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Stamm-Gast
Österreich
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:25.11.11 21:14 IP: gespeichert
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Ich hab mir jetzt die jüngste Fortsetzung noch einmal zu Gemüt geführt. Und diesmal haben mich die zwei kurzen Abschnitte über die Ereignisse zwischen Monika und Klaus sehr nachdenklich gestimmt. Aus eigener (spielerischer) Erfahrung mit so einem Ding kann ich mir etliche Varianten vorstellen. Interessant erscheint mir auch das Bemühen von Monika, sich in einen Mann hinein zu denken. Ich bin daher schon sehr gespannt, was uns Daniela diesbezüglich noch alles beschert.
Euer nachdenklicher Maximilian Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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Dennis76 |
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nähe Stuttgart
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:25.11.11 23:43 IP: gespeichert
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Klasse Fortsetzung, wie wird es wohl weiter gehen?
Ist ja nicht mehr lange bis wir das erfahren werden
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Hans Bell |
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Story-Writer
OWL
Bleib du selbst, dann kannst du anderen wirklich begegnen
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:26.11.11 09:52 IP: gespeichert
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Danke für die Fortsetzung.
Mir ist dieser Jens sehr unsympatisch. Wenn er nichts anderes kann als reinstecken, dann würde ich mir überlegen ob ich den Schlüssel überhaupt wieder haben wollte, bevor er etwas fantasievoller geworden ist.
Der Typ ist ja zum heulen.
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Story-Writer
Semper firma occlusa!
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:27.11.11 21:59 IP: gespeichert
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) Danke! Trotz des heftigen Sturms geht es jetzt weiter! Wünsche allen Lesern eine gute Adventszeit und viel Spaß beim Lesen! Dani
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"Na, pünktlich bist du ja auf jeden Fall!" Monika hielt Klaus die Tür auf. Dieser duckte sich ein wenig, fast so als hätter er Angst, gleich einem mit dem Nudelholz verpasst zu bekommen. "Komm, lass uns gleich nach oben auf mein Zimmer gehen!"
Monika ging voran. Zu gern hätte sie gewusst, was jetzt in diesem Typen vorging. Hatte er einen Verdacht? Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Alles weggeräumt? Ja.
Sie ließ Klaus eintreten und bot ihm einen alten Sessel an. "Möchtest du was trinken?"
"Danke, gern." Klaus achtete auf seine Stimme. Klang sie sehr angespannt? Er fragte nicht, was Monika zu trinken hatte. Diese nahm ein breites Glas, tat zwei Eiswürfel hinein, die sie aus einem Eiswürfelbehälter hervorfriemelte, und goss schließlich einen ordentlichen Schluck einer goldgelben Flüssigkeit aus einer eingepackten Flasche über das Eis.
"So, bitte. Probier mal und dann sage mir, was es ist!"
Klaus zögerte. Er traute ihr nicht. Lesben konnte man nicht trauen, genauso wenig wie Schwulen, oder, schlimmer noch, diesen Kerlen, die Frauenkleider trugen. Was mochte das sein? Sofort kam in in den Sinn, dass dieses hellgelbe Zeug sicherlich nur eines sein konnte.... Er nahm das Glas und roch daran. Hm, schlecht roch es nicht. Vielleicht sollte er doch einmal vorsichtig nippen?
Monika saß ihm gegenüber und schaute ihn aufmunternd an. Sie sah nicht schlecht aus, das musste er wohl eingestehen. Eine Schande, dass so ein steiler Zahn es mit anderen Frauen trieb. Aber stimmte das überhaupt? Viel wusste er nicht über Monika, er kannte sie halt aus der Nachbarschaft, wusste, dass das Haus, in dem sie mit ihrer Mutter lebte, mit dem Garten an den ihrer Oma angrenzte. Ein paar Mal hatte er sie in der Stadt gesehen, aber nie in Begleitung eines Mannes. Nun, vielleicht stimmte es ja doch, was man über sie sagte.
"Nun? Wie schmeckt er? Kannst du mir die Marke sagen?"
Klaus hatte probiert, einen ´wünzigen Schlock´, wie es in seinem Lieblingsfilm hieß. Aber, Heidelbeerwein war das hier nicht! Es schien eher aus schottischen Hochmooren zu stammen. "Whisky?" Monika nickte. Viel Ahnung hatte er nicht. Aber er wusste, dass es so etwas wie Johnnie Walker gab, also nannte er diesen Namen.
"Ja..a. Aber geht es genauer?"
Nein, genauer ging es nicht. Klaus trank das Glas aus und stellte es auf den Tisch. "Nein, keine Ahnung. Aber der hier ist wirklich gut."
"Black Label! Der ist besser als Red Label. Natürlich auch etwas teurer. Aber lieber mal ab und zu etwas Feines im Mund als ständig irgendwelchen Fusel." Sie leckte sich die Lippen in einer leicht obszönen Geste.
Es war ihm klar, dass er nicht zum lustigen Getränkeraten hatte kommen sollen. Unruhig rutschte er auf seinem Sessel herum. Dann brachte er es endlich hervor. "Was willst du von mir. Kann ich dir mit irgendwas helfen, oder.... oder ist es wegen neulich Abend?"
"Ja." Mehr sagte sie nicht. Sollte er doch ruhig etwas in ihrem Netz zappeln, bevor sie ihn aus dem Meer seiner Träume hervorzog. Sie war auf jeden Fall bereit, hatte alles griffbereit auf die Seite gelegt.
Klaus schwieg. Aber Schweigen ist eine hohe Kunst. Eine Kunst, die er nicht beherrschte. "Ich... ich hab doch nur Spaß gemacht. Ich wusste doch gar nicht, wofür diese Fernbedienung wirklich war... ich... ich..." Er stotterte langsam in sein Verderben.
"Aber als du es herausgefunden hattest, da hatte es dir erst so richtig Spaß gemacht, nicht wahr?" Monika sah ihn spöttisch and und goss noch einen Whisky in sein Glas. Selber trank sie nichts. "Aber lass gut sein. Darüber reden wir nicht."
Klaus atmete auf. Er trank noch einen großen Schluck; das Zeug war wirklich exquisit.
"Lass uns darüber reden, was davor passiert ist." Sie beobachtete ihn genau. Klaus wurde eine Spur blasser, als er ohnehin schon war. "Abends in der Kirche," fügte sie hinzu. Dies war der Moment, in dem Männer normalerweise an ihren Kragen fassen. Aber Klaus trug nur einen Pullover über seinem T-Shirt.
"War das auch nur Spaß?"
Nein. Er wusste, dass es kein Spaß gewesen war. Was er gemacht hatte, war eine unverzeihliche Dummheit von ihm gewesen; er konnte froh sein, dass die Mädchen ihn nicht angezeigt hatten.
"Hat das auch ´nur Spaß´ gemacht?" Sie ließ ihn weiter zappeln. Dann begann sie, das Netz zusammenzuziehen. "Ich möchte wissen, wie das ist!"
"Was?? Wie was ist?"
"Fellatio."
Klaus verstand nicht recht. Fremwörter waren noch nie sein Ding gewesen. "Fell...??"
"Ich will dir einen ´blasen´!"
"Du willst was??" Also hatte er doch recht gehabt! Keine Lesbe kommt auf Dauer ohne die echte Ware aus!
Monika hatte plötzlich etwas in der Hand, das er sofort wiedererkannte. Sie berührte es mit ihrer Zunge, fuhr über das schmale Lederband, ´züngelte´, einer Schlange ähnlich, mit ihrer Zunge durch den mit Tape umwickelten Ring. Er trank aus, setzte sich dabei, scheinbar unabsichtlich, etwas anders hin. Oh, diese Männer, dachte Monika. Dieses dumme kleine Ding, das sie da in der Hose haben. Es lässt sich nicht verbergen, aber immer wieder versuchen sie es. Und dabei haben wir seit hunderttausenden von Jahren auf nichts anderes gestarrt als auf dieses Ding, das sie in der Hose haben.
Fast hätte sie die Spannung des Moments mit einem Lachen zerstört, denn sie überlegte plötzlich, ob denn die Neanderthaler wohl schon Hosen getragen hatten? Aber es glückte ihr gerade noch, die Maske zu wahren.
"Also was ist?" fragte sie ungeduldig und schüttete ihm einen dritten Whisky ein. Das würde ein teurer Nachmittag werden. Sie nahm den Ringknebel und setzte ihn sich in den Mund, ließ das Band aber offen.
Klaus starrte sie an, als hätte ihn eine Schlange hypnotisiert. Er war Mowgli, aber die Schlange mit den bösen Kulleraugen steckte in seiner eigenen Hose. Sie verspritzte genug Sexualhormone, um ihn jeglichen klaren Gedankens zu berauben. Er stand auf. Viel zu reden gab es wohl nicht. "Wann?"
"Jetzt."
"Wo? Hier etwa?"
"Nein. Komm, leg dich auf mein Bett."
Klaus nahm zur Stärkung einen weiteren Schluck. Er legte sich auf das weiß bezogene Bett. Ein schwarzes Seidentuch lag dort. Monika nahm das Tuch und hielt es hoch. "Kennst du das auch?"
Er nickte nur. Er kannte es gut, denn es war das Tuch, mit dem Daniela die Augen verbunden hatte.
"Diesmal bist du dran. Es ist besser für deine Phantasie, wenn du nicht gegen meine öde Decke gucken musst." Monika trat hinter ihn, hob ihn ein wenig empor und wickelte das Tuch einige Mal fest um seinen Kopf. Teil eins war geglückt. Ab jetzt würde es schneller gehen.
Sie löste seinen Gürtel, bat ihn, das Becken etwas anzuheben, dann ein heftiges Ziehen und schon rutschten Hose und Unterhose herab. Wunderbar!
Klaus Glied war voll ´funktionsfähig´, wie sie sah. Diese kleine, dumme Spermafabrik.
"Komm, nimm mal deine Hände nach oben!" Monika bat ihn mit sanfter Stimme. Etwas Weiches legte sich um seine Handgelenke. "Weißt du noch, wie leicht es war, Daniela die Hände auf den Rücken zu fesseln? Auf der GeiDi-Gaudi am Samstagabend? Ich habe auch eine Dirndlschürze. Man braucht nur ganz einfach die Schleife zusammenzuziehen, und schon ist es geschehen." Mit schnellen Griffen fesselte sie sein Handgelenke zusammen und band sie am Kopfteil des Bettes fest. Prima, Teil zwei war auch geschafft! Interessiert beobachtete sie sein Glied, das unterdessen an Größe eher zugenommen hatte. Na so etwas! Dieser junge Mann schien eine devote Veranlagung zu haben! Fein fein, dachte sie. Nun kam der etwas schwierigere Teil.
Aus dem Reinigungsschrank ihrer Mutter hatte sie gelbe Gummihandschuhe geliehen. Säurebeständig war ja wohl gut genug. Sie streifte sie mit einiger Mühe über und setzte sich erneut den Ringknebel in den Mund. Dann näherte sie sich seinem Penis, der nun stark und mächtig, aber auch sehr hilflos vor ihr stand.
Sie umklammerte seinen Schaft mit der Rechten.... igitt.... dann fragte sie, leicht lallend wegen des Ringknebels in ihrem Mund: "Alles okay? Äzz ird es lussig!"
Schnell nahm sie den Knebel wieder heraus. Vorsichtig drückte sie ihn gegen die pralle Eichel. Erstaunlich, dass er sein Ding da überhaupt durchgekriegt hatte. Sie beobachtete seinen Kopf. Klaus hatte den Mund geöffnet und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, dazu mache er seltsame Kaubewegungen.
Gut, dass sie mit allem gerechnet hatte!
Klaus merkte, wie etwas gegen seine Lippen gedrückt wurde. Seine Zunge fuhr über eine glatte Oberfläche. Der Druck wurde größer, unangenehmer. Er wollte mit seinen Händen danach greifen, aber diese waren fest an die obere Bettkante gefesselt.
"Komm, mach deinen Mund auf. Du möchtest doch etwas zum Beißen haben, nicht wahr? So ist es viel schöner..." Hatte sie den Ring wieder aus ihrem Mund genommen? Scheinbar ja. Widerstrebend machte er den Mund auf. Was auch immer es war, es war unangenehm. Es drang immer tiefer in seinen Mund ein. Plötzlich wusste er, was es war. Er hatte Daniela mit dem roten Ballknebel gesehen, als sie das erste Mal dort in der Kirche auf der Strafbank gekniet hatte. Seine Oma hatte ihn ja erst darauf aufmerksam gemacht! "Sie ist geknebelt," hatte sie gesagt.
Der Ball rutschte hinter seine Zähne. Er spürte, wie Monika das Nackenband zusammenzog. "So, so ist es doch viel schöner für dich, nicht wahr? So kannst du dich ganz deiner Phantasie hingeben, während ich dir einen blase!" Konnte er Spott aus ihrer Stimme hören?
Nun widmete sie sich wieder seiner Eichel. Erneut vernahm er zuerst ihren warmen Atem, dann drückte der enge Ring gegen seinen Schaft, unerbittlich diesmal. Er hatte ganz vergessen, wie eng es zugegangen war, als er diese Messdienerin oral bedient hatte. Wie in einem kurzen Rausch war er gewesen, hatte kaum gewusst, was er eigentlich tat.
Jetzt war es anders. Jetzt tat es weh. Seine Vorhaut rutschte über die Eichel zurück, diese drängte sich, prall und schwer, durch den engen Ringknebel. Ihre Zunge! Wo war ihre Zunge? Er würde nicht lange an sich halten können, wenn sie ihn erst einmal mit der Zunge stimulierte.
Ein leises Poltern schräg hinter seinem Kopf ließ ihn zusammenschrecken. War noch jemand im Raum?
Daniela fluchte leise, einer der Eiswürfel war ihr runtergefallen, als sie sie in einen Plastikbeutel stecken wollte. Egal, das Spiel war sowieso vorbei.
Etwas berührte seine empfindlichste Stelle. Ihre Zunge? Dann wurde der enge Ring mit aller Macht von seinem erigierten Glied abgezogen; Klaus glaubte fast, dass sie ihm den Penis abreißen könnte. Laut stöhnte er in seinen Knebel, heftig zerrte er an seinen gefesselten Händen. Das sollte das Band einer Dirndlschürze sein?
Was folgte war grausam. Er glaubte zu verbrennen. Es dauerte lange, bís er verstand, dass es nicht Hitze, sondern Kälte war, die durch sein Glied strömte. Eiseskälte.
So etwas Lustiges hatte Monika noch nicht gesehen. Die Wirkung des Eisbeutels war ungeheuer. Das hässliche Ding schrumpelte binnen kürzester Zeit zu etwas zusammen, was nicht einmal mehr die greiseste Oma hinterm Ofen hervorgelockt hätte. Sic transit gloria mundi!, musste sie denken. Dabei hatte sie doch gar nichts mit ihrem mundi gemacht! Ach, sie liebte die klassische Bildung. Jetzt aber ging es zur Sache. Hoffentlich passte der Ring!
Klaus fühlte, wie sie sich an seinem Gemächte zu schaffen machte. Sie fummelte mit irgendetwas herum, zog an seinem Hodensack. Ein heftiger Schmerz kam von seinen Hoden, kurz nur, dann war es schon wieder vorbei. Aber irgendetwas lag nun eng an seiner Peniswurzel, das fühlte er deutlich.
Was nun? Etwas schmales, Kaltes legte sich auf seine Brust, um seinen Hals, um den Leib, um die Beine, und seinen Hintern. Immer nur kurz. Es war unangenehm. Eine Schlange? Quatsch. Dass Lesben es mit Schlagen trieben, glaubte er ja wohl selber nicht. Was aber war es dann? Er bekam Angst.
"Schon vorbei. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tue dir nichts. Aber jetzt sollst du endlich den Lohn für deine Mühen haben. Wart mal ab, noch eine ganze klitzekleine Kleinigkeit, dann sehen wir uns zusammen einen echt geilen Film an, ja?"
Er entspannte sich leicht. Wie eine Verrückte klang sie nicht gerade. Noch einmal fuhr es ihm eiskalt bis ins lezte Glied, was wortwörtlich zu verstehen war. Was zum Teufel hatte sie bloß mit ihm vor?
Monika hatte nicht damit gerechnet, dass es mit dem alten Nylonstrumpf so einfach gehen würde. Gut, dass sie sich vorher kundig gemacht hatte. Die Frage war nur, welchen der kleine Abstandringe sie wählen sollte. Nun, sie entschied sich für einen mittleren. Der arme Junge sollte schließlich nicht zu viel leiden müssen. Trotzdem war es eine ziemliche Fummelei. Es dauerte einige Zeit, bis sie das kleine Sicherheitsschlösschen endlich angebracht hatte.
Da war etwas, das ihn störte. Das verdammte Luder hatte irgendetwas mit seinem Glied gemacht. Aber was? Wieder tippte sie ihn leicht an, sein Becken zu heben, dann merkte er auch schon, wie sie seine Kleider ordnete. War das schon alles? Hatte sie denn ihren Spaß gehabt? Er war auf jeden Fall zu keinem Höhepunkt gekommen, hatte ihr nicht seinen Samen in den Mund schießen können.
Sie schnallte den Riemen des Knebels auf, nahm den Ball aus seinem Mund und entfernte dann auch die Augenbinde. "So, war doch echt schön für mich! Das macht ja richtig Spaß!" Sie löste seine Hände vom Kopfteil des Bettes. "Möchtest du noch einen Schluck? So etwas Gutes bekommst du erst beim nächsten Mal wieder!"
Beim nächsten Mal? Aber einen weitern Schluck von diesem edlen Gesöff nahm er gerne an.
"So, jetzt ein kleiner Film. Bleib ruhig noch auf dem Bett sitzen. Hier, schau mal, gleich geht es richtig los!"
Klaus brauchte nicht genauer hinzuschauen, er wusste es auch so. Er sah Daniela, wie sie im hinteren Teil von Sankt Peter und Paul in dieser seltsamen Bank kniete, immer noch wie eine Messdienerin gekleidet. Sie hatte die Augen verbunden, ihr Mund war weit geöffnet. Dann hörte man das Zuschlagen einer schweren Tür. Ein junger Mann erschien im Bild. Es war deutlich zu sehen, wer es war.
Die Kerzen jenes kleinen Altars, für die ihre Oma immer genug Geld übrig hatte, flackerten gespenstisch. Man konnte deutlich sehen, wie er sein Glied hervorholte und ohne Umschweife zur Tat schritt.
Klaus wandte sich ab. Diese Bilder verwirrten ihn. Und da war noch etwas, das ihn verwirrte. Da war etwas, das sein Glied festhielt. Etwas, das es irgendwie umklammerte. Er legte seine Hand in seinen Schritt, die Beule dort war größer als sonst. Härter. Fremder. "Genug! Ich habe genug gesehen!" Er verbarg sein Gesicht in den Händen.
"Oh, schade. Es ist doch noch gar nicht fertig. Aber wenn du meinst..." Monika stoppte die Aufzeichnung. "Das hier ist natürlich nur eine Kopie. Vielleicht möchtest du auch eine haben? Nicht? Nun ja, wie du willst. Aber vielleicht die Oma??"
Er blickte auf. Seine Augen lagen plötzlich tief in ihren Höhlen. "Lass meine Oma aus dem Spiel. Wenn du jemanden zum Fic ken brauchst, dann bitteschön. Aber lass meine Oma da raus."
"Fic ken? Ich??" Monika ließ ein glucksendes Lachen hören. "Sag bloß du weißt nicht, dass ich eine Lesbe bin? Also gut, mal Klartext jetzt: ich brauche niemanden für so etwas Blödes, wie du es gerade vorgeschlagen hast. Und du kannst dich schon mal im Club der Abstinenzler anmelden. Schluss mit lustig jetzt! Und jetzt hau ab! Ich melde mich, wenn du wieder kommen sollst. Keine Tricks! Sonst.... - sie zögerte - sonst wird sich die Polizei freuen, so schön mitansehen zu können, was du da getrieben hast. Ich an deiner Stelle würde es nicht erst darauf ankommen lassen. Also, denk dran, immer schön kooperieren, dann tut´s auch nicht so weh. Und pass auf, dass nichts kaputtgeht! Wenn ich merke, dass du da irgendwie dran rumgefummelt hast, dann kannst du gleich dein Testament schreiben. Geh jetzt. Wenn es Probleme gibt kannst du mich anrufen, die Nummer meiner Mutter steht im Telefonbuch. Nun hau schon ab!" Monika hatte sich in Rage geredet, hatte seine Jacke genommen und sie ihm in den Arm gedrückt. Mit einer unmissverständlichen Handbewegung dirigierte sie ihn aus dem Zimmer. Zufrieden lächelnd blickte sie ihm noch nach, bis sie die Haustür zuschlagen hörte. Operation geglückt, Patient tot! Nein, stimmte nicht. Tot war er nicht, bis auf dieses kleine, dumme Ding da zwischen seinen behaarten Beinen. Das zumindest war ordentlich außer Gefecht gesetzt!
Monika schüttelte ihr Bett zurecht, klopfte Kissen und Bettzeug ab. Dann riss sie das Fenster auf. Luft! Aus ihrer Schublade holte sie einen starken Vibrator hervor; mehr brauchte sie in der Regel nicht. Wenig später krampfte sie sich das erste Mal an diesem Abend zusammen; ungehemmt ließ sie ihrem Verlangen freien Lauf.
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Daniela stolperte durch einsetzenden Nieselregen nach Hause. Es war ärgerlich, dass sie den engen Unterrock unter ihrem weit schwingenden Crinklerock trug, aber sie betrachtete es als eine Art Strafe für das, was vorgefallen war. Obwohl, so ganz sicher war sie sich nicht, was wirklich vorgefallen war. Es kam, wie immer im Leben, auf die Betrachtungsweise an. Das, was in ihrem Falle vorgefallen war, war, dass nichts vorgefallen war. Oh, Wortklauberei!
Immer noch stand sie unter großer Anspannung. Sexuelle Erregung mag sich bei einem Mann binnen Sekunden in Luft auflösen, bei ihr aber war es anders. Das Verlangen nach intimer Berührung konnte Stunden andauern, der Wunsch nach einem befreienden Orgasmus schien sogar eher anzuwachsen.
Aber sie hatte keine Chance. Die ganze letzte Woche hatte sie keine Chance gegen das ganze Keuschheitsgeschirr gehabt, das sie sich selber angelegt hatte, ohne vorher Schlösser und Schlüssel zu überprüfen. Den Rest des Abends verbrachte sie in zunehmender Frustration.
Später, als sie im Bett lag und irgendwie versuchte, zur Ruhe zu kommen, einer Ruhe, die sie nicht finden konnte, da wanderten ihre Hände ganz automatisch dorthin, wo sie in den letzten wachen Momenten immer hinwanderten. Eine Hand spielte gern mit ihren festen Brustwarzen, die andere umkreiste gern ihre Klitoris. Diesmal aber fanden ihre Finger kein warmes, lockendes Fleisch, nichts wollte sich ihr sehnsüchtig entgegenstrecken. Diesmal wurden ihre Hände erneut durch eine dünne, aber stahlharte Wand von ihr selber fern gehalten. Jens mochte vielleicht darunter leiden, dass er nicht in sie hatte eindringen können, aber ansonsten war bei ihm doch alles normal. Sie allerdings steckte in einem transportablen Gefängnis, einem Verlies, das ihr eine der wichtigsten Möglichkeiten, Spaß und Freude zu erlangen, unerbittlich versagte.
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Klaus ging es im fernen München nicht viel besser. Seit Stunden hatte er versucht, diesem vermaledeiten Penis-Gefängnis zu entkommen. Was für ein Narr war er doch gewesen! Dieser Lesbe so dumm auf den Leim zu gehen!
Wie er sah, hatte sie einen kräftigen Ring aus durchsichtigem Plastik über sein Glied und seinen Sack gezogen, einen Ring, der gerade so knapp bemessen war, dass sie es mit sanfter Gewalt zustande gebracht hatte. Prinzipiell hätte er diesen Ring wieder abziehen können, aber dieser war mit einem soliden Teil aus Plastik versehen, welches, geformt wie ein Penis, fest über seinem Glied saß. Am vorderen Ende dieses Käfigs befand sich ein schmaler Schlitz, durch den seine Vorhaut neugierig herausschaute, am anderen Ende war dieser dumme Käfig mittels einer dünnen Plastikstange und einem kleinen Sicherheitsschloss an jenem Ring angeschlossen, der hinter seinem Sack steckte.
Er blickte auf sein Glied hinab. Dort lag es in seiner Hand, aber er konnte nichts spüren. Gar nichts. Er versuchte, mit einem Finger durch den vorderen Spalt irgendwie seine Eichel zu berühren, aber außer an seine Vorhaut kam er an nichts heran. Er merkte, dass sein Glied protestierte, es legte sich eng an das durchsichtige Gehäuse an, drückte dagegen, wollte sich aufrichten, frei sein und ihm dann, wie so oft, jenen Genuss schenken, der ihm seit einigen Jahren schon zur abendlichen Gewohnheit geworden war. Aber nichts ging.
Verzweifelt griff er erneut zu, umklammerte diesen Keuschheitskäfig mit der Hand und versuchte es mit den üblichen, simplen Bewegungen, aber er sah bald ein, dass sich nichts auf seine sensiblen Nerven übertrug und er eher dabei war, sich sein Ding abzureißen. Wie konnte solch ein Plastikteil denn bloß so solide sein? Aber war es das wirklich? Am Schloss durfte er nicht ziehen, denn dann würde dieser kleine Stift abreißen, und dann.... Nun, er wollte eher nicht wissen, wie weit Monika mit ihrer Drohung gehen würde.
Das Schloss! Schlösser konnte man knacken. Oben in seinem Kabuff bei der Oma hatte er eine ganze Sammlung von verschiedenen Schlüsseln, wäre ja gelacht, wenn da keiner dabei wäre, der so ein olles Kofferschlösschen aufbekäme!
Langsam fiel er in einen unruhigen Schlaf. Sein Körper fühlte sich bereits jetzt wie ein Blindgänger aus dem Krieg an. Die Frage war nur, wann würde der Zünder Schaden nehmen??
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III.
Erst am Mittwoch hatte ihre Mutter gute Neuigkeiten für sie, als Daniela aus der Schule kam. "Schatz, es ist Post für dich gekommen! Ich habe den Brief auf deinen Schreibtisch gelegt."
Endlich! Die letzten beiden Tage waren alles andere als angenehm gewesen. Den Rock hatte sie nicht mehr angezogen, sie befürchtete doch, dass sie damit zuviel Aufmerksamkeit auf sich zog. Das Motto der Zeit hieß: Sich bedeckt halten! Nicht auffallen! Also hatte sie sich doch für eine etwas ausgebeulte Jeans entschieden, dazu einen Pullover, der so lang war, dass er ihr Gesäß fast ganz bedeckte.
Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass Biene sie immer noch argwöhnisch betrachtete. Kein Wunder, denn sie wusste ja selbst, dass sie sich mit ihrer speziellen Unterwäsche nicht so leicht und locker bewegte, wie sonst immer.
Zwischen ihr und Jens war eine Art Zwischeneiszeit ausgebrochen. Sie hatte ihm einige SMS geschickt, aber er hatte nicht geantwortet. Hatte sie seinen Stolz so sehr verletzt? Aber welchen Stolz denn bloß? So ganz kapierte sie es immer noch nicht. War denn dieses dumme Fic ken für Männer so wichtig, dass sie gleich zusammenbrachen, wenn mal nicht?? Sie war nah an der simplen Wahrheit, verstand sie aber dennoch nicht. Vielleicht wenn ihre Schulbildung nicht ganz so ´klassisch´ gewesen wäre, sondern eher richtig klasse, vielleicht hätte sie dann den Zusammenhang zwischen Sex und Weltgeschichte besser verstanden, aber Sex war bei ihr nur im Biologieunterricht behandelt worden - rein klinisch, versteht sich. Ach nein, im Religionsunterricht war auch einmal die Rede davon gewesen, damals zu Beginn der Pubertät, als der blöde Heicks allen Ernstes davor gewarnt hatte, dass Masturbation einen dumm machen könnte. Die Jungen hatten gefeixt, die Mädchen in ihrer Klasse so getan, als ginge es sie nichts an. Nun ja, sie hatte ja selber dafür gesorgt, dass die Gefahr übermäßigen masturbierens bei ihr im Moment nicht gegeben war. Also gut für das Hirn.
Daniela stürmte die Treppe und ging in ihr Zimmer. Auf dem Schreibtisch lag kein Brief... Ihr Herzschlag setzte einen Moment aus. Kein Brief konnte nur eines bedeuten...
Sie riß die Tür zum Zimmer ihres Bruders auf. "Her damit! Was hast du in meinem Zimmer zu suchen? Los los... wo ist der Brief?"
"Hier!" Er hielt den Umschlag hoch, Daniela schnappte ihn sich. "Halt dich von meinen Sachen fern!" Sie drehte sich um und verließ wutentbrannt das Zimmer. Doch da stimmte etwas nicht. Wieso hatte ihr Bruder keinen Widerstand gezeigt. Jetzt sah sie es: der Umschlag war leer.
"Suchst du was?" Ein schadenfrohes Grinsen huschte über sein Gesicht.
"Einen kleinen, miesen Bruder, um ihm die Eier abzuschneiden!" Sie war außer sich. Sie war am Ende ihrer Geduld angekommen. Schon wieder steckte sie seit einer halben Woche in den Keuschheitsdingern, ohne Möglichkeit, einmal etwas Druck abzulassen. Die Beziehung mit ihrem Freund lag auf Eis, solange er sie nicht, brutal ausgedrückt, vögeln konnte; und in der Schule war es ein einziger Spießrutenlauf, ständig darauf bedacht, zu engen Körperkontakt zu vermeiden, was unter Frauen keine leichte Sache war.
"Also los, die Schlüssel, oder..."
"Weiße Frau hat hier gar nichts zu befehlen!" fiel er ihr ins Wort.
Normalerweise hatte sie ihm dann, fast wie einem posthypnotischen Befehl folgend, immer ´Gnade, Häuptling Großer Mund, Gnade! Was soll ich tun?´ geantwortet. Aber es war Jahre her, dass sie dieses Indianerspiel gespielt hatten. Warum wusste sie nicht, aber sie hatte ihm immer die Möglichkeit der dominanten Rolle gelassen, hatte nie gemuckt, wenn er sie an den Marterpfahl fesseln wollte. Ein unschuldiges Kinderspiel, sonst nichts. Oder? Sicher war sie sich nicht mehr.
"Lass den Quatsch. Gib mir die Schlüssel. Sie sind wichtig!"
"Für diese Metalldinger da, die du anhast?"
Sie erschrak. Was wusste er? "Du... du..."
"Ich habe durchs Schlüsselloch geblickt, vom Badezimmer. Aber viel sehen konnte ich nicht. Jetzt möchte ich gern mehr sehen, dann bekommst du die Schlüssel."
"Vergiss es! Nie im Leben!"
"Hm. Wie du willst. Aber ich bin ja kein Unmensch. Ich lasse dir sogar eine Wahl! Also, entweder lässt du mich mal sehen - ich mache dir dann auch gern die Schlösser auf, oder..."
"Oder?" Daniela spürte ein leichtes Kribbeln. Wieso kam es jetzt? Anders als am Montagnachmittag, als sie bei Jens war. Intensiver. Aber es war nicht richtig. Das hier war ihr Bruder. Mit Brüdern hat man solche Gefühle nicht. Nur, war es Verlangen? Nein, das war es nicht. Sie horchte in sich hinein. Es war..., ja es war Unterwerfung.
"...oder du ziehst morgen früh dein Dirndlkleid an!" Wieder dieses Grinsen. Ein Siegergrinsen.
"Ich denke du findest das Kleid scheiße? Und warum soll ich es dann anziehen?"
"Deswegen. Genau deswegen. Weil du es selber scheiße findest. Oder täusche ich mich? Vor kaum zwei Wochen hätten dich keine zehn Elefanten in solch ein Kleid gekriegt; du hast ja kaum mal einen Rock angezogen. Und dann so etwas Bescheuertes! Du konntest es nicht ausziehen, nicht wahr? Es war mir erst gar nicht aufgefallen, aber da war oben am Reißverschluss so etwas, das wie ein kleines Schlösschen aussah."
Daniela antwortete nicht. Ihre Optionen waren mehr als beschissen. Entweder - hier und jetzt - den Voyeurismus ihres Bruders bedienen - was überhaupt nicht in Frage kam - oder aber noch einen Tag mit diesen Dingern am Leib rumlaufen und morgen ihr Dirndl zur Schule anziehen - was für sie eine soziale Katastrophe bedeuten konnte. Keine Frage, dass sie spätestens am Abend mit ihrem Foto in diversen Foren zu finden wäre. Also auch nicht möglich. Was sollte sie tun?
"Überlege es dir. Du weißt doch: Weiße Frau hat nichts zu befehlen! Und es liegt auch in deinem Interesse, Mutter besser nichts davon zu sagen, sie würde sonst bestimmt wissen wollen, wofür die Schlüssel eigentlich sind. Und was du eigentlich in München gemacht hast... und mit wem...." Er nahm seine Kamera. "Natürlich möchte ich dann gern ein paar Fotos von dir haben, morgen, wenn du lieber so zur Schule gehen möchtest. Du weißt schon: Du mit Klassenkameraden, du mit einem Lehrer. So was in der Art. Ohne Fotos keine Schlüssel. Also, überlege es dir noch mal. Ich kann warten..." Damit schnappte er sich eine Sporttasche und ging mit schnellen Schritten an ihr vorbei aus dem Zimmer hinaus.
Daniela blieb wie angewurzelt stehen. Dieser widerliche kleine Scheißer! Aber im Moment war er es, der bestimmte. Und sie war es, die wählen musste. Sie ließ ihn gehen. Sie kannte ihn gut genug zu wissen, dass er nicht mit sich handeln ließ. Früher, als sie beide noch kleiner waren, hatte sie ein probates Mittel, doch noch die Oberhand über ihren Bruder zu gewinnen, aber sie wusste, dass es diesmal gewisse Risiken innebarg - ihn, so wie früher, von oben bis unten durchzukitzeln bedeutete Nahkontakt, etwas, das sie sich im Moment nicht unbedingt antun musste. Ganz abgesehen davon, dass sie nicht mehr ganz sicher war, wer von ihnen beiden eigentlich der Stärkere war; es herauszufinden, dazu fehlte ihr im Moment die Lust.
Sie überlegte einen kurzen Moment, ob es Sinn machen würde, in seinem Zimmer nach den Schlüsseln zu suchen, aber sie ahnte, dass es nur vergeudete Zeit bedeuten würde. Vielleicht lagen sie in seine Schreibtischschublade, vielleicht hatte er sie in der Küche im Zuckertopf versteckt, vielleicht behielt er sie in seiner Hosentasche. Verärgert und noch frustrierter als schon zuvor ging sie zurück in ihr Zimmer und schmiss sich auf ihr Bett; was sollte sie nun bloß tun?
%%%
Klaus hatte an diesem Dienstagmorgen wenig zu lachen. Bereits in den frühen Morgenstunden hatte ihn ein ungewohnter, heftiger Schmerz geweckt. Sein Glied pochte vergeblich gegen den durchsichtigen, aber soliden, Keuschheitskäfig an, den er seit gestern Abend trug - tragen musste. Die frühmorgendliche Erektion war für ihn bisher kein bewusstes Problem gewesen, selten genug war er dadurch aufgewacht. Jetzt aber blickte er voll Schrecken auf seinen Penis, der sich strecken und recken wollte, wie dieses Körperteil normalerweise tat, sozusagen der erste Teil seines Körpers, der morgens aufwachte.
Er musste einfach an etwas anderes denken! Aber morgens um 6 Uhr fiel ihm das Denken nicht leicht, und dummerweise tauchten sofort wieder die Bilder jener ´Behandlung´ auf, die er wenige Stunden zuvor bei Monika erlitten hatte. Wie sie seine Hände ans Bett gefesselt, ihm diesen Knebel in den Mund gesteckt hatte. Nein! Halt! Falsche Gedanken! Er zog ein Heft aus seiner Mappe hervor und begann zu lesen, das hier musste er sowieso noch lernen. Langsam, sehr langsam, ließ die verhinderte Erektion nach. Er begann, wieder ruhig und gleichmäßig zu atmen; es war überstanden. Für dieses Mal.
Aber im Laufe des Tages kamen genügend neue Probleme auf ihn zu. Radfahren war dabei noch das Geringste. Es ging, wenn er ziemlich weit vorne auf dem Sattel saß, und etwas schief in die Pedale trat. Immerhinque!
Allein schon die Wahl seiner Hose bereitete ihm Kopfschmerzen. Welche er auch wählte, alle waren irgendwie zu eng geschnitten, dieses dicke Ding aufzunehmen. Als er endlich seine Wahl getroffen hatte und vor dem Spiegel stand, merkte er, dass er eine Riesenbeule in der Hose hatte. Blinde würden sie sehen können; Frauen allemal. Und spätestens bei seinem ersten Besuch der Toilette stellte er fest, dass die Zeiten, in denen er wie gewöhnlich ein Urinal benutzte, wohl erst einmal vorbei waren. Hoffentlich fiel es nicht auf, dass er ab jetzt nur noch im Sitzen pinkeln ging. Und noch ein weiters Ärgernis stellte sich bald schon ein. Seine Vorhaut, die immer leicht durch den vorderen Schlitz des Apparates nach außen drang, klemmt schnell in der Unterhose ein. Es tat sauweh und ließ sich nur dadurch verhindern, dass er etwas Toilettenpapier hineinstopfte; sah zwar blöd aus, half aber erst einmal.
Als er am späten Nachmittag wieder zu Hause war und endlich zur Ruhe kam, begann das üble Spiel von neuem. Nicht unbewusst und unkontrolliert, wie am Morgen, sondern eher aus Langeweile. Er musste an Daniela denken und fragte sich, wie es ihr wohl ging, ob sie sauer auf ihn war. Zu gern hätte er sie angerufen, aber er hatte ja weder Namen noch Adresse oder Telefonnummer. Wollte er Kontakt zu ihr aufnehmen ging es wohl nur über Monika.
Der Gedanke an Daniela und daran, wie hübsch sie in ihrem Dirndl ausgesehen hatte, erregte ihn erneut mehr, als gut war. Wie lange würde er es ohne reelle Stimulierung, ohne befreiende Ejakulation aushalten? Klar, es hatte schon recht lustlose Episoden in seinem Leben gegeben, Tage an denen er kaum einen ´hoch´ gekriegt hatte. Aber das waren natürliche Dinge. Zeiten, in denen Sex mal keine besondere Rolle gespielt hatte. Im Moment war das leider nicht der Fall, im Moment dachte er fast nur noch an dieses Eine.
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IV.
Bisher hatte Daniela immer gedacht, eine Schallmauer sei so etwas mit Flugzeugen und Luftfahrt, jetzt aber stellte sie fest, dass sie sich geirrt hatte. Oder zumindest, dass es noch eine andere ´Schallmauer´ gab. Egal, welchen Korridor sie entlangging, alle Gespräche der Schüler in den unteren Klassen verstummten sofort, sobald sie sich näherte. War sie dann vorbei setzte umgehend ein Feixen und Kichern ein, auch dumme Sprüche ließen sich hören. Dann hatte sie die Schallmauer durchbrochen.
Sie hatte keine Wahl gehabt. Der Vorschlag ihres Bruders, sich ihm so, nur in ihrem Keuschheitsgürtel und -BH zu präsentieren, war keine echte Option gewesen. Vielleicht wenn er etwas älter gewesen wäre, aber auch nur vielleicht. Klar, er hatte sie im Bikini im Freibad gesehen, aber das war irgendwie nicht zu vergleichen. Wahrscheinlich war es nicht einmal das glänzende, feste Stahlblech, das den Unterschied machte. Wohl aber die beiden Schlösser. Wie alt musste ein Kind sein, zu begreifen, dass etwas vor unbefugtem Zugriff geschützt werden sollte, wenn man es sorgfältig verschloss? Nicht sehr alt, schätzte sie.
Vielleicht hätte sie sich einfach stur stellen sollen, aber dummerweise saß ihr Bruder am längeren Hebel. Hatte er nicht gesagt, dass er Zeit hatte, zu warten? Sie aber brannte innerlich lichterloh, sie hatte keine Zeit, sie suchte nur noch nach der Feuerwehr mit ihrer Spritze. Das Bild gefiel ihr, besonders wenn sie daran dachte, dass der Feuerwehrmann Jens hieß.
Daniela hatte sich zeitig auf den Weg gemacht. Es wäre besser, ihre Klassenkameraden und -kameradinnen hätten noch vor Unterrichtsbeginn die Möglichkeit, dumme Kommentare abzulassen; vielleicht wäre dann der Rest des Tages etwas erträglicher.
Sie bog in einen letzten Gang, an dessen Ende ihr Klassenzimmer lag. Zehn Minuten vor acht, also war wohl noch nicht so viel los. Trotzdem schallten ihr schon einige Stimme entgegen.
Daniela öffnete die Tür, auch hier gab es das Phänomen der Schallmauer. Die lauten Gespräche verstummten einen Moment, dann hörte sie einen ersten Jodler hinter ihrem Rücken. Dumme Jungs, dachte sie, ihnen fehlte ganz klar die ´sittliche Reife´, wie es sich der arme Pfeiffer in der Feuerzangenbowle immer hatte anhören müssen.
Sie verstaute ihre Tasche, nahm die kleine Digitalkamera und ging zu den beiden Jungen hinüber. Besser man brachte es gleich hinter sich. "Hallo! Morgen! Macht ihr mal ein Foto von mir, so zusammen mit euch?" Schon hörte sie das Klacken einiger Kamera-Handys; es kam, wie es wohl kommen musste. "Nee, nicht mit euren Handys, hier mit meiner Kamera!" Klar, dass sie das nicht mehrmals sagen musste. Problematisch war es nur, sich die Kerle vom Leib zu halten; eine falsche Berührung würde schon reichen, einen Aufstand zu provozieren.
Gleich zu Beginn des Tages war wieder Mathematik. Ein schönes Fach, wenn man es verstand. ´Biene´ war noch nicht gekommen. Vielleicht war sie krank? Daniela merkte, dass etwas nicht stimmte. Dieses Getuschel. Diese Blicke. Niemand schien sich richtig konzentrieren zu können.
Maya kam mit 20minütiger Verspätung. "Tut mir leid, der Bus..."
"... ist wieder einmal zu früh abgefahren. Ach Maya, lass dir doch endlich einmal etwas Neues einfallen," seufzte ihr Lehrer gottergeben.
"Hab ich ja auch! Der Busfahrer trug..." Ihr Blick fiel erst jetzt auf Daniela in ihrem Dirndlkleid. "Ein Dirndl"
Tosendes Lachen war die Antwort. Selbst der Mathelehrer hatte Tränen in den Augen. "Oh, herrlich! Der war echt gut! Los Biene, sieh zu dass du auf deinen Platz kommst!" Noch einmal gluckste er vor sich hin: "Nein, wie komisch! Der Busfahrer trug ein Dirndl..."
Biene starrte sie an, wie man eine Erscheinung anstarrte. "Was ist los? Hat man dich einer Gehirnwäsche unterzogen? Hast du die bayrische Staatsbürgeschaft angenommen? Oder ist schon wieder der 11.11.?" Sie zog ihr Handy hervor und checkte Zeit und Datum. Seit Montag war irgendetwas faul mit Dani, das spürte sie. Aber was? So in dieser Maskerade in die Schule zu kommen war schon mehr als seltsam, schon diese Rocknummer am Montag war doch verdächtig gewesen. "Also los, sag schon! Bist du irgendwie fremdbestimmt, Hypnose oder so etwas?" Biene schnipste mit den Fingern, scheinbar um sie aus tiefer Trance zu wecken. Zum Spaß ging Daniela sogar darauf an, tat, als wüsste sie im Moment nicht, wo sie war, und erschrak dann sichtlich, als sie sah, dass sie in einem Dirndl steckte.
"Iiiihhh!"
"Also doch!" Maya triumphierte. "Ein böser Geist hat von dir Besitz ergriffen! Hm, was machen wir jetzt? Vielleicht sollten wir mal den Reli-Lehrer fragen, ob er sein kleines Exorzismus-ABC noch drauf hat?"
Beide Mädchen konnten sich nicht mehr einkriegen und flüsterten im Duett: "Ass, boobs, cunt!!"
"Meine Damen!! Ich muss doch sehr bitten! Wollen sie uns nicht an ihrem Spaß teilhaben lassen?" Was war denn nur mit diesen Gören los??
Die beiden prusteten jetzt noch lauter. "Entschuldigen Sie! Ich glaube, wir müssen mal austreten."
"Meinetwegen. Aber Beeilung bitte! Sie sind schließlich keine ABC-Schützen mehr! Nun, meine Damen und Herren... heute wollen wir uns damit beschäftigen, zu berechnen, wie man ein längliches Objekt von einer Größe von 15 cm und einem Durchmesser von fünf Zentimeter...."
Mehr hörten Daniela und Maya nicht. Die Klassenzimmertür fiel mit lautem Krachen hinter ihnen zu; in diesem Gebäude zog es immer irgendwo. "Nun," machte Biene den Lehrer nach, "wie bekommen Sie, Fräulein Daniela, ein Objekt von 15 cm Länge und fünf Zentimeter Durchmesser in... in..." Sie griff sich zwischen die Beine und machte eindeutige Bewegungen, stand aber kurz davor, vor Lachen zusammenzuklappen.
"Gar nicht," japste Daniela nach Luft. "Nein, es geht gar nicht. Keine Chance. Locus clausus est!" Es war lange her, dass beide Latein hatten, aber sie erinnerten sich noch daran, wie gerne gesagt wurde, wenn die Toilette besetzt war.
"Clausus?? Sagtest du clausus? Verschlossen?" Maya wurde hellhörig. "Wie verschlossen??"
Statt einer Antwort nahm Dani die Hände ihrer Freundin, schlug ihren Dirndlrock hoch und führte die eine Hand, ohne zu zögern, genau dorthin, wo es nicht weiter ging, weil clausus. Die andere Hand legte sie sich an ihren Busen, der immer noch unter dem Keuschheits-BH steckte. Wenn schon, denn schon. Und in einigen Stunden wäre es sowieso vorbei.
"Ach du scheiße!! Das ist ja..." Man sah, wie Maya verzweifelt nach einem Wort suchte, das jenseits von krass lag. "... das ist ja voll krass!!" Man sah, dass die ´Höhere Schulbildung´ nicht unbedingt mit größerer Eloquenz gleichzusetzen war, zumindest nicht heutzutage. "Was... wie... wieso...? Ist das Plastik, oder Metall?"
"Metall."
"Hihi! Metaldaniela! Ich wusste ja gar nicht, dass du auf so etwas stehst."
"Tu ich ja auch nicht!" Die Antwort kam zu schnell, mit ein wenig zu viel Vehemenz in der Stimme, um überzeugen zu können.
"Es war also ein Geschenk vom Nikolaus... vom Niko...laus... vom Nicko Klaus...?" Biene schien ihren lustigen Tag zu haben.
"Nein, es war nicht von Klaus..." Sie biss sich auf die Zunge. Ein Knebel wäre jetzt nicht schlecht, alles würde sonst aus ihr heraussprudeln. "Es war von... jemand anderem."
"Oho! Der große Mr. Unbekannt! Jetzt sag bloß nicht, die Dinger sind abschließbar?"
Daniela sagte gar nichts. Maya pfiff leise durch die Zähne.
"Verdammt verdammt. So ein geiles Teil hätte ich auch gern mal probiert... aber komm jetzt, gehen wir besser wieder rein. Du hast noch Zeit genug, mir alles zu erzählen... und sehen will ich die Dinger natürlich auch. Nur, hast du keinen Pullover dabei? Du machst mich ganz irre mit diesem engen Mieder und deine Titten da... man ist so was ja nicht gerade gewohnt, und irgendwie siehst du voll scheiße aus, aber das weißt du ja wohl selber, oder? So, komm jetzt!"
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[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Daniela 20 am 09.12.11 um 17:54 geändert
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Hans Bell |
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Story-Writer
OWL
Bleib du selbst, dann kannst du anderen wirklich begegnen
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:27.11.11 23:20 IP: gespeichert
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Hallo,
das ist ja eine Supie Fortsetzung. Vorallem das Outing find ich stark. Ist doch gut, wenn man vertrauen haben darf. Wird sie den Jens denn jetzt wohl abschießen? Ist doch klar dass er nicht anihr sondern nur an seiner Befriedigung interessiert ist.
Gruß Hans
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Dennis76 |
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nähe Stuttgart
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:28.11.11 05:51 IP: gespeichert
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Wie immer eine sehr gute Fortsetzung, freue mich schon auf den nächsten SOnntag.
Wird der kleine Bruder wohl den Schlüssel nun rausgeben?
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pearlfinder |
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KG-Träger
Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:28.11.11 10:48 IP: gespeichert
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vielen Dank, eine supergeile Fortsetzung.
Die arme Daniela muss bestimmt noch länger warten, bis die Erlösung kommt.
Schreib schnell weiter, ich möchte wissen, wie es weitergeht
LG Pearlfinder
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enigma |
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Sklave/KG-Träger
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:30.11.11 04:30 IP: gespeichert
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Große sequal. Vielleicht der Bruder sollte waren einen Keuschheitsgürtel zu, vielleicht mit einem BH und Oberschenkelmanschetten.
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KG-Träger
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zu ist zu
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:03.12.11 22:43 IP: gespeichert
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Herrlicher Schreibstil, Daniela. Deine Geschichte ist in jeder Beziehung fesselnd. Sowohl für die Beteiligten wie auch für die Leser. Wenn man anfängt zu lesen, kann man unmöglich aufhören, bis man alles gelesen hat.
Vielen, vielen Dank
Isabelle
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:04.12.11 22:00 IP: gespeichert
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Schon der 2. Advent!! Was es wohl zu Weihnachten gibt? Wie immer ein herzliches Dankeschön, an die Leser, die mir mit ihren netten Kommentaren den etwas traurigen Dezembertag erhellt haben!
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"Oh, geil!" Wie nicht anders zu erwarten brach ihr Bruder in Jubelstürme aus, als er die Bilder sah. Geile kleine Sau, dachte Daniela. Die Aufmerksamkeit, die sie in ihrem Dirndl in der Schule erregt hatte, hatte sich bald gelegt, aber etwas anderes war an ihre Stelle getreten. Ihre Banknachbarin und beste Freundin Biene begann, sie regelrecht auszuquetschen. Was hatte sie wo mit wem erlebt? Wieso steckte sie in diesen geilen Teilen? Wieso hatte sie sich selbst eingeschlossen? Gab es noch weitere Teile? Wie fühlte man sich, wenn man so etwas am Körper hatte? War es möglich, sich etwas einzuführen? Konnte sie überhaupt noch zum Höhepunkt kommen, oder war gar nichts mehr möglich?
Daniela hatte alle Fragen beantwortet. Nicht immer ganz wahrheitgemäß, Biene musste nicht alles wissen. Aber die letzte Frage hatte ihr Kopfzerbrechen bereitet. Die Frage nach dem Höhepunkt. Sie beantwortete die Frage mit ´nein´, aber sicher war sie sich nicht.
"Weißt du eigentlich, wie scheiße du in dem Kleid aussiehst?" Ihr Bruder schien ebensowenig Anhänger bayrischer Trachtenmode zu sein, wie Maya.
"Du bist nicht der erste, der das sagt." Sah sie wirklich so schlimm aus? Sie kannte auf jeden Fall einen Mann, der voll auf so etwas stand. "Jetzt gib mir aber die Schlüssel, und dann reden wir nicht mehr darüber." Sie war sich nicht sicher, wie sie es hatte sagen sollen, hinterher hätte ihr Bruder weitere kleine Gemeinheiten für sie erdacht. Der aber war zufrieden mit dem, was er erreicht hatte. Er verstaute seine Kamera und gab Daniela die Schlüssel.
Endlich! Daniela war ins Badezimmer gegangen. Ein Handtuch hatte sie diesmal von innen über die Türklinke gehängt. Ihre Brüste sahen wieder arg mitgenommen aus, ihr Schritt war leicht gerötet. Sie wusch zuerst die Stahlteile, trocknete sie sorgfältig ab und verschwand dann unter der Dusche.
Heißes Wasser umspülte ihre Brüste. Ihre Nippel konnten sich ungehindert aufrichten, ohne wiederum von spitzen Stacheln malträtiert zu werden. Sie wusch sich die Scheide, ließ den harten Strahl der Brause auf ihre Klitoris treffen.
Es war gut so.
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November I.
Nichts war gut. Gar nichts. Erst recht nicht das Wetter. Der sonnige Herbst hatte viel zu früh aufgehört und einem schmuddeligen November Platz gemacht. Für die nächsten Tage war sogar erster Schnee vorhergesagt.
Aber das Wetter war bestimmt nicht das größte Problem. Die heißeste Zeit war vorbei, und Klaus musste lachen, als er dachte, dass das wohl sowohl für ihn wie auch für das Wetter galt.
Es hatte sich eine gewisse Routine eingestellt. Nie hätte er gedacht, dass Monika Ernst machen würde. Aber bis jetzt hatte sie ihn noch nicht aus diesem dämlichen Ding rausgelassen. Wie viele Wochen trug er es jetzt schon? Drei Wochen? Nein, bald einen ganzen Monat. Einen Monat, in dem alles anders war, als bisher. Er ging nicht mehr zum Sport. Sport beinhaltete gemeinsames Duschen, von Körperkontakt auf dem Platz ganz zu schweigen. Das war also nicht mehr möglich. Gegenüber Freunden hatte er es mit veränderten Arbeitszeiten begründet. Abendliche Wirtshausbesuche mit Freunden hatte er auch auf ein Minimum begrenzt. Manchmal waren da Frauen dabei, Frauen, die selten mal ein Dirndl trugen, aber es kam vor. Und es erregte ihn. Und Erregung war schlecht.
Er saß in seinem kleinen Kabuff bei der Oma. Betrachtete sich die Bilder. Seine Hose hatte er ausgezogen, seine Hand hatte er am verschlossenen Glied. Ließ sich denn wirklich nichts machen? Bis jetzt hatte er immer nur vergeblich am Peniskäfig gerüttelt, um jedesmal frustriert wieder aufzugeben und seine Wut an einem Papierkorb auszulassen. Manchmal glaubte er schon, bald die Tapete mit den Fingernägeln abkratzen zu müssen, so schlimm war es jedesmal.
Was aber wenn...? Wenn sein Glied nicht erigiert war, dann war es doch ziemlich schlapp und beweglich. Und war da nicht dieser Spalt zwischen Käfig und Ring? Da war ungefähr ein Zentimeter Platz. Nicht viel, aber vielleicht doch genug. Er durfte halt nur nicht vorher auf dumme Gedanken kommen, wie gefesselte und gekebelte Mädchen.... Mist! Schon drückte sein Glied erneut gegen die stabile Plastikhülle an. Es war gar nicht so leicht. Erst recht nicht hier oben.
Er wusste, dass sein Oma hier nie hochkam. Sie war schlecht zu Fuß, insbesondere das Steigen fiel ihr schwer. Es gab zwar Tage, an denen ihre Beschwerden geringer waren, an denen er sie nicht zu Kirche begleiten musste, aber diese waren eher selten. Monika hatte er in den letzten Wochen nicht mehr in der Kirche gesehen. Hatte sie eventuell als Messdienerin aufgehört? Er wusste es nicht. Vielleicht sollte er einmal die Oma fragen.
Heftiger Regen prasselte gegen das Dachfenster. Hoffentlich hörte es nachher wieder auf, wenn er nach Hause musste. Jetzt aber schnell! Er nahm einen Bleistift und drückte damit gegen sein schlaffes Glied. Oben an der Keuschheitsschelle - er hatte sich kundig gemacht und wusste inzwischen, dass es ein Modell CB3000 war - verhinderten mehrere Führungsstifte, dass er dort sein Glied würde hervorziehenkönnen, aber nach unten hin war alles offen. Wenn man also einen 1 Zentimer breiten Spalt ´offen´ nennen konnte. Keine dummen Gedanken jetzt! Bloß nicht an Mädchen in geilen Dirndlkleidern denken... ZÄNG! Wieder wuchs sein Glied, wurde hart und steif bis es zum hundertsiebenundachzigtausendsten Male nicht weiter kam. Verdammt!! Vielleicht sollte er ähnlich vorgehen, wie Monika?
Klaus eilte die Treppe hinunter, niemand da. Die Oma hatte es sich nach dem Abendessen vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Er sah im Kühlschrank nach: gut, jede Menge Eiswürfel! Klaus schüttete sie in einen Plastikbeutel, füllte die Schale mit Wasser und stellte sie zurück ins Gefrierfach.
KALT!!! Auch wenn sein Glied diesmal der Kälte nicht so unmittelbar ausgesetzt war wie bei Monikas Anwendung vor einem Monat, so reichte es doch aus, sein Glied so zusammenschrumpeln zu lassen, dass es diesmal problemlos durch den engen Spalt nach außen flutschte. Tata!!! Gewonnen!
Er keuchte heftig, als er fertig war. Sie funktionierte also noch, seine Kanone! Dem Himmel sei Dank. Er zog das Kondom ab, wickelte es in ein Papiertaschentuch und warf es in den Papierkorb.
Dann merkte er, dass er ein Problem hatte.
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"Monika!? Telefon!!" Die Stimme ihrer Mutter schrillte durchs Haus. Monika schreckte hoch.. Sie war ein wenig eingeschlummert über ihren Aufgaben. Ein Anruf für sie? Am Haustelefon, statt direkt auf ihrem Handy? Nanu
Sie ging die Treppe hinab und nahm den Hörer in die Hand. Seltsam, dachte sie, dass es diese altmodischen Telefone überhaupt noch gab. "Ja bitte??"
"Houston, we got a problem!" Sie erkannte die Stimme sofort. Dennoch legte sie auf. So nicht, dachte sie. So nicht. Das hier war kein Spiel. Wenn er wirklich ein Problem hätte würde er wieder anrufen.
Der zweite Anruf ließ nicht lange auf sich warten. Sie nahm den Hörer ab. "Ja?"
"Monika?"
Sie antwortete nicht. Ließ ihn zappeln. Fische lässt man zappeln, dann werden sie ruhiger. "Herrin Monika!", sagte sie knapp. Dann legte sie wieder auf. Mal sehen, ob er es jetzt verstanden hatte. Sie war nicht einfach Monika, das Mädchen von nebenan. Sie war seine Herrin, seine Domina. Zeit, dass er es kapierte.
Beim dritten Mal ließ sie das Telefon noch länger klingeln. Wieder meldete sie sich mit einem kurzen ´ja, bitte?´.
Ein leichtes Stöhnen war zu hören. "Herrin Monika?" Zögerlich kam es daher.
"Wie bitte? Ich verstehe nicht." Zappeln lassen.
"Herrin Monika?" Lauter jetzt. "Bitte, ich habe..."
"Ja??"
"...ein Problem. Schmerzen. Bitte darf ich vorbeikommen? Bitte, Herrin Monika!!"
Auch wenn Monika die beiden Ausrufzeichen nicht sehen konnte, hören konnte sie sie allemal. "Okay," sagte sie und legte auf. Sie hatte keine Lust, lange Gespräche zu beginnen.
Lange dauerte es nicht, bis er kam. Klein und jämmerlich stand er in der Tür. Gemeinsam gingen sie nach oben in ihr Zimmer. Monika hatte vorher ihre Mutter aufgeklärt, dass ein Bekannter kurz vorbeikommen wollte. Genauer musste ihre Mutter es nicht wissen, sie hatte sich schon über die Anrufe gewundert.
Klaus stand mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihr, den Blick auf den Boden gerichtet. "Ich... äh... also..." - er nahm sich ein Herz - "also, er ist rausgerutscht..."
"WER ist rausgerutscht?" Monika schaute ihn an.
Klaus antwortete nicht. Es war alles mehr als peinlich.
Monika öffnete ihre Zimmertür. "Gute Nacht!"
"Nein, bitte, Herrin Monika!" Alles sträubte sich in ihm, sie so anzureden. Es war demütigend. "Mein Glied ist aus dem Käfig gerutscht. Ich bekomme es nicht wieder hinein und es tut wahnsinnig weh!" Seine verkrampften Hände unterstützten seine Worte.
"Oh! Na so etwas. Das ist natürlich dumm. Lass mal sehen!" Keine Drohungen. Mitspielen jetzt.
Klaus öffnete seine Hose. Sein Glied hing schief unter seinem Keuschheitskäfig, an einer Stelle wies es böse Verfärbungen auf. Sie holte den Schlüssel und nahm ihm das Ding ab. Nur den engen Ring beließ sie an seinem Platz.
"Wie dumm! Dass so etwas passieren konnte. Vielleicht möchtest du dich etwas waschen, wo du schon einmal hier bist?"
Klaus nickte. Waschen klang nach Badezimmer, ein bisschen Frieden, ein bisschen Freiheit...
"Warte hier! Gib mal deine Hände her!"
Die Handschellen waren neu für ihn. Seine Hände fesselte sie an einen soliden Haken über seinem Kopf. Dann ging sie aus dem Zimmer. Der Haken gab nicht nach. Nach einigen Minuten kam sie wieder. Sie hatte eine Schüssel mit Seifenwasser dabei, einen Einmal-Waschlappen und Gummihandschuhe.
Die Prozedur war furchtbar. Es tat nicht weh. Nur in der Seele. Warum war sie so grausam?
"Und sonst? Hattest du Schmerzen?"
Schmerzen? Nein, abgesehen von der dummen Geschichte mit der eingeklemmten Vorhaut hatte er keine Schmerzen gehabt, nur Qualen. Er erzählte ihr die Sache mit der Vorhaut.
"Hm. Das ist ja dumm. Ist wohl ein Konstruktionsfehler. Warum ist da auch so ein riesiger Schlitz dran? Zu was soll der gut sein? Aber lass mal sehen, vielleicht kann ich das irgendwie ändern."
Er hörte, dass sie an ihrem Schreibtisch zu arbeiten begann. Sehen konnte er es nicht. Nur einmal, da flog das Papierchen eines Überraschungseis vor seine Füße.
"Nein, wie süß! Jetzt habe ich schon zwei kleine Zwerge im Zimmer!" Monika klang begeistert, aber Klaus hatte irgendwie das Gefühl, dass mit dem einen Zwerg er gemeint sein könnte. Sie kam zurück und hielt ihm das fertige Ergebnis vor die Augen. "Hier, sieh mal. Das wird bestimmt helfen. Ich habe die eine Hälfte der Kapsel eines Überraschungseis genommen, ein Loch oben hineingebohrt - kleine Jungs müssen ja auch mal Pipi! - und das dann in den Käfig hier eingesetzt. Da wird die kleine Eichel und die dumme Vorhaut gut aufgehoben sein, glaubst du nicht auch? Und auch gegen das dumme Rausrutschen habe ich etwas! Hier schau mal, das ist so ein kleines Sonderteil, auch aus Plastik, aber da sind fünf so kleine Spitzen dran, die sind so etwas über einen halben Zentimeter, also nicht so schlimm, und sieh mal, wenn man das Ding hier auf den Führungsstift setzt, dann halten sie das Glied - deinen kleinen Schw*****nz! - so fest, dass er nicht wieder herausrutschen kann. Fein, nicht wahr?"
Klaus schluckte. Der Haken hielt. Was er sah war nicht gerade toll. Und schon hatte sie wieder den Eisbeutel in der Hand.
Trotzdem war es diesmal nicht einfach, sein Ding in die enge Röhre zu bekommen. Die Methode mit dem Nylonstrumpf ging nicht mehr, also musste sie es so probieren. Seltsamerweise kam ihr Klaus´ Penis ´entgegen´, indem er sich in sich selber zusammenzog. Nur Kälte und Angst konnten so eine Wirkung haben, das wusste sie. "Ich habe auch einen anderen Abstandsring jetzt. Wahrscheinlich war vorher einfach zuviel Platz. So, jetzt ist es zwar etwas enger, aber dafür auch sicherer für dich. So, wart mal, nur noch das Schlösschen - so, fertig! Nun, wie fühlt es sich an?"
Klaus versuchte, an nichts zu denken. Monika befreite seine Hände, er zog die Hose wieder an.
"Sag mal, ist es nicht unangenehm, immer mit so einer Riesenbeule in der Hose rumzulaufen? Ich stelle mir das nervig vor."
"Es ist scheiße. Alle glauben immer, ich hätte einen Riesenständer. Dabei ist es eher umgekehrt."
"Du möchtest also lieber nicht so eine Beule in der Hose haben? Ist das so?"
"Es wäre um einiges angenehmer. Und man wird nicht mehr so angestarrt." Klaus wunderte sich, wie freimütig er über diese Dinge reden konnte. Nun ja, vielleicht half es ja. Sicherlich würde sie bald ein schlechtes Gewissen bekommen und ihn endgültig rauslassen. Es konnte ja nicht ewig so weitergehen.
Sie öffnete die Tür. "Geh jetzt! Und sei vorsichtig, dass da nichts kaputt geht! Du geiler Hurensohn!" Sie verabschiedete ihn distanziert und kühl, ihm fiel es gerade noch ein, sich bei seiner ´Herrin´ zu bedanken, bevor er ging.
Monika schaltete ihren Laptop ein. Es war Zeit einmal nachzufragen, wie es eigentlich mit ihrer Bestellung aussah. Und um Daniela musste sie sich auch endlich mal wieder kümmern. Sie hatte in einem Blog ein interessantes Foto von ihr gefunden, wie sie mit zwei dummen Jungen in einem Klassenzimmer stand. Sie trug ihr Dirndl, allein das war interessant! Nun überlegte sie, ob sie nicht etwas Nettes für sie finden könnte.
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Bereits auf dem Heimweg bemerkte Klaus, dass er sich geirrt hatte. Hatte er in den letzten Wochen geglaubt, sich ein wenig an seine Keuschheitsschelle gewöhnt zu haben, so wusste er, dass er jetzt neuen Gefühlen gegenüber stand. Waren Erektionen vorher einfach nur dumm gewesen, so waren sie jetzt mehr als dumm. Der verminderte Platz, den die Röhre jetzt durch den eingesetzten ´Deckel´ bot, war äußerst unangenehm. Wieder zu Hause sah er, dass seine Eichel fast ganz in diesem Teil steckte, das Monika von einem Überraschungsei genommen hatte. Hatte er vorher noch mit einem kleinen Finger etwas mit seiner Vorhaut spielen können, so kam er jetzt an gar nichts mehr ran. Monika hatte ein kleines Loch in das Teil gebohrt, direkt dahinter sah er die Spitze seiner Eichel, abgeschlossen, weggesperrt. Schlimmer aber schienen der verkleinerte Abstandshalter und dieses stachelige Ding zu sein, welches bereits jetzt lange, wenn auch nicht sonderlich spitze, Dornen in sein schlaffes Glied bohrte. Bloß nicht an geile Dirndlmädchen denken, dachte er. Und schon erkannte er den wahren Charakter dieser Dornen. Wie aber sollte er daran denken, bloß nichts Geiles zu denken, wenn er doch gar nicht daran denken durfte?
Und das alles war der Preis dafür gewesen, dass er es nicht hatte sein lassen können! Dass er versucht hatte, seiner Strafe zu entgehen. Strafe? Bezahlte er hier wirklich die Strafe für etwas? Oder war er längst ein Opfer von Monikas bizarrer Phantasie geworden? Hatte er nicht selber gesehen, zu welch perversen Dingen sie mit Daniela fähig gewesen war, als er sie in der Zwangsjacke mit der Gasmaske da draußen auf dem Gartentisch.... AUA!!! Schon wieder hatte sich sein Glied wehrlos gegen die Stacheln gedrückt. Konnte er es irgendwie verhindern? Eher nicht. Eben nicht mehr an... Nein, das durfte er nicht! Er musste auf andere Gedanken kommen, hier und jetzt, etwas das alle sexuellen Gedanken für den Moment aus seinem Kopf verjagte. Rot! Er sah rot! Was war rot in seinem Zimmer? Ein Kugelschreiber. Ein Buch. Ein Sofakissen. Was noch? Ein Aschenbecher. Mehr! Eine Holzkiste. Eine Streichholzschachtel.
Langsam ließ seine Erektion nach. Er machte sich bettfertig. Jammern konnte nichts nutzen, dachte er noch...
Ein grässlicher Schmerz riss ihn aus dem Schlaf. Klaus biss in die Bettdecke. DAS war Folter. Seine Hände verschwanden unter der Decke, umklammerten sein pochendes Glied, ohne die Schmerzquelle ausschalten zu können. Es war verflixt, jeder Mann konnte von jetzt auf gleich eine Erektion bekommen, aber diese wieder abzustellen war so gut wie unmöglich. Besonders frühmorgens. Wie sollte er die nächste Zeit überleben, so fragte er sich jetzt, bis... bis...? Ja, bis was geschah? Er wagte den Gedanken nicht zu Ende zu denken. Vielleicht fand er doch noch eine Methode, das kleine Schloss zu knacken, denn so würde er früher oder später ins Gras beißen müssen... zumindest dann, wenn gerade einmal keine Bettdecke zur Verfügung stand.
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Daniela war nicht ganz bei der Sache. Sie sprachen im Erdkundeunterricht über die Sahel-Zone und darüber, wie trocken es dort war. Sie aber konnte den Begriff der Sahel-Zone inzwischen mit Leichtigkeit auf sich selber anwenden.
Irgendetwas war in den letzten Wochen dumm gelaufen. Die Schwierigkeiten, die sie mit Jens unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus München gehabt hatte, schienen überwunden und vergessen, seit sie wieder miteinander schliefen. Sie lachte, denn sie wusste, dass hier ein kleiner Selbstbetrug vorlag. Nicht, seit sie wieder miteinander schliefen, sondern seit er sie wieder fic ken konnte. Sie mochte dieses Wort nicht, es war in ihren Augen eine ziemlich herablassende Bezeichnung für eine wundervolle Sache, aber sie spürte doch, dass in ihrer Beziehung etwas aus dem Lot geraten war.
Aber was? Noch hatte er keinen Aufstand gemacht, denn, da er Kondome benutzte, war ihm noch nicht viel von ihrer Trockenheit aufgefallen. Aber sie selber hatte es gemerkt, erst vorübergehend, dann immer öfter. Ihr fehlte die Lust am Sex, und das Ritual mit ihrem Freund machte ihr mittlerweile mehr Kummer als Freude.
Sie hatte sich immer gern berührt, hatte nie Probleme damit gehabt, ihre Feuchtgebiete auszuforschen. Jetzt aber war sie in Wüstengebiete geraten, von denen ihr noch niemand berichtet hatte. Hatten andere Frauen ähnliche Erfahrungen gemacht? Sie beschloss, einmal Biene ins Vertrauen zu ziehen.
"Nein," sagte diese, "so habe ich das noch nicht erlebt. Was sagst du? Es fühlt sich an, als würdest du mit dem Finger über Sandpapier reiben? Ist ja krass!"
Alles war immer krass bei diesem Mädchen. Daniela fragte sich, ob sie besser gleich zum Arzt gegangen wäre.
"Vielleicht fehlt dir die rechte Stimulation!"
"Ein nackter Kerl sollte eigentlich Stimulation genug sein, findest du nicht auch?"
"Und du? Bist du dann auch nackt? Ziehst du dich selber aus? Oder zieht er dich aus? So richtig schön langsam, du weißt schon, etwas am Ohr knabbern, dann den Verschluss am BH..." Augenscheinlich war Maya dabei, in eigenen Vorstellungen - Wunschvorstellungen? - zu versinken.
"Für so etwas ist er nicht zu gebrauchen. Das mach ich dann lieber selbst."
"Und was ist mit deinen Blechdingern?"
Daniela zuckte unmerklich zusammen. Ihre Blechdinger, wie Maya sie abschätzig nannte, lagen sauber und gereinigt in ihrem abgeschlossenen Koffer, sozusagen fertig für den nächsten Gebrauch. "Was soll damit sein?"
"Trägst du sie? Ich meine, benutzt du sie?" Ehe sie sich versah hatte Maya ihr mit der Rechten in den Schritt gegriffen. "Ah, scheinbar nicht. Vielleicht liegt es ja da dran."
Daniela schüttelte den Kopf. "Das ist doch absurd. Wie soll man besseren Sex miteinander haben, wenn man verschlossen ist? Dann geht doch gar nichts mehr."
"Nun ja, vielleicht brauchst du das ja. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, so sagt man doch. Vielleicht willst du es ja, ohne es zu wissen."
"Ich soll was wollen??"
"Vielleicht möchtest du wieder verschlossen werden. Kannst mir ja die Schlüssel geben, wenn du willst."
"Ach Quatsch. Nee, Biene, there you are on the woodway!" Sie wusste es sofort. Sie hatte mit einem alten Sprachkalauer versucht, dem Thema Keuschheitsgürtel seine Brisanz zu nehmen. Vielleicht lag Biene doch nicht so ganz daneben?
%%%
Der Gedanke nagte an ihr. Hatte ihre Freundin recht, oder hatte sie nicht recht? War es wirklich so, dass sie das Gefühl des Eingeschlossenseins brauchte? Daniela wusste es nicht. Was sollte sie tun? Jens ins Vertrauen ziehen? Mit ihm darüber reden?
Aber es gibt Dinge, über die man mit seinem Liebsten nicht reden konnte. Weil sie eher etwas zerstörten, als wirklich nützlich zu sein. Sex war leider eines dieser Dinge. Was sollte reden denn hier helfen? Entweder man mochte gewisse Praktiken, oder man mochte sie nicht. Es galt also herauszufinden, was Jens mochte, kaum dass sie es von sich selber wusste. Wie aber sollte sie vorgehen? Und hatte sie nicht vor einem Monat ziemlich deutlich zu verstehen bekommen, dass Jens die Blechdinger an ihrem Körper nicht mochte?
Jetzt aber war es ein wenig anders. Jetzt hatte sie ja die Schlüssel, jetzt würden sie beide zum Höhepunkt kommen, wenn - wenn er überhaupt Lust hatte, sie aufzuschließen.
Plötzlich war es wieder da, das altbekannte Kribbeln zwischen ihren Beinen. Sie überlegte, wie sie am besten vorgehen sollte. Daniela saß vor ihrem geöffneten Koffer und sah sich die verschiedenen Teile an. Sie hatte ja alles aus München mitgenommen. Alles? Ja, in dieser Plastiktüte lag das Schlimmste von allen, jenes Ding mit der Fernsteuerung. Wie sie wohl zu programmieren war? Einige Male schon hatte sie es versucht, wobei die Programmierung selber nicht das Problem war, wohl aber die unmittelbare Aufhebung des Programms. Dann musste man einen Kode eingeben, nur dann konnte man ein einmal begonnenes Programm wieder stoppen. Sie hatte alle möglichen sechsstelligen Kodes eingegeben, die richtige Kombination aber noch nicht herausbekommen.
Egal. Dieses Teil würde sie heute sowieso nicht gebrauchen. Fall sie es überhaupt jemals wieder an sich ausprobieren sollte. Heute würde sie genauso gekleidet zu ihm gehen - genauso ´geschützt´ also - wie damals. Also auch wieder der lange Crinklerock.
Nur auf die Stacheleinlagen des Keuschheits-BHs verzichtete sie diesmal, einerseits weil die Dinger arg unbequem waren, andererseits weil sie keine Fragen provozieren wollte. Schmerzt das nicht furchbar?, würde er fragen, und sie wusste nicht, ob sie ihm eine ehrliche Antwort geben konnte. Noch kannte sie sie selber nicht.
Diesmal hatte sie keine Probleme mit den Treppenstufen, den engen Unterrock hatte sie weggelassen. Sanft hatte der lange Rock ihre Beine umweht; sie begann sich langsam zu fragen, wie wenige Frauen überhaupt noch wussten, wie angenehm es sein konnte, Röcke zu tragen. Bis vor wenigen Wochen war sie ja selber solch ein Hosenmädchen gewesen!
"Komm rein! Ich habe schon auf dich gewartet!" Jens gab ihr einen kräftigen Kuss auf den Mund, der ihr fast den Atem raubte. Er drückte sie an sich... Was zum Teufel...?? "Jetzt sag nicht, dass du ausgerechnet heute wieder diese Dinger trägst?" Seine Lust fiel binnen Sekunden auf den Nullpunkt.
Daniela hielt ihn fest. "Heute ist es anders, Schatz. Heute haben wir die Schlüssel!" Sie entledigte sich ihrer Jacke und blieb in seinem Zimmer stehen. Jens bot ihr ein Bier an, aber sie mochte nichts Kaltes trinken. "Hast du nicht einen Tee für mich? Es ist nicht mehr so warm draußen."
Klaus hatte Tee und Dänische Butterkekse. Nur Zeit hatte er nicht. "Und ich dachte schon, einer deiner Verehrer hätte dich diesmal eingeschlossen."
"Verehrer? Es gibt keine Verehrer."
"Nicht?" Er suchte einen Blog im Internet auf und zeigte ihr das Bild. "Das bist doch wohl du, oder? Wie kommst du eigentlich dazu, so etwas zur Schule anzuziehen? Du bist wohl nicht mehr ganz dicht?"
"Heute nicht mehr," gab Daniela zurück, die im Moment aber eher an den Tropfen dachte, der an der Innenseite ihrer Schenkel hinablief. Sie kannte das Bild schon. Es war von keiner guten Qualität - aber es war da, im Internet. Sichtbar für jeden. Sie im Dirndl! Furchtbar.
"Ich geh mich schon mal ausziehen... wenn es denn stimmt, dass du die Schlüssel hast."
Das war eigenartig. So war es immer gewesen. Nie hatte sie ihm dabei zusehen können, wie er sich auszog. Er ging ins Bad, zog sich aus, duschte manchmal noch schnell, an heißen Tagen, dann kam er zu ihr und sie taten gemeinsam das, wozu sie gekommen war. Und nein, er zog sie auch nicht aus, da gab es kein liebevolles Knabbern am Ohrläppchen, während er ihren BH aufhakte. Aber so richtig bewusst geworden war ihr das alles erst, nachdem sie mit Maya darüber gesprochen hatte. Sie hatte vor, das zu ändern.
Als Jens aus dem Bad kam blieb er wie angewurzelt stehen. "Du bist noch angezogen?" fragte er unsicher.
Daniela war irritiert. Blödsinnige Fragen konnte sie jetzt am allerwenigsten vertragen. "Nein, das sieht nur so aus."
"Aber... aber du hast deine Sachen noch an." Es lag etwas von Hilflosigkeit in seiner Stimme.
"Du darfst mich ausziehen, Jens. Vielleicht ist das ja schön für uns beide." Daniela sah sofort, dass es für ihn nicht so schön war. Sein Stimmungbarometer - sein erigiertes Glied - begann augenblicklich zu fallen. Dass so etwas möglich war!
Im Grunde genommen war es wirklich keine schwere Aufgabe, die sie ihm gestellt hatte. Da gab es einen Pullover, ein T-Shirt, ein seidenes Hemd, den Rock und ein Höschen. Oder sollte man glauben, dass es ein Problem sein konnte, das mit einer Schleife zusammengebundene Taillenband des Rockes zu öffnen? Trotzdem stellte Jens sich dumm an und es dauerte lange, bis Dani endlich nackt vor ihm stand - bis auf ihre Blechdinger.
"Und jetzt? Ich dachte, du hast den Schlüssel für die Dinger. Mir wird langsam kalt."
Daniela wurde auch langsam kalt. Aber sie fröstelt innerlich. "Die Schlüssel sind hier in meinen Sachen. Mal sehen, ob du sie finden kannst. Ich geh mal schnell auf die Toilette."
"Du kannst so nicht auf die Toilette gehen..." Mehr hörte sie nicht. Sie war sein ewiges Nörgeln langsam leid. Und eigentlich glaubte sie auch nicht, dass er die Schlüssel finden würde, die sie vorher in die Tasche ihres Rocks gesteckt hatte. Kaum ein Mann rechnete schließlich damit, dass manche Röcke über Taschen verfügten.
Dann geschah etwas Seltsames. Das Badezimmerlicht ging aus, einen dunklen, kurzen Moment lang mehr stand als saß sie über dem Klo, eine Stellung, die ihr das kleine Geschäft etwas leichter machte, wenn sie den Keuschheitsgürtel trug, dann wurde die Tür geöffnet, die sie nicht abgeschlossen hatte, und die Gestalt eines Mannes wurde im hellen Gegenlicht der Türöffnung sichtbar. Sie selber befand sich im Dunkeln, aber ihr metallener KG und der BH glänzten hell im wenigen Licht, das von der Tür in den Raum fiel.
Daniela stand wie versteinert, der Mann in der Tür ebenfalls, dann hörte sie ein kurzes ´I´m sorry´, woraufhin die Tür sofort wieder geschlossen und das Licht eingeschaltet wurde. Andy!
Andy hatte sie vollkommen vergessen! Wie konnte sie nur so dumm sein und Jens´ Mitbewohner vergessen? Daniela beeilte sich, ihr Geschäft zu Ende zu bringen, dann öffnete sie vorsichtig die Tür und spähte hinaus. Andy saß dort, auf einem kleinen Bänkchen, welches früher wohl einmal ein Telefon beherbergt hatte, und starrte, britische Coolness im Gesicht, zur Badezimmertür.
Daniela fasste sich ein Herz. Immerhin war sie ja nicht nackt. Sie ging hinaus auf den Gang, sagte schnippisch ´next, please!´ und stellte mit einem Mal fest, dass sie keinen Bikini trug. Es war schwer zu verstehen, aber jeder Mensch, insbesonder männliche Menschen, scheinen ungehindert durch 1mm dickes Stahlblech hindurchsehen zu können, auf jeden Fall spürte sie die Blicke des jungen Engländers auf ihrer Haut, und zwar unter KG und BH. So etwas hatte sie im Schwimmbad, im Bikini, noch nie erlebt.
Fünf Schritte zu Jens´ Tür, vorbei an Andy, der sie anstarrte, als wäre sie gerade einem Science-fiction-Film entsprungen... nein, wohl eher einem Pornofilm, dachte sie. "Excuse me," brach sie sich ab, als sie an ihm vorbeieilte.
"Oh, my pleasure!" Ganz der englische Gentleman, dachte Dani noch, bevor sie in der Sicherheit von Jens´ Zimmer verschwand. Dort stand ihr Freund und machte ein mehr als missmutiges Gesicht. "Da ist kein Schlüssel! Ich habe alles zweimal abgesucht. Findest du diese Spielsachen denn wirklich so toll? Ich finde die Dinger ätzend. Das macht doch wohl auch gar keinen Sinn, wenn du selber die Schlüssel dazu hast, oder? Wäre es nicht einfacher, sie lägen hier bei mir?"
Das hatte Daniela nicht erwartet. Sie hatte einen neuen Keyholder! Sie fummelte beide Schlüssel aus ihrer Rocktasche hervor, schloss die kleinen Schlösser auf, die BH und Keuschheitsgürtel verschlossen hielten und gab sie dann ihrem Freund. Beide verschwanden daraufhin unter seiner Bettdecke, sie spürte, dass alles bei ihr wieder so war, wie es sein sollte, aber es dauerte doch einige Zeit, bis Jens wieder zu voller Erektion gekommen war und er in sie eindringen konnte.
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Klaus sah mitgenommen aus, wie er so auf dem Weg zu seiner Großmutter war. Er hatte dunkle Ränder unter den Augen, scheinbar hatte er in letzter Zeit doch etwas zu wenig Schlaf bekommen. Halblaut sprach er mit sich selbst. "...aber dass sie mich einen geilen Hurenbock genannt hat, das ist ja wohl das Hinterletzte..." Er brauchte nicht zu klingeln, denn seine Oma hatte ihn kommen sehen und die Tür schon für ihn aufgemacht. Allerding hatte sie auch einiges von dem mitbekommen, was er mehr oder weniger laut zu sich selbst gesagt hatte. Vielleicht war sie ja doch nicht so schwerhörig, wie sie immer tat.
"Wer hat wen einen ´geilen Hurenbock´ genannt?"
"Was?" Klaus antwortete gereizt. Auch wenn er seine Oma ganz gern hatte, manchmal nervte sie ihn doch.
"Bub, du rennst hier durch die Gegend und führst Selbsgespräche. Da wird man natürlich neugierig."
"Nenn mich nicht immer Bub, Oma! Ich bin schon lange kein kleiner Bub mehr..."
"DAS kann ich sehen...," murmelte die Oma, wobei sie etwas irritert auf seinen Schritt sah.
"Ja wos schaugst denn? Irridiridi?" Manchmal verfiel er in den etwas derberen Dialekt, der seiner Oma, wie er wusste, wenig gefiel.
"Red nicht wie ein Bauer vom Lande! Also nun sag schon, wer hat dich einen ´geilen Hurenbock´ genannt?"
"Nichts, Oma, gar nichts. Alles in bester Ordnung. Willst du heute Abend wieder in die Messe?"
Nein, die Oma hatte nicht vor, zur Messe zu gehen. Klaus ging in sein kleines Kabuff, er wollte gern etwas ungestört sein. Hatte er sich früher gern dorthin zurückgezogen, so hatte es sich in letzter Zeit verändert. Es war nicht mehr so schön wie früher, sich die vielen Bilder an den Wänden anzusehen. Hatte früher hier oben sein Verbrauch an Kondomen bei einigen Schachteln pro Woche gelegen, so war er jetzt auf Null gesunken. Er hatte lange alles versucht; es ging einfach nicht. Seit einigen Tagen waren geile Gedanken sogar etwas, das er sich tunlichst verkneifen musste, wollte er nicht zu unpassender Gelegenheit unangenehm auffallen. Gut, dass der Oktober und das Oktoberfest und ähnliche Feste, wie zum Beispiel die GeiDi-Gaudi, vorbei waren. Jetzt sah man kaum noch Mädchen in geilen Kleidern, auch die Zeit der Röcke schien fürs erste vorüber zu sein. Einerseits äußerst bedauerlich, andererseits im Moment eher gut für ihn.
Er holte sich einen Saft in der Küche. Die Oma saß am Tisch und schälte eine Mandarine.
"Sag mal, Oma, diese..." - das Wort Lesbe lag ihm auf der Zunge, aber vielleicht wusste seine Oma ja nicht, was das war - "...dieses Mädchen von nebenan, du weißt schon, wen ich meine, die da hinter deinem Garten auf der anderen Seite mit ihrer Mutter wohnt, ist die eigentlich immer noch Messdienerin? Ich habe sie lange nicht mehr zur Messe gesehen?" Klaus stellte den Karton zurück in den Kühlschrank, ohne die Oma anzusehen.
"Ich glaube schon. Aber ich habe sie auch schon lange nicht mehr gesehen. Warum fragst du?"
"Ach, nur so..."
Die Oma kicherte. "Kein junger Mann fragt nur so nach einem Mädchen! Willst mich wohl für dumm verkaufen! Gefällt sie dir?"
Er blieb hinter ihr stehen. Antwortete nicht.
"Aber ich glaube, die ist nichts für dich, die hat doch keine Augen für... Ach herrje! Hat sie dich einen ´geilen Hurenbock´ genannt?"
Klaus gab ein gequältes Grunzen von sich.
"Hat sie dich abgewiesen? Bist du eventuell aufdringlich geworden? Ja, wusstest du denn nicht, dass sie lesbisch ist?? Mein Gott, Bub, wie dumm kann man denn sein?"
Fast hätte er sich an seinem Saft verschluckt. Er hatte den Fehler begangen, den junge Leute fast immer begehen, nämlich zu glauben, dass alte Leute keine Ahnung von nichts hätten, erst recht nicht von Sex.
"Nun ja..."
"Also sie hat dich abgewiesen. Und dich einen ´geilen Hurenbock´ genannt." Sie kicherte wiederum, fast so als mache ich die Vorstellung Spaß, den ´Bub´ so gedemütigt zu wissen, dann aber fuhr sie ernster fort: "Sie ist eine ganz schlimme Person! Monika heißt sie wohl. Ihre Mutter ist auch nicht viel besser. Wir haben früher ab und zu mal so über den Zaun hinweg Kontakt miteinander gehabt, die hatte keine Hemmungen, sag ich dir! Nun ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm! Irgendjemand sollte diesem kleinen Mädchen endlich mal das freche Mundwerk stopfen!"
Klaus ging wieder nach oben. Er hatte keine rechte Lust, tiefschürfende Gespräche mit der Oma zu beginnen. Wer weiß, was sie alles aus ihm herausholen konnte, denn eines war ihm nun aufgegangen: dumm war seine Großmutter bestimmt nicht!
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Daniela 20 am 09.12.11 um 17:58 geändert
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pearlfinder |
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Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:05.12.11 09:30 IP: gespeichert
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Daniela, das hast du aber wieder sehr schön geschrieben. Mir gefällt deine Geschichte fantastisch und bin bin jetzt schon neugierig auf die Fortsetzung.
Mach weiter so.
Ganz ehrlich, ich hätte auch gern den schlüüsel von der Kleinen und Klaus, der kann ruhig noch etwas schmoren, grins.
LG Pearlfinder
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:05.12.11 22:30 IP: gespeichert
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Danke Dani, auch diese Fortsetzung begeistert mich! Besonders bemerkenswert finde ich, wie Du die zwei Erzählstränge chronologisch nebeneinander her laufen lässt. Inhaltlich kann ich mit Klaus mitfühlen. Wohl weil ich spielerisch schon einiges probiert habe. Andererseits denke ich an Daniela. Mir kommt vor, die läuft schon wieder in eine missliche Falle! Aber wie ich Dich in Deinen Geschichten kennen gelernt habe, wirst Du das schon hin bekommen.
Euer Maximilian Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:11.12.11 22:01 IP: gespeichert
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Ein Wort vorweg!
Diesmal gilt mein Dank nicht nur denjenigen, die mir hier nette Dinge bescheren, sondern auch besorgten und verantwortungsbewussten Lesern [der ´Wächterrat´, ], die mich auf formale Mängel meiner Erzählungen Herbstferien und Frust aufmerksam gemacht haben, wofür ich durchaus dankbar bin.
Ich habe diesbezüglich den Herbstferien nun ein Exposé vorangestellt und dieser Frust-Geschichte hier einen Prolog gegeben und einige Textpassagen geändert. Ich bitte meine Leser, beide Teile zu lesen, um jeglichen falschen Vorstellungen über das tatsächliche Alter meiner Protagonisten entgegenzutreten.
Eure Daniela 20
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"Du hast Post bekommen!"
"Aus München?" Daniela zog sich den Mantel aus. In letzter Zeit hatte sie etwas nettere Sachen für sich entdeckt. Sie mochte nicht immer in der Jeans und der dunklen Jacke herumlaufen. Sie freute sich, endlich mal wieder von Monika zu hören.
"Keine Ahnung, Dani, aber du kannst ja selber sehen."
Sie nahm das längliche Kuvert und öffnete es. Nein, das kam nicht von Monika. Sie überflog die wenigen Zeilen. Liebe Monika! Es freut mich sehr, dass Sie demnächst bei uns mitmachen wollen. Wie Sie ja wissen, fehlen uns die jungen Leute, die zu diesem Dienst noch Lust und Interesse haben. Bitte glauben Sie nicht, dass sie evt. schon zu alt dafür wären, jetzt noch damit anzufangen. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass sogar 20jährige noch mitmachen, weniger aus der Not, sondern weil es ihnen Freude bereitet. Bitte melden Sie sich umgehend bei untenstehender Adresse, Sie könnten dann schon zu Weihnachten zu ihrem ersten Einsatz kommen. mit freundlichem Gruß, P. Bröker +.
Sie legte den Brief auf ihren Schreibtisch. Ein ungutes Gefühl wollte sich ihrer bemächtigen, aber sie unterdrückte es. Dieses Schreiben war doch etwas für den Papierkorb, was sonst? Sie knüllte es zusammen und warf es weg.
Sie hatte genug zu tun. In der Schule war eine letzte halbwegs ruhige Phase, bevor im neuen Jahr alles drunter und drüber gehen würde; in ihrer Beziehung mit Jens war wieder Normalität eingeteten, da brauchte sie nicht noch eine weitere Aktivität.
Es ging ihr gut. Mindestens einmal die Woche schlief sie mit Jens, der nach wie vor die Schlüssel zu ihren Keuschheitsdingern aufbewahrte. In der Regel machte sie es so, dass sie beides - KG und BH - vor einem Besuch bei ihm anlegte, und er schloss sie dann wieder auf. Anschließend reinigte sie die Teile und nahm sie in einer Tasche wieder mit nach Haus.
Sie sah auf die Uhr. Weder für heute noch für den kommenden Tag hatte sie etwas geplant. Also lernen. Aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Da war etwas, das sie stetig ablenkte. Aber was? War es dieser ominöse Brief?
Sie kramte ihn noch einmal hervor, glättete ihn und las ihn ein weiteres Mal. Da war nichts Ungewöhnliches, oder? Irgendjemand hatte sich einen Scherz erlaubt. Irgendjemand mit einem Kreuzchen hinter dem Namen. Also ein Toter.
Quatsch. Tote verschicken keine Briefe. Tote werden beerdigt. Von Priestern. Ein Priester? Langsam wurde ihr mulmig. Sie musste wissen, wo das war. Bald hatte sie einen Stadtplan von Köln und darauf die Adresse gefunden. Vielleicht eine Viertelstunde zu Fuß, so schätzte sie.
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Der Shopkeeper staunte nicht schlecht, als er sah, wer den Laden betrat. Es geschahen wahrlich Zeichen und Wunder. Aber man hatte ihm gesagt, er solle nur aufpassen, dass keine Minderjährigen den Laden betreten, und aufpassen, dass niemand die Magazine aufschlitzte. Aber es sei nicht mehr so schlimm, wie früher, als die Läden noch voll von sogenannten Blätterkunden waren. Also kein Grund, irgendwie seine Zeitungslektüre aufzugeben.
Dennoch beobachtete er sie, wie er alle Kunden beobachtete. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Sie war bestimmt das erste Mal hier, ging leicht unsicher von Regal zu Regal, verweilte einige Zeit bei den Magazinen, nahm einige der high heels in die Hand. Nun ja, wahrscheinlich war sie nur neugierig. Irgendwann wollte jeder mal wissen, was es hier gab. Er las weiter; in der Bundesliga ging es rauf und runter, alle hatten hinterher mit ihren Prophezeiungen wieder einmal recht gehabt und...
Eine Verpackung wurde vor ihm auf den Tisch gelegt. Direkt auf seine Zeitung.
"So etwas hier..."
"Ja?"
"Ich hatte so etwas hier einmal, den konnte man abschließen. Mit so einem kleinen Schlösschen. Gibt es das noch?"
Er sah nach. Es war selten, dass Leute solche Dinger kauften. Heutzutage wurde doch das meiste im Internet gekauft. Ja, doch, hier war noch so ein Teil mit einem Schlösschen dran. "Der hier? Nur..." - er zögerte, war es seine Pflicht, Kunden auf Details aufmerksam zu machen? -"... nur, dieser hier ist ziemlich groß. Der könnte auf Dauer unbequem werden."
Ein zufrieden lächelndes Gesicht blickte ihn an. "Dann ist er genau richtig. Wieviel macht das?"
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Wieder einmal hatte die Neugier gesiegt. Daniela musste fast lachen, als sie sah, dass sie vor einem Pfarrheim stand. Sie klingelte, ein elektrisches Summen machte klar, dass die Tür geöfffnet wurde.
Eine Frau in Nonnentracht begrüßte sie hinter ihrem Schreibtisch. Daniela stellte sich vor.
"Ach, wie schön, dass Sie schon kommen! Sie müssen die Neue sein!"
"Die neue...?" So ganz kapierte Daniela immer noch nicht, was eigentlich vorging.
"Die neue Messdienerin! Eine Freundin von ihnen hat uns geschrieben, dass sie das wahnsinnig gern machen würden! Ach, der Himmel hat sie geschickt!"
"Aber es muss..."
Die Schwester fiel ihr ins Wort. "Nein, lassen Sie. Es muss Ihnen nicht peinlich sein. Die Leute glauben ja immer, dass Ministrieren etwas für Kinder sei, aber das ist natürlich dummes Zeug."
"Aber alle Messdiener sind doch Kinder... oder zumindest Jugendliche!" Bis auf Monika, dachte sie im Stillen.
Die Nonne sah sie missbilligend an. "Sicherlich. Mit Kindern macht es halt mehr Spaß."
Daniela wagte es nicht, zu fragen, welchen Spaß die Nonne meinte.
"Außerdem müssen wir für unseren Nachwuchs sorgen." Ein unbewegtes Gesicht sah sie an.
"Nachwuchs?" echote Daniela.
"Na, Sie wissen schon, der Priestermangel heutzutage. Da ist es gut wenn wir die Jungen schon von Anfang an auf den rechen Weg leiten."
"Die Jungen? Was ist mit den Mädchen? Obwohl es ja eigentlich an der Zeit wäre, dass die auch..."
"Ordensfrauen! Vielleicht haben Sie gehört, dass auch die Klöster mangelhaften Zuspruch haben. Stellen Sie sich einmal vor: unsere Welt ohne Klöster!"
Bisher waren Klöster noch nicht sonderlich in Danielas Welt aufgetaucht; sie hatte keine Probleme, sich so etwas vorzustellen. "Ja, und...?"
"Die Wiege unserer abendländischen Kultur! Es ist nicht so schlecht, wie Sie vielleicht denken." Begleitet von einem Stirnrunzeln fragte sie nach: "Sind Sie sicher, dass Sie Messdienerin werden wollen?"
So deutlich hatte Daniela die Frage nicht erwartet. Schon wollte sie den Anmeldezettel an ihre Banknachbarin weiterreichen, aber es gab diesmal weder ein Formular noch eine Mitschülerin, wie damals vor acht Jahren, als der Kaplan in ihre Schulklasse gekommen war und wissen wollte, wer sich für den Altardienst anmelden wollte. Damals hatte sie das Formular wortlos an ihre Freundin weitergereicht, die Vorstellung, in dämlichen Klamotten vor dem Altar herumzuhüpfen und Kniebeugen zu machen war ihr alles andere als attraktiv vorgekommen.
Dann aber hatte es München gegeben. Diese Woche im letzten Monat, die alles ins Wanken gebracht hatte. Für einen Moment schwieg Daniela, heftige Erinnerungen hatten sich ihr aufgedrängt. Die Übungsstunden, die Monika mit ihr abgehalten hatte. Der Moment, als sie das Hostiengefäß auf den Boden fallen ließ, weil sie wegen der kurzen Kette, die ihre Oberschenkel zusammenhielt, gestolpert war. Und schließlich dieser erste richtige Gottesdienst, als sie die Kollekte einsammelte.
Sie war so sehr in ihren Gedanken gefangen, dass sie, ohne es zu wollen, plötzlich murmelte: "...die Strafbank... gibt es hier auch eine Strafbank...??"
"Hallo, mein Kind?! Träumen Sie? Was reden Sie da? Nein, eine Strafbank gibt es bei den Haien, nicht bei uns.... aber..." - sie besann sich einen Moment - "...für aufmüpfige Messdiener haben wir andere Methoden... und natürlich für Messdienerinnen." Ein Witz, aber die Ordensschwester meinte, irgendein verborgenes Signal empfangen zu haben.
Daniela hatte sich wieder gefangen. "Entschuldigen Sie bitte, Schwester. Ich war etwas... etwas abgelenkt. Ja, ich glaube schon, dass ich Messdienerin werden möchte." Sie hörte sich sprechen. Sie sah wie ihr Mund die Worte formte. Allein ihre Rede verstand sie nicht. Es war unwirklich. Das hier war etwas, das sie nicht wollte. Aber jemand anders.
"Sie haben schon Erfahrungen?"
"Ja, ein wenig. Aber ich soll doch wohl nicht schon heute...??"
"Nein, so schnell geht das auch wieder nicht. Aber in einigen Wochen könnten Sie soweit sein. Wir haben auch noch Anmeldungen von drei Jugendlichen, zwei Jungen und einem sechzehnjährigen Mädchen. Darf ich fragen, wie alt du bist?"
Daniela hatte bemerkt, dass die Schwester vom Sie zum Du gewechselt hatte. Sie nannte ihr Alter. Die Nonne schrieb ihren Namen und die Adresse und ihr Alter auf und gab ihr dann einen kleinen Zettel mit, auf dem die Übungszeiten für die kommenden Wochen vermerkt waren. Außerdem bekam sie mehrere Fotokopien mit auf den Heimweg, Gebete, die sie auswendig lernen sollte.
Die Schwester, die Hildegard hieß, verabschiedete sie freundlich. "Danke, dass du uns hier in der Gemeinde helfen willst! Das ist nicht selbstverständlich!" Dann setzte sie ein Lächeln auf, das Daniela falsch und verlogen vorkam. "Und lern zum nächsten Mal die ersten beiden Gebete auswendig! Du weißt ja, wir haben auch unsere Methoden...!"
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Dezember I.
Der erste Schnee hatte sich in der Nacht auf die bayrische Landeshauptstadt gelegt. Es hatte schön ausgesehen, als Monika morgens aus dem Haus gegangen war, aber jetzt hatte sich alles nur in einen ekligen Matsch verwandelt. Sie hatte Klaus eine SMS geschickt, er solle am Nachmittag zu ihr kommen, ob er es schaffte oder nicht war sein Problem.
Seit zwei Wochen hatte sie nichts von ihm gehört. Es war also höchste Zeit, dass sie sich ein wenig um ihn kümmerte. Ob sein Ding wohl schon abgefault war? Das wollte sie eigentlich nicht, zumindest jetzt noch nicht. Verlöre er ganz seinen Sexualtrieb, wo wäre dann der Spaß für sie? Andererseits aber wollte sie ihm auch nicht den kleinsten Orgasmus gönnen, sondern ihn weiterhin leiden lassen. Leiden für seine Sünden, dafür dass er seine Finger nicht hatte lassen können von ihrer kleinen, süßen Sklavin! Finger?? Ja, wenn es mal bloß die Finger gewesen wären! Aber sie hatte ihn ganz bewusst auf die Probe gestellt, wollte ganz bewusst herausfinden, ob es in dieser Welt wenigstens einen Mann gab, der nicht blindlings von seinen Sexualhormonen gesteuert wurde. Nun, sie hatte ihre Antwort erhalten: Klaus war es jedenfalls nicht.
War sie selber eigentlich noch ganz normal? Wie oft schon in ihrem Leben hatte sie sich diese Frage gestellt. Aber eine Antwort schien es nicht zu geben. Sie ragte wie ein großes, dunkles Geheimnis drohend vor ihr empor, fast so, als könnte sie sie mit den Händen greifen, aber jedes Mal, wenn sie zugreifen wollte, wenn sie zugreifen musste, fiel eine Art Klappe vor ihren Verstand. Vielleicht war es doch Zeit, dass sie einmal mit ihrer Mutter darüber redete. Aber darüber, gab es denn überhaupt so ein darüber, etwas, worüber sie reden konnten?
Klaus kam zum verabredeten Zeitpunkt. Diesmal schien ihm die korrekte Anrede keine Probleme zu bereiten.
"Guten Tag, Herrin Monika!"
"Komm, setz dich. Ich habe noch etwas von dem leckeren Whiskey. Möchtest du einen Schluck?" Eines musste man ihr lassen, sie war nicht übermäßig grausam zu ihm, welche Domina verwöhnte schon ihren Sklaven mit ausgesuchtem Whiskey? Klaus nahm dankend das Glas entgegen. Besser er stellte keine Fragen.
"Lass mal sehen!" Sie brauchte nicht einmal anzudeuten, was sie sehen wollte, Klaus verstand es auch so. "Oh, da müssen wir wohl mal ein wenig mit antiseptischer Creme dran. Hier, mach das mal selbst!" Sie reichte ihm nicht die Creme, sondern die Handschellen, die er schon kannte.
Widerwillig nur fesselte er seine eigenen Hände. Monika kettete sie wieder an jenem soliden Haken fest. Dann holte sie einen Schlüssel, schloss den Käfig auf, der nach wie vor seinen Penis gefangenhielt, und streifte sich ein paar Gummihandschuhe über.
Das Glied sah etwas mitgenommen aus. Eine Reihe roter Punkte auf der Oberseite ließ erkennen, wie heftig es in den letzten Wochen gegen die spitzen Stacheln angearbeitet hatte, die ja verhindern sollten, dass es erneut aus der engen Röhre herausflutschte. An eingen Stellen hatte sich eine kleine Wundkruste gebildet, scheinbar hatte es einmal sehr heftig gegen die Stacheln gedrückt.
Monika hatte auch jetzt eine Schüssel mit warmem Wasser. Sie wusch ihn, dann begann sie langsam und rhythmisch, sein Glied zu bearbeiten. Mal sehen, ob alles noch so funktionierte, wie es sollte.
Klaus entspannte sich. So schlimm war es ja nicht, solange sie ihn ab und zu ein wenig verwöhnte. Aber warum ließ sie jetzt von ihm ab und kam mit jenem dunklen Tuch? Er protestierte lautstark dagegen, dass sie ihm auch dieses Mal die Augen verbinden wollte.
"Was ist? Möchtest du auch noch geknebelt werden? Wenn nicht, dann sei besser ruhig!"
Noch einmal machte sie sich an seinem Glied zu schaffen, das sich zum ersten Mal seit vierzehn Tagen etwas strecken durfte. Wie weit durfte sie gehen, ohne zu weit zu gehen? Sie cremte die wunden Stellen ein, behielt aber etwas Creme auf ihrem Gummifinger. Leichter so, dachte sie, als sie ihn umdrehte.
Klaus merkte es nicht sofort, dass sie aufgehört hatte. Aber dass sie nun stattdessen dabei war, ihr einen Finger in den Anus zu schieben, das war ihm sofort klar. Was sollte das bloß?
Sie war sich nicht sicher, ob sie alles richtig machte. Sie bewegte sich durchaus auf unbekanntem Terrain. Und es ist nicht immer ganz einfach, einer Anweisung aus dem Internet zu folgen. So stand ihr schließlich der Schweiß auf der Stirn, als sie endlich erste Anzeichen eines Samenergusses bei Klaus bemerkte. Sie verstärkte ihre Anstrengungen und konnte endlich mit dem Resultat zufrieden sein. Jetzt würde er es bestimmt wieder für mehrere Wochen aushalten können; sie wollte schließlich nicht, dass bei ihm irgendetwas leiden sollte - außer seiner Geilheit natürlich!
Klaus war sich im Unklaren darüber, was sie mit ihm trieb. Bis er merkte, wie er einen abspritzte. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass von Spritzen keine Rede sein konnte, es war auch nicht von der üblichen Aufruhr der Gefühle begleitet, nichts vermochte sein Verlangen nach einem Orgasmus zu stillen, das vorherige Rubbeln hatte ihn eher noch etwas geiler gemacht, als er es ohnehin schon seit Wochen war.
Wieder folgte die Prozedur mit den Eiswürfeln. Wieder jenes absolut unromatische Vorgehen von ihr, als sie sein Glied zurück in sein stacheliges und enges Gefängnis beförderte. Verdammt verdammt!
Er zitterte leicht, als er zur Belohnung einen weiteren Black Label genießen durfte. Warum machte sie das mit ihm. Hasste sie ihn so sehr? Oder hasste sie Männer im allgemeinen? Dann machte er sich fertig, zu gehen.
"Sag mal, meine Oma meint, sie hätte dich schon lange nicht mehr in der Kirche gesehen. Bist du nicht mehr bei den Messdienern?"
Monika lachte. "Na, dann bestell mal der Oma einen schönen Gruß! Klar bin ich noch immer dabei! Nur in letzter Zeit war es etwas weniger, da hatte ich schlecht Zeit. Aber übermorgen Abend werde ich wieder Messe dienen!" Fragen hatte der Kerl! Sie schloss die Tür hinter ihm. Gut, dass sie jetzt nicht mehr raus musste!
%%%
Sie legte den Hörer auf. Das hatte ja gut geklappt. Manchmal war es mit den Männern doch wesentlich einfacher, als man dachte. Besonders dann, wenn man mit ihnen über Themen sprach, von denen sie nichts verstanden. Oder nein. Eigentlich hatte sie ja über die Sünde gesprochen, und davon verstand er eine ganze Menge. Dass es wieder einmal Zeit war, Buße zu tun. Sie hatte ihn nur an seine Pflichten erinnert. Alte Männer wurden manchmal altersmild, dieser hier ganz besonders, und das konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Nein, dieses ´Kind´ brauchte eine harte Hand, und sie war dazu auserwählt, genau dafür zu sorgen.
Aber vielleicht war es besser, den Jungen dabei rauszulassen? Sie würde den Weg halt einmal ohne ihn schaffen müssen. Er könnte Fragen stellen, Fragen, die mehr als unangenehm für sie sein könnten. Sie nahm den Hörer erneut in die Hand und wählte seine Nummer.
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II.
In der Domstadt träumte noch niemand von Weißen Weihnachten. Selten genug hatte es das gegeben, meist bildete sich in Nähe des Rheins ein Mikroklima, das einen frühen Wintereinbruch verhinderte.
Aber Daniela träumte sowieso nicht von Weihnachten. Im Moment hing ihr alles zum Halse raus. Dieser Messdienerquatsch, den sie da machte! Und die Sache mit Jens war auch nicht das Wahre vom Himmel. Alles war zu geplant, zu vorhersehbar, zu langweilig. Liebte er sie wirklich? Oder liebte er nur seinen Schw*****nz? Sie spürte auch, dass er kein sonderliches Interesse an ihren metallurgischen Vorlieben zeigte. Ein keyholder war doch jemand, der sie einschloss, nicht immer nur jemand, der sie aufschloss, oder sah sie das falsch?
Einige Unterrichtsstunden am frühen Nachmittag waren ausgefallen. Sie hatte jetzt einige Stunden Zeit bevor sie zum Messdiener-Üben musste. Vielleicht würde er sich freuen? Schnell war sie nach Hause geradelt, hatte sich, so wie so oft in den letzten Wochen, selber eingeschlossen, und auf den Weg zu ihm gemacht.
"Daniela! Oh, wolltest du heute kommen?" Er klang überrascht. Angenehm überrascht klang er nicht. Daniela kam es so vor, als hätte sie Chuzpe gehabt, ohne Termin zu ihm zu kommen.
"Hallo Jens! Wir hatten früher frei heute. Ich dachte, du würdest dich freuen." Sie vermied es, dieses wie einen Vorwurf klingen zu lassen.
"Klar doch, Kleines. Ich freue mich doch immer, wenn du kommst."
Sie blickte sich um. Sicher ist sicher. "Ist Andy hier?"
"Nein, der ist weg. Magst du einen Kaffee?"
"Erst mal muss ich für kleine Mädchen. Dann aber gerne. Aber wart noch ein wenig." Sie hatte das Bedürfnis, in den Arm genommen zu werden. Streicheleinheiten, Zärtlichkeiten. Zumindest erst einmal; danach konnte man sehen.
Daniela verschwand auf der Toilette. Der kleine Raum roch miefig. Viel Platz war nicht, aber sie schaffte es trotzdem, sich ihrer Sachen zu entledigen. Nur ihre Socken behielt sie an, denn die Wohnung war extrem fußkalt, manchmal glaubte sie, der Rhein flösse direkt unterm Haus durch.
Auch diesmal war er überrascht, als sie, spärlich nur mit KG und stählernem BH bekleidet, zu ihm ins Zimmer kam. Hatte sie etwas falsch gemacht? Stand SEX gerade mal nicht auf seinem Stundenplan? Jetzt musste die Initiative von ihr ausgehen, jetzt wäre vornehme Zurückhaltung fehl am Platze.
Sie nahm ihm das Glas mit dem Instantkaffee aus der Hand, zog ihm Pulli und Sweatshirt aus, öffnete seinen Gürtel und zog seine Hose herunter. Nie zuvor hatte sie das getan. Es war schön. Sie merkte, wie ihre Nippel hart wurden, wie leises Verlangen nach Berührung zwischen ihren Beinen geweckt wurde.
Sie schmiegte sich an ihn. Drückte ihren stählernen Panzer gegen seine männliche Brust. Ihr Unterleib suchte Kontakt zu seinem kräftigen Schenkel. Nie hatte sie solch ein Vorspiel mit ihm gehabt. Normalerweise griff er immer nur zu den Schlüsseln, schloss sie auf und machte sich dann über sie her. Heute aber sollte es anders als normalerweise ablaufen.
Sie zog ihn mit ins ungemachte Bett. Das Zimmer war schlecht geheizt, schlecht wenn man nackt war, und sie stand nicht auf Sex im Pullover. Aber sein Bett war geräumig genug für beide, die Decke sanft und geschmeidig, kein altmodisches Plumeau, das einen erdrückte. Zum ersten Mal seit langem spürte sie erwachendes Begehren. Sie wollte sich ihm öffnen, hier und jetzt, auch ohne Voranmeldung. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass sie allein es nicht konnte, denn er musste sie erst aufschließen.
Daniela griff zwischen seine Beine, ertastete sein hartes Glied. "Komm, schließ mich auf, ich möchte dich in mir spüren!" hauchte sie ihm ins Ohr. Um ihr Verlangen zu unterstreichen drückte sie seinen erigierten Penis gegen den Keuschheitsgürtel, der sie immer noch fest umschloss.
Unvermittelt richtete er sich auf, heftig keuchend. "Scheiße!" entfuhr es ihm. "Scheiße hoch zehn! Es geht nicht, Dani!" Er stand auf, nahm seine Sachen und verschwand im Bad. Wenig später hörte sie das Wasser der Dusche.
Ratlos blieb sie liegen. Man hätte sagen können: blieb sie in ihrem Saft liegen. Was war denn nun mit diesem Mann? Eben noch zusammen auf der Traumwiese, und jetzt im tiefen Keller?? Sie griff sich in den Schritt, aber ihre Hand wurde von ihrem Keuschheitsgürtel gestoppt. Es war nichts Neues. Nur dass sie diesmal das Gefühl hatte, ein menschlicher Schnellkochtopf zu sein, so sehr stand sie unter Druck. Endlich einmal kam die Initiative von ihr, und dann ging er duschen. Hatte er schon seinen Orgasmus gehabt, oder machte er das jetzt unter der Dusche?
Verärgert stand sie auf. Es war zu kalt um nackt zu bleiben, also zog sie sich an. Zum Kuckuck mit den Männern!
Jens kam zurück in sein Zimmer. Er hatte sich auch angezogen, und zuckte, als er sie sah, bedauernd mit den Schultern.
"Was ist los? Liebst du mich nicht mehr?" Sie musste die Frage stellen, denn er selber hätte wohl nie etwas gesagt.
"Und du? Liebst du eigentlich mich, oder nur deinen Fetischkram da?" Er machte ein wegwerfende Handbewegung.
Sie hatte eine Antwort erwartet, keine Gegenfrage. "Beides vielleicht."
"Also mich liebst du nur vielleicht? Ohne dieses scheiß Metallzeug da hätten wir heute den fi**k des Monats haben können!" Zorn und Enttäuschung blitzten aus seinen Augen.
"Ich verstehe nicht. Das hat doch bisher immer geklappt. Aber wenn ich eben beides vielleicht sagte, dann meinte ich, dass ich ohne diese Sachen nicht mehr richtig in Stimmung komme, so blöd das auch klingt. Irgendwie brauche ich das hier..."
"Und die Schlüssel..."
"Ja, und die Schlüssel..." Sie stutzte. "Wieso? Wo sind denn die Schlüssel?" Leichte Angst stieg in ihr hoch.
Jens zuckte erneut mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Das heißt, so ganz stimmt das nicht. Ich hatte deine Schlüssel mit meinem Fahrradschlüssel zusammengemacht - frag mich nicht, wieso - und ich habe heute mittag Andy mein Rad geliehen. Keine Ahnung, wann er wiederkommt."
"Andy?? Der ist hoffentlich nicht nach London unterwegs?" Dani sah ein, dass das dumm klang, aber da war es schon heraus.
Jens ließ ein gequältes Lachen hören. "Nein, aber für dich wäre das doch bestimmt schöner, oder? Du liebst es doch, eingesperrt zu sein! Ich jedenfalls will diese Dinger nicht mehr an dir sehen, ich finde deine neue Vorliebe absolut beschissen!"
Daniela hatte schon ihren Mantel an. "Weißt du, wo er hinwollte?"
"Ich glaube, er hat eine Vorlesung bis um drei. Was er danach vorhat, weiß ich nicht."
"Und, wo ist diese Vorlesung?"
"Wart mal, ich schau mal auf seinen Wochenplan!" Jens verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit einem Plan zurück, der sonst am Kühlschrank hing. "Ja, hier steht H3, wenn du weißt, wo das ist..."
Sie wusste es. Ein schneller Blick auf ihre Uhr zeigte ihr, dass sie es noch schaffen würde bis drei Uhr. Trotzdem aber wäre es besser, sich zu beeilen, denn man konnte ja nie wissen!
Sie verließ die Wohnung ohne Abschiedskuss. Schon im Hinuntergehen rief sie Jens noch ein ´tschüss´ zu, und vage vernahm sie sein ´mach´s gut!´, es hatte den unverkennbaren Unterton des Endgültigen.
Sie schnaufte etwas, als sie am H3 ankam. Sie war lange Spaziergänge im engen Keuschheitsgürtel nicht mehr gewohnt. Der Hörsaal war klein und hatte nur den einen Ausgang, von diversen Notausgängen abgesehen.
Sie brauchte nicht lange zu warten. Bald schon öffneten sich die Türen und einige Dutzend Studenten kamen heraus. Andy hatte sie schnell erblickt.
"Andy!!"
Er wunderte sich etwas, Jens´ Freundin hier zu treffen. "Hello!"
"Hallo Andy! Ich brauche etwas von dir. Du hast doch Jens´ Fahrrad ausgeliehen..."
"Oh, du braukst das Fahrrad?"
"Nein, nur die Schlüssel?"
"Die Fahrradschlüssel? Ik verstehe nikt..."
Hatten Briten immer eine so lange Leitung? Was sollte sie ihm denn noch sagen? "Nein, Andy. Nur die beiden kleinen Schlüssel da!" Sie zeigte auf die Schlüssel, die er mittlerweile hervorgeholt hatte.
"Sure. No problem." Er nestelte die beiden kleinen Schlüssel ab und hielt sie ihr hin, zog aber seine Hand schnell wieder zurück, als sie danach greifen wollte. "Für deine Blekdose?" Er grinste sie breit an.
"Nein, Andy, nicht für meine Blechdose, aber für meine ´Blech-Hose´" grinste sie zurück und nahm ihm die Schlüssel ab. "Danke," sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Andy, der Retter der deutschen Frau!" lachte der sympathische Brite und klopfte sich auf die Schulter.
Sie kniff ihm verschmitzt ein Auge. "For your eyes only!" sagte sie und hoffte, der Titel eines alten James-Bond-Streifens würde zur Situation passen, dann trat sie den Heimweg an.
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pearlfinder |
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KG-Träger
Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:15.12.11 13:59 IP: gespeichert
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Ich hätte Daniela die Schlüssel nicht gegeben, ich hätte sie noch etwas schmoren lassen.
bin gespannt wie es weitergeht und was Monika mit Klaus so anstellt. wir werden sehen
danke für die schöne Geschichte
Lg pearlfinder
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Stamm-Gast
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:15.12.11 15:28 IP: gespeichert
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Liebe Dani!
Mit dieser Fortsetzung hast Du (zumindest) mir ein paar Rätsel auf gegeben. Die aufzulösen wirst Du vermutlich mehr als eine Fortsetzung benötigen. Aber das freut mich ja an Deinen Geschichten so besonders, dass ich davon nie genug bekommen kann. Irgendwie lässt Du mich sozusagen zappeln als ob Du meine Keyholderin wärst, halt nur virtuell. Ich bedauere es jetzt schon dass sich abzeichnet, dass ich die nächsten beiden Sonntage nicht pünktlich um 22h ins Internet gehen kann. Wie schaffst Du es überhaupt, nahezu jedes Mal Deine Fortsetzung pünktlich um 22h zu posten?
Jedenfalls von mir wieder einmal besten Dank dass Du mich (uns) an Deinen GEdanken teilhaben lässt.
Euer Maximilian Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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KG-Träger
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:16.12.11 11:37 IP: gespeichert
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Hallo Daniela
Danke für die Vortsetzung deiner Geschichte.
Du hast wieder einen Traum-Schreibstiel.
Bitte weiter so.
Du bist einfach spitze.
Liebe Grüße
bd8888
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AK |
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Keyholder
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:16.12.11 14:23 IP: gespeichert
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Wie immer ne super Fortsetzung.
Vielen dank Daniela.
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Story-Writer
Semper firma occlusa!
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:18.12.11 22:00 IP: gespeichert
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Winterpause?? Nein, nicht hier. Wir sind schließlich nicht bei der Bundesliga. Aber meine ´Stammleser´ werden sich erinnern, dass ich letztes Jahr eine Weihnachtspause eingelegt hatte - die ich dann allerdings mit einer kleinen, selbstständigen Weihnachtsgeschichte selbst unterbrach.
Dieses Jahr also gibt es keine Pause! Warum? Weil wir sonst nie mit dieser Geschichte fertig würden. Es wird also auch am Weihnachts- und am Silvesterwochenende eine Fortsetzung geben UND - als kleines Weihnachtsgeschenk - eine weitere in den Tagen dazwischen. Wann genau das geschieht will ich hier nicht verraten, wir wollen schließlich nicht, dass der Server zusammenbricht.
Allen Lesern, denen ich auch wieder für ihre netten Zuschriften danken möchte, will ich nun eine besinnliche letzte Adventswoche wünschen. Ich weiß, viele von Euch stehen vor lauter Stress kurz vor dem Herzinfarkt, aber ich will daran erinnern, dass Weihnachten das Fest der Liebe ist, und diese braucht nicht unbedingt buntes Geschenkpapier!
Eure Daniela
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III.
Es hatte keine Vorankündigung gegeben. Diesmal nicht. Gerade als Monika sich nach der Messe wieder umziehen wollte, kam der Pastor zu ihr und legte seine Hand auf ihren Arm. Sie wusste, was es zu bedeuten hatte.
Es war immer so gewesen. Diese freundschaftliche Geste. Dieses nonverbale ´warte noch, ich habe etwas mit dir vor´. Und sie hatte immer so reagiert wie heute, hatte sich, freundlich lächelnd, in sich selber zurückgezogen: ein gutes Mädchen wollte sie sein. Aber jedes Mal wusste sie, dass es umsonst war, dass sie ihre Strafe verdient hatte, weil sie kein gutes Mädchen war.
"Komm," sagte er zu ihr, nachdem der Junge, der mit ihr zusammen Messe gedient hatte, sich verabschiedet und gegangen war. Zusammen gingen sie durch das jetzt abgedunkelte Kirchenschiff zur kleinen Seitenkapelle. "Ich habe großen Anlass zur Sorge," sprach er mit väterlicher Stimme.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Es hatte nie etwas zu sagen gegeben.
"Du hast schwer gesündigt. Bist du dir dessen bewusst?"
Sollte sie ihm sagen, dass sie dieses Bewusstsein ständig wie einen dunklen Schatten mit sich herumtrug? Einen Schatten, der sich über jedes Lachen, über jede Freude legte? "Ich werde es büßen, Herr Pastor."
Sie machte dem alten Mann keine Schwierigkeiten, als er sie an der Strafbank befestigte. Er drehte das Sitzbrett um, sodass die Seite mit den messerscharfen Stacheln nach oben zu liegen kam, kontrollierte, ob es richtig eingerastet war. "Eine Stunde, Monika. Tue Buße!" Dann ging er zurück in die Sakristei.
Monika war allein. Die Kerzen am kleinen Altar vor ihr waren weit runtergebrannt. Alles war runtergebrannt. Ihr ganzes Leben. Sie fragte sich, warum sie immer noch zu den Messdienern ging. Die meisten hörten auf, wenn sie mit der Schule fertig waren. Wenn sie aufhörten, Kinder zu sein. Und sie? War sie jemals Kind gewesen? Vielleicht machte sie nur immer weiter, weil sie das nachholen wollte, was sie nie gewesen war.
Schlurfende Schritte und das feste Aufsetzen eines Stocks schreckten sie hoch. War noch jemand hier?
Die Geräusche kamen langsam näher. Sie blickte sich um. Eine verkrümmte Gestalt tauchte langsam aus dem Dunkel auf. Haare und Gesichtszüge wurden sichtbar. Frohe Gesichtszüge, wie Monika dachte. Schadenfrohe Gesichtszüge. Klaus´ Oma kam langsam auf sie zu.
"Nun mein Kind? Ich sehe, ich muss neue Kerzen hinstellen, sonst kniest du hier bald in totaler Finsternis." Sie nahm fünf Wachslichte, zündete sie der Reihe nach an und stellte sie auf die dafür vorgesehene Tafel. Dann wandte sie sich zum Gehen.
"Sie haben vergessen zu bezahlen!" Es rutschte ihr so heraus. Es ging schließlich nicht an, dass man die Kirche beklaute.
"Immer noch so ein vorlautes Mundwerk, ja?" Die alte Dame blieb stehen und drehte sich zu ihr um. "Hat man dir nicht beigebracht, dass Messdiener den Mund zu halten haben? Es ist schon schlimm genug, dass du kein Junge bist! Früher hätte es so etwas nicht gegeben, Mädchen am Altar!"
"Gut dass die Zeiten vorbei sind! Wurden früher auch schon Kerzen geklaut?" Sie konnte die Selbstgefälligkeit der alten Frau nicht vertragen.
"Du hast ein freches Maul, weißt du das? Gut, dass ich vorgesorgt habe! Schau mal, was ich Feines für dich habe!"
Monika sah, wie die Frau umständlich am Verschluss ihrer Handtasche nestelte. Was mochte sie für sie haben?
Als sie es sah, wollte sie zum ersten Mal an diesem Abend aufspringen und davonlaufen. Aber die solide Fesselung der Strafbank hielt sie an ihrem Platz.
Klaus´ Großmutter kam näher, mühsam auf den Stock gestützt. Sie hielt den Stock in der einen Hand, den großen, roten Ballknebel in der anderen Hand. "Du brauchst keine Angst zu haben. Er ist sauber, ich habe ihn vorher gereinigt. Er wird dir helfen, den Mund zu halten."
Monika leistete keinen Widerstand. Aber der Ball war größer als alles, was sie bisher im Mund gehabt hatte. Die alte Dame musste heftig drücken um das Ding überhaupt in ihren Mund zu bekommen. Endlich versank er in ihrem weit geöffneten Mund, automatisch biss sie zu, musste aber dennoch den Mund weiterhin weitgesperrt offen halten.
Die Frau schnallte den soliden Lederriemen fest um ihren Nacken. Dann hielt sie ihr ein kleines Ding unter die Augen. "Sieh mal, wir wollen ja sicher gehen, dass du ihn dir nicht gleich wieder abnimmst. Schließlich war der nicht ganz billig und ich will nicht, dass du mit meinen Sachen stibitzen gehst!" Sie lachte leise auf. "Deshalb wollen wir ihn lieber mit diesem kleinen Schlösschen sichern, nicht wahr?"
Monika wandte ihren Kopf zur Seite, versuchte gar, irgendwie dem Griff der alten Dame zu entkommen, aber in ihrer Situation musste sie kläglich scheitern. Nur ein verstümmeltes, hilfloses hmm hmm drang aus ihrem geknebelten Mund. Sie hörte nicht das so endgültige Klicken des Schlosses, aber die Frau ließ von ihr ab, schloss zufrieden ihre Handtasche und zeigte ihr zuletzt noch einen kleinen Schlüssel. "Schau mal, das hier ist der einzige Schlüssel, und den habe nur ich. Nein, der Herr Pastor kann dir da nicht weiterhelfen.
Wenn du hier fertig bist, dann kommst du zu mir, bevor du nach Hause gehst. Bring den Knebel mit! - Sie lachte leise auf - Ich werde ihn dir dann abnehmen, wenn du artig bist. Ist das klar? Hast du es verstanden?"
Monika nickte bloß. Ja, sie hatte es verstanden. Sie hatte gar keine Wahl. Sie musste artig sein. Wortlos ging sie fort, stemmte die schwere Kirchentür auf und verschwand nach draußen in die Dunkelheit.
Sofort beugte Monika sich vor. Ihre Knie schmerzten ob der ungewohnten Belastung. Mit ausgestreckten Fingern kam sie leicht an den Lederriemen ran, der den Knebel in ihrem Mund hielt. Sie drehte den Kopf zur Seite, tastete entlang des Riemens... hier war die kleine Schnalle. Sie zog daran, aber nichts geschah. Etwas weiter fanden ihre Finger das kleine Schlösschen, das alles fest verschlossen an seinem Platz hielt.
Zum ersten Mal seit langem bekam sie Angst. Ein Gefühl, das sie vergessen hatte. Wie kurze Blitze leuchteten bizarre Bilder in ihr auf, grell ausgeleuchtet, aber jedesmal viel zu kurz, als dass sie wirklich etwas hätte erkennen können.
Sie wusste, es war immer noch ein Spiel. Aber sie wusste auch, dass jedes Spiel blutiger Ernst werden konnte.
Wieviel Zeit mochte vergangen sein, seit der Pastor sie hier angebracht hatte? Bestimmt keine zwanzig Minuten. Eine Dreiviertelstunde würde sie es noch aushalten müssen, aber schon jetzt schmerzten ihre Knie, ein dünner Faden Spucke lief aus ihrem Mund. Dieser Knebel war schlimmer als alles andere, was sie bisher in ihrem Mund hatte aufnehmen müssen, so dachte sie, aber sie spürte, dass irgendetwas an dieser Erkenntnis nicht stimmen konnte.
"Oh mein Gott!" Der Pastor bekam einen furchtbaren Schreck, als er Monika auf der Strafbank knieen sah. Knieen?? Das arme Mädchen fiel immer wieder auf ihr Gesäß zurück, nur um jedes Mal mit gequältem Aufschrei wieder hochzufahren. Aber warum war außer einem stöhnenden Brummen kaum etwas zu hören?
Er wurde blass, als er den großen Knebelball sah, mit dem seine Messdienerin geknebelt war.
"Oh mein Gott! Warte, den nehme ich dir sofort ab!" Ohne zu zögern wischte er Monikas Haare zur Seite, begann an der Schnalle zu nesteln, aber auch seine Bemühungen endeten nutzlos, gegen das kleine Schloss kam er nicht an. "Großer Gott, es geht nicht. Da ist ein kleines Schloss dran, das bekomme ich nicht auf." Er verdrängte die offensichtliche Frage, wer ihr das angetan haben könnte; auch er konnte zwei und zwei zusammenzählen. War dieses Mädchen hier denn so schlimm, dass sie diese Strafe verdiente? Weiß der Himmel, was sie angestellt hatte; er wollte es lieber nicht wissen. Er war nur für die Buße zuständig, er konnte nur um die Vergebung der Sünden bitten.
Mit zittrigen Händen befreite er Monika von der Strafbank. Diese legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, begleitet von einem schwachen Lächeln. Dieser weit aufgerissene Mund entstellte ihr Gesicht zu sehr. Trotzdem konnte er seinen Blick nicht abwenden. Gefühle klopften bei ihm an, die er seit einem Menschenleben nicht mehr gekannt hatte. Dieses Mädchen war gefährlich, das spürte er immer deutlicher. Er musste sie weiterhin unter Kontrolle halten, ih weiterhin die Möglichkeit geben, ihren Ministrantendienst am Altar zu verrichten - und anschließend ihre Sünden zu büßen, wie auch immer. Vielleicht war es Zeit, dass er einmal in die alten Kirchenbücher blickte.
Monika eilte in die Sakristei. Ihre Beine waren wie aus Gummi, jeder Schritt, jede Bewegung der Kniegelenke schmerzte höllisch. Aber viel schlimmer war der Schmerz in ihrem Kiefer, zu lange hatte sie den Mund zu weit aufgesperrt halten müssen. Sie wand sich ihren Schal um den Kopf, niemand auf der Straße würde so ihren geknebelten Mund sehen können. Dann machte sie sich auf den Weg.
Grußlos öffnete sie ihr die Tür. Monika blieb in der Diele stehen, wartete darauf, dass die alte Hexe mit dem Schlüssel käme um ihr den verdammten Knebel endlich abzunehmen. Aber statt dessen forderte diese sie nur auf, ihre Jacke auszuziehen und den Schal abzunehmen.
Sie verschwand in der Küche. Monika hörte einen blechernen Laut, etwas polterte hölzern auf den Boden. Dann hörte sie Wasser rauschen. Dann wieder diese schlurfenden Schritte.
"Den Knebel nehme ich dir ab, wenn du deine Arbeit verrichtet hast!" Die Stimme war nicht einmal kalt. Es lag keine schneidende Schärfe in ihr, nur ein unüberhörbares Quantum an Bestimmtheit. "Hier hast du einen Eimer und einen Schrubber. Du wirst mir heute die Treppe wischen, das schaffe ich nicht mehr. Du siehst ja, wie dreckig sie schon wieder ist. So, fang an! Deine Mutter hat dir wohl beigebracht, wie man eine Treppe wischt? Also los, an die Arbeit, ich habe nicht vor, die ganze Nacht auf dich zu warten!"
Es gab keinen Grund, in irgendwelche Reaktionen auszubrechen. Monika wusste, dass sie besser ihre Arbeit tun sollte. Sie wusste auch, dass sie in eine Falle geraten war. Aber wer hatte sie aufgestellt? Und wieso musste ausgerechnet sie hineingeraten? Missmutig schnappte sie sich Eimer und Schrubber und stiefelte die steile Treppe empor, denn es war wohl richtig, oben anzufangen.
Dann stutzte sie. Wieso war die Treppe bloß so dreckig? Es handelte sich um eine alte, grau gestrichene, Holztreppe. Sie war recht steil und Monika glaubte gern, dass Klaus´ Großmutter da nicht mehr hochkam. Von wem aber waren dann die verschmierten Fußabdrücke? An einer Stelle war der Abdruck einer derben Sohle zu erkennen. Wer mochte hier die Treppe benutzt haben?
Monika gelangte an eine Tür, die auf den Dachboden führte. Sie war unverschlossen. Gleich neben der Tür befand sich ein Lichtschalter. Sie schaltete die spärliche Beleuchtung ein, vor ihr lag der Speicher, der im Laufe der Jahre scheinbar einiges an Gerümpel angesammelt hatte. Es war kalt hier oben.
Sie staunte nicht schlecht, als sie etwas entdeckte, das wie ein kleiner, durch Holzwände abgetrennter, Raum aussah. Eine Tür war in der Wand eingelassen, in der Tür befand sich ein kleines Fensterchen, versehen mit einem Sprossenkreuz. Neugierig ging sie näher. Wohnte jemand hier oben? Vielleicht gelang ihr ein Blick durch das Fensterchen? Aber auf der anderen Seite der Tür versperrte eine verblichene Gardine die Sicht.
Monika drückte die Klinke hinunter. Nichts. Die Tür schien versperrt. Aber gab sie nicht ein, zwei Millimeter nach? Sie drückte fester und wäre beinahe mitsamt ihrem Schrubber in den Raum gefallen, nur ein schneller Schritt bewahrte sie vor dem Stolpern.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Einen Moment lang war sie dankbar, so fest geknebelt zu sein, denn eine kleine Maus huschte über den staubigen Fußboden, und Mäuse hatte sie schon immer gehasst, seit frühester Kindheit, weil... weil... Sie wusste nicht, wieso sie Mäuse hasste.
Auch hier befand sich ein Lichschalter gleich neben der Tür. Monika drehte den altmodischen Drehkontakt, aber nichts tat sich. Ein niedriger, kleiner Tisch stand im Raum neben einer Matratze, auf dem Tisch erspähte sie im Halbdunkel eine in einer Weinflasche steckende Kerze; Streichhölzer lagen daneben. Monika zündete die Kerze an und erstarrte im selben Moment.
Alle Wände waren mit Fotos, Katalogbildern und Berichten aus Modezeitschriften beklebt. Frauen und solche, die es werden wollten. Sie wunderte sich; nacktes Fleisch war wenig zu sehen. Alle abgebildeten Personen trugen Kleider am Leib, mal etwas weniger, mal etwas mehr. Es war nichts Ungewöhnliches dabei.
Sie blies die Kerze aus; sie sollte besser sehen, mit dem Treppewischen fertig zu werden. Bevor sie noch eine Maulsperre bekam. Knebel konnten ja ganz lustig sein, dachte sie und erinnerte sich an ihre Tage mit Daniela, aber wenn man selber solch ein Riesending über eine Stunde schon im Mund hatte, dann war da gar nichts mehr lustig.
So ging ihr denn auch das Wischen schneller von der Hand als erwartet, nur ihr langer Rock störte etwas bei der Arbeit, ständig musste sie aufpassen, nicht mit dem dreckigen Wischmob in Berührung zu kommen.
Kalt wehte ihr der Nachtwind entgegen, als sie vor die Tür trat. Die alte Frau Meisner hatte ihr ohne Probleme den Knebel abgenommen, sich sogar noch für ihre Arbeit bedankt und sie dann gehen lassen.
Weit hatte sie es ja nicht. Sie schaute nach oben. Das Sternbild Orion war jetzt schon in den Abendstunden sichtbar. Ihr war klar, dass niemand anders als Klaus dort oben auf dem Dachboden sich ein kleines Kabuff eingerichtet hatte. Aber was machte er da oben? Bestimmt keine astronomischen Studien! Diese Bilder... von Frauen in Unterwäsche, hübschen Miedern, farbenfrohen Dirndlkleidern, steifen Petticoats. Mit einem Mal wusste sie, was er dort oben trieb! Was tun Männer mit solchen Bildern?
Sie blieb abrupt stehen und musste lachen. Nein, DAS tat er bestimmt nicht mehr, dafür hatte sie ja bestens gesorgt! Sie ging weiter. Warum aber waren keine richtigen Pornobilder dabei? Nacktes Fleisch? Das verstand sie nicht. Noch einmal überlegte sie, was genau ihr dort oben durch den Kopf gegangen war. Was hatte sie da gedacht?? Bilder von Frauen und solchen, die es werden wollten. Also Mädchen. Aber, konnte man das nicht auch anders verstehen?
Frau Meisner blieb lange noch an der wieder geschlossenen Tür stehen. Kalter Schweiß hatte sich auf ihrer von tiefen Falten durchzogenen Stirn gebildet. Das war ja gerade noch einmal gut gegangen? War sie denn noch ganz bei Sinnen? Sie schloss die Augen. Wie tief mochte dieser Sumpf denn noch sein, so fragte sie sich. Mittlerweile war selbst sie dabei, ihren festen Halt zu verlieren. Eine feste Burg ist unser Gott!, das war immer ihr Leitfaden gewesen. Man musste Buße tun, sonst würde sich der Herr abwenden. Aber sie traf keine Schuld. Schuld hatte sie in all den Jahren immer nur bei dieser Heiligen finden können - und beim Schorsch...
%%%
IV.
Der Termin stand fest: Am 2. Weihnachtsfeiertag sollte sie zum Hochamt Messe dienen. Ihre erste richtige Messe! Denn was sie in München zusammen mit Monika erlebt hatte, was ja mehr oder weniger Schummelei gewesen. Jetzt aber hatte sie bei Schwester Hildegard ein recht umfangreiches Training absolviert, zusammen mit den beiden Jungen und einem weiteren Mädchen, Luise, die einige Jahre jünger war. Da es sich bei ihnen aber nicht mehr um Kinder handelte hatte man auf einen regelrechten Einführungsgottesdienst verzichtet, sondern sie gleich im Dienstplan eingeteilt.
Das Wort Einführung, auch wenn es nur gedacht war, löste bei Daniela ganz anderes aus. Es war lange her, dass sie sich etwas eingeführt hatte. Seit Wochen schon hatte Jens keine Zeit mehr für sie gehabt, oder sie hatte keine Lust. Ihre Beziehung war leider ziemlich erkaltet, daran gab es nichts zu rütteln. Sie hatte so sehr auf etwas Verständnis bei ihrem Freund gehofft, hatte einen Moment lang sogar geglaubt, in ihm einen richtigen Keyholder gefunden zu haben, aber sie hatte zuletzt einsehen müssen, dass er einfach nicht kapierte, worum es ihr ging. Dass sie sich unterwerfen wollte. Dass sie ihm ihre ganze Sexualität auf dem Silbertablett schenken wollte; er brauchte ja nur zuzugreifen, ihr nach dem Sex wieder den Keuschheitsgürtel anzulegen, ihre Spalte sicher zu verschließen. Aber er wollte nichts davon wissen.
Danielas Gedanken schweiften zurück zu ihren Erlebnissen mit Klaus. Wie es ihm wohl ging? Vielleicht könnte sie ihm zu Weihnachten einen kleinen Gruß schicken? Aber sie kannte seinen vollen Namen nicht, hatte weder Telefonnummer noch Adresse. Sicherlich könnte Monika einen Brief weiterleiten. Was aber sollte sie schreiben?
Sie klappte ihr Notebook auf und überlegte kurz. Sie würde es pr. Mail an Monika schicken und sie bitten, diese für sie auszudrucken und Klaus zu geben. Wahrscheinlich wusste sie, wo sie ihn finden konnte. Dann würde man weitersehen.
Sie begann zu tippen:
Hallo Klaus! Hier ist jetzt bald Weihnachten. Erinnerst du dich noch an mich? Du hast schlimme Dinge mit mir gemacht. Aber ich hoffe, dass du das nicht wieder machst mit mir. Trotzdem würde ich dich gern mal wiedersehen. Vielleicht komme ich Ostern nach München, mal sehen. Wir könnten ein wenig bummeln, das würde mir schon Spaß machen mit dir! Schreibst du mal? Und Frohe Weihnachten!! liebe Grüße von Dani
Selten hatte sie wohl so einen Blödsinn geschrieben. Besonders das da mit Weihnachten war ja unfassbar dämlich: ´hier ist bald Weihnachten´. In München etwa nicht? Egal. Wahrscheinlich würde er gar nicht darauf reagieren. Daniela suchte Monikas E-Mail Adresse und schickte den Schrieb ab, zusammen mit einigen erklärenden Worten für die Freundin in München.
So richtig auf Weihnachten freuen konnte sie sich sowieso nicht. Seit einiger Zeit lag ihr ihre Mutter in den Ohren, sie könnte doch mal ihr Dirndlkleid zu Weihnachten anziehen, wenn der Besuch käme. Nun ja, lieber nicht. In München war das eine andere Sache gewesen, aber hier würde sie ja doch nur zur Belustigung ihrer Verwandten auftreten. Nein, keine Chance.
Gedankenversunken saß sie vor ihrem geöffneten Koffer. Sie hielt die Plastiktüte in der Hand, die ein ganz besonderes Teil enthielt. Ob es wohl noch funktionierte? Vorsichtshalber schloss sie erst einmal ihre Zimmertür ab und stellte sicher, dass niemand - also ihr neugieriger ´kleiner´ Bruder - durchs Schlüsselloch spähen konnte. Dann stellte sie ihr Radio an: sicher ist sicher.
Beide Teile schienen noch über genug Spannung zu verfügen. Sie nahm die Fernbedienung und probierte die verschiedenen Möglichkeiten; jedesmal reagierte der hightech-Dildo sofort. Nur eines hatte sie bisher davon abgehalten, es noch einmal mit diesem monströsen Teil zu versuchen - sie hatte immer noch nicht den Kode herausgefunden, mit dem sich im Notfall alles wieder abschalten ließ.
Eine sechstellige Zahlenkombination musste einfach irgendein Geburtsdatum sein. Konnte aber auch sein, dass nicht. Vielleicht war es ein historisches Datum? Oder irgendetwas aus einem Film? Was waren Claudias Lieblingsfilme?
Sie brauchte ausnahmsweise nicht lange zu überlegen. Ihre Cousine war manchmal bei ihnen zu Besuch gewesen. Und manchmal hatte diese sie ins Kino mitgenommen. Daniela sah ein silberfarbenes Auto, dessen jugendlicher Fahrer auf einem nächtlichen Parkplatz scheinbar erste Fahrversuche machte. Er hatte das Gaspedal bis auf die Bodenbretter durchgetreten, man sah die Nadel des Geschwindigkeitsmessers hochschnellen, dann zuckten blaue Blitze rund um das Auto, irgendwo knallte es laut und markerschütternd, dann sah man, wie der Wagen einen Zaun durchbrach und in einer Scheune landete, wo er mit hohem Tempo in einem Heuhaufen steckenblieb. Und zwar am 5. November 1955!
Daniela holte wohlige Erinnerungen hervor. Vielleicht sollte sie sich den Film mal wieder ansehen? Gott, was hatten sie und Claudia immer gelacht! Sie griff erneut zur elektronischen Fernbedienung für das so aparte Innenleben ihres Keuschheitsgürtels und gab nun die Zahlen 051155 ein. Ein Lämpchen leuchtete grün auf. Ein Lämpchen, das zuvor immer nur rot geleuchtet hatte. Sie hatte Claudias Kode geknackt! Eifrig probierte sie nun die diversen Funktionen des elektronischen Dildos aus. Im Trockendock, sozusagen, obwohl sie nicht übel Lust hatte, gleich hier und jetzt einmal einen ernsthaften Versuch zu unternehmen.
Daniela hörte, wie unten an der Haustür geklingelt wurde. Gedämpfte Stimmen drangen an ihr Ohr. "...geh ruhig schon schon, du kennst ja ihr..." Gerade hatte sie noch Zeit, das Ding wieder in der Plastiktüte zu verstauen, als auch schon jemand anklopfte, die Tür öffnete und den Kopf zu ihr ins Zimmer steckte: "Hi!"
Es war nicht häufig, dass Maya sie besuchte, aber es kam vor. Und irgendwie schaffte sie es immer wieder, zu unpassenden Gelegenheiten zu kommen. So wie jetzt.
"Hi Dani! Stör ich etwa?"
"Gar nicht, Biene. Komm ruhig ganz rein," antwortete diese und deutete auf einen Stuhl, auf dem Maya, ohne zu fragen, längst Platz genommen hatte. Deren Blick fiel auf den offenen Koffer, in dem alles, was Daniela an Keuschheitsdingen aus München mitgenommen hatte, blank geputzt wie auf dem Präsentierteller lag.
"Oh, ich sehe, ich komme gerade richtig!"
"Wie immer!" Daniela konnte sich einen sauren Ton in der Stimme nicht verkneifen. "Was gibt es denn?"
Es war typisch für Maya, dass sie nicht immer das tat, was man von ihr erwartete. Statt zu antworten kniete sie sich neben Daniela, öffnete den Koffer wieder und nahm den stählernen BH in die Hand. "Wow, ist das Ding schwer! Das hätte ich nicht gedacht. Und dieser Keuschheitsgürtel?" Schon streckte sie die Hand danach aus. "Der ist leichter... Na ja, ist ja auch nicht so viel dran. Und das ist wirklich ausbruchsicher?" Sie gluckste leicht auf. "Oder heißt es einbruchsicher??"
"Beides, Biene. Bei mir war das auf jeden Fall immer sehr sicher."
"Und dieses andere Zeug hier?"
Daniela klärte sie auf, was um den Hals ging, was Schenkelbänder waren und wofür sie gut waren - beziehungsweise schlecht waren, wie zum Beispiel Hosen.
"Ich würde doch zu gern mal wissen, wie man sich in dem ganzen Zeug fühlt..." Mayas Stimme klang unschuldig.
"Das lässt sich einrichten." Daniela kannte ihre Mitschülerin. Wusste, dass diese nun nicht mehr locker lassen würde, bis sie ihren Willen bekam.
"Du meinst...?"
"Klar, warum nicht. Aber du musst dich ausziehen, wenn dir das nicht peinlich ist."
Allem Anschein nach war es Maya nicht peinlich. Supermann hätte es kaum schneller geschafft. "Und jetzt?"
"Lass mich nur machen." Die beiden Mädchen waren nicht nur gleichalt, sie hatten auch in etwas die gleiche Figur. Der KG saß vielleicht etwas strammer, der BH etwas lockerer. Schnell hatte Daniela die Schlösser angebracht und zugedrückt. "Fertig!"
"Und das da?" Maya deutete auf die diversen Ketten und Reifen.
"Willst du die auch anhaben?"
"Klar, wenn schon, denn schon."
"Nun gut. Bevor du mich schlägst..." Innerlich musste Dani lachen. Sie erinnerte sich nur zu gut an das erste Mal, als sie das alles an ihrem Leib gespürt hatte. An das erste richtige Ausbrechen des Feuers in ihr. Bald hatte sie alles fest an der Freundin verschlossen. Es war ein hübscher Anblick, aber Dani spürte, dass es so herum nicht richtig war. Sie selber wollte verschlossen werden, nicht anders herum.
"Irre! Und irre schwer die Dinger. Na ja, vielleicht ja nur ungewohnt. So dick sind diese Teile ja auch wieder nicht." Maya versuchte, einen Finger unter die Brustschale zu bekommen, kam aber nicht weit. Genauso jämmerlich endete ihr Versuch, irgendwie an ihre Spalte zu kommen, die nun gut verschlossen unter dem perforierten Bügel des Onanierschutzes Platz gefunden hatte.
Dani überlegte, was sie jetzt machen konnten. Aber Maya hatte scheinbar schon eine Idee, denn sie zog sich geschwindt wieder ihren Rollkragenpullover an und stieg in ihre Jeans. "Und jetzt gehe ich so nach Hause!" grinste sie Daniela an. Bis es mit der Hose keinen Zentimeter weiter ging.
"So bestimmt nicht!" Daniela lachte. Es sah auch einfach zu dumm aus, wie ihre Freundin da stand und wegen der Schrittkette die Hose nicht anziehen konnte. Im selben Moment ertönte eine laute Stimme von unten: "Daniela? Kommt ihr runter? Ich habe Christstollen und für alle Kaffee gekocht!"
Daniela grinste hämisch. "Tja, Pech gehabt. Stollen gibt es nur unten. Wenn du willst, hier - sie suchte etwas aus ihrem Schrank hervor - du kannst meinen Rock anziehen." Sie reichte ihr einen langen Jeansrock. "Ich geh schon mal vor!"
Sie öffnete die Tür. "Kommen schon!" Dann sprang sie die Treppe hinab.
Sie saßen alle am Tisch als Maya, leicht verspätet und mit leicht rotem Kopf, ebenfalls hinunter kam. Sie ging langsam und vorsichtig. Setzte sich auf einen Stuhl. Verzog das Gesicht kaum merklich. Sehr gerade und aufrecht blieb sie sitzen.
"Schön, dich mal wieder zu sehen, Maya," plapperte Danis Mutter drauflos. Gibt es einen besonderen Anlass?" Immer dieses Ausfragen, dache Daniela entsetzt.
"Ich, äh, ja," Maya stotterte. Man sah, dass sie irgendwie mit ihrer Atmung Probleme hatte. "Ich wollte Daniela fragen, ob sie am 2. Feiertag mit will zum Skifahren ins Sauerland... falls also Schnee liegt. Wenn nicht, dann gibt es irgendwo so eine Halle, da geht das auch.
"In Neuss gibt es eine," meinte ihr Bruder, der mit am Tisch saß und Stollen in sich hineinstopfte.
"Oh, das wird nicht gehen!" Das Bedauern war Danielas Mutter ins Gesicht geschrieben. "Da muss Dani Messe dienen."
Fast hätte Maya sich verschluckt. "Messe dienen...?" echote sie ziemlich ungläubig. Monika sah, wie die Hand ihrer Freundin sich im Schritt zusammenkrampfte, wie sie etwas fassen wollte, was unter dem gespannten Stoff des Jeansrocks nicht zu fassen war.
"Ach, hat Dani dir das gar nicht erzählt?" Die Mutter wirkte leicht irritiert. "Nun ja, vielleicht..."
"Vielleicht schämt sie sich?" fiel ihr vorlauter Bruder höchst unpassend ein. "Also ich würde bei so einem Blödsinn nicht freiwillig mitmachen!"
Die Mädchen hatten ihren Kaffee ausgetrunken. Dani zupfte Maya am Ärmel. "Komm, Biene. Ich erzähle es dir oben. Du möchtest wahrscheinlich auch gern wieder aus..." Mehr hörte man nicht.
"Das ist ja voll krass! Und ausgerechnet am 2. Feiertag hast du deinen Einstand? Also ich käm mir ja doof vor bei so´ner Sache. Das ist doch was für Schwule... - sie blickte Daniela skeptisch an - oder für geile Mädchen! Aber du ja nicht. Du bist ja sooo keusch..., Daniela, die keusche Messdienerin! Komm, jetzt nimm mir das Zeug hier endlich ab. Also ich finde das ätzend. Hier oben rum sieht man aus wie Raquel Welch in besten Jahren, spürt aber nichts, und unten rum ist man die Jungfrau von Orleans, heiß wie als sie verbrannt wurde, aber man kommt nirgendwo ran. Für mich wär das nichts! Ist ja die reinste Folter!"
Dani gab ihr die kleinen Schlüssel, sollte sie doch selber sehen, wie sie da rauskam. Bald polterte ein Teil nach dem anderen auf den Boden.
"Ah, das tut gut!" Höchst ungeniert steckte sie sich einen Finger in ihre Spalte. Daniela sah weg. Das Problem war wieder da. Ohne Keuschheitsgürtel war sie trocken wie die Atacama, und mit dem Teil kam sie genauso schlecht an die vitalen Teile, wie Biene zuvor. Maya warf die vielen kleinen Schlüssel in das braune Tütchen mit der Aufschrift Schlüssel. Odnung musste sein.
Beide Frauen unterhielten sich noch über Ferienpläne, dann verabschiedete Maya sich. Daniela holte ein Tuch und begann, die nun leicht dreckig gewordenen Teile wieder zu säubern und zu polieren. Sie dache über Bienes spöttische Worte nach. Daniela, die keusche Messdienerin! Nicht schlecht. Sie beschloss, sich wieder dem elektronischen Wunderwerk zu widmen, jetzt da sie endlich die Kombination herausgefunden hatte, stand einem ernsthaften Einsatz wohl nichts mehr im Wege!
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V.
Zwei Tage vor Weihnachten klingelte der Postbote bei Monikas Mutter, die ein relativ schweres Paket für ihre Tochter entgegennahm. Nanu? Monika hatte ihr nicht erzählt, dass sie etwas im Internet bestellt hatte. Normalerweise hatte sie keine Geheimnisse vor ihr.
Neugierig wie eine Mutter es nun mal ist, schüttelte sie das Paket. Ein leichtes Rasseln war zu hören, wie von Ketten. Jetzt wurde Pia misstrauisch. Was hatte Monika bestellt? Das Gewicht und die Form des Pakets ließen eine dunkle Ahnung in ihr aufsteigen. Was hatte Monika hier am laufen? Hatte es irgendetwas mit diesem schmächtigen Bürschchen zu tun, das in letzter Zeit einige Male zu Besuch gekommen war? War das nicht der Enkel von Annegret? Gretl, wie sie früher genannt wurde?
Fragen lagen ihr auf der Zunge. Aber sie würde sie nicht stellen. Wer Fragen stellte riskierte es, anschließend mit unbequemen Antworten leben zu müssen. Sie hatte nie Fragen gestellt. Manche hatten ihr deswegen vorgeworfen, sie würde blind und unbekümmert durchs Leben gehen, aber das war grundfalsch. Gekümmert hatte sie sich immer. Sie hatte sich immer um ihr kleines Mädchen gekümmert und das würde sie auch weiterhin so halten.
Monika nahm den Karton mit auf ihr Zimmer. Genial!! Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Firma ihre Bestellung in weniger als zwei Monaten schaffen würde, aber das ganze Zeug war schließlich teuer genug gewesen. Bloß gut, dass sie nicht jeden Pfennig - jeden Cent - umdrehen musste; ihre Mutter hatte als junge Frau viel Geld und das Haus geerbt, als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, ein Unfall, der von einem liebeshungrigen jungen Mann verursacht worden war, der während der Fahrt den Gangknüppel mit einem anderen Knüppel verwechselt hatte. Dass die ganzen Sachen sogar noch vor Weihnachten kamen, war einfach genial. Jetzt hatte sie eigentlich alles, was sie für einen netten Nachmittag zu zweit brauchte. Trotzdem aber durfte sie nichts dem Zufall überlassen. Alles würde zügig ablaufen müssen, als Domina konnte sie sich kein Herumeiern leisten!
Sie überlegte, was sie mit Danielas Mail an Klaus machen sollte. Noch hatte sie sie ihm nicht gegeben. Falls sie das überhaupt tun wollte. Sie war sich nicht sicher. Klaus war ihr Sklave, und für Sklaven führt man keine Dienste aus. Und Daniela? Sklavin war sie bestimmt nicht. Freundin eigentlich auch nicht. Spielzeug? Ach, warum nur musste das Leben so schwer sein?
Seit einigen Tagen litt sie unter einem rauhen Hals. Automatisch griff sie zur Packung mit den Pastillen, steckte sich eine davon in den Mund und begann, zu lutschen. Salziger Geschmack machte sich in ihrem Mund breit. Halfen die Dinge überhaupt? Sie warf die Packung zurück auf ihren Tisch, von wo sie augenblicklich wieder herabkullerte und auf den Boden fiel. Hastig hob sie sie auf. Sie mochte es nicht, wenn etwas auf dem Boden lag! Der Boden hatte sauber zu sein. Ungewollt las sie das Etikett der halb aufgerissenen Packung: >EMSER PAST...< Natürlich, das war es!! Gut, dass sie in Geschichte aufgepasst hatte. Mal sehen, was sich machen ließ...
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Pünktlich am letzten Zustelltag vor dem Fest kam auch in Köln ein Paket an. Auch hier hatte es die Mutter entgegengenommen und gesehen, dass es für ihre Tochter war. Ein Weihnachtsgeschenk? Was aber macht man mit Weihnachtsgeschenken? Man legt sie unter den Weihnachtsbaum, was sonst?
Warum nur musste Weihnachten immer so hektisch sein? Der Heiligabend verlief wie immer, eine Mischung aus gutem Essen, unnützem Zeug mit viel Geschenkpapier und geheuchelt daherkommenden Wünschen. Außerdem war es einer der wenigen Momente im Jahr, an denen der alte Plattenspieler noch zum Einsatz kam, denn was wäre das Fest ohne die schönen, alten Aufnahmen....?? Vermutlich erträglicher, dachte Daniela. Richtig schön war doch eigentlich nur die erste Adventswoche. Man konnte mit seinen Freunden über die Weihnachtsmärkte bummeln, Glühwein trinken, zusammen lachen. Noch mehr Glühwein trinken. Im Fernsehen liefen gute Filme, wie zum Beispiel Single Bells, über diese total verunglückte Familienweihnacht in den österreichischen Bergen, während an den Feiertagen doch immer nur Die Schlacht um Midway lief, was nicht so ganz ihr Ding war. Sissy war leicht besser, aber nur wegen der schönen Kleider, die Story selber war so schlimm, dass der Schmalz unten zum Fernseher rauslief. Aber diese Kleider, die die Frauen damals trugen, hatten sie schon immer fasziniert. Diese engen Taillen, die großen Reifröcke. Wie man sich wohl in solch einem Korsett fühlte? Monika wusste es, wie ihr heiß wieder einfiel.
Als ihr klar wurde, dass ein Geschenk von Monika unterm Weihnachtsbaum lag, begann sie, nervös zu werden. Dieser Karton konnte was beinhalten?? Er konnte alles beinhalten! Und den sollte sie jetzt hier auspacken??
Er war zu leicht für etwas aus Metall. Sie schüttelte das Paket, irgendwie kam ihr das leicht Poltern bekannt vor. Ein Laut, den jede Frau kennt. Vorsichtig entfernte sie das Papier, darunter kam weiteres Papier zum Vorschein: Geschenkpapier. Schließlich eine feste Schachtel mit Deckel. Daniela merkte, wie es plötzlich still wurde im Zimmer; nur ihr Bruder hatte sich bereits mit einem neuen Spiel an den Computer verkrümelt; auch gut. Aber ihre Eltern schauten sie gespannt an, wie sie mit einem schnellen Blick über die Schulter konstatierte.
Schuhe? Erleichtert atmete sie auf. Schuhe waren harmlos. Sie wickelte die Pumps aus dem Seidenpapier, nun ja, diese hier waren vielleicht nicht so harmlos. Schwarz und nuttig glänzend und mit einem sehr hohen Absatz. Verboten hoch, dachte sie. Sie freute sich, dass Monika an sie gedacht hatte und ihr ein so teures Geschenk gemacht hatte; ihr Geschenk für Monika war noch nicht fertig, eine Bekannte sollte sie übermorgen dabei filmen, wie sie das erste Mal so richtig als Messdienerin...
Augenblicklich vernahm sie wieder dieses hässliche Gefühl, dass sie schon des öfteren gehabt hatte, wenn sie an etwas dachte, das mit Messdienern zu tun hatte. Damals in der Schule, vor hundert Jahren, als sie den Anmeldebogen unausgefüllt an ihre Banknachbarin weitergab. Oder vor einigen Monaten in München, als sie zum ersten Mal diese komischen Sachen anzog, abends in der Sakristei, zusammen mit Monika.
"Die sehen ja totschick aus, Dani! Kannst du gleich morgen zu deinem Dirndl anziehen!" Danielas Mutter nahm ihr die Pumps aus der Hand.
"Ja, Mama!" Dani war es leid, zu argumentieren. Sie hatte überhaupt keine Lust auf ihr Dirndl. Das Dirndl, welches sie nicht mehr in der Hand gehabt hatte, seit ihr ätzender Bruder sie dazu gezwungen hatte, es zur Schule anzuziehen. Sie hatte die Reaktionen im Web gesehen, überall tauchten Bilder von ihr auf, Bilder die irgendwelche Schüler mit ihren Fotohandys aufgenommen hatten, meist versehen mit ziemlich einfältigen, manchmal regelrecht zotigen Kommentaren.
Nein, sie wollte das Kleid nicht mehr anziehen, zumindest nicht hier in Köln. Kölner waren doch seltsame Leute, spießig einerseits, andererseits aber taten sie immer so tolerant. Alles ließ sich mit einem flotten Spruch bis zu Unkenntlichkeit verbiegen! Bestes Beispiel, der CSD, die jährliche Parade all jener, die es, in schützender Gemeinschaft mit anderen, endlich wagten, aus ihrer Isolation auszubrechen. Für jeden von ihnen eine bewundernswerte Leistung, ein mentaler Kraftakt ohnegleichen. Und was hatte man hier in Köln daraus gemacht? Nur einen weiteren, grellbunten Faschingsumzug. Eine Lachnummer mehr im Jahreskreis! Kölle alaaf!
"Ja, bestimmt..." Auch ihr Vater ließ sich vernehmen. Bestimmt?? Bestimmt was? Manchmal hätte sie ihm eine Zeitung um die Ohren hauen wollen. Immer dieses Unbestimmte bei ihm. Konnte er nicht einfach sagen ´bestimmt wirst du toll damit aussehen´? Oder ´scharf´? ´Geil´? Immer diese vorsichtige Zurückhaltung. Oh, es wurde Zeit, dass sie von dieser Familie weg kam. Nächstes Jahr, nach dem Abi. Dann würde sie studieren! In Köln?? Nein, lieber an der LuMax.
"Meinst du nicht, dass die Schuhe prima zu deinem Dirndl...."
"Jaa, Mutter. Ist ja gut. Ich mach´s ja schon!" Manchmal war nachgeben besser als streiten. Daniela nahm Schuhe und Karton mit auf ihr Zimmer. Sie musste die Dinger einmal in Ruhe anprobieren. Sie suchte eine dünne Strumpfhose, zog sie an, setzte sich dann auf einen Stuhl und schlüpfte in die Schuhe. Sie passten wunderbar! Vorsichtig stand sie auf. Sie musste sich an der Stuhllehne festhalten, um nicht gleich wieder hinzufallen. Scheiße, waren die Absätze hoch? Und die sollte sie morgen anziehen? Daniela stöhnte laut auf. Wieso musste ihre Mutter denn ständig bestimmen, was sie anziehen sollte? Als wäre sie ein kleines Mädchen! Aber die Wahrheit lag ganz woanders, das wusste sie ja auch. In diesem Falle hier - sie fuhr mit einem Finger die spitzten Absätze der Schuhe entlang - in diesem Falle war es ja nicht ihre Mutter, sondern Monika, die wollte, dass sie sie trug. Warum und zu welcher Gelegenheit hatte Monika nicht geschrieben, aber das konnte sie sich auch so denken.
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pearlfinder |
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Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:19.12.11 10:32 IP: gespeichert
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Hallo Dani,
ich freue mich immer schon auf die Fortsetzung deiner Geschichte, auch diese ist dir wieder gelungen.
Mach weiter so. Was wird die kleine neue Messdienerin alles so erleben?
LG und ein schönes Weihnachtsfest vom Pearlfinder
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RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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Datum:20.12.11 15:17 IP: gespeichert
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Danke Dani für die ausgiebige Fortsetzung. Was mir aber nicht ganz verständlich ist: Ich wundere mich über den raschen Meinungswechsel von Maya. Zuerst will sie gleich mitsamt allen Teilen heim gehen, kurze Zeit später aber will sie die Teile möglichst rasch wieder loswerden. Als Mann kann ich das so nicht mitfühlen. Sollte sich dahinter aber verbergen, dass das Tragen des KG´s samt Zubehör für Frauen so strapaziös wäre?
Mit den besten Feiertagswünschen verabschiedet sich für diesmal
ein dankbarer Maximilian
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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