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surfi
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  Sprache Datum:03.03.05 16:23 IP: gespeichert Moderator melden


Gebetsmühle des Tages
 
Ulla Schmidt
 
Die deutsche Sprache erweist sich als wahre Schatzkammer, wenn es um Adjektive zur Unterfütterung von Sprechblasen geht ...

(Diese Nachricht wurde am 03.03.05 um 16:23 von surfi geändert.)
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Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
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  Re: Sprache Datum:03.03.05 16:45 IP: gespeichert Moderator melden


das stimmt die deutsche sprache ist so vielfältig und ihr autoren könnt da aus dem vollen schöpfen.




dominante grüße von
Herrin Nadine

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surfi
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 16:32 IP: gespeichert Moderator melden


Mark Twain: Die schreckliche deutsche Sprache

"Ganz bestimmt gibt es keine Sprache, die so ungeordnet und unsystematisch ist [...] Es gibt mehr Ausnahmen von der Regel als Beispiele für sie.
Im Deutschen fangen alle Substantive mit einem Großbuchstaben an. Das ist nun mal eine gute Idee, und eine gute Idee fällt in dieser Sprache notwendigerweise wegen ihrer Seltenheit auf.
[...]
Meine Studien haben mich davon überzeugt, daß ein begabter Mensch Englisch in dreißig Stunden lernen kann, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren. [...] Wenn die deutsche Sprache so bleiben sollte, wie sie ist, müsste man sie sanft und ehrerbietig bei den toten Sprachen ablegen, denn nur die Toten haben Zeit, sie zu lernen."

(Werke, Bd.5, Berlin 1963)    


Mark Twain schrieb diese vernichtende Kritik über die deutsche Sprache im 19. Jahrhundert. Ob die Großschreibung der Substantive so eine gute Idee ist, darf nach der Rechtschreibreform erst recht bezweifelt werden, hat sie doch dazu beigetragen, dass noch mehr Wörter groß geschrieben werden sollen! Deutsch ist übrigens die einzige Sprache mit lateinischer Schrift in der Welt, die die Großschreibung der Substantive kennt. Ach ja, in Dänemark kannte man das auch, bis 1936. Dann wurde aus dänischer Sicht dieser uralte Zopf abgeschnitten. Seitdem sind wir einsame Spitze in der Welt!

(Diese Nachricht wurde am 04.03.05 um 16:32 von surfi geändert.)
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Why-Not Volljährigkeit geprüft
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 18:09 IP: gespeichert Moderator melden


Daß ein Amerikaner theoretisch in 30 Stunden englisch lernen könnte, kann ich mir schon vorstellen. Wobei viele Engländer bezweifeln dürften, daß die meisten Amerikaner es jemals in ihrem Leben erlernen werden.

Zugegeben, der Einstieg ins Englische ist schon deutlich einfacher als der ins Deutsche. Allerdings wird man bei einer Unterhaltung mit gebildeten Engländern oder Amerikanern (ja, die gibt es auch) rasch an die Grenzen des schnell gelernten Schulenglischs kommen. Ich bezweifle, daß man bei gleichen Voraussetzungen viel schneller das Sprachniveau eines englischen als das eines deutschen Bildungsbürgers erreichen würde.

So richtig schwer soll es allerdings im Japanischen sein. Mir hat mal jemand erklärt, der sich die Mühe gemacht hatte, japanisch zu lernen, daß es mehrere "Sprachschichten" mit unterschiedlichem Vokabular und wohl auch unterschiedlicher Grammatik für die Angehörigen diverser gesellschaftlicher Schichten gäbe.

Wenn wir mal "Ey krass Alder ..." weglassen, dürfte die deutsche Sprache, wenn sie denn erst einmal korrekt beherrscht wird, annähernd klassenlos sein.

Why-Not

Stilfehler korrigiert
(Diese Nachricht wurde am 04.03.05 um 18:09 von Why-Not geändert.)
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surfi
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 18:40 IP: gespeichert Moderator melden


Im Fernsehfilm "Shogun" (Wiederholung) lehrt die Dolmetscherin den Navigator, dass sogar der ganze Sinn von Sätzen sich ändert, je nachdem die Betonung sich ändert.
Übrigens: alle japanischen Wörter bestehen aus Silben mit je zwei Lauten (Konsonant+Vokal). Es gibt dabei keine Hauptbetonung. Beispiel: Fast alle sprechen "Hiroshima" mit Betonung auf der zweiten Silbe mit kurzem, offenem "o". Richtig wäre, die Silben gleichmäßig lang auszusprechen: Hi-ro-shi-ma.

Zitat
Ich bezweifle, daß man bei gleichen Voraussetzungen viel schneller das Sprachniveau eines englischen als das eines deutschen Bildungsbürgers erreichen würde.

Du zweifelst zu Recht! Der englische Wortschatz ist fast viermal größer als der deutsche. Das vergisst man leicht oder ist in Deutschland gar nicht bekannt.

Dass das Hochdeutsche eine annähernd "klassenlose" Sprache sei, lese ich hier zum ersten Mal. Aber kann es sein, dass Du, Why-Not, diese Aussage relativ meinst im Vergleich zum Beispiel zu Englisch oder Französisch?

(Diese Nachricht wurde am 04.03.05 um 18:40 von surfi geändert.)
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xrated Volljährigkeit geprüft
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 18:53 IP: gespeichert Moderator melden


Am Besten gefallen mir die Sprechblasen von Herrin Nadine - kaum zu toppen ... Zur Rechtschreibung und Grammatik schreib ich lieber nix, siehe meine SIG. Für mich ist eher sinniger Inhalt=Content entscheidend.

Xrated
Aller Anfang ist schwer * Und wer Rechtschreib- und Grammatikfehler von mir findet darf sie entweder überlesen oder für sich behalten, da bin ich grosszügig
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Why-Not Volljährigkeit geprüft
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 20:18 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Dass das Hochdeutsche eine annähernd \"klassenlose\" Sprache sei, lese ich hier zum ersten Mal. Aber kann es sein, dass Du, Why-Not, diese Aussage relativ meinst im Vergleich zum Beispiel zu Englisch oder Französisch?

Einerseits letzteres. Andererseits gibt man sich bei Vermeidung randgruppen- oder szenespezifischer Vokabeln (z. B. Fäkalsprache) auch mit relativ einfach strukturierten Sätzen nicht als Angehöriger einer - wie auch immer definierten - Unterschicht zu erkennen. Es gibt nur eine Grammatik. Komplizierte Schachtelsätze entlarven eher als Wichtigtuer, denn als besonders gebildeten Zeitgenossen. Und meine, manchmal etwas gestelzte oder altertümliche Wortwahl dürfte auch eher als "schrullige Eigenheit" und nicht als sozial notwendig bei gesellschaftlichen Kontakten verstanden werden. (Zumal ich dies überwiegend schriftlich auslebe.)

Seit vielen Jahren ist auch das "Wie" nach dem Komperativ erlaubt. ("Der ist ja größer wie ich." bzw. hessisch "als wie ich") Und die korrekte Verwendung des Konjunktivs wird eher als hochgestochen empfunden. Hinzu kommt, daß in unserer arbeitsteiligen Zeit von niemandem mehr erwartet wird, alle Spezialformen der Sprache (beamtendeutsch, juristendeutsch, techniker-deutsch, mediziner-deutsch, computer-deutsch, automechaniker-deutsch, investmentbanker-deutsch, touristik-deutsch, ...) oder gar szenespezifische Formen zu beherrschen.

Why-Not

PS: xrated: Ich denke, wir wissen inzwischen alle, was Du von Nadine hältst. Es ist wirklich nicht nötig, es dauernd zu wiederholen.
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 20:28 IP: gespeichert Moderator melden


Meine Beobachtung ist, dass

- die Beherrschung des Konjunktivs, speziell des Konjunktivs I, im Verfall begriffen ist,

- sich zunehmend Fehler bei der Bildung des Genitivs einschleichen und

- die sog. N-Deklination vefällt. Selbst Nachrichtensprecher formulieren: "Er sprach mit dem Präsident." *schauder*

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  Re: Sprache Datum:04.03.05 20:29 IP: gespeichert Moderator melden


so weit ich informiert bin, ist hochdeutsch ein dialekt wie das schwäbische, bayerische, usw.
das deutsch wo jeder versteht ist das schriftdeutsch.




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  Re: Sprache Datum:04.03.05 20:46 IP: gespeichert Moderator melden


Moin moin

@bluevelvet
Bei der N-Deklination habe ich ehrlich gesagt ein paar Sekunden gebraucht, damit mir das fehlende "en" auffiel.

@Herrin_Nadine
Vielleicht bin ich ja heute ein wenig begriffsstutzig, aber wo liegt bitte der Unterschied zwischen "Schriftdeutsch" und "Hochdeutsch". Es ist aus meiner Sicht identisch und enthält im Unterschied zu den Dialekten keine regional gefärbten Ausdrücke bzw. Aussprachen.

oxymoron
Dreiviertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen (Theodor Fontane)
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 20:54 IP: gespeichert Moderator melden


Leider nicht, Nadine. Ich erlaube mir mal, aus einem Lexikon der Sprachwissenschaft zu zitieren:


Hochdeutsch

(1) Im sprachsoziologischen Sinne die (überregional gültige, normierte, kodifizierte) Hochsprache im Unterschied zur regional gefärbten Umangssprache bzw. zum kleinräumig gebundenen Dialekt.

(2) Im sprachgeographischen Sinne die Gesamtheit aller Dialekte, die von der Zweiten ("Althochdeutschen") Lautverschiebung erfasst wurden im Gegensatz zu den niederdeutschen. Dialekten [...], die diese Lautverschiebung nicht mitgemacht haben. Die Grenze zwischen den hochdeutschen und den niederdeutschen Dialekten verläuft [...] entlang der sogenannten
"maken/machen-Linie" ("Benrather Linie": Benrath-Olpe-Duderstadt). [...]

Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. - Stuttgart: Kröner, 2002, S. 281

Bluevelvet

(Diese Nachricht wurde am 04.03.05 um 20:54 von bluevelvet geändert.)
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 21:11 IP: gespeichert Moderator melden


@oxymoron

hochdeutsch ist ein dialekt aus dem hohen norden, mit dem friesischen und plattdeutschen vergleichbar.

schriftdeutsch ist so wie man ohne einflüsse von dialekten schreibt und spricht

so ist es mir bekannt.




(Diese Nachricht wurde am 04.03.05 um 21:11 von Herrin_nadine geändert.)


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  Re: Sprache Datum:04.03.05 21:17 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

hochdeutsch ist ein dialekt aus dem hohen norden,



Hi Nadine,

verzeih, dass ich mir anmaße, einmal an Oxymorons Stelle zu antworten. Es ist genau umgekehrt: Das "Hochdeutsche" in einem sprachgeographischen Sinne wird im Süden, das "Niederdeutsche" im Norden gesprochen.

Lieben Gruß
Bluevelvet



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  Re: Sprache Datum:04.03.05 21:57 IP: gespeichert Moderator melden


ja es könnte auch sein, daß ich es vom hohen norden ableite. ein sprachlexikon habe ich noch nicht bemüht.
ich lasse mich gerne eines besseren belehren.




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  Re: Sprache Datum:04.03.05 22:08 IP: gespeichert Moderator melden


Nadine, verwechselst du es vielleicht mit Plattdeutsch?
Hoch- und Schriftdeutsch entsprechen sich ziemlich.
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surfi
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 22:09 IP: gespeichert Moderator melden


Moin, moin bluevelvet

Zitat
Im sprachgeographischen Sinne die Gesamtheit aller Dialekte, die von der Zweiten (\"Althochdeutschen\") Lautverschiebung erfasst wurden im Gegensatz zu den niederdeutschen. Dialekten [...], die diese Lautverschiebung nicht mitgemacht haben. Die Grenze zwischen den hochdeutschen und den niederdeutschen Dialekten verläuft [...] entlang der sogenannten
\"maken/machen-Linie\" (\"Benrather Linie\": Benrath-Olpe-Duderstadt). [...]

Dat glöv ick nit, dat geiht hie ja ab, mann, oh mann. Ick snack un küer, weil ick man in Westfaolen leiv, un ick weit ok, dat de brüeder Grimm de tweide lutverschievung an den bukstoaben p - t - k festmaokt hebbt.

surpi (op plattdütsch)
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  Re: Sprache Datum:04.03.05 22:14 IP: gespeichert Moderator melden


@surfi

bitte mal ins schriftdeutsche übersetzen.

danke




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  Re: Sprache Datum:05.03.05 06:18 IP: gespeichert Moderator melden


Das Niederdeutsche i s t das Plattdeutsche.

@ söhfi
Ich wusste gar nicht, dass du in Westfalen lebst ...

Bluevelvet


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surfi
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  Re: Sprache Datum:05.03.05 15:13 IP: gespeichert Moderator melden


@ Why-Not
Zitat
Und die korrekte Verwendung des Konjunktivs wird eher als hochgestochen empfunden.


Stimmt! besonders bei Formen, die absolut veraltet klingen, zum Beispiel: "Wenn der Bäcker doch nur größere Brötchen büke!" Oder: "Wenn er doch nur einen besseren Stil im Umgang miteinander pflöge!"
Aber es wäre verkehrt, ins andere Extrem zu fallen und ständig die Umschreibung mit "würde" zu wählen. Mein Deutschlehrer, OStR Cuno selig, pflegte mit Wonne zu sagen: "Du Lorbaß, Deutsch ist eine würde-lose Sprache!"

In diesem Sinne wünscht Dir
ein "würde-loser" surfi ein schönes Wochenende.
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surfi
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  Re: Sprache Datum:05.03.05 15:21 IP: gespeichert Moderator melden


@ Blue-velvet

Jau, ick leiv in Westfaolen, bi Unna, aver nur, dao min fru hier to huus is. Ich sülv bin ut dem Oldenboarger Münsterland, wat ja ook tom Bistum Münster geiht, katholsch meen ick.

surpi/söhfi
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