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manni |
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Sklavenhalter
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Re: Das Traumschiff
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Datum:01.08.03 18:07 IP: gespeichert
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Hallo Seamaster, ... ich möchte mich jetzt auch mal zu Wort melden, einfach nur Klasse! Bitte weiter so!
-------------------------------------------------------------------------------- Gruß Manni
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Re: Das Traumschiff
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Datum:01.08.03 20:26 IP: gespeichert
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Hi schmidtchen und manni,
vielen Dank auch an euch, besonders für das Lob der Gefühlswelt!
Ich bin heute auch wieder ein ganzes Stück weitergekommen und gönne mir jetzt erst mal eine kleine Ruhepause, aber die nächste Woche habe ich schon so gut wie im Kasten...!
@schmidtchen Obwohl es mich ja in den Fingern juckt - sollten Stephanie und Matthias einfach so leicht zusammen finden...?
Bis Montag, Euer seamaster
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Sklave/KG-Träger
im Carrara Concept Belt ;-)
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Re: Das Traumschiff
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Datum:01.08.03 21:30 IP: gespeichert
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Zitat | Obwohl es mich ja in den Fingern juckt - sollten Stephanie und Matthias einfach so leicht zusammen finden...? |
Ja sie sollten Weitere Komplikationen wären zwar möglich und ich traue Dir auch Spannung für weitere 35 Folgen zu, jedoch der Bezug zum Titel ginge dann wohl rein durch den zeitlichen Abstand zu den Ereignissen verloren. Zur Not leg es als zweite Folge aus Ist ja üblich, einem Bestseller einen weiteren Roman mit gleichen Figuren und zeitlich und inhaltlich anschließender Handlung folgen zu lassen *g*
Beste Grüße und noch viele Musenküsse
slaveDragon
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Story-Writer
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Das Traumschiff 32
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Datum:04.08.03 11:17 IP: gespeichert
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32
Die Zeit in Deutschland war die Hölle gewesen, irgendeiner der „Freiwilligen“ hatte seine Story noch vom Schiff aus an ein Magazin verkauft, weil er sich darüber geärgert hatte, dass sein Anteil vom Erlös geringer sein sollte als unserer. Die Willkommensparty fiel wegen der „Publicity“ auch ins Wasser und wir hatten alle Mühe uns zu verstecken. Zu Behringsdorf hatte ich losen Kontakt, seine Wirtschaftsprüfer kümmerten sich um den Verkauf des Schiffes und betreuten auch einige von uns als Mandanten – Andrea und mich eingeschlossen.
Andrea war ohnehin schon sehr angeschlagen, aber das war dann alles zuviel für sie. In einer Nacht- und Nebelaktion fuhren wir mit dem Zug bis nach Barcelona und nahmen dort eine Fähre zu den Balearen. Niemand hatte uns verfolgt und wir konnten endlich wieder aufatmen. Ich hatte auch gehofft, dass sich unsere Beziehung jetzt schneller erholen würde, aber es gab nur sehr kleine Fortschritte. Andrea konnte die Vergangenheit einfach nicht vergessen und unser Zusammenleben wurde dadurch sehr belastet…
Von Stephanie hatte ich seit unserer letzten Nacht in Buenos Aires nichts mehr gehört. Andrea selbst hatte mich mehrfach gedrängt, mich doch mal nach ihr zu erkundigen. Sie schien es ehrlich zu meinen, auch wenn ich ihre Motivation nicht ganz verstand und so hatte ich schließlich versucht, Stephanie ausfindig zu machen. Über Behringsdorf kam ich dann an die Nummer von Sven, aber sie war nicht bei ihm - er lebte mit seiner „alten“ Freundin zusammen.
Sven hatte Stephanie seit der Rückkehr auch nur noch einmal kurz gesehen und hatte keine Ahnung wo sie jetzt war – im Gegenteil, er wunderte sich, dass sie nicht bei mir war! Nach einigen weiteren erfolglosen Versuchen gab ich die Suche auf und bat Behringsdorf, unsere Nummer an Stephanie zu geben, falls sie sich meldete. Sie war also ebenso wie wir untergetaucht und ich hoffte, bald etwas von ihr zu hören.
Jetzt waren schon einige Monate vergangen, aber das Verhältnis zwischen Andrea und mir verbesserte sich leider nicht weiter. Und je länger dieser Zustand anhielt umso stärker belastete sie diese Situation – so würde es nicht mehr lange weitergehen, das fühlte ich. Sie flog irgendwann spontan zu Cristina nach Madrid, ich war ein paar Tage ganz allein und hatte viel Zeit zum Nachdenken. Als dann ihr Anruf kam wusste ich es sofort – sie würde nie mehr zurückkommen…!
Die Wochen vergingen und ich war einsamer, als ich es auf dem Schiff gewesen war. Aber mit der Zeit ließ der Schmerz nach und ich bereitete mich darauf vor, wieder nach Deutschland zurück zu gehen und mich dem Leben zu stellen. Andrea hatte sich nicht mehr bei mir gemeldet, aber von Ramirez wusste ich, dass es ihr gut ging. An meinem letzten Morgen in Formentera saß ich mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse und wartete auf den Sonnenaufgang. Die Spedition hatte am Nachmittag zuvor alles verladen, was ich mitnehmen wollte, aber viele Möbel ließ ich im Haus zurück. Da klingelte das Telefon…
„Matthias…?“ Der Klang ihrer Stimme traf mich wie ein heißer Strahl.
„Stephanie…! Wo bist du…? Ich hatte versucht dich zu finden…“ Ich platzte fast vor Aufregung.
„In Mallorca… Ich war die ganze Zeit hier – als Stephanie „Hoffmann“… Und du bist in der Nähe, ich kann es an der Vorwahl erkennen… Wie geht es euch – Dir und Andrea…?“ Ich hörte deutlich ihren schnellen Atem.
„Es hat sich alles etwas anders entwickelt – wir haben uns freundschaftlich getrennt…“ Ich wollte Andrea nicht allein die Schuld dafür geben.
„Oh… Das hätte ich nicht gedacht… Und - bist du mit jemand anderem zusammen…?“ Die Antwort hatte sie ziemlich überrascht und ihre Gegenfrage hatte sie dann mit zitternder Stimme nachgeschoben.
„Nein, ich bin ganz allein… Und du…?“
„Ja, ich auch… Mit Sven und mir das konnte nichts mehr werden…“ Ich sagte ihr nicht, dass ich schon mit ihm gesprochen hatte.
„Matthias, ich habe dich angerufen weil ich irgendwie gehofft hatte, dass du mir vielleicht helfen könntest… Aber so ist es noch besser… Kannst du bitte so schnell wie möglich vorbeikommen…? Aber erschrick jetzt bitte nicht – ich bin im „Hospital General“ in Palma…“ Mein Herz stand fast still, was war mit ihr passiert…? Ich stellte aber keine Fragen mehr und raste sofort los, um die nächste Fähre nach Ibiza zu erwischen!
Mit dem Flieger dauerte es nur noch weitere 40 Minuten und so stand ich schon um 11h am Empfang des Krankenhauses. Auch hier war Stephanie als „Sra. Hoffmann“ angemeldet und kaum hatte man mir die Zimmernummer genannt, flog ich auch schon die Treppen hinauf. Im Flur bemerkte ich es dann schnell – das war die Entbindungsstation…! Stephanie war nicht mehr in ihrem Zimmer, man hatte sie schon in den Kreissaal gebracht. Nach einer kurzen Diskussion mit der Stationsschwester ließ man mich dann doch zu ihr, nachdem ich mich desinfiziert und einen sauberen Kittel angezogen hatte.
Ich öffnete vorsichtig die schwere Schiebetür und Stephanie sah mich sofort, sie hatte wahrscheinlich die ganze Zeit zur Tür geschaut… „Matthias, endlich bist du da – ich kann nicht mehr länger warten…!“ Ich nahm ihre Hand und küsste sie und Stephanie versuchte trotz der gerade wieder einsetzenden Wehe zu lächeln. Ich setzte mich auf den freien Hocker am Kopfende und sah beeindruckt auf die vielen Monitore, und lauschte dem schnellen Piepton...
Stephanie schaute mich jetzt tief mit ihren unglaublich blauen Augen an. „Es ist unser Baby…!“ Ich nickte lächelnd und drückte ihre feuchte kleine Hand. Natürlich, noch auf dem Schiff hatten die Ärzte die Spiralen entfernt… Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass dies mein Kind war. Jetzt schien es ernst zu werden, der Arzt und die Hebamme wurden etwas hektischer. „Empuja“ brüllte er Stephanie jetzt fast an und sie begann zu pressen. Ich stand Stephanie bei, so gut es ging, aber ich konnte nicht „dort“ hin schauen. Fast wäre ich selbst noch vom Stuhl gekippt, aber dann war es plötzlich geschafft und ich hörte ein kräftiges Schreien.
„Es un niño“ – „Es ist ein Junge!“, sagte der Arzt und nur kurze Zeit später legte ihn die Hebamme dürftig gesäubert auf Stephanies Brust. Er kam mir so winzig vor, aber es war alles in Ordnung. Von den Arbeiten nach der eigentlichen Geburt bekam ich fast nichts mit, so fasziniert war ich von dem Baby. Ich durfte es in Stephanies Zimmer tragen, während sie mit dem Bett dort hin gefahren wurde. Völlig erschöpft war sie bald eingeschlafen und ich saß ganz still mit dem Baby im Arm im Sessel und betrachtete sie.
Als das Baby später kleine knurrende Geräusche machte wachte Stephanie sofort auf. Sie setzte sich etwas gerader hin und machte eine Brust frei. Dann gab ich ihr den Kleinen, sie legte ihn an und er fing sofort an zu nuckeln. Ich war von diesem Bild überwältigt und in diesem Moment wusste ich, dass ich die Beiden nie mehr verlassen würde…
„Woher weißt du bloß wie das geht und woher weiß er es…? Stephanie machte das so souverän, als ob sie niemals etwas Anderes getan hätte.
„Wir hatten beide Zeit uns darauf vorzubereiten – im Gegensatz zu dir…!“ Stephanie zog jetzt wieder allwissend ihre linke Augenbraue hoch. Plötzlich verdunkelte sich ihr Lächeln… „Ich bin sehr froh, dass du gekommen bist. Weißt du, ich hatte lange gezögert… Ich wusste ja nicht… Aber es ist schließlich dein Sohn – ich war mit niemand sonst zusammen...! Sie machte eine kleine Pause und fasste sich dann ein Herz. „Was wirst du jetzt tun…?“
Ihr unsicherer und angsterfüllter Blick tastete mich ab. „Ich möchte aber nicht dass du denkst… Ich meine das ist jetzt keine Verpflichtung für dich nur weil… Wenn du jetzt noch mit Andrea zusammen wärst, dann könnte ich ja auch nicht erwarten…“ Ich war zu ihr rüber gegangen und hatte meinen Finger auf ihren Mund gelegt, so wie sie das auch bei mir getan hatte.
„Es hat nichts mit meinem „Beschützerinstinkt“ zu tun – ich liebe dich ganz einfach so wie du bist… Ohne Baby, mit Baby – ich wünsche mir jetzt nichts mehr, als mit euch zusammen bleiben zu können – für immer…!“ Ihre Anspannung löste sich und sie begann zu weinen. Eine Träne tropfte auf den Jungen, der verdutzt die Augen öffnete, aber dann genüsslich weitersaugte. Wir mussten nun beide lachen und ich tupfte Stephanie und den Kleinen mit einem weichen Papiertuch wieder trocken. „Da könnte man direkt neidisch werden!“, sagte ich mit einem betont lüsternen Blick auf Stephanies volle Brüste.
„Oh - ich hoffe, dass ich dich auch schon bald in diesen Genuss kommen lassen kann…“ Stephanie warf mir einen viel sagenden Blick zu und ließ kurz ihre Zunge über die Lippen gleiten. „Auch wenn das Baby jetzt erst mal im Vordergrund steht – ich werde bestimmt nicht zu den Frauen gehören, die ihre Männer nach der Geburt vernachlässigen…! Und ich brauche jetzt sehr viel Pflege – meine Haut muss täglich massiert und eingerieben werden, damit ich bald wieder so aussehe wie vorher – und wer könnte diesen Job wohl besser machen als du…?“
Stephanie lachte ganz natürlich und ich fühlte mich auf einmal unglaublich gut. Ja, diese Frau hatte keine Berührungsängste mit der Vergangenheit und schaute einfach nach vorn. Einen Moment lang überlegte ich, warum ich mich nicht gleich für sie entschieden hatte, es war doch alles so klar… Aber dann kam ich zu dem Schluss, dass dieser Prozess vor allem für mich sehr wichtig gewesen war, erst jetzt konnte ich wirklich sicher sein! Eine Schwester kam jetzt herein und nahm den Jungen mit nach draußen.
„Wenn du nicht gekommen wärst, dann hätte ich ihn Matthias genannt!“ Stephanie hatte schon wieder etwas Farbe im Gesicht.
„Und jetzt…?“ Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, zu diesem Thema wirklich befragt zu werden.
„Na, ich bleibe dabei, wieso sollte ich mir denn was Neues ausdenken…?“ Sie strahlte über das ganze Gesicht, sie hatte wohl schon darauf gelauert, es mir genau so zu erzählen… „Und wollen wir noch eine Weile hier auf Mallorca bleiben…? Ich habe eine kleine Finca in der Nähe von Arta gemietet…“
„Ja, warum nicht…? Ich werde gleich die Spedition anrufen, sie sollen meinen Kram erst mal einlagern. Und dann überlegen wir uns ganz in Ruhe, wo wir uns „niederlassen“ wollen, aber bis „Matthias junior“ in die Schule kommt, haben wir ja noch etwas Zeit…“ Ich zwinkerte Stephanie zu. Dann beugte ich mich über sie und gab ihr einen langen Kuss. Sie schmeckte so gut, wie ich sie in Erinnerung hatte – wir hatten das Ziel unserer langen Reise erreicht…
ps: Zwischenhappyend wie gewünscht...!
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Gast
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Re: Das Traumschiff
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Datum:04.08.03 11:41 IP: gespeichert
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ach ist das schön.......
mein liebster seamaster, du hast mich zu tränen gerührt. und meine kollegin musste gleich fragen, warum ich denn da sitzte und heule.....
wunderbar, deine geschichten sind einfach wunderbar. mach weiter so mit deinen geschichten. du hast inzwischen so eine grosse fangemeinde, die alle erst einmal schauen, ob du etwas neues geschrieben hast...
ich danke dir dafür
deine träumerin
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Story-Writer
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Re: Das Traumschiff
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Datum:04.08.03 13:20 IP: gespeichert
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Liebste träumerin,
für dieses Kapitel hatte ich ja auch extra für dich alle Romantik-Register gezogen...! Aber ab morgen wird es dann wieder etwas spannender, denn Lara - ähh ich meine natürlich Andrea - hat auch noch ein paar Abenteuer zu bestehen...!
Sonnige Küsschen in den heißen Norden von deinem seamaster
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Einsteiger
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Re: Das Traumschiff
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Datum:04.08.03 15:28 IP: gespeichert
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Hallo, das ist eine absolute Spitzenstory. Ich finde die sollte man verfilmen, vielleicht findet sich ja jemand der entsprechende Connections hat. Thomas
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Re: Das Traumschiff
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Datum:04.08.03 18:49 IP: gespeichert
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Hallo ihr beiden Filmfreunde
Ich habe sogar eine Freundin in der Filmbranche (nein, nicht SO eine Schauspielerin... ) Aber wäre das denn was für SAT1...? Ihr denkt doch sicher eher an Hollywood , oder...? Auf jeden Fall freue ich mich, dass euch die Geschichte so gut gefällt!!! Bis morgen, Euer seamaster
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Billyboy |
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Staff-Member
Wo ist denn das blöde Lichtschwert wieder? Ich verlege das immer und muss dann mit dem Feuerzeug kämpfen!!!
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Re: Das Traumschiff
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Datum:04.08.03 23:24 IP: gespeichert
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Yep, vom (Sea)Master of Desaster zum Master of Romatik oder wie auch immer man das betiteln will ist schon ein großer Srpung. Aber die Story bleibt spannend, soll ja nur ein "Zwischenhappyend" sein. Lass sie nicht wieder ganz in´s bodenlose fallen. *gg* cu Tom Remember yesterday, think about tomorrow but live today!!!
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Story-Writer
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Das Traumschiff 33
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Datum:05.08.03 08:39 IP: gespeichert
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@billyboy Nur noch ein paar kleine Pirouetten...
33
Unsere Zentrale hatten wir in Buenos Aires errichtet, Argentinien erschien uns irgendwie am „sichersten“, außerdem hatte Ramirez hier hervorragende Kontakte. Während Cristina sich hauptsächlich darum kümmerte, ein Netzwerk von Anlaufstellen für betroffene Frauen oder deren Angehörige einzurichten, konzentrierte ich mich auf die Finanzierung. Aber ich erlitt einen Rückschlag nach dem anderen – irgendwie fanden sich keine „Sponsoren“ für unser Projekt. Schließlich hatte Ramirez eine Idee.
„Warum versuchen wir nicht Raoul anzuzapfen…? Ich habe recherchiert, er ist noch am Leben und verfügt über ein gigantisches Vermögen. Der offizielle Weg über die Gerichte ist jetzt nach der Wahl sicher auch möglich, aber ich denke, man sollte sich besser „so“ mit ihm einigen…“ Erpressung…? Ich schüttelte mich schon allein bei dem Gedanken an Raoul, ich wollte nie mehr etwas mit ihm zu tun haben!
„Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mit von diesem Schwein etwas annehme – egal auf welchem Weg…? Jeden Abend vor dem Einschlafen bedaure ich, ihm nicht gleich den Rest gegeben zu haben!“ Ramirez starrte schon wieder auf meinen vor Wut bebenden Busen, aber er hatte mir wohl trotzdem zugehört. Cristina war jetzt interessiert zu uns rüber gekommen und stellte sich neben mich.
„Nur mal angenommen wir würden vielleicht über so eine Lösung nachdenken…“ Cristina machte eine kleine Pause und wartete auf eine eventuelle Reaktion von mir. „…wie würdest du vorgehen…?“ Ich verschränkte die Arme und fixierte nun Ramirez wie eine Schlange das Kaninchen.
„Sag mal Ramirez, es ist sicher weniger anstrengend geradeaus zu blicken anstatt nach oben, aber könntest du mich mal anschauen wenn wir uns unterhalten…?“ Cristina prustete los und Ramirez löste seinen Blick nur unwillig von meinen Brüsten.
„Ja, klar – Entschuldigung, ich war nur so in Gedanken...“ Die Vorstellung, ein Teil SEINER Phantasien zu sein, behagte mir überhaupt nicht, obwohl ich seit meiner Trennung von Matthias durchaus wieder in der Lage war, anerkennende Blicke von Männern zu genießen. Trotzdem würde ich noch eine ganze Weile brauchen, bis ich wieder mit jemandem frei und unbelastet zusammen sein könnte…
„Also, wie gesagt, ich habe mir bereits einen Überblick über sein Vermögen verschafft – finanziell ist das absolut kein Problem für ihn. Wir müssten nur einen seriösen Anwalt in Paraguay für uns gewinnen, der Raoul unsere Forderungen übermittelt. Ich denke dabei auch nicht an etwas Illegales, sondern an einen Vertrag, in dem alle „seine“ Frauen gegen eine entsprechende einmalige Entschädigung auf weitere Ansprüche verzichten. Ich sehe auch nicht, was das mit einem „Geschenk“ zu tun haben soll, es ist das Mindeste was euch für das Erlittene zusteht!“
Ramirez flinke kleine Augen versuchten jetzt abwechselnd, Zustimmung in Cristinas oder meinem Gesicht abzulesen. Cristina machte eine wackelnde Kopfbewegung, die irgendwie nach Ja und Nein gleichzeitig aussah. Ich merkte ihr deutlich an, dass sie etwas sagen wollte, was ihr aber sehr schwer zu fallen schien. Schließlich räusperte sie sich. „Ähm… OK, das ist zumindest eine Idee über die man noch mal nachdenken sollte, oder…?“
Cristina hatte sich mit diesen Worten zu mir gewandt. Ich zögerte noch kurz, aber nickte dann. Der Gedanke an Raoul gefiel mir absolut nicht, aber die Idee als solche war nicht so einfach von der Hand zu weisen. „Da ist noch etwas… Ihr wisst, ich bin als einzige aus Paraguay und hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr in meine alte Heimat. Aber es gibt da vielleicht noch jemanden von früher – er müsste inzwischen Anwalt sein – auf den wir uns einhundertprozentig verlassen könnten, da bin ich absolut sicher! Und obwohl es mich einiges an Überwindung kostet – mit Andreas Zustimmung würde ich es tun…“
Es gefiel mir nicht, dass ich jetzt wieder diejenige sein sollte, von der die Zukunft unseres Projektes abhing. Auf der anderen Seite rechnete ich es Cristina hoch an, dass sie dafür sogar bereit war, ihre Deckung aufzugeben. Nach einem ausführlichen Gespräch zwischen uns dreien wurden wir uns schließlich einig. Ramirez sollte zunächst Informationen über diesen Anwalt einholen – es war wichtig zu wissen, welche Rolle er in den Jahren von Cristinas Abwesenheit gespielt hatte. Und falls er „clean“ sei – soweit das in einem Land wie Paraguay überhaupt möglich war – sollte ein gemeinsames Treffen in Buenos Aires arrangiert werden.
Ramirez kam erfreut aus Asunción zurück. „Der Junge scheint sauber zu sein. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann hat er es geschafft, sich weitestgehend aus der Politik herauszuhalten. Natürlich hat er als Wirtschaftsanwalt bei seinen Klienten auch gut mit kassiert, aber das bewegte sich soweit alles noch im Toleranzbereich. Raoul gehörte allerdings auch dazu…“ Cristina sah mich sehr nachdenklich an.
„Gut, dann ist es wohl an mir, den nächsten Schritt einzuleiten, einverstanden…?“ Ramirez und ich bestätigten nochmals unsere Zustimmung. „Ramirez, gib mir mal die Telefonnummer, bist du sicher, dass sein Anschluss nicht überwacht wird…?“ Ramirez lachte und sagte, dass er das persönlich überprüft habe… „Würdet ihr mich dann mal eine Weile allein lassen, das ist jetzt wirklich nicht einfach für mich…“ Ramirez lud mich spontan auf einen Café ein und wir verließen sofort unser kleines Büro. In der Tür drehte ich mich noch mal um und sah, wie Cristina nachdenklich den Hörer in der Hand schaukelte und das Telefon anstarrte…
Sie hatte ein Treffen für Anfang der kommenden Woche verabredet und holte den Anwalt persönlich vom Flughafen ab. Cristina wollte zunächst allein mit ihm Essen gehen, Ramirez und ich sollten dann erst am Nachmittag dazu kommen. Ich war aus einem unerfindlichen Grund heraus ziemlich aufgeregt, dabei hatte ich doch schon einige Übung in solchen Gesprächen! Nachdem ich mich fünf Mal umgezogen hatte ging ich schließlich in einem Figur betonenden Nadelstreifenkostüm zum Aufzug. Ich wohnte immer noch im Hotel, wir hatten dafür einen recht guten Dauerpreis ausgehandelt, außerdem fühlte ich mich hier irgendwie sicher.
Mit Spannung klopfte ich an die Tür des Clubraumes, den Cristina auf der dritten Etage für uns reserviert hatte. Von drinnen hörte ich ein lang gezogenes „Si…?“ und ich trat ein. Der Raum sah aus wie eine kleine Bibliothek, auf der rechten Seite war die gesamte Wand bis zur Decke mit richtigen Büchern gefüllt. Auf der anderen Seite, vor einer recht überzeugend gemachten Kaminattrappe, stand ein runder Wurzelholztisch zwischen zwei antiken Sofas, und darauf saßen sich Cristina und der Anwalt gegenüber.
Cristina hatte die Tür im Blick gehabt und nickte mir nun aufmunternd zu, und ihr Gesprächspartner, den ich bisher nur von hinten gesehen hatte, drehte sich jetzt ebenfalls zu mir um und stand auf. Er kam zwei Schritte auf mich zu und reichte mir die Hand. Trotz meiner hohen, eleganten Pumps, mit denen ich mich auf fast 1,80 Meter hoch geliftet hatte, schaute er noch von ziemlich weit oben auf mich herab. Während er mir ein freundliches und offenes Lächeln schenkte und meine Hand kraftvoll aber sanft schüttelte, betrachtete er mich sehr aufmerksam von oben bis unten. Es waren aber nicht die unverschämten Blicke, mit denen Männer Frauen oft „ausziehen“, was ihm gleich ein paar Sympathiepunkte bei mir einbrachte.
„Buenas tardes Señora Conrady, ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen. Darf ich mich Ihnen selbst vorstellen, mein Name ist Arturo Bruckner!“ Sehr charmant, alte südamerikanische Schule! Und verdammt gut aussehend – volles dunkles Haar, schönes markantes Gesicht und… grüne Augen, so tief und so dunkel wie der Boden einer Rotweinflasche! Jetzt wusste ich wenigstens, warum ich vorhin schon unbewusst nervös gewesen war, es war irgendwie eine Vorahnung gewesen!
Er führte mich zu „seinem“ Sofa und ich drückte mich in die äußerste linke Ecke wie ein unerfahrener Teenager. Ich ärgerte mich darüber, dass ich so offensichtlich auf diesen Mann reagierte, aber seine Ausstrahlung hielt mich weiterhin gefangen. Aber er schien es entweder bewusst zu übersehen oder gar nicht zu bemerken und ich konnte mich nicht entscheiden, welche Variante mir nun besser gefiel. Langsam entspannte ich mich, schließlich sollte das hier nur ein geschäftliches Gespräch werden.
„Cristina hat mir schon viel von Ihren Erlebnissen erzählt und mir auch in groben Zügen geschildert was Sie vorhaben… Nun, ich denke, dass ich Sie dabei gern unterstützen würde, ich bin von diesem Klienten jetzt sehr enttäuscht!“ Er sah mich mit seinen unglaublichen Augen an und ich spürte, wie ich rot wurde. Wenn ich jetzt nicht gleich etwas Vernünftiges sagte, dann musste er mich für eine komplette Idiotin halten. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Cristina belustigt zu uns rüber schaute.
Was hatte sie ihm alles erzählt…? Sicherlich vom Leben im Haus, aber vielleicht auch von meiner Zeit auf dem Schiff…? Das würde mich etwas stören, aber andererseits musste er ja alles wissen, um uns entsprechend vertreten zu können. Und Cristina würde ihm die Informationen bestimmt „schonend“ erzählt haben, darauf konnte ich mich verlassen. Was auch immer er schon wusste, es hielt ihn nicht davon ab, respektvoll mit mir zu flirten, und das Gefühl wärmte mich angenehm von innen.
Es waren vielleicht nur 15 Sekunden vergangen, in denen ich ihn angeschaut, aber nichts gesagt hatte. Offenbar hatte er meine Verblüffung aber anders gedeutet und wurde jetzt selbst etwas verlegen. „Ich möchte mich Ihnen natürlich nicht aufdrängen, selbstverständlich müssen Sie erst mal Vertrauen zu mir gewinnen… Es ist nur… Cristina und ich kennen uns schon sehr lange und da dachte ich…“ Jetzt stammelte er wie ein Junge und ich fühlte, wie die rationale Andrea in mir erwachte.
„Señor Bruckner, wir werden ja im weiteren Verlauf des Gespräches sehen, ob wir zusammen passen – ich meine natürlich wir als Klienten und Sie als unser Vertreter!“ Na ganz so rational war das wohl nicht von mir gewesen – wohl eher eine „Freudsche Fehlleistung“… Die beiden hatten es aber nicht anzüglich aufgefasst, das lag sicher an meiner jetzt betont sachlichen Art. „Der letzte Mann dem ich vertraute war leider ein Landsmann von Ihnen, aber das sollte in unserem Fall ja keine Rolle spielen…!“
Mein Gegenüber reagierte etwas brüskiert – aber zu Recht, was redete ich bloß für ein blödes Zeug…? Er gefiel mir doch, warum um alles in der Welt versuchte ich dann, ihn zu beleidigen…? Seine Züge entspannten sich jetzt wieder etwas. „Señora Conrady, sie haben sicher viel durchgemacht, deshalb sehe ich Ihnen ihre letzte Bemerkung nach. Schauen Sie, mein Großvater ist vor 65 Jahren auch nicht ganz freiwillig aus Deutschland weggegangen, trotzdem distanziere ich mich energisch von einer kollektiven Verurteilung…“
Ich schämte mich zutiefst, wie konnte ich das Gespräch jetzt noch retten…? Cristinas Blick berührte mich heiß und ich wagte nicht sie anzusehen – ich hatte nicht nur mich, sondern auch sie blamiert. Seine angenehme Stimme holte mich aus meinen Gedanken. „Wollen wir nicht einfach noch mal von vorn anfangen…? Also, ich bin Arturo, ein sehr alter Freund von Cristina – darf ich Andrea zu Ihnen sagen…?“ Er strahlte mich mit seinem umwerfenden Lächeln an.
„Natürlich, Cristinas Freunde sind auch meine Freunde!“ Dankbar nahm ich den Ball auf und hielt ihm meine Hand hin, so als ob wir uns jetzt gerade erst das erste Mal sehen würden. Er drückte erfreut und erleichtert meine kleine Hand zwischen seinen beiden gepflegten Händen – kein Ehering, das hatte ich gleich bemerkt! Es klopfte an der Tür und ich war dankbar für die kleine Unterbrechung… Ramirez kam herein und begrüßte uns lautstark, jetzt konnte die eigentliche Besprechung beginnen!
Wir saßen bis spät in der Nacht zusammen und erörterten alle Aspekte unseres Planes bis ins Detail. Arturo war brillant, er ordnete das Chaos unserer unausgereiften Vorstellungen mit einer bewundernswerten Ruhe und Souveränität, ohne dabei arrogant zu wirken. Er gefiel mir immer besser und ich ärgerte mich jetzt noch mehr darüber, wie ungeschickt ich mich am Anfang ihm gegenüber verhalten hatte.
Aber nun war alles soweit besprochen und wir verabschiedeten uns in der Lobby des Hotels. Ramirez ging als Erster und ich stand noch einen Moment mit Cristina und Arturo in der Halle. Cristina hatte irgendwann am Abend beiläufig erwähnt, dass Arturo bei ihr übernachten und sie ihn morgen früh gleich zum Flughafen bringen würde. Ich beobachtete die beiden jetzt genauer. Cristina hatte sich bei Arturo eingehakt und sie wirkten sehr vertraut, trotz der langen Zeit, die sie sich nicht gesehen hatten. Waren sie früher ein Paar gewesen…?
Cristina war meine Freundin und ich wünschte ihr nichts mehr, als wieder mit jemandem glücklich zu sein. Aber in diesem speziellen Fall verspürte ich so etwas wie… Eifersucht! - ja genau, ich war tatsächlich eifersüchtig! Ich wollte aber nicht, dass man mir etwas anmerkte und beeilte mich deshalb mit dem Verabschiedungsritual. „Kommt es ist schon wahnsinnig spät, lasst uns jetzt alle ausruhen!“, sagte ich energisch und küsste Cristina links und rechts auf die Wange. Dann kam Arturo an die Reihe – so wie es unter Freunden üblich ist – und ich „musste“ mich natürlich ein wenig an ihm hochziehen, weil er so groß war…
„Wie findest du ihn…?“ fragte mich Cristina gleich am nächsten Tag im Büro. Sie machte einen sehr amüsierten Eindruck, was ich geflissentlich übersah.
„Meinst du so als Anwalt…?“ Ich versuchte, ein möglichst naives Gesicht aufzusetzen, aber bei Cristina konnte das natürlich nicht funktionieren.
„Komm Chica, du sprichst hier mit der alten Cristina! Vielleicht hat es Arturo noch nicht gemerkt, denn trotz seines Aussehens und seiner netten Art ist er immer noch ein wenig unbeholfen was Frauen betrifft. Aber mir kannst du doch nichts vormachen…“ Cristina schob den Kopf ein wenig nach vorn, zog die Augenbrauen hoch und wartete auf eine Antwort.
„Also gut, ich finde ihn sehr ansprechend! Aber es ist ja dein Freund und ich würde natürlich niemals… Du weißt schon…!“ Unsicher ruderte ich mit den Armen in der Luft herum während ich sprach.
„Ansprechend – wie süß! Du bist voll auf ihn abgefahren wie man neuerdings sagt und das ist für mich auch absolut OK! Er ist und bleibt nur ein alter Freund und – wir hatten nie etwas miteinander! Und falls sich neben unserem Geschäft etwas zwischen dir und ihm entwickelt – ich würde mich wahnsinnig für euch beide freuen! Du wärst die Richtige für ihn, mit seiner ersten Frau hatte er kein Glück und seit dieser großen Enttäuschung lebt er allein…!“ Cristina war jetzt richtig aufgedreht und ihre Augen leuchteten.
„Aber Cristina, mach mal langsam! Du hast Recht, er gefällt mit außerordentlich gut und ich würde ihn gern näher kennen lernen. Aber lassen wir es einfach mal laufen, OK? Ich werde mich nicht sperren, aber es wird mir umgekehrt schwer fallen, mich wieder zu öffnen und Vertrauen zu einem Mann zu gewinnen, das verstehst du doch…?“ Ich nahm Cristina in die Arme und drückte sie ganz fest. Ramirez kam herein.
„Hola Chicas, werde ich jetzt auch so begrüßt…?“ Ich ließ Cristina los und gab Ramirez zwei freundschaftliche Begrüßungsküsse. Cristina allerdings zog ihn ein wenig näher zu sich ran und alberte kurz mit ihm herum. Bahnte sich da etwa auch was an…? Vielleicht würde ich sie nachher mal fragen. Jetzt mussten wir aber erst mal arbeiten, jede Menge Emails und Faxe mussten beantwortet werden und das Telefon klingelte auch gleich los, nachdem ich den Anrufbeantworter abgeschaltet hatte.
Arturo brauchte nur drei Tage für die Vertragsentwürfe. Es waren nur wenige Änderungen erforderlich und schon am nächsten Tag hatten wir eine Zusammenkunft aller Frauen für den Anfang der darauf folgenden Woche in Buenos Aires organisiert. Wir trafen uns in einem Konferenzraum in meinem Hotel und die Wiedersehensfreude war enorm. Bei jedem Eintreffen einer „Neuen“ wurde sie von den bereits anwesenden Frauen stürmisch gefeiert. Aber damit hatte ich gerechnet und deshalb den offiziellen Teil vorsorglich auf den späten Nachmittag gelegt.
Nach dem Abräumen der Buffetreste war es dann soweit. Arturo, der erst vor kurzem angekommen war, stand vorn am Rednerpult und wartete geduldig darauf, dass wir uns beruhigten. Ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt allein mit ihm zu reden, aber ich hatte mich sehr schick angezogen und saß so, dass er mich voll in seinem Blickfeld hatte. Er zwinkerte mir unauffällig zu und begann mit seiner Rede. „Señoras, ich möchte es so kurz wie möglich machen, damit sie sich weiter unterhalten können. Wenn sie mir jetzt also bitte aufmerksam zuhören würden…?“ Alle Augen im Raum waren nun auf Arturo gerichtet und auch die letzten Gespräche verstummten.
„Gut, Cristina und Andrea haben Ihnen ja schon am Telefon erklärt worum es geht. Ich habe hier vorbereitete Verträge von denen ich glaube, dass „Don Raoul“ sie gern unterzeichnen wird, um größeren Ärger zu vermeiden. Darin ist festgelegt, dass sie alle eine „Vergütung“ für ihre teilweise langjährige „Tätigkeit“ erhalten werden und im Gegenzug auf jegliche weitere Ansprüche gegen ihn verzichten und auch keinerlei Rechtsverfahren gegen ihn anstrengen werden. Nachdem sie alle damit einverstanden waren, dass jede von Ihnen den gleichen Anteil erhalten soll, habe ich diesen gestern nach reiflicher Überlegung mit 2,5 Millionen Dollar angesetzt…!“
Cristina und ich sahen uns an, mit dieser Größenordnung hatten wir nicht gerechnet! Arturo hatte uns bisher nur gesagt, dass es nicht wenig sein würde, und er noch auf eine abschließende Information warte - aber 2,5 Millionen Dollar – das war einfach unfassbar…! Eine große Unruhe hatte sich im Raum breit gemacht und alle Frauen schnatterten aufgeregt durcheinander. Arturo klopfte auf das Pult und versuchte, die Aufmerksamkeit noch einmal auf sich zu ziehen. Nach etwa 2 Minuten war es wieder ruhig genug, um einen weiteren Anlauf zu versuchen.
„Ich sehe, sie sind von der Höhe des Betrages überrascht, aber für Herrn Ballester dürfte das wirklich kein Problem darstellen. Wenn Sie also einverstanden sind, dann kommen sie jetzt bitte einzeln nach vorn und unterschreiben die Verträge. Ich werde davon zunächst eine Kopie an ihn weiterleiten und um einen Termin für die definitive Vertragsunterzeichnung ersuchen. So wie ich die Situation einschätze, dürfte das schon ziemlich bald der Fall sein…!“
Nachdem Arturo seine Papiere zusammengeräumt hatte brach die Partystimmung aus, die Frauen waren nicht mehr zu halten. Einzeln hatten wir ihnen noch das Versprechen abgenommen, mit wirklich niemandem darüber zu reden, bis wir das Geld auch wirklich hatten und ich hoffte, dass sie sich daran halten würden. Arturo verabschiedete sich von Cristina, er wollte gleich mit der Abendmaschine wieder zurück fliegen. Ich hatte davon nichts gewusst und war enttäuscht, denn heute hätte ich gern ein bisschen Zeit außerhalb der Geschäftsordnung mit ihm verbracht.
„Schade, dass Sie schon gehen müssen und nicht mehr mit uns feiern können… Darf ich sie dann wenigstens zum Flughafen begleiten und Ihnen die Wartezeit ein wenig verkürzen…?“ Ich glaubte nicht dass ich das gerade gesagt hatte, was sollte er jetzt bloß von mir denken? Aber wenn er wirklich so schüchtern war wie Cristina behauptet hatte, dann war der direktere Weg vielleicht auch der richtigere…!
„Das ist eine ausgezeichnete Idee, ich hatte Sie gerade dasselbe fragen wollen!“ Cristina schüttelte belustigt den Kopf – was für ein charmanter Lügner! Sicherlich hatte er mit dem Gedanken gespielt, aber er hätte sich bestimmt nicht getraut, das wussten sie und ich. Arturo hielt mir seinen Arm hin und wir gingen gemeinsam aus dem Raum. Die Anderen hatten die kleine Szene gar nicht mit bekommen und so hatte ich auch noch keine Erklärungen abgeben brauchen. Aber in zwei Stunden würden sie mich gnadenlos mit ihren Fragen löchern wenn ich wieder zurück war…
Im Taxi saßen wir dichter zusammen, als es die Platzverhältnisse eigentlich erforderten. Mein Bein wurde ganz leicht von seinem berührt und ich spürte die Hitze seines Körpers. Ich weiß auch gar nicht mehr worüber wir sprachen, er erzählte und ich lauschte seiner erotischen Stimme, schnupperte seinen Duft und ertrank in seinen Augen. Erst am Flughafen „wachte“ ich auf und ging mit ihm mit bis zur Passkontrolle. Dort standen wir uns einen Moment lang unschlüssig gegenüber, bis ich spontan meine Arme um seinen Hals schlang und ihn herunterzog.
Erst als er meinen Kuss erwiderte fiel mir ein, wie lange ich schon keinen Mann mehr geküsst hatte. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken und konzentrierte mich auf die aktuelle Situation. Arturo hatte einen Arm um meine Hüfte gelegt und mich fest an sich gezogen. Ich spürte ganz deutlich seine beginnende Erektion, aber jetzt schien ihm das nicht mehr peinlich zu sein. Nur unwillig lösten wir uns voneinander, nachdem über den Lautsprecher nun schon der letzte Aufruf für seine Maschine von einer quengelnden Frauenstimme durchgesagt wurde.
„Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, konnte ich an nichts anderes mehr denken als an dich…!“ Arturo ging durch die Passkontrolle, drehte sich um und winkte mir noch mal zu. Dann verschwand er in der Menschenmenge. Wie konnte er mir so etwas sagen und dann einfach abhauen…? Eine Kugel mit Schmetterlingen war in meinem Bauch explodiert und sie hoben mich ganz leicht in die Luft. Ich hatte mich in Arturo verliebt und er sich offensichtlich auch in mich!
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Gast
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Re: Das Traumschiff
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Datum:05.08.03 12:20 IP: gespeichert
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hallo, mein seamaster,
offensichtlich ist deine romantische ader noch nicht ganz versickert.... und ich freue mich sehr darüber.
aber deine geschichte wird auch wieder spannender. vielen dank für dein fleissiges schreiben.
deine träumerin
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Das Traumschiff 34
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Datum:06.08.03 08:38 IP: gespeichert
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34
Wir feierten noch sehr lang und ich ließ mich bereitwillig wegen Arturo aufziehen – alle hatten es jetzt natürlich gemerkt! Erst spät in der Nacht schleppten wir uns mehr oder weniger nüchtern in unsere Zimmer, auch für die anderen Frauen waren Zimmer im Hotel reserviert. Kaum lag ich im Bett klingelte mein Telefon, es war Arturo.
„Woher wusstest du, dass ich jetzt im Zimmer sein würde…?“, fragte ich überrascht.
„Das wusste ich nicht, ich habe einfach alle 5 Minuten angerufen seit ich wieder zu Hause bin…“ Er musste es seit Stunden versucht haben, ich war unglaublich geschmeichelt! Dann erzählte er mir, dass ihm so etwas noch nie passiert sei, niemals hätte er an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Ich versicherte ihm, dass es mir genauso ginge und wir unterhielten uns dann noch bis zum frühen Morgen. Nun hatte ich schon fast alles über ihn erfahren und er über mich, aber meine Vergangenheit schien ihn in keinster Weise zu belasten – ich war unendlich glücklich!
Nachdem wir beide in den folgenden Tagen für einen sprunghaften Anstieg des Telefonumsatzes in Paraguay und Argentinien gesorgt hatten wurde es ernst – Raoul hatte unsere Bedingungen vorbehaltlos akzeptiert und war zur Unterzeichnung der Verträge bereit. Aber auch er hatte eine Bedingung – ich sollte persönlich anwesend sein!
„Das kannst du vergessen, auf keinen Fall werde ich mich mit ihm treffen!“ Ich war außer mir.
„Aber Andrea, es kann überhaupt nichts passieren. Unsere Leute werden sich unauffällig in der Nähe aufhalten – wir sind nicht allein. Und Raoul kenne ich gut genug, er weiß, dass er dieses Spiel verloren hat, aber er möchte wenigstens einen kleinen Triumph. Und das ist eben, dass eine von euch ihm angsterfüllt Auge in Auge gegenüberstehen muss. Komm, du bist doch eine sehr starke Frau – ich weiß, dass du ihm das Gegenteil beweisen kannst!“ Ich hörte deutlich Arturos Atem am Telefon.
„OK, ich bin einverstanden – es geht ja schließlich um viel Geld und du wirst bei mir sein. Aber trotzdem habe ich ein sehr ungutes Gefühl, wir müssen äußerst vorsichtig sein. Wann soll ich kommen…?“
„Nimm am besten die Maschine morgen Nachmittag, ich werde dann für Übermorgen Vormittag einen Termin vereinbaren! Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut gehen – Te quiero mucho!“ Ich saß nach diesem Gespräch noch eine Weile ganz still am Schreibtisch und schaute durch das staubige Fenster ins Nichts. Bei dem Gedanken an Raoul schnürte sich mir der Hals zu. Andererseits würde ich zum ersten Mal aber auch mit Arturo allein sein können und ich beschloss, meine Gefühle auf diesen Punkt zu konzentrieren.
Arturo holte mich am Gate ab, ich hatte ihn schon von weitem gesehen. Er trug einen cremeweißen Anzug, schwarzes Hemd und Hut! In Europa sah so etwas immer ein bisschen merkwürdig aus, aber hier passte es total. Überhaupt fand man hier noch sehr viele 30er – Jahre Elemente, die in einem interessanten Kontrast zur Moderne standen, was mir persönlich sehr gut gefiel. Auch ich trug ein raffiniertes scheinbar altmodisches Sommerkleid, das meine Figur perfekt betonte.
„Du siehst hinreißend aus!“, hauchte mir Arturo ins Ohr, nachdem wir uns ungefähr 5 Minuten lang geküsst hatten. „Möchtest du etwas Essen oder Trinken…?“ Seine großen grünen Augen funkelten mich erwartungsvoll an.
„Nein, vielleicht später. Ich würde mir jetzt gern erst mal dein Haus anschauen…“ Erfreut über meine Antwort schnappte sich Arturo meinen großen schweren Koffer ohne sich darüber zu beschweren, was ich denn alles für nur zwei Tage eingepackt hatte. Nach etwa 15 Minuten fuhren wir durch ein sehr luxuriöses Villenviertel, das mich ein wenig an Beverly Hills erinnerte – so, wie ich es aus dem Fernsehen kannte. Wir bogen in eine Auffahrt ab und stoppten an einem Wachhäuschen. Ein bewaffneter Mann in Uniform öffnete das schmiedeeiserne Tor mir einer Fernbedienung, nachdem er Arturo erkannt und überschwänglich begrüßt hatte.
„Ich bin nicht so oft hier und übernachte meistens in meinem kleinen Apartment in der Stadt. Weißt du, seit ich nicht mehr mit meiner Frau… Allein fühle ich mich hier nicht wohl, obwohl ich die gesamte Inneneinrichtung schon ausgetauscht habe!“ Das beruhigte mich etwas, es hätte mir nicht behagt, die deutliche Handschrift einer anderen Frau im Haus zu spüren. Das Haus war ein weitläufiger Bungalow mit einem Innenhof und viel Glas. Und die Einrichtung bestand ausschließlich aus Designermöbeln, die aber nicht kühl wirkten, sondern harmonisch auf die extravagante Architektur abgestimmt waren.
Am Ende eines verwinkelten Flures stoppte Arturo und schaute mich verlegen an. Ich hätte ihn aufessen können, so süß war er! Jetzt war ich an der Reihe. „Wo ist dein Schlafzimmer…?“, fragte ich mit extra dunkler Stimme und er zeigte stumm auf die rechte Tür. Ich öffnete und ging hinein. Der Raum war riesig und das Bett stand leicht erhöht auf einem Podest. Ein paar Stufen führten nach unten zu einem kleinen Pool und dahinter schwebten riesige Glastüren, durch die man einen phantastischen Blick in den weitläufigen Garten hatte. Arturo stand immer noch im Flur.
„Komm rein und stell den Koffer irgendwo hin, ich kann ja auch später noch auspacken. Ich würde jetzt gern erst mal mit dir baden, der Pool sieht ja wirklich verführerisch aus…“ Ohne eine Antwort abzuwarten kickte ich meine Sandaletten weg und nestelte bewusst ungeschickt an den kleinen Knöpfen auf meinem Rücken herum. „Willst du mir denn nicht ein bisschen helfen…?“ Ich drehte nur meinen Kopf zur Seite und warf Arturo einen schmachtenden Blick zu.
Na endlich, jetzt setzte er sich in Bewegung. Langsam schloss er die Tür und stellte den Koffer ab, ohne den Blick von mir zu lösen. Dann stellte er sich hinter mich und küsste mich zärtlich auf den Nacken – dafür hatte ich vorsorglich schon eine Hochsteckfrisur gewählt! Knopf für Knopf meines Kleides machte er mir seinen geschickten Fingern auf und knabberte sich mit seinen Küssen bis runter zum Anfang meiner Pospalte. Jetzt machte ich einen Schritt nach vorn, ließ mein Kleid auf den Boden fallen und zog gleichzeitig mit einer souveränen Selbstverständlichkeit meinen String – Tanga aus.
Ohne mich zu Arturo umzudrehen ging ich vollkommen nackt zum Pool und stieg langsam in das Wasser. Es war perfekt auf Körpertemperatur eingestellt – nicht zu kalt und nicht zu warm. Ich sah in den Garten und hörte hinter mir das zügige Rascheln von Kleidung. Leise Schritte auf den dunklen Natursteinfliesen kamen kurz danach auf mich zu und hielten genau hinter mir an. „Möchtest du etwas trinken, ein Glas Champagner vielleicht…?“
„Ja gern – auch wenn ich mir keinen Mut für dich antrinken brauche! Darf ich mich zu dir umdrehen…?“ Vor Aufregung hatte ich bereits eine Gänsehaut und meine Brustwarzen waren schon deutlich aufgerichtet.
„Natürlich, ich bin doch kein kleiner Junge und brauche mich bestimmt nicht verstecken…!“ Ich hörte das Lachen in seiner Stimme und setzte mich jetzt auf die gegenüberliegende Seite des Pools. Arturo war bereits an der Bar und ich sah ihn von hinten – er hatte absolut Recht! Trotz seiner Größe hatte er einen sehr athletischen und durchtrainierten Körper. Er war nahtlos braun und sein leicht olivfarbener Teint schimmerte verführerisch in der Sonne. Gleich würde er sich umdrehen…
Ich hatte es geahnt – ein Waschbrettbauch!!! Die leichte dunkle Brustbehaarung passte ausgezeichnet zu dem erotisch maskulinen Rest und erfreut registrierte ich, dass er an den entscheidenden Stellen rasiert war. Und die entscheidende Stelle selbst – huh, ich hatte zwar schon größere gesehen, aber dieser würde mir ganz besonders gut passen, das konnte ich jetzt schon sagen… Mit beiden Gläsern in der einen und der geöffneten Flasche in der anderen Hand stieg er vorsichtig die Stufen in den Pool hinunter. Er reichte mir ein Glas und füllte dann unsere Gläser mit dem schäumenden Champagner.
„Bienvenida a mi casa…“ Wir stießen an und tranken beide unsere Gläser in einem Zug leer. Gleichzeitig stellten wir sie auf dem Rand des Pools ab und ich näherte mich Arturo und küsste ihn. Er ließ seine Zunge sanft zwischen meine Lippen gleiten und streichelte mir mit beiden Händen über den ganzen Körper. Er saß mit dem Rücken an die Wand des Pools angelehnt und ich kniete mich vorsichtig über seinen Schoß. Dann rutschte ich auf seinen Schenkeln so weit es ging nach vorn. Arturo schob sein Becken ein wenig von der Wand weg und fasste mit beiden Händen unter meine Pobacken. Er zog mich jetzt so fest an sich, dass sein hoch aufgerichteter Schwanz wie bei einem Sandwich zwischen unseren strammen Bäuchen gefangen war.
Ich spürte wie er pulsierte und noch dicker zu werden schien. Arturo stöhnte leicht und seine Küsse wechselten nun von leidenschaftlich auf immer wilder. Er hielt mich nun fest umschlungen und ich wackelte etwas hin und her, so dass sein Schwanz zwischen unseren Körpern leicht gerollt wurde und einen starken Reiz auf mein Lustknöpfchen übertrug. Auch ich war jetzt sehr heiß geworden und spürte trotz des mich umgebenden Wassers, wie meine Säfte zu fließen begannen, lange würde ich es nicht mehr aushalten…
Arturo hatte es gemerkt und hob mich schwerelos an, gerade nur soviel, dass seine pralle Spitze auf der Höhe meines glühenden Eingangs lag. Ich brauchte ihn nur ein klein wenig zu führen und er schlüpfte mühelos hinein. Dann spürte ich, wie der dicke Schaft mich Zentimeter für Zentimeter lustvoll weiter ausfüllte – es war ein göttliches Gefühl! Wir waren beide schon zum Zerplatzen geil, die ganzen Telefonate und die Wartezeit waren unser Vorspiel gewesen!
Jetzt fühlte ich seit langem wieder diese unglaublich brodelnde Flut in mir aufsteigen und ich schrie hemmungslos meine Lust aus mir heraus. Auch Arturo kam nur wenige Sekunden nach meinem ersten Orgasmus mit ganz sanften Stößen und das Gefühl und die Vorstellung seines sich jetzt tief in mir verströmenden Saftes löste meine zweite Welle aus.
Ich schnappte nach Luft und warf mich an seine Brust. Sein Schwanz hatte sich in mir genau so gut angefühlt, wie ich es gehofft hatte und er pulsierte immer noch deutlich spürbar. In meiner Brust konnte ich deutlich meinen Herzschlag spüren und das Klopfen übertrug sich auf Arturo. „Ich weiß nicht was ich sagen soll, das war… Mein ganzes Leben habe ich wohl nur auf dich gewartet…!“ Er fasste mich an den Schultern und schob mich ganz zärtlich zurück, so dass ich ihn ansehen musste.
„Ich fühle dasselbe wie du…“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Nase und dann auf den Mund. In meiner geschmeidigen Lustspalte regte sich schon wieder etwas. „Oh, was ist das denn, haben wir noch Hunger…?“ Arturos Hände spielten nun mit meinen festen Brüsten und sein zufriedenes Grinsen zog sich über das gesamte Gesicht.
„Ja, aber vielleicht sollten wir uns das Dessert für später aufheben. Wie wäre es jetzt mit etwas Richtigem zum Essen…?“ Ich horchte kurz im mich hinein und verspürte jetzt wirklich ein deutliches Hungergefühl. Wir krabbelten aus dem Pool und machten uns bereit zum Essen. Arturo sagte dass wir hier im Haus bleiben würden und ich öffnete meinen Koffer um mir etwas Bequemes heraus zu suchen. Aber wir gingen nicht in die Küche, sondern ins Esszimmer - alles war gedeckt und wir bekamen ein vorzügliches 5–Gänge-Menu serviert.
„Ich dachte wir wären allein hier im Haus, meinst du sie haben uns gehört...?“, flüsterte ich Arturo zu, als die freundliche Hausangestellte den Raum verlassen hatte.
„Na und wenn schon, ich denke sie freuen sich jetzt auch, wenn ich wieder glücklich bin! Aber das Haus ist sehr groß und unser Schlafzimmer sehr abgelegen. Wollen wir jetzt dort unseren „Nachtisch“ einnehmen…?“ Ich zwinkerte Arturo zu und reichte ihm meine Hand. Er machte eine übertriebene Verbeugung und führte mich dann wie eine Königin in sein „Schlafgemach“…
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Re: Das Traumschiff
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Datum:06.08.03 09:44 IP: gespeichert
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Hi Seamaster!
Also eigentlich müßte ich Dir ja böse sein (Du spannst mir meine "träumerische" Freundin aus und dann wechselt auch noch mein Fanclub das Lager), wenn Du nicht eine so schöne Geschichte mit abgeschlossenen Kapiteln schreiben würdest.
Aber hast Du nicht etwas vergessen? Was ist mit Herrn Frank und Konsorten? Das Schiff wurde in internationalen Gewässern aufgebracht, also wäre für die Verurteilung eigentlich die UN zuständig. Da es aber alles Deutsche waren, müßte er doch eigentlich sich vor einem deutschen Gericht verantworten. Da müßten die Beteiligten dann natürlich auch als Zeugen auftreten und würden sich alle wiedersehen. Oder greife ich vor? Auf Wiederlesen
Detlev
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Gast
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Re: Das Traumschiff
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Datum:06.08.03 10:04 IP: gespeichert
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@roger rabbit..... ich glaube, es wird zeit, dass du dich mal wieder ein wenig anstrengst, oder? ich kann meine aufmerksamkeit sehr wohl auf zwei oder auch drei geschichten gleichzeitig richten! als vorspeise gibt es ein küsschen von mir! *smile*
@seamaster...du wirbelst in der romantik herum, als hättest du nie etwas anderes gemacht. du weisst ja, dass ich das liebe!!!! trotzdem bin ich sehr gespannt, ob raoul sich nicht doch noch eine schweinerei ausgedacht hat.... ein herzhaftes küsschen von deiner träumerin
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reddog |
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High-heels, Nylons und Korsett find ich auch an Männern nett!
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Re: Das Traumschiff
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Datum:06.08.03 11:40 IP: gespeichert
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Hallo, Master of the seven seas! Obschon dir dein inzwischen lang andauernder Landgang offensichtlich gut bekommt, bin ich doch auf die, für das nächste Kapitel angekündigte Steigerung der Spannung (geht das überhaupt?) sehr neugierig. Dein Zapping durch die Genres schlägt jedenfalls das Fernsehprogramm um Längen. Ach, was sage ich? Dazwischen liegen Welten! Das ständig erstklassige Niveau, deine Formulierungslust, -wut, -kunst sind nach wie vor über jeden Zweifel erhaben. Die Stilsicherheit, mit der du uns durch die ganze Welt führst ist unübertroffen. Und - hier möchte ich niemandem auf den Schlips treten - besonders auffallend und wohl tuend ist deine Rechtschreibung. Da ich die Stories alle in Word speichere, registriere ich natürlich sehr genau, dass bei deiner "Schreibe" mein Rechtschreibprogramm ebenso weinig zu meckern hat, wie ich selbst! Die, von der "Träumerin" angedachte Schweinerei von Raoul ging auch mir durch den Kopf! Aber das würde natürlich wieder einmal bestehende Vorurteile von Korruptheit und Menschenverachtung der Südamerikaner bestätigen, die die überwiegende Mehrheit dieser Menschen nicht verdient haben! Ich warte es voller Ungeduld ab! Gruß Detlef Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)
Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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Re: Das Traumschiff
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Datum:06.08.03 13:12 IP: gespeichert
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Hallo Freunde Wenn Ihr mich weiter so lobt, dann werde ich bald richtig abheben! Oder meinen gutbezahlten Job gegen eine zweifelhafte Schriftstellerexistenz eintauschen... (ps: Bitte nicht damit aufhören )
@Roger Rabbit Herr Franck war ja zum Zeitpunkt der Befreiungsaktion leider nicht an Bord, überhaupt wird er die meiste Zeit eher an Land gewesen sein, um von dort aus die Fäden zu ziehen. Behringsdorf läßt ihn natürlich immer noch weltweit suchen - bisher aber ohne Erfolg. Aber vielleicht findet sich ja bald die entscheidende Spur...?
@träumerin Ich wusste natürlich vorher, dass dir dieses Kapitel besonders gefallen würde... Und du hast Recht, Küsschen müssen nicht exklusiv vergeben werden (solange ich weiterhin die Meisten davon bekomme...! ) Ja, Raoul ist ein richtiges Ekelpaket! Und es ist sehr wahrscheinlich, dass er irgendeine Schweinerei vorhat...
@reddog Also wenn es von dir kommt, dann werde ich auch nicht mehr länger damit kokettieren, sondern nehme deine "Lobs" jetzt vorbehaltlos an - und zwar alle! In Bezug auf Raoul wäre eine Schweinerei aber doch eher etwas Persönliches, oder...? Vielleicht gibt es aber auch ein paar andere Vorurteile, die ich positiv in der Geschichte umsetzen kann!
Morgen wisst ihr alle mehr!!! Euer seamaster
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Das Traumschiff 35
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Datum:07.08.03 08:26 IP: gespeichert
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35
Auch die verschiedenen Gänge des „Nachtisches“ waren exorbitant gewesen und erst spät in der Nacht waren wir beide erschöpft, aber glücklich eingeschlafen. Am Morgen klingelte der Wecker und nur sehr unwillig stand ich auf. Gleich nach dem Frühstück sollten wir uns mit Raoul treffen und jetzt konnte ich die Gedanken daran nicht mehr verdrängen. Bald verließen wir das Haus, aber Arturo ging mit mir zu Fuß den Weg hinunter in Richtung Tor.
„Warum nehmen wir kein Auto, wo soll das Treffen überhaupt stattfinden…?“ Ich war etwas irritiert.
„Es wird bei ihm zu Hause sein – er ist mein Nachbar…!“ Mit offenem Mund blieb ich stehen und starrte Arturo an, wieso hatte er mir das bisher verschwiegen…? „Ich hatte dieses Grundstück damals per Zufall angeboten bekommen, aber es war mir einfach zu groß. Ich erzählte Raoul davon und er machte den Vorschlag das Grundstück zu teilen, jeder baute dann ein Haus auf seiner Seite. Aber wir sehen uns nur selten, eigentlich nur geschäftlich – ich bin nicht mit ihm befreundet, falls du das vielleicht denkst…!“
Arturo hatte einen ehrlichen Blick und ich wollte ihm ja auch vertrauen. Ohne noch etwas dazu zu sagen nahm ich seine Hand und wir gingen weiter. Der Wachmann fand es wohl ziemlich ungewöhnlich, dass wir zu Fuß unterwegs waren und fragte Arturo gleich zwei Mal, ob alles in Ordnung sei. Argwöhnisch schaute er uns hinterher, bis wir am Ende der langen Hecke das nächste Tor erreichten. Hier wusste man Bescheid. „Buenos dias, señores, Don Raoul erwartet sie bereits…!“
Angewidert von dem Namen schritt ich Hand in Hand mit Arturo den sanften Hügel nach oben in Richtung Haus. Es passte zu Raoul, es war ein herrschaftliches zweistöckiges Gebäude im klassischen Hazienda – Stil. Ein Diener öffnete uns die Tür und mit sehr gemischten Gefühlen folgte ich Arturo ins Haus. Innen erinnerte es mich an das Haus im Wald und ein eiskalter Schauer fuhr mir den Rücken hinunter.
„Sie kennen den Weg…!“, sagte der Diener und verbeugte sich kurz vor uns, bevor er sich umdrehte und verschwand. Arturo ging den linken Gang entlang und klopfte am Ende an eine schwere Holztür. „Si…!“ Ich erkannte schon an dem einen Wort Raouls Stimme und wäre am liebsten davon gelaufen, aber es war zu spät. Arturo hatte meine Hand fest umschlossen und zog mich hinter sich in das Arbeitszimmer von Raoul. Er saß hinter dem Schreibtisch und grinste mich widerlich an.
„Schön dich wieder zu sehen, meine Wildkatze…“ Ich blieb an der Tür stehen und Arturo ging mit dem Aktenkoffer zu Raoul. Ich erwartete, dass Raoul aufstehen würde, aber er blieb einfach sitzen und drückte einen Knopf auf seinem dunklen Holzschreibtisch. Hinter mir hörte ich ein klackendes Geräusch von der Tür – offensichtlich hatte er sie verschlossen! Ich schaute erschreckt zu Arturo, doch der bleib ganz ruhig.
„Hier sind die Papiere, du musst jeweils auf der letzten Seite links unterschreiben!“ Arturo hatte einen kleinen Stapel Papier vor Raoul ausgebreitet, der nun den Blick von mir abwandte und nach einem dicken Füllfederhalter griff. Ohne sich die Verträge noch einmal anzuschauen unterschrieb er blind alle Exemplare, offensichtlich hatte er großes Vertrauen zu Arturo. Dann hielt er ihm den Stapel hin und Arturo sortierte die Papiere in verschiedene Fächer des geöffneten Aktenkoffers, den er am Ende des großen Schreibtisches abgestellt hatte. Beide sahen nun meine Richtung und ihr Blick gefiel mir überhaupt nicht…
„So mein Täubchen, jetzt kommt der angenehme Teil. Arturo, würdest du mir bitte assistieren…?“ Raoul hielt plötzlich ein Rasiermesser in der Hand und schwenkte es diabolisch grinsend vor seinem Gesicht herum. Und auch Arturo hatte eine lange Pistole aus seinem Aktenkoffer geholt, die er jetzt auf mich richtete. Ich war wie gelähmt, sämtliche Empfindungen waren wie nach einer Explosion atomisiert. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen – Raoul und Arturo…?
Raoul warf Arturo einen kurzen verschwörerischen Blick zu und stützte sich auf die Tischplatte, um sich zu erheben. Aber im selben Moment drückte ihm Arturo plötzlich den Lauf der Pistole an die Schläfe und drückte unverzüglich ab. Ein dumpfer Knall ertönte und Raouls Oberkörper sackte krachend auf den Tisch. Sein Kopf lag auf der Seite und die Augen waren noch geöffnet. Aus dem kleinen Einschussloch strömte das Blut, aber auch an der Unterseite hatte sich schon eine große Lache gebildet, anscheinend war die Kugel dort wieder herausgekommen.
Nach einem kurzen Blick auf Raoul nickte mir Arturo aufmunternd zu, für ihn schien alles in Ordnung zu sein. Aber ich war so aufgewühlt wie noch nie – was war hier bloß los…? Arturo zog sich Gummihandschuhe an und schraubte etwas von der Pistole ab - ich vermutete dass es ein Schalldämpfer war – säuberte ihn mit einem Taschentuch und steckte ihn in ein Fach des Aktenkoffers. Ebenso verfuhr er mit dem Rasiermesser. Dann klappte er die Trommel aus der Pistole und tauschte die leere Hülse gegen eine neue Patrone aus.
Anschließend wischte er routiniert und gründlich über die Pistole, drückte sie in die rechte Hand von Raoul und feuerte einen lauten Schuss in Richtung des geöffneten Fensters ab. Die Hand mit der von Raoul fest umklammerten Waffe ließ er sofort danach seitlich nach unten fallen. Der Lauf der Pistole berührte jetzt den Boden. Dann drückte er den Türknopf und lief laut um Hilfe rufend aus dem Raum.
Ich stand immer noch wie angewurzelt da. Der Diener kam in das Arbeitszimmer gelaufen und hielt sich vor Schreck die Hände vors Gesicht. Von draußen hörte ich, wie Arturo am Telefon mit der Polizei sprach. Ich ging zurück in die Halle und setzte mich in einen Sessel. Einer der Wachleute stürmte an mir vorbei und sprach aufgeregt mit Arturo, aber der erzählte ihm etwas von einer schrecklichen Tragödie. Nur kurze Zeit später kam die Polizei, die Geschwindigkeit ihres Eintreffens überraschte mich. Nach einem kurzen Blick ins Arbeitszimmer kam der comisario zurück in die Halle. „Was ist hier geschehen…?“
Arturo warf einen kurzen Blick auf mich und begann zu erzählen. „Nun, Don Raoul ist, ich meine war ein alter Freund und auch Klient von mir, der sich stets in Vertragsangelegenheiten von mir beraten ließ. Er hatte mich und meine neue Verlobte für heute morgen zu sich gebeten und mir vorher nur gesagt, dass es sich um einen halb privaten und halb geschäftlichen Termin handeln würde.
Er empfing uns in seinem Arbeitszimmer und übergab mir ein Schriftstück, das ich vorher noch nie gesehen hatte – sein Testament…! Noch während ich es überflog und überraschend feststellte, dass er mich und meine Verlobte als gemeinschaftliche Erben eingesetzt hatte für den Fall dass wir später heirateten, holte er plötzlich eine Pistole aus der Schublade und nahm sich das Leben…“
Arturo machte ein erschüttertes Gesicht und sah aus, als ob er gleich anfangen würde zu weinen. „Ich wusste, dass er vor einiger Zeit diesen „Unfall“ hatte und deswegen nie mehr mit einer Frau zusammen sein wollte, aber ich hätte doch nie gedacht dass mein neues Glück ihn veranlassen könnte…“ Arturo setzte sich kraftlos neben mich und ich legte meinen Arm tröstend um ihn. Wie von selbst fingen nun meine Tränen an zu rollen und ich fing einen mitleidigen Blick des Beamten auf.
„Señora, haben Sie der Schilderung des Herrn abogado noch etwas hinzuzufügen…?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Sie können dann gehen, ich werde mich bei Ihnen melden wenn noch etwas ist. Señor Bruckner, dürfte ich nur kurz einen Blick auf das Testament werfen…?“ Arturo stand auf und kam nach kurzer Zeit aus dem Arbeitszimmer zurück. Vor den Augen des Kommissars öffnete er den Aktenkoffer und holte einen Umschlag hervor, den er dem Beamten übergab. Der Kommissar blätterte nur kurz durch das mehrseitige Dokument und gab es dann an Arturo zurück.
„Schicken Sie mir davon bitte eine Kopie ins Büro...? Das Original möchte ich nicht behalten, es ist zu wertvoll. Sie wissen, dass Sie jetzt ein sehr reicher Mann sind…?“ Ein prüfender Blick ruhte nun auf Arturos Gesicht. „Ich war auch bisher nicht unvermögend, das werden ihre Ermittlungen schnell ergeben!“ Arturo klang jetzt sehr selbstbewusst. „Komm Andrea, wir gehen nach Hause. Auf Wiedersehen und vielen Dank, dass sie so schnell gekommen sind, Señor comisario!“
Wir gaben dem Beamten die Hand und verließen das Haus von Raoul. Ein Krankenwagen kam uns von der Einfahrt entgegen. Schweigend und Hand in Hand gingen wir zu Arturos Haus zurück. Im Salon nahm er zwei große Cognacschwenker aus dem Schrank und goss uns sehr großzügig etwas aus einer geschliffenen Karaffe ein. „Französischer Armagnac – fast 100 Jahre alt“, sagte er und nahm einen großen Schluck. Noch immer wartete ich auf eine Erklärung. Jetzt sah mich Arturo bedeutungsvoll an. „Cristina ist meine Schwester…!“
Das war es also! So langsam nahm mein verwirrter Verstand seine Arbeit wieder auf. „Aber warum habt ihr mir denn vorher nichts gesagt, das verstehe ich nicht…?“ Arturo nahm meine Hand.
„Es war nur so ein Gefühl, ich kann dir nicht sagen warum ich Cristina gebeten habe, mich als Freund auszugeben. Und von der Sache heute wissen nur du und ich. Mach dir keine Gedanken, es wird keine große Untersuchung geben. Und wenn – die Ausrüstung unserer Polizei ist veraltet, aber warum sollten Sie unsere Geschichte nicht glauben…? Es gibt kein Motiv, ich bin zwar nicht so reich wie Raoul, aber ich habe bereits mehr Geld verdient als ich überhaupt ausgeben kann. Und niemand weiß, dass Cristina meine Schwester ist – wir hatten verschiedene Mütter – mein Vater hatte es mir selbst erst auf seinem Sterbebett erzählt...
Deshalb war die Bezeichnung „Freund“ ja nicht ganz so erfunden, wir hatten uns erst als junge Erwachsene kennen gelernt, uns aber danach sehr oft gesehen. Und dann verschwand sie irgendwann – spurlos – einfach so! Du glaubst nicht wie lange ich nach ihr gesucht habe… Raoul hatte ich nach Beendigung meines Studiums das erste Mal getroffen, sein Vater war angeblich verunglückt, das war kurz nach seinem Abitur. Wenn ich auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt hätte, dass er später Cristina… Ich hatte sie ihm auch noch vorgestellt…!
Und von seinen späteren „Geschäften“ erzählte er mir natürlich nichts, ich kümmerte mich nur um seine Finanzverwaltung. Bei Cristinas Anruf nach so vielen Jahren hat mich vor Freude fast der Schlag getroffen, aber als ich dann hörte wer dahinter steckte, und was er euch angetan hatte, musste ich weinen… Und dann lernte ich dich kennen und plötzlich war alles klar! Ich bin alles andere als ein gewalttätiger Mensch, aber ich musste es tun – für euch – das verstehst du doch…?“ Sein flehender Blick berührte das Innerste meiner Seele und ich nickte stumm.
Arturo ging zum Aktenkoffer und öffnete ihn. Ein versteckter Mechanismus öffnete den Boden und die Verträge mit uns Frauen kamen zum Vorschein. Er nahm sie heraus und ging damit rüber zum Kamin. Ganz ordentlich drapierte er die Seiten zwischen den verkohlen Holzscheiten und zündete sie an. Dann ging er zurück, holte das Rasiermesser und den Schalldämpfer aus demselben Fach des Koffers und verließ kurz den Raum. „Ich habe die Sachen in einem absolut sicheren Zwischenversteck untergebracht – reine Vorsichtsmaßnahme – denn niemand wird hierher kommen, um etwas zu suchen…“
Arturo sollte Recht behalten, schon nach wenigen Wochen wurde der Fall als klarer Selbstmord zu den Akten gelegt. Die Waffe war zweifelsfrei als die von Raoul identifiziert worden und die fehlende Kugel hatte er sich nach den Ermittlungen eindeutig selbst durch den Kopf gejagt, das Geschoss war in der gegenüberliegenden Wand stecken geblieben. Arturo hatte die Pistole bei seinem ersten Besuch „für alle Fälle“ von Raoul erhalten und der fehlende Schalldämpfer war später niemandem aufgefallen – wahrscheinlich wusste ohnehin nur Raoul selbst davon.
Auch das Testament wurde von niemandem angefochten, die Unterschrift war ja echt und es gab keine Verwandten mehr – und von seinen vielen Kindern wusste ja niemand etwas! Arturo hatte es richtig eingeschätzt, Raoul hatte ohne es zu wissen auch sein eigenes Testament mit unterschrieben, das zwischen den Verträgen versteckt gewesen war. Die eigentlichen Verträge hatten wir vernichtet, so dass niemals jemand auf einen Zusammenhang zu den Frauen kommen dürfte. Und die Anteile überwies Arturo ihnen dann später von seinem Konto auf den Cayman Islands, zumindest in steuerlicher Hinsicht hatte er wohl doch seine kleinen Geheimnisse…!
Jetzt fehlte aber noch eine Bedingung um an das Vermögen von Raoul heranzukommen – Arturo und ich mussten heiraten! Cristina war hoch erfreut darüber und war kaum noch zu bremsen. Aber ich hatte ein „kleines“ Problem – Matthias und ich waren immer noch verheiratet! Über Ramirez kam ich an seine neue Telefonnummer, auf Formentera hatte ich ihn nicht erreichen können. Jetzt hatte ich den Hörer in der Hand und nagte nervös an meiner Unterlippe – wie würde er nach all den Monaten reagieren…?
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Gast
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Re: Das Traumschiff
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Datum:07.08.03 09:13 IP: gespeichert
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phantastisch, mein seamaster!
in diesem kapitel war ja mal wieder ordentlich pfeffer drin. du überrascht mich halt immer wieder! ich hoffe, dass du uns noch viele stunden in den genuss deiner geschichten kommen lässt...*träum*. sorgen, dass dir nichts mehr einfällt, brauchen wir jedenfalls nicht zu haben.
ein liebevolles küsschen von deiner träumerin
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Gast Hannover
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Re: Das Traumschiff
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Datum:07.08.03 09:40 IP: gespeichert
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Hallo Seamaster,
Spitze, einfach nur "Spitze"! Was ich ganz besonders toll finde sind die beschriebenen Bewegungen, wie zum Beispiel dem nervösen knabbern auf der Unterlippe, oder das Hochziehen der Augenbraue etc., man kann sich so sehr schön in die Personen hineinversetzen und deren Gefühle erahnen. Du mußt ein phantastisches Studium über Gestik und Körpersprache hinter Dir haben. Einfach nur "Spitze" !!!
Stanzerl
P.S. Solltest Du tatsächlich die Möglichkeit finden eine Deiner Geschichten verfilmen zu lassen, dann gib die Regie nicht aus der Hand. Die Gestiken würden evtl. verloren gehen, wenn Du es nicht selbst machen würdest.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Stanzerl am 22.06.12 um 17:47 geändert
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Re: Das Traumschiff
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Datum:07.08.03 10:31 IP: gespeichert
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Liebste träumerin,
ich bin wirklich froh, dass auch die "softeren" Geschichten hier im Forum eine breite Zustimmung finden und natürlich wird mir auch nach dem Traumschiff wieder was (für dich) einfallen... Wie wäre es zum Beispiel mit einer interaktiven Geschichte...? Ich bräuchte ja für den Anfang nur ein Grundmotiv und würde das erste Kapitel der Geschichte in meinem Stil als Ausgangspunkt formulieren. Und danach könnten die Leser nach jedem Kapitel Vorschläge dazu abgeben, wie es weitergehen sollte! Viele haben ja sehr gute Phantasien, können sie aber selbst nicht so gut umsetzen... Und wenn alle mal einen "Hänger" haben sollten - ich werde die Geschichte dann schon weiter schubsen...!
Hallo Stanzerl und Täubchen,
auch euer spezielles Lob kommt bei mir natürlich super an! Ich habe natürlich sehr viel mit Menschen - insbesondere Frauen - zu tun und beobachte sie genau, insbesondere auch die kleinen Details... Und wenn man dabei noch aufmerksam zuhört, dann ist es gar nicht mehr so schwer, sich beim Schreiben wirklich in die Charaktere hinein zu versetzen. Ich bin aber froh, dass mich niemand dabei beobachten kann, denn ich spreche alle Dialoge mit und beisse mir auch auf die Unterlippe, ziehe meine Augenbraue hoch und manchmal kommen mir selbst die Tränen! Zum Ausgleich lasse ich mich dann wieder von den erotischen Passagen "animieren", obwohl ich sie mir selbst ausgedacht habe und empfinde es auch oft bis an die Realitätsgrenze... Jetzt habe ich euch ja bald alle meine Tricks verraten! Also, bleibt mir treu und bis morgen,
Euer seamaster (Diese Nachricht wurde am 07.08.03 um 10:31 von seamaster geändert.)
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