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Semper firma occlusa!
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Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:30.10.11 13:31 IP: gespeichert
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Ankündigung:
Your prayers have been heard! So theatralisch dramatisch würde man es vielleicht sagen, lebten wir in einem anderen Teil der Welt. Doch halt! Wir befinden uns nicht in den Vereinigten Staaten, Gebete sollten Privatsache bleiben und wenn überhaupt, dann will ich hoffen, dass sie andere Wünsche beinhalten als ausgerechnet die Fortsetzung meiner, unter dem Titel Herbstferien im letzten Winter sehr erfolgreich veröffentlichten, Erinnerungen.
Ja, damals gebrauchte ich gern diesen Ausdruck, denn vieles in meiner Geschichte fußte auf eigenen Erlebnissen und Erfahrungen, wenn sie auch für meine Geschichte stark abgeändert waren.
Leider kann ich nun, in der hier vorliegenden Fortsetzung, nicht mehr von Erinnerungen sprechen, weswegen ich lieber das Wort Phantasien benutzen möchte.
Dank des einzigartig ´schönen´ Sommerwetters konnte ich in den letzten Wochen und Monaten die Geschichte um Daniela und ihre Münchner Freundin Monika weiterschreiben. Sie ist jetzt fertig und soll uns auch im kommenden Winter wieder über lange und dunkle Abende hinweghelfen.
Bin ich nun stolz auf diese Fortsetzung? Ein wenig schon, aber nicht unbedingt. Es ist so, als ´flösse immer nur Dreck aus meiner Feder´. Nur allzu leicht mag es den Eindruck erwecken, ich selber sei ein ´dreckiger Kerl´. Das stimmt so nicht - und ´Kerl´ stimmt schon mal gar nicht. Aber ich leide ein wenig unter der Tatsache, dass diese Form der Literatur - nennen wir sie einmal beim Namen: Pornoliteratur - ein derart schlechtes Ansehen hat. Zurecht, frage ich mich?
Sehen wir einmal den Tatsachen ins Auge. Jeder halbwegs begabte Schreiberling kann heutzutage in seinem Werk einen oder gar mehrere Menschen umbringen, und bekommt hinterher gar noch den Titel als ´bester Krimiautor´ angeheftet. So z.B. die Schwedin Camilla Läckberg, die spannende, wenngleich recht einfältige, Kriminalromane auf den Mark gebracht hat, in denen sie teilweise sehr grausame Morde ´begeht´, will sagen: erdichtet. Autoren wie sie genießen seltsamerweise hohes Ansehen.
Bei mir aber wird niemand umgebracht. Bei mir dreht es sich um Menschen, die Spass an der Freud´ haben. Der Entdeckung der eigenen Sexualität, und deren bizarrer Stilblüten. Auch in vielen Kriminalromanen spielt immer Sex eine wichtige Rolle, darf aber nur als eine Art Trägerwelle die Handlung mitbestimmen, da man ja ungern in das ´niedere´ Format der Pornoliteratur absinken möchte.
Ich hingegen sinke nicht so tief, einen Menschen - und wenn es auch nur in der Phantasie des Erzählers ist - umbringen zu müssen, nur um die scheinbar ´höheren Weihen´ eines Kriminalautors erreichen zu können. Ich bin froh und dankbar, diese Geschichte hier - frei und ungebunden - im Forum veröffentlichen zu können.
Allerdings nicht ganz umsonst. Ich möchte einen klitzekleinen Spendenaufruf anbringen. Ich weiß nicht, wie genau sich diese Website finanziert, aber auch sie wird ihre Kosten haben und ich las früher einmal, dass man von Spenden abhängig ist. Wollen wir also nicht, dass das Forum eines Tages eingestellt wird - und Ihr das Ende meiner Geschichte nicht mehr zu lesen bekommt, dann sollten wir evt. einen kleinen Beitrag spenden. Mein persönlicher Beitrag ist diese lange Geschichte; das Copyright aber bleibt bei mir.
Da es sich hier um die Fortsetzung einer früheren Geschichte handelt, will ich evt. neue Leser darum bitten, sich die Geschichte Herbstferien in der kommenden Woche einmal durchzulesen, andernfalls es schwer werden dürfte, die neue Geschichte, die ich ab nächstem Sonntag unter dem Titel Frust, und zur gewohnten Zeit, veröffentlichen möchte.
Um niemanden, der den schnellen Kick sucht, zu enttäuschen: man muss einen langen Atem bei meiner Geschichte haben. Sie ist auch nichts für Leute, die es gern bizarr oder blutig haben oder ohne ein gewisses Maß an Fäkalsprache keinen Reiz mehr finden können. Ich habe mich stets um knisternde Spannung und einen guten Ton bemüht, ob es mir immer gelungen ist, mag der Leser selbst entscheiden. Wie immer werde ich mich über Kommentare freuen, auch Kritik soll nicht an mir abprallen, so sie gut formuliert ist. Man darf gern über die Fortsetzung meiner Geschichte spekulieren, gutgemeinte Vorschläge können allerdings nicht berücksichtigt werden, da die Geschichte fertig geschrieben ist. Ein jeder mag da seine eigene Geschichte schreiben und hier im Forum veröffentlichen; auch ich lese gern die Beiträge anderer Autoren.
Bis nächsten Sonntag grüßt Euch ganz herzlich Eure Daniela
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Stamm-Gast
Österreich
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:30.10.11 20:08 IP: gespeichert
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Jetzt geht es schon wieder los, dieses spannungsgeladene Warten auf den nächsten Sonntagabend! Ich kann aber jedem Leser versichern, dass es sich lohnen wird. Wer Zweifel hat, siehe oben: Herbstferien!
Danke liebe Daniela für 7 Tage Prickeln.
Euer Maximilian Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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Stamm-Gast
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:30.10.11 20:09 IP: gespeichert
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ich freue mich auch das es weitergehen wird ... =)
schön! Confused?
It does not matter, i will help you!
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Freak
meine windel ist voll
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:31.10.11 00:14 IP: gespeichert
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danke, dass du eine fortsetzung schreiben wirst.
die geschichte "herbstferien" gefiel mir so gut, dass ich sie bereits mehrfach gelesen habe, und wir immer mal wieder wünsche, so etwas würde mir mal passieren.
umso mehr freue ich mich darauf, wie du unser kopfkino anheizen wirst, und ob die geschichte genauso lustvoll sein wird, oder noch besser.
wie dem auch sei ich freu mich un werde geduldig den ersten teil abwarten, um ich dann zu geniessen.
gruss
Klein_eva
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leon707 |
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Leben und Leben lassen
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:31.10.11 14:23 IP: gespeichert
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Hallo Daniela,
ich freue mich schon sehr auf Deine Fortsetzung.
Die Story Herbstferien hat mir sehr gut gefallen und bin schon richtig gespannt.
VG Leon
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Hans Bell |
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Story-Writer
OWL
Bleib du selbst, dann kannst du anderen wirklich begegnen
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:06.11.11 15:31 IP: gespeichert
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Liebe Daniela,
ich freue mich sehr dass es weitergehen soll. Nach meinem Ermessen ist die Kunst eine Geschichte mit Gefühlen zu füllen viel mehr Wert als die, eine Geschichte mit Blut anzufüllen. Und ich denke, was Menschen nach aussen hin sagen oder heimlich meinen, oft sehr weit auseinander liegt.
Lieben Gruß Hans
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Dennis76 |
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Keyholder
nähe Stuttgart
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:06.11.11 20:05 IP: gespeichert
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Heute ist Sonntag, hoffentlich kommt die Fortsetzung noch bevor ich schlafen gehe. Aber ich bin zuversichtlich das es heute noch kommt und freue mich schon auf die Fortsetzung!
Gruß Dennis
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Story-Writer
Semper firma occlusa!
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:06.11.11 22:17 IP: gespeichert
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Entschuldigt bitte die Verspätung! Ich hatte große Probleme, mich einzuloggen!
Endlich geht es los! Seit Monaten schon freue ich mich auf diesen Tag, seit ich Mittes des ´Sommers´ angefangen hatte, diese Fortsetzung der Herbstferien zu schreiben.
Noch eine kleine Warnung! Leser, die sich nicht in eine monatelange, frustrierende ´Warteschleife´ begeben wollen, sollten besser erst gar nicht mit meiner neuen Geschichte anfangen....
Allen anderen wünsche ich eine gute Zeit!
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Prolog
Dass das Erwachsenenleben so schwierig sein konnte, hatte ihr vor wenigen Wochen niemand erzählt, als sie ihren 18. Geburtstag gefeiert und endlich diese mythische Schallmauer durchbrochen hatte.
Daniela hatte sich anschließend für mehrere Tage bei ihrer Tante in München aufgehalten und sich dort aus freien Stücken den lesbischen Spielereien einer etwas älteren Nachbarstochter unterworfen, die sie gleich am ersten Tag kennen gelernt hatte. Eine Mischung aus Neugier und Spannung hatte sie dazu gebracht, eigene Grenzen auszutesten und Tiefen und Untiefen der eigenen Seele zu erfahren.
Gleiches galt für Klaus, einen netten FSJ-ler, was ein wenig wie Freie Deutsche Jugend klingt, was aber Freiwilliges Soziales Jahr bedeutet. Auch er wurde im Laufe der Woche in die Ereignisse hineingezogen, auch er lässt sich im weiteren Verlauf der Ereignisse bereitwillig von Monika führen - und verführen.
Oktober I.
Daniela schaute zum x-ten Mal auf ihren Kalender. Wann endlich bekäme sie eine Antwort aus München? Eine positive Antwort, denn alles andere mochte sie sich gar nicht vorstellen.
Augenblicklich sank ihre Stimmung. Sie blickte aus dem Fenster, draußen war der letzte Schnee schon lange geschmolzen, aber der Frühling hatte sich noch nicht eingestellt. Ein Blick auf ihr Thermometer ließ sie frösteln, 10 Grad nur, brrr, es musste mindestens doppelt so warm sein, wollte sie wieder...
Sie stutzte. Wollte sie wieder-- was? Wie lange war es jetzt her, dass sie all das in München erlebt hatte? Dinge, über die sie mit niemandem hatte richtig sprechen können, auch mit Maya nicht. Ein leichtes Kribbeln machte sich zwischen ihren Beinen bemerkbar. Ihre Hand folgte den Nähten ihrer Jeans, die Finger krochen automatisch tiefer. Ach, es war zum Verzweifeln! Damals war etwas mit ihr geschehen, etwas, das sie sich nicht erklären konnte. Fast eine ganze Woche hatte sie in Claudias Keuschheitsgürtel und dem dazugehörenden BH gesteckt, unfähig, sich der eigenen Lust hinzugeben, hatte sie sich tagelang nichts sehnlicher gewünscht, als dass Monika mit den passenden Schlüsseln zu ihr kommen möge, aber seitdem sie wieder zu Hause in Köln war, schien sich alles ins Gegenteil verwandelt zu haben.
In der Ferne zeichneten sich die Doppeltürme des Doms vor grauem Himmel ab. Irgendwo dahinter mussten die so ganz anderen Türme der Münchner Frauenkirche liegen und wahrscheinlich auch das unscheinbare Türmchen von Sankt Peter und Paul, Monikas Heimatgemeinde, in der sie Messdienerin war.
Der Gedanke brachte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie hatte noch fast zwei Stunden Zeit. Gestern war es die Abendmesse gewesen, heute war es die späte Vormittagsmesse.
Zeit, einen Blick in ihren Schrank zu werfen. Sie suchte den Karton hervor, der alle ihre ´Spielsachen´ enthielt, die sie aus München mitgenommen hatte. Sie hob den Deckel ab, ließ ihre Hände über blank polierten Stahl gleiten. Am liebsten hätte sie sich jetzt auf der Stelle ausgezogen um in ihre stählerne Unterwäsche zu schlüpfen, um den sanften Druck der verschiedenen Teile an ihrem Körper zu spüren: der Taillenreifen, der ihre Taille einschnürte; der Schrittreifen, durch dessen schmalen Spalt ihre Labien vergeblich der Freiheit entgegenstrebten; die irritierenden Schenkelbänder, deretwegen sie dämliche Röcke tragen musste; der dreimal verdammte stählerne BH mit seinen stacheligen Einlagen, die sie oft genug zu schierer Verzweifelung getrieben hatten; und - last but not least - dieses kleine Stückchen gebogenen und perforierten Stahlblechs, welches auf dem Schrittteil des KGs befestigt wurde und definitiv jede Berührung an ihrer kleinen Lustkugel verhinderte.
Leicht nur berührte sie eine dunkelbraune Tüte, sie wusste, was diese enthielt, Dinge, denen sie nach langer Fummelei ihr Geheimnis hatte entlocken können; es bestand kein Anlass, diese auszupacken.
Und dann war da noch ein weiteres, kleines Tütchen. Ein Tütchen, dessen Inhalt im Grunde genommen in den vergangenen Monaten eher für Frust als für Freude gesorgt hatte, denn es enthielt alle Schlüssel zu ihrem KG. Was aber ist ein Keuschheitsgürtel wert, den man selber aufschließen kann?? Nichts.
Daniela legte sich auf ihr Bett. Gefrühstückt hatte sie schon. Wie war das an ihrem letzten Morgen in München gewesen? Mit den Worten ´Frühstück ist fertig!´ hatte ihre Tante sie nach unruhiger Nacht geweckt. Sie war aufgewacht und hatte festgestellt, dass sie wieder den KG und den BH trug, obwohl sie doch eigentlich am Abend zuvor aus den Dingern herausgelassen worden war. Dann aber war ihr eingefallen, dass sie sich selber noch mitten in der Nacht wieder eingeschlossen und die dazugehörenden Schlüssel nebenan bei Monika in einem Briefumschlag vor die Haustür gelegt hatte. Sie sah noch, wie Monika auf dem Bahnsteig ihre Hand gegen das Fenster der Wagentür geknallt hatte, welche nur einen Augenblick vorher automatisch geschlossen worden war. ´Das Fenster, mach das Fenster auf!´, hatte sie gerufen, aber es gab in jenem Zug kein einziges Fenster, dass sie hätte öffnen können.
Nicht das Einzige, was an jenem Tag schief gelaufen war. Eigentlich war alles schief gelaufen...
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Fassungslos starrte Daniela auf die Hand, welche keine zehn Zentimeter vor ihrem Gesicht das herbeigesehnte Kuvert gegen die Fensterscheibe der Waggontür drückte. Fast gleichzeitig realisierte sie, dass es hier kein Fenster gab, das geöffnet werden konnte. Verzweifelt zog sie an jenem roten Griff, der im Normalfall die Tür öffnete, aber das System war für die Fahrt bereits abgeschaltet. Unmerklich ruckte der Zug an. Ihr wurde siedendheiß. Mit eigentlich allem hatte sie gerechnet, nur nicht damit, dass sie jetzt nicht aus ihrem engen Keuschheitsgürtel und dem Keuschheits-BH herauskam. Jetzt? Was hieß hier ´jetzt´?? Sie würde auch heute Abend nicht aus diesen Sachen herauskommen, wenn sie in Köln ankäme, und sie würde auch morgen nicht herauskommen, wenn sie wieder zur Schule musste. Klar, Monika würde ihr die Schlüssel schicken, aber hatte sie überhaupt ihre Adresse? Anrufen konnte sie sie nicht; sie hatte zwar ihr Handy in der Handtasche, aber sie hatte nie nach Monikas Handynummer gefragt.
Nebenan wurde eine Abteiltür geöffnet; ein junger Mann drängte sich an ihr vorbei zur Toilette. Sie drückte sich mit dem Rücken gegen eine Fensterscheibe, konnte aber eine flüchtige Berührung nicht mehr verhindern. Hatte er etwas bemerkt? Hatte er bemerkt, dass ihre Brüste unter einem festen Panzer stecken? Allein bei diesem Gedanken brach ihr schon der Schweiß aus. Jetzt erst einmal ruhig nachdenken!
Daniela blickte auf ihre Platzreservierung. Sie war im falschen Wagen, musste drei Wagen weiter nach vorn laufen. Immer wieder musste sie mit ihrem Koffer im Gang abgestelltes Gepäck umkreisen, musste sie andere Leute um Entschuldigung bitten. Warum nur wurde sie von allen so angestarrt? Lag es an ihrem Dirndlkleid? Konnten die Leute denn sehen, dass sie als Kölnerin gar nicht in solch ein dämliches Kleid gehörte? Nein, alles nur Einbildung! Oder bewegte sie sich anders in ihrer stählernen Unterwäsche? Konnte man ihr gar unter den kurzen Rock sehen? Gab es dort verräterischen Metall, das aufblitzte?? Auf jeden Fall musste sie sehen, dass sie so schnell wie möglich etwas Normales anziehen konnte. Ihre Jeans, dazu einen warmen Pullover.
Endlich hatte sie ihren Platz erreicht. Ein leeres Abteil, hurrah! Sie konnte es nicht glauben. Daniela zog die Tür hinter sich zu, aber da diese zur Gänze aus Glas bestand hatte sie hier alles andere als ein privates Eckchen. Egal! Sie klappte eine der Armlehnen hoch, warf den Koffer auf den Sitz und drückte auf das Schloss. Verdammt! Das hatte sie in der Eile ganz vergessen! Sie hatte ja noch in der Nacht blind eine andere Zahlenkombination eingestellt! Augenblicklich verließ sie der Mut. Das Kofferzahlenschloss hatte eine vierstellige Kombination, da gäbe es also 9999 Einstellungen. Wie schnell hätte man die alle durch? Würde die Zeit bis zu ihrer Ankunft in Köln reichen? Aber was blieb ihr anderes übrig, als sich an die eintönige Arbeit zu machen? Obendrein eine, die höchste Konzentration erforderte, denn wie schnell könnte man eine Zahl überspringen, und genau die wäre es dann gewesen! Es war schon schlimm genug, dass sie immer noch fest verschlossen in ihrem - eigentlich ja Claudias - Keuschheitsgürtel steckte, aber der war gut versteckt. Das Dirndl hingegen leuchtete wie ein Leuchtfeuer in alle Welt hinaus, ein Feuer, das um so stärker leuchtete, je mehr sie nach Norden kam, denn außerhalb von Bayern waren Dirndlkleider etwas, um das alle Mädchen einen weiten Bogen machten.
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Auch an anderer Stelle machte sich Unruhe breit. Monika verfluchte zum x-ten Mal ihren engen Jeansrock. Mit dem langen Ding war es ja lebensgefährlich, Fahrrad zu fahren. Solle sie besser absteigen und das Rad schieben? Sie versuchte es, gab aber nach kaum einer Viertelstunde genervt auf. Sie war kaum von der Stelle gekommen! Das war vielleicht etwas übertrieben, aber an ein normales Gehen war in dieser engen Röhre gar nicht zu denken. Wer hatte denn bloß so etwas auf den Markt gebracht?
Ziemlich beunruhigt war sie auch über die Entwicklung in ihrer Gemeinde. Hatte der Pastor etwas mitbekommen? Die alte Dame, die gestern nach der Messe aus der Sakristei gekommen war und so dumm gegrinst hatte? War das nicht Klaus´ Oma gewesen? So genau hatte sie nicht hingeguckt. Und was sollte die Ankündigung von einer extra Messdienerstunde heute Abend? Für gewöhnlich hielt sie selber die Übungsstunden für die neuen Messdiener ab - in diesem Jahr erstaunlich viele, zwei Jungen und drei Mädchen, bis diese dann am 1. Adventssonntag feierlich eingeführt wurden. Nur, diese Stunden fanden nachmittags statt, niemals abends, und sonntags schon mal gar nicht.
Sie ahnte aber, was noch einmal auf sie zukommen würde. Eine Stunde, eine schrecklich lange und einsame Stunde! Ein Schauer lief ihr den Rücken runter. Hoffentlich würde das nun zu keiner dauerhaften Veranstaltung!
Genervt schwang sie sich wieder auf ihr Rad. Wenn sie im Stehen fuhr, dann ging es einigermaßen. Das war zwar auch nicht ganz ungefährlich, denn ihr Rock war so lang, dass er immer über dem Rahmen ihres Rades spannte, aber wenn sie einen gleichmäßigen Rhythmus beibehielt, dann ließ es sich einigermaßen machen.
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Die größten Sorgen aber machte sich jemand anders. Klaus war mit einem äußerst unguten Gefühl aufgewacht, wenn auch dieses Gefühl zuerst noch ganz anders gewesen war. Seine Hand hatte lange an seinem steinharten Glied gehangen, hatte ihm das Gefühl von männlicher Stärke und Dominanz vermittelt. Hatte er diesem Mädel in ihrem hellblauen Dirndlkleid gestern Abend nicht gezeigt, wer hier die Hosen anhatte? Bedauerlich war nur, dass er noch immer nicht so richtig wusste, was er eigentlich mit der Fernbedienung angestellt hatte. Klar, eine Reaktion hatte er bei ihr gesehen, aber letztendlich war er doch aufs Raten angewiesen, hatte er keine Ahnung von der teuflischen Konstruktion des Keuschheitsgürtels, in dem sie steckte. Nur soviel wusste er, es hatte etwas mit Strom zu tun.
Dann aber mischte sich eine andere Erinnerung unter seine Gedanken, ließ sein Glied augenblicklich erschlaffen. Was hatte diese alte Lesbe zu ihm gesagt? Was sollte er tun? Sie am Montagabend besuchen?? Und wenn er nicht käme, dann bekäme seine Oma irgendein Video zu sehen? Ein Video wovon?
Er wusste, dass er in fast noch jugendlichem Leichtsinn Mist gemacht hatte. An jenem Abend in der Kirche. Die Messdienerin mit ihrem Ringknebel. Es war eine Falle gewesen, in die er blind hineingestolpert war. Und jetzt? Kein Zweifel, dass Monika alles gefilmt hatte. Das Leben war gefährlich geworden, seitdem jeder Idiot alles mit seinem Handy aufnehmen und sofort ins Netz stellen konnte.
Was könnte sie von ihm wollen? Hatte sie auf einmal Geschmack an Männern bekommen? Klaus wusste es nicht. Auch konnte er sich nicht vorstellen, was da auf ihn zukommen sollte. Nur eines merkte er sofort: seine Erektion war verschwunden und so sehr er sich auch bemühte, sie wollte nicht wiederkommen.
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"Guten Morgen!" Daniela schreckte hoch, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass der Zug an einem Bahnhof hielt. Wo mochte sie sein? Ingolstadt, oder Augsburg? Sie hatte keine Ahnung; im Moment drehte sich sowieso alles nur um Zahlen. Sie hatte es bis 0876 geschafft, fast schon die ersten 1000 Kombinationen durch!
"Guten Morgen! Wir haben reserviert. Wenn Sie so freundlich wären... Ihr Gepäck...?" Sie blickte auf, draußen vor der Tür stand eine ganze Familie, fünf Personen wie sie auf die Schnelle sah. Vater, Mutter, zwei Teenager um die fünfzehn, Zwillingsschwestern wie sie unschwer sehen konnte, und noch ein Nachzügler, ein Junge von vielleicht drei Jahren.
Augenblicklich wurde ihr bewusst, dass etwas nicht stimmte. Es gab nur fünf Sitze im Abteil. Saß sie selber eventuell auf einem falschen Platz? Schon wollte sie ihre Platzkarte hervorsuchen, als die Mutter einen schmalen Kindersitz direkt neben ihr am Fenster aufklappte, der ihr bisher noch gar nicht aufgefallen war. "Lassen Sie, bleiben Sie ruhig sitzen. Der Kleine wird Sie bestimmt nicht stören. Ihren Koffer stellen wir vielleicht einmal hier in die Ecke an der Tür, da ist ja noch Platz." Die Frau war sehr nett, setzte sich ihr gegenüber auf einen Platz, eine der Töchter neben sich, die andere nahm neben Daniela Platz, neben dieser der Vater, der noch damit beschäftigt war, das viele Gepäck auf der Ablage zu verstauen. Daniela atmete erleichtert auf als sie sah, dass der Mann nicht direkt neben ihr sitzen würde.
Die Mutter versuchte sich in small-talk. "So ein Glück, dass wir reserviert hatten. Wir fahren zwar nur bis Frankfurt, aber mit den Kleinen hier..." Daniela sah, wie das eine Mädchen die Augen verdrehte. "Und Sie, fahren Sie ganz bis nach Holland?"
"Nein. Nur bis Köln."
"Ach, da fahren Sie sicherlich zu Besuch?"
Bevor sie nachgedacht hatte, hatte sie dummerweise schon geantwortet. "Nein, ich war zu Besuch in München, habe die Herbstferien bei meiner Tante verbracht. Ich fahre jetzt wieder nach Hause."
"Ach so!" Die Dame lachte. "Ich dachte nur, weil Sie in diesem Kleid... Etwas ungewöhnlich für ein Mädel aus Köln. Meine beiden hier wollen so etwas ja nicht einmal in Frankfurt tragen..." Sie säufzte laut. "Schaut doch mal, wie hübsch das aussieht. Vielleicht bestelle ich euch ja doch noch so etwas zu Weihnachten!"
"Oh nee," stöhnte das Mädchen neben der Mutter, "ich zieh so etwas auf keinen Fall an!"Uund die Schwester, die neben Daniela saß, plapperte ihr wie ein Papagei nach: "Ich zieh so etwas auch auf keinen Fall an!"
Die Mutter verdrehte die Augen. "Zwillinge," sagte sie entschuldigend, "immer hört man alles doppelt!"
Daniela lächelte sie an. "Ich kenne das. Ich habe selbst einen Zwillingsbruder." Einen nervigen Bruder, den sie gern ihren kleinen Bruder nannte, weil er eine halbe Stunde später zur Welt gekommen war, als sie selber. Besonders stolz war sie nicht auf ihn. In ihren Augen war er ein mickriger Waschlappen, ein typisches Nintendo-Kind, beinahe geistig zurückgeblieben, unreif und schlichtweg langweilig. Lange vorbei waren die Jahre, in denen sie lustige Indianerspielchen miteinander gemacht hatten.
Unerwarteterweise räusperte sich nun der Vater. "Nu lasst mal gut sein. Es ist ja noch gar nicht Weihnachten. Und was ihr dann anzieht, bestimmen immer noch wir."
Daniela konnte ein leiches Grinsen nicht unterdrücken, woraufhin das Mädchen ihr gegenüber schnell die Zunge rausstreckte. Dann aber fielen alle schnell zur Ruhe, das monotone Fahrgeräusch des Zuges ließ alle ein wenig schläfrig werden. Auch Daniela kämpfte nun mit bleischweren Lidern, kein Wunder nach all dem, was sie am Abend zuvor und in der Nacht erlebt hatte.
Bald schon träumte sie, sie wäre unter die Räder gekommen, schwer lastete ein Gewicht auf ihrem Körper, ein Gewicht, das sich einfach nicht abschütteln ließ. Immer wieder schien ein Riese auf ihr herumzutrampeln, jetzt legte er sogar seine Hände an ihre Brüste, klopfte vorsichtig gegen ihren Brustpanzer, neugierig wie ein Kind, das von einer Sache nicht mehr ablassen will...
Sie schreckte hoch. Der kleine Junge saß nicht mehr auf seinem Kindersitz, sondern auf ihrem Schoß. Und schon sah sie, wie er erneut mit kleinen Fingerchen gegen ihre Brüste klopfte und sich offensichtlich über die ungewohnte Härte ihrer Brüste wunderte. "Was ist das?" fragte er sie als er sah, dass sie die Augen geöffnet hatte.
"Das ist..." Danielas Herz setzte ein paar Schläge aus. Was sollte sie sagen?
"Das ist ganz ungezogen von dir. Komm mal sofort her zu mir!" Und mit einem schnellen Griff hatte die Mutter ihren kleinen Jungen von ihrem Schoß gehoben. "Entschuldigen Sie bitte! Er weiß noch nicht so genau, was sich gehört!"
Daniela war schlecht. Sie stand auf, drückte ihren Rock zusammen, der ja von dem kurzen Petticoat, den sie darunter trug, weit aufgebauscht wurde, und stolperte Richtung Tür. Sie musste etwas Ruhe finden, etwas für sich sein, und das ging wohl am besten auf der Toilette. Als sie die Abteiltür öffnete fragte sie sich, ob der Vater der Familie wohl unter ihren Rock sehen konnte. Vielleicht ja, vielleicht nein, eine eindeutige Reaktion des Mannes war nicht zu erkennen.
Mit lautem Knall warf sie die Toilettentür hinter sich zu und schloss ab. Sie setzte sich auf den Toilettendeckel und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen. Und schon kullerten ihr die Tränen aus den Augen. War sie jemals vorher so verzweifelt gewesen? Sie dachte an ihren Gang hinaus zum Chinesischen Turm. Ja, das war auch schlimm gewesen, aber doch anders irgendwie. Da hatte sie etwas gemacht, weil Monika ihr keine andere Wahl gelassen hatte, und weil sie ihr zeigen wollte, dass sie keinen Schiss hatte. Jetzt aber war Monika weit weg, und mit jeder Minute wurde der Abstand immer nur größer. Auch der Abstand zu den rettenden Schlüsseln!
Daniela schlug ihre Röcke hoch. Nein, man konnte den Keuschheitsgürtel nicht sehen, denn der Schrittverschluss ihres Korseletts verdeckte alles. Erst jetzt merkte sie, dass ihr Schritt angefangen hatte, ziemlich weh zu tun. Sie hakte den Verschluss auf, ihre Schamlippen, die sich nun befreit durch den engen Spalt des KGs drängten, waren rot gescheuert. Anders als in den Tagen zuvor trug sie ja nicht dieses kleine gebogene Stahlteil mit den vielen Löchern, von Monika ´Onanierschutz´ genannt.
Gedankenlos suchten ihre Finger nach etwas Ablenkung, nach etwas Stimulanz. Ja, sie merkte, wie schön es war, endlich wieder etwas Weiches mit den Fingern ertasten zu können, wenn es auch weiterhin von sicherem Stahl umschlossen war. Einen Finger einzuführen war absolut unmöglich, genauso unerreichbar war ihre Klitoris. Sie versuchte es trotzdem, rieb sich fast wund im Schritt, kam aber nie in die Nähe eines Höhepunktes.
Und plötzlich brach sie zusammen, ein erneuter Weinkrampf schüttelte sie. Verzweifelt zog sie ihr Hosenkorselett hoch bis zur Taille, verzweifelt versuchte sie, eine Hand unter den Taillenreifen zu schieben, diesen irgendwie über ihre breiten Hüftknochen zu bekommen. Aber was sind schon schwache Hände gegen solides Stahlblech?
Es dauerte Minuten, bevor sie sich beruhigt hatte. Warum nur war plötzlich alles so anders? Hatte sie denn nicht eine ganze Woche lang dieses Gefühl des Eingeschlossenseins genossen? Aber da war immer irgendwie Monika in ihren Gedanken gewesen. Monika, der sie sich unterworfen hatte, auch wenn diese dies in eine Art Spiel gebettet hatte, so als ob ihre Cousine Claudia etwas damit zu tun gehabt hätte. Jetzt aber war sie nurmehr ein Opfer ihrer eigenen Sucht... ihrer eigenen Dummheit, wie sie sich eingestehen musste. Als sie mitten in der Nacht aufgewacht war hatte sie das Spiel weiterführen wollen, hatte sich noch einmal in die Abhängigkeit ihrer lesbischen Nachbarstochter begeben wollen. Ja, sie hatte sogar alles so vorbereitet, dass sie nur noch dieses blöde Kleid anziehen konnte, alle anderen Sachen hatte sie in ihrem Koffer verschlossen. Vielleicht würde sie es doch noch schaffen, vor Köln ihren Koffer zu öffnen; die richtige Kombination konnte ja schon bald kommen...
Sie merkte, wie ihre Finger feucht wurden. Und jetzt merkte sie auch zum ersten Mal wieder jenes lästige Stechen an ihren Brustwarzen, welche sich unter ihren stählernen Körbchen hilflos gegen die eingelegten Stachelschalen aufrichten wollten. Automatisch legte sie eine Hand an ihren Busen, aber unter der dünnen Dirndlbluse ließ sich rein gar nichts verrücken, egal wie sehr sie mal nach oben, mal nach unten drückte.
Sie nahm ein Papiertaschentuch, benetzte es mit etwas Wasser und wischte sich sorgfältig über die verheulten Augen. Dann ordnete sie ihre Kleider. Sollte sie nun den Schrittverschluss ihres Hosenkorseletts einfach offen lassen? Nein, irgendwie ging das nicht. Sofort rutschte der schlauchartige, elastische Stoff wieder an ihr hoch. So wie dieses Teil geschnitten war, musste man es geschlossen tragen. Ein weiteres Mal blickte sie auf ihre Schamlippen, die durch ihre Aktivität nicht gerade schmaler geworden waren. Dann nahm sie kurz entschlossen ihre Handtasche, suchte den darin befindlichen Onanierschutz hervor und hakte ihn an der entsprechenden Stelle ein, bevor sie ihn mit dem letzten Schlösschen verschloss. Der Schlüssel dazu befand sich ebenfalls in ihrem Koffer. Wieder rauschte ein kurzer Moment der Geilheit durch ihren Körper, ihre Finger strichen über ihre nun komplett versperrte Scham, dann hakte sie den Schrittverschluss ihres Korseletts zu, wusch sich die Finger und begab sich zurück zu ihrem Platz.
Doch schon durch die gläserne Abteiltür konnte sie sehen, dass ihr Platz jetzt besetzt war. Das Mädchen, welches bisher zwischen ihr und ihrem Vater gesessen hatte, hatte jetzt ihren Platz eingenommen und spielte Schwarzer Peter mit ihrem kleinen Bruder.
Daniela öffnete die Abteiltür, der Vater lächelte sie an. "Entschuldigen Sie, aber stört es Sie, wenn..." Er deutete mit einer Geste auf den freien Platz neben sich. "Sie blieben so lange weg und die beiden wollten gern zusammen sitzen."
"Nein, lassen Sie nur, das ist schon in Ordnung. Wie weit ist es denn noch bis Frankfurt?"
"Das dauert wohl noch über eine Stunde. Aber wenn Sie lieber am Fenster sitzen wollen..."
"Nein nein, kein Problem." Daniela lächelte, versuchte verzweifelt, ihre widerspenstigen Röcke etwas zusammenzudrücken, und nahm dann Platz.
"Schwierig?"
"Wie bitte?"
Der Mann neben ihr lachte. "Die Röcke scheinen nicht so zu wollen, wie Sie wollen!"
"Äh, nein. Wollen sie nicht..." Daniela ließ nun ihren bauschigen Rock los, der sich sogleich unter der Armlehne hindurch gegen das Bein des Mannes drückte. "Oh, entschuldigen Sie, ich... äh..."
Wieder dieses Lachen. Es klang nett. Es klang nett, aber da war auch noch etwas anderes. Sie sah auf den Schritt ihres Gesprächspartners. Lustig, dass Männer das nicht steuern können, dachte sie.
Eine Weile war Ruhe. Auch die Kinder neben ihr flüsterten nur. Den Grund dafür sah sie, als sie die ruhigen Atemzüge der Mutter bemerkte. Auch die andere Zwillingsschwester, die ihr gegenüber saß, schien zu schlafen. Aber sobald sie wegsah, merkte sie, wie sie hinter fast geschlossenen Augenlidern angestarrt wurde.
"Sie haben Ihre Tante besucht?"
"Äh, ja, die Tante... in den Herbstferien."
"Und da hat Ihnen die Tante dieses hübsche Kleid geschenkt? Es steht Ihnen wundervoll!"
Was war das? Ein Kompliment?? Der Stoff der Hose spannte heftiger. Vielleicht sollte sie ihn dazu bringen, mehr zu sagen? "Wie bitte??"
"Ihr Dirndl. Sie sehen hübsch aus. Ich nehme an, Ihre Tante hat es ihnen geschenkt? Oder haben Sie es sich selber gekauft?"
Der Mann setzte sich auf, versuchte einen Moment, die Beine lässig übereinander zu schlagen, gab es aber schnell auf. Daniela wusste nicht, was sie mit dieser seltsamen Unterhaltung anfangen sollte. Ein wenig törnte es sie an, erinnerte es sie an den Abend zuvor, als Klaus neben ihr gesessen hatte, aber diesmal war es ein gestandener Familienvater.
"Gefällt es Ihnen?" Mal sehen, wie weit er noch gehen würde.
Kein Lachen diesmal. Nur ein Schmunzeln im Gesicht, ein Schmunzeln mit hungrigen Augen. "Bestimmt! Das wäre auch einmal etwas für die Zwillinge, etwas so..."
"....Ätzendes..." kam es kaum hörbar vom Mädchen neben ihr, und ´Ätzendes´ sagte auch ihre Schwester.
"...Hübsches würde ihnen bestimmt gut stehen. Immer diese Jeans und gammeligen T-Shirts!"
"Ja, bestimmt! Das könnte ich mir gut vorstellen, die beiden Mädchen im Dirndl... zu Weihnachten vielleicht? Ist ja nicht mehr so lang hin!" Fasziniert starrte Daniela auf die Hose des Mannes. Wie lange würde der Reißverschluss noch standhalten?
"Tja.. schade nur, dass es bei uns in Frankfurt keine Dirndlgeschäfte gibt..."
Daniela bemerkte sofort das schadenfrohe Grinsen, welches das Mädchen ihr gegenüber nicht unterdrücken konnte. Dann, als draußen auf dem Gang jemand vorbeiging und der Vater einen Moment abgelenkt war, sah sie deutlich, wie diese ihr die Zunge herausstreckte.
Für einen Moment wurde es ruhig im Abteil. Daniela überlegte, was sie sagen sollte. Und ob sie diesem dummen Kind das schadenfrohe Grinsen austreiben könnte. Dann räusperte sie sich. "Entschuldigen Sie! Haben Sie vielleicht etwas zum Schreiben dabei? Papier und Stift?"
"Aber sicher doch!" Der Familienvater griff nach seinem Jackett, welches immer noch an einem Haken zwischen ihrem und seinem Sitz hing, fand Papier und einen Kugelschreiber hervor und hängte dann das Jackett wieder auf, diesmal aber an der anderen Seite. Sofort spürte sie seine Blicke auf ihren Brüsten, wobei sie sich wunderte, dass männliche Blicke scheinbar solides Stahlblech durchdringen konnten; vielleicht sollte so etwas einmal wissenschaftlich untersucht werden?
Schnell kritzelte sie einige Zeilen auf das Papier, was wegen der Bewegung des Zuges nicht ganz einfach war. Sie legte den Zettel auf die Armlehne und schrieb, dicht über das Papier gebeugt... bis ihr plötzlich siedend heiß einfiel, dass der nicht gerade dünn aufliegende Reifen ihres stählernen BHs sich auf dem Rücken bestimmt deutlich abzeichnete. Schnell richtete sie sich wieder auf, da aber spürte sie bereits die Hand des Mannes auf ihrem Rücken.
"Oh, Vorsicht, nicht dass Sie mir hier hinfallen! Ich wollte Sie nur festhalten!" Seine Stimme zitterte nicht einmal.
"Danke, es geht schon... ich bin ja gut beschützt!" Sie biss sich auf die Zunge. Warum hatte sie das nur sagen müssen?? Spielte sie mit ihm? Wollte sie, dass er es wüsste?? "Schauen Sie, ich habe Ihnen einmal eine Internetadresse aufgeschrieben. Heutzutage braucht man ja in kein Geschäft mehr zu gehen; alles kann man online kaufen. Auch Dirndl. Wenn Sie also Ihren Töchtern zu Weihnachten hübsche Dirndl schenken wollen, dann versuchen Sie es einmal hier, bei Stockerpoint. Es gibt natürlich auch noch andere Dirndlgeschäfte im Netz. Und hier unten habe ich Ihnen einmal meine E-Mail Adresse aufgeschrieben, vielleicht schicken Sie mir dann zu Weihnachten einmal ein Familienfoto?" Sie grinste ihn freundlich an; bis hierher hatte es ja wunderbar geklappt. Vielleicht aber sollte Sie zur Sicherheit noch einen draufsetzen? "Warten Sie einmal, vielleicht könnte Ihre Tochter...." Daniela kramte ihr Handy aus ihrer Handtasche und gab es dem Mädchen, das ihr gegenüber saß und jetzt kein dummes Grinsen mehr zeigte. "...vielleicht könnte Ihre Tochter einmal ein Erinnerungsbild von uns machen, ja?" Dann klappte sie schnell die Armlehne hoch und lehnte sich so weit zu ihrem Gesprächspartner hinüber, dass dieser nun mehr oder weniger gezwungen war, seine Hand um ihre Taille zu legen.
"Aber sicher doch!" Diesmal war ein leichtes Zittern in der Stimme. "Also, Lisbeth, dann mach mal ein paar schöne Fotos!"
Daniela setzte ihr bezauberndstes Lächeln auf. Nie hätte sie geglaubt, dass sie so gut Komödie spielen konnte! Und im selben Moment spürte sie die Hand auf ihrem Rücken, eine Hand, die nicht still liegenblieb, sondern mit erstaunlicher Leichtigkeit und Schnelle ihren Rücken abtastete! Es war ihr nichts Neues. Auch ihr Freund hatte diesen Griff, suchte stets nach dem Verschluss ihres BHs, der sich ja immer unter der Kleidung erfühlen ließ. Was trieb Männer denn bloß dazu, dies zu tun? Jetzt aber wanderte diese Hand bereits tiefer, landete in ihrer Taille und rutschte über die verwurschtelten Bänder ihrer Dirndlschürze. Dann stoppte sie, und Dani wusste genau, wo die Hand gestoppt war. Sie versuchte, sich jetzt wieder zurückzulehnen, aber diese Hand hielt sie fest, nicht mit Gewalt, sondern mit...? Ja, womit? Zauber? Für einen flüchtigen Moment rutschte die Hand noch tiefer, über den Taillenreifen ihres Keuschheitsgürtels hinaus, ertastete jenes Teil, das von der Mitte aus weiter abwärts lief und irgendwo unter ihrem bauschigen Petticoat verschwand. Dann richtete jener brave Familienvater neben ihr sich auf, lächelte sie nett an, wobei sich seine Augen tief in ihre zu bohren schienen und nahm dann seiner Tochter Danielas Handy wieder ab. "Hier, ich hoffe, meine Tochter hat ein paar schöne Bilder gemacht!"
Daniela schaltete ihr Handy aus, ohne sich vorher die Bilder anzusehen. "Oh,bestimmt! Wenn Sie mir zu Weihnachten schreiben und ein Familienfoto schicken, dann schicke ich Ihnen auch einmal meine Bilder von heute!" Das war es! Hihi! Das war ihr großartig gelungen! Allein schon an den Blicken, die die beiden Zwillinge austauschten, hätte sie sich richtig aufgeilen können! Sollten die blöden Gänse doch selber sehen, wie man sich in solch einem dämlichen Kleid fühlt, und sollten sie dann selber merken, was für ein blödes geiles Schwein ihr Vater war!
Das Zuschlagen der Abteiltür riss sie aus ihren Gedanken; ihr ach so freundlicher Sitznachbar hatte sich auf den Weg zur Toilette gemacht; wahrscheinlich musste er einmal, wobei Daniela sich fragte, was genau er denn jetzt wohl müsse...
Die Zeit bis Frankfurt dauerte nicht mehr lang, bald standen alle gleichzeitig auf, es gab ein großes Gedränge und so stand auch Daniela auf, einfach um ihren Sitz für den Moment hochklappen zu können und so doch etwas mehr Platz schaffen zu können. Bald waren alle mit ihrem Gepäck beschäftigt, der freundliche Familienvater nahm sogar noch ihren eigenen Koffer von der Gepäckablage, wobei er einige Male mit ihr zusammenstieß, so als hätte ihn jemand von hinten geschoben. Daniela merkte deutlich den kurzen aber heftigen Kontakt mit ihrem Busen und es war ihr klar, dass auch ihr Gegenüber es hatte merken müssen, dass hier, unter der dünnen Dirndlbluse, keine weichen ´Äpfelchen´ auf ihn warteten.
Ein letzter Blick tief in ihre Augen, ein letztes Lächeln umspielte seinen Mund, dann ein kurzes Nicken. "Es war nett mit Ihnen! Kommen Sie gut heim! Da wird in Köln bestimmt jemand große Augen machen, wenn er Sie vom Bahnhof abholt! Also dann, eine gute Reise noch!"
"Danke sehr! Und schicken Sie mir dann mal ein Bild von den Mädchen!! Tschüss!" Daniela atmete erleichtert auf. Geiler Bock! Was mochte dieser biedere Mann denn von Keuschheitsgürteln wissen? Aber was hatte schon das Aussehen eines Menschen oder dessen Alter mit all diesen Dingen zu tun? War jemand im Alter von Anfang Vierzig schon jenseits von Gut und Böse? Wohl eher nicht, dachte sie, wahrscheinlicher war es, dass jemand in diesem Alter bestens im Geschäft war!
Niemand stieg mehr ein, wiederum hatte sie das ganze Abteil für sich allein. Welch ein Glück! Jetzt hätte sie doch noch die Möglichkeit, die richtige Kombination an ihrem Koffer zu finden! Vielleicht musste sie nur noch einhundert oder zweihundert Kombinationen ausprobieren! Daniela schaute in den Fahrplan. Bis Köln dauerte es nicht mehr allzu lange! War dies hier nicht die schnellste Eisenbahnverbindung in Deutschland? Egal, sie musste es einfach schaffen, denn sie würde tausend Tode sterben, müsste sie so angezogen auch noch in Köln ankommen. Zuvor aber galt es, schnell einen wichtigen Anruf zu erledigen!
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[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Daniela 20 am 09.12.11 um 17:43 geändert
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Stamm-Gast
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:06.11.11 23:03 IP: gespeichert
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Danke Daniela! Endlich beginnt wieder ein "normaler" Wochenrhytmus!
Euer dankbarer Maximilian! Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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Hans Bell |
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OWL
Bleib du selbst, dann kannst du anderen wirklich begegnen
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:06.11.11 23:10 IP: gespeichert
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Hallo,
schön das es weiter geht. Ich hoffe dass das Bild von den Mädchen und den Kampf den sie kämpfen werden und doch verlieren irgendwann noch eine Rolle spielen wird.
Hans
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Dennis76 |
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:06.11.11 23:25 IP: gespeichert
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Die Fortsetzung ist klasse! Einfach super! Das warten hat sich gelohnt!
Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Absätze und Schriftgröße sind in Ordnung, gut lesbar!
Gruß Denins
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Stamm-Gast
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:07.11.11 21:35 IP: gespeichert
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Beim zweiten Durchlesen der neuen Geschichte finde ich besonders toll, wie sich daniela aus der tiefsten Tiefe wieder aufrappelt und über sich hinaus wächst wie sie da den Familienvater im Abteil auf Trab bringt. Einfach genial!
Euer Maximilian Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:13.11.11 22:17 IP: gespeichert
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Und wieder war es fast unmöglich, sich am Sonntagabend im Forum einzuloggen! Tut mir leid, dass ich wieder verspätet bin!
Es geht weiter. Wie lang doch eine Woche sein kann! Auch ich muss ja immer so lange warten, bis ich einen neuen Teil meiner Phantasien veröffentlichen kann. Und für mich ist es fast noch schwieriger, denn ich kenne ja bereits die ganze Geschichte und weiß, dass es einige Zeit dauern wird, bis sie sich entwickelt, und dass es noch viel länger dauern wird, bis wir eine Erklärung für alles bekommen.
Ich danke für Eure netten Kommentare. Da weiß man, dass man anderen einen spannenden Abend bereitet hat!
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In München war es später Nachmittag. Monika hatte sich nach dem Kaffetrinken auf ihr Zimmer zurückgezogen; jetzt lag sie auf ihrem Sofa und überlegte, was dieser verrückte Tag bis jetzt gebracht hatte, oder, um ehrlicher zu sein, was er für sie noch bringen mochte. Irgendetwas stimmte nicht mehr.
Mit einem Mal musste sie doch etwas schmunzeln, als sie daran dachte, wie sie den Briefumschlag mit den Schlüsseln für Danielas Keuschheitsgürtel und Keuschheits-BH gegen das Zugfenster geknallt hatte. Das war absolut filmreif gewesen! Wäre sie auch nur eine Sekunde früher gekommen, hätte sie Daniela die Schlüssel noch geben können, so aber musste sie diese morgen mit der Post nach Köln schicken. Das hieß, Daniela würde es noch mindestens bis Dienstag in ihrer stählernen Unterwäsche aushalten müssen!
Allein der Gedanke an ihre hilflose Freundin weckte ein erneutes Kribbeln zwischen ihren Beinen. Ganz unbewusst fand ihre Hand jene Stelle, um die sich doch alles im Leben zu drehen schien, egal was andere da sagten. Sex regiert die Welt, Sex ist verantwortlich für männliches Machtstreben, Sex ist verantwortlich für das Elend vieler Frauen. Nun, egal, das alles war nicht ihr Problem...
Was aber war ihr Problem? Klaus? Nein, eigentlich nicht. Dieser Schlappschw anz würde ihr keine Probleme machen. Ganz im Gegenteil, sie rechnete fest damit, dass sie jede Menge Spaß mit diesem Typen haben würde. Das Video, welches sie von ihm aufgenommen hatte, war ein starkes Argument, eines, das Klaus nicht so mir nichts dir nichts zur Seite schieben könnte. Allerdings musste sie vorsichtig vorghen! Bloß nicht zu viel auf einmal verlangen! Aber ihre Pläne mit Klaus würden sowieso einige Zeit in Anspruch nehmen; diese Sachen, die sie erst noch bestellen musste, würden frühestens um Weihnachten herum fertig sein.
Anders aber verhielt es sich mit dem kleinen Plastikteil, das sie seit einiger Zeit in ihrer Schublade hatte. Sie hatte es einmal einer Bekannten abgekauft, die es wegen einer kaputten Beziehung nicht mehr gebrauchen konnte; ihr Freund hatte damals wohl eine Wahl gehabt, entweder das Teil und alles wäre gut, oder aber er könnte in die Wüste gehen. Offensichtlich hatte er die Wüste gewählt.
Monika schüttelte sich. Männer! Sie hasste Männer! Männer waren nicht nur hässlich, sondern auch dumm. Erstaunlich, wie sehr sie von diesem komischen Ding zwischen ihren Beinen gesteuert wurden! Prinzipiell hatte sie nichts gegen dieses ´Ding´ einzuwenden, man konnte eine Menge Spaß damit haben, wenn halt nicht immer ein Mann dranhängen würde!
Etwas Spaß wäre auch im Moment nicht schlecht, dachte sie. Monika suchte das elektronische Hilfsmittel aus ihrer Schublade hervor, schaltete das Gerät ein und begann, sich fachmännisch zu verwöhnen. Fachmännisch?? Bei dem Gedanken musste sie lachen. Was wussten Männer denn schon davon, was Frauen gefiel? So! Ahh... Ach die armen Männer... wussten doch gar nicht, wie schön das in Wahrheit war! Warum nur mussten sie eigentlich immer alles falsch machen, wenn sie schon so weit gekommen waren? Immer diese dämliche Hast, dieses unsinnige Stoßen! Und dann hatte, wie sie gehört hatte, die ´echte Ware´ ja einen super dämlichen Nachteil! Warum hatte die Natur es denn bloß so eingerichtet, dass all diese Männlichkeit immer wie vom Winde verweht wurde? Welchen Gefallen sollte man denn als Frau an dieser unsinnigen Nummer finden? Dann doch lieber das ´Hilfsmittel´!
Sie merkte, wie sie schneller als gewollt einem Höhepunkt entgegenstrebte. Sie schaltete das Gerät ab. Schwer lag es in ihrer Hand. Nein, sie wollte gar nicht wissen, wie es sich anfühlte, wenn man - wenn Frau - so etwas... Der Gedanke wollte nicht zu Ende gedacht werden. Es hatte sie nie interessiert. Sie zögerte. Wieso hatte es sie nie interessiert? Sie wusste es nicht. Aber egal. Mit unsicheren Beinen wankte sie zu ihrem Schrank hinüber und suchte ein hautfarbenes Miederhöschen hervor, das sie anzog. Ja, so war es besser! Sie merkte wie ihre Atemfrequenz schneller wurde. Ihre Finger strichen über ihre glatte Scham, allein dieses Streicheln war schon himmlisch, ohne diesen dämlichen Bremsklotz, den Männer da zwischen ihren Beinen hängen hatten!
Heute Abend würde sie... Oh, fast hätte sie es vergessen! Sie sollte ja schon wieder Messe dienen! Eine Abendmesse, was eher ungewöhnlich war, denn die Gemeinde war bestimmt nicht größer geworden und die Kirchgänger nicht jünger. Aber was sollte denn dieses Gerede von einer weiteren Messdienerstunde? Der Gedanke gefiel ihr gar nicht, denn wenn sie es richtig verstanden hatte, so war es eine Messdienerstunde, die nur für sie allein veranstaltet werden sollte!
Schnell gingen die Nachmittagsstunden vorüber. Monika musste sich auf den Weg machen. Die Glocken läuteten bereits zur Abendmesse. Mit ungutem Gefühl betrat sie die Sakristei, der Pfarrer war bereits anwesend und begrüßte sie freundlich wie immer. Sie half ihm bei der Einkleidung, dann machte sie sich selber fertig. Wie schnell sich das Blatt doch wendet, dachte sie, als sie sich bereits zum zweiten Mal an diesem Sonntag ihr Messdienergewand anzog. Vormittags hatte sie nur daran denken können, noch rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen, jetzt hatte der Abend angebrochen, Daniela war sicherlich bereits in Köln und sie selber musste sich auf eine weitere Messe konzentrieren, fragte sich nur, ob überhaupt irgendwelche Gläubigen kommen würden.
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"Bist du endlich fertig, Bub?"
"Ja, Oma, einen Moment noch!"
Klaus war irritiert. Er war nach dem Kaffee zu seiner Oma gekommen, weniger um ihr zur Hand zu gehen, sondern eher, um seine Ruhe zu haben und über alles nachdenken zu können.
Aber Denken war bei einem jungen Mann seines Alters Glücksache und egal, wie sehr er sich auf das Wesentliche zu konzentrieren versuchte, so schien seine gesamte Energie doch immer nur auf ein bestimmtes Körperteil umgeleitet zu werden. Er schloss die Augen und sah dieses hübsche Mädchen wieder vor sich, unglaublich attraktiv in ihrem leuchtend blauen Dirnd hatte sie neben ihm gesessen und die Augen verdreht, jedes Mal wenn er den Regler der Fernbedienung hochdrehte. Er sah noch, wie sie mehrmals hilflos ihre Hände in ihrem Schritt vergrub, wie ihre Knöchel weiß wurden vor vergeblicher Anstrengung, Aber dumm war, dass er nie mehr als dies sah, nur ein äußerst schwaches Brummen ließ sich hören, wenn die laute Hintergrundmusik einmal pausierte.
Sein Glied fühlte sich gut an. Groß hatte es sich aufgerichtet, die Eichel lag bloß und glänzte feucht im Licht der schwachen Lampe, welche hier oben, in der gemütlichen Dachkammer, die einzige Beleuchtung bildete.
"Klaus!??"
Manchmal wunderte er sich doch, wieviel Kraft die Oma noch in der Stimme hatte. Sie war zwar schon Mitte 70, aber noch gut dabei, nur ihre Beweglichkeit hatte stark nachgelassen; ohne seine Hilfe kam sie fast nirgendwo mehr hin. Und sie kam ganz gewiss nicht mehr in seinen kleinen Raum hier oben unterm Dach. Er schaute kurz aus dem kleinen Dachfenster hinaus in den Garten. Der Himmel hatte sich rot gefärbt, aber er konnte noch gut den Tisch im Nachbargarten erkennen, jenen Tisch, auf dem diese Lesbe von gegenüber mit ihrer kleinen Freundin eine unvergleichliche Show abgezogen hatten, das heißt, erst beide Mädchen, und später dann noch einmal nur Daniela allein.
Vor seinen Augen sah er das hilflose Mädchen, die dort gestanden hatte, nur mit einer Zwangsjacke und einer Gasmaske bekleidet. Seine Hand hielt inne, er wagte es nicht zu atmen, so nah war er bereits an einer Ejakulation. Er sah sich um, ja, dort lagen einige Papiertaschentücher, dann...
"BUB!! Es wird Zeit, wir müssen gehen. Die Glocken läuten schon!!"
"Ja Oma, ich komme schon!"
Verdammt verdammt! Er hasste es, wenn seine Oma ihn immer noch ´Bub´ nannte! War er nicht ein richtiger Mann? Vielleicht sollte er ihr einmal sein langes Ding unter die Nase halten? Klaus zog seine Hose hoch, er hatte sichtlich Probleme, alles an seinem Platz in seiner engen Jeans zu verstauen. Wieso wollte die Oma denn bloß schon wieder in die Kirche? War sie denn nicht erst gestern zur sogenannten Vorabendmesse in der Kirche gewesen? Als er Daniela gesehen hatte, die als Messdienerin dort die Kollekte einsammelte?
Wieder machte sich seine Männlichkeit bemerkbar, diesmal schmerzhaft, denn sein Glied fand nicht den Platz, der normalerweise Spaß bedeutete. Es irritierte ihn, denn als junger Mann hatte er gelernt, dass die Größe eines Mannes ganz schlicht an der Größe seiner Latte gemessen wurde, zumindest in den Kreisen, in denen er sich bewegte. Etwas steif stolperte er die steile Treppe hinunter.
"Wieso willst du denn schon wieder in die Kirche, Oma? Du warst doch erst gestern zur Vorabendmesse. Ich dachte immer, das gilt dann für den Sonntag mit?"
"Nu red kein dummes Zeug, Bub. Man kann gar nicht oft genug in die Kirche gehen! Aber das scheint Ihr jungen Leute ja nicht mehr zu wissen, obwohl ihr es ja gerade am nötigsten habt! Komm, wir müssen uns beeilen!"
Klaus unterließ es, die Antwort seiner Großmutter zu kommentieren. In ihren Augen war doch fast alles, was irgendwie Spaß machte, schon ein Anlass zur Beichte! Warum nur war diese Kirche so lebensfeindlich? Junge Leute wollten doch ihren Spaß haben... Plötzlich fiel es ihm wieder ein, was diese Schlampe ihm gestern Abend gesagt hatte, dass sie etwas hätte, von dem sie annehme, dass er kein Interesse daran hätte, dass seine Oma das zu sehen bekommt. Eigentlich hatte er keine Ahnung, was es sein konnte. Was hatte er denn gemacht?
Wie immer brachte Klaus seine Oma in eine der vorderen Bänke, bevor er selber sich in den hinteren Teil der Kirche zurückzog. Die Kirche war erstaunlich gut besucht, anscheinend hatte die Anazhl armer Sünder über das Wochenende schon wieder zugenommen. Er hätte vor die Tür gehen können, aber er sah, dass es angefangen hatte, zu tröpfeln, und blieb dann doch lieber im Trockenen. Endlos zog sich die Zeit dahin, zumindest schien es ihm so. Dann aber hörte er endlich den Schlusssegen, jenes "Gehet hin in Frieden", es konnte also nicht mehr lange dauern, bis seine Oma auftauchte. Doch, ja, sie konnte schon noch selber gehen, gestützt auf ihren Stock. Sie hatte es halt gern, wenn er sie zur Sicherheit begleitete, insbesondere draußen auf der Straße. Und etwas Eitelkeit war wohl auch dabei, insbesondere nach diesen Worten, man solle "dahingehen"! Klar, dass die Oma dann am liebsten selber, mit rankem Rücken und hocherhobenen Hauptes, aus der Kirche gehen wollte.
Heute aber kam sie nicht. Irgendweshalb blieb sie vorne sitzen, währendessen die Kirche sich zunehmends leerte. Der Priester und eine Messdienerin waren bereits wieder in der Sakristei verschwunden, der Organist war längst von seiner Empore herunter gekommen, aber immer noch blieb die Oma sitzen. Klaus wurde unruhig. Was sollte das nun?
Dann ging, gänzlich unerwartet, die Tür der Sakristei wieder auf, heraus kam der Pastor, der jetzt wieder seinen schwarzen Anzug trug, aber hinter ihm die Messdienerin, die immer noch ihre dämliche Kluft trug. Was geschah denn bloß? Jetzt blieb das Mädchen stehen, der Pastor ebenfalls, jetzt stellte er sich hinter sie und... drängelte?... schubste?.... das Mädchen weiter vor, in den Mittelgang hinein. Klaus konnte einige Worte vernehmen: "....will nicht... bitte nicht... tut weh..." und "...gesündigt... Buße tun... VORWÄRTS!..."
Die kleine Gruppe ging an der Oma vorbei, die den beiden mit ihren Augen folgte, wie Klaus sehen konnte. Was war hier los? Er merkte, wie sich seine Haare aufrichteten.
Jetzt waren die beiden hinten in der Kirche angelangt. Klaus versteckte sich, so gut es ging, hinter einer Säule. Deutlich sah er jetzt, wer die Messdienerin war: die Lesbe!! Wieso war die eigentlich Messdienerin? Es wollte ihm irgendwie nicht in den Kopf. Sollte jemand, der am Altar Dienst tat, nicht ein moralisch einwandfreier Mensch sein? Gott könnte es doch nicht wollen, dass solch ein Mensch - eine verdammte Lesbe, dachte Klaus - solch einen heiligen Dienst ausübte, oder? Nein, es konnte nicht sein, zumindest war Klaus sich sicher, was Gott wollte und was nicht.
Gebannt verfolgte er nun, wie der Pastor Monika in die Bank der kleinen Seitenkapelle drängte, wo er sie unsanft zum Hinknien zwang. Dann turnte der doch schon betagte Mann mit agiler Leichtigkeit in der Bank hinter ihr, ein klapperndes Geräusch war zu hören, das gleiche wiederholte sich vor der Messdienerin, anschließend fummelte er noch an Monikas Sitzbank herum; Klaus wusste, dass er jetzt wohl das Nagelbrett hochgeklappt hatte.
Ein unterdrücktes Keuchen kam aus dem Mund des Pastors. "So mein Kind, jetzt tue Buße! Ich werde nachher wiederkommen!"
"Nein bitte, machen Sie mich wieder los! Ich kann das nicht aushalten.... bitte..." Ein unterdrücktes Schluchzen folgte.
Klaus sah fasziniert zu. Blöde Memme! So rumzuheulen! Dann aber sah er, wie sie ihrem Pastor die Zunge hinterherstreckte. Was sollte das nun wieder? War denn alles nur Theater?
Vom Kirchenschiff her ertönte endlich das harte Klacken eines Stocks; seine Oma war auf dem Weg. Klaus machte sich bereit, wieder nach draußen zu kommen, er schloss den Reißverschluss seiner Jacke, denn draußen war es kalt geworden. Aber seine Oma hatte noch anderes im Sinn. Zielstrebig steuerte sie den kleinen Altar der Seitenkapelle an, öffnete ihre Handtasche und entnahm einer Geldbörse einige Münzen, die sie dort in einen Opferstock warf, wofür sie nun mehrere Lichte aus einer Pappschachtel fischte, diese der Reihe nach an noch brennenden Kerzen entzündete und auf den vorgesehenen Dornen aufstellte. Dann machte sie sich in aller Seelenruhe daran, einige abgebrannte Wachsreste zu entfernen, wobei sie immer wieder ihre Blicke auf Monika richtete, die jetzt, auf der Strafbank knieend, gefesselt was. Der Pastor war zwischenzeitlich gegangen.
"Tue Buße, mein Kind!"
"Lassen Sie mich in Ruh!" murmelte das Mädchen genervt.
"Was? Was sagtest du? Sagtest du ´Blöde Kuh´?? Na warte, ich werde dafür sorgen, dass du beim nächsten Mal keine frechen Antworten geben kannst!" Empört wandte die alte Dame sich ab. "Komm Klaus, lass uns lieber gehen! Sich solche Frechheiten anhören zu müssen; na warte!" Und mit einer drohenden Geste zu Monika nahm sie ihren Stock wieder auf und steuerte nun Richtung Tür, die Klaus bereits für sie offen hielt.
Leichter Regen hatte eingesetzt, Klaus musste jetzt wirklich aufpassen, dass seine Oma nicht hinschlug. Eigentlich wäre er gern in der Kirche geblieben, und gern hätte er noch einmal dasselbe gemacht, wie zwei Tage zuvor mit Daniela, aber..." Beinahe wäre er selber gestolpert, aber es war nur ein langer Schatten, der sich ihm in den Weg gelegt hatte. Noch hatte er keine Ahnung, welch viel größerer Schatten sich bereits über ihm breit gemacht hatte, noch hatte er das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben, aber nicht mehr lang.
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Daniela hatte prinzipiell nichts gegen Bahnreisen und auch nichts gegen moderne Hochgeschwindigkeitszüge, aber der Abstand zwischen Frankfurt und Köln schmolz schneller dahin, als sie die Zahlen am Kombinationsschloss ihres Koffers verdrehen konnte. Die Angst, so wie sie war in Köln anzukommen und dort von einem Kommitee abgeholt zu werden, wuchs von Minute zu Minute. Das Dirndl, welches ihr heute früh in München noch irgendwie hübsch vorgekommen war, wurde immer mehr zu einer kompletten Fehlentscheidung. Wie konnte sie nur!? Ganz Köln würde sie auslachen! Und alle Männer würden ihre Röntgenaugen einschalten und sie mit Blicken ausziehen! ´Ausziehen´ war aber noch schlimmer. Niemand durfte wissen, was sie darunter trug! Dieses verdammte Stahlzeug!! Für einen Moment ließ das Mädchen alle Hoffnung fahren, jemals wieder von ihrer Keuschheits-Garnitur befreit zu werden, dann aber begann sie, praktisch zu denken. Ihr Freund hatte sie abholen wollen, das war klar. Vor ihm würde sie auf Dauer diese Dinger nicht verbergen können! Aber es musste ja nicht gleich auf dem Bahnsteig sein, oder?
Daniela suchte ihr Handy hervor und rief ihn an. Als die Verbindung stand und er sich mit einem ´Hallo Schatz!´ gemeldet hatte, krächzte sie als erstes laut deutlich, gefolgt von einem veritablen Hustenanfall. "Hallo Liebster! Ich - hust - freue mich schon so auf das Wiedersehen - HUST - was? - ja eine leichte Erkältung, nichts Schlimmes, du weißt schon: Husten, Schnupfen, Heiserkeit.... wie? Du kannst nicht kommen? Ach schade, na dann vielleicht heute Abend? - krächtz - nein nein, kein Fieber, nur etwas heiß im Kopf... oh, schade! Na dann bis morgen, doch, es wird mir bestimmt wieder besser gehen! Also dann: Kussi!!" Zufrieden klappte sie ihr Handy zu. Wusste sie es doch: einmal Hypochonder, immer Hypochonder! Allerdings stimmte es, dass ihr Freund Meister darin war, sich von allen anstecken zu lassen, manchmal sogar von Zeitungsüberschriften, wie z.B. ´Grippewelle rollt auf uns zu!´
Jetzt das nächste Problem. Wenn Jens sie nicht abholte, dann müsste sie allein nach Hause fahren. Sie sah in ihr Portemonnaie. Für den Bus würde es reichen, für ein Taxi, welches eine gewisse Unsichtbarkeit garantiert hätte, leider nicht. Aber egal, sollten die Leute doch ruhig gaffen! Sie musste es nur irgendwie schaffen, das Ankunftszeremonial etwas auf Abstand zu halten, großartige Umarmungen würden zu unerwünchten Entdeckungen führen. Und obwohl sie sich eigentlich sicher war, dass ihre Eltern einen Keuschheitsgürtel in ihrem Fall gar nicht mal so schlecht fänden, so war ihr dennoch nicht wohl bei dem Gedanken, sich erklären zu müssen! Ach, hätte sie doch bloß schon ihre eigene Wohnung!
Die Zeit verging jetzt wie im Fluge. Die Unruhe in ihr nahm ständig zu. Was nun, wenn ihre Eltern auf dem Bahnhof waren, um sie abzuholen? Sie musste jetzt einfach ihren Koffer aufbekommen! Daniela drehte am Zahlenschloss, bis ihre Finger wehtaten. Aber der Koffer blieb verschlossen. Der Zug verlangsamte bereits sein Tempo, schon wurden die Türme des Doms sichtbar. Ihr letztes Stündlein hatte geschlagen. Mit einem Mal musste sie lachen! Sie hatte Bilder des Films über die "Weiße Rose" im Kopf. Sofie Scholl! Ein Mensch, zu dem sie immer aufgesehen hatte. Wie es wohl war, wenn einem... Daniela blieb der Gedanke im Kopf stecken. Der Kopf, ja. Darauf kam es an! Aber bei Sofie Scholl war es dann vorbei, als der Kopf... Sie schauderte. Bei ihr würde es jetzt erst anfangen. Sie würde nicht verbergen können, dass in ihren Herbstferien etwas geschehen war. Ein Blinder würde sehen können, was für ein bescheuertes Kleid sie hier trug. Und jede noch so flüchtige Umarmung bedeutete höchste Gefahr. Sie hörte schon die dummen Fragen: "...was hast du denn da an??"
"Huhu!!!" Die Stimme ihrer Mutter erschreckte sie. Waren sie also doch zum Bahnhof gekommen, um sie abzuholen. Kaum dass sie Zeit gehabt hatte, ihren Koffer aus dem Zug zu hieven, da trabte die Familie auch schon heran. Die ganze Familie, wie sie zu ihrem Ärger sah, denn ihr kleiner Bruder war auch mitgekommen.
"Hallo meine Kleine! Na, du siehst ja vielleicht toll aus! Meine Tochter im Dirndl, wer hätte das gedacht? Hier in Köln. Und es ist nicht einmal Karneval!" Ihre Mutter lächelte zufrieden über das ganze Gesicht, umarmte sie flüchtig und ließ dann ihrem Mann Gelegenheit, sich ebenfalls über das Nachhausekommen seiner Tochter zu freuen.
"Na, du? Dass du eine schöne Zeit bei Tante Agnes hattest, sieht man ja wohl! Das Kleid steht dir ja wirklich gut, Daniela! Schön, dass du es extra für uns angezogen hast." Auch er gab Dani einen flüchtigen Wangenkuss, aber er berührte sie nur flüchtig am Arm.
Ihr Bruder hielt seine Klappe, aber man konnte es ihm ansehen, dass er nur auf eine Gelegenheit wartete, etwas Dummes von sich zu geben. Die Gelegenheit ergab sich, als er zwischen zwischen ihr und der Mutter auf der Rückbank des Taxis Platz nahm. Scheinbar umabsichtlich fingerte er an ihrem Rock herum, der sich wegen des Petticoats natürlich auch über seine Beine gelegt hatte.
"Äh, kannst du deinen Scheißrock nicht wo anders ablegen?" Mit der Hand wischte er Danis Dirndlrock und Petticoat zur Seite, aber beide sprangen sofort zurück auf seine Beine. "Äh, weg damit! Du siehst ja vielleicht bescheuert aus! Bist du die ganze Zeit in München so rumgelaufen?" Erneut machte er einen verzweifelten Versuch, sich vom Dirndl seiner Schwester fernzuhalten. "Zieh dir ja was anderes an, wenn wir zu Hause sind!" Er wande sich ab, ließ aber seine Hand dort ruhen, wo er ihre Röcke berühren konnte.
Daniela war nicht blind. Sie bemerkte durchaus, dass ihr Bruder Probleme hatte, seine Beine zusammenzufalten, auch wenn die Beule in seiner Hose noch recht klein war. Was sollte da das dumme Gerede? Vielleicht sollte sie einmal...?? "Warum soll ich mir denn was anderes anziehen? Klingt ja fast so, als möchtest du selber einmal das Vergnügen haben?"
Ihr Bruder guckte sie dumm an. "Hä?"
"Vielleicht möchtest du es einmal anziehen? Du sähst bestimmt süß aus in meinem Dirndl!" Dani grinste ihn herausfordernd an. Aber sie hätte es besser nicht sagen sollen. Hatte sie vergessen, was für ein Temperament der Junge hatte? Dieser hatte die Faust geballt und ihr in Windeseile einen Boxhieb in die Rippen gegeben.
"Au!" Beide schrien auf. Die Mutter drehte sich zur Seite. "Kinder, nun fangt nicht schon wieder an! Daniela ist bestimmt müde von der langen Reise. Wenn wir zu Hause sind kann sie erst mal ein Bad nehmen... wenn du also willst, Daniela?"
Daniela antwortete nicht. Sie war noch leicht geschockt, denn sie hatte deutlich gemerkt, dass ihr Bruder bei seinem Boxhieb gerade noch ein wenig an die untere Kante ihres stählernen BHs gekommen war und sich nun verwundert die Knöchel rieb. Hoffentlich fing er jetzt nicht an, dumme Fragen zu stellen. Aber ihr Bruder blieb ruhig. Bald waren sie zu Hause. Was nun kommen würde, wusste Daniela nicht.
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Monika ließ sich langsam auf ihren Allerwertesten nieder, gab es aber sogleich wieder auf. Diese verdammten Stacheln! Wer auch immer diese ´Strafbank´ für aufmüpfige Messdienerinnen erfunden hatte, war ein erstklassiger Sadist gewesen. Dann musste sie lachen. Nein, für böse Mädchen war das hier bestimmt nicht erfunden worden, denn Mädchen durften damals ja noch nicht zu den Messdienern. Eigentlich komisch. Warum bloß behielt der Klerus alles immer so lange in ´männlicher Hand´? Warum sollte sie, ja sie selber, eigentlich nicht Priester werden können? ´Pastorin Monika´. Das klang nicht schlecht. Aber wahrscheinlich war sie sowieso nicht ´rein´ genug für diesen Job, denn da spukten ihr doch ständig so viele ´sündige´ Gedanken durch den Kopf. Sex, immer wieder hatte es mit Sex zu tun. Und Sex gab es in dieser Kirche nicht, hier wurde doch immer nur von ´Liebe´ gepredigt. Als ob es etwas geholfen hätte, im Laufe der Jahrhunderte. Vielleicht wäre die Welt ja doch besser, würde man frei und offen mit dem Thema Sex umgehen, anstatt es nach wie vor in die dunkle Ecke zu verbannen.
Nun, sie selber hatte auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ein wenig Licht wenigstens in die dunkle Ecke dieser Kirche gekommen war, hier hatte es ein schönes Sexspiel gegeben, in dem Klaus, dieser dumme Junge, unwissentlich die Hauptrolle gespielt hatte, und Daniela, wenn auch nicht die Rolle eines Statisten, aber eben auch keine Sprechrolle übernommen hatte! Zu komisch aber auch!
Ihre Knie begannen nun, immer heftiger zu schmerzen. Gestern hatte sie auch schon eine Stunde hier verbringen müssen, das war auch schon hart gewesen, aber sie hatte extra laut gejammert und gestöhnt, nur um eine schöne Show für den Pastor abzuziehn. Heute sah es doch etwas anders aus. Heute vernahm sie echtes Pochen in den Kniegelenken, heute fiel es ihr wirklich schwer, hübsch aufrecht knien zu bleiben. Obwohl sie ja eingentlich keine besondere Wahl hatte. Es sei denn, sie hätte Lust, als aufgespießte Messdienerin in die Geschichte einzugehen.
Wieder sank sie unaufhaltsam den fiesen Stacheln entgegen. Wie lang waren die eigentlich? So genau hatte sie nicht hingesehen, als sie Daniela hier festgebunden hatte. Und waren sie wirklich so spitz? Vielleicht könnte man sich doch ganz langsam, ganz vorsichtig darauf ausruhen? Mit größter Vorsicht ließ sie sich immer weiter nach unten fallen, ja, da waren die Stacheln, sie spürte den Druck gleich an mehreren Stellen ihres Gesäßes... jetzt ließ sie sich weiter zurückfallen, der Stoff ihres Messdienergewandes würde sicherlich einiges Abhalten, darunter trug sie ja auch noch den engen Jeansrock. Monika entkrampfte ihre Muskeln, ja es ging... es ging... NEIN, verdammt noch mal, es ging nicht, die Stacheln waren spitz UND lang, eine dumme Kombination, die würden überall durchgehen und sicherlich nicht nur durch einige Lagen dünner Kleidung, sondern auch durch ihr fettes Gesäß!
Mit Mühe richtete sie sich wieder auf. Ihre Beine, die immer noch von der hölzernen Klammer unter der Sitzbank hinter festgehalten wurden, begannen leicht zu zittern. Wie lange sollte sie denn noch hier knien bleiben? Hätte sie doch bloß ihre Hände frei, dann könnte sie sich bestimmt irgendwo abstützen, aber ihre Hände waren in einer zweiten, soliden Klammer so an die vordere Kniebank gefesselt, dass sie sie nur in betender Haltung zusammenfalten konnte, ja, nicht einmal direkt auf diese Klammer auflegen konnte sie ihre Arme, denn da waren an dern Innenseiten ebenfalls einige Stacheln eingesetzt, so dass sie ihre Hände die ganze Zeit lang etwas hochheben musste, was auf Dauer furchtbar anstrengend wurde.
Das hier, war das nicht ebenfalls Sex?? Monika wusste, dass sie auch eine masochistische Seite hatte, wenngleich diese nicht so stark ausgeprägt war, wie ihre sadistische Veranlagung. Gewiss, für den Pastor war dies hier sicherlich nur etwas, das mit Buße zu tun hatte; er lebte schließlich in einer Welt, die nur aus Sünde bestand, in der verlorene Seelen ständig durch sein Hinzutun vor der ewigen Verdammnis gerettet werden mussten. Aber für Monika war es anders. Sie hatte ein verderbliches Spiel ins Rollen gebracht und musste nun selber den Preis dafür bezahlen. Ja, es geschah ihr recht. Es machte ihr Spaß, andere leiden zu sehen. Selber leiden hingegen tat weh, manchmal sogar mehr, als ihr lieb sein konnte.
So wie jetzt. Ihre Beine zitterten heftiger. Wie lange kniete sie jetzt schon auf der Strafbank? Hatte sie die Stunde schon voll? Sie erschrak leicht, denn mit einem Mal ging ihr auf, dass sie nicht sicher sein konnte, dass diese Folter eine Stunde dauern sollte. Was wenn der Pastor ein kleines Nickerchen hielt? Immerhin war er ein alter Mann. Was, wenn er sich einen Schoppen Wein zu Gemüte führte? Wein war in einer Kirche doch immer zur Stelle, und Messwein war letztenendes wohl auch nichts anderes, als Alkohol, oder? Warum sonst tranken sie es zu jeder Messe?
Etwas Wein wäre jetzt nicht schlecht, dachte sie, oder irgendeine andere Ablenkung. Schade, dass sie wohl nicht damit rechnen konnte, dass Klaus noch einmal auftauchen würde. Was er mit Dani gemacht hatte, käme ihr jetzt gerade recht. Obwohl sie ja nicht auf Männer stand. Yuck! Im Grunde genommen waren sie doch nichts anderes als aufgeblasene Hohlköpfe... Schwellköppe, so wie im Fasching... Schwellköppe... Schwellkörper! Aufgeblasene Schwellkörper! Von oben bis unten! Nichts war doch einfacher, als einen Mann fertig zu machen! Nimm ihm sein dummes Ding, und er schrumpelt dir so in der Hand zusammen, sowohl das Ding, als auch der Kerl.
Morgen war Klaus an der Reihe. Oh, das würde lustig werden! Monika rettete sich ein weiteres Mal vor den drohenden Stacheln. Diesmal waren sie ihrem Hinterteil schon näher als lustig gekommen. Sie überlegte, was sie wie anstellen würde. Mit brachialer Gewalt war da wohl nichts zu machen. List! List war immer gut. Schon Old Shatterhand hatte halb Amerika und den Orient allein mit List besiegt! Man muss dem Feind das bieten, was er haben will, die Rechnung kann man später präsentieren! Wenn ich mich nicht irre, hihihihi, fügte sie in Gedanken hinzu.
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Klaus konnte nicht zur Ruhe kommen. Er hatte seine Oma zurück in ihr Haus gebracht und sich dann schnell verabschiedet. Sollte er noch einmal an der Kirche vorbei gehen? Mal sehen, ob die alte Lesbe da noch in der Bank....?
Wohin die Füße tragen, so müsste es richtig heißen, dachte er. Die Entfernung spielte keine Rolle. Einzig die Richtung. Und über die bestimmten seine Füße. Er wollte es erst nicht wahr haben, aber spätestens, als er bei der zweiten Querstraße unvermittelt in Richtung auf die Kirche zurücklief, da wusste er, dass er nicht ganz Herr seiner Gänge war.
Die Kirche lag dunkel vor ihm. Nur in der Sakristei brannte noch Licht. Klaus blickte auf die leuchtenden Zeiger seiner alten Kommunionsuhr; es war noch keine Stunde vergangen, seit er und seine Oma die Kirche verlassen hatten. Ob sie wohl immer noch da auf dieser komischen Bank kniete? Vorsichtig schlich er zur rückwärtigen Kirchentür, drückte die bronzene Klinke vorsichtig hinunter: abgeschlossen. Nun legte er sein Ohr an die schwere Holztür. Gab es etwas zu hören? Nein, nichts. Kein Laut kam aus der Kirche. Kein Heulen und Zähneknirschen, so wie gestern noch.
Er entspannte sich. Sein Ding entspannte sich. Was war das nun mit ihm? Wieso machte es ihn an, Frauen so hilflos zu sehen, besonders diese süße Kölnerin? War er grausam?? Gute Frage? Er hatte sie sich in den letzten Tagen schon mehrmals gestellt. Nein, grausam war er nicht. Was aber dann?? Klar, dass er sich auch gefragt hatte, ob er sich irgendwie schuldig gemacht hatte. Aber womit? Das da in der Kirche neulich... wenn das keine gezielte Einladung war, dann wusste er auch nicht. Also keine Schuld. Etwas Spaß wird man ja wohl haben dürfen, und dieses Mädchen da, die hatte ja schließlich mitgemacht, oder etwa nicht? Auch wenn sie da irgendwie an diese Bank gefesselt war...
Klaus hielt den Atem an. Konnte er jetzt etwas hören? Ja, da war es, laut und deutlich, aber es war doch nur das Pochen seines eigenen Herzens, das ihm in die Ohren gestiegen war. Und das Licht in der Sakristei? Wahrscheinlich hatte der Pastor einfach vergessen, es zu löschen.
Leicht frustriert machte er sich auf den Heimweg. Einige junge Frauen liefen ihm über den Weg, er taxierte sie, aber irgendwie hatte sich seine Schablone verschoben. Die dort zum Beispiel, ein scharfer Zahn, aber er wusste genau, wie es mit so einer ablaufen würde. Ein mechanisches Gebumse, mehr würde es wohl nicht sein.
Seine Stimmung war nicht die beste, als er in sein Zimmer kam. Es war noch zu früh, um ins Bett zu gehen, aber er hatte auch keine Lust, noch irgendetwas anderes zu machen. Gelangweilt legte er sich auf sein Bett, die Hand rutschte wie von selbst unter den Hosenbund. Es war dumm, dass er keine Adresse und keine Telefonnummer hatte, nur dass sie Daniela hieß und aus Köln kam, das wusste er - und dass sie wieder abgereist war. Ob er sie noch einmal wiedersehen würde? Wie sie so vor ihm gekniet hatte, die Augen verbunden, den Mund geöffnet...
Sein steifes Glied sprang ihm mit aller Macht entgegen. Er wusste, dass er nun aufpassen musste, wollte er nicht eine Riesensauerei machen. Dieses verdammte Abspritzen! Irgendwie nervig, das. Obwohl, neulich, da hatte es richtig Spaß gemacht, als er Daniela seine gesamte Ladung in den Rachen geschossen hatte! Wie so etwas wohl war? Bestimmt furchtbar eklig. Brrr! Allein der Gedanke daran ließ sein Glied für einen Moment wieder schlaff werden. Er stand auf, entledigte sich seiner Hose und ging an seinen Schrank, fand eine Schachtel Kondome und zog sich eines davon über seinen Penis. So war es besser! Dann legte er sich zurück ins Bett, schaltete seine Lampe aus und vergrub sich unter der Bettdecke.
Erneut tauchten Bilder aus der Erinnerung bei ihm auf. Wann hatte er sie zuerst gesehen? Vielleicht als sie stocksteif auf dem Trottoir kauerte und eine Packung Pasta aufsammelte, die ihr hingefallen war? War da nicht schon etwas seltsam gewesen? Und später dann, wie sie da auf dem Gartentisch stand, in dieser komischen Jacke, und ihm ihr nacktes Hinterteil präsentierte, mit dieser kryptischen Inschrift? Eine Gasmaske hatte ihr Gesicht verborgen, deutlich hatte er sehen können, wie angestrengt ihr das Atmen war.
Auch sein Atem ging immer schneller, ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper. Jetzt wusste er, dass es zu spät war, dass er es nicht mehr aufhalten konnte. Dass es aber auch immer so verdammt schnell kommen musste! Und danach dann war meist Sendepause angesagt, dann ging erst einmal nichts mehr. Ob es wohl stimmte, dass Frauen mehrere Mal hintereinander....? Frau müsste man sein, dachte er, während er merkte, wie klebriges Sperma über seine Hand lief. Kondome waren auch nicht mehr, was sie mal waren!
Entspannende Ruhe fiel über ihn hinein. Es fühlte sich gut an; er brauchte das. Mindestens einmal am Tag. Andernfalls verknotete sich alles bei ihm, dann war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Er wusste - auch wenn er es nie zugegeben hätte - dass nicht viel an ihm dran war. Der Sportunterricht war ihm immer ein Gräuel gewesen, seit er als Kind in die Grundschule gegangen war. Warum eigentlich?
Besonders groß gewachsen war er auch nicht, und von Bartwuchs war noch nicht viel zu sehen. Trotzdem war er nicht hässlich, alles war gut proportioniert. Nur seine etwas hohe Stimme nervte, aber er konnte ja einfach seinen Mund halten. Eigentlich war er sogar froh, stimmlich nicht so in den ´tiefen Keller´ abgerutscht zu sein, wie einige seiner Freunde. Mit einem konnte er auf jeden Fall bestens zufrieden sein: seine ´Kanone´ hatte ihn bisher noch nicht im Stich gelassen!
Plötzlich störte ein lästiger Gedanke die Nabelschau. Morgen! Morgen sollte er zu dieser Lesbe rüberkommen! Augenblicklich verhärtete sich sein Magen zu einer festen Kugel. Was sie wohl von ihm wollte? Vielleicht wollte sie ihm nur dieses ominöse Video geben, von dem sie gesprochen hatte. Nein, das glaubte er selber nicht. Hatte Monika es nicht eher wie ein Drohung ausgesprochen, was sie damit tun wolle, käme er nicht?
Klaus lag lange wach und konnte nicht richtig schlau werden aus der Sache. Was wollte sie von ihm? Dann aber schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn, dummerweise mit der Hand, die er sich zuvor vollgesaut hatte. Na klar! Was würde sie wohl von ihm wollen? Das was alle Frauen wollten, was denn sonst! Nun ja, vielleicht ja nicht unbedingt genau DAS, aber er konnte sicherlich damit rechnen, dass sie ihm einen blasen wollte. Pas de probleme, madame! Morgen Abend würde er bestimmt wieder nachgeladen haben, dessen war er sich sicher!
Einen letzten Gedanken schickte er noch in Richtung Köln. Es ging mittlerweile doch auf zehn Uhr zu, da würde Daniela bestimmt schon zu Hause sein. Er stellte sich vor, welche Sensation sie mit ihrem Dirndl sicherlich in der Domstadt ausgelöst hatte! Verrückt, sich so angezogen auf die Heimreise zu begeben! Spätestens hinter Augburg lief doch kein Mensch mehr in diesen Kleidern herum! Klaus überlegte, warum sie wohl getragen hatte. Ob es dort einen Freund gab, der sie abgeholt hatte? Jemand, der jetzt dann seinen Spaß mit diesem komischen Keuschheitsgürtel hatte, den sie da irgendwie getragen hatte. Dumm nur, dass er das Teil ja nie richtig zu sehen bekommen hatte. Nun ja, wie dem auch sei, jetzt lag sie bestimmt schon nackt oder nur leicht angezogen in ihrem Bett und träumte von schönen Dingen, Dingen, die sie mit ihm hätte machen können, wenn...
Er war eingeschlafen. Seine Hand umklammerte wieder seinen Penis, der erneut zu stattlicher Größe angewachsen war, aber seine Hand lockerte den Griff; ruhige und gleichmäßige Atemzüge erfüllten den Raum.
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Daniela konnte kaum noch die Augen offen halten. Es war bereits nach zehn Uhr abends, höchste Zeit also, sich schlafen zu legen. Immerhin hatte sie eine fast schlaflose Nacht hinter sich und sie hatte auch mehrere Stunden im Zug gesessen, von kleinen Nebensächlichkeiten, wie ihrer stählernen Unterwäsche, ganz zu schweigen.
Irgendwie hatte sie es geschafft, keinen großen Nahkontakt aufkommen zu lassen. Das Angebot eines ´erfrischenden Bades´, das ihre Mutter ihr gemacht hatte, hatte sie dankend ausgeschlagen, ebenso wie den Wunsch ihres Bruders, sie möge sich doch bitte zu Hause etwas Gescheites anziehen. Nein, sie steckte immer noch in ihrem Dirndl, denn bis jetzt hatte sie es noch nicht geschafft, die richtige Kombination für ihren Koffer zu finden. Allerdings hatte sie sich, sobald sie zu Hause war, einen Pullover übergezogen, denn in der Wohnung war es schon empfindlich kühl und die Heizung hatte man noch nicht angestellt. Trotzdem war es seltsam, so als ob ihr Vater und ihr Bruder Röntgenaugen hätten, immerhin konnten sie ja leicht an Rock und Schürze erkennen, dass sie immer noch ihr Dirndl trug.
Mit dem vermaledeiten Kofferschloss war es wie verhext. Nach jeden weiteren hundert Zahlen legte sie eine Pause ein, um nicht total die Aufmerksamkeit zu verlieren. Hundert Zahlen schaffte sie in ca. vier Minuten, tausend also in ungefähr einer Stunde; mittlerweile war sie bei über 6000 angekommen. Es war also nur eine Frage der Zeit.
Sie stand auf uns streckte sich. Ein Blick in ihren Spiegel sagte ihr, dass sie so auf jeden Fall nicht zur Schule gehen wollte. Notfalls musste sie halt jene kleinen Ringe abschneiden, die oben, etwas unterhalb des geschlossenen Reißverschlusses, an der Innenseite ihres Mieders angebracht waren und dort von ihr selber mit einem kleinen Vorhängeschlösschen abgeschlossen waren, einem Schlösschen, zu dem der Schlüssel in ihrem Koffer lag, eingewickelt in eine Socke.
Müde ging sie in ihr kleines Badezimmer, das sie sich mit ihrem Bruder teilte. Zum Glück gab es hier noch eine elektrische Zahnbürste, die sie nicht nach München mitgenommen hatte. Nachdem sie sich behelfsmäßig gewaschen hatte, blickte sie ein weiteres Mal in den Spiegel und untersuchte die Ringe genau; ja, die würde sie mit einer Nagelschere leicht abtrennen können, es reichte ja, wenn sie nur einen davon abschnitt, so dass sie den Reißverschluss öffnen könnte.
Daniela schaltete das Licht aus und öffnete die Tür, nur um sich fast zu Tode zu erschrecken, denn ihr Bruder stand, schon im Schlafanzug, vor der Tür und kniff die Beine zusammen.
"Na endlich! Wurde ja auch langsam mal Zeit. Du steckst ja immer noch in diesem blöden Kleid!"
"Und du hast immer noch nicht darauf geantwortet, ob du es gern einmal anziehen möchtest!" gab sie genervt zurück. Irgendwie reizte sie der Gedanke, ihren manchmal wahnsinnig nervenden Bruder in dieses Kleid zu stecken; größenmäßig müsste es wohl so ziemlich hinkommen. Na ja, vielleicht dann zum Fasteloven, der Fünften Jahreszeit, wie der Karneval in Köln genannt wurde.
Mit der Reaktion ihres Bruders hatte sie diesmal nicht gerechnet. Wie schon im Taxi versetzte er ihr einen Boxhieb in die Rippen, nur mit dem kleinen Unterschied, dass er diesmal etwas höher gezielt hatte und voll gegen die Unterseite ihres Keuschheits-BHs traf. Er ließ einen unterdrückten Aufschrei hören und schüttelte sich die Hand, als hätte er Angst, sich einen Finger gebrochen zu haben.
"Was ist das denn für ein schräges Teil?"
Daniela grinste ihn an. "Also, das ist..." ...ein Keuschheits-BH aus Stahl, damit ich nicht an meinen Nippeln rumspielen kann und mich so eventuell zum Orgasmus bringe, wo die andere Möglichkeit ja ebenso verschlossen ist...und wenn du weiterhin blöde Fragen stellst werde ich dafür sorgen, dass du auch in einen Keuschheitsgürtel kommst, dann ist Schluss mit lustig! Nein, das konnte sie ihm nicht sagen. Eher hätte sie sich die Zunge abgebissen. Sex war kein Thema in der Familie, erst recht nicht die Vermeidung von Sex mittels stählerner und abschließbarer Kleidungsstücke. Wie alt war ihr Bruder eigentlich? Nun ja, dem Papier nach so alt wie sie, was ein Orgasmus war würde er wohl bereits wissen, aber trotzdem hatte sie keine Lust, irgendwelche Diskussionen mit ihm anzufangen. Sie setzte erneut an: "Also, das ist eine Geheimwaffe gegen bescheuerte kleine Brüder! Schlag nur ordentlich zu, wenn du dir die Finger brechen willst!" Sagte es und ließ ihn stehen. Recht so, dachte sie, als sie die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich schloss. Hoffentlich fing er morgen nicht an, dumm rumzuquatschen! Und sie konnte auch davon ausgehen, dass er mit Sicherheit in ihrem Zimmer rumschnüffeln würde. Aber vorerst würde er nichts finden, so lange zumindest nicht, wie sie sowohl Keuschheitsgürtel als auch den BH noch trug, notgedrungen, denn auf den befreienden Schlüssel würde sie wohl noch etwas warten müssen.
Wieder begann sie mit der systematischen Zahlendreherei. Nach einhundert weiteren Zahlen gab sie es frustriert auf. Sie wollte jetzt nur noch aus diesem Kleid raus und sich ins Bett legen und... nun ja, mehr ging ja leider nicht. Vor ihren Augen sah sie Monika, die in engem Jeansrock den Bahnsteig hochlief, wie sie fast schon bei ihr war, und wie dann doch nur ihre Hand mit dem Schlüssel gegen das Zugfenster klatschte, ein Fenster, das man nicht öffnen konnte. Wie sie für einen Moment fast die Fassung verloren hätte, denn es war ihr augenblicklich klar geworden, dass sie jetzt auf unbestimmte Zeit Gefangene ihres eigenen Triebes geworden war.
Also doch die Schere! Daniela fand eine kleine, spitze Schere in ihrem Nähkörbchen, welches sie vor Jahren einmal geschenkt bekommen hatte. Klar, dass Mädchen ein Nähkörbchen haben mussten! Warum aber bekamen Jungen keines? Ob ihr Bruder wohl einen Knopf annähen konnte? Was hatte der eigentlich schon Praktisches gelernt?
Sie richtete eine Lampe so, dass das Licht genau auf sie fiel, wenn sie vor ihrem Spiegel stand. Dann drückte sie die obere Kante des Mieders nach unten, das kleine Schlösschen kam zum Vorschein. Vorsichtig setze sie die spitze Schere an... Jetzt musste sie nur noch schneiden... In einer Minute käme sie aus dem Kleid raus...
Ihre Finger begannen leicht zu zittern. Die Hand krampfte um die kleine Schere, aber sie vermochte es nicht, den entscheidenden Schnitt zu tun. Irgendwie ging es nicht. Es wäre nicht richtig, gemogelt irgendwie. Notfalls müsste sie eben morgen so in die Schule gehen, sie könnte ja immer behaupten, sie wolle sich ihren Klassenkameradinnen so einmal zeigen. So?? Wer sollte ihr das glauben? Sie würde zum Gespött der Leute werden. Und wer weiß, ob es nicht sogar einen Eintrag ins Klassenbuch gäbe, wegen Störung des Unterrichts? Ihr männlicher Mathe-Lehrer, von dem alle Mädchen wussten, dass er ihnen gern mal hinterherschaute, würde Konzentrationsprobleme bekommen, säße sie so vor ihm, so im Dirndl.
Also noch ein wenig weiterdrehen! Irgendwann musste der dumme Koffer schließlich aufgehen! Sie dachte an das, was sie ihrem Bruder hätte sagen wollen, sich aber wohlweislich nicht getraut hatte. Dass auch er in einen Keuschheitsgürtel käme. Gab es denn so etwas überhaupt? Wie sollte das bei Männern denn funktionieren? Die konnten doch ihr ´Ding´ einfach zur Seite rausziehen. Ach, Mann müsste man sein!! Und plötzlich begann wieder jenes leise Kribbeln, welches nach sanfter Berührung verlangte, gefolgt von einem schnell anwachsenden Pochen, welches mehr als nur eine sanfte Berührung verlangte. Dani schlug ihren Rock zurück - den Petticoat hatte sie schon bald nach ihrer Ankunft ausgezogen -, öffnete die kleinen Häkchen des Korseletts, legte ihre Hand auf das gewölbte Schrittblech des KGs, ließ ihre Finger die feine Lochung des Onanierschutzes abtasten, nach einer Stelle, die ein wenige Linderung, ein wenig Freude versprach. Es war ja nicht das erste Mal seit sie Anfang der Woche sich selbst eingeschlossen hatte. Aber damals wusste sie, dass Monika gleich nebenan war, dass sie nicht allein dieses Missgeschick zu tragen hatte, jetzt war alles anders.
Ihre Finger krampften um jenes kleine Stückchen Stahlblech, blank poliertes Stahlblech mit schwarzen Gummikanten, das sie so unerbittlich daran hinderte, ihre Klitoris zu berühren, mit dem Finger in ihre feuchte Scheide einzudringen, oder mit etwas anderem. Fast schon automatisch wanderten ihre Hände nach oben, suchten den engen Taillenreifen, der knapp unter ihrem Rockbund auf nackter Haut saß.
Dani musste all ihre müde Kraft aufbringen, nicht zu ziehen und zu zerren, wovon sie wusste, dass es sowieso keinen Sinn haben würde. Sie würde warten müssen, bis Monika sich bequemte, ihr die Schlüssel zu schicken, was morgen sein konnte, oder aber übermorgen, oder überübermorgen....
Klick! Sie hatte ganz automatisch weiter am Zahlenschloss des Koffers gedreht, und plötzlich ging der Verschluss auf. Ungläubig starrte sie auf ihre Hände, dann auf den Koffer, dann auf die Uhr. 23 Uhr 10! Sie hatte es geschafft, Heureka!!
Bald stand sie unter der Dusche, bald lag sie angenehm entspannt in ihrem frisch bezogenen Bett. Morgen könnte sie in normalen Sachen in die Schule gehen, niemand würde sie blöde angucken! Nun ja, da gab es immer noch etwas zu verstecken, aber das würde sie schon hinbekommen. Nur Jens konnte noch ein Problem werden. Morgen, nach der Schule.
Aber an Jens wollte sie im Moment lieber nicht denken. Lieber an den letzten Abend in München, an das, was bei der GeiDi-Gaudi passiert war. An Klaus. Was er mit ihr gemacht hatte. Und was sie gern mit ihm machen würde....
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Daniela 20 am 09.12.11 um 17:51 geändert
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Dennis76 |
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:14.11.11 16:30 IP: gespeichert
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Geniale Fortsetzung, nur müsste es nun jeden Tag Sonntag sein
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Einsteiger
Dänemark
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:15.11.11 23:21 IP: gespeichert
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Also Ich muss hier zustimmen, sehr gut fortsetzung.
Ich bin jetz mal gespannt ob wir den kleinen bruder irgend wann in KG und dirndl sehen werden
Liebe Grüsse
Michal_dk
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Stamm-Gast
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:17.11.11 15:52 IP: gespeichert
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Ein starkes Stück, dass das Nummernschloss erst so spät aufgegangen ist. Daniela, Du musst zumindest an diesem Tag irrsinnig starke Nerven gehabt haben. Gratuliere zu diesen starken Nerven, aber auch für die Textkomposition über mehrere Erzählstränge! Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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Deorai Dubh |
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Sklave/KG-Träger
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:18.11.11 06:23 IP: gespeichert
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klasse Fortsetzung. Ich freu mich auf die kommenden Sonntage
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pearlfinder |
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KG-Träger
Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.
Beiträge: 121
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:18.11.11 08:44 IP: gespeichert
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Hallo Daniela,
ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung deiner Geschichte.
Ich freue mich schon darauf, wie du das Kopfkino wieder anheizen wirst, bis Sonntag ist es nicht mehr weit, eine gewisse Spannung ist ja jetzt schon aufgebaut. Du brauchst dich nicht mit Autoren die Kriminalromane schreiben zu vergleichen, was du schreibst ist viel schöner. Das hast du eine super Fortsetzung in den PC getippt, einfach nur Klasse, mach weiter so.
LG Pearlfinder
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:20.11.11 22:00 IP: gespeichert
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Mal sehen, ob es heute mit dem Hochladen besser klappt. Euch allen ein herzliches Dankeschön für die Kommentare, sie zeigen, dass meine Geschichte schon jetzt, wo wir doch gerade erst aus den Startlöchern gekommen sind, gut ankommt und, dass das Forum durchaus funktioniert. Viel Spaß jetzt beim Lesen! Eure Dani
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II.
Monika schüttelte die Nässe aus ihrem Haar. Gerade noch hatte sie es zur Post geschafft, trotz ihrer schmerzenden Glieder. Auch wenn ihre gestrige Stunde auf der Strafbank gerade noch auszuhalten gewesen war, so merkte sie heute den Schmerz in den Kniegelenken um so doller. Hoffentlich sollte das jetzt nicht zu einer lästigen Gewohnheit werden!
Sie zog eine Nummer und wartete. Die Schlüssel hatte sie bereits in einen gefütterten Umschlag gesteckt und mit der Adresse versehen, die Danielas Tante ihr gegeben hatte. Sie brauchte nicht lange zu warten, so kurz vor Schluss hatten die meisten ihre Postgeschäfte schon erledigt. Ein elektronischer Piepton sagte ihr, dass sie jetzt an der Reihe war.
"Guten Tag! Ich möchte gern diesen Umschlag so schnell wie möglich nach Köln schicken; es ist wichtig."
Die Schalterbeamtin sah sie amüsiert an. "Wichtig ist es wohl immer. Die Frage ist: wie wichtig? Wie wertvoll? Wie persönlich?"
"Äh, sehr wichtig, gar nicht wertvoll, höchst persönlich", antwortete Monika.
Die Frau lächelte sie an und legte den Umschlag auf ihre Waage. "Ist da überhaupt etwas drin? Wichtige Dinge haben normalerweise etwas mehr Gewicht!" Sie lachte ob ihres dämlichen Wortspiels.
Monika seufzte. Hatte diese junge Frau denn den ganzen Vormittag über niemanden zum Quatschen gehabt? Und war sie nicht verdammt neugierig? "Ja, da sind Schlüssel drin..."
"Aha, der ´Schlüssel zu Rebecca´", lachte die Beamtin, die gerade einen alten Ladenhüter von Ken Follet gelesen hatte.
"Nein, der Schlüssel zu Daniela", gab Monika zurück, die keine Ahnung hatte, wer Rebecca war. Als Antwort erntete sie nur einen fragenden Blick. "Der Schlüssel zu Danielas Keuschheitsgürtel, wenn Sie es schon so genau wissen wollen. Aber jetzt hätte ich gern gewusst, was das kostet!"
"Hm. Also sehr wichtig und sehr persönlich. Soll die Empfängerin den Schlüssel persönlich bekommen, oder....?" Sie sprach nicht weiter.
"...oder was?"
"Oder soll er an einen Freund gehen, oder vielleicht die Mutter? Bei Schlüsseln zu Keuschheitsgürteln kann man nie vorsichtig genug sein, wissen Sie? Kaum auszudenken, wenn so einer verloren geht..." Sie verdrehte die Augen und fügte, süffisant lächelnd, hinzu: "... das arme Mädchen..."
Monika war dabei, die Geduld mit dieser Tussie zu verlieren. "Also bitte, so schnell wie möglich, so sicher wie möglich und so persönlich wie möglich! Was macht das dann?"
Die Beamtin tippte etwas auf ihren Bildschirm ein. "Also Express, Wertpaket und Einschreiben... hm... das macht zusammen 24 Euro und 20 Cent!"
Monika wurde blass. "Wie bitte? Ich hatte nicht vor, die Post zu kaufen!"
"Nun, wenn Sie nicht wollen! Dienstleistung hat eben seinen Preis! Aber vielleicht wollen Sie es sich noch einmal überlegen? Ihre Freundin wird bestimmt Verständnis dafür haben, wenn Sie die normale Beförderung wählen, das ist ja erheblich billiger, kann allerdings bis zu drei Tage dauern...
Mit lautem Rumms fiel die schwere Tür hinter Monika ins Schloss. Sie war sauer. Das hatte sie sich anders vorgestellt. Nun ja, nicht ihr Problem. Auf jeden Fall war der Umschlag jetzt unterwegs. Vielleicht sollte sie Dani jetzt besser eine SMS schicken? Die Nummer hatte sie ja von der Tante bekommen. Sie fingerte ihr Handy hervor und tippte einen kurzen Gruß.
Dann aber wandte sie sich anderen Dingen zu. Es war erst Mittag, sie hatte also noch einige Stunden Zeit bevor Klaus bei ihr auftauchen sollte. Was hatte sie gesagt? 20 Uhr? Also massenhaft Zeit. Aber alles musste genau vorbereitet werden, alles musste schnell zur Hand sein. Schade dass sie das Teil nirgendwo hatte ausprobieren können! Zu gern hätte sie einmal gewusst, wie sich so etwas für einen Mann überhaupt anfühlte. Wahrscheinlich wegen des ständigen Drucks doch ziemlich geil. Sie hatte schon oft genug ihre Hand um steife Männerschwän ze gelegt um zu wissen, wie die Kerle auf den steten Druck reagierten. Irgendwie ärgerlich war es aber schon, dass ihre Überlegungen rein theoretischer Natur waren. Zwar kannte sie persönlich das Gefühl, nicht an die eigene Klit ranzukommen, aber so ein eingesperrter Penis war doch eine ganz andere Nummer! Nur, erst einmal musste sie den dummen Kerl überhaupt so weit bringen. Schließlich konnte sie ihm das kleine Teil nicht einfach unter die Nase halten: "Hier sieh mal, was ich Feines für dein Ding habe!"
Natürlich hatte sie den Film als Druckmittel. Aber irgendwie musste ihr ein einfacherer Weg einfallen, und sie glaubte auch bereits, ihn zu kennen. Warum beißen Fische in den Köder? Weil sie Hunger haben!
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Es war ein Mädchen aus Danielas Abiturklasse, das das doppelte Piepsen ihres Handys zuerst gehört hatte und aus irgendeiner dummen Angewohnheit meins mit deins verwechselt hatte und mehr oder weniger auf den Lesen-Knopf von Danis Handy gedrückt hatte. Dummerweise hatte diese ihr Handy bei ihren Sachen liegen gelassen, als sie einmal austreten musste, was heute komischerweise scheinbar kein Ende nehmen wollte, obwohl es noch während der Unterrichtsstunde war. Maya - von allen nur ´Biene´ genannt - las den Text: Schlüssel für deinen KG heute abgeschickt, vermisse dich! Kuss Moni! Was war das? Wer war Moni? Was war ein KG? Und wieso brauchte man - brauchte Daniela - einen Schlüssel dazu? Sie rief das normale Startmenue des Handys auf, vielleicht merkte Dani nicht so schnell, dass sie eine SMS bekommen hatte. Obwohl, so blöde war sie ja auch nicht. Vielleicht war es ja doch besser, gleich Farbe zu bekennen, wenn sie von der Toilette zurückkäme. Wieso nur brauchte sie heute so lange?
Bald aber war Dani zurück an ihrem Platz und Moni flüsterte ihr zu: "Du, ich habe Mist gebaut. Da kam eine SMS für dich und irgendwie dachte ich, das sei mein Handy, die sehen sich doch so ähnlich, und schon hatte ich sie gelesen... tut mir echt leid, soll nicht wieder vorkommen!"
Daniela sah sie verärgert an. Aber sie war heute nicht auf Streitereien eingestellt, war sie doch froh, dass sie bis jetzt noch allen dummen Kommentaren aus dem Weg gehen konnte.
Morgens hatte sie Verschiedenes ausprobiert. Es war klar, dass sie wieder ihren voluminösen Pullover vom Vortag tragen müsste, kein anderes Kleidungsstück vermochte ihren Keuschheits-BH besser zu kaschieren, wobei das größte, visuelle Problem nicht im Brustbereich lag - solange sie langsam und gesittet ging und keine Treppen runterhopste merkte niemand, dass das natürliche Wippen der Brüste fehlte -, sondern eher im Rücken, denn der solide Stahlbügel drückte sich durch jedes T-Shirt hindurch, von einer Bluse ganz zu schweigen. Und hinter ihr in den Bänken saßen auch Mitschüler, Jungen und Mädchen, von denen niemand mit Blindheit geschlagen war. Gleiches Problem zeigte sich auch, sobald sie eine Jeans anzog. Alle ihre Hosen waren enge Jeans, und unter wirklich allen zeichnete sich ihr Keuschheitsgürtel ab, als trüge sie einen dicken Gipsverband. Also blieb ihr nur übrig, einen Rock anzuziehen!
Viele Röcke besaß sie nicht; sie hatte es bisher tunlichst vermieden, derart weibliches Zeug anzuziehen. Was nun ihr Problem nicht wirklich löste - es war klar, dass irgendetwas mit ihr in den Ferien geschehen sein musste, denn sonst würde sie wohl kaum in der Schule im Rock auftauchen. Noch schlimmer war die scheinbar magnetische Wirkung, die Röcke auf einige ihrer männlichen Mitschüler hatten, oft genug hatte sie gesehen, dass diese dann ihre Hände nicht mehr unter Kontrolle haten und immer wieder ihre Mitschülerinnen anfummelten - JUNGS!! Warum nur waren sie immer so komisch?
Daniela entschied sich für einen wadenlangen, leicht fließenden Crinkle Rock, der alles gut verdeckte. In der Schule hatte sie bisher niemand so gesehen, aber das war immerhin besser, als in einer engen Jeans Gefahr zu laufen, von diversen ´Röntgenaugen´ durchleuchtet zu werden.
Und wie sie sah war ihre Rechnung bis jetzt aufgegangen. Niemand hatte Fragen gestellt, obwohl alle dumm geguckt hatten. Daniela war absichtlich erst auf den letzten Drücker zur Schule gekommen, so blieben überschwengliche Umarmungen und neugierige Fragen vorerst aus. Jetzt aber gab es ein neues Problem, denn ´Biene´ hatte eine SMS gelesen, die für sie bestimmt war. Klar, dass sie die nächste Pause nicht erst abwarten wollte, sondern ihr Handy neugierig unter die Bank hielt, um zu sehen, was anlag. Oh je! Und das hatte ´Biene´ gelesen? Auch wenn sie nun keine neugierigen Fragen stellen würde, so war Dani doch klar, dass es sie geben würde. Also musste eine Erklärung her, aber schnell. KG? Was sollte sie da bloß sagen?
"Ach ja, der Schlüssel zum Kellergeschoss," lachte sie leise und flüsterte Maya zu. "Von meinem Opa... in München... du weißt schon, der Weinkeller.." Sie log, dass sich die Balken bogen. Und ohne es zu merken wanderte ihre Hand in ihren Schritt, eine Bewegung, die Maya durchaus wahrnahm. "Monika, das ist meine Tante, bei der ich zu Besuch war.. also meine Tante, die hatte den Kellerschlüssel vom Opa, und den sollte ich mitnehmen und das hatte ich vergessen und..."
"Daniela! Wenn du fertig bist würdest du bitte einmal nach vorne kommen und uns deine Rechenkünste aufzeigen?" Daniela sprang auf, ärgerte sich, dass sie dumm aufgefallen war. Die Rechenaufgabe selbst war nicht das große Problem, aber dass nun alle auf sie starrten, das war schlimmer. Würde man etwas sehen können? Aber sie schaffte es, nur noch ein paar Gleichungen an die Tafel zu kritzeln, dann rettete der Pausengong sie.
Sie atmete erleichtert auf, ging zurück zu ihrem Platz und suchte ihre Sachen für die Mittagspause zusammen. ´Biene´ sah sie halb belustigt, halb neugierig an.
"Also, dein Opa hat einen Weinkeller, zu dem deine Tante in München einmal den Schlüssel mitgenommen hatte und diesen solltest du wieder mit zurücknehmen, hast es aber vergessen, weswegen sie dir jetzt diesen Schlüssel mit der Post schicken muss, habe ich das halbwegs richtig verstanden?? Ja? Ich muss sagen, es passieren wirklich immer die unglaublichsten Geschichten! Bleiben nur noch drei Fragen: Warum schickt sie den Schlüssel nicht gleich deinem Opa, und wieso läufst du hier heute in diesem Fummel herum, und weshalb greifst du dir ständig zwischen die Beine? Darf ich auch mal?" Maya machte deutete eine Handbewegung an, die Daniela schnell einen Meter zurückweichen ließ.
Sie setzte ich breitestes Lächeln auf. "Ja, genauso war es! Und natürlich schickt sie mir den Schlüssel zum Kellergewölbe, damit ich ihn dem Opa geben kann und dieser nicht merkt, dass ich es vergessen hatte. Und einen Rock trage ich, weil... - sie stockte - ...weil ich Lust dazu hatte, und dass ich mir ständig zwischen die Beine fasse, das..." - Himmel, was sollte sie denn bloß sagen? - "...das liegt an diesem kratzigen Slip, der nervt irgendwie."
"Vielleicht solltest du ihn mal mit Weichspüler waschen!"
"Den kann man ni..., ich meine, das könnte ich mal machen." Fast hätte sie sich verplappert. Trotzdem wurde ihr langsam sehr heiß in ihrem ´stählernen Höschen´. Maya grinste sie frech an, gab ihr, schneller als sie es noch hätte verhindern können, einen leichten Klaps auf den Hintern und ging dann nach draußen.
Daniela wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Das war gerade noch einmal gut gegangen! Der alte Kölner Wahlspruch!, ging es ihr durch den Kopf. Bloß gut, dass ´Biene´ sie nur leicht an der Seite berührt hatte, da hatte sie nichts merken können. Was aber sollte sie Jens sagen? Er würde sich bestimmt nicht mit einem leichten Klaps zufriedengeben, er würde, nach über einer Woche ´Abstinenz´, sicherlich gehörig unter Druck stehen.
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Klaus fühlte sich unwohl. Irgendetwas stimmt nicht recht. Er hatte keine positive Spannung in sich, keine Vorfreude auf das, was er für den Abend erwartete. Einige Male schon hatte er im Laufe des Nachmittags seine Hand dort gehabt, wo sie meist für zufriedene Gefühle sorgte, aber heute war da nichts. Das hatte ihn schon einige Male gewundert, diese, quasi umgekehrte, Erektion. Dieses Nichtvorhandensein. Manchmal erinnerte ihn dann sein Gemächte an eine Schnecke, die sich bei Gefahr in ihr Häuschen zurückzieht.
Bestand denn Gefahr für ihn? Er wusste es nicht. Was hatte die Lesbe denn bloß für ein Video von ihm? Irgendwie war da in den letzten Tagen scheinbar etwas falsch gelaufen, so viel war ihm klar. Und dass Monika eher unberechenbar war, das war ihm auch klar. Aber andererseits, was könnte sie schon von ihm wollen? Seit Stunden schon hatte er sich den Kopf darüber zermartert und war doch immer nur zum selben Ergebnis gekommen: Sex. Das ist es, was sie würde haben wollen. Einen richtigen Kerl zwischen den Beinen, statt diesen blöden Plastikdingern!
Trotzdem aber kam keine gute Stimmung in ihm auf. Es war möglich, dass sein Körper eines wollte, aber sein Hirn schon doch etwas anderes zu denken, und wieder einmal zeigte es sich, dass das Hirn das größte Sexualorgan ist!
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Daniela suchte eine dunkle Ecke im Treppenhaus. Aus ihrer Tasche zog sie ein dünnes Kleidungsstück heraus, das sie mit einiger Mühe unter ihren langen Rock zog. Es war dies ein knielanger Unterrock den sie in aller Schnelle enger genäht hatte. Gehen konnte sie mit diesem Ding kaum, aber das war auch nicht Sinn der Sache. Sinn der Sache war es, eilfertige Männerhände davon abzuhalten, näher auf heute verbotenes Terrain vorzustoßen. Vielleicht war es eine blöde Idee, aber eine bessere war ihr nicht eingefallen. Dann ging sie die Treppe zur Dachwohnung hoch. Der Unterrock war wirklich so eng, dass sie nur mit Mühe die einzelnen Stufen erklimmen konnte.
"Wie siehst du denn aus?" Ungläubig starrte Jens auf seine Freundin, die vor ihm in der Wohnungstür stand. Er hatte es gut, studierte bereits im dritten Semester und teilte sich eine kleine Wohnung mit Andy, einem Studenten aus England. Andy war noch nicht aus London zurückgekehrt, sodass Jens sich auf einen ´netten Abend´ mit Daniela gefreut hatte.
"Wieso? Gefall ich dir nicht? Ich dachte mir, ich ziehe mir mal etwas Nettes an, so zur Feier des Tages..."
"Zur Feier des Tages hatte ich eher an Ausziehen gedacht!"
"Nun ja... aber willst du mich nicht erst einmal reinlassen?" Daniela hielt ihre Mappe so vor sich, dass sie wie ein Bollwerk vor ihrer Brust lag. Die Botschaft war klar: Abstand halten! Jens ließ sie eintreten und wollte sie küssen, aber Dani drehte schnell den Kopf ein wenig zur Seite.
"Immer noch erkältet?" fragte Jens misstrauisch. "Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen."
"Nein, es geht schon wieder besser. Vielleicht noch ein wenig matt, aber das kann ja auch von der Reise kommen." Daniela legte ihre Jacke ab und hängte sie über einen Stuhl, griffbereit, falls sie schnell das Weite suchen musste. Man konnte ja nie wissen!
"Dann ist Wein vielleicht nicht so gut?"
"Doch Jens. Wein ist prima. In München gab es immer nur Paulaner, du weißt schon, im Paulanergarten, wo alle japanisch sprechen!"
"Also, wieso trägst du einen Rock? Bist du unter die Zeugen Jehovas gegangen?" Jens rümpfte die Nase; es war klar, was er von diesen Heiligen hielt.
Daniela lachte. "Nein, wohl eher unter die Zeugen Monikas." Ui, schon wieder etwas zu viel gesagt.
"Monika? Wer ist denn Monika?"
"Die Tochter einer netten Nachbarin. Wir hatten einiges gemeinsam unternommen..." Verdammt, konnte sie denn nicht einfach mal ihren Mund halten?
Jens kam mit dem Wein, den er in zwei vormaligen Senfgläsern servierte. Dani konnte sehen, dass es sich um einen australischen Merlot handelte. Lecker!
Sie hatte sich auf Jens´ Bett gesetzt, denn ein Sofa gab es nicht, und sie hatte heute bereits lange genug auf harten Stühlen gesessen und spürte ihr Steißbein mittlerweile mehr als deutlich. Klaus nahm ihr gegenüber auf seinem Bürostuhl Platz. Er schaute sie an.
"Steht dir aber ganz gut. Ich wundere mich nur, weil du sonst immer sagtest, dass du Röcke hasst. ´Dieses blöde Geschlenkere um die Beine´, und ´ich habe keine richtigen Schuhe´. Da scheint sich jetzt aber wohl etwas verändert zu haben.
Daniela nickte und nippte an ihrem Glas. Besser sie sagte mal nichts. Wieder spürte sie die Blicke ihres Freundes auf sich. Lieb und mild einerseits, aber andererseits lag da etwas ganz klar in seinem Blick: Ich will dich, hier und heute, jetzt!
Jens deutete ihr Schweigen falsch. Die Zeit zum Reden schien vorüber zu sein. Mit leichtem Schwung nahm er neben ihr Platz, beinahe hätte Daniela ihren Wein verschüttet. Jens nahm ihr das Glas ab. Er stellte es auf seinem überfüllten Schreibtisch ab. Rückte näher an sie heran. Legte eine Hand auf ihr Knie. Begann langsam, ihren Rock mit den Fingern hochzuziehen. Ein Stückchen nur. Dann hielt er inne.
Er hatte von ihrem Knie abgelassen und versucht, mit der Hand zwischen ihre Schenkel zu gelangen. Aber da war etwas, das seinen Drang bremste. Ein Stück Stoff, etwas das sie unter ihrem Rock trug. Etwas derentwegen sie scheinbar nicht ihre Beine auseinander nehmen konnte.
"Was ist das jetzt?"
"Was?"
"Was trägst du denn da unterm Rock? Gerade dachte ich noch, solch ein weiter Rock könnte ja ganz praktisch sein, aber jetzt...?" Er sah sie an. Zog erneut den Stoff des schwarzen Crinklerocks hoch, bis zu ihrem Knie und ein Stückchen weiter. Der weiße, seidig schimmernde Stoff eines Unterrockes kam zum Vorschein. Jens sah, wie eng dieser Stoff ihre Beine umklammert hielt. Er versuchte, seine Hand zwischen ihre Knie zu bekommen, aber besonders weit kam er nicht.
"Hast du keine Lust mit mir zu schlafen?"
"Doch, Lust hätte ich schon..."
"Hätte??"
"Ja." Daniela senkte ihren Blick. "Es... es geht leider nicht, nicht heute."
"Hast du deine Tage?" Jens war kein Anhänger von Dracula-Sex.
"Nein. Ich... ich kann halt nicht."
Jens kratzte sich im Nacken. Da verstehe noch einer die Frauen! Frigide geworden oder was? Zu viel Weizenbier getrunken?? Er stand auf, ging wortlos auf die Toilette. Tat das, was er immer tat, wenn sie allein in der Wohnung waren.
Daniela wusste, was nun kam. Oft genug hatte sie es erlebt, immer hatte sie ihren Spaß daran gehabt. Nur halt heute nicht. Heute verhinderte ein fehlender Schlüssel - genau genommen zwei fehlende Schlüssel - dass sie miteinander Spaß haben würden.
Die Tür ging auf. Jens stand vor ihr. Deutlich konnte sie sein erigiertes Glied sehen, dieses kleine, dumme aber auch faszinierende Ding, das Frauen nie so recht verstehen würden. Jens war nackt; er kam auf sie zu. Zog sie hoch. Ergriff ihren Pullover an der Taille und zog diesen über ihren Kopf.
Sie ließ es geschehen, so wie sie es immer geschehen ließ. Sie mochte es, von ihm ausgezogen zu werden. Jetzt stand sie im T-Shirt vor ihm. Ihr Busen kam ihr riesig vor. War er denn blind?
Jens zog sie an sich. Wollte ihr etwas Geborgenheit geben, bevor er... Dann merkte er es. Etwas Hartes drückte sich gegen seine Brust. Etwas sehr Hartes und sehr Unnachgiebiges.
Ungläubig legte er eine Hand auf ihre Brust. Er liebte diesen Moment, normalerweise. Normalerweise kam sie ihm weich und lockend entgegen, ließ sie sein Herz schneller schlagen. Jetzt aber traf er auf... auf... ja, auf was eigentlich?
"Was zum Teufel...?"
"Nicht!" Daniela legte einen Finger auf seinen Mund. Dann küsste sie ihn, hart und leidenschaftlich, fuhr im mit der Zunge in den Mund, verharrte dort, lockte seine Zunge dazu, in ihren Mund einzudringen. Sog und hielt diese fest. Und dann drückte sie ihren Unterleib gegen seinen nackten Körper.
Normalerweise war dies der Moment, an dem er ein Bein vorstellte und seinen festen Oberschenkel gegen ihren Schritt drückte. Aber diesmal hinderte dieser seltsame Unterrock, den seine Freundin trug, ihn daran. Weich fiel der Stoff ihres Rockes über sein pochendes Glied, das einen kleinen Fleck auf dem schwarzen Stoff hinterließ. Unter dieser weichen Hülle spürte er noch etwas, das nicht so war, wie es sein sollte.
Daniela behielt seine Zunge fest in ihrem Mund. Vorsichtig löste sie sein Hände von ihrem Oberkörper, führte sie nach unten. Legte sie um ihre Taille. Er würde es selber herausfinden müssen.
Jens spürte etwas wie einen harten Gürtel, oder eher wie einen Reifen, einen Reifen aus hartem Material: Kunststoff? Metall? Neugierig umkreisten seine Hände die Taille seiner Freundin. Was mochte das sein? Dann ertastete er einen weiteren Reifen, der vorn vom Nabel an abwärts lief und irgendwo zwischen ihren Beinen verschwand, wegen des engen Unterrocks konnte er dort nicht so genau tasten. Auf jeden Fall schien dieser Reifen hinten, am Gesäß, wieder hochzukommen, bis er erneut auf den Reifen an der Taille traf.
Daniela spürte, dass der Moment gekommen war. Sie trat einen Schritt zurück, holte tief Atem und zog sich in einer raschen Bewegung das T-Shirt über den Kopf.
So etwas hatte Jens noch nicht gesehen. Die Brüste seiner Freundin, die er so mochte, weil sie fest und wohlproportioniert waren, steckten verborgen unter zwei glänzenden Halbschalen aus poliertem Stahl. Und zwar die ganzen Brüste, wie er sofort erkannte. Dieses Ding hier war kein modisches Accessoir, dieses Ding hier war ein... ein....?
"Ein Keuschheits-BH," flüsterte sie ihm ins Ohr.
Er sah das kleine Schloss, das die beiden ´Körbchen´ genau in der Mitte zwischen ihren Brüsten zusammen hielt. Zog daran. Es ging nicht auf. Er nahm Daniela bei den Schultern und drehte sie vorsichtig im Kreise. Nein, da gab es keinen weiteren Verschluss, ein solides Stahlband umspannte ihren ganzen Rücken, kleine Häkchen zum Öffnen dieses seltsamen Dinges gab es nicht. Das Schloss vorn zwischen ihren Brüsten hielt alles zusammen.
Sein Glied begann zu schmerzen. Was er sah erregte ihn auf Äußerste. Vor seinen Augen sah er ihre nasse Spalte, sah er, wie sie langsam ihre Schamlippen zur Seite zog, um ihm das Eindringen zu erleichtern.
Daniela zog an dem Stoffband, das ihren Rock in der Taille hielt, öffnete die Schleife und ließ ihren Rock zur Erde fallen. Jetzt stand sie nur noch in ihrem engen Unterrock vor ihm. Sie griff hinter sich, fühlte den Reißverschluss und öffnete ihn. Mit etwas Mühe zog sie das enge Kleidungsstück über ihre Hüften. Dann presste sie erneut ihren Körper gegen den ihres Freundes.
Sein Glied schien fester als jemals zuvor. Er drückte es gegen ihre Scham, aber statt auf einladende, warme Haut zu treffen, stieß es nur gegen harten Stahl. Seine Finger versuchten, irgendwie unter die Kante dieses Keuschheitsgürtels zu kommen, die von schwarzem Plastik eingefasst war. Aber so sehr er sich auch mühte, es gelang nicht.
Ein zweites Mal drehte er sie um ihre Achse. Er sah, wie der Gürtel konstruiert war. Sah den Schrittreifen, der ihre Gesäßhälften obszön auseinanderdrückte, sich dann jedoch in zwei etwas dünnere Stege teilte, genau über ihrem Anus, um dann wieder in einem Stück genau über die Vagina der Freundin weiterzulaufen. Vorne gab es noch einen seltsamen Bügel mit vielen kleinen Löchern, unter denen schwach rosige Haut zu erkennen war. Haut, die er gut genug kannte. Haut, an der er oft genug mit seinen Lippen gehangen hatte.
Daniela glaubte, gleich überlaufen zu müssen. Schon spürte sie einen feuchten Tropfen auf der Innenseite ihrer Schenkel hinablaufen. Sie legte ihre Hände auf Jens´ Schultern und drückte ihn mit sanfter Gewalt hinunter, nahm seinen Kopf und drückte ihn vorsichtig zwischen ihre Schenkel.
Jens sog den Geruch ein, einen Geruch, der ihn fast verrückt machte. Seine Zunge fuhr über den seltsamen Stahlbügel, durch dessen viele, kleine Löcher ihm der Saft seiner Freundin entgegenfloss.
Mehr aber auch nicht.
Er nahm seinen Kopf zurück und sah genauer hin. So etwas war unfassbar. Ein Lustgefängnis! Dort stand seine Freundin vor ihm, nackt, aber dennoch konnte er sie nicht auf der Stelle nehmen, obwohl alles dazu bereit war. Sein ganzer Körper war nur noch auf diese eine Aktion ausgerichtet. Aber es ging nicht.
Abrupt stand er auf, keuchte und schaute Daniela an. "Okay. Du hast deinen Spaß gemacht. Aber jetzt zieh diese blöden Dinger aus, sonst kippe ich gleich um."
Daniela zögerte. Hatte er es nicht kapiert. Hatte sie ihm nicht klipp und klar gesagt, dass es heute nicht gehe? "Das kann ich nicht, Jens. Ich habe den Schlüssel vergessen." Eine kleine Notlüge, aber die Wahrheit konnte sie ihm nicht erzählen, zumindest jetzt nicht.
"Den Schlüssel vergessen? Du hast den Schlüssel zu Hause liegen lassen?" Wie blöd konnte ein Mensch denn sein?
"Nein, das habe ich nicht."
"Aber du sagtest doch gerade, dass du ihn vergessen hast. Oder habe ich was mit den Ohren?"
"Ich sagte nicht, dass ich ihn zu Hause vergessen habe."
"Nicht? Das verstehe ich nicht. Und seit wann steckst du denn schon in diesem fiesen Teil? Da kann man ja rein gar nichts mit dir machen." Wie um seine Worte zu untermauern griff er wieder an ihre Brüste, drückte die beiden Stahlkörbchen hoch und runter, so weit es gerade ging.
"Aua! Du tust mir weh. Lass das bitte! Du siehst doch, dass du da nicht dran kommst!" Sie spürte, wie ihre hilflosen Nippel sich langsam aufrichteten, fester und immer fester gegen die spitzen Stacheln der Einlage drückten, ein Schmerz, gegen den sie nicht das Geringste machen konnte.
"Seit vorgestern. Und ich habe den Schlüssel in München vergessen."
Jens nickte. "Ah, ja. Ich glaube dir kein Wort. Du willst mich doch nur veräppeln.... oder?"
Vielleicht war es besser, wenn sie sich wieder anzog. Sie nahm ihre Sachen und verschwand damit ins Bad. Es ging ihr nicht unbedingt besser als ihrem Freund. Nur dass es bei ihr nicht so sichtbar war wie bei ihm. Aber auch sie war total frustriert. Sie wollte ihn in sich spüren. Selten hatte sie ihn so hart gesehen. Sie wollte jetzt keine lieben Streicheleinheiten, sie wollte harte Stöße. Sie war eine Frau. Frauen wollen gefic kt werden.
Sie zitterte. Ihre Hand legte sich auf ihre versperrte Scham. Ein Finger krümmte sich, krümmte sich hilflos und schwach gegen den Onanierschutz.
Dani wusste, dass sie jetzt ablassen musste. Es nutzte nichts, wenn der Schiffbrüchige sich an ein solides Eisenteil klammerte. Beide würden untergehen. Sie zog T-Shirt, Unterrock und Rock wieder an, zuletzt schlüpfte sie in ihren Pullover.
Jens saß an seinem Schreibtisch. Vor sich lag ein Arbeitsbuch und ein Schreibblock. In der Hand hielt er einen abgebrochenen Bleistift. Was sollte sie ihm erzählen? Daniela wusste es nicht.
"Und... wie heißt er?" Jens hatte sich nicht zu ihr umgedreht.
"Wer? Wie heißt wer?"
"Der Typ der dir dies das angelegt hat... der ja wohl auch die Schlüssel dazu hat?"
"Es gibt... es gibt keinen ´Typ´." Sie zögerte. "Nein, der ´Typ´ heißt Monika. Die Tochter einer Nachbarin in München. Bei meiner Tante. Sie hat... sie hat mir diese Dinger angelegt. Es war..." - was sollte sie denn bloß sagen? - "...es war eine Wette. Nein, ein Experiment. Ein psychologisches Experiment. Sie studiert Psychologie, will mal Sexualwissenschaftlerin werden. Sie will wissen, wie lange ich ohne Sex auskomme. Du hast ja gesehen, da geht wirklich gar nichts." Daniela seufzte. "Ich habe wirklich keinen Schlüssel, weder für diesen dämlichen BH noch für den Keuschheitsgürtel. Es ist ja schließlich ein wissenschaftlicher Versuch. Ich soll genau beschreiben, was ich fühle. Tagebuch führen, ja, das soll ich. Alles aufschreiben..."
Jens reagierte nicht. Statt dessen steckte er seinen Bleistift in einen fest montierten Anspitzer. Eigentlich musste er lachen. Reinstecken, ja, aber das hatte er sich für heute anders vorgestellt.
Daniela sah wortlos zu, wie ihr Freund so lange an der Kurbel drehte, bis von seinem Bleistift nur noch ein winziger Stummel übrig blieb. Ob er ihr glaubte? "Die Schlüssel, Jens, die Schlüssel wird sie..."
Jens schnitt ihr das Wort ab. "Du kannst wiederkommen, wenn du sie hast. Das kann ja wohl nicht so lange dauern, wie ich dich kenne. Du bist wohl nicht der passende Kandidat für ´Monikas´ Experiment." Er lachte, starrte aber weiterhin nur auf seinen Bleisiftstummel. "Ich glaube dir kein Wort. Diese dumme Geschichte kannst du deiner Oma erzählen - er drehte sich um - aber mir nicht! Ich muss jetzt arbeiten! Wir sehen uns dann!"
Daniela stand wie betäubt da. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Aber so wollte sie nicht von ihm fortgehen. Sie nahm seine Hand, zog ihn hoch, drückte sich an ihn. Beide spürten nur allzu deutlich die stählernen Teile, die zwischen ihnen standen. Für einen Moment stand sie kurz davor, die Fassung zu verlieren, unter ihre Kleidung zu greifen und wie eine Wilde an ihren Tugendwächtern zu zerren. Aber Daniela atmete tief durch. Es würde nichts nutzen. Es würde alles nur schlimmer machen.
"Bald," flüsterte sie mit zitternder Stimme, "es wird bald sein. Ich schicke ihr noch heute eine SMS, dass sie mir die Schlüssel schicken soll! Nein, ich halte es jetzt schon nicht mehr aus!" Tränen quollen ihr aus den Augen. Sie nahm ihre Jacke, griff nach ihrer Tasche und flüchtete die lange Treppe hinab. Erst draußen auf der Straße realisierte sie, dass sie den Unterrock immer noch trug, der sie zu langsamen Schritten zwang.
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:20.11.11 22:47 IP: gespeichert
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Ich stelle mir das jetzt etwa so vor, dass sowohl Dani als auch Jens meinen, den größeren Leidensdruck erdulden zu müssen. Ach, wenn doch die Schlüssel schon da wären!
Dani muss da ja wahrscheinlich noch einen oder zwei Tage leiden, wir Leser aber eine ganze Woche! Dank Dani
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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