Leere gelaufen war. Er war froh darüber, denn es gab einige Vorfälle während seiner ersten Jahre am College, über die er nicht sprechen wollte.

Um 17:00 Uhr ertönte ein Summer auf Colbys Schreibtisch. John konnte hören, wie Precious flüsterte, dass sie für den Abend nach Hause gehen würde. Colby legte einen Schalter um und drückte die Sprechtaste. "Danke, Precious, wir werden auch gleich fertig. Sie können gehen." Er drehte sich wieder zu John um. "Nun John, ich denke, das war's für heute," sagte er und erhob sich. "Ich gehe davon aus, dass unsere Sitzung am Samstag etwas länger dauern wird." John stand auf und kämpfte mit seinem Mantel.

"Okay, dann sehen wir uns am Samstag," sagte John, als er durch den leeren Empfangsraum ging. Auf dem Weg zur Straßenecke, wo er überlegte, ob er ein Taxi nehmen oder einfach die sieben Blocks laufen sollte, sah John Precious auf der anderen Straßenseite an einer Bushaltestelle. Wie die anderen Frauen trug Precious einen Schleier, doch im Gegensatz zu den anderen konnte John sehen, dass ihre Hände frei waren. John überquerte die Straße, als ein kleiner Bus an der Haltestelle anhielt. Der Fahrer stieg aus und betätigte einige Bedienelemente an der Seite des Busses, während Precious vorwärts rollte. Als sich die Hebebühne an der Seite des Busses absenkte, ging der Fahrer zu Precious hinüber und hielt ihre Handgelenke an die Armlehnen ihres Stuhls, bevor er hinter das Mädchen zurückging und sie in die Hebebühne schob. John sah, dass ihre Hände an den Armlehnen des Rollstuhls blieben, als der Fahrer sie in den Bus schob und den Aufzug schloss.



Die Praxis war voller, als John es für einen morgendlichen Termin erwartet hätte. John ging zum Empfang und wartete darauf, dass die Empfangsdame ihn bemerkte. Nach einem Moment schaute sie ihn an. "Hallo, ich bin John Scott und habe einen Termin..." Er brach ab, als die lächelnde Empfangsdame den Kopf schüttelte und auf den Tresen deutete. John schaute nach unten und sah ein Schild, das ihm sagte, er solle den Knopf für die Empfangsdame drücken. John holte tief Luft und drückte den Knopf, über dem ein rotes Licht aufleuchtete.

"Sie müssen Mr. John Scott sein," sagte die Empfangsdame fröhlich.

"Ähm, ja, wie ich schon sagte, ich habe einen Termin."

"Mr. Scott. Ja, natürlich. Bitte nehmen Sie Platz und füllen sie diese Formulare aus. Eine Hygienikerin wird sich gleich um sie kümmern." Sie reichte John ein Klemmbrett und einen Stift und widmete sich dann, immer noch lächelnd, ihrem Papierkram. John drehte sich um, ging in den Warteraum und begann, die Formulare auszufüllen.

Er bearbeitete die Formulare schnell und sah sich im Raum um. Da es sich um einen Werktag handelte, war es nicht verwunderlich, dass die meisten seiner Mitwartenden Frauen waren. Es befanden sich sechs Frauen im Raum und, ihn selbst nicht mitgerechnet, zwei Männer. Während er sich einen Überblick über die Situation verschaffte, kam ein uniformierter Mann herein, der etwas mit sich führte, das ein FAC sein musste. Er ließ die Empfangsdame seine Unterlagen und einen Strichcode auf dem FAC einscannen, rollte ihn in einen anderen Raum und kam mit einem anderen FAC wieder heraus, wo das gleiche Verfahren ablief, und schon war er zur Tür hinaus.

In diesem Moment betrat eine lächelnde Frau in einer glänzenden Krankenschwesternuniform das Wartezimmer. Sie nickte der Empfangsdame zu, bevor sie mit einem Knicks das Zimmer betrat. "Mrs. Josephson?" fragte sie immer noch lächelnd. Eine der verhüllten Frauen nickte leicht, und die Zahnhygienikerin kam zu ihr herüber. Sie griff hinter ihren Stuhl, half der Frau beim Aufstehen und begleitete sie ins Innere des Gebäudes. John wunderte sich einen Moment lang darüber, bis er das Schild an der Wand bemerkte, auf dem stand:

ALLE FRAUEN MÜSSEN IM WARTEZIMMER ANGESCHNALLT SEIN. VIELEN DANK FÜR IHRE MITHILFE

John wusste nicht, wie die Frau gefesselt war, aber er nahm an, dass die Hygienefachkraft sie irgendwie befreit hatte.

Es herrschte reger Betrieb, als eine weitere Frau hereinkam, die einen schweren Mantel und einen Schleier trug, wie die Frau, die gerade gegangen war. Sie blieb nicht am Empfang stehen, sondern setzte sich einfach auf einen Stuhl im Wartezimmer. John beobachtete, wie sie ein wenig mit den Füßen wackelte und dann ihre Absätze nach unten drückte. John hörte ein leichtes Klicken. Dann bewegte sie ihre Arme auf den Armlehnen und John hörte ein weiteres Klicken, und sie war still. Einer der beiden Männer wurde als nächster aufgerufen, dann kurz darauf eine weitere Frau, die offenbar von dem letzten Mann im Raum begleitet wurde. John blieb mit den fünf schweigenden, sitzenden und stillen Frauen zurück.

Er hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, was vor sich ging, als eine der Hygienikerinnen seinen Namen aufrief. "Dr. Hill empfängt Sie in seinem Büro," wurde ihm gesagt, als die lächelnde Hygienikerin ihn in ein gut ausgestattetes und gut genutztes Büro führte. John warf einen genaueren Blick auf ihre Uniform, die aus einem glänzenden Plastikmaterial zu bestehen schien. Wahrscheinlich lässt sie sich leichter abwaschen, überlegte John, obwohl er die enge Uniform sehr attraktiv fand.

"Mr. Scott?" sagte ein Mann in einem weißen Kittel, der um den Schreibtisch herumkam. "Freut mich sehr, ich bin Tim Hill. Bitte nehmen sie Platz," sagte er und kehrte an seinen Schreibtisch zurück. "Sie sind also ein Freund der Schneiders," sagte er und sah sich die Papiere an, die John ausgefüllt hatte.

"Ähm. Ja."

"Es ist lange her, dass sie beim Zahnarzt waren, wie ich sehe."

"Ja, in meiner Heimat war es bis vor kurzem nicht einfach, einen zu finden."

"Ja, Richter Schneider hat mir letzte Woche ein wenig von Ihnen erzählt."

"Sie haben mit dem Richter über mich gesprochen?" fragte John verblüfft.

"Nun, ja, tut mir leid. Der Richter ist ein guter Golfkumpel meines Vaters. Wir sind schon seit langem sein Zahnarzt. Einer aus der vierköpfigen Gruppe konnte nicht kommen, also bin ich eingesprungen," erklärte Dr. Hill. "Eine ziemliche Rettung für Sherri. Ich habe es in der Zeitung verfolgt, und nach dem, was Richter Schneider über sie gesagt hat, sind sie ein ganz erstaunlicher Mann."

"Ähm, nun, ich habe nur getan, was getan werden musste."

"Ich bin froh, dass sie sie da rausgeholt haben. Auch wenn wir uns nie wirklich gut verstanden haben, mag ich Sherri." John sah ihn verwirrt an. "Wir sind vor ein paar Jahren ein bisschen miteinander ausgegangen, bevor ich meine Frau kennenlernte. Sie war ein bisschen zu viel für mich. Ich glaube, meinem Bruder ging es genauso. Sie war sogar der Anstoß für unser neuestes Produkt." Er deutete auf eine Broschüre, die auf einer Seite seines Schreibtischs lag. John nahm sie in die Hand. "Es funktioniert auch ziemlich gut, zumindest hier in der Praxis. Bei uns tragen es alle weiblichen Angestellten," sagte er zu John.

Die Broschüre warb für eine neue elektronische Kandare. Anscheinend passte sie in den Mund des Mädchens wie eine Zahnspange und gab "Korrektur", wenn sie zu sprechen wagte. "Ich kann ihnen sagen, dass so ein Ding bei den Dates, die ich mit Sherri gewagt habe, sehr nützlich gewesen wäre. Sie hätte mich eines Abends fast dazu gebracht, verhaftet zu werden. Wenn sie auch nur daran denken, etwas Zeit mit ihr zu verbringen, würde ich ihnen eine empfehlen, obwohl sie nicht billig sind."

"Es geht nicht um das Geld," begann John zu erklären.

"Prima. Ich werde eine für sie bestellen lassen. Sie müssen individuell angepasst werden, aber wir haben eine Form für Sherris Mund für ihre anderen Kandare, die wir für sie gemacht haben, also ist das kein Problem, und sie hat bereits die Klammern installiert, also ist sie bereit. In etwa einer Woche habe ich es für sie fertig, sagte er zu John und lächelte. Ich denke, sie werden feststellen, dass es ein notwendiges Accessoire für sie sein wird." Er lächelte. "Aber zurück zu ihnen. Hatten sie Schmerzen im Mund?"

"Nun, nicht seit ich den einen Zahn gezogen habe," erzählte John ihm.

"Sie haben gesagt, sie waren noch nie beim Zahnarzt, und jetzt haben sie einen Zahn gezogen?"

"Nun, ich bin kein Zahnarzt."

"Sie haben sich selbst einen Zahn gezogen?" fragte Dr. Hill schockiert.

"Ja, er war abgebrochen und hat ziemlich weh getan."

"Warum sind sie nicht zu einem Zahnarzt gegangen?"

John gluckste. "Der nächstgelegene Zahnarzt war über zweihundert Meilen entfernt, und er war nicht gerade für seine guten Manieren am Behandlungsstuhl bekannt."

"So schlimm?"

"Tut mir leid," sagte John und merkte, dass der Mann keine Ahnung hatte, was er meinte. "Neben der Arbeit an den Zähnen einiger Soldaten war Dr. Metsker auch ein ausgezeichneter 'Verhörspezialist'," erklärte John ihm ernsthaft, ohne auf den Grund für die Verwendung der Vergangenheitsform einzugehen. "Es gab oder gibt mehrere Kriege in Südamerika, und manchmal war ich einfach ein bisschen zu nah dran." Dr. Hall schnitt bei dem Gedanken eine Grimasse.

"Ähm, nun, wir werden uns das ansehen," sagte Dr. Hill und versuchte, das Thema zu wechseln. "Ich hole Lucy hierher und wir machen ein paar Röntgenaufnahmen, dann lässt sie ihre Zähne reinigen und ich komme, um alles zu untersuchen. Wie hört sich das an?"

"Sie sind der Doc," sagte John zustimmend, als Dr. Hill einen Knopf auf seinem Schreibtisch drückte. Eine Hygienikerin kam herein und lächelte wie die anderen.

"Lucy. Vollständige Bilder für Mr. Scott, Reinigung, ich vermute, dass es eine große Arbeit sein könnte. Er war schon eine ganze Weile nicht mehr beim Zahnarzt. Danach komme ich wieder und sehe mir alles an." Sie knickste und wartete, dass John ihr folgte.

Das Panorama-Röntgenbild war neu für John, aber die Bissformen waren ihm vertraut, und er war beeindruckt, wie lange und sorgfältig sie sich Zeit nahm, um seine Zähne zu reinigen. Auch wenn er im Dschungel gewesen war, hatte John versucht, seine Zähne zu pflegen. Natürlich hatte er viele Jahre lang keine Zahnbürste gehabt, aber er hatte regelmäßig natürlichere Ersatzprodukte benutzt. Während die schweigsame Frau schabte und polierte, dachte John darüber nach, was er gesehen hatte, als er einen der Flure entlangging. Er befand sich in einem Privatzimmer, aber er war an einem größeren Raum vorbeigegangen, in dem er mehrere Frauen auf Zahnarztstühlen festgeschnallt sah, von denen einige von anderen Hygienikerinnen bearbeitet wurden, und er sah auch Dr. Hill dort arbeiten, dessen Bohrmaschine unüberhörbar heulte. Alle untätigen Frauen trugen Kopfhörer und Augenmasken. Tatsächlich trugen diejenigen, an denen gearbeitet wurde, ebenfalls die Kopfhörer und wahrscheinlich auch die Augenmasken.

Die lächelnde Hygienikerin war endlich fertig und drückte einen Knopf an der Wand. An der Wand vor John leuchtete ein Schild auf, das anzeigte, dass der Zahnarzt ihn bald sehen würde. Während die Hygienikerin in der Nähe der Tür stand, wartete John auf Dr. Hill.

John war verwirrt von dem Mann, der den Raum mit Röntgenbildern in der Hand betrat. Einerseits hatte er den gleichen Grundgeruch wie Dr. Hill, überdeckt mit Rasierwasser, aber ein anderes Rasierwasser als der echte Dr. Hill. Außerdem trug dieser Mann einen kurzen Bart und Schnurrbart. John spannte sich an. "Guten Morgen Mr. Scott. Ich bin Tom Hill. Der Bruder von Tim." John begann nun ein wenig zu verstehen.

"Zwillinge"

"Ja. Hat Tim Ihnen das nicht erzählt?"

"Nur, dass sein Bruder und sein Vater Zahnärzte waren."

"Entschuldigen sie. Sie hatten einen Moment lang etwas besorgt ausgesehen."

"Ich hatte vor kurzem eine kleine Auseinandersetzung mit einem falschen Arzt."

"Nun, ich bin der Echte," versicherte er John. "Tim und ich haben natürlich zusammen studiert und gleich nach der Schule angefangen, in Dads Praxis zu arbeiten. Dad arbeitet jetzt nicht mehr viel, er spielt meistens Golf. Wie auch immer, Tim hat mir erzählt, dass sie sich selbst einen Zahn gezogen haben?"

"Ja, er war angeknackst und verursachte zu große Schmerzen, um ihn stehen zu lassen."

"Dann haben sie wohl Glück gehabt, dass es ein hinterer Backenzahn war." Der andere Dr. Hill ließ John seinen Mund öffnen und untersuchte ihn gründlich. "Es sieht so aus, als ob der Zahn daneben ebenfalls locker geschlagen wurde, wir müssen ihn im Auge behalten, und er könnte einen leichten Riss haben. Das ist auf diesem Röntgenbild schwer zu erkennen. Der Rest ihrer Zähne ist in einem ziemlich guten Zustand. Ich bin erstaunt, dass sie keine Karies haben, obwohl sie etwas mehr Abnutzung an ihren Zähnen haben, als ich bei einem Mann ihres Alters vermuten würde. Das Einzige, was ich empfehlen würde, ist eine Fluoridbehandlung. Normalerweise führen wir solche Behandlungen bei Erwachsenen nicht durch, aber sie haben so viel Zeit außerhalb des Landes verbracht, dass ich es in ihrem Fall für eine gute Idee halte. Abgesehen davon könnte eine Aufhellungsbehandlung ein wenig helfen, aber Sie haben nicht viele Verfärbungen, und das ist rein kosmetisch. Ihre Zähne sind ein wenig schief, aber nicht so sehr, dass eine Zahnspange nötig wäre, und auch das wäre nur kosmetisch. Wenn diese anderen Behandlungen für sie nicht interessant klingen, können wir sie mit einer Fluoridbehandlung in etwa fünfzehn Minuten hier rauslassen. Für die anderen Behandlungen wäre ohnehin ein zusätzlicher Termin erforderlich."

"Die Fluoridbehandlung reicht aus, wenn sie sie für nötig halten."

"Das ist sie." Er wandte sich an die Hygienikerin. "Eine Fluoridbehandlung für Mr. Scott, bitte Lucy." Dann wandte er sich wieder an John, während Lucy ihre Ausrüstung holte. "Tim erwähnte, dass sie von einem Dr. Metsker in Südamerika sprachen. Ich habe vor Jahren an der Uni etwas über ihn gelesen, ein unangenehmer Mann, aber in dem Artikel stand, dass er tot ist."

"Ja, er ist tot," bestätigte John.

"Das ist gut zu hören, er schien ziemlich böse zu sein."

"Das war er auch." Es gab eine weitere Pause, in der Dr. Hill ein wenig verwirrt aussah.

"Haben sie irgendwelche Fragen an mich?" fragte Tom.

"Mir ist aufgefallen, dass die Frauen im anderen Raum Kopfhörer und Schutzbrillen getragen haben," sagte John und zeigte auf ein Set, das er gerade in seinem Untersuchungsraum bemerkt hatte.

"Ja, das Tranquility Array, oder Beruhigungsset." John sah ihn nur verständnislos an. "Es dient dazu, den Patienten während der Behandlung zu entspannen. Es ist kein Geheimnis, dass viele Menschen Angst vor dem Zahnarzt haben," erklärte ihm Dr. Tom. "Da jetzt alle Frauen während der Behandlung gefesselt werden müssen, ist das notwendig." Er hielt inne. "Zuerst haben wir es als Option belassen, aber mit dem Bohrergeräusch - ich bin sicher, sie haben es gehört - und den anderen Geräuschen, nun ja, wenn man an den Stuhl gefesselt ist, ist es ein bisschen beunruhigend, also benutzen wir es jetzt bei allen unseren weiblichen Patienten. Ich nehme an, als sie mit Tim sprachen, dachte er nicht, dass sie es brauchen würden. Einige der Männer, die hierher kommen, haben genauso viel Angst wie die Mädchen." Er lächelte. "Ah, hier ist Lucy. Wenn Sie noch etwas brauchen, sagen sie Tim oder mir Bescheid." Mit diesen Worten ging er zur Tür hinaus und ließ John in der Obhut der lächelnden Lucy zurück.



John saß wieder im Wartezimmer von St. Sybil's. Er zappelte in seinem Sitz und fragte sich, warum er so lange warten musste. Er war nicht zu früh dran; eigentlich hatte er sich Sorgen gemacht, zu spät zu kommen. Die Information, wann er Sherri sehen konnte, hatte er erst erhalten, nachdem er am Morgen einen Termin mit Larry vereinbart hatte. Er musste sich beeilen, um pünktlich von The Spot zu St. Sybil's zu kommen, und ließ seine normale Einweichzeit im Whirlpool ausfallen. Schließlich kam eine Oberin, Schwester Elizabeth, die er bei seinem ersten Besuch kennen gelernt hatte, in den Warteraum.

"Mr. Scott?" fragte sie. "Ah ja, wir sind uns vor ein paar Wochen begegnet. Ich bin Schwester Elizabeth. Ich entschuldige mich dafür, dass Miss Sherri nicht hier ist, um sie zu treffen. Wenn sie mir folgen, werde ich sie zu ihr bringen und ihnen ihre Abwesenheit erklären." John stand auf und folgte der Frau zur Tür, wobei er sich ein wenig Sorgen machte. "Entschuldigen sie mich für einen Moment, ich muss mich darauf vorbereiten, das Gebäude zu verlassen," sagte sie und bedeutete der Empfangsdame, ihr in eine Art Garderobe zu folgen. Als sie herauskam, trug sie einen Mantel mit einer langen Kapuze, die ihr Gesicht verdeckte, so dass sie, wie Sherri am Dienstag, nur das sehen konnte, was sich direkt vor ihr befand. "Hier entlang bitte, Mr. Scott," sagte sie, während sie fast zur Tür hinaus und die Stufen hinunter zu schweben schien. "Wie sie vielleicht wissen, gehören zu St. Sybil's drei Schulen. Die erwachsenen Mädchen gehen, wie sie wissen, auf St. Sybil's, aber wir haben auch zwei Schulen für Mädchen im Teenageralter. St. Agnes' ist für die älteren Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren, während St. Maura's für die jüngeren Mädchen zwischen 11 und 15 Jahren ist. Eine unserer Lehrerinnen ist plötzlich erkrankt, und Fräulein Sherri springt für sie ein. Sie macht das gelegentlich, wie alle Mädchen, aber Fräulein Sherri kann in diesen Klassen direkt einspringen und dort weitermachen, wo die Lehrerin aufgehört hat. Sie ist sehr hilfreich," kam die Stimme der Frau aus dem Mantel. "Ich bringe Sie durch den Hintereingang in den Sicherheitsraum, wo sie sie in Aktion sehen können." Sie gingen schweigend ein Stück weit an den Orten vorbei, an denen John zuvor gewesen war. Schließlich kamen sie zu einem kleinen Eisentor in der hohen Mauer, die St. Sybil's umgab, und Schwester Elizabeth trat auf eine kleine Platte auf dem Boden neben dem Tor. John konnte in der Ferne eine Glocke läuten hören, und nach ein paar Minuten kam ein älterer Mann in einer Wachuniform zum Tor.

"Ja?" fragte der Wachmann die verhüllte Gestalt.

"Guten Tag Mr. Aturia. Ich begleite Mr. Scott nach St. Maura, um Miss Schneider in Aktion zu sehen," sagte sie zu dem Mann.

"Ja, Schwester Elizabeth." John sah, wie der Mann einen Punkt auf seinem Klemmbrett abhakte. "Sehr gut." Er schloss das Tor auf und schwang es weit auf, damit Schwester Elizabeth und John durchgehen konnten. "Wie ich sehe, soll Fräulein Schneider in fünfundvierzig Minuten nach St. Sybil's zurückkehren."

"Das ist korrekt, Mr. Aturia," teilte Schwester Elizabeth ihm mit. "Mr. Scott wird sie begleiten, wenn sie damit einverstanden sind, Mr. Scott."

"Ja, das wäre in Ordnung," sagte John und fragte sich, was hier vor sich ging.

"Oh, haben sie ein freies Funkgerät für Mr. Scott, damit er mit Miss Schneider sprechen kann?" fragte Schwester Elizabeth den alten Mann.

"Einen Moment, ich glaube, eines wurde vor ein paar Minuten abgegeben." Er eilte zurück zu einem Schuppen weiter hinten an der Mauer. Er war etwas länger weg, als John erwartet hatte, kam dann aber eilig mit seinem Klemmbrett und einem kleinen Gerät zurück. "Hier, bitte sehr, Sir. Es ist auf Fräulein Schneiders Frequenz eingestellt," sagte er zu John und reichte ihm das kleine Gerät.

"Hier entlang, Mr. Scott," sagte Schwester Elizabeth und setzte ihre langsame Reise fort. Mit seinem linken Arm in einer Schlinge und dem rechten, der den Stock hielt, hatte John kaum Zeit, das Gerät zu untersuchen, das Mr. Aturia ihm gegeben hatte. Er folgte Schwester Elizabeth durch einen Baumbestand und durch einen Innenhof zu einer nicht gekennzeichneten Tür in der Seite eines niedrigen Gebäudes. Wieder stand Schwester Elizabeth auf einer kleinen Platte an der Seite der Tür und wartete.

"Ja?", erkundigte sich einen Moment später eine Stimme aus einem verborgenen Lautsprecher.

"Schwester Elizabeth mit Mr. Scott," sagte Schwester Elizabeth nach ihrem Knicks.

"Passwortsatz?"

"Eine gehorsame Frau ist ein Geschenk Gottes," erwiderte Schwester Elizabeth und knickste erneut.

"Danke, Schwester," erwiderte die Stimme, und John folgte der Schwester durch die nun offene Tür in einen kleinen Vorraum. Erst als sich die Tür geschlossen hatte, öffnete sich eine weitere Tür, und Schwester Elizabeth ging hindurch, um einen anderen Mann zu treffen. "Guten Tag, Schwester," sagte der Mann und stand vor einer Reihe von Monitoren auf. John konnte auf den Bildschirmen mehrere Schulräume und Flure sehen

"Guten Tag, Mr. Funderson," antwortete die Schwester mit einem Knicks. Während er den Raum untersuchte, half der Wachmann Schwester Elizabeth mit ihrem Mantel. "Mr. Scott und ich werden Miss Schneider und ihre Klasse beobachten."

"Sehr gut, Schwester, ich glaube, dass Mr. Manson gerade in diesem Dreierzimmer ist. Wenn sie dort ankommen, können Sie ihm sagen, dass er in Einheit 5 gehen soll."

"Ja, Sir," erwiderte sie und knickste. "Hier entlang bitte, Mr. Scott," sagte sie und ging durch eine weitere Tür hinaus. John war beeindruckt von den Sicherheitsvorkehrungen des Hauses.

"Die Dinge scheinen hier wirklich sicher zu sein," sagte John zu ihr.

"Ja, Mr. Scott. Wir haben viele Mädchen aus einflussreichen Familien in unserer Obhut. Sie vertrauen darauf, dass wir für die Sicherheit ihrer Lieben sorgen." Sie gingen weiter den Korridor entlang bis zu einer Tür mit einer großen '4' darauf. Schwester Elizabeth drückte einen Knopf neben der Tür und wartete einen Moment, bevor sie die Tür öffnete. Der Raum war etwa zweieinhalb Meter breit und neun Meter lang und schwach beleuchtet. Ein Mann befand sich im Raum, und Schwester Elizabeth sprach nach ihrem Knicks leise mit ihm. John schaute sich im Raum um und sah, dass es drei Fenster gab. Durch zwei der Fenster konnte er Klassenzimmer sehen, beide voll mit jungen Mädchen in passenden Uniformen. In beiden Räumen unterrichtete offensichtlich eine Lehrerin, die das Fenster, durch das John schaute, irgendwie als Schreibfläche benutzte, aber Johns Aufmerksamkeit wurde sofort auf eine Seite gelenkt. Sherri ging vor der Klasse her, sprach offensichtlich und deutete gelegentlich auf eine der Schülerinnen, die sich sofort neben ihren Stuhl stellte und sprach, bevor sie sich wieder setzte.

"Möchten Sie die Klasse hören, Mr. Scott?"

"Ja, bitte," sagte John. Die Schwester legte einen Schalter um.

"Très bonne Mademoiselle Gase. Maintenant Mademoiselle Ricardo, liséz le paragraphe prochain s'il vous plait," hörte John Sherri sagen, in einer Sprache, von der John annahm, dass es Französisch war. Die nächste Schülerin stand auf und las aus einem Buch vor. John hörte zu und beobachtete den Raum, bis eine Bewegung hinter ihm seine Aufmerksamkeit auf den anderen Raum lenkte. Jetzt stand ein Mädchen an der Seite, direkt am Fenster, die Nase in einen kleinen Kreis gedrückt, der auf das Fenster gezeichnet war. John ging auf sie zu und winkte der Hand vor ihr, aber sie reagierte nicht.

"Offensichtlich hat die Kleine nicht richtig aufgepasst," sagte Schwester Elizabeth mit einem schiefen Lächeln, als sie Johns Aufmerksamkeit auf das Kind sah. "Oh, und sie können uns nicht sehen, für die Schüler sehen die Fenster wie eine von hinten beleuchtete weiße Tafel aus," erklärte sie, während John seine Aufmerksamkeit wieder Sherris Zimmer zuwandte.

"Sie scheinen Sherri Aufmerksamkeit zu schenken," bemerkte John.

"Oh ja, sie mögen es, wenn Fräulein Sherri ihre reguläre Lehrerin vertritt. Ihre reguläre Lehrerin hatte dieses Jahr gesundheitliche Probleme. Wir waren froh, dass Fräulein Sherri wieder da war, um zu helfen. Sie kann so gut mit Sprachen umgehen. Sie kann für verschiedene Klassen einspringen." Während sie zusahen, läutete eine Glocke. Die Klasse wurde aufgeregt, blieb aber auf ihren Plätzen sitzen.

"Sehr gut heute, Klasse," sagte Sherri zu ihnen. "Fräulein Stacy, können sie nach dem Unterricht noch einen Moment bleiben und mir mit meinem Umhang helfen?" Das junge Mädchen nickte. "Sehr gut, der Unterricht ist beendet." Die jungen Mädchen standen alle auf, machten einen Knicks vor Sherri, zogen ihre Mützen und Handschuhe an, nahmen ihre Sachen und gingen ordentlich zur Tür hinaus. Alle bis auf zwei Mädchen, die warteten, bis die anderen den Raum verlassen hatten, bevor sie aufstanden. "Ja, Fräulein Valerie?"

"Ich warte auf Stacy," antwortete das Mädchen. Sherri schaute streng entlang ihrer Nase auf das Mädchen. "Entschuldigen sie, Fräulein Schneider." Das Mädchen knickste. "Ich warte auf Fräulein Stacy," sagte sie mit einem weiteren Knicks.

"Sehr gut, Fräulein Valerie." In der Zwischenzeit sammelte das andere Mädchen die Sachen von Sherri ein. "Danke, Fräulein Stacy," sagte Sherri, während sie ihre Arme durch die Innenärmel ihres Umhangs fädelte. John konnte jetzt sehen, dass zu Sherris äußerer Hülle mehr gehörte als nur das Capelet. Nachdem sie aufgestanden war, begann Stacy damit, eine innere Hülle auf Sherris Rücken zuzuknöpfen, bevor sie mit dem Capelet begann. Das Mädchen musste kräftig ziehen, damit sich die Knöpfe und Knopflöcher trafen, und hatte dann Mühe, die Knöpfe durch die engen Löcher zu bekommen. Sie ließ die obersten paar Knöpfe offen und ging dann zu Sherris Hut. Wie am Dienstag hatte auch Sherris Hut einen langen Schnabel, der ihr Gesicht bedeckte, aber darüber hinaus gab es eine enge Schale, die ihren Kopf vollständig bedeckte, so dass nur Sherris Gesicht unbedeckt blieb, das aber von der langen Krempe des Hutes verdeckt wurde. Als der Hut aufgesetzt war, sah John, dass ein Teil davon unter Sherris Kragen steckte, und das junge Mädchen knöpfte ihn zu. Jetzt war es Zeit für den Muff. Das junge Mädchen hielt einen Riemen hoch, und Sherri beugte sich in der Taille, so dass das Mädchen ihn über ihren Kopf und um ihren Hals legen konnte. Dann führte das junge Mädchen einen weiteren Riemen um Sherri und hielt inne, um noch einmal an Sherris Halsband herumzufummeln, bevor sie den Riemen herumführte und ihn am Muff befestigte. Sherri setzte sich, öffnete die Schublade des Lehrerpultes, zog etwas heraus, das an einer kurzen Kette befestigt war und reichte es dem Mädchen. Sie öffnete den Reißverschluss des Muffs und steckte dann ihre Hände in die offenen Enden. Das Mädchen steckte den Schlüssel, um den es sich offensichtlich handelte, in den oberen Teil von Sherris Muff und drehte ihn. "Noch eine Raste bitte, Fräulein Stacy," sagte Sherri und das Mädchen drehte den Schlüssel noch ein wenig weiter. "Danke, Fräulein Stacy."

"Brauchen sie ihre Kandare, Fräulein Schneider?" fragte Stacy und zog mit dem Schlüssel ein Stück Stoff aus dem oberen Teil von Sherris Muff.

"Wie lauten die Regeln, Fräulein Stacy?"

"Eine Dame ist auf Reisen immer gezäumt, es sei denn, ihr Begleiter wünscht etwas anderes," rezitierte das junge Mädchen.

"Nun, ich glaube nicht, dass ich jemals einen Knebel tragen werde," erklärte Valerie.

"Seien sie nicht albern, Fräulein Valerie," erwiderte Stacy. "Wir haben erst letztes Wochenende mit den Kandaren deiner Mutter gespielt und du hast gesagt, du kannst es nicht erwarten, bis du alt genug bist, um eine eigene zu haben." Stacy lachte über ihre schmollende Freundin.

"Das ist genug, Mädchen," sagte Sherri. "Machen sie mich bitte fertig, Fräulein Stacy. Ich muss nachsehen, ob mein Gast vielleicht noch da ist." Stacy schob das Bündel unter Sherris Kapuze und drückte zu. John konnte sehen, wie sich Sherris Kopf hin und her bewegte, bevor das Mädchen ihre Hände entfernte.

"Auf Wiedersehen, Fräulein Schneider," sagten die beiden Mädchen, knicksten und eilten zur Tür hinaus. Sherri stand auf und knickste hinter ihnen her, dann richtete sie sich auf und ging zur Tür hinaus.

"Wir müssen jetzt gehen, wenn sie Fräulein Sherri abholen wollen, um sie zurück nach St. Sybil's zu begleiten," sagte Schwester Elizabeth. John nickte nur und versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was er gerade gesehen hatte. Er folgte der Schwester zurück in den Haupt-Sicherheitsraum.

Ein paar Augenblicke später wurde ein Mädchen von St. Sybil's in den Raum gelassen und folgte John und Schwester Elizabeth aus dem Gebäude. "Ich gestatte ihnen, Fräulein Sherri zurück ins Mutterhaus zu begleiten, Mr. Scott," sagte Schwester Elizabeth, als sie wieder in St. Maura's eintrat. Sherri war bei Schwester Elizabeth stehen geblieben und drehte sich um, um der Frau zu folgen, als John sich an das Funkgerät in seiner linken Hand erinnerte.

"Sherri?" Er sprach, nachdem er das Gerät ausgelöst hatte. Sherri erstarrte an Ort und Stelle und drehte sich dann langsam um. John trat näher an sie heran und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie zitterte kurz, und John konnte sehen, wie sie ihre Arme nach ihm ausstreckte, aber gefangen in ihrem Muff, wurden ihre Hände und Arme von den Riemen kurz zurückgezogen. Sie blieb stehen und stampfte mit dem Fuß auf den Boden, und John konnte hören, wie sie ein angewidertes Schnauben ausstieß. Sie schien ihre Fassung wiederzuerlangen und knickste vor John. "Ich habe dir ein paar Minuten beim Unterrichten zugesehen. Du bist sehr gut, und deine Schüler scheinen dich sehr zu mögen," sagte John fröhlich und wünschte, er könnte ihr Gesicht sehen oder wenigstens mit ihr reden, aber die aufgestülpte Haube verbarg ihren Kopf völlig. Sherri schien etwas aufrechter zu stehen und knickste erneut vor ihm, diesmal noch tiefer. "Vielleicht sollten wir gehen. Ich weiß, dass du eine Art Zeitplan hast, aber vielleicht können wir zurück zum, ähm, sie nannte es das Mutterhaus, gehen, und vielleicht können wir ein wenig reden." Sherri nickte, knickste erneut und begann, den Weg hinunter zu gehen. John fragte sich, woher sie wusste, wohin sie ging, bis ihm die großen Steine auffielen, die den Weg säumten. Sie schienen zu variieren. John bemerkte, dass es alle paar Schritte andere Steine in anderen Mustern gab. Bald waren sie wieder an der Mauer, und Mr. Aturia ließ sie, nachdem er Sherri mit einem Gerät gescannt hatte, wieder nach St. Sybil's durch. Sherri schien schneller zu werden, als sie den, wie John wusste, anderen Weg zurück zum Mutterhaus einschlugen, und Sherris Beine arbeiteten schnell bei ihren kurzen Schritten. Dennoch hatte John wenig Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Der Rückweg zum Mutterhaus dauerte sogar etwas länger als der Weg zur Mauer mit Schwester Elizabeth. John vermutete, dass die Mädchen nicht alle Wege kannten, die die Ausbilder kannten. Während sie liefen, hatte John Zeit, sich umzusehen. Er sah in der Ferne, dass in einem Bereich eine Gruppe von Menschen an einem Pflanzbeet arbeitete. John nahm an, dass sie die Sommerblumen ausreißen und für den Winter neu mulchen würden. Er fand es seltsam, dass sie ganz in weiß gekleidet waren, einschließlich ihrer Köpfe. Als der Wagen um eine Ecke bog, hätte John schwören können, dass die Ponys - die Tiere waren viel zu klein, um Pferde zu sein, wie er zuerst dachte - auf zwei Beinen liefen.

Als sie oben an der Treppe ankamen, konnte John hören, wie Sherri schwer atmete, da sie mit ihrem geknebelten Mund gezwungen war, nur durch die Nase zu atmen. Er wollte ihr gerade die Tür öffnen, als sie sich von selbst öffnete. Im Empfangsbereich sprach John mit dem Mädchen an der Rezeption. "Ähm, können Sherri und ich uns irgendwo unterhalten?" fragte John. "Ich schätze, sie muss ein paar ihrer Sachen loswerden?" Ihm fehlten die Worte. Hätte er versuchen sollen, Sherri aus ihrem Hut und dem Knebel zu befreien? Beim letzten Mal konnte er ihr wenigstens helfen, ihre Hand zu befreien, zumindest für einen Moment.

"Einen Moment, Sir", sagte das Mädchen, drehte sich um und tippte auf einer Tastatur. Wenige Augenblicke später betrat eine andere Schwester den Raum. "Fräulein Sherri! Ich hoffe, ihr Unterricht ist gut verlaufen." Sherri nickte und knickste vor der Frau.

"Ich habe mich gefragt, ob Sherri und ich uns irgendwo kurz unterhalten könnten," sagte John zu der Frau.

"Ah, sie müssen Mr. Scott sein," sagte die junge Frau und musterte John von oben bis unten. "Entschuldigen sie, ich bin Fräulein Ririka, Fräulein Sherris Japanisch-Lehrerin," sagte die kleine orientalische Frau mit einem Knicks. " Fräulein Sherri hat von ihnen gesprochen. Es tut mir leid, aber ich wurde angewiesen, Fräulein Sherri in ihren Schlafsaal zurückkehren zu lassen, sobald sie zurück ist." Die Frau wandte sich an Sherri.

“あなたはクリーニングが待たれています Miss Sherri. 準備するあなたの寮部屋へのリターン。”


sagte in einer Sprache, von der John annahm, dass es Japanisch war. Sherri versteifte sich, verbeugte sich vor der Frau, hielt inne, verbeugte sich vor John und hielt inne. "Es tut mir leid, dass sie heute nicht viel Zeit mit unserem Fräulein Sherri verbringen konnten. Ich habe gehört, dass sie eine Lehrerin in St. Maura's vertreten hat. Vielleicht möchten sie sie am Sonntagnachmittag noch einmal besuchen. Fräulein Sherri wird an einer Vorführung teilnehmen, und ich bin sicher, sie würde sich freuen, wenn sie dabei wären." Sherri, die immer noch dastand und hoffte, noch ein wenig länger in Johns Gesellschaft zu sein, stampfte mit dem Fuß auf und schüttelte den Kopf. "Kommen sie, Miss Sherri, ich bin sicher, dass Mr. Scott sich über ihre Vorführung freuen würde, und sie müssen sich jetzt auf ihr Zimmer begeben, um sich vorzubereiten."

"Auf Wiedersehen Sherri, wir sehen uns am Sonntag." John gab dem Mädchen einen Klaps auf den Arm, das einzige, was ihm einfiel. Sherri blieb noch einen Moment stehen, dann verbeugte sie sich, knickste noch einmal vor den beiden und ging schmollend in ihren Schlafsaal.

"Ich begleite sie gerne zur Vorführung am Sonntag. Holen Sie mich bitte hier ab, so gegen drei Uhr?" sagte Ririka.




John schritt am Samstagmorgen durch Colbys offene Bürotür. "Machen sie die Tür zu, wenn sie wollen, John," sagte Colby und blickte von seinen Notizen auf. "Danke, dass sie heute Morgen gekommen sind." Es hatte heute Morgen geschneit, der erste Schnee der Saison, und John war im-mer noch kalt. "Setzen sie sich, wir fangen gleich an."

"Haben sie Susan heute Morgen gesehen?" fragte John und setzte sich. Der Geruch des Mädchens durchdrang den Raum.

"Nein. Warum?"

"Ich rieche sie nur hier," sagte John und testete erneut die Luft.

"Nein, sie ist seit Donnerstag nicht mehr hier gewesen," sagte Colby zu einem verwirrten John. "Die Sitzungen am Samstag sind normalerweise etwas intensiver als die in meinem Büro außerhalb," fuhr Colby fort.

"Also, was ist das heutige Thema?"

"Ich habe mich gefragt, wann sie zum ersten Mal getötet haben," fragte Colby mit flacher Stimme. Für einige Augenblicke herrschte Stille im Raum.

"Was meinen sie?" fragte John im Stehen, sein Herz schlug schnell, als er begann, durch den Raum zu gehen.

"Was denken sie, was ich meine, John?"

"Sind sie sicher, dass Susan heute nicht hier war?" fragte John.
"Ich habe Susan seit gestern im Speisesaal nicht mehr gesehen, aber wechseln sie nicht das Thema," sagte Colby freundlich, aber bestimmt, als John aufstand und begann, durch den Raum zu gehen. Als John sich den Wänden mit den Bücherregalen näherte, wurde Susans Geruch stärker. Er schaute zu Colby hinüber und fragte sich, was da vor sich ging, dann nahm er die Bibliotheksleiter und kletterte hinauf. Die Regale gingen nicht bis zur Decke, sondern hatten Leisten, die einige Zentimeter darunter endeten. "Was haben sie vor, John?" fragte Colby verwirrt und besorgt angesichts dieser seltsamen Aktion. Dort, eingeklemmt über den Bücherregalen, lag Susans nackter Körper, verdeckt von der hohen Leiste. Es sah so aus, als hätte jemand viel Kraft aufgewendet, um sie zu zerbrechen, um sie in einen so kleinen Raum zu zwängen. Johns Adrenalinspiegel stieg, als er ihr ruhiges, friedliches Gesicht betrachtete, ihre Beine in einem seltsamen Winkel abgebogen, um um die Ecke zu passen, und ihre Arme angewinkelt, um hinter der Leiste versteckt zu sein. John streckte die Hand aus und riss mit seiner adrenalingeladenen Wut die Leiste von der Vorderseite des Bücherregals ab und legte das Mädchen vor Colby frei. Der schockierte Gesichtsausdruck von Colby verriet John, dass er nicht derjenige war, den John töten wollte.





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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:23.02.22 20:57 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman,

solange Ihr in die Geschichte keine Gegenstände aus intelligenten Birnbaumholz einbaut bin ich bei Euch...

...und Danke für den neuen Teil der Geschichte!

Tizio

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Tizio am 23.02.22 um 23:42 geändert
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New in Town – eine neue Welt Kapitel 7A


Der Geruch des Todes fehlte; sie konnte noch nicht lange hier gewesen sein. John blickte zurück auf Susans heiteres Gesicht und fiel fast von der Leiter, als sie sich vor ihm zusammenkrümmte. "Spielverderber," spuckte Susan aus, als ihre Augen aufsprangen. John sah mit offenem Mund zu, wie sich ihre Glieder zu bewegen und auszustrecken begannen. Er sah, dass sie zwar in unmenschliche Richtungen gebogen war, aber alle Winkel, in denen sich ihr Körper befand, waren an den Gelenken. Ihre Arme streckten sich, sie richtete sich auf und schwang ihre Beine über die Seite. John sah zu, wie sie sich entfaltete, immer noch auf der Seite liegend, die Beine vor den Büchern baumelnd. Sie rutschte von der Oberseite des Bücherregals, stellte sich auf eines der mittleren Regalbretter und griff zurück, um ihr Kleid zu holen, das sie benutzt hatte, um ihren Körper vor den raueren Stellen ihres Verstecks zu schützen. Susan sprang leichtfüßig vor den beiden sprachlosen Männern auf den Boden, schlüpfte in das enge, leichte Kleid, streckte John die Zunge heraus und machte sich auf zur Tür.

Gerade als sie die Tür erreichte, gab es einen dumpfen Schlag, als Colby seinen Verstand zusammennahm und einen Schalter auf seinem Schreibtisch umlegte. Susan zog erfolglos an der Tür. "Würden sie sie bitte aufhalten, bevor sie es hinaus schafft, John?" sagte Colby mit ruhigerer Stimme, als es sein Gesichtsausdruck vermuten ließe. John stieg von der Leiter herunter und ging auf das Mädchen zu, das etwas aus einer Tasche ihres Kleides zog und begann, an der Tür zu arbeiten. In der kurzen Zeit, die John brauchte, um den Raum zu durchqueren, hatte Susan die Tür geöffnet, und John musste sich beeilen, sie wieder zuzuschlagen. Sie sah ihn einen Moment lang an, verschränkte die Arme und schmollte, dann stürzte sie sich auf einen der gepolsterten Sessel. Sie landete leichter, als John geglaubt hätte, rollte sich zusammen, streckte John wieder die Zunge heraus und schmollte weiter.

Inzwischen war Colby am Telefon. "Bitte suchen Sie Mrs. Henderson und lassen sie sie sofort in mein Büro kommen," sagte er und legte auf. Er schien seine Gelassenheit wiedergefunden zu haben. "Nun, Susan, das ist eine unerwartete Überraschung."

"HUMPH", war Susans einzige Antwort, die sich noch enger und kleiner im Stuhl zusammenrollte.

"Wie lange hast du dich schon da oben versteckt?"

"Scheiß drauf", war Susans einzige Antwort, und sie drückte sich an ihre Knie.

"Wozu die Eile, Doktor Colby? Ich mag es nicht, wenn man mich einberuft," verlangte Lily, als sie den Raum betrat. Sie folgte Colbys Blick und sah Susan und die zerbrochenen Regale. "Wir werden das später besprechen," sagte sie zu Colby. "Komm mit, Susan," sagte sie mit einer seltsamen Stimme. Susan sah aus, als wollte sie sich noch fester zusammenrollen, stand dann aber doch auf und folgte der alten Dame aus dem Büro.

"Dieses Mädchen wird noch mein Tod sein," sagte Colby und rieb sich das Gesicht. John kletterte wieder hoch, um das Versteck des Mädchens zu inspizieren. Er konnte sehen, dass jemand, offensichtlich Susan, irgendwie Lücken in einige der Stützen geschnitzt hatte, um ihre seltsam verdrehten Gliedmaßen unterzubringen.

"Wie konnte sie da oben hineinpassen?" fragte John laut.

"Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten," sagte Colby, "aber ich habe es gesehen. Susan hat an vielen ihrer Gliedmaßen Doppelgelenke, mit Ausnahme derer, an denen sie mindestens dreifach gelenkig ist. Ich habe gesehen, wie sich das Mädchen streckt und bewegt, und sie sieht aus, als wäre sie aus Gummi, aber ich hätte nie erwartet, dass sie sich da oben verstecken kann."

"Nun, es sieht so aus, als hätte sie es schon eine Weile geplant. Jemand hat die Lücken so zurechtgeschnitten, dass sie hineinpasst." Colby kam herüber, und John stützte ihn, als er auf die Leiter kletterte und selbst einen Blick darauf warf. "Tut mir leid wegen ihres Bücherregals," sagte John und betrachtete die zerbrochene Leiste auf dem Boden.

"Ich mache mir keine Sorgen um das kaputte Bücherregal," erklärte Colby ihm. "Ich mache mir Sorgen um gebrochene Vertraulichkeiten." Er schüttelte den Kopf. "Ich entschuldige mich, John. Ich habe die Geschichten über ihre erstaunliche Nase nicht ernst genommen. Was glauben sie, wie lange sie da oben war?"

"Heute? Ungefähr eine Stunde oder so," erklärte John ihm.

"Das würde Sinn machen. Ich weiß, dass sie heute Morgen beim Frühstück war." John sah ihn an. "Ich versuche, sie im Auge zu behalten, aber sie hat die Tendenz zu verschwinden, wie sie ja wissen. Eigentlich habe ich mich gefragt, wie lange sie schon mein Bücherregal als Versteck benutzt."

"Ich glaube nicht, dass es schon lange war," sagte John zu ihm. "Ihr Geruch wäre im Raum deutlicher gewesen, und letzte Woche habe ich sie hier nicht so stark gerochen."

"Na, das ist doch schon mal was." Colby brummte, ging zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich mit einem Seufzer. "Besteht die Chance, dass wir jetzt weitermachen können? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in diesem Raum keine elektronischen Abhörgeräte gibt, und ich kenne auch keine anderen möglichen Verstecke, nicht dass ich da oben jemals etwas vermutet hätte."

John schwieg einen Moment lang. "Sie wollten etwas über meine erste Tötung wissen." John wiederholte die Frage. "Ich nehme an, sie sprechen nicht von den Zeltraupen, auf die ich als Kind getreten bin."

"Zeltraupen?" fragte Colby.

"Malacosoma americanum," antwortete John. "Das sind Raupen, die kleine zeltartige Nester in Bäumen bauen und Blätter fressen," erklärte er.

"Ah, ich glaube, wir haben sie als Beutelwürmer bezeichnet," erwiderte Colby. "Ich bin nicht in dieser Gegend aufgewachsen," erklärte Colby.

"Nun, Beutelwürmer sind wirklich etwas anderes, aber das ist eigentlich egal," sagte John.

"Also, warum haben sie sie getötet?" fragte Colby nach einer Pause.

"Ich war fünf Jahre alt," sagte John. "Gibt es wirklich ein Warum, wenn man fünf Jahre alt ist?"

"Okay, es muss ihnen etwas bedeutet haben, dass sie sich so lange daran erinnern konnten," sagte Colby und lehnte sich zurück. "Vielleicht die Methode?"

"Nun, ja, das wäre das, was mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist."

"Und wie haben sie die Plagegeister beseitigt?"

"Nun, einer meiner Spielkameraden sagte, wenn man richtig auf sie tritt, schießen ihnen die Eingeweide aus dem Kopf," sagte John mit einem reumütigen Gesicht.

"Und hatte ihr kleiner Freund recht?"

"Ja, mit ein bisschen Übung konnte man es manchmal schaffen, und es gab jede Menge Raupen, an denen man üben konnte."

"Und daran erinnern sie sich bis heute?"

"Nun, ich habe mich daran erinnert, als sie ihre Frage gestellt haben."

"Sie haben sich daran erinnert, als sie meiner Frage ausweichen wollten," erwiderte Colby.

"Ja, das ist wohl auch richtig." John lächelte.

"Na gut, die erste Beute, die mächtige Raupe," erwiderte Colby. "John Scott, Raupenjäger," sagte er mit einer tiefen Ansagerstimme.

"Ich schätze, das war nicht das, wonach sie gesucht haben," sagte John nach einem Moment.

"Viele Dinge, die in unserer Kindheit passieren, können uns als Erwachsene beeinflussen," erklärte Colby. "Ein Fünfjähriger, der mit Insekten spielt, gehört allerdings selten dazu, es sei denn, es steckt mehr dahinter?" fragte er. John schüttelte den Kopf. "Sie wollten also nur meiner Frage ausweichen."

"Ja, ich denke schon."

"Na gut," sagte Colby. "Vielleicht sollten wir unsere Diskussion auf Wirbeltiere beschränken."

John holte tief Luft. "Erste Tötung," sagte John und hielt inne. "Nun, ich schätze, es wäre ein Frosch gewesen," sagte John.

"Frosch," bestätigte Colby und kritzelte auf seinen Notizblock.

"Frosch," wiederholte John.

"Und war dieser Frosch hier oben in den Staaten oder unten im Süden?" fragte Colby ein wenig irritiert über Johns beharrliches Ausweichen vor der Frage. "Ist doch egal. Okay, Biologenjunge, lassen sie uns eine neue Grenze setzen und Warmblüter auf die Liste setzen."

"Nun, deshalb habe ich den Frosch ja auch getötet," fuhr John grinsend fort.

"Warmblüter?" sagte Colby. "Erinnern sie sich." Er versuchte, das Gespräch voranzutreiben.

"Warmblütig." John bestätigte. "Es war ein Faultier."

"Ein Faultier?"

"Ein Bradypus variegates," bestätigte John und lächelte innerlich über sein kleines Spiel, den Psychologen zu ärgern.

"Danke für den Lateinunterricht, John, aber gewöhnliche Namen reichen auch aus."

"Richtig," sagte John.

"Gibt es irgendwelche Details, die sie uns mitteilen möchten?" sagte Colby forschend und versuchte, die Kontrolle über das Gespräch wiederzuerlangen. John schien ein wenig darüber nachzudenken.

"Erinnern sie sich an den Frosch?" fragte John und versuchte sein Bestes, ein ernstes Gesicht zu machen.

"Der, über den wir gerade vor dem Faultier gesprochen haben." Colby lächelte und nickte. "Ja, ich erinnere mich." Ein Hauch von Irritation kam durch. "Ich nehme an, dass es da eine Verbindung gibt."

"Natürlich," sagte John ernst.

"John, das wird alles viel besser und wahrscheinlich auch ein bisschen schneller gehen, wenn sie einfach ihre Geschichte erzählen. Ich entschuldige mich dafür, dass ich nichts über ihre Erfahrung mit dem Frosch hören wollte. Das Erlebnis mit Susan hat mich ein wenig verstört."

"Tut mir leid. Wie auch immer, ich war mit ein paar anderen Kindern unterwegs, und wir haben Pfeilgiftfrösche gejagt. Sie haben mir beigebracht, wie man das Gift extrahiert und die Pfeile beschichtet. Ich musste ein paar Tage lang mit einem Blasrohr üben, bis ich so genau war, dass sie mich damit auf die Jagd gehen ließen, aber das war unsere erste gemeinsame Tötung. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass das Siegesmahl großartig war, aber man müsste schon Faultiere gegessen haben, um das wirklich zu verstehen."

"Und wann war das?" fragte Colby, dessen Interesse wieder etwas geweckt war. "Wie alt waren sie?"

"Das war ziemlich früh, kurz bevor ich Errat traf. Ich würde schätzen, dass ich etwa neun oder zehn war."

"Und wie haben sie sich bei all dem gefühlt?" John dachte eine Weile nach.

"Zuerst fühlte ich mich," John machte wieder eine Pause, "nützlich, das ist wohl das Beste, was mir einfällt."

"Zuerst?" fragte Colby, und John nickte. "Und das hat sich geändert?" Wieder ein Nicken. Sie saßen einen Moment lang schweigend da.

"Ja, es hat sich geändert. Wie ich schon sagte, gab es ein Siegesmahl, aber eigentlich haben nur wir Kinder etwas von der Beute gegessen. In diesem Dorf war es nicht so schwer, an Essen zu kommen, und obwohl es Fleisch war, war es Faultier. Später fand ich heraus, dass es einige Leute gibt, die es kochen können und es gut schmecken lassen, aber die Frauen in diesem Dorf hatten diese Fähigkeit nicht. Am Ende war es ziemlich enttäuschend." Wieder Schweigen, dieses Mal länger.

"Wie ist es mit einem Messer? Was war ihr erstes lebendes Ziel?" fragte Colby schließlich.

"Das war ein bisschen erfolgreicher. Das war eine Boa."

"Eine Boa Constrictor? Die Schlange?"

"Yeah."

"Und?"

"Sie war viel leckerer."

"Keine kleinen Kinder gerettet oder sie davon abgehalten, einen Dorfbewohner zu fressen?" fragte Colby kichernd.

"Nein, aber ich habe für meinen ersten Wurf Ärger bekommen. Es waren zwei von ihnen. Zum Glück habe ich sie mit meinem ersten Messer verfehlt, bevor Errat mir sagte, ich solle die eine nicht töten."

"Und warum sollte man die eine nicht töten?"

"Es war ein Weibchen. Das Männchen hatte gerade die Eier befruchtet, die sie gerade gelegt hatte."

"Also haben sie das Männchen getötet."

"Ja, das Weibchen war im Dorf dafür bekannt, dass es sehr fruchtbar ist. Ein Männchen kann die Eier vieler Weibchen befruchten, aber wenn man das Weibchen tötet, dann..." John hielt inne. Er schien immer nervöser zu werden, während er seine Geschichten erzählte.

"Keine Eier mehr," beendete Colby für ihn. Sie saßen wieder schweigend da.

"Ich schätze, das ist auch nicht gerade das, wonach sie gesucht haben," sagte John mit einem tiefen Atemzug. Colby blieb stumm. "Eigentlich war es auf dem Weg in eine größere Stadt, zu einer Landebahn, um mich in mein zweites Jahr am College zurückzuschicken," sagte John und schloss die Augen.
"Es war eine dreitägige Reise, und wir waren ungefähr auf halbem Weg durch den zweiten Tag, als die Soldaten uns anhielten." Er holte tief Luft und hielt inne. "Wir hatten alle die Geschichten gehört. Die Regierung sagte, es handele sich um eine kleine Gruppe von Rebellen, aber sie trugen die gleiche Uniform wie die anderen Regierungssoldaten. Sie waren zu viert in einem alten Jeep, aber ihre AK47 waren echt genug. Zuerst dachten wir, sie würden uns nur nach unseren Papieren und vielleicht einem kleinen Bestechungsgeld fragen und wir könnten weiterfahren. Es wäre nicht das erste Mal, Mama und Papa waren ziemlich bekannt und normalerweise ließen sie uns in Ruhe. Sie zogen Errat aus unserer kleinen Gruppe und rammten ihm den Kolben eines Gewehrs in den Bauch. Das war das erste Anzeichen dafür, dass die Dinge nicht gut liefen. Ein weiterer Kolben auf den Kopf, und er lag am Boden und blutete."
John hielt eine Weile inne.
"Es war von Vergewaltigung die Rede, und der Finger des Soldaten drückte immer fester auf den Abzug," fuhr John fort und hielt wieder inne. "Ich erinnere mich an die plötzliche Stille. Wie all die Beleidigungen, das Geschrei und das Lachen plötzlich aufhörten, als der Soldat einfach stehen blieb. Es schien wie eine Stunde zu vergehen, während sie alle auf das Messer in seiner Kehle starrten." John zitterte jetzt ein wenig.
"Ich kann immer noch das Blut sehen, das an seiner Brust herunterlief. Ich schätze, danach ging es nur noch um Selbsterhaltung. Ich habe dem Wächter, der meine Mutter festhielt, in die Niere gestochen, er stand direkt neben mir, vielleicht haben sie mich nicht als große Bedrohung angesehen, ich weiß es nicht. Errat hatte mir beigebracht, wie ich einen Mann ausschalten konnte, wenn es nötig war. Es war ein schneller Stoß, und ich konnte einen der anderen mit einem Wurf leicht erwischen." John kaute einen Moment auf seiner Hand, während seine Augen zu tränen begannen. "Nicht meine beste Darbietung, aber ich wusste, dass ich groß zielen musste, ich habe ihn in den Bauch getroffen."
John holte ein paar Mal tief Luft, bevor er fortfahren konnte.
"Der letzte hätte uns natürlich umgebracht, ich hatte keine Messer mehr und er hat sein Gewehr geholt. Zum Glück war Errat nicht so schwer verletzt, wie ich gedacht hatte." John hielt wieder inne.
"Es war ein schwieriger Wurf aus der Bauchlage." John nickte. "Und der Mann ist einfach zusammengebrochen wie eine Marionette, deren Fäden durchgeschnitten wurden." John schniefte. "Mom, nachdem sie sich den Soldaten angesehen hatte, der sie festgehalten hatte, eilte zu dem, den ich in den Bauch getroffen hatte. Er stöhnte und wälzte sich auf dem Boden und hielt das Messer. Mom war großartig in der Triage," sagte John mit einem Hauch von Stolz, der sich mit der Traurigkeit und dem Schrecken in seiner Stimme mischte.
"Dad war sofort bei ihr und rief mir zu, ich solle den Verbandskasten aus unserem Wagen holen." John sah zu Boden. "Er hat es nicht geschafft," sagte er zu Colby. "Er hat zu viel Blut verloren, diese Messer machen eine ziemlich große Wunde, und ich hatte ein bisschen Adrenalin hinter diesem Wurf," sagte er mit einem etwas reumütigen Lächeln.
"Ich wollte nach Errat sehen und er bat mich, sein Messer zu holen." John gluckste. "Ich weiß, dass er meine Eltern respektiert, ja sogar geliebt hat, aber er hat nie verstanden, warum sie einem Mann helfen wollten, der sie gerade umbringen wollte."
Er hielt wieder inne.
"Ich habe Errat geholfen, die Leichen in den Jeep zu laden, und als der letzte gestorben war, haben wir auch ihn hineingeladen. Errat fuhr den Jeep an den Straßenrand und zündete ihn an. Wir räumten den Rest des Geländes in aller Stille auf. Meine Eltern waren stinksauer." John flüsterte fast.
"Sie hatten ihr Leben damit verbracht, Menschen zu helfen, sie am Leben zu erhalten, nur damit ihr Sohn drei von ihnen vor ihren Augen ermordet." Jetzt flossen die Tränen.
"In jenem Jahr bin ich in den Ferien nicht mehr nach unten gegangen, und ich habe sie bis zum Abschluss nicht mehr gesehen. Ich schätze, ich sollte froh sein, dass sie deswegen gekommen sind." John wischte sich die Tränen weg.
"Ich ging mit ihnen zurück und verbrachte dort ein paar Monate, bevor ich für meinen Master zurückging. Das war das letzte Mal, dass ich einen von ihnen gesehen habe." John hielt wieder inne.
"Ich glaube, ich habe mich richtig in mein Studium gestürzt und durchgearbeitet. Ich habe einige meiner Professoren überredet, mich in speziellen Einzelkursen unterrichten zu lassen, damit ich alle erforderlichen Punkte schnell erwerben konnte. Sie haben sich gewundert, warum ich damals keine Freunde an der Uni hatte. Ich hatte im letzten Jahr keine Zeit für irgendetwas." John hielt wieder inne.
"Unsere Briefe wurden immer weniger formell, die zwischen meiner Mutter und mir," erklärte John. "Also habe ich mich gefragt, was ich ihr wohl in meiner letzten Antwort gesagt haben könnte, das sie davon abgehalten hätte, zu meinem Masterabschluss zurückzukommen," sagte John und atmete noch einmal tief durch.
"Ich schätze, es war nicht wirklich der Brief. Ich habe mehrere Tage gebraucht, um herauszufinden, wo sie zuletzt gewesen waren, und um den Transport zu organisieren." John blieb mit geschlossenen Augen stehen und schaukelte in seinem Stuhl, und beide saßen eine Weile schweigend da.

Sie gingen gemeinsam in den Speisesaal und begaben sich schnell in den privaten Speisesaal. John sah, wie Colby Lily ansah und den Kopf schüttelte, und zu Johns Überraschung waren sie ungestört. "Was macht Lily schon wieder hier?" fragte John nach der Hälfte des schweigenden Essens.

"Sie ist an den meisten Samstagen hier, besonders seit Susan hier ist," erklärte Colby ihm. "Sie ist die Einzige, die zu dem Mädchen durchzudringen scheint. Zumindest scheint es so. Ich weiß nicht, ob Susan wirklich zuhört oder ob Lily nur "DIE STIMME" bei ihr anwendet, damit sie sich benimmt."

"Worum geht es da eigentlich?"

"Was?"

"DIE STIMME", versuchte John Colby zu imitieren.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, aber irgendwie kann sie Leute dazu bringen, das zu tun, was sie will, indem sie einfach mit ihnen spricht. Jedenfalls scheint es bei Susan zu funktionieren, zumindest für eine kurze Zeit. Manchmal haben wir montags eine halbwegs erfolgreiche Sitzung," sagte Colby mit einem Lächeln.

Zufrieden damit, dass ihre heutige Sitzung John nicht wieder in einen manisch-depressiven Zustand versetzt hatte, vereinbarte Colby ein weiteres Treffen am Dienstag und schickte John auf den Heimweg.





An diesem Abend, während John sich im Schlaf wälzte, in einem sehr privaten Arbeitszimmer in Evergreen Meadows:

"Sie haben von all dem gewusst?"

"Einiges davon, ja. Aber nicht wirklich alle Details."

"Und sie werden trotzdem mit Ihren Plänen weitermachen."

"Was wollen sie damit sagen, Doktor?"

"Glauben sie nicht, dass dieser Mann schon genug durchgemacht hat?"

"Ich werde ihn nicht zwingen, wenn sie das meinen. Ich werde ihm nur Möglichkeiten geben, und er wird sich dann entscheiden."

"Gelegenheiten!" Er spuckte, und ein vermummtes Dienstmädchen kam schnell und wischte den Boden auf. Er winkte sie angewidert weg, aber die Dienstmädchen konnte seine Bewegung nicht wahrnehmen. "Als ob sie ihm eine echte Wahl lassen würden."

"Als ob irgendjemand von uns eine echte Wahl hätte."

"Ähm," stöhnte Colby.

"Und offen gesagt, Doktor, sie wissen nicht einmal die Hälfte von dem, was er durchgemacht hat."

Der Arzt schüttelte den Kopf. "Und sie wissen es?" fragte er. "Was ist mit dem Tod seiner Eltern?"

"Was soll damit sein?"

"War das wirklich nötig?"

"Denken sie, ich habe das arrangiert?"

"Haben sie das nicht?"

"Ich hatte noch eine kleine Hoffnung, dass sie noch ein Kind bekommen würden."

"Es geht immer um die Verbesserung der Art, nicht wahr?"

"Was gibt es denn sonst noch?"

"Nun, wenn sie nicht für ihren Tod verantwortlich wären, würde John ihnen vielleicht wenigstens zuhören."

"Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht verantwortlich bin."

"Aber?"

"Ich sagte, ich habe es nicht arrangiert, Doktor. Das ist eine ganz andere Sache. Nein, ich fürchte, ich trage eine gewisse, wenn auch nicht die ganze Verantwortung für den Tod der Doktoren Scott."

"Sie sollten hoffen, dass John nichts davon erfährt."

"Ich glaube nicht, dass das ein Problem sein wird, solange er die ganze Geschichte hört. Und um den Verräter wurde sich gekümmert."

"Sie haben Verräter in ihrer kleinen Organisation?"

"Intrigen gibt es auf allen Ebenen, Doktor. Aber genug von John, ich habe gehört, dass sie mit Susan einige Erfolge erzielt haben."

"Ja, Lily, ihre Gespräche mit ihr scheinen ein wenig zu helfen."

"Ausgezeichnete Neuigkeiten, sie und John haben eine Menge gemeinsam und vielleicht eine gemeinsame Zukunft."

"Oh, ich dachte, sie hofften, dass John und Sherri..."

"Nicht diese Art von Zukunft, Doktor." Sie seufzte. "Dafür sind sie zu eng miteinander verwandt."




John war schnell aus der Tür, froh, die solidere Limousine zu sehen und nicht den Roadster vom letzten Mal. Als John am Samstagabend endlich schlafen konnte, schlief er sogar sehr gut. "Schön, dass du zum Frühstück wieder da bist, John," sagte Frank, als er vom Gehweg abfuhr. John schnallte sich schnell an. "Du siehst heute Morgen gut ausgeruht aus."

"Ja, ich glaube, ich habe letzte Nacht ziemlich gut geschlafen, danke," sagte John zu ihm. "Ich dachte, du hättest gesagt, dass Kaitlin heute mit uns kommt?"

"Gleich hinten," sagte Frank fröhlich, während er nach hinten griff und einen FAC tätschelte, der die Hälfte des Rücksitzes einnahm. Ein Hupen und eine schnelle Drehung des Lenkrads brachten ihn zurück in seine eigene Spur. "Triffst du dich immer noch mit diesem Colby?"

"Ja, dreimal die Woche," sagte John zurückhaltend.

"Meinst du, das hilft?"

"Vielleicht," wich John aus.



Der Eingang des Clubs war diese Woche nicht so überfüllt, und sie fuhren direkt vor die Tür. Die Parkassistenten öffneten den beiden Männern schnell die Autotüren, und auf ein Zeichen von Frank hin öffneten sie die hintere Tür und zogen Kaitlins FAC heraus. Frank kam um die Ecke und benutzte einen Anhänger an seinem Schlüsselbund, um den Männern zu ermöglichen, den Container zu öffnen. John sah zu, wie Kaitlin ihre Beine aus dem Container schwang, und Frank kam zu ihr, drückte einen Knopf auf einem Bedienfeld, das sich im FAC befand, und half ihr, aufzustehen. Sie erhob sich langsam, und der FAC, zumindest der Sitz, in dem Kaitlin gesessen hatte, erhob sich mit ihr und half ihr auf ihre hochhackigen Füße. "Danke, Frank," sagte Kaitlin mit einem Lächeln. John war etwas verwirrt, denn er hatte erwartet, dass sie einen einschränkenden Umhang mit Schleier und Knebel trug, wie Sherri, wenn sie reiste, aber Kaitlin trug einen Pelzmantel, zugegebenermaßen etwas einschränkend, aber nicht annähernd das, was Sherri unter diesen Umständen tragen würde. Sie gingen alle in die Lobby und übergaben ihre Mäntel dem Garderobenmädchen, wobei Frank helfen musste, die Verschlüsse von Kaitlins Pelzmantel zu öffnen, da er offenbar hinten geschlossen war und sie sie nicht erreichen konnte.



"Sie müssen der John Scott sein, von dem Frank so viel erzählt hat," sagte Kaitlin und reichte John ihre behandschuhte Hand, nachdem sie ihren Mantel ausgezogen hatte. "Es ist mir ein Vergnügen, sie kennenzulernen. Frank hat mir so viel über sie erzählt, aber er scheint einige der interessanteren Teile ausgelassen zu haben," sagte sie und musterte ihn von oben bis unten. John tat es ihm gleich, Kaitlin war eine gutaussehende Frau. Sie schien Anfang fünfzig zu sein, obwohl John sich ziemlich sicher war, dass sie etwas älter war als das, aber anscheinend nicht so eitel wie andere, denn ihr dunkles Haar war mit Grau gespickt. Ihr Duft war unter einem leichten blumigen Parfüm und einem überraschend starken erdigen Geruch, den John faszinierend fand, gemischt mit Seife, schwer zu erkennen. Ihre Absätze brachten sie auf Augenhöhe mit Frank, was ihr einen Blick von Macht verlieh, den die meisten Frauen, die John getroffen hatte, entweder nicht besaßen oder zu verbergen versuchten, aber ihre Kleidung ließ keinen Zweifel daran, dass sie eine Frau war.
Eng und einschränkend wie die meisten Frauenkleider, die John seit seiner Rückkehr gesehen hatte, waren sie so geschnitten, dass sie ihre Kurven zur Geltung brachten und ihr dennoch eine geheimnisvolle Anziehungskraft verliehen. Ihr weicher und glänzender butterfarbener Lederrock ging eng an ihren Beinen entlang bis knapp unter die Stelle, an der John annahm, dass ihre passenden knielangen Stiefel endeten, was ihren Schritt auf die erforderliche damenhafte Länge beschränkte. Sie trug eine eng anliegende, braun-butterfarben karierte Jacke, die mit einem Gürtel aus demselben Butterleder auf dem Rücken geschlossen wurde und ihre korsettierte Taille zur Geltung brachte. Die Jacke hätte ein mehr als bescheidenes Dekolleté gezeigt, wäre da nicht der enge Rollkragenpullover gewesen, den sie darunter trug und der am Hals mit einem einreihigen Perlenhalsband abgeschlossen war. Enge Handschuhe, die zum Rock, Gürtel und den Stiefeln passten, verschwanden unter den engen Ärmeln der Jacke, vervollständigten ihr Outfit und verbargen den Rest ihrer Haut unterhalb des Kinns. Alles in allem war ihr Ensemble zwar stilvoll und geschmackvoll, aber etwas weniger protzig als die übliche Frauenkleidung im Club.

"Ganz ruhig, Frau, vergiss nicht, wer dich nach Hause fährt," sagte Frank mit einem ernsten Ton und einem Grinsen im Gesicht.

"Apropos," sagte Kaitlin und nahm Johns Arm, als sie den Flur zum Speisesaal hinuntergingen. "Wird sein Fahrstil besser?"

"Mein Fahrstil ist in Ordnung," behauptete Frank und verteidigte sich.



"Sie scheinen ein wenig verwirrt zu sein, Mr. Scott," sagte Kaitlin, nachdem sie ihr Essen bestellt hatten. "Was scheint sie zu beunruhigen?"

"Nenn mich bitte John, Kaitlin." John hielt einen Moment lang inne, um zu überlegen, wie er seine Frage formulieren sollte. "Ich schätze, ich bin immer noch verwirrt von all den Regeln und dem Zeug für Frauen."

"Warum? Läuft hier etwas, das nicht sein sollte?" Frank sah sich kurz im Raum um.

"Nein, nicht hier, aber als Kaitlin in ihrem FAC war," erklärte John.

"Was ist damit?"

"Nun, wenn Sherri reist, trägt sie immer einen Umhang, einen Schleier und ist geknebelt oder gezäumt, oder wie auch immer man es nennt."

"Normalerweise wird es als Kandare bezeichnet. Ich schätze, die Leute halten das für höflicher," sagte Kaitlin und lächelte auf Johns Frage hin.

"Okay, aber warum musstest du nicht einen tragen?"

"Ah," nickte Frank, "das ist alles eine Frage des Gesetzes, also sollte ich wohl antworten. Weißt du, Kaitlin war bis vor kurzem eine Stufe 3. Als ich sie als Mitglied meines Haushalts anmeldete, wurde sie schließlich in Stufe 2 eingestuft, nachdem der Papierkram alle Kanäle durchlaufen hatte, aber ich schätze, das beantwortet deine Frage nicht wirklich." John schüttelte den Kopf.
"Nun, Kaitlin wurde in ihr FAC gesteckt, als sie sich noch auf meinem Anwesen befand, also auf Privatbesitz. Als wir sie hier im Club freiließen, befanden wir uns immer noch auf Privatgelände. Ein Level 2 oder 1 muss nur in der Öffentlichkeit eine Kandare tragen."

"Oh, also nachdem Sherri in ihre Limousine und ihr FAC am Bürgersteig einsteigt, muss sie eine Kandare tragen und alles andere, weil sie sich auf öffentlichem Grund befindet, auch wenn es nur für so kurze Zeit ist," sagte John mit dämmerndem Verständnis.

"Genau, obwohl ich vermute, dass der Richter wahrscheinlich von ihr verlangt, dass sie so gut wie immer eine Kandare trägt, wenn sie ihre Wohnung verlässt," erklärte Frank. "Ich weiß, ich würde es tun."

"Und ich kann dir versichern, dass mein Mantel ziemlich beengend ist," fügte Kaitlin hinzu.

"Und auf dem Rückweg wird er noch enger sein," fuhr Frank mit einem leichten Brummen fort.

"Ja, Frank nimmt mich nach dem Frühstück zum Gartencenter mit, und da es sich um einen öffentlichen Ort handelt, muss ich ordentlich zurechtgemacht sein. Siehst du, es gibt versteckte Reißverschlüsse am Mantel, die dafür sorgen, dass meine Arme 'anständig'," sagte Kaitlin und hob lächelnd die Augen, "an den Seiten bleiben, ganz im Rahmen der Vorschriften, und ich habe eine Kandare und einen Schleier, die in meinem FAC auf mich warten, für die Rückfahrt." Sie hielt inne und blickte auf Franks säuerlichen Blick.
"Ach, sei doch nicht so," tadelte sie ihn. "Du wirst rechtzeitig wieder zu Hause sein, um dein Spiel zu sehen," versicherte sie ihm. "Ich werde dich ja nicht zwingen, mir beim Pflanzen der Blumen zu helfen, es sei denn, du hältst mich wieder den ganzen Nachmittag in meiner Kiste fest."

"Benimm dich, Frau, dann verdienst du dir auch keine Trainingsstunde," erinnerte Frank sie.

"Na ja, er war ein Arsch."

"Das hättest du ihm nicht ins Gesicht sagen müssen. Zumal er ein Kunde ist."

"Bitte entschuldige uns, John, wir streiten uns wie ein altes Ehepaar," sagte sie mit viel ruhigerer Stimme zu John, warf Frank aber einen vielsagenden Blick zu.

"Du denkst, dass eine Heirat dein Leben verändern würde, und zwar inwiefern?" fragte Frank.

Es herrschte ein paar Minuten lang eine peinliche Stille, während das Essen kam.

"Also John, erzähl mir von Südamerika," bat Kaitlin und wechselte damit das Thema.





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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:24.02.22 12:08 IP: gespeichert Moderator melden


So, das war ein ziemlich langes Stück.
Ich kann nicht versprechen, dass ich heute noch eines schaffe - mal sehen.

Danke für die interessanten PMs, die ich bekommen habe.
Einer sprach an, wie sich wohl gleichgeschlechtlich liebende Personen machen würden. So eine Szene ist auf dem Weg. Der Schreiber hat mir aber auch ein paar Anregungen gegeben bzw. Gedanken ausgelöst, die wir vielleicht mal weiterverfolgen.

Dann erhielt ich den Hinweis, daß Lu Tze mit 'Sensei', Lehrer, angesprochen werden soll, nicht Shenzi - das war ein Fehler im ursprünglichen Text. Es ging mir dauernd im Kopf herum, daß das nicht stimmen konnte, aber ich kam nicht darauf.
Ich habe es korrigiert.

Ja, dann wurde die dystopische Gesellschaft zu Recht deprimierend genannt.
Meine Antwort darauf:

"Zu der dystopischen Gesellschaft - ja, sie ist sehr deprimierend. Aber insgesamt ist sie ein Geniestreich, wie sie die Frauen in der Mitte der Gesellschaft gefangen hält, anstatt sie einfach wegzusperren wie in vielen islamischen Staaten - das wäre viel zu einfach, und, nach westlichem Verständnis, langweilig. Es zeigt eben, daß die Männer auch nicht auf das Leben mit den Frauen verzichten wollen.
Damit DAS funktioniert, müssen sich die Männer gewaltig um die Frauen kümmern, denn mit staatlicher Aufsicht allein kann die Gesellschaft nicht funktionieren.
Und das hat eben auch zur Konsequenz, daß sich die Frauen um die Männer bemühen müssen, um um- und versorgt zu sein - in der heutigen Welt, in der die Männer ja genau das verloren haben, eine attraktive Vorstellung.
Das wird später in der Geschichte der Verschwörung und in Sherris 'Lektion' für Susan ja ausführlich thematisiert.

Und das führt eben auch zu einer neuen besonderen Nähe zwischen liebevollen Paaren, die durch die äußeren Umstände noch enger zusammengeschweißt werden - das ist es wohl, was es für mich so attraktiv macht.

Ich bilde mir gerne ein, daß ich später einen großen Anteil an den liebevolleren Szenen habe - zuerst im Mansom Center, dann auf dem Ball.

Ich weiß nicht, wie weit du auf Englisch gekommen bist, aber die liebevollen Szenen werden immer mehr. (Wir sind bei Kapitel 23.)
Ich hoffe, Du kannst diese genießen!"


Es kommen noch ein paar längere Szenen, aber alle sind notwendig, um die Geschichte aufzubauen, bevor sie so richtig Fahrt aufnimmt.

Egal, ob Ihr mir zustimmt, ich wünsche weiterhin viel Spaß!


Herman

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:25.02.22 12:33 IP: gespeichert Moderator melden


So, jetzt kommt endlich mal ein schönes Stück.

Endlich hat Sherri auch einmal etwas Spaß, und endlich kommen sie sich ein kleines Stück näher.

Herman

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:25.02.22 12:33 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 7B


"Ähm, John," sagte Frank und zeigte auf einen Fleck auf Johns Anzugjacke, wo er etwas Ei von seiner Gabel fallen gelassen hatte.

"Oh," sagte John und tupfte den Fleck mit einer Serviette ab, was den Fleck nur noch mehr verschmierte.

"Ihr Männer," sagte Kaitlin, nahm Johns Serviette, befeuchtete sie in ihrem Wasserglas und wischte den Fleck vorsichtig ab. Das schien mehr zu bewirken als Johns kläglicher Versuch, aber es entfernte den Fleck nicht. "Na ja, das hat immerhin etwas geholfen," sagte Kaitlin sichtlich unzufrieden. "Ich bin sicher, du hast noch einen anderen Anzug, bis du diesen reinigen lassen kannst."

"Ähm, na ja." John stotterte ein wenig.

"Was?" fragte Kaitlin.

"Jetzt hast du es geschafft, Junge," sagte Frank kichernd.

Kaitlin warf Frank einen irritierten Blick zu und wandte sich dann an John. "Daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber hast du eine ausreichende Garderobe, John?"

"Nun, ich denke, es reicht," sagte John.

"Nicht, wenn du nachdenken musst, sicher nicht. Ich bin mir sicher, dass auch die Dienerschaft von Richter Schneider anderer Meinung ist als du. Vielleicht muss das Dienstmädchen deine Kleidung viel zu oft waschen?" John dachte einen Moment lang darüber nach und war verlegen, dass er keine Ahnung hatte.

"Nun, vielleicht hast du recht. Ich denke, ich sollte mir mehr Kleidung zulegen," sagte er schließlich. "Ich werde diese Woche mit Mr. Delphini darüber sprechen."

"Und worüber willst du sprechen?" fragte sie. "Du wusstest doch vor ein paar Minuten noch gar nicht, dass du mehr Kleidung brauchst. Und wer ist dieser Mr. Delphini?"

"Mr. Delphini ist der Schneider, bei dem ich diesen Anzug gekauft habe, eigentlich fast alle meine Kleider."

Kaitlin sah ihn von oben bis unten an. "Steh bitte mal auf." Mit einem Hilfe suchenden Blick zu Frank, die er nicht erhielt, stand John auf. "Dreh dich." John drehte sich und modelte seine Kleidung. "Arme hoch." John zog eine Grimasse, als er seinen immer noch empfindlichen Arm hob. Kaitlin untersuchte John gründlich, indem sie ihn sich beugen und bewegen ließ. "Nun, sie scheinen ihre Aufgabe ganz gut zu erfüllen," gab Kaitlin schließlich zu. "Wenn du möchtest, können wir mehr von deiner Garderobe bei ihnen bestellen."

"Was? Garderobe? Mehr? Wir?" fragte John und fragte sich, ob man sich tatsächlich daran gewöhnen konnte, einfach nur verwirrt zu sein.

"Natürlich John, ich werde mich mit dem Dienstmädchen von Richter Schneider in Verbindung setzen, um herauszufinden, welche Kleidung du derzeit hast, dann können wir uns treffen und ich werde dir helfen, den Rest deiner Garderobe auszusuchen." Sie sagte das so, als ob es eine feststehende Tatsache wäre.

John schaute wieder hilfesuchend zu Frank. "Du kannst dich dagegen wehren, wenn du willst, John, aber ehrlich gesagt bin ich es ein bisschen leid, dich in diesem einen Anzug zu sehen. Außerdem war Kaitlin einmal Einkäuferin für Herrenmode bei Macy's, sie kennt sich also mit Kleidung aus," erzählte Frank ihm.

"Gut. Dann ist das ja geklärt. Irgendwann diese Woche? Dienstag vielleicht?" fragte Kaitlin.

"Ähm, ich denke, Dienstagnachmittag wäre okay," erwiderte John.

"Gut. Ich werde mit dem Hausmädchen von Richter Schneider sprechen und herausfinden, was du bereits hast," sagte sie, als die Sache in ihrem Kopf geklärt war.

"Okay," sagte Frank. "Aber schlepp John nicht auf deine eigene Einkaufstour mit. Ich werde für den Nachmittag eine Limousine organisieren."



Zurück in der Lobby packte Frank Kaitlin wieder in ihren Mantel und zeigte John die zusätzlichen Reißverschlüsse, die ihre Arme an den Seiten hielten. Außerdem schlossen die Reißverschlüsse auch die Enden der Ärmel des Mantels, so dass ihre Hände nutzlos in dem dicken Pelz gefangen waren.

Zurück im Auto holte Frank Kaitlins Kandare aus einem kleinen Stauraum in ihrem FAC. Kaitlin schnitt eine Grimasse, als Frank sie ihr zum Mund führte. "Warum legst du sie nicht an, bevor du in deinem Umhang gefangen bist?" fragte John Kaitlin, die einen Moment später nicht mehr antworten konnte.

"Mädchen sollen ihre eigenen Kandare nicht anfassen," antwortete Frank. "Und auch nicht die von anderen. Wir dürfen sie sie nicht selbst anlegen lassen, nur um sicherzugehen, dass es richtig gemacht wird, obwohl Kaitlin ihre manchmal selbst anlegt," gab Frank zu. "Normalerweise macht sie es richtig," fügte er hinzu, während er Kaitlin eine Pelzmütze über den nickenden Kopf zog. Zu Johns Überraschung zog er die Mütze weiter herunter, bis sie Kaitlins Kopf vollständig bedeckte. Als sie sich in ihren FAC setzte, bemerkte John, dass er durch eine kleine Öffnung an der Vorderseite der Mütze gerade ihre Augen sehen konnte.



Wieder auf der Straße, begann Frank, einen Regler unter dem Radio zu verstellen, während er in den Verkehr hinein- und wieder herausfuhr. "Ups," sagte er ein- oder zweimal.

"Was ist das?" fragte John.

"Das?" sagte Frank und schaute wieder auf die Straße. "Es steuert Kaitlins FAC. Ich kann die Heizung und Kühlung einstellen, das Soundsystem, oder ein Programm starten, oder was auch immer," erklärte er. "Wenn es merkt, dass sie zu sehr herumzappelt, kann ich sie fragen, was los ist, das heißt, wenn sie keine Kandare trägt, oder ich kann die Dinge einfach ein bisschen straffen." Frank nahm eine Einstellung vor und John hörte ein Uumpf aus einem kleinen Lautsprecher unter der Steuerung. Er legte einen weiteren Schalter um und der Ton hörte auf.

Wie immer war John froh, als Frank ihn absetzte.





John betrat das Mutterhaus und meldete sich an. Er musste nur ein paar Minuten warten, bis Fräulein Ririka erschien. John erkannte sie im ersten Moment nicht. Sie war ganz in einen japanischen Kimono gekleidet. Sie verbeugte sich vor John, bevor sie den Warteraum betrat. "Mr. Scott-san, es ist schön, sie wiederzusehen," sagte sie mit einem verspielten Lächeln.

"Sie sehen sehr schön aus, Fräulein Ririka," sagte John wahrheitsgemäß zu ihr. Das Kleid und das Make-up waren so gefärbt, dass sie ihr dunkles Haar, ihre Augen und ihre feinen Gesichtszüge zur Geltung brachten. Ihr Lächeln erhellte den Raum.

"Danke, Mr. Scott." Ihr Lächeln wurde noch breiter. "Wir müssen uns auf den Weg machen, um einen Platz für die Veranstaltung zu bekommen," sagte sie ihm. Er stand auf und begleitete sie in die Lobby. " Fräulein Lisa, würden Sie mir bitte helfen?" fragte sie die Empfangsdame, während sie zur Garderobe ging. Sie waren einige Augenblicke weg, dann kam Lisa zurück, gefolgt von einer verhüllten Gestalt. Ririka, so vermutete John, trug denselben Mantel wie Schwester Elizabeth am Freitag. "Kommen sie bitte hier entlang, Mr. Scott," sagte Ririka, während sie sich langsam auf die Tür zubewegte. John begleitete das Mädchen die Treppe hinunter. "Wie ich höre, sind sie gerade von einer langen Reise zurückgekehrt," sagte Ririka, während sie langsam um den Campus herumgingen.

"Ja, ich habe ein paar Jahre in Südamerika verbracht," erwiderte John.

"Das muss sehr aufregend für sie gewesen sein."

"Manchmal ja, manchmal nein, manchmal mehr als ich wollte," sagte John kryptisch. Wie alle Frauen an der Schule bewegte sich auch Ririka langsam, und John konnte ihr Ziel nicht erkennen. "Worum geht es bei Sherris Auftritt heute?"

Ririka antwortete zunächst nicht. "Nur ein kleiner Test und eine Aufstiegszeremonie vor einem schulinternen Wettbewerb," sagte sie ganz beiläufig. "Was haben sie in Südamerika gemacht?"

"Ich habe bei einem nomadischen Eingeborenenstamm gelebt," erwiderte John. "Sherri hat also nichts mit dem Wettbewerb zu tun?"

"Oh nein, sie ist nicht gut genug für den Wettbewerb," sagte Ririka abweisend. "Haben sie Forschungen über diesen Stamm durchgeführt?" fuhr sie fort.

"Über den Stamm? Nein, ich habe einige der Pflanzen und Tiere erforscht, zumindest zeitweise," beantwortete John ihre Frage.

"Und wie lebten die Frauen in ihren Stämmen? Ich habe gehört, dass es in Südamerika einige schöne Frauen gibt, und sie müssen doch einen gewissen Eindruck auf sie gemacht haben, als der große starke weiße Mann aus dem fernen Land."

"Äh, ich war ein bisschen zu beschäftigt, und ich schätze, unsere Gewohnheiten und Geschmäcker lagen einfach zu weit auseinander, um sich gegenseitig attraktiv zu finden. Wir sind viel herumgezogen, und die meisten Frauen wollten jemanden, der in der Nähe bleiben würde. Die Frauen waren auch unterschiedlich,", antwortete John geistesabwesend, der offensichtlich weder ihre Schmeicheleien noch ihren Versuch, nach Komplimenten zu fischen, mitbekommen hatte.

"Wohin gehen wir? Sind wir pünktlich?" fragte John, denn sie schienen sich etwas langsamer zu bewegen, und John konnte nicht feststellen, dass sie auf den mäandernden Wegen der Schule in eine bestimmte Richtung gingen.

"Es ist nicht mehr allzu weit," erwiderte Ririka mit einem kleinen Schmollmund und beschleunigte ihr Tempo ein wenig. Nach dem, was John für eine Umkehrung der Richtung hielt, erreichten sie schließlich ein Gebäude. Die Tür öffnete sich für sie, als sie eintraten. Natatorium stand über der Tür.



Auf der Tribüne saßen ein paar Leute, aber es war nicht übermäßig voll. Ein Ansager hatte gerade mit dem Programm begonnen. Sie folgten einem Platzanweiser zu einem freien Abschnitt der Tribüne, und John war froh zu sehen, dass es sich um mehr als nur die üblichen Stadionsitze handelte. Der Platzanweiser reichte John einen Riemen, als er sie verließ, um sie sich die Präsentation ansehen zu lassen. Ririka war in der Lobby stehen geblieben, bevor sie den Poolbereich betrat, und ein Mädchen, offensichtlich eine Schülerin von St. Sybil's, half ihr mit ihrem Mantel, so dass sie nun wieder in ihren bunten Kimono gekleidet war.

John schaute auf den Riemen in seiner Hand und wieder zu Ririka. Glücklicherweise setzte sich gerade ein anderes Paar, und John sah, dass der Gurt am Sitz der Frau befestigt war und sich über ihren Schoß erstreckte, offensichtlich um sie an ihrem Platz zu halten. John fand es nach ein paar Versuchen heraus, das Mädchen schien sich stark zu winden, und John musste ein wenig Kichern von Ririka ertragen. "Bitte entschuldigen sie, Mr. Scott San, aber ihre starken Hände waren ein bisschen, sagen wir, ungeschickt," sagte sie immer noch lächelnd. John wusste, dass er gegen an ein paar unpassende Stellen des zappelnden Mädchens gestoßen hatte, als er den Riemen richtig anbrachte.

Er fühlte sich ein wenig irritiert von Ririkas Lächeln, das irgendwie eher ermutigend als verstört wirkte.

Er verpasste die erste Präsentation, der Ansager erwähnte etwas über Flundern, aber John verstand nicht, worum es ging. Schließlich setzte er sich neben Ririka und schaute sich die Installation an. Der Anblick erinnerte eher an ein Aquarium als an einen Pool, den John je gesehen hatte. Sie saßen etwas oberhalb der Wasserlinie, und eine durchsichtige Scheibe zeigte, was unter dem Wasser geschah. Zwei Mädchen in schwarzen Neoprenanzügen manövrierten sich durch das Wasser. Es sah so aus, als ob sie versuchten, ihre Hände an den Seiten zu halten, mit unterschiedlichem Erfolg. John sah gerade noch das Ende ihres Programms, als sie auftauchten, und er sah, dass das Oberteil zwar wie ein normaler Neoprenanzug aussah, das Unterteil aber die Form eines Delphinschwanzes hatte, wodurch die Mädchen eher wie Meerjungfrauen als wie Taucherinnen aussahen.

Fasziniert beobachtete John, wie eine Frau, wahrscheinlich die Trainerin, zwei schwarze Bälle ins Wasser warf und die Mädchen ihnen hinterherschwammen. Die eine musste den Ball mit den Händen aufheben, die andere aber tat es mit dem Mund, und als sie wieder auftauchten, hatten beide die Bälle im Mund. Der Trainer half den Mädchen auf eine Plattform, die sich etwas unter dem Wasserspiegel befand, wo sie sich hinknieten, während der Ansager die nächste Gruppe von Mädchen vorstellte. Die Ankündigung von Sherris Namen lenkte Johns Aufmerksamkeit von der Frage ab, die Ririka gerade zu stellen begann, und John klatschte laut für sie, als sie in das Becken entlassen wurde. Offenbar hatte sie sich in einem der horizontalen Zylinder befunden, die an der Rückseite des Beckens aufgereiht waren und zum Wasser hin zeigten. Sie bestanden aus milchigen, undurchsichtigen Plexiglasröhren mit Abdeckungen an den zum Wasser weisenden Enden und einigen Luftlöchern an der Oberseite, die jeweils auf einem karrenartigen Sockel montiert waren und wie eine Kreuzung aus einer eisernen Lunge und einer altmodischen Kanone aussahen. In den meisten Zylindern konnte er einige Schatten erkennen, die sich bewegten. Drei dieser Zylinder waren gerade leicht nach oben zum Becken hin gekippt worden, und als die Abdeckungen aufsprangen, warf ein scheinbar unter Druck stehender Wasserschwall drei fischähnliche Gestalten in einem eleganten Bogen kopfüber in das Becken, wo sie sofort mit einer mächtigen Schwanzflosse zu schlagen begannen.

Sherris kräftige Flossenschläge brachten sie an die Vorderseite des Beckens, wo John sehen konnte, dass sie im Gegensatz zu der letzten Gruppe, die, wie er dachte, als Elritzen bezeichnet wurden, ein buntes Outfit trug, das nur ihr Gesicht zeigte und ihr hellbraunes Haar, das aus einem Loch in der Kapuze ihres ansonsten bedeckten Kopfes hervorquoll.

Als sie die Tribüne absuchte, winkte er ihr zu und beobachtete, wie ihr Gesicht aufleuchtete, als sich ihre Blicke trafen, doch dann verfinsterte sich ihr Gesicht, als sie Ririka sah. Schnell drehte sie sich um und schwamm in die Mitte des Beckens. Im Gegensatz zu den Elritzen hatten die drei Mädchen in Sherris Gruppe - John fand bald heraus, dass sie Guppys genannt wurden - ihre Arme bis zu den Ellbogen an der Seite befestigt, und John dachte, dass auch ihre Hände mit Handschuhen versehen waren, aber er konnte es aus dieser Entfernung nicht genau sagen. Er fragte sich, wie sicher es für sie sein würde, auf diese Weise zu schwimmen. Die Musik setzte ein, und die Guppys fingen an, auf eine Weise herum zu schwimmen, von der John annahm, dass es eine Art Muster war. Er verstand den Rhythmus schnell, er war nicht allzu kompliziert, und bald war es vorbei mit einem ziemlich beeindruckenden gleichzeitigen Tauchgang auf den Grund und einem schnellen Schwimmen an den oberen Rand des Beckens, wobei ein guter Teil ihrer Körper das Wasser verließ, bevor sie zurückplatschten.

Sie schwammen zu der Plattform hinauf, auf der sich die Elritzen noch immer befanden. Sie konnte offenbar heruntergelassen werden, damit die Mädchen an ihren Platz schwimmen konnten. Sie knieten sich an den Rand, während das Becken neu eingerichtet wurde. John sah, dass Schiebewände angebracht wurden, die eine Art Unterwasserlabyrinth bildeten. Es war schnell fertig, und die Mädchen atmeten immer noch tief ein, als man ihnen sagte, sie sollten anfangen. Offensichtlich handelte es sich um eine Art Test oder Wettbewerb, bei dem das Mädchen das Labyrinth in einer bestimmten Zeit durchschwimmen musste, ohne aufzutauchen, um Luft zu holen. Das erste Mädchen schaffte es nicht und wurde schnell wieder auf die Plattform neben ihren Kameradinnen gesetzt. Das zweite Mädchen schaffte es bis zum Ende, war aber mehrmals gegen die Wand gestoßen, und die Zeit war abgelaufen, bevor sie den ganzen Weg geschafft hatte. John war beeindruckt, wie lange das Mädchen den Atem angehalten hatte. Schließlich war Sherri an der Reihe, und sie sprang ins Wasser und schwamm wie, na ja, wie ein Fisch oder vielleicht besser gesagt, wie ein Delphin. John war beeindruckt, wie sie sich durch das Labyrinth bewegte. "Wie lange macht Sherri das schon?" fragte er seine Begleiterin.

"Es tut mir leid, ich weiß es nicht. St. Sybil's bietet die Neptun-Kurse erst seit etwa drei Jahren an, soweit ich weiß," erklärte Ririka ihm. "Vielleicht sollten wir in die Lobby gehen und ich kann ihnen die Ausstellung dort zeigen, wenn Sie meinen Gurt lösen?" sagte sie, dann hellte sich ihr Gesicht auf. "Oder, wenn sie wirklich an den Techniken der Neptun-Kurse interessiert sind, könnte ich ihnen sogar den Lehrplan in meinem Büro zeigen und erklären."

"Vielleicht, wenn Sherri fertig ist," sagte John abwesend, ohne seinen Blick von dem schwimmenden Mädchen abzuwenden.

"Ja," seufzte Ririka, "Miss Sherri ist noch Anfängerin, aber ich bin sicher, es wird ihnen gefallen, wenn die St. Sybil Angel Fish gegen die South Hills Academy Bluegills antreten." Obwohl John ihr zuhörte, waren seine Augen auf Sherri gerichtet. Er war auf den Beinen und klatschte wie verrückt, als sie vor Ablauf der Zeit wieder auf der Bühne stand, während Ririka natürlich auf ihrem Platz blieb und ihre behandschuhten Hände damenhaft und nicht gerade überschwänglich tätschelte. Der Ansager beglückwünschte eine sichtlich stolze Sherri dazu, ein Koi geworden zu sein. Während die Mädchen zu Atem kamen, wurde das Labyrinth entfernt, und drei Schöpfnetze wurden in der Mitte des Beckens etwa einen Meter über dem Wasser aufgehängt. Die drei Guppys stürzten sich wieder ins Wasser und schwammen auf den Grund, wo sie einen Moment warteten, während rote Gegenstände in die Netze gelegt wurden. Dann schwammen sie gemeinsam an die Oberfläche, schlugen mit dem Kopf gegen die Netze und schickten die roten Gegenstände aus den Netzen ins Wasser, wo sie schnell untergingen. Die Mädchen tauchten wieder ab, um dann wieder auf die Plattform zu kommen, diesmal neben den beiden Elritzen. Die roten Gegenstände befanden sich jetzt in den Mündern der Mädchen. John schaute nach und sah, dass die Elritzen immer noch die schwarzen Gegenstände im Mund hatten. Die nächsten Mädchen wurden aus ihren Schächten fallen gelassen, wieder zwei Mädchen in orangefarbenen, schwarz gepunkteten Meerjungfrauenanzügen. Diese, so entdeckte John, waren die Koi, und sie waren noch beeindruckender als Sherris Guppys. Diesmal sah John, dass die Hände der Mädchen vollständig an ihren Körpern gefangen waren, während sie schwammen und sprangen. Es folgte ein viel komplexeres Labyrinth, aber kein Koi schaffte es rechtzeitig. Wieder wurden Netze über dem Wasser herabgelassen, und John sah, wie die Koi auf den Grund schwammen und dann als Paar wieder nach oben kamen. Diesmal schlugen sie nicht mit dem Kopf gegen das Netz, sondern schlugen die Objekte mit dem Körper heraus, während sie einen Sprung in niedrigem Bogen machten, der sie nach Johns Meinung tatsächlich für einen Moment aus dem Wasser brachte.

Die beiden Mädchen knieten bald neben Sherri und den anderen mit den orangefarbenen Gegenständen im Mund.

"Wie lange, sagten sie, macht Sherri das schon?" fragte John Ririka.

"Es tut mir leid, Mr. Scott, ich weiß es nicht," sagte Ririka, resigniert, dass sie über ihre Schülerin sprechen musste. John sah zu, wie die nächste Gruppe, diesmal vier, bekannt als Schmetterlingsfische, ihren Auftritt hatte. Diesmal schaffte es eines der Mädchen durch ein noch komplizierteres Labyrinth, und John ertappte sich bei dem Versuch, den Atem so lange anzuhalten wie das Mädchen, das unter Wasser arbeitete. Er musste mehrere Sekunden Luft holen, bevor das Mädchen wieder auf der Plattform war. Erstaunlicherweise verließen die Schmetterlingsfische tatsächlich das Wasser und schlugen mit ihren Schwänzen auf die Netze, um ihre Knebel zu bekommen, als John endlich herausfand, was die Objekte sein mussten. Bald gesellten sie sich zu den anderen Mädchen auf die Plattform. Nun war es Zeit für den Wettbewerb. Die St. Sybil Angel Fish gegen die South Hills Academy Bluegills. Die Mädchen wurden aus ihren Röhren befreit, und es war leicht, die beiden Teams zu unterscheiden. Die Engelsfische begannen, von der Plattform zu rutschen, nachdem sie vorgestellt worden waren. Sie schienen alle jünger als Sherri zu sein, was auch Sinn machte, da diese Schülerinnen in St. Sybil's wohnen mussten, um genug zu üben, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können. Auch die Kleidung der Mädchen war anders. Kein Haar war zu sehen, stattdessen flossen weiße Girlanden von ihren Köpfen und an zwei Stellen ihres Körpers. John bemerkte, dass ihre Arme anders waren. Zuerst war er verwirrt darüber, wo die Arme der Mädchen sein könnten, denn ihre schmalen Hüften schlossen aus, dass ihre Arme an der Seite waren, aber John fand schließlich heraus, dass sie versteckt waren, getarnt durch die Rückenflosse auf dem Rücken der Mädchen. Die Musik setzte ein und die Aufführung begann. John sah zu, wie die Mädchen mit ihrer Nummer begannen. Manchmal flogen ein oder zwei der Mädchen aus dem Wasser, und John sah nach dem ersten Mal genau hin, um zu sehen, dass es tatsächlich drei Mädchen brauchte, die an einem Strang zogen, um dieses Manöver durchzuführen. Die drei schwammen direkt nebeneinander, wobei die beiden äußeren Mädchen ihren Schwung an das mittlere Mädchen weitergaben, als sie die Oberfläche erreichten.

Das in der Luft schwebende Mädchen tauchte mal mit kaum einer Welle wieder ein, mal zeigte es, warum die vorderen Reihen fast leer waren. Die Bluegills waren ebenso unterhaltsam, aber es war selbst für Johns ungeschultes Auge offensichtlich, dass St. Sybil's das bessere Team hatte.

Als die Aufführung beendet war und die Preise verliehen wurden, wurde die Warteplattform heruntergelassen, und die Meerjungfrauen schwammen alle in die Röhren, aus denen sie befreit worden waren. Diese waren so weit abgesenkt worden, dass sie teilweise untergetaucht waren, und als die Mädchen hineinschwammen, wurden sie verschlossen und in die Umkleidekabine geschleppt, wo die "Fische" "gereinigt" werden sollten, wie John annahm.

Als sich das Publikum entfernte und die Männer um ihn herum ihre Frauen freiließen, löste John Ririkas Gurt und begleitete Ririka aus dem Natatorium zurück ins Mutterhaus. Er war etwas enttäuscht, dass Sherri nach der Vorstellung nicht mehr verfügbar sein würde. Er bedankte sich bei Ririka für den Vorschlag, diese Aufführung zu besuchen und ihn zu begleiten, und lehnte ihre Einladung zum japanischen Tee höflich ab. Sie lächelte freundlich, schien aber selbst ein wenig enttäuscht zu sein, als John in ein Taxi stieg und zu seiner Wohnung zurückkehrte.




Auf Larrys Empfehlung hin hörte John auf, die Schlinge für seinen Arm zu benutzen. Natürlich würde er jetzt einen neuen Platz für sein Messer brauchen. Nachdem er sich gesäubert hatte, nahm John die kleine Tasche, die er mit seiner Trainingskleidung mitgebracht hatte, und ging zu dem Geschäft, das er und Joe nebenan eröffnen wollten. Er begrüßte die Arbeiter und begutachtete ihre Fortschritte. Sie waren schon viel weiter, als John je erwartet hatte, aber sie hatten noch einen langen Weg vor sich. Im hinteren Teil der Ladenfront waren weitere Geräte, die noch in Kisten verpackt waren, zusammengestellt. John begutachtete einige Arbeitsreste auf einem Haufen nahe der Rückseite des Hauptsalons. "Ist das alles Müll?" fragte John einen vorbeigehenden Arbeiter, der auf dem Weg zu seinem Lastwagen nur nickte. John fischte ein paar größere Holzstücke und ein Stück Seil heraus und trug sie nach oben. Er stellte fest, dass Lu Tse hier oben mehr Zeit verbracht haben musste, denn der gesamte Boden war jetzt sauber gefegt. John wickelte das Seil auf und führte beim zweiten Wurf ein Ende über ein Rohr nahe der Decke. Dann band er eines der Bretter an das Seil, brachte es zum Schwingen und Drehen und ging zum vorderen Teil des Raumes. Die wenigen Lichter, die noch funktionierten, gaben dem Raum ein ungleichmäßiges, schattenreiches Unbehagen, während John seine Messer auspackte.



John beobachtete von der Ecke aus, wie einer der Arbeiter auf ihn zukam, um ihn zu überprüfen. "Hallo," sagte John und trat aus dem Schatten, als der Arbeiter die schwingende Zielscheibe untersuchte, aus der drei Messer ragten.

"Hm," sagte Hank erschrocken. "Oh, Entschuldigung, ich habe hier oben jemanden gehört und wollte sichergehen, dass alles in Ordnung ist. Sie sind Joes Partner, nicht wahr?"

"Ja, John Scott," sagte John, stellte sich vor und trat vor, um Hank seine Hand zu reichen.

"Ja. Gut. Ich wollte mich nur vergewissern, dass bei uns nicht eingebrochen wurde oder so."

"Es macht ihnen doch nichts aus, wenn ich hier oben ein bisschen übe, oder?"

"Nein, das ist in Ordnung. Wir werden frühestens nächste Woche hier oben anfangen," sagte Hank, während er Johns Ziel weiter untersuchte. "Was? Sie werfen mit diesen Messern?" fragte er.

"Ja, ich bin ein bisschen aus der Übung, seit ich mich an Arm und Bein verletzt habe," sagte John, als er die Messer frei zog und das Brett aus seiner provisorischen Schaukel rutschte und zu Boden klapperte. Er setzte die Zielscheibe wieder ein, und die beiden Männer zogen sich in den vorderen Teil des Raumes zurück. Johns erster Wurf ließ die Zielscheibe wild schwingen, und mit seinem vierten Messer fiel der Holzklotz erneut, weil die große Klinge das Seil durchtrennt hatte. "Nicht gerade die beste Zielscheibe," sagte John, bevor er die großen Augen des Mannes bemerkte.

"Sie sind ziemlich gut mit denen," brachte Hank schließlich heraus, als John sein Ziel noch einmal zurücksetzte.

"Danke, ich habe schon viel geübt."

"Macht es ihnen etwas aus, wenn ich ein Bisschen zusehe?"

"Nein, ganz und gar nicht," sagte John und begann eine weitere Reihe von Würfen. Diesmal schaffte er nur drei Würfe, bevor das Brett aus der Schlaufe rutschte.

"Lassen sie mich mal was versuchen," sagte Hank, nahm ein weiteres von Johns Holzstücken und band es an das Seil. John bekam alle fünf Messer in das Brett.

"Hey, danke," sagte John, während er seine Klingen zurückholte. Seine nächste Wurfserie durchtrennte das Seil jedoch mit dem dritten Messer. "Normalerweise benutze ich eine Zielscheibe mit einem Loch für das Seil," erklärte John, während er die Zielscheibe zurücksetzte. "Aber so eine habe ich in deinem Müllhaufen nicht gefunden."

"Da könnte ich ihnen vielleicht helfen. Haben sie vor, morgen wiederzukommen?"

"Ja, die Abstände sind ein bisschen daneben," sagte John. "Ich bin noch ein bisschen eingerostet," sagte er und legte seine Messer weg.

"Vielleicht kann ich morgen ein paar Zielscheiben für sie aufstellen. Dann haben die Jungs vielleicht was zu gucken, wenn sie um die Mittagszeit kommen."


"Das wäre toll, aber ich möchte sie nicht von Ihrer Arbeit abhalten."

"Es braucht nur einen Moment und etwas Abfall, und die Jungs können sich auf etwas freuen."

"Ok, wir sehen uns gegen Mittag. Ein paar bewegliche und feste Ziele wären toll."

"Mal sehen, was ich mir einfallen lassen kann," sagte Hank, als John ging, um sich frisch zu machen.



Diesmal würde er warten und sicherstellen, dass er Sherri sowohl sehen als auch mit ihr sprechen würde, beschloss John, und nicht nur ihren Hut sehen und sie ansprechen. Nachdem er sich an der Rezeption angemeldet hatte, wurde er sofort wieder in den Wintergarten geführt, diesmal in einen privateren Bereich, der durch mehrere große Pflanzen abgeschirmt war. John wurde gebeten zu warten und war froh über den warmen, feuchten Raum an diesem kalten, aber sonnigen Nachmittag. Er setzte sich auf das Kissen des großen, bequemen weißen Korbstuhls, zu dem er begleitet worden war, bemerkte aber, dass der einzige andere Stuhl in diesem Bereich klein und ungepolstert war und ebenfalls aus weißem Korb bestand.

"Danke, dass sie mich besuchen, Mr. Scott," John hörte Sherris Stimme, bevor ihr Duft ihn in der Reizüberflutung des Wintergartens erreichte.

"Sherri," sagte John und stand aufgeregt auf, um sie zu begrüßen.

"Guten Tag Mr. Scott," erwiderte sie ein wenig kühl, während sie einen Knicks machte. Sie saß auf der Kante des kleinen Stuhls, genauso gekleidet wie das letzte Mal, als er sie im Wintergarten gesehen hatte. Wieder saß sie sittsam auf der Kante des Stuhls, die behandschuhten Hände ordentlich im Schoß. "Ich weiß es zu schätzen, dass sie sich die Zeit nehmen, eine bloße Schülerin zu besuchen." Verwirrt, wieder einmal, fehlten John die Worte. "Wie war ihre Verabredung mit meiner Ausbilderin, Schwester Ririka?"

"Schwester Ririka?" John überlegte einen Moment lang laut. "Du meinst gestern?" fragte John und Sherri nickte knapp. "Ich wollte nur kommen, um dich zu sehen," versuchte John zu erklären. "Es gab keine Verabredung."

"Es tut mir leid, Mr. Scott, das war nicht das, wonach es aussah oder sich anhörte, als ich mit Schwester Ririka sprach," sagte Sherri, und ihre Augen, die seine nicht getroffen hatten, begannen zu tränen.

"Nun, ich weiß nicht, was sie dir erzählt hat, aber sie hat mich eingeladen, zu kommen und deinen Auftritt zu sehen, wie du weißt. Du warst dabei, als sie es tat. Und ich bin froh, dass ich gekommen bin, du warst unglaublich," sagte er ihr.

"Wirklich?" fragte sie mit einer Kleinmädchenstimme.

"Auf jeden Fall!"

"Aber die anderen sind so viel besser als ich," sagte sie zaghaft.

"Sie arbeiten auch schon länger daran als du. Das macht den ganzen Unterschied aus. Wie du in so kurzer Zeit so gut werden konntest, ist für mich einfach unglaublich."

"Ich werde nie so gut sein wie einige der Engelsfische."

"Und ich werde auch nie so gut tanzen wie Baryshnikov," sagte John streng zu ihr. Sherri kicherte einen Moment lang.

"Ja, aber was ist mit Schwester Ririka?"

"Was ist mit ihr? Sie hat mich eingeladen, deine Aufführung zu sehen, mehr nicht. Sie lud mich zum Tee ein, bevor ich ging, aber ich lehnte ab. Und warum? Was hat sie gesagt, das dich glauben lässt, dass da mehr ist?"

"Eigentlich nichts. Ich schätze, als ich sie dort mit ihr neben ihnen sitzen sah, und nachdem ich sie am Freitag so lange nicht sehen oder sprechen konnte, habe ich..." Sherris Redeschwall verstummte, als sie tief Luft holte und ihre Hände nicht mehr rang, sondern sittsam in ihren Schoß zurücklegte. Sie hielt einen Moment inne und blickte immer noch nach unten. "Oh Joh... Mr. Scott, es tut mir so leid, dass ich sie in eine so dumme Schulmädchenfantasie verwickelt habe. Es ist nur so, dass wir nicht viel zusammen sein konnten und ich einfach so sehr..., aber ich habe kein Recht und keine Erwartung..., und sollte nicht denken, dass sie..." John unterbrach ihr neuestes Geplapper, als er sich schnell zu ihr beugte, sie bei den Schultern nahm und küsste. Als er sich eine Minute später wieder hinsetzte, war Sherri zum Glück für einige Zeit sprachlos.

"Kein Date?" fragte sie schließlich.

"Nein, kein Date," bestätigte John.

Sherri schwieg, während sie ihre Fassung wiederzuerlangen schien, ihre Atmung und ihr Erröten normalisierten sich langsam wieder. "Danke, Mr. Scott," sagte sie schließlich. "Bitte entschuldigen sie, ich bin schließlich nur ein dummes Mädchen, und wie ich vorhin schon zu sagen versuchte, habe ich ohnehin keinen Anspruch auf sie," sagte sie in einem normaleren Ton.

"Ja, sie schienen eine Menge Dinge sagen zu wollen, Fräulein Sherri," sagte John und kehrte zu der förmlichen Rede von St. Sybil's zurück.

"Ja, ich glaube, das wollte ich," sagte Sherri, ohne John in die Augen zu sehen, aber mit einem leichten Lächeln auf ihrem Gesicht, das sich wieder färbte. "Ich, nun ja, ich bin hier ein wenig isoliert. Ich beschwere mich nicht, wohlgemerkt," fügte sie schnell hinzu. "Aber, na ja, ich habe schon einmal eine ähnliche Situation erlebt, und ich möchte nicht, dass es so endet wie beim letzten Mal."

"Wie meinst du das?" fragte John.

"Ähm, das spielt keine Rolle, Mr. Scott. Sie sind jetzt hier, und das ist das Wichtigste."

"Es tut mir leid, wenn es sie gestört hat, dass ich mit Ririka zusammen war, Fräulein Sherri."

"Nein, Mr. Scott. Meine Phantasie ist einfach eine Weile mit mir durchgegangen, das ist alles."

"Deshalb sind sie immer so förmlich, wenn wir uns unterhalten?"

"Nein, Sir. Die Regeln in St. Sybil's verlangen eine förmliche Sprache zwischen einer Schülerin und einem Mann," erklärte Sherri.

"Und du würdest diese Regeln nicht brechen wollen," sagte John ungläubig.

"Nein, natürlich nicht, Mr. Scott. Außerdem werden die Schüler oft überwacht, besonders wenn sie mit einem Mann sprechen." John war verblüfft, aber das erklärte einiges. Wenn alle Gespräche, die Sherri mit ihm führte, überwacht wurden, war es kein Wunder, dass sie sich immer so verhielt, wie sie es tat. John brachte Sherri auf den neuesten Stand, was er über Dr. Pratt wusste, und versprach, Henry zu besuchen, um zu sehen, wie es ihm ging, bevor sie ihre viel zu kurze gemeinsame Zeit beendeten.




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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:25.02.22 12:37 IP: gespeichert Moderator melden


Noch eine Bemerkung zu den Meerjungfrauen:

Das klingt alles ziemlich unglaublich, aber wenn man auf Youtube nach 'monofin' und 'jump' sucht, dann findet man tatsächlich Filme von Männern, die es schaffen, mit einer Monoflosse komplett aus dem Wasser zu springen, nach ordentlichem Anlauf aus fünf Metern Tiefe oder mehr.

Kleine Sprünge gibt es auch von Frauen - aber die sehen meist eher im Meerjungfrauenkostüm beim Schwimmen wunderschön aus, anstatt solche Kraftübungen zu machen.

Eine sehr gute Arbeitsteilung, wie ich finde!

Damit verabschiede ich mich ins Wochenende.


Herman

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:25.02.22 15:03 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman.

Der hangover/ cliffhanger ist es wieder mal.

Vielen Dank für die kurzweiligen Geschichten von dieser Woche. Es ist immmer ein Highlight des Tages das Kapitel des Tages lesen zu können und zu dürfen.
Vielen Dank für die Arbeit und Zeit die du dafür aufwenden um uns zu erfreuen.
Ich hoffe und wünsche mir bzw. uns das wir noch viele deiner fesselnden Storyteile lesen dürfen.

Ich melde mich schon einmal dafür, an wenn die Story beendet und vollendet ist, diese Story als Dokument erwerben zu können für mein privates Archiv.

Vielen Dank noch einmal und mache bitte weiter so,

Schönes Wochenende gewünscht!
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:28.02.22 11:48 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 7C


"Wie ist der Rest ihres Wochenendes verlaufen?" fragte Colby John, nachdem Precious ihn ins Zimmer begleitet hatte.

"Ganz gut, denke ich."

"Könnten sie das ein wenig näher erläutern?" fragte Colby mit einem Seufzer.

"Was ich getan habe, seit ich Dr. Colby das letzte Mal gesehen und ihm erzählt habe, wie ich ein paar Leute umgebracht habe." John stand auf, als würde er in der Schule ein Referat halten.

"Ja, danke John, wenn es das ist, was es braucht," sagte Colby und rieb sich die Stirn. "Ihr zwei seid euch ein bisschen ähnlich," murmelte er.

"Wir beide was?" fragte John.

"Ist doch egal, machen sie weiter," sagte Colby und nahm seinen Stift wieder in die Hand.

"Na, mal sehen," sagte John und setzte sich wieder. "Am Sonntag war ich mit Frank und Kaitlin brunchen. Das war das erste Mal, dass ich Kaitlin getroffen habe, sie scheint sehr nett zu sein. Ich glaube, sie findet, dass ich nicht genug Kleidung habe, also gehen wir heute Nachmittag einkaufen," sagte John und versuchte, die ganze Sache so langweilig wie möglich klingen zu lassen, obwohl seine Gefühle etwas anderes sagten.

"Klingt aufregend," sagte Colby und schien sich Notizen zu machen. "Machen sie weiter. Sie machen das so gut." Ein Hauch von Sarkasmus schien sich in seine Stimme geschlichen zu haben.

"An diesem Nachmittag habe ich Sherri bei ihrer, na ja, ich würde sagen, Vorführung als Meerjungfrau gesehen."

"Oh, sie ist eine Meerjungfrau? Das klingt wirklich interessant. Vielleicht kommen wir darauf zurück," sagte Colby und wurde ein wenig munterer. Er winkte mit der Hand, damit John fortfuhr.

"Hm, also, am Montag habe ich ein bisschen trainiert, dann bin ich nach nebenan gegangen und habe ein paar Zielscheiben für meine Messer aufgestellt. Ich hatte das Bedürfnis nach ein paar Zielübungen," erzählte er dem Arzt. "Eigentlich wollte ich sie schon lange etwas fragen." Colby setzte sich angesichts dieser neuen Entwicklung auf. "Joe, Sie erinnern sich doch an Joe, oder?"

"Joe Hinkle, unser Freund aus dem Fitnessclub."

"Richtig. Joe und ich sind Partner bei einer Art Erweiterung seines Fitnessclubs, eine Art Salon/Spa, um mehr Frauen in den Club zu locken." Colby nickte. "Nun, er musste das ganze Gebäude neben dem Club mieten und plant, den zweiten Stock in eine Art Do-jo für einen Kampfsportler, den er kennt, zu verwandeln. Jedenfalls schlug er vor, dass ich Unterricht in etwas nehme, das sich Tai Chi nennt."

"Okay," sagte Colby, als John innehielt.

"Okay? Das ist alles?"

"Was soll ich noch sagen? Jippie?"

"Ich schätze, ich wollte wissen, ob sie es für eine gute Idee halten oder nicht."

"Soweit ich Tai Chi kenne, ist es eine gute Übung. Es könnte ihnen helfen, sich von ihren Verletzungen zu erholen, aber sie scheinen auch ganz gut alleine klarzukommen. Sie sollten vielleicht," Colby blätterte ein wenig in seinen Notizen, "Mr. Johnson, ihren Physiotherapeuten, fragen. Er wird mehr darüber wissen als ich."

"Sie machen sich keine Sorgen wegen des 'Kampfsport'-Aspekts?"

"Sollte ich das?" fragte Colby. "Welcher Teil des Kampfsport -Aspekts macht ihnen Sorgen?"

"Ich weiß es nicht," sagte John nach einem tiefen Atemzug. "Ich dachte nur, dass sie, nachdem sie es, nun ja, meinen Zusammenbruch genannt haben, vielleicht eine Meinung haben oder denken, dass alles, was mit Töten und so zu tun hat, keine gute Idee ist."

Colby war eine Weile still. "Nun, das könnte der Fall sein, wenn bestimmte Dinge wahr wären. Wenn sie zum Beispiel wahllos oder aus Vergnügen oder unkontrolliert Menschen verletzen oder töten würden, dann würde ich ihnen vielleicht von jeglichem Kampfsportunterricht abraten, oder wenn sie eine Bedrohung für unschuldige Menschen wären, dann ja, dann würde ich ihnen den Kampfsport nicht empfehlen. Probleme mit der Wutbewältigung? Das könnte ein Problem sein, wenn der Kurs richtig unterrichtet wird." Colby hielt wieder inne. "Glauben sie, dass irgendetwas davon wahr ist?" fragte er. "Ich weiß, dass sie Menschen getötet haben, John, aber wenn sie mir jetzt nicht von anderen Situationen erzählen wollen, die anders waren, würde ich nichts davon als wahllos bezeichnen. Haben sie noch andere Beispiele, die darauf hindeuten, dass sie ein wahlloser Mörder sind?"

"Nein," sagte John.

"Dann denke ich, dass es an ihnen und Larry liegt, zu entscheiden, ob sie körperlich dazu in der Lage sind. Wann findet der Unterricht statt? Vielleicht bin ich interessiert. Soweit ich weiß, könnte Tai Chi auch gut für mich sein," sagte er und klopfte sich auf den Bauch.

"Das steht noch nicht fest. Sie haben noch nicht einmal im zweiten Stock angefangen, wo die Übungen stattfinden werden," erzählte John ihm. "Ich lasse sie wissen, was passiert. Vielleicht kann ich sie sogar zu einem guten Preis unterbringen," sagte er lächelnd.

"Danke."

"Dass ich mit Zielübungen begonnen habe, ist also auch kein Problem?"

"Es sei denn, es ist ein Problem für sie. Sie scheinen sich mehr Sorgen darüber zu machen, was ich denke. So funktioniert das aber nicht, John. Ich mache mir mehr Sorgen darüber, was sie denken," erklärte Colby ihm. "Mit Zielübungen meinen sie die mit ihren Messern?"

"Ja."

"Und wie haben sie sich dabei gefühlt?"

"Nicht wirklich gut," sagte John ein wenig angewidert von sich selbst.

"Warum?"

"Die Abstände waren völlig falsch. Abgesehen davon, dass die Scheibe immer wieder herunterfiel, habe ich das Ziel nicht getroffen. Einmal hätte ich fast das Brett verfehlt," gab John zu.

"Sie sind also ein wenig eingerostet."

"Mehr als nur ein bisschen, fürchte ich."

"Nun, normalerweise würde ich ihre Bemerkung, dass sie Angst haben, aufgreifen und mehr Fragen dazu stellen, aber in ihrem Fall sind Leute darauf aus, sie zu töten, also müssen sie ein wenig Angst haben."



Die Sitzung endete, ohne dass Colby John eine Meinung gab, genau wie er vermutet hatte. Colby sagte jedoch, dass es seine Aufgabe sei, Fragen zu stellen. John nahm an, dass die Antworten in seiner Verantwortung lagen.

Zurück in dem Raum über dem neuen Day Spa war John zufrieden mit den Zielen, die Hank für ihn aufgestellt hatte. Die fünf Arbeiter standen in der Nähe der Tür und aßen zu Mittag, als John mit seinem Training begann. John hatte noch nie vor Publikum geübt, nur mit seinem Ausbilder. Er fand es ein bisschen peinlich, vor allem, wenn er die Zielscheibe völlig verfehlte. Hank hatte eine schwingende Zielscheibe gebaut, die sich drehte und von drei Pendeln geschwungen wurde, so dass es fast unmöglich war, sie vorherzusehen. John war ein wenig enttäuscht, dass er keine Zeit für ein Training hatte, aber Larry hatte ihn auf einen Zeitplan für jeden zweiten Tag gesetzt, und sein Messerwerfen, auch wenn er nur den rechten Arm benutzte, beeinträchtigte seine linke Schulter, außerdem musste er nach Hause kommen, um bereit zu sein, wenn Kaitlin ihn am Nachmittag zum Einkaufen abholte.



John wartete in der Lobby darauf, dass der Pförtner ihm sagte, wann die Limousine eintraf. John fand sich bald allein auf dem Rücksitz des Wagens wieder. Kaitlin war sicher in ihrem FAC hinter dem Vordersitz verstaut. Ein Umschlag mit seinem Namen erregte seine Aufmerksamkeit, und er las schnell Franks Notiz an ihn und steckte die Schlüssel und die Kontrolleure ein, die er für Kaitlin brauchen würde.

"Willkommen, Mr. Scott", sagte Mr. Delphini, als John Kaitlins verhüllte Gestalt in den Laden begleitete. "Ist das ihr Fräulein Sherri, die heute mit ihnen einkauft?"

"Ähm. Nein, das ist eine Freundin von mir, Kaitlin," sagte John, während er ihr Umhang und Schleier abnahm. Mrs. Delphini trat vor und half, die Kleidungsstücke einzusammeln. "Sie, ähm ... Nun, sie ist der Meinung, dass meine Garderobe nicht ausreicht," sagte er, während er Kaitlin die Kandare aus dem Mund nahm.

"Guten Tag, Mr. Delphini," sagte Kaitlin, ihre Stimme endlich frei. "Ja, mein Vormund und ich sind Freunde von Mr. Scott," sagte Kaitlin zu dem Mann. "Ein Mann in seiner Position muss in mehr als nur ein paar Outfits gesehen werden. Er hat mir erzählt, dass er die meisten der wenigen Kleidungsstücke, die er besitzt, bei ihnen gekauft hat und den Wunsch hat, seine Kleidung auch weiterhin bei ihnen zu kaufen. Angesichts seines Wunsches und der Qualität der Arbeit, die ich bei diesen wenigen Kleidungsstücken gesehen habe, habe ich kein Problem damit. Ihre Arbeit scheint außergewöhnlich zu sein, aber Mr. Scott scheint, wie die meisten Männer, eine gewisse Orientierung zu brauchen, wenn es um Kleidung geht. Ich denke, dass wir John mit unserer und Mrs. Delphinis Hilfe zumindest mit dem Nötigsten ausstatten können." Sie lächelte über Mr. Delphinis wachsendes Grinsen.

"Ja. Ja. Sehr gut," sagte Mr. Delphini aufgeregt. "Mr. Scott war in den letzten zwei Monaten ein guter Freund und ein ausgezeichneter Kunde. Ich würde ihm gerne in jeder Hinsicht helfen, nachdem er diese Kriminellen losgeworden ist, die die ganze Nachbarschaft terrorisiert haben. Was haben sie im Sinn?"

Die drei schienen sich zusammenzudrängen, gingen von Regal zu Regal und diskutierten über die Auswahl von Stoffen und Designs, während John ignoriert zu werden schien, aber Kaitlin kam nach ein paar Augenblicken zu ihm und deutete auf ihre Hände. John hatte bemerkt, dass sie ihre Handgelenke auf Höhe ihrer Taille gehalten hatte, und er wusste, dass er eine Art Vorrichtung an der Rückseite ihres Korsetts lösen musste, um ihr irgendwelche Freiheit zu ermöglichen. Außerdem waren ihre Hände in kleinen Taschen an der Taille gefangen, und er musste einen Reißverschluss öffnen, um sie zu befreien. Er tat dies, und bald waren die drei wieder in ein Gespräch vertieft. Nach ein paar Minuten schienen Mrs. Delphini und Kaitlin für einen Moment in ein Thema vertieft zu sein, und Mr. Delphini ging für einen Moment weiter in den Laden zurück. John folgte ihm. "Mr. Delphini?" fragte John. Der Mann drehte sich zu ihm um, zunächst verärgert darüber, dass ein Kunde hinter seinem Tresen stand, aber dann lächelte er John wieder an.

"Ja, Sir, Mr. Scott?" fragte er fröhlich.

"Ich weiß, dass sie meine Maße in den Akten haben, aber ich habe eine etwas seltsame Bitte." John zögerte und überlegte, wie er es ausdrücken sollte. "Wie sie wissen, scheine ich das Bedürfnis zu haben, eine Waffe zu tragen, na ja, ein Messer, manchmal sogar mehr als eins." Er lächelte, als ihnen beiden die Szene aus dem Laden der Delphinis wieder einfiel. "Gibt es eine Möglichkeit, meine Kleidung so zu schneidern, dass ich sie unauffällig tragen kann?"

Mr. Delphinis Gesicht erhellte sich. "Ja, Mr. Scott, ich bin sicher, es gibt eine Möglichkeit. Einige meiner Kunden sind in ähnlichen Branchen tätig, Polizisten, Detektive und so weiter. Ich schneidere ihnen oft die Kleidung so zu, dass sie ihre Waffen verstecken können," sagte er ihm. "Wie tragen sie normalerweise ihre Messer, ich muss leider sagen, dass ich bei unserem letzten Treffen nicht gesehen habe, wo sie sie tragen?"

John erklärte, dass er keine genaue Vorliebe habe, und sie diskutierten gerade mehrere Möglichkeiten, als die Mädchen kamen und nach ihnen suchten. Es wurde beschlossen, dass die Delphinis versuchen würden, versteckte Scheiden in Johns neuer Kleidung zu entwerfen, die den Zugriff ermöglichen, aber die Klingen, die John tragen würde, verbergen und schützen würden. Er erlaubte Mr. Delphini, die Umrisse jeder seiner Waffen als Schablone zu zeichnen. Sobald dies erledigt war, musste John Kaitlins Arme wieder loslassen. Offensichtlich würde der Entriegelungsmechanismus dem Mädchen nur vorübergehend Freiheit gewähren.

"Mädchen," dachte John, als die drei über seine neue Garderobe sprachen. Jetzt hielt er eine Frau, die alt genug war, um seine Mutter zu sein, für ein "Mädchen". Diese Gesellschaft wirkte sich offensichtlich auf ihn aus. Sie fragten ihn nach seiner Meinung zu verschiedenen Dingen, was er von einem bestimmten Kleidungsstück und einem bestimmten Hosenstil hielt. John hatte zu den meisten Dingen keine große Meinung, er betonte, er wolle, dass die Sachen etwas locker säßen und ihn in keiner Weise behinderten. Sie versicherten ihm, dass sie ihr Bestes geben würden.






John stand am anderen Ende des Eingangskanals des Einkaufszentrums. Das war die einzige Möglichkeit, wie er es beschreiben konnte. Er betrat das Einkaufszentrum, nachdem er Kaitlin von ihrem FAC befreit hatte, und ging zum Eingang des Einkaufszentrums. Wie von Frank angewiesen, ließ er Kaitlin in die Warteschlange für Frauen treten, die aus einer durchsichtigen Schiebetür zu einem langen Korridor mit einer durchsichtigen Wand bestand, von der aus John sie sehen konnte. Eine Trennwand trennte Kaitlin sowohl von der Frau vor ihr als auch von der Frau hinter ihr. Er wartete darauf, dass die Männer am anderen Ende der Reihe nach die Frauen abnahmen, ihnen die Umhänge und Schleier abnahmen und sie dann in verschiedene Formen der Fesselung steckten.

Während John auf Kaitlin wartete, waren vier junge Frauen in der Reihe. Nachdem sie die erste von ihrer Oberbekleidung befreit hatte, überprüfte der Angestellte ihren Ausweis und gab einer weiblichen Hilfskraft einen Befehl, die durch eine Tür verschwand. Als sie zurückkam, schob sie ein Regal mit vier Einkaufshelmen vor sich her. Der Mann zog einen Einkaufshelm aus dem Regal und half dem ersten Mädchen, ihn auf dem Kopf zu befestigen. Anstatt ihn an einem Einkaufswagen zu befestigen, wurde ihr ein Gürtel um die Taille gelegt, sie wurde zur Seite geführt und ein Kabel in ihren Gürtel gesteckt. Die nächsten drei Frauen wurden auf ähnliche Weise betreut. Als alle vier Mädchen sicher in ihren Einkaufshelmen steckten, machte der Angestellte etwas an einem Computerterminal. Als er fertig war, trennte er die Kabel ab, und einen Moment später schienen die vier Mädchen munter zu werden und gingen gemeinsam weg. Erst als sie sich entfernten, bemerkte John, dass ihre Handgelenke wie die von Kaitlin in der Nähe ihrer Hüften gefangen worden waren.

Schließlich kam Kaitlin aus dem Kanal heraus. Der Wärter band sie los und überprüfte dann ihren Ausweis. Er beauftragte erneut seine Assistentin, die einen Einkaufshelm für Kaitlin holte. Während er wartete, befestigte er etwas an Kaitlins Knöcheln und überprüfte ihre Handgelenksfesseln. Es schien ein Problem mit dem Mädchen zu geben, das den Einkaufshelm für Kaitlin brachte, denn der Mann schien aus irgendeinem Grund wütend auf sie zu sein. Überraschenderweise widersprach sie dem Mann. Der Mann machte sich nicht mehr die Mühe, mit ihr zu sprechen, sondern drückte einfach einen Knopf auf dem Bedienfeld in der Nähe. Das Mädchen stieß ein "Iek!" aus und wurde von einem Kabel, das das Mädchen am Halsband mit einem Schienensystem verband, in den Lagerraum zurückgezogen, wie John jetzt erkannte. Dann setzte der Mann Kaitlin den Einkaufshelm auf und legte ihr einen Gürtel um die Taille. Als er fertig war, kam ein neues Mädchen aus dem Lagerraum, das mit einem ähnlichen Kabel gefesselt war.



. Als Kaitlin fertig war, brachte der Angestellte sie zum Ende des Schalters, wo John sich zu erkennen gab und sie in Empfang nahm. John und Kaitlin nahmen dem Mann den Controller und die Kopfhörer ab, wie sie im Supermarkt üblich waren, und gingen ein Stück vom Schalter weg. John steckte den kleinen Controller in seine Tasche, Kaitlin blieb sofort stehen, die Handgelenke in der Taille, stumm und steif.




John war verwirrt, aber dann erinnerte er sich daran, dass er zusammen mit dem Controller eine kleine, versiegelte Plastikkarte bekommen hatte. Er suchte erneut in seiner Tasche, fand die Karte und las:

Controller-Funktionen:

Grün - hohe Sicherheit - Standardeinstellungen

Gelb - Sicherheitsbedenken

Rot - geringe Sicherheit - sparsam verwenden



- Sprechen ermöglicht es der Begleitperson, mit der Frau zu sprechen. Nur wenn gedrückt (gelb) oder ständig, wenn doppelt gedrückt (rot).

- Reden ermöglicht es der Frau, mit der Begleitung zu sprechen. Nur wenn gedrückt (gelb) oder konstant, wenn doppelt gedrückt (rot).

- Fußfesseln aktiviert (grün) oder deaktiviert (rot) Fußfesseln.

- Handgelenk aktiviert oder deaktiviert die Handgelenkfesseln. Schaltet jeweils für 10 Minuten aus. (gelb) Deaktiviert, bis ein Schritt gemacht wird (Fußfesseln gezogen) (rot).

- Sicht öffnet oder schließt den Sehschlitz. Drei Positionen: offen (rot), geschlossen (grün), Gehschlitz (gelb).

- Entfernung kann von 3 Fuß (grün) auf 1,5 Meter (gelb) und 3 Meter (rot) eingestellt werden. Das Steuergerät vibriert, wenn sich die Frau außerhalb der Reichweite befindet. Das Steuergerät gibt einen Signalton ab, wenn sich die Frau um das 1,5-fache der voreingestellten Entfernung entfernt hat. Das Steuergerät gibt einen Dauerton ab, wenn sich die Frau um das 2-fache von der eingestellten Entfernung entfernt und die Verbindung zum Steuergerät unterbrochen wird. Alarm am Einkaufshelm ertönt und die Frau muss vom Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums abgeholt werden.

- Korrektur wendet Korrektur an. Druckempfindlich. Dauer für gedrückte Zeit.

Wenn der Controller nicht gehalten wird, werden alle Einstellungen auf Standard (grün) gesetzt und die Frau muss in Habachtstellung stehen oder sich in einer Haltebox befinden. Ausnahmen werden an Einkaufsstationen gemacht, wenn das Mädchen angebunden ist.



"So kaufst du ein?" fragte John und bemerkte dann die Taste mit der Aufschrift 'SPRECHEN'. Er drückte sie, und nach einem Moment auch die Taste 'REDEN'.

"Nun, ja, wenn Frank mich begleitet. Er geht wirklich nicht gerne einkaufen. Wenn ich alleine oder mit Freunden einkaufe, benutze ich die unbegleiteten Einkaufshelme."

"Wie kannst du mit Freunden in einem dieser Einkaufshelme einkaufen?" fragte John, wieder verwirrt von den seltsamen Regeln und Systemen dieser neuen Welt.

"Du kennst dich mit den Einkaufshelmen aus?"

"Nun, ich war einmal mit Sophia einkaufen. Daher wusste ich von dem Headset, aber sie sagte, wenn sie alleine einkaufen würde, ohne männliche Begleitung, würde sie im Einkaufshelm geknebelt werden."

"Ja, das stimmt, aber hier im Einkaufszentrum ist das ein bisschen anders. Wir können uns für eine Shopping-Party anmelden, und wenn unsere Ehemänner, Väter oder Erziehungsberechtigten damit einverstanden sind und wir genug 'Good Girl'-Punkte haben und nicht zu viele soziale Nachteile, können wir uns zu viert einen Kommunikationskanal teilen, so dass wir uns gemeinsam unterhalten können und die Atmosphäre des Einkaufszentrums nicht stören."

"Ja, es ist wirklich ruhig, und leer ist es auch," sagte John und sah sich um. Es war ganz anders als die Einkaufszentren, die er in Erinnerung hatte.

"Oh, an den Wochenenden sind sie viel belebter," informierte ihn Kaitlin, "aber immer noch relativ ruhig. Nun, wir sollten anfangen, aber lassen mich dir sagen, wie mein Begleiter-Controller funk..." Kaitlins Stimme brach abrupt ab, als Johns Finger von der Sprechtaste abrutschte.

"Das tut mir leid," sagte John und drückte die 'REDEN'-Taste und dann wieder die 'SPRECHEN'-Taste.

"Bitte sei vorsichtig, John. Wenn ich versuche zu sprechen, wenn es nicht erlaubt ist, werde ich korrigiert," sagte sie ihm.

John untersuchte das Kärtchen, das er bekommen hatte, und drückte zweimal die "'SPRECHEN'"- und die "'REDEN'"-Taste, die beide rot aufleuchteten. "Kannst du es jetzt versuchen?" Fragte er.

"Ja, das scheint zu funktionieren." Was hast du gemacht?" fragte sie und John erklärte es ihr.

John untersuchte das Kärtchen, das er bekommen hatte, und drückte zweimal die "'SPRECHEN'"- und die "'REDEN'"-Taste, die beide rot aufleuchteten. "Kannst du es jetzt versuchen?" fragte er.

"Ja, das scheint zu funktionieren." Was hast du gemacht?" fragte sie und John erklärte es ihr.

"Oh, das sollte funktionieren, und wir können frei miteinander reden, bis du den Controller loslässt," sagte sie fröhlich. Ihre Stimme veränderte sich. "Ich werde mit Frank darüber sprechen müssen, warum er diese Einstellung in der Vergangenheit nicht verwendet hat."


"Okay, was muss ich noch tun?"

"Nun, ich muss laufen, wenn du also meine Fesselung lösen könntest?" John drückte den 'FUSSFESSELN'-Knopf und sah, wie er rot wurde. "Und ich muss sehen, um dir zu zeigen, wo alles ist." John drückte auf den 'SICHT'-Knopf und die Farbe wechselte von grün auf gelb. "Ja, John, so kann ich ein wenig sehen, wohin ich gehe, aber ich denke, wenn du den Knopf noch einmal drückst, sollte sich der Sehschlitz vollständig öffnen." John drückte den Knopf erneut und er wurde rot. "OK, jetzt wäre ich dankbar, wenn du mir beim Gehen etwas mehr Spielraum lassen könntest. Vielleicht könntest du wenigstens einmal auf den Annäherungsknopf drücken?" fragte sie zaghaft. John tat es und sah zu, wie der Knopf von grün auf gelb wechselte.

"Jetzt ist er gelb." erklärte John ihr.

"Das sollte in Ordnung sein. Wenn du jetzt den Controller loslässt, werden alle Einstellungen auf die restriktivsten zurückgesetzt, also wenn du kannst, sag mir bitte vorher Bescheid, sonst musst du mich vielleicht vom Boden aufheben," warnte sie ihn. "Also, der erste Laden, den ich dir zeigen möchte, ist hier entlang." Sie streckte den Ellbogen ihres linken Arms aus, so dass John seine Hand hindurchschlingen konnte, und führte ihn durch das Einkaufszentrum.

"Das scheint alles ein bisschen mehr Mühe zu machen, als es wert ist." sagte John. "Nicht, dass ich es nicht schätze, mit dir einkaufen zu gehen", fügte er schnell hinzu, "aber du wirkst so behindert und, na ja, wie kann es dir Spaß machen?"

"Es ist nicht so schlimm, wenn ein aufmerksamer Mann mich begleitet, aber manchmal ist Frank abgelenkt oder gelangweilt und ich bin plötzlich völlig gefesselt, und so bleibe ich dann, bis er es bemerkt. Das ist ein bisschen frustrierend. Ich vermute, dass dieses Shopping-Arrangement von einem Mann entworfen wurde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Männer nicht gerne einkaufen, schon gar nicht mit einer Frau.

Andererseits ist das Einkaufen in einer Gruppe, selbst mit den Helmen, gar nicht so schlecht und besser als gar nicht einzukaufen. Man kann sich mit ein paar Freundinnen verabreden und ein nettes Gespräch führen, während man durch das Einkaufszentrum geht und gemeinsam einkauft. Das kann sehr unterhaltsam sein und ist oft eine der freiesten und privatesten Zeiten, in denen wir Frauen uns wirklich unterhalten können, zumindest in einer simulierten Privatsphäre. Alle unsere Gespräche werden aufgezeichnet, überwacht und von Computersystemen untersucht, um jegliche Art von militantetten-artigen Gesprächen zu erkennen. Zufällige Gespräche und solche, die vom Computer als verdächtig eingestuft werden, werden von einem Mann überprüft und an deinen Vormund und andere Behörden weitergeleitet. Wie auch immer, gehen wir, ich möchte nicht den ganzen Nachmittag mit Einkaufen verbringen, und Frank wird sehr verärgert sein, wenn ich nicht rechtzeitig nach Hause komme, um ihm Abendessen zu machen. Ach ja, Frank hat mich gebeten, dich heute Abend zum Essen einzuladen, wenn du Zeit hast - und ich würde mich auch freuen, dich bei uns zu haben."

John und Kaitlin gingen einkaufen, oder vielleicht sollte man sagen, dass Kaitlin einkaufte und John nur das kaufte, was sie aussuchte. John stellte fest, dass er neue Hemden, Unterwäsche, Socken und Freizeithosen bekam, aber er fragte sich, warum sie in verschiedene Läden gehen mussten, wo doch der kleine Laden oft zumindest ein paar der Artikel führte, die sie kauften, und wenn sie in die Kaufhäuser gingen, schienen sie eine Auswahl von allem zu haben. Aber Kaitlin schien genau zu wissen, was sie tat, und John musste zugeben, dass die Artikel, die sie in extra Geschäften aussuchte, viel besser waren als die wenigen im Standardsortiment der anderen.

John sah sich um, während er Kaitlin durch das Einkaufszentrum begleitete. Er sah mehrere Frauen, die sich in den von ihr erwähnten Einkaufsgruppen befinden mussten. Sie sahen aus wie kleine Vogelschwärme, die von einem Ort zum anderen flatterten und sich nie zu weit voneinander entfernten. John konnte sich das Gezwitscher unter den Helmen gut vorstellen.

"Was ist so lustig, John?" fragte Kaitlin und hörte ihn über das offene Mikrofon lachen.

"Oh, ich habe nur ein paar der anderen Käufer beobachtet," erklärte John und beschloss dann, dass er Kaitlin das wirklich nicht erklären wollte.

Nach einer Weile stellte John zu seiner großen Überraschung fest, dass er sich tatsächlich amüsierte. Seine Abneigung gegen das Einkaufen rührte größtenteils von seiner Unerfahrenheit und Unsicherheit auf diesem Gebiet her, aber mit Kaitlin als charmanter und fachkundiger Führerin und ihrem Sinn für Mode eröffnete sich ihm eine ganz neue Welt. Kaitlin bat höflich um die Erlaubnis, nebenbei noch schnell ein paar Dinge für sich selbst einzukaufen, und ihm fiel auf, dass zumindest ein paar davon zufällig in einem oder zwei der zusätzlichen Geschäfte zu sein schienen, in die sie ihn gelotst hatte. Aber es machte sogar Spaß, sie bei ihrem eigenen eiligen Einkauf zu beobachten, und John schwor sich insgeheim, diese Erfahrung mit Sherri zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen.

Die Umkleidekabinen waren ein Erlebnis. Nachdem er Kaitlin zu den Umkleidekabinen begleitet hatte, musste weiter bei ihr bleiben, denn sobald sie eintraten, schloss sich das Visier ihres Einkaufshelms und John konnte es erst öffnen, als er einen Stecker, der an der Wand der Umkleidekabine befestigt war, an ihren Gürtel anschloss. So konnte er ihre Sicht nach Belieben einstellen, obwohl ihre Füße und Hände durch die einziehbaren Gurte fixiert waren. Um ihren Anstand zu wahren, schloss John ihr Visier, wenn er ein Kleidungsstück anzog, und vergewisserte sich, dass er vollständig angezogen war, bevor er das Sichtfenster öffnete, damit sie das Kleidungsstück an ihm untersuchen konnte. Das dauerte eine Weile, aber nur so konnte er sich vergewissern, dass die Kleidungsstücke richtig saßen.

Bevor er zu den einzelnen Kassen ging, führte er Kaitlin zu einer kleinen Kabine in der Nähe und ließ sie eintreten, bevor er die Tür schloss und sie einsperrte. Erst dann ging er zur Kassiererin, in den meisten Geschäften waren die Kassen oft von einem Mädchen bemannt (oder war der korrekte Begriff in dieser Gesellschaft "befraut", fragte er sich), das, bis jemand vor sie trat, hinter einer Glasscheibe isoliert war. Sobald sich der Mann identifizierte oder die Frau ihren Einkaufshelm verband, öffnete sich das Fenster des Standes so weit, dass die Kassiererin die Ware entgegennehmen und den Verkauf verbuchen konnte. Danach wurde die Kabine wieder verschlossen, so dass die Kassiererin isoliert blieb, bis der nächste Kunde eintrat. Es schien etwas umständlich zu sein, aber die Fenster öffneten sich schnell und schienen genau die richtige Kommunikation zwischen der Verkäuferin und dem Kunden zu ermöglichen.

Nachdem er in der Schuhabteilung eine Auswahl getroffen hatte, führte der Schuhverkäufer John zu einem Stuhl, vor dem ein typischer Schuhladenhocker stand. Untypisch, zumindest für John, war die Stange neben dem Stuhl. An der Stange hing ein weiterer dieser Stecker, den John in Kaitlins Gürtel steckte und das Sichtfenster im Einkaufshelm öffnete. Dies ermöglichte es Kaitlin, Johns Schuhwahl zu kommentieren, während sie weiterhin kontrolliert wurde.

John nahm Kaitlins Ratschläge bei den meisten seiner Einkäufe nur zu gerne an. Einige der Einkäufe ließ er sich auf Kaitlins Rat hin in die Wohnung liefern, andere trug Kaitlin. John bot sich an, aber Kaitlin erinnerte ihn daran, dass es seine Verantwortung sei, sie zu kontrollieren, und dass sie nicht so schwer seien.

Zurück auf Franks Anwesen, in einer zwangloseren und ungezwungeneren Atmosphäre, führte John seine Kleider vor, während Kaitlin und Franks Haushälterin Consuela das Abendessen vorbereiteten. Wie Sophia trug auch Consuela eine Dienstmädchenuniform, die jedoch viel strenger und enger war als die, die Sophia normalerweise trug. Der Rock von Consuelas Uniform war knöchellang und eng, was das Mädchen behinderte, und auch die langen Ärmel und der hohe Halsausschnitt wirkten steif und eng. Nachdem Kaitlin nach Hause gekommen war und John mit einem Getränk und einem Snack versorgt hatte, verschwanden sie und Consuela nach oben, und Kaitlin kam wieder herunter, in einem neuen Outfit, das zwar nicht ganz der Uniform entsprach, aber ähnlich geschnitten war wie Consuelas Uniform, offensichtlich eine Vorliebe von Frank. Während die Mädchen das Essen vorbereiteten, zog John ein anderes Hemd oder eine andere Hose oder andere Teile seines Outfits an, um Kaitlins Zustimmung und Consuelas Belustigung zu erregen. Ein paar Sachen mussten zurückgegeben werden, aber insgesamt hatte John seine Garderobe mehr als verdreifacht.

Als Frank von der Arbeit nach Hause kam, unterhielten er und John sich noch eine Weile in seinem Arbeitszimmer, während die Mädchen das Essen fertigstellten und den Tisch deckten. Als sie zum Essen gerufen wurden, wurde John Hector vorgestellt, Consuelas Ehemann und Hausmeister, der den Haushalt führte, wenn Frank nicht da war. John fand es etwas seltsam, dass sowohl Hector als auch Consuela mit ihnen zu Abend aßen, aber offensichtlich war dies im Haushalt der Charters üblich.



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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:28.02.22 11:53 IP: gespeichert Moderator melden


So, hier das Stück für heute.

Hallo Latexreisender,
danke für Deine freundlichen Worte vom Freitag! Gerne kannst Du später mal den Text am Stück bekommen.
Es motiviert mich, daß Du den neuen Teilen entgegenfieberst!
Das läßt mich gerne weiter die Zeit investieren - jedes Stück kostet mich ein bei zwei Stunden Arbeit mit allen Korrekturen und dann dem Korrekturlesen der Vorschau.

Demnächst wir meine anderweitige Arbeitsbelastung wieder etwas höher - aber ich versuche dennoch, wenigstens ein Stück pro Tag zu posten. Mehr wird demnächste nur selten klappen.

Ich hoffe, das neue Stück gefällt Euch!

Herman
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carpegenk
KG-Träger



Und es hat 'Klick' gemacht

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:28.02.22 14:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman,
bei dem 'Wieder-Lesen' auf Deutsch fällt mir mit dem Wissen des Verlaufes der englischen Version auf, wie hier schon subtil ein weiteres Kapitel vorbereitet wird. Nach der Hilfe durch Frank und Kaitlin wird unser Protagonist John auch einmal etwas zurück geben können.
Bis dahin Dir, Herman, Vielen Dank für Deine Übersetzungsarbeit, Dein Carpegenk
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lot
Stamm-Gast

Bayern


Der KG gehört zu meinem Leben wie das Leben selbst

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:01.03.22 17:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herrmann, alles ok bei dir.
Mach mir schon Sorgen nachdem du heute noch keine Fortsetzung reingestellt hast.
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:01.03.22 18:24 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo lot,

danke der Nachfrage - heute schlug das Leben mal wieder zu, und ich war den Tag über unterwegs.
Ich hoffe morgen wieder was zu haben.

Schön, vermißt zu werden!

Herman
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rabe57 Volljährigkeit geprüft
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Nordliches Westfalen


Behandel die Menschen so, wie du selbst von ihnen behandelt werden willst

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:01.03.22 18:25 IP: gespeichert Moderator melden


Vielleicht ist Hermann verhindert,(Wie das Leben so Spielt).Ich mußte heute Nachmittag auch meinen Tee ohne Fortsetzung Trinke.Vielleicht wird es ja noch nachher klappen wenn ich Wein Trinken!?
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