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Gummimike |
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Immer Elastisch bleiben.Gummi find ich gut!
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RE: Regina
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Datum:04.08.16 08:38 IP: gespeichert
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Das ist echt ein Biest die Pilotin. So also beginnt es. Animus ist ihr schon verfallen und stellt sch selber über Gravis, dabei wäre es ohne ihn gar nicht möglich gewesen zu fliehen. Gravis hat schon Recht das er nur noch Timiditas trauen kann. Bin gespannt wie es weitergeht. Werden am Ende alle drei von der Pilotin versklavt und keusch gehalten oder verkauft?
Was bringt denn so ein Munus und ein Custos auf dem Freien Markt?
Wenn sie an Animus kein Interesse mehr hat kann sie ihn ja an die Faba verkaufen. Die Schelle der Faba hat sie bestimmt noch. Don´t Dream it! BE IT!!!
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:27.08.16 21:07 IP: gespeichert
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~ XXXV ~
Animus wachte in den Armen seiner süßen Luscinia auf. Der nächste Tag war angebrochen. Auch die Pilotin öffnete gerade ihre Augen. Sie trug nur einen Slip aus Nylon. Animus griff nach den süßen Brüsten der Frau und spürte die Weichheit und Wärme in seinen Händen, streichelte sanft darüber und lächelte seine Angebetete an. Luscinia hüpfte aus dem Bett. „Ich muss auf der Brücke den Kurs prüfen.“ Sie schlüpfte in den dunkelroten Overall, den sie am Abend achtlos auf den Boden hatte gleiten lassen, bevor sich die Beiden heiß und innig geliebt hatten. Kaum war der Reißverschluss oben, stieg sie in die Pilotenstiefel und band sie locker zu. Sie warf sich die offenen Haare über eine Schulter nach hinten und schon war sie entschwunden.
Animus starrte ihr hinterher. Er warf das Laken zur Seite und stand auf. Was für ein Glück, nicht nur eine Fluchthelferin gefunden zu haben, sondern gleich die Frau fürs Leben! Am liebsten hätte er sie gleich wieder zurück ins Bett bugsiert, aber die Arbeit ging vor. Noch waren sie Lichtjahre von Mare Mutus entfernt. Er machte sich kurz frisch, zog sich seine Pugnatorenuniform an und folgte Luscinia auf die Brücke.
Doch dort war das Kontrollmodul verlassen. Animus rief nach der Pilotin, aber nichts regte sich. „Luscinia? Wo bist du?‟, rief er, ohne eine Antwort zu erhalten. Er marschierte durch den Flur, der zu dem Lagermodul des Schiffes führte und fand die Gesuchte schließlich an der Munusbox. Sie saugte den Custos ab. Gravis war mit seinem Halsreif durch eine Kette an einer Seite des Käfigs fixiert, während eine andere Kette ihn nach hinten zog. Dort hatte Luscinia den Schlauch in die Kehrseite des Gefangenen gesteckt und ließ gerade die Reinigungsflüssigkeit in ihn hineinströmen.
Animus hörte den Custos stöhnen und keuchen. Auch schien er sich gegen die Behandlung wehren zu wollen. Was war er doch für ein uneinsichtiges und unvernünftiges Wesen! Luscinia tat ihm einen Gefallen damit, aber das begriff diese Kreatur offenbar nicht. Gravis riss seinen Kopf so weit es ging in den Nacken und grunzte: „Ich platze sofort! Aufhören! Bitte aufhören!‟ Luscinia betätigte eine Funktion auf dem Touchpad an der Wandpaneele, lächelte verschmitzt und startete den Fluss erneut, worauf Gravis würgende Geräusche von sich gab.
Animus rief: „Er hat genug, glaube ich.‟ Luscinia sah erschrocken auf. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt. Sie verschloss sofort das Ventil, dann sagte sie: „Ich musste ihn fixieren. Sonst hätte er sich nicht behandeln lassen.‟ Sie kam zu ihm heran und fragte neckisch: „Macht dich das an?‟ Sie zeigte auf seine enge Uniformhose, wo sich seine anbahnende Erektion abbildete. Animus hielt schnell die Hände davor, was Luscinia lustig fand. „Das muss dir doch nicht peinlich sein. Du bist doch nur ein Mann.‟ Doch Animus räusperte sich verlegen. Ihm war es nicht unangenehm mit einem steifen Penis entdeckt worden zu sein; viel mehr war es die Situation. Konnte es sein, dass er sich wirklich an den Demütigungen des Custos ergötzte? Es war mal sein Freund gewesen! Gravis! Wie konnte er das vergessen!?
Er meinte kurz angebunden: „Beende das hier, und dann komm auf die Brücke, bitte.‟ Schnippisch erwiderte sie: „Wie der Herr Kapitän befehlen!‟ Sie saugte den liquiden Neutralisierer ab und entnahm den Schlauch. Die Ketten ließ sie jedoch an Ort und Stelle, so dass Gravis kniend und weit vorgebeugt mit gleichzeitig hinter den Rücken verdrehten Armen in seiner Box verharren musste. Luscinia kniete sich genau vor das Gesicht ihres Gefangenen und meinte mit einer Stimme, die vor gespieltem Mitleid nur so troff: „Du hast es ja gehört. Leider, leider muss ich schnell zur Brücke. Da kann ich dich gar nicht mehr losbinden. Du armer, armer Custos.‟ Sie stand auf und kicherte. Dann eilte sie Animus hinterher.
Als sie aus dem Lager heraus war, aktivierte sie den Impulsgeber, den sie permanent bei sich trug. Gravis Schrei war noch bis in den Flur zu hören, obwohl die schwere Tür zum Lager bereits geschlossen war. Eine triumphale Miene breitete sich in dem hübschen Gesicht der Frau aus. Sie verspürte wohlige Befriedigung ihrer sadistischen Ader und eine unbegrenzte Macht über die Kreatur. - Auf der Brücke erwartete Animus sie schon. „Luscinia. Musst du denn so grob mit Gravis umgehen?‟ Luscinia streichelte ihm über die Wange: „Nein, du hast recht.‟ Sie küsste ihn zärtlich und legte ihre Arme um seinen Nacken. „Ich werde ihn demnächst fürsorglicher behandeln.‟
Der Kapitän horchte auf. „Hast du das gehört?‟ Die Pilotin sah ihn fragend an. „Ich höre nichts.‟ Animus war sich sicher, einen unbekannten Piepton vernommen zu haben. Er konnte nicht genau lokalisieren, woher er stammte. Was war das bloß gewesen? Er ging in Gedanken sämtliche Gerätschaften der Brücke durch, die Töne von sich geben könnten, aber entweder waren sie deaktiviert, oder machten ganz andere Geräusche. Hatte er einen Tinnitus? Oder halluzinierte er?
In den vergangenen Tagen war ihm eh morgens manchmal so, als litte er unter hypnagogen Halluzinationen. Das hatte er auf schlechte Träume geschoben. Aber jetzt war er hellwach. Da! Wieder hörte er einen leisen, fast unterschwelligen Ton, der modulierte. Animus hob eine Hand, um anzudeuten, dass er den Laut wieder hörte. Er ging an ein Terminal und rief ein Programm auf, dass eine Frequenz- und Resonanzanalyse erstellen konnte. Luscinia wirkte nervös: „Was machst du denn da?‟ Animus erklärte ihr, dass er dem ominösen Geräusch auf die Spur kommen wollte. „Manchmal nehme ich es auch morgens wahr.‟ Luscinia kam wieder auf ihn zu und küsste ihn: „Lass uns ins Quartier gehen, mein Kapitän.‟ Animus hatte das Gefühl, als wolle sie von dem Thema ablenken, aber die süße Versuchung in dem Overall ließ ihn nicht mehr klar denken. Er folgte ihr in seine Kapitänskabine.
Die Pilotin griff ihm herzhaft in den Schritt der engen Hose, wo sich seine knackige Erektion wölbte. Mit der anderen Hand ließ sie den Reißverschluss ihres Kleidungsstückes hinab und stieg nackt aus ihm heraus. Das Paar gab sich dem vergnüglichen Liebesspiel hin und vergaß alles um sich herum.
Die nächsten Tage vergingen in ähnlicher Weise. Luscinia sorgte dafür, dass sich der Kommandant äußerst wohl fühlte und seinen Pflichten als Schiffsführer kaum noch nachkam. Da die meisten Tätigkeiten aber automatisch durch den Bordcomputer ausgeführt wurden, war dies nicht weiter problematisch. Die Sache mit dem unverifizierten Piepen an Bord hatte er ganz vergessen. Animus verfiel der Frau von Tag zu Tag mehr und mehr, so dass es niemanden wundern musste, als er sie schließlich zum Ersten Brückenoffizier benannte.
Seine beiden Kameraden hatte er seit Tagen nicht mehr gesehen. So war es ebenfalls nicht verwunderlich, dass er eine Woche später unerwartet Besuch in seiner Kabine bekam, als Luscinia gerade in einem Wartungsschacht an Steuerbord des Schiffes das Kraftfeld in einem der Antriebsbatterien modifizierte, um die Leistung zu optimieren. „Timiditas! Was möchtest du?‟ Die Stimme wirkte etwas unsicher, denn der Kapitän sah den Impulsstab in der Hand des Munus. Mit der anderen Hand warf der ihm eine Handschelle hin. „Anziehen! Wir übernehmen das Kommando. Ich kann nicht mehr verantworten, wie Gravis behandelt wird. Außerdem scheinst du dieser Ziege hörig zu sein. Das gefärdet uns alle.‟
Animus runzelte die Stirn: „Was redest du denn da für einen Blödsinn? Gib die Waffe her!‟ Timiditas hob den Stab bedrohlich. Animus verharrte auf seiner Position: „Das... das ist Meuterei!‟ Der Munus grinste humorlos: „Du bist auch nur ein Pirat. Ein Deserteur.‟ Animus zitterte vor Empörung. „Wie kannst du es wagen!? Gib die Waffe, und wir vergessen die Sache.‟ Der Munus schüttelte den Kopf: „Niemals. Zieh die Handschellen jetzt an! Sofort! Ende der Konversation.‟
Der Kapitän dachte nach. Ihm fiel kein Ausweg ein. Er musste zunächst gute Miene zum bösen Spiel machen und Timiditas gehorchen. Ohne Lucinias Schlüssel würde er den Custos nicht befreien können, und sie würde den Meuterer schon überwältigen. Ein Munus hatte keinerlei militärische Kampfausbildung. Ein bisschen in der Arena boxen und ringen. um die Edelfräuleins zu unterhalten, das würde nicht ausreichen, um die Pilotin zu besiegen. Animus legte sich die Handschellen um und fragte: „Und was nun, du Verräter?‟ Timiditas antwortete: „Versteh mich bitte nicht falsch. Mir ist schon klar, dass ich für diese Aktion keine Ovationen von dir zu erwarten habe; aber du wirst von diesem Miststück manipuliert.‟ Der Munus fragte: „Wo finde ich sie?‟ Animus zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.‟ Sein Gegenüber zog die Augen zu Schlitzen zusammen: „Lüge nicht! Ich finde sie sowieso.‟ Animus grummelte empört: „Meuterei wird schwer bestraft! wie kannst du es nur wagen!?‟ Sein Kamerad grinste humorlos: „Meuterei! Klar, und du? Du bist ja nicht mal offiziell im Rang eines Kapitäns. Du hast den Kahn entführt. Und bist außerdem ein Deserteur!‟ Animus zuckte vor Wut. Wie konnte sich sein ehemaliger Freund gegen ihn wenden?
Er konnte sich einfach nicht mehr zusammenreißen. Er sprang auf ihn zu und prallte mit ihm zu Boden. Der Impulsstab schleuderte in eine Ecke des Raumes. Der Munus war völlig überrascht worden. Was war mit den Handschellen? Die fielen klirrend zu Boden. Die Kämpfenden rangen wild in einem Knäuel aus zwei Leibern. Doch im Nahkampf hatte Timiditas keine Chance gegen den militärisch ausgebildeten Pugnator-Anwärter. Animus überwältigte ihn und drehte ihm einen Arm auf den Rücken. Auf dem Bauch liegend wirkten die Riesenbrüste des Munus unter ihm wie große Luftkissen. Der lange Phallus lag zwischen den Beinen. Der große Hodensack presste sich ebenfalls unter dem Besitzer hervor.
Animus kniete mit einem Bein auf dem Unterlegenen. Verrückterweise hatte ihn der Ringkampf sexuell stimuliert, wie er an seiner mächtigen Beule in der engen Uniformhose feststellte. Er starrte auf das pralle und knackige Gesäß des Munus. Wenn da nur nicht dieses gewaltige Gemächt wäre, dachte er, dann könnte man sich in so ein Wesen verlieben. - Plötzlich gellte eine Alarmsirene los. Was war das?
Animus keuchte. Er hatte keine Ahnung, was das Signal bedeutete. Es hörte sich wichtig an. Wurden sie angegriffen? Stand der Antrieb kurz vor einer Detonation? Kollidierten sie jeden Augenblick mit einem Asteroiden? Was war los? Er angelte nach den Handschellen und legte sie Timiditas um, so dass dessen Hände auf dem Rücken fixiert waren. Dieses Mal ließ er die metallene Acht einrasten. „Du bleibst hier schön liegen, bis ich wiederkomme!‟ Er schnappte sich den Impulsstab und verließ das Quartier, aktivierte von außen die elektronische Verriegelung und lief den Flur entlang Richtung Brücke.
Luscinia war nicht da. Animus bemerkte eine rote Leuchte, die hektisch blinkte. Seine Qualifikation als Pilot reichte nicht aus, um den Grund für den Alarm zu erkennen. Er kontrollierte manuell so viele Parameter, wie er konnte, aber nirgends schien eine Gefahr vorzuliegen. Der Antrieb war in Ordnung, weit und breit war weder ein Asteroid noch ein Raumschiff zu finden, und auch der Kurs schien noch zu stimmen. - Plötzlich meldete sich auf dem Schirm der Brücke eine Videobotschaft. Ein Humanoid in Zivilkleidung erschien auf dem Monitor: „Ich bin Kapitän Falsus vom Erztransporter Colaphus. Ich bin auf dem Weg zum alliierten Planeten X-Terra91 im Sol-System Orange2. Ich erbitte dringend Hilfe.‟ Die Botschaft wurde in Dauerschleife abgespielt.
Animus setzte sich an den Kommunikator. „Hier Kapitän Animus.‟ Er erfand schnell einen Namen für das Schiff: „Transporter Fulgur auf dem Weg nach Mare Mutus. Was können wir für Sie tun?‟ Jetzt schaltete sich ein Live-Bild ein. Es war der Kapitän des Frachters. Er trug eine Uniform, die Animus nicht kannte. „Oh, was bin ich froh, dass meine Botschaft hier draußen jemanden erreicht hat. Ich sende Ihnen gerade unsere Koordinaten. Wir benötigen dringendst Treibstoff für unseren Antrieb. Wir befinden uns hier schon seit 15 Tagen und unsere Vorräte gehen langsam zur Neige. Wir können mit Dilithium-Plättchen bezahlen.‟
Animus überlegte fieberhaft. Es war ein Risiko Fremde an Bord zu lassen oder das Schiff zu verlassen. Luscinia stand plötzlich hinter ihm. „Frag ihn, wie viel er pro Einheit zahlt.‟ Der fremde Kapitän nannte einen Preis knapp über dem normalen Niveau. Luscinia kicherte. „Er soll sein Angebot verzehnfachen!‟ Animus glaubte sich zunächst verhört zu haben, aber die Pilotin versicherte ihm mit einem nachdrücklichen Nicken, das dem nicht so war. Erwartungsgemäß war Falsus schockiert und empört. „Das würde mich ruinieren.‟ Luscinia übernahm das Gespräch: „Entweder zahlen Sie den Preis oder nicht. Er ist nicht verhandelbar.‟ Damit deaktivierte sie die Verbindung.
Animus fragte: „Was machst du denn da?‟ Luscinia lächelte: „Lass ihn ein wenig zappeln.‟ Sie schob Animus zur Seite und nahm vor dem Navigationsboard Platz. Sie programmierte die empfangenen Koordinaten. „Wir können in sechs Stunden dort sein.‟ Animus fragte verschmitzt: „Und was machen wir so lange?‟ Er zog sie zu sich und umschlang ihre schlanke Taille. Luscinia juchzte auf und klammerte sich um seinen Nacken. „Da fällt mir schon was ein!‟
Sie waren schon auf dem Weg in das Kapitänsquartier, da fiel Animus sein meuternder Kamerad ein. „Du, ich muss dir was sagen. Es gibt ein Problem an Bord.‟ Er erklärte ihr die versuchte Meuterei gerade noch rechtzeitig, bevor sie selbst den gefangenen Munus auf dem Bett hocken sah, Handschellen hinter dem Rücken. Durch die unnatürliche Haltung streckte die Kreatur ihre Riesenbrüste noch weiter vor. Luscinia grinste breit: „So, so! Da haben wir ja den bösen Möchtegern-Meuterer.“ Animus befahl: „Runter vom Bett! Lusi, was tun wir mit ihm?“ Die Pilotin zog einen Disziplinarstab. „Als erstes zieht der Freak mal seinen Suit und die Schuhe aus. Aus Sicherheitsgründen.“ Animus sah sie fragend an. Dazu musste er ja die Handschellen aufschließen... Doch die Pilotin las seine Gedanken: „Die Fessel bleibt schön dran. Schneid ihm das Teil einfach runter.“
Animus zog ein kleines Messer und folgte ihrer Anweisung. Timiditas zuckte ängstlich und wich ständig einige Zentimeter zur Seite, als habe er Angst, dass ihn sein Kamerad schneiden würde. Bald stand er im Adamskostüm da. Luscinia forderte: „Er muss irgendwo sicher eingesperrt werden. Vielleicht die Munusbox.“ Animus war verwirrt. „Da ist doch schon Gravis drin.“ Die kleine Frau sah ihn listig an. „Die ist groß. Das passt schon.“ Timiditas wollte seinen Ohren nicht trauen. Er sollte zu Gravis in den Käfig gesteckt werden? „Ich protestiere hiermit...“, begann er empört, aber Luscinia versetzte ihm gleich einen Stromschlag mit dem Stab auf den großen Munussack. „Protestiere ruhig weiter. Aber jeder Protest wird von mir angemessen beantwortet!“
Sie ließ den Nackten vor sich herlaufen, bis sie das Lagermodul erreichten. Gravis sah ihnen hinter den Gitterstäben entgegen. Timiditas nackt? Gefesselt? Was geht hier vor?, fragte er sich. Und noch mehr wunderte er sich, als der Kamerad sich zu ihm in die Box quetschte, die eindeutig zu klein für zwei Personene war - erst recht für einen Custos und einen Munus. Luscinia half kichernd mit dem Disziplinarstab nach und traf die Hinterbacken und den Hodensack des Gefangenen. Animus und Luscinia verließen das Lager und ließen die beiden wie zwei reginaeische Sardinen in der Büchse gedrängt zurück.
Die Käfiginsassen versuchten sich irgendwie so zu verschieben, zu rücken und zu verdrehen, dass sie beide einigermaßen liegen oder sitzen konnten. Nun musste Timiditas seinen Meutereiversuch zugeben, denn der war mit Gravis nicht abgesprochen gewesen. - Währenddessen machten es sich der selbsternannte Kapitän und seine Erste Offizierin in seinem Quartier bequem. Luscinia hatte nicht zu viel versprochen. In den nächsten zwei Stunden durchlebte der Mann die höchsten Genüsse des Liebesspiels. - Endlich waren sie außer Atem und lagen nebeneinander, zufrieden, befriedigt und glücklich. Eine angenehme Mattigkeit überfiel sie. Als sie aufstanden und sich wieder anzogen, war das Schiff noch eine halbe Stunde von dem Rendezvouspunkt entfernt.
Die Pilotin nahm ihren Sitz auf der Brücke ein und übernahm die Steuerung vom Auto-System des Bordcomputers. Animus ging derweil noch mal im Lagerraum nachsehen, wie es den Meuterern ging. - Timiditas und Gravis lagen nicht Kopf an Kopf, sondern entgegengesetzt, so dass jeder die Füße des Anderen vor den Augen hatte. Animus wirkte ein wenig irritiert. Die ganze Situation fühlte sich seltsam an. Seine ehemaligen Kameraden waren eingeschlossen, einer hatte gemeutert, der andere war unberechenbar geworden. Es wirkte alles so fremd, so irreal. Er fasste sich an die Schläfen. Waren das Stimmen in seinem Kopf? Wurde er verrückt? Er fühlte einen inneren Drang, den beiden Gefangenen zu misstrauen; dafür spürte er den starken Trieb, Luscinia zu lieben... Nein, es war anders... Ihr zu gehorchen. Alles, was sie tat und sagte, war positiv. Gut für ihn.
Animus hörte genauer in sich hinein, doch abrupt verstummten die Stimmen. Er schüttelte den Kopf, als könne er so die diffusen Geister aus seinen Gedanken vertreiben, und dann kehrte er auf die Brücke zurück. - Als Kapitän musste er anwesend sein, wenn sie Kontakt zu dem fremden Transporter aufnahmen. Dieser Falsus war bereit, einen exorbitanten Preis für ein wenig Treibstoff zu zahlen. Dank des geschickten Verhandelns von Luscinia. Ja, sie tat ihm gut. Wegen ihr würden sie reich werden. Da waren die Dilithium-Plättchen, die sie an Bord gefunden hatten, kaum noch der Rede wert.
Aber was sollte mit dem Custos und dem Munus geschehen, wenn sie auf Mare Mutus gelandet waren? Sollte man sie freilassen? Sollten sie ihren Anteil erhalten? Luscinia würde es entscheiden. Ja, das war am besten. Luscinia würde die richtige Wahl treffen. Er lehnte sich entspannt zurück. - Wenige Minuten später erschien das Live-Bild auf dem Monitor: Die Colaphus war auf der Übertragung zu erkennen. Dann schaltete sich ein Audiokanal ein: „Hier Kapitän Falsus. Wie haben sie auf dem Scanner. Sie können an der Stauklappe 2 andocken. Wir bereiten die Schleuse vor.“ Luscinia antwortete: „Verstanden. Wir docken an Stauklappe 2 an. Minus sechs Minuten.“
Beim Kontakt rumpelte es ein wenig, dann zischte zunächst die Außenluke, dann schloss sie sich, und schließlich öffnete sich die Innentür. Ein eher kleiner und fast schon zierlicher Mann stand in der Uniform da, die sie schon auf dem Monitor gesehen hatten, und grüßte. Er kam gleich zur Sache: „Kann Ihre Mannschaft den Treibstoff an Bord bringen? Ich habe leider niemanden zur Verfügung. Sind alle im Kälteschlaf.“ Animus kniff die Augen zusammen. „In Stasis?‟ Der Gast zuckte mit den Schultern. „Wir wussten ja nicht, ob uns jemand findet. Ansonsten hätte ich in zwei Wochen den Ersten Offizier geweckt.‟ Luscinia wollte wissen: „Wie groß ist Eure Besatzung?‟ Falsus antwortete: „Wir sind sechs Personen. Zwei Ingenieure, drei Crewman und ich.‟ Animus wollte gerade erwidern: „Tja, wir sind nur...‟ Doch da fiel ihm die Pilotin ins Wort: „14. Wir sind 14 Personen. Acht Soldaten, die als Passagiere an Bord sind.‟
Animus sah seine Erste Offizierin fragend an. Was erzählte sie denn da? Und im nächsten Augenblick wurde ihm klar, dass sie sich absichern wollte. Der Fremde sollte nicht auf falsche Gedanken kommen und ohne Bezahlung das Weite suchen. Allerdings war nun die Frage, wie er erklären sollte, dass niemand beim Treibstofftransport half. - Zum Glück stellte sich nach einem kurzen Gespräch heraus, dass es gar nicht nötig war, Tonnen zu verladen, sondern die Betankung konnte auch von einem Außenventil zur anderen Öffnung durch Roboterarme durchgeführt werden.
Luscinia bediente die Konsole und steuerte den Greifer, der eine Schlauch zwischen den Schiffen anbrachte. Kurz darauf floss die liquide Antriebsmaterie zur Colaphus. Kapitän Falsus bedankte sich und schlug vor: „Dann hole ich jetzt die Dilithium-Plättchen von Board.‟ Sofort ergriff Luscinia das Wort: „Moment! Ich komme mit.‟ Der Mann sah sie skeptisch an. „Na, so schwer sind die auch nicht... Ach, ich verstehe. Sie möchten natürlich nicht, dass ich ohne Vergütung starte.‟ Er grinste. „Wenn Ihr Kapitän nichts dagegen hat, dürfen Sie mich gerne begleiten.‟ Animus sah etwas überfahren aus, nickte aber. Luscinia steckte sich unauffällig einen Disziplinarstab ein und folgte dem Mann in die Andockschleuse.
Animus wartete nervös. Hoffentlich kommt sie bald wieder, dachte er. Was war, wenn es wirklich ein Betrüger war? Womöglich ein Raumpirat? Wenn er Luscinia überwältigte und als Geisel nahm? Oder gleich mit ihr abflog? Vielleicht stimmte das mit dem Kälteschlaf gar nicht. Vielleicht warteten mehrere Komplizen auf sie. Animus menetekelte nur so vor sich hin und malte sich allerlei hyothetische Szenarien aus, bis ihm klar wurde, dass das keinen Sinn hatte. Er musste sich einfach gedulden. In wenigen Minuten würde sie mit den Geldeinheiten wieder da sein.
Aber das war leichter gesagt als getan. Er war so zitterig, dass er eine Ablenkung brauchte. Also machte er sich auf den Weg ins Lagermodul, um nach den beiden Gefangenen zu sehen. Vielleicht sollte er sie doch aus der Box holen. Zumindest einen von ihnen, überlegte er. Es waren noch über acht Wochen bis Mare Mutus. Die konnten sie wohl kaum in dem Käfig verbringen. Als der Kapitän in der Halle ankam, sahen die beiden Kreaturen sofort zu ihm auf. Verrenkt lagen sie gekrümmt und miteinander verschlungen hinter den Gitterstäben. „Lass uns hier raus, Animus! Bitte!‟ Im ersten Impuls wollte er augenblicklich helfen, doch dann fühlte es sich falsch an. Eine innere Stimme in seinem Unterbewusstsein hielt ihn davon ab. Es wäre gegen Luscinias Willen gewesen. Er durfte die Kreaturen nicht befreien. Wer einmal meuterte, dem war nicht zu trauen.
Animus setzte sich unschlüssig auf eine Transportkiste aus Aluminium und dachte nach. Was war mit dem Custos? Der trug den Disziplinierer an seinen Hoden. Der war keine Gefahr. Der Kapitän hatte den Impulsgeber aus der Brücke mitgebracht. Er hielt ihn hoch: „Wenn ich dich, Custos, freilasse, wirst du schön artig sein. Du weißt, was sonst passiert.‟ Gravis ächzte. „Ja, ich habe nicht vor, irgendwelche Gewalt auszuüben. Und nenn mich Gravis. Ich habe einen Namen: G r a v i s.‟
Sein Kamerad näherte sich dem Käfig, entriegelte die elektronische Sicherung und ließ den Muskelmutanten herauskriechen, was gar nicht so einfach war, denn er musste sich rückwärts bewegen. Timiditas sah aufgeregt zu. „Was ist mit mir?‟ Animus schloss die Tür wieder. „Tut mir leid.‟ Gravis stand auf und streckte sich stöhnend. Ihm schmerzten alle Muskeln und Knochen von der unnatürlichen Haltung in der Munusbox. Animus stand unter hohem Stress. Innerlich kämpfte er gegen einen Widerstand an. Er hatte den Custos ohne Luscinias Erlaubnis befreit und murmelte wie zu sich selbst: „Das wird Lusi nicht gutheißen.‟ Gravis knurrte: „Ständig höre ich nur Luscinia, Luscinia, Luscinia! Kannst du nichts selbst entscheiden? Wo ist die überhaupt?‟ Animus ruckte, als wäre er aus einem Tagtraum aufgewacht. „Was? Luscinia? Sie ist die Dilithium-Plättchen für den Treibstoff abholen. Ein Erztransporter hat angedockt...‟
Gravis griff nach einem Stoff, der etwas mehr als sein Lendenschurz bedeckte und band ihn sich um. Dann fragte er, ob er sich in der Nasszelle erleichtern dürfe. Animus hatte nichts dagegen, obwohl Luscinia die Schlauchsäuberung bevorzugte. Danach betraten sie zusammen die Brücke. Von der Pilotin war jedoch noch immer keine Spur vorhanden. Langsam machte sich der Kapitän Sorgen. „Was machen die denn so lange da drüben?‟ Gravis fragte: „Kannst du sie nicht anfunken?‟ Animus schüttelte den Kopf. „Sie hat keinen Kommunikator dabei.‟
Das Duo wartete noch eine halbe Stunde; die Nerven lagen blank. Animus schimpfte: „Hätte ich mich nur nicht von dir und dem Munus ablenken lassen!‟ Gravis blieb ruhig. „Was können wir tun? Ich könnte rüber gehen. Vermutlich kann ich die Außenluke des angedockten Schiffes von der Schleuse aus öffnen... falls er sie nicht verriegelt hat. Aber warum sollte er das tun?‟ Animus rümpfte die Nase. „Warum, warum. Warum sollte er so lange drüben bleiben? Von mir aus geh halt.‟ Gravis wollte nach einer Waffe fragen, aber er sah seinem Kameraden schon an, dass dieser den Vorschlag ablehnen würde. Dazu war das Vertrauen wohl nicht groß genug.
Also machte sich der Custos so auf den Weg. Er vertraute seinen Muskeln und der Fähigkeit im Kampfsport Os-Frangi. Zischend öffnete sich die Schleuse, schloss sich hinter ihm wieder, und dann konnte er auf einem Pad die Außenluke des Transporters öffnen. Kein Sperrcode verhinderte es. Sie war frei zugänglich. - Als er an Bord der Colaphus war, bekam er ein merkwürdiges Gefühl. Die abgerissenen Verkleidungen an den Wänden, die Roststellen, die losen Kabel, ein flackerndes Deckenlicht... Wo war er hier gelandet? Er folgte dem breiten Korridor bis zu einem massiven Schott.
Animus wurde immer nervöser. Er lief zurück ins Lager. Timiditas sah ihm entgegen. Er merkte, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?‟, wollte der Munus wissen. Animus seufzte. „Luscinia ist auf dem anderen Schiff. Und Gravis will sie holen. Aber ich habe ein mulmiges Gefühl dabei.‟ Er näherte sich der Box. „Was soll´s! Ich lass dich raus.‟ Er deaktivierte den Sperrmechanismus. Timiditas krabbelte aus dem Käfig. „Endlich wirst du vernünftig.‟ Der Befreite sah sich um. „Wo ist mein Suit?‟ Animus zuckte mit den Achseln. „Den hat Luscinia irgendwo weggeräumt.‟ Der Munus meinte: „Ich habe mehrere in meinem Quartier. Ich zieh mir was an, und dann werden wir uns bewaffnen und an Bord dieses Transporters gehen.‟ Schon war er verschwunden.
Animus seufzte erneut. Auf so eine brenzlige Situation war er nicht vorbereitet. Alles ging schief. Der Meuterer war frei, der tollwütige Custos lief auf dem fremden Schiff umher, Luscinia war verschwunden... Er sank auf eine Transportkiste. Als Kapitän hatte er versagt. Vielleicht sollte Luscinia den Job übernehmen. Ja, sie war stark und selbstsicher, dominant und erfahrene Raumfahrerin. - Doch dann erschien tief in seinen Gedanken ein Fragment des Zweifels. War es wahr, was seine Kameraden gesagt hatten? Wurde er von Lusi manipuliert? Besonders morgens hatte er einen intensiven Drang, ihr zu folgen, ihr zu Willen zu sein. Er konnte es sich nicht erklären. - Aber das war jetzt auch nicht akut. Akut war die Gefahr, in der sie sich befanden. Animus lief zurück zur Brücke, wo Timiditas bereits zwei Disziplinarstäbe in den Händen hielt und seinem Freund einen davon zuwarf. „Los! Lass uns durch die Schleuse entern.‟ Animus fühlte, wie sein Herz ihm bis zum Hals schlug, als sie die Außenluke des Erztransporters öffneten und das fremde Schiff betraten. Kommentare willkommen!
Viele Grüße von prallbeutel
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RE: Regina
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Datum:29.08.16 00:39 IP: gespeichert
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Hab ich doch Richtig gelegen das Luscina Animus manipuliert. Vermutlich ist dieser Ton den Animus hört so eine Art Konditionierungsprogramm was im Unterbewustsein wirkt.
Der Frachter hat wohl gar keine Treibstoffprobleme sondern ist eine Piratenfalle. Luscina ist in ihrer Gier auf die Dilithiumplättchen voll reingetappt.
Wenigstens ist Gravis wieder frei und kann die Sache vieleicht klären. Don´t Dream it! BE IT!!!
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:13.09.16 20:59 IP: gespeichert
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~ XXXVI ~
Gravis hatte durch einen quadratischen Drücker mit einem großen grünen Plussymbol neben dem Schott das massive Tor geöffnet und war in den dahinter liegenden Raum getreten. Hinter ihm schloss sich das Schott sofort wieder. Irgendwo im Hintergrund war ein metallenes Hämmern zu hören. Die Deckenbeleuchtung flackerte mal hell auf, um im nächsten Augenblick den Raum in tiefste Schwärze verschwinden zu lassen, dann knallte die Lampe wieder an, flackerte und erlöschte erneut. So ging es immer weiter. Gravis tastete sich langsam vor. Wo war Luscinia mit diesem ominösen Kapitän hin?
An den Wänden des Raums hingen einige Paneele schief, Kabel und elektronische Bauteile baumelten hervor. Alles wirkte völlig zerstört oder zumindest marode. Am anderen Ende des Raumes war eine weitere Tür. Sie öffnete sich automatisch, als er davor stand. Dahinter sah Gravis eine längliche Kammer, in der sich mehrere sarkophagartige Behälter befanden, in denen vermutlich die Besatzung des Erztransporters in Stasis schlief. Allerdings, stutzte er, waren nur vier Liegekammern vorhanden. Animus hatte erzählt, dass der Kapitän Fulsus von insgesamt sechs Personen sprach. Es fehlte also eine Körperkapsel.
Gravis öffnete die Sichtluke einer Kammer. Sie war leer. Er wiederholte die Prüfung bei den anderen drei: alle leer. Entweder befand sich der Kapitän alleine an Bord, oder seine Besatzung war wach... und hatte nun Luscinia und Animus in ihrer Gewalt. Es gab keine weitere Tür, kein Schott, keinen Durchgang. Er musste wieder zurück. - Da sah er eine zweite Öffnung im ersten Raum. Ein Korridor erwartete ihn. Auch hier blinkten und flackerten die Deckenleuchten systemlos und wild. Sekundenlang gab es nichts als Dunkelheit. Langsam ging er den Gang entlang. Irgendwo mussten sich die Quartiere und die Brücke befinden. Und der Maschinenraum. Gravis tastete sich weiter vorwärts.
Da lag etwas auf dem Boden. Er näherte sich und beugte sich darüber, hob es auf: ein Disziplinarstab. Hatte Luscinia den verloren? War sie hier überwältigt worden? Er nahm ihn an sich. Eine Bewaffnung konnte für den Notfall nicht schaden. Plötzlich hörte er ein Zischen in dem langen Flur, kurz hinter sich. Er wirbelte mit erhobenem Stab herum, sah niemanden, erkannte im Zwielicht aber eine Luftbewegung. Gas! Jemand leitete ein Gas in den Korridor. Gravis hielt die Luft an und rannte zurück zum Eingang, doch der war verriegelt. Jetzt war er sich sicher, dass Luscinia überrumpelt worden war.
Gravis kämpfte sich schweren Schrittes zum anderen Ende des schlauchartigen Raumes, doch auch dort war das Schott versiegelt. Der Atemreflex zwang den Custos, die verseuchte Luft einzusaugen. Augenblicklich wurde ihm schwindelig. Gravis hämmerte nur noch schwach gegen die massive Tür, dann sackte er zusammen und verlor auf dem stählernen Boden das Bewusstsein. Der Disziplinarstab polterte zu Boden und rollte zur Seite. Er bekam nicht mehr mit, wie sich das Schott öffnete und zwei bullige Gestalten erschienen, die ihn an den Beinen packten und in den nächsten Raum schleiften.
Urplötzlich wurde Gravis aus seinem Schlummer gerissen. Ein äußerst unsanfter Stromschlag genau durch seine Murmeln ließ ihn abrupt zucken und hellwach werden. Erschrocken und desorientiert blickte er um sich. Die Helligkeit im Raum schmerzte ihn in den Augen, die er nur zu Schlitzen geöffnet hatte. In der nächsten Sekunde stellte er fest, dass er auf einem massiven Stahlstuhl gefesselt war: Fuß- und Handgelenke waren mit stabilen Gurten fixiert. Ebenso der Bauch und sogar der Hals. Er hatte erwartet, vor ihm seinen Peiniger zu sehen, aber da war niemand. So gut es mit dem Halsgurt ging, schaute er sich im Raum um, doch er war alleine.
War sein Impulsgerät irgendwie aktiviert worden? Aber die Fernberdienung hatte Animus an Bord ihres Schiffes. Die würde bis hierher auf keinen Fall senden. War der Schlag durch etwas anderes aktiviert worden? Er sollte wohl aus seinem Schlaf erwachen. Langsam erinnerte Gravis sich an das Gas, das ihn im Korridor niedergestreckt hatte. Doch warum zeigten sich die Raumpiraten nicht? Der Custos spannte seine gewaltigen Muskeln an, und die Kräfte, die sie entwickelten, hätten zur Sprengung so mancher Fesseln gereicht, aber die Gurte waren offenbar aus einem Nanogewebe gefertigt.
Der schwere Metallstuhl ließ sich nicht verrücken. Mutmaßlich war er am Boden festgeschweißt oder verschraubt. - Erst jetzt wurde ihm klar, dass man ihm den Lendenschurz entfernt hatte. Die Armschienen aus Carbon, die wie Prothesen fest mit seinen oberen Extremitäten vereint waren, hatte man ihm gelassen - wie auch den Halsreif und den Impulsgeber, den ihm Luscinia um seine Glocken verpasst hatte. Leider war auch seine Castitasschelle noch an Ort und Stelle. Und dann öffnete sich vor seinen Augen ein breites Schott, das sich von unten nach oben mit diagonaler Kante öffnete wie eine Guillotine. Zwei Piraten marschierten herein und blieben vor dem Gefangenen stehen.
Gravis betrachtete die Männer. Oder waren es Frauen? Sie trugen martialisch aussehende Anzüge und hatten offenbar Endoprothesen an Armen und Beinen. Er war sich nicht sicher, ob es überhaupt Humanoiden waren. Womöglich handelte es sich um bionische Roboter. Die Helme waren verspiegelt und zeigten nichts von einem Gesicht. Die ellipsenförmige Spiegelfläche zeigte ein deformiertes Bild des sitzenden Custos in dichroitischen Farben. Die Gestalten standen einfach nur da und sagten kein Wort. Regungslos.
Gravis wurde klar, dass es Maschinen mit kinematischer Programmierung sein mussten. Aber wer steuerte sie? Er sah sich an den Wänden und der Decke nach einer Kamera um. Er konnte nichts entdecken, aber die Roboter verfügten mit Sicherheit über eine Oculus-Technik hinter dem Visier. Dann konnte dieser Falsus ihn wohl auch hören. Gravis sagte laut: „Was hast du mit Luscinia gemacht? Wo ist sie? Was willst du von uns? Warum machst du dich nicht einfach aus dem Staub, wenn du nicht bezahlen willst? Aber lass uns zurück auf unser Schiff.‟
Die Roboter reagierten nicht. Doch dann bewegte einer der beiden ruckartig einen Unterarm vor. Das Metallstück erinnerte den Custos eher an eine Großkaliber-Laserkanone, doch zum Glück schoss kein Bündelstrahl aus kohärentem Licht hervor, der ihn in einer Hundertstelsekunde zu einem Pulverhaufen transmutiert hätte. Stattdessen fächerte sich am Ende des Armes eine runde Membran in vertikaler Position auf und bildete eine Wiedergabefläche für visuelle Daten mit einem Durchmesser von 35 Zentimetern. Automatisch starrte Gravis auf die gazedünne Abbildungstafel. Eine Videoübertragung begann.
Eine würfelfärmige Kammer war zu sehen. Durch eine Halogendecke war sie stark ausgeleuchtet. Sie war völlig leer bis auf eine nackte, in Ketten gelegte Frau... Luscinia! Sie stand mitten im Raum. Ihre Beine waren weit gespreizt auseinandergezogen. Das Gleiche galt für ihre Arme. Sie bildete ein großes, hilfloses, verschwitztes X. Ein verängstigtes X. Mit Schweiß überzogene Haut. Zitternde Beine. Die Haare hingen teils wild im Gesicht.
Der Custos hatte die Pilotin noch nie so furchtsam gesehen. Fast verstört. Doch trotz der erschreckenden Situation konnte Gravis nicht sein Gefühl unterdrücken, das ihn bei diesem Anblick überfiel: ein Erregungszustand, der seinen Luststab gegen die Castitasschelle presste. Dann, nach wenigen Sekunden hatte er sich so weit im Griff, dass er fragte: „Falsus? Hörst du mich? Was hast du ihr angetan? Und warum hältst du uns gefangen?‟ Leider reagierte der Raumpirat wieder nicht; dabei war sich der Gefangene sicher, dass der Kapitän ihn hörte.
Endlich kam aus einem kleinen Schlitz in der Brust des linken Roboters eine humanoide Stimme: „Die Scans meines Materie-Spektrometers haben festgestellt, dass ihr eine Menge Dilithium an Bord habt.‟ Gravis stöhnte auf. Der Kerl wollte also nicht nur ihren Treibstoff, sondern gleich alle Wertsachen dazu. Sollte das schon das Ende seiner neuen Lebenspläne im Luxus sein? Und wie sollten sie von Mare Mutus ohne Krediteinheiten wegkommen? Und warum war er von Luscinia getrennt? Was sollte das ganze Spektakel? Die Stimme brachte kurz darauf Licht ins Dunkel: „Ich werde eure Pilotin behalten. Sie wird an Bord benötigt. Du wirst deinem Kapitän ausrichten, dass er sie nicht zurückbekommt. Außerdem werdet ihr sämtliches Dilithium über die Schleuse an Bord meines Schiffes bringen.‟
Gravis stutzte. Der Typ ließ ihn laufen? Was sollte ihn dann hindern, einfach abzufliegen? Luscinia war sowieso verloren. In Falsus´ Stimme schwang ein süffisanter Unterton, als er mitteilte: „Vielleicht hast du bereits bemerkt, dass ich die Funkcodierung für deinen Impulsgeber auf meinen Aktivierer transferiert habe. Er hat zwar nur eine Reichweite von hundert Metern, aber es ist auch ein Totmannschalter eingebaut. Wenn du dich länger als eine Stunde außerhalb des Funkbereichs aufhältst, sendet der Impulsgeber einen alle fünf Minuten wiederkehrenden Stromstoß. Ich bin mir daher sehr sicher, dass du brav mit dem Dilithium zurückkommst.‟
Gravis ächzte und schaute sich zwischen die Beine, so gut es mit dem Halsband ging. Daher der Schmerz, von dem er aufgewacht war. Er wollte Zeit gewinnen und fragte: „Wieso benötigst du denn unsere Pilotin? Ich denke, du hast zwei Ingenieure an Bord? Dass sie nicht in Stasis sind, weiß ich. Die Kammern sind leer.‟ Falsus räusperte sich: „Ja, inzwischen... Es gab eine Fehlfunktion... vermutlich pathogene exobiologische Mikroorganismen... Aber mein Schiff ist mittlerweile sauber. Alles neutralisiert.‟ Damit war das Gespräch beendet.
Der rechte Roboter näherte sich und verankerte das Ende eines mechanischen Arms an der Halsfessel. Sie öffnete sich mit einem Klicken und zog sich in den Stuhl ein wie ein Metallband, das von einer Feder eingezogen wurde. Der Roboter wiederholte dies auch an sämtlichen anderen Fesseln. Reflexartig wollte der Custos seine Castitasschelle mit den Händen bedecken, doch Scham kam ihm vor den zwei Maschinen skurril und deplatziert vor. Er folgte ihnen zur Schleuse. Die Schritte der schweren Roboterwesen waren laut und schrill. Gravis hatte keine andere Wahl. Eine Befreiungsaktion der Frau war völlig ausgeschlossen. Er kannte den Grundriss-Plan des Schiffes nicht, hatte keine Ahnung, wo er sie suchen müsste.
Die Schleusentür schloss sich hinter ihm, und er war allein. Dann öffnete zischend das Schott zu seinem Schiff. Er hatte erwartet, dass Animus dort stehen würde. Aber niemand war dort. Gravis lief zur Brücke. Auch dort war niemand. War Animus zu Timiditas gegangen? Der Custos machte sich auf den Weg ins Lagermodul. Der Munuskäfig war leer. Was war hier los? Über das interne Kommunikationsnetz sendete er eine Suche. Niemand meldete sich. Gravis lief andere Stationen ab: die Kapitänskammer, das Quartier des Munus, seine eigenes, den Maschinenraum und alle anderen Bereiche. Er war offenbar das einzige Wesen an Bord. Wo waren Animus und Timiditas hin?
Hatten sie sich in die Rettungskapsel geflüchtet? Aber schnell hatte Gravis kontrolliert, dass diese noch da und leer war. Er wusste sich keinen Rat, wo seine Freunde sein könnten. Er hatte das gesamte Schiff abgesucht. Dann fiel ihm plötzlich ein: Wenn sie nicht hier auf diesem Schiff waren... mussten sie zwangsläufig auf dem Erztransporter sein! Der Custos fand wegen seiner Leibesfülle durch die extrem hypertrophierte Muskulatur keine passenden Kleidungsstücke. Stattdessen nahm er ein anthrazitfarbenes Bettlaken aus Polypropylen, schnitt ein Loch für den Kopf hinein und nutzte es als Poncho. Um die Hüfte band er sich einen breiten Gürtel aus Kohlenstoffnanoröhrenfasergewebe, den er im Spind in der Kapitänskabine gefunden hatte. Dann schnappte er sich einen Disziplinarstab und steckte ihn hinten in das fast unzerstörbare Band. Jetzt ging es los! Er musste Animus und Timiditas retten!
Er musste Falsus irgendwie überwältigen, bevor der den Impulsgeber aktivieren konnte. Es war über eine Stunde vergangen, aber die Entfernung zu Falsus betrug vermutlich weniger als hundert Meter. Sollte er zum Schein einige Dilithiumplättchen mitnehmen? Doch was war mit seinen Freunden? Vielleicht waren die schon entdeckt worden. Aber hätte der Pirat sie dann nicht erwähnt? Es war eine verfahrene Situation. Gravis ging erneut ins das Quartier des Kapitäns, da dort die Wertblöcke gelagert waren. Er nahm einige an sich und stiefelte zurück zur Schleuse. Kurz darauf befand er sich auf dem Erztransporter wieder. Von Falsus oder den Robotern war nichts zu sehen. Auch Animus oder Timiditas waren verschwunden. Gravis fand den Korridor wieder, wo er ohnmächtig geworden war. Dieses Mal wurde kein Gas eingeleitet. Das nächste Schott öffnete sich automatisch. Sicherlich wurde er längst beobachtet. Gravis ging hindurch und stand in einer Art Maschinenraum, deren Technologie ihm allerdings komplett fremd war.
Er drehte sich im Kreis und hielt die Dilithiumplättchen hoch. Endlich ertönte eine Audiobotschaft: „Leg die Plättchen ab und kehre auf dein Schiff zurück!‟ Gravis folgte der Anweisung und machte sich auf den Rückweg. Fieberhaft dachte er darüber nach, was mit seinen Kameraden geschehen sein könnte. Die Pilotin konnte Falsus offenbar gebrauchen, aber was war mit einem Ex-Pugnator und einem Munus? Doch kaum war Gravis durch die Schleuse, da kam ihm der Gedanke, dass ein Deserteur in Regina einen „Finderlohn‟ wert war. Und mit dem Verkauf eines Munus war dort ebenfalls leicht etwas zu erwirtschaften. Aber dann fiel ihm siedendheiß wie eine Supernova ein, dass er etwas vergessen hatte. Extrem wichtig! Sein Impulsgeber war noch aktiv!
Er eilte zurück zum Schiff und hastete durch die Gänge. „Falsus! Was ist mit dem Impulsgeber? Hast du ihn deaktiviert?‟ Aus einem Piezophon an der Wand tönte die Stimme des Piraten: „Keine Sorge, ich habe den Funkcode gelöscht. Wenn du willst, schneide ich ihn dir als Beweis sogar ab.‟ Gravis überlegte fieberhaft. Das war seine Chance, den Verbrecher zu überwältigen. - Leider erwies sich die Hoffnung als herbe Enttäuschung. Einer der Robotermaschinen kam mit lautem Schritt in den Raum. Von Falsus war weit und breit nichts zu sehen.
Überraschenderweise war es für das Strahlenmesser des Robotwesens eine Kleinigkeit, das angeblich unzerstörbare Band des Impulsgebers zu zerschneiden. Gravis hielt die Luft an, war der hochkonzentrierte Strahl doch Mikrometer von seinen Hoden entfernt! - Aber dank der extrem exakten Arbeitsweise der Maschine gelang es, das Gerät zu entfernen, ohne Gravis auch nur ein Haar zu krümmen. Davon befreit wagte er nun die Frage: „Was hast du mit meinen Besatzungsmitgliedern gemacht? Ich will sie zurück! Die gehörten nicht zu unserem Deal.‟ Kurz zögerte die Stimme aus dem Piezophon. Dann meinte Falsus verwirrt: „Was für Besatzungsmitglieder?‟ Seine Tonfarbe hatte einen lauenernden Unterklang. Gravis hielt die Luft an. Bluffte der Typ, oder waren Animus und Timiditas noch gar nicht entdeckt worden? Wie sollte er darauf nun reagieren?
Er hörte im Hintergrund, wie Falsus auf einem Touchpad tippte. Vermutlich rief er gerade die Bioscanner auf, um zu prüfen, ob sich weitere Lebensformen an Bord seines Transporters befanden. Die würden dann auch gleich verraten, wo sie sich versteckt hielten. Plötzlich war ein Tumult zu hören, Krachen und Rumsen, Knallen und Poltern. Dann brach die Verbindung ab. Gravis seufzte. Waren seine Freunde just in diesem Moment entdeckt worden? Er lief zurück in den Gang, fand aber keine anderen Schotts. Wie gelangte man in die anderen Bereiche des Transporters? Er suchte und suchte... fand keine anderen Durchgänge oder Abzweigungen. Gravis verzweifelte fast.
Letztlich musste er zurück auf sein Schiff, um von dort die Scanner zu nutzen. Er brauchte dringend einen Bauplan des Transporters, um sich zurechtzufinden. Er raste zur Schleuse zurück und stellte fest, dass das Schott verriegelt war. Alle Lampen warnten in einem leuchtenden Rot. Ein rascher Blick auf den kleinen Monitor mit der Sicht der Außenkamera ließ ihn erneut die Luft anhalten: Falsus hatte den Antrieb gezündet und sich abgekoppelt. In zügiger Geschwindigkeit entfernten sie sich vom Schiff. Der Custos lief zu einem Bullauge und sah die kleiner werdende Heimstatt, mit der er und seine Freunde nach Mare Mutus hatten fliegen wollen. Nun waren sie gefangen auf diesem Piratenkreuzer.
Wenigstens hatten sie es offenbar nur mit einem einzigen Gegner zu tun: Falsus. Zwar kommandierte er Roboter, aber vielleicht ließe sich das Problem auf elektronischem Wege umgehen. Ein EMP-Impuls könnte die Rostkisten lahmlegen. Aber dazu musste er erst auf die Brücke oder in den Maschinenraum gelangen, die Zugangssysteme hacken, umprogrammieren, das EMP-Signal aktivieren und an die entsprechenden Stellen schicken... Oh je, Gravis seufzte resignierend. Vielleicht könnte das Luscinia, aber ein ehemaliger Rusticus und Custos... Nein, der konnte jede physische Arbeit leisten, aber mehr auch nicht.
Er sah hektisch herum. Er hatte schon jeden Winkel abgesucht. Es gab nur die paar Räume und die zwei Gänge - das war´s! Dieser Bereich des Transporters konnte doch nicht völlig isoliert vom restlichen Schiff sein! Ihm fiel der Disziplinarstab ein. Er holte ihn aus dem Gürtel hervor und dachte nach. Wenn er ihn auf die stärkste Voltzahl stellte, könnte es eine Überlastung der Roboterplatinen hervorrufen, die das Trägerelement durchbrennen ließ. Damit wäre es möglich, die mechanischen Soldaten des Piraten auszuschalten. Es waren jedoch zwei Exemplare. Würde er damit fertig?
Gravis machte sich Mut. Mit geschickten Blocktechniken aus seinem Kampfsport Os-Frangi wäre es machbar. Er nickte, um sich selbst zu bestätigen. Was hatte er zu verlieren? Er suchte nach den Metallautomaten, fand sie aber nicht. Allerdings bedeutete das, dass es einen Durchgang in den anderen Bereich des Transporters geben musste. Er suchte alles noch einmal penibel ab, fand wieder nichts und fluchte, mit seinen Haifischzähnen knirschend vor sich hin. Da leuchteten neben ihm an einer Wand neongrüne Zahlenreihen und ihm unbekannte Zeichen und Symbole einer Matrix auf. Zuvor war nicht ersichtlich gewesen, dass die Wandoberfläche zu einer aktiven Projektion befähigt war. Dann würden wohl auch Türen unsichtbar bleiben, bis sie aktiviert würden.
Gravis fasste den Disziplinarstab fester und hielt den Daumen über dem Auslöser. Seine Muskelberge spannten sich unter seine Tunika; die mentale Anspannung war noch größer. Jede Minute, die verging, ohne dass etwas geschah, machte es nur schlimmer. Gravis rief nach Falsus, aber es erfolgte keine weitere Audiobotschaft. Als nächstes begann der Wartende damit, die Wände abzuklopfen, um Hohlräume zu orten, aber wieder erfolglos. Hatte er nur das Gefühl, oder wurde langsam der Sauerstoffgehalt der Luft geringer? Vermutlich bildete er sich das nur ein. Oder doch nicht?
Der Custos gab nicht auf und suchte weiter nach einem Durchgang, eine feine, mikroskopisch kleine Naht an den Wänden oder einem versteckten Mechanismus. - Gerade wollte er definitiv resignieren, da fiel ihm eine Besonderheit auf: Im Raum mit den Stasiskapseln gab es ein Podest am Ende, das er sich nicht erklären konnte. Es machte keinen Sinn. Welche Funktion sollte es haben? Gravis stellte sich darauf. Abrupt leuchtete der Boden rot auf. Als nächstes hob sich in Form des hexagonalen Podestes eine durchscheinendes Lichtwand, bis sie ihn völlig umgab. Gravis fühlte, wie ihm das Herz bis zum Hals schlug. Hatte er sich gerade in eine tödliche Falle begeben?
Dann registrierte er von der Decke aus einem unsichtbaren Lautsprecher die Audiobotschaft: „Spring wieder runter! Du musst zuerst die Parameter einstellen. Ich erkläre dir, wo und wie.‟ Die Stimme war künstlich und steril. Offenbar ein computeranimierter Sound, der das humanoide Sprechorgan imitierte. Also konnte Falsus ihn doch sehen! Er wollte bestimmt verhindern, dass er Zugang zur Brücke erhielt. Also blieb Gravis stur auf dem Podest stehen. Doch dann spürte er ein diffuses Kribbeln unter der Haut und sah Lichtblitze, die von der wabernden Wand auf seinen Körper übersprangen. Er bekam Angst und sprang nun doch vom Podest. Augenblicklich erstarb der Lichtwall; auch die Blitze waren erloschen.
Es ertönte wieder die asexuelle Computerstimme: „Gravis, dreh dich zur Seite. Da ist eine Konsole mit einem Scrollmenü. Gib der Reihe nach die Daten 6,33 sowie 19-121 ein. Dann drücke auf dem Touchpad das grüne Dreieck.‟ Der Muskelmutant dachte nach. Woher kannte der Typ seinen Namen? Hatte er ihn von Animus oder Timiditas erpresst? Und was würde geschehen, wenn er den Anweisungen folgte? Allerdings würde er nie zu seinen Freunden gelangen, wenn er den Kontakt zu Falsus abbrechen würde. Was hatte er zu verlieren? Früher oder später war der Sauerstoff verbraucht. Er saß in der Falle, und er wollte ja zu dem Piraten. Also los! Er machte sich Mut und gab die Daten ein. Einen kurzen Moment verharrte sein Finger über dem Dreieckssymbol. Wenn er ihn drückte... OK, er machte es.
Die Stimme sagte: „Sehr gut, Gravis. Jetzt wieder aufs Podest.‟ Der Custos ging hinauf. Dabei fühlte sich jeder Schritt so schwer in seinen kräftigen Oberschenkeln an, als wäre er wieder in einer Rusticus-Arbeitsmühle. Erneut erschien ein Zylinder aus Licht um ihn herum, doch war dieser jetzt grünlich gefärbt. Der Boden der Erhebung färbte sich ebenfalls grün. Dann tauchten wieder Blitze auf, dieses Mal kribbelten sie noch intensiver. Gravis ächzte. Was hatte er getan? War er nun endgültig in den Händen des Piraten? 1,25 Sekunden später gingen bei ihm die Lichter aus. Sein Gehirn schaltete ab. Auf dem Podest schien sich sein Körper zu verzerren, zugleich absorbierte die Lichtwand seine Materie. Einen Augenblick später war er verschwunden. Das Licht wurde schwächer und löste sich auf. Das Podest stand wie zuvor dort. Verlassen. Ohne jegliche Aktivität. Als hätte es Gravis nie gegeben.
Auch die Leuchten an der Konsole, an der der Custos die Werte eingegeben hatte, erloschen. Es herrschte völlige Stille wie im Kosmos außerhalb des Erztransporters. Das Schiff der drei Freunde war mittlerweile mehrere interstellare Einheiten entfernt. Leben herrschte in dieser unendlichen Weite nur noch im Brückenmodul des Transporters. Falsus saß an einer Steuer-Konsole und programmierte die Navigationseinheit neu. Seine Hände zitterten so stark, dass er Schwierigkeiten bei der Eingabe hatte. Schweiß lief ihm von der Stirn in die Augen. Schräg hinter ihm stand eine Person mit einem Disziplinarstab in der Hand. Nach ein paar Minuten sagte er: „Der neue Kurs ist aktiviert. Mare Mutus.‟
Gravis wachte langsam auf. Er sah noch völlig verschwommen und hörte wie durch Watte Stimmen zu ihm reden: „Er kommt zu sich. Gravis, kannst du uns hören? Du bist offenbar allergisch gegen den Teleportationsstrom.‟ Eine andere Stimme fragte ihn: „Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?‟ Die erste Stimme meinte: „Vitalfunktionen sind innerhalb normaler Parameter.‟ Langsam wurde Gravis klarer im Kopf und sah auch seine Umwelt deutlicher. Er schaute zur Decke eines hell erleuchteten Raumes. Er versuchte zu sprechen: „Wo... wo bin ich?‟
Jetzt beugte sich ein ihm bekanntes Gesicht über ihn: Timiditas. Der Munus fasste beruhigend an die kräftige Schulter des Custos. „Du bist in Sicherheit. Wir haben den Piraten überwältigt. Momentan liegst du in der kleinen Krankenstation.‟ Jetzt erinnerte sich Gravis an die Gegebenheiten. Animus und Timiditas mussten Falsus gefunden haben. Aber wie waren sie aus dem isolierten Teil des Transporters gelangt? Und was war mit dem Piraten? Und wo war Luscinia? Und wieso hatten sie ihr Schiff aufgegeben? Fragen über Fragen. Gravis fing einfach an: „Wieso habt ihr das Dilithium zurückgelassen?‟ Jetzt erschien Animus über ihm: „Aber das hast du doch an Bord gebracht?‟ Gravis keuchte: „Nur einen Teil. Ich wollte Falsus nicht alles in den Rachen werfen.‟ Animus unterdrückte einen obszönen Fluch. „Wir haben keine Zeit mehr, um zurückzukehren. Regina hängt uns im Nacken. Wir müssen so schnell wie möglich nach Mare Mutus.‟ Er hoffte, dass das gerettete Dilithium noch ausreichte, um ein andere Schiff zu erwerben.
Der Deserteur erzählte nun, wie er gemeinsam mit Timiditas den Piraten und seine Roboterschergen zur Strecke gebracht hatte. Die Abriegelung der Brücke war eine Sicherheitsvorkehrung gegen eine feindliche Übernahme, die nur mit einer Teleportationstechnologie überwunden werden konnte. Der Verschluss des abgeriegelten Bereichs war permanent und konnte nur in einem Raumdock rückgängig gemacht werden. Die Materialien der früheren Schotts verschmolzen laienhaft ausgedrückt miteinander. Es hatte physikalisch mehr mit einer Neuordnung der Moleküle zu tun, die durch einen Impuls neu ausgerichtet wurden. Mehr hatte er davon auch nicht verstanden, als Falsus es ihm erklärt hatte. Da der kleine Teilbereich mit der Außenluke aber keine wichtigen Gerätschaften enthielt, war er entbehrlich.
Gravis wollte wissen, ob sie auch Luscinia gerettet hatten. Animus schmunzelte. „Der geht es bestens. Sie passt auf der Brücke auf unseren Freund auf.‟ Eine weitere gute Nachricht hatte er: Der Erztransporter war sogar noch schneller als ihr altes Schiff. Das war auch ein Grund, warum sie gewechselt hatten. In wenigen Tagen würden sie Mare Mutus erreichen. Animus grinste: „Dort werden wir unseren Knilch den Behörden übergeben. Dem gehört der Transporter übrigens gar nicht. Ich vermutet, dass er nach einem Schnellgericht direkt in die Fabriken oder Minen von Mare Mutus geschickt wird. Für die nächsten 25 Jahre.‟ Gravis fragte: „Und du bist sicher, dass sie dich nicht auch gleich dabehalten, weil du als Fahnenflüchtiger gilst?‟ Animus schüttelte den Kopf: „Luscinia hat sich in der Borddatenbank kundig gemacht. Es gibt zwischen Regina und Mare Mutus kein Auslieferungsabkommen.‟
Gravis sackte erschöpft zusammen. Eines wusste er: Er wollte nie wieder gebeamt werden. Diese fremdartige Transformationstechnologie bekam ihm überhaupt nicht. Er wollte einfach nur noch schlafen. Daher ließen ihn seine Freunde allein, das Licht dämmte sich, und der Muskelmutant fiel in einen krafttankenden Schlaf. Kommentare willkommen!
Viele Grüße von prallbeutel
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+++ Die gemeine Miriam +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++ Inkasso +++
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RE: Regina
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Datum:14.09.16 01:26 IP: gespeichert
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Interessante Technologie auf dem Transporter. Eine Art Fiktivtransmitter.
Wenigstens ist alles nochmal gut gegangen nur mit etwas Dilithium Verlust. Schade das Gravis seine Schelle noch hat. Don´t Dream it! BE IT!!!
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prallbeutel |
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Beiträge: 1963
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RE: Regina
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Datum:17.10.16 18:17 IP: gespeichert
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~ XXXVII ~
Timiditas betrat das fremde Schiff, Animus im Schlepptau. Beide waren mit Disziplinarstäben ausgestattet, um diesem dubiosen Falsus, falls nötig, Widerstand leisten zu können. Sie folgten dem Korridor, dessen Zustand desolat zu nennen war. Alte Bordinstrumententafeln waren entweder ausgeschaltet oder zeigten eindeutig Fehlfunktionen an. Die Wände waren der Korrosion anheimgefallen. Das Deckenlicht blinkte, flackerte und blitzte in unberechenbaren Abständen auf.
Langsam bewegten sie sich auf das nächste Schott zu, das sehr massiv und konvex gestaltet war. Es ließ sich jedoch einfach über einen optischen Sensor öffnen. Eine längliche Kammer mit Stasiskapseln wurde sichtbar. Timiditas stellte fest, dass sie leer waren. Hatte Falsus überhaupt eine Mannschaft? Oder hatten sich die Piraten irgendwo auf dem Transporter versteckt und hielten Gravis und Luscinia gefangen?
Animus ging durch eine weitere Öffnung in einen Korridor, doch plötzlich schloss sich ein Schott, und die beiden Freunde waren getrennt voneinander. Timiditas versuchte die Tür mit Gewalt zu öffnen, was völlig hoffnungslos war. Er suchte nach Sensoren oder einem Tastenfeld, fand aber nichts. Er suchte die Wände nach Steuerelementen oder Instrumentenboards ab. Auf einer inaktiven Anzeigentafel leuchtete nur schwach die Darstellung einer Helix. Der Munus drückte darauf, und der Schirm leuchtete intensiver auf. Telemetriedaten ratterten auf dem Monitor herunter, offenbar mit geodätischen Angaben eines Planeten.
Timiditas konnte nicht viel mit den Informationen anfangen. Um welchen Himmelskörper handelte es sich? Aber akuter war die Frage: Wie konnte er Animus kontaktieren? Sie waren vermutlich längst entdeckt worden und wurden überwacht. Falsus hatte sie voneinander getrennt. Er lief zurück in die Sarkophagkammer und sah sich um. Ein kleines Podest war zu sehen. Der Munus ging darauf zu. Da war ein Scrollmenü an der Seite. Timiditas tippte auf eine weitere Taste, die eine Art Manual aufleuchten ließ. Das Podest war, wie er nun erkannte, eine Einrichtung zur Teleportation. Er hatte von dieser Technologie gehört, aber auf Regina war sie noch nicht entwickelt.
Im Manual konnte er die nötigen Daten nachlesen und gab sie im Scrollmenü ein: 6,33 und 19-121. Dann drückte er ein großes grünes Symbol und stellte sich auf das Podest. Eine Lichtwand schloss sich um ihn und bildeten eine oszillierende Masse, die um den Munus grünlich waberte. Blitze jagten durch den Lichtzylinder und ließen ein kribbelndes Gefühl bei dem Wesen zurück. Eine Sekunde später verlor er das Bewusstsein.
Ein kybernetisches Programm transferierte die Daten seiner Materie auf atomarer Ebene auf ein anderes Podest auf der Brücke des Erztransporters, wo das hochkomplexe Programm ihn wieder Partikel für Partikel zusammensetzte. Timiditas stand plötzlich bei klarem Bewusstsein dem Raumpiraten gegenüber, der offensichtlich völlig überrascht von seinem Auftauchen war. - Falsus hatte geglaubt, den Teletransporter gesperrt zu haben, doch der Code war fehlerhaft eingegeben worden und somit unwirksam. Der Munus sprang blitzartig auf den Piraten zu, der gerade ein mobiles Mikrophon vor sich hielt, und versetzte ihm einen Schockimpuls mit dem Disziplinarstab.
Er hatte ihn auf die höchste Stufe eingestellt, so dass Falsus augenblicklich ohnmächtig wurde und polternd auf dem Boden aufschlug. Timiditas sah sich auf der Brücke um, fand aber keine Materialien, mit denen er den Mann hätte fesseln können. Im nächsten Moment erschien ein anthropomorpher Roboter, der entschlossen auf ihn zustampfte. Falsus hatte vermutlich gelogen, als er von einer Crew gesprochen hatte, aber er war trotzdem nicht alleine. Wie sollte es der Munus mit dem Maschinensoldaten aufnehmen?
Der Disziplinarstab würde wahrscheinlich keine Wirkung zeigen. Noch bevor der Roboter ihn erreicht hatte, erschien noch ein zweites Exemplar. Der Munus seufzte. Es war aus. Er hatte keine Chance. - Doch als der erste Metallkasten ihn beinahe erreicht hatte, blieb er abrupt stehen, als hätte er einen Kurzschluss gehabt. Genauso reagierte der zweite Roboter. Sie standen bewegungslos da, deaktiviert und harmlos. Timiditas atmete erleichtert durch. Wie konnte das geschehen sein? Waren sie vielleicht mit dem Bewusstsein ihres Masters Falsus vernetzt? Dann könnte dessen Ohnmacht damit zusammenhängen.
Einige Sekunden zeitversetzt, schalteten sich die Maschinen ab, wenn Falsus keine mentalen Signale mehr schicken konnte. Der Munus musste nun schnell eine Lösung finden, um die Roboter langfristig außer Gefecht zu setzen. Er suchte an der Metalloberfläche nach einer Öffnung oder einem Kabel, fand jedoch nichts. - Gut, dann musste er eben dafür sorgen, dass Falsus im Reich des Morpheus blieb. Timiditas suchte die Brücke nach Steuerungselementen ab. Er fand ein Touchpad, auf dem Bilder aus dem gesamten Erztransporter übertragen wurden. Auf einer Darstellung sah er Gravis.
Der Muskelmutant stand auf dem Podest in der Stasiskammer. Der Boden leuchtete rot. Timiditas fand die Audiofunktion der Überwachungsapparatur und sprach in das Mikrophon: „Spring wieder runter! Du musst zuerst die Parameter einstellen. Ich erkläre dir, wo und wie.‟ Er gab Gravis die Daten für die Teleportation und wartete, bis der Custos den Anweisungen gefolgt war. Wenige Sekunden später materialisierte der Koloss sich vor den Augen des Munus. Allerdings führte der Vorgang zu einer synkopischen Reaktion bei Gravis, die seinen Metabolismus vorläufig ausschaltete und auf den Boden sacken ließ.
Timiditas legte ihn der Länge nach hin und suchte nun auf den Videobildern nach Animus. Gleichzeitig durfte er nicht den Piraten aus den Augen lassen. Sobald er das Bewusstsein wiedererlangte, erweckte dies auch die Roboter zum Leben. Fieberhaft suchte er nach seinem Freund und fand ihn schließlich auf dem Bildschirm: Er lag in einem Korridor. Der Munus erkannte den Flurabschnitt. Er musste sich zurückbeamen und Animus aus dem abgeschlossenen Bereich holen. Eine Anzeige deutete auf eine manipulierte Luftzusammensetzung hin. Dem Bereich war ein narkotisches Gas zugefügt worden.
Timiditas benötigte einige Zeit, um die Funktion des Steuerelementes zu verstehen, und das Luftgemisch zu neutralisieren. Danach teleportierte er sich zurück in den zweiten Schiffsbereich, holte Animus aus seinem Gefängnis und schleppte den noch bewusstlosen Ex-Pugnatornovizen auf das Beampodest. - Zurück auf der Brücke konnte er ihn wieder zum Leben erwecken und berichtete von seinen Erlebnissen. Animus sah nun auch die noch ohnmächtigen Gravis und Falsus. Sein erster Ausruf war: „Aber wo ist Luscinia?‟
Das konnte Timiditas auch nicht sagen. Er suchte die weiteren Überwachungskameras ab, fand aber die Pilotin nicht. Animus war froh, dass der Erztransporter sich bereits auf Kurs Mare Mutus befand, denn es war nur eine Frage der Zeit, bis die Flotte der Regina eintraf, um ihn zu kassieren. Glücklicherweise war die Reisegeschwindigkeit des Transporters deutlich schneller als die des Shuttles, so dass sie bereits in einigen Tagen ihr vorläufiges Ziel erreichen würden. Sie fluktuierte zwar aufgrund des altersschwachen Antriebs, brachte sie aber zügig vorwärts.
Animus wollte nun das Modul außerhalb der Brücke nach Luscinia durchsuchen. Timiditas übernahm die Aufgabe für ihn, damit Animus an der Steuerkonsole nötige Funktionen für die Navigation erlernen konnte. Der junge Mann hatte als Pugnatoranwärter bereits eine Grundausbildung in den Schiffssystemen der Reginaflotte erhalten und stellte schnell fest, dass sein Wissen kompatibel mit der Technik des Erztransporters war. Er versicherte sich mit dem Bordscanner, dass außer Falsus kein Fremder an Bord war. Er lokalisierte neben Gravis, Timiditas und dem Raumpiraten auch Luscinia.
Sie hielt sich in einem Nebenraum auf, dessen Zugang allerdings mit einem Sperrcode verriegelt war. Timiditas kam gerade zurück und meinte: „Ich habe eine kleine Krankenstation entdeckt. Ich bringe Gravis hin. Dort ist eine Liege.‟ Animus nickte: „OK, ich habe übrigens Luscinia gefunden.‟ Er zeigte auf ein Wandpaneel. „Da ist ein Zugang zu einem geheimen Raum. Leider versperrt. Aber ich arbeite dran, um sie zu befreien. Ich muss nur noch die Codedatei öffnen.‟ - Die nächste halbe Stunde verbrachte Animus damit, hinter den Zugangscode zu gelangen. Er nutzte dazu ein Algorithmenprogramm, das schließlich Erfolg hatte.
Die Öffnungssequenz lief über den Monitor, Animus bestätigte, und schon öffnete sich die Wand zu einem oktogonischen Durchgang. Er stürmte hinein und fand die Pilotin, gefesselt und nackt stand sie in Ketten mitten in der durch Halogenlicht ausgeleuchtete Kammer. Sie bildete ein großes, hilfloses, verschwitztes X. Ein verängstigtes X. Mit Schweiß überzogene Haut. Zitternde Beine. Die Haare hingen teils wild im Gesicht. Verwirrt stellte Animus fest, dass der Raum sich verformte und plötzlich würfelförmig wirkte. Der junge Mann konnte Luscinia von den Ketten befreien und ließ sie kraftlos in seine Arme fallen. Jetzt trug er sie hinaus...
... fand sich aber nicht mehr auf der Brücke wieder, sondern war im abgekoppelten Bereich des Raumschiffes, wo er zu Anfang gewesen war. Verwirrt brachte er Luscinia zu dem Podest des Teletransporters und gab erneut die Daten für den Beamvorgang ein. Die Atome seines Körpers und die der Pilotin zerfielen, um sich auf der Brücke des Schiffes zusammenzusetzen. Animus trug seine Luscinia zur Krankenstation und legte sie neben Gravis auf eine zweite Liege.
Timiditas hatte inzwischen Mahlzeitenersatz aus einer Box besorgt, und reichte sie der erschöpften Luscinia, die sich überraschend schnell erholte. Endlich bemerkte sie, dass sie nackt war und wand sich schnell ein Tuch um die Hüften und ihre Brüste. Etwas beschämt sagte sie: „Ich gehe auf die Brücke und kümmere mich um diesen Piraten. Danach werde ich unseren Kurs kalibrieren, damit wir nicht an Mare Mutus vorbeifliegen.‟ Timiditas und Animus sahen auf den noch bewusstlosen Gravis hinab, der allerdings so langsam aus seiner Ohnmacht erwachte und leise stöhnte. Der Munus fasste beruhigend an die kräftige Schulter des Custos. „Du bist in Sicherheit. Wir haben den Piraten überwältigt. Momentan liegst du in der kleinen Krankenstation.‟
Der Geschwächte ächzte und stellte allerlei Fragen. Als die Rede auf das Dilithium kam, stellte sich heraus, dass ein Teil noch an Bord ihres Shuttles war. Animus unterdrückte einen obszönen Fluch. „Wir haben keine Zeit mehr, um zurückzukehren. Regina hängt uns im Nacken. Wir müssen so schnell wie möglich nach Mare Mutus.‟ Er hoffte, dass das gerettete Dilithium noch ausreichte, um ein andere Schiff zu erwerben. - Luscinia stellte derweil den Kurs ein und schaute sich nach Kleidung um, fand aber nichts. Dann fiel ihr Blick auf Falsus, der noch ausgeknockt am Boden lag. Sie begann damit, ihn auszuziehen. Die Uniformjacke war aus dickem, hartem Stoff. Sein Oberteil dagegen fühlte sich kuschelweich wie Kaschmirwolle an. Dies zog sie sich zuerst über ihre blanken Brüste und genoss die Liebkosung des Stoffs. Die Hose des Mannes war ihr hoffnungslos zu groß. Sie zog sie ihm zwar trotzdem aus, um einen Versuch zu starten, aber sie gab es bald auf.
Aufmerksam bemerkte sie, dass Falsus sich leicht bewegte. Sie nahm daher den Disziplinarstab und versetzte ihm gleich noch einen Präventivschlag, um ihn zurück ins Reich der Träume zu schicken. Das Oberteil des Mannes reichte ihr bis fast über das Gesäß. Sie könnte es als Kleidersatz tragen. Doch als sie sich in einer spiegelnden Wandpaneel betrachtete, musste sie schlucken. Sie benötigte ein Beinkleid! Ihre fast schon obszön kurz geratene Gewandung machte sie wütend. Vielleicht zog sie deshalb dem Piraten auch noch seine Leibwäsche aus und schmunzelte, als sie seinen etwas klein geratenen Liebesstab betrachtete.
Als Animus auf die Brücke zurückkehrte, meinte er: „Ich habe das Problem mit den Robotern gelöst. Man kann sie manuell abschalten. Bleibt noch die Frage, was wir mit diesem...‟ Er sah, dass der Pirat nackt auf dem Boden lag, nur die Stiefel noch an den Füßen. „Was wir mit dem da machen.‟ Luscinia hatte keine Gefangenenzelle auf dem Übersichtsplan gesehen. „Wir bringen ihn einfach in eines der früheren Mannschaftsquartiere und fesseln ihn. Notfalls schneiden wir aus Stoff entsprechende Bahnen.‟
Wenige Minuten darauf setzten sie den Plan in die Praxis um. Nun konnten die Freunde zum ersten Mal durchatmen und sich zu einer kleinen Mahlzeit in der Messe zusammensetzen. Auch Gravis war einigermaßen wieder fit. Timiditas stellte jedoch fest: „Der Großteil der Nahrung ist laut Schnellanalyse denaturiert. Soll heißen: Wir müssen rationieren.‟ Animus wunderte sich. „Die Packungen sind doch ewig haltbar und vakuumverpackt. Wie konnte das geschehen?‟ Der Munus zuckte mit seinen schmalen Schultern. „Vielleicht waren sie schon ungenießbar, als sie an Bord kamen.‟
Er war erschöpft von all den Erlebnissen an Bord des Transporters und zog sich in ein kleines Einzelquartier zurück. Die künstliche Gravitation ließ ihn schwer auf seine Matratze fallen. Fast augenblicklich senkten sich seine Augenlider, so müde war er. Doch irgendetwas störte ihn beim Schlafen. Dann schälte er sich aus seinem Munussuit. Nackt war es angenehmer als in dem engen dehnbaren Stoff. - Als Timiditas wieder lag, regte sich etwas in seinem Riesenphallus. Er erwachte zum Leben und versteifte sich. Die Hände des Munus langten nach ihm und streichelten das Lustfleisch. War sexuelle Betätigung nicht auch gut für einen Stressabbau? Er spielte mit beiden Händen, um dem gigantischen Schaft genug Reibung zu verschaffen.
Wenige Minuten später war er so in seine Onanie versunken, dass er um sich herum nichts anderes mehr wahrnahm. Animus und Luscinia würden sicherlich auch gerade in ihrer Kabine für gegenseitige Befriedigung sorgen. Warum sollte er da nicht auch ein wenig Vergnügen haben? Gravis dagegen mit seiner Castitasschelle hatte die Arschkarte gezogen, kam ihm in den Sinn. Doch daran konnte er ja nichts ändern. Langsam näherte er sich einem intensiven Orgasmus, der Munus drückte lustvoll seinen Rücken durch und stöhnte laut auf, als ein Schwall seines Saftes in die Höhe schoss und auf ihn niederprasselte wie ein ausgeschütteter Eimer Milch. Und direkt darauf folgte ein weiterer Schwall. Und noch ein dritter und vierter.
Der Hermaphrodit keuchte und stöhnte schwelgerisch und wonnevoll, wälzte sich zur Seite und ließ den nun nur noch halbsteifen Phallus auf die Matratze schlagen. Auch sein gigantischer Testikelsack schwang mit herum, ebenso wie seine großen Brüste, deren lange Nippel hart und vorstehend nach Berührung zu gieren schienen. Tiefenentspannt starrte er zur Wand und sah zum ersten Mal bewusst eine Art Glasbild, in dem sich ein flüchtiger Stoff befand, der wabernd immerzu seinen Aggregatzustand von fest zu flüssig zu gasförmig wechselte. Die Funktion blieb dem Munus rätselhaft. Vielleicht war es nur dekorativ.
Zwei Minuten lang lag er noch dort, dann stand er auf, um sich zu säubern. Sein Liebesspiel hatte deutliche Spuren im Raum hinterlassen. Es war zwar nur ein kleiner Wasserspeicher vorhanden, für die Körperhygiene diente jedoch eine moderne Ultraschalldusche, die für den Munus zwar etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings sehr angenehm war. Das Quartier reinigte er mit Tüchern und Wasser, das mit Tensiden angereichert war. Davon war reichlich vorhanden, da die Mannschaft auf einem Erzfrachter offenbar häufiger schmutzig wurde.
Timiditas quetschte sich wieder in seinen Suit, um nach Gravis zu sehen. Der lag ebenfalls in einem kleinen Einzelquartier und starrte an die Decke. Der Munus grüßte seinen Kameraden, doch der Custos sah ihn nicht an und reagierte nicht. Timiditas setzte sich neben ihn auf die Pritsche. „Geht es dir besser?‟ Gravis räusperte sich. „Wenn du die Reaktion auf die Teleportation meinst... Ja. - Aber meine erzwungene Keuschheit ist ätzend!‟ Sein Freund versuchte ihn aufzumuntern: „Auf Mare Mutus wird sich eine Lösung finden. In zwei oder drei Tagen sind wir da.‟ Aber Gravis verzog nur sein Gesicht. Es war seltsam, aber der Muskelmutant mit seinen Schnürstiefelsandalen, seinen Armschienen aus Carbon und dem Halsreif sah nun nicht mehr aus wie ein umbesiegbarer, fürchterlicher Gladiator, sondern wie ein Häufchen Elend. Ein Großteil der gewaltigen Muskeln war durch seine selbstgemachte Tunika verdeckt; nur die massigen Extremitäten waren zu sehen. Timiditas fühlte Mitleid, aber wenn er ehrlich war, war es ihm lieber, dass Gravis eine Castitasschelle trug, als wenn er selbst einen aktivierten Securitychip in seiner Eichel hätte, der ihm genauso jegliche Befriedigung versagen würde.
Derweil wurde Falsus in der Kabine wach, in die ihn die Kameraden gebracht hatten. Er lag auf der Pritsche und war an Händen und Füßen mit Nylongewebe gefesselt, so dass sich seine Arme hinter dem Kopf befanden wie auf einer Streckbank. Man hatte ihm kein Kleidungsstück gelassen. Hübsch war der Humanoid mit seinem kugeligen Bauch nicht zu nennen. Verzweifelt probierte er telepathisch mit seinen Robotern in Verbindung zu treten, aber da diese abgeschaltet waren, blieb es bei den Versuchen.
Als Timiditas seinen Freund verlassen hatte, schaute er bei dem Gefangenen vorbei. Dieser lag unbekleidet und unbedeckt auf der Liege. Der Munus grinste ihn an. „Wie sind eigentlich die Haftbedingungen auf Mare Mutus für Raumwanzen wie dich?‟ Falsus spuckte zur Seite. „Was interessiert dich das!? Keine Sorge, ich werde nicht lange sitzen. Ich habe gewisse Kontakte...‟ Timiditas antwortete: „Meinst du also, dass wir dich besser schon hier an Bord bestrafen sollten?‟ Falsus machte einen erschrockenen Eindruck. „Nein, ich... Wage es bloß nicht!‟ Der Munus winkte lässig ab. „Du brauchst keine Angst zu haben, dass dir Gewalt angetan wird. Wir sind - im Gegensatz zu dir - keine Kriminellen. Obwohl meiner Meinung nach sogar ein Direktflug in ein Schwarzes Loch noch zu gut für dich wäre!‟ Er ließ den Piraten in seiner Zelle zurück.
Zwei Tage vergingen ereignislos. Animus und Luscinia kümmerten sich um die Belange auf der Brücke und vergnügten sich in ihrer Freizeit in ihrer Kabine; Gravis versuchte seine triebbedingte Frustration mit Krafttraining zu kompensieren; Timiditas versorgte den Gefangenen und genoss die sexuelle Freiheit, die er auf seinem Bett oder in der Ultraschalldusche auslebte. - Und schon war der Tag der Ankunft gekommen: Der Transporter bat um Andockerlaubnis an eine Landestation, die in der Umlaufbahn von Mare Mutus kreiste. Dort hatten zunächst alle interstellaren Flüge zu landen, um die Einreiseformalien zu durchlaufen.
Luscinia saß am Steuerpult und hielt Funkkontakt mit dem Tower. Die Bioscanner der Station erkannten fünf humanoide Lebensformen und forderten die ID-Informationen an. Schnell wurde Falsus als gesuchter Pirat verifiziert. Eine sechsköpfige Mannschaft der Planetenpolizei kam an Bord. Border-Sergeant Omnius trug eine glänzende Uniform und forderte von Kapitän Animus den Zugang zu dem Gefangenen. - Wenige Minuten später wurde der fluchende Falsus abgeführt (wenigstens ein Tuch hatten sie ihm um seine Hüften gewickelt). Die restlichen Männer prüften die Lagerräume des Schiffs. Angedockt war der Zugriff auf alle Bereiche des Transporters problemlos möglich, ohne dass man umständlich zwischen den beiden abgeschotteten Bereichen die Teleportationstechnologie einsetzen muste.
Neben dem Dilithium fanden die Grenzschützer nur fast leere Container und Tanks im Erztransporter. Da die Menge des Dilthiums die zollfreie Obergrenze nicht überschritt, verließ die Einheit der Planetenpolizei das Schiff kurz darauf wieder, nachdem Animus noch einige Signaturen abgegeben hatte. Nun war dem Schiff gestattet in die Atmosphäre von Mare Mutus einzutauchen und auf dem Planeten zu landen. Luscinia flog den Transporter gekonnt durch die Stratosphäre in die tiefen Schichten der Troposphäre und setzte die Schubumkehr ein, um sich auf einem Landefeld zu positionieren, auf dem grüne Laserleuchten in einem Karree leuchteten.
Timiditas fragte sich, was wohl aus Falsus werden würde. Ob er wirklich durch Bestechnung schnell wieder frei wäre? Oder war das Maulheldentum gewesen? Verdient hätte er die Zwangsarbeit in den Minen oder Fabriken. Dann fiel ihm ein, dass sie Glück gehabt hatten, dass die Planetenpolizei nicht kontrolliert hatte, ob ihnen der Transporter überhaupt gehörte. Scheinbar lief alles wunderbar. Die Freunde checkten in einem Hotel ein und überlegten das weitere Vorgehen. Animus und Luscinia wollten mit dem Dilithium bei nächster Gelegenheit ein schnelles Überlichtschiff erwerben, mit dem sie bis zu zivilisierten Welten der Allianz gelangen konnten.
Wie bereits geahnt, war die Fahnenflucht von Animus auf Mare Mutus irrelevant, da de facto kein Auslieferungsvertrag zwischen Regina und Mare Mutus bestand. Allerdings kam es zu einem anderen Problem: Die Behörden hinterfragten kritisch die Ankömmlinge Gravis und Timiditas. Es war bekannt, dass Custos und Munus Leibeigene auf Regina waren. Timiditas hatte zwar mit seinem Freund keine Angaben zur Person gemacht, die über ihre ID-Informationen hinausgingen, aber ganz augenscheinlich waren die Merkmale der Beiden zu identifizieren. Ein Custos und ein Munus - unauffällig geht anders.
Timiditas wurde zu einer Befragung eingestellt. Was mit Gravis geschah, konnte er nicht wissen. Er folgte einer kleinen Delegation Planetenpolizisten in einen Verhörraum. - Währenddessen traf sich ein administratives Gremium, um darüber zu entscheiden, wie mit den Wesen umzugehen sei. Hatten sie die gleichen Rechte wie Menschen und andere humanoide Lebensformen? Oder waren sie wie Besitztümer zu handhaben? Sklaverei war zwar in der Großen Allianz grundsätzlich verboten, doch respektierte und tolerierte man die fremdländischen Kulturen anderer Welten. Die Vernehmung durch einen Experten kam Timiditas relativ harmlos vor. Doch als sie beendet war, wurde der Munus nicht etwa zurück zum Hotel begleitet, wie er optimistisch vermutet hatte, sondern er landete in einer Gefängniszelle in Untersuchungshaft.
Die Zelle beherbergte drei weitere Männer. Zwei Etagenbetten boten die Schlafgelegenheiten für die Gäste der spartanischen Unterkunft. Den drei Typen fielen fast die Kinnladen hinab, als sie den Munus in seinem Suit begafften. So eine Kreatur hatten sie noch nie gesehen. Sie hatten nicht einmal gewusst, dass sie existierte. Die ersten Stunden sprach niemand ein Wort in dem kargen Raum. Timiditas fühlte sich äußerst unbehaglich. Hatten die Kerle Angst vor ihm? Oder würden sie ihn als willkommenes Sexobjekt betrachten?
Nach einer noch längeren Zeit war ihm klar, dass er wohl zumindest die Nacht hier verbringen würde. Er schielte vorsichtig zu seinem Bettnachbarn und hatte sofort die Assoziation mit einem Gorilla: gewaltigen Primaten, die auf Regina in unbewohnten Gegenden um den Äquator lebten. Als Regina sich als Kolonie von der Großen Allianz abgespaltet hatte, entwickelten Forscherinnen die Natur auf dem Planeten ganz nach dem Vorbild der Erde. Die Tier- und Pflanzenwelt war dank der Gentechnologie nach wenigen Jahrzehnten eine 1:1-Kopie der Flora und Fauna ihres Ideals. Zumindest hatte seine Lehrerin Timiditas dies so beigebracht.
Er grübelte. Wie lange das her schien! Als unschuldiger Schuljunge auf Regina hatte er keine Ahnung davon gehabt, was ihn eines Tages nach seiner Musterung vor dem Tribunal erwartete. Zu einem Munus geworden genoss er zwar nun einen extrem ausgeprägten Sexualtrieb und intensive Orgasmen, doch war der Preis dafür hoch. Mit seiner Gestalt würde er nie wieder ein „normales‟ Leben führen. Oder Pugnator werden, wie er ursprünglich gedacht hatte. Er hatte in einer männerfeindlichen Welt gelebt. Jetzt war er endlich aus der Reichweite der Regina gelangt und trotzdem in einem Gefängnis.
„Hey, du Freak!‟, rief ihm nun der Kerl zu, der ihn an einen Menschenaffen erinnerte. „Was bist du überhaupt für einer?‟ Timiditas entschied, ihm die Wahrheit zu erzählen. Auch die zwei Kumpanen lauschten interessiert. Neben allen Erlebnissen betonte er jedoch auch, dass er sich durchaus wehren konnte, und schilderte die Gladiatorenkämpfe nicht exakt der Realität entsprechend, sondern machte sich zu einem gefährlicheren und geschickteren Kämpfer. Sollten die drei Mitgefangenen bloß nicht glauben, sie dürften sich an ihm verlustieren, nur, weil er ausgeprägte Titten hatte!
Als er geendet hatte, fragte er gleich zurück: „Und du? Wieso sitzt du hier?‟ Der „Gorilla‟ brummte: „War Gewerkschaftsführer der Mare Mutus Cuniculus Ltd., bis der Vorstand mich loswerden wollte.‟ Er berichtete eloquent von Knebelverträgen, fehlender Arbeitssicherheit und schlechter Entlohnung. Timiditas war überrascht. So hätte er den Mann gar nicht eingeschätzt. So konnte man sich täuschen. - Schließlich klinkten sich die beiden anderen Gefangenen ins Gespräch ein und erzählten von ihren Haftgründen. Einer von ihnen behauptete mit fingierten Indizien hereingelegt worden zu sein. Er war wegen einer mutmaßlichen Betrugsserie hier; der andere Mann war laut eigener Angaben ein Naturschützer, der friedlich gegen die Ausbeutung von Mare Mutus demonstrieren wollte.
Timiditas schluckte. Na, da war er ja in einer lupenreinen Demokratie gelandet! Mit der Großen Allianz hatte das hier noch nicht viel zu tun. Als Außenposten wussten wahrscheinlich die wenigsten Personen über die genauen lokalen Abläufe bescheid. Es war zu hoffen, dass das verantwortliche Gremium zu dem Schluss kam, ihn weiterfliegen zu lassen. - In der Nacht machte er kein Auge zu. Die Ungewissheit knabberte an ihm. - Am Morgen gab es ein „Frühstück‟ aus einem undefinierbaren Brei und einem Becher Wasser. Kurz danach erschien ein Planetenpolizist und brachte ihn in einen Verhörraum. Dort saß ebenfalls ein Uniformierter, der, den Epauletten nach, einen höheren Dienstgrad aufwies. Einen Sitzplatz bot er nicht an. Stattdessen kam er gleich auf den Punkt: „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Munus nicht die gleiche Freiheit besitzt wie ein Mensch. Seine Existenz ist ausdrücklich auf die Bedürfnisse des Matriachats auf Regina begrenzt. Die Administration von Mare Mutus sieht sich daher verpflichtet, Regina zu kontaktieren.‟
Der Munus fühlte einen dicken Kloß in seinem Hals. Ihm wurde schwindelig vor Aufregung. Dann schaute der Uniformierte zu beiden Seiten, beugte sich vor und sagte leise in verschwörerischem Ton: „Ich könnte dir aber eine vielleicht interessante Offerte machen. Dieser Funkbefehl nach Regina könnte rein zufällig verloren gehen, falls du bereit wärst...‟ Timiditas lauschte den Worten des Offiziers. Kommentare willkommen!
Viele Grüße von prallbeutel
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+++ Die gemeine Miriam +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++ Inkasso +++
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RE: Regina
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Datum:28.10.16 02:22 IP: gespeichert
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Scotty ... Energie!
fällt mir auf Anhieb ein.
Ansonsten ist diese Geschichte jetzt schon länger, als meine zuletzt fertiggestellte. Die hat nur knapp 150 DIN A4 Seiten. Du hast es schon auf 211 gebracht. Respekt Kollege.
Gut, meine Formatierung sieht etwas anders aus, trotzdem eine beachtliche Leistung. Auf Wiederlesen
Detlev
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:03.12.16 19:08 IP: gespeichert
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~ XXXVIII ~
Animus versuchte einen Verantwortlichen zu finden, der ihm kompetente Informationen über Timiditas und Gravis geben konnte. Wann durften sie zurück ins Hotel kommen? Oder waren sie verhaftet worden? Niemand ließ ihn zu seinen Kameraden. Luscinia kümmerte sich derweil um den Erwerb eines schnelleren Schiffs. Die verbliebenen Dilithium-Plättchen reichten dafür aus. Außerdem würde ein hübsches Sümmchen übrig bleiben.
Der Ex-Pugnator war froh, eine so loyale und liebe Frau kennengelernt zu haben. Eigentlich war sie doch eine Bürgerin von Regina. Und trotzdem half sie den Flüchtlingen. Einen Eigennutz oder Hintergedanken konnte sich der junge Mann bei der Pilotin nicht vorstellen. - Am Abend erzählten sich die beiden, was sie erreicht hatten. Luscinia konnte ein Schiff mit interstellarem Antrieb kurzfristig kaufen, und das zu einem Schnäppchenpreis. Animus dagegen wusste nichts Positives zu berichten. Er war nur gegen Wände gelaufen. Gegen ein Bestechungsgeld ließ sich lediglich in Erfahrung bringen, dass seine Kameraden in Untersuchungs-Haft der Planetenpolizei saßen. Luscinia meinte besänftigend: „Mach dir keine Sorgen. Wir fliegen nicht ohne sie ab. Wir werden uns einen Advokaten nehmen.‟
Gleich am nächsten Morgen wollten sie sich darum kümmern, für den Custos und den Munus einen Rechtsbeistand zu besorgen. Müde und sogar zu erschöpft, um den sexuellen Reizen der hübschen Frau zu erliegen, fiel Animus in einen tiefen Schlaf und träumte von einer glücklichen Beziehung zu seiner Angebeteten. Im Traum war er ihr völlig verfallen und hörig, was ihn aber nicht zu stören schien. Er gehorchte ihr, folgte jeder Anweisung und kümmerte sich ausschließlich um ihr Wohlbefinden. Willenlos und doch tief zufrieden wirkte er. Es war für ihn kein Widerspruch.
Befremdet erinnerte er sich nach dem Aufwachen an den Traum und schüttelte den Kopf. Fast hatte er den Anschein, als seien seine Halluzinationen zurückgekehrt. Er sah zu Luscinia hinüber, die gerade ein kleines Kästchen in Händen hielt. Sie zuckte zusammen, als sie ihn sah und lächelte schnell: „Du bist ja schon wach.‟ Animus fragte: „Was hast du da?‟ Die Frau stand hastig und und ließ den unbekannten Gegenstand in einer weiten Tasche ihrer Kleidung verschwinden. „Ach, das ist nur ein... ein Kalibrierungsprüfgerät. Ich wollte da eine Einstellung vornehmen für unser neues Schif.‟ Sie lenkte schnell vom Thema ab: „Hast du dir eigentlich schon einen Namen für unsere neue Bleibe überlegt? Wie sollen wir es taufen?‟ Animus überlegte. „Wie wäre es mit Servatrix? Das Schiff ist unsere Retterin.‟ Luscinia neckte ihn: „Warum nennen wir es nicht nach mir? Bin ich dir das nicht wert?‟ Sie entblößte ihren makellosen und sinnlichen Leib und kroch zu ihm ins Bett, setzte sich breitbeinig auf ihn und drückte seine Arme ins Kissen. Animus schmunzelte und konterte: „Dann beweise mir deinen Wert...‟
Das ließ sie sich nicht zwei Mal sagen. Das junge Paar küsste sich, und der fahnenflüchtige junge Mann befreite seine Männlichkeit vom Hosenstoff, stöhnte auf und sank lustvoll in eine Welt voller Endorphine und Eudämonie, Hochgefühle und heißer, wohliger Glückseligkeit. Die Zeit blieb stehen, das Universum bestand nur noch aus den beiden Liebenden und explodierte in intensiven Spasmen aus sexuellen Höhepunkten.
Die nächsten Tage vergingen ähnlich. Luscinia regelte den Papierkram um Anmeldung und behördlichen Flug- und Starterlaubnissen für das neue Schiff, während Animus einen Advokaten suchte, der sich den beiden Kameraden annehmen sollte. Fündig wurde der junge Mann nach einigen Absagen bei einem Anwalt namens Lexus, der die Fälle übernehmen wollte. Das Honorar war stattlich, aber Animus hoffte, dass der Kerl demnach auch eine Koryphäe in seinem Fach war.
Die Kanzlei befand sich im zweithöchsten Stockwerk in einem großen Gebäudekomplex mit 112 Etagen. Der Advokat war ein kleiner, dicker Mann mit einem Monokel in seinem glattrasierten Gesicht. Das runde Glas hing an einer feinen, goldenen Kette, die an seiner Anzugweste befestigt war. Gleich zu Anfang machte er klar, dass er nur mit Vorkasse arbeitete. Animus warf ihm ein Dilithium-Plättchen zu, das der Mann genau beäugte. Lexus grinste zufrieden und legte die Krediteinheit auf den plank polierten Tisch vor sich. Erst jetzt bot der Mann ihm Platz auf einem Stuhl an, der gemeinsam mit Bürosessel und Schreibtisch das gesamte Mobiliar des Raumes bildete.
Er ließ sich den Sachverhalt detailliert schildern. Seine Mimik änderte sich dabei von Minute zu Minute. Mal machte er einen selbstzufriedenen Eindruck und grinste fast dümmlich vor sich hin, mal zog er eine Schnute, mal schien er zutiefst sorgenvoll zu blicken. Als sein Mandant seine Erzählung beendet hatte, erschien ein holografischer Monitor über dem Schreibtisch, und eine zweidimensionale Tastatur leuchtete auf der Platte grünlich auf. Der Advokat tippte eine Befehlszeile ein, dann sah er auf den Bildschirm und meinte er: „Die Gesetzlage ist undefiniert. Ein Gericht wird entscheiden, was zu tun ist. Es handelt sich um einen Custos und einen Munus. Somit gilt nicht automatisch die universelle Humanoiden-Charta. Zuständig ist die Planetenpolizei für Zollangelegenheiten. Sektor IV. Da kenne ich jemanden. Border-Sergeant Omnius wird uns weiterhelfen.‟ Animus kam vor, als habe er den Namen schon mal gehört. Ja, der Typ war an Bord gewesen, um Falsus abzuführen. Lexus tippte wieder etwas ein, ließ dann Monitor und Tastatur verschwinden und entnahm schließlich aus einem Schlitz seines Tisches mehrere Seiten gedrucktes Papier.
Der junge Mandant staunte. Echtes Papier war kostbar. Kaum jemand nutzte diesen Rohstoff noch, obwohl er heutzutage auch aus künstlichen Substanzen hergestellt wurde. Lexus deutete auf die Unterlagen, tippte mit seinen dicken Fingern darauf und erklärte: „Damit können wir vielleicht eine vorläufige Aussetzung der U-Haft erreichen.‟ - In den nächsten Stunden versuchte der Anwalt einen Kontakt zu den Gefangenen herzustellen. Gravis erreichte er nicht, doch Timiditas durfte kurz mit ihm auf einer Audioverbindung sprechen. Der Munus erzählte von dem Offizier, der ihm angeboten hatte, gegen Bezahlung einen Funkspruch nach Regina zu unterlassen. Animus, der mithörte, war entsetzt, doch Lexus schien das nicht weiter unüblich. Er nickte gedankenverloren und fragte nach dem Preis. Timiditas nannte ihn, und Animus schluckte. Wenn für Gravis die gleiche Summe fällig würde, war nach Bezahlung des Anwalts und dem Kauf des neuen Schiffs kaum noch Dilithium übrig, um in der Großen Allianz ein neues Leben anzufangen.
Er intervenierte mitten im Gespräch: „Das ist Erpressung! Zumindest Bestechung! Dagegen müssen wir vorgehen!‟ Aber Lexus winkte beruhigend ab. „So halten wir es auf Mare Mutus. Dagegen können wir nichts unternehmen. Zahlen oder sitzen. Das ist hier die Frage.‟ Der ehemalige Fähnrichanwärter ächzte. Aber hatte er eine Wahl? Der Advokat grinste breit. Er antwortete: „Wir holen Sie da raus. Keine Sorge.‟ Er beendete den Datenverkehr und holte unter dem Tisch eine kleine Schüssel mit Biskuit hervor, schob sie Animus hin: „Auch einen? Ist Stracciatella-Geschmack.‟ Der lehnte dankend ab. „Ich muss zurück aufs Schiff. Höre ich von Ihnen?‟ Der Anwalt nickte gefällig. „Nichtsdestotrotz benötige ich noch eine weitere Gebühr für meine zukünftigen Bearbeitungen in Ihrem Fall.‟ Er grinste wie ein Honigkuchenpferd. Animus griff in seine zivile Jacke, die er sich kurz zuvor in einem Geschäft gekauft hatte, und holte ein weiteres Dilithium-Plättchen hervor, um es dem Mann hinzuwerfen. Es sprang von der Tischplatte hoch, und der Anwalt schnappte es überraschend geschickt und blitzschnell auf. „Ich werde mich darum kümmern, dass Ihre Freunde schnellstmöglich die Haft verlassen dürfen.‟
Animus kehrte zurück ins Hotel. Luscinia zeigte ihm an diesem Tag zum ersten Mal das neue Schiff. Es stand im Raumhafen auf Feld X-5-71-011-C. Die angenieteten Buchstaben zeigten den neuen Namen: Servatrix. Die schnittige Form erinnerte an eine liegende Zigarre mit einem Keks darauf - die Sektion, die die Brücke des Schiffs beherbergte. Der junge Mann ließ sich von der Pilotin an Bord herumführen und in die Technik einweisen. Luscinia betonte stolz: „Mit diesem Antrieb sind wir im Zentrum der Großen Allianz in weniger als einer Woche Flugzeit.‟ Animus war fast sprachlos. „Fantastisch.‟ Jetzt mussten sie nur auf die Entlassungen von Timiditas und Gravis warten.
Und so vergingen die nächsten Tage in der Erwartung, dass alles gutging. Doch mit fortgeschrittener Zeit schwand der Optimismus. Und als eines Morgens Luscinia einen Datentransfer abhörte und erfuhr, dass ein kleines Jagdgeschwader aus Schiffen der Regina-Flotte auf Mare Mutus gelandet war, erzählte sie es angsterfüllt. Animus brach der Schweiß aus. Wurde er gesucht? Er war doch hier auf der Kolonie sicher, oder? Es gab keinen Auslieferungskontrakt - das hatte er schwarz auf weiß. Aber bei den obskuren Machenschaften der Regina-Diktatur wusste man nie mit Gewissheit, was einen erwartete.
Die Pilotin machte sich auf den Weg zu den Zollbehörden, um nähere Informationen zu erhalten. Dort sah sie einige der uniformierten Audiutrixfrauen. Den Rangabzeichen nach gehörten sie zu einem gehobenen Dienstgrad. Eine Praefecta war dabei, dahinter marschierten vier Centuria, konnte sie erkennen. Eine andere Abordnung aus Uniformierten kam ihnen entgegen. Es waren Mitglieder der Planetenpolizei von Mare Mutus, aber auch eine hohe Legata aus Regina, die dem obersten Militärtribun angehörte. Die Legata ließ deutlich erkennen, wer hier das Sagen hatte. Die Seagents und ein Polizeioberrat nickten und lächelten devot, während der hohe Besuch mit erhobenem Kinn in bestimmendem Tonfall bellte.
Luscinia konnte leider nicht hören, was sie sagte. Aber es schienen Forderungen zu sein, denen die Planetenpolizei der Kolonie ohne Umschweife nachgaben. Offenbar war die Legata zuvor beim Direktor der Planetenpolizei gewesen und hatte nun einen Freischein für ihre Wünsche. Die Pilotin fragte sich, woher der große Einfluss der Reginaflotte kam. War Mare Mutus politisch oder wirtschaftlich abhängig von dem Frauenreich? - Als sie näher kam, hörte sie die Wörter „Munus‟ und „Custos‟. Ging es gar nicht um Animus? Die Delegation wollte Gravis und Timiditas haben! Der Advokat musste etwas unternehmen! Luscinia öffnete auf ihrem Kommunikator einen Adiokanal zu dem Mann. Lexus war nicht erreichbar. Sie kontaktierte Animus auf der Servatrix. Der junge Mann machte sich sofort auf den Weg zu der Kanzlei. Doch dort fand er nur eine verschlossene Tür vor. Das Namensschild war abmontiert. War er einem Betrüger aufgesessen?
Er suchte sofort die Zollbehörde auf und fragte konkret nach den beiden Kameraden. Dazu musste er durch zwei Glasschleusen, in denen er gescannt und biometrisch erfasst wurde. Schließlich kam er an einen Tresen mit einem Ansprechpartner. Der Uniformierte, ein glatzköpfiger Mann mittleren Alters, lehnte jegliche Auskunft ab. „Das sind keine öffentlichen Informationen.‟ Als Animus mit einem Dilithium-Plättchen spielte und dieses auf den Tisch legte, schluckte der Portitor. Seine Augen glitzerten habsüchtig. „Nun... Ich könnte eventuell einige Daten erfragen...‟ Animus schob die Krediteinheit hinüber. Der Zöllner nahm sie mit einer flinken Bewegung und steckte sie weg in eine enge Tasche seiner Uniformjacke. Er tippte etwas in seine Konsole, dann schwenkte er den Monitor herum, so dass Animus die aufgerufenen Informationen lesen konnte. Ein Gremium hatte entschieden, die beiden Kameraden an Regina auszuliefern. Da durfte doch nicht wahr sein!
Dieser Lexus hatte überhaupt nichts erreicht. Vielleicht war er gar nicht tätig geworden. Animus fragte sein Gegenüber, ob es eine Möglichkeit gebe, die Auslieferung zu verhindern. Der Portitor machte ein verbissenes Gesicht. Das reichte schon als Antwort. Schnell verließ der ehemalige Rekrut die Behörde und kontaktierte Luscinia. Er wollte ihr die Hiobsbotschaft überbringen, aber die Pilotin wusste längst mehr: Vor ihren Augen wurden just in diesem Augenblick die beiden Freunde abgeführt und in ein Land-Shuttle verbracht. Die Frau beschrieb, was sie erkennen konnte: „Eine ganze Kolonne Pugnatoren und einige Audiutrix bringen Tim und Gravis zu einem Shuttle. Sie tragen Fesseln an Händen und Füßen. Außerdem hat man ihnen merkwürdige Helme aufgesetzt. Ich habe so etwas noch nie gesehen...‟ Animus entschied: „Wir treffen uns so schnell es geht auf der Servatrix.‟ Es war sicher, dass die Delegation die zwei Männer nach Regina bringen würden. Dort würde sie ein schreckliches Schicksal erwarten. Aber wie sollten sie das verhindern? Weder ein Gesetz noch eine gewaltsame Aktion kamen in Frage.
Da kam ihm eine Idee: Er würde sie einfach freikaufen. Wenn ein Munus als Wirtschaftsgut galt, dürfte dies kein Problem darstellen. Etwas schwieriger würde es eventuell bei Gravis werden, denn ein Custos war sozusagen Staatseigentum der Regina und nicht auf einem Sklavenmarkt zu erwerben. Außerdem musste Luscinia als Käuferin auftreten, denn er durfte sich auf seinem Heimatplaneten als Deserteur nicht mehr blicken lassen. - Zwei Stunden später startete Luscinia den Countdown zur Triebwerkzündung. Die Startsequenz verlief ohne Auffälligkeit und aktivierte nach und nach mit einem Crencendo die Antriebe. Die Servatrix hob mit mehrfacher Fluchtgeschwindigkeit von Mare Mutus ab und folgte der kleinen Formation der Regina-Flotte aus dem Orbit. Die Pilotin bemühte sich dabei, es nicht wie eine Verfolgung aussehen zu lassen. Sie musste so früh wie möglich den Kontakt mit der Formation suchen und über den Kauf des Munus und des Custos verhandeln. Je näher sie sich dem Regina-System näherte, desto gefährlicher wurde es für den Deserteur Animus.
Dabei waren sie vermutlich jetzt schon verdächtig, da sie den gleichen Kurs flogen. Die Servatrix war ein Zivilschiff mit Frachtraum, aber für gewerbliche Transporte war sie eher ungeeignet. Es handelte sich mehr um ein kleines Passagierschiff. Aber welche Personen machten Urlaub auf Regina? Geschäftsbeziehungen gab es offiziell nicht. Animus zerbrach sich den Kopf, wie er den Flug erklären sollte. - Schon wenige Stunden nach dem Start kontaktierte das Leitschiff der Formation den Verfolger: „Hier Regina XII. Praefecta Audaxa. Warum befinden Sie sich auf unserem Kurs?‟ Luscinia antwortete: „Hier Commander Luscinia vom Schiff Servatrix. Wir sind ein ziviler Passagiertransporter auf dem Weg nach...‟ Sie blickte schnell auf den Monitor mit einer fluoreszierenden Sternenkarte. „...Solar Ignis Pila 5. Wir nehmen dort Reisende nach Litus Mundus im System S-8-X447 auf.‟ Das war einigermaßen plausibel, denn auf Litus Mundus machten solvente Humanoide gerne exklusiven Urlaub. Die misstrauische Stimme erwiderte: „Dann befinden Sie sich aber nicht auf dem richtigen Kurs.‟ Luscinia erklärte: „Das ist richtig. Wir kommen von Mare Mutus und haben erfahren, dass Sie einen Munus und einen Custos an Bord haben. Wir würden die Kreaturen gerne erwerben.‟ Die Katze war aus dem Sack. Wie würde die Praefecta reagieren?
Die Schiffe der Regina konnten problemlos die Servatrix kapern. An Feuerkraft war sie hoffnungslos unterlegen. Doch würden sich offizielle Truppenteile der Regina nicht einfach so der Piraterie schuldig machen - zumindest hoffte die Pilotin dies. Nach einer Pause fragte die Kapitänin: „Was wollen Sie mit einem Munus und einem Custos? Sind Sie Angehörige der Großen Allianz?‟ Die Frage zielte darauf ab, dass in dem Sternenbündnis jegliche Sklaverei verboten war. Luscinia sagte: „Unsere Kunden sind nicht Angehörige der Großen Allianz. Und bis dahin sind der Munus und der Custos selbstverständlich freie Personen. Wir können natürlich nicht wissen, wie ihre Zukunft aussieht, wenn unsere Kunden sich dazu entschließen sollten, die Kreaturen aufzunehmen...‟ Die Praefecta schnaubte abfällig. Da wollte wohl jemand ein Nebengeschäft machen.
Der Hauptgrund, warum die Regina-Delegation Mare Mutus besucht hatte, war ein geheimer Wirtschaftsvertrag gewesen. Die beiden flüchtigen Sklaven waren nur nebensächlich gewesen. Daher sprach nichts dagegen, sie gegen einen guten Preis an diese Händler zu veräußern. Audaxa nannte den Betrag. Er war überteuert, aber das auffällige Interesse der potentiellen Kunden ließ sie hoffen, einen guten Gewinn abzusahnen. Luscinia erbat sich Bedenkzeit und deaktivierte den Audiokanal. Animus blies die Wangen auf. „Wenn wir so weitermachen, dann sind wir bald pleite, bevor unser neues Leben angefangen hat.‟ Die junge Frau sah ihn mit einem listigen Ausdruck in ihren hübschen Augen an. „Mir liegt nicht so viel an deinen Kameraden. Es sind DEINE Freunde.‟ Animus wirkte wie paralysiert. Er war nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Er fragte: „Luci, was würdest du an meiner Stelle tun?‟ Die kleine Frau zuckte mit den Schultern. „Ich glaube nicht, dass wir ihnen helfen können. Ein Kauf birgt das Risiko, dass du entdeckt wirst. Und was dir auf Regina blüht, das brauche ich dir ja nicht auszumalen.‟ Animus wirkte bedrückt. „Aber was erwartet Timiditas und Gravis dort? Sie werden ein fürchterliches Schicksal erleiden. Wahrscheinlich kommen sie zunächst nach Disciplina, und danach...‟ Er fiel in sich zusammen und hielt die Hände vors Gesicht. Luscinia fasste ihn an die Schulter. „Du hast alles versucht. Lass uns einen neuen Kurs eingeben. In der Großen Allianz können wir irgendwo ein neues Leben beginnen.‟
Dem jungen Mann kam es vor, als hallten ihre Worte durch seinen Schädel und durchdrangen jede Struktur, jeden Nerv, jede Synapse. Als stände sie in fünffacher Version vor ihm und redete auf ihn ein. Ein ganzer Chor, der jeden Widerstand brach. Animus seufzte tief. Sie hatte recht. Es war ein irrsinniges Unterfangen, die Freunde freizukaufen. Wahrscheinlich würden sie nur in eine Falle gelockt. Als Deserteur konnte er so ein Risiko nicht eingehen. Er gab Luscinia das Einverständnis, neue Koordinaten zu setzen. Sie übermittelte dem Führungsschiff der Regina die Information, dass der Kaufpreis zu hoch sei. Dann schwenkte die Servatrix ab auf einen neuen Kurs.
Wie angegeben hatten sie sich für Litus Mundus im System S-8-X447 entschieden. Die traumhaften Strände mit den Luxushotelanlagen in gewaltigen Biosphären sollten sie auf andere Gedanken bringen. Die Pilotin hatte sich mittlerweile mit dem Planeten ausführlich beschäftigt. Auf Litus Mundus konnte sie Nanobots kaufen. Mit den mikroskopischen Robotern konnte sie den Jüngling noch effektiver ihrer Umstrukturierung unterwerfen. Die hypnagogen Halluzinationen bei Animus, die die unterschwelligen Botschaften bereits erzeugten, waren nicht permanent. Sie wollte aber einen willenlosen Sklaven aus Animus machen. Die Nanobots konnten das erreichen. Dazu benötigte sie keine Apparatur mehr. Die programmierten Bots gelangten in seinen Organismus und konnten rund um die Uhr auf sein Gehirn einwirken.
Bald schon würden sie unter den Megakuppeln von Litus Mundus am Strand liegen und sich lieben. Und zugleich würde die Neustrukturierung von Animus fortgesetzt. Und dann würde der junge Mann eine schier unerschöpfliche Geldgrube für Luscinia sein. Das Dilithium war nur der Anfang. Sie würde unermesslich reich und mächtig werden. Das Schicksal hatte es gut mit ihr gemeint, als zufällig ein Fahnenflüchtiger in ihr Schiff lief, um sich vor Audiutrixfrauen zu verstecken. In wenigen Tagen schon würden sie den Planeten erreichen. Die neuen Koordinaten führten sie bald außer Scanweite der Regina-Schiffe. Die Praefecta wunderte sich über das plötzliche Desinteresse an den Kreaturen. Achselzuckend stand sie in ihrer Prachtuniform auf der Brücke und murmelte: „So viel Aufhebens wegen zweier Sklaven! Centuria, ergänzen Sie diesen Kontakt mit der Servatrix im Logbuch.‟ Eine Offizierin salutierte zackig und tippte an ihrer Konsole die Audiodaten mit entsprechendem Vermerk ein.
Eine Weile später zog sich die Praefecta in ihr Privatquartier zurück. Sie stieg aus den hohen Stiefeln und seufzte. Jetzt eine Fußmassage!, schwelgte sie von ihrem persönlichen Munussklaven auf Regina. Doch der war noch Lichtjahre entfernt. Natürlich fiel ihr sofort der Gefangene ein, aber konnte sie ihm trauen? Vielleicht war er widerspenstig, gar gewalttätig? Immerhin war er von Regina geflohen. Wem er wohl gehörte? Die Verhöre auf Mare Mutus hatten keine verlässlichen Informationen ergeben. Abschätzig schnaubte sie. Auf Regina hätte das Wesen all sein Wissen preisgegeben. Eine Befragung durch eine Spezialistin der Flotte löste jede Zunge. Aber was nicht war, das konnte ja noch werden, schmunzelte sie. Vielleicht sollte sie den Munus behalten. Und den Custos auch. Warum nicht? Ihr privates Habitat auf Fortuna, dem Mond von Regina, könnte noch zwei Sklaven gebrauchen. Sie verfügte bisher nur über einen Munus und fünf Rusticusse als Arbeiter. Der Custos könnte über die Sklaven wachen, während der zweite Munus mit dem anderen konkurrierte. Die Praefecta würde sie um ihre Gunst kämpfen lassen. Was für ein Spaß, frohlockte sie innerlich.
Selbstverständlich würde der neue Munus einen Securitychip in seiner Eichel erhalten, wie es Usus war. Der Custos war ja bereits in einer Castitasschelle. Ihr fehlte zwar der Öffnungscode, aber wen interessierte der schon? Allerdings musste sie das Brandmal auf seinem Gesäß unkennlich machen. Die Nummer 63166 ließ sich zum ursprünglichen Besitzer zurückverfolgen. Womöglich ließen sich aus den Sechsen Achten machen. Oder aus der Drei. Oder sie würde ihr Familienwappen an dieser Stelle verewigen. Die Praefecta durchfuhr ein wonniges Gefühl der Lust, als sie sich vorstellte, wie sie persönlich das Brandmal in das feste Sitzfleisch der Muskelkreatur zauberte. Der Custos brüllte in ihrer Vorstellung bereits mit zitternden Hinterbacken, während sie den Eisenstempel mit Asbesthandschuhen hielt.
Animus fühlte sich anfangs schuldig, weil er seine Kameraden im Stich ließ, doch schon bald verblassten diese Empfindungen des schlechten Gewissens mehr und mehr. Sein neues Leben drehte sich um Luscinia. Sie war für ihn der Dreh- und Angelpunkt von Bedeutung. Wie eine Sonne, um die ein Planet kreist. Die junge Frau saß derweil auf dem Pilotensitz der Servatrix und steuerte Litus Mundus an. Nach einer kurzen Zeit im Orbit des Planeten genehmigte die nationale Flugzollbehörde die Landung des Schiffes auf einem Dock für Touristen des zivilen Zentralflughafens. Der offene Datenmonitor auf der Brücke wurde augenblicklich mit Werbebotschaften geflutet: Hotels, Wellness-Oasen, kryonische Lagermagazine für geklonte Organe sowie Wiedergeburten, erotische Angebote durch Androiden bzw, virtuelle Erfahrungen, Schiffstuning für interstellare Antriebe sowie Laserverteidigungssysteme, Hypno-Welten, Tauchkurse, bionische Roboter, Schiffsassekuranz, Fonds zur Vermögensanlage und vieles mehr. Luscinia schaltete genervt zumindest den Audiokanal ab.
Als die Servatrix in Landeposition angedockt war, meldete sich eine automatische Stimme mit einigen Hinweisen zu regulären Zollangelegenheiten und einer aktuellen Warnung über eine No-go-Area am Rand des Zentralhabitats, in dem jüngst Gesetzesübertretungen stattgefunden hatten. Animus und Luscinia wurden von zwei Beamten überprüft und auf Litus Mundus willkommen geheißen. Vom Zentralflughafen wurden sie direkt durch diverse Biosphären in einer spinnenförmigen Elektro-Gondel zu einem Hotel geflogen. Achtzig Meter unter ihnen tummelten sich Menschenmassen und andere humanoide Wesen auf lumineszierten Fußwegen, auf Solarbikes und diversen kleinen Fahrzeugen oder Fluggeräten.
Der Glasboden der Gondel bot einen uneingeschränkten Blick über die künstlichen Landsschaften der Biosphären. Nach einem siebenminütigen Flug erreichten sie ihre Unterkunft. Die ovale Luke öffnete sich lautlos, so dass die beiden Passagiere aussteigen konnten. Eine Androidin in weißer Pagen-Uniform und unverbindlichem Lächeln hieß sie im Juno mit professioneller Freundlichkeit willkommen, wickelte routiniert den Kredittransfer ab und aktivierte zwei Keys für ihre Suite. Animus und Luscinia staunten mit offenen Mündern, als sie den Ausblick aus den wandgroßen Panorama-Fenstern sahen. Sie überblickten eine große Bucht mit Strand und Palmen, ein synthetisches Waldgebiet und einen Teil der Biosphäre mit einem Park und einer Einkaufs-Mall.
Die Suite befand sich im 64. Stockwerk des Juno. Luscinia betastete die Glaswand. War die Aussicht echt oder nur eine programmierte Darstellung? Sie konnte sich nicht sicher sein. Animus begutachtete das exklusive Bad mit Ultraschalldusche, H2O-Pool mit einstellbarem Strömungsverlauf und Sauna. Danach wählten sie aus dem Angebot eines Wandpaneels neue Kleidung aus der verfügbaren Auswahl. Die Nanostoffe passten sich maßgeschneidert den Körpern an. Luscinia war froh, den Overall ausziehen zu können; Animus fühlte sich zum ersten Mal wieder wie ein Zivilist. Seine Vergangenheit als Pugnator war nun endgültig vorbei.
Mit einer holografischen Karte wählte sich Luscinia durch ein Menü, um die Optionen für Freizeitaktivitäten zu checken. Restaurants, Bars, Holo-Welten und Show-Etablissements reihten sich aneinander. Nach einer Weile schlug sie vor: „Wie wäre es, wenn wir zuerst im Olymp essen, dann in der Maxima-Bar etwas trinken und uns später im Furor vergnügen?‟ Animus nickte. Es würde schon die richtige Wahl sein. „Was ist denn das Furor? Auch eine Bar?‟ Die zierliche Frau lächelte und näherte sich ihm, streichelte ihn zärtlich, küsste ihn und sagte: „Das wird eine Überraschung.‟ Während Animus sich auf dem Gelbett ausruhte, erledigte Luscinia in der Hotellobby noch einige Formalitäten, wie sie sagte.
Das Olymp befand sich auf der Spitze des Gebäudekomplexes im 89. Stockwerk des Juno und bot einen 360-Grad-Panorama-Blick. Die Molekularküche gefiel den beiden Gästen sehr. Was das wohl kosten mochte? Aber Animus machte sich keine finanziellen Sorgen. Ihr Dilithium reichte für einen langen, luxuriösen Urlaub und einen anschließenden Neuanfang in der Großen Allianz - weit weg von Regina. - In der Maxima-Bar tanzten humanoide Damen an Podeststangen, bei denen man nicht auf den ersten Blick erkennen konnte, ob es sich um Androidinnen handelte. Hinter der Theke aus phosphorisierendem Glas stand eine KI, eine künstliche Intelligenz, in der hybriden Optik eines Humanoiden und eines Pelztieres. Das Blitzlichtgeratter im Raum ließ jede Bewegung abgehackt wirken. - Nach einigen Drinks eines blauen Getränkes, das dampfte wie Trockennebel, führte sie ihr Weg über einen Lift ins „Furor‟, einer gigantischen Arena, in der spektakuläre Rennen mit „Sky-Racern‟ abgehalten wurden. Mit Ein-Mann-Flugapparaturen rasten todesmutige Piloten mit Kraftfeldern abgesteckte Strecken entlang.
Die Zuschauermenge auf den Rängen johlte und krakeelte, um die einzelnen Wettkampfflieger anzufeuern, die in wilder Manier und teilweise über die Köpfe der Menge hinweg durch die Arena jagten. So ein Spektakel hatte Animus noch nie erlebt. Begeistert waren seine Blicke gebannt auf die Flieger gerichtet. Er merkte gar nicht, wie Luscinia ihm bei einer Umarmung einen kleinen Stich in die Schulter versetzte, um ihm eine Trägerflüssigkeit mit Nano-Bots in seinen Organismus zu verabreichen. Die mikroskopischen Roboter nisteten sich in kürzester Zeit im Gehirn des jungen Mannes ein und manipulierten sein Bewusstsein. Er bekam davon nichts mit, sondern spürte nur, wie Luscinia ihm immer wichtiger wurde. Der junge Mann würde fortan sein ganzes Streben ihrem Wohlbefinden widmen. Animus erwiderte die Umarmung und küsste die Pilotin. Im nächsten Moment brandete Applaus auf, weil ein Flieger eine Kurve zu eng genommen und aus der Bahn gerast war. Stehende Ovationen waren die Folge, und das junge Paar musste ebenfalls aufstehen, um noch etwas zu sehen. Luscinia lächelte Animus an. Sie war ihrem Ziel so nah wie nie.
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Viele Grüße von prallbeutel
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RE: Regina
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Datum:21.12.16 01:37 IP: gespeichert
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Aus der Traum von Freiheit und Reichtum für die drei. Gravis und Timiditas haben zwar das Glück das die Praefecta gar nicht so Erpicht drauf ist die beiden auf Regina abzuliefern, aber dafür müssen sie unter der Praefecta leiden.
Tja und Animus ist unter Luscinas Kontrolle und wird für sie Dilithium verdienen. Fragt sich nur wie er das Verdienen muss.
WAr aber auch Pech das Munus und Custos nicht als Humanoide gelten und das grade eine Handelsdelegation von Regina kam.
Hat da etwa Murphy seine Finger im Spiel? Don´t Dream it! BE IT!!!
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:19.01.17 20:10 IP: gespeichert
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~ XXXIX ~
Gravis fand sich in einer sechs Quadratmeter großen und sterilen Zelle wieder. Er trug einen Overall aus Nanofasern, die unzerreißbar und magnetisch verschlossen waren. Eingesperrt in dem Textil fragte er sich, wo er war. Die Abordnung von Regina hatte ihn an Bord ihres Schiffes sediert; nun, nachdem er aufgewacht war, sagte ihm seine Intuition, dass er nicht mehr in einem Raumschiff war, sondern sich auf einem Himmelskörper befand.
Mit seiner Ahnung lag er exakt richtig: Gravis und Timiditas waren auf Fortuna, dem Mond von Regina, in einem Habitat gefangen, das der Praefecta gehörte, die ihn und seinen Kameraden auf Mare Mutus festgenommen hatten. Langsam wurden seine Gedanken klarer, und er rief: „Wo bin ich? Was geschieht mit mir?‟ Er konnte sich in der kleinen weißen Kammer frei bewegen. Bei sechs Quadratmetern bedeutete das jedoch nicht viel. Die Tür der Zelle besaß einen fünf Zentimeter breiten Fensterschlitz, dafür etwa 50 Zentimeter hoch. Er erinnerte an eine Schießscharte einer Burg, von der Gravis in seiner Jugend in einem Fantasyroman gelesen hatte. Er konnte nichts erkennen, wenn er hindurchlugte, da das Glas - oder was immer dies für ein Material war - stark spiegelte. Nur der Umriss von vermutlich dem Gang hinter der Tür konnte erahnt werden. Er suchte die Kammer nach Video- oder Audiosystemen ab, fand aber nichts. Was natürlich nicht bedeutete, dass er nicht überwacht wurde. Es gab mikroskopisch kleine Technik.
Als er sich wieder auf die schmale Pritsche - das einzige Möbel im Raum - setzte, verzog er das Gesicht. Seine rechte Hinterbacke schmerzte. Er tastete durch den Stoff des Overalls hindurch über die Hautstelle. Es brannte etwa dort, wo seine Rusticuskennzeichnung war. Mit einem plötzlichen Schrecken stellte er fest, was ihm bis dahin noch gar nicht aufgefallen war: Seine fest implantierten Armschienen waren verschwunden. Auch sein Halsreif. Er war weg. Ihm mussten diese Dinge während seiner Bewusstlosigkeit entfernt worden sein.
Jetzt beschlich ihn auch ein Verdacht wegen seines Schmerzes im Allerwertesten. Hatte die Praefecta auch das Brandmal entfernt? Gravis konnte es nicht überprüfen, denn der Overall ließ sich nicht ausziehen. - Als er sich grübelnd vorsichtig über die Haifischzähne lecken wollte, staunte er erneut: Sein Gebiss entsprach wieder einem ganz normalen Menschen. Das einzige Merkmal eines Custos, das ihm geblieben war, waren die extremen Muskeln. Leider spürte er auch die Castitasschelle in seinem Schritt.
Die Praefecta hatte anfangs vorgehabt, den Custos als Wächter arbeiten zu lassen, sich aber entschieden, ihn als Sexspielzeug zu nutzen. Sie hatte ein Faible für muskulöse Männer. Das Rusticuszeichen hatte sie mit einem größeren Brandzeichen ihres Familienwappens überstempelt. Die Haifischzähne waren für sie abstoßend und wurden ausgetauscht. Auch die Armschienen waren beim Liebesspiel eher störend.
Während die Praefecta Audaxa in einem Whirlpool entspannte,dem Müßiggang frönte und einen blauen Cocktail aus einem schmalen Glas schlürfte, erschienen zwei Audiutrixfrauen in Gravis Zelle. „Keine Bewegung! Hände hinten Kopf und umdrehen! An die Wand stellen!‟ Als Gravis nicht sofort reagierte, zückte die eine Frau einen langen Disziplinarstab und versetzte ihm einen Stromstoß auf seine Castitasschelle. Für zwei Sekunden war der Insasse wie paralysiert, doch dann sprang er hastig in die gewünschte Stellung. Eine Frau sicherte ihre Kameradin ab, die den Overall aufschloss und dem Gefangenen vom Leib zog. Gravis hörte hinter sich eine Stimme: „Hmmm! Nicht übel, die Aussicht.‟ Beide Frauen genossen den Anblick des Nackten, des wohlgeformten Rückens mit seinen Muskelbergen, den kräftigen und knackigen Hintern, die prallen, massiven Beine.
Als nächstes merkte Gravis, wie ihm eine Konstruktion um Hals und Handgelenke geklickt wurde, die seine Armposition hinter dem Kopf fixierte. Kurz darauf klickten zwei weitere Schellen um seine Fußgelenke, die mit einer kurzen Kette verbunden waren. „Umdrehen!‟, befahl die Stimme von vorhin. Der Muskelmutant drehte sich herum und sah nun seine Besucherinnen: zierliche Damen in einer Art paramilitärischen Uniform. Drei der Frauen hätten gemeinsam vielleicht sein Gewicht auf die Waage gebracht. Eine von ihnen zückte aus einem Holster an ihrem Gürtel eine Sprühdose und zielte auf seine linke Brustwarze, die die Spitze auf einem gewaltigen Brustmuskel bildete. Ein weißlicher Nebel schoss hervor, und der Riese begriff, dass es sich um ein Vereisungsmittel handelte. Sie wiederholte die Behandlung mit seinem rechten Nippel. Außer einem kalten Gefühl spürte er nichts mehr in diesem Bereich.
Als nächstes holte die andere Frau aus einem Kästchen Utensilien, um ein Piercing durchführen zu können. Nur wenige Minuten später verfügte Gravis über zwei große Brustringe. Dann folgte eine weitere Überraschung: Die Frauen entfernten seine Castitasschelle. Der Koloss stöhnte erleichtert auf. Als Custos sollte er offenbar nicht mehr arbeiten. Aber als was dann? Und woher hatten sie den Öffnungscode? Offensichtlich hatte die Praefecta gute Kontakte auf den Heimatplaneten. Die Frauen betrachteten das gute Stück des Mannes. Ihre Mienen wirkten eher enttäuscht als verzückt. Die linke Dame hob eine Augenbraue und meinte: „So ein kräftiger Kerl, und dann so ein Winzling.‟ Sie beugte sich vor und schielte den Luststab an, der begann, sich aufzurichten. Gravis schluckte beschämt. Er verspürte aber auch ein wenig Ärger, denn nie war er mit der Größe seines Gehänges unzufrieden gewesen. Sicherlich sah es nur etwas mickrig aus, weil es nicht mitgewachsen war, als seine Muskeln mutiert waren. Die Relation war ungewöhnlich. Wollte die Praefecta ihn als Liebesgespielen haben? Oder war es nur Neugier zweier Fräuleins gewesen, der er verdankte, die Castitasschelle loszuwerden?
Hoffentlich war es nicht nur eine kurze Inspektion, flehte der Ex-Custos still. Obwohl es ihm erniedrigend vorkam, vor den beiden jungen Uniformierten nackt eine prächtige Keule zu entwickeln, war es zugleich ein so herrliches und superbes Gefühl, endlich die Freiheit zu spüren. Langsam ließ die Eiseskälte an seinen Brustwarzen nach, und es brannte ein wenig, war aber auszuhalten. Er sah an sich hinab. An diese großen Ringe musste er sich noch gewöhnen. Er schätzte ihre Dicke auf einen Millimeter, ihren Durchmesser auf etwa drei bis vier Zentimeter. Eine der Angestellten der Praefecta erklärte dem Muskelmutanten: „Wir werden dich jetzt deiner neuen Herrin vorstellen. Du wirst nur sprechen, wenn du gefragt wirst!‟
Die Kameradin klickte eine dünne Kette ein, mit der sie beide Brustringe verband. Sie war so lang, dass sie Gravis bis fast zum Nabel hing. Doch etwas anderes war ihm viel unangenehmer: Seine Erektion, so konstatierte er, hatte sich inzwischen perfekt ausgebildet und stach deutlich hervor. So sollte er zu seiner Herrin geführt werden? Es war ihm zuwider, doch nichtsdestotrotz musste er sich dem Willen der Frauen beugen. Ob er wollte oder nicht, das war völlig peripher und irrelevant. Mithilfe einer Schnur, die seine Bewacherin mit der Brustkette verband, zog sie den nackten Koloss vorwärts. Die Fußkette klirrte am Boden, während er in kleinen Schritten hinter ihr hertrippelte.
Die zweite Dame ging hinter ihnen. Gravis wagte die Frage: „Bekomme ich keinen Lendenschurz?‟ Die Führerin blieb abrupt stehen und drehte sich um. Sie versuchte sich zwar ein Lächeln ins Antlitz zu malen, konnte aber ihre griesgrämige Laune nicht verbergen. Grantig knurrte sie ihn an: „Und ich dachte schon, der Typ hat ein Gehirn, mit dem er verstehen kann, was ich sage.‟ Gravis schluckte: „Nichts fragen, ich weiß. Aber... Ich dachte, das bezieht sich auf das Gespräch mit der Herrin...?‟ Die Frau gluckste. „Hast du das gehört, Feroxa? Er denkt, dass er DENKT!‟ Im nächsten Augenblick wirbelte sie ihren Disziplinarstab herum und knallte ihn von unten nach oben in die Bälle des Muskelmannes. Gravis grunzte und sackte auf die Knie.
Er hörte die fast bösartig klingende Stimme der Frau: „Wie kannst du denken, wenn dein ganzes Blut in deinem Schwanz versammelt ist, hm?‟ Sie zog ihn mit Verve an der Schnur wieder auf die Beine. Mit verzogenem Gesicht folgte er der Führerin den Gang entlang, der kein Ende zu nehmen schien. Bevor sie eine Tür durchquerten, nahm die hintere Frau eine schwarze Latexhaube, streifte sie Gravis über und sorgte so dafür, dass der Träger nichts mehr außer völliger Schwärze sehen konnte. Da die Haube auch sein Gehör dämpfte, nahm er kaum wahr, wie sich die Türhälften aufzogen. Er spürte nur einen plötzlichen Ruck an seiner Brustkette und stolperte unsicher vorwärts.
Wäre er nicht blind gewesen, hätte er die gewaltige Kuppel aus Glas bestaunen können, die sich vor ihnen auftat. Sie marschierten durch eine Art Park mit grüner Vegetation aus Gewächsen mit dicken, fleischigen Blättern. Diese Pflanzen waren durch zytoplasmatische Hybride während der Sonnenstunden auf Fortuna perfekt auf oxygene Photosynthese gezüchtet und versorgten das Habitat so mit dem notwendigen Sauerstoff. Der Mond drehte sich in der Vertikalachse täglich um sich selbst, so dass auch hier Tag und Nacht herrschten. Die Pflanzen fielen ohne Sonneneinstrahlung fast augenblicklich in eine Hibernation und schrumpften auf ein Drittel ihres Volumens zusammen. Momentan befanden sich die Pflanzen jedoch in voller Ausbreitung und ließen nur schmale Pfade durch ihr Dickicht frei. Links und rechts von ihnen, großteils von den grünen Gewächsen versteckt, arbeiteten die Rusticusse der Praefecta als Exogärtner.
Am anderen Ende der Kuppel, 45 Meter vom Eingang entfernt, betrat das Trio das Hauptmodul der Audaxa. Hier residierte die Praefecta in luxuriösen Räumlichkeiten in ihrem dekadenten Lebensstil. Eine Außenhaut aus einer Kohlefaser-Keramik-Legierung sowie einer Schicht Strahlen absondernden Molekülschicht sicherte mit einem künstlichen Gravitationsverstärker und dem ausgeklügelten Biokreislauf Lebensbedingungen wie auf einem Planeten wie Regina. Auf dem Dach des kleinen Antimaterie-Reaktors, der für die nötige Energie sorgte, befand sich ein riesiger Parabolspiegel, der zur Satelliten-Kommunikation diente.
Die drei Personen fuhren mit einem Hydrauliklift in ein tieferes Geschoss des Gebäudes. Zwei schwer bewaffnete Audiutrixfrauen mit Vapo-Stunnern wachten dort an einer Tür, traten synchon beiseite und öffneten per Aktivierung durch ihren Fingerabdruck die Eingangshälften. Gravis spürte wieder den brennenden Zug an seinen Nippeln, als er harsch vorwärts gezogen wurde. Seine Fußketten klirrten auf dem Untergrund besonders laut und schrill, so dass er sie sogar unter der Haube deutlich vernahm.
Nach ungefähr fünf Metern stoppte der Zug. Der Ex-Custos wartete und horchte, bemerkte aber kein Geräusch oder sonst etwas. Eine Minute lang geschah gar nichts. Der Muskelkoloss wartete weiter. Bloß keine Frage in die Stille hinein stellen, sprach er sich wie ein Mantra innerlich wieder und wieder vor. - Nach einer schier endlosen weiteren Minute hörte er dumpfe Schritte. Sie kamen näher. Kurz darauf stand offenbar jemand genau vor ihm. Die Praefecta? Seine neue Herrin? Die Schritte waren nur ganz leise zu vernehmen, dann knallte ihm jemand eine kleine Hand auf das Gesäß und packte zu. Er spürte lange Fingernägel. Die Brustkette klimmerte. „Nett‟, stellte eine Frauenstimme fest. Sie gehörte nicht den Audiutrixfrauen. Es war sicherlich die Praefecta, vermutete der Nackte.
Seine Ahnung stellte sich offenbar als richtig heraus: Er sollte ihr Bettgefährte werden. Nun ja, Bettgefährte war vielleicht nicht der korrekte Terminus. Sexspielzeug passte wohl besser. Aber eventuell ein schöneres Schicksal, als in den Minen oder Tretmühlen als Rusticus zu schuften. Und auch ein Custos hatte nicht viel zu lachen. Zukünftig würde er wenigstens seine sexuelle Befriedigung bekommen. In einem Harem wäre das undenkbar gewesen.
Zuckend grunzte er auf, als eine Hand sich wenig zaghaft um seine Hoden klammerte und sie nach unten zog. Sein strammer Kamerad härtete noch weiter aus und schien beinahe zu platzen. Dann streichelten zwei Hände über seine Muskeln: Bauch, Brust, Schultern, Arme, Rücken, Gesäß, Beine. Endlich sprach die Person wieder: „Ich frage mich, ob du noch mehr Muskeln bilden kannst.“ Gravis öffnete seine Lippen und schloss sie wieder. War das eine Frage gewesen? Durfte er sprechen? Und noch bevor er eine Antwort auf seine Ungewissheit hatte, spürte er einen seidigen Hauch von Textil über seine Liebeslanze streifen. Stöhnend durchströmte ihn ein Kribbeln und ein kaum noch beherrschbares Verlangen nach Befriedigung.
Die Dame nestelte mit dem Seidenschal an seinen Genitalien, bis seine Hoden streng abgebunden und gestreckt waren. Das führte bei Gravis zur dritten Steigerung seiner Erektion, so dass er fast glaubte, jeden Augenblick platzen und explodieren zu müssen. Hart - stahlhart - Gravishart. Er vernahm ein leises Kichern. Es fehlte nicht mehr viel, bis er von alleine seine Lust verströmen würde. Die Frauenstimme forderte gurrend: „Ich will dich in mir spüren.“ Der Muskelgigant wusste nicht, was er tun sollte. Durfte er sprechen? Was erwartete die Praefecta nun von ihm? Er war ja durch die Latexhaube blind. „Auf alle Viere!“ Der Befehl kam unerwartet harsch und laut. Sofort folgte er ihm. Sein Phallus drückte sich gegen den Bauch Richtung Nabel.
Nach ein paar Minuten hörte er die Stimme von einigen Metern Entfernung rufen: „Komm zu mir!“ Gravis krabbelte los. Bewegte er sich in die richtige Richtung? Er war sich nicht sicher. Die Frau machte keinen Mucks mehr. Dann hörte er über ihm eine Stimme wie aus einem Lautsprecher: „Euer Praefecta, ich muss Euch leider wegen einer dringlingen Meldung von Regina stören.‟ Die Frau fragte säuerlich: „Was ist denn so wichtig?‟ Gravis krabbelte weiter. Der Lautsprecher irgendwo über ihm vermeldete: „Euer Praefecta, es gibt eine Anweisung der Regentin Regina persönlich, dass Ihr Euren Urlaub abzubrechen habt und Euch so schnell wie möglich im Regierungspalast einzufinden habt.‟ Gravis wartete auf eine Antwort, um seinen Krabbelkurs anzupassen, aber seine Besitzerin schwieg. Dann entfleuchte ihr ein böser Fluch. Schließlich kommandierte sie: „Steh auf! Wir spielen später weiter.‟ Der Nackte erhob sich. Er hörte Schritte aus dem Raum gehen. Und was nun?, fragte er sich. Er war allein.
Was wurde jetzt aus ihm? Holten ihn die Audiutrixfrauen ab? Durfte er die Latexhaube abnehmen? Sicherlich nicht. Er wartete. Fünf Minuten. Zehn Minuten. 15 Minuten. Nichts geschah. Langsam wurde er unruhig. Wie sollte er sich in dieser Situation verhalten? Mit der perfiden Tri-Schelle um Hals und Handgelenke konnte er die Haube nicht vom Kopf streifen. Vorsichtig drehte er sich im Kreis. Es kam keinerlei Reaktion von irgendwas. Er war allein. Sollte er flüchten? Der Muskelmann gluckste sarkastisch auf. Wohin denn? Mit den Fesseln? Diese Tri-Schelle schmerzte mittlerweile nicht unerheblich. Irgendein Diener oder Bediensteter der Praefecta musste sich doch um ihn kümmern, sinnierte er. Bald würde jemand bemerken, dass er noch hier war und ihn zurück in sein Quartier bringen.
Nach weiteren fünf Minuten bewegte er sich einige Meter in diverse Richtungen. Dann wagte er schließlich zu rufen: „Hallo? Ist da wer? Haaaaaalooooo!‟ Keine Antwort. Gravis atmete seufzend aus. Er tastete sich mit den Füßen vorwärts in Richtung der Tür, aus der er gekommen war. So glaubte er zumindest. Aber entweder war sie verschlossen, oder er fand sie nicht. Er ließ sich an einer gummierten Wand zu Boden rutschen und wartete, dass man ihn fand. - Es sollte noch weitere zehn Minuten dauern, bis er das Zischen der Hydrauliktür hörte. Schritte kamen auf ihn zu. Gravis hob den Kopf und „schaute‟ in die Richtung. Vor ihm blieb die unbekannte Person stehen. Dann sagte sie: „Sieh an, wer da ist!‟
Der am Boden Sitzende ächzte vor Überraschung. Das war die Stimme von Timiditas! Er erhob sich ein wenig umständlich, da die Fußfesseln ihn dabei störten. „Timi! Bist du das? Wie geht es dir? Was ist geschehen?‟ Der Munus half ihm hoch und antwortete: „Mir geht es gut. Warum sollte es mir schlecht gehen? Wir sind bei unserer Herrin Audaxa. Ich bringe dich in deine Kammer.‟ Sie gingen los; der Munus führte den Blinden am Arm. Gravis war irritiert. „Gut? Aber wir sind frei gewesen. Jetzt sind wir in Gefangenschaft!‟ Timiditas erwiderte: „Unsinn! Wir werden bei Audaxa ein gutes Leben führen. Früher habe ich alles falsch gemacht und war dumm. Aber jetzt habe ich erkannt, worin mein Lebenssinn besteht. Audaxa zu dienen!‟ Gravis fragte sich, ob sein Kamerad eine Gehirnwäsche erhalten hatte. Was redete der da!?
Einige Minuten später hatten sie ihr Ziel erreicht. Timiditas nahm seinem Freund die Haube ab. Gravis musste blinzeln ob des plötzlichen hellen und blendenden Lichts. Vor ihm stand tatsächlich der Munus. Er trug einen Munussuit, der seine überdimensionalen Geschlechtsteile deutlich durch den dünnen Stoff abzeichnete. Und sie waren zurück in der kleinen Zelle. Ohne ein weiteres Wort ließ sein Kumpel ihn allein und verriegelte die Tür. Gravis trat an das schmale Fenster und versuchte etwas zu erkennen. „Timi! Was ist denn los? Und was ist mit meinen Fesseln? Kannst du mir nicht die Fesseln abnehmen?‟ Aber offenbar war der schon weg. Sicherlich war die Kammer schalldicht. Was war hier nur los?, fragte er sich und ließ sich kraftlos auf die Pritsche sinken.
Derweil flog die Praefecta bereits im Orbit von Regina zu den Koordinaten des Regierungspalastes. Zwei Stunden nach der Landung wurde sie zur Regentin vorgelassen. Die Herrscherin gab der Leibgarde einen Befehl, den riesigen Raum zu verlassen. Ein Störsignal wurde aktiviert, damit die beiden Anwesenden nicht abgehört werden konnten. Der Thronsaal wurde hermetisch abgedichtet. Solche Sicherheitsmaßnahmen der Stufe 4 wurden nur sehr selten angewendet. Die Praefecta war alarmiert. Es musste um etwas äußerst Wichtiges gehen. Augusta Regina saß auf ihrem goldenen Thron und stand auf.
Die Imperatorin verfügte in ihrem Regierungspalast über mehrere Audienzräume. Dieser war der größte Saal der gesamten Residenz. Hinter dem Thron befand sich eine zehn Meter hohe Kristallglaswand, auf deren Rückseite eine Kaskade aus Wasser hinablief. Neben dem Thron knieten zwei Munuswesen, bis auf ein merkwürdiges Textil und ein Halsband nackt. Das Kleidungsstück bestand aus rotem Latex und war wie ein Stringtanga gestaltet. Allerdings verfügte der String über einen zusätzlichen Streifen Latex, der mittig über den Bauch bis knapp unter die Brüste verlief, um den gigantischen Munuspenis bedecken zu können. Von dort führten Schnüre zum Rücken, die an einen Büstenhalter erinnerten. Die Brüste selbst waren nackt. Die Brustwarzen der Kreaturen waren noch größer, als die vom Munus der Praefecta. Oder auch des zweiten Munus, den sie neuerdings besaß.
Aber dafür hatte sie jetzt keine Augen. Sie war nervös. Was war so Bedeutsames geschehen? Regina stieg die 13 breiten Treppenstufen hinab und stellte sich direkt vor die Praefecta, die demütig ihr Haupt neigte. „Majestät‟, hauchte sie ehrerbietig. Die Königin sah schlecht gelaunt aus. Es hielt sie nicht mehr an Ort und Stelle. Stattdessen lief sie in ihrem kostbaren Ornat hin und her, und umkreiste ihre Untertanin, die dabei immer mehr Unwohlsein empfand. In ihrer Stimme brannte Zorn. „Ich habe Informationen darüber, dass Ihr den Deserteur Animus auf Mare Mutus ausfindig gemacht habt.‟ Audaxa stutzte. Regina war gut informiert; aber warum interessierte sich die Majestät persönlich für das Schicksal eines einfachen Pugnatoranwärters?
Die Praefecta räusperte sich. „Nun, hohe Majestät, der Deserteur war in der Tat dort. Die Behörden haben ihn aber nicht festgenommen, sondern nur observiert. Zwischen Mare Mutus und Regina besteht kein Auslieferungsabkommen. Unsere Delegation war auch aus einem anderen Grund...‟ Die Hoheit hob unwirsch den Arm, um ihre Praefecta zum Schweigen zu bringen. „Das geheime Wirtschaftsabkommen. Ich weiß. Aber mir geht es um Animus.‟ Audaxa schluckte. Sie war extrem angespannt. Ihr Nacken schmerzte. „Darf ich fragen, warum dieser Fahnenflüchtling so wichtig für das Reich ist?‟ Augusta Regina wirbelte zu der Praefecta herum und sah ihr starrend in die Augen. „Er besitzt hochgeheime Informationen zu Regierungsgeschäften.‟
Mehr ins Detail wollte sie nicht gehen. „Ich will diesen Jüngling! Und zwar schnell! Leitet alles in die Wege, was nötig ist. Alles! Diese Operation hat oberste Priorität.‟ Audaxa verneigte sich. „Jawohl, Eure Majestät.‟ Sie verließ auf einen Wink der Königin mit hallenden Schritten den Thronsaal und machte sich auf den schnellsten Weg in ihren Raumkreuzer, der auf Fortuna stationiert war. Sie spürte den Schweißfilm auf ihrer Haut. Gerade floss ein kleiner Rinnsal zwischen ihren Brüsten zum Bauch und nässte ihre Uniformbluse.
Wie sie die Spur des jungen Mannes aufnehmen sollte, war ihr so aus dem Stegreif ein Rätsel, aber sie wusste eines sicher: Würde sie ihn nicht ihrer Majestät bringen, so wäre ihre Karriere am Ende. Wie sie die Regentin kannte, würde ihr bei Erfolg ein Ornamentum Regini, der höchte Orden des Reiches, blühen, bei Versagen jedoch eine Stahlkette mit Dornen um den Hals...
Zunächst musste sie zurück nach Mare Mutus. Wenn sie Glück hatte, würden die Behörden dort wissen, wo der Deserteur sich aufhielt. Sie schreckte nicht vor einer Entführung zurück. Dazu war eine Spezialeinheit von Veteranas an Bord. Die Elite-Audiutrixfrauen waren mit allen Wassern gewaschen. Wenn dieser Animus noch da war, würden sie ihn finden und mitnehmen. - Sie ärgerte sich über die geheime Operation. Lieber hätte sie ihren Urlaub in ihrem Habitat auf Fortuna genossen.
In ihrem Wohnsitz wartete Gravis immer noch darauf, dass ihm jemand die Tri-Schelle abnahm. Er lag damit auf der Pritsche - die angenehmste Haltung mit der Fessel. Seine Schultern und Arme schmerzten von der anstrengenden Position trotzdem. Seine dicken Muskelberge waren kurze Kraftausübungen gewohnt, keine andauernden unnatürlichen Haltungen. Die großen Brustringe beschäftigten ihn ebenfalls. Warum hatte man ihm die umgelegt? Sie schmerzten, doch irgendwie führten sie auch zu einem erregenden Gefühl.
Gravis wurde bewusst, dass er keine Castitasschelle mehr trug. Er fragte sich, ob er die Gelegenheit nutzen sollte... Bevor er wieder unbefriedigt verschlossen würde... Er drehte sich ein wenig ungeschickt herum auf den Bauch. Das Familienwappen der Audaxa war seiner rechten Hinterbacke groß und deutlich abgebildet, wo früher seine Rusticus-Nummer gestanden hatte. Jetzt versuchte er mit der Hüfte eine reibende Bewegung auszuführen. Anfangs klappte es überhaupt nicht, doch nach und nach fand er Übung darin. Die Brustringe störten ein wenig, aber auch daran gewöhnte er sich schnell. Seine Geilheit wuchs an und brachte ihn schon nach wenigen Minuten an den Rand eines Höhepunktes. Es war ein herrliches Gefühl...
Doch genau zur Unzeit öffnete sich die Zellentür. Gravis zuckte erschrocken zusammen und blieb aber bäuchlings liegen, um seine unbändige Lust zu verstecken. „Was machst du denn da?‟ Es war Timiditas. Gravis war im ersten Moment erleichtert, aber dann erinnerte er sich daran, dass sein Kamerad unter dem Einfluss der Praefecta stand. Der Munus hielt lächelnd eine Castitasschelle in die Höhe. „Die haben wir ja ganz vergessen, dir wieder anzulegen.‟ Gravis ächzte frustriert. „Timi, bitte! Lass mich erst... Du weißt schon...‟ Der Munus schüttelte langsam und bestimmt den Kopf. „Dreh dich um! Los! Ich weiß, was du da versuchst!‟ Gravis gab sich geschlagen. Er drehte sich auf den Rücken. Eine kräftige Erektion streckte sich zur Decke.
In diesem Zustand würde niemand ihm eine Castitasschelle umlegen können. Doch dafür war der Munus vorbereitet. Er hatte eine dieser Sprühdosen mit Kältespray und nebelte damit die Genitalien seines Kameraden großzügig ein. Anschließend konnten sie wie im Zeitraffer den Verfall der Versteifung beobachten. Die Kälte brannte, und sein Phallus verkümmerte zu einem Winzling. Schon verpackte Timiditas das gute Stück. Wie aus Sadismus sprühte er mehrere weitere Stöße des Kältemittels auf die Castitasschelle, so dass Gravis aufstöhnte. Der Munus grinste und sagte: „Ich werde dir nun deine Fesseln abnehmen. Aber benimm dich! Wenn du versuchst, abzuhauen, wirst du von den Wächterinnen des Hauses sowieso schnell wieder eingefangen und bestraft.‟
Er löste die Tri-Schelle und die Fußkette. Dann ließ er seinen Bekannten in der Zelle allein. Der Ex-Custos schaute an sich hinab und zerrte und drückte kraftvoll an der Castitasschelle herum. Aber all seine Körperkraft reichte nicht aus, seine Keuschheitsvorrichtung zu zerstören. Er sprang auf und klopfte und polterte mit den Fäusten gegen die Tür, rief Timiditas Namen. Irgendwann gab er auf und sank zurück auf die Pritsche. Ob es Animus und Luscinia gelingen würde, ihn zu befreien? Wussten sie überhaupt, wo er war? Im nächsten Augenblick ging das Licht aus, und der Insasse war in absoluter Dunkelheit gefangen - nur mit seiner unbefriedigten Lust allein.
Die Praefecta, die mit ihrem Raumkreuzer der Regina-Klasse unterwegs nach Mare Mutus war, dachte gerade über ihre beiden neuen Besitztümer nach. Der Munus hatte auf die Neuprogrammierung seiner Synapsen positiv reagiert. Er war nun ein höriger Sklave. Mit einem ehemaligen Rusticus und Custos war diese Umerziehungsbehandlung schwieriger. Aber auch Gravis würde sie ganz nach ihrem Willen formen. Vielleicht nach altmodischer aber bewährter Methode „Zuckerbrot und Peitsche‟, die auf jeden Erfolg versprach. Ihr war nie bewusst gewesen, dass sie einen Muskelfetisch hatte. Wie alle Frauen waren Munus für sie die üblichen Sexgefährten gewesen. Aber als sie Gravis gesehen hatte... Sie würde dafür sorgen, dass er noch mehr Muskelberge bekommen würde. So viele, dass er sich kaum noch bewegen könnte. Aber alleine der Gedanke daran, machte sie heiß und feucht.
Doch zuvor musste sie die Geheimoperation erledigen, die ihr Regina aufs Auge gedrückt hatte. Hätte sie eher von der Wichtigkeit dieses Animus erfahren, so wäre er längst aufgespürt und festgenommen worden. Sie dachte mit Schaudern daran, dass der Deserteur tiefer in die Große Allianz geflogen war. Dann würde es noch schwieriger werden, ihn zu finden. Sie schüttelte den Gedanken aus ihrem Kopf. Nein, sie würde diesen Jüngling dingfest machen. Sie würde mit einem Orden ausgezeichnet werden, und dann würde sie sich dem Liebeskoloss in ihrem Habitat und den schönen Dingen des Lebens widmen. Der Gedanke daran hatte ihre Brustwarzen hart gemacht.
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Gummimike |
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RE: Regina
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Datum:19.01.17 23:34 IP: gespeichert
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Animus hat Geheiminformationen?? Sind die etwa in seinem Unterbewustsein verankert oder ist die Imperiatrice einfach nur sauer das er Abgehauen ist?
Könnte aber auch mit seiner Gefangenschaft bei den Aliens zusammenhängen.
Bin gespannt was da auf den Jungen zukommt. Luscina wird sich dann wohl eine Neue Einnahmeuelle suchen müssen. Don´t Dream it! BE IT!!!
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RE: Regina
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Datum:21.01.17 03:45 IP: gespeichert
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Ich muss mit unbedingt mal Zeit nehmen.
Bei jedem neuen eingestellten Kapitel finde ich nur die Zeit zum Lesen vom ersten Absatz. Ich nehme es mir für später vor. Doch aus später wird viel später.
Zuletzt hatte ich wohl Kapitel 9 komplett gelesen. Da muss ich wohl noch einmal von vorne anfangen, um wieder reinzukommen. Auf Wiederlesen
Detlev
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:01.02.17 19:56 IP: gespeichert
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~ XL ~
Die Imperatorin saß auf ihrem extravaganten Thron und hing ihren Gedanken nach. Hätte sie doch nie diesem Experiment ihrer Arkanas zugestimmt! Geheiminformationen in das Gehirn eines Pugnatoranwärters zu implantieren! Das sollte ein besonders sicherer Ort dafür sein? Entweder starb der Novize bei einem Gefecht - dann war der Datenträger gelöscht und fiel zumindest nicht in Feindeshände. Oder der Jüngling blieb Informationsträger in ihrer Reichweite und war trotzdem gut getarnt. Kein Feind, keine Putschabtrünnigen würden die Informationen jemals erhalten. So weit, so gut.
Sie hatte nur mit einem nicht gerechnet: dass ein Rekrut desertieren würde. Ausgerechnet dieser! - Für dieses misslungene Experiment taten zwei Arkana-Frauen bereits Buße. Dafür hatte sie per königlichem Erlass gesorgt. Die beiden Damen hatten im Untergeschoss des Palastes auf speziellen Sitzen die Möglichkeit, ihre Verfehlungen zu bereuen. Die „Sitzungen‟ dauerten täglich vier Stunden. Es war für die Wächterinnen immer wieder interessant, wie dehnbar so ein vornehmes Poloch dank Spreizbirne war.
Die Hoheit spazierte in ihre Bäder, wo sie sich von den anstrengenden Regierungsgeschäften erholen wollte; doch ihre Gedanken waren weiterhin bei dem missratenen „Mentaltresor‟, wie die Arkanas die Technik genannt hatten. Wenn dieser Animus nicht gefunden wurde, oder - noch katastrophaler - jemand von den Informationen erfahren würde... Nicht auszudenken! Allerdings war die Wahrscheinlichkeit dafür gering, denn wer würde schon im Kopf eines unbedeutenden Fahnenflüchtlings herumwühlen!?
Derweil unterhielt sich Timiditas in der Residenz der Praefecta Audaxa auf Fortuna mit seinem Munuskollegen namens Nudus, der erzählte: „Wie ich früher geheißen habe, weiß ich nicht. Aber das ist auch egal. Die Herrin hat mich Nudus getauft. Und so will ich ihr dienen.‟ Timiditas nickte zustimmend. Es war so, wie Nudus sagte. Ein tiefes Verlangen nach Unterwerfung, demütig der Herrin zu dienen - das war sein Lebenssinn: die Wollust der Herrin zu befriedigen, Audaxa zu gefallen und ihre Wünsche zu erfüllen. Schade, dass die neue Gebieterin derzeit nicht in ihrem Habitat verweilte. Ein königlicher Auftrag hatte sie auf eine Reise geführt. Niemand wusste, wann sie wieder zu Hause sein würde. Timiditas würde warten. Egal, wie lange es dauern würde. Sein früheres Leben spielte keine Rolle mehr.
Er hatte zwar noch Erinnerungsfragmente, die manchmal in sein Bewusstsein hochspülten, kannte Gravis und Animus, wusste von seiner Zeit im Melkstall der Regina, wo er den Munus Subtilis kennengelernt hatte, aber das alles war bedeutungslos geworden. Nur Audaxa und ihr Wohlbefinden waren wichtig. Für Munuswesen war es spezifisch, dass eine Neuro-Programmierung innerhalb relativ kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Neben dem signifikanten absoluten Gehorsam war Timiditas auch ein Auftrag eingepflanzt worden, den er automatisch ausführte: Er hatte dafür zu sorgen, dass Gravis für die Ankunft der Herrin vorbereitet wurde. Der ehemalige Rusticus und Custos sollte zum Liebessklaven ausgebildet werden sowie geradezu groteske Muskelmassen aufbauen, die dem Fetisch der Audaxa entsprachen. Für diese Aufgabe stand Timiditas eine Arkana zur Verfügung, eine spezielle Indagatrix, die Genetik, Exo-Biochemie und Polygenie studiert hatte. Mit ihrem Fachwissen sowie des Labors, das sich im Militärsperrgebiet auf Fortuna befand, würde Gravis zur gewünschten Kreatur mutieren, wie sie auf Regina bisher noch nie zuvor existiert hatte. Die Nutzung des Militärlabors für private Zwecke war generell verboten, aber als Praefecta hatte Audaxa den nötigen Einfluss.
Eine Spezialnahrung für Gravis war bereits entwickelt. Am nächsten Tag brachte der Munus dem zukünftigen Lustobjekt der Herrin seinen weißen Brei in einer Aluminiumschale sowie eine bläuliche Lösung in einem Reagenzglas. Gravis stand von seiner Pritsche auf, als er seinen Kameraden in der Tür sah. Auf einem kleinen Tablett trug der Munus die Designer-Mahlzeit. Der Custos redete auf ihn ein, ob er die gemeinsame Vergangenheit vergessen habe. Timiditas hatte sich vorgenommen, nicht auf das manipulierende Gerede des Gefangenen einzugehen. Er reichte ihm das Trinkröhrchen: „Schluck das!“ Gravis sah die Flüssigkeit skeptisch an. „Was soll das sein?“ Sein ehemaliger Kamerad zuckte mit den Schultern, so dass die gewaltigen Brüste unter dem Suit hüpften. „Aminosäuren und genetisch mutierte... Keine Ahnung.“ Der Muskelmann nahm das Reagenzglas entgegen. Er sah seinen Wächter provozierend an und goss dann langsam den Inhalt auf den Boden. „Ups, das ist mir wohl umgekippt.“
Timiditas stellte in aller Ruhe den Brei ab und verließ die Zelle. Dieses aufmüpfige Trotzverhalten würde dieser Custos bedauern! Er meldete den Fall von Aufsässigkeit der zuständigen Audiutrix. - Eine halbe Stunde später saß der Koloss auf einem Verhörstuhl festgebunden, einen Mundspreizer zwischen den Zähnen, die seine Kiefer weit auseinanderzogen. Der Kopf war so fixiert, dass der Delinquent zur lumineszierenden Decke schaute. Eine Audiutrix schob ihm einen Schlauch aus Silikon durch die Nase bis in den Magen. Timiditas schaute vom anderen Ende des Raumes zu. Ob Audaxa ihre Zustimmung für diese Behandlung gegeben hatte? Der Munus vermutete ja, denn die Angestellten der Praefecta würden niemals etwas gegen ihren Willen tun. Also war alles in Ordnung.
Nachdem die Uniformierte dem Sitzenden den Brei sowie die bläuliche Flüssigkeit in den Magen gepumpt hatte, verschloss sie sicherheitshalber den Mageneingang mit einem Katheterballon. Durch ein ausgekügeltes Stecksystem konnte mit einem speziellen „Katheter-Schlüssel“ dieser Ballonverschluss wieder entfernt werden. Aber solange schützte er davor, dass der Übeltäter seine Mahlzeit wieder auf direktem Wege entsorgte. Die uniformierte Frau konstatierte: „Für die Zusatzarbeit, die uns dieser Kerl macht, hat er eine Bestrafung verdient.‟
Sie verband eine gepolsterte Schlinge um die Hoden des Gefesselten und zog die Schnur zwischen seinen Füßen um eine kleine Winde. Dann spannte sie das dünne Seil mit klickenden Geräuschen wie bei einer Ratsche, so dass sich das Zahnrad der Rolle Stück für Stück weiter positionierte und das Tau stärker spannte, während sich der Hodensack weiter und weiter dehnte. Gravis stöhnte grunzend auf. Er versuchte sich zu artikulieren, doch mit dem Mundspreizer gelang es ihm nicht. Timiditas sah wie unbeteiligt zu. Anschließend stülpte die Audiutrix dem Fixierten an jeden Hoden eine Saugglocke, die zugleich als Elektrode fungierte. Mit bösartigem Unterton erklärte sie: „Die Testical-Stimulation führt zu höheren Testosteronwerten, die für den zuätzlichen Muskelaufbau nötig sind.‟ Sicherlich war das wissenschaftlich nicht erwiesen, aber es machte Spaß.
Als die Schreie des Patienten durch den Raum hallten, verärgerte das Timiditas. „Warum zwingt er uns dazu? Warum hat er sich so flegelhaft verhalten?‟ Um keine Gewöhnung an den elektrischen Fluss zu ermöglichen, jagte der Generator Stromstöße von unterschiedlicher Länge mit von einander abweisend langen Pausen von einer Elektrode zur nächsten. Bei Aktivierung knisterte das Gerät bissig. Trotz der restriktiven Fesselungen, in denen Gravis sich kaum bewegen konnte, hüpfte seine Hüfte zuckend umher. Dabei zerrte er seine Bälle noch weiter, aber die Stimulation ließ ihn immer wieder unwillkürlich aufschrecken und auf seinem Stuhl zappeln. Irritierenderweise fühlte er eine steigende Geilheit, die seinen Phallus zu titanischer Härte gebracht hätte, wäre da nicht die Castitasschelle gewesen. Timiditas verließ den Raum, drückte auf einer Schaltfläche mit alphanumerischen Zahlen die Null, so dass ein lauter Summer ertönte, und die Stahltür zu einem Korridor aufklackte, durch die er verschwand.
Bei der nächsten Fütterung hatte Gravis seine Lektion gelernt und schluckte bereitwillig alles, was der Munus ihm servierte. Heute fing sein Spezialtraining an, das als begleitende Maßnahme zu der transformierenden Genmodulation den extremen Muskelaufbau unterstützen sollte. Täglich wurde Gravis gewogen. Dabei stellte die Audiutrix mit einem Body-Fat-Scale-Sensor fest, ob der Zuwachs beim Gewicht auf Muskulatur oder Fett resultierte. Gravis behielt permanent einen Körperfettanteil zwischen acht und zehn Prozent. Als Custos war er standardmäßig 185 Zentimeter groß und wog 148 kg. Inzwischen hatte er bereits sieben Kilogramm zugelegt.
Timiditas fragte sich, wie weit es Audaxa treiben würde. Theoretisch ließe sich das Wachstum durch Hypertrophie und Hyperplasie immer weiter fortsetzen, aber dann würde Gravis kaum noch laufen oder sich bewegen können. Priorität war für Audaxa sicherlich, dass der Muskelmann noch seine Funktion ausüben könnte: Sex. Timiditas kamen bei all seiner Hörigkeit trotzdem einige Eifersuchtsgefühle hoch. Gravis würde mit der Herrin viel Vergnügen haben. Und er? Er sollte ursprünglich der zweite Liebesmunus sein. Und jetzt waren er und Nudus aussortiert wie zwei ausgebrannte Trägerraketen, die ihre Funktion erfüllt haben und nun abgestoßen und unabrauchbar im Orbit treiben oder auf einen Kurs in einen Fixstern geschickt werden.
Welche Funktion würde er zukünftig bei Audaxa haben? Oder musste er damit rechnen, verkauft zu werden? Zurück auf den Heimatplaneten? Timiditas zog sich in seine kleine Schlafkammer zurück. Er strich sich über seinen femininen Leib und erreichte mit seinen Fingern dann das gewaltige maskuline Geschlecht, rieb es durch seinen Suit. Offenbar war bei ihm doch noch eine willkürliche Libido vorhanden. Je länger er darüber nachdachte, desto bewusster wurde ihm sein sexueller Trieb. Man hatte ihm weisgemacht, dass er nur über Adaxas Wohlbefinden eine Befriedigung erfahren würde, doch das war ihm nur suggeriert worden. In Wahrheit fühlte er eine eigene Begierde.
Allerdings wusste er von dem Securitychip, den ihm eine Indagatrix in seine Eichel implantiert hatte. Damit war jeder Orgasmus, jede Ejakulation unmöglich und sorgte beim Versuch für extreme Schmerzen. Das Sicherheitssystem kannte er bereits aus einem früheren Leben auf Regina zur Genüge. Da blieb der eigene Orgasmus wohl ein visionäres Wunschdenken.
Die Praefecta flog mit Höchstgeschwindigkeit mit Kurs Mare Mutus durchs All. Sie wollte so schnell wie möglich diesen Deserteur schnappen. Wenn Imperatorin Regina nicht mal ihr - einer Praefecta - genauere Details zu den Geheiminformationen gegeben hatte, so musste es sich um äußerst wichtige Daten handeln. An Bord ihres Kreuzers nahm sie bereits Kontakt mit den Behörden auf Mare Mutus auf. Doch erst vor Ort sollte sie von einer ranghohen Person der Planetengeheimpolizei PGPMM erfahren, dass Animus nach relativ sicheren Erkenntnissen gemeinsam mit einer Frau namens Luscinia, Bürgerin von Regina, in Richtung ihres Heimatplaneten geflogen war. Audaxa wurde beinahe schwarz vor Augen, als sie das Digital-Foto einer Überwachungskamera sah: Das war die Frau, die ihr den Munus und den Custos abkaufen gewollt hatte. Audaxa studierte die Datenbank: Luscinia, ausgebildete Pilotin auf Regina, Transporte diverser Art, gilt als verschollen. Die Praefecta grummelte verärgert. Sie war diesem Rekruten so nah gewesen!
Die PGPMM wusste noch mehr: Ihre Weitstreckenscanner hatten das Raumschiff Servatrix verfolgt und festgestellt, dass es seinen Kurs nach dem Rendezvous mit der Regina VI abrupt Richtung System S-8-X447 aktualisiert hatte. Audaxa grübelte. Das war doch... Sie sah sicherheitshalber im Atlasverzeichnis nach: Eine dreidimensionale Karte erschien holografisch im Raum: Mitten im System-8-X447 befand sich der Urlaubs- und Vergnügungsplanet Litus Mundus. Das war das einzige sinnvolle Ziel. Dort wollten sie untertauchen. Und Zahlungsmittel besaßen sie offenbar, wenn sie den Munus und den Custos hatten kaufen wollen. Gab es da eine Verbindung?
Die Praefecta befahl: „Wir starten! Neue Koordinaten! Wir fliegen nach Litus Mundus im System S-8-X447.‟ Der Raumkreuzer Regina VI startete mit fauchenden Triebwerken und jagte durchs All. Audaxa ließ sich in den Kommandosessel fallen und faltete nachdenklich die Hände. Sie sah mit leerem Blick durch eine Gittermatrix aus Gradzahlen hindurch, die holografisch über einem Steuerelement schwebte. Handelte es sich hier nur um eine unbedeutende Liebschaft zwischen den beiden Personen? Oder wusste Luscinia womöglich über den Wert bescheid, den Animus darstellte? Sie musste sofort agieren. Der Kreuzer nutzte alle Antriebe mit Höchstleistung voll aus, aber der ungeduldigen Praefecta ging es immer noch nicht schnell genug.
Wenn die Veteranas die Zielperson geschnappt hatten, wäre die Gefahr eines Geheimnisverrates gebannt. Dann würde sie erst mal ausgiebig die Vergnügungswelten von Litus Mundus inspizieren. An Bord der Regina VI gab es schöne Häftlingszellen, in denen der Jüngling während dieser Zeit ein wenig entspannen könnte. Hauptsache war doch, dass sie mit einer Erfolgsmeldung bei der Imperatorin rapportierte. Die Veteranas machten mit Hilfe von Erkennungssoftware und ein bisschen Trinkgeld für die Behörden die Arbeit, und sie, Audaxa, heimste die königliche Auszeichnung ein. Sie lehnte sich zurück in ihrem Kommandosessel und schloss für einen Augenblick die Augen. Sie schwelgte schon in der Urlaubswelt.
Die Praefecta hatte in der Datenbank gelesen, dass es auf dem Planeten auch Androiden nach Maß gab, sogenannte KKA, Kurzzeit-Kreativ-Androiden, die genau auf die Wünsche und Bedürfnisse des Gastes angepasst waren. Optik, Charakter, Talente - alles war bei der KI (Künstlichen Intelligenz) wählbar. Die KKA blieben allerdings im Eigentum der Gesellschaft und konnten nur gemietet werden. Die Struktur des Archetyps wurde lediglich durch die optionalen Modifikationen stets auf den nächsten Kunden akkommodiert. Ein KKA war eine kostspielige Angelegenheit, so dass längst nicht jeder Gast diese individuelle Serviceleistung nutzte. Audaxa war vermögend und konnte sich auch solche extravaganten Offerten leisten. Sie würde sich einen Muskelfreak mit humanoider Textur und Anatomie bestellen, der auf seinen grotesken Körper auf 185 Zentimeter 180 kg pure Muskeln verteilte. Sie hatte zwar eine ungefähre Vorstellung, wie das aussehen würde, aber trotzdem war sie gespannt wie ein Gammablitz. So etwas hatte es bisher nie gegeben. Sie wäre die einzige Besitzerin solch eines Ungetüms. Und auf dem Vergnügungsplaneten würde sie das Liebesspiel mit so einem Koloss erproben - wenn auch nur mit einem KKA; aber reale Sexsklaven waren dort sowieso verboten, da der Planet zur Großen Allianz gehörte.
Am nächsten Tag kontaktierte sie über das Datentransfersystem ihr Habitat auf Fortuna. Dazu autorisierte sie das Programm mit einem Iris-Scan. Die zuständige Audiutrix hörte die verifizierte Audiobotschaft: „Ich bin noch einige Tage - eventuell mehrere Wochen - im S-8-X447-System beschäftigt. Wir haben eine heiße Spur zu dem Deserteur. Während meiner Abwesenheit soll bei dem neuen Rusticus bzw. Custos die Muskeltherapie angewendet werden. Ich will bei meiner Rückkehr beachtliche Erfolge sehen.‟ Eine kleine Pause, dann ergänzte sie: „Dieser neue Munus - habe den Namen vergessen - soll sich um die Betreuung des Custos kümmern.Es soll geprüft werden, ob die Mentalinplantierung funktioniert. - Und noch was: Deaktiviert den Securitychip bei ihm. Er soll sich vergnügen dürfen.‟
Die Audiutrix glaubte ihren Ohren nicht trauen zu dürfen. Was sie nicht wusste: Audaxa hatte Informationen erhalten, dass Timiditas auf Regina in der Ejakulatbank, Stall III, gemolken wurde, was bedeutete, dass seine Flüssigkeit eine überragende Qualität aufwies und damit einen nicht geringen Wert darstellte. Sie würde ihm regelmäßige Orgasmen erlauben, und die Ausbeute einlagern. Die Audiutrix bekam in einem schriftlichen Nachtrag die Information, dafür zu sorgen, dass das Ejakulat des Munus eingelagert würde.
Als Timiditas von der Deaktivierung seines Securitychips gehört hatte, freute er sich. Seine Herrin war einfach zu gütig! Er wollte da seine Keuschheitszeit nicht länger machen, als es nötig war, also begab er sich in seine Kammer, zog den engen Suit aus und betrachtete den Riesenphallus, betastete ihn, sah ihn wie im Zeitraffer wachsen und bald wie einen Unterarm von seinen Lenden abstehen. Erregt hob er eine der großen Brüste an und leckte sich über den beinahe damengroßen Nippel. Ein wohliges Kribbeln durchströmte seinen Leib. Schnell suchte er nach einem sterilen Behältnis. Es musste genug Volumen haben. Er wusste, dass er nicht nur brillante Qualität, sondern dass er auch überdurchschnittliche Quantität vergoss. Endlich fand er ein geeignetes Gefäß, säuberte es in der UV-Dusche und stellte es neben seine Pritsche.
Timiditas schloss die Augen und ließ seine Finger über seinen nackten Leib gleiten. Seine Gefühle drehten und wirbelten in seinem Gehirn wie ein Vortex, ein Strudel der Empfindungen; virtuelle Gestalten liebkosten ihn in seiner Fantasie, berührten ihn überall und rieben sich an seinen großen Genitalien. Autoerotik war zwar in seiner Intensität nicht mit interaktiven Partnern gleichzusetzen, aber er musste darauf achten, dass sein gesamtes Ejakulat aufgefangen wurde. Und so reizte und stimulierte sich der Munus weiter und weiter, bis seine Testikel, die die Größe zweier Handbälle hatten, überkochten und ihren Inhalt hinausschossen.
Gerade noch rechtzeitig griff er nach dem Behältnis, um nichts zu vergeuden. Eine beachtliche Menge hatte sich ergeben. Timiditas legte sich noch für ein paar Minuten hin und genoss die Nachwehen und die tiefe Entspannung, dann schob er das Gefäß, das er mit einem Schraubdeckel verschlossen hatte, in eine Kühltruhe. - Später am Tage traf er Nudus und fragte ihn, ob dessen Securitychip ebenfalls deaktiviert sei. Das Munuswesen sah ihn verwirrt an. „Deaktiviert? Glaube ich kaum. Warum sollte er?‟ Er horchte den Erklärungen seines Kameraden. Nudus schüttelte den Kopf. „Davon hätte man mir berichtet. Das Risiko gehe ich lieber nicht ein. Ich bekomme meine sexuelle Befriedigung durch das Wohlergehen meiner Herrin. Meine eigenen Bedürfnisse sind irrelevant.‟ Jetzt war Timiditas durcheinander. Nudus hatte recht. Aber trotzdem hatte er sich über die Deaktivierung gefreut. Mit gemischten Gefühlen und verunsichert ging er zurück in seine Kammer.
Schon nach wenigen Minuten blinkte eine rote Diode auf: das optische Signal für eine Akkustiknachricht. Aus dem Wandlautsprecher klang eine künstliche Stimme: „Munus Timiditas, sofort in R 268 melden.‟ Das war Raum 68 in der zweiten Ebene. Diese Sektion beherbergte gewöhnlich die Kammern der Rusticusse. Als er dort ankam, drückte er den Türschalter, der die Hydrauliksperre entriegeln sollte, aber der hexagonale Eingang blieb geschlossen. Plötzlich tastete ein Laserstrahl mit neongrüner Farbe den Besucher ab. Ein animiertes Balkendiagramm erschien auf der Tür. Darunter wechselten sich alphanummerische Informationen in kaum lesbarer Geschwindigkeit ab. Wurden seine biometrischen Daten gelesen, um ihn zu verifizieren? Ginge das nicht auch einfacher mit einem Iris- oder Fingerabdruck-Scan?, fragte er sich.
Schließlich öffnete sich die zweiflügelige Tür mit einem Zischen. Statt eine spartanische Unterkunft der Rusticus-Arbeiter zu sehen, fand sich Timiditas in einem steril aussehenden, grell erleuchteten Raum wieder, der mit diversen Gerätschaften eingerichtet war. Auf den zweiten Blick erkannte er Kraftmaschinen. Als Munus hatte er zwar nie ein Fitnessprogramm durchlaufen, aber er wusste aus Erzählungen von Animus und Gravis, dass es solche Apparaturen gab. Er befand sich ganz offenbar in einem Gym, einem Trainingscenter. Ob hier die Herrin und ihre Audiutrixdamen ihre weiblichen Körper formten? Was sollte er hier? Benötigte eine der Damen seine Unterstützung? Er sah sich um, bemerkte aber niemanden sonst in der großen Lokalität. Timiditas spazierte an den Geräten vorbei, ohne zu wissen, wie man sie benutzen musste.
Letztlich setzte er sich auf ein Polster eines Gerätes und überlegte, welche Bewegungen er mit der Maschine ausführen konnte. Die Anlage besaß einen intelligenten Sensor und erkannte, dass eine Person auf ihr saß. Zwei Griffe bewegten sich an langen Armen über ein Scharniergelenk, der Munus packte sie, und das Gerät führte die Bewegung vor. Als der Munus sie nachahmen wollte, spürte er, wie sich ein Widerstand aufbaute, den er nur mit kräftiger Muskelanspannung beantworten konnte. Nach wenigen Wiederholungen brannten seine Brustmuskeln. Er erhob sich und starrte die Maschine an. Sie wirkte auf ihn wie ein Foltergerät.
Erst jetzt sah er den kleinen Monitor, auf dem eine Sequenz mit einem animierten Athleten ablief, der die Übung demonstrierte. Kam Timiditas einer anderen Maschine nah, so aktivierte sich dort der Monitor und zeigte die entsprechende Handhabung. - Als er sich gerade auf eine Art Sessel setzen wollte, der die Oberschenkel trainieren konnte, indem man eine Plattform wegdrückte, zuckte er erschrocken zusammen, als die Tür sich erneut zischend öffnete. Eine Audiutrix marschierte herein. Hinter ihr folgte ein Mann, ein sehr kräftiger... Gravis! Hatte der noch mehr Muskulatur aufgebaut?, fragte sich der Munus. Sein Körper sah noch praller aus als er ihn in Erinnerung hatte.
Bis auf seine Castitasschelle trug Gravis nichts am Leib. Seine Brustwarzen waren mit zwei großen Ringen geschmückt, durch die eine Kette gezogen war, die ihm bis fast zum Nabel hing. Die Audiutrix kommandierte: „Du wirst sein Training überwachen. Absolviert er sein regelgemäßes Pensum nicht, so werdet ihr beide bestraft.‟ Sie reichte dem Munus eine Rolle aus einem flexiblen Display, auf dem die Übungen festgelegt waren. Die Computer der Geräte würden jegliche Manipulation oder fehlerhafte Ausführung erkennen und in einer Logdatei speichern. Daher verabschiedete sich die Audiutrix und verließ das Gym. Timiditas entrollte das flexible Display. Erste Aufgabe: das Wiegen. Er sah sich um und fand ein leuchtendes Quadrat auf dem Boden. Dezent blinkte dort: „Libra‟, die Bezeichnung für eine Waage. Gravis stellte sich darauf. Timiditas starrte auf das Familienwappen der Audaxa, das auf der muskulösen Hinterbacke des ehemaligen Custos prangte. Das musste schmerzhaft gewesen sein, dachte er. Dann blickte er auf das Gewicht des Athleten: 158 kg. Die Körperfettanalyse erkannte keine Veränderung. Die Zusammensetzung war konstant. Gravis hatte drei weitere Kilogramm reine Muskelmasse gewonnen.
Es folgte die zweite Aufgabe: Elixiergabe 7/04. Was sollte das bedeuten? Er las die Aufgabe vor. Gravis ging zu einer Seitenwand, drückte auf einen Knopf und wartete. Fünf Sekunden später öffnete sich ein Paneel. In einer kleinen Ausbuchtung stand ein Reagenzglas mit einer bläulichen Flüssigkeit. Gravis nahm sie und trank die 200 ml routiniert in einem Zuge aus. Danach begann das Trainingsprogramm an den einzelnen Maschinen, um gezielt einzelne Muskelgruppen zu bearbeiten. Der Koloss kannte die Vorgaben auswendig, und Timiditas musste nur auf dem Display prüfen, ob sich der Athlet daran hielt. So arbeitete sich der Muskelman von Übung zu Übung. Dann pingte eine Nachricht auf dem Display: „Für die nächste Aufgabe wird der Munus als Hilfestellung benötigt.‟
Eine animierte Figur zeigte die Übung samt der zweiten Person. Gravis kannte das schon. Er beugte sich weit vor und stützte sich mit den Händen am Rand einer Bank ab. Die Beine blieben beinahe gestreckt, der Rücken gerade. Timiditas ahmte die zweite Person nach: Er hüpfte mit aller Kraft mit gespreizten Beinen auf den Rücken des Trainierenden. Nun hob Gravis seinen Torso durch die Waden und senkte ihn wieder. Der Munus wirkte als Zusatzgewicht. Er fragte sich, ob bisher eine Audiutrix diese Aufgabe erledigt hatte. Allerdings wogen die Damen doch nur etwa 50 kg, während Timiditas schon wegen seiner Körpergröße, aber auch wegen der mächtigen Brüste - und nicht zuletzt der Munusgenitalien - doch deutlich schwerer war. Aber das schien Gravis nichts auszumachen. Er spulte die Übung versiert ab.
Vielleicht saßen sonst ja zwei Ladys auf seinem Rücken? Zum ersten Mal bemerkte Timiditas den gewaltigen Stiernacken seines früheren Kameraden. Von einem Hals war kaum noch etwas zu sehen. Dafür bogen sich die Trapezmuskeln bis zu den Ohren. - Es folgten noch zahlreiche weitere Maschinen, bis Timiditas erneut einen Hinweis auf dem Display erhielt: „Elixiergabe 7/04.‟ Wieder trank der Muskelriese ein Reagenzglas mit bläulicher Flüssigkeit. Und so ging es weiter und weiter, Übung für Übung, Gerät für Gerät.
In den Folgetagen wechselten Training und Regenerationszeit einander ab. Eine Übung machte Timiditas besonders gerne: Beinpressen. Dabei saß er auf einer Plattform als zusätzliches Gewicht, die von Gravis nach oben gedrückt werden musste. Der Munus konnte selten erkennen, wie stark der Custos wirklich war, denn die Maschinen arbeiteten mit Hydraulik statt mit Gewichtsplatten. Mit den Angaben auf dem Display konnte er nichts anfangen. Irgendwelche kN und Pa. Aber so, wie sich die mächtigen Muskelberge anspannten und verformten, Gravis ächzte und stöhnte und schwer atmete... Da musste schon ganz schön Power dahinter sein.
Timiditas war auch für die Nahrungsgaben zuständig und kontrollierte, dass Gravis die Rationen brav aufaß. Die gewaltigen Mengen, die der Custos verputzte, waren schier unglaublich. Besonders kulinarisch sah es für den Munus jedoch nicht aus. Er blieb lieber bei den Mahlzeiten, die ihm zustanden. Der Herkules löffelte das weißliche Spezialfutter, dass die Arkana zubereitet hatte, in Windeseile weg und erweckte nicht den Eindruck, dass er diesem abgeneigt war. Eine Magensonde war längst kein Thema mehr. Auch der Verhörstuhl war nie wieder zum Einsatz gekommen.
In seiner knapp bemessenen Freizeit durfte Timiditas das große Pool-Becken der Herrin nutzen. Vom warmen Wasser aus konnte er durch eine große Glaswand, die nur von innen nach außen transparent war, in den Habitatgarten sehen und die fünf Rusticusse bei der Arbeit beobachten. Es waren augenscheinlich fleißige Gärtner, obwohl der Munus bezweifelte, dass sie völlig freiwillig so intensiv schufteten. Sicherlich lagen irgendwo Audiutrixdamen auf der Lauer. Bisher hatte er noch nirgends eine Wächterin gesehen. Vielleicht kontrollierten sie nur das reguläre Tagessoll?
Doch dann bemerkte Timiditas eine kleine Kamera, die an der Kuppeldecke fixiert war, und an deren Seite ein winziges rotes Licht blinkte. Von dort wurden die Arbeiter also überwacht. - Apropos Arbeit: Er musste die lokale Uhrzeit im Auge behalten. Heute stand noch eine weitere Fütterung des Custos an. Aber in diesem Moment würde er seine Freizeit auskosten. Nackt, wie Regina ihn geschaffen hatte, machte er einige kräftige Schwimmzüge durch das Becken. Herrlich, wie leicht sich seine bei normaler Gravitation sonst so schweren Brüste und die monströsen Organe zwischen seinen Beinen im Wasser anfühlten.
Der Munus genoss das erfrischende und zugleich entspannende Bad. Seine Haut duftete durch das Wasser dezent nach Rosen. Was hatte er doch für ein Glück, dass er ein Munus war, dessen Herrin einen Muskelfetisch hatte und einen ehemaligen Custos als Sexobjekt bevorzugte! Die anfängliche Eifersucht war verschwunden. Gerade lächelte er zufrieden vor sich hin, da öffnete sich abrupt der Zugang zum Bad. Zwei Audiutrixdamen erschienen. Überrascht stellte Timiditas fest, dass sie keine Uniform trugen. Sie waren lediglich in große Badetücher gehüllt, setzten sich an den Rand des Bassins und ließen ihre hübschen, schlanken Beine in das Wasser gleiten.
Sie nahmen von dem Munus am anderen Becken des Pools zu Beginn keine Notiz. Ihre Haare waren zu Türmen drappiert, damit sie trocken blieben. Ängstlich erwartete Timiditas, dass er verärgert verscheucht würde, doch die Ladys lächelten ihm nur beiläufig zu und tuschelten. Schließlich warfen sie ihre Tücher von sich und tauchten ihre Leiber ins Wasser, so dass für eine Sekunde ihre kleinen, festen Brüste zu sehen waren. Der Munus hielt sich am anderen Ende des Pools fest, während die zwei Badenixen auf ihn zuschwammen.
Wegen seiner Nacktheit genierte er sich nicht, aber die Frauen schäkerten herum, als wollten sie sich vielleicht mit ihm verlustieren. Jetzt stand Timiditas in der Zwickmühle: Er würde gern sein Vergnügen mit den hübschen Audiutrixfrauen haben; aber wie sollte er hier seinen Samen auffangen? Oder wollte das Duo ihn nur necken? Wussten sie überhaupt, dass sein Securitychip deaktiviert war? Kommentare willkommen!
Viele Grüße von prallbeutel
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RE: Regina
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Datum:02.02.17 19:39 IP: gespeichert
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Ach deshalb ist die Regina so hinter Animus her.Der hat Informationen in seinem Gehirn und weiß nix davon.
Audaxa ist aber gnädig das sie Timiditas Orgasmen erlaubt.
Bin ja gespannt ob die Damen im Bad mit Timi spielen wollen. Don´t Dream it! BE IT!!!
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:21.02.17 19:04 IP: gespeichert
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~ XLI ~
Gravis spulte seine täglichen intensiven Trainingseinheiten unter der Aufsicht von Timiditas ab. Dabei spürte er, wie sich seine Muskulatur selbst für seine Verhältnisse extrem aufpumpte, an Volumen zunahm, an Kraft, an Vaskularität. Er würde bald die 160 kg-Grenze erreicht haben. Seit den vergangenen Tagen fühlte er eine gesteigerte sexuelle Begierde. Lag das am Training, an seiner Nahrung oder hatte es noch einen anderen Grund? Immerhin trug er nun die Castitasschelle schon eine geraume Zeit. Er konnte nur hoffen, dass seine neue Herrin Audaxa ihn, sobald sie von ihrer Reise zurückgekehrt war, nicht nur als Zungenakrobat benutzte, denn dann würde er wahnsinnig werden.
Aber auf keinen Fall wollte er sich mit seinem Schicksal abgeben. Er würde nicht als nackter Sexsklave enden. Sobald sich eine Fluchtmöglichkeit ergab, würde er sie nutzen. Timiditas dagegen war offenbar durch eine Gehirnwäsche willenlos geworden und mental verloren. Gravis wollte sich gerade am Hals kratzen, als er feststellte, dass sein Bizeps ihm dabei im Wege war. Er streckte den Zeigefinger und konnte so sein Jucken loswerden. Jeden Moment würde Timiditas ihn zur nächsten Trainingseinheit abholen. Und da war er auch schon: Seine Kammertür zischte und öffnete sich so, so dass der Muskelkoloss gerade noch durchpasste.
Über den profilierten Gummiboden des Gangs liefen sie zum Aufzug, um in die zweite Ebene ins Gym zu gelangen. Gravis bemerkte, wie unterschiedlich sie sich bewegten: Während der Munus feminin stolzierte, stampfte der Muskelmann schwankend vor lauter Masse. Er hatte es aufgegeben, mit dem Munus über seine Situation zu sprechen. Die Mental-Behandlung, die sie ihm verpasst hatten, ließen ihn nicht mehr klar denken. Also gingen sie wortlos zum Sportraum.
Irgendwie hatte Timiditas ein dümmliches Grinsen im Gesicht. War es wirklich so schön, mit einem Securitychip keusch gehalten zu werden?, fragte sich der Ex-Custos zweifelnd. Allerdings war es als Drill-Instrukteur bequemer, als der Athlet zu sein, den er antrieb, und dessen Muskeln später brennen würden wie eine Triebwerksflamme. Was wohl geschah, wenn er sein Trainingssoll nicht erreichte? Bisher war es ihm stets gelungen, die Vorgaben zu erfüllen. Worin bestände die Strafe für ihn? Und auch der Munus bekäme dann Ärger. Gravis grinste verbissen. Vielleicht sollte er es provozieren...
Der Munus reichte ihm ein Reagenzglas mit bläulicher Flüssigkeit; anschließend waren Kniebeugen als erste Übung vorgesehen. Die Langhantelstange bewegte sich dabei innerhalb eines Kraftfeldes. Der Widerstand wurde hier nicht durch Hydraulik, sondern durch modifizierte Magnetkraft erzeugt. Gravis stellte sich unter die Stahlstange und hob sie aus der Ablage; dann ging er damit tief in die Hocke und kehrte in die Ausgangslage zurück. Damit die Castitasschelle nicht im Weg war, musste er einen etwas breiteren Fußstand einhalten.
Der Munus staunte, dass sich die monströsen Muskeln noch mehr aufpumpten. Sie kontrahierten, als schlichen unter der Haut Schlangen in Unterarmdicke umher. Auch das Netz aus Adern war deutlich zu sehen. Er würde Audaxa gefallen. Nach acht gewaltigen Wiederholungen, legte Gravis scheppernd die Hantelstange in die Aufhängung ab. Timiditas brachte ihm seine nächste Elixiergabe. Die bläuliche Tinktur hatte eine Arkana designt. Er hatte keine Ahnung, was sie enthielt, stürzte die Flüssigkeit trotzdem die Kehle hinab, und reichte dem Munus das leere Glasröhrchen.
Und schon ging es weiter: Die nächste Kraftmaschine wartete bereits. Es folgten diverse Beinübungen. Als finaler Bewegungsablauf sollte Gravis im Entengang durch den Raum 268 watscheln. Seine sonst starken Schenkel waren durch das Training butterweich geworden und brannten wie eine Supernova. Nur wenige Meter absolvierte der Muskelathlet kontrolliert, bevor er zu wanken begann und zur Seite kippte, sich abstützte, weiter watschelte, wieder fiel...
Timiditas warnte: „Ich habe gerade eine Warnung auf meinem PDA erhalten. Mach die Übung ordnungsgemäß, oder sie gilt als nicht ausgeführt.‟ Der kleine Kommunikator war mit Gravis´ Bewegungsabläufen vernetzt und meldete sofort, wenn sie nicht der Vorgabe entsprachen. Die Fehlerspanne war auf nur eine marginale Toleranz programmiert. Gravis mühte sich stöhnend und schnaufend ab, aber nach wenigen Metern schmerzten seine Schenkel so sehr, dass er vorwärts auf alle Viere fiel. Seine Kette hing schaukelnd zwischen seinen Brustwarzen.
Die zweite Warnung erschien auf dem PDA. Der Munus befahl dringlich: „Streng dich an! Für heute ist dein Training fast beendet. Nur noch zwei Mal durch den Raum. Das schaffst du! Das musst du schaffen!‟ Gravis raffte sich hoch und ächzte. Bemüht wackelte er vorwärts. Schweren Schrittes, Stück für Stück... Und dann kippte er schwer atmend auf den Hintern, weil die Schenkel einfach versagten. Er hörte die Stimme des Munus fast panisch: „Die dritte Warnung! Jetzt ist es zu spät.‟ Gravis stöhnte und keuchte. „Ach ja? Was ist denn nun? Werden wir bestraft?‟ Sein Aufpasser nickte ängstlich. „Ja...‟ Der Koloss wartete auf eine genauere Erkärung. „Und? Wie lautet die Strafe?‟ Eine heisere, flüsternde Stimme antwortete: „Ich weiß es nicht...‟
Die Praefecta, die in Reginas Auftrag nach Litus Mundus gereist war, hatte Kontakte und Bestechungsgelder walten lassen. Damit war es ein Kinderspiel, den Fahnenflüchtigen aufzuspüren. Bei der Einreise waren die biometrischen Daten des Jünglings obligatorisch digitalisiert worden. Sie konnten nun jederzeit durch Smart-Drohnen geortet werden. Nachdem Audaxa Informationen über die Zielperson erhalten hatte, schickte sie ihre Veteranas aus, um den Fisch zu fangen.
Derweil machte es sich die Praefecta in ihrer Luxussuite im 89. Stockwerk eines Hotels gemütlich und schwamm nackt in einem Pool, der auf einem Vorsprung an der Fassade des Gebäudes angebaut war. Der Glasboden ließ sie in luftiger Höhe scheinbar schweben. An den senkrechten Wänden des Beckens waren dutzende Lichter angebracht. Der KKA, den sie bereits bei Ankunft in Auftrag gegeben hatte, war bald einsatzbereit moduliert und programmiert. Sie freute sich schon wie ein kleines Mädchen auf den Muskelfreak, der ihre Gelüste befriedigen sollte.
Auf Audiosignale ihrer Stimme reagierte die Programmierung des Pools und löste wahlweise sprudelndes Wasser oder Wellen in diversen Intensitätsgraden aus. Ebenso konnte sie die Temperatur anpassen oder in wenigen Sekunden das H2O durch künstliche Salzkristalle in ein Solebad mit einer Salinität von fünf Prozent verwandeln. Die synthetischen Kristalle transformierten sich zu einer farblosen Ablagerung, sobald Süßwasser gewünscht wurde, und konnten innerhalb weniger Sekunden Salzkristalle simulieren, die dann die zahlreichen Düsen im Wasser aufwirbelten. Audaxa bevorzugte jedoch eine Salinität von 0,03 Prozent bei einer Temperatur von 28 Grad Celsius. Da die Lufttemperatur bei 32 Grad lag, wirkte das Wasser erfrischend, kühlte den nackten Körper der Dame aber nicht aus.
Sie schwamm einige Meter bis zum äußeren Rand des Beckens und schaute hinab, wo sich humanoide Touristen und Angestellte klein wie Insekten auf den Wegen bewegten. Sie wusste, dass die meisten Personen, die in den Hotels und Außenlanlagen arbeiteten, Androiden waren. Es war eine Illusion, sich zwischen zahlreichen Menschen zu befinden. Das würde sie auch nicht infrage stellen, obwohl die Androiden sich optisch nicht von Humanoiden unterscheiden ließen. Bei den Touristen handelte es sich dagegen um Bewohner der Großen Allianz und angrenzenden Welten. Und zwei der Touristen würden die Veteranas bald schon einkassieren. Die speziell geschulten Streitkräfte würden problemlos mit dem Deserteur fertigwerden. Sobald er geortet war, würden sie zuschlagen. Die Praefecta hatte den Befehl ausgeteilt, die Pilotin ebenfalls festzunehmen. Vielleicht wusste sie bereits etwas. Etwas zu viel. Auf Regina erwartete die Frau eine ausführliche Vernehmung durch Expertinnen.
Audaxa sah nur einen Streifen Land, als sie nach unten schaute, denn ihre Suite hatte Meerblick über den großen, blauen Ozean. So eine wunderbare goldfarbene Sonne hatte man auf Regina nicht. Die Wasseroberfläche glitzerte im hellen Licht des Tages. Der Stern befand sich hier in der Nähe des Äquators beinahe im Zenit. Auf einem etwa 5.000 Kilometer breiten Gürtel verteilten sich 90 Prozent der Hotelanlagen von Litus Mundus. Die anderen Bereiche der nördlichen und südlichen Hemisphäre boten nicht das angenehme Klima. Zusätzlich wüteten in diesen geographischen Gegenden mehrmals im Jahr Orkane mit bis zu 300 km/h und gewaltige Windhosen, die sogar in der Lage waren, Raumkreuzer der Regina-Klasse zu zerfetzen.
Audaxa schaltete mit einem Audiosignal die Wasserdüsen des Pools an und ließ sich von den Bewegungen massieren. Später gönnte sie sich eine Ganzkörpermassage durch eine Androidin, die sie mit vier Händen verwöhnte - eine bis auf die vier Arme menschlich aussehnde Frau. Die Masseurin nutzte warmes Öl und verstand ihr Handwerk perfekt. Die Praefecta bekam Lust auf einen Munus... oder besser noch: ihren Wunsch-KKA. Sie fragte die Masseuse, die mit der Datenbank des Hotelmanagements verbunden war. Sofort informierte sie: „Der gebuchte KKA wird in 50 Minuten aktiviert und Ihnen zur Verfügung stehen, solange Sie unser Gast sind.‟ Die Stimme hörte sich ein wenig synthetisch an, aber professionell freundlich. Audaxa lächelte. Das hörte sie gern.
Als die Massage beendet war, bedankte sie sich bei der Angestellten, zog sich einen Kimono über und nutzte die Zeit bis zur Ankunft des KKA für eine codierte Audioverbindung zur Kommandeurin ihrer Veteranas. Mit der Analyse ihrer Stimmensignatur verifizierte sie sich, um das Team zu kontaktieren. Die Eingreiftruppe der Praefecta hatte bereits gute Nachrichten zu vermelden: Pilotin und Deserteur waren geortet worden. In einem nur wenige Kilometer von Audaxa entfernten Hotel hatten sie eingecheckt und bewohnten eine Suite im 64. Stock. Mit einer Elektro-Gondel wollten die Veteranas die zwei Zielpersonen direkt auf die Regina VI bringen und dort inhaftieren. Ein Teil der Veteranas durchsuchte in der Zwischenzeit an Bord der Servatrix sämtliche Räume nach relevanten Indizien.
Als Audaxa weitere Instruktionen an ihre Truppe gegeben hatte und die Kom-Verbindung zufrieden deaktivierte, pingte schon die Tür, um einen Besucher anzukündigen. Die Praefecta entriegelte mit einem Audiobefehl den Eingang und sah zu ihrer Verzückung den gebuchten KKA, der eintrat und sich als Vigor vorstellte. Fantastisch!, freute sich die Dame. Besser, als ich es mir vorgestellt habe! Unglaublich! Dieses Ungetüm aus Muskelbergen! Er kann kaum laufen... Audaxa schmunzelte: „Vigor... bist du in der Liebe bewandert, wie ich es mir gewünscht habe?‟ Der freakige Android nickte. „Selbstverständlich, Herrin.‟ 180 kg auf 185 cm Größe bei nur fünf Prozent Körperfettanteil waren schon bizarr anzuschauen. Doch Audaxa hatte sich genau das gewünscht, machte sie scharf, wie es bisher kein Liebesmunus geschafft hatte. Sie würde den restlichen Tag dazu verwenden, ihr neues Spielzeug zu testen.
In der Zwischenzeit sollten die Veteranans die Zielpersonen auf den Kreuzer bringen und in zwei kleine Zellen sperren. Die Praefecta kümmerte sich lieber um die schönste Nebensache der Welt. Sie winkte den KKA näher zu sich. Er trug eine hauchdünne Tunika, unter der sich der muskulöse Leib abbildete. Mit einer Hand öffnete die Herrin eine Brosche des Kleidungsstücks, so dass sie das Textil von Vigor abziehen konnte. Es glitt zu Boden. Nun stand das groteske Muskelwesen vor ihr mit Schnürstiefelsandalen, wie sie ein Custos auf Regina trug, und einem Lendenschurz, der ebenfalls den Haremswächtern nachempfunden war. Das weiße Polyestergewebe ließ nur erahnen, welches Ungetüm darunter versteckt war, denn Audaxa hatte sich Munusgenitalien für ihren KKA gewünscht.
Als sie mit einer unwirschen Bewegung ihres Kinns die Kreatur aufforderte, sich zu entblößen, gehorchte sie sofort. In Sekundenschnelle stand Vigor splitternackt vor seiner Herrin. Im ersten Augenblick war sie etwas enttäuscht, denn der Prachtphallus war zwar äußerst mächtig und beeindruckend, doch entsprach er nicht ganz den Ausmaßen eines Munus. Doch dann wurde ihr klar, dass dies kein Nachteil sein musste. Im Gegenteil: Ein Munus war ihr stets etwas zu groß erschienen. Dieser KKA dagegen entsprach exakt ihren Vorstellungen eines perfekten Liebhabers. Wenn er nun noch Geschick und Talent bewies...
Während sich die Praefecta mit ihrer neuen Errungenschaft vergnügte und der sexuellen Begierde frönte, zitterten Timiditas und Gravis vor der Bestrafung, die auf sie wartete, weil das Trainingsoll nicht erreicht worden war. Vier Audiutrixfrauen in Lederuniformen hatten sie abgeführt und in den Untergeschosstrakt des Habitats gebracht. Beide mussten sich ausziehen. Darauf öffnete eine Audiutrix eine schmale Stahltür, hinter der noch eine Gittertür angebracht war. Auch diese wurde entriegelt, anschließend sollte der Munus in den dunklen Raum eintreten. Doch schnell entpuppte er sich als eine winzige Zelle: 185 cm hoch, 50 cm breit, 40 cm tief. Er drehte sich auf der Stelle zum Gitter, das scheppernd zufiel und seine Brüste gegen das wabenförmige Käfigmuster drückten. Timiditas konnte sich kaum bewegen, die Arme kaum heben. Anschließend fiel noch die lichtdichte Stahltür zu.
Gravis sah entsetzt zu. Sein Kamerad stand in Finsternis in diesem aufrechten Sarg - anders konnte man es nicht bezeichnen. Er fürchtete sich davor, was nun mit ihm selbst geschehen würde. Zumindest ließen seine Körpermaße nicht zu, dass er ebenfalls in so einer engen Dunkelkammer abgestellt wurde. Die Uniformierte tippte einen Code auf einem Tastenfeld der Tür ein. Neben ihm bildete sich auf einer kristallinen, auf einer Ecke stehenden triangulären Fläche ein verpixeltes Display, dessen Anzeige nach und nach hochauflösender ein Thermografiebild von dem Munusgesicht abbildete. Trotz der Infrarotdarstellung erkannte Gravis das panische Empfinden des Insassen. Es musste sich grausam anfühlen, in diesem Kokon gefangen zu sein, nichts zu sehen, nichts zu hören, sich kaum bewegen zu können.
Zwei andere Audiutrixfrauen stießen ihn mit ihren Disziplinarstäben vorwärts. Noch erschöpft vom Training, stolperte Gravis in die vorgegebene Richtung. Seine kräftigen Hinterbacken zuckten, wenn sie von den Stromstäben getroffen wurden. Die Berührungen knisterten und funkten maliziös. Doch die Angst davor, was ihn erwartete, ließ Gravis die elektrischen Schläge kaum spüren. Schon nach einigen Metern musste er bis auf Weiteres stehenbleiben. Sie waren an diversen Stahltüren vorbeigegangen, die vermutlich ähnliche Standboxen verschlossen, aber keine war groß genug, um den Muskelmann aufzunehmen. Nun jedoch fiel sein Augenmerk auf ein breites Schott, das er links von sich sah. Eine der Uniformierten drückte ihren rechten Daumen gegen einen Fingerabdruckscanner. Schon öffnete sich die Stahlwand hydraulisch und entschwand in der Decke. Gravis starrte ins Innere. Was würde ihn erwarten? Eine an seine Größe angepasste Dunkelkammer?
Im nächsten Augenblick verwarf er seine Theorie. Der Raum war groß und hell erleuchtet. Bis auf eine Konsole an einer Wand und ein kleiner Stahltisch in der Mitte war die quaderförmige Kammer leer. Der stabile Tisch war am Boden verschraubt und verfügte über vier Gurte, die vermutlich zur Fixierung einer Person gedacht waren. Allerdings wies die quadratische Tischplatte nur eine Seitenlänge von 80 cm auf. Gravis konnte sich nicht vorstellen, wie dieses Fesselmöbel eingesetzt werden sollte. Die Audiutrixfrauen instruierten ihn: Er musste sich auf den Bauch über die Platte legen. Gurte fixierten ihn nun im Nacken und an seinen Handgelenken, die neben seinem Kopf positioniert waren. Das vierte Nylonband spannte sich über seinen Lendenwirbelbereich. Seine Füße standen immer noch auf dem Boden. Der Muskelathlet schluckte. Sollte er von einem Munus beglückt werden? Allerdings band eine der Uniformierten ihm nun mit einem weiteren Band die Fußgelenke zusammen. Das würde das Eindringen erschweren, sich seines Hintereingangs zu ermächtigen. Der Excustos überlegte fieberhaft, was die Damen vorhatten. Da bliebe nur noch eine Züchtigung... Aber warum hatten sie die Füße nicht einfach an die Tischbeine fixiert?
Jedes Geräusch hallte in dieser fast leeren Umgebung. Das Gesicht des Delinquenten hing über der Tischkante und war zum Boden gerichtet. Wenn Gravis seinen stierartigen Nacken etwas überdehnte, konnte er unter der Tischplatte nach hinten seine Beine sehen. Die Castitasschelle bildete den Abschluss zur Platte. Eine Audiutrix deaktivierte gerade den Verriegelungscode und nahm ihm die Keuschheitsvorrichtung ab. Der massige Kraftprotz sah zum ersten Mal seit längerer Zeit sein Gemächt. Die Frau brachte einen breiten Gummiring am Skrotum des Mannes an, so dass sich die Haut darunter spannte, und beide Hoden hervortraten. Anschließend steckte sie zwei Saugelektroden an die empfindlichen Bälle des Sträflings. Sie grinste ihren Gefangenen schadenfroh an. „Du wirst dir wünschen, du hättest keine Hoden.“ Gravis schluckte trocken und ächzte ängstlich. Sicherlich würde sie ihm Strom durch seine Murmeln jagen.
Zynisch meinte die Audiutrix: „Das wird dir helfen, beim nächsten Training motivierter zu sein.“ Dann ging sie zu einer Konsole und tippte einige Daten ein. „Ein Tipp von mir: Schrei lieber nicht.“ Gravis spürte, wie sein Puls raste vor Angst. Was sollte diese Bemerkung bedeuten? Wenn sie vermeiden wollte, dass er brüllte, hätte sie ihn knebeln können. Die Frau lächelte ihn an. „Ich komme in einer Stunde zurück.“ Der Delinquent musste mit ansehen, wie sie die Kammer verließ. Noch spürte er nichts, nichts außer seiner Furcht, seinem Herzschlag, seinem leichten Zittern. Er blickte mit aufgerissenen Augen hinab zu den beiden Saugelektroden. Gravis atmete tief und schwer, als würde er gewaltige Gewichte stemmen.
Nach einer schier unendlichen Zeitspanne bemerkte er ein Kribbeln in seinen Hoden, das sich langsam und stetig steigerte und sich bald schon wie tausende Nadeln anfühlte. Gravis presste die Lippen zusammen und grunzte unterdrückt. Doch als der Strom seine Intensität weiter steigerte, schrie er. Gleich darauf brüllte er erneut, denn der Schmerz hatte sich ruckartig vervierfacht. Wieder wollte er Aufschreien, da begriff er, dass der Generator zusätzlich zum Programm auch auf Audiosignale reagierte. Er unterdrückte mit aller Willenskraft das nächste Aufbrüllen. In seiner Anspannung hob er die gestreckten Beine in die Horizontale an und spürte, wie seine Hinterbacken zitterten.
Als er schon glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, schwächte das Signal langsam ab, bis es zu einem kaum noch vernehmenden Kribbeln abebbte. Der verspannte Muskelkörper fiel förmlich in sich zusammen, soweit die restriktive Fesselung dies zuließ. Erschöpft atmete der Excustos tief ein und aus und seufzte erleichtert. Allerdings wurde ihm bewusst, dass höchstens drei Minuten vergangen waren. Die Audiutrix wollte in einer Stunde zurückkehren. Wie oft sollte er diese Qualen also noch überstehen?
In der Hoffnung, dass er nun wenigstens einige Minuten verschont bliebe, wartete er in die Stille hinein. Doch leider platzte seine Zuversicht schon nach weiteren 120 Sekunden, denn das Kribbeln schwoll wieder an. In Erwartung, was noch kam, ächzte Gravis leise und presste Zähne und Lippen fest zusammen. Wieder gab es hohe Saftladungen auf seine Organe, die Blitze durch sie hindurchzubrennen schienen. Dieses Mal jedoch hatte er sich zusammengerissen und nicht gebrüllt. Je höher die Spannung wurde, desto höher hob er seine Beine an, als wolle er den Schmerz aus dem Körper pressen.
Noch 28 Durchgänge lagen vor ihm. Gravis schwor sich, dass er nie wieder, niemals wieder, nie, nie, nie, nie wieder das Trainingssoll unerreicht ließ. Und wenn er auf dem Zahnfleisch aus dem Gym kriechen müsste. Die Elektrobehandlung war schlimmer. Schlimmer, als alles, was er je in seinem Leben erlebt hatte. Sogar der Initiationsritus durch den Munus, damals im Harem, war dagegen das reinste Vergnügen gewesen.
Als irgendwann die Stunde vorbei war - Gravis hatte längst das Gefühl für Zeit oder die Umwelt verloren - wurde er von der Audiutrix in seine Kammer gebracht. Er stellte erst dort fest, dass er inzwischen wieder die Castitasschelle trug. Seine Hoden schmerzten immer noch. Sie fühlten sich an, als drücke eine imaginäre Faust sie kräftig zusammen, um sie zu zerquetschen. Der Muskelmann war so sehr mit sich und seinen Qualen beschäftigt, dass er sich keinerlei Gedanken über Timiditas machte. Erst viel später viel ihm der Munus ein. War er mittlerweile aus dieser Standbox befreit worden? Er wusste es nicht, und es würde ihm auch niemand sagen.
Gravis wurde in seinem Gedankengang unterbrochen, als ihm ein Rusticus ein Tablett mit einer Mahlzeit brachte. Es handelte sich um ein hochkalorisches Proteinkonzentrat. Als wäre auch sein Magen gewachsen, konnte er unterdessen riesige Mengen an Nahrung verputzen. Leider schienen seine Geschmacksnerven gelitten zu haben, denn nichts konnte er mehr genießen. Alles schmeckte ähnlich und fad. Oh, Timi, dachte er, was habe ich dir angetan? Ich werde mich beim nächsten Training mehr anstrengen.
Der Tag danach begann für Gravis mit bangem Warten, ob Timiditas im Gym auftauchen würde oder nicht. Eine Audiutrix hatte ihn zum Training geführt. Der Muskelgigant wollte gerade mit der ersten Übung beginnen, da erschien der Munus. Dem Ex-Custos fiel ein Stein vom Herzen. „Da bist du ja. Geht es dir gut?‟ Timiditas sah ihn irritiert an. „Was geht dich das an? Fang schon mit dem Training an. Heute wirst du nicht versagen!‟ Drohend hielt er einen Disziplinarstab in der Hand. Gravis begab sich an eine Kraftmaschine, bei der er zwei Holme über den Kopf strecken musste, um seinen Schultergürtel zu bearbeiten - die erste Übung des heutigen Tages, der noch viele weitere folgen sollten.
Lichtjahre entfernt auf dem Planeten Litus Mundus im System S-8-X447 vergnügte sich derweil die Praefecta mit ihrem KKA. Der Muskelfreak verfügte trotz seiner rohen Kraft und Unbeweglichkeit über sensible und feinmotorische Fähigkeiten, die Audaxa ekstatisch maunzen ließ, als er sie zu einem Orgasmus brachte; der einer nuklearen Explosion glich. Was würde sie darum geben, wenn sie dieses göttliche Liebeswesen mit nach Hause nehmen dürfte! Aber leider war dies keine Option. Stattdessen würde sie sich mit Gravis zufrieden geben.
Bald würde er ähnlich viel Muskeln besitzen wie Vigor, doch der gewaltige Phallus blieb dem ehemaligen Rusticus verwehrt. Audaxa wollte ihre Indagatrix fragen, ob es eine Möglichkeit der Transformation gebe, doch sie fürchtete bereits, dass dies außerhalb der wissenschaftlichen Möglichkeiten war. Entweder ihr Sextoy verfügte mit Gravis über groteske Muskelpakete, oder sie würde sich mit einem konditionellen Munus zufrieden geben müssen, der zwar über einen kolossalen Phallus verfügte, doch keine athletische Figur aufwies.
Vielleicht sollte sie sich zwei Liebessklaven halten. Ein Munus, der sie bestieg oder den sie reiten konnte, während sie sich am Leib des Muskelwesens erfreute. Oder hatte sie die ganze Sache falsch geplant? Was wäre, wenn ihre Indagatrix in der Lage war, einem Munus die gewünschten Muskeln zu formen? - Noch am heutigen Tage kontaktierte sie auf dem Regina-Mond Fortuna ihre Angestellte. Dann kam die Ernüchterung: Leider blieb das Vorhaben für Audaxa ein Wunschtraum. Das Knochengerüst eines Munus würde der Belastung nicht standhalten. Schon die Riesenbrüste strapazierten den Rücken dieser Kreaturen. Die Praefecta grunzte missmutig. Dann würde es also dabei bleiben: Gravis sollte ihr neues Spielzeug werden. Man könnte ihm eine Phallushülle überstülpen..., sinnierte sie. Erneut nahm sie eine verschlüsselte Verbindung zu ihrem Habitat auf.
Am Abend erhielt Gravis nach diesmal erfolgreichem Training eine überraschende Botschaft: Die Castitasschelle sollte entfernt werden. Und zwar permanent. War seine Keuschheit vorbei, fragte er sich verwundert. Stöhnend vor Geilheit und Vorfreude genoss er den Augenblick, als eine Audiutrix ihm die Vorrichtung entfernte. War das die Belohnung dafür, dass er das Trainingssoll erreicht hatte? - Der Katzenjammer folgte jedoch kurz darauf: Die uniformierte Frau passte ihm eine leicht genoppte Phallushülle an. Das spezielle Nanomaterial saugte sich an seinem Liebesstab fest und saß wie angegossen. Als Gravis an sich hinabsah, blickte er auf einen gewaltigen Penis, der kaum kleiner war als ein Munusgeschlechtsteil. Die Frau ließ ihn damit wortlos in seiner Kammer zurück.
Gravis betastete die seltsame fleischfarbende Prothese. Sie fühlte sich wie Latex an. Er versuchte sie abzuziehen, aber es gelang ihm nicht. Sie saß fest wie verwachsen. Dann versuchte er zu onanieren. Doch auch das gelang ihm nicht. Sein natürlicher Beglücker spürte nicht die geringste Bewegung. Gravis seufzte frustriert auf. Er war die Castitasschelle zwar los, aber er hatte sie nur gegen eine neue perfide Keuschheitsvorrichtung eingetauscht.
In den Folgetagen stellte sich die Phallushülle als gewöhnungsbedürftig heraus. Ein Toilettengang war zwar möglich, da die Hülse am oberen Ende eine Öffnung besaß, aber beim Training störte das riesige Gehänge. Er fragte sich, wie ein Munus damit fertig wurde. Seine Prothese verfügte vielleicht um das 80-prozentige Volumen, und es war bereits äußerst nervend. Wenigstens trugen Munus Suits, in denen der Phallus nach oben geklappt war. Er dagegen musste permanent nackt bleiben. Seine Herrin hätte ihm zumindest einen Custos-Lendenschurz erlauben können.
In der Zwischenzeit waren die Spezialkräfte der Praefecta auf den Weg ins Hotel Juno, wo sie den Deserteur und die Pilotin geortet hatten. In unauffälliger Zivilkleidung betraten sie das Gebäude und fuhren mit dem Turbolift in den 64. Stock zur Suite der beiden Gesuchten. Blitzartig zog sich eine Veterana um, und wenige Sekunden später war sie optisch nicht mehr von einer angestellten Androidin zu unterscheiden. Sie betätigte den Summer für die Türöffnung. Im Inneren der Suite erklang ihre Stimme: „Entschuldigen Sie bitte die Störung. Ich bringe Ihnen einen kleinen Erfrischungsdrink. Ein Gratis-Service des Hauses.‟ Eine kleine Kameralinse an der Tür übertrug ihr Gesicht auf einen Monitor in die Suite. Ein akustisches Signal ertönte, und die Türhälften schoben sich hydraulisch auseinander. Sofort stürmte der Trupp Veteranas in die Suite, um die beiden Zielpersonen zu überwältigen.
Die Gesuchten sollten noch vor Ort sediert und dann auf dem schnellsten Weg auf die Regina VI verbracht werden. Die ausgebildeten Spezialkräfte hatten ihre Betäubungswaffen gezogen. Die roten Laserstrahlen der Zielvorrichtungen durchschnitten kreuzend den Raum. Im Wohnbereich war niemand, so dass das Team ins Schlafzimmer vordrangen. Die als Hotelangestellte getarnte Veterana war im Flur geblieben, um nach unerwünschten Augenzeugen Auschau zu halten. - So rasch, wie der Einsatz begonnen hatte, endete er auch. Keine 30 Sekunden, nachdem der Trupp in die Suite vorgerückt war, kam er wieder heraus. Kommentare willkommen!
Viele Grüße von prallbeutel
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RE: Regina
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Datum:22.02.17 13:57 IP: gespeichert
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Hm haben die Veteranas nun die beiden kassiert oder nicht? Gemeinheit an dieser Stelle Aufzuhören.
Gravis denkt zwar an Flucht aber Realistisch gesehen hat er keine Chance zu Entkommen. So Aufgepumpt wie er ist kann er doch gar nicht laufen und selbst wenn er Entkommen könnte, wohin will er Fliehen?? Er kann doch kein Ramschiff steuern.
Vielleicht legen sich die Fluchtgedanken wenn Audaxa ihn ranlässt. Die Phallushülle kann bestimmt so Programmiert werden das er auch einen Orgasmus bekommt. Don´t Dream it! BE IT!!!
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:11.03.17 18:28 IP: gespeichert
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~ XLII ~
Luscinia empfing mit ihrem Sender ein Signal ihrer Suitentür. Jemand bat um Einlass. Sie sah auf das kleine Display. Eine Hotelandroidin in Kellneruniform stand vor dem Eingang. Irgendein Gratis-Service... Sie drückte die Entriegelung und ließ sie herein. Sobald sie vom Strand zurückkehrten, würden sie nachsehen, was sie dort bekommen hatten. Sie schaltete den mobilen Kommunikator aus und wendete sich wieder Animus zu. Beide trugen sie große Hüte und Sonnenbrillen gegen die UV-Strahlung. Angeblich. Doch Luscinia hatte die Kopfbedeckungen gewählt, um einer Ortung durch Drohnen zu entgehen. Irgendetwas sagte ihr, dass Regina nach ihr suchen ließ. Hätte Animus ein wenig nachgedacht, wäre ihm das Verhalten seltsam vorgekommen, denn bekanntlich waren die Biosphären vor schädlicher UV-Strahlung geschützt. Sie ließen zwar eine Bräunung der Haut zu, doch neutralisierten die Spezialbeschichtungen der Atmosphäre alle schädlichen Einflüsse des Sterns.
Heute Nacht würde es so weit sein: Die Nanobots in Animus Gehirn hätten genug Informationen gesammelt, die sie abrufen konnte. Vielleicht ergäben sie bereits ausreichende Hinweise auf die Art und Weise der geheimen Daten, die der Ex-Pugnator mit sich führte. Die Umstrukturierung von Animus Synapsen dauerte zwar länger als erwartet - Luscinia vermutete, dass es an einer Firewall lag, die die Wissenschaftlerinnen der Regina eingebaut hatten -, aber früher oder später würden die Bots eine Lücke finden. Wie hoch wohl die Summe sein dürfte, die sie von Regina erpressen könnte? Auf jeden Fall war sie eine reiche Frau. Dann konnte sie ebenfalls ein so luxuriöses Leben führen wie die Edeldamen, die mit dem Königshaus verwandt waren.
Animus starrte aufs Meer hinaus, wo mehrere durch Wasserstoff angetriebene Jet-Skis durch die Fluten rasten. Er wirkte entspannt und zufrieden. - Im Gegensatz zu Luscinia: Sie wurde von Stunde zu Stunde nervöser. Was war, wenn man sie bereits aufgespürt hatte? Sie mussten das Hotel wechseln. Am besten würden sie noch heute mit der Servatrix tiefer in das Gebiet der Großen Allianz fliegen.
Die Pilotin schlug ihm die zügige Weiterreise vor, doch Animus wollte gerne noch auf dem Urlaubsplaneten weitere Zeit verbringen. „Warum bleiben wir nicht noch ein paar Wochen - oder wenigstens Tage? Es ist doch traumhaft hier. Und leisten können wir es uns auch.‟ Luscinia fiel kein passendes Gegenargument ein, meinte aber: „Dann lass uns zumindest das Hotel wechseln. Es gibt eine viel bessere Anlage namens Paradisus.‟ Der junge Mann zuckte mit den Schultern. „Wenn du möchtest...‟ Sie machten sich mit einer kleinen Elektro-Gondel auf den Weg ins Juno zurück.
Derweil hatten die Veteranas ihrer Vorgesetzten Audaxa beichten müssen, die beiden Zielpersonen in ihrer Suite nicht angetroffen zu haben. Die Kommandeurin des Trupps hatte ihr aber versichert, „dass ein Beobachtungsposten parat steht, um die Rückkehr sofort zu melden. Eine Festnahme ist also nur eine Frage der Zeit.‟ Die Praefecta deaktivierte die Kom-Verbindung verärgert. Warum hatten die keine aktuelleren Ortungsdaten? So ein Reinfall! Hoffentlich war der Beobachtungsposten klug genug, sich zu tarnen, damit die Flüchtigen nicht gewarnt wurden, sinnierte Audaxa.
Doch da machte sie sich unnötigerweise Sorgen, denn die Veteranas hatten eine künstliche DNA in der Suite versprüht, die sich sofort an die Zielpersonen haftete, sobald sie ihre Unterkunft betreten würden. Danach wirkte sie wie ein präziser Transponder und verriet jede Bewegung der zwei Gesuchten in Realtime. Auf jeden Fall war Audaxa die Lust auf ihren KKA vergangen. Sie winkte ihn zur Seite. „Ich gehe in den Pool. Und du kannst...‟ Sie wusste auch nicht, was er konnte. Brauchte sie ihn heute noch? Ihr Verlangen war dahin. Aber vielleicht würde es wiederkommen. Daher ließ sie Vigor für sie tanzen. Der Android entschuldigte sich für seine Inkompetenz, „es steht mir kein Tanzprogramm zur Verfügung.‟ Die Praefecta betrachtete ihn schmunzelnd. „Das macht es ja gerade interessant. Bemühe dich! Versuche eine erotische Darbietung.‟ Zumindest erreichte der KKA damit, dass seine Herrin wieder lachen konnte. Mit der guten Laune stieg dann auch bald sexuelle Begierde in ihr auf.
Als Luscinia und Animus in der Lobby des Juno ankamen, stoppte die Frau abrupt. Ihr Begleiter fragte, was los sei. Die Pilotin starrte zu der Androidin hinter der Rezeption. Diese sprach in ihr Headset, während sie die Ankömmlinge auffällig betrachtete. Luscinia war sich sicher: „Hier stimmt was nicht.‟ Der Jüngling sah sie fragend an. Er hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. Litt sie unter Paranoia? Sie hatten ihre Spuren doch längst verwischt. Reginas Arme reichten nicht bis in dieses System, und eine rechtliche Handhabe hätte sie eh nicht.
Er wollte seine Begleitung gerade beruhigen, da riss sie ihn mit sich hinaus. Die Rezeptionistin sprach nun noch aufgeregter in ihr Headset und kam durch die Lobby auf sehr hohen High Heels hinter den Flüchtenden her. Doch vor der großen Eingangstür verlor sich ihre Spur. - 27 Sekunden später eilten zwei Veteranas in Zivilkleidung herbei und ließen sich von der Androidin informieren, in welche Richtung die zwei Personen gerannt waren.
Kurz darauf waren auch die anderen Veteranas auf dem Weg, sich strategisch in der Umgebung aufzuteilen und nach Indizien zu suchen, die über den Fluchtweg Informationen liefern könnten. Auch Augenzeugen waren wichtige Helfer. Doch trotz penibler Suche und Befragung konnten die Veteranas keine Spur des Duos entdecken. Sie mussten sich wieder mit den Ortungsdaten der Drohnen begnügen. Zu ihrem Erstaunen fanden sich keine aktualisierten Biometriedaten im Programm. Die Flüchtigen mussten sich getarnt haben.
Jetzt, da sie wussten, wie nah die Praefecta ihnen auf den Fersen war, würden sie vorsichtig sein. Die Teamleiterin der Veteranas schluckte. Wie sollte sie ihrer Vorgesetzten erklären, dass die Spur zu den Gesuchten kalt geworden war? - Aber dann kam ihr eine Idee: Zu Fuß waren die Zielpersonen sicherlich nicht abgehauen; sonst hätte ein Augenzeuge sie gesehen. Es blieb nur eine Elektro-Gondel, die jeder Gast im Juno mieten konnte. Wenn die Veterana nun die ID-Nummer des Fahrzeugs erfuhr, konnte sie nach der Signatur des Fliegers scannen. Weit kamen ihre Zielpersonen mit dem kleinen Gefährt sowieso nicht. Natürlich wurde auch ihre Servatrix permanent überwacht. Eine Flucht von Litus Mundus war also ausgeschlossen.
Animus und Luscinia waren mit der Elektro-Gondel auf gut Glück in eine willkürliche Richtung gerauscht. Ewig würde die Antriebsbatterie nicht halten. Für längere Flüge war das Kleinfluggerät auch nicht gedacht. Sie schossen an diversen Habitathalbkugeln und verspiegelten Wolkenkratzern vorbei, überflogen eine Grünfläche und niedrigere Flachdächer von Lagerhallen. Eine Anzeige im Cockpit blinkte auf: „Sie haben die Grenze zu einer nicht autorisierten Zone erreicht.‟
Längst hatten sie die touristischen Bauten hinter sich gelassen. Sie befanden sich in einer industriellen Gegend. Arbeitsroboter stiefelten oder rollten auf Panzerketten umher und trug Schwerlasten. Die Gebäude sahen aus wie Raffinerien, Produktionsanlagen oder sonstige Fabriken. Animus fürchtete: „Hoffentlich sind wir hier sicher.‟ Die Pilotin verzog nur den Mund. Diese Zone war für Touristen nicht nur nicht autorisiert, wie sie wusste, sondern auch eine allgemeine „No-go-Area‟. Trotzdem war es die einzige Option, die sie hatten, um ihren Verfolgern zu entkommen.
Eine halbe Stunde später vermeldete eine Anzeige im Cockpit die nächste Hiobsbotschaft: „Batteriestand kritisch. Landung und Aufladung erforderlich.‟ Animus sah seine Begleiterin fragend an. Luscinia stellte lapidar fest: „Wir müssen bald landen.‟ Der Jüngling hielt sich an seinem Sitz fest. Keine 30 Sekunden später setzte die Pilotin zur Landung an. Sie befanden sich über einem alten Platz, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Zwischen den Betonplatten wuchs Unkraut, das teilweise sogar die bebaute Decke aufgesprengt hatte. Links von ihnen ragte ein rostiger Schornstein empor, rechts strebte ein nicht weniger hohes Gebäude zum grauen Himmel, das wohl mal eine Fabrik gewesen war. Doch bereits die verrottete Fassade ließ erkennen, dass hier schon seit geraumer Zeit niemand mehr etwas produzierte.
Die beiden Insassen der Gondel stiegen aus. Der Jüngling sah sich um: „Keine einladende Gegend.“ Seine Begleiterin entgegnete: „Dafür haben wir hier keine ungebetenen Zeugen.“ Animus hob ein kleines Gerät vor die Augen, das er in dem Fluggefährt gefunden hatte. Es handelte sich um eine Art Fernglas und sah aus wie ein mobiles Kom-Gerät. „Bist du sicher, dass wir hier allein sind? Sieht nämlich nicht so aus.“ Er reichte ihr den Zoombilderzeuger. Als die Pilotin hindurchschaute, schluckte sie. „Oh!“ Eine ganze Meute von nicht sehr vertrauenserweckenden Personen liefen auf sie zu. Geschätzte 25 bis 30 Personen umfasste diese Gang. „Die sehen mir nach marodierenden Scorteus aus. Die stammen von einem Planeten aus einem System am Rande der Großen Allianz. Die Heimatwelt der Scorteus hat seine Umlaufbahn um einen Zwergstern und ist deshalb mit einer dicken Eisschicht überzogen. Scorteus erkannt man unschwer an der ledrigen Haut.‟ Animus staunte, was Luscinia alles wusste.
Bis auf einen Lendenschurz und eine Art Schärpe trugen die meisten der Angreifer nur plumpe Stiefel. Noch war der Mob laut Gerät 306 Meter entfernt. Doch die Angabe änderte sich beängstigend schnell. Er fragte sie: „Haben wir Waffen an Bord?“ Sie sah ihn skeptisch an: „In einer Gondel für Touris? Wohl kaum! Aber die Scorteus haben bekanntlich grüne Laserpistolen.“ Animus wollte wissen: „Kriegst du den Vogel noch mal in die Luft?“ Luscinia hob eine Augenbraue: „Ernsthaft? Wir sind mit dem allerletzten Quentchen Strom gelandet. Da tut sich gar nichts mehr.“ Das hieße, dass sich nicht mal mehr die Außenluke wieder schließen ließ. Aber in der Gondel wären sie eh nicht sicher gewesen.
Die Pilotin zeigte auf das Fabrikgebäude. „Einzige Option: Wir rennen da rein.“ - Das Duo nahm die Beine in die Hand und eilte zur Frontseite des riesigen Baus. Ein drei Meter hohes und ebenso breites Stahltor war verschlossen. Fünf Meter weiter bot noch eine Tür in Normgröße einen Eingang. Sie war aus massivem Eisen. Wenn sie auch verriegelt war... Animus ruckelte mit aller Kraft. Das verrostete Türblatt klebte förmlich an den Zargen, und die Scharniere sahen verzogen aus. Luscinia scannte die Umgebung: „Noch 211 Meter.“ Animus brüllte vor Anstrengung und riss an dem runden Türknauf. Endlich öfnete sich der Eingang laut quietschend einen größeren Spalt. Mehr aber auch nicht. Er versuchte sich durchzuquetschen. Luscinia drückte, dann gelang es. Er flutschte in die Halle. Die Pilotin kam problemloser durch den Spalt. „Es gibt kein Schloss und keinen Riegel.“ Die Feststellung ließ sie beide einen kalten Schauder über den Rücken laufen. Die junge Frau entschied: „Vorwärts. Vielleicht können wir uns irgendwo verbarrikadieren.“
Sie rannten durch die Halle, in der Schutt und Schrott umherlag. Elektronische Bauteile und Drähte wurden zu Stolperfallen. Die Flüchtenden eilten zu einer Metalltreppe mit Lochblechen als Stufen. Sie führte offentsichtlich in ein höheres Stockwerk über der Halle. Zwölf Stufen in die eine Richtung, dann wieder zwölf in die andere. Wieder und wieder, bis sie insgesamt 72 Stufen erklommen hatten. Schon standen sie vor der nächsten Tür. Sie wirkte nicht so alt, eventuell lag es am Material. Luscinia tippte auf eine Aluminiumlegierung. Sie war durch ein Drehrad zu öffnen. Hektisch machten sie sie auf und schlüpften hindurch. Wieder gab es von innen keine Möglichkeit, sie zu verriegeln.
Das Duo befand sich nun in einem langen Korridor, an dessen Decke lange Neonröhren hingen, die jedoch defekt waren und nur summten statt zu leuchten. Der dunkle lange Gang zeigte am Ende Tageslicht. Darauf rannten sie zu. - Der Mob war bereits in das Fabrikgebäude eingedrungen und lärmte unten in der Halle umher. Metallisches Krachen und laute Rufe waren zu vernehmen. Am Ende des Flures war nur ein großes Fenster. Aber links und rechts gab es Aufzugtüren. Ob der Lift noch funktionsfährig war?, fragten sie sich bang und drückten die Taste.
Es dauerte nervenzerreißende 17 Sekunden, bis sich endlich die Tür öffnete. Sie sprangen in die Kabine. Luscinia drückte auf den obersten Knopf. Noch bevor die ersten Gestalten im Flur erschienen, schloss sich die Aufzugstür. Die Kabine setzte sich in Bewegung. Die Deckenleuchte flackerte unruhig. Die Wände waren mit Graffiti verschmiert. Auf dem Boden lagen leere Verpackungen unbekannten Ursprungs. Das laute Surren des Motors verhieß nichts Gutes. Die gesamte Kabine begann zu vibrieren. Abrupt blieb sie stehen. Das Surren war verstummt. Animus seufzte. „Murphys Gesetz. Wir stecken fest zwischen zwei Stockwerken.‟
Luscinia drückte auf den Knöpfen umher, aber nichts tat sich. Wenigstens flackerte die Deckenleuchte weiterhin. Die Pilotin suchte nach einem Notausstieg, fand aber nichts. Der Jüngling flüchtete sich in Galgenhumor: „Wenigstens können sie uns nicht töten, wenn wir hier in der Kabine verhungern.‟ Luscinia sah ihn ernst an. „Nimm mich auf deine Schultern. Dann kann ich die Decke nach einer Öffnung abtasten.‟ Sie kletterte auf ihren Begleiter und balancierte sich aus. Anschließend suchte sie genauestens die Deckplatten ab. Es handelte sich um rhombusförmige Stücke aus grauem Polyvenylchlorid mit einer Seitenlänge von 40 Zentimetern. Alle saßen fest... bis auf eine.
Optisch hatte sie keinen Unterschied feststellen können, aber als von unten gegen die Raute drückte, gab sie sofort nach. Luscinia schob sie auf das Dach der Kabine. Dann sprang sie geschickt hoch und drückte sich am Rand noch höher, so dass sie auf der Kabine landete. Im Aufzugsschacht hörte sie die Scorteus dumpf krakeelen. Sie waren wohl schon in dem oberen Flur. Glücklicherweise war die Aufzugstür geschlossen, so dass die Pilotin nicht gesehen werden konnte. Vor ihr führte ein dickes Stahlseil nach oben. Die meisten Lifte funktionierten entweder hydraulisch oder auf elektromagnetische Weise. Ein Rollenantrieb war eine obsolete Technik, die innerhalb der Großen Allianz nicht mehr üblich war.
In diesem Fall erleichterte das gespannte Seil den Modus Operandi, denn Luscinia würde an ihm hochklettern, sobald sich die Horde der Scorteus dort entfernt haben würde. Bangend schaute Animus zu dem Kabinenloch in der Decke. Seine Begleiterin war verschwunden. Er hörte nur metallisches Klingen und Scheppern, Rasseln und Hämmern. Alleine konnte er auf keinen Fall bis an den Rand der Decke springen, um sich hochzuziehen, obwohl er eine ähnliche Übung mal im Rahmen seiner Pugnatorausbildung gemacht hatte.
Die Pilotin erschien in dem Loch: „Ich brauche zwei lange Stoffstücke. Am besten ziehst du deine Hose aus und reißt sie in zwei Teile. Damit kann ich mir zwei Schlaufen knüpfen die ich zum Klettern benötige.‟ Der Jüngling starrte sie an. War ihr damit ernst? Seine Hose sollte draufgehen? Aber offenbar war es kein Scherz, und es gab auch keine Alternative. Also zog Animus sein Beinkleid aus und stand in Slip und Oberteil unsicher in der Kabine. „Und jetzt?‟ Luscinia wies ihn an, das Textil hochzuwerfen. Oben schnappte sie die Hose und begann damit, sie an einer scharfen Kante des Daches zu reiben, bis der Stoff schließlich nachgab. Mit den zwei Teilen band sie sich die Kletterschlaufen. So sollte es gut möglich sein, das Seil zu besteigen.
Inzwischen waren die Laute durch die Scorteus verstummt. Waren sie weitergezogen, oder lagen sie auf der Lauer? Die junge Frau hätte gern die erste Tür aufgestemmt, die sie erreichte, aber dort warteten im Zweifelsfall die Feinde; also kletterte sie mühsam weiter bis zu einem höheren Stockwerk. Animus hörte sie leise stöhnen und ächzen. Die Schlaufen machten schabende Töne, die im Schacht unheimlich klangen. Wenn ihre Kräfte sie verlassen würden, so sorgte sich der Zurückgebliebene, fiele sie in die Tiefe auf das Kabinendach.
In der Zwischenzeit waren die Scorteus bis auf das Flachdach des Gebäudes vorgedrungen und hatten festgestellt, dass ihre zwei Opfer verschwunden waren. Der Anführer winkte einen von ihnen herbei.. „Gib mir die Drohne!‟ Der Mann reichte ihm ein kleines Fluggerät mit Kamera und einen Sensorhandschuh, mit dem der Flieger bedient wurde. Auf einem kleinen Empfangsdisplay sah er die Bilder, die die Kamera in der Luft machte. Mit einer lässigen Handbewegung schickte er die Drohne los. Irgendwo mussten die beiden Flüchtlinge doch stecken!
Audaxa lag auf einem weißen Gelbett in ihrer Suite und trug eine Immersionsmaske, die sie in eine virtuelle Realität eintauchen ließ. Das Programm führte sie durch magische Welten und fantasievolle Region mit Kreaturen, die sich eine Kreativschmiede ausgedacht hatte. Entspannende Musik untermalte ihre Reise. Das Gelbett war mit der Software gekoppelt und lieferte synchrone Vibrationen und Verformungen. - Doch all die angenehme Ablenkung ließ sie nicht den Misserfolg ihrer Veteranas vergessen. In ihr stieg Wut auf. Sie warf die Maske weg und stand vom Bett auf. Sie aktivierte eine Kom-Verbindung zur Leiterin des Veterana-Teams, um einen aktuellen Rapport einzufordern.
Die Frau berichtete, dass ihre Scanner die Koordinaten der Gondel gefunden hatten. „Die Zielpersonen sind zu Fuß geflüchtet. Sie müssen im näheren Umfeld sein. Sie haben keine Chance zu entkommen.‟ Das beruhigte die Praefecta ein wenig. Die Festnahme stand kurz bevor. Die Veteranas waren in der Umgebung ausgeschwärmt, einige hatten das alte Fabrikgebäude erreicht und sahen den geöffneten Nebeneingang. Die Scorteus hatten das Shuttle der Veteranas frühzeitig auf ihrem Radar erkannt und sich hinter einer angrenzenden Fabrikruine versteckt.
Der Anführer beobachtete die Frauen durch ein Digitalfernrohr. „Wer sind die? Sind die hinter uns oder diesem Pärchen her?‟ Die Gruppe bestand ausschließlich aus Frauen und ging wie eine taktische Militäreinheit vor. Auch ihre Bewegungen passten so gar nicht zu zivilen Damen. Sie formierten sich am Eingang zum Gebäude und drangen auf ein Handzeichen der Leiterin ein. Der Scorteus murmelte: „Hier ist irgendeine geheime Militäroperation im Gange. Und ich glaube, wir sollten uns verpissen.‟ Einige der Männer grummelten unzufrieden. Immerhin hatten sie sich von den Touristen eine schöne Beute erhofft - vielleicht sogar Lösegeld.
Ein bärtiger Scorteus in einer verlotterten Pelzweste und mit Augenklappe schimpfte: „Seit zwei Monaten haben wir keinen größeren Fang mehr gemacht. Die Männer werden unruhig, Boss!‟ Der Anführer kam auf ihn zu und starrte ihm ins Auge: „Wagst du es, meine Autorität in Frage zu stellen?‟ Der Andere wusste, was das bedeutete. Ein Ehrenduell. Der Verlierer würde aus der Gemeinschaft ausgestoßen. Der Bärtige brummte: „Ich fordere dich heraus!‟ Der Anführer starrte seinen Nebenbuhler an und nickte dann entschlossen. Unter Scorteus gab es nur eine Möglichkeit, die Ehre wieder herzustellen: das Kettenduell.
Der Herausforderer zog seine Pelzweste aus und entblößte einen muskulösen und stark behaarten Oberkörper mit zahlreichen Narben. Auch der Gangleiter zog seine lederne Schärpe ab. Auch er war muskelbepackt. Die lederne Haut der Scorteus war gräulich mit einem Grünstich. In den Brustwarzen der Männer hingen Kupferringe, wie es bei dieser Spezies üblich war. Sie streckten ihre Arme nach vorne und ballten ihre Fäuste, schlugen sie zusammen und unterstrichen damit ihren Willen, das Kettenduell zu absolvieren.
Die anderen Männer bildeten einen großen Kreis um die Kontrahenten und begannen mit einem langsamen, rhythmischen Klatschen. Dann kam einer von ihnen mit der zwei Meter langen Ehrenkette herbei. Er führte sie durch die großen Kupferringenpiercings der Duellanten. Der Anführer grollte durch zusammengebissene Zähne; der Opponent verzog sein Gesicht zu einem raubtierhaften Zähnefletschen. Dann sprach der Helfer die traditionellen Worte: „Bono animo es!‟ Auf ein scharfes Pfeifen signalisierte der Scorteus, dass das Duell begann.
Die beiden Konkurrenten bewegten sich nun rückwärts und zogen den Gegner an der Kette zu sich. Wer den Rivalen drei Meter von seinem Platz bewegt hatte, war Sieger der Auseinandersetzung und neuer/alter Rädelsführer. Die Zuschauer blieben stumm, durften aber mit ihren rauen Händen die Männer durch Klatschen anfeuern. Die Haut um die Brustwarzen zog sich in die Länge, dehnte sich enorm, doch keinem gelang ein klarer Vorteil. Die lederne Haut der Scorteus war weniger schmerzempfindlich als bei anderen Humanoiden, aber trotzdem sah man den Männern die Qualen an, die sie sich bereiteten, als sie sich rückwärts bewegten und sich mit ihrem Körpergewicht nach hinten lehnten, um den Widersacher mitzuziehen.
Dann fiel plötzlich der Herausforderer auf die Knie, und der alte Anführer lehnte sich nach hinten, hielt die Fäuste geballt in die Luft und stöhnte laut auf. Der andere Scorteus ächzte und japste, fiel auf alle Viere und brüllte, krabbelte gezwungenermaßen beinahe einen Meter vorwärts, bevor er wieder wankend auf die Beine kam. Doch der Anführer sah seine Chance gekommen und nutzte den Schwung und konnte einen weiteren Meter gutmachen. Kurz darauf war es geschehen: Der alte Bandenboss zog seinen Herausforderer über die Drei-Meter-Linie.
Der Provokateur brüllte frustriert auf, aber er konnte den Ausgang des Duells nicht mehr ändern. Er hatte verloren. Einer der Männer löste die Kette und verbeugte sich vor dem Sieger, um den Ausgang des Ehrenduells formal festzustellen. Der Verlierer ließ den Kopf hängen. Er wusste, was das bedeutete. Zwei Männer traten hervor und zogen den Scorteus aus, rasierten ihn mit langen, großen Rasiermessern von Kopf bis Fuß. Kein Haar durfte an dem Ausgestoßenen verbleiben, so wollte es die Tradition. Zuerst fiel der Bart, dann das Haupthaar, dann rasierten sie ihm die Achseln, die Brust, den Bauch, den Rücken, sogar die Arme und Beine und zuletzt das Schamhaar - für einen Scorteus eine schier unerträgliche Demütigung.
Anschließend zog der Exilant sich an, musste aber seine Waffen abgeben. Er würde niemals wieder ungestraft seinen Heimatplaneten betreten oder seiner Bande über den Weg laufen dürfen. Mit einer kargen Tagesration machte er sich auf den Weg in sein neues Leben.
Die Veteranas hatten die Scorteusbande längst gescannt und lokalisiert, kümmerten sich aber nicht um die Marodeure. Sie konzentrierten sich auf Animus und Luscinia. Sie drangen in die Halle ein, nachdem ein Thermografiebild zwei Personen im Innern des Gebäudes identifiziert hatte. Die übrigen ausgeschwärmten Veteranas kamen dazu und folgten dem restlichen Team in die Fabrik. Sie luden ihre Betäubungsstäbe durch und stiegen im Laufschritt die Metalltreppe hinauf in die höheren Stockwerke.
Laut Thermografiebild hatten sich die Zielpersonen getrennt. Umso besser, dachte die Leiterin des Trupps. Leider konnten sie nicht erkennen, welches Individuum nun welches war. Sie näherten sich zunächst dem Korridor mit er Aufzugstür im zweiten Stock direkt über der Halle. Mit einer Laserpistole schnitten sie sich durch die Verriegelung und öffneten mechanisch die Türen. Die Kabine des Liftes hing zwischen zwei höheren Stockwerken fest. Der Boden war bequem zu erreichen. Zwei Veteranas zielten mit ihren Lasern auf die Metallplatte, um ein rechteckiges Stück herauszutrennen.
Als plötzlich Funken in die Kabine sprühten, zog sich Animus in eine Ecke zurück. Jetzt hatten die Scorteus sie doch noch erwischt, mutmaßte er. Als die Bodenplatte mehr und mehr dem Laser verfiel, runzelte Animus die Stirn. Roter Laser! Die Scorteus nutzten das grüne Lichtspektrum für ihre Laserwaffen, wie Luscinia erzählt hatte. - Die Veteranas der Regina!, schrie es ihn an. - Er nahm alle Kraft zusammen und versuchte die Kabinendecke zu erreichen, sich hochzuziehen. Aber der Aufzug war einfach zu hoch. Mit seinen Sprüngen beschleunigte er sogar noch, dass die Bodenplatte wegbog, die nun nur noch an einer Seite hing.
Animus atmete tief durch. Er musste aus dieser Kabine raus, oder er würde als Deserteur auf Regina in der Strafkolonie Disciplina enden. Der Pugnator erinnerte sich an seine Ausbildung, konzentrierte sich, überlegte sich die richtige Sprung- und Klettertechnik und setzte zu seinem definitiven Versuch an... und erreichte die Kante fast auf Ellenbogenhöhe, klammerte sich fest und wollte sich hochziehen, da spürte er bereits fremde Hände an seinen Stiefeln. Finger in einem Kampfhandschuh reckten sich immer höher und fassten seinen Slip.
Doch Animus hievte sich hoch und zog die Beine an. Er knallte den Deckel zu und sah zu seiner Freude, dass ein Riegel vorhanden war, den er vorschob, um die Luke von außen zu sichern. Erst jetzt bemerkte er, dass die Veterana ihm den Slip zerfetzt vom Leib gerissen hatte. Aber Hauptsache war erst mal, dass er ihnen entkommen war. Zumindest für den Augenblick. Er starrte nach oben und sah Luscinia mehrere Meter höher keuchend vor einer Tür hängen. Von unten waren Krach und Poltern zu vernehmen. Und dann schon wieder das schneidende Geräusch eines Lasers. In diesem Augenblick entstand über ihm ein Lichtschlitz.
Die Pilotin hatte die Tür geöffnet, nur einen Spalt, aber der wurde immer breiter, bis sie sich durchquetschen konnte. Sie warf ihm die beiden Hosenschlaufen nach unten. Sie drängte ihn: „Komm hoch! Beeil dich!‟ Animus legte sich die Kletterhilfen hektisch um. Was glaubt sie denn, was er tat?, fragte er sich. Gelangweilt meditieren? Alles ganz in Ruhe und mit Gemütlichkeit? - Erste Funken waren an der Kabinentür zu sehen, die in die dunkle Umgebung sprühten.
Weniger geschickt als seine Vorgängerin, aber zumindest ebenso erfolgreich erreichte der Jüngling die Tür. Doch der Spalt war immer noch nicht breit genug für ihn. Mit vereinten Kräften wollten sie die Hälften weiter auseinanderschieben, aber keinen Millimeter ließ sich das Metall mehr bewegen. Animus steckte einen Oberschenkel hindurch. Auch eine Schulter und ein Arm passten. Mehr aber auch nicht. Unter ihm brannten sich die Laser durch das Metall. Er sah eine Veterana, die sich auf das Kabinendach hochwuchtete und mit einem Betäubungsstrahl auf Animus zielte. Jetzt war alles aus! Kommentare willkommen!
Viele Grüße von prallbeutel
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Gummimike |
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RE: Regina
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Datum:12.03.17 02:18 IP: gespeichert
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Haben die Nanobots Luscinia gemeldet das im Gehirn von Animus Geheiminformationen stecken? Denn ich kann mir nicht Vorstellen das eine Einfache Pilotin von etwas weiß was unter strengster Geheimhaltung steht.
Tja sieht schlecht aus für die beiden und Luscinias Traum vom Schnellen Geld ist wohl Ausgeträumt. Die kleine Zwischenepisode mit den Sorteus war recht Amüsant.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 13.03.17 um 17:47 geändert Don´t Dream it! BE IT!!!
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RE: Regina
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Datum:13.03.17 11:29 IP: gespeichert
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Was muss man eigentlich einnehmen, um auf diese seltsamen Namen zu kommen?
Was rauchst du?
Darum beneide ich dich mit deiner Namensvielfalt. Mit fällt das nicht ein. Auf Wiederlesen
Detlev
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prallbeutel |
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RE: Regina
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Datum:15.04.17 20:01 IP: gespeichert
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~ XLIII ~
Timiditas glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen: Die Audiutrix entließ ihn aus seiner Trainertätigkeit mit Gravis. Er sollte sich ab sofort darum bemühen, die Quantität seines Saftes zu maximieren. Je mehr Volumen er erntete, desto eher würde die Audaxa mit ihm zufrieden sein. Der Munus fragte irritiert, wer denn nun Gravis trainieren würde; doch darauf gab man ihm keine Antwort.
Stattdessen fixierte die Uniformierte einen perfiden, digital gesteuerten Ballstretcher um die gewaltigen Munushoden. Das Nanomaterial, aus dem er bestand, dehnte sich der Längsachse nach aus. Ein integrierter Sensor maß die Saftmenge, die der Munus ernetete. Je weniger Milliliter aus dem Phallus flossen, desto länger wurde der Ballstretcher. So war auch sofort optisch zu erkennen, ob sich der Munus um einen angemessenen Ertrag bemühte oder nicht.
Inzwischen hatte Timiditas schon einige große Reagenzgläser gefüllt und bewahrte sie in einem Kühlmodul auf. Trotzdem dehnte der Nano-Stretcher seine Bälle empfindlich. Er würde heute noch mindestens einen Melkvorgang durchführen müssen. - Und kurz darauf kam die nächste Hiobsbotschaft: Seine Herrin Audaxa war bereits wieder auf dem Heimweg und würde bald in ihrem Habitat auf Fortuna eintreffen. Gerüchten der Rusticusse zufolge, war die Praefecta von Imperatorin Regina persönlich zurückgerufen worden, da sich eine militärische Auseinandersetzung mit der Allianz anbahnte.
Diplomatische Gespräche waren offenbar in einem Fiasko geendet. Nun saß Timiditas doppelt in der Bredouille. Zum einen womöglich demnächst in einem Kriegsgebiet, zum anderen musste er in Akkordarbeit seinen Ertrag steigern, um auch nur ansatzweise die vorgegebene Minimalmenge zu erreichen - de facto nicht zu schaffen. Trotzdem ging er so engagiert zu Sache, wie es ihm möglich war.
Die letzten Stunden, bevor Audaxa eintraf, legte der Munus sich ins Zeug und onanierte drei Mal hintereinander. Längst war sein Lustfleisch rot und fühlte sich wund an, aber er musste noch eine weitere Portion abliefern. Leider kam jedes Mal weniger aus seinen dicken Hoden heraus. Minutiös achtete er darauf, jeden Tropfen aufzufangen.
Während Timiditas sich um seine Ernte sorgte, hatte die Imperatorin Regina ganz andere Probleme. In der Hauptstadt von Regina herrschte außergewöhnliche Betriebsamkeit. Zwischen den Diplomaten hatte es schon längere Zeit gekriselt, aber nun waren sämtliche kontroverse Gespräche abgebrochen worden. Sanktionen waren verhängt worden, und die Allianz hatte offen damit gedroht, Regina bei Nichteinhaltung von intergalaktischen Raumgesetzen und der Charta der Vereinten Allianz notfalls zu restrukturieren.
Die Planetenvereinigung weigerte sich, die Sklavengeschäfte der Regina zu akzeptieren und hatte oft genug darauf hingewiesen, das solche Gesetzesübertretungen im Raum der Allianz nicht geduldet würden. Augusta Regina dagegen hatte argumentiert, dass die Allianz lediglich einen Vorwand suchte, die ehemalige Kolonie zu usurpieren. Diese immensen Drohungen und Vorhaltungen hatten alle Kontakte durchschnitten. Der Dissens war einfach zu beachtlich. Es herrschte Eiszeit. Ja, die Allianz hatte Regina sogar ein Ultimatum gestellt, sich vertraglich mit Strafzahlungen zu binden und Kontrolleure auf den Planeten zu lassen, die sich ein Bild von der Pugnator-Armee und ihren interstellaren Waffen machen sollten.
Das hatte Regina brüskiert abgelehnt. Stattdessen hatte sie sämtliche Praefectas um sich versammelt, um einen Kriesenstab zu bilden und die Verteidigung ihrer Welt vorzubereiten. Lediglich Praefecta Audaxa war noch nicht eingetroffen. Die Imperatorin war sowieso schon ungehalten, da der flüchtige Desserteur mit den Geheiminformationen nicht gefangen worden war, und nun ließ Audaxa auch noch auf sich warten! Das würde sie ihr Amt kosten! - Noch wurde sie benötigt. Noch.
Majestät Regina tobte in ihrem Palast. Wie konnte es die Vereinigte Allianz wagen, sich in innerpolitische Themen einzumischen?! Allerdings musste sie zugeben, dass sie es mit dem überregionalen Handel von Munuswesen zu weit getrieben hatte. Ihre Beraterinnen hatten ihr ausdrücklich davon abgeraten, aber sie hatte partout nicht auf sie gehört. Seit Jahrhunderten gab es die feministische Kultur der Regina. Sie hatte sich frei entwickelt. Die Vereinte Allianz sah es anders. Nach ihrer Definition waren die Gründersiedler Mitglieder der Vereinigung gewesen, doch der abgelegene Planet hatte sich autark entwickelt und den Kontakt abgebrochen.
Das Experiment der Gründerväter war fehlgeschlagen. Keine gleichberechtigte Gesellschaft hatte sich entwickelt. Es war ein Matriarchat mit perversen Zügen entstanden. Alle Männer wurden im volljährigen Alter von einem Tribuna-Ausschuss zu Pugnatoren ernannt: stolzen Soldaten der Armee. Doch das war nicht die ganze Wahrheit. Die große Mehrheit war für die Arbeiter, die Rusticusse, sowie bizarre Munuswesen vorgesehen, die der Lustbefriedigung der feinen Damen dienten. Des Weiteren hatten moderne Spionagesysteme der Allianz festgestellt, dass Regina die männlichen Adligen in einer Art Kälteschlaf lagerte. Die verbotene Kryptobiose ließ die Gehirne der Betroffenen bei vollem Bewusstsein, während der Körper quasi abgekapselt war.
Auch das Umerziehungslager Disciplina war teilweise gescannt worden. Für den politischen Führungsrat der Allianz war klar: Das Enfant terrible namens Regina musste ausgemerzt werden. Schlachtkreuzer und Schiffe aller Klassen formierten sich bereits am äußeren Rand der Allianz für einen Vorstoß ins Sol-System der Regina. Es herrschte Alarmstufe Gelb. Nun fehlte lediglich der Angriffsbefehl des Oberkommandos.
Praefecta Audaxa war gerade noch rechtzeitig von Litus Mundus gestartet. Unter ihr waren die gewaltigen Kuppeln der Habitate zügig klein und kleiner geworden. Minuten später waren sie mit dem Schiff im Orbit gewesen und hatten die Hauptantriebe gezündet. Nur Stunden später waren erste Allianzschiffe gelandet. Der ankommende Admiral verhängte eine Ausgehsperre und erklärte den Planeten zur temporären militärischen Basis der Allianz. Notgesetze würden inkrafttreten. Bald würden weitere Formationen im Orbit um den Himmelskörper parken. Als Phalanx sollten sie in Kürze Richtung Regina-System aufbrechen.
Fluchtartig verließen 90 Prozent der Touristen Litus Mundus und kehrten auf ihre Heimatwelten zurück. Weitstreckenscanner der Regina konnten entsprechende Bewegungen im Raum erkennen. Die Imperatorin wollte von ihren Beraterinnen wissen, ob ihre Verteidigung einem Angriff der Allianz gewachsen wäre. Die Frauen drucksten herum. Niemand wollte diejenige sein, die ihrer Majestät beichten musste, dass ihre Armee hoffnungslos unterlegen wäre.
Die Vereinigte Allianz verfügte über eine Gesamtbevölkerungszahl von 128 Milliarden Humanoiden. - Mit rund 85 Millionen erwachsenen Bewohnern auf dem gesamten Planeten samt Mond und Habitaten auf Asteroiden, war Regina eher bevölkerungsarm. Es gab etwa eine Million Frauen, die in irgendeiner Funktion bei der Armee arbeiteten, sowie rund zehn Millionen Pugnatoren. Die weitere Bevölkerung teilte sich in circa 20 Millionen Rusticusse un 20 Millionen Munuswesen, die durch das Auswahlverfahren des Tribuna-Ausschusses durch Genmodifikation in ihr neues Leben geführt wurden. Nanoroboter schrieben dazu den Gencode der Humanoiden entsprechend um. Ungefähr zwei Millionen Frauen gehörten dem Adel an (die zum Teil sehr entfernt verwandt von Augusta Regina waren); 32 Millionen Frauen lebten auf dem Heimatplaneten entweder als Familienleiterin, als Bürgerin mit einem der zahlreichen Berufe oder im Dienst der Monarchie.
Regina saß auf einem pompösen Thronsessel, an dem ein runder Tisch mit einem Durchmesser von zehn Metern stand. In dessen Mitte bewegten sich diverse, halbtransparente Hologramme: dreidimensionale Gebilde sowie Sternentafeln und diverse Auflistungen. An insgesamt weiteren zwölf Stühlen saßen die obersten Praefectas und Praetorias des Reiches. Nur ein Stuhl war noch leer: Audaxas. - Als sie endlich in den Beratungssaal hetzte und sich für die Verspätung entschuldigte, würdigte Regina sie anfangs keines Blickes.
Eine andere Praefecta verlas gerade die Forderungen der Vereinigten Allianz: Neben dem Sklavenmarkt für Rusticusse und Munuswesen waren ihnen auch die Ejakulatbank sowie die Stasisexistenz männlicher Thronfolger ein Dorn im Auge. Die Imperatorin wütete. „Unsere gesamte Kultur geht den Bach runter, wenn wir alle diese unverschämten Forderungen erfüllen!‟ Ihr kam ein Geistesblitz. „Wir sollten einige Munuswesen befragen und die Videodateien an den Aggressor schicken. Das könnte sie überzeugen, dass es den Munus gut geht. Sie wollen dienen. Das ist ihr einziges Metier. Sie lieben es!‟ Einige Praefectas verzogen das Gesicht. Natürlich waren die Munus zufrieden - allerdings nur wegen der Gehirnwäsche, die sie zu willenlosen Geschöpfen gemacht hatte. Jede Dame am Regierungstisch bezweifelte, dass die Allianz von solchen Videoaussagen überzeugt werden könnte.
Und das war nur ein Punkt von vielen: Umerziehungslager, fehlende Bürgerrechte, fehlende Gleichberechtigung, Leibeigenschaft, absolutistische Monarchie... Geheime Forschungen der Arkanas waren noch nicht einmal inbegriffen und hoffentlich unbekannt beim Feind. Offiziell intervenierte die Vereinigte Allianz wegen humanistischer Missstände; doch lag eine weitere Triebfeder dem Feldzug zugrunde: Reginas reiche Dilithiumvorkommen. - Die Regentin entschied, die wertvollen Minen zu tarnen und Dilithiumvorräte in tiefen Gruben zu vergraben. Ihre Stimme hallte durch den Saal: „In puncto Sanktionen werden sie nichts erreichen. Daher wird eine Offensive wahrscheinlich sein, wenn wir den Forderungen nicht nachgeben.‟ Die Praefectas erhielten den Befehl, alle Kasernen und Pugnator-Einheiten in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Die Praetorias setzten die anderen Armee-Einheiten in Bewegung. Zackig salutierend machten sich die Uniformierten Führerinnen mit wehendem Umhang auf den Weg zu ihren Divisionen. Manche von ihnen hatten kein gutes Gefühl dabei. Wäre nicht ein gewisses Nachgeben opportun gewesen? Aber Augusta Regina wollte bedingunglos ihre Macht durchsetzen. Keine Zusagen dem Feind! Das ganze Theater war für sie eine völkerwidrige Einmischung in innerpolitische Angelegenheiten von Regina.
Timiditas war derweil eifrig damit beschäftigt, seine Ejakulatmenge zu optimieren, um seiner Herrin zu gefallen. Es fehlte noch eine große Menge der begehrten Flüssigkeit. Glücklicherweise war Audaxa zunächst auf den Heimatplaneten gerufen worden. So blieben ihm ein oder zwei Tage mehr Zeit. Seine großen Hoden schmerzten schon. Wenigstens blieb die Größe des Nanostreckers konstant, da er regelmäßig abgesahnt hatte. Ausnahmsweise quälten die großen Bälle ihn nicht wegen eines Überdrucks, sondern weil er sie immer wieder bis auf den letzten Tropfen molk. Auch sein Phallus brannte und schmerzte von dem Übergebrauch. Und der Behälter wollte einfach nicht voll werden! Laut Anzeige fehlten noch 13 Prozent.
Mit der „Handmaschine‟ ging es einfach nicht mehr. Ob er mal die elektrische Stimulation probieren sollte? Er hatte so ein Gerät in Audaxas Räumen gesehen. Alte Erinnerungen kamen bei ihm auf: Im Melkstall III, wo er mit Subtilis täglich ebenfalls Höchstmengen abliefern musste. Dort hatte er gar keinen Einfluss darauf gehabt, denn der Melkvorgang lief durch Indagatrixfrauen, die den Strom ein- und ausschalteten. Er hatte sich so machtlos gefühlt! Und jetzt sollte er freiwillig sein malträtiertes Stück elektifizieren? Aber eine andere Option blieb ihm nicht. Eine schlecht gelaunte Audaxa wollte er nicht erleben. Und dieses Mal dosierte er ja den Strom selbst.
So machte sich der Munus auf die Suche nach dem Impulsgeber. Er durfte sich frei ihm Habitat bewegen, aber trotzdem schauten einige Audiutrixfrauen ihn misstrauisch an, als er in die Privaträume der Praefecta ging. In einem der Schlafgemächer fand er das Elektrostimulationsgerät mit den entsprechenden Elektroden. Er nahm es mit in sein Quartier, zog seinen Suit aus und legte die zwei Silberschlaufen um seinen Phallus und schaltete die Powerbox an. Nachdem er die effizienteste Frequenz eingegeben hatte, drehte er langsam mit wischenden Bewegungen auf dem Touchpad die Intensität hoch.
Ein Kribbeln durchzog seinen erigierten Penis, das mehr und mehr zu beißenden Ameisen wurde. Timiditas war hin- und hergerissen. Seine Gefühle schwankten zwischen höchster Erregung in leidenschaftlicher Lust sowie verkrampfter Schmerzen und überlasteter Überstimulation. Doch je länger der Strom floss, desto geiler und wohliger wurde das Gefühl. Der Munus stöhnte und musste nicht mehr dagegen ankämpfe, das Gerät abzuschalten, sondern im Gegenteil: Er drehte die Intensität in ungeahnte Höhen und jagte seine Lust in ein bereitstehendes Reagenzglas.
Ein wenig enttäuscht sah er auf das bescheidene Ergebnis: Die Quantität schien von Mal zu Mal zu schwinden. Da musste er wohl einen weiteren Durchgang durchführen, obwohl seine Lust augenblicklich im Keller war. - So langsam wünschte er sich, Audaxa hätte seinen Securitychip nie deaktiviert. Oder war die Keuschhaltung noch schlimmer? Er konnte es in diesem Moment nicht sagen. All seine Gedanken zielten auf die Einhaltung von Audaxas Vorgabe. Heute würde er noch drei weitere Melkvorgänge schaffen müssen; morgen waren es mindestens sieben Ernten. Dann könnte der Behälter voll sein - wenn seine Quantität nicht weiter schrumpfte. Die bereits gefüllten Reagenzgläser hatte er in einen riesigen Glaskolben zusammengeschüttet.
Abends in seinem Bett lag er noch eine Weile wach und grübelte. Wie war er in diese Misere geraten? Ursprung war das Versagen von Gravis beim Training. Der Muskelfreak war schuld daran, dass er nun gemolken wurde wie ein Hochleistungsmunus. Das würde er seinem ehemaligen Kameraden heimzahlen! Timiditas fragte sich, ob seine Herrin den Securitychip auch zukünftig deaktiviert ließ. Oder würde er erneut in Keuschheit leben müssen? Der Munus war verwirrt. Er machte sich egoistische Gedanken. Dabei sollte doch all sein Wirken und Sein auf seine Besitzerin abgestimmt sein. Warum spürte er ein so unnatürliches Verlangen nach eigenen latenten Wünschen? War er krank?
Er fühlte sich paralysiert, handlungsunfähig. Ein lädierter Munus würde womöglich verkauft. Und dann? Wer würde ihn erwerben? Oder würde er einfach ausgemustert? Was geschah eigentlich mit einem unnützen Munus? Er wollte es sich lieber nicht ausmalen! Sein Existenzsinn bestand aus dem erotischen Repertoire, das er durch die Verwandlung erhalten hatte. Ob als Haremsmunus oder Spielzeug einer Edeldame auf Reisen - ein Munus sorgte bei seiner Herrin für orgiastisches Vergnügen. Ansonsten... war er wertlos.
Als Audaxa den Thronsaal verlassen hatte, um in den Raumkreuzer zu steigen und Befehle zur Bewaffnung zu geben, atmete sie erleichtert aus. Die Regentin hatte sie nicht mehr auf ihre erfolglose Fahndung nach dem Desserteur angesprochen. Der akute militärische Konflikt war ja aktuell auch wichtiger. Vielleicht würde bis nach der Auseinandersetzung mit der Vereinten Allianz Gras darüber gewachsen sein, hoffte sie.
Was wohl ihr neues Sextoy machte? Waren seine Muskeln noch mehr gewachsen? Sie hatte noch keine Fotos von dem mutierten Gravis gesehen. Sie wollte sich die Überraschung nicht verderben lassen. - Und dieser neue Munus würde hoffentlich die angewiesene Ejakulatmenge ernten. Die hohe Qualität ließ sich gut veräußern. Somit hatte sich die Anschaffung des Wesens schon amortisiert. Sie konnte kaum die Rückkehr nach Fortuna erwarten. Doch zunächst musste sie den Kreuzer gefechtsbereit machen und in der Kaserne auf Fortuna weitere Befehle aushändigen.
Als bereits der Countdown für das Starttriebwerk begonnen hatte, brach die Pilotin ab und vermeldete eine Videobotschaft aus dem Palast mit höchster Prioriät. Audaxa sollte das Schiff unmittelbar verlassen und einer Eskorte Audiutrix-Offizierinnen folgen. Die Vize-Praefecta sollte augenblicklich den Raumkreuzer nach Fortuna überführen und Audaxas Aufgaben übernehmen. Was hatte das zu bedeuten? Mit mulmigem Gefühl verließ sie das Schiff und wurde sogleich von vier Uniformierten in Empfang genommen, die sie zu einem kleinen Shuttle brachten.
Audaxa hatte gedacht, zurück in den Palast geführt zu werden, aber das Shuttle flog mit Höchstgeschwindigkeit zu einem militärischen Fluggelände außerhalb der Hauptstadt. Dort musste sie umsteigen in ein schnelleres Fluggerät der Centaura-Klasse. Die Praefecta öffnete den obersten Knopf ihrer Uniform, da sie das Gefühl hatte, nicht genug Luft zu bekommen. Es konnte nur die Aufregung sein. Sie schwitzte stark trotz der Klimaanlage an Bord. Sie war bis auf die vier Audiutrix-Offizierinnen die einzige Person in dem Raum, in dem insgesamt 64 Sitzplätze für Pugnatoren vorhanden waren. Auf der Brücke würden sich vielleicht neben der Pilotin noch weitere Personen befinden, aber das konnte sie nicht wissen.
Sie wusste im Grunde gar nichts. Wohin ging die Reise? Warum wurde sie weggebracht? Und wer würde ihr weitere Infomationen oder Anweisungen übermitteln? Audaxa hatte keinerlei Orientierung. Keine navigatorische Anzeige war in Sichtweite. Selbst die Bullaugen waren transluzent, so dass sie nichts von der Landschaft erkennen konnte. Sie wusste, dass die Metalloxidmoleküle im Glas absichtlich so eingestellt waren. Sie sollte nichts sehen. Sie sollte nicht wissen, wo sie sich befand. Ihr begleitendes Quartett anzusprechen, das hatte sie gar nicht erst versucht. Sie wusste, dass die Damen kein Wort sagen würden. Sie gehörten einer Spezialeinheit an, so dass sie nicht ihrem Befehl unterstanden.
Sporadisch erklang ein akustisches Signal an einem Pager einer der Audiutrix, die dann den Raum verließ und wenig später wieder erschien. Dies wiederholte sich zwei oder drei Mal. Stoisch schwiegen die Frauen und schauten nur geradeaus. Audaxa hatte langsam die Vermutung, dass es sich um Androiden handeln könnte. Vielleicht war sie die einzige humanoide Lebensform an Bord. Hatte Regina sie ins Exil geschickt? Als Strafe für ihr Versagen?
Nach einiger Zeit wurde ihr eine Erfrischung gereicht. Kurz darauf fühlte sie sich müde und erschöpft. War in dem Getränk ein Sedativum gewesen? Sie wollte von ihrem Platz aufstehen und endlich auf die Brücke gehen, um weitere Informationen zu verlangen, aber sie war kaum in der Lage, ihre Extremitäten zu spüren, geschweige denn zu bewegen. Ihre Gliedmaßen wirkten schlaff und leblos. Sie hatte kaum noch Gewalt über ihren Körper. Sie merkte noch, wie eine Audiutrix ihr einen Kreuzgurt vor der Brust fixierte, damit sie nicht aus dem Sitz rutschte. Danach wurden ihre Augenlider schwer und schwerer.
Als sie aufwachte, benötigte sie einige Sekunden, bis sie sich erinnerte, dass sie in einem Großshuttle in eine andere Region auf Regina geflogen worden war. Aber wohin genau? Und wo war sie nun? Offenbar nicht mehr an Bord. Jetzt befand sie sich in einem kahlen, kubusförmigen Raum und lag auf dem Boden. Die weiße Oberfläche von Boden und Wänden war gummiert. Sie wollte aufstehen und bemerkte erschrocken, dass sie in einer Zwangsjacke steckte. Des Weiteren trug sie gar nichts! Nur ein breiter Schrittgurt presste sich vor ihre Scham. Sie kämpfte sich auf zwei Beine und sah sich um. Der Raum hatte kein Fenster, nur eine verspiegelte Fläche, zwei Meter breit und ein Meter hoch. Vermutlich wurde sie von dort beobachtet. Audaxa schnaufte und spürte ihren rasenden Puls. Wer wagte es, sie so zu behandeln? Wo war sie? Was sollte mit ihr geschehen? Ein Ausgang aus dem Raum war nicht zu sehen.
Timiditas bekam Besuch in seinem Quartier, als er gerade ein weiteres Mal sein Ejakulat ernetete. Eine Audiutrix stand vor ihm, breitbeinig und mit den Händen hinter dem Rücken. Sie betrachtete den Munus hochnäsig und schmunzelte. „Du kannst dir Zeit lassen. Deine Herrin kommt vorläufig nicht nach Hause.‟ Timiditas seufzte froh. Es fehlte nicht mehr viel, um das Soll zu erfüllen. Nun war er optimistisch, einer Strafe zu entgehen. Und als weitere gute Botschaft sagte die Uniformierte: „Komm näher! Ich entferne den Nanostretcher.‟
Sie plauderte aus dem Nähkästchen: „Auf Regina gilt der Ausnahmezustand. Auch für Fortuna und alle Asteroiden des Reichs ist er ausgeweitet. Wir erwarten eine Eskalation mit der Vereinten Allianz.‟ Nonchalant setzte sie hinzu: „Unsere Armee wird die Aggressoren schnell wieder verjagen!‟ Daraufhin ließ sie den Munus allein. Er zog sich seinen Suit an und überlegte, was das alles zu bedeuten hatte.
Als Timiditas durch den Plantagengarten des Habitats marschierte, hörte er lautes Klatschen wie von Peitschen. Wurde dort ein Rusticus gezüchtigt? Der Munus näherte sich dem Geschehen und sah gleich drei Rusticusse an Schandpfählen stehen, während die zwei anderen Rusticusse der Audaxa sowie der zweite Munus die Peitschen schwingen mussten. Die Hiebe trafen hauptsächlich das Gesäß der bis auf ihre Castitasschellen nackten Delinquenten und hatten das Sitzfleisch bereits grausam verziert.
Timiditas sprach eine Audiutrix leise an, die die Bestrafung überwachte. Die Frau machte zunächst einen Gesichtsausdruck, als wolle sie ihn wegscheuchen, aber dann besann sie sich: „Diese dämlichen Arbeitersklaven wollten ein Shuttle entführen und flüchten. Sie wollten den Ausnahmezustand ausnutzen. Aber sie sind nicht weit gekommen. Sowieso eine äußerst dumme Idee! Wohin wollten sie mit dem Shuttle fliehen? Die Reichweite führt bestenfalls zu Asteroiden oder Regina. Wo wollten sie da untertauchen? So ein Blödsinn! Eigentlich müssten sie wegen ihrer Dummheit eine weitere Strafe erhalten... Und ich weiß auch schon was...‟
Sie winkte Timiditas näher. „Du wirst dieses verräterische Trio mit deinem Phallus verwöhnen! Gleich nach der Züchtigung.‟ Der Munus betrachtete die malträtierten Hinterbacken. Sicherlich hätten sie bald die Schläge überstanden. Viel mehr könnten sie nicht ertragen, ohne das Bewusstsein zu verlieren. Zwei der drei Rusticusse hingen eh schon kraftlos in ihrer Fesselung und wimmerten vor sich hin. Der Zaungast schluckte hart. Was für ein grausames Vorgehen! Vielleicht war es wirklich Zeit, die feministische Kultur der Unterdrückung abzulegen.
Im nächsten Moment erschrak er über sich selbst. Was hatte er da gedacht?! Er sollte sich schämen! Er war ein Munus und damit ausschließlich dazu da, um seiner Herrin Vergnügen zu bereiten. Er durfte die Gesetze der Regina doch nicht anzweifeln! - Hinter ihm erscholl die scharfe Stimme der Audiutrix: „Schlagt härter zu! Sonst wechseln wir die Positionen! Das ist meine einzige Warnung!‟ Timiditas beobachtete, wie die drei Gezüchtigten schließlich von den anderen Rusticussen weggetragen wurden. Die Frau führte den kleinen Trupp an. Sie leitete ihn in eine Kammer mit einem Strafbock, der perfekt dazu geeignet war, das Hinterteil des Fixierten für eine andere Person zugänglich zu machen.
Der Munus fragte, warum nicht sein Kamerad die „Beglückung‟ übernehmen könne, denn Timiditas hatte sein Pulver großteils verschossen. Aber vor allem taten ihm die drei Rusticusse leid. Die Audiutrix blitzte ihn an. „Du machst es! Dein Securitychip ist deaktiviert. Schon vergessen?‟ Der Munus nickte. Er war froh, dass wenigstens Gravis nicht dabei war. Vermutlich sollte das neue Sextoy der Praefecta nicht beschädigt werden...
Die Uniformierte zeigte auf den Vorbereiteten: „Na, los! Ich will, dass du dein Monster komplett in ihm versenkst! Und ein bisschen Leidenschaft dabei! Sonst bist du der Nächste!‟ Bis zuletzt hatte Timiditas gehofft, dass er seinen moderaten Zweitpenis verwenden durfte, aber natürlich sollte er seine Ramme nutzen. Er fragte nach Gleitmittel. Die Audiutrix lachte schallend. „Fang endlich an, oder willst du auch am Schandpfahl enden?‟ Verängstigt schüttelte er den Kopf und zog seinen Suit aus. Die Audiutrix starrte ihn lüsternd an. Oder freute sie sich nur auf die Rusticusbehandlung?
Sie blieb offenbar als Zeugin anwesend. Also stellte sich der Munus hinter das Gesäß des Delinquenten. Die Beine waren schön gespreizt und somit nicht im Weg. Fahrig wischte er sich schnell mit der Hand durchs Gesicht. Dabei leckte er sie unauffällig so feucht wie möglich ab und strich sich damit über seinen Phallus. Der Rusticus konnte sich nicht artikulieren. In seinem Mund steckte ein perfider Knebel aus Nanomaterial, der sich genau der Form der Mundhöhle anpasste. Vorsichtig drückte Timiditas seine Eichel gegen den Hintereingang. Seine harte Erektion war fast automatisch erschienen.
Er wusste, dass ein Rusticus in der Regel kaum in der Lage war, ein Munusgenital aufzunehmen. Und doch forderte zum Beispiel ein Initiationsritus für Reginas Harem dies von den Custos - der einzige Sex, den diese Leibwächter jemals haben würden. Und nach den Schmerzen war es vielen vermutlich auch ganz recht so. Langsam verstärkte er den Druck. Der Gefangene bäumte sich bereits auf. Timiditas zischte leise: „Entspann dich! Bleib ganz entspannt!‟ Das war in der Aufregung sicherlich leichter gesagt als getan. Und trotzdem würde der Monsterphallus die Grenzen der Belastbarkeit ausloten.
Die Audiutrix wurde ungeduldig. Sie näherte sich dem Munus und peitschte ihm mit ihrer kurzen Gerte über das Gesäß. „Wird´s bald?! Da warten noch zwei andere Sünder.‟ Als Timiditas langsam aber kontinuierlich seinen Phallus versenkte wie ein gewaltiger Erdbohrer in einer Dilithium-Mine, brüllte der Rusticus dumpf in seinen Knebel und bäumte sich auf. Die Frau kicherte. „Es gefällt ihm! Ich weiß, dass es ihm gefällt.‟ Timiditas zog sich langsam zurück und stieß erneut vor. Wieder und wieder. Ihm tat der Rusticus so leid, aber was sollte er tun? Er wusste, dass Rusticusse hart im Nehmen waren, so dass er ihn nicht verletzen würde. Aber die Qualen waren unvorstellbar.
Gravis hatte früher davon erzählt. Und als Custos war sein Hintereingang etwas weniger eng als bei einem normalen Rusticus. Timiditas ging in einen gleichmäßigen Rhythmus über und spürte, wie er sich einem Höhepunkt näherte. Näherte. Weiter näherte. Und... - Als er den Fixierten vollpumpte und regelrecht überflutete, zog er sich zurück. Wie als Entschuldigung streichelte er kurz den Po des Delinquenten, der zum Teil von der sprudelnden Lust besudelt war. Schon rief die Audiutrix: „Sehr gut. In fünf Minuten geht es weiter.‟ Sie lutschte schmatzend auf einem synthetischen Bonbon, um sich den Moment noch weiter zu versüßen.
Timiditas atmete tief durch. Je öfter er kam, desto länger würde er benötigen. Also würde es auch mehr Schmerzen für den Betroffenen bedeuten. Breitbeinig wackelte der Rusticus aus dem Raum, gehalten zwischen zwei anderen Rusticussen. Für den Bestraften stand nun seine Schicht im Plantagengarten an. Wann und ob er wieder Kleidung erhielt, das stand in den Sternen. - Der zweite Rusticus wurde hereingebracht und fixiert. Ängstlich schaute er mit aufgerissenen Augen zwischen der Audiutrix und dem Munus und seinem kolossalen Phallus hin und her. Bei Timiditas tropfte es noch, und ein langer Faden der Lust zog sich zäh bis auf den Boden. Der Munus hoffte, dass es nun wenigstns etwas besser flutschen würde... Wenn man bei einem Eicheldurchmesser von über sechs Zentimetern noch von flutschen sprechen konnte! Kommentare willkommen!
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