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  New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an.
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Bertulomeuss
Erfahrener

Deutschland


Man lebt nur einmal

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 08:17 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman,
Bin gespannt ob die Korrektur auch mal mit sexueller stimmulation zu tun hat und ob John diese auch mal ausführt
Bertulomeus
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Joern Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 09:11 IP: gespeichert Moderator melden


Mann-O-Mann, das arme Fräulein Sherrie. Erst erhöht sich ihre Aufenthaltszeit in der Finishing School auf Fünf Jahre und dann darf sie auch nicht mal mehr kommunizieren. Irgendwas läuft hier aber Mega-schief. Als John sie zum letzten Mal in Gegenwart der Schwestern sah war sie ja schon total eingehüllt und verschleiert und bestimmt auch mit einer Kandare oder etwas Schlimmeren mundtot gemacht worden. Ich hoffe mal, dass John möglichst bald gesund wird damit er sich dieser Sache annehmen kann.
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MartinII
Sklavenhalter

Norddeutschland


Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 09:53 IP: gespeichert Moderator melden


Toll, dass Du immer weiter übersetzt, Herman. Ich verliere zwar langsam den Überblick über die Story und ihre Protagonisten, aber einzelne Szenen zu betrachten ist auch immer wieder spannend. Und Sherrie ist einfach traumhaft in ihrer Art.
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 11:27 IP: gespeichert Moderator melden


Danke Euch für das Feedback!

Bertulomeuss,

Stimulation kommt in dieser Welt sogar recht häufig vor, sowohl als Strafe wie als Belohnung. Wer meine alten Teile schon gelesen hat, findet dazu einiges.
Wenn Du sie noch nicht gelesen hast, dann warte lieber, bis sie an der richtigen Stelle in die Gesamtgeschichte eingepaßt werden! Dann ist es viel schöner.

Joern,
vielleicht hast Du nicht genau genug gelesen? Direkt im folgenden Absatz wird ganz klar, dass John das geträumt hat. Ich habe den Traum jetzt kursiv gesetzt, um das deutlicher zu machen.

Aber sie dürfen tatsächlich nicht normal kommunizieren, und John muß sich ganz schön anstrengen, um ihr zu helfen, und noch einige unangenehme Dinge vorher durchstehen. Aber all die Schwierigkeiten verstärken nur ihre Bindung.
Wenn sie es dann endlich schaffen, zusammen in der Wohnung zu leben, haben sie einige Kämpfe miteinander, um ihre Beziehung auszudefinieren, aber sie halten zusammen, denn ihre Abenteuer beginnen damit erst richtig. Es kommt noch viel!

Martin,

ja, Sherri ist wirklich eine Traumfrau. Wer würde nicht von ihr träumen? Bisher kommt alles von jkreeg, aber später darf ich John auch ein paar Ideen für ihr Leben eingeben...

Noch gilt Home Office, und in der für den Arbeitsweg gesparten Zeit kann ich die Übersetzung vorantreiben. Irgendwann ist das vorbei, dann geht es nicht mehr so schnell.


Die wirklich wichtigen Protagonisten werden immer wieder auftauchen, das wirst Du schon merken. Andere werden irgendwann geparkt, kommen aber vielleicht mal wieder...
Es wird eine dritte Hauptfigur in der Geschichte geben, aber es dauert noch ein Bißchen. Jetzt muß John erst mal aus dem Krankenhaus rauskommen...


..der nächste Teil kommt in der nächsten Stunde.

Weiterhin viel Spaß!

Herman

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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 12:04 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 5A


"Wie wäre es mit einer anderen Aussicht?", fragte Schwester Larson fröhlich. John hatte gesehen, wie sie sich leise mit dem Polizisten unterhielt, an dessen Namen er sich im Moment nicht erinnern konnte, aber es war derjenige, der rauchte, so viel war klar.

"Was immer Sie sagen, Schwester," sagte John und versuchte, fröhlich zu klingen. Der Brief von Sherris Schule am Samstag hatte seine Stimmung mehr verdüstert, als er sich eingestehen wollte. Sein Mund tat weh, sein Gesicht war geschwollen, seine Schulter und sein Bein pochten, sein Magen tat weh, und sein Verstand war verschwommen. Zweimal am Tag wurde ihm ein Antibiotikum direkt in die Speicheldrüsen gespritzt, und vor jeder Mahlzeit musste er gurgeln, spülen und seinen Mund mit einer übel schmeckenden Spülung auswaschen, was das breiige Essen, das er essen durfte, noch widerlicher machte. Schwester Larson war ein kleiner Lichtblick, zumindest versuchte sie, ihn aufzumuntern, aber sie hatte am Sonntag frei, und John saß den ganzen Tag allein fest. Joe hatte angerufen; er saß im Fitnessstudio fest, weil sich zwei seiner Trainer krank gemeldet hatten. Frank war mit Kaitlin auf einem Wochenendausflug gewesen, so dass er den Sonntag allein verbracht hatte, was wahrscheinlich das Beste gewesen war. Starke Schmerzen konnte er zumindest eine Zeit lang ertragen. Ein paar mentale Tricks würden funktionieren, bis er sie lindern oder Schmerzmittel nehmen konnte, um sie zu blockieren, aber die kleinen Schmerzen waren seltsamerweise jenseits der Reichweite der Schmerzmittel, solange sie nicht so hoch dosiert waren, dass John einschlafen würde.

Der Schlaf. Das war ein weiteres Problem. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er sie, die Toten, die Verlassenen, die ihn anklagten, die ihn verfolgten. Seine Mutter, seinen Vater, Errat, den Stamm, die Soldaten, sogar die Militantetten und die Schläger von Mr. Delphini. Dann war da noch das Gesicht des angeblichen Dr. Reidly, Lily Henderson, und ein blutiger Dr. Pratt. All das vermischte sich mit Sherri. Vielleicht war es genau das, was er brauchte: eine andere Sichtweise. Er war mürrisch und tat sich selbst leid, und das würde niemandem helfen.

Ein Klopfen an der Tür zu seinem Zimmer, als er sich für die Fahrt in den Rollstuhl setzte, hielt den Polizisten davon ab, Schwester Larson weiter zu beobachten. "Guten Tag, Mr. Scott," sagte der Vorgesetzte von Schwester Larson. John erkannte ihn von Freitag, als er sich ihm vorgestellt hatte. John nickte nur. "Schwester Larson hat mich informiert, dass sie heute Nachmittag ins Solarium gehen," sagte er fröhlich. Es muss etwas in der Ausbildung von Krankenschwestern und Pflegern sein, das sie dazu bringt, genau die entgegengesetzte Stimmung zu ihren Patienten einzunehmen, dachte John mürrisch, lächelte den Mann an und wartete darauf, dass er sagte, warum er sie unterbrach. "Um ihnen zu helfen, während Schwester Larson sich außerhalb von dem ihr zugewiesenen Stockwerk befindet, brauchen sie ihr Patienteninterface," erklärte er John nach einer Pause und reichte ihm eine kleine Schachtel mit mehreren farbigen Knöpfen. "Während sie und Schwester Larson diese Etage verlassen, darf sie sich nicht weiter als drei Meter von ihnen entfernen, oder sollte ich sagen, von ihrem Interface. Wenn sie wollen, können sie den gelben Knopf drücken, der ihre Reichweite um die Hälfte reduziert", erklärte er und zeigte auf die bunten Knöpfe, als wäre John ein Kind. "Außerhalb der ihnen zugewiesenen Etagen dürfen weibliche Krankenschwestern nicht ohne Erlaubnis sprechen. Der grüne Knopf erlaubt es Schwester Larson, leise zu sprechen, solange er gedrückt wird," fügte er hinzu, wobei das ärgerliche Lächeln nie sein Gesicht verließ. "Bitte benutzen sie ihn sparsam. Da sie ein so wichtiger und gefährdeter Patient sind, ist der rote Knopf auf dem Controller aktiv. Drücken sie ihn, wenn ihnen das Verhalten von Schwester Larson auch nur im Geringsten verdächtig vorkommt."

"Was bewirkt es?" fragte John, neugierig und ein wenig besorgt um Schwester Larson.

"Es wird ein Korrekturprotokoll einleiten und den Sicherheitsdienst rufen, um Schwester Larson für weitere Untersuchungen abzuholen," sagte er schlicht. "Und nun wünsche ich ihnen einen angenehmen Nachmittag im Solarium," sagte der Vorgesetzte mit seiner fröhlichen Stimme und verließ den Raum. Fast hätte John den Controller nach ihm geworfen, aber er war zu besorgt darüber, was er Schwester Larson antun könnte, wenn er ihn losließ.

Die Sonne fühlte sich gut an, warm und einladend. John war es hier im Norden so kalt gewesen, selbst mit dem Mantel von Mr. Delphini hatte er immer gefroren, wenn er draußen war. Er hoffte, dass er sich daran gewöhnen würde. John saß im Solarium; ein paar andere Patienten mit Krankenschwestern waren auch da. Schwester Larson saß ruhig neben ihm, auf einem kleinen Hocker sitzend. Der Polizist war draußen, immer noch in Sichtweite, und rauchte eine weitere Zigarette. John lächelte vor sich hin, sie waren tatsächlich an einem Reporter in der Lobby vorbeigekommen, als sie im Geschenkeladen eine Zeitung gekauft hatten, aber mit Johns geschwollenem Gesicht war er unerkannt vorbeigegangen. Der Polizist war etwas nervös, aber er war so begierig darauf, einen Snack zusätzlich zu seiner ungeplanten Rauchpause zu bekommen, dass er den Umweg gestattete.

Abgesehen von dem Interface war Schwester Larson ansonsten uneingeschränkt, als ob ihr Halsband und das Interface nicht schon genug wären. John blätterte in der Zeitung. Auf der Titelseite war ein Bild von ihm, ein wenig schmeichelhaftes Foto, das aufgenommen wurde, als er nach seinem Besuch bei Henry das Krankenhaus verließ. "Militantetten schlagen wieder zu!" lautete die große Schlagzeile. Der Artikel fuhr mit vagen Andeutungen darüber fort, wie das genetisch veränderte Gift der Militantetten John und einen anderen Überlebenden fast ein zweites Mal getötet hätte, was Henrys einzige Erwähnung war. John hatte seine Zweifel daran. Es machte keinen Sinn, weder wissenschaftlich noch praktisch, dass ein Gift auf diese Weise wirken konnte. Da war sein Gespräch mit Dr. Harshbomn, dem Kieferpathologen, der endlich ein Mittel gegen die Bakterien in seinem Mund gefunden hatte, und der schien auch nicht so zu denken, obwohl er, wie die meisten Ärzte, ohne weitere Tests keine Meinung abgeben wollte. Harshbomn sollte morgen früh mit weiteren Ergebnissen vorbeikommen. Gute Nachrichten, hoffte John.

Der Leitartikel hatte noch ein paar Worte zu der Angelegenheit zu sagen und forderte ein härteres Vorgehen gegen die Militantetten und alle Frauen, die sie unterstützten, unabhängig davon, ob es irgendwelche Beweise für die Behauptungen gab. John las weiter in der Hoffnung, eine Stimme der Vernunft zu finden, aber es gab nur wenige davon. Es war die einzige Zeitung, die an diesem Morgen noch im Geschenkeladen lag, und John schaute auf den Anfang des Leitartikels, wo er Kevin Glacking als Herausgeber entdeckte und lächelte, als er sich an Lilys Beschreibung von ihm erinnerte.

"Ich frage mich oft, wie sie das alles aushalten, Schwester Larson," sagte John leise zu ihr, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Die Sonne wirkte entspannend, und es tat gut, die Augen zu schließen. John entspannte sich und genoss die Wärme und Ruhe des Solariums.

Mary, so hatte John am Samstag den Vornamen von Schwester Larson gelernt, sah aus, als wolle sie etwas sagen, aber natürlich schwieg sie, bis John sich erinnerte, dass er das Interface benutzen musste, um ihr das Sprechen zu ermöglichen. "Die Daily Gazette steht nicht auf meiner Leseliste, Mr. Scott", erklärte sie ihm, während er die Taste auf ihrem Interface gedrückt hielt.

"Ja, das kann ich verstehen."

"Nun, ja, aber es gibt auch keinen Frauenteil."

"Einen Frauenteil?"

"Ja, die meisten Zeitungen haben einen Teil, der nur für Männer bestimmt ist. Der Rest wurde so redigiert, dass auch wir bloßen Frauen ihn lesen dürfen," erklärte sie ihm lächelnd.

John verdaute das einen Moment lang, bevor er auf das Interface blickte. "Hier," sagte er und versuchte, Mary das Interface zu reichen, "es wäre bequemer, wenn sie einfach...", er brach ab, als Mary sich zurückzog. "Was ist los?"

Mary schwieg, bis sie sah, dass John den Knopf auf dem Interface drückte, der ihr das Sprechen ermöglichte. "Es ist mir nicht erlaubt, mein Interface zu bedienen."

"Nicht erlaubt?"

"Nein, Sir."

"Was passiert, wenn sie es doch tun?"

"Es wird ein Korrekturprotokoll gestartet," erklärte sie ihm, wobei sie leicht zitterte, als sie dies tat.

"Sie dürfen es also nicht berühren und sich nicht davon wegbewegen?"

"Ja, Sir."

"Gut, dann werden wir wohl so weitermachen müssen," sagte John mit einem Seufzer. Er war immer wieder erstaunt darüber, wie Mädchen, ja sogar erwachsene Frauen, kontrollieren wurden. "Sind sie mit der Daily Gazette vertraut?"

"Ich kenne sie, ja, aber ich habe sie seit Jahren nicht mehr gelesen."

"Dürfen sie nicht, nehme ich an."

"Nein, und selbst wenn ich es dürfte, würde ich es wahrscheinlich nicht tun, es ist nicht meine Art von Zeitung."

"Zu radikal für ihren Geschmack?"

"Zu radikal!" Sie schaute ihn seltsam an. "Sie meinen, zu konservativ."

"Hm. Ich schätze, das hängt von ihrem ursprünglichen Standpunkt ab," sagte John. "Ich bin es nicht gewöhnt, Frauen so eingeschränkt zu sehen," erwiderte John auf ihren fragenden Blick. Sie lächelte und nickte verstehend.

"Also ist es Frauen nicht erlaubt, alle Zeitungen zu lesen?" fragte John. "Was steht denn in den Teilen, die sie lesen dürfen?"

"Nun, das Wetter ist das, was ich normalerweise am meisten lese. Etwas Sport, obwohl mich das nicht wirklich interessiert. Ich lese die Modeseiten und den größten Teil der Unterhaltungs- und Restaurantführer sowie einige lokale und nationale Nachrichten."

"Was bleibt dann noch übrig?" fragte John verwirrt.

"Nun, so ziemlich jeder Bericht über die Militantetten gehört nicht zu den Rubriken, die Frauen lesen sollten, ebenso wenig wie Politik, Gesetzgebung und Gerichtsverfahren. Und natürlich auch alles andere, was für uns Schwächere nicht akzeptabel ist," fügte sie mit einem leichten Schmunzeln hinzu. "Wirklich, ich weiß es nicht, mein Mann hält den verbotenen Teil wirklich von mir fern," versicherte sie ihm.

"Ihr Mann", sagte John und blickte auf die ringlose Hand von Schwester Larson. "Ich hätte nicht gedacht, dass sie verheiratet sein könnten."

"Oh ja, Steve und ich haben noch während des Medizinstudiums geheiratet," sagte sie und hob dann ihre linke Hand. "Wir dürfen im Dienst keinen Schmuck tragen, weder Ringe noch Armbänder, wegen der Sterilitätsprobleme. Es ist schwierig, einen sterilen Handschuh über die Hand zu bekommen, wenn man einen Ring trägt."

"Dann werden sie wohl ständig von Patienten angemacht. Wird ihr Mann da nicht eifersüchtig?"

"Oh, er hat seine Methoden, um sicherzustellen, dass ich nicht streune," erklärte sie ihm und klopfte auf eine harte Stelle an ihrer Taille. John dachte darüber nach und war neugierig, aber sie schien nicht näher darauf eingehen zu wollen, und er wollte nicht nachbohren.

"Ihr Mann ist also ein Arzt? Warum arbeiten sie nicht für ihn, anstatt für Dr. Pratt?"

"Er ist in der Forschung tätig. Er sieht keine Patienten," erklärte sie.

"Also braucht er keine Krankenschwester oder Assistentin?"

"Er hat einen Assistenten, aber ich habe Medizin studiert, um mit Menschen zu arbeiten, nicht in einem Labor."

"Sie haben also in der Schule verschiedene Fächer studiert?"

"Ja, Steve ging in die Forschung und ich in die innere Medizin." Ihr Gesicht verfinsterte sich. "Dann ist natürlich die Verschwörung passiert."

"Ich schätze, das hat alles verändert."

"Für mich schon,“ erklärte sie ihm traurig. "In der einen Minute halfen wir so vielen kranken und verletzten Menschen, in der nächsten wurden alle weiblichen Mitarbeiter in ein paar Besprechungsräume getrieben. Nun, ich schätze, es gab einige militante Frauen, die sich als Ärztinnen und Krankenschwestern ausgaben, so dass wir alle unter Verdacht gerieten. Ein paar Militärs kamen schnell herein und brachten drei Mädchen schreiend und tretend aus dem Raum. Aufgrund ihrer Schreie vermute ich, dass es sich um einige oder alle der gesuchten Militantetten handelte. Danach entspannten wir uns alle ein wenig, aber sie hielten uns noch ein paar Stunden dort fest. Ich hatte wohl einen gewissen Ruf, und ich wurde vom Rest der Gruppe getrennt. Soweit ich weiß, waren das etwa ein Viertel von uns. Wir wurden tatsächlich ins Gefängnis gebracht. Ich ging stillschweigend mit, denn ich wusste, wenn ich mich wehrte, würde ich nur noch mehr Ärger bekommen. Ich war dort, bis Stev..."

John hatte die Augen wieder geschlossen und wäre wahrscheinlich eingeschlafen, wenn nicht Marys sanfte Stimme einen scharfen Schrei von sich gegeben hätte, als sein Finger vom grünen Knopf abrutschte. "Oh, das tut mir sehr leid, Schwester Larson," sagte John und drückte seinen Finger wieder auf den Knopf. "Danach sind Sie also in die Krankenpflege gegangen?"

"Nun, ja. Es hat ein paar Monate gedauert, bis mir alles klar wurde, aber ich habe die Zeichen der Zeit erkannt und mich bei der ersten Gelegenheit für die Krankenpflegeschule eingeschrieben. Ich wusste, dass es zumindest im Moment meine beste, vielleicht sogar einzige Chance war, tatsächlich als Ärztin zu arbeiten, auch wenn das bedeuten würde, dass wir uns noch mehr verschulden müssten," erklärte sie ihm stirnrunzelnd. "Vergessen wir das, lassen sie uns sehen, Krankenpflege. Nun ja, nachdem ich meine Krankenpflegeausbildung abgeschlossen habe, ist der Abschluss zwar wichtig, aber die Haube unterscheidet uns. Zumindest war das früher so, und jetzt, nach der Verschwörung, ist vieles von dem Alten wieder neu. Ich glaube, ich bin stolz auf meine Haube", sagte sie und berührte leicht den weißen, gestärkten Stoff. "Nun, eine Krankenschwester ist einem Arzt unterstellt, aber da ich bereits ein Medizinstudium absolviert hatte, wusste ich genauso viel, wenn nicht sogar mehr als viele der Ärzte, mit denen ich zusammenarbeitete. Es fiel mir schwer, mich anzupassen, und ich wurde von dem ersten Krankenhaus, in dem ich arbeitete, entlassen. Auch im zweiten hatte ich Schwierigkeiten, und als hier eine Stelle frei wurde, habe ich sie angenommen. Die Stelle wurde nur frei, weil man anfing, die Überwachungshalsbänder einzuführen. Eine Reihe von Krankenschwestern hat aus Protest gekündigt und eine Stelle in einem anderen Krankenhaus bekommen, aber das hat sie nicht lange von den Halsbändern ferngehalten. Ich war tatsächlich eines der ersten Mädchen, zumindest aus der ersten Klasse, die ein Halsband bekam. Es war etwas schwierig, sich daran zu gewöhnen, und die Firma, die sie lieferte, brauchte einige Zeit, um alle Fehler zu beseitigen. Es gab viele schmerzhafte Tage, an denen die Einstellungen falsch oder zu empfindlich eingestellt waren oder die Strafen zu hoch waren. Irgendwann haben wir uns alle daran gewöhnt, und obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass wir viel zu oft und viel zu hart für kleine Vergehen bestraft werden, habe ich gelernt, damit zu leben."

"Also haben sie es ihnen hier im Krankenhaus angelegt?"

"Nein. Ich muss es zu Hause anlegen. Zu jedem Überwachungshalsband gibt es ein kleines Ladegerät. Wenn es angeschlossen ist, lädt sich die Batterie auf, und es kann nur abgenommen werden, wenn das Halsband um meinen Hals geschlossen ist. Wenn ich es einmal angelegt habe, kann ich es mindestens acht Stunden lang nicht abnehmen, selbst wenn ich es wieder an das Ladegerät anschließe. Da ich verheiratet bin, muss Steve das Ladegerät aktivieren, um mein Halsband zu lösen, so dass ich in der Regel angekettet bleiben muss, bis er nach Hause kommt. Manchmal arbeiten wir zu unterschiedlichen Zeiten, so dass ich auch zu Hause eine Zeit lang das Halsband anbehalten muss. Einmal hatte ich drei Tage lang das Halsband an. Es ist ein Bisschen schwierig, darunter zu reinigen, also war es nicht so angenehm."

"Ganz zu schweigen davon, dass man das Ding um den Hals geschlossen hat."

"Nun, es ist nicht allzu unbequem. Ich vermisse es irgendwie, wenn ich es eine Weile nicht trage," sagte sie nachdenklich. "Aber nicht sprechen zu können, das kann ein großes Problem sein."

"Oh, stimmt, sie dürfen nicht sprechen, wenn sie nicht in der ihnen zugewiesenen Etage sind. Gilt das auch für ihr Haus?"

"Na ja, wenn Steve es mir nicht verboten hat, kann ich sprechen, solange ich an mein Heimladegerät angeschlossen bin, aber das Kabel ist nicht sehr lang."

"Wie lange hält der Akku?"

"Bei einem neuen Akku etwa 9 Stunden, aber wenn der Akku älter wird, tja, dann wird er ausgetauscht, wenn die Ladung nicht mehr 5 Stunden hält."

"Wenn die Batterie entladen ist, funktioniert das Halsband also nicht mehr?"

"Oh nein, wenn wir warten, bis die Ladung niedrig ist, bevor sich die Batterie vollständig entlädt, wird ein strenges Korrekturprotokoll angewandt. Glauben Sie mir, eine Krankenschwester würde alles tun, um zu verhindern, dass dieses Korrekturprotokoll ausgelöst wird. Auf allen Krankenpflegestationen und im Aufenthaltsraum der Krankenschwestern gibt es Ladegeräte. Wann immer wir können, schließen wir sie an. Das ist eine weitere Möglichkeit, uns zu kontrollieren: Wir müssen um Erlaubnis bitten, wenn wir uns von einem Ladegerät hier im Krankenhaus trennen wollen. Normalerweise wird sie automatisch erteilt, aber man weiß, dass sie die Verbindung aufrechterhalten können, wenn sie es wollen," erklärt sie. "Ich muss auch darauf achten, dass mein Halsband voll aufgeladen ist, bevor ich nach Hause gehe..."

Vielleicht war es das Gefühl des Fallens, vielleicht aber auch der abgeschnittene Schrei von Schwester Larson, der John aufweckte. Zum Glück waren seine Reflexe noch immer gut geschärft, und er konnte den Schlag vom 'Angriff' des Bodens abfedern. Der letzte Rest seines Albtraums verflüchtigte sich, als John sah, wie sein Rollstuhl eine andere Krankenschwester von den Füßen stieß und Schwester Larson gerade begann, sich vom Boden aufzurichten. John starrte mit großen Augen auf die momentane Katastrophe, bevor sein Bein und seine Schulter von der Erschütterung zu pochen begannen. Schwester Larson schaute sich um und versuchte, die Situation einzuschätzen, und beschloss schnell, nach ihrem Schützling zu sehen. "Mir geht es gut," versicherte er ihr, obwohl sie seine Schulter und sein Bein kurz untersuchte, bevor sie ihm glaubte. Sie wollte seinen Rollstuhl holen, blieb aber kurz davor stehen und schaute wieder zu John. John erinnerte sich an die Steuerung und hob sie auf, wo sie ihm vom Schoß gefallen war, drehte sich um und hielt sie näher an die Krankenschwester, damit sie den Stuhl erreichen konnte. Die andere Krankenschwester war gerade dabei, aufzustehen, und einer der Patienten lachte über den Anblick. Schließlich eilte der Polizist herein; eine Rauchwolke umgab ihn noch immer.

John, dem das furchtbar peinlich war, entschuldigte sich sowohl bei Schwester Larson als auch bei der Krankenschwester, die er niedergeschlagen hatte, in aller Form. Der Polizist und Schwester Larson halfen ihm zurück in den Rollstuhl, und bald war er auf dem Weg zurück in sein Zimmer. Dort wartete sein neuer Arzt auf ihn, den Schwester Larson vom Aufzug aus gerufen hatte. Offenbar konnte sie ihn auch außerhalb des ihr zugewiesenen Stockwerks noch erreichen. "Was ist passiert?", fragte der Arzt Schwester Larson, während er die Verbände an Johns Schulter entfernte.

"Es ist meine Schuld, Doc," sagte John, bevor Schwester Larson etwas erklären konnte. "Ich bin eingenickt und hatte wohl einen Albtraum oder so etwas. Das nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Boden lag und Schwester Larson und eine andere Schwester fielen."

"Schwester Larson?" fragte der Arzt. Cray, das war sein Name, erinnerte sich John, Dr. Cray. Er arbeitete in derselben Praxis wie Dr. Pratt und vertrat Pratt, während dieser, mit viel Glück, genesen würde.

"Ja, Sir," antwortete Schwester Larson. "Mr. Scott hatte die Zeitung gelesen und eine Bemerkung dazu gemacht. Er fragte mich ein wenig über mich selbst aus, und während wir uns unterhielten, schloss er für ein paar Minuten die Augen. Er muss eingeschlafen sein, und sein Finger hob sich von meinem Controller, so dass ich schweigen musste. Ich wollte ihn nicht wecken, denn ich weiß, dass er nicht gut geschlafen hat. Er zuckte ein paar Mal, bevor er mit dem Arm ausholte und mich zu Boden stieß, und bevor ich aufstehen konnte, begann er aufzustehen und verhedderte sich im Rollstuhl. Als er fiel, fuhr der Rollstuhl in die entgegengesetzte Richtung und stieß Schwester Montgomery um."

"Officer?"

"Das habe ich gesehen, Doc", sagte er und hoffte, dass seine Entfernung vom Dienst nicht bemerkt oder erwähnt wurde.

"Nun, wir haben Glück, dass niemand ernsthaft verletzt wurde." Zu diesem Zeitpunkt hatte der Arzt bereits Johns Bein untersucht und prüfte seine Augen mit einer Taschenlampe. "Reagieren Sie in ihren Träumen oft so, Mr. Scott?"

"Nein, ich glaube nicht."

"Hm. Nun, ich werde ein paar Bettgitter bestellen, nur um sicher zu gehen, wir wollen ja nicht, dass sie nachts aus dem Bett fallen," sagte er und schrieb eine Anordnung in Johns Krankenakte. "Wenn sie noch mehr Probleme mit Träumen haben, lassen sie es mich wissen."

John hatte eine unruhige Nacht, aber da er sich nicht an seine Träume erinnern konnte, kamen sie im Gespräch nicht zur Sprache. Am nächsten Morgen kam Dr. Harshbomn wieder zu Besuch. "Guten Morgen, Mr. Scott! Fühlen Sie sich heute besser?" Seine fröhlich klingenden Worte passten nicht zu seinem Gesichtsausdruck.

"Ich schätze, das soll ich von Ihnen erfahren, Doc." antwortete John und klang dabei etwas misstrauisch.

"Oh. Tut mir leid wegen des Ausdrucks. Ich war ein wenig abgelenkt. Eine verdammt nervige kleine Reporterin in der Lobby hat mich angehalten, um mich über die Vergiftungen der Militantetten auszufragen. Sie akzeptierte kein Nein als Antwort und schien nicht daran interessiert zu sein, dass ihr neuestes kleines Gift nichts mit dem Gift auf dem Armbrustbolzen zu tun hatte."

"Also hat das, was in meinem Mund vor sich geht, nichts mit dem Gift auf der Armbrust zu tun?"

"Das ist richtig. Ich fand es seltsam, dass es einen Zusammenhang geben sollte. Ich habe Proben an meinen Freund bei der CDC (Center of Disease Control) geschickt. Er hat sie einem Experten vorgelegt, der an dem ursprünglichen Militantetten-Virus gearbeitet hat und seitdem an allen mutmaßlichen Militantetten-Verbindungen gearbeitet hat, und er konnte keinen Zusammenhang feststellen. Sie haben herausgefunden, dass es Bakterien ähnelt, die in Afrika vorkommen, aber wie sie damit in Kontakt gekommen sind, ist unklar, und dass zwei Menschen, die sich nur kurz getroffen haben, infiziert sein sollen, ist ziemlich seltsam."

"Wie wird es übertragen?"

"Ich weiß es nicht genau. Es ist sehr selten. Es wurden nur ein paar Fälle von menschlichen Infektionen gefunden. Alle wurden durch eine Kreuzkontamination mit einer seltenen Pflanze verursacht."

"Es hat also nichts mit den Militantetten zu tun?"

"Das kann ich nicht wirklich sagen. Ich weiß nur, dass es nichts mit dem Gift auf den Armbrustbolzen zu tun hat und auch nicht mit irgendwelchen gentechnisch veränderten Viren. Aber es war und ist ziemlich stark."

"Und wann kann ich hier raus?"

"Ich werde heute noch einige Tests an ihrem Mund durchführen. Wenn sie alle negativ sind, vielleicht schon morgen, je nachdem, wie sie sich fühlen."

"Das klingt gut!" sagte John aufgeregt.

"Machen sie sich nicht zu viele Hoffnungen. Sie müssen die Antibiotika noch zu Ende nehmen, und die spielen seltsame Spiele mit ihrem Magen. Außerdem möchte ich, dass sie einige der begleitenden Medikamente weiter einnehmen, da sie ihre Speichelproduktion drosseln und den Antibiotika helfen, ihre Wirkung zu entfalten. Sie müssen vorsichtig sein, und mit ihren anderen Verletzungen möchte ich nicht, dass sie allein sind."

"Das scheint kein Problem zu sein. Ich lebe mit ein paar sehr strengen Leuten zusammen, die wie ein Falke auf mich aufpassen."

"Na, das ist doch wenigstens etwas. Ich werde eine Krankenschwester beauftragen, die nötigen Proben zu nehmen und sie zu untersuchen," sagte er und aktualisierte und las Johns Krankenakte. "Hier steht, dass sie gestern nach einer Art Schlafwandlerei gestürzt sind."

"Ja," antwortete John, immer noch verlegen über die gestrigen Eskapaden. "Ich bin wohl eingeschlafen und habe mit den Armen herumgefuchtelt, dann habe ich versucht, in meinem Rollstuhl aufzustehen. Er flog herum und stieß eine andere Schwester um. Ein ziemliches Debakel, wie es scheint."

"Na ja, wenigstens sind sie nicht verletzt worden." Er hob leicht amüsiert das Augenlid. "Sagen sie mir oder Dr. Cray Bescheid, wenn Sie noch weitere Fälle dieser Art haben. Es könnte eine Nebenwirkung von einigen Ihrer Medikamente sein."

Schwester Larson betrat den Raum und mit ihr der heutige Wächter. Der Wächter ging zu der Schalttafel über Johns Bett und schaltete mit seinem Schlüssel das Sperrfeld aus. "Mr. Scott. Ich wurde vom Dienst abberufen. Offenbar ist die Bedrohung für ihr Leben vorbei. Ich habe ihr Sperrfeld zurückgesetzt, so dass es nicht mehr mit einem Schlüssel aktiviert werden muss. Mit dem Schalter hier," der Polizist zeigte auf einen kleinen Hebel, der unter einer Plastikabdeckung geschützt war, "können sie das Sperrfeld ausschalten. Es wird nach zwanzig Minuten automatisch zurückgesetzt, wenn sie es nicht manuell wieder einschalten," erklärte er John, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. Johns Vermutung war, dass man ihm gesagt hatte, dass John einiges von dem, was die meisten Menschen als Grundlagen betrachten, nicht wissen würde.

"Danke, Officer, ich schätze, Nachrichten verbreiten sich schnell." sagte John.

"Ja, ich wurde angewiesen, der Polizei eine Kopie meines Berichts zu schicken, sobald ich ihn erhalten habe. Ich schätze, sie haben ihn gestern Abend erhalten und heute Morgen beschlossen, ihnen den Polizeischutz zu entziehen."

"Nun, es war mir ein Vergnügen, sie hier zu haben, meine Herren," sagte John zu dem Polizisten, als dieser ging. Er war froh, dass er nicht mehr bewacht wurde, er fühlte sich wie ein Gefangener.

"Nun, wenn es keine weiteren Fragen an mich gibt, werde ich meine Visite machen und Schwester Larson wird die Proben nehmen, die ich für die Tests brauche," sagte Dr. Harshbomn und folgte dem Offizier aus der Tür.

"Ich schätze, dann bleiben nur noch sie und ich, Schwester Larson."

"Ja, Sir. Wenn sie mir genug vertrauen, um die Sperrzone für einen Moment auszuschalten, werde ich ihre Vitalwerte aufzeichnen." Sie wartete, während John nach oben griff und den Schalter umlegte. "Danke." Schwester Larson nahm seinen Blutdruck, seine Temperatur und seinen Puls und trug sie in seine Krankenakte ein, bevor sie auf die andere Seite des Raumes ging. "Bitte schalten sie die Sperrzone wieder ein, Mr. Scott. Ich werde die Materialien für ihr Zimmer und die Proben für Dr. Harshbomn holen."

"Ist das wirklich notwendig, Schwester Larson?"

"Dr. Harshbomn hat die Entnahme der Proben angeordnet. Wenn sie sich weigern wollen, werde ich Dr. Cray anrufen, damit er es ihnen erklären kann."

"Nicht die Proben, Schwester, die Sperrzone. Kann man sie nicht einfach abschalten?"

"Die Sperrzone ist sehr wichtig. Ich glaube nicht, dass sie nicht mehr in Gefahr sind, Mr. Scott. Die Sperrzone gibt ihnen einen gewissen Schutz. Und nein, es gibt keine Möglichkeit, sie einfach auszuschalten. Sie wird sich in zwanzig Minuten automatisch wieder einschalten, egal was sie tun, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn sie sie jetzt einschalten würden, während ich weg bin."

"Nun, wenn sie es so ausdrücken, für sie Schwester Larson tue ich alles," sagte John mit einem amüsierten Lächeln. Schwester Larson streckte ihm die Zunge heraus, lächelte dann, verließ den Raum aber erst, als John das Sperrfeld wieder eingeschaltet hatte.

Eine halbe Stunde später kam sie mit einem Wagen voller Materialien zurück. Zu Johns Überraschung waren es mehr als nur die Materialien, die sie für die Entnahme der Proben aus Johns Mund benötigte. Sie begann damit, die Arbeitsflächen auf der anderen Seite des Raumes zu besprühen und zu reinigen, bevor sie John bat, das Sperrfeld abzuschalten, damit sie den Rest des Raumes reinigen konnte. Nachdem sie die Oberflächen abgewischt hatte, wischte sie den Boden. "Reinigen sie alle Patientenzimmer?"

"Nein, nur meins. Sie werden mindestens alle vier Tage, die sie belegt sind, gründlich gereinigt. Oft werden die Patienten vor Ablauf der vier Tage entlassen, und das Reinigungsteam reinigt das leere Zimmer zwischen den Patienten, aber wenn ein Zimmer belegt ist, wie ihres, Mr. Scott, muss die diensthabende Schwester putzen. Wenn ich fertig bin, wechsele ich ihre Bettwäsche, und dann ist alles frisch und sauber." Sie hielt ihr Wort und weigerte sich, John aus dem Bett zu lassen, sondern schob ihn nur zur Seite, während sie da Bettlaken wechselte. "Jetzt ist es Zeit für die Proben. Ich weiß, dass sie das nicht wollen, aber wie sie wissen, ist es notwendig. Als erstes geben wir ihnen ein Schmerzmittel, das die Sache ein wenig erleichtern sollte."

John holte tief Luft. "Ja, danke, Schwester Larson. Geben sie mir einen Moment, um mich vorzubereiten," sagte John, nachdem er das Medikament eingenommen hatte. Er schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch, dann nickte er, damit Schwester Larson beginnen konnte. Die Proben, die direkt aus seinen Speicheldrüsen entnommen wurden, waren die schmerzhaftesten. Schwester Larson benutzte eine lange Nadel und musste in jede Drüse eindringen. Es tat weh, sehr weh, aber Schwester Larson konnte es besser als Dr. Harshbomn bei den beiden Gelegenheiten, bei denen er die Proben entnommen hatte.

"So, das war's." sagte Schwester Larson, nachdem sie die letzten Abstriche aus Johns Mund genommen hatte. "Jetzt entspannen Sie sich, und ich komme gleich wieder und bringe ihnen etwas Kühlendes zu essen mit."





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lot
Stamm-Gast

Bayern


Der KG gehört zu meinem Leben wie das Leben selbst

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 17:02 IP: gespeichert Moderator melden


trägt die Schwester Larison KG

Wäre doch interessant zu wissen ob sie ihr Mann auch keusch hält

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:17.02.22 17:03 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 5B


"Hallo?" murmelte John in den Hörer. Er wusste, dass das Telefon schon eine Weile leise geklingelt hatte, bevor er es abnahm. Er war groggy. Er war an diesem Abend mehrmals durch schlechte Träume aufgewacht und hatte gerade wieder angefangen zu schlafen, als das Klingeln schließlich in sein Bewusstsein drang.

"Nun, Mr. Scott, ich kann nicht sagen, dass es eine Freude ist, ihre Stimme zu hören", sagte eine weibliche Stimme, die mit einem seltsamen Akzent sprach.

"Ha?" antwortete er intelligent.

"Kommen sie, Mr. Scott, ich habe mehr von ihnen erwartet. Sie haben bereits zwei meiner Gifte besiegt, das ist viel mehr, als je ein einfacher Mann zuvor geschafft hat."

"Wer ist das?"

"Ich bin es, Margarette!", antwortete die Frau. "Ich hätte erwartet, dass ein Mann wie sie den Namen der Person kennt, die ihn töten wird", fügte sie mit einem bösen Lachen hinzu.

"Margarette wer?", fragte John unschuldig, der langsam die nicht ganz so versteckten Drohungen wahrnahm.

"Ach Mr. Scott, sie spielen doch nur mit mir", sagte sie verführerisch. "Ich bin sicher, dass sich unsere Wege wieder kreuzen werden, Mr. Scott. Au revoir." Die Leitung war tot. John schaute auf das Telefon. Französisch, das war der Akzent, erkannte John jetzt, nahm das Telefon in den rechten Arm und schlief wieder ein.



John wachte auf, als die Sonne durch die Fenster strömte und Schwester Larson die Jalousien aufzog. "Guten Morgen, Mr. Scott!", sagte sie strahlend. "Bitte schalten sie den Sperrbereich aus, damit wir sie sauber machen können." John griff nach oben, um den Schalter umzulegen, und zog das Telefon vom Nachttisch, was beide aufschrecken ließ. "Arbeitsame Nacht, Mr. Scott?", fragte Schwester Larson kichernd, während sie das Telefon aufhob und es auf den Nachttisch stellte.

"Ich denke schon," antwortete John, noch immer etwas benebelt, da sein Schlaf mit halb erinnerten Träumen gefüllt war. Schwester Larson machte John sauber, rasierte ihn und half ihm ins Bad.

"Ich habe gehört, dass Dr. Pratt wach ist," sagte Schwester Larson unschuldig.

John sah sie an, bis es ihm dämmerte. "Nun, Schwester Larson, selbst mit den neuen Regeln für Frauen geht der Tratsch weiter," sagte John streng, konnte den Blick aber nur einen Moment lang halten, bevor er in Gelächter ausbrach. "Ich nehme an, sie meinen, ich sollte ihn besuchen?", fragte er, da er die Antwort bereits kannte. Schwester Larson hatte ihre Frustration darüber zum Ausdruck gebracht, dass sie Dr. Pratt nicht besuchen durfte. Als Krankenschwester durfte sie das Krankenhaus nicht ohne Uniform besuchen und brauchte eine Sondergenehmigung, um nicht zugewiesene Stockwerke zu besuchen. Da sie gerade erst Dr. Pratt zugewiesen worden war, konnte sie von ihrem derzeitigen Vorgesetzten keine solche Ausnahmegenehmigung erhalten. Jetzt, da Dr. Pratt wach war, konnte John ihn besuchen, und natürlich musste seine Krankenschwester mitkommen.

Dr. Harshbomn kam an diesem Morgen mit guten Nachrichten zurück. Alle Tests waren negativ und John konnte am Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Außerdem würde man einige der Medikamente, die John einnahm, absetzen, da man vermutete, dass eines oder mehrere von ihnen für die lebhaften Träume, die John erwähnt hatte, verantwortlich waren, obwohl es noch einige Tage dauern würde, bis alle Medikamente aus seinem Körper verschwunden waren.




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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:18.02.22 12:16 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

beim nächsten Stück durfte ich endlich auch mal etwas beitragen, auch wenn ich immer noch nichts schrieb. Aber wir haben zusammen den Bus entworfen, sogar Skizzen gemacht, was in so einen Bus paßt, und wie groß es sein dürfte.

Mehr als dieses werde ich vor dem Wochenende nicht mehr schaffen, aber dafür ist es ein langes Stück, und endet mit einem netten Cliffhanger!

Herman
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:18.02.22 12:51 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 5C


"Na, wenn das nicht der immer wiederkehrende Mr. Scott ist," sagte Dr. Pratt schwach, als Schwester Larson John an der Wache vorbei in den Raum rollte. "Ich kann nicht sagen, dass ich mich freue, dass sie immer noch hier zu Gast sind. Und Schwester Larson, es tut mir leid, meine Liebe, dass ich nicht in der Lage war, den ganzen Papierkram im Zusammenhang mit ihrer Versetzung zu erledigen, aber wie ich sehe, haben sie einen Weg gefunden, mich trotzdem zu besuchen," sagte er ihr mit einem leichten Grinsen. "Ich hatte vermutet, dass sie die meisten Regeln und Vorschriften des Krankenhauses umgehen können. Es ist schön zu sehen, dass meine bösen Pläne in Erfüllung gehen."

"Es ist schön, sie lebendig zu sehen, Doc," sagte John.

"Lebe mit dem Skalpell, stirb durch das Skalpell heißt es, aber vielleicht nicht heute."

"Wie geht es ihnen, Dr. Pratt?" fragte Schwester Larson leise, nachdem John den Knopf an ihrem Interface gedrückt hatte.

"Das ist eine Frage, die ich von einer normalen Krankenschwester erwarten würde, Schwester Larson," sagte Pratt mit so viel Verärgerung, wie er aufbringen konnte. John konnte fast die Hitze in Schwester Larsons Gesicht spüren, als sie rot wurde. "Wenn sie es wirklich wissen müssen, ich fühle mich, als hätte jemand ein Skalpell genommen und versucht, mir das Herz herauszuschneiden," sagte er ihr. "Er war auch verdammt nah dran," murmelte er. "Was ist mit ihnen, Mr. Scott, wie lautet Ihre Prognose?"

"Soweit ich weiß, soll ich heute Nachmittag entlassen werden."

"Das ist in der Tat eine gute Nachricht. Nehmen Sie es nicht persönlich, Mr. Scott, aber ich denke, ich spreche im Namen des gesamten Krankenhauspersonals, wenn ich sage, dass sie für eine Weile genug Aufregung in unser Leben gebracht haben."

"Es tut mir leid, dass sie meinetwegen angegriffen wurden," sagte John leise.

"Oh, mein Junge, ich hätte es ahnen müssen, denn Reidlys Antworten waren einfach zu simpel und das Timing war einfach zu günstig. Sie haben ihn offensichtlich sofort durchschaut. Erst als er mich mit seinem Messer aufgeschlitzt hat, habe ich angefangen, ihn zu verdächtigen. Nein John, ich bin es, der sich bei ihnen entschuldigen sollte. Reidlys 'Diagnose' hätte sie umgebracht."

"Gibt es etwas Neues über den mysteriösen Dr. Reidly?"

"Das wollte ich sie auch gerade fragen. Meine Frau war gestern Abend hier, aber sie hatte natürlich keine neuen Informationen. Vielleicht weiß mein Sohn etwas, er bringt meine Frau später wieder her," sagte Pratt und machte eine Pause, um zu Atem zu kommen. "Es tut mir leid, dass ich ein so schlechter Gastgeber bin, aber ich brauche meine Ruhe. Ärzte sind zwar die schlimmsten Patienten, aber ich weiß genug über Krankenhäuser, um nicht länger als nötig auf dieser Seite der Krankenakte bleiben zu wollen." John deutete Schwester Larson an, dass sie gehen sollten. "Schwester Larson." Sie drehten sich um. "Ich werde den Papierkram so schnell wie möglich fertigstellen. Ich hoffe, es macht ihnen nichts aus, wenn sie mir nicht nur als Arzt, sondern auch als Patient zur Seite stehen?" Die verstummte Schwester Larson lächelte, ihre Miene hellte sich auf und sie schüttelte den Kopf: "Nein. " "Sehr gut, wir sehen uns später, und Mr. Scott, ich erwarte sie erst in ein paar Tagen wieder." Schwester Larson rollte John zurück in sein Zimmer.

Es war ziemlich offensichtlich, wer John war, als Schwester Larson ihn erneut durch die Lobby und zu der wartenden Limousine rollte. Es war offensichtlich, dass die Nachricht von Johns bevorstehender Entlassung aus dem Krankenhaus die Runde machte und mehrere Reporter mit ihren Fotografen und Kamerateams vor Ort waren, um das Ereignis in die Öffentlichkeit zu tragen. John hielt den Kopf gesenkt und schwieg, als Robert ihm auf den Rücksitz half.

"Ich nehme an, sie wollen zurück in ihre Wohnung?" fragte Robert.

"Ich glaube langsam, ich hätte den Dschungel nie verlassen sollen," antwortete John seufzend, "Wenigstens wusste ich dort, wer und was mich töten wollte, und die Hyänen waren freundlicher."

"Sir?"

"Ja bitte Robert, zurück in die Wohnung. Sie erwarten mich."

Zurück in der Wohnung des Richters kümmerten sich Sophia und Demetri um ihn, wobei Sophia Johns immer noch geschwollenes Gesicht missbilligte. Zu müde, um sich zu wehren, ließ John sich von den beiden verwöhnen und ging nach seiner ersten guten Mahlzeit seit fast einer Woche auf ihre Anweisung hin früh zu Bett. Am nächsten Morgen fühlte sich John schon viel besser, vielleicht war es die Ruhe in der Wohnung, ohne den ständigen Lärm des Krankenhauses, die ihm zum ersten Mal seit einer Woche einen ruhigen Schlaf ermöglichte. Er hatte immer noch nichts von Sherri gehört, die erste Frage, die er gestellt hatte, als er die beiden am Vortag gesehen hatte, sehr zu deren kaum verhohlener Belustigung. Sie versicherten ihm, dass dies normal und zu erwarten sei, auch wenn Sherris Degradierung zur Anfängerin neu war. John fühlte sich deswegen ein wenig schuldig.

Am Vormittag bekam John den Hüttenkoller und wollte, nein, musste, aus den engen Räumen heraus. Er hatte zu viel Zeit in Krankenhauszimmern oder in dieser Wohnung verbracht. Sophia wollte einkaufen gehen, und John fragte sie nach dem Angebot an Obst und Gemüse, an das er sich noch aus seiner letzten Zeit in der Stadt erinnerte. Sophia und Demetri waren verblüfft über seine Beschreibungen, und John bettelte fast darum, mitgehen zu dürfen. Er hatte ihnen bewiesen, dass seine Ausdauer so groß war, dass er so lange wie nötig laufen konnte, und dass Larry, sein Physiotherapeut, der gleich am Morgen gekommen war, sagte, dass es hilfreich sein könnte, solange John es nicht übertrieb, besiegelte den Deal.

Bekleidet mit einem von Demetris Filzhüten und einem alten, leeren Brillengestell verließen John und Sophia das Wohnhaus durch den Lieferanteneingang, um möglichen Reportern aus dem Weg zu gehen. John glaubte nicht, dass man ihn auf jeden Fall erkennen würde, da er an diesem Morgen seinen Schnurrbart durch einen Rasierunfall verloren hatte. Sein Gesicht war immer noch so empfindlich, dass seine Hand zurückzuckte, als er es berührte. Nachdem er ein gutes Stück seines Schnurrbartes und ein wenig Haut verloren hatte, wusste John, dass es keinen "Ausgleich" gab, also rasierte er sich widerwillig alles ab. Obwohl sie nichts sagten, konnte er erkennen, dass Demetri und Sophia dies guthießen.

John und Sophia gingen zur Bushaltestelle um die Ecke und kamen gerade rechtzeitig, um das hintere Ende eines Busses wegfahren zu sehen. Sophia schien es nicht eilig zu haben, während sie ihren Einkaufswagen schob. John sah sie wieder an und fragte sich, wie sie in ihrer Kleidung überhaupt einkaufen wollte. Wie die meisten Frauenkleider, die er bisher bei seiner Rückkehr in den Norden gesehen hatte, war Sophias Kleid lang und eng, wenn auch nicht so eng wie die, die Sherri normalerweise trug. Außerdem trug sie eine Art Kapuzenumhang, der ihre Arme mindestens bis zu den Ellbogen an den Seiten einklemmte, ihre Unterarme aber frei ließ, um den Griff des Einkaufswagens zu ergreifen. Da die Kapuze vorne mit einem Reißverschluss zu schließen war, hätte sie wahrscheinlich selbst hinein- und herausschlüpfen können, wenn Demetri nicht den Reißverschluss an der Seite der Kapuze hochgezogen hätte, der ihr Gesicht bis zur Nase bedeckte, so dass der Knebel oder die Kandare, wie sie sie gerne nannten, nicht zu sehen war. Die Schnallen waren ein wenig übertrieben, denn die Enge des Oberteils und die Tatsache, dass ihre Handgelenke an den Wagen gekettet waren, bedeuteten, dass Sophia keine Chance hatte, mit den Händen ihr Gesicht zu erreichen. Der Wagen war auch für John eine neue Erfindung. Er sah ein wenig aus wie die Wagen, die John als Kind gesehen hatte, wenn ältere Damen sie zum Einkaufszentrum und wieder zurück schoben, aber dieser hier war robuster. Neben dem Korb war das untere Drittel des Wagens wie eine Kühlbox gestaltet und konnte von vorne wie eine Schublade geöffnet werden, so dass Dinge, die kühl bleiben mussten, hineingestellt werden konnten, während andere Dinge im Korb auf der Oberseite untergebracht waren. Wirklich ein viel besseres Design für den Einkauf, dachte John.

Sophia ließ zwei Busse vorbeifahren, bevor sie weiterging. Als der nächste Bus am Bordstein anhielt, stellte sich Sophia hinter den beiden anderen Frauen auf, die an der Haltestelle warteten. John sah vom vorderen Teil des Busses aus zu, wo Sophia ihm zu verstehen gab, dass er stehen sollte. John sah, wie die Frauen ihre Einkaufswagen auf eine Plattform an der Seite des Busses stellten, die sich beim Anhalten des Busses absenkte. Sobald der Wagen an seinem Platz stand, lösten sich die Handfesseln automatisch, und sie stiegen in den Bus ein. Frauen und Männer ohne Einkaufswagen waren schon früher eingestiegen. Nachdem die Frau freigelassen worden war, wurde der Wagen von einer Vorrichtung ergriffen, die ihn in einen Lagerraum unter dem Fahrgastdeck brachte. Es ging schnell, und bald war Sophia an seiner Seite, und sie stiegen in den Bus ein. John musste seinen Fahrpreis in bar bezahlen, aber Sophia ließ einfach eine kleine Karte über einen Scanner laufen, wählte ein Ziel aus den begrenzten Möglichkeiten aus und setzte sich in den hinteren Teil des Busses. John setzte sich neben sie und beobachtete, wie andere Frauen in den Bus stiegen. John war überrascht, dass außer den beiden Männern, die er zuvor gesehen hatte, nur fünf weitere Fahrgäste im Bus waren, zwei weitere Männer und eine Frau mit zwei kleinen Kindern. Er hatte vier Frauen gezählt, die ohne Wagen eingestiegen waren, und zwei mit Wagen, die vor Sophia eingestiegen waren. John beobachtete, wie eine weitere Frau in den Bus einstieg. Wie Sophia zeigte sie ihre Karte vor, aber sie konnte nicht wählen, wo sie aussteigen wollte. Sie ging in den hinteren Teil des Busses und betrat eine kleine Kabine neben dem Sitzplatz von John. John schätzte, dass der Fahrgastbereich nur etwa die ersten zwei Drittel des Busses ausmachte, der Rest des Busses befand sich hinter dieser oder zwei ähnlichen Kabinen. Als der Bus anfuhr, konnte John hören, wie in der Nähe der Kabine einige Maschinen ansprangen. Ein dumpfes Pumpen und ein leichtes, unterbrochenes Quietschen, dann ein Motorgeräusch und ein paar klappernde Geräusche waren zu hören.

Während er sich noch über den hinteren Teil des Busses wunderte, begann John, das Oberteil von Sophias Umhang zu öffnen. Demetri hatte ihm einen Schlüssel gegeben, mit dem er die Verschlüsse und ihre Kandare öffnen konnte, da er ihm gesagt hatte, dass sie, da sie eine Frau der Stufe 3 war, ohne Knebel gehen konnte. Er verlangte jedoch, dass ihre Armbänder zusammengeschlossen würden, wenn ihr der Knebel abgenommen würde. Sophia hob ihre Handgelenke an, damit John sie leichter verbinden konnte.

"Wo sind all die Frauen hin, die vor uns in den Bus gestiegen sind?" fragte John, als Sophias Mund wieder frei war.

"Sie sind im Karussell," erklärte Sophia. "Das wäre ich auch, wenn ich nicht mit ihnen unterwegs wäre."

"Karussell?"

"Sì. Das Karussell fasst viele Frauen. Es lässt sie automatisch an der richtigen Haltestelle aussteigen. Die Busse können mit den Frauen im Karussell viel mehr Leute aufnehmen."

"Es nimmt das hintere Drittel des Busses ein?"

"Sì. Es hält die Mädchen sicher und kompakt."

"Wie ist es denn da drin?"

"Sehr eng," erklärte Sophia. "Die Wände bewegen sich auf dich zu und halten dich sicher fest. Dann wirst du in einem Kreis herumgeschoben, während andere Mädchen ein- und aussteigen."

"An der Haltestelle wird man schließlich durch die Hintertür entlassen und kann seinen Einkaufswagen abholen, der schon auf einen wartet. Am Anfang war es etwas beängstigend, aber es ist wirklich sehr bequem, und man lernt, sich zu entspannen und dem Bus die Aufgabe zu überlassen, einen zum Laden und zurück zu bringen."

John beobachtete, wie an der nächsten Haltestelle weitere Frauen einstiegen und in dem Karussell verschwanden. Die Männer mussten anscheinend vorne im Bus ein- und aussteigen und stießen dabei manchmal mit den Einsteigern zusammen.

"Es ist an der Zeit, dass Sie meine Kandare wieder an ihren Platz setzen, Mr. Scott," sagte Sophia mit einem Seufzer. "Demetri würde es nicht mögen, wenn ich mich ungebührlich benehme. Wir werden uns im Laden wieder unterhalten können, wenn ich in meinem Einkaufshelm stecke. Gehen sie einfach in den Laden, ich muss durch die Drehkreuze, der Verkäufer wird uns zusammenführen, wenn wir drin sind." John, der nicht wusste, was er sonst tun sollte, schob Sophia den großen Knebel wieder in den Mund, zog die Riemen fest und schnallte ihr dann den Mantel wieder zu.

John betrat den Laden. Er war viel größer als die Läden, an die er sich vom College her erinnerte. Hier gab es nicht nur Lebensmittel, sondern auch alle Arten von Haushaltswaren, Kleidung, eine komplette Apotheke und Drogerie, Elektronik, sogar Eisenwaren und Haustiere. John betrat den Laden durch eine Tür mit der Aufschrift 'NUR FÜR MÄNNER' und befand sich bald im vorderen Teil des Ladens, wo er Sophia hinter zwei anderen Frauen in einem abgesperrten Bereich sah. John ging näher heran, als ein Mann auf die erste Frau in der Reihe zuging. Nachdem er mit einem tragbaren Gerät ihren Ausweis überprüft hatte, nahm er ihr den Mantel und den Schleier ab und schob einen Wagen oder zumindest einen Teil eines Wagens vor. John bemerkte, dass der Wagen der Frau in den vom Geschäft bereitgestellten Wagen rutschte. Dann reichte er der Frau einen Helm, den sie sich über den Kopf stülpte, während er eine Art Verbindungskabel an den Wagen anschloss. Es folgte ein Hüftgurt, der die Frau mit dem Wagen verband, und dann öffnete der Mann das Drehkreuz, damit die Frau das Geschäft betreten konnte. Der nächsten Frau erging es ähnlich, allerdings hatte diese keinen eigenen Wagen, sondern benutzte einen vollen Einkaufswagen des Geschäfts. Schließlich kam der Mann zu Sophia. Nachdem er ihren Ausweis kontrolliert hatte, rief er den Namen von John. John trat vor, und der Mann verlangte die Schlüssel für Sophias Umhang. "Wünschen Sie einen Paarhelm für die Frau?" fragte der Empfangsangestellte.

"Ähm, ja, ich denke schon," sagte John auf Sophias Nicken hin.

"Sehr gut, Sir," sagte der Mann, während er einen Helm für Sophia holte.

Ihr Wagen war bereits in das schwere Gestell des Einkaufswagens integriert. Schweigend wartete Sophia, während der Verkäufer einen Helm für sie holte. Es dauerte nur einen Moment, und der Mann war zurück, befreite Sophia von ihrem Cape und überreichte ihr den Helm und John ein kleines Gerät. John hörte das Klicken und schaute von dem Gerät auf, als Sophia den Helm auf ihrem Kopf verriegelte und der Angestellte das Kabel an ihrem Wagen anbrachte. Sobald ihr Hüftgurt eingerastet war und sie über das Kabel mit dem Wagen verbunden war, wurde sie aus dem Drehkreuz entlassen, und der Mann begann, den nächsten Frauen in der Schlange zu helfen. John folgte Sophia, als sie ihren Einkaufswagen in den Laden rollte.

John glaubte, ein Gemurmel aus Sophias Helm zu hören, aber er konnte es nicht entziffern. Sie schaute ihn an und dann auf das Gerät in seiner Hand. Er hörte noch mehr Geräusche, und Sophia legte ihre rechte Hand dorthin, wo sich ihr rechtes Ohr unter dem Helm befand. Endlich begriff John und schob den Ohrhörer in sein Ohr.

"Können sie mich jetzt hören, Mr. Scott?"

"Ähm, ja, können sie mich hören?"

"Natürlich."

"Was ist mit dem Helm?"

"Das ist ein Einkaufshelm, Mr. Scott. Alle Frauen tragen sie in Geschäften wie diesem. Er hilft den Geschäften, die Gesetze über Frauenansammlungen einzuhalten. Ich muss sagen, dass er das Einkaufen manchmal auch einfacher macht."

"Was bewirkt er?"

"Es hilft mir, Dinge im Laden zu finden. Ich habe zu Hause eine Einkaufsliste erstellt und sie in meinen Identitäts-Chip eingegeben. Der Computer des Ladens hat die Liste erkannt, sie geordnet und zeigt mir jetzt durch meinen Helm den effizientesten Weg zu den einzelnen Artikeln," erklärte sie. "Hier entlang, Mr. Scott", sagte sie und schob ihren Einkaufswagen einen Gang hinunter, wobei sie Produkte aufnahm, während sie ging.

"Also tragen alle Frauen hier diese Helme?"

"Ja, Sir."

"Und sie reden miteinander?"

"Oh nein, Sir, die meisten anderen Frauen sind in ihren Einkaufshelmen gefangen, so wie ich es normalerweise bin. Sie sind der einzige Grund dafür, dass ich keine Kandare trage. Das liegt daran, dass sie mich begleiten."

"Wie hilft ihnen ihr Helm beim Einkaufen?"

"In meinem Helm befindet sich eine Anzeige, die mir zeigt, wo sich die Produkte befinden, die ich benötige", erklärte sie ihm und wies ihn an, auf die Anzeige am Griff des Einkaufswagens zu schauen. "Hier, sehen sie sich das an", sagte sie und zeigte auf die Anzeige. "Als nächstes kommt der Kaffee."

John konnte sehen, dass auf der Anzeige eine Liste von Artikeln war, und der letzte Artikel, Tomatensaft, war durchgestrichen, denn John hatte gesehen, wie Sophia soeben eine Flasche des Saftes in den Wagen gelegt hatte. "Nun, der Richter bevorzugt eine bestimmte Kaffeemarke. Das ist die einzige Marke, die ich kaufen darf. Genau wie bei anderen Produkten zeigt mein Helm Pfeile zu dem Gang, in dem der Kaffee steht, und dann zu dem entsprechenden Regalbereich. Wie sie sehen, gibt es mehrere verschiedene Marken und Kaffeesorten." John nickte mit dem Kopf.

"Ja," sagte er, als Sophia nicht reagierte, denn offensichtlich war ihr Sichtfeld eingeschränkt, während sie den Einkaufshelm trug.

"Nun, ich habe dieses Problem nicht. Da die Vorlieben des Richters in meine Einkaufsliste einprogrammiert sind, sind alle anderen Marken für mich nicht sichtbar. Das gilt auch für bestimmte Nudeln, die ich nicht akzeptabel finde. Ich kann sie nicht einmal aus Versehen auswählen, da ich sie nicht sehen kann, der Helm blendet sie aus."

"Wie macht er das?"

"Mr. Scott, ich bin ein Dienstmädchen, kein Ingenieur. Ich weiß nur, dass jedes Mal, wenn ich ein Produkt anschaue, das ich nicht auswählen soll, ein dunkler Fleck auftaucht. In gewisser Weise macht mein Einkaufshelm das Einkaufen einfacher als vor der Verschwörung."

John dachte darüber nach, während er Sophia in den Gängen auf und ab folgte. Er sah auch andere Frauen einkaufen, die alle die seltsamen Helme trugen. Sie schienen normalen Tätigkeiten nachzugehen. Es gab sogar Frauen mit Kindern, kleinen Kindern, die in speziellen geschlossenen Abteilen im vorderen Teil des Wagens saßen und offensichtlich von einem Fernseher unterhalten wurden. John sah sogar eine Mutter und ihre kleine Tochter, deren Alter er auf etwa 12 Jahre schätzte, aber es war schwer zu beurteilen, ohne ihr Gesicht sehen zu können. Die Tochter war genau wie ihre Mutter und die anderen Frauen, die er sehen konnte, mit einem Kabel, das von ihrem Helm zu einem Hüftgurt und dann zum Einkaufswagen führte, an den Einkaufswagen gefesselt. Das Mädchen nahm Artikel auf und legte sie in den Wagen, während die Mutter sich mehr Zeit nahm, die Artikel zu prüfen, bevor sie ihre Wahl traf. John fragte sich, wie das funktionierte, aber Sophia wartete am Ende des Ganges auf ihn.

"Wenn Sie einen bestimmten Artikel suchen, Mr. Scott, kann ich ihn auf meine Einkaufsliste setzen und ihnen helfen, ihn schnell zu finden", erklärte sie ihm.

"Ähm, nein, das ist schon in Ordnung. Wann erreichen wir die Gemüseabteilung?"

"Ich habe nur noch ein paar Artikel, bevor ich mit meiner Liste fertig bin. Macht es ihnen etwas aus, wenn ich das zuerst erledige, Sir?"

"Das ist gut, Sophia. Beenden sie zuerst Ihre Liste."

"Danke, Sir", sagte sie, während sie einen weiteren Artikel in den Einkaufswagen legte.

Schließlich erreichten sie den Gemüsegang, und während Sophia an den Tomaten, Sellerie, Kartoffeln und anderen Dingen auf ihrer Liste schnupperte und herumdrückte - ihr Einkaufshelm hatte eine Öffnung nur für diesen Zweck -, suchte John nach exotischen Früchten. Er war ein wenig enttäuscht von der Auswahl. Es gab zwar eine große Auswahl an einheimischem Obst und Gemüse, aber nicht die Auswahl, an die er sich im College erinnert hatte.

"Kann ich ihnen helfen, Sir?" fragte ein junger Mann, der Kisten auspackte, als er John auf der Suche sah.

"Ich suche ein paar Früchte, die ich vor langer Zeit in Läden wie diesem gesehen habe," erklärte John ihm.

"Einen Moment, Sir, ich hole den Abteilungsleiter." Der Mann rief über ein Funkgerät, das er bei sich trug, und einen Moment später kam ein älterer Mann um die Ecke.

"Ja Jason?"

"Dieser Mann suchte nach besonderen Früchten."

"Ja, Sir, was suchen sie denn?"

"Nun, ich suche vor allem nach einer Frucht namens Cherimoya."

"Das ist mir nicht bekannt, woher kommt sie?"

"Sie wird in Südamerika angebaut."

"Ah, ich verstehe. Wir haben wirklich nicht mehr viel Bedarf an seltenen Früchten und Gemüsesorten," sagte der Mann zu ihm. "Nicht viele Männer interessieren sich dafür, und die Frauen in ihren Einkaufshelmen haben oft nicht die Möglichkeit, zu experimentieren. Versuchen Sie es doch mal in einem der Spezialitäten- oder Reformhäuser," schlug er vor.

"Ich nehme an, Surinam-Kirschen kommen auch nicht in Frage?"

"Ich fürchte ja, Sir. Die exotischsten Früchte, die wir derzeit bekommen, sind Kochbananen und ein paar spezielle Bananen. Lieferungen aus dem Ausland sind nicht mehr das, was sie einmal waren."

John legte ein paar weitere Früchte in Sophias Einkaufswagen, nachdem sie sie auf ihre Liste gesetzt hatte, war aber ein wenig enttäuscht über seine Auswahl.

Es war ein lehrreicher Tag gewesen. Demetri begrüßte sie, als sie in die Wohnung zurückkamen. Während er Sophia half, die Einkäufe einzuräumen, erwähnte Demetri, dass ein Kurier ein Paket für John abgegeben hatte, das in der Wohnung der Richters auf ihn wartete. Neugierig, und weil er sich außer Sichtweite des übermäßig beschützenden Paares begeben wollte, ging John der Sache nach. In der Küche fand er die kleine Schachtel und vergaß seine Erschöpfung. Es war das letzte Paket, das er aus Südamerika nach Hause geschickt hatte; er hatte sich schon Sorgen gemacht, als es nicht angekommen war. Der Karton war von der Reise aus dem Süden ramponiert und sah aus, als sei er nass geworden, aber er war unversehrt angekommen. Mit einem leichten Lächeln benutzte er sein neues Messer, das er vom Richter bekommen hatte, um das stark mit Klebeband umwickelte Paket zu öffnen.

Der Geruch war eine gewisse Überraschung. Er hatte nicht in Erinnerung, dass der Pelz, in den er seine "Freunde" eingewickelt hatte, so, nun ja, duftend war ein viel zu schönes Wort. Die Feuchtigkeit half auch nicht gerade, aber er hatte seine Aufgabe gut erfüllt, und die Messer, die er auspackte, waren genau so, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie waren beim besten Willen nicht neu. Er hatte die beiden größten von ihnen geschenkt bekommen, als er dreizehn wurde. Ein Geschenk, das von seinen Eltern in Frage gestellt wurde, aber Errat bestand darauf, dass ein junger Mann, er war so stolz gewesen, so genannt zu werden, die richtigen Werkzeuge brauchte. Sie waren eine so exakte Kopie der beiden, die Errat bei sich trug, wie der alte Mann sie herstellen konnte. John hatte mit den Messern von Errat geübt, seit er sieben Jahre alt war. Er wusste, dass Errat verstand, was dieses Geschenk für ihn bedeutete, als er ihm sprachlos ins Gesicht sah. Wie sehr er den alten Mann vermisste, manchmal mehr als seine Eltern. Zögernd nahm er die erste Waffe in die Hand, aber als hätte sie einen eigenen Willen, ging sie in die verschiedenen Griffhaltungen, die Errat ihm eingebläut hatte.


"Mr. Scott. Was ist das für ein Geruch?" Demetris Frage unterbrach Johns Wiedersehen. Das Messer in Johns Hand verharrte im richtigen Griff für den Wurf, den John auf Demetris Entfernung benötigen würde.

"Es tut mir leid, Demetri, ich habe sie nicht reinkommen hören," sagte John und drehte sich um, nachdem er das Messer wieder auf den Tisch gelegt hatte. Er war immer noch verwirrt, wie der Mann sich so lautlos bewegen konnte, und noch verwirrter war er darüber, dass er jetzt außerhalb des Zimmers stand und hinter dem Türrahmen hervorlugte.

"Verzeihen sie, Sir, ich wollte mich nur vergewissern, dass sie nichts brauchen, und dann, na ja, der Geruch ist ein bisschen stark."

"Ja, ich entschuldige mich. Als ich es einpackte, schien es nicht so schlimm zu riechen," sagte John. "Ich denke, wir sollten es entsorgen, obwohl ich vermute, dass es ein wertvolles Fell sein könnte, das Tier ist selten."

"Vielleicht können wir es draußen aufbewahren, bis sie sich entschieden haben?" schlug Demetri hoffnungsvoll vor.

John stimmte zu: "Eine ausgezeichnete Idee. Wie, durch die Eingangshalle?"

"Bestimmt nicht, Sir, ich schlage vor, über die Treppe auf das Dach zu gehen."

Das Dach, daran hatte John nicht gedacht, und er war auch noch nie dort oben gewesen. "OK, ich bringe es hinauf, wenn Sie mir den Weg sagen."

"Ich kann das für sie übernehmen, Sir," sagte Demetri und holte ein Paar Gummihandschuhe unter dem Waschbecken hervor. John nahm seine Messer aus dem Fell. Neben den beiden zwölf Zoll langen Messern von Errat gab es noch vier kleinere, die John im Laufe der Jahre gesammelt und je nach Situation mit sich herumgetragen hatte. Demetri nahm den Pelz vorsichtig an sich und ging zu Johns Überraschung weiter nach hinten in die Wohnung anstatt zur Eingangstür. John hatte nicht die ganze Wohnung erkundet, weil er nicht noch mehr in private Bereiche eindringen wollte, als er es ohnehin schon getan hatte. Hinter einer der Türen musste es eine Treppe zum Dach geben, die er nicht überprüft hatte.

"Hätten Sie etwas Öl und ein paar Lappen? Ich würde die gerne sauber machen," bat John, als Demetri zurückkam.

"Ja, Sir, möchten sie auch einen Stein?"

"Das wäre großartig. Danke Demetri."

"Hier, Sir," sagte Demetri und kam nach wenigen Augenblicken mit einem Bündel sauberer Lappen, etwas Öl, einer kleinen Schale und einem Schleifstein zurück. John machte sich mit dem Öl und den Tüchern an die Arbeit und säuberte die kleinen Rostflecken, die von der langen Reise des Pakets stammten, und war wieder einmal erstaunt, dass Demetri genau die richtige Ausrüstung für diese Aufgabe gefunden hatte.

John war mit seiner Arbeit beschäftigt, bis Demetri ihn zu einem späten Abendessen rief, und dann ging es auf Demetris und Sophias Drängen hin ins Bett.



Sie waren zurück. Die Verhassten, die er so lange gejagt hatte. Er wusste, dass sie es waren. Sie waren eine hinterhältige Bande, die im Schutz der Dunkelheit kam. Sie schlichen sich an, während alle anderen schliefen, wie die Spinnen, die sie waren. John spürte ihre Anwesenheit, die Mörder, die seine Eltern und viele seines adoptierten Stammes getötet hatten. John konnte sich gerade noch vorstellen, wie Errat sein letztes Messer warf und einen der Mörder von seiner grausamen Aufgabe abhielt, bevor er selbst niedergestreckt wurde und seine Eltern bis zum Ende beschützte. Jetzt waren sie zurück, und es war Zeit für Johns Rache. Er hatte einige von ihnen in seine Hütte gelassen, um sie zu trennen. Es waren mehr, als er auf einmal bewältigen konnte, aber sie dachten, sie hätten das Überraschungsmoment. Der erste, der starb, war mit einer kleinen Waffe auf ihn losgegangen, gebückt und vorsichtig. Johns schneller Stoß erwischte ihn unter dem Kinn, seine Klinge, eine seiner Lieblingswaffen von Errat, drang in sein Gehirn ein. Irgendetwas stimmte mit seinem linken Arm nicht, wahrscheinlich hatte er sich in seiner Decke verheddert. Er zog sein erstes Messer frei und erwischte den zweiten vor der Schwelle der Tür.

Als er die Tür überprüfte, fand John dahinter nur Stille. Es war jetzt an der Zeit, noch mehr zu erledigen, bevor er ihren Anführer fand. Seine Verletzungen aus dem Kampf würden ihn nicht aufhalten, sie fühlten sich schon halb geheilt an. Einer der Mörder lauerte in den Schatten, auf der Suche nach seinen verstorbenen Freunden. Ein Krachen markierte sein Ende, und John hatte nur noch ein Messer. Das Dorf wirkte heute Abend seltsam, beengter, der Dschungel still. Er konnte mehr von dem verhassten Feind in der Dunkelheit spüren, also musste er jagen. Ein Lichtblitz, das Glitzern einer Klinge, und ein weiterer war tot. John hörte eine Bewegung jenseits des Dorfes und eilte durch die Tür, wo er einen seiner verhassten Feinde bereits am Boden fand. Andere jagten mit ihm, lächelte er. Das Dröhnen einer Kanone und der Blitz des Schießpulvers zerstörten für einen Moment seine Nachtsicht. Der verhasste Feind war bewaffnet gekommen, aber es war zu spät, darüber nachzudenken. Er fand den Anführer, der dachte, er pirsche sich an die Beute heran, nicht zwischen Raubtier und Beute unterscheidend. Schweigend pirschten sich die beiden Jäger aneinander heran, bis John die Waffe des überraschten Anführers packte und wegschleuderte, so dass sie harmlos in die Decke feuerte und davonflog. John war sofort an der Kehle des Anführers, Jahre des Wartens in der Stärke seines Griffs, als er den Anführer an die Wand drückte, während er seinen Griff um seine Kehle langsam fester schloss. Ein Licht flackerte auf, und der Flur wurde erhellt. "Mom," John sah die Frau am Ende des Flurs, das schwarze Haar wie das seiner Mutter, aber nein, es war nicht seine Mutter, das schwarze Haar verdeckte Sherris Gesicht. "Sherri?", aber nein, es veränderte sich wieder. Sein Griff begann unter dem Angriff zu wanken. Sophia? Was hatte sie im Dschungel zu suchen? Wo war seine Mutter? Wo war Sherri? Warum hatte Demetri ihn getreten? "Mom, MOM, NEIIIIIN!"





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carpegenk
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Und es hat 'Klick' gemacht

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:18.02.22 18:56 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Herman,
erneut ein Lob für Deine Übersetzungsarbeit! Auch wenn Du uns den Cliffhänger mitten in einem Alptraum des Protagonisten John anrichtest, lasse Dir die Zeit die Du brauchst!
Ich freue mich auf den nächsten Teil dann erst recht nach dem Wochenende.
Dein Carpegenk
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goya
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:19.02.22 09:37 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank Hermann...👍
Wünsche Dir ein schönes Wochenende...
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:21.02.22 11:49 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

danke für die Ermutigungen.
Immerhin habe ich ein paar treue Fans, die ab und zu kommentieren - bei fast 2000 Reads seit Freitag.
Ein Stück weit schließe ich mich Karl Kollar an, der sich im Thread 'Celine' ja gerade über mangelndes Feedback beklagt hat - aber das war schon bei der Erstveröffentlichung von NiT bei Confining Clothing so.

Ich fasse mir aber an die eigene Nase - ich kommentiere auch nur, wenn mir eine Geschichte besonders gut gefällt und ich mich da stark hineindenke. Dazu kommt, daß man vielelicht doch lieber 'low profile' bleiben möchte - bei der Erstveröffentlichung kam damals gerade heraus, wie stark die NSA weltweit Daten sammelt.

Für einen 'einsamen' Autor ist das natürlich sehr frustrierend - ich hatte damals meine Übersetzungen auch wegen mangelndem Feedback eingestellt - aber ich habe das große Glück, in einem tollen Team mitzuarbeiten, das vor Veröffentlichung jedes Detail der Geschichte diskutiert und sich auch immer neue Szenen ausdenkt. Wir lieben unsere Figuren - aber wenn wir Neues von ihnen erfahren wollen, dann müssen wir uns das selbst ausdenken.

Daher haben wir die Geschichte zuerst immer nur für uns geschrieben, und nicht in erster Linie für Publikum - von dem ja auch wenig zurückkam, bis auf einzelne rühmliche Ausnahmen.

Neue Ideen und Kommentare sind natürlich trotzdem stets willkommen!


Hier kommt jetzt gleich ein ziemlich langes neues Stück.

Dabei bin ich über ein Detail gestolpert:
Die Amerikaner zählen bei einem Gebäude die gesamte Zahl der Etagen, währen die Europäer die Stockwerke ÜBER dem Erdgeschoß zählen.

1. Stock ist daher bei den Amis das Erdgeschoß, bei den Europäern aber das erste Obergeschoß.
Das ließ bei mir das Bild eines Gebäudes mit abgesenktem Souterrain mit Fenstern auf Bodenhöhe entstehen, und mit einer breiten Treppe zum Hautpteingang im ersten Stock. Viele öffentlichen Gebäude sind ja so gebaut.

Da ich fürchte, das später wieder durcheinanderzubringen, habe ich im Text den 'ebenerdigen 1. Stock' beschrieben.

Aber nun viel Spaß beim Lesen!

Herman

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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:21.02.22 11:49 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 5D


Der Richter, Frank und Joe waren in der Nähe, was John riechen konnte, zusammen mit dem verdammten Krankenhausgeruch. In einem großen Raum herrschte reges Treiben, Männer, Frauen und wahrscheinlich auch Kinder. Das waren einige von Johns ersten Gedanken, nachdem er aus seinem Albtraum erwacht war. "NEIN!" schrie John, als ihm alles wieder einfiel, oder zumindest der Traum, seine Mutter, Errat, Sherri, sein Vater, Sophia, Demetri, die Mörder. "NEIN!" Was war real? Was war Traum? Warum war er zurückgekommen? "NEIN!" Warum war er noch am Leben?

"John?" Joes Stimme versuchte, Johns vernebelte Gedanken zu durchbrechen.

"Nein," flüsterte John.

"JOHN!" sagte er lauter und strich ihm leicht über das Haar. Johns Augen flatterten und Joe fuhr fort. "John, komm zurück zu uns."

"Nein," weinte John. "Lass mich in Ruhe."

"Das kann ich nicht tun, John. Und ich werde es nicht tun," sagte Joe und streichelte Johns Rücken, den einzigen sichtbaren Teil seines Körpers. Joe hatte noch nie jemanden gesehen, der sich so sehr in die Fötusstellung verkrampft hatte. "John, wir sind für dich da. Es ist alles in Ordnung, John, du bist in Sicherheit."

"In Sicherheit?" sagte John ungläubig. "In Sicherheit? Nein, sie sind weg, sie sind alle weg, und ich gehöre nicht hierher, ich gehöre nirgendwo hin, sie sind weg!" Bilder schossen ihm durch den Kopf, seine Mom, Flash, sein Dad, Flash, seine Mom, Dad, Errat, Mom, Dad, Errat, Mom, die toten Kinder des Dorfes, Mom, Dad, die Ältesten, Mom, Errat, Dad, Mom, immer und immer wieder. Es gab Lärm um ihn herum, aber das bedeutete nichts. Mama, Papa, Mama, Errat, Mama, Papa. Ein Stich in seinem Arm und Johns Arm zuckte zur Verteidigung hervor. Mama, Papa, Mama, Errat, Mama, Papa, Mama, Sherri? Johns Gedanken fielen in einen tiefen Pool und er ruhte sich aus.



"Guten Morgen Mr. Scott," sagte eine ruhige Männerstimme von der anderen Seite des Raumes.

John starrte nur, er kannte den Mann nicht.

"Mein Name ist Colby. Fühlen Sie sich gut genug, um zu sprechen?"

Colby, John kannte niemanden mit diesem Namen. Wo war er? John konnte ein Fenster sehen, und dahinter helles Licht, vielleicht die Wipfel einiger kahler Bäume. Wie war er hierher gekommen?

"Nun", sagte Colby, "wenn sie reden möchten oder einfach nur etwas Gesellschaft möchten, drücken sie den Summer an der Seite ihres Bettes. Ich habe Ihnen hier auf dem Tablett etwas Frühstück hingestellt. Vielleicht möchten sie etwas essen, bevor es kalt wird." Der Mann stand seelenruhig auf und schlenderte aus dem Zimmer.

Das Zimmer, John untersuchte das Zimmer. Neben dem Fenster befand sich die Tür, durch die Colby, wer auch immer er war, hinausgegangen war. Eine weitere Tür befand sich an der gegenüberliegenden Wand. Ein großes Möbelstück, unten Schubladen, oben Türen. Das Bett, in dem er lag, der gepolsterte Stuhl, auf dem Colby gesessen hatte, ein kleiner Tisch und Stühle in einer Ecke und ein paar Bilder an der Wand. Es war kein großer Raum. John zog die Laken zurück und betrachtete sich. Er trug einen Pyjama. Den Schlafanzug von jemand anderem, denn er besaß keinen. Seine Schulter und sein Bein waren immer noch bandagiert und schmerzten. Das war gut. Schmerz war gut. Er brauchte Schmerzen. Schmerz war seins. Schmerz war alles, was er hatte. John stand auf und humpelte zum Tisch. Unter einer Decke auf dem Tablett befanden sich Saft, Milch, einige Rühreier, aber was John am meisten erfreute, war ein Apfel. Er war zehn Jahre lang im Dschungel ohne Äpfel gewesen. Er hatte viele gegessen, seit er wieder im Norden war, aber er fand ihren Geschmack immer noch köstlich. Sie waren eines der wenigen Dinge, die ihn hier interessierten. Mit Heißhunger verschlang er ihn und legte sich wieder ins Bett.

Er wachte wieder auf. Das Tablett war weggenommen worden und ein anderes hatte seinen Platz eingenommen. Er konnte den Fisch riechen. Colby war zurück gewesen, zusammen mit einer Frau, aber sie waren jetzt weg. John untersuchte das Tablett und fand zwei Äpfel zusammen mit gekochtem Fisch, Gemüse, einem Salat und einem Getränk. Er aß einen der Äpfel und steckte den anderen für später in seine Tasche. Wie lange war er schon hier? Wo war er hier? Sollte er es herausfinden oder einfach gehen? John glaubte nicht, dass derjenige, der ihn hierher gebracht hatte, in der Lage sein würde, ihn aufzuhalten, wenn er gehen wollte. Er hatte festgestellt, dass eine Strebe des Bettes etwas locker war und mit ein wenig Mühe entfernt werden konnte. Colby würde ihn nicht aufhalten können, und John hatte das Gefühl, dass er notfalls gehen oder sterben würde. Sterben. Das wäre vielleicht sogar besser, wenn da nicht die Äpfel wären, die Äpfel und Sherri. Warum tauchte dieser verdammte Name immer wieder in seinem verwirrten Gehirn auf? Alle anderen waren tot. Vielleicht war es seine Zeit. Frank, Joe, der Richter, Demetri und Sophia hatten ihn alle als das gefährliche Tier erkannt, das er war. Sie waren weg, und er war allein wie immer. Vielleicht war das auch besser so. John aß die Mahlzeit. Im Schrank fand er einige der Kleider, die er bei den Delphinis gekauft hatte. Auch sie hatten gesehen, dass er ein Mörder war, ein Tier. Er zog sich um und schlüpfte aus dem seltsamen Pyjama. Die Verstrebung löste sich so leicht, wie er vermutet hatte. John fasste sich und versuchte die Tür zu öffnen. Zu seiner Überraschung war sie nicht verschlossen, aber diesen Vorteil wollte er nicht verlieren. Er schob die Stütze unter das Hosenbein und ging so ruhig wie möglich aus dem Zimmer.

Nun, die Ausgänge waren jedenfalls gut gekennzeichnet. John fand die Treppe nach unten und war in wenigen Augenblicken im ebenerdigen ersten Stock. Er hatte eine Person, einen Mann, und mehrere Türen passiert. Die Tür zum zweiten Stock war verschlossen, aber das war nicht wichtig. Er war im ersten Stock und ging so ruhig wie möglich an der Rezeption vorbei, ohne einen Blick zurück zu werfen. Er hatte gerade die letzte Stufe der Treppe erreicht, die zu dem großen steinernen Eingang führte, als er hörte, wie sich die Tür hinter ihm öffnete.

"Mr. Scott. Wenn sie möchten, kann ich ihnen ein Taxi rufen, es ist ein weiter Weg zurück in die Stadt." Colbys ruhige Stimme kam von hinten. John umklammerte die Strebe, bereit, sie für einen Schlag oder Wurf herauszuziehen. Hier draußen war es kälter, als er vermutet hatte. Warum war es im Norden immer so kalt? Er hasste die Kälte. "Es ist ein bisschen kühl draußen. Ich könnte ihnen wenigstens einen Mantel besorgen," bot Colby an.

John blieb stehen. Was zum Teufel tat er da? Wenn sie ihn aufhalten wollten, würden sie kaum Probleme haben. Sie wussten, wo er war, sie kannten die Gegend. Es war mitten am Tag und es gab kaum Deckung, das Gelände sah riesig aus. Wenn er gehen wollte, brauchte er eine bessere Planung und wahrscheinlich auch Hilfe. Er blieb stehen, drehte sich um und ging zurück in das Gebäude. Auf der linken Seite, gleich hinter der Rezeption, an der eine junge Frau saß, befand sich ein Aufenthaltsbereich mit einem Feuer in einem großen Kamin. John beschloss, dass er jetzt nichts mehr zu verlieren hatte, und wärmte sich am Feuer.

"Schön, dass sie sich entschieden haben, wieder hereinzukommen, John," sagte Colby und setzte sich auf die andere Seite des Kamins. "Es soll heute Nacht unter den Gefrierpunkt fallen."

"Wer sind sie, und wo ist dieser Ort?" fragte John unverblümt.

"Nun, wie ich schon sagte. Mein Name ist Colby. Ich bin ein Arzt, Psychologe. Dieser Ort heißt Evergreen Meadows. Es ist eine Art Sanatorium."

"Für verrückte Leute, was?"

"Na ja, normalerweise benutzen wir diesen Begriff nicht gerne. Ich selbst bevorzuge Spinner," sagte er mit einem Lächeln.

"Und ich schätze, auf mich trifft diese Beschreibung zu?"

"Vielleicht, aber ich würde gerne mit ihnen reden, bevor ich ihnen mein offizielles Spinner-Gütesiegel gebe."

"Ich glaube, ich möchte einfach nur nach Hause gehen."

"Welches Zuhause sollte das sein?"

John sah ihn nur an. Dieser Kerl war nicht so dumm, wie er vorgab.

"Sie wieder nach Hause zu bringen ist eines unserer Hauptziele hier," sagte Colby. "In ihrem Fall müssen wir nur herausfinden, wo das sein könnte," sagte er ernst. "Warum bleiben sie nicht eine Weile hier? Das Essen ist nicht schlecht, und vielleicht können wir es gemeinsam herausfinden."

John säuberte sich sorgfältig im Bad und zog sich an. Er hatte sich mit Colby zum Abendessen im Speisesaal im ersten Stock verabredet. John hatte während seiner kleinen Wanderung einige Informationen gesammelt. Das Gebäude, in dem er sich befand, war dreistöckig, obwohl John vermutete, dass sich im Dachbereich Wohnräume befanden. Es war ein großer Steinbau mit englischem Aussehen. John hatte in der Ferne hohe Steinmauern gesehen, die so aussahen, als würden sie das Haus umgeben. Er zog seinen guten Anzug aus dem Geschäft von Mr. Delphini an und überlegte, was das zu bedeuten hatte. Wie war er hier her gekommen? Wie viel von seinen Erinnerungen konnte er glauben? Wie viel war ein Traum? Um kein Risiko einzugehen, klebte John die Strebe des Bettes an sein rechtes Bein. Er hinkte bereits und war froh, seinen Stock in seinem Zimmer zu sehen, den er als weitere Waffe benutzen konnte. Colby hatte ihm empfohlen, seinen Arm in der Schlinge zu lassen, eine Empfehlung, die, wie er sagte, von Dr. Cray kam. Sauber, angezogen, geflickt und bewaffnet fuhr John mit dem Aufzug in den ersten Stock. Colby hatte ihm einen Schlüssel gegeben, um den Aufzug zu bedienen. John vermutete, dass dies ein Zeichen dafür sein sollte, dass John kein Gefangener war. Der Schlüssel wurde benötigt, um den Aufzug zu rufen und um in den ersten und dritten Stock zu fahren. Colby erklärte ihm, dass er für den Keller, den zweiten und den vierten Stock, die auf dem Bedienfeld angezeigt wurden, nicht funktionieren würde.

John fand den Speisesaal und wurde durch ihn hindurch in einen privaten Speisesaal an der Seite geführt. Er konnte gerade noch einen Blick auf einige seiner Mit’spinner' an einigen der Tische werfen. Es schienen mehr Frauen als Männer zu sein. Zwei Personen warteten in dem kleinen Speisesaal auf ihn. Colby, der aufstand, als John eintrat, und ihm einen Platz am Kopfende des Tisches zuwies, und eine Frau, deren Rücken ihm zugewandt war, aber John wusste sofort, dass es Lily war. "Guten Abend, John," sagte Lily, ohne sich umzudrehen.

"Hallo Lily. Sie stecken also hinter all dem?"

"Wohl kaum, ich bin nur hier, um dich über ein paar Dinge zu informieren. Eine Art vertrautes Gesicht, um dich zu akklimatisieren, damit du keine der Waffen benutzen musst, die du sicher bei dir versteckt hast." Sie lächelte, als John sich hinsetzte und versuchte, seine Gefühle zu verbergen.

"Lily hat sie nach den Ereignissen in Richter Schneiders Wohnung hierher empfohlen," erklärte Colby.

"Empfohlen?"

"Ja, das ist eine sehr exklusive Einrichtung. Nicht viele Leute wissen überhaupt, dass sie existiert."

"Nach deinen Heldentaten in den letzten Wochen dachte ich, es ginge um mehr als nur die Entführung von Sherri," erklärte Lily. "Du bist einfach zu wertvoll für zu viele Leute, um dich einfach dich selbst zerstören zu lassen."

"Also bin ich hier ein Gefangener."

"Gefangener," antwortete Lily mit einem überraschten Ton in der Stimme. "Nicht als solcher, nein. Du bist ein Patient, aber ein freiwilliger. Diese Einrichtung ist nicht dafür ausgestattet, jemanden wie dich gegen seinen Willen festzuhalten."

"Sie sagen, ich sei kein Gefangener, aber es gibt hohe Mauern um mich herum, und ich vermute, dass meine Bewegungen sehr genau verfolgt werden."

"Beides ist richtig," teilte Colby ihm mit. "Sie werden überwacht. Das gesamte Personal und die Bewohner, mit denen sie wahrscheinlich in Kontakt kommen würden, wurden angewiesen, einen großen Bogen um sie zu machen, sollten sie mit ihnen in Kontakt kommen."

"Und die Mauer," fuhr Lily fort, "ist zu deinem Schutz und dem der anderen Bewohner. Solltest du dich entschließen, das Haus zu verlassen, wird dich niemand daran hindern, denn deine Messer liegen am Eingangstor, und die Wachen werden sie dir zurückgeben, wenn du das Haus verlässt. Aber denk daran, dass es da draußen diejenigen gibt, die versuchen, dich umzubringen, und wie ich dich bereits gewarnt habe, kennst du nicht einmal das Spiel, geschweige denn die Spieler."

"Diese Einrichtung ist sehr sicher, John," versicherte Colby ihm. "Sie brauchen keine Waffen, falls Sie welche haben, und müssen sich auch keine Sorgen um Ihre Sicherheit machen."

"Sicher, das dachte ich auch, als ich den Dschungel verließ."

"Das ganze Leben ist wie dein Dschungel, John," erwiderte Lily. "Es gibt nur wenige sichere Orte. Für dich ist dies hier im Moment so sicher, wie wir es machen können."

"Okay, dann erzählen sie mir mal etwas über das Spiel und die Spieler."

"Oh, nein, Mr. Männlich-Mann. Du bist noch nicht bereit für diese Lektionen, falls du es jemals sein wirst. Nein, lass uns uns um das Spiel und die Spieler kümmern und dich gesund machen, damit du wenigstens eine Chance hast, in der Welt zu leben."

"Ich überlebe nun schon seit vielen Jahren allein."

"Überleben? Ja. Leben? Da bin ich mir nicht so sicher, und dass du weiterhin überlebst, selbst nachdem die aktuellen Hunde zurückgepfiffen wurden, stelle ich in Frage," sagte Lily, die die Existenz der maskierten Mädchen, die die Salate servierten, nicht einmal bemerkte. Die Mädchen verbeugten sich und kehrten auf ihre Plätze zurück.

"Mach dir keine Sorgen, John, das Personal hier ist sehr diskret, insbesondere diese Mädchen sind sowohl taub als auch stumm."

"Ich würde denken, dass sie das beleidigend finden würden, Lily," sagte John und nahm seinen ersten Bissen von dem, wie er bald feststellte, köstlichen Salat.

"Du kämpfst die Schlachten, die du gewinnen kannst, John, und nur dann, wenn sie wichtig sind," erklärte sie mit einer Winkbewegung ihrer dreifingrigen Hand. "Diese Mädchen sind weder in Gefahr noch in Bedrängnis, und ihre Kleidung schützt sie vor den Elementen ebenso wie vor diesem Gespräch."

"Unser Gespräch ist für sie gefährlich?"

"Das könnte durchaus sein. Diejenigen, die dich tot sehen wollen, sind sehr an Informationen über dich interessiert, und es ist ihnen egal, wie sie sie bekommen."

"Ich dachte, sie sagten, um Ihre Worte zu gebrauchen, diese Hunde seien zurückgepfiffen worden?"

"Es gibt Räder in Rädern, John. Wir glauben nicht, dass die an der Spitze ein großes Interesse an deinem Abgang haben, aber es könnte eine Weile dauern, bis sich alle anderen Elemente beruhigt haben," erklärte sie ihm. "Aber genug davon. Im Moment musst du deine Aggressionen und dein Selbstbewusstsein in den Griff bekommen. Ich weiß, was du in den letzten zehn Jahren durchgemacht hast, war hart, härter als alles, was du hättest bewältigen müssen sollen, aber du hast es geschafft. Jetzt zahlst du den Preis dafür, und Dr. Colby ist dafür verantwortlich, dass es ein Preis ist, den du dir leisten kannst."

"Wovon reden Sie denn jetzt?," fragte John verärgert.

"Der menschliche Geist kann nur eine bestimmte Menge an Stress verkraften, bevor er anfängt, sich abzuschalten, oder möglicherweise den Rest des Körpers zum Abschalten bringt. Deine jüngsten Träume und Handlungen haben gezeigt, dass du diesen Punkt erreicht hast."

"Sie glauben, ich will mich umbringen?"

"Tust du das nicht?" fragte Lily und hielt inne. Als John nicht antwortete, fuhr sie fort. "Auf jeden Fall wird es dir die Möglichkeit geben, zu heilen und dich zumindest ein wenig an die Gesellschaft zu gewöhnen, wie sie jetzt ist. Außerdem dürfte es das obszöne Interesse der Medien an dir verringern und dein Leben ein wenig privater machen."

"Und wie lange muss ich hier bleiben?"

"Sie müssen gar nichts tun, Mr. Scott," mischte sich Dr. Colby ein. "Egal, worüber Lily sie verwirrt, der einzige Grund, warum sie hier sind, ist zu ihrem eigenen Schutz und zu ihrem eigenen Wohl. Wie sie schon sagten, haben sie allein überlebt, und obwohl ich mit Lily übereinstimme, was ihre jüngsten Aktionen und Abenteuer angeht, sind sie hier keineswegs ein Gefangener. Ich möchte, dass sie hier bleiben, zumindest für ein oder zwei Tage, damit wir eine Beziehung aufbauen und vielleicht außerhalb dieser Einrichtung weitermachen können, aber wie gesagt, das liegt ganz bei ihnen."

Sie setzten das Essen eine Zeit lang schweigend fort.

"Können Sie mir wenigstens ein paar Dinge erzählen?"

"Ich kann es sicher versuchen," sagte Colby.

"Was ist gestern Abend in der Wohnung der Richters passiert?"

"Nun, genau genommen weiß ich nichts von letzter Nacht, ich nehme an, sie meinen die letzte Nacht, in der sie dort waren, also vor zwei Nächten." John war ein wenig überrascht, nickte aber. "Ich werde das bald ausführlicher mit ihnen besprechen wollen, aber ich kann ihnen ein paar Fakten nennen. Sieben Personen sind in die Wohnungen des Richters und von Fräulein Schneider eingebrochen, sowohl Männer als auch Frauen. Nach allem, was wir wissen, und nach Demetris Bericht, müssen sie vier von ihnen getötet haben, zwei davon in ihrem Zimmer. Demetri hat zwei kampfunfähig gemacht und einen getötet."

"Was wollten sie tun?"

"Dich umbringen, natürlich," mischte sich Lily ein.

"Was ist mit den beiden, die Demetri ausgeschaltet hat?"

"Sie starben in Polizeigewahrsam. Sie wurden mit einer Art Gift vergiftet, nicht mit dem Zeug, das sie bei ihnen, Demetri und Sophia einsetzen wollten, aber es war tödlich genug."

"Wer hat sie vergiftet?"

"Sie haben es selbst getan, oder zumindest die Leute, mit denen sie in Kontakt waren. Sie durften nicht erwischt werden, zumindest die Männer nicht."

"Haben diese Männer für die Militantetten gearbeitet?"

"Ich glaube, es war genau andersherum. Aber ich denke, das ist genug über diese Situation," sagte Lily.

"Geht es Demetri gut?" fragte John und erinnerte sich an sein Gesicht, bevor er ohnmächtig wurde.

"Du hast Demetri keinen bleibenden Schaden zugefügt, obwohl sein Nacken ein bisschen weh tut und sein Ego ein bisschen beschädigt ist."

"Er scheint in einem Kampf fähiger zu sein, als es ein Butler sein sollte."

"Er war nicht immer ein Butler, John," sagte Lily mit einem Lächeln. "Es ist nicht das erste Mal, dass die Wohnungen der Schneiders kompromittiert wurden, aber dies ist bei weitem der schwerwiegendste Angriff. Demetri Pantera ist ein sehr fähiger Mann mit einem umfangreichen militärischen Hintergrund. Der Richter hat ihn nicht nur wegen seiner ausgezeichneten Fähigkeiten als Butler eingestellt, sondern auch, um Fräulein Sherri und sich selbst zu beschützen, falls das nötig sein sollte."

"Sherri?"

"Glaubst du, dass es einfach ist, die Tochter des Richters zu sein? Sie ist schon seit geraumer Zeit Ziel von Entführungs- und Attentatsversuchen, die ersten lange vor der Verschwörung. Nein, der Richter hat viele Feinde, und einige von ihnen sind nicht abgeneigt, seine Tochter gegen ihn einzusetzen."

"Nun, das erklärt so einiges."

"Ja, das dachte ich mir."

"Wer sind sie eigentlich, Lily? Ich habe gehört, dass sie früher einmal der Gouverneur waren. Welche Macht üben sie jetzt aus?"

"Würden sie uns entschuldigen, Doktor?" fragte Lily Colby. Colby warf ihr einen seltsamen Blick zu und entschuldigte sich dann. Mit einem Wink von Lilys Hand in ihre Richtung gingen auch die beiden Serviermädchen.

"Wollen sie ein großes Geheimnis lüften?" fragte John.

"Nein," sagte Lily schlicht.

"Warum dann die große Show?"

"Es gibt einige Dinge, die Colby nicht zu wissen braucht. Alle Informationen werden aus Sicherheitsgründen unterteilt. Unsere fortgesetzte Unterhaltung könnte, und ich betone, sie könnte Dr. Colby ein wenig mehr Informationen liefern, als er bereits hat, und damit muss er nicht belastet werden."

"Sie haben Colby um seiner selbst willen hinausgeschickt."

"Genau."

"Okay, Madam Mysterious, wer zum Teufel sind sie?", fragte ein frustrierter John.

"Ich bin Lily Grace Henderson, 78 Jahre alt, Witwe, Ex-Gouverneurin, eine Frau der Stufe 5, Mutter von fünf Kindern, Großmutter von sechzehn Kindern und Urgroßmutter von drei Kindern," informierte sie ihn.

"Und dafür haben sie Colby aus dem Zimmer geworfen?"

"Sei nicht albern, John. Du hast nur nicht die richtige Frage gestellt."

"Okay, ich beiße an, und wenn ich dieses Spiel weiterspielen muss, tue ich das vielleicht wortwörtlich. Welche Frage soll ich stellen?"

"Wen vertrete ich?"

"OK. Wen?"

"Nun, das kann ich dir natürlich nicht sagen. Nicht, dass du die Antwort überhaupt verstehen würdest." John sah aus, als wolle er sich auf die alte Dame stürzen und über den Tisch springen. "Oh, beruhige dich, Junge," befahl sie mit einer Stimme, der John sofort gehorchte. John sah sie ernst an, verwirrt über sein eigenes Verhalten. "Nun denn, lass uns die Dinge zivilisiert halten," sagte sie ihm ruhig. "Es gibt Gruppen, die Einfluss auf die Geschehnisse in der Welt nehmen, das sollte selbst für dich ziemlich offensichtlich sein. Einige der Gruppen kennst du, die Regierung, die Militantetten, die Gewerkschaften, die großen Unternehmen und so weiter. Andere kennst du nicht und wirst du vielleicht auch nie kennen. Diese Gruppen beeinflussen die anderen, und viele werden ihrerseits von noch anderen Gruppen beeinflusst. Es genügt zu sagen, dass ich eine dieser Gruppen vertrete. Eine Zeit lang hatte ich sogar selbst eine sehr unbedeutende Autoritätsposition inne, aber damit war Schluss, als ich in die Politik ging."

"Sie wollen mir also sagen, dass Sie mehr Macht hatten, bevor Sie Gouverneur wurden, als als Gouverneur?"

"Macht ist eine interessante Sache, John. Das klassische Beispiel sind Wasser und Stein. Natürlich ist Stein härter als Wasser, aber wir haben trotzdem den Grand Canyon."

"Also, diese mysteriöse Organisation, für die sie arbeiten oder die sie vertreten oder was auch immer, was wollen die von mir?"

"Dasselbe, was sie von jedem wollen, John. Aber mit dir kommen sie vielleicht ein bisschen weiter in ihren Plänen."

"Und diese Pläne sind?"

Lily lächelte. "Natürlich gibt es auch andere Gruppen, die die Dinge beeinflussen. Und diese anderen Gruppen haben andere Pläne, die nicht immer mit unseren übereinstimmen, oder mit anderen."

"Sie haben also zwei Gruppen, die sich diametral entgegengesetzt sind," sagte John. "Ja, das verstehe ich. Klingt wie ein billiger Roman. Sind sie sicher, dass sie hier kein Insasse sind?"

"Nein, John, sie stehen sich nicht diametral gegenüber, und dieses Wort würde implizieren, dass es tatsächlich nur zwei sind. Nein, viele dieser Gruppen, selbst die mächtigsten, wissen nicht einmal, dass einige der anderen existieren."

"Das sind also die Akteure in dem Spiel, von dem sie immer wieder sprechen."

"Ja."

"Und selbst die Spieler kennen nicht alle Regeln."

"Wieder richtig."

"Lily, jedes Mal, wenn ich mit ihnen rede, werde ich verwirrter."

"Du hast doch gefragt, John. Ich habe viel Zeit und Mühe in dich investiert, und ich möchte dich zu dem Mann heranwachsen und erblühen sehen, von dem ich weiß, dass du es sein kannst, aber jetzt ist nicht die Zeit für dich, dich in die Spielplanung einzumischen. Dein Platz ist jetzt, oder bald, der eines Spielers, und als Spieler musst du dich von deiner stärksten und schlauesten Seite zeigen. Deshalb möchte ich, dass du dir von Doktor Colby helfen lässt."
John wollte unterbrechen. "Ja, ich weiß, dass nichts von dem, was ich gesagt habe, wirklich eine deiner Fragen beantwortet hat und wahrscheinlich noch Hunderte weiterer hervorgerufen hat. Es genügt zu sagen, dass das Leben so ist. Du wirst nie alle Antworten haben. Ich weiß, dass ich dir keine gegeben habe, aber ich habe auch nicht alle Antworten. Ich hatte einen gewissen Einfluss in deiner Vergangenheit, und durch diesen Einfluss - nein, unterbrich mich nicht, ich werde dir nicht mehr sagen - durch diesen Einfluss habe ich dich zu dem Mann geformt, der du bist. Ein Mann, der meiner Meinung nach gebraucht wird, um die Sache voranzubringen, für die ich gearbeitet habe und die ich jetzt vertrete. Irgendwann in der Zukunft werde ich dich vielleicht um einige Gefallen bitten, die dir zu einem besseren Verständnis dessen verhelfen, worauf die wirklichen Akteure aus sind, aber im Moment ist es deine Aufgabe, deinen Verstand zu ordnen und zu deinem Leben hier zurückzukehren, und das, wenn du willst, mit Sherri."

John schwieg und versuchte, das, was Lily ihm sagte, zu verarbeiten. "Räder in Rädern."

"Ja, sehr gut, John. Jetzt ist es spät, du brauchst deine Ruhe für deinen Körper und deinen Geist. Colby möchte morgen früh seine Sitzung mit dir beginnen. Ich weiß, dass er manchmal etwas seltsam wirkt und du vielleicht nicht einmal zustimmst, dass du seine Hilfe brauchst, aber tue mir und dir selbst den Gefallen und rede einfach eine Weile mit ihm. Oh, und noch etwas, was Dr. Colby dir sagen wollte. Bis auf eines der Antibiotika, das du noch zu Ende einnehmen musst, sind alle Medikamente abgesetzt worden. Das gilt auch für die Schmerzmittel. Er möchte, dass du, wenn möglich, weiterhin rezeptfreie Schmerzmittel nimmst, also Aspirin, Ibuprofen und dergleichen. Wenn das nicht möglich ist, wenn du zu starke Schmerzen hast, drücke einfach den Summer in deinem Zimmer und verlange etwas anderes. Ansonsten gibt es in deinem Zimmer einen Vorrat an rezeptfreien Medikamenten, die du bitte vorschriftsmäßig einnimmst. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie du mit den Medikamenten zurechtgekommen bist, die du bekommen hast, aber du bist wohl aus härterem Holz geschnitzt, Mr. Männlich-Mann." Sie lächelte und drückte einen Knopf auf dem Tisch, woraufhin die Mädchen wieder hereinkamen und begannen, den Tisch abzuräumen, während sie aufstand. "Gute Nacht, Mr. Scott. Ich bin sicher, dass wir uns bald wiedersehen werden."

Sie verließ den Raum und einen verwirrten John Scott.




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Bayern


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Hallo Hermann, danke für die Fortsetzung. Tu mich manchmal schwer mit Traum und Wirklichkeit.
Das gibt sich dann aber wieder.

Mit dem Kommentieren der Geschichten ist es so ne Sache. Celine zum Beispiel hatte ich bis jetzt gar nicht wahr genommen. Deshalb gab es zum Beispiel von mir noch kein Feedback darauf.

Und immer am Ball bleiben ist auch häufig schwierig.

Freu mich schon auf die Fortsetzung.
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:21.02.22 17:04 IP: gespeichert Moderator melden


Ich bleibe bei einem Posting pro Tag, gegen Mittag -

außer, ich bekomme nachmittags nette Kommentare, dann versuche ich abends ein zweites Posting.

Herman.
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latexreisender
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latexreisender

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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:21.02.22 20:05 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hermann

Welch schöne Erpressung von dir.

Aber trotzdem hast du einen Kommentar verdient.

Vielen Dank für die sehr interessanten Teile seit meinem letzten Posting.
Es liest sich sehr gut, ist packend erzählt und die Hangover sind furchtbar!

Mache weiter so und ich erwarte sehnsüchtig noch viele Fortsetzungen.
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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:22.02.22 11:41 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo lot,
Dein Posting muß sich um Sekunden mit meinem letzten Kommentar gekreuzt haben, ich habe es nicht mehr gesehen. Danke!

latexreisender, Du hast einen wunderbaren freudschen Vertipper geliefert - 'Hangover' ist der Kater am nächsten Morgen, der 'Cliffhanger' kommt aus alten amerikanischen Serien, wo die Folge immer dann endet, wenn der Held gerade scheinbar hilflos an einem Felsen hängt.

Bin mir gar nicht so sicher, was davon Du gemeint hast...

Danke für Euer Lob - aber es geht mir gar nicht so sehr ums Bauchpinseln, ich würde mich freuen, wenn Ihr mal was zum Inhalt kommentieren würdet - den jeder Kommentar hilft bei neuen Ideen, denn die meisten eingeführten Charaktere kommen weiter vor und entwickeln sich natürlich weiter.

Zwar sind all die folgenden Kapitel bereits geschrieben - und ich habe mir zumindest vorgenommen, die alle zu übersetzen, solange ich Zeit dazu finde - aber die Geschichte soll ja noch weitergehen.

Aber jetzt kommt erst mal ein langes neues Stück, und heute abend ein zweites, versprochen!

Herman


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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:22.02.22 11:41 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 6A


"Können sie ein Musikinstrument spielen?" fragte Colby John, als er das Büro betrat.

"Ähm, ja. Äh, nein. Aber was? Wieso?" stotterte John wieder verwirrt. Er dachte, er sei auf jede Frage vorbereitet, aber das war er offensichtlich nicht. Dieser Ort war in mehr als einer Hinsicht ein Irrenhaus, stellte er fest.

"Hey, ich wollte nur ein bisschen was über sie erfahren, das ist alles," sagte Colby beiläufig. "Nehmen sie Platz." John setzte sich in einen gepolsterten Stuhl mit hoher Rückenlehne, der schräg zu dem Stuhl stand, in dem Colby saß. "Ich, ich spiele Gitarre. Zu einem alten Clapton-Song zu jammen ist sehr entspannend, auch wenn ich nie auch nur annähernd so klingen werde wie er," erklärte er. "Und, spielen sie irgendetwas? Irgendein Instrument?"

"Na ja, meine Mutter hat mich als Kind Klavierunterricht nehmen lassen, aber als sie anfingen, in den Süden zu gehen, hat das aufgehört."

"Ähm," grunzte Colby und nickte mit dem Kopf. "Dann haben sie unten im Süden nichts gespielt?"

"Ich habe es eine Zeit lang mit der Flöte versucht, aber ich war nicht sehr gut. Manchmal habe ich Trommeln geschlagen."

"Ein Drummer, hey. Gegen einen Drummer ist nichts einzuwenden, er hält den Takt für die ganze Band," sagte Colby aufgeregt und klopfte mit seinen Zeigefingern auf die Stuhllehne.

"Sie wären wahrscheinlich nicht so beeindruckt, wenn sie mich spielen hören würden. Es hat immer jemand anderes mitgespielt, so dass ich nicht aus dem Rhythmus gekommen bin."

"Ist das, ähm, FSA, äh FHA..." John versuchte sich an den Namen des weißen Kastens zu erinnern, der neben der Tür stand, während Colby zu seiner eigenen Melodie trommelte.

"Die Bitch Box?" fragte Colby. John starrte ihn nur an. "Der FAC?"

"Ja, der FAC." antwortete John und erinnerte sich an den Namen, dann sah er Colby seltsam an. "Ist er besetzt?"

"Ja,“ antwortete Colby und hob einige Papiere auf, die er während seines improvisierten Schlagzeugsolos verstreut hatte. "Von einer früheren Klientin," erklärte er. "Aber hören sie auf, das Thema zu wechseln. Wir haben über sie geredet."

"Ich dachte, wir hätten über das Trommeln gesprochen."

"Ja, das auch. Was wissen sie noch von ihren Klavierstunden?" Colby war ein seltsamer Charakter. Sie sprachen über Musiklehrer, in Johns Fall nur über seine alte Klavierlehrerin, als er sieben war, und ein Mädchen, das versuchte, ihm das Flötenspielen beizubringen, als er dreizehn war. Das hatte nicht lange gehalten, da seine Eltern und damit auch er zu dieser Zeit viel umgezogen waren.

"Wie kommen sie ohne ihre Schmerzmittel zurecht?" fragte Colby, als sich die Sitzung dem Ende zuneigte.

"Ziemlich gut, denke ich, zumindest bis jetzt. Ich glaube, ich will sie mehr, als ich sie brauche, obwohl das rezeptfreie Zeug nicht so lange zu wirken scheint, wie es eigentlich sollte."

"Wie viel nehmen sie denn?"

"Nur das, was auf der Flasche steht. Ich nehme das Ibuprofen, zwei alle vier Stunden."

"Verdammt Mann, nehmen sie mindestens drei alle vier Stunden," sagte Colby. "Sie können bis zu 800 Milligramm nehmen, wenn sie wollen, aber versuchen sie es mit drei, 600 Milligramm, zumindest eine Zeit lang. Wenn das nicht klappt, werden wir ihnen wieder etwas Stärkeres geben,“ sagte er schließlich und machte eine Notiz in dem Buch an seiner Seite. "Können wir uns heute Nachmittag wiedersehen?"

"Ist das alles für heute Morgen?" fragte John.

"Ja. Ich muss Sie jetzt hier hinausbekommen. Meine frühere Klientin will schon seit einer halben Stunde unbedingt aus ihrer Kiste raus. Vielleicht ist es an der Zeit, sie herauszuholen und zu sehen, wie es ihr geht," sagte Colby, stand auf und begleitete John zur Tür.



John aß im Speisesaal zu Mittag. Die meisten anderen Patienten des Sanatoriums hielten sich von ihm fern, aber eine Frau, oder eigentlich ein Mädchen, sie schien nicht älter als siebzehn oder achtzehn zu sein, saß direkt neben John. Er kam nicht umhin, die Handschellen an ihren Handgelenken zu bemerken, obwohl niemand sonst sie beachtete.
"Hi, ich bin Susan," sagte das zierlich gebaute Mädchen und reichte ihm die rechte Hand, die linke folgte zwangsweise. Sie erinnerte John ein wenig an die Beschreibung einer Elfe aus einem Fantasy-Spiel, das einige seiner Klassenkameraden in der Highschool spielten.

"John," sagte John zitternd.

"Ich weiß. Sie haben über dich geredet," sagte sie in einem allzu lauten Flüsterton, als einer der maskierten Bediensteten die Speisekarten brachte, die in Wirklichkeit nicht mehr als halbe Blätter Papier waren, auf denen sie die gewünschten Speisen ankreuzten, bevor sie sie an die Kellnerinnen zurückgaben.

"Was sollen die Handschellen?"

"Ich bin natürlich eine Gefangene!" sagte sie, als ob es selbstverständlich wäre.

"Eine Gefangene?"

"Genau wie du." Sie erklärte: "Entweder bist du ein Gefangener oder ein Wächter." Diesmal flüsterte sie etwas leiser.

"Ein sehr schönes Gefängnis," stellte John fest, als eine Kellnerin ihm ein Glas Cranberry-Apfelsaft und ihr ein Glas Eiswasser brachte.

"Das wollen sie dich denken lassen," sagte sie verschwörerisch und schaute sich misstrauisch um. "Weshalb bist du hier?"

"Mord, sagte John unverblümt, bereit, ihren Gesichtsausdruck und ihren Geruch genau zu studieren.

"Mord, hm?", sagte sie, ihre Augen verengten sich und musterten John zum ersten Mal, nur ein Hauch von Angst verriet eine andere Reaktion. "Du könntest genau der Mann sein, den wir brauchen, um unseren Fluchtplan zu vollenden," sagte sie ihm.

"Du hast einen Plan, um den Laden hier auszutricksen? Wie viele andere sind bei dir?" fragte John ein wenig verwirrt. Ihr Duft kam ihm aus irgendeinem Grund bekannt vor und weckte Erinnerungen an seinen Vater.

"Natürlich, wir haben einen Plan! Und dafür, dass du der Neue bist, stellst du eine Menge Fragen. Du bist doch nicht etwa ein Handlanger, oder?"

"Handlanger?" Johns Gedanken kehrten bei ihrer Frage in die Gegenwart zurück.

"Du arbeitest doch nicht für sie, oder?"

"Nein, ich will auch hier raus," sagte John ehrlich. Das Essen kam, und Susan schwieg, während die Kellnerinnen es ihr brachten. Sie aß schnell.

"Ich melde mich später, wenn die anderen dafür stimmen, dich aufzunehmen," versicherte sie ihm, als sie vom Tisch glitt, während John noch sein Essen genoss.

"Bitte sag mir, dass ich nicht so 'spinne' wie sie," sagte John in Richtung des leeren Tisches. Oder schlimmer noch, dachte er, dass sie vielleicht Recht haben könnte.



"Sie haben Susan getroffen?" Colby kicherte, als John seine Tischnachbarin beschrieb. "Ein interessantes Mädchen."

"Was hat es mit den Handschellen auf sich?"

"Ach du Scheiße. Wo zum Teufel hat das Mädchen diese Dinger her?" sagte Colby in die Luft. "Aber ich schätze, deshalb ist sie ja hier." Er ging zu seinem Schreibtisch und nahm den Hörer ab. "Oder zumindest ein Grund," murmelte er, während er wählte. "Entschuldigen sie mich für einen Moment, John," sagte er, als er verbunden wurde. "Ja. Hi," sagte Colby wenig begeistert. "Es geht mal wieder um Susan." "Ja." "Woher soll ich das wissen? Ihr solltet doch heute auf sie aufpassen." "Okay, okay, nimm sie ihr einfach ab, okay." "Gut." Er legte auf und kehrte kopfschüttelnd zu seinem Platz zurück.

"Also, wann kann ich hier raus, oder soll ich mich Susans kleiner Fluchtgruppe anschließen?"

"Wissen sie, mit ihrer Hilfe könnte sie tatsächlich etwas erreiche." Colby lachte. "Ich weiß, dass die Stationsschwester manchmal eine Zwangsjacke vor ihre Tür legt, falls sie ausbrechen will."

"Und was bewirkt das?"

"Sie kann ihr nicht widerstehen. Wie ein Kätzchen und ein Schnurknäuel. Ich habe schon von Leuten gehört, die aus einer Zwangsjacke geflohen sind, aber wie sie sie anzieht, und zwar so fest, das kann sich auch keiner vom Personal erklären."

"Also ist sie verrückt," sagte John. "Ich meine sie spinnt," korrigierte er sich nach einem Blick von Colby.

"Ich schätze, sie ist ein wenig verwirrt," sagte Colby mit einem Kopfschütteln. "Genug über sie geredet. Ich habe schon zu viel gesagt, ärztliche Schweigepflicht und so weiter. Lassen Sie uns über sie reden."

"Reden wir darüber, wie ich hier rauskomme."

"Na gut. Aber wann? Und warum? Und wo? Wie? Ich denke, wir kennen das Wer."

"So schnell wie möglich. Ich will nicht hier sein. Ich schätze, zurück zum Richter oder in meine Wohnung. Und zur Hölle, ich werde laufen, wenn ich muss."

"OK. Sind sie eine Bedrohung für die Gesellschaft?"

"Eine Bedrohung für die Gesellschaft?" fragte John verblüfft.

"Ich glaube, sie verstehen nicht, wie das funktionieren soll, John. Ich soll die Fragen stellen, sie sollen sie beantworten." erklärte Colby ruhig.

"Ich schätze, sie versuchen, eine Reaktion hervorzurufen."

"Machen sie sich nicht lächerlich. Das habe ich schon. Jetzt seien sie ehrlich und beantworten sie die Frage."

"Ich bin für die Gesellschaft nicht mehr eine Bedrohung als sie für mich."

"Viele Worte, John. Keine Antwort."

"Okay," sagte John und versuchte, sein Temperament unter Kontrolle zu halten. "Nein."

"Nun, ich hoffe, das ist nicht wahr."

"Warum, weil sie dann Ihren Job verlieren würden?"

"Meinen Job verlieren? Zur Hölle Mann, sie haben Susan getroffen. Es gibt noch Hunderte, wenn nicht Tausende von ihr da draußen." Er winkte mit der Hand ab. "Ich könnte mir nur wünschen, ich wäre arbeitslos," erklärte er traurig. "Warum warten wir mit diesem Gespräch nicht bis zum Ende unserer heutigen Sitzung?"

"Sie werden mich also nicht vorzeitig rausschmeißen?"

"Nein, sie sind mein Letzter für heute. Ich dachte, wir könnten sogar zusammen zu Abend essen, wenn das okay ist."

"Okay, worüber wollen sie reden?"

"Ich denke, ich sollte ihnen besser nicht die 'Es geht nicht um mich, es geht um dich'-Rede halten."

"Das wäre wahrscheinlich das Beste."

"Ja, das dachte ich mir schon. OK, da wir gerade bei der Gewalt sind, wie wäre es, wenn sie mir etwas über Messer erzählen?"

"Messer?"

"Ja, ich habe gehört, dass sie eine Art Genie im Umgang mit Messern sind. Erzählen sie mir, wie sie gelernt haben, so gut zu sein."

"So wie jeder andere auch, durch Übung," erklärte John ihm. Im Raum war es still. "Also gut. Im zweiten Jahr gingen meine Eltern nach Südamerika, damals nur für sechs Monate am Stück, und ich ging im Sommer mit ihnen. Ich durfte die Schule nicht verpassen, wissen sie. Wie auch immer, sie retteten einen Mann und den Großteil seiner Familie. Sein Name war Errat. Er war älter als meine Eltern und hatte bereits Enkelkinder, obwohl das dort unten kein gutes Maß für das Alter ist. Ich kenne einige zweiundzwanzigjährige Großmütter. Jedenfalls war er meinen Eltern so dankbar, dass er sie sozusagen adoptierte, aber es war viel mehr. Er wurde ihr Führer und Leibwächter. Im Dschungel gibt es viele Gefahren. Auf jeden Fall schien es zwischen Errat und mir zu funken. Er vermisste seine jungen Söhne und sah seine Enkelkinder nicht oft. Errats große Berühmtheit war sein Messerwerfen."

"Er war also genauso gut wie sie?" Colby unterbrach sich.

"Machen sie sich nicht lächerlich. Ich werde nie so gut sein wie er ist, oder war," sagte John und schüttelte den Kopf.

"Tut mir leid, bitte fahren sie fort."

"Na ja, Errat hat mich ein paar seiner Messer werfen lassen. Das war etwas sehr Erwachsenes, etwas, worüber meine Eltern besorgt waren, und ich wusste, dass sie mich aufgehalten hätten, wenn es jemand anderes als Errat gewesen wäre, der mich unterrichtet hätte."

"Wie alt waren sie?"

"Ungefähr zehn, schätze ich. Ja, das wäre ungefähr richtig. Ich war so beeindruckt von ihm. Er war kein großer Mann, aber seine Präsenz beherrschte so ziemlich alles. Ein Flüstern von ihm war mehr als ein Schreien von den meisten Leuten."

"Er hat ihnen also einfach die Geheimnisse des Messerwerfens gezeigt?"

"Geheimnisse?" antwortete John. "Es gibt keine Geheimnisse. Nur Physik," erklärte er dem Psychologen. "Übung macht den Meister, es sei denn, es ist für dich eine Kunst, wie es bei Errat der Fall ist oder war."

"Was waren denn seine Lehrmethoden?"

"Außer Drill und Übung meinen sie." John gluckste: "Wenn mein Klavierlehrer mich doch nur so motivieren könnte wie Errat."

"Also viel üben."

"Ja. Viel Übung, aber auch praktische Lektionen, und einige waren auch unpraktisch. Er war natürlich ein erfahrener Jäger und Fallensteller. Früh am Morgen ging er in den Dschungel und stellte Fallen und Zielscheiben für mich auf. Dann schickte er mich auf einen Auftrag, der mich in diese Fallen führte. Wenn man plötzlich mit einem Fuß über dem Dschungelboden baumelt, ist das schon etwas beunruhigend. Zu wissen, dass man nur dann wieder herunterkommt, wenn man ein Messer in ein kleines Ziel steckt, ist eine Lektion in mehr als nur Messerwerfen."

"Das hat er mit ihnen gemacht, als sie zehn waren?"

"Oh nein, er hat eine Weile gewartet. Ich glaube, die erste Falle, in die ich getappt bin, war erst mit zwölf oder so. Mit dreizehn schenkte er mir mein eigenes Messerset. Sie waren genau wie sein Lieblingsset. Ich habe das Paket gerade erhalten. Ich hatte die Sendung am Tag des Überfalls in der Wohnung bekommen. Ich schwelgte in Erinnerungen an alte Zeiten und war sehr froh, sie wieder zu haben.“

"Also, das ist ein alter Freund," sagte Colby und holte eines von Johns Messern aus seiner Schreibtischschublade. Johns Augen weiteten sich und seine Nasenflügel blähten sich, als er die Klinge wieder sah.

"Ja," sagte John mit ruhiger Stimme und dem Willen, seinen Herzschlag zu verlangsamen, obwohl er wusste, dass Colby seine Reaktion nicht entgangen sein konnte.

"Demetri sagte, dass sie eine Art, er benutzte das Wort Kata, was in der Kampfkunst ein Begriff für ein Trainingsmanöver ist, durchgegangen sind."

"Sie haben mich überprüft," sagte John ein wenig misstrauisch.

"Darauf können sie wetten. Hoffentlich weiß ich so viel über sie, wie man zumindest nördlich des Äquators erfahren kann," sagte Colby unverblümt zu John. "Ich hoffe, so viel über sie zu wissen, wie sie selbst, oder vielleicht noch ein bisschen mehr, wenn ich die Chance bekomme, sie von außen und hoffentlich objektiv zu betrachten." Das Gespräch pausierte, und John wusste nicht, was er zu diesem eklatanten Eingriff in seine Privatsphäre sagen sollte. "Ich würde gerne die Trainingsübung sehen, die sie neulich Abend gemacht haben. Demetri war beeindruckt, und er scheint kein Mann zu sein, der sich leicht beeindrucken lässt."

"Sie haben keine Angst, dass ich sie angreifen könnte?"

"Lily hat mir versichert, dass sie das schon früher getan hätten, wenn sie es gewollt hätten. Anscheinend glaubt sie, dass sie sich neulich eine Waffe ans Bein geklebt haben, obwohl sie sagte, dass es mit ihrem Stock mehr als genug gewesen wäre."

Da war wieder diese Frau. Wie konnte sie nur von der Strebe wissen? John ging hinüber und nahm das Messer in die Hand, und er spürte den Nervenkitzel, einen alten Freund zu treffen. Er schloss die Augen und entspannte sich, und in seiner Hand schien sich das Messer zu bewegen, als hätte es ein Eigenleben.

"Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen neugierig, sie werfen zu sehen," sagte Colby, nachdem er John ein paar Minuten lang beim Manövrieren des Messers zugesehen und ihn aus seiner Träumerei geholt hatte.

"Welches Buch mögen sie nicht?" fragte John und suchte den Raum nach einem Ziel ab. Die meisten Wände waren mit Bücherregalen bedeckt.

"Wie wäre es mit diesem hier?" sagte Colby, nachdem er aufgestanden war und die Regale begutachtet hatte.

"Drehen sie es so, dass der Einband zur Wand zeigt." Colby tat dies und war nicht mehr als einen Fuß davon entfernt, als Johns Messer mit einem leichten Bums in das Buch eindrang. Erschrocken brauchte Colby einen Moment, um sich wieder dem Buch zuzuwenden. Nur ein paar Seiten waren zerschnitten, wo John perfekte Senkrechte verpasst hatte.

"Nun, ich schätze, mit ihnen an den Klingen muss sich die Messerwerfer-Assistentin im Zirkus keine Sorgen machen, oder?" erwiderte Colby und versuchte, seine Fassung wiederzuerlangen.

"Ich versuche, keine Spielchen zu spielen, Doktor," sagte John ernst. "Aber ein bisschen Zielübungen schaden nie," sagte er mit einem Lächeln.

"Ich schätze, auf dieser Entfernung wäre das ein leichter Wurf."

"Nein, nicht wirklich. Ein Messer muss entweder eine halbe Drehung und/oder eine Reihe ganzer Umdrehungen machen. Bei einem so großen Messer auf diese Entfernung ist selbst eine halbe Drehung schwierig, und ich bin ein bisschen aus der Übung."

"Nun, es ist schon spät. Warum gehen sie nicht und machen sich für das Abendessen frisch? Ich muss noch ein paar Sachen aufräumen, und wir treffen uns dann im privaten Speisesaal, so gegen sechs?"

"Und wann komme ich hier raus?"

"Das besprechen wir beim Abendessen, ich verspreche es," sagte Colby und lächelte.

"Sagen sie nicht, Lily wird auch da sein," sagte John mit einem Seufzer.

"Das will ich nicht hoffen," sagte Colby schockiert. "Einmal pro Woche ist mein Limit bei dieser Frau, obwohl ich sie bald mal anrufen muss. Normalerweise muss ich mich auf solche Begegnungen vorbereiten."




Getreu seinem Wort war Lily nicht im Speisesaal, als John hereinkam. Er musste einen Moment auf Colby warten, bevor die schweigsamen Kellnerinnen mit den Speisekarten kamen. "Guten Abend, John," sagte Colby, als er seine Speisekarte erhielt. "Wie fühlen sie sich jetzt, wo sie die meisten Ihrer Medikamente abgesetzt haben?"

"Ich schätze, sie wollen mehr als nur das typische OK."

"Ja, je mehr Details, desto besser. Das ist immer so."

"Nun, mein Kopf fühlt sich viel klarer an, nicht mehr so verschwommen wie in den letzten Wochen. Andererseits schmerzen meine Schulter und mein Bein, und mein Mund ist sehr empfindlich, aber mein Geruchssinn scheint zurückzukehren. Leider gibt es heute Abend Leber."

"Mögen sie keine Leber?"

"Ich mag sie nicht, sie stinkt, wenn man sie kocht."

"Ich hasse das Zeug auch. Sie scheinen es immer sonntags anzubieten. Was ist mit den Schmerzen? Hilft das Ibuprofen überhaupt, oder müssen sie wieder etwas Stärkeres nehmen?"

"Ich glaube, das Ibuprofen wirkt ganz gut. Wie sie mir empfohlen haben, bin ich auf drei Tabletten alle vier Stunden umgestiegen. Vielleicht muss ich auf vier Tabletten umsteigen, wenn ich mich viel bewege."

"Nun, das sollte kein Problem sein. Ich habe für Mittwoch einen Termin bei Dr. Pratt für sie ausgemacht, ich hoffe, es macht ihnen nichts aus. Ich glaube aber nicht, dass Dr. Pratt sie selbst behandeln wird, ich habe gehört, dass er verletzt wurde."

"Ja. Er hat sich auch in meinem Schlamassel verheddert," sagte John seufzend.

"Hey! Keine Rückzieher," sagte Colby streng. "Wenn sie morgen hier rauskommen wollen, müssen sie aufhören, sich für alles die Schuld zu geben."

"Morgen?" John rief überrascht aus.

"Sie haben gesagt, sie wollen hier raus. Gibt es ein Problem? Habe ich etwa ihre Pläne mit Susan und ihrem Fluchtkomitee durchkreuzt?" fragte Colby verschmitzt.

"Nein, morgen wäre in Ordnung."

"Gut, jetzt, wo ich ihre Hoffnungen geweckt habe, kann ich ein paar zusätzliche Bedingungen stellen. Es ist so viel einfacher, nachdem man die Karotte hergegeben hat."

"Was für Bedingungen?" fragte John misstrauisch, als die Kellnerinnen die Salate brachten.

"Verdammt, ich vergesse immer, meine Patienten nicht über meine hinterhältigen Pläne zu informieren," sagte Colby in gespielter Verzweiflung zu sich selbst. "Tja. Ich schätze, das Wichtigste ist, dass sie mich weiterhin dreimal pro Woche sehen müssen, bis ich denke, dass es ihnen besser geht. Ich weiß, dass die Drogen und die Wechselwirkung zwischen ihnen eine große Rolle bei ihrem, nun ja, nennen wir es mal Zusammenbruch gespielt haben, und jetzt, wo sie von ihnen weg sind, wird das hoffentlich nicht mehr passieren. Abgesehen davon müssen sie herausfinden, was sie vom Leben wollen. Es ist an der Zeit, dass sie aufhören, Dinge geschehen zu lassen, und dass sie anfangen, Dinge geschehen zu lassen, die sie wollen. Außerdem müssen sie Ihre Heilung fortsetzen. Das bedeutet Physiotherapie. Ich weiß, dass sie in Behandlung waren, sie müssen sie fortsetzen. Ich werde mit Dr. Pratt sprechen, um zu sehen, ob wir ihre Therapie beschleunigen können."

"Dann muss ich wohl Vorkehrungen treffen, wo ich wohnen werde."

"Nein, ich sehe darin kein Problem. Sie müssen in der Wohnung der Schneiders wohnen, bis Dr. Pratt Sie für gesund erklärt hat, darüber sind sich alle einig. Sie haben sogar zugestimmt, als Dr. Pratt sie aus dem Krankenhaus entlassen hat."

"Ja, aber das war bevor...," brach John ab.

"Bevor was?"

"Bevor ich Demetri angegriffen habe," sagte John fest.

"Und das ändert die Dinge inwiefern?"

"Ich würde nicht glauben, dass Demetri oder Sophia mich wiedersehen wollen, schon gar nicht in so unmittelbarer Nähe."

"Ich glaube, sie unterschätzen die Panteras. Sie sind ihnen sehr dankbar, dass sie die Eindringlinge aufhalten konnten. Vergessen sie nicht, dass sie auch getötet werden sollten. Und Demetri, obwohl er von ihrem Angriff etwas überrascht war, ist sehr verständnisvoll. Offensichtlich haben sie Emotionen gezeigt, die sie vor mir und wahrscheinlich auch vor dem Rest der Welt verborgen haben, während sie ihn an die Wand gepresst haben. Nein, ich glaube nicht, dass es den Panteras etwas ausmachen wird, sie wieder zu haben. Ich glaube, es gab auch noch einen anderen Grund, etwas in ihrem Gesichtsausdruck, aber sie haben es nicht erwähnt."

"Ich habe vergessen, dass sie über mich nachforschen ließen."

"Ich mache nur meinen Job, mein Sohn."

"Es ist also in Ordnung, wenn ich zu den Wohnungen der Schneiders zurückkehre?"

"Nicht nur OK, sondern Pflicht," teilte Colby ihm mit. "Sie sind immer noch in der Obhut eines Arztes, sogar mehrerer, und ich will nicht, dass sie allein sind, und ich weiß, dass Dr. Pratt das auch nicht will. Sie nehmen zwar keine starken Schmerzmittel mehr, aber die Wunden, die sie in Ihrem Kampf mit den Militantetten erlitten haben, und die anderen, die sie bekommen haben, sind noch nicht verheilt. Also heißt es zurück in die Obhut der Panteras oder hier bleiben. All das hängt davon ab, wie ihre Nacht heute verläuft."

"Wie meinen Sie das?"

"Wir werden morgen früh eine weitere Sitzung abhalten. Ich erwarte nicht, dass es irgendwelche Probleme gibt, aber ich behalte mir immer gerne ein Urteil bis zur letzten Minute vor. Ich fürchte, der Arztberuf ist mehr Kunst als Wissenschaft, und die Psychologie erst recht."

"Ich habe also noch eine letzte Hürde zu nehmen, bevor ich hier raus bin."

"Denken sie daran, John, sie können jederzeit von sich aus gehen, sie brauchen meine Erlaubnis nicht. Aber wenn sie mit meiner Billigung und der meiner Kollegen gehen möchten, dann haben sie noch eine weitere Hürde zu nehmen."

"Und wann ist also der früheste Zeitpunkt am Morgen für sie, Dr. Colby?"

"Bitte, kein Titel, nur Colby. Wie wäre es mit neun Uhr?"

"Das ist der erste Zeitpunkt?"

"Wenn sie etwas anderes wollen als einen mürrischen, unrasierten, fetten Mann und Antworten, die über das Grunzen hinausgehen, ja, dann ist neun Uhr der früheste Zeitpunkt, den ich einhalten kann."

"Also gut, Colby. Ich sehe sie um neun," sagte John und stand von seiner Mahlzeit auf.

"Wo wollen sie denn hin? Sie haben noch keinen Nachtisch serviert."

"Ich gehe in die Lounge da vorne, hoffentlich brennt das Feuer noch. Ist es hier oben im Norden immer so kalt?"

"Sie verpassen heute Abend ein tolles Dessert," sagte Colby, als die schweigsame Kellnerin seinen Teller brachte.

"Sie können meins haben," sagte John zu ihm, als er zur Tür hinaushumpelte.




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herman Volljährigkeit geprüft
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:22.02.22 17:35 IP: gespeichert Moderator melden


Na, heute habe ich für die Kommentare von gestern ein zweites Posting versprochen, aber morgen kommt nur eines - es sei denn, es gibt Kommentare...

Herman
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  RE: New in Town – Eine neue Welt – von Anfang an. Datum:22.02.22 17:35 IP: gespeichert Moderator melden


New in Town – eine neue Welt Kapitel 6B


"Sie sehen heute Morgen viel zu munter aus," beschwerte sich Colby, als er sein Büro betrat. John saß bereits und wartete auf den Mann. "Und kein 'Guten Morgen'", sagte der zerzauste Psychologe, setzte seinen Kaffee ab und versuchte, einen Fleck von seinem Hemd zu wischen. "Ich hätte zehn Uhr sagen sollen," murmelte er.

"Haben sie nicht gut geschlafen, Colby?"

"Nein. Letzte Nacht gab es einen kleinen Notfall," erzählte Colby ihm. "Aber was viel wichtiger ist, haben sie es getan?"

"Habe ich was?"

"Haben sie letzte Nacht gut geschlafen?"

"Ja. Ziemlich gut, danke. Bis auf Susan, die gegen zwei Uhr an meinem Zimmer vorbeikam."

"Sie war um zwei Uhr in ihrem Stockwerk?" fragte Colby, als er aufstand und zum Telefon ging.

"Ja. Warum?"

"Sie ist letzte Nacht verschwunden. Ich war die halbe Nacht wach und habe sie gesucht."

"Haben sie sie gefunden?"

"Nein, sie muss sich vom Gelände entfernt haben." Er hob die Hand, um John zu signalisieren, einen Moment still zu sein. "Sie war im dritten Stock, so gegen zwei Uhr," sagte Colby ins Telefon. "Nein, ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied macht, aber sieh noch einmal da oben nach."

"Wie konnte sie das tun? Wie macht sie das, was sie macht?" sagte Colby, als er den Hörer auflegte.

"Machen sie sich denn keine Sorgen?"

"Und wie, verdammt!" sagte Colby und holte tief Luft. "Aber wir sind hier, um über sie zu reden. Haben sie gut geschlafen, keine Albträume mehr?"

"Nicht, dass ich wüsste."

"Wenn sie nicht wie Susan verschwinden können, haben sie ihr Zimmer nicht verlassen," sagte Colby abwesend.

"Und woher wollen sie das wissen?"

"Es gibt einen Sensor an ihren Türen und Fenstern," Sagte Colby beiläufig.

"Toll, Susan hatte Recht."

"Nein, Susan ist verwirrt. Ich hoffe, sie sind es nicht auch," sagte er und sah John ernst an.

"Nein, ich glaube, sie denken, dass sie mein Bestes im Sinn haben," sagte John ernst. "Allerdings behalte ich mir ein Urteil darüber vor, ob Sie Recht haben oder nicht."

"Na gut," sagte Colby und fasste einen Entschluss. "Okay, verschwinden sie von hier, aber es geht zurück in die Wohnung der Schneiders, unter den wachsamen Augen von Demetri und Sophia, und sie müssen sich von Ärger fernhalten, ihren Körper heilen lassen, und ich habe einen Zeitplan für unsere Termine. Verpassen sie sie nicht," sagte Colby und reichte John einen Zettel mit Daten und Uhrzeiten. "Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss eine Durchsuchung organisieren." Er verließ den Raum. John fragte sich, wie er zurück in die Stadt kommen sollte, aber er dachte sich, dass er sich etwas einfallen lassen könnte.

Beim Packen in seinem Zimmer dachte er an das seltsame kleine Mädchen vom Mittagessen. Sie schien das Personal, das kompetent zu sein schien, zu verwirren. Er ging noch einmal in den Flur zurück, um zu sehen, ob er ihren Geruch wahrnehmen konnte, aber es war viel zu spät, selbst wenn er ihm vertrauter gewesen wäre. Nachdem er seine Kleidung in eine Tasche gepackt hatte, die er im Schrank gefunden hatte, stieg er in den Aufzug, anstatt die Treppe zu nehmen. Da bemerkte er es. Susans Geruch, sogar der Hauch von Angst, den er beim Mittagessen gerochen hatte. Der Geruch wurde etwas stärker, als er hinunterfuhr.

Er war sich nicht sicher, ob Colby wusste, dass er sein Messer nach seiner kleinen Wurfdemonstration behalten hatte, wahrscheinlich war der Mann schlauer, als er es sich anmerken ließ, aber John war in der Lage, es zu benutzen, um die Aufzugstüren aufzustemmen, nachdem er wieder in den zweiten Stock gefahren war. Niemand war in der Nähe, als er Susan am Boden des Aufzugs baumeln sah. Ihr Gesicht verwandelte sich vom Schrecken in ein warmes, freundliches Lächeln, als sie sah, dass es John war, der sie gefunden hatte, und nicht ein Mitglied des Personals.

"Läuft die Flucht nicht gut?" fragte John, als er sah, dass sie ihre gefesselten Handgelenke irgendwie an einem Flansch an der Unterseite des Fahrstuhls befestigt hatte. Als er sie beobachtete, sah er, dass sie zwar nicht ganz an den Handgelenken baumelte, aber auch nicht hoch genug klettern konnte, um sich zu befreien, und aufgrund der Spannung würde sie nicht in der Lage sein, die Handschellen abzustreifen, wie es ihr nachgesagt wurde - eine Eigenschaft, die sie beide teilten.

"Hol mich einfach hier runter!" rief sie frustriert aus.

"Leichter gesagt als getan." John deutete auf seinen verletzten linken Arm. "Kannst du noch ein bisschen durchhalten, damit ich nach unten gehen kann, um dir zu helfen, dich zu befreien?"

"75178," sagte sie ihm.

"Was?"

"Das ist die Kombination für die Tür zum Keller!" sagte sie verärgert. "Jetzt beeil dich," rief sie, als der Aufzug hochzufahren begann.

John eilte zum Treppenhaus und fand die verschlossene Tür. Er probierte die Kombination des Mädchens auf dem Tastenfeld aus und war etwas überrascht, als er das Klicken des Schlosses hörte. Er schaltete das Licht ein, fand schnell den Aufzug, drückte den Rufknopf und ging die Wartungstreppe hinunter, um auf das Mädchen zu warten.



"Nein, du musst hier bleiben," sagte John zu Susan, während sie sich in dem Stuhl räkelte, den John an den Kamin geschoben hatte. Ihr war sehr kalt, weil sie stundenlang in dem ungeheizten Aufzugsschacht gehangen hatte. John untersuchte erneut ihre Handgelenke, während er darauf wartete, dass einige Mitarbeiter eintrafen. Die großäugige Empfangsdame hatte einige Anrufe getätigt, nachdem sie sich beruhigt hatte, als John das Mädchen in den Aufenthaltsraum trug.

"Aber meine Flucht..."

"Muss besser geplant werden," sagte John zu ihr. "Du musst auf Colby hören," sagte er ihr erneut.

"Der Aufseher. Er ist nichts als ein Idiot," sagte sie und spuckte ins Feuer.

"Er ist Arzt und kann dir vielleicht helfen."

"Also haben sie dich auch erwischt, hm. Schade, wir hätten ein gutes Team abgegeben," sagte sie giftig, als Colby und eine Krankenschwester atemlos in den Aufenthaltsraum kamen.

"Lassen sie mich die Handgelenke sehen, Fräulein Susan," sagte die Krankenschwester, kam herüber und löste schnell die Handschellen. John konnte sehen, dass es nicht dieselben waren, die sie gestern getragen hatte.

"Wo haben sie sie gefunden?" fragte Colby.

"Sie hing an der Unterseite des Fahrstuhls, sie muss stecken geblieben sein."

"Wie macht das Mädchen das nur?" fragte sich Colby laut. "Wir haben alle möglichen Arten von Videoüberwachungen im Haus. Ich würde ihr einen Ortungschip anschliessen, aber so wie sie in die Handschellen rein- und wieder rauskommt, würde das wenig nützen." Er schüttelte den Kopf und starrte einen Moment lang ins Feuer. "Haben sie Mary dazu gebracht, ein Taxi für sie zu rufen?"

"Mary?"

"Die Empfangsdame," sagte er ihm. "Die Empfangsdame," sagte er ihm. "Mary, bitte rufen sie Mr. Scott ein Taxi, er geht nach Hause," rief er hinüber. "Danke, dass sie unsere abtrünnige Patientin gefunden haben. Sie ist so stur, dass sie vielleicht noch eine Weile dort gehangen wäre, bevor sie um Hilfe gerufen hätte, oder sogar schon gestorben wäre. Ich hoffe, dass ich ihr helfen kann," sagte er, als er den Raum verließ.





"Es ist gut, dass sie wieder da sind, Mr. Scott," sagte Demetri, als er John zur Tür hereinließ. John wusste immer noch nicht, was er sagen sollte, obwohl er diesen Moment durchgegangen war, seit er in das Taxi gestiegen war.

"Es tut mir so leid, Demetri. Ich weiß einfach nicht, was ich noch sagen soll," sagte John zerknirscht.

"Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Sir. Ich habe ihr Gesicht gesehen, die Veränderung von Wut zu Erkennen; das Entsetzen, das ich sah, als sie erkannten, was sie taten, werde ich nie vergessen. Außerdem haben sie uns allen das Leben gerettet. Hätten sie es geschafft, sie auszuschalten, hätten mich irgendwann alle sieben erwischt, und keiner von uns wäre mehr hier, um sich bei jemandem zu entschuldigen," sagte er mit einem Lächeln, während er John aus seinem Mantel half. "Ich hoffe, sie fühlen sich besser, Sir."

"Sehr, danke. Und ich habe alle meine verschreibungspflichtigen Medikamente abgesetzt. Das wird mich hoffentlich vom Schlafwandeln abhalten."

"Ja, Sir, und die Sicherheitsvorkehrungen sind erhöht worden."

"Ja, ich habe die Wache in der Lobby bemerkt. Zum Glück war Bertram im Dienst und hat mich erkannt, so dass es keine Probleme gab. Er schien seine Aufgabe sehr ernst zu nehmen."

"Ja, Sir. Er ist von der renommiertesten Sicherheitsfirma der Stadt. Ich vermute, dass die Wohnungseigentümer über diesen Vorfall sehr verärgert sind," teilte Demetri ihm mit. John wusste mit absoluter Sicherheit, dass zumindest einer von ihnen verärgert war.



Die beste Nachricht, die John hatte, war der Brief von Sherri. Er war erst an diesem Morgen eingetroffen, und John nahm ihn mit in die Wohnung des Richters, um ihn zu öffnen. Sophia hatte ihm erzählt, dass sie auch einen Brief von ihr erhalten hatten.



Lieber Mr. Scott

ich hoffe, dass dieser Brief Sie bei besserer Gesundheit antrifft. Bitte entschuldigen Sie mein Versäumnis, Ihnen zu schreiben. Meine Handlungen nach Erhalt Ihres letzten Briefes waren unentschuldbar und haben allen hier in St. Sybil's gezeigt, dass ich in den Novizenstand zurückkehren musste. Ich habe nun erneut bewiesen, dass ich in der Lage bin, den Ansprüchen einer richtigen St. Sybil-Debütantin gerecht zu werden, und habe daher das Privileg, Sie erneut zu kontaktieren. Ich würde es so sehr erfreulich finden, mich wieder mit Ihnen zu unterhalten. Wenn Sie etwas Zeit für ein törichtes Mädchen erübrigen können, schreiben Sie mir bitte, und wenn möglich, nehmen Sie sich etwas Zeit für einen Besuch.


Ergebenst,

Fräulein Sherri Schneider




John beruhigte sich von seiner ersten Reaktion. Warum erregte ihn dieses Mädchen so sehr? Er setzte sich und las den Brief noch einmal. Sophia sagte, dass sie und Demetri ebenfalls einen Brief erhalten hatten. Vielleicht wüssten sie, wie er ein Treffen mit Sherri arrangieren könne, anstatt ihr nur zu schreiben.



Der Dienstag sollte ein arbeitsreicher Tag für John werden. Demetri hatte ein Treffen mit Sherri für den Nachmittag vereinbart. Außerdem hatte er eine Physiotherapiesitzung in Joes Fitnessclub und einen Termin mit Colby. Angesichts der von den Ärzten Cray und Pratt angeordneten und von seinen freiwilligen Wächtern durchgesetzten Ruhezeiten würde seine Zeit begrenzt sein.

Der erste Termin war The Spot. Joe kam ihm im Umkleideraum entgegen. "Wie ist dein, ich meine, unser Geschäft gelaufen?" fragte John.

"Es ist gut gelaufen. Ich habe die Schlüssel, und die Handwerker fangen morgen an. Aber viel wichtiger ist, wie geht es dir?"

"Besser als letzte Woche, das ist sicher. Ich danke dir für deine Hilfe und deine Freundlichkeit. Ich bin mir sicher, dass ich dir damals nicht viel Dankbarkeit entgegengebracht habe, aber ich weiß, dass es mich genug zusammengehalten hat, um nicht ganz auszufallen. Du bist ein besserer Freund, als ich es verdiene."

"Freund und Partner, vergiss das nicht!" sagte Joe und versuchte, die Stimmung aufzulockern.

"Okay, Partner," sagte John lächelnd und versuchte, sich Joes lockerer Stimmung anzuschließen. "Also, wie ist die Lage, und wie sehen die Pläne aus?"

"Wir mussten auch die zweite Etage des Gebäudes mieten, aber ich habe trotzdem einige Pläne dafür. Wenn du einen Moment Zeit hast, würde ich sie gerne mit dir durchgehen."

"Es tut mir leid, aber mein erster Tag zurück in der 'realen Welt' ist bereits komplett ausgebucht. Wahrscheinlich ist das auch besser so, zumindest für den ersten Tag. Ich habe nach dem Sport einen Termin bei meinem Psychiater, und dann besuche ich Sherri."

"Hm, ja, ein sehr arbeitsreicher Tag," sagte Joe mit einem unverhohlenen Lächeln.

"Ja, nun gut," stotterte John. "Hast du morgen Nachmittag Zeit, die Pläne durchzugehen?" fragte er, um das Thema zu wechseln.

"Ja, das wäre gut. Du kommst morgen wieder her?"

"Ja, ich habe morgen früh einen Termin beim Arzt. Hoffentlich lassen sie mich mein Training ein wenig steigern."

"Du solltest es nicht übertreiben. Hör auf Larry. Ich habe mich über ihn informiert, als du ihn das erste Mal hierher gebracht hast. Er hat den Ruf, einer der besten Therapeuten in der Stadt zu sein. Deine Schmerzmittel machen es dir vielleicht leichter, ohne Schmerzen Dinge zu tun, die du nicht tun solltest."

"Das sollte kein Problem sein. Ich habe die Medikamente seit etwa drei Tagen abgesetzt."

"Weiß Pratt davon?"

"Ich glaube schon. Es war die Empfehlung von Colby, meinem Psychologen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es mit Pratt oder zumindest mit Dr. Cray besprochen hat." John erwähnte Lilys Beteiligung an seiner Behandlung im Sanatorium nicht.

"OK, aber ich will ein Schreiben von Cray oder besser noch von Pratt, in dem steht, was du tun kannst und was nicht. Ich weiß, wie wichtig Physiotherapie und Bewegung sind, aber es besteht auch die Gefahr, dass man es übertreibt. Ich würde es begrüßen, wenn du zumindest in den ersten Wochen nur unter Larrys Aufsicht trainieren würdest, wenn du zu deinem alten Trainingsplan zurückkehren willst."

"Ich glaube nicht, dass ich in nächster Zeit wieder so viel trainieren werde. Glaub mir, die Schmerzen reichen aus, um mich zu bremsen."

"Das hoffe ich auch. Ich will, dass es richtig gemacht wird, und ich habe gesehen, dass du deinem Körper schon viel zu viel Schaden zugefügt hast. Mitglied oder nicht, Freund oder nicht, und Partner oder nicht, ich werde nicht zusehen, wie du dich noch mehr verletzt."

"Ja, Sir," antwortete John und salutierte.

"Sir mich nicht, ich arbeite für meinen Lebensunterhalt," sagte Joe automatisch, dann kicherte er. "Ah, da ist Larry. Ich lasse euch jetzt an die Arbeit gehen," sagte Joe, als er aufstand, um zu gehen. "Morgen Nachmittag?"

"Ja."

"Okay," sagte Joe, als er an Larry vorbeiging. "Kümmere dich um ihn."

"Ja, Sir!" sagte Larry mit einem Lächeln, das durch Joes Gesichtsausdruck nur noch breiter wurde.

"Okay, John, wir haben ein paar Tage verpasst, also müssen wir uns neu orientieren," sagte Larry, nachdem Joe zur Tür hinausgegangen war. Lass uns auf die Matte gehen und sehen, wo wir anfangen müssen."

Larry achtete darauf, dass John die Dehnungs- und Kräftigungsübungen richtig ausführte. Obwohl John glaubte, dass Larry ihn nicht so hart trainierte wie bei der letzten Sitzung, war es auch ohne die verschriebenen Schmerzmittel zermürbend. Die Dusche tat gut, aber John musste sich beeilen. Er hatte zu viel Zeit im Whirlpool verbracht, und die Zeit für sein Treffen mit Colby wurde knapp.




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